INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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d-inside 9/14 1 Fettsäuren: Auf das Mass kommt es an September 2014 d-inside Fach- und Brancheninformationen des Schweizerischen Drogistenverbands

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d-inside9/14 1 Fettsäuren: Auf das Mass kommt es an

September 2014

d-insideFach- und Brancheninformationen des

Schweizerischen Drogistenverbands

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Inhalt & Editorial

Schulmedizin ist PflanzenmedizinDieKomplementärmedizinistmitteninder

Gesellschaft angekommen. Regelmässig

belegen dies Umfragen zur Anwendung

vonNaturheilmittelnundzumVertrauenin

dieselben.DenStellenwertderKomplemen-

tärmedizin widerspiegeln aber auch die

eidgenössischenDiplome,mitdenenNatur-

heilpraktikerundKomplementärtherapeu-

tinnen demnächst ihre Ausbildungen ab-

schliessen werden. Die ersten höheren

FachprüfungenfürdiebeidenBerufewer-

denvoraussichtlichimFrühling2015durch-

geführt. Die gesamte Branche kann von

dieser Aufwertung profitieren: Die eidge-

nössischeAnerkennunggarantiertdieFach-

kompetenz und schafft grössere Trans-

parenz für Klienten, Krankenkassen und

andereGesundheitsberufe.FürDrogistin-

nenundDrogistendürftedieZusammen-

arbeit mit Naturheilpraktikerinnen noch

interessanter werden, jetzt, da deren Be-

handlungeneinenPopularitäts-undGlaub-

würdigkeitsschuberleben(lesenSieabSei-

te24).

DerguteRufderNaturheilmittelmit ihren

sanften,aberdurchauswirksamenTherapie-

methodenbeschertderzeitdenVitalpilzen

einComeback:Therapeutinnen,Drogisten,

HandelundIndustrieentdeckendiebeina-

he vergessenen gesundheitsfördernden

KräftederPilzewieder,die jahrhunderte-

lang fester Bestandteil des Arzneimittel-

schatzes waren. Das Verschwinden und

WiederkehrenderMykotherapieillustriert

perfekteineTatsache,aufdiederArznei-

pflanzenforscherProf.Dr.BeatMeierimIn-

terview(Seite20)zusprechenkommt:Dass

nämlichnochbisvor200Jahrendienatürli-

chenHeilmitteldieSchulmedizinwaren.

Lukas Fuhrer

In Kürze

4 Aktuelles aus der Branche

Fokus

12 Gesunde Fettsäuren in gesundem Mass

Branche

6 Branchen Versicherung Schweiz: Rückvergütungen an SDV

7 Nein zur Gastroinitiative

8 Feierliche Clôture: 32 Studierende schliessen ESD ab

10 Drogistinnen und Drogisten EFZ: Herzliche Gratulation!

24 Naturheilpraktikerin und Komplementärtherapeut bald eidgenössisch anerkannt

27 Drotaniker-Vereinigung unter neuer Leitung

Interview

20 Prof. Dr. Beat Meier: Der Arzneipflanzenforscher und Dozent geht in Pension

Wissen

18 Vitalpilze kehren in die westliche Medizin zurück

28 Die richtige Pflege für Babyhaut

Rubriken

17 Arbeit und Recht: Arbeitszeiterfassung

30 Stellenmarkt

31 Rundheraus

Impressum d-inside OffiziellesOrgandesSchweizerischenDrogistenverbands,Postfach3516,2500Biel3,[email protected],www.drogerie.ch

Geschäftsführung: MartinBangerter;Kommunikationsleitung: HeinrichGasser (hrg); Redaktion: Lukas Fuhrer (ful); An zei gen verkauf: MonikaMarti(mma),[email protected];Fachliche Beratung: JuliaBur-gener (WissenschaftlicheFachstelle),AndreaUllius (Drogist HF); Layout: OdetteMontandon;Druck: W.GassmannAG,BielTitelbild:Fotolia.com

Abonnemente: Antonella Schilirò,Telefon 0323285030, [email protected];ISSN1662-338X;Fr.75.–/Jahr,2.AbonnementFr.56.–,zuzüglich2,5%MWSt. Auflage:5833Ex.(notariellbeglaubigt)

Weitere spannende Informationen finden Ihre Kundinnen und Kunden auf: www.vitagate.ch

d-inside ist das Medium der

«Angestellte Drogisten Suisse»

Geschäftsstelle und Rechtsberatung: RegulaSteinemann,Gerbergasse26,Postfach644,4001Basel,Tel.0612614545 Mitgliederwesen und Kasse: RetoKarichwww.drogisten.org; [email protected]

WirsindGönnerdesSDVundderESD

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In KürzeIn Kürze

Geben Sie den neuen «BabyGuide» ab!

Im Juni ist die neuste Ausgabe des «BabyGuide» in den Drogerien eingetroffen, des offiziellen Schweizer Handbuchs für junge Eltern.

DerSDVunterstütztden«BabyGuide»alsPartnerundbittetdieDrogistinnenundDrogis-

ten,dasNachlagewerkwiederumaktivanMütter,VäterundwerdendeElternabzugeben.

MitdenmitgeliefertenKlebernundPlakatenmachenSieinIhremGeschäftzusätzlichauf

dasHandbuchaufmerksam.ImJahr1996zumerstenMalerschienen,wirdder«BabyGui-

de»inzwischenvon16BundesämternausallensiebenDepartementenunterstützt,daer

sovielfältigeThemenabdecktwieGesundheit,Ernährung,Vorsorge,Familienzulagen,Mi-

grationoderSpielsachensicherheit.Dieaktuelle,erweiterteAusgabedes«BabyGuide»

enthältneuspezifischeThemenfürVäter,undaufeinerDoppelseitewirddieDrogerieals

kompetenteBeratungsstellefürwerdendeElternvorgestellt.red

Retrouvezla

versionintégrale

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d-inside 9/14 33

Acides gras: tout est affaire de mesure

Septembre 2014

d-insideInformations professionnelles et spécialisées de l’Association suisse des droguistes

Votre d-inside actuel!

Homöopathie wirkt – durch den Homöopathen HomöopathenschneidenbeiihrenPatien-

tenbesserabalsSchulmediziner.Daser-

gab eine Umfrage der Bertelsmann-Stif-

tung und der Versicherung Barmer-GEK.

Vondenknapp7000befragtenPatienten

fühltensichmehrals80Prozentnacheiner

homöopathischenBehandlungallgemein

besserundwaren inbessererseelischer

Verfassung. Als Hauptgrund identifiziert

dieUntersuchungdieZuwendungdesArz-

tes.SogabendiePatientenan,dassho-

möopathischtätigeÄrztebesserzuhörten,

ihreÄngsteundSorgenhäufigerberück-

sichtigten,vermehrtaufFrageneingingen

undintensiverüberdieTherapiesprachen

alsreineSchulmediziner.pte

«Smarte Kontaktlinse»: Novartis will mitentwickelnGooglesIdeeeiner«smartenKontaktlinse»

fürDiabetikerhateinengrossenSchrittzur

Markteinführunggemacht.Novartisnimmt

eineLizenzaufdieTechnologieauf.Dasauf

AugenmedizinspezialisierteTochterunter-

nehmenAlconwerdeeigeneProdukteent-

Nerven wachsen an Spinnenseide Mittels Spinnenfäden wollen Mediziner

zukünftig Menschen mit durchtrennten

Nervenhelfen.AlsLeitmaterialsollenanih-

nennachUnfällenoderTumor-Operationen

neue Nerven entlangwachsen. In einem

ProjektanderHochschuleHannoverhabe

dieMethodeinZellkulturenbeiRattenund

Schafen «ausgezeichnet» funktioniert,

sagtKerstin Reimers,LeiterinderExperi-

mentellen Plastischen und Rekonstruk-

tivenChirurgie. «Wirkonntenbeieinem

SchafsechsZentimeterüberbrücken,ohne

zusätzlich mit eigenen Zellen zu behan-

deln.»JetztsolleeineklinischeStudiemit

Patientengestartetwerden.pte

wickelnundvermarktenkönnen,teiltNo-

vartis mit. Die von Google entwickelte

Prototyp-LinsemisstjedeSekundedieGlu-

kosewerteinderTränenflüssigkeit.DieDa-

tensollendannaneineSmartphone-App

übertragenwerden.DerPrototypist laut

GoogleinmehrerenklinischenForschungs-

studienerprobtworden.pte

Bio-Strath-Gründer verstorbenDerGründerderBio-Strath

AG Friedrich Petalozzi ist

am 4. August verstorben,

wie die Firma mitteilt.

NachdemFredPestalozziin

jungen Jahren sein Meni-

ère-Syndrom mit Schwin-

delanfällen und Pfeifen in den Ohren er-

folgreichmiteinemKräuterhefe-Präparat

des deutschen ChemikersWalter Strath-

meyerkurierthatte,übergabdieserPesta-

lozziRezeptundLizenz,damiterdasPrä-

paratselberherstellenkonnte.Daraufhin

gründeteFredPestalozziimJahr1961inZü-

richdieBio-StrathAG.DieFührungdesFa-

milienunternehmens liegt heute in den

HändenvonDavidPestalozzi.red

Um die Aufnahme in die Sektion und in den SDV bewerben sich: Sektion: AG

NadineRussi

swidrodrogerierussi

Juchstrasse3,5436WürenlosEinsprachen sind innert 14 Tagen an den Zentralvorstand des SDV, Postfach 3516, 2500 Biel 3, zu richten.

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Drogistin/Drogist ausgelernt Apotheke*

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Arbeitgeber * d-inside ist für alle Drogistinnen und Drogisten sowie SDV-Mitglieder gratis. Für alle anderen kostet d-inside im Abonnement Fr. 75.–/Jahr und als Zweit-Abonnement Fr. 56.–/Jahr.

Senden Sie den Talon an: SDV, Abonnement Fachmedien, Postfach 3516, 2500 Biel 3, oder eine E-Mail mit Name, Adresse und Arbeitsort an: [email protected]

Kostenlose News aus der Branche. Mit dem elektronischen Newsletter d-mail. Wöchentlich schnelle und übersichtliche Informationen über alles, was in und um die Drogerie interessiert. Oder in der Fachzeitschrift d-inside. Erscheint zehnmal jährlich und ist die Zeitschrift für das Drogerie-Team.

Dominik Moll leitet Dromenta-GruppeDie letzte Generalver-

sammlung der Dromenta-

GruppehatDominik Moll,

InhaberderApothekeDro-

gerie Moll in Steinhausen

undHochdorf, zumneuen

Verwaltungsratspräsiden-

tengewählt.MollwarbisherMitgliedder

Geschäftsleitungundunteranderemver-

antwortlich fürdieNaturatheken.Er löst

RomanBuchsab,derwährendsechsJah-

ren das Präsidium führte. Die Dromenta

zählt mit aktuell 58 Standorten, davon

20Naturatheken,zudengrösstenDroge-

rie-GruppierungenderSchweiz.red

Gesunder Lebenswandel für markant längeres LebenDasInstitutfürSozial-undPräventivmedi-

zinderUniversitätZürichhatdieAuswir-

kungendervierFaktorenErnährung,Bewe-

gung,Alkohol-undZigarettenkonsumauf

dieLebenserwartunguntersucht.Erstmals

könnennundieFolgeneinesungesunden

LebenswandelsmitZahlendargestelltwer-

den:Werraucht,vieltrinkt,sichnichtbe-

wegtundsichungesundernährt,weistepi-

demiologisch betrachtet ein 2,5-faches

Sterblichkeitsrisikoaufgegenüberjeman-

dem,deraufdieGesundheitachtet.Oder

positivformuliert:«EingesunderLebens-

stilkanneinenzehnJahrejüngererhalten»,

sagtdieErstautorinderStudieEva Martin-

Diener.DasBundesamtfürGesundheitwill

die Resultate im Rahmen der nationalen

Präventionsstrategie indieGesundheits-

beratungeinfliessenlassen.pte

Zürcher Kompetenzzentrum für «Personalisierte Medizin»ImJahr2001feiertedieWissenschaftdie

ersteSequenzierungdesmenschlichenGe-

noms.InzwischenistdieDNA-Sequenzie-

runginderBiologieeinStandardverfahren,

eineDNA-AnalysebeimMenschenkostet

unter5000Franken.AberdieEntwicklung

derTechnologie geht weiter: Mit geneti-

schenAnalysensollenTherapienkünftig

standardmässigaufPatientenzugeschnit-

tenwerden.DieETHZürichunddieUniver-

sitätZürichhabenein«Kompetenzzentrum

für Personalisierte Medizin» gegründet,

mitdemsiedieFührungaufdiesemGebiet

übernehmen wollen. «Wir stehen vor ei-

nemParadigmenwechsel inderMedizin.

DieklinischeAnwendungpersonalisierter

MedizinstehtkurzvordemDurchbruch»,

meintNiko Beerenwinkel,ETH-Professor

undKo-LeiterdesKompetenzzentrums.pte

bio-strath.ch

zVg

Page 4: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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3,5 Millionen fliessen zurück zu Versicherten

erwirtschaftete die BVS einen ansehn-

lichen Überschuss aus dem Versicher-

ungsgeschäft. Über die letzten 15 Jahre

konntedieBVSeinenstattlichenAnteilder

Prämieneinnahmen rückvergüten.

Damit gibt sie ihren Kun-

dinnen und Kunden 5 bis

30%derJahresprämien

zurück, je nach Versi-

cherungsprodukt und

Schadenbelastung,

wassichbesondersfür

kleineundmittelgrosse

Gewerbebetriebe be-

zahltmacht. Mgt / red

Branche

Nein zu höherer Mehrwertsteuer auf ArzneimittelnEine Volksinitiative fordert die Senkung des Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie. Die Mindereinnahmen müsste der Bund innerhalb des Mehrwertsteuersystems kompensieren: Das könnte zu einer Verteuerung der Arzneimittel führen.

