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Inside 1/2008 INSIDE Liebe Rüeschlikerinnen und Rüeschliker Bald schon geht‘s in die Sommerferien, und die Rüeschliker Schüle- rinnen und Schüler ha- ben ein weiteres span- nendes und lehrreiches Schuljahr hinter sich. Für Schulleitung, Be- hörde und Lehrerteam war auch dieses Jahr wieder mit vielen Herausforderungen behaftet: Unterrich- ten, sich den kleinen und grösseren Sorgen der Kinder annehmen, Anlässe durchführen, die Schule weiterent- wickeln, Anliegen der Eltern diskutieren, und zwischen all dem einen intensiven und lehrplangerechten Schulalltag organisieren – es gab für alle genug zu tun! Auch für das kommende Schuljahr waren zunächst einige Fragen zu klären: Wieviele SchülerInnen besuchen neu die Rüesch- liker Schule? Wie verteilen wir die uns vom Kanton zuge- teilten Lehrerstellen sinnvoll? Sollen Klassen zusammen- gelegt werden? Und wenn ja, welche? Wie teilen wir die SchülerInnen gerecht und logisch in die Schulhäuser und Kindergärten ein? Können wir die Tagesstrukturen be- reits jetzt schon erweitern und alle Wünsche diesbezüg- lich erfüllen? Auch wenn wir dies immer wieder tatkräf- tig anstreben, gelingt es uns nur selten. Zu gross ist die Vielfalt der Ansprüche, zu stark schränken uns verschie- denste Rahmenbedingungen ein. Aber halt: Zu vielfältig die Ansprüche? Genau diese machen ja die Volksschule aus. Ansprüche von Eltern, SchülerInnen, von Gross und Klein, quer durch alle gesellschaftlichen Schichten und Altersklassen – das sind schliesslich die bunten Farben einer Schule, die wir alle lieben und tragen. Doris Weber, Präsidentin Aktuelle Herausforderungen der Schule Rüschlikon Während der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass die Interessen der Schule Rüschlikon nicht immer deckungsgleich mit den Vorgaben der Bildungsdirektion des Kantons Zürich sind. Weshalb werden per anfangs Schuljahr 2008/09 Klassen zusammengelegt? Warum mussten im laufenden Schuljahr die Kindergärten redu- ziert geführt werden? Weshalb werden in der Sekundarschule Lerngruppen mit zwei verschiedenen Anforderungsstufen zusammengelegt? Immer wieder kommen solche Fragen auf, die nur vor dem Hintergrund der Sparmassnahmen der Bildungsdirektion erklärt werden können. Drei Entwicklungen haben die Schule im Kanton Zürich in den letzten Jahren geprägt. Sie alle haben auf die Situation in Rüschlikon grossen Einfluss: Es sind dies die Entwicklung der Schülerzahlen in unserer Gemeinde, das neue Volksschulgesetz (2005) und die Sparvorgaben, welche das Volk im Jahr 2004 beschlossen hat. Rüschlikon hat heute ungefähr 20% weniger Kinder auf der Primar- und Kindergartenstufe, als dies im Jahr 2002 der Fall war, auf der Oberstufe sind es ca.15 % weniger. Gemeinden wie Rüschlikon sind überaltert, der Kinderrückgang ist deshalb für die Schule gut spürbar. Prognosen zufolge sollten wir heute den Tiefststand bereits erreicht haben, und die Schülerzahlen dürften sich über die nächsten Jahre wieder leicht erhöhen. Mit einer grossen Zunahme von Kindern ist allerdings nicht zu rechnen, es sei denn, die Gemeinde könnte mittelfristig

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INSIDELiebe Rüeschlikerinnen und Rüeschliker

Bald schon geht‘s in die Sommerferien, und die Rüeschliker Schüle-rinnen und Schüler ha-ben ein weiteres span-nendes und lehrreiches Schuljahr hinter sich. Für Schulleitung, Be-hörde und Lehrerteam war auch dieses Jahr

wieder mit vielen Herausforderungen behaftet: Unterrich-ten, sich den kleinen und grösseren Sorgen der Kinder annehmen, Anlässe durchführen, die Schule weiterent-wickeln, Anliegen der Eltern diskutieren, und zwischen all dem einen intensiven und lehrplangerechten Schulalltag organisieren – es gab für alle genug zu tun! Auch für das kommende Schuljahr waren zunächst einige Fragen zu klären: Wieviele SchülerInnen besuchen neu die Rüesch-

liker Schule? Wie verteilen wir die uns vom Kanton zuge-teilten Lehrerstellen sinnvoll? Sollen Klassen zusammen-gelegt werden? Und wenn ja, welche? Wie teilen wir die SchülerInnen gerecht und logisch in die Schulhäuser und Kindergärten ein? Können wir die Tagesstrukturen be-reits jetzt schon erweitern und alle Wünsche diesbezüg-lich erfüllen? Auch wenn wir dies immer wieder tatkräf-tig anstreben, gelingt es uns nur selten. Zu gross ist die Vielfalt der Ansprüche, zu stark schränken uns verschie-denste Rahmenbedingungen ein. Aber halt: Zu vielfältig die Ansprüche? Genau diese machen ja die Volksschule aus. Ansprüche von Eltern, SchülerInnen, von Gross und Klein, quer durch alle gesellschaftlichen Schichten und Altersklassen – das sind schliesslich die bunten Farben einer Schule, die wir alle lieben und tragen.

Doris Weber, Präsidentin

Aktuelle Herausforderungen der Schule RüschlikonWährend der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass die Interessen der Schule Rüschlikon nicht immer deckungsgleich mit den Vorgaben der Bildungsdirektion des Kantons Zürich sind. Weshalb werden per anfangs Schuljahr 2008/09 Klassen zusammengelegt? Warum mussten im laufenden Schuljahr die Kindergärten redu- ziert geführt werden? Weshalb werden in der Sekundarschule Lerngruppen mit zwei verschiedenen Anforderungsstufen zusammengelegt? Immer wieder kommen solche Fragen auf, die nur vor dem Hintergrund der Sparmassnahmen der Bildungsdirektion erklärt werden können.

Drei Entwicklungen haben die Schule im Kanton Zürich in den letzten Jahren geprägt. Sie alle haben auf die Situation in Rüschlikon grossen Einfluss: Es sind dies die Entwicklung der Schülerzahlen in unserer Gemeinde, das neue Volksschulgesetz (2005) und die Sparvorgaben, welche das Volk im Jahr 2004 beschlossen hat. Rüschlikon hat heute ungefähr 20% weniger Kinder auf der Primar- und Kindergartenstufe, als dies im Jahr 2002 der Fall war, auf der Oberstufe sind es ca.15 % weniger.

Gemeinden wie Rüschlikon sind überaltert, der Kinderrückgang ist deshalb für die Schule gut spürbar. Prognosen zufolge sollten wir heute den Tiefststand bereits erreicht haben, und die Schülerzahlen dürften sich über die nächsten Jahre wieder leicht erhöhen. Mit einer grossen Zunahme von Kindern ist allerdings nicht zu rechnen, es sei denn, die Gemeinde könnte mittelfristig

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ihre Bauvorhaben mit Familienwohnungen verwirklichen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang noch, dass «nur» ca. 2/3 aller Rüeschliker Kinder die Schule auch in Rüschlikon besuchen. Gründe dafür sind unter anderem der sehr hohe Anteil an internationalen Familien oder die hohe Quote von Mittelschülerinnen und –schülern, die Rüschlikon aufweist.

Neues Volksschulgesetz und Gestaltungsspielraum für die Gemeinden

Mit dem neuen Volksschulgesetz wurden viele Rahmenbedingungen der Volksschule gesetzlich neu geregelt. Für die Gemeinden ist dadurch der Gestaltungsspielraum kleiner geworden. Die Bildungsdirektion hat sich die «Gleichbehandlung» aller Gemeinden auf die Fahne geschrieben und setzt diese auch flächendeckend durch. «Arme» und «reiche» Gemeinden sollen qualitativ gleichwertige Schulen führen können, es ist nicht erlaubt, auf gemeindeeigene Kosten das Angebot zu erhöhen. Die Sparvorgaben ab 2004 verlangten zusätzlich die Vergrösserung der Klassen und eine Reduktion der Handarbeitslektionen. Zusammen mit den sinkenden Schülerzahlen bedeutet diese Entwicklung für Rüschlikon in mehreren Bereichen einen Abbau des bestehenden Angebots – wie zum Beispiel im Stützbereich für schwächere SchülerInnen oder auch im Therapiebereich. Diese Einschränkungen versucht die Schule mit von der Bildungsdirektion «erlaubten» Angeboten wie z. B. der Aufgabenhilfe oder mit Freifachkursen aufzufangen.

Schülerzahlen – Sozialindex – LehrerzuteilungIm September jedes Jahres werden die Schülerzahlen der Gemeinden erhoben. Anhand einer Zahl, die die soziale Belastung von Schulgemeinden misst, dem sogenannten Sozialindex, werden dann jeder Gemeinde

eine Anzahl Lehrerstellen zugewiesen. (Sozialindex = Berechnung aus Arbeitslosenquote/Ausländerquote/ Quote der Wohnungen in Einfamilienhäusern und Sesshaftenquote).Mit dieser Stellenanzahl muss die Gemeinde dann ihre Schule organisieren; zusätzliche Anstellungen von Lehrpersonen – auch auf Teilzeitbasis oder für einzelne Lektionen – sind nicht zulässig und würden gegen das Gesetz verstossen. Die verfügbaren Stellenprozente müssen neben dem Regelunterricht auch die Stützmassnahmen für schwächere Schüler enthalten. Zu berücksichtigen sind dabei in Rüschlikon zwei Schulhäuser und Schülerzahlen, die unregelmässig auf die Jahrgänge verteilt sind. So entstehen dann jeweils in einem bestimmten Jahr im einen oder anderen Schulhaus bloss halbe Klassen. Für die Bildung einer solchen halben Klasse wird nun natürlich mehr als eine halbe Lehrerstelle benötigt, weil die Schüler ja trotzdem ihre vorgegebene Anzahl Unterrichtslektionen erhalten müssen. Das bedeutet, dass eine halbe Klasse ungefähr ¾ einer ganzen Stelle benötigt.

Die Klassenbildung muss alle diese Bedingungen erfüllen und – bei diesem eng bemessenen Stellenetat – jährlich neu überdacht werden. Dabei darf es nicht bei einer reinen Rechenübung bleiben. Gesellschaftliche Entwicklungen und Werthaltungen der Schule, aber auch die Erwartungen der Eltern und Kinder, müssen dabei eine tragende Rolle spielen. In welchen sozialen Zusammensetzungen können die Kinder am besten lernen? Welche Fähigkeiten brauchen sie für ihre Zukunft? Wie steht es mit Leistungsbereitschaft, mit der Integration von schwächeren SchülerInnen, mit Klassenfreundschaften? Solche Überlegungen müssen einfliessen, wenn es um die Zusammen- setzung von Schulklassen geht. Heute und auch in Zukunft ist es unser oberstes Ziel, unter den gegebenen Umständen die bestmögliche Volksschule zu bieten, die der ganzen Vielfalt der Anforderungen und Bedürfnisse gerecht wird.

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Im Februar dieses Jahres hat der Bildungsrat des Kan-tons Zürich die flächendeckende Einführung der «Neu-gestaltung des 9. Schuljahres» ab Schuljahr 2009/10 bis 2011/12 beschlossen. Zentrale Elemente dieser Neuaus-richtung sind die individuelle Standortbestimmung der SchülerInnen im 8. Schuljahr mittels des computerge-stützten Testsystems «Stellwerk», ein schulisches Stand-ortgespräch, sowie darauf aufbauend die gezielte Förde-rung von Stärken und das Aufarbeiten von Schwächen.

Die Evaluation des bereits durchgeführten Pilotprojekts in einer Reihe von Schulen zeigt, dass die Jugendlichen so gezielter auf den Einstieg in die Berufswelt und weiter-führende Schulen vorbereitet werden. Die Stärke des neu gestalteten 9. Schuljahres besteht darin, dass die Schü-lerInnen auf der Grundlage eines förderdiagnostischen Instruments und der persönlichen Standortbestimmung individuell und gezielt unterstützt werden können.

Es versteht sich von selbst, dass eine Neuorganisation des 9. Schuljahres auch auf die ersten beiden Schuljahre der Sekundarschule Auswirkungen haben muss. Erfor-derliche Arbeitstechniken und Kompetenzen als Vor-aussetzung für individuelles Lernen bedürfen über eine längere Dauer der Entwicklung und der Förderung. Die

Sekundarschule Rüschlikon hat deshalb in den letzten drei Jahren wichtige Elemente der Neuorgani-sation des 9. Schuljahres bereits schrittweise umgesetzt, um bei der generellen Einführung nicht bei Null beginnen zu müssen.

�. und 2. Klasse: Förderprojekt RealienEin wichtiger Schritt in Richtung Individualisierung ist die Durchfüh-rung des Förderprojekts Realien. An einem Nachmittag pro Woche (3 Lektionen) lernen die Schüle-rInnen im Rahmen des Realienun-terrichts eine Reihe von Methoden kennen, um einen Stoff selbst-ständig erarbeiten zu können. Sie stellen eigene Fragen, setzen sich Lernziele, planen und steuern ih-ren Lernprozess, übertragen Ge-lerntes auf andere Situationen, ho-len gezielt Hilfe, treten mit anderen

in Dialog und arbeiten zusammen.

2. Klasse: StellwerkVor den Sportferien ist das Stellwerk erstmals an unserer Schule eingesetzt worden. Es handelt sich dabei um ei-nen Online-Test in den Fächern Deutsch, Mathematik, Französisch und Englisch. Die Tests werden über das Internet gelöst und sind so gesteuert, dass den Schü-lerinnen und Schülern Aufgaben vorgelegt werden, die ihrem momentanen Leistungsstand entsprechen. Das er-stellte Stärken-/Schwächen-Profil jedes einzelnen dient als Grundlage der individuellen Förderung im 3. Schul-jahr. Ein Standortgespräch unterstreicht die Bedeutung dieses Prozesses.

�. Klasse: Atelier und Projektarbeit zum Abschluss der OberstufeWährend 2 Lektionen pro Woche haben die Schüle-rInnen im Atelier Gelegenheit, aufgrund der Ergebnisse des Stellwerks und mit Blick auf die Berufswahl, ihre Stärken und mangelnde Kompetenzen zu fördern. Indi-viduelle Lernverträge zwischen Lernenden und Lehrper-son unterstützen den Lernprozess. In weiterführenden Schulen, aber auch in der Berufsschule, werden von den Jugendlichen schriftliche Arbeiten in grösserem Umfang verlangt. Wie eine solche Arbeit angepackt, dargestellt und abgeschlossen wird, erfahren die Jugendlichen beim Erstellen einer Abschlussarbeit über ein frei gewähltes Thema.Die Sekundarschule Rüschlikon hat mit diesen Schritten einen wichtigen Wechsel eingeleitet, um den sich stetig verändernden Erwartungen des Umfelds gerecht zu wer-den und sich so fit für die Zukunft zu machen.

Die gemeinsam mit der Beratungsfirma Federas durch-geführte Studie zur Zukunft der Oberstufen von Kilch-berg und Rüschlikon ist abgeschlossen. Sie zeigt auf, dass eine gemeinsame Oberstufe der beiden Gemein-den gegenüber der jetzigen Situation klar zu favorisie-ren ist. Eine Grösse von 150 oder mehr SchülerInnen ist für die Organisation des Schulbetriebs idealer und bie-tet im organisatorischen und im pädagogischen Bereich

mehr Gestaltungsspielraum. Zudem können Betriebs-kosten eingespart werden. In Bezug auf den möglichen Standort der gemeinsamen Sekundarschule liefert die Studie noch keine definitiven Aussagen: Diese Frage muss nun in einem zweiten Schritt geklärt werden. Das Gesamtprojekt wird den Stimmbürgerinnen und Stimm-bürgern beider Gemeinden voraussichtlich im nächsten Jahr zum Entscheid vorgelegt.

Wie weiter mit der Rüeschliker Oberstufe?

Auf dem Weg zu einem neuen 9. Schuljahr

Horterweiterung Dorf, Mittagstisch und Aufgaben-stunde Sekundarschule

Auf Anfang des neuen Schuljahres wird auch auf der Sekundarstufe ein Mittagstisch eingeführt. Die Sekun-darschülerInnen können dann im Foyer des Gullivers ein warmes Mittagessen beziehen. Gleich danach können sie an vier Tagen pro Woche eine geführte Aufgabenstunde besuchen.Auch für die Primarschule gibt‘s ab Sommer warmes Mittagessen: Mit dem «Park im Grüene» konnte ein erfahrener, kostengünstiger Anbieter verpflichtet wer-den. Zudem werden im Sinne eines Pilotprojekts im Gulliver neu nun auch 10 Hortplätze angeboten.

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ImpressumHerausgeber: Schule Rüschlikon, Pilgerweg 27, 8803 Rüschlikon, Tel. 044 704 60 15 [email protected] / www.schulerueschlikon.chwww.schulerueschlikon.ch Redaktion & Gestaltung: Nadja Fossati, Ressort ÖffentlichkeitsarbeitDruck: Druckerei Wolfensberger AG, Birmensdorf

Der Musikschule Kilchberg-Rüschlikon stand während des letzten Jahres viel Arbeit ins Haus: Man hatte sich zum Ziel gesetzt, das schweizweit und international anerkannte Qualitätssiegel ISO zu erreichen. Zu diesem Zweck hat die Musikschule mit viel Engagement ein Schulhandbuch erstellt und dabei alle Arbeitsabläufe (Prozesse) auf Sinn und Effizienz hin überprüft und in verschiedene Bereiche eingeteilt.Zur Definition der Unterrichtsqualität wurden zusammen mit der Lehrerschaft Leitsätze entwickelt. Diese gaben Anlass zu vielen Diskussionen: «Elternkontakt? Das ist uns natürlich wichtig. Aber müssen wir das nun explizit festhalten?» «Müssen wir definieren, wieviel und wie oft Theorie in den Unterricht einfliesst?» So wurde intensiv jeder einzelne Leitsatz besprochen und das Resultat in die vier Bereiche «Leistungen», «Soziale Beziehungen», «Unterrichtsgestaltung» und «Lehr- und Lerninhalte» unterteilt. Auch die Musikschulkommission nahm ihre strategische Verantwortung wahr und setzte sich mit dem Schulhand-buch auseinander. Ihre Aufgabe wird es in Zukunft sein, anlässlich ihrer Besuche die Umsetzung der Leitsätze zu überprüfen. Im Rahmen der Qualitätskontrolle kommen dann auch die Eltern zum Zug: Neu wird bei allen Eltern von austretenden MusikschülerInnen nachgefragt, wie sie mit der Leistung und dem Angebot der Musikschule zufrieden waren.

In einer neuen Q(ualitäts)-Gruppe mit Vertretern aus Lehrerschaft, Kommission und Schulleitung werden nun

die nächsten Schritte bestimmt und interne Überprü-fungen vorbereitet.Was bedeutet die Zertifizierung?Ein externer Evaluator der SGS (Société Générale de Surveillance SA) hat einen Tag lang die Schulleiterin, die Sekretärin, Musiklehrpersonen sowie die beiden Kommissionspräsidentinnen über den gesamten Betrieb der Musikschule befragt. Dabei wurden die folgenden Kriterien überprüft: • Ist der Gedanke der Qualitätsentwicklung verankert? • Wird das, was im Handbuch steht, auch gelebt?• Besteht ein Bewusstsein bezüglich der Qualitätsfragen?

Der Evaluator bescheinigte der Musikschule eine gute Organisation. Die Lehrerschaft sei aktiv, an Neuem interessiert und lege insbesondere grossen Wert auf die pädagogisch-methodische Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität. Die Führung widme sich bewusst der strategischen Ebene und sei dafür besorgt, dass die Schule nicht stillstehe. Insgesamt sei ein ausgesprochen gutes Qualitätsdenken vorhanden. Das ISO-Zertifikat hat eine Gültigkeit von drei Jahren, danach muss eine Rezertifizierung erfolgen.

Im Zentrum dieses Qualitätsbewusstseins stehen für die Musikschule natürlich nach wie vor die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, denen die Lehrpersonen mit grosser fachlicher Kompetenz und viel Engagement die Freude und Begeisterung am Musizieren vermitteln.

Qualtitätssicherung und -entwicklung an der Musikschule