Institut für Evolution und Ökologie Evolutionsbiologie … · Initiative „Bunte Wiese“ ......
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Institut für Evolution und Ökologie
Evolutionsbiologie der Invertebraten
Studierendeninitiative „Bunte Wiese“
Für mehr Artenvielfalt auf öffentlichem Grün
Philipp Andreas Unterweger
2 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
2
Stadtökologie:
Städte gewinnen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung beim
Artenschutz.
Gründe für die relativ hohe Biodiversität in Städten sind die Heterogenität
städtischer Lebensräume und die verschiedenen Nutzungsformen
Der geringe Einfluss von industrialisierter Landwirtschaft bietet unter anderem
Bienen gute Überlebenschancen in der Stadt
Städte dürfen trotz des großen Artenreichtums nie ein Ersatz für eine intakte
Naturlandschaft werden.
Industrieanlagen Gleisanlagen
Dierschke
& Briemle 2008
3 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Warum konzentrieren wir uns auf Grünflächen?
Wiesen:
- natürliche alpine Wiesen und Moorflächen
- Größter Teil: anthropogen geschaffenes, offenes Grasland
- Einzigartig in Europa
- Seit dem Mittelalter entstanden
- Bis Mitte des 20.Jahrhunderts vorwiegend Sensenmahd
- Radikaler Wandel durch industrielle Landwirtschaft.
Überdüngung, Übernutzung, Umbruch zu Ackerland
letzte Reste naturnaher Bauernwiesen in Städten und an
Stadträndern
4 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Potential an
Nutzpflanzen:
Inhaltsstoffe etc.
CO2-Bindung
Klimaschutz
5 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
6 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
7 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Möglichkeit 1:
8 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
9 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Durch eine Extensivierung der Mahd können wenig genutzte
Grünflächen zu artenreichen (bunten) Wiesen werden.
Möglichkeit 2:
10 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Im Jahr der Biodiversität 2010 wurde die Initiative „Bunte Wiese“
an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen gegründet
Thematisierung der schwindenden Artenvielfalt innerhalb der
Siedlungsflächen und Entwicklung von Lösungsansätzen
Mitglieder: Studierende, akademische Mitarbeiter
11 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
11
→ Tötet Insekten
→ Keine blühenden und fruchtenden Gräser und Kräuter
→ Fehlende Nahrung für Vögel und Insekten und deren Larven
→ Verringerte Artenzahl, durch überwiegend vegetative Vermehrung
→ hoher Energieaufwand
→ wenig CO2- Bindung
→ kaum Feinstaubbindung
→ Förderung der Artenvielfalt
→ extensives Mahdkonzept mit längeren Mähpausen
→ Reduktion des Geräteeinsatzes
→ Ausweitung von Strauch- und Heckenbeständen
→ Steigerung der photosynthetisch aktiven Biomasse
→ Anpflanzung und Förderung von standortheimischen Arten
→ Öffentlichkeitsarbeit
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12 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
(Fotos: „Bunte Wiese“)
Arbeit & Organisation • monatliche Sitzungen
• Aufbau eines Kontaktnetzwerks
• Erfassung potenzieller Flächen
• Öffentlichkeitsarbeit
• Bürgerinformationen
• Abschlussarbeiten
• Erarbeitung einer Marke
„Bunte Wiese“
• Ausweisung von Modellwiesen
• Ausarbeitung eines stadtweiten
extensiven Mahdkonzeptes
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bisherige Erfolge
• 16 Modellwiesen mit Infotafeln
• Wanderfalkenkasten am Uni-Neubau
• positives Presseecho
• Bundesweites Kontaktnetzwerk:
(Nabu, BUND, BfN, Potsdam,
Stuttgart, München...)
• Auszeichnungen & Preise
- Volksbank Tübingen 2011
- Zwiefalter Naturfonds 2013
13 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
seit 2012: Modellwiesen
14 14 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
15 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Probleme
• Entsorgung/Einsammlung
Langgrasschnitt
• ständiger Wechsel der Mitglieder
• andere Initiativen und Vereine in
Tübingen
• naturnah = verwildert? / Presse
• Müll in den Wiesen, Vandalismus
16 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Wissenschaftliche Untersuchungen
Initiative „Bunte Wiese“
Wanzen: 335 Individuen 12 Familien 49 Arten
68
60
35
26
62
15
41
7 0 1
4 3 4 0
6 3
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Gesam
tin
div
idu
en
zah
l
Gesamtfangergebnisse im Vergleich
Wiese Rasen
18 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
17.05.12 07.06.12 26.06.12 01.08.12 11.09.12 17.10.12
Mitte
lwert
e de
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gerg
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nis
se
Fangtermine
Fangergebnisse im Jahresüberblick 1.Mahd 2.Mahd
19 | Philipp Unterweger
Initiative „Bunte Wiese“
Heuschrecken: 15 Arten, 7 auf Vorwarnliste
4
3
6
5
2
5
8
6
5
6
1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Fl. 1 Fl. 2 Fl. 3 Fl. 4 Fl. 6 Fl. 7 Fl. 8 Fl. 9 Fl. 10 Fl. 11
Art
en
an
za
hl
Flächennummer
Anzahl der Arten
extensiv
intensiv
22 19
83
97
2
39
118
76
117
47
1 0
20
40
60
80
100
120
140
Fl. 1 Fl. 2 Fl. 3 Fl. 4 Fl. 6 Fl. 7 Fl. 8 Fl. 9 Fl.10
Fl.11
Ind
ivid
ue
n
Flächennummer
Anzahl der Individuen
extensiv
intensiv
20 | Philipp Unterweger
Diplomarbeit Daniela Hiller
Initiative „Bunte Wiese“
Weitere Arbeiten:
- Tagfalter
- Wildbienen
- Käfer
- Zikaden
Initiative „Bunte Wiese“
Trichodes alvearius
Diplapion stolidum
21 | Philipp Unterweger
Der Tipp zum Schluss:
Initiative „Bunte Wiese“
22 | Philipp Unterweger
• Lassen Sie das Gras wachsen
• Mähen Sie nur noch 1 (Mitte April) - 2 (Ende Juli, Ende Oktober) Mal im Jahr
• Räumen Sie den Grasschnitt nach einer Versamungsphase ab