Ab28.SeptemberstimmendieSchweizer

StimmbürgerüberdieVolksinitiativefürei-

neEinheitskrankenkasseab.Immedialen

SchattendieserVorlage,zuderderSchwei-

zerische Drogistenverband keine Parole

gefasst hat, kommt eine Initiative vors

Volk, die die Drogerien direkter betrifft.

DieVolksinitiative«SchlussmitderMehr-

wertsteuer-Diskriminierung des Gastge-

werbes»fordert,denMehrwertsteuersatz

inderGastronomievonheute8Prozentauf

2,5Prozentzusenken.DieInitiantenwol-

lendamitdieLeistungendesGastgewer-

besdemgleichenSteuersatzunterstellen,

derfürdenVerkaufvonNahrungsmitteln

im Laden, auf dem Markt und am Im-

bissstandgilt.UmdieresultierendenSteu-

erausfälle zu kompensieren, sieht das

Eidgenössische Finanzdepartement eine

Erhöhung des reduzierten Steuersatzes

vor,vondemheuteunteranderemMedi-

kamenteprofitieren.FürdenSDVisteine

ErhöhungderMehrwertsteueraufArznei-

mitteln nicht hinnehmbar, der Verband

lehntdieGastroinitiativedeshalbklarab.

«Margensituation wäre äusserst schwierig»Der Bund besteuert Güter des täglichen

BedarfswieLeitungswasser,Lebensmittel,

Medikamente,ZeitungenoderBüchermit

einem reduzierten Satz von 2,5Prozent.

DaswahrscheinlichsteSzenariobeiAnnah-

mederGastroinitiativeist,dassderredu-

zierte Satz auf 3,8Prozent angehoben

wird.FürMartin Bangerter,Zentralpräsi-

dentdesSDV,eineinakzeptableLösung:

«SämtlicheArzneimittelwürdenaufeinen

Schlagum1,3Prozentteurer.Dienichtre-

guliertenOTC-Preisesindheuteaufeinem

fairen Niveau, eine Verteuerung müsste

deshalbteilweiseüberdieMargekompen-

siertwerden.InderheutigenMargensitua-

tion wäre das für Drogerien schwierig.»

BangertersiehtteurereMedikamentezu-

demalsfalschesSignalfürdieSelbstmedi-

kation:«DieBevölkerungnimmtdieArz-

neimittelpreise schon heute als zu hoch

wahr.WennwirdieSelbstmedikationund

die Eigenverantwortung fördern wollen,

dann sicher nicht mit höheren Preisen.»

DerSDV-Zentralvorstandhatentschieden,

dasüberparteilicheGegenkomiteebeider

BekämpfungderGastroinitiativezuunter-

stützen.

Regierung und Parlament gegen InitiativeDieUrheberderInitiative,derVerbandfür

HotellerieundRestaurationGastrosuisse,

möchtenmitderAnpassungdesMehrwert-

steuertarifsgleichlangeSpiessemitdem

Lebensmittel-Detailhandelherstellen.Mit

Tankstellenshops, heissenTheken in Su-

permärkten,KioskenundImbisswagenver-

schwinde die Branchengrenze zwischen

GastgewerbeundDetailhandelnämlichzu-

sehends,sodieInitianten.Trinktheuteein

KundeimRestauranteinenKaffee,gibtder

Wirtdavonrund30RappenandenBund

ab.KauftderKundeeinengleichteurenKaf-

feezumMitnehmen,zahltderTake-away-

Betreiberdavonnur10RappenSteuern.

BundesratundParlamentlehnendieGast-

roinitiativeab.DieMindereinnahmenvon

jährlichbiszu750MillionenFranken,die

dietiefereMehrwertsteuerinderGastro-

nomiebedeutenwürde,hältderBundesrat

inderaktuellenFinanzlagenichtfürzumut-

bar.DenreduziertenBesteuerungssatzfür

Medikamente,LebensmittelundZeitungen

auf3,8Prozentanheben,umdasLochin

derKassezustopfen,istfürRegierungund

ParlamentebenfallskeingangbarerWeg.

Lukas Fuhrer

Die Mehrwertsteuer› 1995ersetztdieMehrwertsteuer(MwSt.)

inderSchweizdieWarenumsatzsteuer.

DieMwSt.besteuertkünftigdeninländi-

schenKonsum.

› 2009stimmtdasStimmvolkderbefriste-

tenMwSt.-Erhöhungzwischen2011und

2017zurZusatzfinanzierungder IVzu.

VorübergehendbeträgtderNormalsatz

8Prozent,derreduzierteSatz2,5Pro-

zentundderSondersatz fürBeherber-

gungsdienstleistungen3,8Prozent.

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DieArgumentedes

Gegenkomiteesgegen

dieGastroinitiative.

«Sämtliche Arzneimittel würden auf einen Schlag um 1,3 Prozent teurer.» Martin Bangerter, Zentralpräsident des SDV

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DieBranchenVersicherungSchweiz(BVS)

ziehteinepositiveBilanzzumGeschäfts-

jahr2013.DankdemgutenResultatkann

dieVersicherungihrenGenossenschafte-

rinnenundGenossenschafterninsgesamt

3,5MillionenFrankeninFormvonRückver-

gütungenzurückzahlen.IndenGenussder

RückvergütungenkommtauchderSchwei-

zerische Drogistenverband. Der SDV ist

MitgliedundalsGenossenschafterMitin-

haberderBranchenVersicherungSchweiz

und kann seinen Mitgliedern dadurch

eine attraktive Arbeitgeberversicherung

anbieten.DieBVSbietetArbeitgeber-

versicherung für kleine und

mittelgrosseBetriebeausge-

suchterBranchenan,neben

den Drogerien beispiels-

weisefürMetzger,Floris-

tinnenoderAugenoptiker.

Die gesamte Rückvergü-

tungssummewirdaufBa-

sisderErtragssituationaus

demVorjahr berechnet. 2013

Hilfreicher Zuschuss im Schlüsselmoment.

Die erfolgreiche Fortführung unserer Mitgliedsbetriebe ist uns etwas wert: Wir honorieren Geschäftsnachfolgen mit einem Zuschuss aus unserem Nachwuchsfonds – und zwar mit bis zu 50% der ersten Jahresprämie, sofern der Betrieb mehrere seiner Versicherungen bei der BVS abgeschlossen hat*.

*Anspruchsberechtigt sind die obligatorische Unfallversicherung, die Unfallzusatzversicherung, die Einzelunfallversicherung, das Krankentaggeld, die Betriebshaftpflicht, die Sachversicherung, die Epidemie- versicherung und die Motorfahrzeugversicherung. Die maximale Auszahlung beträgt 10 000 Franken.

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Page 5: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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Die ESD ist auch eine Lebensschule

Was hat ein WM-Pfostenschuss mit der Diplomfeier der Drogistinnen und Drogisten HF zu tun? Über Kuriositäten,

Erfolge und Misserfolge an der Clôture 2014 in Neuchâtel.

Festlichgekleidet,feierlichgestimmtund

wohlauchetwasnervöswarendie28Ab-

solventinnenund4AbsolventendesAus-

bildungszyklus2012bis2014,alssieam

3.JuliimSchlossNeuenburgihreDiplome

von Peter Streuli, dem Präsidenten der

Prüfungskommission, entgegennahmen.

«NachzweiJahrenintensivemStudiumha-

benSieheuteIhrpersönlichesZielerreicht:

DasZertifikatzurdiplomiertenDrogistinHF

undzumdiplomiertenDrogistenHF»,freu-

te sich ESD-Direktor Beat Günther, der

durchdieFeierführte.FürdiebestenLeis-

tungenverteilteGünthergrosszügigePrei-

sevonSponsoren.DenerstenRangteilten

sichgleichdreiDiplomiertemiteinerDurch-

schnittsnote von je 5,3: Isabel Grütter

(«PrixESD»),Katja Laube(«PrixHeidak»)

und Norman Marthaler («Prix Galexis»).

AufdemzweitenRangwurdeClaudia Banz

mitderNote5,2geehrt.

Sein, Schein und viel «Schwein»DassErfolgundMisserfolgmanchmalnahe

beieinanderliegen,veranschaulichteBeat

GünthermiteinemVergleich.ImWM-Ach-

telfinaleSchweiz–ArgentinienzweiTage

vorderClôtureknallteeinKopfballvonBle-

rimDzemailiandenTorpfosten.EinSchwei-

zerMisserfolgumeinpaarZentimeter.Und

umErfolgzuerklären,zogGünthereinau-

genzwinkerndesZitatvonPhilipRosenthal

heran:«ErfolgimLebenistetwasSein,et-

wasScheinundsehrvielSchwein.»Erha-

beSpassgehabt,mitdenjungenLeutenzu

arbeiten,sichanihrenErfolgengefreut–

aberauchmitgelitten,wenneseinmalnicht

nachWunsch gelaufen sei. An die zähen

Momentederzwei JahredauerndenVoll-

zeitausbildung wollten an der Feier wohl

aberdiewenigstender jungenFachleute

denken.UndsoliessensiedieschönenZei-

tenineinerDiashownochmalshochleben.

Die Messlatte ist der KundennutzenFürdiefrischgebackenenDrogistinnenund

DrogistenHFistjetzterneutdasBerufsle-

benangesagtunddamitderWissenstrans-

fer von der Theorie in die Praxis. Ganz

wichtig–diesginganderFeierdeutlichher-

vor– istbeiallemgeschäftlichenTunder

Kundennutzen.Davon,dassdieStudieren-

den den Begriff während der Ausbildung

wohlzigfachzuhörenbekommenhatten,

zeugte das schallende Gelächter im Saal

nachBeatGünthersErmahnung:«Helfen

SiedurchIhrpersönlichesEngagementden

wirtschaftlichenErfolgzusichern,undda-

mitdieStellungderDrogerieinderSchweiz

zustärken.DieMesslatteistundbleibt–

derKundennutzen!»

MitBlumensträussenbedanktesichESD-

Direktor Beat Günther zum Schluss bei

langjährigenMitarbeiterinnenderSchule:

Nicole Delley kann auf 15 ESD-Jahre zu-

rückblicken, Lucie Wiget undRegula Weg-

müllerarbeitenbereitsseitzehnJahrenan

derSchule,undEdith De BattistafünfJah-

re.SchliesslichwurdederDirektorselber

fürzehnJahreimAmtgeehrt:SDV-Zentral-

vorstandsmitglied Bernhard Kunz über-

reichteBeatGünther«etwasPhytothera-

pie» in Form einer Flasche Wein, und

Güntherversprach:«Ichwerdekeinezehn

Jahre mehr bleiben. Ein paar aber schon

noch.» Claudia Merki

Irma Manser, 24, Schinznach-Dorf

1. Ich bin sprachlos und

realisiereesnochgarnicht

richtig.Ichverspüregros-

se Freude, aber auch

Erleichterung.DiesesDip-

lomgibtmirdieMotivati-

on,mitvollerKraftindieZukunftzustarten.

2.IchwerdeGeschäftsführerininderSwid-

roDrogerieTschofen inEffretikonmitei-

nemkleinenTeam.FürdenAnfangistdies

einesuperStelle:Ichbekommeschonrela-

tivvielFreiheiten,kannaberaufdieUnter-

stützungvonInhaberJürgTschofenzählen.

Sein grosser Erfahrungsschatz ist sehr

wertvollfürmich.

3. In unserer Zeit in Neuenburg ging es

nichtnurumSchulisches.Siewarauchei-

neLebensschule.AusSichtderAusbildung

habeichbesondersvomGesamtunterneh-

mungsführungsunterricht GUF profitiert,

woesauchumbetriebswirtschaftlicheFra-

gen in der Drogerie geht. Aber auch der

KommunikationsunterrichtistfürdiePra-

xis wertvoll. So wurde mir zum Beispiel

klar,dassmanbewusstermitKundenund

Mitarbeitenden kommunizieren muss.

WennmanInnovationsgeisthatundsich

fürdieBrancheeinsetzt,wirdsichdieDro-

gerie positiv weiterentwickeln können.

Daranglaubeich.

Tobias Neuhaus, 25, Grenchen

1. EsistderWahnsinnund

noch gar nicht fassbar.

Man kämpft so hart und

fokussiert auf ein Ziel,

unddannwirdderunfass-

bare Traum zur Realität.

MitBisshabeichmeinZiel«diplomierter

DrogistHF»erreicht.

2. Grundsätzlichgehtesjetztdarum,inder

DrogeriebrancheFusszufassen.Esgibtfür

michverschiedeneSzenarien:EinWunsch

vonmiristeinePositionimAussendienst,

umgenerelldieDrogerienzustärken.Ich

könntemirzumBeispielauchvorstellen,

selbstständigzuwerdenoderalsNaturheil-

arzttätigzusein.

3.Wasbleibt,sinddieFreundschaften.Ich

habemichindieserZeitauchpersönlich

weiterentwickelt. An der ESD lernt man

ebennichtnurtheoretischesSchulwissen,

sonderngenerellfürsLeben.Weiterhabe

ich gelernt, dass man Prioritäten setzen

muss.IchdankealldenMenschen,diehin-

termirgestandensind,besondersmeinem

Vater,meinerMutterundmeinerHerzdame

LorenaCrausaz.

Anja Flück, 23, Olten

1. Ichbinglücklichundbe-

freit. Die Investition hat

sich gelohnt. Es waren

zweimegaintensiveJahre.

Heute habe ich den WG-

Schlüsselabgegeben.Das

stimmtmichschontraurig,weilichmeine

tollen Mitbewohnerinnen jetzt verlassen

mussundsichunsereWegetrennen.

2. ZunächsttreteichinOlteneineStelleals

Geschäftsführerinan.Meinmittelfristiges

Zielistes,Berufsschullehrerinzuwerden.

IchhabeanderBerufsschuleundander

ESDgemerkt,wiestarkesvonderLehrper-

sonabhängt,obmaneinFachmagoder

nicht.MeinTraumistes,alsGeschäftsfüh-

rerin zu arbeiten und nebenbei Berufs-

schullehrerinzusein.

3. AnderESDlerntmanvielTheorieauch

zubetriebswirtschaftlichenThemen,woes

umnackteZahlen,Margenunddenharten

Wettbewerb geht. Trotzdem darf im Ge-

schäftsalltagdasZwischenmenschlichenie

verlorengehen.

BrancheBranche

Drei Fragen an die frisch diplomierten Drogistinnen und Drogisten HF

1. Herzliche Gratulation zur bestandenen Prüfung. Wie fühlen Sie sich mit dem Diplom «Drogistin/Drogist HF» in der Tasche?

2. Welches ist nun beruflich Ihr nächstes Ziel?

3. Was im Speziellen nehmen Sie von der ESD- Ausbildung mit ins Berufsleben?

Corinne Futterlieb

Vorderste Reihe (v. l.): Sabrina Maier, Anja Flück, Sarina Antener, Katja Laube, Fanny Carrel, Christina Keller, Anja Blumenthal, Fiona Josef.

Zweite Reihe: Natalia Pauletti, Carmen Hürlimann, Stefanie Kurzo, Mélissa Roulin, Priska Mast, Daniela Riedwyl, Martina Grossmann.

Dritte Reihe: Norman Marthaler, Tanja Gubler, Charlotte Kurzen, Nadine Keller, Giovina Nicolai.

Vierte Reihe: Partick Hurter, Irma Manser, Monika Jutzeler, Désirée Hanselmann, Claudia Jäggi, Jasmin Keel.

Fünfte Reihe: Claudia Banz, Lorena Widmer, Isabel Grütter, Andreas Meier, Tobias Neuhaus, Mathilde Collaud.

ESD ÉCOLE SUPÉRIEURE DE DROGUERIEH Ö H E R E FA C H S C H U L E F Ü R D R O G I S T E N U N D D R O G I S T I N N E N

Page 6: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

10 d-inside9/14 d-inside9/14 11

Herz

liche

Gra

tula

tion!

Aargau, Zürich und Schaffhausen 1 DerAargauischeundderZürcherDrogis-

tenverbandgratulierenallenDrogistinnen

und Drogisten der Berufsschule Zürich

zurbestandenenAbschlussprüfung.Auf

einer zweitägigen Abschlussreise, die

zumgrösstenTeilvondenFirmenOmida

AG und Schwabe Pharma AG finanziert

wurde,konntederErfolgausgiebiggefei-

ertwerden.DieReiseführteindenHeil-

pflanzengartenderFirmaDHUinStaffort

(D)undamnächstenTagindenEuropa-

parkmitallseinenAttraktionen.

Simone Hediger, im Namen des ADV und

der Sektion ZH/SH

Zentralschweiz 2 HerzlicheGratulationandie37erfolgrei-

chen Absolventinnen und Absolventen

desQualifikationsverfahrensandenFrei’s

SchulenLuzern.DievonderSDV-Sektion

InnerschweizorganisierteAbschlussfeier

fandinderFesthalleinSempachstatt.Die

frischdiplomiertenDrogistinnenundDro-

gisten genossen mit ihren Ausbildnern

und Familien einen schönen Abend mit

feinemEssenundeinigenkurzenAnspra-

chen.WirwünschendenneuenKollegin-

nenundKollegeneinengutenStartinbe-

ruflicheZukunft.

Silvan Kurmann, Abteilungsleiter Drogist/

in EFZ an der Frei`s Schulen AG Luzern

Graubünden 3 HerzlicheGratulationderAbschlussklas-

se2014!Wirfreuenuns,13frischgebacke-

neDrogistinnenundDrogistenindieBe-

rufswelt entlassen zu dürfen und

wünschenihnenvielErfolgaufihrembe-

ruflichenundauchprivatenWeg.

Franziska Borter, SDV Sektion GR,

Ressort Ausbildung

St. Gallen 4 NachderfeierlichenÜbergabederFähig-

keitszeugnisse im Kaufmännischen Be-

rufs-undWeiterbildungszentrumwurden

die frisch diplomierten Berufsleute ins

ErlebnisrestaurantSchnuggebockinTeu-

fenchauffiert.DortwurdensievomSek-

tionspräsidenten Stefan Fehr und den

FachlehrernzueinemfeinenNachtessen

begrüsst.ImSchulkreisSt.Gallenkonn-

ten 37 Anwärter ihr Diplom entgegen-

nehmen. Bei dieser Gelegenheit wurde

der langjährige Fachlehrer Pierre-André

RebetezindenverdientenRuhestandent-

lassen.

Martin Heidegger, Vorstand SDV

Sektion SG/AR/AI/TG

Romandie 5 AchtDrogistenlehrlingevonderBerufs-

schuleCPLNdurftenihreidgenössisches

Fähigkeitszeugnisentgegennehmen.Von

links:PhilippeHoulmann(DrogerieMor-

genthalerinDelsbergJU),RobinNicolet

(ApothekedelaCôteinCorcellesNE),Sa-

fiaGarneret(DrogerieMureinCourgenay

JU), Magalie Fleury (Drogerie Mure in

CourgenayJU),JasmineBaillif(Drogerie

del’OrvalinBévilardBE),TiffanyRopraz

(DrogerieRoggeninRomontFR),Jasmine

Graber(DrogerieKropfinBielBE)undMa-

rionSchnetz(Drogerie-ApothekevonArx

inTavannesBE).Wirgratulierenherzlich

undwünschen ihnendasBestefür ihre

beruflicheundprivateZukunft.

François Freléchoux, Ausbildungs-

koordinator

Bern 6 Zur Schlussfeier der Drogistinnen und

Drogisten luddieBerufsschuleWKSKV

Bildung in Bern zusammen mit dem

Kantonal-Bernischen Drogistenverband

(KBD)indenGemeindesaaldesSchloss-

gutesMünsingenein.NachderBegrüs-

sungdurchdieSektionspräsidentinRegu-

la Stähli wandten sich Adina Fuchs,

DrogistinHF,undAnnaChristener,eine

Prüfungsteilnehmerin,ineinemengagier-

tenGrusswortandie55frischdiplomier-

tenBerufsleute.

Fritz Steinmann, WKS Bern

Basel 7 DerDrogistenverbandbeiderBaselgratu-

liertdenstolzenundglücklichen13Lehr-

abgängerinnenundeinemLehrabgänger

vomSchulkreisBaselherzlichzurerfolg-

reich bestandenen Lehrabschlussprü-

fung.DieSektionwünschtdenjungenBe-

rufsfrauen und dem Berufsmann alles

GuteundtäglichvielFreudeamundim

schönstenBeruf!

Dorothee Eichenberger,

Vizepräsidentin SDV Sektion BS/BL

Solothurn 8 Im schönen Ambiente des Schlosses

Waldegg,Feldbrunnen-St.Niklaus,konn-

ten wir am 26. Juni 14 frischgebackene

Drogistinnen EFZ und einen frischge-

backenenDrogistenEFZanlässlichihres

bestandenen Qualifikationsverfahrens

feiern.Besondersausgezeichnetwurden

im1.RangmitNote5,4ElianeHäfliger,im

2. Rang mit Note 5,3Tanja Fankhauser

und im 3. Rang mit Note 5,2 Cornelia

FriedliundManuelaKolaj.DerDrogisten-

verband Sektion Solothurn gratuliert

ganzherzlich!

Amaris Thüring, SDV Sektion SO

Ende Juni konnten sich die Sektionen abermals über den Zuwachs an frisch ausgebildeten Drogistinnen und Drogisten freuen. In der gesamten Schweiz nahmen die jungen Berufs leute ihre eidgenössischen Fähigkeitszeugnisse entgegen.

1 6

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Alle Fotos: zVg

BrancheBranche

Page 7: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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Fokus

d-inside9/14 13

Fokus Fokus

Wie gesund sind ungesättigte Fettsäuren wirklich?Lange galten ungesättigte Fettsäuren als Patentlösung gegen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Probleme und Übergewicht. Neue Studien legen aber nahe, dass es vor allem auf das richtige Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren ankommt.

Menschen,dienichtregelmässigFischundandereMeeres-

früchte verzehren, erleiden eher einen Herzinfarkt oder

einenSchlaganfall.DieseThesevertratdieWissenschaft

langeZeitundtutesteilweiseimmernoch.Einekardiopro-

tektiveWirkungversprichtzumBeispieldiesogenannte

«Eskimo-Diät»:DerKonsumvonreichlichmehrfachunge-

sättigtenOmega-3-FettsäurensolldabeidieBlutgefässe

gesunderhaltenunddenFettstoffwechselinBalancebrin-

gen.DieseDiätsiehtdeshalbreichlichSeefischwieLachs,

MakreleundHeringaufdemMenüplanvor.Einetherapeu-

tische,präventiveWirkungdieserErnährungsweisewird

neuerdingsvermehrtangezweifelt.DiverseUntersuchun-

gen haben ergeben, dass kein direkter Zusammenhang

zwischen dem Verzehr von essenziellen Fettsäuren wie

Omega-3-undOmega-6-Fettsäurenundkardiovaskulären

Krankheitenbesteht.VölkerwiedieInuitinGrönland,Alas-

kaundKanadaernährensichbeispielsweiseumeiniges

fischreicheralsEuropäer,erleidenjedochhäufigereinen

SchlaganfallundsterbenrundzehnJahrefrüher1.

«Wir nehmen mehr als genug Fett zu uns»NeuereUntersuchungenlegennahe,dassdieBedeutung

vonOmega-3-Fettsäureninsgesamtüberbewertetwird.So

zeigenStudienmitveganenRheumadiätenbeispielsweise,

dass eine fettarme Ernährung auf reiner Pflanzenbasis

ebensoguteErgebnissebringtwieeinegezielteErhöhung

derOmega-3-Fettsäuren2.

1 «FetterFischfüralle?»DeutscheApothekerZeitung,Nr.27,7.20142 LudwigManfredJacob:«Dr.JacobsWegdesgenussvollenVer-

zichts.DieeffektivstenMassnahmenzurPräventionundThe-rapievonZivilisationskrankheiten»,VerlagSynergia,2013,ISBN978-3-9816122-3-3

Mit einer Handvoll Walnüssen ist der tägliche Bedarf an Omega-3-Fettsäuren gedeckt. Im Übermass eingenommen können sie Radikale freisetzen, die zelltoxisch wirken.

AuchDr. rer. nat. Susanne CichonvomDr.JacobsInstitut

fürkomplementärmedizinischeForschunginHeidesheim

(D) rät vom zusätzlichen oder exzessiven Fettsäuren-

konsumab:«WirnehmenbereitsmehralsgenugFettzu

uns – es droht eher ein Überfluss als ein Mangel.» In

DeutschlandbeispielsweisegeschehedieEnergieaufnah-

meviaNahrungzudurchschnittlich36ProzentüberFett.

FüreinegesundeErnährungwärenallerdings10bismaxi-

mal30Prozentideal.Willsichalsojemandmitzusätzlichen

Omega-3-Fischölkapseln, Leinöl oder Ähnlichem etwas

Gutestun,dannistdennochMasshaltenangesagt.DerGe-

danke«VongesundenFettenkannichessen,sovielich

will»stimmtnicht,sagtSusanneCichon.

DieNaturwissenschaftlerinistüberzeugt,dassGesundheit

vorallemmitdemrichtigenMasszutunhat.Siewiderlegt

ebenfallsdieTheorievomvielgelobtenFisch.AlsBeleg,

dassdieschiereMengeanmehrfachungesättigtenOme-

ga-3-Fettsäuren nicht per se gesundheitsfördernd ist,

nenntsiedieBewohnerOkinawas,diewenigFischessen

undtrotzdemeinehoheLebenserwartunghaben.Diejapa-

nischeInselwirdauchals«InselderHundertjährigen»be-

zeichnet. Die Okinawaner ernähren sich überwiegend

pflanzlichundvonwenigFisch.DiehoheLebenserwartung

erklärtSusanneCichonso:«DurchdieseErnährungsweise

nehmensiewenigerSchadstoffeauf,daFischmeistsehr

belastetist.DurchdiePflanzennahrungerhaltensieneben

vielenanderenwichtigenNährstoffenAntioxidantien,die

unterandereminZusammenhangmitessenziellenFettsäu-

renfürdenOrganismuswichtigsind.»

Ungesättigte Fettsäuren können auch schadenDiemeistenMenscheninunserenBreitengradennehmen

zuvieleOmega-6-Fettsäurenauf.Expertengehendavon› Flavia Trachsel

Page 8: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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Fokus Fokus

Gesättigte und ungesättigte FettsäurenGesättigte Fettsäuren bildet der menschliche Körper

selbst,siesolltendeshalbinmöglichstgeringenMengen

gegessenwerden(maximal10ProzentdertäglichenEner-

giezufuhr). Sie kommen vor allem in tierischen Fetten,

Milchprodukten,Kokos-undPalmfettvorundförderndie

InsulinresistenzunderhöhendenCholesterinspiegelund

dadurchdasDiabetesrisiko.

Essenzielle Fettsäurensindbestimmtemehrfachungesät-

tigteFettsäuren,diederOrganismusnichtselbstbilden

kann;ermusssieviaNahrungerhalten.Diedreifachunge-

sättigteOmega-3-Fettsäurealpha-Linolensäure(ALA)istin

pflanzlichen Ölen wie Lein-, Hanf-,Walnuss-, Chia- und

Rapsöl,FischoderFleischvomWeiderindenthalten.DieLi-

nolsäure(LA)isteinezweifachungesättigteOmega-6-Fett-

säureundistinSaflor-,Soja-,Maiskeim-,Weizenkeim-und

SonnenblumenöloderinfettreicherWurstwareundfettem

Fleischzufinden.

lichsolltenproTagnichtmehrals1,5gOmega-3-Fettsäuren

unddementsprechendnichtmehrals7,5gOmega-6-Fett-

säurenverzehrtwerden.DenOmega-3-Fettsäuren-Bedarf

decktmanidealerweisemittäglichzweiEsslöffelnfrisch

vermahlenenLeinsamenodereinerHandvollWalnüssen.

Gut für Gehirn, Augen, HautUngesättigteFettsäurenübernehmenimKörperverschie-

denste Funktionen. Der Körper baut sie beispielsweise

indieZellmembranenein.DadurchverändertdieMembran

ihreEigenschaftenundkannaufbestimmteKörpersignale

hindieseFettsäurenfreisetzenundentzündlicheoderan-

tientzündlicheReaktionenauslösen.JenachArtundMen-

gederaufgenommenenFettsäurenwerdenEntzündungen

alsobegünstigtoderabgeschwächt.AuchdieProduktion

von Eicosanoiden, das Aufrechterhalten des Blutdrucks

und der Herzfunktion sowie Immunreaktionen gehören

zumWirkungsfeldvonungesättigtenFettsäuren.

Eine fischreiche Ernährung schützt nicht vor Herz-

Kreislauf-Erkrankungen. Die Wissenschaft kann die lange propagierte kardio-

protektive Wirkung von mehrfach ungesättigten

Fettsäuren nicht belegen.

aus,dassdiewestlicheErnährungausrund15-malmehr

Omega-6-FettsäurenalsOmega-3-Fettsäurenbesteht.Die

NaturwissenschaftlerinSusanneCichonempfiehltfüreine

gesunde,ausgewogeneErnährungeinVerhältnisvonma-

ximal5:1,nochbesserwäre2:1.«Insbesonderewenigver-

arbeitetepflanzlicheLebensmittelinFormvonWalnüssen,

frischgeschrotetenLeinsamen,Chia-SamenoderHanfsa-

mensindideal.DennsielieferngleichzeitignatürlicheAn-

tioxidantienwiebeispielsweiseTocopherolemit.»Toco-

pherolesinddieamhäufigstenvorkommendenFormen

vonVitaminE.Siewirkenantioxidativ,dasheisst,siekön-

nenfreieRadikalebindenundaufdieseWeiseoxidativen

Stressreduzieren.

NebstdemrichtigenVerhältnisistdieMengeanessenziel-

lenFettsäurenentscheidend.DennzuvieleOmega-3-Fett-

säurenkönnendemKörperschaden.Siesindäusserstoxi-

dationsempfindlichundoxidieren,wennderKörperüberzu

wenigAntioxidantienverfügt.BeidiesemOxidationspro-

zessentstehenfreieRadikale,diezelltoxischwirkenund

beispielsweisedieDNAschädigenkönnen.AuchOmega-

6-Fettsäurenkönnenschaden,wennsiebeispielsweisein

zugrossenMengenalsArachidonsäureaustierischenLe-

bensmittelnwieEiern,FleischundtierischenFetteninden

KörpergelangenoderwenndiesebeierhöhtenInsulinspie-

gelnausLinolsäuregebildetwird.SokönnenausOmega-

6-Fettsäuren Eicosanoide, hormonähnliche Substanzen,

entstehen,dieentzündungsfördernd,blutgefässverengend

undblutdruckerhöhendwirken.Omega-3-Fettsäurenglei-

chendieseProzessedurchihreentzündungshemmende,

blutgefässerweiterndeWirkungwiederaus.Durchschnitt-

Essenzielle Fettsäuren wichtig in Schwangerschaft Insgesamt istdasRisiko,einenMangelanessenziellen

Fettsäurenzuerleiden,ehergering,sagtSusanneCichon.

«DurcheinenMangelbedrohtsindvorallemMenschen,die

aneinerchronischenFettverdauungsstörungleidenoder

sichkomplettfettfreiernähren.»SelbstVegetarierundVe-

ganer,diekeineSupplementezusichnehmen,weisenkei-

nenMangelauf,sodasErgebniseinerStudie.DieErklä-

rung: «Der Körper scheint die mehrfach ungesättigten

FettsäurenEicosapentaensäure(EPA)undDocosahexaen-

säure(DHA)problemlosausderinPflanzenvorhandenen

alpha-Linolensäure(ALA)bildenzukönnen.»Einzigwäh-

rendeinerSchwangerschaftistbeiveganerErnährungge-

gebenenfalls eine zusätzliche Einnahme von DHA bei-

spielsweiseausAlgenölangebracht.Dennsiespielteine

wichtige Rolle bei der Gehirnentwicklung des Kindes.

Symptome einer Omega-6-Fettsäuren-Unterversorgung

könnensein:Wachstumsverzögerung,Dermatitis,Störun-

gendesWasserhaushalts,Reproduktionsstörungenoder

gestörte Wundheilung. Zu wenig Omega-3-Fettsäuren

könnenzueingeschränkterLernfähigkeitundSehschärfe

führen,aberauchzuMuskelschwäche,Zitternundneuro-

logischenStörungen.LiegenernsthafteErkrankungenvor,

sollteeinezusätzlicheAufnahmevonFischölnurinAbspra-

chemitdembehandelndenArztundinAbstimmungmitder

Medikationgeschehen.

Empfohlene Tagesdosis*ungesättigter Fettsäuren in % der Energiezufuhr ALA LA

SchwangereundStillende,Erwachsene, JugendlicheundKinderab4Jahren 0,5 % 2,5 %

Säuglingebis4Monate 0,5 % 4,0 %

Säuglingevon4bis12Monaten 0,5 % 3,5 %

Kindervon1bis4Jahren 0,5 % 3,0 %

*DACH-ReferenzwertefürdieNährstoffzufuhr.Siewerdenvondendeutschen,österreichischenundschweizerischenGesell-schaftenfürErnährunggemeinsamherausgegeben.

weiter ›

BereitenSiesichaufdie

FragenIhrerKundenvor.

FettsäureninNüssensindim

aktuellenDrogistenstern

einThema.

Gut zu wissen

› Gehirn

Docosahexaensäure (DHA) ist ein funktioneller Be-

standteilvonLipidenimGehirn.Diesesbestehtgröss-

tenteilsausFettundungesättigtenFettsäuren.Deshalb

istDHAwichtigfürdieGehirnentwicklungunddasLern-

vermögen.

› Augen

DHAistdiewichtigsteFettsäurefürdieNetzhautder

Augen,dieRetina.SiespieltbeiderEntwicklungder

SehleistungeinegrosseRolle.DeshalbkanneinMan-

geldasSehvermögenbeeinträchtigen.

› Gelenke

BeiGelenkentzündungenkönnenungesättigteFettsäu-

renhelfen,indemsiedieEntstehungvonentzündungs-

hemmendenEicosanoidenbegünstigen.

› Haut

Linolsäure(LA)istwichtigfürdieBarrierefunktionder

HautundschütztsievorWasserverlust.

fotolia.com

Page 9: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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PartnerFokus

DerGrundsatzistklar:AlsArbeitszeitgiltdieZeit,

währenddereinArbeitnehmerdemArbeitgeber

zurVerfügungsteht.FrüherwurdedieArbeitszeit

mittelsStempeluhrenerfasst.Heutehingegen

lassen sich Arbeit und Freizeit oft kaum noch

trennen.KundenlieferungennachderArbeitoder

dieSichtungdergeschäftlichenE-Mail-Korres-

pondenzvonzuHauseaussindkeineAusnah-

men.DaskannaufdasGemütundaufdieGe-

sundheit schlagen: Gesundheitsbefragungen

desBundeshabengezeigt,dassfasteinFünftel

allerAngestelltenunterStressbeiderArbeitlei-

det.ArbeitinderFreizeitundüberlangeArbeits-

tagesindfürdiesesungesundeStressempfinden

hauptverantwortlich.DieAbgrenzungzwischen

Arbeits-,Ruhe-undFreizeitistbedeutsamfürdie

StressbewältigungunddenGesundheitsschutz.

Arbeitszeiterfassung ist PflichtDie Arbeitszeiterfassung kann hier Sicherheit

bringen.GemässArbeitsgesetz(Art.46)unddes-

senVerordnung1 (Art.73) istderArbeitgeber

verpflichtet,dieDauerundLagedertäglichund

wöchentlichgeleistetenArbeitszeit (auchAus-

gleichs- undÜberzeitarbeit) sowie diePausen

voneinerhalbenStundeundmehrvonsämtli-

chenAngestelltenlückenloszuerfassenundzu

dokumentieren.DiessolleineÜberprüfungund

Kontrolle der gesetzlichen Vorgaben ermögli-

chen.FürleitendeAngestelltemitweitreichen-

denEntscheidungsbefugnissen,beispielsweise

CEOs,könnenAusnahmengelten.DasDelegie-

renderArbeitszeiterfassungandieMitarbeiter

ist zulässig – entbindet die Arbeitgeber aber

nichtvonihrerVerantwortung.

Neu: Teilweise VereinfachungDasStaatssekretariatfürWirtschafthatineiner

WeisungvomDezember2013füreinenTeilder

AngestellteneineVereinfachungderArbeitszeit-

Stempeluhr ade?Eine klare Abgrenzung von Arbeitszeit und Freizeit ist wichtig für den Gesundheitsschutz. Deshalb schreibt das Gesetz das Erfassen der Arbeitszeit vor. Die Entwicklung, auf die Zeit er fassung zu verzichten bzw. die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit aufzuweichen, schätzt Angestellte Drogisten Suisse als problematisch ein.

erfassung vorgesehen. Leitende Angestellte

müssengarkeineArbeitszeitmehrerfassen.Ei-

nevereinfachteErfassungistneufürAngestellte

möglich,dieeinenwesentlichenEntscheidungs-

spielraum bei der Arbeit besitzen, ihre Arbeit

weitgehendselberplanenundauchselbstent-

scheidenkönnen,wannsiearbeiten–kurzumfür

KaderleutemitWeisungsrecht.Diesemüssennur

nochdieAnzahldergeleistetenArbeitsstunden

proTagundWoche,nichtaberderenLagedoku-

mentieren(ausserbeiregelmässigerNacht-oder

Sonntagsarbeit).Erforderlichisteineschriftliche

Abmachung.FüralleübrigenAngestelltengiltdie

umfassendeArbeitszeiterfassung.Letztlichent-

scheidendieVollzugsbehörden,inwelcheKate-

gorieeinAngestellterfällt.

Gefährliche EntwicklungAufBundesebenelaufenBestrebungen,vonei-

nerArbeitszeiterfassungabzusehen.AusSicht

derAngestelltenverbändeistdieseinegefährli-

cheEntwicklung.OhneZeiterfassungkönnenAn-

gestellteÜberstundenarbeitnichtbelegen;ein

Missbrauchkannnichtausgeschlossenwerden.

Arbeit wird zunehmend am positiven Resultat

undnichtmehranderAnzahlgeleisteterArbeits-

stundengemessen.SinddieZielejedochzuehr-

geiziggesteckt,drohenÜberarbeitungundBurn-

outs.DieDokumentationspflichtderArbeitszeit

ansichlöstdiesesProblemnicht,kannabereine

gewisseregulierendeWirkunghaben.

Daher der Aufruf von Angestellte Drogisten

Suisse: Erfassen Sie die Arbeitszeit in Ihrem

BetriebundschreibenSieauchauf,wennausser-

halb der ordentlichen Arbeitszeit Arbeiten er-

ledigt werden. Regelmässig dem Arbeitgeber

abgegebeneArbeitsrapportekönnenbeiStreitig-

keitenalsBeweiserbrachterÜberstundendie-

nen.

Regula Steinemann

Dies ist eine Seite der «Angestellte Drogisten Suisse». Die Meinung der Autorin muss sich nicht unbedingt mit jener der Redaktion decken.

Regula Steinemann, Rechts-anwältinundGeschäftsführerin«AngestellteDrogistenSuisse».

www.drogisten.org

«Schlechtes» Fett durch «gutes» ersetzenEineaktuelleschwedischeStudievonRosqvistundKolle-

genzeigt,dassdurchdenvermehrtenVerzehrgesättigter

FettsäureninsbesonderedasLeberfettunddasviszerale

Fett,dasdieBauchorganeumhüllt,ansteigen.Assendie

ProbandenstattdergesättigtenFettsäurenmehrfachun-

gesättigte,stieghingegendieMuskelmassean.Durchdie

übermässigeAufnahmegesättigterFettsäurenwurdenzu-

demGeneaktiviert,diefürdieSpeicherungvonFett im

BauchraumverantwortlichsindunddieInsulinregulation

beeinträchtigen.DurchdiemehrfachungesättigtenFett-

säurenhingegenwurdenGeneaktiviert,welchedieFett-

speicherungreduzierenunddenZuckerstoffwechselver-

bessern.

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Kochen mit ungesättigten FettsäurenDiemehrfachungesättigtenFettsäurenALA,EPAundDHA

sindäusserstoxidationsempfindlichundsolltenvoroxida-

tivenProzessengeschütztwerden.Beispielsweisemüssen

Leinöl,FischoderHanfölsachgemässgelagertwerden,in-

demsiewederzuhell,zuwarmnochzulangeinderKüche

stehen.EinabsolutesNo-GoistdasstarkeErhitzensolcher

Omega-3-Fettsäuren.Dadurchentstehenkrebserregende

StoffewiebeispielsweiseLipidperoxide.NüsseundSamen

wieWalnüsse,Chia-oderHanfsamensinddengepressten

Ölenvorzuziehen.UndwennesdocheinÖlseinsoll,so

empfiehltSusanneCichonmöglichstfrischesLeinöl,daes

sehrvielalpha-Linolensäureenthält.

DieStudieweistalsodaraufhin,dassbeideArtenvonFett-

säurenimStoffwechselunterschiedlichwirken.Während

gesättigteFettsäurenschnellinsFettgewebeeingelagert

werden,stehenungesättigteFettsäurendemKörper für

weitereFunktionen(s.oben)zurVerfügung.Ungesättigte

FettsäurenenthaltenabertrotzallemgenausovieleKalo-

rienwiegesättigteFettsäuren.FürdieErnährungsberatung

giltdeshalb:ZurgewohntenErnährungnichtzusätzlichun-

gesättigteFettsäurenaufnehmen,sonderndiegesättigten

Fettsäurengezieltdurchungesättigteersetzen.

Anania Hostettler

Page 10: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

d-inside9/14 19

Wissen Wissen

Die Wiederentdeckung der VitalpilzeSchon vor Jahrhunderten nutzten die Menschen die gesundheitsfördernde Wirkung von Vitalpilzen. Neue Methoden zur Kultivierung und neue Forschungsergebnisse lassen die Mykotherapie derzeit aufblühen.

DerDrogististüberzeugtvondergesundheitsfördernden

Wirkung:«InderSchweizwerdenzurHauptsachezehnPil-

zeeingesetzt,sieallewirkenausgleichend.Ichkannalso

fürzehnIndikationenzurUnterstützungmitdenPilzpräpa-

ratenarbeiten.»Dieseliessensichauchproblemlosmit

Schüssler-Salzen,Phytotherapie,SpagyrikoderAromathe-

rapiekombinieren,sagtDurtschi.«InderNaturentziehen

diePilzedemBodenGiftstoffe.ImmenschlichenKörper

machensiedasselbeundunterstützendadurchdasIm-

munsystem.»

DurtschiarbeitetmitPräparateneinerSchweizerFirma,die

sämtlichePilzeinChinaanbaut.GemässZertifikatenwach-

sendiePilze800KilometervondernächstenStadtent-

fernt,sindalsokaumSchadstoffbelastungenausgesetzt.

DieQualitätistentscheidendfürdenTherapierfolg,glaubt

Durtschi.VorallemüberOnline-Vertriebskanälegelangt

auchminderwertigeWareindenVerkauf.DerWattenwiler

DrogisterzähltvoneinemKunden,fürdenereinmalsolche

Kapselnuntersuchthabe:«SiebestandenzueinemGross-

teilausGips.»

Ramon Zürcher, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ebi-

pharmAGundVitalpilzspezialist,hältdenSchweizerMarkt

mitVitalpilzpräparaten für noch überschaubar. Für den

FachhandelempfehlesichaufjedenFalleindirekterAn-

sprechpartnerfürdiePräparate,meintZürcher.Dieebi-

pharmAGarbeitetihrerseitsnurmitdemFachhandelzu-

sammen,denn:«DieVitalpilzesindberatungsintensiv.Da

siealsLebensmittelregistriertsind,erhältderKundeauf

der Dose ja gar keine Informationen zur Anwendung.»

VitalpilzegeltenalsNahrungsergänzungsmittel,nichtals

Arzneimittel.

700 Pilzarten pharmakologisch wirksamJan I. Lelley,LeiterdesInstitutsfürPilzforschungimdeut-

schenKrefeld, isteinerderPioniere beiderWiederent-

deckungderMykotherapie,alsoderTherapiemitVitalpil-

zen.DassdiePilzeindieMedizinzurückkehren,schreibt

derWissenschaftlerneuenbiotechnologischenVerfahren

kommeichvermehrtAnfragenvonPatienten,diesichmit

Vitalpilzenbehandelnlassenwollen.AuchTherapeutenin-

teressierensichimmermehrfürdieMykotherapie.»Hans-

RudolfDurtschistelltbeiseinenDrogeriekunden,diesich

mitVitalpilzpräparatenbehandeln,ebenfallseinenpositi-

venEffektaufdieImmunabwehrfest.UndausdenRück-

meldungenseinerKundenweisser:«DiePilzebringenin

vielenFällenEnergiezurück.Dasgiltauchfürpsychische

Energie.»DassdieVitalpilzenebenwirkungsarmsindund

sichbestensmitanderenkomplementär-undschulmedizi-

nischenBehandlungenkombinierenlassen,hatdenDrogis-

tenschliesslichvonderMykotherapieüberzeugt.«Ichpro-

bierehaltauchgerneNeuesaus.DerLeitgedankedabeiist

natürlichimmer:WiehelfeichmeinenKundenambesten?»

Lukas Fuhrer / Vanessa Naef

Quellen Fachliteratur:JanI.Lelley:DieHeilkraftderPilze.WerPilzeisst,lebtlänger,B.O.S.S.DruckundMedien,2008,ISBN978-3-933969-78-1

BeateBergundJanI.Lelley:KompendiumderMykotherapie:EinsatzvonVitalpilzeninPräventionundTherapie,VerlagNaturaViva,2013,ISBN978-3-935407-16-8(Sonderausgabe)

Vitalpilze stehenimaktuellen

DrogistensternimZentrum.

Gut zu wissen

zu.FrühermusstenVitalpilzegesuchtundgesammeltwer-

den,undsiekameninderNaturauchnurinbegrenzter

Mengevor.HeutekönnenPilzeimgrossenStilkultiviert

werden,aufHolz,aufdemBodenoderineinerNährlösung.

«DadurcherlebtendieVitalpilzeeineenormeAufwertung»,

soLelley.

DasalleinmachtihrComebackabernochnichtaus.Dass

derBedarfanVitalpilzenderzeitindenUSAjährlichum

20bis40Prozentwächst,liegtanneuerenErgebnissenaus

derForschung.Bereits1968hatteamjapanischenNational

CancerCenterResearchInstituteeinTestanMäusenbe-

wiesen,dassverschiedeneVitalpilzedasTumorwachstum

bekämpften.NachdiversenweiterenStudienkonntebei

mehrals700PilzarteneinepharmakologischeWirkung

nachgewiesenwerden.HeuteerforschenWissenschaftler

weltweitdieInhaltsstoffederGrosspilzeundprüfensieauf

möglichepositiveEffektefürMenschundTier.DieDaten-

lagezumEinsatzvonVitalpilzenbeiKrebserkrankungen

undzurImmunstimulierungstecktallerdingsnochinden

Kinderschuhen,einigeAusnahmenausgeschlossen:Die

SubstanzLentinanausdemShiitake-PilzistinJapanzur

Krebstherapiezugelassen.

Besseres Wohlbefinden, stabilere Blutwerte«VitalpilzewiederMaitake,ReishioderShiitakeregulieren

dasImmunsystemundbeeinflussendieCholesterinwerte

positiv.AuchNebenwirkungenderChemotherapielassen

sichreduzieren»,sagtSimon Feldhaus,Vizechefarztdes

Kompetenzzentrums für Ganzheitsmedizin in Baar (ZG).

ErsetztVitalpilzebeiKrebspatientenbegleitendein,aber

auchbeiPatientenmitchronischentzündlichenErkrankun-

gen wie Rheuma. Allgemein stellt

Feldhausfest:«DankderMykothe-

rapie fühlen sich meine Patienten

häufigwohler,habenwenigerInfek-

te und stabilere Blutwerte.» Das

sprichtsichherum,diePilzewerden

gefragter.«SeiteinpaarJahrenbe-

Die meistverwendeten VitalpilzeInderMykotherapiewerdenPulveroderExtraktevonVital-

pilzeneingesetzt.Amhäufigstenwerdenverwendet:

› Brasil Egerling,auchSonnen-oderMandelpilz

genannt(Agaricusbrasiliensis)

› Shiitake(Lentinulaedodes)

› MaitakeoderKlapperschwamm(Grifolafrondosa)

› ReishioderGlänzender Lackporling(Ganodermalucidum)

› Chinesischer Raupenpilz(Cordycepssinensis)

› Igelstachelbart(Hericiumerinaceus).

Vitalpilze-SeminarSamstag, 6. September 2014, Winterthur

Referenten:

Prof.JanI.Lelley,MykologeundBeateBerg,Heilpraktikerin.

Zusatzinhalte entdecken!

Wissen,Veranstaltungen,Kontakte:

AllesrundumVitalpilzeaufderWebseite

der«GesellschaftfürVitalpilzkunde

Schweiz».

NochwarendieDrogisteninderUnterzahlimletztenFach-

seminarzuMedizinalpilzen.DasInteressenimmtaberge-

nerellzu,stelltderReferentundDrogistHFRamon Zürcher

fest.«BesondersNaturheilpraktikerundTherapeutinnen

entdeckendiegesundheitsförderndenKräftevonPilzen

derzeitfürsich.WirhabenoftWartelistenfürdieSchulun-

gen.»EsistfreilicheineWiederentdeckung,dieZürcherbe-

obachtet.Vitalpilzewerdenseitaltersfürtherapeutische

Zweckegenutzt.AlsZentrumderPilzheilkundegiltChina,

seit JahrtausendensindVitalpilzeein festerBestandteil

dertraditionellenchinesischenMedizin.InEuropasetzten

einstNonnenundMöncheaufdieheilendeKraftderPilze.

MitderindustrialisiertenProduktionsynthetischerArznei-

mittelgingdasWissenmehrundmehrverloren.Heutemel-

densichdieVitalpilzezurück:PulverundExtrakteerzielen

in den USA Rekordumsätze. EinTrend, der durchaus in

zwei,dreiJahrenauchdenaltenKontinenterreichenkönn-

te,glaubtRamonZürcher.

«Vitalpilze sind beratungsintensiv»Hans-Rudolf Durtschi,InhaberderPedro-DrogerieDurt-

schiinWattenwil,hatimFrühlingeineSchulungzurAnwen-

dungvonVitalpilzenabsolviert.ZweiMonatespäterhatte

erbereits50SchachtelnPilzpräparateverkauft.

Das Comeback der Vitalpilze in die westliche Medizin ist auch neuen Anbaumethoden geschuldet. Hier wächst ein Shitake-Pilz auf einem Eichenholzsubstrat.

Corinne Futterlieb

18 d-inside9/14

Page 11: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

20 d-inside9/14 d-inside9/14 21

Interview Interview

Beat Meier, Sie erforschen unter anderem die Wirksam-

keit pflanzlicher Arzneimittel. Eine deutsche Umfrage

zeigt, dass die meisten Anwender keinen Wirksamkeits-

nachweis verlangen, ihnen genügen ihre positiven Erfah-

rungen. Warum braucht es Ihre Forschung?

Beat Meier: Wissenschaftlichgesehenisteswichtig,die

Wirksamkeitbelegenzukönnen.VonderTherapieherge-

sehenistdastatsächlichsekundär.Eigentlichweissmanja

schonlange,dassdieArzneipflanzenwirken,mitderklini-

schenForschungliefertmanheutedenwissenschaftlichen

Beweis.IneinzelnenFällenkommtesvor,dassmanbeiei-

nerPflanzeeinerweitertesWirkspektrumentdeckt;dann

istessicheressenziell,dazuStudiendurchzuführen.Für

dieWissenschaftsindModelle,dieeineIdeegeben,wie

undweshalbetwaswirkt,hilfreich.

«Müssen wir wissen, wie pflanzliche Arzneimittel wir-

ken?», fragen Sie aber selber im Titel Ihrer Abschiedsvor-

lesung. Müssen wir es denn wissen?

Nein,dasmüssenwirnicht.Wirmüssenwissen,dasssie

wirken.Esgehtmirdarum,zuzeigen,dasswirdemtraditi-

onellenWissen vertrauen und darauf aufbauen sollten.

Dasswirdavonwegkommen,allespharmakologischbe-

weisenzumüssen.WirsolltenvielmehrneueSystemezur

Versorgungsforschungentwickeln,damitwirunterEinbe-

zugvielerPatientendatenAussagenmachenkönnen.Dann

wissenwiramSchlusszwarimmernochnicht,warumet-

waswirkt,beweisenaber,dasseinpflanzlichesArzneimit-

telinderPraxiswirkt.UndinderTherapieistebendasDass

wichtig.

WirarbeitenderzeitmitderSchweizerischenMedizinischen

GesellschaftfürPhytotherapieaneinemInternetfragebo-

gen, mit dem wir Patienten gezielt zur Anwendung von

pflanzlichenPräparatenbefragenkönnen.Wennbeispiels-

weisevon5000oder10000Befragten80Prozentvoneiner

positivenWirkungeinerZubereitungberichten,dannkön-

nenwirdarausrelevanteDatensätzeerarbeiten,dieeine

Aussagezulassen.Heuteistdasnochnichtsoakzeptiert,

aberichdenke,dieZukunftgehtdahin,dassderVersor-

gungsforschungdasgleicheGewichtzukommenwirdwie

derGrundlagenforschungundderklinischenForschung.

Und was entscheidet Ihrer Meinung nach darüber, ob eine

Therapie mit Phytoarzneimitteln wirksam ist oder nicht?

FürdieTherapieistrelevant,dasswirgutePräparateha-

ben.HeutegibtesjazahlreichePräparateausserhalbdes

Arzneimittelbereichs,vondenenwirnichtgenauwissen,

wiesiezusammengesetztundwiesiedosiertsind.Alldie

GetränkeoderJoghurts,indiemanSpureneinerArznei-

pflanzemischtundihnengrossartigdieseundjeneWir-

kungzuschreibt,dabeiisteineungenügendeDosierungim

Produktenthalten:SieschadendemRufderArzneipflan-

zen.DietherapeutischenDosensindvielzuteuerfürden

Massenmarkt.DasistausmeinerSichtproblematisch,da

diesePräparatenichtwirkenkönnen.

Unter Ihren Studierenden an der Zürcher Hochschule für

Angewandte Wissenschaften finden sich auch diplomier-

te Drogistinnen und Drogisten. Was für einen Werdegang

streben diese Berufsleute an?

FürsieisteseineOption,sichmiteinemStudiuminBio-

technologieeineZukunftausserhalbderDrogerie,aberim

BereichderArzneimittelaufzubauen.DieDrogistinnenund

DrogistenhabeneinehoheAffinitätzurPharmazietechnik

undzurPharmakologieunderhaltenhierdieChance,eine

BachelorarbeitzueinemThemarundumdieArzneipflan-

zenoderdieHerstellungvonArzneimittelnzuschreiben.›

Seit2004lehrtundforscht

Prof. Dr. Beat Meierander

ZürcherHochschulefürAn-

gewandte Wissenschaften

(ZHAW).ErunterrichtetBio-

technologiestudierende in

Phytopharmazie, also in

der Verarbeitung von Arz-

neipflanzen zu Arzneimit-

teln. Zudem forscht Meier

mit zwei Mitarbeitenden

zur Herstellung, Qualität,

SicherheitundWirksamkeit

pflanzlicher Arzneimittel.

Seine Fachstelle Phyto-

pharmaziefüllteineLücke

imSchweizerBildungswe-

sen:Meierkenntnebender

ZHAW keine etablierte

Hochschule,diesichspezi-

fisch mit den Problemen

der Pharmazie mit Arznei-

pflanzenauseinandersetzt.

PerEndeAugustwirdBeat

Meier pensioniert. Die

Fachgruppebleibtunterder

Leitung von Dr. Evelyn

Wolframerhalten.Flavia Trachsel

«Vor 200 Jahren war die Phytotherapie die Schulmedizin»Wie und warum pflanzliche Arzneimittel wirken, dafür interessierte sich Beat Meier schon als Studierender und Doktorand. Als Dozent und Forscher an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften blieb Prof. Dr. Beat Meier seinem Forschungs gegenstand treu. Nun geht er in Pension.

Page 12: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

22 d-inside9/14 d-inside9/14 23

Und wie sehen diese Arbeiten genau aus, was kann man

sich unter Biotechnologie im Zusammenhang mit Arznei-

pflanzen vorstellen?

DerInhaltvonBiotechnologieist:WiebringtmanZellenda-

zu,etwaszuproduzieren.VielemoderneArzneimittelwer-

denheuteüberZellsystemehergestellt,nehmenSiedas

BeispielderAntibiotika.DieVertiefungsrichtungPharma-

zietechnikvermitteltdenBiotechnologendenZugangzu

denpharmazeutischenWissenschaften.EinTeildavonist

diePhytopharmazie.DrogistinnenundDrogistenbringen

dafüreinsolidesGrundwissenmit.DieAbsolventenhaben

danneinbreitesGrundwissen,dassiebeispielsweisein

der Industrie inverschiedenenSpartenwieProduktion,

Entwicklung,QualitätskontrolleoderZulassungeinbringen

können.

Sie waren 1988 dabei, als die Schweizerische Medizini-

sche Gesellschaft für Phytotherapie gegründet wurde.

Wie hat sich die Phytotherapie seit damals verändert?

BeidenÄrztenwarsiedamalskaummehrverankert.Heu-

tehabenwirimmerhin250Ärzte,dieMitgliedderGesell-

schaftsindundPhytotherapieanwenden.Beirund15000

ÄrzteninderSchweizsinddasimmernochwenige.Aber

wirsindgewachsen,Phytotherapieistheutepräsentund

auchpolitischvertreten,daswarvor25Jahrennichtder

Fall.ZudemhatdasErkenntnismaterialmassivzugenom-

men.InunserenerstenSchulungenhattenwirkaumDaten

zurWirksamkeit.HeutekönnenwirfürvielePflanzeneine

sehrfundierteWeiterbildunganbieten.FürdieHauptindi-

kationsgebietegibtesZubereitungen,diemitDatenund

Studiendokumentiertsind.

Die Besonderheit der Phytotherapie ist ja, dass das Wirk-

prinzip der ganzen Pflanze genutzt wird, nicht isolierte

Wirkstoffe. Wie erklären Sie dieses Prinzip?

IndenpflanzlichenArzneimittelnistderExtraktalsViel-

stoffgemischderWirkstoff.Wirbeobachten,dasssolche

SystemepharmakologischeEffekteauslösenkönnen.Wird

derExtraktineinzelneBestandteileaufgetrennt,verlieren

sichdieseEffekteoftoderführenzuunrealistischhohen

DosenfürdieeinzelnenSubstanzen,diemitderEinnahme

desExtraktesnieerreichtwerdenkönnen.DassExtrakte

selteneinevollständigeBlockadeanRezeptorenauslösen,

isteinHinweisdarauf,dassdiePflanzeregulativundmo-

dulierendwirkt.ImVielstoffgemischhabenwiralsonorma-

lerweisekeinedominierendeSubstanz,dieaufeinenein-

zigen Rezeptor zielt. So sind synthetische Arzneimittel

konstruiert.Die«Monodrug-Theorie»hataberihreSchwä-

chen.DerGrundsatz«EineSubstanz,eineWirkung»verlor

spätestensmitAidsanGlanz,dieBehandlungwarvonAn-

fanganeineKombinationstherapie.SowiewirdenMen-

schennieinseinerganzenKomplexitäterfassenkönnen,

genausowenigkönnenwirdasbeieinemVielstoffgemisch.

Dasheisstabernicht,dassdamitkeinetherapeutischen

Effekteausgelöstwerdenkönnen.

Arzneipflanzen werden in den verschiedensten traditio-

nellen Therapieformen eingesetzt: in der Homöopathie,

der Spagyrik, der traditionellen chinesischen Medizin.

Warum wird gerade die Phytotherapie als «die Mutter der

Schulmedizin» bezeichnet?

HomöopathieundSpagyriksindstarkverschlüsselt.Beiih-

rerAufbereitungbleibtimProduktvonderursprünglichen

Pflanzenichtvielübrig.DieTCMhatinMitteleuropaeine

erstjungeTradition.Dasgiltfürdiemeistenkomplemen-

tärmedizinischenVerfahren,kaumeineMethode istvor

dem19.Jahrhunderteingeführtworden.DiePhytotherapie

reichthingegenbisindieAnfängedereuropäischenKultur

zurück.Nochvor200Jahren,bevorsichdieChemieentwi-

ckelte,bestanddergesamteArzneimittelschatzausPflan-

zenundMineralien.WennwiralsoheutediePhytotherapie

der Komplementärmedizin zuordnen, ist das nicht ganz

richtig,dennvor200JahrenwarsiedieSchulmedizin.Und

daskannvonkeineranderenMethodegesagtwerden.

Interview: Lukas Fuhrer

Flavia Trachsel

Branche Interview

Up to date!Ein Kurs für Wiedereinsteiger/-innen, die sich einen sicheren Neustart in die Arbeitswelt

wünschen, oder für solche, die es noch einmal wissen wollen.

Kurs-Ausschreibung

Corinne Futterlieb

Facts zum KursInnerhalb des Kurses wird altes Wissen aufgefrischt und mit

neuen Erkenntnissen verknüpft. Die praktische Umsetzung

unter Anwendung der Verkaufstechnik findet vor Ort in einer

Drogerie in Luzern statt. Dabei werden Sie von erfahrenen

Fachpersonen begleitet und betreut.

Beim Kick-off-Meeting erhalten Sie aktuelle Informationen

zur Drogeriebranche. «Wie erhalte ich meine Traumstelle?»

Dr. pharm. Hans Ruppanner gibt Ihnen wertvolle Tipps für

ein optimiertes Dossier und ein erfolgreiches Vorstellungs-

gespräch.

Am Schluss des Kurses können Sie Ihren Lernerfolg auf der

E-Learningplattform DrogoBrain überprüfen.

ZielpublikumDrogistinnen und Drogisten, die ihr Wissen auffrischen,

vertiefen und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigern

möchten.

Kursdaten

Montag 9. 3. 2015 14.20 – 17.50 Uhr

Montag 23. 3. 1015 12.40 – 17.50 Uhr

Montag 30. 3. 2015 12.40 – 17.50 Uhr

Montag 4. 5. 2015 12.40 – 17.50 Uhr

19.00 – 21.00 Uhr

Verkaufscoaching in der Drogerie

Montag 18. 5. 2015 12.40 – 17.50 Uhr

Sonntag 31. 5. 2015 9.00 – 13.00 Uhr

Verkaufscoaching in der Drogerie

KursortFrei’s Schulen Luzern, Haldenstrasse 33, 6006 Luzern

www.freisschulen.ch

ReferentenRaphael Bauz, Silvan Kurmann, Hans Ruppanner,

SDV: Martin Bangerter, Claudia Meier

SchwerpunktthemenTipps für die Bewerbung und den Wiedereinstieg

(Kick-off-Meeting)

›Bewerbungen / Lebenslauf / Vorstellungsgespräch

›Drogistenverband / obligatorische Fort- und Weiterbildung /

Qualitätssicherung

›Informationen zum Wiedereinsteigerkurs (Ablauf E-Learning)

Wissen auffrischen

›Analgetica ›Laxantien

›Ophthalmologica ›Nikotinersatztherapie

›Wundbehandlung ›Allergien & Antiallergica

›Mykologica / Herpes ›Haut & Sonnenschutz

›Ernährung ›Chemikalienrecht

Beratungssicherheit gewinnen

›Verkaufstechnik ›Verkaufscoaching in der Drogerie

KostenCHF 620.– pro Person inkl. MwSt, Schulungsunterlagen

und E-Learning, ohne Verpflegung

AnmeldungMail: [email protected]

Online: http://kurse.drogistenverband.ch

Anmeldeschluss: 7. Februar 2015

Mindestteilnehmerzahl: 15 Personen

Obligatorische Fort-und WeiterbildungDieser Kurs entspricht einem Umfang von 4 Präsenztagen

und ca. 32 Stunden Selbststudium.

Für die Teilnahme erhalten Sie 16 -Punkte.

Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie SMGPDieSMGPwurde1988inInterlakengegründet.DieGesell-

schafthatzumZiel,diePhytotherapiealsallgemeinaner-

kanntenBestandteildermodernenMedizinzuetablieren.

DeshalbunterstütztdieSMGPdieForschunganArznei-

pflanzensowiedieAus-undWeiterbildunginPhytothera-

piefürdieÄrzte-unddieApothekerschaftsowiedieArznei-

pflanzen verarbeitende Industrie. So engagiert sie sich

beispielsweisefürdieEinführungderPhytotherapieimMe-

dizinstudium sowie den Ausbau dieser Ausbildung im

Pharmaziestudium.Prof.Dr.BeatMeierleitetseit2005die

GeschäftsstellederSMGPundistseitderGründungder

GesellschaftVorstandsmitglied.

Page 13: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

24 d-inside9/14 d-inside9/14 25

FünfJahresindseitderVolksabstimmungzurKomplemen-

tärmedizin vergangen. Mit der Annahme des Gegenvor-

schlags«ZukunftmitKomplementärmedizin»stimmtedas

VolkauchderKernforderungzurSchaffungnationalerDip-

lomeundkantonalerBerufszulassungeninderKomple-

mentärmedizinzu.Diedazugegründete«Organisationder

ArbeitsweltAlternativmedizinSchweizOdAAM»unddie

«Organisation der Arbeitswelt Komplementärtherapie

OdAKT»habeninderZwischenzeitparallelanzweiBerufs-

bildern gearbeitet. Die beiden Projektorganisationen

habendieBerufsprofilemitsämtlichenKompetenzendefi-

niert und die Prüfungsordnung und die Wegleitung

erarbeitet.

Höhere Fachprüfungen sollten 2015 möglich seinImvergangenenMaiwurdendieerstenPilotprüfungenfür

NaturheilpraktikerinnenundNaturheilpraktikermitknapp

60Personendurchgeführt.InderKomplementärtherapie

habenindenvergangenenJahrenbereitsrund900Perso-

neneinBranchenverfahrenabsolviert,daseinerPrüfung

entspricht.NacheinigenAnpassungenhabendiebeiden

OrganisationenimJulidiePrüfungsordnungenfürdiehö-

hereFachprüfungbeimStaatssekretariatfürBildung,For-

schungundInnovation(SBFI)eingereicht.ImAnschlussan

dieInspektionunddiePublikationdurchdasSBFIkönnen

auchdieseinKrafttreten.«Ichrechnedamit,dassdiesbald

derFallseinsollte»,sagtChristoph Q. Meier,Geschäfts-

führerderOrganisationderArbeitsweltKomplementärthe-

rapie.DieProjektorganisationenplanendieDurchführung

dererstenhöherenFachprüfungenfürdenFrühling2015.

AusserdemsindÜbergangsbestimmungenundGleichwer-

tigkeitsverfahrenfürbereitsausgebildetePraktizierende

vorgesehen.

Berufsbilder haben Pilotcharakter in EuropaDieeidgenössischeAnerkennungderbeidenBerufsbilder

istinEuropadieersteihrerArtundverankertdieAlterna-

Wissen Wissen

Bald zwei anerkannte Berufe in der KomplementärmedizinDie Berufe Naturheilpraktiker und Komplementärtherapeutin stehen kurz vor ihrer eidgenössischen Anerkennung. Konkurrenzieren die neuen Berufe die Drogerien, oder bieten sie vielmehr Chancen für die partnerschaftliche Zusammenarbeit?

BERUFSBILD

«Naturheilpraktikerin/

Naturheil praktiker

mit eidg. Diplom»

Naturheilpraktikerinnen und

-praktiker diagnostizieren und

behandelngesundheitlicheStö-

rungenaufderGrundlagealter-

nativer Behandlungskonzepte.

ZudiesengehörendieRichtun-

gen ayurvedische Medizin, Ho-

möopathie,traditionelleeuropä-

ischeNaturheilkunde(TEN)und

traditionellechinesischeMedizin

(TCM). Die Therapien wirken

direkt auf die verschiedenen

EbenendesOrganismuseinund

versprechen eine effektive

Behandlung chronischer und

akuterErkrankungen.Nebenal-

ternativmedizinischen Arznei-

mittelnwendenNaturheilprakti-

kerauchinvasiveMethodenwie

beispielsweise Akupunktur an.

Sie aktivieren und fördern die

Selbstregulation, lenken zu ei-

nemnatürlichenHeilungsverlauf

undstärkendieRessourcenund

dieGesundheitskompetenzder

Patienten.

BERUFSBILD

«Eidg. dipl.

Komplement ärther apeutin/

Komplementärtherapeut»

Komplementärtherapeutinnen

und -therapeuten ergänzen die

Schulmedizin um Berührungs-,

Bewegungs-,Atem-undEnergie-

arbeit.Somitsindsieauchnicht

ersteAnlaufstellebeiakutenEr-

krankungen, sondern vielmehr

«eineBegleitungzuÄrztenoder

Naturheilpraktikern»,wieRudolf

Happle,GeschäftsführerderOr-

ganisationderArbeitsweltAlter-

nativmedizinSchweiz,erläutert.

Die Therapeuten arbeiten aus-

serdemnichtinvasivundsetzen

keinetechnischenApparatefür

die Behandlung ein. Vielmehr

stehtdieInteraktionmitdenKli-

entenimZentrum:DieKomple-

mentärtherapie soll deren Res-

sourcenundSelbstwahrnehmung

fördern und zur ganzheitlichen

Genesung beitragen. Für das

BerufsbildKomplementärthera-

peutin/Komplementärtherapeut

läuft das Anerkennungsver-

fahrenfüretwa20Therapieme-

thoden.Darunterfindensichbei-

spielsweiseShiatsu,Kinesiologie

oderCraniosacral-Therapie.

tiv-undKomplementärmedizininderGesellschaft.Siega-

rantiertdieQualitätderBerufs-undFachkompetenzen,

waseinenseriösenPatientenschutzerlaubt.Zudemverein-

heitlichtsiediebereitsbestehendenAusbildungenund

stelltdamiteinhomogenesundhohesNiveausicher.Auf

dieseWeiseschafftdieAnerkennungunddieRegelungder

BerufsausübungeinegrössereTransparenzfürKlientin-

nen,Kantone,Krankenkassen,andereGesundheitsberufe

unddieTherapeutenselbst.DasGesundheitswesenwird

sobreiterabgestützt,unddieKlientenkönnendieArtihrer

Therapiefreierwählen.DieAnerkennungderbeidenBe-

rufsbilderermöglichtauchdieInterdisziplinarität:«Sieist

einBeitraginRichtungintegrativeMedizin»,meintRudolf

Happle.«SchliesslichsicherndiebeidenanerkanntenBe-

rufedietraditionellenHeilschätzeundwirkensichfördernd

aufdieLebensqualitätaus»,ergänztChristophQ.Meier.

GemeinsammitdemgesteigertenGesundheitsbewusst-

seinderBevölkerungwürdendieneuenBerufezudemdie

Gesundheitskostendämpfen,soMeier.

Abgabe von Heilmitteln: Konkurrenz für Drogerien?DieOdAKTsiehtnichtvor,dassdieKomplementärthera-

peutinnenund-therapeutenHeilmittelabgebendürfen.

Anders bei den Naturheilpraktikern: Nach Wunsch der

OdAAMsollendiesekünftigHeilmittel,diezuihremMedi-

zinkonzeptgehören,aushändigendürfen.Damitsollauch

diemomentanetwasparadoxeSituationgeordnetwerden.

AktuellmüsstennämlichbeispielsweiseTCM-Rezepturen

durcheinenArztbewilligtwerden,derunterUmständen

garkeineTCM-Ausbildunghabe,erklärtRudolfHapple.Ob

TherapeutinnenundTherapeuteninZukunftHeilmittelab-

gebendürfen,wirdjedochnochdiskutiert:«Hierbestimmt

vorallemdieHaltungvonSwissmedic.»

DieHeilmittel-AbgabekompetenzenderbeidenneuenBe-

rufebeschäftigennichtzuletztdieDrogerien.SDV-Zentral-

präsidentMartin BangertersiehtinTherapeutinnenund

Therapeuten,dieHeilmittelabgebendürften,keineKon-

kurrenzzudenDrogerien.«Wirhabendazueinentspann-

tesVerhältnis.DasHeilmittelgesetzsahdieseMöglichkeit

jaimmervor.SolangeTherapeutenimRahmeneinerThe-

rapiefürdiebetreffendenPatientenArzneimittelabgeben,

kanndaskeinProblemseinundschaffteherSynergiepo-

tenzial füreineZusammenarbeit»,meintBangerter,der

auchdenDachverbandKomplementärmedizinDakomed

co-präsidiert.Undfügthinzu:«SoetwaswieBauchläden

inTherapiepraxendürfenallerdingsnichtsein.»

AuchDidier Rebetez,GeschäftsführerderDrogeriezum

ChrüterhüsliinBasel,siehtineinerpartnerschaftlichenZu-

sammenarbeiteineChancefürbeideSeiten:«EinThera-

peutkannausbetriebswirtschaftlichenGründennureinen

TeilseinerempfohlenenProdukteanLagerführen.Fürden

RestbrauchtereinePartner-Drogerie.WirbrauchenimGe-

genzugeinenTherapeuten-PartnerfürdiejenigenKunden,

diemiteinerkomplexenKrankheitsgeschichtezuunskom-

menoderdieeinevertieftetherapeutischeUntersuchung

oderBegleitungbrauchen.»Wichtigsei,«dasssichalleBe-

teiligten,Patient,TherapeutundDrogist,vollkommenver-

trauenkönnen.DaserfordertgegenseitigenRespekt.»

Erprobte ZusammenarbeitWievieleandereDrogerienarbeitetdieDrogerieFlükiger

inHinwilbereitsheutemitKomplementärtherapeutinnen

undNaturheilpraktikernzusammen.Beat Flükigerbetreibt

aucheineNaturathek,dengeplantenAbgabekompetenzen

siehtergelassenentgegen:«Ichglaubenicht,auchwenn

füreinzelneGruppennachdereidgenössischenAnerken-

nungeineHeilmittelabgabeerlaubtwerdensollte,dass

diesingrossemRahmenbetriebenwird»,sagtderDrogist

unddiplomierteExpertefürtraditionelleNaturheilverfah-

ren.WieauchfürDidierRebetezmachtindenAugenvon

Beat Flükiger eine Zusammenarbeit von Drogerien und

TherapeutenSinn.

Carmen Hunkeler

Die Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom ist eine potenzielle Partnerin für die Drogerie: In vielen alternativen Behandlungsmethoden setzt sie auch komplementärmedizinische Arzneimittel ein.

panthermedia.com

Page 14: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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Inscription à la journée d’information du 3 novembre 2014

Prenez votre destin en main! Inscrivez-vous maintenant! Nehmen Sie Ihre Zukunft in die Hand. Melden Sie sich jetzt an!

Anmeldung für den Informationstag vom 3. November 2014

Name / Nom: Vorname / Prénom:

Adresse / Adresse: PLZ Ort / NPA localité:

E-Mail / Courriel: Telefon / Téléphone:

Délai d’inscription pour la journée d’information:Jeudi 30 octobre 2014

Anmeldeschluss für den Informationstag:Donnerstag, 30. Oktober 2014

ESD-Ausbildungszyklus 2015 –17 Eine Zukunft mit Perspektiven

InformationstagMontag, 3. November 2014, 14.00 bis 17.00 Uhr.Alle interessierten Personen sind herzlich willkommen.

PrüfungsfächerArzneimittelkunde, Biologie, Chemie, Heilpflanzenkunde, Betriebs- und Verkaufskunde inkl. kaufmännisches Rechnen. Sie erhalten eine CD-ROM mit Übungsaufgaben zur Prüfungsvorbereitung.Kandidatinnen und Kandidaten mit Berufmaturitätszeugnis oder gymnasialem Maturitätszeugnis sind von der Aufnahmeprüfung dispensiert.

BesprechungstagWir beantworten Ihre Fragen zum Prüfungsstoff am Donnerstag, 12. März 2015.

AufnahmeprüfungMittwoch, 25. März 2015

Beginn des Ausbildungszyklus 2015 –17Montag, 17. August 2015

EinschreibefristDie Einschreibefrist für sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten ist der 28. Februar 2015.

ESD-Cycle de formation 2015 –17 Des perspectives pour l’avenir

Journée d’informationLundi 3 novembre 2014, 14h00 – 17h00. Toutes les personnes intéressées sont les bienvenues.

Branches soumises à l’examenConnaissance des médicaments, biologie, chimie, connaissance des plantes médicinales, gestion et vente y compris calcul commercial. Pour vous préparer à l’examen d’admission, vous recevrez des exercices sur CD-ROM. Les titulaires d’une maturité professionnelle ou gymnasiale sont dispensé(e)s de l’examen d’admission.

Journée de discussionNous répondrons à toutes vos questions relatives à la matière de l’examen d’admission le jeudi 12 mars 2015.

Examen d’admissionMercredi 25 mars 2015

Début du cycle 2015 –17Lundi 17 août 2015

Délai d’inscriptionLe délai d’inscription pour tous les candidat(e)s est fixé au 28 février 2015.

Weitere Information + Anmeldung an / Informations complémentaires et inscription à:

École supérieure de droguerie Rue de l’Évole 41 2000 Neuchâtel Téléphone 032 717 46 00 Fax 032 717 46 09 [email protected] www.esd.ch

H Ö H E R E F A C H S C H U L E F Ü R D R O G I S T I N N E N U N D D R O G I S T E N

E S D É C O L E S U P É R I E U R E D E D R O G U E R I E

Neue Crew bei DrotanikernDer Drotaniker-Verein ist in neuen Händen: Eine sechsköpfige Crew organisiert zukünftig die alljährlichen Ausflüge, auf denen Pflanzenwissen ausgetauscht und aufgefrischt wird.

Claude RoggenhatschondienächsteEx-

kursion der «Drotaniker» im Kopf. Ins

bündnerischeValsertalsollsiediepflan-

zenbestimmendenDrogistinnenundDro-

gistenimSommer2015führen.Zumersten

Malseitden1970er-JahrenwirdRoggendie

Pflanzenwanderungen,diedieTeilnehmer

desmehrtägigenAusflugserwarten,aber

nichtselberrekognoszieren.DerInhaber

dreierDrogerieninDomdidier,Estavayer-

le-LacundRomont(FR)undausgewiesene

Heilpflanzenkennerwirdweiterhinanden

Exkursionenteilnehmen,gibtabergemein-

sammit Jrène Thomet dieVerantwortung

für deren Durchführung ab. Neu über-

nimmteinesechsköpfigeMann-undFrau-

schaftdieOrganisationderDrotanikerta-

ge:dieDrogistinnenundDrogistenRegina

Egli, Christian Wyss, Brigitte Flückiger

undManfred Meier,sowie Janna Steger

undArmin LandtwingvonderHeidakAG.

Verbindung zwischen Natur und Drogerie herstellenChristianWyss,InhaberderDrogerieWyss

inFrauenfeld,nimmtseitsiebenJahrenre-

gelmässigandenWanderungenderDrota-

nikerteil.Dassernungemeinsammitsei-

nerPartnerinReginaEglibeiderPlanung

undDurchführungmitwirkt,hatmehrere

Gründe: «Wir machen zusammen viele

Bergtouren. Wir können Karten und das

Geländelesen,dieseErfahrungwollenwir

beidenWanderungeneinbringen.»Zudem

unterstütztWyss die Gründungsidee der

Drotaniker,dasPflanzenwissenanKolle-

ginnenundKollegenweiterzugeben.«Mir

gehtesdarum,eineVerbindungvonder

NaturzurDrogerieherzustellen.Manver-

kaufteinenTeeganzanders,wennmandie

PflanzeeinmalinderNaturkennengelernt

hat»,meintderDrogistHF.Undschliesslich

hättenihnauchalldieberührendenBegeg-

nungenzumMitmachenbewogen,dieer

beidenDrotanikernschongemachthabe,

erzähltWyss.

AlsOrganisationskomiteederDrotaniker

müsse das neue sechsköpfige Gremium

nunerstmalseineErfahrungensammeln,

meintChristianWyss.Zukunftsplänehates

jedenfallsschon:«ImOktobergehtvoraus-

sichtlich unsere Website online, und an

denSpagyrik-SchulungenderHeidakAG

werdenwirjeweilsaufunserenVereinauf-

merksammachen,umauchjüngereDro-

gistinnenundDrogistenfürdasBotanisie-

ren zu gewinnen.» Für die mehrtätigen

ReisenhabendieOrganisatorenKapazität

für50bis60Teilnehmende.«Unsgehtes

nichtdarum,jetztschnellzuwachsen,viel

wichtiger ist uns Kontinuität», erläutert

ChristianWyss.

«Der Geist von Robert Quinche soll weiterleben!»AndenDrotanikertagenEndeMaiinCrans-

MontanaverabschiedetendieTeilnehmen-

denClaudeRoggenundJrèneThometals

Aktivmitglieder.DieLeistungenderbeiden

würdigtendieDrotanikermitjeeinemKorb

mitWalliserProdukten.JrèneThomethat-

tesichindenvergangenensiebenJahren

umdieadministrativenBelangedesVer-

eins gekümmert: Hotelübernachtungen

buchen,Busfahrtenorganisierenundden

TeilnehmerndieReisekosteninRechnung

stellen. Im neuen Gremium werden sich

JannaSteger,LeiterinAus-undWeiterbil-

dungderHeidakAG,undArminLandtwing,

LeiterMarketingundVerkauf,diesenAuf-

gabenannehmen.

GanzaufClaudeRoggenundJrèneThomet

verzichten müssen die Drotaniker noch

nicht:«WirwerdenweiterandenWande-

rungen teilnehmen und unser Wissen

zur Spagyrik und Volksmedizin weiter-

geben», meint Roggen. «Der Geist des

Drotaniker-GründersRobertQuinchesoll

weiterleben!»

Lukas Fuhrer

Das neue Leitungsgremium der Drotaniker verabschiedet Jrène Thomet und Claude Roggen (5. und 6. v. l.): Christian Wyss, Regina Egli, Manfred Meier, Brigitte Flückiger, Armin Landtwing und Janna Steger.

zVg

Branche

Page 15: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

28 d-inside9/14 d-inside9/14 29

Wie viel Pflege verträgt die Babyhaut?Babyhaut ist noch nicht vollständig ausgebildet und viel dünner als jene von Erwachsenen. Das macht sie reizbar und empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen. Welche Pflege ist präventiv nötig und was ist bei Hautproblemen zu tun?

SamtigePfirsichbäckchen und rosigeHautwieausdem

Werbespot–daswünschensichElternfürihrBaby.Doch

geradeindenerstenLebenswochenzeigtsichdieHautdes

Neugeborenenofttrockenundschuppig,dennsieerneuert

sich.DiealteHautwirdinFormkleinerSchuppenabgestos-

sen.LeidenErwachsenevorübergehendundnichtkrank-

heitsbedingtantrockenerHaut,würdensiezueinerbe-

feuchtendenPflegegreifen.DochwasfürErwachsenenhaut

gutseinmag,istnichtunbedingtdasRichtigefürdieBaby-

haut,derenEigenschutznochnichtfertigentwickeltist.

DiewichtigsteSchutzfunktiongegenüberchemischenund

physikalischenEinflüssenübernimmtdieOberhaut,die

Epidermis.DieseistbeimBabydeutlichdünner,undnicht

nurdas:«DieVerbindungszonevonderEpidermiszurLe-

derhaut,dieBarrierefunktionsowiederSäureschutzman-

telsindnochnichtvollständigausgebildet.Dasmachtdie

Babyhautverletzlicher,reizbarerundempfindlicher»,er-

läutertMartin Theiler,OberarztDermatologieamUniver-

sitäts-KinderspitalZürich.AusdiesenGründenisteinNeu-

geborenesnureingeschränktgegenüberUmwelteinflüssen

geschützt.TrockenesRaumklima,Sonneinstrahlungoder

hautreizende Substanzen beispielsweise setzen seiner

Hautzu.

Babyhaut verliert schnell FeuchtigkeitOberstesGebotbeiderBabyhautpflegeistesdeshalb,sie

vor solchen Einflüssen zu schützen. Eine gut gemeinte,

aberübertriebenePflegekannsichhingegennegativauf

dieHautauswirken.SokönnenReinigungsmittelmitvie-

lenEmulgatoren,DuftstoffenundalkalischempH-Wertdie

schützende Talgschicht entfernen. Die Talgdrüsen, die

beimErwachsenendieHautmitei-

nemFettfilmversehen,arbeitenbei

NeugeborenennochnichtaufHoch-

touren.Dadurchistderschützende

Fett-oderLipidfilmnurungenügend

vorhanden.DeshalbverliertBaby-

hautbesondersschnellFeuchtigkeit

undneigtzuIrritationenundEntzündungen.Auchderna-

türlicheSäureschutzmantel,derdieHautvorschädlichen

Bakterien, Pilzen und Umwelteinflüssen schützt, ist bei

NeugeborenennochnichtimTakt.DochbereitsimAlter

vonsechsMonatenhatdieBabyhauteine«deutlichbesse-

reSchutzfunktion»,erklärtMartinTheiler.

Pflege mit Augenmass«Wirempfehlen,dieBabysbiszumKleinkindaltervonzwei

JahrenallezweiTageineinemÖlbadzubaden,einemilde

Seifezuverwendenundsiedanacheinzucremen»,sagt

DermatologeTheiler.EignenwürdensichmildePflegecre-

menetwamitdemInhaltsstoffGlyzerin.Vorsichtseibei-

spielsweisemitHarnstoffangebrachtodermitdemkon-

taktallergenen Stoff Wollwachsalkohol, die beide die

Babyhaut reizen können. «Aber auch Bestandteile von

PflanzenwiederRingelblumeoderArnikakönnendieBa-

byhautreizenundzuAllergienführen»,soderArzt.

AuchderDrogist Serge HafenvonderDorf-DrogerieHafen

inBassersdorfistderAnsicht,dasseinÖlderrichtigeBa-

dezusatzist,undempfiehltimSpeziellen«einreines,bio-

logischesMandelöl.Mandelölpflegt,schütztundzeigtei-

ne sehr gute Hautverträglichkeit.» Serge Hafen ist der

Meinung,dasseinegesundeBabyhautnachdemBadnicht

eingecremtwerdenmuss,«solangemandemBabyabund

zueineMassagemitMandelölgönnt».

EinspeziellesAugenmerkbeiderPflegegiltdemBabypo,

dennimWindelbereichwirddieHautbesondersstrapa-

ziert.DasfeuchtwarmeKlimaführtzueinerAufweichung

derHornschichtundbietetMikroorganismenidealeBedin-

gungen,weshalbsichraschgeröteteoderwundeStellen

bildenkönnen.Umdieszuvermeiden,rätMartinTheiler,

hochabsorbierendeEinwegwindelnzuverwendenunddie-

seregelmässigzuwechseln.Weiterempfiehlter,zweimal

täglichZinkcremeaufzutragen.IstdieHautentzündet,ist

einegründlicheHygienebesonderswichtigundderBaby-

posolltevielandieLuftkommen,dadiesdieHeilungun-

terstützt.DieZinkcremekannnunhäufigerangewendet

werden.Weil entzündete Haut imWindelbereich häufig

auchvonHefepilzenbefallenist,kanndiesemiteinerAn-

tipilzsalbebehandeltwerden.

Auch Säuglinge haben PickelNichtnurTeenagerbekommenPickel,sondernauchjedes

fünfteNeugeborene,undzwarindenerstensechsWochen

nachderGeburt.KleineBubenneigenviermalhäufigerzu

HautunreinheitenalskleineMädchen.DerGrundfürNeu-

geborenenakne(neonatalezephalePustulose)liegtinder

StimulationderTalgdrüsennachderGeburt.Einebeson-

dereBehandlungistnichtnötig:«Neugeborenenakneist

harmlosundgehtvonselbstweg»,betontderArzt.Äusser-

lichistsiejedochschwierigvonderSäuglingsakne(Acne

infantum)zuunterscheiden,dieabgeklärtwerdenmuss.

«Bei ihr zeigen sich Mitesser, bei der harmlosen Form

nicht», erklärt Theiler den optischen Unterschied. Die

SäuglingsaknetrittzwischendemdrittenundsechstenLe-

bensmonatauf.DerKinderarztklärtab,obeinAndrogen-

überschuss,alsoeineÜberproduktionmännlicherSexual-

hormone, vorliegt. Findet der Arzt keine alarmierenden

Zeichen,isteineBehandlungnichtzwingendnötig.ImNor-

malfalljucktoderschmerzteineSäuglingsaknenicht.

Gneis oder Milchschorf?BildetsichaufdemKopfdesBabysbiseinigeWochennach

der Geburt eine gelb-fettige, schuppige Kruste, spricht

manumgangssprachlichhäufigvonMilchschorf.Tatsäch-

lich handelt es sich jedoch meist um den harmloseren

Kopfgneis(seborrhoischesEkzem),dernichtseltenschon

nachdreiMonatenwiederabheiltundkeinerBehandlung

bedarf.Milchschorf(atopischesEkzem)dagegenbeginnt

üblicherweise erst nach dem dritten Lebensmonat und

kann mehrere Monate oder gar Jahre anhalten.

«BabysmitMilchschorfkönnenzudemanfälligfürNeuro-

dermitissein»,weissDermatologeMartinTheiler.Rund

40bis50ProzentvonihnenwürdentatsächlicheineNeuro-

dermitis entwickeln. Der Milchschorf kann auch andere

allergische Reaktionen wie Heuschnupfen begünstigen.

WährendbeiKopfgneisdieSchuppenaufdenbehaarten

Kopfbegrenztsind,kannbeiMilchschorfauchdieGesichts-

haut betroffen sein oder das Ekzem tritt an anderen

Körperstellenauf.IstdieHautunterdenSchuppenstarkge-

rötet,kanndieseinAnzeichenfürMilchschorfsein.Sogar

beistärkeremBefallrätderArztzurBehandlungmitÖl(ei-

neStundevordemBadauftragenundwährenddemBad

miteinerweichenBürsteabwaschen).Reichtdiesjedoch

nicht,könneesnötigwerden,einePilzcremeundeinmildes

Kortisonpräparat zu verabreichen. Ob Gneis oder Milch-

schorf–dieschuppigeKrustesiehtunschönausundstört

deshalb viele Eltern. Wegen Verletzungs- oder Entzün-

dungsgefahristvomWegkratzenderSchuppenunbedingt

abzuraten.

Konsequente Pflege lohnt sichLautMartinTheilerhatdieForschungindenletztenJahren

der Hautbarrierefunktion mehr Beachtung geschenkt.

DieÄrztenehmenan,dasszumBeispieldieHautkrankheit

Neurodermitis primär ein Problem der Hautbarriere ist.

«ZurVermeidungvonHautkrankheitenwieNeurodermitis

wirktsichdeshalbeinekonsequentePflegederBabyhaut

vonBeginnwegpositivaus», istderDermatologeüber-

zeugt.

Claudia Merki

Eine Massage mit Mandelöl oder eine mil-de Pflegecreme mit Glycerin schützen die Babyhaut vor Irritationen.fotolia.com

Wissen Wissen

Babyhautistauchimaktuellen

DrogistensterneinThema.

Gut zu wissen

Page 16: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

30 d-inside9/14

Fokus

d-inside9/14 31

Branche

Rundheraus

Was Mitglieder der Drogerie branche schon immer voneinander wissen wollten. Die Spielregel: Wer gefragt wird und offen antwortet, darf eine neue Frage an eine andere Person richten.

Gewagt gefragt

«DinkelundWeizendientenbereitsinderAnti-

kealsHeilmittelunderreichtenihreBlütezeit

als Medizinalpflanzen in der frühen Neuzeit.

KönntensienochheutenichtnuralsNahrungs-,

sondernauchalsHeilmittelinteressantsein?»

Prof. Dr. Sabine Anagnostou, Apothekerin und Pharmaziehistorike-

rin, Alpinia Laudanum Institute of Phytopharmaceutical Sciences

Gewagt geantwortet

«MitDinkel-undWeizenzubereitungenbehan-

deltemanjahrhundertelangzahlreicheErkran-

kungen,auchschwerwiegende.Dieheutigen

Weizensortensindallerdingsaufgrundderin-

tensivenZüchtungnichtmitdenenderfrühenNeuzeitvergleichbar

undführenimmerhäufigerzuunterschiedlichenUnverträglichkei-

ten.DinkelhingegenwarfürZüchtungsversucheuninteressant,

undsogibtesauchheutenochalte,nichtmitWeizengekreuzte

oderanderweitighochgezüchteteSorten,diealsNahrungs-und

auchalsHeilmitteldienenkönnen.EinesolcheSorteistbeispiels-

weisedas‹OberkulmerRotkorn›.LauteinerUmfrageunterDinkel-

nutzernkönnenzahlreichekrankhafteZuständedurchDinkelkost

gebessertodersogargeheiltwerden.»

Marina Franziska Bisping, Apothekerin und Heilpraktikerin

So gehts weiter

Die nächste Frage geht an den Heilpraktiker

Dr.WighardStrehlow.MarinaFranziskaBisping

möchtevonihmwissen:

«In der Hildegard-Medizin wird eine Mischung aus Bärwurz, Bir-

nen, Galgant, Süssholz, Bohnenkraut und Honig zur Sanierung

der Darmflora eingesetzt. Welches Wirkspektrum weist der Bär-

wurzbirnhonig auf und welche Erfahrungen werden damit ge-

macht?»

Wighard Strehlows Antwort lesen Sie im d-inside Oktober 2014.

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Page 17: INSIDE . Fachzeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbands

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