Integration haft Arbeit und Soziale AQUAArbeitsgemeinsc · die Arbeit unserer diakonischen...

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Menschen Menschen brauchen Arbeit Arbeit braucht Qualifizierung Qualifizierung Die gemeinsame Suche nach Perspektiven AQUA Arbeitsgemeinschaft Qualifizierung und Arbeit asi. Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Soziale Integration

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Die gemeinsame Suche nach Perspektiven

A Q U AA r b e i t s g e m e i n s c h a f t Q u a l i f i z i e r u n g u n d A r b e i ta s i .

Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Soziale Integration

1 + 1 = mehr als zweiArbeitsgemeinschaften asi . AQUA

Unser gemeinsames Engagement.Gut für die Menschen.

Zur Zusammenarbeit von asi . AQUADie Arbeitsgemeinschaften „asi.“ (Arbeit und soziale Integration) und „AQUA“ (Qualifizierung und Arbeit) haben sichim August 2007 darauf verständigt, ihre Kooperation auf festere Füße zu stellen. Dies beinhaltet, dass einmal jähr-lich eine gemeinsame Mitgliederversammlung stattfindet, nach Bedarf Arbeitsgruppen gebildet und Treffen der Vor-stände der beiden Arbeitsgemeinschaften einberufen werden. Unser Ziel ist, möglichst mit einer Stimme zu spre-chen und dadurch unseren gemeinsamen fachlichen Interessen und sozialpolitischen Anliegen mehr Gehör zu ver-schaffen.

Dass wir es nach so kurzer Zeit geschafft haben, die Ausgabe dieser Zeitschrift gemeinsam herauszugeben, zeigt,welche Möglichkeiten in beiden Arbeitsgemeinschaften stecken. Jede Arbeitsgemeinschaft hat ihre besonderenStärken. Wir können voneinander lernen und voneinander profitieren.Deshalb ist für uns 1 + 1 in jedem Fall mehr als zwei.

Kreisstellen Kurhessen-Waldeck

Kreisstellen Hessen und Nassau

„Kirche ist nicht nur da, wo Menschen zu Gottesdienst undGemeindeveranstaltungen zusammenkommen. Kirche istgenauso da, wo etwas für die Menschen geschieht.“

Gemeindepfarrer Kornelius Büttner

neben uns, aber nicht mit uns, verlieren oderbekommen gar nicht erst den Kontakt zu Men-schen, die Sinn, Erfüllung und Glück in ihremLeben finden.

Der Herr unserer Kirche hat uns den Auftrag gege-ben, dafür zu sorgen, dass niemand verloren geht,dass jeder Mensch einen Platz für sich und sein Le-ben finden kann. Eine gute Bildung und Ausbil-dung und ein gelungener Übergang in die Berufs-und Arbeitswelt ebnen den Weg bei dieser Suche.

Hier leisten unsere diakonischen Einrichtungen ge-rade dadurch so viel, dass sie sich mit Kreativitätund Fantasie immer wieder auf die zu ihnen kom-menden Menschen einstellen. Sie öffnen sich de-nen, für die bisher oft niemand da war. Deshalb istdie Arbeit unserer diakonischen Jugendberufshilfe-und Qualifizierungseinrichtungen so wichtig.

Hinsichtlich des Migrationshintergrundes, den vie-le Menschen gerade in den Qualifizierungseinrich-tungen aufweisen, wird dort die „interkulturelleÖffnung“ praktiziert und gelebt. Wir lernen dabeigemeinsam, dass verschiedene Kulturen sich nichtgegenseitig ausschließen, sondern uns reichermachen und neue Möglichkeiten eröffnen. Genau-so wichtig ist die „interpersonale Öffnung“, dieMenschen in unseren Qualifizierungseinrichtungenerleben: Sie sind etwas wert und werden geachtet.Sie können etwas beitragen.

Da wird die Botschaft von der Rechtfertigung kon-kret. Da entsteht und wächst Neues in und unterden Menschen, die miteinander agieren.Wir sind dankbar, dass diese Arbeit so engagiertund mutig geleistet wird. Wir freuen uns, dassVernetzung und Zusammenarbeit, Erfahrungsaus-tausch und Weiterentwicklung das Gebiet unsererbeiden Kirchen einschließt. Wir erbitten weiterhinGottes Schutz und Segen für unsere diakonischenQualifizierungseinrichtungen und für die Men-schen, die darin arbeiten, sich entwickeln undqualifizieren.

„Menschen, die nach 1949 auf das heutige Gebiet derBundesrepublik Deutschland zugewandert sind, sowiealle in Deutschland geborenen Ausländer und alle inDeutschland als Deutsche Geborene mit mindestenseinem nach 1949 Zugewanderten oder als Ausländer inDeutschland geborenen Elternteil“ werden seit 2005 offi-ziell als „Menschen mit Migrationshintergrund“ bezeich-net. Das ist nur eine formale Definition und sagt nichtwirklich etwas über die Lebensumstände dieser Men-schen und deren Lebensgefühl. Vielleicht wird deshalbauch von Migrationshhiinntteerrggrruunndd gesprochen. Dennochist ein Migrationshintergrund ein Indikator, ein Anzei-chen dafür, dass soziale Probleme und Benachteiligungenvorliegen können.

Wenn wir aber wirklich erfahren wollen, wie es den betref-fenden Menschen geht, ob sie haben, was sie zum Lebenbrauchen, ob sie zufrieden und glücklich sind und sichwohlfühlen in ihrer Umgebung, müssen wir uns intensivermit ihnen beschäftigen. Nicht nur der Hintergrund, sondernder Vordergrund, das konkrete Leben in seinen jeweiligenLebenszusammenhängen kommt in den Blick. Wenn wir da nach den Wanderbewegungen, nach Emi-gration und Immigration fragen, können wir bemerken,dass viele Menschen mit sogenanntem Migrationshinter-grund nicht wirklich in unserem Land, unserer Gesell-schaft, unserer Nachbarschaft und unserem sozialenLeben angekommen sind. Wir können zudem feststellen,dass daneben eine steigende Zahl von Menschen – garnicht selten auch ohne sogenannten Migrationshinter-grund – sich nichtsdestotrotz auf einer „Wanderung“befindet, auf einer Art innerer Emigration aus der Gesell-schaft, aus dem Leben um sie herum.

Häufig, ohne dass es wahrgenommen wird, kommenMenschen nicht in unserer Gesellschaft an. Und vielleichtnoch häufiger, ohne dass davon Notiz genommen wird,fallen Menschen aus dieser Gesellschaft heraus. Sie leben

3Vorwor t as i . AQUA

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Bischof Prof. Dr. Martin HeinEKKWund Kirchenpräsident Dr. Volker JungEKHN

Niemand darf verloren gehen

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3 Bischof Prof. Dr. Martin Hein (EKKW) undKirchenpräsident Dr. Volker Jung (EKHN)Niemand darf verloren gehen

6 Pfarrer Dr. Wolfgang Gern Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau e. V. und Landespfarrer Dr. Eberhard Schwarz Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes inKurhessen-Waldeck e. V.2010 darf kein Jahr der Armut und sozialen Ausgrenzung werden!

10 Herausgeber-TeamEs geht um jeden einzelnen Menschen

12 ZahlenspiegelIm Rückblick

14 Verein für Internationale Jugendarbeit e. V.JUSTAment – jetzt erst recht

15 VABIA Vellmar e. V.FUTURE GIRL Jacqueline

16 Jugendwerkstätten Odenwald e. V.Vielfalt als Chance

18 Kinder- und Beratungszentrum Sauerland Abteilung BIS„Der Erfolg der Kinder ist auch mein Erfolg”

20 neue dienste Vogelsberg NDV GmbHIm Liegen arbeiten!

21 Diakonie Werkstatt e. V. Groß-Gerau / RüsselsheimDen Tag durch eine regelmäßige Arbeit sinnvoll zu gestalten gibt Halt

22 Hilfe im Nordend e. V.Innehalten – Kraft schöpfen – auf neue Ideen kommen

23 Diakonisches Werk Dillenburg-HerbornDas wahre Leben ist manchmal anders

24 Diakonisches Werk Darmstadt-DieburgFachstelle JugendberufshilfeIch habe einen Traum

25 Diakonisches Werk BergstraßeSpagat

26 Die Orbishöhe„Das hätte ich nie gedacht, ...dass ich eine Gruppe anführen kann.“

27 SPRUNGBRETT Diakonisches Werk Kassel„Meine Erwartungen haben sich erfüllt!“

28 Drogenhilfe Nordhessen e. V.ZAK Arbeitsprojekt

Ausgabe 3Herausgeber:Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Soziale Integration im Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck und Arbeitsgemeinschaft Qualifizierung und Arbeit im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau

Verantwortliches Team (V.i.S.d.P.):Renate Lang, Annegret Höhmann, Barbara Koblitz,Reinhard Eilmes, Christoph Geist, Bernd Helbach, Claus Rauhut

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4 asi.asi. AQUA Inhalt / Impressum

5Inhal t / Impressum as i . AQUA

PPrroojjeekkttee 29 Hephata DiakonieBerufshilfe Hephata – Integration für Benachteiligte

30 Jugendwerkstatt Gießen e. V.Ein Kirchturm am Rande der Gummiinsel?

32 Sozialkritischer Arbeitskreis Darmstadt e. V.Mit SchuB in die Berufswelt

34/35 Wurzelwerk Gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Umwelt mbHÜber die Grünpflege zum Softwarespezialisten Gesundheitsförderung als Bildungsinhalt

36 Jugendwerkstatt Hanau e. V.Junge Frauen kommen ihrem Berufsziel näher

37 PILOT – Evangelische Fachstelle JugendberufshilfeIch finde Herrn Müller gut!

38 Jugendwerkstatt Hersfeld-Rotenburg gGmbH„Ich streite für solche Einrichtungen“

39 Jugendwerkstatt Herrnhaag e. V.Meine Zeit im Herrnhaag

40 Diakonisches Werk für Frankfurt am MainÖkomenischer Familienmarkt / LogistikabteilungÖkomenische SchreinerwerkstattKoordination und Organisation von Arbeitsgelegenheiten

42/43 Evangelischer Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main e. V.Mein Einstieg in den LernbetriebWie ich zum Beruf Malerin und Lackiererin gekommen bin

44 Neue Arbeit Vogelsberg gGmbHEingeschlafene Ressourcen wecken, bestehende stärken und verdeckte entdecken!

46 Werkstatt für junge Menschen Eschwege e. V.Schüler nicht allein lassen...

48 IngA – Integration durch Arbeit im Ev. Kirchenkreis Hofgeismar gemeinnützige GmbHVielseitige Angebote

Redaktion & Konzept:neue dienste Vogelsberg NDV GmbHFulder Tor 24 d, 36304 AlsfeldTel.: 06631/91120Fax: 06631/911239E-Mail: [email protected],Internet: www.neue-dienste-vb.de

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Team der neue dienste für die asi.asi. AQUA-Ausgabe 3Dagmar Gottschalk (Redaktion) � Gunnar Schäfer (Layout, Grafik) � Herdis Bauer, Christa Bechstein, Angelika Droeße, Claudia Fuchs, Susanne Rückl (organisatorische Mitarbeit) �Fotos und Logos wurden freundlicherweise von den jeweiligen Einrichtungen zur Verfügung gestellt.

Herstellung:Plag gGmbH – Schwerbehinderte Menschen leisten qualifizierte ArbeitSandweg 3, 34613 Schwalmstadt-Treysa � Tel.: 06691/1471, Fax: 06691/22266E-Mail: [email protected] � Internet: www.plagdruck.de

2 1 + 1 = mehr als zweiGemeinsames Engagement: Arbeitsgemeinschaften asi . und AQUA

9 Arbeitslosenfonds der EKHNArbeitslosenfonds verhindert Arbeitslosigkeit und ermöglicht unbefristete Beschäftigung

49 Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Soziale Integration

50 Adressen51 Übersichtskarte

Diakonisches Werk in Hessen und Nassau (DWHN)Diakonisches Werk in Kurhessen-Waldeck (DWKW)

Ohnehin ist der Umstand, Arbeit zu haben, ja keinGarant mehr für Existenzsicherung, geschweige dennfür Wohlstand. Neben der konstant hohen Zahl vonArbeitslosen – im Juli 2009 waren 3.462.000 Personenarbeitslos gemeldet (vgl. Bundesagentur für Arbeit,Juli 2009) – ist eine ständig steigende Zahl von atypi-schen, prekären, befristeten Arbeitsverhältnissen zuverzeichnen. Im März 2009 wies die Statistik derBundesagentur für Arbeit 1.298.000 erwerbstätigeLeistungsbezieherInnen, sog. „Aufstocker“ aus, Ten-denz steigend. (vgl. Agentur für Arbeit, Juli 2009 S. 23).

Das Jahr 2010 wird international das „Jahr gegenArmut und soziale Ausgrenzung sein“. Es darf keines-falls zum „Jahr der Armut und sozialen Ausgrenzung“werden! Der Wille Gottes ist, dass Menschen Hilfeerfahren, dass ihre Würde gewahrt wird, und wir denWeg der Gerechtigkeit gehen. Das Evangelium rätangesichts der Spaltung zwischen Arm und Reich, aufMose und die Propheten zu hören: Wenn einegerechte Sozialordnung entsteht, dann wird „deinGott dich segnen bei aller Arbeit deiner Hände, die dutust“. Auf Reichtum liegt Segen, wenn er geteilt wird,aber auch Unheil, wenn der Kreislauf von den Reichenzu den Armen umgekehrt wird. Gefordert ist einerechtlich gesicherte Teilhabe am wirtschaftlichenLeben unserer Gesellschaft, damit alle genug zumLeben haben. Das ist das Gegenmodell zur Kluft – diebiblische Möglichkeit, die Kluft zu überwinden. Dennwer teilt, mehrt das Leben.

Eine Grundsicherung, von der die Menschen in Wür-de leben können, die Einführung des gesetzlichenMindestlohnes, der die Untergrenze des Einkommensbeschreibt, die vor Armut schützt sowie ein starkeröffentlich geförderter Ausbildungs- und Beschäfti-

BBei Redaktionsschluss für diese Zeitschrift ist die Tages-presse voller Berichte über die „schwarzen Löcher“ und„roten Zahlen“ in den verschiedenen Haushalten. – Im Bereich der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitikist seit 2009 eine dramatische Entwicklung in Ganggekommen: Die milliardenschweren Rücklagen derBundesagentur für Arbeit (BA) wurden in kürzester Zeitaufgebraucht. Gründe dafür waren neben den steigendenArbeitslosenzahlen auch die Maßnahmen der Kurzarbeit,für die die BA in 2009 2,1 Mrd. Euro veranschlagt hat. Für2010 wird mit einem Defizit von rund 20 Mrd. Euro beider BA gerechnet. Der Bund hat einen entsprechendenÜberbrückungskredit für 2010 in Aussicht gestellt; dochder Druck wird sich noch weiter erhöhen. So geht zumBeispiel der DGB von einem Minus der BA in Höhe von50 Mrd. Euro bis im Jahr 2013 aus!

Von den Koalitionspartnern der künftigen Bundesregie-rung ist hauptsächlich zu hören, dass sie „in sehr guterStimmung“ über den neuen Regierungskurs verhandeln.– „In der Ruhe liegt die Kraft“, könnte man hoffnungsfrohmeinen; doch das Szenario erinnert uns eher an die„Ruhe vor dem Sturm“, zumal Teile der Politik geradewieder den Versuch unternehmen, unsere Gesellschaft inzwei Lager zu spalten. Da werden Menschen, die einegute Arbeit haben und zu den sogenannten „Leistungs-trägern“ unserer Gesellschaft zählen, ausgespielt gegenMenschen, die arbeitslos sind und spätestens nach einemJahr Arbeitslosigkeit von den „Hartz IV“-Regelsätzen derGrundsicherung leben müssen. Die einen sollen von der„kalten Progression“ befreit werden, wogegen ja im Prin-zip nichts einzuwenden ist. Jedoch sollen die anderen,die es mit dem Verlust des Arbeitsplatzes ohnehin „eis-kalt erwischt“ hat, gezwungen werden, jedwede Arbeitanzunehmen, Arbeit zu jedem Preis und um jeden Preis.– Das kann auf keinen Fall hingenommen werden.

6 asi. AQUA Standpunkte

2010 darf kein Jahr der Armut undsozialen Ausgrenzung werden!

Standpunkte

Pfarrer Dr. Wolfgang GernVorstandsvorsitzender desDiakonischen Werkes inHessen und Nassau e. V.undLandespfarrer Dr. Eberhard Schwarz Vorstandsvorsitzender desDiakonischen Werkes inKurhessen-Waldeck e. V.

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7Standpunkte as i . AQUA

gungssektor – dies wären Schritte zu mehr Gerechtigkeit, diedie Lage benachteiligter Menschen entscheidend verbes-sern!

Statt weiterhin nur kurzzeitig befristete Arbeitsgelegenheiteneinzurichten, ist es aus unserer Sicht auch an der Zeit, denMenschen, die seit langem arbeitslos sind, und die arbeitenwollen, verlässliche Anschlussperspektiven anzubieten.Bereits 1998 hatten die Kirchen in ihrem Sozialwort gefor-dert, „Mittel und Wege zu finden, den gesellschaftlichenReichtum so einzusetzen, dass Arbeit auch bezahlt werdenkann“. – Dem entspricht unsere Forderung nach einer öffent-lich geförderten Beschäftigung, die auf Dauer angelegt ist,gleichwertig zur sonstigen Beschäftigung verhandelt, tariflichentlohnt wird und eine Durchlässigkeit zum allgemeinenArbeitsmarkt gewährleistet. Leistungsberechtigte dürfennicht zu BittstellerInnen gemacht werden, denen der An-spruch auf Leistungen zur Eingliederung in Arbeit versagtbleibt. Die „alte“ Forderung, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zufinanzieren, gehört auf die Tagesordnung oben auf.

Das Diakonische Werk der EKD hat dazu im Jahr 2006 einschlüssiges Finanzierungskonzept vorgelegt, das sog. Passiv-Aktiv-Transfer-Modell (PAT), das in anderen Wohlfahrtsver-bänden und bereits auch in Teilen der Politik Unterstützunggefunden hat. Unter dem „PAT“ wird die Umwandlung derpassiven Leistungen (Arbeitslosengeld II, Kosten der Unter-kunft) in ein Arbeitsentgelt verstanden. Findet dieser Trans-fer statt, ist je nach Familienstand ein mehr oder wenigergroßer, insgesamt aber überschaubarer Zuschussbetrag not-wendig, um zusätzliche sozialversicherungspflichtige Be-schäftigung zu ermöglichen. Teile der verausgabten Mittelfließen ohnehin als Lohnsteuer und Sozialversicherungsbei-träge wieder an den Staat zurück; obendrein werden Folge-kosten der Arbeitslosigkeit eingespart. Volkswirtschaftlichgerechnet werden so die Haushalte des Bundes und der

Kommunen langfristig sogar entlastet. Was also hin-dert die Politik daran, gerade jetzt diesen Weg in dieZukunft zu eröffnen und einen Teil der passiven Haus-haltsmittel (Arbeitslosengeld II) als einseitig deckungs-fähig mit den aktiven Mitteln des SGB II zu erklären?

Es liegt genug Arbeit brach, und die Unterfinanzierungsozialer Dienstleistungen ist kein Naturgesetz, son-dern politisch verursacht. Die Zukunft der Arbeit liegtin personennaher Arbeit für und mit den Menschen –im Dienst am Menschen, für die Umwelt, für ein blü-hendes Gemeinwesen. Dass diese Bereiche unterver-sorgt bleiben oder gar weiter reduziert werden, dürfenwir nicht hinnehmen. Wir brauchen den Aufbruch ineine solidarische Gesellschaft, die gemeinnützigeArbeit für und am Menschen wertschätzt und fördert,die bereits etablierten Felder der qualifizierendenBeschäftigung stärkt und neue Beschäftigungspotenti-ale erschließt.

Dabei darf die Jugend nicht länger zu kurz kommen:Im Sommer 2009 waren insgesamt 429.107 Personenunter 25 Jahre arbeitslos gemeldet (Agentur für Arbeit,Juli 2009 S.52), davon 161.583 im Rechtskreis von SGBII. Während die alte Bundesregierung konstatierte, dasskein junger Mensch länger als drei Monate ohneArbeit, Ausbildung oder weiterführende Beschäfti-gung sein soll (Sozialbericht 2009, S. 19), erleben vielejunge Menschen in der Realität jedoch das „Ende vordem Start“; das ist leider seit vielen Jahren so, ohnedass gesellschaftlich wirklich Notiz davon genommenwird. Immer mehr Jugendliche werden/bleibenarbeitslos, sowohl die Ausbildungsplatzsuche als auchder Einstieg ins Berufsleben finden unter erschwertenBedingungen statt. �

Standpunkte

Pfarrer Dr. Wolfgang GernVorstandsvorsitzender desDiakonischen Werkes inHessen und Nassau e. V.undLandespfarrer Dr. Eberhard Schwarz Vorstandsvorsitzender desDiakonischen Werkes inKurhessen-Waldeck e. V.

8 asi. AQUA Standpunkte

schen die Mühlen von SGB VIII und SGB II. Hier istder Gesetzgeber gefordert, aktiv zu werden, Verant-wortung eindeutig zu klären und den § 13 SGB VIII zureaktivieren und zu stärken. Es kann nicht sein, dassjunge Menschen mit dem Verweis auf das SGB IIihnen zustehende Hilfen nicht bewilligt bekommen.

Insgesamt sind individuelle Maßnahmen, die dengemeinnützigen Trägern größere Handlungsspielräu-me ermöglichen und somit individueller auf dieBedarfe junger und älterer Arbeitslosen eingehen,erforderlich. Hierzu gehört auch die geregelte (Ko-)Finanzierung von arbeitsmarktpolitischen Maßnah-men und ein Absehen von der vorherrschenden Aus-schreibungspraxis, die durch einen hohen Verwal-tungsaufwand, zumeist großen Losen, Druck auf diePreise und zeitlich immer kürzeren Maßnahmengekennzeichnet ist. Durch die Vergabeform der Aus-schreibungen ist eine langfristige Planbarkeit für diefreien Träger nicht mehr möglich. Dies erschwert auchdie Personalgewinnung und -entwicklung; qualifizier-tes Personal ist aber von besonderer Bedeutung beider Gewährleistung der professionellen Hilfen.

Das wissen wir besonders zu schätzen. Deswegen seiden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Qua-lifizierungseinrichtungen, die unter schwierigen Rah-menbedingungen ihr Bestes geben und hochqualifi-zierte Arbeit leisten, an dieser Stelle herzlich gedankt.Einen herzlichen Dank auch an beide Arbeitsgemein-schaften „asi.“ und „AQUA“, die in den letzten zweiJahren näher zusammengerückt sind und die neueAusgabe dieser Zeitschrift zum ersten Mal gemeinsamherausbringen.

MMaacchheenn SSiiee wweeiitteerr ssoo.. –– UUnndd:: GGootttteess SSeeggeenn ffüürr IIhhrreeAArrbbeeiitt.

Doch es ist weder hinzunehmen, dass in jedem Jahr 80.000Jugendliche die Schule ohne Abschluss und mit schlechterPerspektive verlassen, noch dass junge Menschen mit einemguten Haupt- oder Realschulabschluss häufig keine Lehrstel-le finden. Die Zahl der benachteiligten Jugendlichen, die„ungelernt“ bleiben, liegt seit Jahren konstant zwischen 14und 16 Prozent. In Zahlen sind das gegenwärtig etwa einein-halb Millionen junge Erwachsene.

Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung(BIBB) ist (in 2009) mit nur rund 566.000 neuen Ausbil-dungsverträgen zu rechnen. Das heißt, gegenüber dem letz-ten Ausbildungsjahr sinkt die Zahl um ca. 50.000 Ausbil-dungsplätze (8 Prozent). Laut Datenreport zum Berufsbil-dungsbericht 2009 sind es aber mindestens 780.000 Jugend-liche, die in diesem Jahr eine Ausbildungsstelle suchen undzugleich als „ausbildungsreif“ einzuschätzen sind.

Umso schwerer wiegt da, dass Fördermittel der BA nicht aus-geschöpft, sondern in großem Umfang an den Bund zurück-gegeben werden. Hier bedarf es dringend einer Korrektur imSinne eines zwischen den unterschiedlichen Akteuren abge-stimmten Gesamtkonzeptes, das frühzeitig einsetzt, sich anden Förder- und Unterstützungsbedarfen der Jugendlichenund jungen Erwachsenen orientiert und die vorhandenenRessourcen auch optimal ausnutzt. Um eine gelingende Inte-gration von Jugendlichen in Ausbildung zu ermöglichen,müssen die jungen Menschen, die Unterstützung bei derschulischen, beruflichen und sozialen Integration brauchen,in den Mittelpunkt gestellt werden.

Diesem Anliegen wird in § 13 SGB VIII nachgekommen, derMaßnahmen zur Überwindung von individuellen Problemenund Vermittlungshemmnissen vorsieht. Für die letzten Jahre seit Inkrafttreten des SGB II ist jedochfestzustellen, dass der § 13 SGB VIII unzureichend bis garnicht mehr berücksichtigt wird. Jugendliche geraten so zwi-

Standpunkte

Pfarrer Dr. Wolfgang GernVorstandsvorsitzender desDiakonischen Werkes inHessen und Nassau e. V.undLandespfarrer Dr. Eberhard Schwarz Vorstandsvorsitzender desDiakonischen Werkes inKurhessen-Waldeck e. V.

Spenden und EinzugsermächtigungIch bin damit einverstanden, dass der Arbeitslosenfonds der Evangelischen Kirche in Hessen undNassau den nachstehend genannten Betrag per Einzugsermächtigung – bis auf Widerruf – von meinem

Konto abbuchen darf. Ich bitte um eine Spendenbescheinigung am Jahresende �

Vor- und Zuname : _________________________________________________________

Straße und Hausnummer : _________________________________________________________

PLZ und Ort : _________________________________________________________

Kontonummer : _________________________________________________________

Bankleitzahl : _________________________________________________________

Name der Bank : _________________________________________________________

Betrag in Euro : _________________________________________________________

Die Abbuchung soll vorgenommen werden : monatlich � halbjährlich � jährlich �

Datum, Unterschrift : _________________________________________________________

Bitte senden Sie dieEinzugsermächtigung an:

Kirchenverwaltung der EKHNOberkirchenrätin Dr. Petra Knötzele Paulusplatz 164285 Darmstadt

Sie können natürlich auch einma-lig auf das folgende Konto desArbeitslosenfonds spenden:

Empfänger:Arbeitslosenfonds der EKHNKontonummer: 4 100 000BLZ: 520 604 10Bank: Evangelische Kreditge-nossenschaft, KasselKennwort:„Arbeitslosenfonds“

Im Jahr 2004 schloss Olga Gross, die als Spätaus-siedlerin nach Deutschland kam, die Realschule ab.Auf Grund der damaligen Arbeitsmarktsituation fandsie keinen Ausbildungsplatz und nahm an einer be-rufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme der Arbeits-agentur teil. Nach einem erfolgreichen Praktikum beiden Jugendwerkstätten Odenwald e. V. konnte 2005durch die Unterstützung des Arbeitslosenfonds einAusbildungsvertrag mit Olga Gross geschlossenwerden.

2008 beendete sie erfolgreich ihre Ausbildung zurBürokauffrau. Da die Verwaltungsfachkraft der Ju-gendwerkstätten Anfang 2010 in Rente gehen wird,wäre ab dann eine Stelle zu besetzen gewesen.

Durch die Unterstützung des Arbeitslosenfondskonnte jedoch schon nach Abschluss der Ausbildungein unbefristeter Vertrag mit Olga Gross geschlossenwerden.

Ab 2010 wird Olga Gross die Verwaltung der Jugend-werkstätten leiten und selbst eine Auszubildendeanlernen. Durch die Mittel des Arbeitslosenfonds

wurde ihr eine dauerhafte berufliche Perspektive eröffnetund den Jugendwerkstätten blieb eine qualifizierte Mitar-beiterin erhalten.

ArbeitslosenfArbeitslosenfonds verhinderonds verhindert Arbeitslosigkeitt Arbeitslosigkeitund ermöglicund ermöglicht unbefristete Bescht unbefristete Beschäftigunghäftigungvon Ursula Glück-Gürth, Geschäftsführerin Jugendwerkstätten Odenwald e. V.

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Der Arbeitslosenfonds der EKHN hat das Ziel, arbeits-suchende Menschen in ein langfristiges Arbeitsverhältniszu bringen. Dazu gibt der Fonds ihnen zunächst die Chan-ce auf eine befristete Stelle, indem er für einen bestimmtenZeitraum einen Teil des Lohnes bezahlt. Seit seiner Grün-dung im Jahr 1984 hat der Fonds knapp zehn MillionenEuro erhalten und bis zum Jahr 2009 bereits mehr als2.154 Beschäftigungsverhältnisse gefördert. ArbeitslosenMenschen wurde damit geholfen, einen festen Arbeitsplatz,eine Ausbildung oder den Übergang zur Rente zu sichern.Aufgrund der angespannten Lage auf dem Ausbildungs-markt bietet der Fonds verstärkt arbeitslosen Jugendlichendie Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen oder sich dafürzu qualifizieren.

Infos:Dieter Nolte (Vorsitzender des Arbeitslosenfonds d. EKHN)

Kirchweg 464732 Bad KönigTel./Fax: 06063/2160E-Mail: [email protected]

Kirchenverwaltung der EKHNOberkirchenrätin Dr. Petra Knötzele (Stellv. Vorsitzende)Tel.: 06151/405422Fax: 06151/405459E-Mail: [email protected]: www.ekhn.de/arbeitslosenfonds (unter A-Z)

10 asi. AQUA Standpunkte

In der wunderbaren Geschichte des kleinen Prinzen von Antoi-ne de Saint-Exupéry begegnet der kleine Prinz einem Fuchs, derden kleinen Prinzen bittet, ihn zu zähmen. „Zähmen“, erklärtder Fuchs dem kleinen Prinzen, „ist eine in Vergessenheit gera-tene Sache. Es bedeutet: sich vertraut machen.“ Wenn wir unsso vertraut gemacht haben, „wirst du für mich einzig sein in derWelt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt...“, erklärt derFuchs weiter.

So betrachtet hat unsere Arbeit nicht nur entfernt, sondern sehrviel mit dem „Zähmen“ zu tun. Auch wie der kleine Fuchs demPrinzen das Zähmen beschreibt, findet sich in vielen Fällen fastpassgenau in unserer Arbeit wieder: „Du musst sehr geduldigsein. Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ichwerde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen,und du wirst nichts sagen. Die Sprache ist die Quelle der Miss-verständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich ein bisschen nähersetzen können...“

Menschen wollen nicht vereinnahmt, in Kategorien und Schubla-den eingeteilt werden. Menschen erzählen ihre Geschichte nicht,um in „Fallgruppen“ und „Kundensegmente“ sortiert zu werden.Menschen wollen nicht von sich sprechen, weil sie schon so oftmissverstanden worden sind.

Deshalb ist es besser und angemessener, „sehr geduldig“ zu sein,sich erst mal nur „ein wenig abseits“ zu setzen, wie der Fuchsempfiehlt, und die Menschen, die zu uns kommen, selbst bestim-men zu lassen, ob, wann und wie sie sich uns gegenüber öffnenwollen. Höflichkeit, Respekt und Geduld lassen jedoch Tag für Tagein bisschen mehr Vertrautheit entstehen und Vertrauen wachsen.

Das Herausgeber-Team:

Es geht um jeden Es geht um jeden einzeinzelnen Menschenelnen Menschen

11Standpunkte as i . AQUA

Bei vielen lernen wir daher auch kleinere und größereTeile „ihrer“ Geschichte kennen. Bei manchen auchnicht. Einige bleiben uns ganz fremd, können und wol-len sich nicht öffnen. Bei anderen fehlt es zwar an derSprache, aber dennoch ist eine Vertrautheit zu spüren.

Jede unserer Einrichtungen hat ihre eigene, beson-dere Art, sich den Menschen, die zu ihnen kommen,vertraut zu machen. Gemeinsam ist uns der hoheRespekt vor diesen Menschen und ihrer Geschichte.Gemeinsam ist uns, dass wir wissen, dass wir sienicht über einen Leisten schlagen dürfen, dass sieeinzig und einzigartig sind, auch wenn wir es nochnicht gleich erkennen können.

Gemeinsam ist uns aber auch die Sorge, ob wir dasunter der fortschreitenden Bürokratisierung undStandardisierung, unter den Bedingungen von euro-paweiten Ausschreibungen und der um sich greifen-den Ökonomisierung weiter nicht nur durchhalten,sondern überhaupt machen dürfen.

Die besondere Stärke unserer Einrichtungen ist ihre Lebendig-keit, ihre Offenheit, ihre Beweglichkeit und ihre Verände-rungsbereitschaft. Integration, auch die berufliche, gelingt nurals Interaktionsprozess. Nicht die einseitige Anpassung anetwas unveränderbar Vorgegebenes, Feststehendes kann Zielsein. Wo Menschen miteinander umgehen, verändern undbeeinflussen sie sich gegenseitig. Eine Gruppe, in der ein neu-es Mitglied Aufnahme gefunden hat, ist nicht mehr die, die sievorher war. Sie hat sich auch selbst verändert, ist eine andere,neue geworden.

Das gilt auch für Institutionen. Wir verändern uns mit jedemMenschen, der zu uns kommt. Denn jeder bringt etwas mit,hat etwas zu bieten. Wir sind keine Anstalten, in denen wirTeilnehmerInnen nach vorgegebenen Mustern formen undprägen. Sich verändern, sich entwickeln, lernen, wachsen kannein Mensch nur da, wo er spürt, dass er vor allem anderen ersteinmal sein darf, wie er ist.

Bei den Menschen, die zu uns kommen, überwiegen die Erfah-rungen vom Ausgegrenzt-, Abgestoßen-Sein. Sie haben nicht

hineingepasst in die Schablonen, in dieMuster, die zumeist nicht offen, aber dochindirekt unsere Gesellschaft prägen in Schu-le und Betrieb, in Familie und Staat, inNachbarschaft und Behörde.

Die folgenden Berichte aus unseren Einrich-tungen geben einen kleinen Einblick in dieBreite und Tiefe unserer Bemühungen, unse-ren TeilnehmerInnen so ein Stück Lebens-und Entwicklungsraum zu öffnen, uns auf sieeinzustellen, mit ihnen nach dem zu fragen,was sie können und vermögen, was sie er-fahren haben und sie geprägt hat, was sieeinzig und unverwechselbar macht.

12 asi. AQUA Einblicke

Wie viele Menschen unsere Unterstützungim vergangenen Jahr 2008 in Anspruch ge-nommen haben, zeigt das in der folgendenÜbersicht dargestellte Ergebnis unserer Be-fragung, an der sich 26 von 27 Einrichtungenbeteiligt haben.

Insgesamt befanden sich 5.384 Menschenim Jahr 2008 in verschiedenen Qualifizie-rungsmaßnahmen. Einen detaillierten Ein-blick gewährt das Diagramm in Abb. 1.

470 hauptamtliche Mitarbeiter/innen haben diese Maßnahmenin der Anleitung sowie Betreuung begleitet und verwaltungs-technisch unterstützt. Mehr als die Hälfte unserer Stammbeleg-schaften sind Frauen (254) und knapp 7 Prozent sind Migrantin-nen/Migranten. Besonders zu erwähnen und herzlich zu dankenist den 122 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, deren Einsatzunsere Arbeit in vielerlei Hinsicht unterstützt und bereichert hat.

Neben den TeilnehmerInnen in Qualifizierungsmaßnahmen gibtes eine weitere, hier nicht erfasste große Zahl an Menschen, dieverschiedene Hilfen wie Beratung und Intervention in schwieri-gen Lebenslagen erhielten (vgl. Abb. 2: z.B. Schuldnerberatung,allgem. Sozial-, Sucht- oder Wohnungsberatung, Kinderbetreu-ung, Sinn- und Glaubensfragen etc.).

Selbstverständlich stellt sich bei all dem Aufwand und der Mühe,aber auch der Freude und Begeisterung, die in den Projekten ste-cken, die Frage: Was haben die Menschen, die an unseren Qualifi-zierungsmaßnahmen teilnehmen, anschließend davon? Die besteAntwort geben hier die Rückmeldungen aus unseren Einrichtungen.Von 1.930 Menschen, die im vergangenen Jahr eine Maßnahmebeendet haben, konnten nahezu die Hälfte in Ausbildung, Qualifi-zierung oder Arbeit vermittelt werden. Sie erhielten durch unserEngagement eine Perspektive für ihre persönliche Zukunft.

Zahlen

Spiegel

Im RückblickArbeitslosenzentrum / TreffBeratung / Begleitung von MigrantInnenBeratungsstelle Frau und Beruf Betreutes WohnenFrauenprojekt / FrauenladenKindertagesstätteMädchentreffSchuldnerberatungStadtteilcaféVermittlung in ArbeitWohnprojekteWohnungsvermittlung

Unterstützende soziale Angebote

Abb. 1

Abb. 2

1267 TeilnehmerInnen in Berufsvorbereitung,davon 611 MigrantInnen

483 Auszubildende, z.B. BaE, Reha etc.,davon 97 MigrantInnen

3383 nicht sozialversicherungspflichtige beschäftigte TeilnehmerInnen (MAE),davon 658 MigrantInnen

251 TeilnehmerInnen mit sozialversicherungspflichtigem Arbeitsvertrag,davon 51 MigrantInnen

Menschen in Maßnahmenzur beruflichen

Integration

schwarz-rot-schraffierte Felder: Anteil MigrantInnen

13Einbl icke as i . AQUA

Unsere Einrichtungen verfügen über ein Spektrum voninsgesamt 42 Qualifizierungsfeldern, in denen vorallem qualitativ hochwertige, zertifizierte Qualifzie-rungs- und Arbeitsangebote vorgehalten werden (sie-he Abb. 3).

Diese Qualität hat ihren Preis und jeder Euro, den wirfür Arbeit und gegen Arbeitslosigkeit und soziale Aus-grenzung einsetzen, lohnt sich. In 2008 wurden beiden Trägern, die uns ihre Finanzdaten nennen konn-ten (21 von 27), über 20 Millionen Euro umgesetzt.Legt man die Angebote, Personal- und Teilnehmerda-ten der fehlenden Einrichtungen zu Grunde, danndürfte das Gesamtvolumen ca. 24 Millionen Euro be-tragen.

In der Abb. 4 sind die Finanzierungsquellen aller Trä-ger, deren Gesamthöhe und durchschnittlichen Antei-le am Gesamtvolumen dargestellt. Sehr deutlich zeigtsich, dass die Abhängigkeit von Leistungen aus demSGB II (40 Prozent) sehr groß ist. Nimmt man die Leis-tungen aus dem SGB III und VIII hinzu, so ist man fastbei 50 Prozent. An zweiter Stelle kommen dann schondie Erlöse mit 19 Prozent. An dieser Stelle wird eingroßes Problem einzelner Einrichtungen deutlich: DieFinanzierung ihrer Arbeit ist nur möglich, wenn Erlö-se erzielt werden. Abgesehen davon hat nur Erlösorientierte Arbeit einen Realitätsbezug, und nur die-ser bietet eine optimale (geforderte) Arbeitsmarktnä-he. Jede Veränderung im SGB II wirkt sich auf die Zahl

der TeilnehmerInnen, derenVerbleib in einer Maßnahmeund die Qualität der Maß-nahme aus und hat damitunmittelbare Konsequenzenauf unsere Erlös orientiertenArbeitsbereiche.

Ein weiteres Problem: Auch die Zuschüsse aus EU-,Bundes- oder Landespro-grammen sind in der Regelabhängig von Kofinanzie-rungszusagen aus SGB II-Mit-teln. Veränderungen hier, undseien es nur unüberwindbarebürokratische Hürden, ma-chen es unseren Einrichtun-gen, vor allem den kleineren,unmöglich, sich an eigentlichfür sie interessanten Program-men zu beteiligen.

In Zeiten permanenter Ver-änderungen und Umstruktu-

rierungen waren und sind Kirche und Diakonie immeran unserer Seite. In vielfältiger Weise erfahren wirUnterstützung. Eine stabilisierende und tragende Säu-le sind die finanziellen Beiträge zu den unterschied-lichen Anlässen. Wir sind froh darüber und sehr dank-bar.

Alten-/ Krankenpflege Baumaßnahmen / Bausanierung BlumengeschäftCafé / RestaurantEDV-SchreibserviceElektrodienst/ -installationFahrradbörse / Fahrradstation FahrradwerkstattForstwirtschaftGarten- und LandschaftsbauGas-/ WasserinstallationGastronomie / ServiceGebäudereinigung GemüsebauGestaltung / DesignHaushaltsnahe DienstleistungenHauswirtschaftHeizung / LüftungHolzspielzeug Kiosk Kleiderbörse

Küche / KantineMaler Metallfertigung / ElektrofertigungMöbelbörse Montage-/ VerpackungsarbeitenRecycling Elektro(nik)-GeräteRecycling Möbel Recycling TextilienSchlosserei Schreinerei / InnenausbauSecond-Hand-KaufhausSonstige Angebote Handwerk / BauSoziale DiensteTextil / SchneidereiTextilanfertigung/ -änderungTransporteVerkauf Elektro(nik)-GeräteWäschereiWohnraumanpassungWohnumfeldverbesserung Zimmerei

Alphabet unserer Qualifizierungsfelder

Abb.3

Abb. 4

Sonstige Zuwendungen406.127 Euro2%

Erlöse3.850.047 Euro 19%

SGB VIII901.643 Euro4%

SGB III923.101 Euro5%

SGB II8.101.644 Euro40%Landespro-

gramme inkl. EU2.280.926 Euro11%

Sonstige Förderungen228.501 Euro1%

Landeskirche Diakonie1.468.968 Euro7%

EU-Projekte Bund594.788 Euro3%

KommunaleZuschüsse1.577.173 Euro8%

Finanzierungsgrundlage derEinrichtungen in 2008

14 asi. AQUA Projekte

KKoocchh,, KKoossttüümmbbiillddnneerr,, HHootteellkkaauuffmmaannnn,,WWeelltteennbbuummmmlleerr,, YYooggaalleehhrreerriinn......Die Berufe und Hobbies der SeniorPartnerinnen undSeniorPartner sind genauso unterschiedlich wie ihrePersönlichkeiten. Eines jedoch haben alle Mentorenvon JUSTAment, dem Schulprojekt des Vereins fürInternationale Jugendarbeit e. V. Ortsverein Frank-furt am Main, gemeinsam: Sie engagieren sichehrenamtlich für die junge Generation.

Die hochqualifizierten 27 Paten aus den unterschied-lichsten Berufssparten sind zwischen 45 und 75 Jah-re alt. Sie haben zum großen Teil ihr aktives Berufs-leben hinter sich. Seit April 2008 geben sie ihre wert-vollen Kenntnisse und Erfahrungen aus einem langenund erfolgreichen Arbeitsleben an fast 100 Schülerin-nen und Schüler der Erich-Kästner-Haupt- und Real-schule in Oberursel im Taunus weiter.Das kommt an bei den Jugendlichen: Sie erfahrenWertschätzung und Interesse durch die ältere Gene-ration und sind verblüfft, denn es handelt sich nichtum „langweilige Grufties“, die sich mit ihnen ausein-ander setzen wollen. Diese SeniorPartner habenetwas zu bieten. Das sorgt schon im Vorfeld für Auf-regung. Bereits vor dem persönlichen Kennen lernenkönnen die teilnehmenden Jugendlichen ihre neuen

Mentoren auf „Steckbriefen“ in Augenschein nehmen. EinFoto löst dabei besonders viel Spannung aus. Ein Senior-Partner (Bild unten) – der Weltenbummler aus der Gruppe– hat sich im Jemen mit einem Falken auf der Schulterablichten lassen.

Die SeniorPartner begleiten ihre Schützlinge über mindes-tens zwei Schuljahre. JUSTAment ist in den Schulunterrichteingebunden und gezielt auf den Lehrplan abgestimmt. Aufdiese Weise können die Mentoren Themen des Unterrichtsaufgreifen und intensivieren. Gemeinsam mit den Jugend-lichen analysieren sie deren Stärken und Schwächen, erken-nen Potentiale und gleichen Defizite aus. Sie leisten Orien-tierungshilfe bei der Berufswahl, geben Tipps, üben kons-truktive Kritik und sprechen Empfehlungen aus, die es denSchülerinnen und Schülern ermöglichen, vom Wissen undden Kontakten ihres erfahrenen Ratgebers zu profitieren.Schließlich geht es um ein wichtiges Ziel: einen Ausbil-dungsplatz im Anschluss an die schulische Ausbildung.

Verein für InternationaleJugendarbeit e. V.

Kontakt:Verein für Internationale Jugendarbeit e. V.Ortsverein Frankfurt am MainProjektleitung: Sabine SchlueBurgstraße 106, 60389 Frankfurt am MainTel: 069/68978320E-Mail: [email protected]: http://frankfurt.vij.de

JUSTAment – jetzt erst recht von Sabine Schlue

Seit 117 Jahren engagiert sich der Verein für InternationaleJugendarbeit e. V. Frankfurt für junge Menschen auf dem Wegzum Beruf. Mit dem Projekt JUSTAment unterstützen die sechs Vor-stände, zwei fest angestellten Mitarbeiter und 30 Ehrenamtlichenbenachteiligte Jugendlichen dabei, den schwierigen Weg von derSchule ins Erwerbsleben zu meistern.

Das Schulprojekt des Vereins für Internationale Jugendarbeit e. V.

15Projekte as i . AQUA

IIn der Regelschule hatte Jacquelinegroße Probleme. Da sie spät einge-schult wurde und das 3. Schuljahrwiederholen musste, war der Alters-unterschied zu den Klassenkame-radInnen beträchtlich. Sie fühltesich im Klassenverband nicht mehrwohl; Verhaltensauffälligkeiten undFehlzeiten waren die Folge. Auchdie LehrerInnen kamen nicht mehrmit ihr zurecht. Ihr wurde nahe ge-legt, die Schule zu wechseln. Überdie Schulsozialarbeit erfuhr sie vomProjekt FFuuttuurree GGiirrll. Nun, einige Wochen nach Beginnder Maßnahme, hat sich das Bildgewandelt. Sie hat bisher noch kei-ne Fehlzeiten und das Praktikum imAltenpflegeheim – in dem sie vorher

Sozialstunden wegen der Verletzungder Schulpflicht ableisten musste –macht ihr sehr viel Spaß.Insgesamt schaut sie sehr viel hoff-nungsfroher in die Zukunft. Befragtnach ihren Zielen sagt sie, dass sienach dem Hauptschulabschlussauch den Realschulabschluss nach-holen möchte, um ihr Ziel, Kranken-pflegerin zu werden, erreichen zukönnen.

Im Rahmen der Maßnahme, an derJacqueline teilnimmt, findet dreimalwöchentlich Unterricht in kleinenLerngruppen von maximal zwölfTeilnehmerInnen statt. Hier werdensie intensiv auf einen der beidenPrüfungstermine (im Sommer und

im Winter) vorbereitet. Binnender letzten drei Jahre wurden –bei einer Erfolgsquote von über90 Prozent – 40 TeilnehmerIn-nen zum Abschluss geführt.Neben den prüfungsrelevantenFächern sammeln die Jugend-lichen an zwei Tagen in derWoche aber auch Berufspraxis.In Praktika mit selbst gewähltemSchwerpunkt können sie ersteErfahrungen in ihrem Wunsch-beruf machen – im Idealfall stelltder Praktikumsbetrieb nach er-folgreicher Qualifizierung einenAusbildungsplatz zur Verfügung.

Ein weiterer wichtiger Teil derMaßnahme ist die flankierendeindividuelle Begleitung der Teil-nehmerInnen. Ihnen wird durchdie Projektleitung eine kontinu-ierliche Betreuungs- und Reflek-tionsmöglichkeit geboten, undgemeinsame Förderziele werdenerarbeitet.

Kontakt:VABIA Vellmar e. V.Ihringshäuser Str. 234246 VellmarTel.: 0561/982500Fax: 0561/9825040E-Mail: [email protected]: www.vabia-vellmar.de

Immer mehr Jugendliche verlassen die Schule ohne Schulabschluss. Damit vermindern sich ihre Chancen aufdem ohnehin sehr angespannten Ausbildungsmarkt. Auch diesem Problem widmen sich seit dem Jahr 2006die Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte des Vereins für Ausbildung, Beratung, Integration und Arbeit– VABIA Vellmar e. V. In den Projekten Future Girl,Taktik&Praktik und Job-Chance stehen von den 36 Plätzen18 Plätze für TeilnehmerInnen zur Verfügung, die den Hauptschulabschluss nachholen wollen.Die 15-jährige Jacqueline ist eine von ihnen.

Verein für Ausbildung Beratung Integration und Arbeit – Vellmar e.V.

vab ia

FUTURE GIRL JacquelineFUTURE GIRL Jacquelinevon Steffen Schulz

Die 15-jährige Jacqueline L. und Projektleiterin Panagiota Tzelepibeim wöchentlichen Unterricht

Der VABIA Vellmar e. V. bietet alsregionaler, gemeinnütziger Trägerunterschiedliche Projekte an. SeinZiel ist es, Menschen durch schuli-sche sowie berufliche Qualifizierungund persönliche Stabilisierung inArbeit und Ausbildung zu bringen.

16 asi. AQUA Projekte

„„IInntteeggrraattiioonn iisstt kkeeiinnee eeiinnsseeiittiiggee AAnnppaassssuunngg vvoonnMMiiggrraannttIInnnneenn.. AAuucchh ddiiee aauuffnneehhmmeennddee GGeesseellllsscchhaaffttmmuussss ssiicchh ööffffnneenn.. EErrsstt ssoo wwiirrdd IInntteeggrraattiioonn,, ddiiee vvoonnggeeggeennsseeiittiiggeemm RReessppeekktt ggeekkeennnnzzeeiicchhnneett iisstt,, mmöögglliicchh..IImm ZZeeiicchheenn ddeess ddeemmooggrraapphhiisscchheenn WWaannddeellss kkaannnn eessssiicchh kkeeiinnee GGeesseellllsscchhaafftt lleeiisstteenn,, PPootteennttiiaallee zzuu vveerr--sscchhwweennddeenn..““Hier ist ein weiterer Schwerpunkt des Jugendmigra-tionsdienstes, der durch flankierende Maßnahmenzur interkulturellen Öffnung beiträgt. Zur interkultu-rellen Öffnung in der Region sollten MultiplikatorIn-nen gewonnen werden.

Unter dem Titel „Vielfalt als Chance“ fand aus diesemGrund ein Fachtag statt. Probleme im Umgang mitinterkulturell relevanter Diversität sowohl als He-rausforderung und als Anforderung wurden behan-delt. In verschiedenen Workshops ging es um Ste-reotypen, Fremdbilder und die besonderen Aspekteim Rahmen interkultureller Elternarbeit. Durch un-terschiedliche Übungen hat sich herausgestellt, dass90 Prozent der interkulturellen Konflikte auf Miss-verständnissen basieren.

BBeeiissppiieell:: BBeerrggzziieeggeeIndianer trifft Cowboy. Sie stehen sich gegenüber.Indianer zeigt mit ausgestrecktem Finger auf denCowboy. Cowboy zeigt nun mit ausgestrecktem Zei-gefinger und kleinem Finger auf den Indianer.Indianer hebt beide Arme. Die Fingerspitzen berüh-

ren sich über dem Kopf. Cowboy macht mit rechter Handeine Wellenbewegung. Am Abend erzählt der Cowboy sei-ner Frau von der Begegnung:Heute habe ich einen Indianer getroffen. Stell dir vor, erstellt sich mir in den Weg und sagt sofort: Ich schieße dich.Ich zu ihm: Ich schieße dich zweimal.Darauf sagt der Indianer: Mach, dass du nach Hausekommst.Dann habe ich ihm gesagt: Schleich dich.Auch der Indianer erzählt seiner Frau von der Begegnung.Heute habe ich so einen verrückten Cowboy getroffen. Ichhabe ihn gefragt: Wie heißt du?Er antwortet: ZiegeIch frage: Bergziege?Er: Flussziege.

Die TeilnehmerInnen setzten sich aus SozialpädagogInnen,LehrerInnen und ErzieherInnen zusammen. Alle waren sicheinig, dass mehr Wissen auf beiden Seiten und Ge-sprächsbereitschaft Missverständnisse vermeiden helfen.

Um die Jugendlichen als Zielgruppe zu erreichen, wurde dieWanderausstellung „anders? – cool!“ der Jugendmigra-tionsdienste in den Odenwaldkreis geholt. Als Veranstal-tungsort konnte die Theodor-Litt-Schule (TLS) in Michel-stadt gewonnen werden.Die Ausstellung war im Zentrum der Schule platziert, dasgleichzeitig Aula und Pausenraum ist. Schon die Eröff-nungsveranstaltung zeigte, wie wichtig ein Miteinander derKulturen ist. „2050 wird die Hälfte aller Menschen in

Kontakt:Jugendwerkstätten Odenwald e. V. (JWO)Ursula Glück-GürthGerhart-Hauptmann-Straße 264711 ErbachTel: 06062/912110Fax: 0662/912112E-Mail: [email protected]: www.jwo-ev.de

Der Jugendmigrationsdienst Erbach (JMD Erbach) ist Teil der JWO und hat die Aufgabe, junge Menschen bis 27 Jahren beiihrer Integration in Deutschland zu unterstützen. Dies geschieht durch eine individuelle Integrationsplanung im Rahmen desCase-Managements unter Partizipation der Jugendlichen. Hierzu wird ein Profiling erstellt. Ausgehend von den Stärken wird einkleinschrittiger Hilfeplan entwickelt, der den spezifischen Bedürfnissen im sprachlichen, schulischen, beruflichen und sozialenBereich entspricht. Auch für punktuelle Anfragen wie z. B. Anerkennung im Ausland erworbener Bildungsnachweise ist der JMDAnsprechpartner.

V i e l fV i e l f a l t a l s C h a n c ea l t a l s C h a n c evon Angela Worm

Foto:Eine Schulklassereichte ein Puzzle aus verschiedenenNationalflaggen beim Wettbewerb„Integration ist…?“ein und erhielt dafürden 1. Preis.

17Projekte as i . AQUA

Deutschland unter 40 Jahren einen Mi-grationshintergrund haben“; „Alteingeses-sene bestimmen über Maß und Form vonIntegration“ und „weil Wissen Verständnisschafft“ – so lauteten einige Äußerungender Redner bei der Ausstellungseröffnung.Viele Schüler nutzten mehrfach täglich dasAngebot. Hinzu kamen zahlreiche Grup-pen von außen.

Die Ausstellung lieferte Hintergrundwis-sen. Ein buntes Rahmenprogramm be-gleitete die Ausstellung. Mit einem in-terkulturellen Theaterstück der Intensiv-klasse der TLS, Darbietungen auf der „Saz“,der türkischen Laute, Tanzvorführungenund Filmpräsentationen mit anschließen-der Diskussion wurden nationenübergrei-fende verbindende Elemente herausgear-beitet. Gezeigt wurden zwei Filme vonund über Jugendliche mit Migrationshin-tergrund im Odenwald, die im Rahmeneines gemeinwesenorientierten Projektesentstanden sind.

Viel Zuspruch fand auch die Möglichkeit,sich mittels einer Fotomontage vor dieAkropolis, auf den roten Platz etc. verset-zen zu lassen.

Parallel zur Ausstellung regte ein Wettbe-werb „„IInntteeggrraattiioonn iisstt……??““ zur Auseinander-setzung mit dem Thema an. Es wurden vie-le Einzel-, aber auch Klassenarbeiten ein-gereicht.

Die Idee einer Schulklasse, ein Puzzle ausverschiedenen Nationalflaggen zu einemGanzen zusammen zu fügen, überzeugtedie Jury. Die Gewinner erhielten einen Bei-trag zur Klassenkasse.

Die Jugendwerkstätten Oden-wald e.V., gemeinnütziger Trä-ger der freien Jugendhilfe nach§ 13 KJHG und Mitgliedsein-richtung im Diakonischen WerkHessen und Nassau, bieten seitüber 20 Jahren Beratung undUnterstützung beim schwierigenÜbergang zwischen Schule undBeruf für Jugendliche und jungeErwachsene im Odenwaldkreisan. Wir sind Träger verschiede-ner Projekte im Rahmen derBerufsorientierung und der Be-rufsvorbereitung. Die Integrationvon Migrantinnen und Migrantenist ein weiterer Schwerpunkt un-serer Arbeit.

Die Wanderaustellung„anders? – cool!“

wurde von einem buntenRahmenprogramm begleitet.

Tanzvorführungen einer türkischen Jugendgruppe

Die Intensivklasse der TLS führteein interkulturelles Theaterstück vor.

Türkische Musik wurde auf der landes-typischen „Saz“ vorgetragen.

Kinder- und BeratungszentrumSauerland

WWiieehhaabbeenn ssiiee iihhrree

AArrbbeeiittsslloossiikkeeiitt eerrlleebbtt??

Arbeitslos zu sein war für mich eine absolutschlimme Erfahrung. In Ungarn war ich niearbeitslos. Ich habe immer etwas gemacht. Ichmuss auch immer etwas für mich machen undkann nicht nutzlos rumsitzen. Das wollte undwill ich nicht, das kenne ich nicht aus Ungarn.Ich will mich mit meinen Fähigkeiten in dieGesellschaft einbringen. Wenn man immer zuHause ist, wird man dumm im Kopf. Man rostetund verliert das Interesse an der Welt und demgesellschaftlichen Geschehen. Im Jugendzent-rum lernen die Besucher, wie man ein Ziel imLeben findet. Für mich war es der Ort, wo ichgebraucht wurde und nicht einfach ohneGegenleistung Geld vom Staat bekomme. OhneArbeit ist es sehr schlecht für den Menschen.Der Mensch braucht Arbeit.

WWaass kköönnnneenn ssiiee üübbeerr iihhrree ZZeeiitt bbeeii BBIISS bbeerriicchhtteenn??

Es war eine sehr gute Zeit. Zum ersten Mal in Deutsch-land hatte ich richtige Kollegen, es war wie früher inUngarn. Sie haben mich als gleichwertige Kollegin ange-sehen und nicht als Hilfskraft. Das Kinder- und Bera-tungszentrum Sauerland (KBS) war wie eine große Fami-lie für mich. Ich hatte wie alle anderen Mitarbeiter eineneigenen Schlüssel, einen eigenen Arbeitsplatz, habe anden Betriebsfeiern teilgenommen und das Netzwerkerlebt. Ich konnte meinen Unterricht vollkommen selbst-ständig gestalten. Das alles hat mein Selbstbewusstseingestärkt, und ich konnte immer besser arbeiten. Endlichkonnte ich auch wieder das machen, was ich gelernthabe und woran ich so viel Freude habe – Lehren!

Ich habe aber auch viel gelernt. Sowohl von den Kindernals auch von den Kollegen. Das deutsche Schulsystemwar mir unbekannt und die Lehrmethoden häufig andersals in Ungarn. Außerdem hatte ich im Alltag ein andau-erndes Sprachtraining. Es war, als würde sich ein neues

Kontakt:Kinder- und Beratungszentrum Sauerland,Abteilung BISLeitung: Christine GilbergFöhrer Straße 72, 65199 WiesbadenTel: 0611/20 51713Fax: 0611/2051715E-Mail: [email protected]

2001 reiste Susanne Kowaliczky von Ungarnnach Deutschland ein, um mit ihrem deutschenEhemann zusammen leben zu können. In ihrem

Heimatland arbeitete sie 36 Jahre als Grund-schullehrerin. In Deutschland fand sie keineAnstellung als Lehrerin, da ihre Aussprache

„mangelhaft“ war und sie „zu alt“ ist.Sie wendete sich hilfesuchend an die kommu-nale Arbeitsvermittlung und wurde von ihrem

Fallmanager an die BeschäftigungsinitiativeSauerland (BIS) vermittelt. Hier wurde sie ent-sprechend ihrer Qualifikation im Jugendzent-rum Trafohaus in der Schülerhilfe und im Ein-zelnachhilfeunterricht eingesetzt. Von August

2007 bis Februar 2009 war sie im Rahmen einerArbeitsgelegenheit (AGH) beschäftigt.

Christine Gilberg traf sich mit ihr zum Gespräch:

„Der Erfolg der von Christine Gilberg

18 asi. AQUA Projekte

Wissensfenster öffnen, weil ich eine intensive Weiterbil-dung erhielt. Ich konnte im Stadtteil erleben, wie vieleKulturen in Deutschland leben und wie sie leben. Daswar sehr interessant. Meine Aussprache war endlich keinHindernis für meine Anstellung, und die Kinder habenmeine Schwäche akzeptiert.

Der Erfolg meiner Schüler war auch mein Erfolg. Es warso schön mitzuerleben, wie einer meiner Schüler mitmeiner Hilfe endlich das Lesen gelernt hat. Heute nochist es schön, wenn ich Schüler wieder treffe. Sie berich-ten mir, was aus ihnen geworden ist.

SSiiee wwaarreenn eeiinneeiinnhhaallbb JJaahhrree bbeeii BBIISS.. WWiiee ggiinngg eess ddaannaacchhwweeiitteerr??

Wer lange arbeitslos ist, braucht länger, um wieder in dieArbeit zu finden. Da vieles neu war, war es für mich wich-tig, so lange wie möglich im Jugendzentrum zu lernen.

Das Kinder- und Beratungszentrum Sau-erland (KBS) ist eine gemeinwesenorien-tierte Einrichtung in Trägerschaft der Evan-gelischen Erlösergemeinde Wiesbaden.Zum KBS gehört neben der Beschäfti-gungsinitiative Sauerland (BIS) das Stadt-teilbüro, eine KiTa und das JugendzentrumTrafohaus.Unser Fachanleiter in der BIS qualifiziert imRahmen einer Arbeitsgelegenheit imBereich der Garten- und Landschaftspflege.Die Arbeitsgruppe besteht aus maximalacht Teilnehmern.Wir bieten zwei Arbeitsgelegenheiten imJugendzentrum Trafohaus in der Schülerhil-fe und im Fahrradcontainer an.Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose ab 18Jahren.

19Projekte as i . AQUA

Ich hätte so schnell auch keine Arbeit gefun-den. Meine lange Erfahrung im Jugendzentrumhat bestimmt geholfen, eine Anstellung zu fin-den. Außerdem bin ich ungern gegangen, daich mich so ausgesprochen wohl gefühlt habe.

Nach meinem Ein-Euro-Job habe ich eineAnstellung in einer Grundschule in der Betreu-ung gefunden. Leider ist diese nicht so umfang-reich, sodass es nicht ganz ohne Hilfen vomStaat geht, aber ich suche weiter.

WWaass wwüünnsscchheenn ssiiee ssiicchh ffüürr ddiiee ZZuukkuunnfftt??

Wenn ich viel Geld hätte, würde ich so vieleSprachkurse machen, bis ich es endlich richtigkann. Mein größter Traum ist aber eine Anstel-lung, mit der ich endlich vollkommen unabhän-gig vom Staat leben könnte.

r Kinder ist auch mein Erfolg“

Im Jugendzentrum Trafohaus erledigen Schüler ihre Hausaufgaben.Susanne Kowaliczky unterrichtete sie dort im Einzelunterricht.

Kinder- und BeratungszentrumSauerland

Kontakt:neue diensteVogelsberg NDV GmbHFulder Tor 24 d, 36304 AlsfeldTel.: 06631/91120Fax: 06631/911239 E-Mail: [email protected]: www.neue-dienste-vb.de

20 asi. AQUA Projekte20 asi. AQUA Projekte

BBesucher der neuen dienste Vogelsberg sind schonmal überrascht, wenn sie im hinteren Bereich desGroßraumbüros die Bettkonstruktion mit integrier-tem Flachbildschirm und schwenkbarer Computer-tastatur entdecken. Zugegebenermaßen ein ungewöhnlicher Ar-beitsplatz, den Achim S. da hat. Für ihn aber ist esdie einzige Möglichkeit, überhaupt arbeiten zukönnen.

Der 50-Jährige war vor über zwölf Jahren sounglücklich gestürzt, dass seine Wirbelsäuleschwer geschädigt wurde und Fraktursplitter seit-dem ableitende Nerven reizen. „Der Druck auf dieWirbelsäule“, sagt Achim S., „ist im Sitzen und Ste-hen besonders stark.“ Quälende Schmerzen sinddie Folge.

Achim S. arbeitet bei den neuen diensten Vogels-berg an einem so genannten Telearbeitsplatz. Dortführt er jährlich tausende Telefonate mit Kundeneiner großen Optiker- und Hörakustik-Kette.

„In den Gesprächen“, erklärt er, „frage ich danach,wie zufrieden jemand mit der neuen Brille, demgerade angepassten Hörgerät oder auch mit dem

Service in der jeweiligen Geschäftsstelle ist.“ Eine Auf-gabe, die Achim S. in doppelter Hinsicht für wichtighält – für den Auftraggeber, aber auch für ihn persön-lich. Diese Art der Kontakte seien, so Achim S., einhervorragendes Kundenbindungsinstrument, denn„dass sich ein Unternehmen für die Befindlichkeit sei-ner Kunden interessiert und wirklich wissen will, obdas Produkt in Ordnung ist oder auch die Dienstleis-tung stimmt, wird sehr positiv aufgenommen. VieleGesprächspartner sagen das auch.“ Dem Unterneh-men hingegen liefere diese Befragung wertvolleErkenntnisse, die es ermöglichen, aus etwaigen unzu-friedenen Kunden wieder Zufriedene zu machen.„Aus diesen Gründen“, sagt Achim S., „bedeutet mirdiese Arbeit sehr viel.“ Nicht nur, weil sie sinnvoll sei.Vielmehr gebe sie ihm das Gefühl, auch als schwerbe-hinderter Mensch gebraucht zu werden.“

Seit vier Monaten arbeitet Achim S. nun im Home-Office. Sein Arzt hatte ihm nach einem beginnendenBandscheibenvorfall dazu geraten. „Das Sitzen auf derFahrt zur Arbeit wurde für mich mehr und mehr zurBelastung“, erklärt er. Er sei deshalb dankbar, dasssein Arbeitgeber Verständnis für seine Situation auf-gebracht und der Verlegung seines Arbeitsplatzesinklusive aller Hilfsmittel zugestimmt hätte.

Die neue dienste Vogels-berg NDV GmbH ist einegemeinnützige Gesellschaftfür Kommunikation und Inte-gration und bietet Arbeitsplät-ze und Qualifizierung in demBereich Telefondienstleis-tungen und Medien u.a.DSBreport und asi. AQUAan.

Die neue dienste sindDienstleister für Tess TeScript –Telefonver-mittlungsdienst für schwerhö-rige und ertaubte Menschen.

Im Liegen arbeiten!von Dagmar Gottschalk

Achim S. an seinem Tele-arbeitsplatz bei derKundenbefragung

21Projekte as i . AQUA

FFethi G. war einer der ersten Teilneh-mer in einem Zusatzjob in unsererEinrichtung. Im Jahr 2005 arbeitete erin der „Gemeindehilfe“ – damals nochein Pilotprojekt für die DiakonieWerkstatt und dank der Unterstüt-zung durch die Evangelische Kirchen-gemeinde im Kreisgebiet bis heute einfester Teil unserer Beschäftigungsan-gebote.

Die Projekte der Diakonie Werkstatte. V. Groß-Gerau / Rüsselsheim wer-den von Frauen und von Männerngerne angenommen. Aufgabenfelderwie die Mitarbeit bei der Tafel e. V.und in der Übungswerkstatt, Umzugs-hilfe für Bedürftige sowie kleinereInstandhaltungs- und Gartenarbeitenin den Kirchengemeinden bieten dieMöglichkeit, Erfahrungen in den un-terschiedlichen Bereichen zu sammeln.Ein Arbeitsplatz als Malerhelfer, der inder Regel auf mindestens ein Jahr be-fristet ist, kann für handwerklich Inte-ressierte eine sinnvolle Anschluss-perspektive nach dem Zusatzjob sein.So auch für Fethi G., der inzwischen inunserer Malerwerkstatt mitarbeitet.

„Arbeit ist für mich wichtig“, sagt er.

Vor 30 Jahren kam er aus der Türkeinach Deutschland. „Ich habe fast 23Jahre hier in Fabriken gearbeitet“,berichtet er. Zuletzt war er in der Gas-tronomie in einem Familienbetriebtätig.

Kontakt:Diakonie Werkstatt e. V.Groß-Gerau / RüsselsheimWeserstr. 34,65428 RüsselsheimTel.: 06142/152120E-Mail: [email protected]: www.diakonie-werkstatt.de

Doch hatte er auch Schwierigkeitenim Umgang mit Alkohol. Seit er eineTherapie gemacht und beendet hat,trinkt er keinen Alkohol mehr undversichert gleich mehrmals: „Das interessiert mich überhauptnicht mehr!“ Was ihm in der Malerwerkstatt gutgefällt? „Die Atmosphäre“, antwortet er. „Mitden Kollegen komme ich gut aus, undich lerne noch `was dazu.“

HHüütttteennbbaauu ffüürr ddeenn WWeeiihhnnaacchhttss--mmaarrkktt iinn GGrrooßß--GGeerraauuEin aktuelles Highlight in unsererÜbungswerkstatt ist der Bau einer„Weihnachtshütte“.

Nachdem die erste Hütte zu Beginn die-ses Jahres fertig gestellt war, haben wirvon der Stadt Groß-Gerau die Anfragezum Bau weiterer Weihnachtshütten fürden nächsten Weihnachtsmarkt erhal-ten. Gern kommen wir dieser Aufgabenach. Die Arbeiten laufen in den Som-mermonaten auf Hochtouren.

Wolfgang F., 49 Jahre, ist einer derProjektteilnehmer, die unter anderemmit dem Bau des Prototyps beschäf-tigt waren. Ihm gefällt die Arbeit im Projekt. Vorallem, „dass ich von der Straße wegbin und morgens wieder einen Grundhabe aufzustehen.“ Und: „Es gibt kei-ne Langeweile mehr.“

Den Tag durch eine regelmäßige Arbeit sinn-voll zu gestalten gibt Haltvon Karin Schimetschka und Nicole Rohark

Diakonie Werkstatt e. V.Groß-Gerau / Rüsselsheim

Die Diakonie Werkstatt e.V.Groß-Gerau / Rüssels-heim ist ein gemeinnützigerVerein und bietet Qualifizie-rungsmaßnahmen alsMalerhelfer an. Tätigkeitenim Zusatzjob werden beiden KooperationspartnerIn-nen, der Tafel des regiona-len Diakonischen Werkessowie in Ev. Kirchengemein-den und in sozialen Institu-tionen des Kreisgebietesausgeführt.

21Projekte as i . AQUA

Projektteilnehmer Wolfgang F.gefällt die Arbeit.

„„NNie hätte ich gedacht, dassGefäßkrankheiten so lustig seinkönnen“, sagte jemand alsResumée des Rhön-Seminars inSchwarzerden. Zum zehntenMal fand es in diesem Jahr stattund dauerte deshalb fünf stattder üblichen vier Tage. Gemeintwar ein Spiel am Abschluss-abend, bei dem wir alle Tränengelacht haben. Lachen ist einegute Therapie und draußen seinin der Natur – weit weg von derGroßstadt – ist es auch.

Das Malen: Erstaunlich, wiesich die Bilder seit dem letztenJahr verändert haben. Viel Po-tential steckt in uns – wenigGelegenheit, es zu zeigen.

Ein überraschend schöner Son-nenuntergang auf der Wasser-kuppe am Abend zuvor hatteoffensichtlich einige inspiriert.

22 asi. AQUA Projekte

Hilfeim Nordend e. V.Frankfurt

Kontakt: Hilfe im Nordend e. V.Pfr. i. R. Jürgen SchwarzHirzenhainer Str. 6, 60435 Frankfurt/M.Tel.: 069/433278Sozialarbeiter: Michael EismannMartin-Luther-Platz. 1, 60316 Frankfurt/M.,Tel.: 069/490579, Fax: 069/4930829E-Mail: [email protected]: www.luthergemeinde-ffm.de

Innehal ten – Innehal ten – KrKr af t schöpfaf t schöpfen – en – auf neue Ideen kauf neue Ideen k ommenommen

Der Trägerverein Hilfe im Nordend e. V.ging aus einem ABM-Projekt der Luther-gemeinde in Frankfurt hervor und ist Mit-glied im DHWN. Das Konzept lautet:Begegnung, Beratung und Beschäftigung.Dazu gehören Hilfsdienste für alte undbehinderte Menschen, die von ehrenamt-lichen Personen erbracht werden.

Wie ein Feuerball schwebte die Sonneam Himmel und wies uns den Weg –zur Farbe, zum Licht.Eine überaus kreative Gruppe. Dieeinen glänzen durch Wortwitz, andereschreiben Gedichte, manche bastelnaußergewöhnliche Objekte. „Withlove“ stand da ganz klein und dochnicht versteckt genau im Zentrumeiner großartigen Bildcollage. ‚MitLiebe gemacht’ lautete die Botschaft,aber man musste dafür ganz genauhinsehen. Mit Liebe und für die Liebesind wir gemacht.Auch die Tanzvorführung, erst kurzzuvor eingeübt, hatte Auftritts-Qua-lität und die Freude bei den Tanzen-den war spürbar.Wie kann es sein, dass all diese Fähig-keiten in unserem Alltagsleben ein sokümmerliches Dasein fristen? EineFrage, die wir dieser Gesellschaft stel-len können, ja, stellen müssen.Haben wir vielleicht den Lustfaktorvergessen, der uns erst zu Menschen

macht – über das bloße Funktionie-ren, Konsumieren und Geldeintreibenhinaus? Die Lust am eigenen Tun –Musik, Tanz, Gestaltung, Sprachspiel –da sind wir bei uns, da wachsen wirüber uns hinaus.Gefäßkrankheiten sind normalerweisenicht lustig, Hartz IV ist es auch nicht.Und doch haben wir ein unveräußerli-ches Menschenrecht auf Freude amLeben und fordern es ein.Herzlichen Dank ans „Dreamteam“Gila, Marion und Michael, die in die-sen Tagen arbeiten mussten, und ichglaube und hoffe, dass wir ihnen aucheiniges dafür zurückgegeben haben.

Ein Bericht von Manfred Frei über das letzte Seminar in der Rhön-Akademie für 14 Erwerbslose

HHerr F. leidet an Depressionen. Durch die Arbeit im Inte-grationsbetrieb findet er Tagesstruktur und Anerken-nung. Dies fehlte ihm seit Jahren und bildet neben the-rapeutischen Maßnahmen eine wichtige Voraussetzungfür seine seelische Stabilität. Wir wissen, dass Herr F. denAnforderungen des ersten Arbeitsmarktes nicht gewach-sen wäre. Für ihn wäre eine dauerhafte Beschäftigung ineinem betreuten Arbeitsverhältnis wünschenswert.

Frau U. ist gelernte Bürokauffrau. Sie hat über zehn Jah-re erfolgreich und gut in ihrem Beruf gearbeitet. EineAlkoholproblematik wurde so massiv, dass sie vor achtJahren ihren Arbeitsplatz verlor. Es folgten Therapien.Nun ist sie soweit stabilisiert, dass sie sich seit einigenMonaten gut bei uns eingefunden hat. Der Traum ist undbleibt: zurück ins Büro. Realistischerweise muss sich FrauU. jedoch damit auseinander setzen, dass sie bei der vor-handenen Konkurrenz an gut ausgebildeten Bürofach-kräften hier kaum eine Chance hat. Der Abgleich vonWunsch und Realität ist manchmal sehr schmerzhaft.Dies wird in Gruppen- und Einzelgesprächen themati-siert. Mitunter finden Menschen während der Beschäfti-gung in unserem Betrieb neue Wege jenseits der langefestgelegten Vorstellungen und Wünsche.

Das wahre Leben ist manchmal andersIn Einzel- und Gruppengesprächen werden mit den Teilnehmern abweichendeErkenntnisse aus Wunsch und Realität thematisiert.von Eva-Maria Sunnus

23Projekte as i . AQUA

Diakonisches WerkDillenburg-Herborn

Kontakt:Diakonisches Werk Dillenburg-HerbornIntegrationsbetrieb Arbeit und BeschäftigungIn der Hirtenwiese 10 35745 Herborn-SeelbachTel.: 02772/5758890Fax.: 02772/57588914E-Mail: [email protected]: www.dwdh.de

VVoorraauusssseettzzuunngg ffüürr eeiinnee TTeeiillnnaahhmmee iisstt ddeerr BBeezzuugg vvoonn LLeeiiss--ttuunnggeenn nnaacchh ddeemm SSoozziiaallggeesseettzzbbuucchh IIII.. Anfänglich wur-den ausschließlich Menschen mit einer Suchterkran-kung in unserem Betrieb beschäftigt. Inzwischen wur-de der Personenkreis erweitert auf Menschen mit ver-schiedenen persönlichen Handicaps. Dies erweistsich für alle Beschäftigten als hilfreich, da es so leich-ter ist, sich von der Fixierung auf die eigene Proble-matik ein Stück weit lösen zu können. Das Arbeitskli-ma hat sich verbessert; auch der Frauenanteil hat sichdeutlich erhöht.

2005 nahm der Integrationsbetrieb Arbeit undBeschäftigung seine Arbeit für Dienstleistungen inder Haus- und Gartentechnik auf. Dazu zählenUmzüge, Entrümpelungen, Renovierungen sowieGartenarbeiten. Den zweiten Bereich bilden indus-trielle Montage und Produktionsdienstleistungen.

TTiiwwaa

„ IIch träume davon, wieder amFlughafen zu arbeiten, von einemAuto, einer schönen kleinenWohnung, die ich mir selbst ein-richte und vom Reisen.Als ich 2003 das erste Mal mitmeiner Betreuerin vom Jugend-amt in die Fachstelle kam, war dasschon komisch. Aber dann habeich mich daran gewöhnt und binimmer wieder in die Beratungsstel-le gegangen. Das hat mir dannschon Spaß gemacht. Damals, daswar die Zeit, in der ich meinenHauptschulabschluss unbedingt ma-chen wollte, um dann einen Beruf zuerlernen. In der Fachstelle hat manimmer ein offenes Ohr, da wird mannicht so angeguckt ,Oh, die hat diesund jenes’, da kann man einfachoffen über private Dinge reden. Mit jedem kann man das nicht. Man ist hierinteressiert und sagt nicht einfach ,Akte weg’ undso.Ich habe meinen Lebenslauf geschrieben undgelernt, wie man eine Bewerbungsmappe er-stellt. Weil ich immer schon Verkäuferin werdenwollte, habe ich gemeinsam mit Frau Besserernach einer Stelle gesucht und mich beworben.Meine Abschlussprüfung an der Hauptschulehabe ich bestanden, danach erst über das Ar-beitsamt einen Berufsvorbereitungslehrgang ge-macht und dann eine Ausbildung beim Kultur-bund begonnen. Mein Arbeitsplatz war bei Kar-stadt. Mir hat das immer Freude gemacht, undich habe die Abschlussprüfung zwar nicht imersten, aber dann im zweiten Anlauf geschafft. Die Jahre von damals bis jetzt waren schwere Jah-re. Privat und mit meiner Mutter ist vieles schief

gelaufen. Ich habe viel durchgemacht, viel erlebt undgesehen. Ich möchte mich weiterentwickeln! Das ist meinEhrgeiz, meine Motivation, dass ich anders sein will als vie-le in meinem Alter, die ich kenne. Ich will viel aus meinem

Leben machen, will viel erleben und rei-sen. Ich möchte mich weiterentwi-ckeln, auch wenn es „Rückschläge“gibt. Das dauert ein bisschen,

dann geht es mir halt ein paarTage nicht gut, aber danach

habe ich wieder Kraft undkann weitermachen.

Am Flughafen hat man dasrichtig miterlebt: diese gu-te Atmosphäre, die vielenLeute – da habe ich rich-tig reingepasst. Ich habemich auch gut mit denLeuten verstanden. Daswäre mein Traum, dort

wieder zu arbeiten.

Wo ich gerade stehe?Also, da ich arbeitsloswar, (nach der befriste-ten Arbeitsstelle amFlughafen) und jetztwieder Arbeit gefun-den habe – gerade

habe ich im Call-Center angefangen, das will ich für denÜbergang machen –, stehe ich wieder mittendrin, mittenim Leben. Ich arbeite den ganzen Tag, bin ausgeglichenerund fühle mich besser. Es geht mir gut. Ja, ich habe schonPläne, auf jeden Fall, dass ich mir ein Auto kaufe, einschönes, und sparen, um in Urlaub fahren zu können.Nach Spanien oder irgendwohin. Mein Traum ist, mal indie Dominikanische Republik zu reisen, in die Karibikoder so. Das wäre mal mein Traum.

Ja, das sind ja schon drei Träume!“

Kontakt:Fachstelle JugendberufshilfeAm Darmstädter Schloß 264823 Groß-UmstadtTel.: 06078/78956465E-Mails: [email protected]: [email protected]

24 asi. AQUA Projekte

Ich habe einen Traumvon Alexandra Besserer

Wir bieten psychosoziale Beratung für Jugendliche undjunge Erwachsene und deren Bezugspersonen,d. h. Berufs- und Lebensplanung

� bei bestehender oder drohender Arbeitslosigkeit,� beim Übergang von der Schule in den Beruf.

25Projekte as i . AQUA

BBesonders Alleinerziehende sind bei derSuche nach einem Arbeitsplatz, einer Ausbil-dung stark benachteiligt, denn Arbeitgebersehen in der Mutter- bzw. Vaterschaft meistein Einstellungshindernis sowie eine poten-tielle Ursache für mögliche Beeinträchtigun-gen während der Ausbildung.

Die Vereinbarkeit von Familienleben undberuflichen Perspektiven gelingt Alleinerzie-henden nur sehr schwer. Sie erfahren vor Ortoftmals wenig Unterstützung bei der Kinder-betreuung, die Arbeitszeiten lassen sich nichtmit den familiären Erfordernissen vereinba-ren, die Doppelbelastung durch Ausbildungund Kind erfährt in der Gesellschaft nur einegeringe Wertschätzung und wenig emotiona-le Unterstützung.

Seit Mitte Mai 2009 gibt es in der Dienststel-le Lampertheim des regionalen DiakonischenWerkes Bergstraße das Projekt „„SSppaaggaatt““.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die„Managementkompetenzen“ von Alleinerzie-henden sichtbar zu machen und zu stärken,ihr Berufswahlspektrum zu erweitern und siebeim Bewerbungsprozess zu unterstützen.Dies geschieht in Einzelberatungsgesprächen,Informationsveranstaltungen, Trainingsmaß-nahmen und begleitenden Praktika. Mit einernachgehenden Betreuung während derersten sechs Monate der zukünftigen Er-werbstätigkeit/Ausbildung endet das Projekt.

Kontakt:Diakonisches Werk BergstraßeSigrid HerbrichIndustriestraße 35 68623 LampertheimTel.: 06206/92990E-Mail: [email protected]: www.diakoniebergstrasse-lampertheim.de

S p a g a tWie man / frau zwei gegensätzliche Anforderungen zu überbrücken versuchtvon Anja Koob

Kommentare der Teilnehmerinnen:

„„IIcchh bbiinn ssoo ffrroohh,, ddaassss mmiicchh jjeettzztt jjeemmaanndd bbeeii ddeerr SSuucchhee nnaacchhKKiinnddeerrbbeettrreeuuuunngg uunntteerrssttüüttzztt!!““„„IIcchh wwuussssttee jjaa ggaarr nniicchhtt,, wwaass eess ssoo aalllleess ggiibbtt,, uunndd ddaassss iicchhHHiillffee kkrriieeggeenn kkaannnn““..„„SScchhöönn,, ddaassss uunnsseerree KKiinnddeerr wwäähhrreenndd ddeerr SScchhuulluunnggeenn vveerr--ssoorrggtt ssiinndd!!““„„IIcchh bbiinn wwiieeddeerr sscchhwwaannggeerr –– iicchh bbrrääuucchhttee mmaall jjeemmaannddeennzzuumm RReeddeenn……““

Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit miteinander,um die vorhandenen Ressourcen der Frauen und Männerweiter ausbauen zu können.

Die Angebote unserer Einrichtung:Jugendmigrationsdienst � Projekt „JuMiLo“ � Kompetenzagentur Bergstraße-Ried � Projekt „Fit for work“ �Projekt „FAuB“ � AbH � Sozialpädagogische Begleitung in Schule SCHuB � Soziale Arbeit Schule u. FamilieProjekt „Spagat“ � Ehe-Familien- und Lebensberatung � Allgemeine Lebensberatung

sonst eher unüblich sind, wie etwa die Planung einer Wohngruppe oderganz praktische Dinge wie Sägen, Löten, Basteln.Das Wichtigste aber ist: Da zu sein, wenn man gebraucht wird.„Das ist schön, dass sie kommen konnten. Mit dem Bus wäre ich Stun-den unterwegs gewesen.“Die Wege sind weit, die Ortschaften verstreut. Vor Ort zu sein, heißthier, auch mobil zu sein. Viele Jugendliche sind dies nicht und brauchengerade auch deshalb viel Unterstützung und Motivation. Die Kompetenzagentur fängt diese Probleme auf, indem wir aufsuchenund vor Ort beraten. Wir sind da, wo man uns braucht. Egal, was jungeMenschen hindert, einen Beruf zu finden, wir zeigen Wege und helfenvor Ort.Und wenn es ein langer Weg ist, dann gehen wir ihn: GEMEINSAM!Und ab und zu ist auch mal ein gemeinsamer Weg zu Ende. Dann hat einjunger Mensch eine Perspektive gefunden, und wir wenden uns wiederdenen zu, die noch auf dem Weg sind – und das sind viele.

UUnd auch Dominic schaut ungläubig.So etwas hatte bisher noch niemand zuihnen gesagt. „Woher sollte ich dennwissen, dass ich das kann?“

Damit hat Dominic auch nicht Unrecht.Es ist nicht leicht, den Blick auf sichselbst zu lenken und sich in den Mittel-punkt zu stellen. Dafür bieten wir Kom-petenzfeststellungstrainings an. Wir helfen den jungen Menschen, ihreStärken zu entdecken und auch in dieGesellschaft einzubringen. Man sieht ein Lächeln, die Sitzpositionwird aufrechter. Man kann die Gedan-ken förmlich lesen: Mensch, ich kann jadoch was! Dies ist ein Teil der Arbeit der Kompe-tenzagentur Bergstraße Odenwald inRimbach. Viele Jugendliche sind amEnde ihrer Schulzeit noch sehr unent-schlossen, was sie „mal machen wol-len“. Viele trauen sich auch sehr vielweniger zu, als sie können. Hier setzt die Kompetenzagentur an.Gemeinsam mit den Jugendlichen wer-den Lösungen erarbeitet, um einenStart ins Berufsleben zu ermöglichen.Dazu werden verschiedene Tests ge-macht oder Aufgaben gestellt, die

„Das hätte ich nie gedacht,...

...dass ich eine Gruppe anführen kann.“

von Ulli Baumann

26 asi. AQUA Projekte

Kontakt:Kompetenzagentur Bergstraße-OdenwaldDie OrbishöheHolzbergstraße 28, 64668 RimbachTel.:06253/9896117/-118Fax: 06253/9896120E-Mails: [email protected]: www.orbishoehe.de

Die Kompetenzagentur Bergstraße Odenwald mit Sitz in Rimbach und in der Trä-gerschaft der Orbishöhe Zwingenberg hilft jungen Menschen, die den Zugang zubestehenden Angeboten nicht finden oder sich verweigern. Im Übergang Schule /Beruf betreut die Kompetenzagentur derzeit etwa 35 junge Menschen in Einzelfallhil-fe bis zum Berufseinstieg. Als eine von vier Kompetenzagenturen im Kreis Bergstra-ße betreuen wir junge Menschen aus dem Raum vorderer Odenwald bis zum hessi-schen Neckar aus den Abgangsklassen der regionalen Schulen sowie aus demBereich SGB II. Finanziert wird das Projekt durch Mittel des Kreises Bergstraße undaus Mitteln des ESF. Seit dem 01.09.2009 beteiligt sich der Kreis Bergstraße zudemauch über den Eigenbetrieb „Neue Wege“ mit Mitteln aus dem Bereich SGB II.

DDaammiitt hhaattttee IIddaa nniicchhtt ggeerreecchhnneett.. „„DDuu kkaannnnsstt sseehhrr gguutt aauuff aannddeerree eeiinnggeehheenn..““

27Projekte as i . AQUA

Kontakt:Diakonisches Werk KasselSprungbrett – ArbeitsprojekteHermannstrasse 6, 34117 KasselTel.: 0561/7128842Fax: 0561/7128888E-Mail: [email protected]: www.dw-kassel.de

DDaniela Büttner ist seit über einem halben Jahr beider Diakonie in Kassel. Sie arbeitet 25 Stunden in derWoche als Springerin. Im Kleiderladen sortiert sieKleidung und hilft beim Verkauf. Im Café Schnäpp-chen macht sie den Service. Beim Mittagstisch der„Gesegneten Mahlzeit“ hilft sie bei der Essensausga-be oder bei der Essensauslieferung an die Kirchenge-meinden. Mit diesen Angeboten bietet das Diakoni-sche Werk Kassel praktische Hilfe für Menschen mitwenig Geld: durch Kaffee und Brötchen zum Selbst-kostenpreis, durch ein subventioniertes Mittagessenund günstige Secondhand-Kleidung.

Daniela Büttner kam von Chemnitz nach Kassel, weilihre Familie hier wohnt. Sie ist 25 Jahre alt, hat einenHauptschulabschluss. In Chemnitz hat sie an einerkaufmännischen Berufsvorbereitung teilgenommen.Ohne Erfolg. „Das war nicht mein Ding. Ich mussrichtig was zu arbeiten haben“, sagt sie.

Seit etwa einem Jahr wohnt Daniela Büttner mitdem Vater ihrer beiden Kinder in Kassel. Der arbei-tet bei einer Zeitarbeitsfirma. Zwischendurch habensie und ihr Partner getrennt gelebt. Wegen seinerDrogenprobleme. Auch Daniela war früher drogen-abhängig. Nach einer Therapie nimmt sie keine Dro-gen mehr, auch wegen der Kinder.Die Tochter geht seit dem Sommer in die Schule. DerSohn ist fünf Jahre alt. Er hat eine Sprachbehinde-rung und benötigt besondere Förderung. Wenn sei-ne Mutter arbeitet, wird er von einer Tagesmutterbetreut.Daniela Büttner hat sich bei der Arbeitsförderung inKassel gezielt um einen Ein-Euro-Job beworben:„Dort habe ich gesagt, dass ich etwas tun möchte.“Ihr sind mehrere Stellen angeboten worden. Sie hatsich für die Diakonie entschieden: „Weil mein Fami-lienhelfer auch von der Diakonie kommt, hat das ambesten gepasst.“ „Die Arbeit macht Spaß, vor allem im Kleiderladenund bei der ,Gesegneten Mahlzeit’. Nur im Café ist

Seit fast 20 Jahren, seit der Gründung des „Sprungbrett“, gehört dieBeschäftigung und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen, insbeson-dere von am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen, zu den Aufga-ben des Diakonischen Werkes Kassel. In dieser Zeit führte und führtdas Diakonische Werk Kassel als Träger und/oder Kooperationspart-ner unterschiedliche, mit öffentlichen Mitteln geförderte Landes- oderBundesprogramme durch.„Sprungbrett“ koordiniert und begleitet Arbeitsgelegenheiten in eige-nen Einrichtungen (Secondhand-Kleiderläden, Wäscheservice, Cafés,Wohnraumrenovierung) und bei Kooperationspartnern wie Kirchenge-meinden und anderen diakonischen Einrichtungen.Darüber hinaus gibt es zurzeit 18 befristete sozialversicherungspflich-tige Arbeitsplätze. Zwölf dieser öffentlich geförderten Stellen wurdenin Kooperation mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft imRahmen des Bundesprogramms Kommunal-Kombi geschaffen. Dieübrigen sechs Stellen werden gefördert durch einen Beschäftigungs-zuschuss im Rahmen des § 16e SGB II – JobPerspektive.In Kooperation mit dem Bildungsträger IQA aus Bad Arolsen qualifi-ziert das Diakonische Werk Kassel seit 2007 AlltagsbegleiterInnen fürMenschen mit Demenz.

„Meine Erwartungenhaben sich erfüllt!“ von Barbara Koblitz

es manchmal ein bisschen langweilig. Dann muss man sichauch andere Aufgaben suchen. Blumen gießen im Hof zumBeispiel. Aber die Kollegen sind nett. „Meine Erwartungen haben sich voll erfüllt. Ich bin nichtnur zu Hause und muss mich um die Kinder kümmern, ichwill auch was anderes zu tun haben. Und ich habe Leutekennen gelernt.“ Mittlerweile haben sich Freundschaftenentwickelt, besonders zu einer anderen Mitarbeiterin.Auch sie hat ein Kind. Die Kinder verstehen sich gut. Nach einem Jahr, wenn die Arbeitsgelegenheit zu Ende ist,möchte Daniela Büttner gern eine Teilzeitausbildung alsGärtnerin beginnen. Das ist ihr Traumberuf.

Daniela Büttners Arbeitsgelegenheit wird gefördert durchdas Landesprogramm „Passgenau in Arbeit“. Mit Landes-und ESF-Mitteln werden Kreise und kreisfreie Städte un-terstützt bei Hilfen zur Erwerbsintegration. Mit diesen Mit-teln werden – zusätzlich zu den Geldern der Arbeitsförde-rung – zum Beispiel die sozialpädagogische Begleitungwährend der Arbeitsgelegenheit und beim Übergang ineine Ausbildung, aber auch die Kosten für die Tagesmutterfinanziert.

28 asi. AQUA Projekte

ZAKZAKIIm Jahr 1986 entstand das Arbeitsprojekt„ZAK“ aus einem Bundesmodell für aufsuchen-de Sozialarbeit von langjährig Drogenabhängi-gen. Gemeinsam mit der therapeutischenNachsorgewohngemeinschaft „Schmiede“ wur-den in der Karolinenstraße 5 in Kassel Räum-lichkeiten gefunden.

Seit 1998 verfügt das Arbeitsprojekt im Bereich„ZAK-Garten“ über die Anerkennung als Aus-bildungsbetrieb. Bereits im Folgejahr konnteder erste Auszubildende bei „ZAK-Garten“beginnen.

UUnnsseerr AAnnggeebboott

Das Angebot des Arbeitsprojektes ZAK richtetsich an ehemals von Suchtmitteln abhängigeFrauen und Männer, die in Zukunft ohne Dro-gen leben wollen und arbeitslos sind. Insbeson-dere richtet sich das Angebot an Personen, dienoch keinerlei Erfahrungen mit dem Arbeitsle-ben haben, deren Arbeitserfahrungen schoneine erhebliche Zeit zurückliegen und derenArbeitsperspektiven durch eigene persönlicheÄngste blockiert sind.

ZAK

Kontakt:Drogenhilfe Nordhessen e. V.Arbeitsprojekt ZAKHolländische Str. 17534127 Kassel Tel: 0561/84084Fax: 0561/9892180Email: [email protected]: www.drogenhilfe.com

AAAA rrrr bbbb eeee iiii tttt ssss pppp rrrr oooo jjjj eeee kkkk ttttIn den Bereichen „ZAK-Haus“, „ZAK-Garten“ und „ZAK-Service“ werden durchschnittlich monatlich 25 Personenbeschäftigt.

Zusätzlich gibt es ein regelmäßiges sozialarbeiterischesAngebot, das Hilfestellungen bei der Alltagsbewältigungund dem Abarbeiten von Altlasten aus der Drogenzeit,wie zum Beispiel der Schuldenregulierung, bietet.

UUnnsseerree ZZiieellsseettzzuunngg

Ziel der Beschäftigung ist es, eine grundlegende undfachliche Qualifizierung der Klienten zu erreichen. Darü-ber hinaus soll die Beschäftigung Zugänge zu unter-schiedlichen handwerklichen und dienstleistendenArbeits- und Berufsbereichen ermöglichen. Durch dieorganisatorisch reguläre Betriebsstruktur und die Orien-tierung am „Markt“ ergibt sich für die Beschäftigten dieMöglichkeit, allgemeine Erfahrungen mit dem Erwerbsle-ben zu sammeln.

Der Beschäftigungs- und Qualifizierungsprozess wirdsozialpädagogisch begleitet. Ziel ist die Bearbeitung bio-grafischer Problembelastungen und die soziale Stabilisie-rung sowie die berufliche Orientierung und Motivierungfür eine Ausbildung oder Arbeitsstelle.

FFür die Berufshilfe Hephata ist das Zusammenführen derInteressen und Potentiale von Ausbildung und Arbeitsuchenden Menschen mit besonderem Förderbedarf undden Anforderungen des Ausbildungs- und Arbeitsmark-tes von zentraler Bedeutung.Satzungsgemäß verwirklicht die Berufshilfe bereits seitvielen Jahren berufliche und soziale Integration vonMenschen durch Berufsvorbereitung, Ausbildung, Quali-fizierung, Beschäftigung und Vermittlung in den Arbeits-markt.Diese Menschen gehören nach unterschiedlichen Krite-rien zu benachteiligten Zielgruppen.

BerufshilfBerufshilfee HEPHAHEPHATTAA

29Projekte as i . AQUA

Kontakt:Hephata Diakonie � BerufshilfeAllensteiner Straße 1734613 SchwalmstadtTel.: 06691/92113302Fax: 06691/92113309E-Mail:[email protected] Internet: www.hephata.de

In besonderer Weise haben wir uns in den vergan-genen Jahrzehnten der Berufsvorbereitung undAusbildung von Rehabilitanden gewidmet.Seit einigen Jahren beschäftigen wir uns zuneh-mend mit der beruflichen Integration von Erwach-senen und bieten Qualifizierungs-, Beschäfti-gungs- und Trainingsmaßnahmen für Jugendlicheund Erwachsene an.

Auftraggeber für all diese Aktivitäten sind die Agen-tur für Arbeit, die Arbeitsförderung Schwalm-Ederund die Jugendämter.

I n t e g r a t i o nI n t e g r a t i o n

f ü r B e n a cf ü r B e n a c h t e i l i g t eh t e i l i g t e

BBeerruuffssvvoorrbbeerreeiittuunnggVerschiedene Zielgruppen in neun- bis elfmonatigenMaßnahmen in unterschiedlichen Berufsfeldern.

AAuussbbiilldduunnggQualifizierte Ausbildung in überbetrieblicher Form odermit Kooperationsbetrieben der Region in über 25 Beru-fen.

MMaaßßnnaahhmmeenn nnaacchh SSGGBB IIIIII §§ 4466Maßnahmen für Arbeitslose, wie Bewerbungstrai-ning, Eignungsfeststellung; individuelles undmodulares Training für Jugendliche.

AArrbbeeiittssggeelleeggeennhheeiitteennQualifizierung für verschiedene Zielgruppen ausdem Leistungsbezug des SGB II;Ziel: Ausbildung, Beschäftigung oder Wiederein-stieg in das Berufsleben.

auch sehr eng mit dem keinen Steinwurf entfernten Gemeinschaftszent-rum des Diakonischen Werkes zusammen. Auch die Gießener Tafel istmittlerweile bei uns ansässig. Das ist ein gutes und wichtiges Netzwerk, zudem auch die hiesige Stephanus-Kirchengemeinde gehört. Aber es gibtauch immer noch viele Vorurteile gegen uns.“

In der Tischlerausbildungsgruppe des zweiten Lehrjahres erzählt ein Azu-bi, wie es ihm zu Hause geht. Sein Vater, selbst arbeitslos, macht dem Sohnden Ausbildungsplatz bei der Jugendwerkstatt madig: „Was willst du da?

LLeere oder nur als Lager genutzte alteungepflegte Hallen, wucherndes Grasund Kräuter auf den Höfen. So sah daskleine Gewerbegebiet östlich der „Gum-miinsel“ in Gießens Weststadt noch vorzehn Jahren aus. Heute ist Bewegung,Leben und auch Lärm auf dem aus mitt-lerweile drei Immobilien zusammenge-wachsenen Betriebsgelände der Jugend-werkstatt. Über 300 vorher arbeitslosejunge und ältere Frauen und Männerwerden hier qualifiziert. Die alten Hallensind saniert und ausgebaut. NeueAnbauten sind entstanden und entste-hen noch. Alles in Eigenarbeit, mitungelernten Kräften, angeleitet von qua-lifizierten und engagierten Handwerks-meistern.

Es ist aber auch nicht ganz unproblema-tisch neben der Gummiinsel, einem derältesten sozialen Brennpunkte in Gie-ßen. „Wir fühlen uns wohl hier. Und hiergehören wir auch hin. Zu den Men-schen, die uns brauchen“, erklärt Wolf-gang Balser, der Vorsitzende und Leiterder Jugendwerkstatt.

Aber es gibt auch die für viele Nachbar-schaften typischen Beschwerden: „Ihrmacht zuviel Lärm! Der Rauch auseurem Schornstein stört mich! So vieleAutos, ich kann vor meinem eigenenHaus nicht mehr parken!“ „Dem kannman nur mit Geduld, Freundlichkeit undOffenheit begegnen“, sagt Franz Pfen-dert, der rührige Betriebsleiter derJugendwerkstatt. „Wir werben um Ver-ständnis, laden die Nachbarn ein undzeigen ihnen unsere Arbeit. Wir arbeiten

30 asi. AQUA Projekte

Kontakt:Jugendwerkstatt Gießen e. V.Alter Krofdorfer Weg 435398 GießenTel: 0641/931000Fax: 0641/9310029Email: [email protected]: www.jugendwerkstatt-giessen.de

Die Gummiinsel in Gießens WeststadtDie Gummiinsel entstand in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Be-helfswohnungen der Stadt im Überschwemmungsgebiet der Lahn. Einige Bewohnerfanden Arbeit in der Gummifabrik Poppe. Familien mit zehn und mehr Kindern habendamals in den kleinen Backsteinhäuschen gelebt und durch Heimarbeit (Sortieren undVerpacken von Gummidichtungen) noch einen kleinen Zuverdienst für die vielen hung-rigen Mäuler bekommen, erzählt ein alter „Gummiinsulaner“. Heute liegt die Gummiin-sel mit ihren sehr schön sanierten Häuschen wie eine kleine Idylle inmitten großerWohnsiedlungen. Aber so idyllisch ist die Gummiinsel auch heute nicht. Ähnlich wie inden großen Sozialwohnungskomplexen der sie umgebenden Weststadt liegt hier dieArbeitslosigkeit zum Teil über 30 Prozent.

Ein Kirchturm am Rande der „Gummiinsel“?von Christoph Geist

31Projekte as i . AQUA

Da lernst du doch nichts. Das ist doch kein rich-tiger Betrieb!“ Der Azubi hat mittlerweile eineeigene Meinung: „Das lasse ich mir nicht gefal-len. Ich bin froh, dass ich hier die Ausbildungmachen kann und lasse mich deswegen nichtmies behandeln.“ Ein Kollege aus der Ausbil-dungsgruppe pflichtet ihm bei: „In der Jugend-werkstatt sind Leute, die auf uns achten. Ichbin froh, dass wir dort Betreuer haben. Seit ichin der Jugendwerkstatt bin, habe ich auchSelbstbewusstsein.“ „Ja“, sagt ein anderer, „hierin der Jugendwerkstatt hast du jemanden imRücken.“ „Ein richtiger Betrieb sind wir schon“,nimmt Wolfgang Balser den Gesprächsfadenaus der Ausbildungsgruppe auf. „Aber ein dochbesonderer, ein Betrieb für die Menschen, auchgerade für die Menschen in unserer Nachbar-schaft.“

Wegen ihrer Besonderheit will die Jugendwerk-statt mit ihrer nächsten Baumaßnahme aufihrem Holzspäne-Silo ein besonderes Dach auf-bauen. Das morsch gewordene Flachdach solldurch ein spitzes Turmdach ersetzt werden(Bild rechts). „Die Assoziation zu einem Kirch-turmdach ist gewollt“, sagt Peter Horst, derAbteilungsleiter Bau der Jugendwerkstatt. Stili-sierte menschliche Figuren sollen als Dachklet-terer am Turmdach befestigt werden. Sie sollendie Logos des Diakonischen Werkes, der EKHNund der Jugendwerkstatt tragen und weithinsichtbar machen. Die 1966 gegründete Stephanusgemeinde hat-te für 14 Jahre in einem Behelfsbau zu lebenund zu arbeiten. 1980 wurde entschieden, inder sehr profanen Umgebung zunächst einGemeindezentrum mit Mehrzweckräumenohne Kirchturm zu bauen. Zum einen fehltedas Geld, zum anderen waren dem Kirchen-vorstand Ausgaben für andere Anliegen der

Gemeindearbeit (z. B. für den Kindergarten) wichtiger. Beileibenicht in Konkurrenz dazu, sondern in der Verbundenheit zu ihrerKirchengemeinde errichtet die Jugendwerkstatt jetzt zwar keinenKirchturm, aber ein daran erinnerndes Turmdach auf ihrem Silo-turm. „Wir finden das gut“, sagt der Gemeindepfarrer KorneliusBüttner zu dem Vorhaben. „Kirche ist nicht nur da, wo Menschenzu Gottesdienst und Gemeindeveranstaltungen zusammenkom-men. Kirche ist genauso da, wo etwas für die Menschen geschieht.Das darf dann auch äußerlich erkennbar sein, eben als ein Zeichender Kirche, die Kirche für andere ist.“

Seit ihrer Gründung im Jahre 1982 unterstützt die Jugendwerkstatt Gießen e. V. Menschen beim Einstieg oder Wiedereinstieg in Beruf und Arbeit.Menschen, die zu uns kommen, legen wir nicht auf ihre Vergangenheit fest,sondern arbeiten mit ihnen gemeinsam daran, Chancen für eine neue Zukunftzu eröffnen. Als Qualifizierungseinrichtung mit betriebsnahen Strukturen vermit-teln wir Menschen einerseits realitätsbezogene Erfahrungen mit der Arbeitsweltund ihren Anforderungen, und andererseits bieten wir die Möglichkeit, berufli-che und Alltagsqualifikationen zu erwerben, die ihnen den Zugang zum Arbeits-markt ermöglichen bzw. erleichtern sollen. Wir berücksichtigen ökologischeAspekte bei unserer Arbeit, vermitteln diese und tragen damit zur Bewahrungvon Schöpfung bei. In den verschiedenen Werkstätten und Arbeitsbereichenkönnen wir bis zu 300 Qualifizierungsplätze anbieten, davon ca. 55 für einekomplette Berufsausbildung für junge Menschen.

Gemeinwesen Arbeit in der GießenerWeststadt„In Gießen steht die Wiege der HessischenGemeinwesenarbeit“, sagte kürzlich beim40-jährigen Jubiläum der Gemeinwesenar-beit Gießen West die Vorsitzende der Lan-desarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunk-te Hessen e. V., Christina Hey.In enger Kooperation erreichten es die örtli-che Kirchengemeinde und das Diakonische

Werk, dass im sozialen Brennpunkt „Gieße-ner Weststadt“, in deren Zentrum die Gum-miinsel liegt, eine erste hauptamtliche Stellefür Sozialarbeit als Grundstein der beginnen-den Gemeinwesenarbeit in Gießen einge-richtet wurde.Die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen undErwachsenen, die die Bewohner mit intensi-ver Beteiligung entscheidend mitbestimmten,konnte intensiviert und ausgeweitet werden.

Eines ihrer Ergebnisse war die deutlicheAufwertung des Quartiers. Ein weiterer Mei-lenstein war die Einweihung des Wilhelm-Liebknecht-Hauses als soziales Zentrumdieses Gemeinwesens im Jahre 1989. ZehnJahre später begann in unmittelbarer Nach-barschaft und als eine großartige Ergänzungmit dem Möbel-Recycling-Zentrum die An-siedlung der Betriebsstätten der Jugend-werkstatt.

Etwa so wie in dieser Fotomontage wird das neue Turmdach des Silos aussehen

Im schulischen Alltag benötigen diese SchülerInnen einebesondere Förderung. Dies bedeutet, dass im Unterricht zuden Fachlehrern der jeweils zuständige SchuB-Lehrer in dieKlasse kommt und die SchuB-SchülerInnen individuell unter-stützt. Bei persönlichen Problemen, Themen rund um dieBerufsorientierung sowie zur Beratung der Lehrer und Elternwird außerdem noch die zum SchuB-Team gehörendeDiplom-Sozialarbeiterin der Schulsozialarbeit des Sozialkriti-schen Arbeitskreises e. V. hinzugezogen. Ein weiterer wesentlicher Baustein des Projektes sind dieregelmäßigen Gruppentreffen. Diese dienen zunächst derVorbereitung auf die Praktika und während dieser dem regel-mäßigen Austausch in der Gruppe sowie dem Training sozia-ler Kompetenzen und der Vorbereitung auf den Einstieg indas Berufsleben nach SchuB.

Der Großteil der SchülerInnen verlässt die Schule nach demSchuB-Jahr mit einem qualifizierenden Hauptschulabschluss.Einige streben dann den mittleren Bildungsabschluss an derzweijährigen Berufsfachschule an. Bislang wurde ein/e Schü-ler/in pro Projektjahr in Ausbildung vermittelt.

Bei den SchülerInnen wird das Projekt überwiegend positivaufgenommen. Das zeigen z. B. auch die Evaluationsergeb-nisse der Befragung der SchuB-Teilnehmer 2008/2009. EinAuszug:

WWaass hhaatt eeuucchh aann SScchhuuBB ggeeffaalllleenn??„… gelernt, dass dieser Beruf nichts für mich ist.“„… dass wir zusammengesessen und uns ausgetauschthaben, dass wir für die Prüfung gelernt haben.“„… dass wir die Möglichkeit hatten, uns mit unseremWunschberuf zu beschäftigen.“ „Über den KFZ-Mechatroniker habe ich dank SchuB sehr vielgelernt.“ „…, dass wir, außer in den normalen Unterricht zugehen, auch arbeiten konnten und uns ein Bild von derBerufswelt machen durften.“

NNicht wenige Jugendliche beenden ihre Schulkarriereohne jeden Abschluss. In Hessen waren es in denneunziger Jahren allein im Hauptschulzweig mehr als20 Prozent der SchülerInnen11. Für diese Jugendlichengibt es beruflich keine oder nur geringe Aussichten.Die Jugendlichen erkennen ihre schlechten Pers-pektiven, können aber nicht entsprechend reagieren.Viele von ihnen beginnen, dem Unterricht fern zubleiben, stören den Unterricht oder begeben sich indie innere Emigration. Wegen ihrer schlechten schuli-schen Leistungen haben sie meist ein geringes Selbst-wertgefühl. Zumeist kommen diese Jugendlichen auswirtschaftlich und sozial benachteiligten Familien,sodass auch die Eltern mit den Problemen ihrer Kin-der nicht selten überfordert sind.

An dieser Stelle setzt die Maßnahme SchuB – „Lernenund Arbeiten in Schule und Betrieb“ – an. Seit demSchuljahr 2006 /2007 wird an der integrierten Gesamt-schule Erich Kästner in Darmstadt in Kooperation mitder Schulsozialarbeit des Sozialkritischen Arbeitskrei-ses e. V. (Ska) das Projekt offeriert. Grundgedanke desdurch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und diehessische Landesregierung geförderten Angebotes ist,besonders benachteiligten Jugendlichen den Erwerbdes Hauptschulabschlusses zu ermöglichen und sieanschließend erfolgreich in eine Lehrstelle zu vermit-teln. Dazu müssen sich die SchülerInnen wieder in derSchule zurechtfinden, neue Freude am Lernen entwi-ckeln und sich in der Berufswelt orientieren.

Die Begabungen der TeilnehmerInnen liegen vorwie-gend im praktischen Bereich. Um diese zu festigenund um praktische Erfahrungen zu sammeln, absolvie-ren sie einmal wöchentlich einen Praktikumstag inausgewählten Betrieben. Wir danken den kooperie-renden Betrieben für ihr Engagement!

Mit SchuB in die Berufsweltvon Petra Strübel-Yilmaz

32 asi. AQUA Projekte

Kontakt:Sozialkritischer Arbeitskreis Darmstadt e. V.Rheinstraße 20 a64283 DarmstadtTel.: 06151/295014Fax: 06151/2798465E-Mail: [email protected]: www.ska-darmstadt.de

„Ich bin erwachsener geworden. Ich habe gelernt, dass ich mich in der Tagespflege im Altenwohnheimnicht mehr so kindisch verhalten kann, sondern Verantwortung übernehmen muss.“ Das sagte eine SchuB-Schülerin, die zuvor über ein Jahr häufig wegen vieler Kleinigkeiten mit ihren Leh-rerInnen Auseinandersetzungen hatte. Das hat sich nun geändert.

HHaabbtt iihhrr dduurrcchh SScchhuuBB eeiinnee bbeesssseerree VVoorrsstteell--lluunngg vvoonn ddeerr AArrbbeeiittsswweelltt bbeekkoommmmeenn??„Ja, weil ich nun weiß, wie man sich verhal-ten muss und wie man mit Leuten umgeht.“ „Ich habe gelernt, wie anstrengend es ist zuarbeiten.“„Ja, in der Schule sitzen wir und im Prakti-kum stehen wir meistens. Ich habe überden Beruf Elektroniker viel gelernt – mehrals in der Schule über Grammatik und Rech-nen.“„Ich habe gemerkt, dass Schule im Gegen-satz zur Arbeit eigentlich Entspannung ist.Denn das Arbeiten ist manchmal schwerer,als man es sich vorstellt.“

HHaatt SScchhuuBB eeuurree FFrreeuuddee,, eeuurreenn EEhhrrggeeiizz bbeeiimmLLeerrnneenn vveerrbbeesssseerrtt?? „Ja, weil ich weiß, wie man lernen muss –weil es mir mehr Spaß macht als vorher.“„…wirklich schön mit gleichen Schülern zuarbeiten – auf einer Ebene – da meldet mansich, wenn die anderen es nicht wissen alsEinzige oder Erste – das ist ein gutes Ge-fühl.“„Ich war vor SchuB faul… aber jetzt weißich, dass Lernen sehr wichtig ist und manwas Tolles erreichen kann, wenn man lernt.“„Durch SchuB hab ich gelernt, mich besserfür mein Ziel einzusetzen, etwas dafür zutun und mich auf etwas vorzubereiten“

WWeellcchhee ÄÄnnddeerruunnggeenn wwüünnsscchhtt iihhrr eeuucchh??WWaass hhaatt eeuucchh nniicchhtt ggeeffaalllleenn?? „Mir hat nicht gefallen, dass es manch-mal keine Arbeit gab.“ „Ich wünsche mir, dass wir keine Berich-te (über die Tätigkeiten im Praktikum)und keine Unterschriften (zur Kontrolleder Anwesenheit im Praktikum) mehrschreiben bzw. bringen müssen.“„Ich wünsche mir, dass man noch mehrBerufe in dem Jahr kennen lernen kann.“„Die Lehrer sollten nicht so oft anrufenoder Termine mit den Eltern machen.“„Eigentlich gar keine Veränderung – ichhoffe, dass die Nachfolger ihre Chancewahrnehmen, weil SchuB mir sehr gehol-fen hat, besser zu werden.“

33Projekte as i . AQUA

Steckbrief

Unser erklärtes Ziel ist es, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen positiveLebensperspektiven zu vermitteln. In unseren verschiedenen Arbeitsberei-chen möchten wir individuelle Angebote und Hilfestellungen bieten. Wir set-zen an den vorhandenen Fähigkeiten und Kenntnissen unsererBesucher/innen an und zeigen ihnen Möglichkeiten, diese zu vertiefen undauszubauen. Natürlich stehen wir auch in konkreten Problemsituationen alssogenannte „Feuerwehr“ zur Verfügung. Aus der Erfahrung heraus sehen wirjedoch, dass eine adäquate Vorbereitung der Menschen auf mögliche Prob-lemsituationen die langfristig bessere Methode ist. Hierzu konzipieren wir fürdie unterschiedlichen Altersgruppen entsprechende Projekte wie z. B.:

� Sprachförderung � Gesundheits-/Ernährungskurse � Psychomotorik,Sportangebote � Naturerkundungen und erlebnispädagogische Einheiten � Schullaufbahn und Bildungsberatung � Stärke-/Schwächen-Analysen � Berufliche Orientierung � Lese- und Literaturwettbewerbe � Angebote imBereich Konfliktlösungsstrategien, Gewaltprävention und Mediation � El-ternfitnesstraining � allgemeine Sozialberatung � Kultur-/Weltreisen � Berufliche und lebenspraktische Weiterbildung im PC- und Handwerks-bereich � Theater- und Musikgruppen

Im Kletterwald: „Wir wachsen über uns hinaus.“

1 Aus:Neue SchuBkraft für abschlussgefährdete SchülerInnen, hrsg.v. Hessischen Kultusministerium, S. 2, Wiesbaden 2005

34 asi. AQUA Projekte

Phasen der Arbeitslosigkeit. Denn „Nichtfachkräfte“ werdenimmer zuerst entlassen. Um meine Familie durchzubringen,musste ich deshalb Schulden machen.RReeddaakkttiioonn:: Wie war Ihre psychische Situation, als sie imNovember 2008 beim Wurzelwerk anfingen?JJöörrgg TT..:: Ich war absolut gefrustet, denn mir war gerade vonheute auf morgen gekündigt worden. Ich kam zur Kreis-agentur für Arbeit und sagte: „Leute, gebt mir was zu tun.“So kam ich zum Wurzelwerk. Montags bis donnerstags habeich hier im Projekt „Naturschutz und Grünpflege“ gearbeitet,freitags Bewerbungen verfasst.RReeddaakkttiioonn:: Welche Chancen haben sich Ihnen hier geboten?JJöörrgg TT..:: Ich habe mich sehr schnell als Vorarbeiter qualifiziertund an zahlreichen weiterbildenden Maßnahmen teilgenom-men: Baumschnittkurs, Pflasterkurs, Maschinenkurs. Persön-lich habe ich auch sehr individuelle Hilfe erfahren: bei Bewer-bungen, in der Berufslaufbahn- und in der Schuldnerbera-tung. Ich hatte hier immer einen Ansprechpartner, das hatmir viel gegeben. Und die Philosophie des lebenslangen Ler-nens liegt mir sehr.RReeddaakkttiioonn:: Diese Einstellung hat letztlich auch zu Ihrer neu-en Anstellung geführt?JJöörrgg TT..:: Ja. Computer und Technik haben mich schon immerfasziniert. Ich habe auf privater Ebene ein EDV-Fernstudiumgemacht. Davon habe ich nun doch noch profitiert. Über dasWurzelwerk wurde ein zweiwöchiges Praktikum bei einemEDV-Unternehmen in Großostheim möglich. Zum 1. Junihabe ich dort einen unbefristeten Vertrag als Softwarespe-zialist unterzeichnet. Mein Chef ist ein absoluter Glücksfall.Er fördert meine weitere Qualifizierung und Ausbildung indiesem Sektor und hat mir für zu Hause das erforderlichetechnische Equipment zur Verfügung gestellt.Abschließend möchte ich sagen, dass ich mich dem Wurzel-werk sehr verbunden fühle. Ich habe hier sehr viel mitge-nommen. Vor allem eine noch positivere Einstellung für mei-nen weiteren beruflichen Werdegang.

WWer sich vomTeam der Fach-anleiter und So-zialpädagogen„ a u f f a n g e n “lässt, kann men-tal Kraft tankenund wird überein individuellzugeschnittenesF ö r d e r p r o -

gramm stark für die Arbeitswelt gemacht. Jörg Thumehat diese Chance beim Schopf gepackt. Inzwischenhat der sechsfache Familienvater einen Arbeitsvertragin einem EDV-Unternehmen, einen Firmenwagen undeinen Chef, „der ein echter Glücksfall ist“.Im Interview mit der Wurzelwerk-Redaktion erzähltJörg Thume von seiner bewegten Karriere als „Nicht-fachkraft“, „Intervall-Arbeitsloser“ und der Begeg-nung mit dem „Wurzelwerk“, das ihm als Sprungbrettin den Traumberuf diente.

JJöörrgg TT..:: Eigentlich war mein Traumjob Zimmermann.Wegen einer Holzstauballergie musste ich die Lehreaber abbrechen. Bei den Bewerbungen auf eine ande-re Lehrstelle wurde in den Chefetagen gesiebt undgesiebt – und ich bin leider immer durch das Rastergefallen.RReeddaakkttiioonn:: Sie sind seit 22 Jahren verheiratet undhaben sechs Kinder. Wie gelang es Ihnen ohne abge-schlossene Ausbildung eine so große Familie zu ernäh-ren?JJöörrgg TT..:: Mit Gelegenheitsjobs. Ich war Flugzeugaus-rüster, Lkw-Fahrer, Altenpfleger, Sicherheitsbeauftrag-ter im Kernkraftwerk, Lagerarbeiter, Baumfäller,Chauffeur. Doch zwischendrin gab es immer wieder

Über die Grünpflege zum Softwarespezialisten von Ursula Friedrich

Kontakt:Wurzelwerk Gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Umwelt mbHGeorg-August-Zinn-Str. 103, 64823 Groß-UmstadtTel.: 06078/72702 Fax: 06078/73756und Maybachstraße 4, 63322 Rödermark Tel.: 06074/211089 Fax: 06074/2110899E-Mail: [email protected]: www.wurzelwerk-online.de

„Das Wurzelwerk ist wie ein Kissen, in das ich mich fallen lassen konnte“,resümiert Jörg T. Nach seinem jahrzehntelangen Auf und Ab als ungelernteHilfskraft in zig Berufen hat der 52-Jährige in der Qualifizierungs- undBeschäftigungsgesellschaft in Groß-Umstadt „Wurzeln“ geschlagen.

35Projekte as i . AQUA

SSeit Jahren ohne festen Job. Die Bewerbung füreinen Ausbildungsplatz zum x-ten Mal abgelehnt…solche Misserfolge stürzen viele Betroffene in einetiefe Krise. In dieser Situation wird die Wahrneh-mung der eigenen Gesundheit plötzlich verzerrt. „Gesundheit war schon immer ein Thema unserersozialen Arbeit. Aber inzwischen spielen gesundheit-liche Probleme bei Langzeitarbeitslosen eine immergrößere Rolle“, erklärt Bärbel Simon von der Be-triebsleitung der Wurzelwerk GmbH: „Viele Erkran-kungen beispielsweise des Bewegungsapparatesoder der Zähne werden jahrelang verschleppt undsind dann das Hauptproblem bei der Integration inArbeit.“

Wer im Wurzelwerk eine Qualifizierung zum Gärtner,Maler oder als Bürokraft anstrebt, wird auch fit fürdie eigene Körperwahrnehmung gemacht. „Gesund-heitskompetenz“ ist das Stichwort, unter dem Lang-zeitarbeitlose einen neuen Lernprozess beginnen.„Oft hat ein Teufelskreis aus Krankheit und Arbeits-losigkeit in eine Sackgasse geführt“, weiß BärbelSimon. Und wer erst einmal Hartz-IV-Empfänger sei,überlege sich zweimal, ob die Praxisgebühr von zehnEuro beim Arzt gezahlt wird. Die Folge: Wirbelsäu-lenerkrankungen, Karies, Gastritis, auch psychischeErkrankungen, Suchtprobleme und mehr werdenverdrängt und nicht rechtzeitig behandelt.

Das Wurzelwerk versteht sich inzwischen als Ge-sundheitsmanager, um seine Teilnehmerinnen undTeilnehmer bei Bedarf zunächst gesund an Leib undSeele und dann „fit“ für den Ersten Arbeitsmarkt zumachen. „Bestehende Erkrankungen sollen ange-

Schwerpunkt der Arbeit im Wurzelwerk ist die QualifizierendeBeschäftigung von arbeitslosen Jugendlichen und Langzeitarbeitslo-sen. Sie beinhaltet fachlich angeleitete Arbeit, SozialpädagogischeBeratung und Kurs- und Gruppenangebote.Wurzelwerk bietet 80 Plätze in den Projekten: Naturschutz- undGrünpflege, Jugendwerkstatt, Attraktivere Bahnhöfe und „3 plus 2“.

gangen, vor allen Dingen aber Gesundheitsvorsorge alslebenslanger Lernprozess begriffen werden“, so dieBetriebsleiterin.

Im Wurzelwerk finden Betroffene kompetente Partner, diesich in Einzelgesprächen an die psychischen, physischenProbleme, aber auch Suchtprobleme herantasten. Hier wirdinformiert und motiviert, und es werden tragfähige Lösun-gen erarbeitet. Dazu gehören die Suche nach der geeigne-ten Fachärztin oder einer Beratungsstelle genauso wie dieKlärung der Kostenfrage. Informationsveranstaltungen durch externe Fachkräfte, bei-spielsweise über berufsspezifische Impfungen oder über dieGefahren legaler und illegaler Drogen, machen das Konzeptzur Gesundheitsförderung komplett.

Die Crew des Wurzelwerks hat diese Gesundheitsoffensiveauch für sich selbst entdeckt „Unser Stammpersonal wirdimmer älter“, erklärt Bärbel Simon. Und damit das Teamweiterhin fit bleibt, entwickelt es seit etwa zwei Jahren fürsich selbst Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Einwichtiges Prinzip dabei ist es, die Eigenverantwortung derEinzelnen zum Erhalt ihrer physischen, psychischen undpsychosozialen Gesundheit zu stärken. Die Erfahrungen,die bei der Umsetzung der gesundheitsfördernden Maß-nahmen durch das Team gemacht werden, fließen in dieArbeit mit den Beschäftigten ein.

„Bestehende Erkrankungen sollenangegangen, vor allen Dingen aberGesundheitsvorsorge als lebenslan-ger Lernprozess begriffen werden.“

Gesundheits-Gesundheits-fförörderung derung

als Bildungsinhaltals Bildungsinhaltvon Ursula Friedrich

36 asi. AQUA Projekte

die Chance, Nachwuchs gezielt auszuwählen undgeeignete Jugendliche für die Ausbildung zugewinnen“, so Torsten Reinhardt weiter.Innerhalb eines Jahres können durch diesesAngebot junge Frauen im Alter von 17 bis 25 Jah-ren praktische Berufserfahrung sammeln sowieSeminare und Trainings zur Förderung ihrer per-sönlichen und beruflichen Kompetenzen in An-spruch nehmen. So nutzen ca. 100 Teilnehmerin-nen pro Jahr die innerhalb der Jugendwerkstattangebotene Chance, nachdem sie trotz zahlrei-cher Bewerbungen keine berufliche Alternativehatten.

Durchschnittlich 70 Prozent gelingt der Über-gang in Ausbildung und Beruf. Wie auch diedrei aktuell beschäftigten jungen Frauen strebtder überwiegende Teil Ausbildungen im medi-zinisch-pflegerischen Bereich an. Überwiegendjunge Frauen werden durch die Angebote ge-fördert. Berufliche Erfahrung ist neben der sta-tionären und ambulanten Altenpflege, in derKrankenpflege, in den Bereichen der kaufmän-nischen Berufe sowie im Arbeitsfeld Büroorga-nisation und Verwaltung möglich.

Neben der Martin-Luther-Stiftung kooperiertdie Jugendwerkstatt mit der Hilfezentrale fürSenioren und Behinderte, dem St. Vinzenz-Krankenhaus, dem Kirchenkreisamt sowiezahlreichen Betrieben des Groß-und Einzel-handels. Dies ist, laut Reinhardt, ein weitererBaustein zum Erfolg. „Wir schaffen durchunsere Kooperation einerseits realistische Vo-raussetzungen der Betriebserfahrung und bie-ten dem Unternehmen gleichzeitig die nötigeUnterstützung bei Problemen und kurzfristigeHilfestellungen.“

BBirgül, Bettina und Suzan sind ihrem Berufsziel etwas nähergekommen. Sie machen seit dem 1. April 2009 ein Praktikuminnerhalb der Jugendwerkstatt Hanau. Hier lernen sie dieberuflichen Anforderungen in der Alten- und Krankenpflegekennen und qualifizieren sich im stationären und ambulan-ten Dienst der Martin-Luther-Stiftung. Ihr Ziel ist eine Aus-bildung in einem Pflegeberuf, und ihre Chancen auf Verwirk-lichung sind sehr gut.

Geschafft haben sie diesen Schritt aus der Arbeitslosigkeitdurch ein Praktikum innerhalb der Jugendwerkstatt Hanau.Der Verein, der auch Mitglied im Diakonischen Werk derEvangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist, qualifiziertjunge Menschen für die Aufnahme einer Ausbildung oderArbeit. Den Erfolg der Angebote sieht Geschäftsführer TorstenReinhardt in der „abgestimmten Kombination von betrieb-licher Praxis, individueller Förderung und Bildungsangeboten.“

Seit mehr als 20 Jahren kooperieren Jugendwerkstatt undMartin-Luther-Stiftung, beides Einrichtungen der Diakonie,und ermöglichen diese Form des erfolgreichen Übergangs inAusbildung für junge Frauen. „Die Betriebe haben ihrerseits

JJ u n gu n g e F r a u e ne F r a u e nkommen ihrem Berufsziel näher von Margarete Petersein

Kontakt:Jugendwerkstatt Hanau e. V.Gustav-Hoch-Str. 10, 63452 HanauTel.: 06181/986280Fax: 06181/9862828E-Mail: [email protected]: www.jugendwerkstatt-hanau.de

Die Jugendwerkstatt Hanau e. V. ist eine gemein-nützig anerkannte berufliche Bildungseinrichtung derfreien Jugendhilfe nach § 13 KJHG und Mitglied imDiakonischen Werk der Evangelischen Kirche vonKurhessen-Waldeck. Seit 1982 helfen wir jungenMenschen beim Schritt in ein neues Berufsleben:� Wir beraten, begleiten und unterstützen.� Wir bereiten auf einen Beruf vor.� Wir qualifizieren für die Aufnahme einer Ausbil-

dung oder Arbeit.� Wir verbessern berufliche Chancen.

Ein Recht auf Ausbildung hat J

37Projekte as i . AQUA

„„EErr hhaatt mmiirr bbeeii mmeeiinneerr BBeerruuffsswwaahhll uunndd BBeewweerrbbuunnggsseehhrr ggeehhoollffeenn..““ „„EErr uunntteerrssttüüttzztt uunndd bbeerräätt uunnss uunnddmmaacchhtt VVoorrsscchhllääggee,, wweellcchheerr BBeerruuff zzuu uunnss ppaasssstt““ – sodie Aussage von Sarah am Ende der neunten Klasse.Sie besucht den Hauptschulzweig der Otto-Hahn-Schule in Hanau und wird eine Ausbildung im Ver-kauf beginnen.

Den Übergang von der Schule in den Beruf so zugestalten, dass jede/r Jugendliche eine Anschluss-perspektive hat und hierzu Alternativen kennt, istZiel der „Berufswegeplanung“.Bereits im vierten Jahr bietet Pilot – EvangelischeFachstelle Jugendberufshilfe – für HauptschülerInnensowie SchülerInnen in den Beruflichen Schulengezielte Hilfen an. Der Aufgabenbereich wird durchdie Stadt Hanau gefördert und ist wesentlicherBestandteil der kommunalen Jugendberufshilfe.

Ergänzend zum jeweiligen Schulangebot und derBerufsberatung der Agentur für Arbeit werden Schü-lerinnen und Schüler auf die Berufswahl vorbereitetund beim Übergang in den Beruf systematisch undindividuell unterstützt. In Einzelberatung und Semi-naren wird die Berufsorientierung in den achtenKlassen und den neunten Vorbereitungsklassen fürden Hauptschulabschluss umgesetzt. In den Beruf-lichen Schulen stehen für SchülerInnen der Berufs-fachschule 30 Plätze zur individuellen Unterstützungzur Verfügung.In abgestimmter Kooperation mit den Klassenleh-rerInnen läuft das Angebot zum Schuljahresbeginn

PILOT – Ev. Fachstelle Jugendberufshilfe – in Trägerschaft des Ev.Kirchenkreises Hanau-Stadt – berät, fördert und vermittelt junge Men-schen im Übergang von der Schule in den Beruf und eröffnet Wege inAusbildung oder eigenständige Erwerbsarbeit. Als anerkannte Einrich-tung der Jugendsozialarbeit nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetzist unsere Einrichtung Anlaufstelle für alle Jugendlichen in Berufsnotund kooperiert mit allen Akteuren im Rahmen der Jugendberufshilfe.

Wir helfen bei: � Allen Fragen rund um die Themen Ausbildung und

Beruf � Entwicklung einer individuellen beruflichen Perspektive

� Kennen lernen der persönlichen Fähigkeiten, Stärken und Möglich-

keiten � Erweiterung der individuellen Kompetenzen

Berufsplanungdurch die Evan-gelische Fach-stelle Pilot

an. Alle SchülerInnen der Jahrgangsstufe acht und neunnehmen an einer Informationsveranstaltung teil. Im Laufedes Schuljahres erarbeiten sie auf der Basis unterschied-licher Tests berufliche Interessensschwerpunkte und entwi-ckeln, unterstützt durch die jeweilige Pädagogin oder denzuständigen Pädagogen, einen individuellen „Berufswege-plan“. Einzelberatung auf der Basis des biografischen Hin-tergrunds stehen hierbei ebenso auf dem Plan wie Semina-re zur Berufsorientierung, Vorbereitung auf Vorstellungsge-spräche, Einstellungstests und Präsentationen. Ziel deszunächst befristeten Projektes ist es, dass Jugendliche indi-viduell ihre nächsten Schritte und Möglichkeiten kennen,um ihren Berufswunsch zu verwirklichen.

Und die Erfolge sprechen für sich: 98 Prozent haben eineAnschlussperspektive. „„BBeessoonnddeerrss hhaatt mmiirr ddiiee ÜÜbbuunnggggeehhoollffeenn,, iinn ddeerr wwiirr eeiinn VVoorrsstteelllluunnggssggeesspprrääcchh nnaacchhggeessppiieelltthhaabbeenn““, kommentiert ein Schüler das Seminarangebot. Auch er hat eine Anschlussperspektive und wird eine Aus-bildung zum Forstwirt beginnen.

IIcchh ffiinnddee HHeerrrrnn MMüülllleerr gguutt!! von Margarete Petersein

Kontakt:PILOT – Ev. Fachstelle JugendberufshilfeGustav-Hoch-Str. 10, 63452 HanauTel.: 06181/986270Fax: 06181/9862828E-Mail: [email protected]: www.pilot-hanau.de

t Jede/r.Das Ticket dazu leider nicht.

JugendwerkstattHersfeld-Roten-burg gGmbH

38 asi. AQUA Projekte

Kontakt:Jugendwerkstatt Hersfeld-Rotenburg gGmbH (JWH)Frankfurter Straße 3a36251 Bad HersfeldTel.: 06621/7996911 Fax: 06621/7996999E-Mail: [email protected]

präsident Johannes Rau, auf seiner „Sommerreise“ unsereJugendwerkstatt besuchte und mit unseren Jugendlichenins Gespräch kam (Bild oben). Dazu einige Zitate:„Öffnet euch für junge Menschen und zwar nicht nur, in-dem ihr sie einladet, sondern indem ihr die Strukturen soverändert, dass Mitwirkung möglich wird. Wenn sich nichtdie junge Generation in ihre Angelegenheit einmischt,dann wird die Demokratie austrocknen. Sie muss sich abereinmischen können, und dazu müssen Strukturen verändertwerden...Die Fähigkeit der Menschen zum Zuhören muss gestärktwerden. Ich hab mal scherzhaft gesagt: Politiker sollten Zuhörerseminare besuchen statt Redner-schulen, weil ich glaube, dass viele von uns – ich sicher auch– dazu neigen, sich, während der Andere etwas sagt, schonzu überlegen: ,Was wollte ich noch unterbringen’ und dassman nicht mehr unterbringen will, was man selbst im Kopfhat, sondern dass man antwortet auf das, was der Anderefragt...Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass solche Einrich-tungen wie die Jugendwerkstatt ausgebaut und verstärktwerden und dass mehr von denen entstehen, und es mög-

lichst überall solche Einrichtungen gibt.Ich streite für solche Einrichtungen.“

„Ich streite für solche Einrichtungen“

– so der damalige Bundespräsident Johannes Rau bei einem Besuch der JWH.

Von Christof Dahl

IIn unserer Jugendwerkstatt werden vorrangig jungeMenschen versorgt, die im Übergang Schule undBeruf mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfenhaben und die eine intensive Begleitung benötigen,um den Einstieg in das Arbeitsleben zu meistern.Dazu führen wir ein Qualifizierungs- und Beschäfti-gungsprojekt durch, in dem die jungen Menschendie Möglichkeiten haben, sich in verschiedenenpraktischen Tätigkeiten auszuprobieren und lernen,sich mit Betriebsabläufen zu arrangieren. Wir betrei-ben einen Gebrauchtwarenladen, eine Altkleider-sammlung und ein Galaprojekt und führen vorrangigfür kirchliche Auftraggeber kleinere bauliche Maß-nahmen durch.Überdies betreuen wir in unserem SchuB-Projektzwei Klassen von Hersfelder Hauptschulen und füh-ren für die Arbeitsagentur ein Projekt zur ganzheit-lichen Integration von Langzeitarbeitslosen durch.Als „Tochterunternehmen“ des regionalen Diakoni-schen Werkes sind wir eng vernetzt mit den diakoni-schen Beratungsstellen vor Ort, insbesondere mitden beiden dort angesiedelten Bewerbercafés fürjunge Menschen in Bad Hersfeld und in Rotenburg. Eine besondere Anerkennung erfuhr die Jugend-werkstatt im Sommer 2003, als der damalige Bundes-

Die Jugendwerkstatt Hersfeld-Rotenburg isteine gemeinnützige GmbH, deren einzigerGesellschafter das regionale Diakonische Werk,der Zweckverband für Diakonie in den Kirchen-kreisen Hersfeld und Rotenburg ist. Die Jugend-werkstatt ist Träger eines Beschäftigungs- undQualifizierungsprojektes und einer Maßnahmezur ganzheitlichen Integration von Arbeitslosenin den Arbeitsmarkt (Ganzil III) und führt diesozialpädagogische Betreuung von zwei SchuB-Klassen.

39Projekte as i . AQUA

Kontakt:Jugendwerkstatt Herrnhaag e. V.Herrnhaag 263654 BüdingenTel.: 06042/ 975836 Fax: 06042/975837E-Mail: [email protected]: www.herrnhaag.de

„DDie Jugendwerkstatt ist eine Ein-richtung, in der sehr darauf geachtetwird, dass jeder Jugendliche eineChance bekommt. Zwar steht hierin Herrnhaag Qualifizierung und Be-schäftigung im Vordergrund, manmerkt jedoch schnell, dass die Be-treuer auch gute Ansprechpartnerfür alltägliche Probleme sind.Es wird nicht nur darauf geachtet,dass man lernt zu arbeiten, sondernauch mit Problemen umzugehenund sie nicht zu ignorieren. Das istetwas, das vielen Jugendlichen undjungen Erwachsenen schwer fällt.

Die Tagesarbeiten werden jedenMorgen klar verteilt, sodass jederauch sagen kann, wenn er oder siedamit unzufrieden ist. Natürlich ver-sucht man, nicht zu streng zu sein,aber Meinungsverschiedenheitenlassen sich nicht immer vermeiden.Am Mittag bekommt man sogar ei-ne warme Mahlzeit, die unter Anlei-tung von TeilnehmerInnen zube-

reitet wird. Außerdem findet Koch- undErnährungsunterricht statt. Die im ei-genen Garten gezogenen Produkte,also Obst und Gemüse, kommen dabeivorrangig in den Kochtopf!Die Arbeit kann auch mal anstrengendoder nervend sein. Im Großen undGanzen kann ich aber sagen, dass michdie Jugendwerkstatt ein großes Stückweitergebracht hat.

Man lernt verschiedene Bereiche ken-nen wie z. B. das Kochen, die Arbeit mitHolz, Kunstmalerei oder auch Garten-und Landschaftsarbeit. Das machtHerrnhaag aus. Man kann in alles hi-neinschnuppern und dadurch feststel-len, was einem gut liegt, welchenBereich man sich für seine künftige Aus-bildung gut vorstellen kann. Oder auchfür welchen Beruf man besonders gutgeeignet ist. Daneben wird uns nebender praktischen Anleitung im Unterrichtauch theoretisches Wissen vermittelt.Ich werde meine Zeit sowie die Men-schen in der Jugendwerkstatt Herrn-

haag vermissen, denn sie haben mirviel vermittelt und geholfen zuerkennen, dass es etwas bringt, sichMühe zu geben und sich für etwasanzustrengen. Dabei spreche ich fürviele Jugendliche und junge Er-wachsene, die alle dasselbe sagen.Ich hoffe, dass noch viele folgenwerden und die angebotene Hilfe inAnspruch nehmen, denn man lerntnie aus. Und was man lernt undbehält, das hat man.“Markus Menzel beginnt demnächst, zusam-men mit einem weiteren Teilnehmer, eineAusbildung als Teilezurichter.

MM ee ii nn ee ZZ ee ii tt ii mm

HH ee rr rr nn hh aa aa ggvon Markus Menzel, 21 Jahre, Teilnehmer eines Qualifizierungsprojektes

Die Jugendwerkstatt Herrnhaagwurde am 25.3.2000 als Qualifizierungs-und Beschäftigungsprojekt für benachtei-ligte junge Menschen zwischen 16 und25 Jahren gegründet.Durch sowohl handwerkliche Arbeit inder denkmalgeschützten Lichtenburg,wie auch durch andere umfassendeLernangebote, werden die jungen Men-schen unterstützt und qualifiziert.Arbeiten erfolgen mit Farbe, Holz, Putz,Mauerwerk, Metall und vielen anderenBaustoffen. Ausgebildet wird auch imGarten- u. Landschaftsbau und in derHauswirtschaft. Daneben findet eine kon-tinuierliche sozialpädagogische Betreu-ung statt. Derzeit stehen 18 Plätze zurVerfügung. Träger ist die JugendwerkstattHerrnhaag e. V. Sie ist Mitglied im Diako-nischen Werk in Hessen und Nassau.Auf sechs Stellen arbeiten neun Fachan-leiter, Sozialpädagogen/innen und Ver-waltungspersonal.

40 asi. AQUA Projekte

Diakonisches Werkfür Frankfurt am Main

Arbeitsbereich Beschäftigungund Qualifizierung

Kontakt:Diakonisches Werk für Frankfurt am MainDr. Michael FraseRechneigrabenstr. 1060311 Frankfurt am MainTel.: 069/921056620 Fax: 069/921056618Internet: www.diakonischeswerk-frankfurt.de

ÖÖkkuummeenniisscchheerr FFaammiilliieenn--MMaarrkkttDer Ökumenische Familien-Marktist ein Secondhand-Kaufhaus imStadtteil Frankfurt-Bornheim.

Einkommensschwache FrankfurterBürgerinnen und Bürger, die übereinen Frankfurt-Pass oder einen vonKirchengemeinden und Beratungs-stellen ausgestellten Berechtigungs-schein verfügen, können sich hiergünstig einkleiden und mit Möbelnversorgen. Berechtigt zum Einkauf sind außer-dem Studierende mit einem gülti-gen Studentenausweis. Wohnsitzlo-se Menschen erhalten im Familien-Markt kostenlos Kleidung. NebenBekleidung für Damen, Herren undKinder führt der Familienmarkt

Geschirr, Heimtex-tilien und Möbel.

DDiiee LLooggiissttiikk--aabbtteeiilluunngg:: UUmm--zzüüggee uunndd EEnntt--rrüümmppeelluunnggeenn Zudem qualifiziertund beschäftigt dieEinrichtung lang-z e i t a r b e i t s l o s eMenschen in denBereichen Verkauf,Verwaltung, Logis-tik und Lagerwe-sen, um auf dieseWeise ihre Chan-cen auf Vermittlungin den Ersten Ar-beitsmarkt zu er-

höhen. Getragen wird der Ökume-nische Familien-Markt gemeinsamvom Diakonischen Werk für Frank-furt am Main und CariTeam, denBeschäftigungsbetrieben des Cari-tasverbandes Frankfurt am Main.

ÖÖkkuummeenniisscchhee SScchhrreeiinneerrwweerrkkssttaattttDie Ökumenische Schreinerwerk-statt fertigt passgenaue Möbel fürgemeinnützige Einrichtungen undVerbände. Als eingetragener Hand-werksbetrieb fördert sie Jugend-liche und Erwachsene, die auf demErsten Arbeitsmarkt keine Beschäf-tigung finden. In gemeinsamer Trägerschaft desDiakonischen Werkes für Frankfurtam Main und CariTeam bietet sieQualifizierungs- und Beschäfti-

gungsmaßnahmen im BereichHolzverarbeitung für langzeitar-beitslose Menschen und be-nachteiligte Jugendliche.

Die Ökumenische Schreinerwerk-statt stärkt berufliche und persön-liche Kompetenzen der Teilneh-mer mit dem Ziel, sie für dieAnforderungen des Ersten Ar-beitsmarktes bereit zu machen.

DDiiee KKoooorrddiinnaattiioonn uunndd OOrr--ggaanniissaattiioonn vvoonn AArrbbeeiittssggee--lleeggeennhheeiitteenn iimm DDiiaakkoonnii--sscchheenn WWeerrkk ffüürr FFrraannkkffuurrttaamm MMaaiinn eexxiissttiieerrtt sseeiitt JJuunnii22000055 aallss eeiiggeennssttäännddiiggeeEEiinnrriicchhttuunngg. Derzeit ist der Einsatz von 235TeilnehmerInnen in evangeli-schen Kirchengemeinden, Kin-dertagesstätten, diakonischenund kirchlichen Einrichtungensowie bei Kooperationspartnerngenehmigt. 39 Personen sindüber das Programm Ü58 (überAchtundfünfzigjährige) einge-setzt. Die Bezieher von Arbeits-losengeld II werden in Kirchen-gemeinden sowie anderen kirch-lichen und öffentlich-rechtlichenEinrichtungen innerhalb vonFrankfurt am Main eingesetzt.Die Beschäftigung und Qualifi-zierung von langzeitarbeitslosenMenschen ist für die Dauer vonzwölf Monaten möglich. Ziel istdie Teilhabe am Arbeitsleben.Die Einrichtung organisiert be-rufliche Qualifikationsmaßnah-

Ökumenischer FamilienmarÖkumenische SchreinerwerKoordination und Organisat

41Projekte as i . AQUA

Der Arbeitsbereich Beschäftigung und Qualifizierung verfolgt das Ziel, langzeit-arbeitslosen Menschen durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen wiedereinen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Qualifikationen können imSchreiner- und Schneiderhandwerk, in der Altenpflege, als PädagogischeAssistenten und in der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann erworben wer-den. Im angeschlossenen Second-Hand-Kaufhaus und in der Schreinerei kannzudem der direkte Umgang mit Kunden eingeübt werden.

Diakonisches Werkfür Frankfurt am Main

Arbeitsbereich Beschäftigungund Qualifizierung

men, an der auch Menschen ohneSchul- oder Berufsabschluss teilneh-men können. Damit soll eine Inte-gration in den Ersten Arbeitsmarktermöglicht werden.

Die Koordinationsstelle bietet darü-ber hinaus soziale Beratung undpraktische Hilfestellung zur Alltags-bewältigung und im Umgang mitBehörden sowie anderen Institutio-nen (Sozial-, Grundsicherungs-,Wohnungs-, Finanzamt, Arbeits-agentur, Pflege-, Krankenkasse,Rentenversicherungsträger, Bewäh-rungshilfe, Gerichte).

Nach den ersten Aufbaujahren be-gann die Koordinationsstelle miteigenen Projekten. So entstand inder Nordweststadt und später imWestend, in Kooperation mit denjeweiligen Kirchengemeinden, einEinkaufsservice für ältere Men-schen, die alleine in ihren Wohnun-gen leben. Später kamen weitereServicedienste hinzu: ein Archivser-vice, der kirchliche Einrichtungenbei der Archivierung von Dokumen-ten unterstützt sowie ein KITA-Ser-vice, der Kindertagesstätten beimReinigen von Spielzeug und Spielge-räten hilft. Eine Teilnehmerin ausdem Einkaufsservice berichtet:

„„IIcchh bbeessuucchhee äälltteerree MMeennsscchheenn,, ddiieeaalllleeiinnsstteehheenndd ssiinndd.. OOfftt bbiinn iicchh ddiieeeeiinnzziiggee PPeerrssoonn,, mmiitt ddeerr ssiiee rreeddeennkköönnnneenn.. VVoorr aalllleemm ggiibbtt mmiirr ddiiee AArr--bbeeiitt iimm EEiinnkkaauuffsssseerrvviiccee vviieell zzuurrüücckk..DDiiee äälltteerreenn MMeennsscchheenn ssiinndd ssoo ddaannkk--

bbaarr ffüürr ddiiee HHiillffee.. DDiiee AArrbbeeiitt ggiibbtt mmiirreeiinneenn SSiinnnn,, uunndd iicchh ffüühhllee mmiicchhggeebbrraauucchhtt!!““

Seit 2008 wird der Bereich der Qua-lifizierung ausgebaut. Den Anfangmachte ein Kurs zum pädagogi-schen Assistenten für Kindertages-stätten und Krabbelstuben. Weitereeinjährige Qualifizierungskurse star-

arkt / Logistikabteilungerkstatta t ion von Arbeitsgelegenheiten von Joachim Otto

ten 2009 in der Altenpflege, imSchneiderhandwerk (Frauenpro-jekt) und in der Hauswirtschaft.Die Kurse sind so konzipiert,dass die Teilnehmer mit dem Ab-schluss sowohl die Möglichkeithaben, eine Arbeitsstelle zu fin-den, als auch die Voraussetzun-gen erlangen, eine jeweils drei-jährige Ausbildung zu beginnen.

42 asi. AQUA Projekte

Stalburgstr. 38 60318 Frankfurt/M.Tel.: 069/95914932 Fax: 069/552676E-Mail: [email protected]: www.ejuf.de

Kontakt:Produktionsschule Lernbetrieb Frankfurt am Main Pädagogische Koordination Evelyn RogowskiZehnmorgenstr. 4660433 Frankfurt am MainTel.: 069/95775209 Fax: 069/95738129E-Mail: [email protected]

„MMein Traum ist es, Koch zu werden.Bevor mir der Sozialpädagoge aus meinerGruppe im Betreuten Wohnen vom Lern-betrieb erzählte, war ich ohne Arbeit undchillte zuhause. Einige Monate zuvor hatte ich eine Aus-bildung zum Glas- und Gebäudereinigerabgebrochen. Ich hatte sie nur begon-nen, weil ich unbedingt eine Ausbildungmachen wollte, egal was. Erst hatte esmir dort gut gefallen. Diese Reinigungsfirma hatte einen türki-schen Besitzer, fast alle Mitarbeiterhaben türkisch gesprochen. Oft habe ichdann nicht verstanden, was ich machensollte. Nach drei Monaten habe ich dieAusbildung völlig gefrustet abgebrochenund war dann nur noch zuhause in derWohngruppe.

Mein Einstieg in den Lernbetrieb

Alexander M. nimmt seit Januar 2009 an der beruflichen Qualifizierung im Lernbetrieb Frankfurt am Mainim Produktionsbereich Gastronomie teil. Aufgrund seiner guten Leistungen haben wir ihn im April 2009als Auszubildenden zur Fachkraft im Gastgewerbe übernommen.Evelyn Rogowski zeichnete ein Interview mit dem Auszubildenden auf:

Mein Sozialpädagoge stellte dann den Kontakt zum Lernbetriebher. Ich habe dort in der Berufsvorbereitung angefangen und habegelernt, was es heißt, an der Arbeit Spaß zu haben.

In unserem kleinen Restaurant in Frankfurt Bonames kochen wir imTeam täglich für drei Kindergärten aus frischen Zutaten mit Bio-Obst und -Gemüse das Mittagessen. Dabei habe ich zum erstenMal nach Rezept gekocht. Außerdem arbeite ich auch viel im Ser-vice, mittags kommen nämlich täglich auch Gäste zum Essen, zumBeispiel vom Sozialrathaus nebenan. Manchmal machen wir auchCatering auf Veranstaltungen der Stadt, der Kirche oder für ande-re Kunden.

Die Berufsvorbereitung im Lernbetrieb war sozusagen mein richti-ger Einstieg in den Beruf. Seit April 2009 bin ich dort als Azubi zurFachkraft im Gastgewerbe. Aktuell arbeite ich in der B.Wohnbaram Frankfurter Römer, einem Kooperationsprojekt der Evangeli-schen Stadtakademie und dem Lernbetrieb Frankfurt am Main. EEss mmaacchhtt SSppaaßß!“

Der Lernbetrieb Frankfurt am Main isteine Produktionsschule in Trägerschaftdes Evangelischen Vereins fürJugendsozialarbeit in Frankfurt amMain e. V. Wir bieten 36 Plätze zur be-ruflichen Qualifizierung in den Produk-tionsbereichen Büro, Soziale Dienste,Handwerk und Gastronomie an.Integriert in die Berufsvorbereitungkann der Externe Hauptschulabschlussnachgeholt werden. Dieser Bereich wirdüber Mittel des Europäischen Sozial-fonds, des Landes Hessen und derStadt Frankfurt finanziert. Zusätzlichbilden wir zwei Fachkräfte im Gastge-werbe und sieben MalerInnen und Lak-kiererInnen aus. Für junge Eltern, diesich bei uns qualifizieren, organisierenwir die Kinderbetreuung. Zielgruppedes Lernbetriebs sind Jugendliche undjunge Erwachsene bis 27 Jahren, dieohne Arbeit, Ausbildung und Schulesind.

43Projekte as i . AQUA

„VVom Lernbetrieb habe ich durch einen Flyer erfahren, denich bei uns im „Betreuten Wohnen“ bekam, als ich eine Aus-bildung suchte. Zuvor absolvierte ich ein dreiwöchiges Praktikum in einerMalerfirma. Vor dem Praktikum war ich auf einer Berufsschule (BFS) fürKunst und Gestaltung, die ich abgebrochen habe.

Kreativ war ich schon immer, seitdem ich klein war. Durchdie Schule, das Praktikum und die anschließende Qualifizie-rung im Lernbetrieb bekam ich einen guten Einblick in denBeruf der Malerin und Lackiererin. Mit dem Handwerksteamdes Lernbetriebs arbeiten wir für die Kirche, die Stadt Frank-furt und für Privatkunden – Jugendhäuser haben wir auchschon gestrichen.

Seit September 2008 mache ich die Ausbildungim Lernbetrieb. Unter den Lehrlingen bin ichbis jetzt die einzige Frau. Damit habe ich keineProbleme, das wusste ich ja schon vorher. Andiesem Beruf gefällt mir, dass frau trotz des gan-zen Staubs und Schmutzes auf den Baustellensauber arbeiten kann. Ich bin ein Typ, der gelas-sen und effektiv arbeitet – auch unter Zeit-druck.“

Der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main e. V. wurde gegründet zur Förderung, Unterstützungund gesellschaftlichen Integration von Kindern und Jugendlichen, die in besonderem Maße aufgrund familiärer und gesell-schaftlicher Bedingungen von sozialen Benachteiligungen betroffen sind.Der Verein betreibt in Frankfurt 27 Einrichtungen und Projekte. Hierzu gehören offene Kinder- und Jugendhäuser, aufsuchendeJugendarbeit, Jugendmigrationsdienst, Schülercafés, Schulsozialarbeit, pädagogische Betreuung von Klassen benachteiligterJugendlicher an Berufsschulen, Projekte der Berufsqualifizierung sowie die außerbetriebliche Ausbildung.

Marina M. ist seit September 2008 Auszubilden-de zur Malerin und Lackiererin im LernbetriebFrankfurt am Main. Davor hat sie an der Berufs-vorbereitung im Produktionsbereich Handwerkteilgenommen.Marina M. schilderte im Gespräch mit EvelynRogowski ihren Werdegang.

WWiiee iicchh zzuumm BBeerruuff MMaalleerriinn uunndd LLaacckkiieerreerriinn ggeekkoommmmeenn bbiinn

44 asi. AQUA Projekte

Kontakt:Neue Arbeit Vogelsberg gGmbHAltenburger Str. 4036304 AlsfeldTel.: 06631/96410Fax: 06631/964141E-Mail: [email protected]: www.neue-arbeit-vb.de

SSascha ist 23 Jahre alt, ein aufge-schlossener junger Mann, dermir selbstbewusst und freude-strahlend gegenüber sitzt undmir wortreich seine Geschichteerzählt. Seit März ist er Prakti-kant im Haus Stephanus, einemAltersheim in Alsfeld (Bild links).Dort beginnt er im Oktober eineeinjährige Ausbildung zum Al-tenpflegehelfer. „Wenn ich die mit einem Noten-durchschnitt von mindestens 2,4abschließe, kann ich die Ausbil-dung zum Altenpfleger machen.Und die strebe ich auch an!“

Wer ihm so zuhört, kann kaum glauben, was Saschahinter sich hat. Er war viele Jahre arbeitslos, schrieb eineBewerbung nach der anderen. Nichts klappte. Garnichts! Zwischendurch habe er immer mal gejobbt, aber nieetwas Festes gefunden. Dann wieder habe er nichtsgetan. Nur eine Sache machte ihm vor ein paar Jahrenwirklich großen Spaß: die Pflege einer alten Frau, beider er einen Bekannten zwei Monate lang unterstützthatte. Natürlich hatte er auch damals schon darangedacht, Altenpfleger zu werden. Aber seine Bemühun-gen um eine entsprechende Ausbildung scheiterten.

„Bis vor wenigen Monaten hatte ich keinerlei Motiva-tion mehr und die Hoffnung eigentlich schon verloren,jemals eine Stelle zu finden.“

Eingeschlafene Ressourcen wecken,bestehende s tärken und verdeckte entdecken!Mit Kreativ / Aktiv fit für den Arbeitsmarkt von Dagmar Gottschalk

Kreativ / Aktiv – die Werkakademie der Neue Arbeit VogelsbergDas Sofortangebot richtet sich anJugendliche bis 25 Jahre, die erst-malig ALG II beziehen, zum Teilalso auch bereits aus einer länge-ren Zeit der Arbeitslosigkeit kom-men. Das Programm geht über einenZeitraum von acht Wochen, indenen die tägliche Anwesenheitvon fünf Stunden Pflicht ist.Zunächst soll innerhalb der erstenvier Woche diese feste Tagesstruk-tur helfen, Eigenschaften wiePünktlichkeit, Zuverlässigkeit undDurchhaltevermögen zu (re-)akti-vieren und zu trainieren. Von Be-ginn an werden Bewerbungsunter-lagen erstellt und die Teilnehmer

angehalten, sich über verschiedenezur Verfügung gestellte Medien aufdem Arbeitsmarkt zu bewerben.Darüber hinaus steht in dieser Pha-se neben Bewerbungstraining,Kompetenzfeststellung und -trai-ning vor allem das kreative Arbei-ten im Vordergrund. Hier werdengrundlegende Fähigkeiten wiehandwerkliches Geschick, voraus-schauendes, planerisches Den-ken/Arbeiten, Einfühlungs- undräumliches Vorstellungsvermögen,das z. B. für eine Wandmalerei be-nötigt wird, aber auch Teamfähig-keit durch den gemeinschaftlichenkreativen Prozess geschult. Oftkommt es während dieser Phase zu

einem völligen Umdenken be-züglich des ursprünglichen Berufs-wunsches.In einer zweiten Phase ist ein vier-wöchiges Praktikum (30 Stundenpro Woche) bei einem geeignetenArbeitgeber auf dem ersten Ar-beitsmarkt oder in den internenFachbereichen der Neue ArbeitVogelsberg vorgesehen. Das Be-sondere: Auswahl und Suche einerPraktikumsstelle ist „Sache der Teil-nehmer“. So sollen selbstständigesDenken, Handeln und Hinarbeitenauf ein selbst definiertes Ziel – alsoVoraussetzungen, um in der Ar-beitswelt bestehen zu können –erlernt und gefördert werden.

Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommlenicht die Männer zusammen, um Holz zubeschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben

45Projekte as i . AQUA

Die NEUE ARBEIT Vogelsberg, kirchlich-kommunale Gesellschaft fürberufliche Integration, bietet Ausbildung, Ausbildungsvorbereitung undQualifizierung im Rahmen von SGB2-Maßnahmen für Jugendliche undüber 25-Jährige. Im Auftrag der Kommunalen Vermittlungsagentur desVogelsbergkreises betreibt sie außerdem die „Werkakademie fürJugendliche“ und zusammen mit dem Trägerverbund „Jugend undBeruf“ das Beratungszentrum B:24 / Kompetenzagentur Vogelsberg.

zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondernlehre die Männer die Sehnsucht nach dem wei-ten, endlosen Meer. (Antoine de Saint-Exupéry)

„Wenn du Altenpfleger werden willst,warum solltest du das nicht tun?“, hättensie gesagt und ihn dazu animiert, sich umein Praktikum in diesem Bereich zu be-werben.

„Die Neue Arbeit Vogelsberg hatte damalsin einer Ulrichsteiner Seniorenresidenz denAuftrag, ein Bad mit Landschaftsmotiven zubemalen“, berichtet Sascha. „An einem Tagwurde ich dort oben auch eingesetzt – dahabe ich einfach meine Bewerbungsunter-lagen mitgenommen und den Chef der Ein-richtung nach einem Praktikum gefragt. Erwollte mich tatsächlich nehmen, was michecht ziemlich überrascht hat.“

Ihm aber auch Mut machte und das nötigeSelbstvertrauen gab, sich wenig später in einem AlsfelderAltenheim zu bewerben, wo er sofort anfangen konnte.

„Das mit Ulrichstein konnte ich nämlich leider nicht machen,weil der Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zuerreichen ist und ich keinen Führerschein habe. Also habe iches im Haus Stephanus probiert.“

Noch während seines Praktikums dort fragte er nach einemAusbildungsplatz und bekam eine Zusage. Im weiteren Ver-lauf wurde das Praktikum auf seinen Wunsch hin bis zum 30.September verlängert, weil er sich auf seine Ausbildung vor-bereiten wollte. Befragt man seine Kollegen und Vorgesetz-ten, schätzen sie am meisten seine nette und umgänglicheArt. Dieses Lob freut Sascha, aber was ihm noch bessergefällt, ist, dass die Menschen, um die er sich auf seiner Sta-tion kümmert und die auf Hilfe angewiesen sind, ihn mögen.

„Mein Leben“, sagt er am Ende unseres Gespräches, „hatsich um 180 Grad gedreht. Ich weiß gar nicht, wie ich HerrnSchön und Herrn Lopez, die mich so aufgebaut haben, dasdanken soll. Eigentlich müsste man einen Artikel über diebeiden schreiben!“

Dabei wollte er was machen – keine lange, „schwieri-ge“ Ausbildung. Denn einen Ausbildungsplatz, dessenwar er sich mittlerweile sicher, würde er sowieso nichtbekommen. Er wollte Geld verdienen, als Möbel-packer oder Produktionshelfer. Nur raus aus ALG II.In dieser Verfassung kam Sascha zur WerkakademieKreativ / Aktiv der Neue Arbeit Vogelsberg.

„Für mich war das wie ein neues Leben. Ich musstejetzt regelmäßig und früh aufstehen und hatte daserste Mal so etwas wie einen Alltag. Ich habe michrichtig gefreut, nach Alsfeld zu fahren.“

Jeden Tag etwas Neues lernen – im Bewerbungs- oderauch Kompetenztraining. Mit unterschiedlichenMaterialien Dinge kreieren und am Ende sehen, wozuman in der Lage ist. Andere Leute treffen, mit denener im Team etwas erarbeiten und sich austauschenkonnte. Und plötzlich Menschen wie Morelio Lopez,den Fachanleiter der Werkakademie, und den Sozial-pädagogen Holger Schön an seiner Seite zu haben, diesich wirklich für ihn interessierten.

„Herr Lopez und mein Betreuer Herr Schön, der mituns Bewerbungstrainings gemacht und uns auch sonstin allen Dingen unterstützt hat, waren die besten Leh-rer, die ich jemals hatte. Überhaupt gab das alles mei-nem Leben wieder einen Sinn.“

Diese beiden wären es auch gewesen, die ihn letztlichdarin bestärkt hätten, eine Ausbildung anzustreben.

Mit unterschiedlichen Materialien Dinge kreieren und amEnde sehen, wozu man in der Lage ist.

46 asi. AQUA Projekte

BBeispiel: das EENNTTEERR--PPrroojjeekktt mit Neuntklässlern derEschweger Pestalozzi-Schule.Wir haben das ENTER-Projekt entwickelt und führenes seit mehreren Jahren in enger Kooperation mitSchulen durch. Es handelt sich um eine mediale Be-gleitung, Auswertung und Präsentation des Be-triebspraktikums.

SSeebbaassttiiaann RR..::„So, Herr Schmerfeld – wie sind Sie denn mit mir imPraktikum zufrieden?“HHeerrrr SScchhmmeerrffeelldd::„Ich bin sehr zufrieden mit dir! Du bist morgens derErste, der im Betrieb ist, bist immer pünktlich. Da gibtes überhaupt keine Probleme.Du hast schon nach dem ersten Tag genau gewusst,wo das Werkzeug liegt, du erkennst die Arbeitsabläu-fe schnell, hast in der Regel den Schraubenzieherschneller deinen Kollegen gereicht, als sie ihn über-haupt brauchen.Du bist auch gleich damit vertraut gewesen, dass wirMaterialien, die wir verarbeitet haben, sofort wiederzur Bestellung aufschreiben müssen. Da bist du dei-nen Kollegen jetzt schon weit voraus, die schon seitJahren bei uns sind. Du bist auch sehr gründlich, wenndu die Baustelle verlässt. Das heißt bei uns: Wir ver-

lassen die Baustelle in der Regel sauberer, als wir sie vorge-funden haben. Das hast du auch sofort erkannt. Ich bin alsosehr zufrieden mit dir.“

Dieser Dialog zwischen dem Praktikanten Sebastian R. unddem Chef eines Elektro-Installationsbetriebes ist aus einemFilm, in dem alle Schüler Interviews mit ihren Chefs geführthaben und der bei der Schulabschluss-Veranstaltung gezeigtwurde – als Teil der Computer-gestützten Live-Präsentationvon Sebastian und seinen MitschülerInnen.Alle haben an diesem Tag ihr Praktikum präsentiert – mit Hil-fe von „Powerpoint“. Und das erstaunlich professionell undauthentisch! Jede/r erzählte über das Betriebspraktikum, diegemachten Erfahrungen und das persönliche Fazit:„„…… lliieebbeerr wwaass aannddeerreess mmaacchheenn……““;; „„…… iicchh wwiillll ddiieesseenn BBeerruuffnnoocchh mmaall wwooaannddeerrss aauusspprroobbiieerreenn““;; „„…… AAlltteennppfflleeggeerriinn iissttmmeeiinn TTrraauummbbeerruuff““

Vor Publikum vorzutragen war im Vorfeld geübt worden; Bil-der, Filmausschnitte und geschriebene Texte richtig für denVortrag einsetzen und nutzen zu können, war das Ziel dieserVortragstrainings. Daneben ergab sich auch die Chance, dievielen Erfahrungen und Empfindungen im Nachhineinbesprechen und verarbeiten zu können. Da wird auch man-che Verwirrung geklärt: Was ist typisch für den Beruf – undwas nur an diesem einen Betrieb.

Schüler nicht allein lassen…von Bernd Helbach

...Da spielt Handlungsorientierung eine zentrale Rolle – Handlungsorientierung „in Reinkultur“! Das ist bei Schülernzunächst einmal das Betriebspraktikum. Und mit Schule und Schülern arbeiten wir immer häufiger zusammen.

Kontakt:Werkstatt für junge Menschen Eschwege e. V.Geschäftsführer: Hans-Joachim BertramNiederhoner Straße 6, 37269 EschwegeTel: 05651/339540Fax:05651/3395422E-Mail: [email protected]: www.werkstatt-eschwege.de

Fotoserie vom „Bäckerlehrling“ Patrick R., vom Elektropraktikanten Sebastian R. und Filmsequenzen aus den Live-Präsentationen von Iris bei der S

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47Projekte as i . AQUA

Dank des Trainings und des gut vorbereiteten Foto- undFilmmaterials konnten die Schüler informativ, unterhaltsamund flott vortragen. Die Lernhilfe-Schüler erwiesen sich alsSpezialisten für ihr Thema.Es wurde viel gelacht und viel applaudiert, und nicht nur dieSchülerinnen und Schüler, sondern auch ihre Eltern warensehr stolz.

Schülerstatements:„„BBääcckkeerr iisstt eeiinn llaauutteerr BBeerruuff..““ ((PPaattrriicckk RR..))„„IIcchh wweeiißß jjeettzztt,, ddaassss iicchh AAlltteennppfflleeggeerr wweerrddeenn wwiillll““ ((SSvveenn BB..))„„MMaann mmuussss GGeeffüühhll ffüürr MMeettaallll bbeekkoommmmeenn..““ ((PPaattrriicckk EE..))„„IIcchh hhaabb’’ aabb AAuugguusstt eeiinnee LLeehhrrsstteellllee bbeeii HHeerrrrnn SScchhmmeerrffeellddtt..““((SSeebbaassttiiaann RR..))

Statements des Klassenlehrers:„Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich von einer Seite,von der ich sie während der wenigen Unterrichtstage nochnicht kennen gelernt hatte. Bereitwillig und höflich erledig-ten sie ihre Aufträge. Ihre Gespräche und Interviews mit denBetreuern, Chefs und auch mit uns waren von Verständnis,Bereitwilligkeit und großer Neugier geprägt. Sie wareneigentlich nicht wieder zu erkennen. Offensichtlich verhiel-ten sie sich, ohne sich dessen bewusst zu sein, ganz anders,als sie es in ihrer Clique im Schulalltag tun.An ihrem Praktikumsplatz mussten sie nicht „cool“ sein, hierkonnten sie auch einmal dem Lehrer gegenüber Sympathiezeigen. Sie mussten keine Angst haben, von der Gruppe als„Schleimer“ oder „Leistungsfuzzi“ gemobbt zu werden, weilsie ihre schulischen Ausgangsbedingungen verbessern oderden Zugang zu weiterführenden Schulen schaffen wollen.“

AAuuss uunnsseerreerr SSiicchhtt::Das EENNTTEERR--PPrroojjeekktt ist eine gute Übung zum Erlangen vonEmpathie. Es gibt im Projekt mehrere Perspektiven, die inVerbindung gebracht werden:

� Der Schüler wird im Praktikum zum Experten in eigenerSache.

� Mit seiner Präsentation vermittelt er berufsbezo-gene, aber auch persönliche Informationen undsubjektive Sichtweisen – adressiert an Mitschüler,Lehrer, Eltern.� Bei der Erarbeitung ist jeder sein eigener Regisseurund trifft alle wesentlichen Entscheidungen selbst.� Wir, die Mitarbeiter der Werkstatt, beraten bei derGestaltung, in Fragen von Aufbau und Selbst-Insze-nierung.� Darüber hinaus helfen wir den Jugendlichen dabei,die Erlebnisse im Praktikum zu verarbeiten und fürsich zu nutzen.� Der Austausch mit den Lehrern und die ge-meinsamen Betriebsbesuche sind hierbei wertvol-le Informationsquellen.

WWiirrkkuunnggeenn::Die Jugendlichen lernen,

� dass sie etwas zu sagen haben,� wie sie das mit verschiedenen Medien am bestenumsetzen können. Hierbei machen sie sich die ver-schiedenen Möglichkeiten von Textvortrag, Bild,Film und Schrift zu Nutze.� Bei der Präsentation erfahren sie, dass sie das gutkönnen (Publikumsreaktion) und dass sie damitauch hohen Ansprüchen gerecht werden.

DDaass eerrzzeeuuggtt MMoottiivvaattiioonn uunndd SSeellbbssttwweerrttggeeffüühhll..

Werkstatt für junge Menschen Eschwege e. V.Die Einrichtung besteht seit 1983 als eingetragener,gemeinnütziger Verein und ist Mitglied im DiakonischenWerk der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.Der Verein bietet Beratung und Hilfen für junge Menschenund Erwachsene an, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeitbedroht sind. Umgesetzt wird diese Aufgabe in Form vonProjekten und Maßnahmen, die von der Beratung undBegleitung, der Berufsorientierung und -vorbereitung, überBerufsausbildung bis hin zur Qualifizierung für den Arbeits-markt reicht.

r Schulabschlussveranstaltung : „Altenpfleger in ist mein Traumberuf“

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IngA gGmbH ist eine Integrationsfirma nach dem SGB IX. Etwa einDrittel der Belegschaft sind Menschen mit Behinderungen.Im Bauhelfer- und Gartenbaubereich werden Entrümpelungen vor-wiegend auf Kirchendachböden und -türmen, Abriss- und Gartenarbei-ten, inklusive Grabpflege, Herstellung und Reparatur von Wegen undTreppen sowie Innenausbau, Renovierungs- und Reparaturarbeiten inkirchlichen Gebäuden durchgeführt. In „IngA’s Halle für Alle“ gibt esSecondhandwaren aller Art sowie günstige Neumöbel. Fahrräder wer-

den repariert, Umzüge durchgeführt. „IngA’s Autopflegeprofis“ reini-gen neben Autos auch Teppiche und Polster. „IngA’s Energieholzhof“produziert und trocknet Scheitholz und Holzhackschnitzel. Neben derBewirtschaftung von 50 ha Pappelwald bietet der Energieholzhof auchEnergiecontracting an.IngA ist zudem Maßnahmeträger für die ARGE Landkreis Kassel mitunterschiedlichen Angeboten vorwiegend im Bereich §16 SGB II(Arbeitsgelegenheiten, Jobperspektive etc.).

IInnggAA’’ss EEnneerrggiieehhoollzzhhooff sstteelllltt mmiitthhiillffee vvoonn MMeennsscchheenn mmiitt BBeehhiinnddeerruunn--ggeenn ssoowwiiee llaannggzzeeiittaarrbbeeiittsslloosseenn MMeennsscchheenn öökkoollooggiisscchh ssiinnnnvvoolllleeEErrzzeeuuggnniissssee iimm BBeerreeiicchh eerrnneeuueerrbbaarreerr EEnneerrggiieenn aauuss rreeggiioonnaalleerr PPrroo--dduukkttiioonn hheerr..

VVitalij H. z. B. ist gehörlos. Seine Muttersprache ist russisch.In Russland arbeitete der Vater von drei kleinen Kindern

im Stall. Er wurde von IngA als Waldarbeiter, Schlep-per- und LKW-Fahrer sowie Maschinenführer aus-gebildet. Mithilfe eines speziellen Kommunika-tionssystems kann er auch im Wald vor Gefahrengewarnt werden bzw. seinen Partner warnen.

FFrank H. ist psychisch krank. Viele Jahre arbeiteteer als landwirtschaftlicher Helfer. Als sein Chef denHof aufgab, wurde er arbeitslos. Auf anderen Bau-ernhöfen kam er nicht zurecht. Bei IngA arbeitet erals Schlepper- und Auslieferungsfahrer. Den 20-Tonnen-Haken-Anhänger für 35-cbm-Hackschnit-zelcontainer rangiert er zentimetergenau auf unse-rem Betriebsgelände und bei Kunden. Wenn erScheitholz ausliefert, ist er absolut zuverlässig undbei den Kunden beliebt.

DDieter M. war einmal wohnungslos. Er ist gesund-heitlich angeschlagen. Erstmals seit vielen Jahrenarbeitet er wieder, und zwar im Rahmen einer Ar-beitsgelegenheit. Vier Stunden am Tag sieht manihn mit der Schubkarre über das Gelände fahren, umdas aufzuräumen, was im Laufe des Tages überall aufdem Gelände liegenbleibt. Er ist glücklich, endlichwieder etwas Sinnvolles tun zu können.

V i e l s e i t i g e A n g e b o t e

Kontakt:IngA – Integration durch Arbeit im Ev. Kirchenkreis Hofgeismar gemeinnützige GmbHGroße Pfarrgasse 134369 HofgeismarTelefon: 05671/920821E-Mail: [email protected]: www.inga-hofgeismar.de

48 asi. AQUA Projekte

Leitlinien der ArbeitsgemeinschaftArbeit und Soziale Integration

Die Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Soziale Integration (AG ASI) ist der fachliche Zusammenschluss vonEinrichtungen, Trägern und Diensten im Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck e. V. (DWKW), die Hil-fen für Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen anbieten.

Die Mitglieder der AG ASI haben als Grundlage für ihre Arbeit folgende Leitlinien entwickelt:

Jeder Mensch hat das Recht auf gesellschaftliche Integration und Teilhabe am Erwerbsleben. Wir wollendie Chancen von Menschen ohne Zugang zum Arbeitsmarkt und mit erhöhtem Unterstützungsbedarf ver-bessern.

Wir verstehen uns in Wahrnehmung unserer christlichen und gesellschaftlichen Verantwortung als wichti-ger und anerkannter Arbeitsbereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und des DWKW.Wir wirken bei sozialpolitischen Äußerungen des Verbandes aktiv mit.

Wir machen auf die Bedeutung der Arbeit unserer Mitgliedseinrichtungen aufmerksam: Wir betonen denNutzen ihrer innovativen und bedarfsgerechten Arbeitsansätze und vertreten ihre Anliegen bzgl. derWeiterentwicklung und Sicherung ihrer Tätigkeit innerhalb und außerhalb des DWKW.

Wir sind kompetente Ansprechpartnerin für die Themen Arbeit, Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung.Wir regen Diskussionen an und gewinnen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Kirche und Diakonie.Wir sensibilisieren Kirche und Kirchengemeinden für die Belange arbeitsloser und benachteiligter Men-schen und verschaffen ihnen Gehör.

Wir verstehen uns als Anwältin für benachteiligte Arbeitslose. Indem wir in Kirche und Diakonie auf dieProbleme der Arbeitslosen und die Folgen von Arbeitslosigkeit hinweisen, prägen wir das öffentliche undkirchlich-diakonische Bewusstsein.

Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftspolitischen und kirchlich-diakonischen Verantwortung und brin-gen unsere Kompetenz auf fachlicher und sozialpolitischer Ebene ein.

Wir organisieren den fachlichen Austausch und die gegenseitige Information der Mitglieder.Wir fördern die Kooperation der Mitglieder miteinander und unterstützen die Entwicklung gemeinsamerStrategien und Arbeitsansätze.

Wir entwickelten fachliche Standards und orientieren unsere Arbeit an diesen. Als Arbeitsgemeinschaftdes DWKW nutzen wir dessen Richtlinien und Empfehlungen für unsere Arbeit.

Wir entwickeln gemeinsame Positionen zu sozialpolitischen Themen, insbesondere zu Armut und Arbeits-losigkeit. Wir verdeutlichen arbeitsmarktpolitische und gesellschaftliche Probleme aus Sicht der betroffe-nen Menschen. Wir geben sozialpolitische Denkanstöße zur Weiterentwicklung von Unterstützungsange-boten. Wir entwickeln Visionen von einer durch christliche Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidaritätgetragenen Gesellschaft.

Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Soziale Integration September 2006

49Grundsätze as i . AQUA

50 asi.asi. AQUA Adressen

Hephata Hessisches Diakoniezentrum Jugendhilfe BerufshilfeAllensteiner Str. 17, 34613 SchwalmstadtTel.: 06691/92113302 � Fax: 06691/92113309E-Mail: [email protected]: www.hephata.com

IngA gGmbHGroße Pfarrgasse 1, 34369 HofgeismarTel.: 05671/920821 � Fax: 05671/920825 E-Mail: [email protected]: www. inga-hofgeismar.de

Jugendwerkstatt Hanau e. V.Gustav-Hoch-Str. 10, 63452 HanauTel.: 06181/986280 � Fax: 06181/9862828 E-Mail: [email protected]: www.jugendwerkstatt-hanau.de

Jugendwerkstatt Hersfeld-Rotenburg gGmbHFrankfurter Str. 3a, 36251 Bad HersfeldTel.: 06621/7996911 � Fax: 06621/7996999E-Mail: [email protected]: www.jugendwerkstatt-hersfeld-rotenburg.de

PILOT Ev. Fachstelle Jugendberufshilfe HanauGustav-Hoch-Str. 10, 63452 HanauTel.: 06181/986270 � Fax: 06181/9862828E-Mail: [email protected]: www.Pilot-Hanau.de

VABIA Vellmar e. V.Ihringshäuser Str. 2, 34246 VellmarTel.: 0561/9825035 � Fax: 0561/9825044 E-Mail: [email protected]: www.vabia-vellmar.de

Werkstatt für junge Menschen Eschwege e. V.Niederhoner Str. 6, 37269 EschwegeTel.: 05651/339540 � Fax: 05651/3395422 E-Mail: [email protected]: www.werkstatt-eschwege.de

Drogenhilfe Nordhessen e. V.ZAK KasselHolländische Str. 175, 34127 KasselTel.: 0561/84084 � Fax: 0561/9892180 E-Mail:[email protected]: www.drogenhilfe.com

Zweckverband Diakonisches Werk KasselHermannstr. 6, 34117 KasselTel.: 0561/7128844 � Fax: 0561/7128888 E-Mail:[email protected]: www.dw-kassel.de

Stiftung BeiserhausNiederbeisheimer Str. 28-3434593 Knüllwald-RengshausenTel.: 05685/9990 � Fax: 05685/999173E-Mail: [email protected]: www.beiserhaus.de

Landeskirchenamt Referat Wirtschaft Arbeit SozialesHorst Pilgram-KnobelTel.: 05604/918615E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:Annegret Höhmann – Diakonisches Werk in Kurhessen-Waldeck e. V.Kölnische Straße 136, 34119 KasselTel.: 0561/1095113 � Fax: 0561/1095295 E-Mail: [email protected]: www.dwkw.de

Diakonisches Werk BergstraßeRiedstraße 1, 64625 Bensheim � Tel.: 06251/10720 � Fax: 06251/107252E-Mail: [email protected] � Internet: www.diakoniebergstrasse.de

Diakonisches Werk Darmstadt-DieburgZweifalltorweg 10, 64293 Darmstadt � Tel.: 06151/9260 � Fax: 06151/926100

Diakonisches Werk Dillenburg-HerbornMaibachstr. 2a, 35683 Dillenburg � Tel.: 02771/26550 � Fax: 02771/265520 E-Mail: [email protected] � Internet: www.dwdh.de

Diakonisches Werk für Frankfurt am Main e. V.Rechneigrabenstr. 10, 60311 Frankfurt/Main � Tel.: 069/921056620Fax: 069/921056618 � E-Mail: [email protected]: www.diakonischeswerk-frankfurt.de

Diakonie Werkstatt e. V. Groß-Gerau / Rüsselsheim Weserstr. 34, 65428 Rüsselsheim � Tel.: 06142/64453 � 06142/14211E-Mail: [email protected] � Internet: www.diakonie-werkstatt.de

Die Orbishöhe Auf der Heide 7, 64673 Zwingenberg � Tel.: 06251/93940 � Fax: 06251/933430E-Mail: [email protected] � Internet: www.die-orbishoehe.de

Evangelischer Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main e. V.Stalburgstraße 38, 60318 Frankfurt/Main � Tel.: 069/95914932 �Fax: 069/552676 � E-Mail: [email protected] � Internet: www.ejuf.de

Hilfe im Nordend e. V.Martin-Luther-Platz 1, 60316 Frankfurt/Main � Tel.: 069/490574Fax: 069/4930829 � E-Mail: [email protected]: www.luthergemeinde-ffm.de

Jugendwerkstatt Gießen e. V.Alter Krofdorfer Weg 4, 35398 Gießen � Tel.: 0641/931000 � Fax: 0641/9310029E-Mail: [email protected]: www.jugendwerkstatt-giessen.de

Jugendwerkstatt Herrnhaag e. V.Herrnhaag 2, 63654 Büdingen � Tel.: 06042/975836 � Fax: 06042/975837E-Mail: [email protected] � Internet: www.herrnhaag.de

Jugendwerkstätten Odenwald e. VGerhard-Hauptmann-Straße 2, 64711 Erbach � Tel.: 06062/912110Fax: 06062/912112 � E-Mail: [email protected] � Internet: www.jwo-ev.de

Kinder- und Beratungszentrum Sauerland – KBS Beschäftigungsinitiative Sauerland – BISFöhrer Straße 72, 65199 Wiesbaden � Tel.: 0611/2051713 � Fax: 0611/2051715E-Mail: [email protected]

Neue Arbeit Vogelsberg gGmbHAltenburger Straße 40, 36304 Alsfeld � Tel.: 06631/96410 � Fax: 06631/964141E-Mail: [email protected] � Internet: www.neue-arbeit-vb.de

neue dienste Vogelsberg NDV GmbHFulder Tor 24 d, 36304 Alsfeld � Tel.: 06631/91120 � Fax: 06631/911239E-Mail: [email protected] � Internet: www.neue-dienste-vb.de

Sozialkritischer Arbeitskreis – SKA Darmstadt e. V.Bad Nauheimer Straße 2, 64289 Darmstadt � Tel.: 06151/295014Fax: 06151/2798465E-Mail: [email protected] � Internet: www.ska-darmstadt.de

Wurzelwerk Gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Umwelt mbHGeorg-August-Zinn-Straße 103, 64823 Groß-Umstadt � Tel.: 06078/72702Fax: 06078/73756 und Maybachstraße 4, 63322 Rödermark/Ober-RodenTel.: 06074/211089 � Fax: 06074/2110899E-Mail: [email protected] � Internet: www.wurzelwerk-online.de

Verein für internationale Jugendarbeit Ortsverein Frankfurt e. V.Burgstr. 106, 60389 Frankfurt/M. � Tel.: 069/68978320 � Fax: 069/68978322E-Mail: [email protected] � Internet: http://frankfurt.vij.de

Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHNAlbert-Schweitzer-Str. 113-115, 55128 Mainz � Tel.: 06131/287440 �Fax: 06131/2874411 � E-Mail: [email protected] � Internet: www.zgv.info

Geschäftsführung:Renate Lang – Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e. V Ederstraße 12, 60486 Frankfurt � Tel.: 069/7947263 � Fax: 069/7947333E-Mail: [email protected] � Internet: www.diakonie-hessen-nassau.de

Arbeitsgemeinschaft Qualifizierung und Arbeit Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Soziale Integration

Neue Arbeit Vogelsberg gGmbHneue dienste Vogelsberg NDV GmbH

Jugendwerkstatt Gießen e. V.

Jugendwerkstatt Herrnhaag e. V.

Jugendwerkstätten Odenwald e. V.Die OrbishöheRimbach

Diakonisches Werk Darmstadt-Dieburg Fachstelle Jugendberufshilfe Groß-Umstadt

Diakonie Werkstatt Groß-Gerau / Rüsselsheim e. V.

KBSBeschäftigungsinitiativeSauerland

HIN – Hilfe im Nordend e. V.

Diakonisches Werk Bergstraße

Diakonisches Werk Dillenburg-Herborn

Wurzelwerk Gemeinnützige Gesellschaft fürArbeit und Umwelt mbH

Sozialkritischer Arbeitskreis Darmstadt e. V.

JugendwerkstattHanau e. V.

JugendwerkstattHersfeld-RotenburggGmbH

Hephata Hessisches Diakoniezentrum Jugendhilfe Berufshilfe

Werkstatt für junge Menschen Eschwege e. V.

DrogenhilfeNordhessen e. V.ZAK Kassel

VABIA Vellmar e. V.

IngA gGmbHHofgeismar-Wolfhagen

PILOT– Ev. Fachstelle Jugendberufshilfe Hanau

DillenbDillenbururg-g-HerbornHerborn

EvEvangangeliscelischeheKirKircche Rheinlandhe Rheinland

LimbLimbururg-g-WWeilbeilbururgg

Rheingau-TRheingau-Taunaunusus

GrGroß-Gerauoß-GerauRüsselsheimRüsselsheim

WiesbadenWiesbaden

BiedenkBiedenkopf-opf-GladenbacGladenbachh

WWaldecaldeck-k-FrankenberFrankenbergg

MarbMarbururg-g-BiedenkBiedenkopfopf

GießenGießen

VVogogelsberelsbergg

ScSchwalm-Ederhwalm-Eder

KasselKassel

Kassel LandKassel Land

WWerra-Meißnererra-Meißner

FuldaFulda

Main-KinzigMain-Kinzig

WWetterauetterau

OdenwaldOdenwald

Darmstadt-Darmstadt-DiebDiebururgg

BerBergstraßegstraße

Main-TMain-Taunaunusus

HocHochtaunhtaunusus

Mainz-BingMainz-Bingenen

WWorms-Alzorms-Alzeeyy

ZweckverbandDiakonischesWerk Kassel

Übers ichtskar te as i . AQUA

FrankfurFrankfur tt

Diakonisches Werk fürFrankfurt am Main e. V.

Verein für internationale JugendarbeitOrtsverein Frankfurt am Main e. V.

OffOffenbacenbach-h-DreieicDreieich-Rodgauh-Rodgau

Evangelischer Verein für Jugendsozial-arbeit in Frankfurt am Main e. V.

Stiftung BeiserhausKnüllwald-Rengshausen

HerHersfsfeld-Rothenbeld-Rothenbururgg

Unsere Projekte der Arbeitsgemeinschaften

Arbeit und Soziale Integration asi.und

Qualifizierung und Arbeit AQUAwerden unterstützt von folgenden Institutionen:

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

Diakonie in Hessen und Nassau

Diakonie in Kurhessen-Waldeck

Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

Evangelische Jugendarbeit

Europäischer Sozialfonds für Deutschland

Träger der Grundsicherung

Agentur für Arbeit

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauenund Jugend

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehrund Landesentwicklung

Hessiches Ministerium für Arbeit, Familie undGesundheit

Hessisches Kultusministerium

Kommunen und Landkreise

Zentrum

Gesellschaftliche Verantwortungder Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau