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ThemenInsulinproduktion InsulinsekretionInsulinsortenWirkprofileLagerung und Anwendung von InsulinenInsulintherapieformenPause und praktische ÜbungInsulindosisanpassung (BE, BE-Faktor, 30 ziger Regel)
InsulinsortenEinteilung nach Wirkdauer:
Kurzwirkende Mahlzeiteninsuline (Altinsulin, Normalinsulin)Langwirkende BasalinsulineMischinsuline
Einteilung nach Herkunft:HumaninsulinAnaloginsulinTierisches Insulin
Lagerung von Insulinen
Insuline niemals einfrieren!Lagerung der Insulinvorräte im KühlschrankLagerung des aktuellen Pens bei RaumtemperaturWirkungsverlust von Insulin pro Jahr bei Raumtemperatur 10%-20%Pen niemals mit aufgesetzter Nadel lagernNiemals einen Pen für mehrere Patienten!
Konzentration der Insuline beachten
Die herkömmlichen Insuline in Pens/Fertigspritzen:100 I.E. Insulin pro ml
Aber Insuline in Ampullen:100 I.E. Pro Milliliter oder 40 I.E. Pro ml
Anwendung von Insulinen
Trübe Insuline 10x schwenken und 10x rollenHautfalte bilden und senkrecht einstechenInsulin injizieren und bis 10 zählenNadel vom Pen entfernen (Levemir!!!!)Injektionsstellen regelmäßig wechseln
BOT= Basal unterstützte orale Therapie Einmalige Gabe eines langwirksamen Basalinsulins und eines oralen Antidiabetikums.
SIT= Supplementäre Insulintherapie Gabe eines kurzwirksamen Insulins nur zu den Mahlzeiten, Metformin ggf. zusätzlich.
Prinzip: Gabe von Mischinsulin 2x pro Tag. Bei konventioneller Insulintherapie erfolgt eine an den Bedarf angepasste Kostverordnung 6 – 7 Mahlzeiten mit vorgeschriebenem Kohlehydratgehalt. (z.B. 3 – 1 – 3 – 1 – 3 – 1 KE/ BE). Mahlzeiten müssen nach einem festen Schema eingenommen werden.
Konventionelle Insulintherapie (CT):
Prinzip: Gabe von kurzwirksamem Insulin zu jeder Mahlzeit in Abhängigkeit von der aufgenommen Koh-lenhydratmenge und dem Ausgangsblutzuckerwert. Zusätzlich Gabe von langwirksamen Basalinsulin 1-2x/Tag.
Intensivierte Insulintherapie (ICT)
Insulinpumpentherapie (CSII):
Die Insulinpumpentherapie wird auch als CSII bezeichnet, was soviel wie Continuierliche Subkutane Insulin-Infusion bedeutet. Durch die kontinuierliche subkutane Infusion kleinster Insulinmengen wird der Blutzucker auch in Fastenphasen konstant gehalten.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 240
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
1,4
1,6
Basalrate
I.E/h
Insulindosisanpassung – oder was tue ich wenn...
BE/ KHE BE-FaktorKorrekturfaktorWirkdauer von Insulinen
BE/ KE und BE-Faktor
BE (Broteinheit) oder KHE (Kohlenhydrateinheit) steht für eine Schätzmenge von 10 -12 g Kohlenhydraten in der NahrungDer BE-Faktor bezeichnet die Menge an Insulin, die notwendig ist, um 1 BE abzudecken.
Beispiel:Eine Person hat einen BE-Faktor von 1 und möchte 1 Brötchen essen.
= 2 BE
BE-Faktor = 1
Rechne: 1 Einheit Insulin/BE x 2 BE = 2 Einheiten Insulin
Die Person muss 2 Einheiten Insulin spritzen, um 1 Brötchen abzudecken.
Cora Kube
BE-Faktor und Tageszeit
Der BE-Faktor ist bei jedem Menschen anders und schwankt auch bei der einzelnen Person im Verlaufe des Tages.
Am Morgen ist der BE-Faktor oft höher als gegen Mittag.
Bei Typ 2-Diabetikern ist der BE-Faktor oft höher als bei Typ 1- Diabetikern.
Cora Kube
Beispiel BE-Faktor und Tageszeit
Eine Person habe am Morgen den BE-Faktor 2,0; am Mittag den BE-Faktor 1,0 und am Abend 1,5.
Wieviel Insulin muss die Person spritzen, um zu der entsprechenden Tageszeit ein Brötchen essen zu können?
Cora Kube
Lösung
= 2 BE BE-Faktor: 2,0:11,0:11,5:1
Morgen: 2,0 x 2 = 4Mittag: 1,0 x 2 = 2Abend: 1,5 x 2 = 3
Cora Kube
Der Korrekturfaktor – oder die „30 iger Regel“
● Korrekturfaktor 30 bedeutet, dass 1 Einheit Insulin den Blutzucker um 30 mg/dl (1,7 mmol/l) senkt.
● Bei den meisten Menschen liegt der Korrektur-faktor zwischen 30 und 50.
● Der Korrekturfaktor ist bei jedem Menschen an-ders.
● Ähnlich wie der BE-Faktor ist kann auch der Korrekturfaktor in Abhängigkeit von der Tageszeit schwanken.
● Der Korrekturfaktor lässt sich nur durch Austesten bestimmen. Cora
Kube
Beispielrechnung für den Korrekturfaktor
Ihr BE-Faktor beträgt am Morgen 2,0.Ihr Korrekturfaktor beträgt 30.Sie messen Ihren Blutzucker vor dem Frühstück: 160 mg/dlIhr Zielwert liegt aber bei 100 mg/dl.Sie möchten 1 Brötchen essen.Wieviel Insulin spritzen Sie?
Cora Kube
Lösung:Für die im Brötchen enthaltenen 2 BE müssen Sie (2,0 x 2) 4 Einheiten Insulin spritzen.
Um Ihren Zielbereich von 100 mg/dl zu erreichen, müssen Sie bei einem Korrekturfaktor von 30 zwei zusätzliche Einheiten Insulin spritzen, um Ihren Blutzucker von 160 mg/dl auf 100 mg/dl zu senken.
Sie benötigen also 6 Einheiten Insulin, um Ihr Brötchen abzudecken.
Cora Kube
Fallstricke
Cora Kube
Erfolgen die Insulingaben in zu kurzem Zeitabstand kann es zur Überlappung der Wirkung kommen.Die Dauer der Insulinwirkung ist dosisabhängig. Hohe Insulindosen wirken länger.
Richtlinien
Cora Kube
Bei Verwendung von Analoginsulinen wie Apidra®, Humalog® und Novorapid®, Liprolog® keine Korrektur vor Ablauf von 2 -3 Stunden nach der letzten Insulininjektion.Bei Verwendung von Normalinsulin wie Actrapid®, Insuman Infusat®, Huminsulin Normal®, Insuman Rapid®, Berlinsulin Normal® etc. keine Korrektur vor Ablauf von 4-5 Stunden.Besondere Vorsicht bei Korrekturen am Abend, um Überlappungen mit dem Basalinsulin zu vermeiden.
Welches Insulin für welchen Patienten?
● Welchen Pen, welche Fertigspritze kann der Patient ablesen?
Welches Insulin für welchen Patienten?
● Welchen Pen/Fertigspritze kann der Patient bedienen?
Rheuma? Arthrose?
Welches Insulin für welchen Patienten?
● Wie oft ist der Patient bereit zu spritzen und zu messen?
● Kann der Patient mit BE/KHE, BE-Faktoren, Korrekturfaktoren rechnen?
● Gleichmäßiger Tagesablauf, Nahrungszufuhr regelmäßig?