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Insulin

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Insulin

ThemenInsulinproduktion InsulinsekretionInsulinsortenWirkprofileLagerung und Anwendung von InsulinenInsulintherapieformenPause und praktische ÜbungInsulindosisanpassung (BE, BE-Faktor, 30 ziger Regel)

Insulin aus den Langerhansschen Inseln

Insulinsekretion

Insulinsekretion

Nach Polansky 1988

InsulinsortenEinteilung nach Wirkdauer:

Kurzwirkende Mahlzeiteninsuline (Altinsulin, Normalinsulin)Langwirkende BasalinsulineMischinsuline

Einteilung nach Herkunft:HumaninsulinAnaloginsulinTierisches Insulin

Kurzwirksame Insuline

Kurzwirksame Insuline●Actrapid●Insuman Rapid●Berlinsulin Normal●Insulin Braun Normal

Struktur Humaninsulin

Novorapid® – ein Analoginsulin

Kurzwirksame Insuline

Lang wirksame Basalinsuline

(h)

Lang wirksame Basalinsuline

●Protaphane●Berlinsulin Basal●Insuman Basal●Insulin Braun Basal

Lang wirksame Basalinsuline

Mischinsuline

●Actraphane 30●Berlinsulin 30/70

Mischinsuline

Wirkprofile

Wirkprofile

z.B. Actrapid

z.B.Actraphane 30 z.B.Novorapid

Lantus

Wirkprofile

Wirkprofile

Levemir

z.B.Novomix

z.B.Protaphane

Lagerung von Insulinen

Insuline niemals einfrieren!Lagerung der Insulinvorräte im KühlschrankLagerung des aktuellen Pens bei RaumtemperaturWirkungsverlust von Insulin pro Jahr bei Raumtemperatur 10%-20%Pen niemals mit aufgesetzter Nadel lagernNiemals einen Pen für mehrere Patienten!

Konzentration der Insuline beachten

Die herkömmlichen Insuline in Pens/Fertigspritzen:100 I.E. Insulin pro ml

Aber Insuline in Ampullen:100 I.E. Pro Milliliter oder 40 I.E. Pro ml

Nicht verwechseln!

U 100

Nicht verwechseln!U 40

Anwendung von Insulinen

Trübe Insuline 10x schwenken und 10x rollenHautfalte bilden und senkrecht einstechenInsulin injizieren und bis 10 zählenNadel vom Pen entfernen (Levemir!!!!)Injektionsstellen regelmäßig wechseln

Insulintherapieformen

BOT= Basal unterstützte orale Therapie Einmalige Gabe eines langwirksamen Basalinsulins und eines oralen Antidiabetikums.

SIT= Supplementäre Insulintherapie Gabe eines kurzwirksamen Insulins nur zu den Mahlzeiten, Metformin ggf. zusätzlich.

Prinzip: Gabe von Mischinsulin 2x pro Tag. Bei konventioneller Insulintherapie erfolgt eine an den Bedarf angepasste Kostverordnung 6 – 7 Mahlzeiten mit vorgeschriebenem Kohlehydratgehalt. (z.B. 3 – 1 – 3 – 1 – 3 – 1 KE/ BE). Mahlzeiten müssen nach einem festen Schema eingenommen werden.

Konventionelle Insulintherapie (CT):

Prinzip: Gabe von kurzwirksamem Insulin zu jeder Mahlzeit in Abhängigkeit von der aufgenommen Koh-lenhydratmenge und dem Ausgangsblutzuckerwert. Zusätzlich Gabe von langwirksamen Basalinsulin 1-2x/Tag.

Intensivierte Insulintherapie (ICT)

Insulinpumpentherapie (CSII):

Die Insulinpumpentherapie wird auch als CSII bezeichnet, was soviel wie Continuierliche Subkutane Insulin-Infusion bedeutet. Durch die kontinuierliche subkutane Infusion kleinster Insulinmengen wird der Blutzucker auch in Fastenphasen konstant gehalten.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 240

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

1,4

1,6

Basalrate

I.E/h

Insulindosisanpassung – oder was tue ich wenn...

BE/ KHE BE-FaktorKorrekturfaktorWirkdauer von Insulinen

BE/ KE und BE-Faktor

BE (Broteinheit) oder KHE (Kohlenhydrateinheit) steht für eine Schätzmenge von 10 -12 g Kohlenhydraten in der NahrungDer BE-Faktor bezeichnet die Menge an Insulin, die notwendig ist, um 1 BE abzudecken.

Beispiel:Eine Person hat einen BE-Faktor von 1 und möchte 1 Brötchen essen.

= 2 BE

BE-Faktor = 1

Rechne: 1 Einheit Insulin/BE x 2 BE = 2 Einheiten Insulin

Die Person muss 2 Einheiten Insulin spritzen, um 1 Brötchen abzudecken.

Cora Kube

BE-Faktor und Tageszeit

Der BE-Faktor ist bei jedem Menschen anders und schwankt auch bei der einzelnen Person im Verlaufe des Tages.

Am Morgen ist der BE-Faktor oft höher als gegen Mittag.

Bei Typ 2-Diabetikern ist der BE-Faktor oft höher als bei Typ 1- Diabetikern.

Cora Kube

Beispiel BE-Faktor und Tageszeit

Eine Person habe am Morgen den BE-Faktor 2,0; am Mittag den BE-Faktor 1,0 und am Abend 1,5.

Wieviel Insulin muss die Person spritzen, um zu der entsprechenden Tageszeit ein Brötchen essen zu können?

Cora Kube

Lösung

= 2 BE BE-Faktor: 2,0:11,0:11,5:1

Morgen: 2,0 x 2 = 4Mittag: 1,0 x 2 = 2Abend: 1,5 x 2 = 3

Cora Kube

Der Korrekturfaktor – oder die „30 iger Regel“

● Korrekturfaktor 30 bedeutet, dass 1 Einheit Insulin den Blutzucker um 30 mg/dl (1,7 mmol/l) senkt.

● Bei den meisten Menschen liegt der Korrektur-faktor zwischen 30 und 50.

● Der Korrekturfaktor ist bei jedem Menschen an-ders.

● Ähnlich wie der BE-Faktor ist kann auch der Korrekturfaktor in Abhängigkeit von der Tageszeit schwanken.

● Der Korrekturfaktor lässt sich nur durch Austesten bestimmen. Cora

Kube

Beispielrechnung für den Korrekturfaktor

Ihr BE-Faktor beträgt am Morgen 2,0.Ihr Korrekturfaktor beträgt 30.Sie messen Ihren Blutzucker vor dem Frühstück: 160 mg/dlIhr Zielwert liegt aber bei 100 mg/dl.Sie möchten 1 Brötchen essen.Wieviel Insulin spritzen Sie?

Cora Kube

Lösung:Für die im Brötchen enthaltenen 2 BE müssen Sie (2,0 x 2) 4 Einheiten Insulin spritzen.

Um Ihren Zielbereich von 100 mg/dl zu erreichen, müssen Sie bei einem Korrekturfaktor von 30 zwei zusätzliche Einheiten Insulin spritzen, um Ihren Blutzucker von 160 mg/dl auf 100 mg/dl zu senken.

Sie benötigen also 6 Einheiten Insulin, um Ihr Brötchen abzudecken.

Cora Kube

Fallstricke

Cora Kube

Erfolgen die Insulingaben in zu kurzem Zeitabstand kann es zur Überlappung der Wirkung kommen.Die Dauer der Insulinwirkung ist dosisabhängig. Hohe Insulindosen wirken länger.

Richtlinien

Cora Kube

Bei Verwendung von Analoginsulinen wie Apidra®, Humalog® und Novorapid®, Liprolog® keine Korrektur vor Ablauf von 2 -3 Stunden nach der letzten Insulininjektion.Bei Verwendung von Normalinsulin wie Actrapid®, Insuman Infusat®, Huminsulin Normal®, Insuman Rapid®, Berlinsulin Normal® etc. keine Korrektur vor Ablauf von 4-5 Stunden.Besondere Vorsicht bei Korrekturen am Abend, um Überlappungen mit dem Basalinsulin zu vermeiden.

Welches Insulin für welchen Patienten?

● Welchen Pen, welche Fertigspritze kann der Patient ablesen?

Welches Insulin für welchen Patienten?

● Welchen Pen/Fertigspritze kann der Patient bedienen?

Rheuma? Arthrose?

Welches Insulin für welchen Patienten?

● Wie oft ist der Patient bereit zu spritzen und zu messen?

● Kann der Patient mit BE/KHE, BE-Faktoren, Korrekturfaktoren rechnen?

● Gleichmäßiger Tagesablauf, Nahrungszufuhr regelmäßig?

Welches Insulin für welchen Patienten?

● Wird der Patient sorgfältig sein beim Schwenken seines Verzögerungs-/ Mischinsulins?

● Kann er den Nadelwechsel regelmäßig vornehmen?● Ist der Patient Typ 1 oder Typ 2 Diabetiker?● Schwangerschaft geplant?● Welche Krankenkasse?