INTEGRATION DER DISKRETE ELEMENTE METHODE IN … · Nutzung von Functional Mock-Up Units –...

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INTEGRATION DER DISKRETE ELEMENTE METHODE IN DOMÄNEN-ÜBERGREIFENDE SYSTEMSIMULATIONEN

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INTEGRATION DER DISKRETE ELEMENTE METHODE IN DOMÄNEN-ÜBERGREIFENDE SYSTEMSIMULATIONEN

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Motivation

Diskrete Elemente Methode

Gekoppelte Simulationen

Bibliothek

Features

Anwendungsbeispiele

Zusammenfassung

Gliederung

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 2 von XYZ

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Bau- und Fördermaschinen oftmals in Kleinserie oder als Einzelstück mit hohen Investitionskosten gefertigt

Simulation als wichtiges Werkzeug zur virtuellen Analyse und Erprobung

Viele Arbeitsprozesse durch Interaktion mit granularen Stoffen gekennzeichnet Rückwirkungen auf Maschinenverhalten

Motivation

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 3 von XYZ

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Bisherige Abbildung von Prozessen/ Prozesskräften in Systemsimulationen basiert auf einfachen Ansätzen

Beispiel Baggerschaufel:

Statische Lastannahmen Keine oder fehlerhafte dynamische Einflüsse

Aufgezeichnete Lastkurven Keine Gültigkeit bei Veränderung der Trajektorie

Analytische Ansätze (Grabkraftmodell) Keine Gültigkeit bei starker Veränderung des Eingriffswinkels

Motivation

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Quelle: ESI ITI GmbH

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Diskrete Elemente Methode (DEM) erstmals 1971 von P.A. Cundall erwähnt

Numerisches Berechnungsverfahren zur Simulation des Verhaltens und der Bewegungen von Partikeln

Ursprünglich für Molekulardynamik genutzt

Gitterloses Verfahren

Sehr Rechenintensiv

Diskrete Elemente Methode

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Quelle: IBAF GmbH

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Kontakterkennung

• Bestimmung der Inter-Partikel- und Partikel-Wand-Kontakte

Berechnung der Kontaktkräfte

• Anwendung der Kontaktmodelle zur Ermittlung der wirkenden Kräfte und Momente

Integration

• Bestimmung neuer Partikelge-schwindigkeiten und -positionen

Diskrete Elemente Methode

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 6 von XYZ

Quelle: http://www.cepartec.de

Quelle: https://tu-freiberg.de/fakult3/gt/feme/studium/Handbuch_Partikelmethoden.pdf

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LIGGGHTS® als DEM-Software

Vorteile:

Open Source (quelloffener C++ Code)

Multicore Implementierung (MPI, OpenMP)

Viele Kontaktmodelle und Funktionen

Nachteile:

Bedienung über Eingabekonsole

Komplizierte Befehle und Syntax

Keine integrierte Visualisierung

Gekoppelte Simulationen

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Quelle: http://www.cfdem.com

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Nutzung von Functional Mock-Up Units

• Erste entwickelte Lösung

• Functional Mock-Up Interface (FMI) als unabhängiger Standard zum Austausch von Systemmodellen

• Maschinenmodelle werden als Functional Mock-Up Units (FMUs) gespeichert

• Implementierung einer Schnittstelle in LIGGGHTS für Import und Simulation von FMUs

Gekoppelte Simulationen

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 8 von XYZ

Quelle: https://www.fmi-standard.org/

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Nutzung von Functional Mock-Up Units – Workflow

• Erstellung eines Maschinenmodells in beliebigen Simulationswerkzeug (z.B. SimulationX, Matlab, Dymola)

• Export des Modells als FMU

• Erstellung eines LIGGGHTS-Eingabeskriptes

• Definition der Import und Verknüpfungsbefehle (Ein-und Ausgangssignale) für FMU in Eingabeskript

• Durchführen der Simulation

• Auswertung der Ergebnisse / Postprocessing in weiteren Programm (z.B. Paraview oder Excel)

Gekoppelte Simulationen

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Nutzung von Functional Mock-Up Units – Einordnung

Gekoppelte Simulationen

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 10 von XYZ

Bisherige FMU-Lösung stellt Co-Simulation dar

Verbesserung der Benutzer-freundlichkeit durch Reduktion der Modellierungs-werkzeuge

Entwicklung einer neuen Lösung zur geschlossenen Modellierung und Aus-wertung innerhalb einer Software

Quelle: M. Geimer, T. Krüger and P. Linsel. Co-Simulation, gekoppelte Simulation oder Simulatorkopplung?

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Geschlossene Modellierung

• Umsetzung der Lösung innerhalb der Software SimulationX

• Konzeption eines objekt- bzw. Komponenten-orientierten Modellierungsschemas für die DEM

• Entwicklung einer Modellbibliothek in SimulationX

• Implementierung eines Übersetzers zur Umwandlung von Modellbeschreibung in LIGGGHTS-Befehle/Befehlssequenzen

• Definition von Protokollen und Datenstrukturen zum Informationsaustausch zwischen Simulationsanwendungen

• Entwicklung integrierter Visualisierungsmöglichkeiten für Partikel

Gekoppelte Simulationen

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Back-End

Gekoppelte Simulation

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Front-End (SimulationX)

• Geschlossene Modellierung u. Auswertung von Maschinen- und Prozessmodell

Pre-Prozessor

• Berechnung von Hilfswerten

Post-Prozessor

• Aufbereitung von Ergebnissen

Übersetzer

• Umwandlung von Objektbeschreibungen in LIGGGHTS-Befehle

LIGGGHTS-Interface

• Ausführen von LIGGGHTS-Befehlen

Kommunikation über TCP/IP

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• Basiselemente zur Definition des Simulationsraumes und geometrischer Körper

• Elemente zum Erzeugen, Löschen, Laden und Speichern von einzelnen Partikeln und Partikelmengen

• Sensorelemente zur Analyse von Partikelströmen und -verteilungen

• Beispielsammlung für Schulungs-, Erprobungs- und Validierungszwecke

Bibliothek

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• Bibliothekselemente in Modelica implementiert

• Nutzung von externen Objekten für Kommunikation und Datenpakete

• Externe Objekte sind in C implementiert

• Kommunikation erfolgt in regelmäßigen Abständen durch Trigger

Bibliothek

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 14 von XYZ

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• Parametrierung und Konfiguration erfolgt über Benutzerdialoge

• Schnelle Modifikation und Adaption von Modellen möglich

• Intuitiv da keine Abweichung vom normalen SimulationX Workflow

• Anbindung der Elemente an Material-Datenbank

Bibliothek

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• Parameter für Kontaktmodell können nicht direkt aus Experimenten oder Berechnungen ermittelt werden

• Parametrierung erfolgt meist über inverses Verfahren sehr zeitaufwendig

• Bibliothek besitzt integrierte Datenbankschnittstelle und Sammlung mit vordefinierten Materialparametern

Features - Materialdatenbank

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 16 von XYZ

Quelle: IBAF GmbH

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• Runde Partikel als Idealisierung nicht immer ausreichend

• Abbildung nicht-sphärischer Partikel (z.B. Gesteinsbrocken) durch sogenannte Multi-Spheres manchmal besser

• Agglomerat aus fest miteinander verbundenen Kugeln

• Approximation der realen Form durch 3D-Scan und speziellen Füllalgorithmus

Features – Nicht-sphärische Materialien

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Quelle: http://www.cfdem.com/multi-sphere-method-resolved-non-spherical-particles

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• DEM-Simulationsraum normalerweise fixiert und mitwachsend

• Immer größerer Simulationsraum führt zu hohen Rechenzeiten

• Hier Möglichkeit bewegter DEM-Simulationsräume auf Partikel innerhalb wirken Beschleunigungskräfte

Features – Beschleunigte Inertialsysteme

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𝑎

𝐹 = 𝑚𝑎

𝑣

𝐹 𝑍

𝐹 𝐶 𝐹 𝐸

𝜔 𝛼

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• Simulation der Grabkräfte

• Rückwirkungen auf Arbeits-hydraulik und kompletten Antriebsstrang

• Verschleiß-berechnung für Baggerlöffel- und Zähne

Anwendungsbeispiele - Bagger

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• Simulation der Grabkräfte

• Rückwirkungen auf Arbeits-hydraulik und kompletten Antriebsstrang

• Verschleiß-berechnung für Baggerlöffel- und Zähne

Anwendungsbeispiele - Bagger

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 20 von XYZ

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• Simulation eines Senkrechtförderers (Becherwerk)

• Ermittlung der Belastungen auf Zugmittel und Antriebs-strang

• Analyse der Schöpf- und Entleervorgänge

• Verschleißberechnung an Becherkanten und Prallblechen

Anwendungsbeispiele - Becherwerk

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• Simulation eines Senkrechtförderers (Becherwerk)

• Ermittlung der Belastungen auf Zugmittel und Antriebs-strang

• Analyse der Schöpf- und Entleervorgänge

• Verschleißberechnung an Becherkanten und Prallblechen

Anwendungsbeispiele - Becherwerk

28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 22 von XYZ

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• Analyse des Befüllvorgangs (maximale Schaufelfüllung bei minimaler Arbeit)

• Ermittlung optimaler Trajektorien

• Analyse der Rückstellkräfte und Simulation des Schlupfverhaltens

Anwendungsbeispiele - Radlader

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• Geschlossene Modellierung von Multi-Domain-Systemmodellen und DEM innerhalb einer Software möglich

• Neuartiger Komponenten-basierter Modellierungsansatz für DEM ist intuitiver und einfacher als Befehlsbasierte Eingabe

• Integrierte Visualisierungs- und Darstellungsfunktionen vereinfachen Validierung, Postprocessing und Auswertung

• Unterteilung in Front- und Back-End erlaubt Modellierung und Berechnung auf unterschiedlichen Systemen/Rechnern

• Back-End Berechnung kann auf Workstation oder HPC-Cluster erfolgen

Zusammenfassung

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28.03.2017 SAXSIM 2017 Folie 25 von XYZ

Dipl.-Ing. Christian Richter

Tel.: +49 (0)351 – 463-32544

E-Mail: [email protected]

Internet: http://tu-dresden.de/bft

Technische Universität Dresden

Fakultät Maschinenwesen

Stiftungsprofessur für Baumaschinen

Münchner Platz 3, 01187 Dresden