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INRIX Global Traffic Scorecard INRIX Research Graham Cookson Februar 2018

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INRIX Global Traffic ScorecardINRIX Research Graham CooksonFebruar 2018

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INRIX RESEARCH | INTELLIGENCE THAT MOVES THE WORLD

Seit seiner Gründung im Jahr 2016 nutzt INRIX Research die internen Big-Data-Ressourcen und die spezielle Expertise von INRIX, um den Personen- und Güterverkehr effizienter, sicherer und komfortabler zu machen.

Um dieses Ziel zu erreichen, greifen wir auf die 500 Terabyte Daten zurück, die INRIX aus 300 Millionen verschiedenen Quellen zu acht Millionen Straßenkilometern erfasst hat, und verknüpfen diese mit unseren anderen Datenquellen, die globale Informationen über Parkplätze, Tankstellen, POIs (Points of Interest), öffentliche Verkehrsmittel und Straßenwetter enthalten. In ihrer Gesamtheit liefern unsere Daten ein umfassendes und aufschlussreiches Bild städtischer Mobilität, mit dem wir politischen Entscheidern, Verkehrsexperten, Automobilherstellern und Autofahrern konkret verwertbare Informationen zur Verfügung stellen.

Das Team von INRIX Research umfasst Spezialisten in Europa und Nordamerika. Es besteht aus Volks- und Betriebswirtschaftlern, Verkehrspolitikexperten und Data Scientists, die ihr Wissen in der akademischen Lehre, in Think-Tanks und in kommerziellen Forschungs- und Entwicklungsgruppen erworben haben. Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in der konsequenten Anwendung modernster Methoden zur Lösung drängender praktischer Probleme.

INRIX Research wird auch in Zukunft die INRIX Traffic Scorecard als jährlichen globalen Benchmark weiterentwickeln sowie neue branchenführende Kennzahlen erarbeiten und Forschungsberichte herausbringen. Neben der Forschungstätigkeit dient INRIX Research auch Journalisten, Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern als kostenlose, wertvolle Ressource. Wir bieten Unterstützung mit Daten, Analysen und Fachkommentaren zu allen Aspekten von Smart Cities und städtischer Mobilität. Es stehen weltweit Repräsentanten des Unternehmens für Gespräche zur Verfügung.

ÜBER INRIX RESEARCH

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INRIX RESEARCH | INTELLIGENCE THAT MOVES THE WORLD

INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

INHALT

1 EXECUTIVE SUMMARY 2

1.1 EINFÜHRUNG 2

1.2 DATEN UND METHODEN 3

1.3 DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE 3

2 DATEN UND METHODE 4

2.1 INRIX ECHTZEIT-VERKEHRSDATEN 4

2.2 INNOVATIVE STAUMETRIKEN 4

2.3 VOLKSWIRTSCHAFTLICHE KOSTEN VON STAUS 6

3 RANGLISTEN IN DER INRIX 2016 TRAFFIC SCORECARD 8

3.1 RANKING INTERNATIONALER GROßSTÄDTE 8

3.2 LÄNDERRANKING 12

3.3 RANGLISTE NORDAMERIKA 14

3.4 EUROPÄISCHE RANGLISTE 16

4 DETAILANALYSEN 18

4.1 VEREINIGTE STAATEN 18

4.1.1 DIE 25 STAUREICHSTEN STÄDTE 18

4.1.2 DIE ZEHN STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE 20

4.1.3 FALLSTUDIE: LOS ANGELES 22

4.1.4 FALLSTUDIE: NEW YORK 24

4.1.5 FALLSTUDIE: SAN FRANCISCO 26

4.2 VEREINIGTES KÖNIGREICH 28

4.2.1 DIE 25 STAUREICHSTEN STÄDTE IM UK 28

4.2.2 DIE ZEHN STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE AUSSERHALB LONDONS

31

4.2.3 DIE FÜNF STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE IN LONDON 32

4.2.4 FALLSTUDIE: LONDON 33

4.3 DEUTSCHLAND 34

4.3.1 DIE 25 STAUREICHSTEN STÄDTE 34

4.3.2 DIE ZEHN STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE 36

4.3.3 FALLSTUDIE: MÜNCHEN 37

5 ZUSAMMENFASSUNG 40

TABELLEN1 Die fünf staureichsten

Großstädte der INRIX 2017 Traffic Scorecard 3

2 Quelldaten für wirtschaftliche Berechnungen 7

3 Internationales Ranking der 25 staureichsten Großstädte 10

4 Internationales Länderranking 13

5 Ranking der 25 staureichsten Städte in Nordamerika 14

6 Ranking der 25 staureichsten Großstädte Europas 17

7 Ranking der 25 staureichsten Städte in den Vereinigten Staaten 19

8 Die zehn staureichsten Streckenabschnitte in den Vereinigten Staaten 21

9 City-Dashboard für Los Angeles 23

10 Die staureichsten Streckenabschnitte in Los Angeles 23

11 City-Dashboard für New York 25

12 Die staureichsten Streckenabschnitte in New York City 25

13 City-Dashboard für San Francisco 27

14 Die staureichsten Streckenabschnitte in San Francisco 27

15 Ranking der 25 staureichsten Städte im UK 29

16 Die staureichsten Streckenabschnitte außerhalb Londons 31

17 Die staureichsten Streckenabschnitte in London 32

18 City-Dashboard für London 33

19 Ranking der 25 staureichsten Städte in Deutschland 35

20 Die staureichsten Streckenabschnitte in Deutschland 36

21 City Dashboard für München 38

22 Die staureichsten Streckenabschnitte in München 38

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INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

1 EXECUTIVE SUMMARY

1 United Nations Population Division, World Population Prospects (Ausg. 2015): https://esa.un.org/unpd/wpp/Publications/

2 OECD International Transport Forum, Transport Outlook (2015): http://www.oecd.org/environment/itf-transport-outlook- 2015-9789282107782-en.htm

1.1 EINFÜHRUNG

Die INRIX 2017 Traffic Scorecard ist die bislang umfangreichste und detaillierteste Staustudie. Sie umfasst Daten zu 1.360 Städten in 38 Ländern und deckt ein Straßennetz von mehr als 250.000 Quadratkilometern ab. Es werden darin Staus zu allen Tageszeiten und an allen Wochentagen analysiert. Die aktuelle Studie bestätigt die Erkenntnisse früherer INRIX Traffic Scorecards, dass Staus eine wesentliche und steigende Belastung unserer Städte darstellen. Es handelt sich dabei eindeutig um ein globales Phänomen, das Unternehmen und Pendler, kleine und große Städte, Entwicklungsländer und Industrienationen betrifft.

Neben der kontinuierlichen Urbanisierung sind das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum die Ursachen für überlastete Straßen. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf 9,7 Milliarden ansteigen, 70 Prozent dieser Menschen werden in Städten leben.1 In der Folge wird sich der Personenverkehr auf Straße und Schiene mehr als verdoppeln; der Straßen- und Schienen-Güterverkehr wird sich mehr als verdreifachen.2 Wir gehen davon aus, dass der Anteil an Privatfahrzeugen in Entwicklungsregionen rasch steigen und in den entwickelten Volkswirtschaften nur geringfügig sinken wird. Dadurch wird die Fahrleistung, d. h. die Strecken, die Menschen im Auto zurücklegen, in den entwickelten Ländern wahrscheinlich

langsamer zunehmen als in den Jahren zuvor. Die Fahrleistung pro Person könnte sogar stagnieren oder leicht zurückgehen. Angesichts der steigenden Einwohnerzahlen der Städte und der entsprechend höheren Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen wird die Fahrleistung im Güterverkehr weiter zunehmen.

Die Herausforderungen für Haushalte, Privatwirtschaft, Verkehrsbehörden und alle Regierungsebenen dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Ohne Gegenmaßnahmen werden die Verkehrsüberlastungen weiter zunehmen. Zuverlässige Daten sind der erste Schritt zur Lösung dieses Problems. Vor dem Hintergrund, dass Erweiterungen der Verkehrskapazitäten immer teurer werden, und angesichts chronisch knapper Budgets liegt der Schlüssel zur Beseitigung urbaner Mobilitätsprobleme für die meisten Städte in der Anwendung von Big Data zur Schaffung intelligenter Verkehrssysteme. INRIX Daten und Analysen zu Verkehr, Parkräumen und Bevölkerungsbewegungen unterstützen Städteplaner und Techniker beim Fällen datenbasierter Entscheidungen zur gezielten Priorisierung von Ausgaben, die maximalen Nutzen bringen und die Kosten jetzt und in der Zukunft senken.

2017 nutzten beispielsweise unter anderem das Los Angeles DOT (Department of Transportation / Verkehrsressort), City of Calgary, das Iowa DOT und das Ohio DOT die aktuellen und hochpräzisen Verkehrsanalysen von INRIX Roadway Analytics. Die cloudbasierten Verkehrsanalyse-Tools unterstützen Städte, Regionen und Länder bei der Identifizierung von Bereichen, die am meisten von Straßenbaumaßnahmen profitieren, sowie bei der Reduzierung von Betriebskosten. Zudem können Sie damit den Erfolg von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur besser messen und auswerten.

Die wichtigsten Ergebnisse der INRIX 2017 Traffic Scorecard stellen einen quantifizierbaren Benchmark für Städte und Regierungen auf der ganzen Welt bereit. Dieser ermöglicht ihnen die Erfolgskontrolle von Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen Mobilität und von Investitionen in Smart-City-Initiativen. Unser City Dashboard steht kostenlos unter www.inrix.com/scorecard zur Verfügung und erlaubt den Nutzern die tief gehende Analyse zahlreicher Staumessgrößen, die aber zu detailliert sind, um sie in diesem Report aufzuführen.

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INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

1.2 DATEN UND METHODENDie INRIX Traffic Scorecard ist 2017 ist um 33 Prozent umfangreicher geworden und erfasst jetzt 1.360 Städte in 38 Ländern. Damit ist sie die umfassendste Staustudie, die bisher veröffentlicht wurde.

Für die diesjährige Traffic Scorecard wurde die gleiche Methode wie schon für die Auswertungen im Jahr 2016 angewendet, die Aufschlüsse über Umfang und Wirkung von Staus zu verschiedenen Tageszeiten und auf verschiedene Personengruppen liefert. Beispielsweise betreffen Staus zu Stoßzeiten in erster Linie die Pendler, wohingegen Verkehrsbehinderungen während des Tages sich in der Regel mehr auf Unternehmen und Geschäfte auswirken.

Wir messen auch weiterhin die Staufolgen für Autopendler. Dazu errechnen wird die Gesamtzahl der Stunden, die der durchschnittliche Pendler in der jeweiligen Stadt im Stau steht. Mehr Aufschluss über die Wirkung von Verkehrsbehinderungen auf unterschiedliche Verkehrsteilnehmer bieten wir durch Berechnung des Prozentsatzes der Zeit, die die Autofahrer in der jeweiligen Stadt zu verschiedenen Tageszeiten, an verschiedenen Wochentagen und auf verschiedenen Streckenabschnitten im Stau verbringen. Berücksichtigt werden dabei Stoßzeiten, Mittagszeit, Abendzeit und Wochenenden sowie Vergleiche zwischen den großen Ein- und Ausfallstraßen einer Stadt mit dem innerstädtischen Straßennetz. Ein gewichteter Durchschnitt wird anhand des Verkehrsaufkommens an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten und der relativen Größe der Stadt errechnet. Diese Kennzahl für den Stadtverkehr heißt INRIX Stauindex, kurz ICI (INRIX Congestion Index), die eine Gesamtmessgröße für den Zustand des Straßennetzes einer Stadt bereitstellt.

INRIX Research hat zudem für drei Länder (USA, UK und Deutschland) die wirtschaftlichen Gesamtkosten sowohl für die einzelnen Autofahrer als auch für Städte hochgerechnet, die sich aus den direkten (z. B. Zeit- und Kraftstoffverschwendung) und indirekten (z. B. Produktivitätsausfälle) Kosten von Staus im Jahr 2017 zusammensetzen.

Vollständige Angaben zur Methode und zu den Datenquellen enthält der folgende Abschnitt.

1.3 DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSEDie INRIX 2017 Traffic Scorecard analysiert und vergleicht den Status von Verkehrsstaus in Ländern und Ballungsräumen weltweit. Sie ist die größte und detaillierteste Studie ihrer Art.

Die USA, die im letzten Jahr den vierten Platz belegten, liegen 2017 im internationalen Ranking gleichauf mit Russland auf Rang fünf. Die Fahrer standen dort während der Stoßzeiten (d. h. im Pendlerverkehr) jährlich 41 Stunden im Stau. Thailand führt die Liste 2017 an: Autofahrer verschwendeten dort während Stoßzeiten durchschnittlich 56 Stunden in Staus. Zu den weiteren Ländern unter den ersten fünf zählen Indonesien (51 Stunden), Kolumbien (49 Stunden) und Venezuela (42 Stunden). Das UK belegt den zehnten Rang (31 Stunden) und Deutschland den elften (30 Stunden).

Die USA liegen zwar insgesamt auf Platz fünf, aber die amerikanischen Städte dominieren die Rangfolge der zehn staureichsten Städte: Los Angeles (Platz eins), New York (Platz drei), San Francisco (Platz fünf), Atlanta (Platz acht) und Miami (Platz zehn). Pendler in Los Angeles verbrachten letztes Jahr 102 Stunden in Verkehrsstaus – mehr als Fahrer in jeder anderen Stadt der Welt. In Europa führt Moskau das Länderranking an: 2017 verbrachten dort die Autofahrer wie schon im vergangenen Jahr 91 Stunden im Stau, gefolgt von London (74 Stunden), Paris (69 Stunden) und Istanbul (59 Stunden).

In den 1.360 Städten der Studie verbrachten die Autofahrer durchschnittlich neun Prozent ihrer Fahrzeit im Stau, wobei die durchschnittliche Geschwindigkeit im Stau wie schon 2016 nur 14,4 km/h betrug. Unter den Großstädten bleibt Dublin die Stadt mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit mit 7,4 km/h während aller Stauzeiten. Die Geschwindigkeit zu Stoßzeiten betrug dort 6 km/h. Die mexikanische Stadt Oaxaca verzeichnete mit 5,9 km/h die niedrigste durchschnittliche Staugeschwindigkeit aller Städte der Studie.

Tabelle 1: Die fünf staureichsten Großstädte der INRIX 2017 Traffic Scorecard

RANG GROßSTÄDTEGROßSTÄDTE IN NORDAMERIKA

GROßSTÄDTE IN EUROPA

1 Los Angeles; CA Los Angeles; CA Moskau

2 Moskau New York City; NY London

3 New York City; NY San Francisco; CA Paris

4 São Paulo Atlanta; GA Istanbul

5 San Francisco; CA Miami; FL Krasnodar

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INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

2 DATEN UND METHODE

2.1 INRIX ECHTZEIT-VERKEHRSDATEN

INRIX betreibt das zuverlässigste Fahrernetzwerk der Welt, das 300 Millionen vernetzte Fahrzeuge und Geräte umfasst und knapp acht Millionen Kilometer an Straßen, Zufahrten und Autobahnkreuze in mehr als 40 Ländern abdeckt. Unsere zukunftsweisenden Technologien ermöglichen uns die intelligente Erfassung und Analyse komplexer Datenströme mit mehr als zwei Milliarden Einzeldaten pro Tag. Damit können wir hochklassige Verkehrsservices bieten.

INRIX kombiniert anonyme, fahrzeuggenerierte Echtzeit-GPS-Daten mit herkömmlichen Echtzeitinformationen über die Verkehrsflüsse und Hunderten von verkehrsrelevanten Regionalfaktoren wie Baustellen und Straßensperrungen, Echtzeitereignisse, Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen, Wettervorhersagen und Schulferien, um ein möglichst präzises Bild der aktuellen Verkehrslage zu liefern. Die neueste INRIX XD™ Traffic Technologie liefert Echtzeitinformationen zum Verkehr in hoch granularen 100-Meter-Abschnitten im Vergleich zu den üblicherweise verwendeten Straßensegmenten von etwa zwei bis fünf Kilometern Länge.

Diese Echtzeitverkehrsdaten bilden die Basis der INRIX 2017 Traffic Scorecard.

2.2 INNOVATIVE STAUMETRIKEN

Eine Schlüsselkomponente der INRIX Echtzeitverkehrsdaten ist der proprietäre INRIX Vehicle Tracking Algorithmus, der jede Sekunde einer Einzelfahrt als im Stau oder freie Fahrt einstuft. Stau ist als eine Geschwindigkeit von unter 65 Prozent der Geschwindigkeit bei freier Fahrt definiert. Letztere ist keine willkürlich gewählte Geschwindigkeit oder eine Geschwindigkeit, wie sie nur nachts erreicht werden kann, sondern die durchschnittliche Geschwindigkeit auf diesem Streckenabschnitt ohne Stau.

Ergebnis dieser Neuerung ist eine Messgröße für Staus, die die praktischen Erfahrungen und Erwartungen der Fahrer abbildet. Die Gesamtfahrzeit lässt sich in Zeit im Stau und bei freier Fahrt aufschlüsseln. Das Verhältnis zwischen diesen beiden ist dann die Staurate, d. h. der Prozentsatz der Zeit, die der Fahrer im Stau verbringt.

Staus sind je nach Tageszeit und Streckenabschnitt unterschiedlich. Verkehrsstaus sind unmittelbar vom Angebot an Straßenraum und der Nachfrage nach diesem Straßenraum abhängig. Eine enge Straße in der Innenstadt zur Stoßzeit wird im Vergleich zu einer breiten Schnellstraße am späten Abend stark überlastet sein. Staus wirken sich auch auf unterschiedliche Personengruppen aus. Ein Stau zur Stoßzeit betrifft in erster Linie Autopendler, wohingegen sich Verkehrsbehinderungen tagsüber in der Regel eher auf Unternehmen und Geschäfte auswirken.

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INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

Die Stauraten wurden für sieben Hauptzeiten und Verkehrsprofile in einem Ballungsraum berechnet, um einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Aspekten zu schaffen, die Fahrten in einen Ballungsraum und innerhalb eines Ballungsraums aufweisen:

• Stoßzeiten auf großen Ein- und Ausfallstraßen einer Stadt

• Stoßzeiten innerhalb einer Stadt

• Verkehrsaufkommen tagsüber auf großen Ein- und Ausfallstraßen einer Stadt

• Verkehrsaufkommen tagsüber innerhalb einer Stadt

• erkehrsaufkommen nachts auf großen Ein- und Ausfallstraßen einer Stadt

• Verkehrsaufkommen nachts innerhalb einer Stadt

• Wochenendverkehr auf allen Straßen

Das „City-Dashboard“ unter www.inrix.com/scorecard bildet alle diese Variablen für jede Stadt ab. Der Kürze wegen werden in dieser Studie jedoch nur die drei wichtigsten Kennzahlen behandelt, die sich von diesen Stauraten ableiten lassen.

1. Durchschnittliche Staurate: Der einfache (d. h. ungewichtete) Durchschnitt der sieben oben genannten Stauraten. Der Parameter repräsentiert damit den Prozentsatz der Gesamtfahrzeit, die der durchschnittliche Fahrer im Stau verbracht hat, als Durchschnitt aller Tageszeiten und Streckenabschnitte. Dies ist eine Messgröße für die Auswirkungen auf den durchschnittlichen Autofahrer.

2. INRIX Stauindex: Die sieben Stauparameter werden nach den relativen Verkehrsaufkommen gewichtet, um eine realistischere durchschnittliche Staurate zur Verfügung zu stellen, die die typischen Verkehrsmuster abbildet und anschließend mit der mittleren Fahrzeit gewichtet wird. Damit wird die Staurate effektiv um die Größe der Stadt und die entsprechenden durchschnittlichen Fahrzeiten bereinigt. Die ist eine Messgröße für Verkehrsbehörden.

3. Wartezeit im Stau während Stoßzeiten (Stunden): Die Anwendung der durchschnittlichen Staurate während der Stoßzeiten auf die Fahrzeiten ermöglicht die Berechnung der Zeiten, die die Fahrer täglich in Staus während Stoßzeiten verbringen. Bei der Berechnung der durchschnittlichen Anzahl von Stunden im Stau während Stoßzeiten für jede Stadt wurde von jährlich 240 Arbeitstagen ausgegangen. Dies ist eine Messgröße für die Auswirkungen auf den durchschnittlichen Autopendler.

Mit der INRIX 2016 Traffic Scorecard wurden zwei weitere methodische Neuerungen eingeführt, die wir auch 2017 wieder verwendeten. Die erste bezieht sich auf die Definition einer Stadt (oder eines Ballungsraums) und die zweite auf die Definition von Stoßzeiten.

In der Vergangenheit nutzten die INRIX Traffic Scorecards die statistischen Definitionen von Metropol-/Stadt-Regionen des amerikanischen Census Bureau und von Eurostat für die geografische Definition von „Stadt“ oder „Ballungsraum“ in der Analyse. Diese Abgrenzungen spielen zwar nach wie vor eine wichtige Rolle, aber die quantitative Definition eines Ballungsraums ist für Verkehrsbewegungen und -analysen besser geeignet. Die INRIX 2016 Traffic Scorecard löste dieses Problem und erlaubte internationale Vergleiche zwischen Ballungsräumen, indem dichte Straßennetze so geclustert werden, dass sie eine Stadtgrenze bilden. Diese neuen Stadtgrenzen ermöglichen einen frischen Analyseansatz, der Vergleiche über offizielle Stadt-, Länder- und Kontinentgrenzen hinweg ermöglicht.

Stoßzeiten wurden in früheren INRIX Traffic Scorecards als die Zeiträume zwischen 6.00h und 9.00h sowie zwischen 16.00h und 19.00h definiert. Seit der INRIX 2016 Traffic Scorecard wird jetzt eine lokale Definition von Stoßzeiten anhand der tatsächlichen Verkehrsmuster in der jeweiligen Stadt verwendet. Angesichts des internationalen Maßstabs, den die INRIX Traffic Scorecard anlegt, ist dies äußerst wichtig. Es gibt nämlich große kulturelle Unterschiede bei Pendlerverhaltensweisen und Geschäftszeiten.

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INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

2 DATEN UND METHODE

2.3 VOLKSWIRTSCHAFTLICHE KOSTEN VON STAUS

Um die Belastung von Haushalten und Volkswirtschaften durch Staus möglichst verständlich zu vermitteln, errechnete INRIX Research die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten von Staus in drei großen Ländern: USA, UK und Deutschland. Die Kosten wurden anhand der Werte des Jahres 2017 in lokaler Währung errechnet. Quelldaten wurden gegebenenfalls mit einem länderspezifischen Inflationsindex bereinigt.

Die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten von Staus für Haushalte setzen sich aus zwei Kostenarten zusammen: direkte und indirekte. Die direkten Kosten trägt der Autofahrer durch Nutzung der Straßen im Stau, diese beinhalten den Wert bzw. die Opportunitätskosten der Zeit, die er im Stau verschwendet. Dazu kommen die Kosten für den Kraftstoffmehrverbrauch und die gesamtgesellschaftlichen Kosten für die Emissionen seines Fahrzeugs. Die indirekten Kosten tragen die Haushalte in Form höherer Preise für Waren und Dienstleistungen, die Unternehmen aufgrund von Staus verlangen.

Direkte Kosten werden durch Berechnung der Gesamtzahl von Stunden ermittelt, die der durchschnittliche Fahrer in jeder Stadt in den USA, UK und Deutschland bei drei verschiedenen Wegezwecken verschwendet (Pendeln, Dienstfahrt und alle anderen Privatfahrten). Studien verweisen nämlich darauf, dass für diese Fahrer unterschiedliche VoT-Werte (Values of Time/Zeitwerte) und unterschiedliche Besetzungsgrade der Fahrzeuge gelten. Die indirekten Kosten wurden getrennt für leichte Nutzfahrzeuge (Lieferwagen) und Lastkraftwagen (Lkw) ermittelt.

Zur Berechnung des Zeitverlusts in Stunden wird die Staurate und die beobachtete Durchschnittsgeschwindigkeit bei Stau und freier Fahrt aus der INRIX 2017 Traffic Scorecard genommen und auf die durchschnittliche Wegstrecke pro Autofahrer für Pendeln, Geschäftsreisen und alle anderen Fahrten in jedem Land angewendet.3

Die Zeitverschwendung wurde mit länderspezifischen VoT-Werten nach Wegezweck errechnet und anschließend mit einem durchschnittlichen Fahrzeug-Besetzungsgrad sowie einem Multiplikator bereinigt, der den zusätzlichen Wert abbildet, den die Menschen der Vermeidung von Staus zumessen. Diese Werte sind in Tabelle 2 aufgeführt. Für Deutschland waren keine VoT-Daten verfügbar, deshalb wurden die britischen Werte in Euro umgerechnet und um die relativen mittleren Stundenlöhne in den beiden Ländern bereinigt. Die Daten zu Fahrzeug-Besetzungsraten aus dem UK wurden ebenfalls für Deutschland übernommen. Die UK Staumultiplikatoren wurden für alle anderen Länder verwendet, da weder für Deutschland noch für die Vereinigten Staaten entsprechende Daten verfügbar waren.

3 U.S. National Household Travel Survey: http://nhts.ornl.gov/; U.K. National Travel Survey: https://www.gov.uk/government/ statistics/national-travel-survey-2015; Deutschland https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155725/umfrage/ fahrleistung-der-lkw-in-deutschland/

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INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

Tabelle 2: Quelldaten für wirtschaftliche Berechnungen

ZEITWERT/VOT (PRO STD.)

DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL FAHRZEUGINSASSEN

US5 UK6 US7 UK8 STAUMULTIPLIKATOR4

Pendlerfahrt $13.16 £12.33 1.13 1.2 1.37Geschäftsreise $25.87 £18.41 1.94 1.8 1.26Andere (z. B. Freizeit, Einkaufen)

$9.77 £5.62 1.94 1.8 1.89

Da Wegezeiten variabel sind, müssen die Fahrer einen Puffer einplanen, um ihr Ziel pünktlich zu erreichen. Das Texas Transportation Institute bietet hierfür einen Parameter mit der Bezeichnung Planning Time Index (Planungszeit-Index), der die Zeitreserve beinhaltet, die ein Fahrer einrechnen muss, um sein Ziel in 95 Prozent der Fälle pünktlich zu erreichen. Der aktuelle Wert dafür ist 2,41.4 Entsprechend den Vorgaben des britischen Verkehrsministeriums wird diese Zeit mit einem Drittel der üblichen Fahrzeit für jeden Wegezweck bewertet.5

Für die Berechnung der Kraftstoffverschwendung durch Staus wird in dieser Studie von einem Kraftstoffverbrauch von 0,4747 amerikanische Gallonen, etwa 0,85 Litern, pro Stunde im Stau ausgegangen.6 Der Wert des Kraftstoffes wird anhand des Landesdurchschnittes 2017 für Kraftstoffpreise mit einer Gewichtung entsprechend dem Anteil von Diesel- und Benzinfahrzeugen in den jeweiligen Ländern festgesetzt (USA: 2,47 $/ Gallone7; UK: 4,73 £/Gallone8; Deutschland: 4,89 €/Gallone9). Die Emissionsmengen10 wurden ebenfalls nach dem Anteil von Diesel- und Benzinfahrzeugen im jeweiligen Land gewichtet und dann entsprechend den inflationsbereinigten, von der Regierung empfohlenen Emissionswerten außerhalb des Emissionshandelssystems bewertet.11 Die Addition aus Zeit- und Kraftstoffverschwendung

und dem Emissionswert ergibt die Direktkosten von Staus für die Fahrer.

Staus verursachen auch indirekte Kosten, die die Haushalte in Form von Preissteigerungen tragen. Beispielsweise können Speditionen, deren Fahrzeuge im Stau stehen, ihre Waren nur mit Verzögerungen an Häfen, Haushalte und Unternehmen liefern. Aufgrund der Datenlage wurden die Kosten auf Länderebene anhand der Daten über Wegestrecken von leichten Nutzfahrzeugen und Lastkraftwagen hochgerechnet. Anschließend wurde dieselbe Methode wie für die Berechnung der direkten Kosten angewendet, wobei jedoch die relevanten Zahlen zur Kraftstoffeffizienz und zum VoT aus den gleichen Quellen aktualisiert wurden. In dieser Studie wird davon ausgegangen, dass 90 Prozent der Kosten, die den Unternehmen entstehen, auf die Haushalte abgewälzt werden.

Die Addition von direkten und indirekten Kosten ergibt die Gesamtkosten für jeden Fahrer in jeder Stadt. Ein landesweiter Durchschnitt wurde ermittelt, indem die Kosten pro Fahrer in einer Stadt entsprechend der Größe der jeweiligen Stadt gewichtet wurden. Die Kosten pro Haushalt wurden anhand der Daten zur durchschnittlichen Anzahl von Autos pro Haushalt errechnet und dann auf die Stadt anhand der Zensusdaten zur Anzahl von Haushalten pro Stadt hochgerechnet.12

4 Der Planning Time Index, den das Texas Transportation Institute in der Urban Mobility Scorecard (2015) angibt, wird für alle Länder genutzt: https://mobility.tamu.edu/ums/report/

5 Britisches Verkehrsministerium: https://www.gov.uk/government/publications/values-of-travel-time-savings-and-reliability-final-reports

6 Texas Transportation Institute, Urban Mobility Report (2012): https://mobility.tamu.edu/ums/archive/#umr2012

7 Amerikanische Energy Information Administration: http://www.eia.gov/petroleum/gasdiesel/

8 Britisches Department for Business, Energy and Industrial Strategy (2016): https://www.gov.uk/government/statistical-data-sets/ oil-and-petroleum-products-monthly-statistics

9 Statistica: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1690/umfrage/preis-fuer-einen-liter-superbenzin-monatsdurchschnittswerte/

10 Die Emissionsmenge pro Liter verbrauchten Kraftstoffs wurde von der University of Exeter übernommen: https://people.exeter.ac.uk/ TWDavies/energy_conversion/Calculation%20of%20CO2%20emissions%20from%20fuels.htm

11 Gesamtgesellschaftliche Kosten durch Emissionen in den Vereinigten Staaten von der EPA: https://www.epa.gov/climatechange/social- cost-carbon, Gesamtgesellschaftliche Kosten durch Emissionen im UK vom HM Treasury: https://www.gov.uk/government/uploads/ system/uploads/attachment_data/file/483278/Valuation_of_energy_use_and_greenhouse_gas_emissions_for_appraisal.pdf; die UK-Werte werden für Deutschland übernommen und wurden unter Verwendung der Kaufkraftparitäten der Weltbank in Euro umgerechnet.

12 USA: https://www.census.gov; UK: https://www.ons.gov.uk/census/2011census; Deutschland: https://www.zensus2011.de

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INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

3 RANGLISTEN IN DER INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD 3.1 RANKING INTERNATIONALER GROßSTÄDTE

Die vollständige Rangliste aller 1.360 Städte in der INRIX 2017 Traffic Scorecard ist unter inrix.com/scorecard verfügbar. In Tabelle 3 sind jedoch die 25 staureichsten Großstädte in der Reihenfolge der Stunden aufgeführt, die die Fahrer 2017 im Stau verbracht haben. In der Regel gibt es eine enge Korrelation zwischen den Wartezeiten im Stau während Stoßzeiten und dem INRIX Stauindex. Die Korrelation zwischen dem Ranking und der Gesamtstaurate ist nicht so stark, weil die Stauursachen je nach Stadt unterschiedlich sind. Einige Städte sind sehr alt mit engen Innenstadtstraßen, in denen häufig Staus auftreten. Andere Städte haben große strategische Ringstraßen, die viele Nachbarstädte verbinden und sehr stauanfällig sind.

Es ist keine Überraschung, dass es sich bei den staureichsten Städten um Hauptstädte bzw. bedeutende Handels- und politische Zentren handelt. Sie haben in der Regel die dichtesten Straßennetze in Verbindung mit hohen Einwohner-, Pendler- und Besucherzahlen. Von den zehn Top-Städten in der Rangliste der INRIX 2017 Traffic Scorecard sind sechs Megastädte mit Metropolregionen – die Regionen, die den Pendlereinzugsbereich einschließen – mit jeweils mehr als zehn Millionen Einwohnern.

Mit Bangkok, Bogotá, Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro und São Paulo sind auch eine Reihe von weniger entwickelten Städten außerhalb Europas und Nordamerikas im Ranking enthalten. Einige dieser Städte haben enorm viele Einwohner, aber sehr schlechte öffentliche Straßen und/oder Verkehrssysteme. Sie nutzen auch nicht die neuesten intelligenten Verkehrskonzepte wie z. B. die Optimierung von Ampelschaltungen oder dynamische Fahrstreifen.

Bei den internationalen Städten führt Los Angeles die Liste der staureichsten Städte an. 2017 verbrachten die Fahrer dort im Schnitt 102 Stunden im Stau während der Stoßverkehrszeiten, gefolgt von Moskau (91 Stunden), New York (91 Stunden), São Paulo (86 Stunden) und San Francisco (79 Stunden). London (74 Stunden) belegt den siebten Platz unter den analysierten 1.360 Städten nach Bogotá, wo die Fahrer im vergangenen Jahr 75 Stunden im Stau Stunden standen.

Zehn amerikanische Städte sind unter den Top-25 im Ranking der Großstädte vertreten. Neben russischen Städten und London erscheinen nur wenige europäische Städte in der dieser Liste: Paris auf Platz 9 (69 Stunden), Istanbul auf 15 (59 Stunden), Zürich auf 21 (51 Stunden) und München auf 25 (51 Stunden), das damit gegenüber 2016 um vier Plätze nach vorne gerückt ist. Die INRIX 2017 Traffic Scorecard enthält auch mehr als 100 bevölkerungsreiche russische Städte. Die russischen Großstädte unter den Top 25 sind Moskau auf Platz 2 (91 Stunden), Krasnodar auf 19 (57 Stunden) und Sankt Petersburg auf 21 (54 Stunden).

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3.1 RANKING INTERNATIONALER GROßSTÄDTETabelle 3: Internationales Ranking der 25 staureichsten Großstädte

RANG GROßSTADT LAND KONTINENT

WARTEZEIT IM STAU IN STOßZEITEN (STUNDEN)

INRIX STAUINDEX

DURCH- SCHNITTLICHE STAURATE

1 Los Angeles; CA USA Nordamerika 102 18.3 12%

2 Moskau Russland Europa 91 20.1 26%

3 New York City; NY USA Nordamerika 91 17.4 13%

4 São Paulo Brasilien Südamerika 86 16.9 22%

5 San Francisco; CA USA Nordamerika 79 13.7 12%

6 Bogotá Kolumbien Südamerika 75 16.2 30%

7 London UK Europa 74 14.1 13%

8 Atlanta; GA USA Nordamerika 70 12.3 10%

9 Paris Frankreich Europa 69 13.1 13%

10 Miami; FL USA Nordamerika 64 11.8 9%

11 Bangkok Thailand Asien 64 12.5 23%

12 Jakarta Indonesien Asien 63 13.4 20%

13 Washington; DC USA Nordamerika 63 10.8 11%

14 Boston; MA USA Nordamerika 60 10.6 14%

15 Istanbul Türkei Europa 59 12.2 19%

16 Mexiko-Stadt Mexiko Südamerika 58 12.4 13%

17 Chicago; IL USA Nordamerika 57 10.3 10%

18 Medellín Kolumbien Südamerika 57 11.4 21%

19 Krasnodar Russland Europa 57 12.4 25%

20 Seattle; WA USA Nordamerika 55 9.6 12%

21 Sankt Petersburg Russland Europa 54 11.6 21%

22 Dallas; TX USA Nordamerika 54 9.3 6%

23 Zürich Schweiz Europa 51 9.2 17%

24 Rio de Janeiro Brasilien Südamerika 51 10.6 15%

25 München Deutschland Europa 51 9.1 16%

3 RANGLISTEN IN DER INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

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3 RANGLISTEN IN DER INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

3.2 INTERNATIONALES LÄNDERRANKING

Die Wartezeit im Stau während Stoßzeiten und der INRIX Stauindex sind für jedes Land ein gewichteter Durchschnitt der Städte in dem jeweiligen Land. Die Stadtwerte werden nach ihrer relativen Größe gewichtet, die sich nach ihrer Fläche bemisst. Es gibt erhebliche Variationen bei der Anzahl von Städten, die in jedem Land berücksichtigt wurden. Im Allgemeinen sind entwickelte Länder mit mehr Städten im INRIX 2017 Traffic Scorecard vertreten, weshalb ihre Länderwerte statistisch zuverlässiger sind.

Von den 38 Ländern, die in der INRIX 2017 Traffic Scorecard berücksichtigt sind, führt Thailand in zweiten Jahr in Folge die Liste mit der höchsten durchschnittlichen Wartezeit im Stau während Stoßzeiten an (56 Stunden gegenüber 61 Stunden im Vorjahr) und liegt damit vor Indonesien (51 Stunden) auf Platz 2 sowie Kolumbien (49 Stunden) und Venezuela (42 Stunden). Danach folgen die USA und Russland (je 42 Stunden), die sich den fünften Rang teilen. Das UK war die Nummer zehn im globalen Länderranking und die Nummer drei bei den entwickelten Ländern. In der Rangliste der staureichsten Länder Europas belegte das UK Platz drei hinter Russland und der Türkei. Interessanterweise findet sich in den Entwicklungsländern, die in der Datensammlung vertreten sind, nur eine geringe Anzahl sehr großer und sehr staureicher Städte. Die Städte haben kaum öffentliche Nahverkehrs-Infrastrukturen und oft chaotische Straßennetze. Im Vergleich dazu haben viele entwickelte Länder wesentlich mehr Städte. Aber abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen ist die durchschnittliche Stadt in einem entwickelten Land relativ wenig staugeplagt.

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Tabelle 4: Internationales Länderranking

RANG LAND

DURCHSCHNITTLICHE WARTEZEIT IM STAU IN STOßZEITEN (STUNDEN)

DURCHSCHNITTLICHER INRIX STAUINDEX

1 Thailand 56 11

2 Indonesien 51 11.1

3 Kolumbien 49 10.2

4 Venezuela 42 8.2

5 Russland 41 9.2

6 USA 41 7.3

7 Brasilien 36 7.3

8 Südafrika 36 5.9

9 Türkei 32 6.7

10 UK 31 5.6

10 Puerto Rico 31 5.7

12 Deutschland 30 5.5

13 Polen 29 5.5

13 Slowakei 29 5.2

15 Luxemburg 28 4.2

16 Kanada 27 5.1

16 Schweiz 27 4.5

18 Norwegen 26 4.3

18 Schweden 26 4.1

20 Österreich 25 5.1

21 Vereinigte Arabische Emirate 24 5.3

22 Ecuador 23 5.1

22 Irland 23 4.2

22 Mexiko 23 5.2

25 Frankreich 22 4.1

25 Kuwait 22 4.8

25 Niederlande 22 4

28 Belgien 21 3.5

28 Finnland 21 4.2

30 Ungarn 18 3.4

30 Saudi-Arabien 18 4.3

30 Slowenien 18 3.6

33 Spanien 17 3.7

34 Tschechische Republik 16 3.6

35 Dänemark 16 3.1

36 Italien 15 2.8

36 Portugal 15 2.8

38 Singapur 10 1.8

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3 RANGLISTEN IN DER INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

3.3 RANGLISTE NORDAMERIKA Tabelle 5: Ranking der 25 staureichsten Städte in Nordamerika

RANG GROßSTÄDTE LAND

WARTEZEIT IM STAU IN STOßZEITEN (STUNDEN)

INRIX STAUINDEX

DURCHSCHNITTLICHE STAURATE

1 Los Angeles; CA USA 102 18.3 21%

2 New York City; NY USA 91 17.4 19%

3 San Francisco; CA USA 79 13.7 21%

4 Atlanta; GA USA 70 12.3 17%

5 Miami; FL USA 64 11.8 13%

6 Washington; DC USA 63 10.8 20%

7 Boston; MA USA 60 10.6 23%

8 Chicago; IL USA 57 10.3 17%

9 Seattle; WA USA 55 9.6 22%

10 Dallas; TX USA 54 9.3 11%

11 Houston; TX USA 50 8.4 13%

12 Montreal Kanada 50 9.2 21%

13 Portland; OR USA 50 8.1 21%

14 San Diego; CA USA 48 7.7 19%

15 Toronto Kanada 47 8.9 19%

16 Austin; TX USA 43 7.4 20%

17 Stamford; CT USA 41 7.2 23%

18 Tacoma; WA USA 41 7 20%

19 Minneapolis; MN USA 41 6.5 14%

20 Philadelphia; PA USA 37 6.8 12%

21 Honolulu; HI USA 37 6.7 17%

22 Denver; CO USA 36 6.5 13%

23 Detroit; MI USA 35 6 10%

24 Orlando; FL USA 34 6.4 11%

25 Phoenix; AZ USA 34 5.8 9%

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IIn Nordamerika leben ca. 560 Millionen Menschen auf ungefähr 24,7 Millionen Quadratkilometern, die Mehrheit davon in den Vereinigten Staaten. Vor dem Hintergrund, dass 2017 knapp 86 Prozent der Pendelfahrten mit dem Pkw zurückgelegt wurden, und angesichts einer Fahrleistung von mehr als 5 Billionen Kilometern im Jahr 2017 – eine neue Rekordmarke – ist es keine Überraschung, dass viele Städte in den Vereinigten Staaten die globalen Stauranglisten anführen.

An erster Stelle des internationalen Rankings liegt Los Angeles, das mit seinen hohen Stauraten während der Hauptpendelzeiten auf Freeways (Kraftfahrstraßen) und Hauptverkehrsstraßen den höchsten INRIX Stauindex unter den Top-Städten aufweist. In Verbindung mit langen Pendelzeiten steckten die Autofahrer im Ballungsraum Los Angeles im letzten Jahr während der Stoßzeiten 102 Stunden im Stau.

Interessanterweise haben sowohl New York als auch San Francisco, die nordamerikanischen Städte auf

Platz zwei und drei (91 bzw. 79 Staustunden), eine ähnliche durchschnittliche Staurate wie Los Angeles, weisen aber unterschiedliche Pendelmuster auf. San Francisco hatte beispielsweise mit 23 Prozent die höchste Staurate (gleichauf mit Boston) auf Hauptverkehrs- und Stadtstraßen während der Hauptpendelzeiten. Die New Yorker Unternehmen und Geschäfte litten am meisten unter Verkehrsbehinderungen, da die Verkehrsteilnehmer 14 Prozent der Fahrzeiten unter der Woche im Stau verschwendeten.

Kanadische Städte erscheinen zwar nicht unter den Top 10 – Montreal und Toronto belegen Ränge unter den ersten 25 – dennoch aber übertraf die durchschnittliche Staurate von Montreal (13 Prozent) jede andere nordamerikanische Stadt in der Studie außer Boston. Montreals Stauraten sind durch die Bank relativ hoch und liegen generell unter den ersten fünf während der Stoßzeit auf Hauptverkehrs- und Stadtstraßen.

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3 RANGLISTEN IN DER INRIX 2017 TRAFFIC SCORECARD

3.4 EUROPÄISCHE RANGLISTE

Europa ist ein Kontinent mit 743 Millionen Einwohnern auf etwas mehr als 10 Millionen Quadratkilometern. Im Vergleich zu Nordamerika leben also in Europa knapp 50 Prozent mehr Menschen auf der Hälfte der Fläche. Daher ist es keine Überraschung, dass viele europäische Großstädte im internationalen Ranking der Top 25 erscheinen. Die INRIX 2017 Traffic Scorecard beinhaltet 784 europäische Städte. Tabelle 5 zeigt die 25 staureichsten Großstädte in der Reihenfolge der Stunden, die die Fahrer im Jahr 2017 zu Stoßzeiten in Staus verbrachten.

Moskau führt die Liste mit 91 Stunden im Stoßverkehrsstau an, gefolgt von London (74 Stunden), Paris (69 Stunden) und Istanbul (59 Stunden). Ein Vergleich des INRIX Stauindex mit den Stauwartezeiten im Stoßverkehr macht deutlich, dass kleinere, dichtbevölkerte Städte wie Zürich und München insgesamt weniger stauanfällig sind, dass aber ihre Stauwartezeiten im Stoßverkehr erheblich sind. Eine Reihe von russischen Großstädten erscheinen im europäischen Ranking aufgrund ihres relativ eingeschränkten Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln und wegen erheblicher Stauprobleme. Beispiele dafür sind Krasnodar (Platz 5), Sankt Petersburg (6), Sotschi (9) und Nischni Nowgorod (10).

London liegt zwar auf dem zweiten Platz, aber die einzigen anderen britische Städte unter den Top 25 Europas sind Manchester (Rang 19) und Birmingham (Rang 22). Obwohl die Staugesamtraten von London (13 Prozent), Manchester (10 Prozent) und Birmingham (9 Prozent) nicht weit auseinanderliegen, sind die Staustunden während der Stoßzeiten in London (74 Stunden) fast doppelt so viele wie in Manchester (39 Stunden) und Birmingham (36 Stunden). Der Unterschied ist auf die relative Größe der Städte und damit auf die durchschnittliche Pendelzeit zurückzuführen.

Im Gegensatz zum UK hat Deutschland acht Städte unter den Top 25. In Hamburg, Berlin und Stuttgart verschwenden die Fahrer gleich viel Zeit während Stoßzeiten (44 Stunden), und auch die Gesamtstauraten dieser Städte sind ähnlich (14, 14 bzw. 13 Prozent). Aufgrund der unglaublich hohen Staurate während der Stoßzeiten (27 Prozent) wurden für München dagegen beträchtlich höhere Werte ermittelt (51 Stunden und 16 Prozent).

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Tabelle 6: Ranking der 25 staureichsten Großstädte Europas

RANG GROßSTÄDTE LAND

WARTEZEIT IM STAU IN STOßZEITEN (STUNDEN)

INRIX STAUINDEX

DURCHSCHNITTLICHE STAURATE

1 Moskau Russland 91 20.1 32%

2 London UK 74 14.1 20%

3 Paris Frankreich 69 13.1 21%

4 Istanbul Türkei 59 12.2 25%

5 Krasnodar Russland 57 12.4 31%

6 Sankt Petersburg Russland 54 11.6 26%

7 Zürich Schweiz 51 9.2 29%

8 München Deutschland 51 9.1 27%

9 Sotschi Russland 48 10.9 28%

10 Nischni Nowgorod Russland 48 10.2 26%

11 Oslo Norwegen 46 7.6 25%

12 Hamburg Deutschland 44 8 24%

13 Berlin Deutschland 44 8.3 23%

14 Stuttgart Deutschland 44 7.9 22%

15 Madrid Spanien 42 8.2 19%

16 Ruhrgebiet Deutschland 40 7.5 16%

17 Wien Österreich 40 7.9 23%

18 Köln Deutschland 40 7 20%

19 Manchester UK 39 6.8 18%

20 Brüssel Belgien 39 6.4 22%

21 Rom Italien 39 7 20%

22 Birmingham UK 36 6.3 16%

23 Frankfurt Deutschland 36 5.9 19%

24 Lausanne Schweiz 36 5.6 21%

25 Karlsruhe Deutschland 34 6.4 21%

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4 DETAILANALYSEN

4.1 VEREINIGTE STAATEN

4.1.1 DIE 25 STAUREICHSTEN STÄDTE

In den USA analysierte INRIX Staus in 296 Städten und Ballungsräumen. Staus kosteten die Fahrer in den USA allein 2017 mehr als 305 Milliarden $ in Form von direkten und indirekten Kosten und damit 10 Milliarden $ mehr als 2016. Diese Erhöhung ist aber auf die gestiegenen Fahrkosten und nicht auf eine Zunahme von Staus zurückzuführen. Die direkten Kosten beinhalten den Wert des Kraftstoffs und der Zeit, die im Stau verschwendet werden, wohingegen die indirekten Kosten die Preissteigerungen für die Haushalte umfassen, die durch Lkw verursacht werden, die in Staus festsitzen.

Los Angeles ist eine großer und ausgedehnter, insgesamt aber dicht besiedelter Ballungsraum mit relativ wenigen Alternativen zum Autoverkehr. Deshalb führt Los Angeles die Rangliste der US-Städte sowohl bei den Wartezeiten im Stau während Stoßzeiten als auch beim INRIX Stauindex an. Ein Hauptgrund sind die langen durchschnittlichen Pendelzeiten. New York und San Francisco weisen ähnliche durchschnittliche Stauraten (12-13 Prozent) auf, aber die geringere Fläche dieser beiden Städte bedingt kürzere Pendelzeiten und damit kürzere Wartezeiten im Stau während Stoßzeiten. Im vergangenen Jahr kosteten die Staus die Fahrer in Los Angeles im Schnitt mehr als 2.828 $, was einer Summe von über 19,2 Milliarden $ für die Stadt insgesamt entspricht.

Interessant ist, dass die New Yorker Autofahrer mit knapp 3.000 $ pro Kopf die größten Kosten in den Vereinigten Staaten für Staus tragen. Die Pendelkosten sind für die New Yorker geringer als für die Einwohner von Los Angeles, aber die New Yorker haben höhere Kosten für geschäftliche und private Fahrten wegen Staus während der entsprechenden Zeiten, was die Gesamtkosten für Staus nach oben treibt. Dadurch beliefen sich die Staukosten für den Großraum New York insgesamt auf knapp 34 Milliarden $ im vergangenen Jahr – die höchste Summe aller Ballungsräume in der Studie.

Minneapolis und Detroit liegen bei den niedrigsten Staukosten der Top 25 Städte in den Vereinigten Staaten mit 1.332 $ bzw. 1.256 $ pro Fahrer gleichauf. Beide Städte rangieren auch bei allen drei ausgewerteten Kostenkategorien ganz unten: Pendelverkehr, Geschäftsreisen und Freizeit/Andere. Trotz der hohen Staukosten in New York und in anderen Städten haben es amerikanische Autofahrer im Allgemeinen besser als ihre Pendants in Deutschland. Mit 2.269 $ kosten Staus den durchschnittlichen deutschen Autofahrer 824 $ (57 Prozent) mehr als den durchschnittlichen amerikanischen Autofahrer nach Bereinigung um Wechselkurse und Lebenshaltungskosten.

Die Fahrleistung in Amerika steigt nach wie vor. Seit der „Großen Rezession“ ist sie kontinuierlich nach oben gegangen und liegt heute bei der Rekordmarke von mehr als 5,1 Billionen Kilometern. Da die Autonutzung nach wie vor das Angebot an Straßen übertrifft, werden Staus auch weiterhin wahrscheinlich zunehmen. Zwar haben viele Städte wie Seattle und Los Angeles lokale Maßnahmen zur Verkehrsfinanzierung ergriffen, aber es gibt Herausforderungen auf Bundes- und Bundesstaatsebene, da der Highway Trust Fund auch weiterhin hohe Zuschüsse benötigt, um solvent zu bleiben und um sich zu finanzieren.

Auf bundesstaatlicher Ebene sinken die realen Einnahmen aus traditionellen Quellen wie die Kraftstoffsteuer aufgrund der Steigerungen der Kraftstoffeffizienz und des Inflationsdrucks.

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Tabelle 7: Ranking der 25 staureichsten Städte in den Vereinigten Staaten

RANG US STADT

WARTEZEIT IM STAU IN STOßZEITEN (STUNDEN)

INRIX STAUINDEX

DURCH-SCHNITT-LICHESTAURATE

GESAMTKOSTEN PRO FAHRER

GESAMTKOSTEN FÜR STADT

1 Los Angeles; CA 102 18.3 12% $2,828 $33,7 Mrd.

2 New York City; NY 91 17.4 13% $2,982 $19,2 Mrd.

3 San Francisco; CA 79 13.7 12% $2,250 $10,6 Mrd.

4 Atlanta; GA 70 12.3 10% $2,212 $7,1 Mrd.

5 Miami; FL 64 11.8 9% $2,072 $6,3 Mrd.

6 Washington; DC 63 10.8 11% $2,060 $6,1 Mrd.

7 Boston; MA 60 10.6 14% $2,086 $5,7 Mrd.

8 Chicago; IL 57 10.3 10% $1,994 $5,5 Mrd.

9 Seattle; WA 55 9.6 12% $1,853 $5,0 Mrd.

10 Dallas; TX 54 9.3 6% $1,674 $4,9 Mrd.

11 Houston; TX 50 8.4 7% $1,623 $4,8 Mrd.

12 Portland; OR 50 8.1 11% $1,648 $3,9 Mrd.

13 San Diego; CA 48 7.7 10% $1,583 $3,1 Mrd.

14 Austin; TX 43 7.4 11% $1,627 $2,8 Mrd.

15 Stamford; CT 41 7.2 13% $1,588 $2,8 Mrd.

16 Tacoma; WA 41 7.0 11% $1,485 $2,4 Mrd.

17 Minneapolis; MN 41 6.5 7% $1,332 $2,3 Mrd.

18 Philadelphia; PA 37 6.8 8% $1,427 $2,1 Mrd.

19 Santa Cruz; CA 37 6.9 14% $1,700 $1,9 Mrd.

20 Honolulu; HI 37 6.7 11% $1,701 $1,8 Mrd.

21 Denver; CO 36 6.5 8% $1,394 $1,6 Mrd.

22 San Rafael; CA 35 5.7 11% $1,394 $1,5 Mrd.

23 Detroit; MI 35 6.0 6% $1,256 $1,5 Mrd.

24 Santa Barbara; CA 35 6.2 13% $1,584 $1,4 Mrd.

25 Orlando; FL 34 6.4 7% $1,366 $1,4 Mrd.

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4 DETAILANALYSEN

4.1.2 DIE ZEHN STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE

Der Cross Bronx Expressway (I-95) in New York City führt im dritten Jahr in Folge die Liste der staureichsten Streckenabschnitte an. Die Autofahrer verschwenden auf dem 7,5 Kilometer langen Abschnitt durchschnittlich 118 Stunden pro Jahr im Stau, was einer Steigerung um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Drei weitere Streckenabschnitte in New York sind unter den Top 10 zu finden. Überraschenderweise ist Los Angeles, die Stadt mit dem Top-Spot in Bezug auf Staustunden während Stoßzeiten, mit nur einem Streckenabschnitt in der Liste vertreten: die I-10 Richtung Osten zwischen I-405 und I-110. San Francisco, die US-Stadt auf dem dritten Platz in Bezug auf Zeitverlust im Stau, erscheint auf der Liste der staureichsten Streckenabschnitte in den Vereinigten Staaten erst auf Platz 31.

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Tabelle 8: Die zehn staureichsten Streckenabschnitte in den Vereinigten Staaten

RANG STADT STRAßE VON NACH

STAU-REICHSTE STOßZEIT

DURCH- SCHNITTS-GESCHWIN-DIGKEIT IM MORGEN- VERKEHR (MPH)

DURCH SCHNITTS-GESCHWIN- DIGKEIT IM ABEND- VERKEHR (MPH)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 New York City

I95 Alexander Hamilton Bridge W

I278 Abends 16.32 10.80 118

2 Chicago I95 Alexander Hamilton Bridge W

I278 Morgens 24.18 25.77 98

3 Chicago I290 J15A J28B Morgens 31.33 29.75 89

4 Los Angeles I10 J3A J13 Abends 38.21 22.61 74

5 Pittsburgh I376 J65 J77 Morgens 37.26 29.93 66

6 Chicago I90 J50A J43A Morgens 23.88 29.04 66

7 New York City

E 34th St FDR Drive 5th Ave Morgens 5.81 5.79 59

8 New York City

Belt Pkwy E J3 J17 Abends 47.00 28.83 57

9 New York City

E 42nd St FDR Drive 7th Ave Abends 6.31 5.81 56

10 Boston I93 J20 J8 Abends 39.61 25.10 55

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4 DETAILANALYSEN

4.1.3 FALLSTUDIE: LOS ANGELES

Die Metropolregion Los Angeles mit ihren über 15 Millionen Einwohnern belegt auch in der INRIX 2017 Traffic Scorecard wieder den ersten Platz. Fahrer in Los Angeles verbrachten 102 Stunden im Stau im vergangenen Jahr und lagen damit vor Städten wie Moskau (91), New York (91), São Paulo (86) und San Francisco (79).

Los Angeles ist eine „Autostadt“, in der über 84 Prozent der Pendler in der Metropolregion Los Angeles-Long Beach-Anaheim allein oder in

Fahrgemeinschaften zur Arbeit fahren. Nur etwas mehr als fünf Prozent entscheiden sich für öffentliche Verkehrsmittel. In der Stadt selbst steigen 77 Prozent der Menschen in das eigene Auto, um zur Arbeit zu fahren. Neun Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel und beinahe sechs Prozent arbeiten von zu Hause aus.

Los Angeles, bekannt für seine Freeways, verzeichnete mit 21 Prozent die achtschlechteste Staurate unter den US-Städten, die in Stoßzeiten analysiert wurden. Damit liegt Los Angeles besser als Städte wie San Francisco, Seattle, Boston und Portland. Mit 11 Prozent belegte Los Angeles den sechsten Platz bei den durchschnittlichen Stauraten tagsüber. Ein positiver Aspekt sind Nachtfahrten, wo die Stadtstraßen von Los Angeles auf Rang 36 lagen.

Die Bürger von Los Angeles stimmten im November 2016 für eine Maßnahme zur Erweiterung der Kapazitäten für den Durchgangsverkehr und zum

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Schon wie im Jahr 2016 liegt der Abschnitt der I-10 zwischen I-405 und I-110 auf Platz eins in Los Angeles als die verkehrsreichste Strecke. Verkehrsteilnehmer verzeichneten auf diesem Abschnitt des Highways eine Verzögerung von

durchschnittlich 74 Stunden im Jahr 2017 und damit um 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Der 14,3 Kilometer lange Abschnitt liegt landesweit an vierter Stelle, was Verzögerungen anbelangt, und belegt den ersten Platz an der Westküste.

Ausbau der Highways in der gesamten Region. Das 120-Millionen-Dollar-Projekt „Measure M“ soll bis 2057 die Fahrzeiten um 15 Prozent täglich senken.

Los Angeles, bekannt für seine Freeways, verzeichnete mit 23 Prozent die neuntschlechteste Staurate unter den US-Städten, die in Stoßzeiten analysiert wurden. Damit liegt Los Angeles besser als Städte wie Austin, Seattle, Boston und Portland. Mit 20 Prozent belegte Los Angeles Platz acht bei den Staus auf Hauptverkehrs- und Stadtstraßen und mit 17 Prozent Rang drei bei den durchschnittlichen Stauraten tagsüber. Ein positiver Aspekt sind Nachtfahrten, wo die Stadtstraßen von Los Angeles auf Platz 38 lagen.

Die Bürger von Los Angeles stimmten im November 2016 für eine Maßnahme zur Erweiterung der Kapazitäten für den Durchgangsverkehr und zum Ausbau der Highways in der gesamten Region. Das 120-Millionen-Dollar-Projekt „Measure M“ soll bis 2057 die Fahrzeiten um 15 Prozent täglich senken.

Tabelle 9: City-Dashboard für Los Angeles

STOßZEIT EINWÄRTS / AUSWÄRTS

STOßZEIT INNERHALB

TAGSÜBER EINWÄRTS / AUSWÄRTS

TAGSÜBER INNERHALB

ABENDS EINWÄRTS / AUSWÄRTS

ABENDS INNERHALB WOCHENENDE GESAMT

Staurate 22% 20% 10% 13% 3% 8% 10% 12%

Geschwindigkeit im Stau (mph)

38.95 27.12 46.65 31.01 57.26 38.85 43.53 40.48

Geschwindigkeit bei freier Fahrt (mph)

13.36 7.40 14.10 6.62 11.81 5.64 10.36 9.90

Geschwindigkeits-Unterschied (mph)

25.59 19.71 32.55 24.39 45.44 33.21 33.17 30.58

% Geschwindigkeits-Reduzierung im Stau

66% 73% 70% 79% 79% 85% 76% 76%

Tabelle 10: Die staureichsten Streckenabschnitte in Los Angeles

RANG STRAßE VON NACHSTAUREICHSTE STOßZEIT

DURCHSCHNITTS-GESCHWINDIGKEIT IM MORGENVERKEHR (MPH)

DURCHSCHNITTS-GESCHWINDIGKEIT IM ABENDVERKEHR (MPH)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 I10 J3A J13 Abends 38.21 22.61 74

2 CA-101 J7 J4A Abends 18.23 15.93 51

3 I110 I105 J20B Morgens 21.83 44.79 49

4 I-605 J18 J18 Abends 36.68 32.63 45

5 CA-101 J30 J19B Morgens 40.59 41.15 44

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4 DETAILANALYSEN

4.1.4 FALLSTUDIE: NEW YORK

Fahrer in New York verlieren die zweitmeiste Zeit im Stau in Nordamerika und die drittmeiste weltweit hinter Los Angeles und Moskau. Sie steckten im vergangenen Jahr durchschnittlich 91 Stunden im Stau fest.

Trotz beinahe gleicher Staurate wie Los Angeles und San Francisco rangierte die Stadt an dritter Stelle in den Vereinigten Staaten, da Pendler und Speditionen mit unterschiedlichen lokalen Herausforderungen fertigwerden müssen. Beispielsweise leiden Unternehmen und Geschäfte in New York City am meisten innerhalb der Vereinigten Staaten, da die Verkehrsteilnehmer 14 Prozent der Fahrzeiten unter der Woche im Stau verschwenden. Zudem kommen die

Fahrer in New York wesentlich langsamer voran. Die Staugeschwindigkeiten liegen in New York bei 13,25 km/h im Vergleich zu 17,8 km/h und 18,6 km/h in Los Angeles bzw. San Francisco.

Aber in der Regel ist das Highway-System New Yorks leistungsfähiger als das von Los Angeles und San Francisco. Die Spitzenstauraten auf Freeways sind erheblich niedriger (17 Prozent im Vergleich zu 22 bzw. 19 Prozent). Das liegt wahrscheinlich an der Flächennutzung und an außerordentlich erfolgreichen Nahverkehrssystemen wie die XBL, eine spezielle 4 Kilometer lange Busspur, die während des morgendlichen Stoßverkehrs gegen die allgemeine Fahrrichtung geöffnet wird und auf der mehr als 60.000 Menschen täglich befördert werden.

Die Stadt New York, die sehr auf den U-Bahn-Verkehr angewiesen ist, eröffnete im Januar 2017 die Second Avenue Subway. Die Behörden erwarten 200.000 Fahrgäste täglich. 2015 wurden 4,27 Milliarden Fahrten durch den Stadtbereich New Yorks verzeichnet, mehr als 41 Prozent des landesweiten Fahrgastaufkommens insgesamt.

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BBereits seit der INRIX 2007 Traffic Scorecard erscheint der Abschnitt der I-95 Richtung Westen zwischen Exit 6A und Exit 2 als staureichster Verkehrsengpass in den Vereinigten Staaten.

Aber nicht nur die Freeway-Nutzer haben zu leiden. Autofahrer in Manhattan müssen ebenso mit Verzögerungen von mehr als 50 Stunden pro Jahr leben.

Tabelle 11: City-Dashboard für New York

STOßZEIT EINWÄRTS / AUSWÄRTS

STOßZEIT INNERHALB

TAGSÜBER EINWÄRTS / AUSWÄRTS

TAGSÜBER INNERHALB

ABENDS EINWÄRTS / AUSWÄRTS

ABENDS INNERHALB WOCHENENDE GESAMT

Staurate 17% 20% 8% 14% 5% 12% 12% 13%

Geschwindigkeit im Stau (mph)

41.46 23.64 48.32 25.50 53.68 30.08 38.39 37.30

Geschwindigkeit bei freier Fahrt (mph)

10.61 6.43 8.66 5.12 7.32 5.40 8.10 7.38

Geschwindigkeits-Unterschied (mph)

30.84 17.21 39.66 20.38 46.37 24.68 30.28 29.92

% Geschwindigkeits-Reduzierung im Stau

74% 73% 82% 80% 86% 82% 79% 80%

Tabelle 12: Die staureichsten Streckenabschnitte in New York City

RANG STRAßE VON NACHSTAUREICHSTE STOßZEIT

DURCHSCHNITTS-GESCHWINDIGKEIT IM MORGENVERKEHR (MPH)

DURCHSCHNITTS-GESCHWINDIGKEIT IM ABENDVERKEHR (MPH)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 I95 Alexander Hamilton Bridge W

I278 Abends 16.32 10.80 118

2 E 34th St FDR Drive 5th Ave Morgens 5.81 5.79 59

3 Belt Pkwy E J3 J17 Abends 47.00 28.83 57

4 E 42nd St FDR Drive 7th Ave Abends 6.31 5.81 56

5 8th Ave Hudson St W 30th St Morgens 7.52 7.82 53

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4 DETAILANALYSEN

4.1.5 FALLSTUDIE: SAN FRANCISCO

Die San Francisco Bay Area mit mehr als 4,6 Millionen Einwohnern und ihrem bedeutenden Technologiezentrum hatte die fünftschlechtesten Stauwerte aller 1.360 Städte der Studie und die drittschlechtesten der US-Städte, die in der INRIX 2017 Traffic Scorecard analysiert wurden. Staus kosteten die Autofahrer in San Francisco letztes Jahr 2.250 $; die Kosten für die Stadt beliefen sich auf 10,6 Milliarden $.

Die Gesamtstaurate von San Francisco ist zwar so ähnlich wie die von Los Angeles und New York City, aber San Francisco hat zusammen mit Boston die höchsten Stauraten während der Hauptpendelzeiten

(23 Prozent) auf Hauptverkehrs- und Stadtstraßen. Die Highways in San Francisco schneiden jedoch in Stoßzeiten besser als zehn andere Städte in der Studie ab, darunter Seattle, Boston, Portland und Los Angeles.

Fahrten während der Stoßzeiten auf Highways und Stadtstraßen sind zwar generell staureicher als in Los Angeles und New York City, aber allgemein sind die Fahrgeschwindigkeiten höher und die Geschwindigkeitsreduzierungen geringer. Die Geschwindigkeiten innerhalb der Stadt während Staus zu Stoßzeiten sinken zum Beispiel um 66 Prozent gegenüber der Geschwindigkeit bei freier Fahrt, die Geschwindigkeiten in LA reduzieren sich dagegen um 72 Prozent, in New York um 73 Prozent. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Stau-Intensität in San Francisco geringer ist als in den anderen beiden Städten unter den internationalen Top 5.

Bei einer Rangfolge entsprechend dem ICI würde San Francisco den siebten Platz unter den Großstädten belegen. Bürger der Bay Area haben kürzlich für eine Maßnahme zur Renovierung des regionalen Nahverkehrssystems BART gestimmt. Darüber hinaus haben zahlreiche Countys in der Bay Area ihre eigenen lokalen Initiativen zur Finanzierung von Verbesserungen öffentlicher Nahverkehrssysteme verabschiedet.

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Die Pendler in San Francisco liegen auf Platz vier bei den Wartezeiten im Stau während Stoßzeiten. Aber ihr schlimmster Streckenabschnitt, die State Route 24 Richtung Osten, findet sich auf Platz 48 der staureichsten Streckenabschnitte. Die Fahrer verschwendeten 2017 39 Stunden auf dieser Straße im Abschnitt zwischen der I-580 und I-680.

Die Lage von San Francisco zwischen Meer und Hügelkette verursacht erhebliche Probleme bei der Gestaltung eines effektiven Straßennetzes.

Tabelle 13: City-Dashboard für San Francisco

STOßZEIT EINWÄRTS / AUSWÄRTS

STOßZEIT INNERHALB

TAGSÜBER EINWÄRTS / AUSWÄRTS

TAGSÜBER INNERHALB

ABENDS EINWÄRTS / AUSWÄRTS

ABENDS INNERHALB WOCHENENDE GESAMT

Staurate 19% 23% 7% 13% 2% 9% 11% 12%

Geschwindigkeit im Stau (mph)

40.91 29.85 50.32 34.38 59.89 41.11 44.74 43.03

Geschwindigkeit bei freier Fahrt (mph)

13.94 10.13 14.05 7.64 12.55 5.96 9.07 10.48

Geschwindigkeits-Unterschied (mph)

26.97 19.72 36.27 26.74 47.34 35.15 35.66 32.55

% Geschwindigkeits-Reduzierung im Stau

66% 66% 72% 78% 79% 86% 80% 76%

Tabelle 14: Die staureichsten Streckenabschnitte in San Francisco

RANG STRAßE VON NACHSTAUREICHSTE STOßZEIT

DURCHSCHNITTS-GESCHWINDIGKEIT IM MORGENVERKEHR (MPH)

DURCHSCHNITTS-GESCHWINDIGKEIT IM ABENDVERKEHR (MPH)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 CA-24 O 2B 14B Abends 65.39 33.38 39

2 3rd Street 16st Market St Morgens 8.44 9.38 34

3 I80 J9 J22 Abends 63.99 35.95 34

4 6th Street I280 Market St Morgens 8.51 8.84 30

5 CA 1 I280 CA 101 Morgens 21.69 24.06 29

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4 DETAILANALYSEN

4.2 VEREINIGTES KÖNIGREICH

4.2.1 DIE 25 STAUREICHSTEN STÄDTE

Im UK analysierte INRIX Staus in 111 Städten und Ballungsräumen und damit in 28 mehr als 2016. Staus kosteten die britischen Fahrer allein 2017 mehr als 37 Milliarden £. London bleibt die staureichste Stadt im UK und liegt europaweit auf dem zweiten Platz hinter Moskau und auf Platz sieben weltweit. Die Autofahrer in London verbrachten durchschnittlich 71 Stunden in Staus während der Stoßzeiten. Die Staus belasteten den einzelnen Fahrer mit 2.430 £ und die Stadt als Ganzes mit 9,5 Milliarden £ in Form direkter und indirekter Kosten. Direkte Kosten beziehen sich auf den Wert des Kraftstoffs und der Zeit, die im Stau verschwendet werden, wohingegen die indirekten Kosten die Transport- und Unternehmenskosten für Firmenfahrzeuge im Stau beinhalten, die an die Haushalte in Form höherer Preise weitergegeben werden.

Manchester und Birmingham liegen auf Rang zwei bzw. drei. Dort standen die Autofahrer im vergangenen Jahr 39 bzw. 36 Stunden im Stau. 2017 verschwendeten die Fahrer in diesen Städten insgesamt 10 bzw. 9 Prozent ihrer Zeit im Stau, was sie 1.403 £ bzw. 1.281 £ kostete. Die Berücksichtigung neuer Ballungsräume in der aktuellen Studie veränderte das UK-Ranking erheblich, wobei die Neuzugänge Lincoln (36 Stunden) und Braintree (33 Stunden) unter den Top 5 zu finden sind.

In Schottland verbrachten die Fahrer in Aberdeen und Edinburgh während der Stoßzeiten 28 Stunden (Rang 10 bzw. 11) im Stau. Damit sind dies die beiden staureichsten Städte Schottlands, sie übertreffen die drittplatzierte schottische Stadt Glasgow auf Rang 30 (23 Stunden) bei Weitem.

Newport (24 Stunden) liegt knapp vor Cardiff (23 Stunden) bei den staureichsten Städten in Wales im Jahr 2017, aber da die Gesamtstaurate in Cardiff (10 Prozent) über der von Newport (8 Prozent) liegt, tragen die Fahrer in Cardiff jährlich eine um 205 £ höhere finanzielle Belastung.

Die UK Regierung setzt ein angekündigtes Investitionsprogramm in Höhe von 1,1 Milliarden £ zur Staubekämpfung im ganzen UK um. Weitere 220 Millionen £ sind für den Staatsbetrieb „Highways England“ vorgesehen, der damit auf seinen Straßen die Verkehrssicherheit erhöhen und Staus reduzieren soll. Das UK leistete Pionierarbeit bei der Einführung von Smart Motorways (intelligente Verkehrsleitsysteme), die zum Großteil ein Erfolg waren und Zusatzkapazitäten auf den staureichsten Autobahnabschnitten schufen. Die Fahrleistung pro Kopf geht zwar zurück, aber die Überlastungen nehmen weiter zu. Angesichts der wachsenden Beliebtheit von E-Commerce liegt die zukünftige Herausforderung für das UK im Umgang mit der wachsenden Zahl von Nutzfahrzeugen in den Stadtzentren. 2016 und 2017 wurden Rekordverkaufszahlen für neue Kleintransporter (leichte Nutzfahrzeuge) gemeldet. Derzeit fahren über vier Millionen Kleintransporter auf britischen Straßen. In vielen Städten verschärft der wachsende Online-Handel die Stausituation trotz geringerer oder stagnierender Wachstumsraten bei der Anzahl von Autos.

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Tabelle 15: Ranking der 25 staureichsten Städte im UK

RANG STADT

WARTEZEIT IM STAU IN STOßZEITEN (STUNDEN)

INRIX STAUINDEX

DURCH- SCHNITTLICHE STAURATE

GESAMT- KOSTEN PRO FAHRER

GESAMT- KOSTEN FÜR STADT

1 London 74 14.1 13% £2,430 £9,5 Mrd.

2 Manchester 39 6.8 10% £1,403 £345 Mio.

3 Birmingham 36 6.3 9% £1,281 £632 Mio.

4 Lincoln 36 7.1 15% £1,790 £127 Mio.

5 Braintree 33 5.3 10% £1,264 £52 Mio.

6 Aylesbury 32 5.3 10% £1,331 £110 Mio.

7 Guildford 29 4.6 9% £980 £63 Mio.

8 Bath 29 5.8 12% £1,543 £120 Mio.

9 Luton 29 5.2 11% £1,143 £102 Mio.

10 Aberdeen 28 5.5 11% £1,422 £176 Mio.

11 Edinburgh 28 5.0 9% £1,155 £309 Mio.

12 Cambridge 27 4.5 9% £1,039 £58 Mio.

13 Bristol 27 4.7 9% £1,028 £225 Mio.

14 Southend-on-Sea 27 5.9 13% £1,633 £103 Mio.

15 Bournemouth 27 5.6 11% £1,225 £121 Mio.

16 Reading 26 4.1 8% £996 £75 Mio.

17 Kidderminster 26 4.9 10% £1,242 £96 Mio.

18 Norwich 26 5.0 11% £1,300 £132 Mio.

19 Royal Leamington Spa

25 3.7 7% £876 £62 Mio.

20 Basildon 25 4.2 8% £997 £131 Mio.

21 Chelmsford 25 3.8 7% £908 £76 Mio.

22 Chesterfield 25 5.3 12% £1,408 £109 Mio.

23 Hull 24 4.3 9% £1,067 £144 Mio.

24 Newport 24 4.1 8% £914 £67 Mio.

25 Exeter 24 4.4 10% £1,068 £63 Mio.

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4.2.1 DIE 25 STAUREICHSTEN STÄDTE IM UKDie Möglichkeit, die Stauraten (d. h. den Prozentsatz der Zeit, der im Stau verbracht wird) für verschiedene Abschnitte des Straßennetzes und verschiedene Tageszeiten auszuwerten, liefert ganz neue Erkenntnisse. Staus kann man am besten im Norden vermeiden: Die schottischen Städte Irvine, Falkirk, Bathgate, Stirling, Kilmarnock und Dunfermline wiesen 2017 alle eine durchschnittliche Staurate von drei Prozent oder weniger auf. Die Ausnahme bildet Aberdeen, das auf Platz zehn der staureichsten Städte des UK während und außerhalb der Stoßzeiten liegt und wo die Autofahrer 11 Prozent ihrer Gesamtfahrzeit im Stau verbringen. Aberdeen übertrifft London zu Stoßzeiten und war die Stadt mit den am meisten überlasteten Ein- und Ausfallstraßen, auf denen die Autofahrer 20 Prozent der Zeit im Stau standen und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,9 km/h vorankamen.

Unternehmen und Geschäfte in Lincoln leiden am meisten unter dem Verkehr. Der Verkehr staut sich dort tagsüber in der Innenstadt im Durchschnitt 15 Prozent der Zeit. Fahrer, die für ihre Unternehmen in den Stadtzentren von Exeter und London unterwegs sind, leiden ebenfalls stark unter Verkehrsüberlastungen und stehen tagsüber im Stadtzentrum 17 Prozent der Zeit im Stau. Tagsüber quälten sich die Autofahrer während der Stoßzeiten durch die Stadtzentren von Belfast und Brighton mit 5,3 bzw. 6,1 km/h, wobei die Benutzer der Ein- und Ausfallstraßen von Folkestone mit durchschnittlich 4,4 km/h bei Stau am langsamsten vorankamen.

Southend-on-Sea und Southport haben die höchsten Wochenendstauraten mit 16 Prozent bzw. 13 Prozent der Fahrzeit, aber am langsamsten kommen die Autos in Belfast voran, wo die Staugeschwindigkeiten am Wochenende bei nur bei 6,9 km/h liegen.

4 DETAILANALYSEN

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4.2.2 DIE ZEHN STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE AUSSERHALB LONDONS

Außerhalb der Hauptstadt befinden sich die zwei staureichsten Abschnitte im UK auf der A34 in Birmingham. Dort verschwenden die Autofahrer im Schnitt 44 Stunden pro Jahr auf der Strecke von der Robin Hood Lane zur A41 und 42 Stunden von der A4540 zur A41.

Wie zu vermuten, finden sich die staureichsten Streckenabschnitte außerhalb Londons in den anderen Großstädten des UK. In Birmingham, Leeds und Manchester befanden sich 70 Prozent der 10 staureichsten Straßen 2017, wobei die Hauptpendlerstrecken am schlimmsten betroffen waren.

Tabelle 16: Die staureichsten Streckenabschnitte außerhalb Londons

RANG STADT STRAßE VON NACHSTAUREICHSTE STOßZEIT

DURCH- SCHNITTS- GESCHWIN-DIGEIT IM MORGEN- VERKEHR (MPH)

DURCH- SCHNITTS- GESCHWIN-DIGEIT IM ABEND- VERKEHR (MPH)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 Birmingham A34 Robin Hood Lane

A41 Abends 15.78 12.67 44

2 Birmingham A34 A4540 A41 Abends 15.26 8.32 42

3 Leeds A657 A658 Victoria Street Abends 15.68 15.60 40

4 Leeds A638 B6117 A644 Abends 18.47 16.47 36

5 Manchester A56 A6044 Abends 18.72 11.10 33

6 Newcastle upon Tyne

A19 A189 A191 Abends 30.57 27.44 33

7 Belfast A1 Bruce St A512 Abends 19.05 16.92 32

8 Manchester A6 A523 B6171 Abends 15.27 15.81 32

9 Birmingham A461 New Road A4123 Abends 15.01 12.10 32

10 Preston A6 Newsham M55 Abends 15.38 16.61 32

11 Manchester A580/A6 Blackfriars Road

Worsley Road Abends 25.59 18.07 30

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4 DETAILANALYSEN

4.2.3 DIE FÜNF STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE IN LONDONINRIX hat auch die staureichsten Straßen im UK sowie die ungünstigsten Fahrzeiten ermittelt. Die Straßen in London waren während der abendlichen Rushhour am höchsten belastet, wobei die A406 Richtung Norden von Chiswick

Roundabout bis Hanger Lane als der staureichste Abschnitt des UK ermittelt wurde. Dort verbringen die Autofahrer jährlich 56 Stunden im Stau – was eine Verbesserung von sechs Stunden auf diesem Abschnitt gegenüber 2016 bedeutet.

Tabelle 17: Die staureichsten Streckenabschnitte in London

RANG

STADT / BAL-LUNGS-RAUM STRAßE VON NACH

STAU- REICHSTE STOßZEIT

DURCH- SCHNITTS-GESCHWIN- DIGKEIT IM MORGEN- VERKEHR (MPH)

DURCH- SCHNITTS-GESCHWIN- DIGKEIT IM ABEND- VERKEHR (MPH)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 A405 A205 Chiswick Roundabout

A40 Hangar Lane

Abends 16.54 9.27 56 73

2 A23 Kennington Park Norbury Station Abends 15.20 11.56 50 62

3 A4200/A4 Russell Square New Fetter Lane

Morgens 6.64 7.24 47 57

4 Earls Court Road

Kensington High St A308 Morgens 9.01 10.23 42 51

5 A405 Finchley Road Colney Hatch Lane

Abends 23.40 15.53 42 50

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4.2.4 FALLSTUDIE: LONDONLondon ist zweifellos eine der staugeplagtesten Städte der Welt und belegt bei Staustatistiken häufig den ersten Platz oder zumindest einen der vorderen Ränge. Transport of London (TfL) schätzte die Kosten von Staus für die Autofahrer für 2014/15 auf 5,5 Milliarden £.18 INRIX Research ermittelte für die Autofahrer im Jahr 2016 Kosten von 6,2 Milliarden £ und bezifferte die Kosten pro Durchschnittsfahrer auf 1.911 £. Für 2017 hat INRIX einen Anstieg der Kosten von Staus in London auf 9,5 Milliarden £ bzw. 2.430 £ pro Fahrer errechnet. Tabelle 18 zeigt das City-Dashboard für London und bietet einige aufschlussreiche Erkenntnisse.

Insgesamt ist London die staureichste Stadt im UK, die Autofahrer verbringen dort im Schnitt 13 Prozent ihrer Zeit im Stau. Die Stoßzeiten innerhalb der Hauptstadt sind die ungünstigste Zeit für Autofahrer: Sie verbrachten durchschnittlich 20 Prozent ihrer Zeit im Stau und kamen dabei mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,4 km/h voran. Fahrten in die Stadt waren zu Stoßzeiten etwas unproblematischer: Die Autofahrer erreichten eine Durchschnittsgeschwindigkeit auf überlasteten Straßen von 23,5 km/h und verbrachten lediglich 16 Prozent ihrer Zeit im Stau. Im Vergleich zu 2016 haben sich die Staus und die Geschwindigkeiten in der Stadtmitte Londons leicht gebessert, dafür aber auf den Ein- und Ausfallstraßen der Stadt verschlechtert.

Zwar haben die Fahrer in London meist freie Fahrt, aber wenn sich ein Stau bildet, dann trifft er sie hart. Die Geschwindigkeiten im Stau fielen 2017 um 81 Prozent (von 32,1 km/h auf 6,9 km/h) in der Stadtmitte, wenn sich tagsüber ein Stau bildete, und um 83 Prozent am Abend (von 38,6 km/h auf 6,4 km/h). Fahrer, die für ihre Unternehmen im Stadtzentrum von London unterwegs sind, stehen 16 Prozent der Zeit im Stau. London hat auch eine der höchsten Wochenendstauraten von 13 Prozent der Fahrzeit.

Ein Vergleich zwischen 2017 und 2016 fördert einige interessante Dinge zutage. Staus zu Stoßzeiten und tagsüber sind zwar auf größeren Ein- und Ausfallstraßen der Stadt schlimmer geworden, aber es gab erhebliche Fortschritte bei den Stauraten innerhalb der Stadt sowohl während als auch außerhalb der Stoßzeiten. Das könnte an einer Reihe von Faktoren liegen, aber die wahrscheinlichste Erklärung ist die 15-prozentige Verringerung der verschwendeten Stunden aufgrund geplanter Straßenbauarbeiten.19

Interessant ist die Tatsache, dass die Fahrleistung von Privatautos zwar stagniert oder abnimmt (in Teilen Londons), dies aber durch die steigende Anzahl und höhere Fahrleistung leichter Nutzfahrzeuge (Lieferwagen) in der gesamten Stadt wieder ausgeglichen wird. London hat enorme Erfolge bei der Förderung von Verkehrsverlagerungen weg von Privatfahrzeugen erzielt, aber die dabei genutzten Methoden (z. B. Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, Förderung der Fahrradnutzung, gebührengestützte Verkehrssteuerung) werden wenig Wirkung auf die Zunahme von Staus haben, die durch Lieferwagen verursacht werden.

18 Transport for London, Total Vehicle Delay (2015): http://content.tfl.gov.uk/total-vehicle-delay-for-london-2014-15.pdf

Tabelle 18: City-Dashboard für London

STOßZEIT EINWÄRTS / AUSWÄRTS

STOßZEIT INNERHALB

TAGSÜBER EINWÄRTS / AUSWÄRTS

TAGSÜBER INNERHALB

ABENDS EINWÄRTS / AUSWÄRTS

ABENDS INNERHALB WOCHENENDE GESAMT

Staurate 16% 23% 8% 17% 2% 10% 13% 13%

Geschwindigkeit im Stau (mph)

12.83 4.97 12.50 3.88 10.09 3.69 5.96 7.70

Geschwindigkeit bei freier Fahrt (mph)

45.02 18.33 50.40 20.19 58.15 22.28 29.56 34.85

Geschwindigkeits-Unterschied (mph)

32.18 13.36 37.90 16.31 48.06 18.59 23.61 27.14

19 Transport for London, Streets Performance (2016): http://content.tfl.gov.uk/street-performance-report-quarter3-2016-2017.pdf

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4.3 DEUTSCHLAND

4.3.1 DIE 25 STAUREICHSTEN STÄDTE

In Deutschland führt München das Städteranking nach Wartezeiten im Stau während Stoßzeiten mit 51 Stunden an. Die Städte auf Platz zwei, Hamburg, Berlin und Stuttgart mit jeweils 44 Stunden Wartezeit während Stoßzeiten, verzeichneten 16 Prozent weniger Staus als München. Die Gesamtkosten, die durch Staus in den fünf staureichsten deutschen Städten verursacht wurden, beliefen sich 2017 auf mehr als 16,4 Milliarden €.

Im Durchschnitt kosten Staus jeden deutschen Autofahrer pro Jahr 1.770 €. Werden die Staukosten landesweit aufaddiert, ergibt sich für 2017 eine Summe von mehr als 80 Milliarden €. Nach Bereinigung um Wechselkurse und Lebenskosten tragen die Deutschen die höchsten Durchschnittskosten pro Fahrer im Vergleich zu den USA und zum UK. Innerhalb von Deutschland

hat Berlin mit 6,9 Milliarden € die höchsten Gesamtkosten für Staus, was auf die Kombination aus einem ziemlich hohen Stauaufkommen (14 Prozent der Zeit herrscht Verkehrsüberlastung) und der Größe der Stadt zurückzuführen ist. Wegen der großen Anzahl von Haushalten fielen in Hamburg mit 3,5 Milliarden € die zweithöchsten Kosten für Staus an.

Die geografischen Gegebenheiten Deutschlands sind ein enormer Vorteil, sorgen aber auch für ganz spezielle Verkehrsprobleme. Viele Güter aus Süd- und Osteuropa werden auf Straßen durch Deutschland zu deutschen Häfen (z. B. Hamburg) oder zu anderen europäischen Häfen (z. B. Antwerpen) transportiert. Um den Güterverkehr langfristig zu optimieren, haben die Verkehrsbehörden in umfangreiche Programme zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur in ganz Deutschland investiert. Aber kurzfristig haben Bauarbeiten das Angebot an Straßen verringert und die Stauhäufigkeit erhöht.

Die Möglichkeit, die Stauraten (d. h. den Prozentsatz der Zeit, der im Stau verbracht wird) für verschiedene Abschnitte des Straßennetzes und verschiedene Tageszeiten auszuwerten, liefert ganz neue Erkenntnisse. Die niedrigsten durchschnittlichen Staugeschwindigkeiten in Deutschland wurden in Reutlingen mit 8,8 km/h und in München mit 6,8 km/h gemessen.

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Tabelle 19: Ranking der 25 staureichsten Städte in Deutschland

RANG STADT

WARTEZEIT IM STAU IN STOßZEITEN (STUNDEN)

INRIX STAUINDEX

DURCH-SCHNITT LICHE STAURATE

GESAMTKOSTEN PRO FAHRER

GESAMTKOSTEN FÜR STADT

1 München 51 9.1 16% € 2,984 €2,9 Mrd.

2 Hamburg 44 8.0 14% € 2,646 €3,5 Mrd.

3 Berlin 44 8.3 14% € 2,811 €6,9 Mrd.

4 Stuttgart 44 7.9 13% € 2,386 €918 Mio.

5 Ruhrgebiet 40 7.5 10% € 2,129 €2,2 Mrd.

6 Köln 40 7.0 11% € 2,107 €1,4 Mrd.

7 Heilbronn 38 7.6 14% € 2,317 €154 Mio.

8 Frankfurt 36 5.9 10% € 1,820 €906 Mio.

9 Würzburg 35 7.3 14% € 2,382 €241 Mio.

10 Karlsruhe 34 6.4 12% € 2,166 €468 Mio.

11 Düsseldorf 33 5.5 10% € 1,823 €769 Mio.

12 Wiesbaden 32 5.2 9% € 1,604 €542 Mio.

13 Pforzheim 32 6.5 13% € 2,310 €159 Mio.

14 Reutlingen 31 5.9 12% € 2,514 €203 Mio.

15 Sindelfingen 31 5.1 10% € 1,628 €118 Mio.

16 Hannover 31 5.6 10% € 1,752 €624 Mio.

17 Nürnberg 30 5.7 11% € 1,889 €640 Mio.

18 Mannheim 28 5.0 8% € 1,500 €323 Mio.

19 Bonn 28 4.5 8% € 1,482 €295 Mio.

20 Bielefeld 28 5.0 10% € 1,793 €170 Mio.

21 Wuppertal 27 4.7 8% € 1,557 €337 Mio.

22 Krefeld 27 4.6 9% € 1,554 €220 Mio.

23 Regensburg 26 4.8 10% € 1,652 €99 Mio.

24 Darmstadt 26 4.0 8% € 1,354 €76 Mio.

25 Freiburg 24 4.7 10% € 1,835 €251 Mio.

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4.3.2 DIE ZEHN STAUREICHSTEN STRECKENABSCHNITTE

Die staureichsten Streckenabschnitte Deutschlands sind zum Großteil auf innerstädtische Straßen und Ring-Straßen zu finden, über die sehr viel Pendlerverkehr läuft.

Im Gegensatz zum UK, wo die 10 staureichsten Abschnitte von der Hauptstadt dominiert werden, sind die verstopftesten Straßen in Deutschland ziemlich gleich auf die staureichsten Städte verteilt. Ein Abschnitt der A6 nahe Mannheim war die staureichste Strecke Deutschlands im Jahr 2017. Die Autofahrer verschwendeten dort im Schnitt 61 Stunden. Dieses Ergebnis wurde jedoch durch eine Periode umfangreicher Bauarbeiten verzerrt.

Tabelle 20: Die staureichsten Streckenabschnitte in Deutschland

RANG STADT STRAßE VON NACH

STAU-REICHSTE STOßZEIT

DURCH-SCHNITTS-GESCHWIN-DIGKEIT IM MORGEN- VERKEHR (KM/H)

DURCH-SCHNITTS-GESCHWIN-DIGKEIT IM ABEND-VERKEHR (KM/H)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 Mannheim A6 J25 J24 Abends 63.42 24.35 69

2 Stuttgart B27 Sigmaringer Str. Bopser U-Bahn

Abends 28.55 27.01 31

3 Karlsruhe B3 A5 Bulacher Str. Abends 24.31 30.31 30

4 Berlin B96 Alter Park Platz der Luftbrücke

Morgens 20.16 25.12 30

5 Karlsruhe A5 J43 Landstraße Abends 72.25 71.88 30

6 Stuttgart A8 J55 A831 Abends 81.66 71.96 29

7 Hamburg Poppenbütteler Weg

A433 Saseler Damm Abends 34.25 33.26 27

8 Wuppertal A46 J29 J31 Abends 67.76 51.19 27

9 Berlin Müllerstraße/Friedrichstraße

B96 Spree Morgens 17.07 17.30 27

10 München B2R B304 A96 Abends 42.32 32.30 27

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4.3.3 FALLSTUDIE: MÜNCHEN

München war 2017 in Bezug auf die Anzahl der im Stau verbrachten Stunden die staureichste Stadt Deutschlands und hat die unmittelbar dahinterliegenden Städte um 16 Prozent übertroffen. Für Hamburg, Berlin und Stuttgart wurden durchschnittliche Stauwartezeiten von jeweils 44 Stunden während Stoßzeiten im Vergleich zu den 51 Stunden von München ermittelt.

München ist eine große, dicht besiedelte Stadt und ein bedeutendes Wirtschaftszentrum mit großen Arbeitgebern wie BMW. Tabelle 22 zeigt das City-Dashboard für München mit interessanten Detailinformationen.

Mit 51 Staustunden und einer durchschnittlichen Staurate von 16 Prozent war München die staureichste Stadt Deutschlands im zweiten Jahr in Folge. Diese Rate liegt höher als beispielsweise Londons durchschnittliche Staurate von 13 Prozent,

aber München rangiert nur an 35. Stelle im Ranking der 1.360 Städte, während London hier den siebten Platz belegt.

Das ist auf den Unterschied bei der relativen Größe der beiden Städte und auf die erheblich kürzere durchschnittliche Pendelzeit in München gegenüber London zurückzuführen. Erwähnenswert ist auch, dass die Verkehrssituation 2016 und 2017 relativ stabil geblieben ist, während sie sich in anderen deutschen Städten gebessert hat.

Münchens Stauproblem ist innerhalb der Stadt am stärksten, wo 2017 die Durchschnittsgeschwindigkeiten im Stau bei nur 8-9 km/h während und außerhalb der Stoßzeiten lagen. Auf den großen Ein- und Ausfallstraßen der Stadt sind die Stauraten tagsüber (12 Prozent) und in der Nacht (3 Prozent) relativ niedrig. Allgemein sind die Stauraten mit einem Durchschnitt von 16 Prozent jedoch immer hoch. Am Wochenende stieg die Geschwindigkeit leicht an auf 13,5 km/h. München hat die dritthöchste Staurate an Wochenenden (11 Prozent) nach Heilbronn (12 Prozent) und Hamburg (12 Prozent).

Die Fahrer haben zwar die meiste Zeit (84 Prozent) freie Fahrt, aber die Geschwindigkeiten im Stau fallen im Schnitt auf ein Viertel der Geschwindigkeit bei freier Fahrt. Bei Staus müssen die Autofahrer in München also eine drastische Reduzierung der Geschwindigkeit während Staus hinnehmen, was große Verzögerungen verursacht und dazu führt, dass München die Rangliste der deutschen Städte in Bezug auf die Wartezeiten im Stau anführt.

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4.3.3 FALLSTUDIE: MÜNCHENTabelle 21: City Dashboard für München

STOßZEIT EINWÄRTS / AUSWÄRTS

STOßZEIT INNERHALB

TAGSÜBER EINWÄRTS / AUSWÄRTS

TAGSÜBER INNERHALB

ABENDS EINWÄRTS / AUSWÄRTS

ABENDS INNERHALB WOCHENENDE GESAMT

Staurate 26% 28% 12% 20% 3% 14% 11% 16%

Geschwindigkeit im Stau (km/h)

19.76 8.52 17.14 8.01 17.99 6.88 13.48 13.11

Geschwindigkeit bei freier Fahrt (km/h)

64.62 30.26 75.78 32.54 85.98 36.00 62.07 55.32

Geschwindigkeits-Unterschied (km/h)

44.86 21.74 58.64 24.52 67.99 29.12 48.59 42.21

% Geschwindigkeits-Reduzierung im Stau

69% 72% 77% 75% 79% 81% 78% 76%

In der Münchner Innenstadt gibt es mehrere Fußgängerzonen und zahlreiche enge Straßen. In den vergangenen Jahren wurden zwar erhebliche Investitionen in Verbesserungen des Mittleren Rings (B2R) aufgebracht, aber der Verkehr in München nimmt weiter zu. Die Strecke von der Leopoldstraße über die Hohenzollernstraße Richtung Westen zur Landshuter Allee ist der staureichste Abschnitt in München, wobei die anderen vier staureichsten Strecken sehr ähnlich sind, was die jährlich verschwendete Zeit anbelangt.

Ein Vergleich der Auswirkung, die diese Straßen verursachen, mit den staureichsten Streckenabschnitten Deutschland bringt eine interessante Erkenntnis. Die einzelnen Straßen Münchens zählen nicht zu den stauintensivsten des ganzen Landes; vielmehr ist das Straßennetz insgesamt stark überlastet, was bedeutet, dass die Autofahrer einen größeren Prozentsatz ihrer Zeit im Stau verbringen.

Tabelle 22: Die staureichsten Streckenabschnitte in München

RANG STRAßE VON NACH

STAU-REICHSTE STOßZEIT

DURCH- SCHNITTS-GESCHWIN- DIGKEIT IM MORGEN- VERKEHR (KM/H)

DURCH- SCHNITTS-GESCHWIN- DIGKEIT IM ABEND- VERKEHR (KM/H)

STAUSTUNDEN GESAMT (PRO PERSON, PRO JAHR)

1 B2R B304 A96 Abends 42.32 32.30 27

2 A99 J17 J14 Morgens 69.10 66.66 26

3 Arnulfstraße Romanplatz B2R Morgens 22.74 23.11 22

4 Prinzregentenstraße A94 Prinzregentenbad Morgens 24.18 24.77 22

5 Leonrodstraße Dachauer Strasse Schwere-Reiter-Straße

Abends 20.55 18.80 19

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5 ZUSAMMENFASSUNG

Die INRIX 2017 Traffic Scorecard misst den Staustatus in 1.360 Städten in 38 Ländern. Damit ist sie die bislang größte Staustudie. Sie ermittelt nicht nur die Wirkung von Staus zu Stoßzeiten auf die Pendler, sondern misst auch die Folgen von Staus für alle Wegezwecke zu allen Tageszeiten.

Verkehrsteilnehmern bietet die INRIX 2017 Traffic Scorecard damit eine umfassende Messgröße für die Folgen von Staus für alle Fahrer in Ländern und Städten. Zudem werden die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten dieser Staus für alle Städte im Vereinigten Königreich, in den Vereinigten Staaten und in Deutschland ermittelt. Die vollständigen Ergebnisse für alle 1.360 Städte stehen im Anhang oder auf der INRIX Traffic Scorecard Website (inrix.com/scorecard) zur Verfügung. Die wichtigsten Erkenntnisse für die Autofahrer:

• Staus in den USA, im UK und in Deutschland kosteten 2017 insgesamt knapp 461 Milliarden $ bzw. 975 $ pro Kopf.

• Die Durchschnittskosten pro Fahrer lagen bei 1.445 $ (USA), 1.168 £ (UK) und 1.770 € (Deutschland). Die Kosten von Staus pro Fahrer im UK und in den USA waren damit ähnlich, in Deutschland lagen sie nach Bereinigung um das Preisniveau aber um 57 Prozent höher.

• Ein Vergleich der verschwendeten Stunden zu Stoßzeiten mit dem bevölkerungsgewichteten Durchschnitt bietet eine verlässliche Aussage darüber, ob eine Stadt ein sehr hohes Stauaufkommen hat. Im UK sind das beispielsweise Städte mit mehr als 31 verschwendeten Stunden, in den USA sind es Städte mit mehr als 41 verschwendeten Stunden. Die Wartezeit im Stau während Stoßzeiten ist eine aufschlussreiche Messgröße für Pendler, die unter hohem Stauaufkommen leiden.

• Die Staugesamtrate der Stadt gibt schnell und klar Aufschluss über die durchschnittliche Zeit, die die Autofahrer im Stau verbringen. Wenn die Staurate über 10 Prozent steigt, werden die Wartezeiten im Stau spürbar.

Die INRIX 2017 Traffic Scorecard liefert Städten, politischen Entscheidern und Verkehrsexperten Daten mit signifikanter Detailtiefe über Stauraten (Prozentsatz der Zeit, die im Stau verbracht wird) zu verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen Stellen im Straßennetz und verknüpft diese zu einer branchenführenden Verkehrsmessgröße, den INRIX Congestion Index. Die detaillierten City-Dashboards, die auf der INRIX 2017 Traffic Scorecard Website (inrix.com/scorecard) zur Verfügung stehen, präsentieren die Detailergebnisse auf Städteebene. Die cloudbasierte On-Demand-Anwendung INRIX Roadway Analytics bietet echtzeitnahe Analysen für Städte. Die wichtigsten Erkenntnisse für die Städte:

• Es gibt zwei aufschlussreiche Benchmarks, die die Städte nutzen können:

• Der INRIX Stauindex für vergleichbare Städte, was Einwohnerzahl und wirtschaftliche Entwicklung anbelangt. Beispielsweise lassen sich Los Angeles und New York City mit London oder Paris vergleichen. So gesehen besitzen London und Paris leistungsfähigere Straßennetze, wobei aber Los Angeles und New York City ähnlich sind.

• Der Vergleich des Gesamtprozentsatzes der Wartezeit im Stau mit Städten im eigenen Land liefert eine Messgröße der Wettbewerbsfähigkeit für alle Straßennutzer. Die Fokussierung auf die Tageszeit innerhalb der Staurate der Stadt liefert schnellen Aufschluss über die Folgen von Staus auf Unternehmen und Geschäfte.

• Sowohl in Industrienationen als auch in Entwicklungsländern gibt es Städte mit großer Stauproblematik, die sie in der Liste der 25 staureichsten Länder der Erde erscheinen lässt. Im Schnitt ist jedoch die Staubelastung in Entwicklungsländern höher als in entwickelten Volkswirtschaften. Das liegt unter Umständen am höheren Urbanisierungsgrad in Entwicklungsländern oder an den besseren öffentlichen Nahverkehrssystemen in den Industrienationen.

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