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Integrative Validation (IVA) 1 © SP Kommunikation Beratung - Training - Coaching 2016 Herzlich willkommen zu Ihrem Vortrag zum Thema: Integrative Validation (IVA) Mittwoch, den 8. Juni 2016: 17:30 - 19:00 Uhr Seniorenresidenz Helene Donner 25421 Pinneberg Dr. Mercedes Stiller Herzlich willkommen zu Ihrem Vortrag zum Thema: Integrative Validation (IVA) Mittwoch, den 8. Juni 2016: 17:30 - 19:00 Uhr Seniorenresidenz Helene Donner 25421 Pinneberg Dr. Mercedes Stiller

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Integrative Validation (IVA)

1 © SP Kommunikation Beratung - Training - Coaching 2016

Herzlich willkommen zu Ihrem Vortrag zum Thema:

Integrative Validation (IVA) Mittwoch, den 8. Juni 2016: 17:30 - 19:00 Uhr

Seniorenresidenz Helene Donner 25421 Pinneberg

Dr. Mercedes Stiller

Herzlich willkommen zu Ihrem Vortrag zum Thema:

Integrative Validation (IVA) Mittwoch, den 8. Juni 2016: 17:30 - 19:00 Uhr

Seniorenresidenz Helene Donner 25421 Pinneberg

Dr. Mercedes Stiller

Integrative Validation (IVA)

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1. Der Umgang mit dementiell erkrankten Menschen • Der Umgang mit dementiell veränderten alten Menschen

gehört zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben für Pflegende und Angehörige.

• Durch den Hirnleistungsabbau leben die Betroffenen im Verlauf ihrer Erkrankung immer mehr in einer nur ihnen zugänglichen Welt und wirken für ihre Umgebung zeitlich, örtlich, situativ und personell desorientiert.

• Kommunikationsschwierigkeiten, Konflikte und Aggressionen zwischen Pflegebedürftigen, Angehörigen und Pflegenden sind häufig die Folge.

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2. Worin zeigt sich herausforderndes Verhalten? • Umhergehen / „Aufräumen“ / Einpacken. • Weggehen / Wegdrängen / „nach Hause wollen“. • Vokalisationen (Schreien, Singen, wiederholende

Geräusche, Rufen). • Aggressivität / Gereiztheit / Beschuldigungen. • Misstrauen, Medizin- und/oder Nahrungsverweigerung. • Abwehrende Aggression bei pflegerischen Maßnahmen. • Apathie, Rückzug. • Depressivität, Ängste. • Agitiertheit. • Enthemmung (von in das Klavier urinieren bis Andere

schubsen…). • Schlafstörungen.

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3. Mit der IVA Zugang zu dementen Menschen finden • Ziel der integrativen Validation (IVA) ist es, einen Zugang

zur Realität des dementen Menschen zu finden, um ihn besser verstehen zu können.

• Dazu bietet IVA eine Methodik zur Gesprächsführung mit dementen Menschen, die sich ausschließlich an ihren Gefühlen und Antrieben orientiert.

• Diese Methodik ist leicht zu erlernen und bietet für die Betreuenden eine hilfreiche Handlungsorientierung.

• Die Ergebnisse aus den Gesprächen können über die Dokumentation für zukünftige Begegnungen und für den Austausch im Team oder mit pflegenden Angehörigen nutzbar gemacht werden.

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4. Umgangsregeln für das Miteinander auf der Basis der IVA Diskutieren Sie nicht! • Akzeptieren Sie: Der Kranke lebt seine eigene

Wirklichkeit. • Nehmen Sie Wutausbrüche oder Anschuldigungen des

Kranken nicht persönlich, vermeiden Sie Konfrontationen. • Bei Aggressionen geben Sie ihm zum Beispiel eine

Perlenschnur oder einen kleinen Ball in die Hand.

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4. Umgangsregeln für das Miteinander auf der Basis der IVA Strukturieren Sie den Tag! • Ein strukturierter Tagesablauf erleichtert dem Dementen

die Orientierung. • Richten Sie feste Zeiten für Mahlzeiten, Aufstehen und

Zubettgehen ein. • Verbinden Sie das mit positivem Erfahren: Das Baden mit

einer Rückenmassage oder das Mittagessen mit einem biografisch bedeutsamen Ritual.

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4. Umgangsregeln für das Miteinander auf der Basis der IVA Vertraute Umgebung schaffen! • Große Uhren, Kalender und Tafeln mit Symbolen für das

Bad etc. erleichtern die Orientierung. • Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung, etwa

Bewegungsmelder auf dem Weg zur Toilette. • Verändern Sie die Umgebung nicht. • Ist das aber notwendig, bereiten Sie den Kranken

behutsam darauf vor und achten Sie darauf, dass er die Veränderung annimmt.

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4. Umgangsregeln für das Miteinander auf der Basis der IVA Beschäftigen Sie den Kranken! • Sorgen Sie für aktive Beschäftigung tagsüber: Beziehen

Sie den Kranken mit in den Alltag ein. • Lassen Sie ihn z.B. Kartoffeln schälen, Silber oder

Gemüse putzen, dabei soll er so lange „werkeln“, wie er möchte.

• Machen Sie ausgedehnte Spaziergänge mit dem kranken Menschen, um seine innere Unruhe zu mildern.

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4. Umgangsregeln für das Miteinander auf der Basis der IVA Sprechen Sie langsam! • Achten Sie auf die Körpersprache des Kranken. • Legen Sie ihm keine Worte in den Mund: Dies verstärkt

sein Gefühl der Hilflosigkeit und provoziert Aggressionen. • Sprechen Sie langsam, deutlich, in kurzen Sätzen und

bestimmt. • Vermeiden Sie zu viele Informationen auf einmal,

wiederholen Sie gegebenenfalls etwas. • Loben Sie viel statt zu kritisieren. • Unterstreichen Sie das Gesagte mit Gestik und Mimik:

Vergessen Sie nicht, den Kranken liebevoll zu berühren.

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4. Umgangsregeln für das Miteinander auf der Basis der IVA Helfen Sie beim Ankleiden! • Geben Sie dem Kranken Zeit, sich so lange wie möglich

selbständig anzuziehen. • Legen Sie ihm die Kleidungsstücke in der Reihenfolge

hin, wie er sie anziehen soll. • Wählen Sie Kleidungsstücke mit einfachem Klett-

Verschlüssen und Schuhe zum Hineinschlüpfen - sie müssen allerdings einen festen Halt geben.

• Entfernen Sie verschmutzte Kleidungsstücke unauffällig, die der Betroffene immer wieder anziehen will.

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4. Umgangsregeln für das Miteinander auf der Basis der IVA Erinnern Sie an die Toilette! • Das WC muss leicht zu finden sein: Arbeiten Sie mit

Symbolen und der Farbe „weinrot“ (Klobrille etc.). • Erinnern Sie den Kranken regelmäßig an den

Toilettengang. • Häufig kündigt er sich beim Kranken durch Unruhe an. • Achten Sie auf die Intimsphäre des Kranken. • Die Kleidung sollte leicht zu öffnen sein. • Verwenden Sie notfalls Inkontinenzvorlagen.

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5. Zentrale Aspekte der IVA: Zwei verschiedene „Wirklichkeitssichten“ • Bleiben wir in der Gegenwart und auf der sachlichen

Ebene, kommt es zu keiner Verständigung; da sich zwei Menschen auf verschiedenen Kommunikations- und Erlebnisebenen befinden: Der demente Mensch wird nur noch verwirrter, aggressiver oder trauriger.

• Das zentrale Element der IVA ist die wertschätzende Grundhaltung, die dem Gegenüber die Möglichkeit gibt, ein Gespräch zu eröffnen und zu führen.

• Wir benennen das gefühlsbegleitende Verhalten und sprechen es an. So erreichen wir die Wirklichkeit des dementen Menschen.

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5. Zentrale Aspekte der IVA: Zwei verschiedene „Wirklichkeitssichten“ • Wir machen uns Sprichwörter und Redewendungen

zunutze und entwickeln Rituale. • Manchmal ist es schwierig nicht den Inhalt, sondern das

Gefühl in den Vordergrund zu stellen und dieses anzusprechen, denn nicht nur was wir sagen, sondern wie wir es sagen, ist wichtig.

• In intensiver Teamarbeit sammeln wir die Gefühle in der Pflegedokumentation/-planung und dazu passende Aussagen, Redewendungen, Sprichworte, die die Gefühle reflektieren.

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5. Zentrale Aspekte der IVA: Zwei verschiedene „Wirklichkeitssichten“ • Im Gespräch mit Verwirrten nutzen wir nicht nur dieses

Wissen; wir setzen unsere Stimme und Sprache bewusst und gezielt ein.

• Die Sprechweise passen wir der des Verwirrten an: Spricht uns jemand leise und stockend an, so antworten wir im entsprechenden Tonfall.

• Wir nehmen den Sprechrhythmus auf, suchen den Blickkontakt und gleichen unsere Gestik der des Verwirrten an: D.h., die IVA findet nicht nur auf verbaler, sondern ebenso auf nonverbaler Ebene statt.

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5. Zentrale Aspekte der IVA: Zwei verschiedene „Wirklichkeitssichten“ • Der gemeinsame Austausch ist uns wichtig. Er hilft den

Betroffenen, ihre Gefühlswelt zu bestätigen und ihnen dadurch mehr Sicherheit zu vermitteln.

• Diese Art des Umgangs miteinander erfordert von Mitarbeitern/Angehörigen viel Flexibilität und Phantasie, aber auch Vertrauen zueinander, weil es vorkommt, dass sich ein Mitarbeiter viel Zeit für einen Bewohner nimmt und die anderen Mitarbeiter anfallende Arbeiten, die drängen, mit übernehmen muss.

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5. Zentrale Aspekte der IVA: Zwei verschiedene „Wirklichkeitssichten“ • Aber nicht nur Krisensituationen können so bewältigt

werden, auch der tägliche Umgang hat sich verändert: Er ist geprägt vom Respekt vor der Persönlichkeit des Menschen, der uns jetzt gerade gegenüber steht, seinen Lebenserfahrungen und seinem Lebensgefühl.

• Eine wichtige Grundlage dazu ist die intensive Biografiearbeit: Dabei sollten stets regelmäßige Kontakte mit den Angehörigen helfen.

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6. IVA als methodischer Rahmen • Mit der IVA liegt uns ein methodischer Rahmen vor, der

es überhaupt ermöglicht, ein Gespräch mit dem dementiell Erkrankten zu führen.

• Dies geschieht, indem das Gespräch von Allgemeinthemen aus jegliche Richtung einnehmen kann.

• So sind es oft auch die Lebensthemen der betroffenen Menschen.

• Hierzu ein Beispiel aus der Praxis, wo ausschließlich über die Arbeit mit Gefühlen ein Zugang gefunden und das Gespräch gestaltet werden kann: „Herr D. schlägt und hält die Pflegekraft an den Händen und schreit. Er ist außer sich vor Zorn“.

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6. IVA als methodischer Rahmen

Die Gefühle von Herrn D.: Wut, Zorn, Ärger, Groll Mögliche Aussagen der Pflegekraft gegenüber Herrn D.: „Sie platzen ja vor Wut!“ „Nichts als Ärger den ganzen Tag!“ „Sie sind der Zorn in Person!“ „Da kann man auch ärgerlich werden!“

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6. IVA als methodischer Rahmen

Mögliche Reaktionsweisen von Herrn D.: „Ja alle…!“ und bekräftigt mit den Fäusten seine schlimme Situation. Er schaut die Pflegekraft immer zwischendurch an und ist ganz überrascht und wird langsam ruhiger. Er hält immer noch die Hand der Pflegekraft fest und schmeißt sie mit Schwung los.

Mögliche Sinnsprüche der Pflegekraft gegenüber Herrn D.: „Das bringt das Fass zum Überlaufen!“ „Ärger bis zum Schwarzwerden!“ „Das ist auch zum Haare raufen!“

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6. IVA als methodischer Rahmen

Mögliche Reaktionsweisen von Herrn D.: Herr D. wird ganz ruhig in seinem Verhalten und bringt Folgendes zum Ausdruck: Mögliche Eigenschaften von Herrn D.: Pflichtbewusstsein, Verantwortung, Kontrolle, Ordnung

Mögliche Aspekte, die Herr D. sinngemäß gegenüber der Pflegekraft zum Ausdruck bringen möchte: „Da muss Ordnung sein!“ „Da haben Sie auch viel Verantwortung!“ „Sie müssen Ihre Pflicht tun!“ „Sie müssen die Kontrolle behalten!“

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6. IVA als methodischer Rahmen

Mögliche Reaktionsweisen von Herrn D.: Herr D. bekräftigt immer wieder mit Gestik, was noch alles nicht in Ordnung ist: Da…, das auch noch usw.!“ Mögliche Aspekte, die Herr D. sinngemäß gegenüber der Pflegekraft zum Ausdruck bringen möchte: „Alles im Überblick haben!“ „Ordnung ist das halbe Leben!“ „Da müssen Sie ein Auge drauf haben!“ „Überall muss man seine Augen drauf haben!“ „Wenn die Pflicht ruft!“ „Mit dem eisernen Besen kehren!“ „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“

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6. IVA als methodischer Rahmen

Mögliche Reaktionsweisen von Herrn D.: Herrn D`s Gesicht wird langsam traurig und die Aktivität lässt nach. Seine Bewegungen sind betont langsamer und die stammelnden Worte auch. Seine Stimmung schlägt um in… Mögliche Gefühle von Herrn D.: Sorgen und Kummer Mögliche Reaktionen, die die Pflegekraft sinngemäß gegenüber Herrn D. zum Ausdruck bringen könnte: „Da haben Sie große Sorgen!“ „Das macht Ihnen Kummer!“

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6. IVA als methodischer Rahmen

Mögliche Sinnsprüche, die Herr D. sinngemäß gegenüber der Pflegekraft zum Ausdruck bringen könnte: „Immer diese Sorgen!“ „Nichts als Kummer und Sorgen den ganzen Tag!“ „Sorgen ohne Ende!“ „Ein schweres Päckchen tragen müssen!“ Mögliche Reaktionsweisen von Herrn D.: Herr D. ist ruhig und schaut die Pflegekraft lange an und klopft leicht auf ihre Hand.

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7. Vorstellung von 11 Validationstechniken

1. Stellen Sie sich auf den Kranken ein: • Prüfen Sie, ob Sie sich momentan in der hierzu

notwendigen Verfassung befinden. • Machen Sie sich leer, d.h., lassen Sie Ihre eigenen

Emotionen los. • Stellen Sie sich auf den Demenzkranken ein, fühlen Sie

sich in ihn ein. • Nehmen Sie sich die dazu erforderliche Zeit.

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7. Vorstellung von 11 Validationstechniken

2. Stellen Sie W-Fragen, um Fakten zu erfahren, ohne Gefühle anzusprechen: • Fragen Sie nach Einzelheiten mit Frageworten wie: wer,

was, wann, wie… • Fragen Sie aber niemals warum! Diese Frage ist

sinnlos: Der Kranke kann sie nicht mehr beantworten. • Fragen Sie auch einmal nach dem Gegenteil: War das

auch schon mal anders? Wann war es schöner als jetzt? Wo haben Sie sich wohl gefühlt?

• Fragen Sie nach Extremen: Wann ist das am schlimmsten? Wann ist das gar nicht der Fall?

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7. Vorstellung von 11 Validationstechniken

3. Halten Sie aufrichtigen, intimen Blickkontakt. 4. Sprechen Sie mit deutlicher, tiefer und liebevoller Stimme, aber nicht mit sehr langsamer Stimme. 5. Nehmen Sie Körperkontakt auf! • Körperkontakt wird zwar im frühen Stadium einer

Demenz häufig abgelehnt, später wird er dann aber als angenehm empfunden.

• Überlegen Sie, welche Erinnerungen Ihre Berührungen wecken können (z.B. könnte Streicheln an die Mutter erinnern, den Vater oder den Ehepartner).

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7. Vorstellung von 11 Validationstechniken

6. Wiederholen Sie das Gesagte! • Und zwar in bestätigenden oder fragendem Unterton. • Benutzen Sie dabei die gleichen Worte. 7. Umschreiben Sie das Gesagte verdeutlichend! • Wiederholen Sie die Kernaussage. • Verwenden Sie dabei dieselben Schlüsselworte.

8. Stellen Sie Fragen zur Vergangenheit! • Hören Sie auch zu, wenn der Demenzkranke sich selbst

in der Vergangenheit wähnt. • Denn meist stehen die aktuellen Gefühle in Bezug zu –

oftmals unbewältigten – Ereignissen der Vergangenheit.

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7. Vorstellung von 11 Validationstechniken

9. Benutzen Sie Mehrdeutigkeiten! • Benennen Sie die Dinge unbestimmt mit es, sie, etwas. • Geben Sie dem Demenzkranken Raum, das

auszudrücken, was in ihm vorgeht.

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7. Vorstellung von 11 Validationstechniken 10. Spiegeln Sie sein Verhalten: • Respektvolles Spiegeln bedeutet: Den Demenzkranken

ernst nehmen und ihn verstehen. • Achten Sie dazu auf die Körpersprache des

Demenzkranken. • Nehmen Sie dieselbe Haltung ein bzw. dieselbe

Körperspannung an. • Atmen Sie genauso. • Achten Sie darauf, nicht „nachzuäffen“! Der Gespiegelte

würde sich sonst verspottet fühlen.

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7. Vorstellung von 11 Validationstechniken 11. Versuchen Sie herauszufinden, mit welchen Gefühlen und unerfüllten menschlichen Bedürfnissen das Verhalten in Verbindung steht! • Demente können oftmals ihre Gefühle selbst nicht mehr

äußern: Sie brauchen jemand, der ihnen zuhört und die Gefühle benennt.

• Vergessen Sie nicht: Demente haben genauso das Bedürfnis nach Sicherheit, Nähe und Intimität wie gesunde Menschen auch, aber auch nach Lob,

• Anerkennung, Zuwendung, Lachen und Fröhlichsein: Gefühle, die angesprochen und ausgesprochen wurden, belasten weniger, nehmen den Druck.

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8. Weitere Tipps und Grundregeln zum Umgang mit Demenzkranken

• Beginnen Sie ein Gespräch am besten mit einer anerkennenden oder wertschätzenden Mitteilung: Dies schafft schnell Vertrauen und reduziert Ängste oder Unsicherheiten beim Kranken.

• Aufmerksamkeit, Zuhören, Ernstnehmen und Zuwendung schaffen Vertrauen und mindern Ängste.

• Sprechen Sie deutlich in einfachen konkreten Sätzen und kommen Sie möglichst gleich auf den Punkt.

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8. Weitere Tipps und Grundregeln zum Umgang mit Demenzkranken

• Geben Sie Anweisungen in einzelnen Schritten hintereinander.

• Vermeiden Sie Belehrungen und Zurechtweisen. • Vermeiden Sie fruchtlose Diskussionen, um den Kranken

von etwas zu überzeugen, was er nicht verstehen kann. • Schützen Sie den Kranken vor Überforderung: Vermeiden

Sie, dass mehrere Menschen gleichzeitig reden, sorgen Sie für eine ruhige Umgebung, geben Sie keine Anweisungen, die der Kranken nicht verstehen oder nicht befolgen kann.

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8. Weitere Tipps und Grundregeln zum Umgang mit Demenzkranken

• Erkennen Sie die Sichtweise des Kranken als für ihn gültig an: Er lebt in seiner Erinnerungswelt und in seinen Vorstellungen und kann nur diese als wahr akzeptieren.

• Argumentieren Sie gegebenenfalls aus seiner Sichtweise heraus, z.B. Kranker: „Ich muss zur Arbeit“; falsche Reaktion: „Sie sind doch schon lange in Rente“; besser: „Es ist doch schon abends, da ist sicher schon Schluss“.

• Lenken Sie ab, anstatt zu konfrontieren und sich in konfliktreiche Auseinandersetzungen zu begeben.

• Bewahren Sie Geduld und Gelassenheit.

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8. Weitere Tipps und Grundregeln zum Umgang mit Demenzkranken

• Achten Sie auf körpersprachliche Signale und gehen Sie auf der Gefühlsebene auf den Kranken ein, dadurch fühlen sich die Kranken ernst genommen und verstanden. (z.B. „Das macht Sie jetzt ganz unruhig“ oder „sie sind jetzt richtig ärgerlich“ oder „Sie fühlen sich ganz allein gelassen“).

• Beziehen Sie die Aggressionen des Kranken nicht auf sich, auch wenn er die Aggressionen gegen Sie richtet. (Oft sind es große Ängste, Überforderung; Stress und Unsicherheit, die zu Aggressionen führen. Es ist keine böswillige Absicht oder bewusste Anmaßung, um Ihre Autorität in Frage zu stellen).

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8. Weitere Tipps und Grundregeln zum Umgang mit Demenzkranken

• Bei Stress und Angst können Demenzkranke ihre Reaktionen nicht mehr verstandesmäßig steuern: Sie reagieren impulsiv und unkontrolliert entsprechend ihrer emotionalen Situation.

• Vermeiden Sie bei großer Reizbarkeit und Aggressivität unter Umständen Berührung oder Festhalten: Dies kann als Bedrohung wahrgenommen werden.

• Bleiben Sie selbst gelassen und klar.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und viel Erfolg bei der erfolgreichen

Umsetzung einiger Ideen in die Praxis!

Dr. Mercedes Stiller

SP Kommunikation Beratung – Training – Coaching GbR Dr. Mercedes Stiller und Frank von Pablocki

Hasweg 31 25436 Tornesch

www.sp-kommunikation.de