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Installations- und Betriebsanleitung Schaum-Wasser-Wandhydranten Ergänzung zur Betriebsanleitung für Wandhydranten mit Flachschlauch & Ergänzung zur Betriebsanleitung für Wandhydranten mit formstabilem Schlauch

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Installations- und Betriebsanleitung

Schaum-Wasser-Wandhydranten

Ergänzung zur Betriebsanleitung für Wandhydranten mit Flachschlauch

&

Ergänzung zur Betriebsanleitung für Wandhydranten mit formstabilem Schlauch

Allgemeine Hinweise

Diese Dokumentation ergänzt die Betriebs- und Installationsanleitung für Wandhydranten mit formstabilen

Schlauch, sowie die Betriebs- und Installationsanleitung für Wandhydranten mit Flachschlauch um Hinweise für

den Betrieb der Wandhydranten als Schaum-Wasser-Wandhydranten.

Wandhydranten nach DIN 14461 sind für den Betrieb mit Wasser ausgelegt und damit grundsätzlich nur zum Einsatz bei Bränden der Brandklasse A (Brände fester, glutbildender Stoffe) geeignet.

Schaum-Wasser-Wandhydranten haben im Vergleich dazu den Vorteil, dass je nach verwendetem Schaummittel entweder eine höhere Löschkraft erzielt wird und/oder zusätzlich auch die Brandklasse B (Brände flüssiger Stoffe) mit abgedeckt wird.

In der Grundkonzeption ist der Schaum-Wasser-Wandhydranten dabei dem Aufbau eines Wandhydranten nach DIN 14461 angelehnt. Hinter dem Schlauchanschlussventil erfolgt jedoch über einen Zumischer die Beimischung eines Schaummittelkonzentrats und es wird ein spezielles Schaumstrahlrohr verwendet, um den gewünschten Schaum erzeugen zu können. Darüber hinaus wird das Schaummittel in Form eines Konzentrats in der Regel mit im Wandhydrantenschrank gelagert.

Sicherheitshinweise

Schaum-Wasser-Wandhydranten sind zur Anwendung durch geschultes Personal bestimmt. Das Bedienpersonal ist dementsprechend in regelmäßigen Abständen in der Handhabung der Wandhydranten, insbesondere auch auf die Unterschiede im Betrieb mit Wasser oder Schaum, zu unterweisen.

Für die einwandfreie Funktion des Wandhydranten im Schaumbetrieb ist ein Mindestfließdruck von 6 bar und eine

maximale Saughöhe von 1 m sicherzustellen.

Der Betrieb mit abweichenden Drücken ist im Einzelfall abzustimmen, da hierdurch die Verschäumungsrate sowie die

Durchflussmenge am Zumischer sinkt. Im ungünstigsten Fall kann der Zumischer durch zu geringe Durchflussmengen

oder falsche Druckverhältnisse ausfallen.

Vorsicht in elektrischen Anlagen, die unter Spannung stehen!

Der Löschangriff mit Schaum ist nur in spannungsfreien Anlagen zulässig. Lebensgefahr!

Besondere Anforderungen an die Löschwasserversorgung

Wandhydranten mit Schaummittelzumischung keinesfalls mit Trinkwasserinstallationen verbinden.

Ausschließlich der mittelbare Anschluss an das Trinkwassernetz über einen freien Auslauf nach DIN EN 1717, Typ

A/A oder A/B über einen Vorlagebehälter nach DIN 14462 mit nachgeschalteter Druckerhöhungsanlage ist

zulässig.

Auch bei Löschwasseranlagen nass/trocken ist allein durch die Füll- und Entleerungsstationen keine ausreichende Absicherung des Trinkwassernetzes gegeben. Hier sind die Stationen hinter dem Vorlagebehälter zusätzlich anzuordnen.

Da für den einwandfreien Betrieb des Schaum-Wasser-Wandhydranten ein Fließdruck von ca. 3 – 5 bar am Schaumrohr vorhanden sein muss und der vorgeschaltete Zumischer etwa 30% Druckverlust bewirkt, ist sicherzustellen das am Schlauchanschlussventil ein minimaler Vordruck von ca. 7,5 bar bis 8 bar vorhanden ist.

Besonderheiten bei der Installation

Achten Sie bei der Installation besonders auf die korrekte Einstellung des Zumischers und die Dokumentation der erforderlichen und eingestellten Zumischrate.

Der Zumischer ist in Flussrichtung hinter dem Schlauchanschlussventil anzuordnen. Bei der Montage ist die

Angabe der erforderlichen Fließrichtung gemäß Richtungspfeil auf dem Zumischer unbedingt zu beachten.

Die Eingangsseite des Zumischers an das Ventil im Wandhydranten ankuppeln. Anschließend die Schlauchleitung

des Wandhydranten an den Ausgang des Zumischers anschließen.

Der Zumischer verfügt über einen weiteren Anschluss zum Ansaugen des Schaummittelkonzentrats, der mit

einer Festkupplung Storz-D ausgestattet ist. Hier ist ein Ansaugschlauch DIN 14819-D anzukuppeln. Das lose

Ende des Ansaugschlauchs muss dabei knickfrei und mit möglichst kurzer Wegstrecke bis auf den Boden des

Schaummittelbehälters geführt werden.

Sofern der Schaummittelbehälter unabhängig vom Wandhydrantenschrank separat angeordnet ist, muss darauf

geachtet werden, dass eine Saughöhe von mehr als 1 m nicht überschritten wird. Im Einzelfall stimmen Sie die

Einsatzbedingungen bitte mit dem Hersteller ab, da bei zu großer Saughöhe das Schaummittel durch den

Zumischer eventuell nicht angesaugt werden kann.

Bei Zumischern mit variabel einstellbarer Zumischrate regulieren sie diese bitte entsprechend der

Dokumentation des Schaummittels ein. Tragen Sie die vorgegebene Zumischrate zusätzlich auf der

Bedienungsanleitung im Wandhydranten und im Prüfbuch ein.

Besonderheiten bei Betrieb eines Schaum-Wasser-Wandhydranten

Aufgrund der Besonderheiten von Schaum-Wasser-Wandhydranten ist der Betrieb durch ungeschultes Personal nicht zulässig. Durch die individuelle Ausstattung und Handhabung, die sich bereits durch Austausch des Schaummittels wesentlich verändern kann, ist eine allgemeingültige Anleitung nicht möglich und stets ein objektspezifische Dokumentation erforderlich.

Je nach Ausführung des Wandhydranten kann zwischen einem Löschangriff mit Wasser oder Schaum

umgeschaltet werden. Die Umschaltung erfolgt am Zumischer, entweder durch Betätigung eines Schaltorgans für

die Schaummittelansaugleitung oder durch Veränderung der Zumischrate – ggf. bis auf 0%.

Der gewünschte Betriebsmodus ist entsprechend des Brandfalls auszuwählen. Die Schaumausbringung erfolgt je

nach Schaummittel und Brand entweder durch direkte Ausbringung des Schaums auf das Brandgut oder durch

indirekte Schaumerzeugung über eine Prallfläche. Die genauen Einsatzbedingungen und die Handhabung des

Wandhydranten sind unbedingt im Vorfeld festzulegen und auf den jeweiligen Wandhydranten und das

Schaummittel abzustimmen. Das Bedienpersonal ist regelmäßig entsprechend zu schulen.

Unmittelbar nach Gebrauch ist der Zumischer ausreichend zu spülen, in dem die Schaummittelzufuhr unterbrochen wird und über längere Zeit Wasser durch den Zumischer geleitet wird. Der Wandhydrant ist anschließend einer Instandhaltung durch einen Brandschutz-Sachkundigen nach DIN 14462 zu unterziehen.

Besonderheiten bei Instandhaltung von Schaum-Wasser-Wandhydranten

Die Instandhaltung erfolgt im Wesentlichen gemäß der Vorgaben für den „normalen“ Wandhydranten. Bei der

jährlichen Instandhaltung sind jedoch Zumischer und Schaumrohr zusätzlich zum Wandhydranten auf

einwandfreie Funktion zu prüfen und zu reinigen.

Das Schaummittelkonzentrat ist entsprechend der Angaben des Herstellers zu kontrollieren und ggf. entsprechend der Angaben des Herstellers in regelmäßigen Abständen auszutauschen, wenn die einwandfreie Beschaffenheit des Mittels nicht anderweitig sicher nachgewiesen werden kann.

Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten