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intelligent bauen Zentrum am Goldschlägiplatz: Alles zum Wohn-Puzzleteil im Entwicklungsgebiet «amRietpark» in Schlieren. Gespräch: Professor Hansjürg Leibundgut will Ölheizungen verbieten. FM: Die Trends der Branche. Jubiläum: Ein Sonderteil zu 25 Jahren KNX. Fachzeitschrift für vernetztes und nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften 09/2015

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Fachzeitschrift für vernetztes und nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften

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intelligent bauen Zentrum am Goldschlägiplatz: Alles zum Wohn-Puzzleteil im Entwicklungsgebiet «amRietpark» in Schlieren. Gespräch: Professor Hansjürg Leibundgut will Ölheizungen verbieten. FM: Die Trends der Branche. Jubiläum: Ein Sonderteil zu 25 Jahren KNX.

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editorial 01

Manchmal liegt es so nahe. Zuletzt dachte ich das, als ich den Text über die Trends im Facility-Management-Markt in die Spalten büschelte, den Sie auf Seite 34 finden. Die Experten von Pom+ Consulting AG, den ETH Zürich und Lausanne sowie der ZHAW zeichnen die gros-sen Linien, entlang denen sich die Branche künftig weiterentwickeln wird. In einem Nebensatz schreiben sie: «Oft vergessen geht, dass rasch umsetzbare Massnahmen auf der Verhaltensebene stark zu einem schonenderen Einsatz von Ressourcen beitragen können. Zum Beispiel könnte mittels Verzicht von Krawatten- und Anzugspflicht in Büros im Sommer die Kühltemperatur von Klimaanlagen deutlich reduziert werden.»

Ich kenne niemanden, der es schätzt, mit Anzug und Krawatte bei der Arbeit erscheinen zu müssen. Dass man mit der Abschaffung dieser Pflicht nicht nur das persönliche Wohlbefinden der meisten Bürolisten gesteigert, sondern auch noch Energie gespart werden kann, liegt eigent-lich auf der Hand. Aber ich habe noch nie daran gedacht. Solche Beispiele wird es zu Tausenden geben.

In den letzten 20 Jahren hat sich die Überzeugung verbreitet, dass nachhaltige Gebäude in Dut-zende von Dämmzentimetern eingepackt werden müssen. Die Etablierung von Minergie hat in der Schweiz dazu beigetragen, dass der Dämm-Fanatismus hier und da als unverrückbare Notwendigkeit betrachtet wird.

Dem tritt der emeritierte ETH-Professor für Gebäudetechnik, Hansjürg Leibundgut, entschie-den entgegen. Er hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein System entwickelt, um Gebäude ohne dicke Dämmschicht emissionsfrei zu betreiben. Jetzt tritt er damit an die Öffentlichkeit. Quasi als Startschuss hat er Ende August vor dem Zürcher Kantonsrat ein Verbot von Ölhei-zungen gefordert. Das Gespräch mit dem Querdenker war eine Herausforderung. Und eine Inspiration. Sie lesen es ab Seite 6.

Hintersinnen, querdenken, inspirieren

Beat Matter, Chefredaktor

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02 inhalt

«Es ist der einzige Weg», sagt Hansjürg Leibundgut. Der emeritierte ETH-Professor will im Kanton Zürich Ölheizungen verbieten.

Gehrys neue Glaswelt in Paris.

Branche: kurz & knapp04 Die Nachrichten und Personalien des Spätsommers.

gespräch06 «Es funktioniert», sagt der emeritierte ETH-Professor Hansjürg Leibundgut über sein 2Sol-System.

konjunktur10 Talfahrt mit Einbussen im Hochbau und leichter Erholung im Tiefbau.

projekte16 Ein Zürcher Kongresszentrum, ein nordwestlicher Campus, eine Schaffhauser Wohnsiedlung und ein südostasiatischer Wolkenkratzer.

bauen im ausland18 Gehrys gewölbte Glaslandschaft in Paris.

gebäude im fokus22 Das Zentrum am Goldschlägiplatz ist zentrales Puzzleteil des Schlieremer Entwicklungsprojekts «amRietpark».

werkschau78 Ivano Iseppi und Stefan Kurath über sich und ihre Arbeiten.

Technik: bauprodukte

26 Geschäumtes Holz: Der umweltfreundliche und preisgekrönte Schaumstoff.28 Laubholz im und am House of Natural Ressources der ETH Zürich. 32 Gefüllter Stein: Mit Perlitfüllung zum gesunden Raumklima.

facility management34 Die Trends der Branche.

sonderteil knx40 25 Jahre KNX-Technologie.42 Was KNX kann.46 KNX mit einer Minergie-Premiere in Savognin.48 Gelungene KNX-Operation im OP-Trainingszentrum.50 Raumautomation im citizenM-Hotel.52 Gebäudeinformatiker braucht das Land.

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inhalt 03

Gelb-schwarz, hell-dunkel, öffentlich-privat. Das Zentrum am Goldschlägiplatz fusioniert alles.

Management: tagungen56 Die interlift in Augsburg. 58 Der Fachkongress «Advanced Building Skins» zur Gebäudehülle der Zukunft.60 Gebäudehüllen im Sturmtest. Ein Versuch in Sursee.

gni64 Wie Gebäudeautomation konkret beim Energiesparen hilft. karriere68 Die USA zu Gast bei Schindler.70 Die ersten Berufsmänner Minergie.

intelligent bauen Zentrum am Goldschlägiplatz: Alles zum Wohn-Puzzleteil im Entwicklungsgebiet «amRietpark» in Schlieren. Gespräch: Professor Hansjürg Leibundgut will Ölheizungen verbieten. FM: Die Trends der Branche. Jubiläum: Ein Sonderteil zu 25 Jahren KNX.

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Impressum 7. Jahrgang 2015 – «intelligent bauen» Herausgeber Fachkom GmbH, Spinnereistrasse 12, Postfach 175, 8135 Lang-nau a. A., Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, E-Mail [email protected], www.intelligentbauen.ch Geschäftsleitung Renato Polentarutti, [email protected]; Bettina Meier, [email protected] Chefredaktor Beat Matter, [email protected] Redaktionelle Mitarbeit Esther Matter, Konzept und Layout Yvonne Helm, Stationsstrasse 36, 8003 Zürich, Tel. 044 422 96 40 Anzeigenverkauf Doris Heusser, Tel. 043 377 86 63, [email protected]; Inseratenservice Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, [email protected] Abonnentenservice Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, [email protected] Erscheinung 11-mal jährlich Abopreis Fr. 48.– inkl. MwSt Auflage 16 000 Exemplare (notariell beglaubigt 2015) Druckerei galledia ag, 9230 Flawil ISSN 1662842x

«intelligent bauen» ist offizielles Publi-kationsorgan folgender Verbände:

kolumnen74 Einfach ist nicht schwer und für den flexiblen Altersrücktritt gibt es Alternativen.

recht & rekord76 Wann sich eine Mediation lohnt und welchen Zweck eine gläserne Brücke erfüllt.

Service: ausblick80 Unsere Vorschau auf das nächste Heft.

Werkschau: Besucherzentrum Viamala-Schlucht.

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Kurznachrichten: Lohnstatistik, Messerückschauen, Qualitätsinitiativen und ein ganzes Rudel Veranstaltungen.

04 kurz & knapp

Inland

Salärstudie von Swiss Engineering Gemäss der diesjährigen Salärstudie von Swiss Engineering verdienen Ingenieure und Architekten heute durchschnittlich 113’600 Franken pro Jahr. Der Wert liegt 0,5 Prozent höher als im Vorjahr. Gemäss Studie wird ein Einstiegslohn von durchschnittlich 81’400 Franken pro Jahr bezahlt. Dabei gibt es gros-se Unterschiede nach Grösse des Unterneh-mens, beruflicher Position und Alter. Der grösste Lohnanstieg wird im Alter zwischen 30 und 50 Jahren realisiert, heisst es in einer Medienmitteilung zur Studie.

www.swissengineering.ch

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Zufriedene ineltec-Macher Vom 8. bis 11. Septem-ber fand in der Messe Basel die ineltec statt. In einer Pressemitteilung nach Abschluss der Messe äusserten sich die Veranstalter positiv. Die ineltec 2015 habe rund 17’000 Fachbe-

sucher aus der ganzen Schweiz angezogen und sich mit 260 Ausstellern als wichtigster Treffpunkt der Elektrobranche, der Gebäu-deautomation, der Telematik und der Be-leuchtungstechnik bestätigt, hiess es in der Mitteilung. Die nächste ineltec findet vom 12. bis 15. September 2016 statt. Ganzjährig stehen die Eventreports sowie ein Überblick über die Aussteller und deren Produkte im Netz zur Verfügung.

www.ineltec.ch // www.ineltec24.ch

Zürcher brauchen weniger Platz Nach einem jahr-zehntelangen An-stieg ist der Wohn-flächenverbrauch pro Kopf in der Stadt

Zürich im vergangenen Jahr leicht zurück-gegangen – von 39,2 auf 39 Quadratmeter. Die Statistiker führen die Trendwende auf die seit 2008 steigende Bevölkerungszahl im Altwohnungsbestand zurück. Im Altwoh-nungsbestand sei die Bewohnerzahl bis 2008 allmählich zurückgegangen, schreibt Statistik Stadt Zürich Anfang September in einer Mit-teilung. 2008 beanspruchte eine Person 40,4 Quadratmeter Wohnfläche. Durch die starke Bevölkerungszunahme seit 2008 folgte auf die Ausdünnung der Bewohner von Altbauten eine Verdichtung: Weil trotz hoher Wohn-bautätigkeit die Einwohnerzahl noch stärker wuchs, so die Statistiker, sank die Wohnfläche pro Kopf. (sda)

www.stadt-zuerich.ch

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Drei weitere Zimmereien mit QualitätslabelHolzbau Plus ist das Gütesiegel der Holz-baubranche. Wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, wurden im September anläss-lich des Jahrestags der Holzbaubranche die drei Holzbauunternehmungen PM Mangold Holzbau AG in Ormalingen, Wyler Holzbau AG in Brienz und Zehnder Holz + Bau AG in Winterthur-Hegi mit dem Label ausgezeich-

net. Das Label erhalte, wer über die grund-legenden Bestimmungen des GAV Holzbau hinaus aktiv eine erfolgs- und mitarbeiter-orientierte Unternehmenskultur umsetze, heisst es in der Mitteilung weiter. Seit 2011 durchliefen bereits 31 Betriebe erfolgreich das mehrstufige Qualifizierungsverfahren.

www.holzbau-plus.ch

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Klimafreundliches Isoliergas im ewz-Unterwerk Oerlikon Als Ende August das neue ewz-Unterwerk in Zürich-Oerlikon an die Stromversorgung an-geschlossen wurde (im Bild Bernhard Jucker, ABB, Stadtrat Andreas Türler und Benedikt Löpfe, ewz), wurde erst-mals das üblicherweise eingesetzte Isoliergas durch ein klimafreundliches Gas ersetzt. Das alternative Gasgemisch weise ähnliche Eigen-schaften wie das bisher verwendete Schwefel-hexafluorid (SF6) auf, könne jedoch die C02-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus um bis zu 50 Prozent reduzieren, teilte das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) Ende August mit. Zudem sei das Treibhauspoten-zial um fast 100 Prozent niedriger. Entwickelt wurde die neue Technologie von ABB. (sda)

www.ewz.ch

Veranstaltungen

25. Solarpreisverleihung in GenfAm 29. September werden im Genfer Palexpo zum 25. Mal die Schweizer Solarpreise der So-

lar Agentur Schweiz vergeben. Ausgezeichnet werden die energieeffizientesten Bauten und Anlagen sowie die engagiertesten Persönlich-

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halten. Informationen zum weiteren Pro-gramm sind im Netz zu finden.

www.advanceING.ch

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Podiumsdiskussion «Nachhaltiges Denken in Architektur und Kunst»Das Büro Bob Gysin + Partner BGP publi-ziert mit «Nachhaltig denken in Architektur und Kunst» ein Buch, das Möglichkeiten auf-zeigen soll, wie man dem Thema Nachhaltig-keit in der Architektur auf ganzheitliche Wei-se begegnen kann. Die Buchvernissage findet am Freitag, 23. Oktober 2015, um 18 Uhr bei BGP an der Ausstellungsstrasse 24 in Zürich statt. Am gleichen Ort findet am 11. Novem-ber 2015 ebenfalls um 18 Uhr eine Podiums-diskussion zum Thema statt.

www.bgp.ch

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Bau+Energie-Messe in BernIn der Messe Bern findet vom 26. bis 29. Novem-ber 2015 die 14. Schweizer Bau+Energie-Messe statt. 400 Aussteller präsentieren ihre Lösungen. Daneben macht ein umfassendes Kongressprogramm die Veranstaltung zum Branchentreffpunkt. Erstmals wird die Messe unter der Leitung der ZT Fachmessen AG durchgeführt. De-taillierte Infos im Netz.

www.bau-energie.ch

keiten und Institutionen im Solarbereich mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet.

www.solaragentur.ch

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Tageskurse InnovativesNetzmanagementElektrischer Strom wird dann am effizientes-ten genutzt, wenn er unmittelbar und mög-lichst nah bei der Stätte seiner Erzeugung Verwendung findet. Innovatives Netzma-nagement stellt sicher, dass dieser Maxime optimal nachgelebt wird. Die Mittel dazu stehen zur Verfügung, zwei Tageskurse des energie-cluster.ch zeigen, wie man sie ge-winnbringend anwendet. Die Kurse finden statt am 28. Oktober 2015 in Bern und am 11. November 2015 in Zürich. Detaillierte In-formationen zu den Veranstaltungen und der Anmeldung finden sich hier:

www.energie-cluster.ch

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advanceING in ZürichAm 20. Oktober 2015 findet im Kongress- haus Zürich der advanceING statt, der Schweizer Karriere- und Weiterbildungstag

für Ingenieure und Techni-ker. Als Highlight kündigt eine Pressemitteilung einen Besuch des ESA-Astronau-ten Hans Schlegel an, der exklusiv für die Messe von Houston nach Zürich ein-fliegt, um einen Vortrag zu

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Paukenschlag am 24. August 2015 im Zür-cher Kantonsrat: Eine Gruppe um Hansjürg Leibundgut, emeritierter ETH-Professor für Gebäudetechnik, reichte die «Redem-Ini- tiative für klimafreundliche Gebäude» ein. Die Initiative verlangt auf Kantonsebene in Zürich ein Verbot für Öl- und Gas-Heizun-gen sowie -Warmwasseranlagen in Gebäu-den. Zunächst soll eine Übergangfrist mit sukzessive verschärften Grenzwerten für CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen im Gebäudebereich gelten. Nach Annahme der Initiative lautete der Grenzwert bei Neu-bauten nach zehn Jahren, bei bestehenden Bauten nach 18 Jahren: Null. Die Initiative wird unterstützt von mehr als 40 Professoren und Doktoren von ETH, EPFL und Fachhochschulen. Bei der Einrei-chung der Initiative richtete Leibundgut deut-liche Worte an die Volksvertreter: Stadt und Kanton hätten sich hehre Klimaziele gesetzt, doch einen Plan, wie diese zu erreichen seien, gebe es nicht. Er habe nun genug vom Palaver der Politiker, sagte er.Der energische Professor schaffte es in den letzten Jahren mit der Arbeit an seinem «2Sol»-System (siehe Kasten) immer wie-der, aus dem Wissenschaftszirkel hinaus in eine breitere Öffentlichkeit zu treten. 2011 berichtete etwa der «Beobachter» erstmals darüber, dass Leibundgut sein System am eigenen Mehrfamilienhaus in Zürich testet. 2012 empfing er Reporter der Sendung «Ein-stein» bei sich zu Hause und zeigte ihnen den Kabelsalat in der damaligen Technikzentrale. Heute sieht es darin recht ordentlich aus.Mittlerweile haben Leibundgut, sein Team sowie eine Gruppe von industriellen Her-

06 gespräch

«Ja, das System funktioniert» Seit Jahren forscht und entwickelt Hansjürg Leibundgut, emeritierter ETH-Professor für Gebäudetechnik, an «2Sol», seinem Gebäudetechnik-System für das emissionsfreie Haus. Pünktlich zur Marktreife reichte er nun in Zürich eine Initiative ein, die Öl- und Gasheizungen verbieten soll.Text und Fotos: Beat Matter

stellerfirmen die «Allianz 2Sol» gebildet und das System zur Marktreife gebracht. Leibundguts Firma, die BS2 AG, vermark-tet das System und verkauft Lizenzen. Kurz nach seinem Auftritt im Rathaus fand Leibundgut Zeit für ein Gespräch im «B35», seinem privaten Wohnlabor in Zü-rich.

«intelligent bauen»: Soeben haben Sie im Zürcher Kantonsrat Ihre Redem-Initiati-ve eingereicht. Weshalb gerade jetzt? Hansjürg Leibundgut: Erstens, weil es höchs-te Zeit ist für eine Vorgabe, die der künftigen Entwicklung eine Richtung gibt. Wir geben eine klare Zielvorgabe, gleichzeitig ist die Initiative offen formuliert. Wir schreiben also keine Technologie vor, sondern untersagen nur Öl und Gas. Zweitens handelt es sich um eine konzertierte Aktion: Gut zwei Wo-chen nach der Einreichung halte ich in der Umweltarena in Spreitenbach einen Vortrag zur Schweizer Energiezukunft und verteilen wir erstmals die Prospekte für unser «2Sol»-System mit den neusten Komponenten. Die Initiative ist eine Begleitmassnahme dafür.

Welche Resonanz haben Sie auf die Initiative erhalten?Es gab ein paar Zeitungsberichte. Darüber hinaus habe ich keine spezielle Resonanz bekommen.

Wird die Initiative gar nicht zur Kenntnis genommen?Doch. Unser Vorhaben wird stark goutiert. Die Gegner sind zurückhaltend, weil sie hilf-los sind. Unser Vorhaben ist fundiert, man

kann es nicht als Absurdität abtun. Dennoch kommt nun der Hauseigentümerverband und behauptet, die Folgekosten seien hoch. Tatsächlich kennt der HEV die Kosten gar nicht.

Dann sagen Sie: Welche Kosten verursacht ein Öl- und Gasausstieg in Zürich?In der Gesamtrechnung kostet er nichts. Wie wir in der Initiative schreiben, führt das Ver-bot und die gestaffelte Umsetzung im Gegen-teil sogar zu gesamtwirtschaftlich positiven Effekten. Ein Programm von zwei ETH-Studenten zeigt, dass unser «2Sol»-Gebäu-desystem im Vergleich zu anderen Systemen das günstigste ist. Eine gestaffelte Umsetzung erforderte gemäss unseren Berechnungen ei-nen Investitionsbedarf von schweizweit zehn Milliarden Franken jährlich. Damit würde ein gesamtwirtschaftlicher Nutzen von jähr-lich 16 Milliarden Franken realisiert. Das ist eine Provokation.

Provokativ ist auch das Verbot an sich. Weshalb ist es nötig?Weil es der einzige Weg ist.

Es gibt andere Wege: Anreizsysteme, Gebäudeprogramm, KEV-Subventionen.All das taugt nicht, um das Ziel zu erreichen. Solche Programme laufen seit 20 Jahren. Dennoch sind wir nicht vom Fleck gekom-men.

Fukushima hat im Jahr 2011 der Schwei-zer Energiepolitik eine neue Richtung gegeben. Auf nationaler Ebene wurde die

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Energiewende in Form der Energiestrate-gie 2050 aufgegleist. Ich verstehe nicht, von welcher Wende Sie reden. Niemand in diesem Politbetrieb hat eine konkrete Ahnung davon, was eine ech-te Wende ist und was es zu einer solchen braucht.

Die Energiestrategie 2050 des Bundesrats stützt sich auch auf Expertisen von ETH-Wissenschaftlern. Das Problem ist, dass alle im gleichen Schema denken: Die Umstellung sei schwierig, sie sei teuer und man wolle dafür nicht Vorschrif-ten erlassen, sondern nur Anreize setzen. Das führt nicht zum Ziel. Ich erinnere daran, dass Mitte der 1980er-Jahre ein Masterplan Luft-hygiene aufgestellt wurde. Man verbot, dass Neuwagen mit verbleitem Benzin und ohne Katalysator herumfahren. Heute ist das selbst-verständlich. Das Verbot stört niemanden.

Ihre Initiative ist eingereicht. Wovon gehen Sie nun aus?Ich gehe von einer sauberen Mehrheit im Kantonsrat aus. Ich möchte sehen, welche potenziellen Gegner sich getrauen, die Initia-tive offen abzulehnen. Denn auch sie müssen einsehen, dass die heutige Energiepolitik mit ihren Subventionssystemen nicht zielgerich-tet ist und deshalb früher oder später aufge-geben werden muss. Unsere Initiative bietet eine gute Gelegenheit dafür.

Gemäss Bundesamt für Umwelt hatten 2013 Öl und Gas für Heizung und Warm-wasser schweizweit einen Anteil von 65 Prozent. Im Kanton Zürich dürfte der Anteil ähnlich sein. Wie soll dieser gewaltige Anteil innert knapp 20 Jahren wegsaniert werden?Das geschieht automatisch, indem die al-ten Heizungen nach und nach abliegen. Die Übergangsfristen und Grenzwerte unserer Initiative orientieren sich an den üblichen Sa-nierungszyklen herkömmlicher Heizsysteme.

Nur dass Hausbesitzer statt einfach den Kessel zu ersetzen, ein komplett neues Energiesystem einbauen müssen. Das würde ich jedem Hausbesitzer emp-fehlen. Innerhalb der Übergangfristen lässt unsere Initiative aber völlig offen, wie die

Wahrscheinlichkeit klein ist, dass jemand nach Annahme der Initiative noch eine Öl-heizung in einen Neubau einbaut.

Kommen wir vom Verbot zu Ihrer Alter-native: Sie haben gemeinsam mit Ihrem Forschungsteam und Industriepartnern das «2Sol»-System (siehe Kasten) ent-wickelt und zur Marktreife gebracht. Seit bald fünf Jahren testen Sie es im eigenen Haus. Wie lautet das Fazit?Es funktioniert. Und das, obwohl in meinem Haus noch eine relativ primitive Technologie arbeitet, verglichen mit den Komponenten, die wir heute einsetzen. Es sind zwei her-kömmliche U-Rohr-Sonden im Einsatz, die Wärmepumpe ist fünf Jahre alt. Die alten Komponenten erfüllen, was wir prognosti-ziert haben. Aktuell, zu Beginn der Heizpe-

Hausbesitzer reagieren. Sie können die stu-fenweise verschärften Grenzwerte auch ein-halten, indem sie Dächer und Hüllen sanie-ren und Ölheizung der neusten Generation einbauen. Nur: Welcher intelligente Haus-besitzer investiert in eine neue Ölheizung, wenn er weiss, dass sie in ein paar Jahren verboten ist?

Im Gegensatz zu bestehenden Bauten könnte ein Ölverbot bei Neubauten theoretisch sofort umgesetzt werden. Weshalb sieht die Initiative dennoch eine Übergangsfrist bei Neubauten von 10 Jahren vor?Ich wollte keine Übergangsfrist. Man hat mich aber davon überzeugt, dass der Vor-stoss ohne eine solche Frist keine Chance hat. Ich habe eingewilligt, eben weil die

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08 gespräch

riode, kommt aus dem Erdreich eine Tempe-ratur von 19,8 Grad Celsius. Der Wert wird noch etwas absinken, dennoch zeigt er, dass die saisonale Speicherung selbst mit den aus heutiger Sicht schlechten Sonden funktio-niert.

Das System funktioniert in Ihrem Haus. Und in ein paar anderen Häusern. Was macht Sie sicher, dass es überall funktioniert?Ich bin Ingenieur. Ich kenne die Technik, die hinter unserem System steht. Wir haben sie über Jahre erforscht, entwickelt und weiter optimiert. Ihrer Funktionsweise zugrun-de liegen physikalisch Eigenschaften, nicht Willkür oder Vermutungen. Deshalb sage ich klar: Ja, das System funktioniert.

Sie arbeiten mit hybriden Photovoltaik-Elementen auf dem Dach. Nicht alle Dachlagen gelten aber als geeignet für Solaranlagen, zumal im nebligen Mittel-land. Was entgegnen Sie?Das Argument ist berechtigt beispielsweise bei Minergie-P- und Passivhäusern, die ganz-jährig angewiesen sind auf solare Erträge. Für unser «2Sol»-System gilt das nicht, weil wir nicht mit der Wintersonne arbeiten. Wir ern-ten in den Sonnenmonaten genügend solare Energie und lagern sie saisonal in Form von Wärme im Erdreich ein, um damit Winter- und Nebelphasen überbrücken zu können.

Um mit Ihrem System optimale Ergeb-nisse zu erzielen, braucht es Erdsonden. Diese sind bei Gewässerexperten nicht unumstritten. Man fürchtet Sickerver-unreinigungen, welche Grundwasser gefährden könnten, das als Trinkwasser genutzt wird. Wie gehen Sie damit um? Gelassen. Wir arbeiten mit einem geschlosse-nen System. In dieses System füllen wir reines Wasser ein, das sauberer ist als das Grund-wasser. Das Schlimmste, das unsere Techno-logie anrichten könnte, wäre eine Verbesse-rung der Grundwasserqualität.

Sie haben neue koaxiale Erdsonden entwickelt, die jetzt auf den Markt kommen. Im Frühling haben Sie an-gekündigt, Dichtetests daran durch-führen zu wollen. Ist das mittler-weile geschehen?Ja. Ich habe den Ingenieuren unserer Ver-suchsanlage in einer Berner Werkstatt in den letzten Tagen zum Durchbruch gratuliert. Aus unserer Warte ist der Beweis der Dicht-heit erbracht. Ich sage Ihnen heute, dass un-sere Erdsonden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 500 Jahre unbeschadet im Boden überdauern werden.

Wie werden die Sonden abgedichtet?Wir verwenden dafür wie bis anhin einen Polyesterschlauch, den wir allerdings auf der Innenseite mit Silikon beschichten. Es wurde eine Maschine entwickelt, die es erlaubt, das Weben des Schlauchs und das Beschichten mit Silikon innert sehr kurzer Zeit auszufüh-ren. Eine Weltneuheit.

Erdsondenbohrungen sind gebiets-weise verboten. Halten Sie solche Verbote aufgrund der Ergebnisse Ihrer Dichtheitstests für hinfällig?Der Grund für die entsprechenden Verbote im Raum Zürich ist ein Bericht von vier In-genieurbüros. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Hinterfüllung herkömmlicher Erd-sondenanlagen ein Problem darstellen kann. Da unsere Sonden keine Hinterfüllung mehr brauchen, trifft die Grundlage des Verbots auf unser System nicht zu. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Verbote auf unser System nicht anwendbar sind. Ich werde mit unse-ren neuen Sonden entsprechende Gesuche einreichen. Sollten uns ohne Gegenbeweise Bewilligung verweigert werden, ziehe ich notfalls bis vor Bundesgericht.

Sie sind felsenfest überzeugt. Kennen Sie Zweifel?Natürlich. Wer nicht zweifelt, muss aufhören, als Forscher zu arbeiten. Aber so lange nie-mand meine Thesen falsifiziert, sehe ich kei-nen Grund, sie nicht mit voller Überzeugung weiter zu verfolgen.

Ich bin Ingenieur. Ich kenne die Technik, die hinter unserem System steht. Wir haben sie über Jahre erforscht, entwickelt und weiter optimiert. Ihrer Funktionsweise zugrunde liegen physikalisch Eigenschaften, nicht Willkür oder Vermutungen.

Das System 2Sol

Den Kern der 2Sol-Gebäudetechnik (siehe auch «Zeitgemässe Gebäude sind emissionsfreie Ge-bäude» in «intelligent bauen» Nr. 06/2015) bilden ein saisonaler Erdwärmespeicher, Photovoltaik-Hybridkollektoren, eine effiziente Niederhubwär-mepumpe und eine übergeordnete Steuerung der Gesamtanlage. Das Gesamtsystem «2Sol» erntet grosse Mengen an lokal verfügbarer Solarenergie in elektrischer und thermischer Form und nutzt das Erdreich als saisonalen thermischen Speicher. Die nachhaltige Bewirtschaftung des Erdreichs

durch Regeneration schafft die Grundvoraussetzungen für eine langfristig hoch effiziente Be-reitstellung der Nutzwärme mit einer Wärmepumpe im Niederhubsystem. Daraus resultiert ein äusserst tiefer elektrischer Leistungsbedarf aus externen Quellen, insbesondere während den intensivsten Heizperioden ohne ausreichend lokale Solarstrahlung.

www.2sol.ch // www.bs2.ch

1 Hybridkollektor2 Erdwärmesonde3 Wärmepumpe4 Lüftung5 Steuerung

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10 konjunktur

Mit 127 Punkten erreicht der Bauindex den tiefsten Stand seit 2010. Die Konjunkturfor-scher erwarten für das dritte Quartal 2015 einen saisonbereinigten Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe von 1,9 Prozent gegen-über dem Vorquartal und von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Verant-wortlich für die Abschwächung ist die In-dexkomponente Hochbau, die gegenüber dem Vorquartal 4,3 Prozent einbüsst. Eine leichte Erholung im Vergleich zum Vorquar-tal zeichnet sich hingegen beim Tiefbau ab (+ 0,6 Prozent). Insgesamt dürfte das Jahr 2015 für das Bauhauptgewerbe deutlich weni-ger erfolgreich ausfallen als das Vorjahr. Wei-terhin unterstützend wirken die tiefen Zinsen und der hohe Anlagedruck. Letzterer mani-festiert sich in einer noch immer hohen Dy-namik beim Mietwohnungsbau. Gleichzeitig bewirkt der Frankenschock eine Eintrübung der Konjunktur – wir erwarten für 2015 ein reales Wirtschaftswachstum von nur noch 0,8 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent). Beschäf-tigungs- wie auch Bevölkerungswachstum verlieren ausserdem an Dynamik. Angesichts bereits steigender Leerstände bei Wohn- und Büroflächen sehen sich Investoren folglich mit steigenden Risiken konfrontiert. Eine allmähliche Stabilisierung der Baukonjunk-tur erwarten wir für die Tourismusregionen,

da das verabschiedete Zweitwohnungsgesetz den Zweitwohnungsbau zwar beträchtlich er-schwert, aber nicht verunmöglicht.

Hochbau: Erneuter Rückschlag Der Hochbauindex verliert zum Vorquartal 4,3 Prozent und liegt mit 109 Punkten mitt-lerweile 9,6 Prozent unter dem Stand des Vor-jahresquartals. Dabei verlieren im Vergleich zum Vorquartal sowohl der Wohnungs- (–6,8 Prozent) als auch der Wirtschaftsbau (–4,7 Prozent). Leicht stabilisierend wirkt im dritten Quartal 2015 der öffentliche Hochbau, für den die Analysten ein saison-bereinigtes Umsatzplus von 12,9 Prozent erwarten. Während beim Wirtschaftsbau auf Jahresfrist hinaus aufgrund des bereits übersättigten Markts für Büroimmobilien kaum mehr Wachstumspotenzial absehbar ist, wird beim Wohnungsbau mit einer leicht positiven Entwicklung des Geschäftsver-laufs gerechnet. Ausserhalb der Zweitwoh-nungsgemeinden liegt die Zahl projektierter Wohneinheiten – gemessen an den Baugesu-chen im ersten Halbjahr 2015 – 3,4 Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode. In den Tourismusregionen hingegen bleibt die Si- tuation schwierig. Die rückläufige Bautätig-keit dürfte sich hier aber im Verlauf des Jahres auf tiefem Niveau stabilisieren.

Tiefbau: Abschwung gestoppt Mit einem leichten Anstieg des Tiefbauindex um 0,6 Prozent kommt eine einjährige Phase des Abschwungs zu einem vorläufigen Ende. Im Vorjahresvergleich resultiert allerdings noch immer ein Minus von 10,7 Prozent. Eine zuletzt leicht positive Entwicklung der Auftragseingänge spricht dafür, dass sich der Tiefbau nicht weiter abschwächt. Aus-serdem bleibt der Arbeitsvorrat trotz der jüngsten Korrektur im Tiefbau im langjähri-gen Vergleich gross. Eine gute Nachricht für den stark von den Investitionen der öffent-lichen Hand abhängigen Tiefbau ist zudem die leichte Verbesserung der Finanzlage der Kantone im vergangenen Jahr, die sich im 2015 dank einer doppelten Gewinnausschüt-tung durch die Schweizerische Nationalbank (2 Milliarden Franken) fortsetzen dürfte. Reale Entwicklung: Leicht negative Entwicklung der Baupreise Die Bereinigung des Bauindex mit der seit 1999 erhobenen Bauteuerung neutralisiert Entwicklungen, die auf teuerungsbedingte Umsatzsteigerungen zurückzuführen sind. Mit –0,7 Prozent im Vorjahresvergleich resultierte im ersten Halbjahr 2015 eine negative Baupreisteuerung. Damit liegt der Baupreisindex aktuell nur 3,1 Prozent

Verlangsamte Bodenbildung Der «Bauindex Schweiz» von Credit Suisse und SBV resümiert für das dritte Quartal 2015 einen Indexstand von 127 Punkten. Im Vergleich zum Vorquartal sank damit der Index noch einmal um zwei Indexpunkte, gegenüber dem Vorjahresquartal ergab das 14 Indexpunkte weniger. Der Hochbauindex büsste 4,3 Prozent ein, der Tiefbau hat sich um 0,6 Prozent leicht erholt. Text und Grafiken: Fabian Waltert

Vorquartal

Jahr

Quartal

Bauindex

Hochbauindex

Wohnungsbau

Wirtschaftsbau

Tiefbauindex

I

132

112

121

116

159

III

127

109

114

116

154

II

130

113

122

121

153

2015

I

140

115

133

107

173

IV

136

115

126

118

165

II

143

118

132

118

176

III

142

120

134

121

172

2014

IV

140

116

133

108

173

III

140

116

133

110

173

2013 Veränderung in Indexpunkten gegenüber

Vorjahresquartal

–2

–5

–8

–6

1

–14

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–20

–5

–18

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12 konjunktur

über dem Stand von 2009. Aufgrund der geringen Preisbewegungen sind die Abwei-chungen zwischen realer und nominaler Indexentwicklung aktuell sehr klein. In den nächsten zwölf Monaten ist weiterhin nicht mit steigenden Baupreisen zu rechnen. Erstens ist die Nachfrage nach Bauleistun-gen zwar noch hoch, hat ihren Zenit je-doch überschritten. Zweitens begrenzt der scharfe Wettbewerb – in Kombination mit strukturellen Problemen der Branche und wechselkursbedingt tieferen Importpreisen – den Preisauftrieb.

Bauindex im Vorjahresvergleich: Abschwung verlagert sich zum Hochbau Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Bauindex mit einem Minus von 10,2 Prozent deutlich tiefer. Für diese markante Eintrübung der Umsatzaussichten ist der Tiefbau (–10,7 Pro-zent), zunehmend aber auch der Hochbau (–9,6 Prozent) verantwortlich. Längerfristige Risiken für die Baukonjunktur liegen nebst der Zinswende und einer weiteren Verschär-fung der Regulierung des Hypothekar- und Immobilienmarkts vor allem in einer Reduk-tion der Zuwanderung und einer möglichen

Kündigung der bilateralen Verträge mit der EU. Die wichtigste Umsatzquelle des Tief-baus bleibt nebst dem Strassenbau auch nach dem Abschluss wichtiger Grossprojekte der Ausbau der Bahninfrastruktur. So planen die SBB im Tessin im Zusammenhang mit der Eröffnung des Gotthardtunnels bis ins Jahr 2020 Investitionen von über 1,5 Milliarden Franken in Bahninfrastruktur, neue Bahnhö-fe und Rollmaterial. Hochbauindex im Vorjahresvergleich: Negative Entwicklung des Wohnungsbaus Die Hochbaukomponente des Bauindex büsst im Vorjahresvergleich 9,6 Prozent ein. Ausschlaggebend ist dabei der Wohnungsbau (–15,1 Prozent), der von einem preis- und regulierungsbedingten Rückgang der Nach-frage nach Eigentumswohnungen und dem Einbruch der Bautätigkeit im Alpenraum ge-prägt ist. Weiterhin stark ist hingegen die Pla-nungstätigkeit bei Renditewohnliegenschaf-ten, welche aufgrund der Negativzinsen noch immer hoch in der Gunst der Investoren stehen. Beim Wirtschaftsbau haben Schwei-nezyklen bei der Angebotsplanung und der hohe Anlagedruck seitens der Investoren eine längst fällige Reaktion auf bereits beste-hende Überangebote lange verhindert. Im Vorjahresvergleich dürfte im dritten Quartal 2015 nun aber auch der Wirtschaftsbau (–4,3 Prozent) an Dynamik verlieren. Die sich ab-zeichnende Eintrübung der Konjunktur, die der Frankenschock verursacht, dürfte die be-reits etwas flaue Nachfrage nach neuen Büro-flächen weiter verkleinern. Ausbaugewerbe: Stagnation auf hohem Niveau Der Ausbauindex schätzt die Umsätze im Ausbaugewerbe im aktuellen Quartal und folgt dem Hochbauindex mit einer Verzöge-rung von zwei bis vier Quartalen. Im dritten Quartal 2015 liegt der Ausbauindex mit ei-nem Minus von 0,4 Prozent nur leicht unter dem Vorquartal und 1,3 Prozent über dem Vorjahresquartal. Im Jahresverlauf dürfte sich die Eintrübung der Hochbaukonjunktur je-doch zunehmend auch im Ausbaubereich be-merkbar machen. Dafür spricht auch die Ent-wicklung der Baugesuche für Umbauprojekte, die in den letzten zwölf Monaten wertmässig 9,5 Prozent unter dem Vorjahr lagen.

1.Q 1999 = 100, Punkte = Trenderwartung

80

90

100

110

120

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140

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

BauindexHochbauindexTiefbauindex

Reale Entwicklung: Saison- und baupreisbereinigter Bauindex

Bauindex saisonbereinigt, Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahresquartal

-15%

-10%

-5%

0%

5%

10%

15%

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Wachstumsbeitrag Tiefbau

Wachstumsbeitrag Hochbau

Bauindex gesamt

Hochbauindex 1.Q 1996 = 100, saisonbereinigt, nominal, Punkte = Trenderwartung

60

70

80

90

100

110

120

130

140

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Index WohnungsbauIndex WirtschaftsbauIndex Hochbau

Entwicklung der Subindikatoren

Der Bauindex im Vorjahresvergleich

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Bodennutzung und Raumplanung In den vergangenen drei Jahren haben ver-schiedene Volksabstimmungen die Thema-tik der Art und Weise der Bodenbenutzung direkt angesprochen. Zu erwähnen sind beispielsweise die Zweitwohnungsinitiative, die RPG-Revision oder die Kulturlandin-itiative im Kanton Zürich. Indirekt haben auch die Masseneinwanderungsinitiative und die Ecopop-Initiative Fragen zu die-sem Themenkreis aufgeworfen. Das The-ma der Zersiedelung und des wachsenden Landverbrauchs beschäftigt die Bevölke-rung. Die Zuwanderung und das Bevölke-rungswachstum werden teilweise kritisch betrachtet und verantwortlich für die Über-bauung von Kulturland, die Ausdehnung der Bautätigkeit in die Fläche und das Bau-en ausserhalb von Ortskernen oder bereits bestehenden zusammenhängenden Ortstei-len gemacht. Da «Entwicklung Schweiz» diese gesell-schaftlichen Strömungen aufnehmen und mit der Bodennutzung sparsam und nach-haltig umgehen will, sind Fragen «Wer darf in Zukunft welchen Boden wie nutzen?», zentral. Gesamtschweizerisch ist im Beobachtungs-zeitraum (1985 bis 2009) die Siedlungsflä-che stärker gewachsen als die Bevölkerung, nämlich um fast 600 Quadratkilometer, von 2500 Quadratkilometer auf 3100 Quadrat-kilometer. Das entsprach einer Steigerung um gut 23 Prozent auf einen Siedlungsan-teil an der Gesamtfläche von 7,46 Prozent. Als Folge dieses Wachstums stieg die von

einer Person im Durchschnitt beanspruchte Siedlungsfläche von 387 Quadratmeter auf 407 Quadratmeter.Unter Siedlungsfläche versteht man in der Schweiz alles, was nicht Wald, Gewässer oder Gestein (rund 57 Prozent der Gesamt-fläche) oder landwirtschaftliche Nutzflä-che (36 Prozent) ist. Zur Siedlungsfläche zählen somit nicht nur Wohngebäude, Industrie- und Gewerbeareale und öffent-liche Gebäude, sondern auch Verkehrsflä-chen, Abwasserreinigungsanlagen, Deponien und Baustellen sowie Grünflächen (Parks, Schrebergärten, Friedhöfe, Golfplätze und Sportanlagen). Boden schonen – und Ersatzneubauten an erschlossenen Lagen fördern Bleibt die Abbruchrate bei Wohn- und Bü-roliegenschaften in der Schweiz auch künf-tig derart niedrig, so wird in den nächsten zehn Jahren gerade einmal rund 1 Prozent des Wohnungsbestands ersetzt. Diese tiefe Quote zeigt eindrücklich, dass sich heute der Ersatzneubau betriebswirtschaftlich meist nicht lohnt. Dies, obwohl der Ersatz einer schlechten Altbauliegenschaft durch einen zeitgemässen Neubau offensichtli-che Vorteile und Chancen mit sich bringt. In der Schweiz sind über zwei Drittel der Wohnimmobilien als Mietwohnungen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, also nach 1945 gebaut worden. Von diesen entfällt etwa ein Drittel auf die 1960er- und 1970er-Jahre. Ein Grossteil dieser Liegen-schaften weist sowohl technische wie auch

Es braucht kluge, nachhaltige Rahmenbedingungen Neue Bauwerke oder spektakuläre Quartiere mit gesamtheitlicher Planung werden das Bild einer modernen Schweiz prägen. Solche nachhaltigen Entwicklungenzu unterstützen, ist das Ziel des Branchenverbands «Entwicklung Schweiz». Text: Bernhard Büchler

strukturelle Mängel auf, die mit Instandhal-tungs- oder Instandsetzungsmassnahmen nicht behoben werden können. Neben bau-lichen und strukturellen Mängeln verfügen diese Liegenschaften zudem über ein nicht ausgeschöpftes Ausnutzungspotenzial. Da-her bietet die Realisierung eines Ersatzneu-baus aus raum- und energieplanerischer Sicht die grosse Chance einer nachhaltigen Verdichtung nach innen. Eine zunehmen-de Ersatzneubautätigkeit kann, selbst unter Berücksichtigung der grauen Energie, einen grossen, nachhaltigen Beitrag zur Minimie-rung des Gesamtenergieverbrauchs leisten. Zentrales Argument für den Ersatzneubau ist aber, dass Wohn- und Büroliegenschaf-ten auf die heutige und künftige Nachfra-ge auszurichten sind, damit insbesondere in den Metropolitanregionen zusätzliche Wohnflächen entstehen. Anreize via Bruttogeschossfläche anstelle neuer Vorschriften Die Schweiz benötigt dringend griffige An-reize zur Förderung von Ersatzneubauten. Die gegenwärtige Ordnung (Miet-, Steuer- und Baurecht) verhindert einen haushälte-rischen, nachhaltigen Umgang mit dem Bo-den. Es versteht sich von selbst, dass bei der Förderung der Ersatzneubauten kein Weg an den privaten Eigentümern vorbei führt, welche 70 Prozent aller Wohnliegenschaf-ten der Schweiz besitzen. Anreize können relativ einfach mit dem In-strument der Ausnützungsziffer geschaffen werden. Mit der Erhöhung von Ausnüt-

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zungsziffern wird das Verhältnis zwischen Grundstückfläche und Bruttogeschossflä-che erhöht. Die Wohnfläche pro Person hat sich in den letzten dreissig Jahren stark erhöht. Sie betrug im Jahr 1980 noch 34 Quadratmeter und ist pro Jahrzehnt um jeweils 5 Quadratmeter gestiegen. Dieses Phänomen ist vor allem auf die sinkenden Haushaltgrössen und den zugenommen Wohlstand zurückzuführen. Die verfügba-ren Bauzonen in den Metropolitanregio-nen sind sehr begrenzt und die Gemeinden haben wegen der Bodenknappheit auch wenig Möglichkeiten zur zusätzlichen Ein-/Umzonung. Wir haben festgestellt, dass Ersatzneubau-ten in der Regel nur dann wirtschaftlich getätigt werden können, wenn die Wohn-fläche um schätzungsweise 25 Prozent erweitert werden kann. Ersatzneubauten werden deshalb auch in Zukunft nur unter der Voraussetzung erstellt, wenn mindes-tens eine Nutzungsreserve in diesem oder nahezu diesem Umfang besteht. In den meisten Kantonen, unter anderem auch im Kanton Zürich, beträgt die effek-tive Ausnutzung im Rahmen der gelten-den Ausnutzungsziffern lediglich ca. 65 Prozent. Es wäre also theoretisch eine Ver-dichtung um mehr als 30 Prozent möglich, ohne dass die Siedlungsfläche erweitert werden muss. Die Betrachtung des Ausnut-zungsgrades in überbauten Bauzonen zeigt: Je ländlicher die Region ist, desto geringer ist die tatsächliche Ausnutzung. Dieses vorhandene Potenzial kann nur mit Ersatz-neubauten und erhöhter Ausnützungszif-fer ausgeschöpft werden. Das vorhandene Potential wird demnach bei Weitem nicht ausgeschöpft. Qualitative Verdichtung – die Lösung für eine grosse Herausforderung? Die Bevölkerung in der Schweiz hat von 2000 bis 2010 um rund 600’000 Einwoh-ner zugenommen; sie beträgt heute offiziell über acht Millionen. Nach den Prognosen des Bundesamtes für Statistik ist bis zum Jahr 2060 bei dem von ihm gewählten mittleren Szenario mit einem Zuwachs auf rund 9 bis 10 Millionen zu rechnen; dieser Bevölkerungszuwachs soll sich vor allem in den nächsten zwei Jahrzehnten

vollziehen und ab dem Jahr 2040 stagniert die Bevölkerungszahl gemäss dieser Pro-gnose. Aus dieser Entwicklung wird sich ein wesentlich erhöhter Wohnungsbedarf ergeben, der auch dadurch nochmals eine Steigerung erfährt, dass die Ansprüche und Anforderungen an den zu schaffenden Wohnraum ständig zunehmen. Die Her-ausforderung kann und muss durch eine Verdichtung der Bauweise geschehen, wie sie im Fall des Ersatzneubaus mit erhöhter Ausnützungsziffer nachhaltig möglich ist. «Entwicklung Schweiz» – Rahmen-bedingungen mitgestalten Damit die schweizerische Bevölkerung Wohn- und Büroflächen kundenorientiert nutzen kann, braucht es im Markt entspre-chende Rahmenbedingungen für Unter-nehmer. Sie zu schaffen, daran wird sich «Entwicklung Schweiz» künftig noch akti-ver beteiligen, sowohl auf politischer und wirtschaftlicher als auch sozialer Ebene – durch aktive Präsenz auf allen drei Staats-ebenen. Im Bereich Siedlungsentwicklung, Mobilität, Gebäudeentwicklung und Ener-gie stehen dabei Themen im Zusammen-hang mit der Nutzungsoptimierung, dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sowie der Förderung der Standort- und Lebensqualität im Vordergrund. Nicht zu-letzt geht es auch darum, die Umsetzung der kontinuierlich höheren Ansprüche im Kontext der entsprechenden Kostenfolgen zugunsten der finanziellen Tragbarkeit der privaten und öffentlichen Haushalte zu op-timieren. Im Bereich Wirtschaft und Markt geht es darum, im zunehmend politische-ren Umfeld sinnvolle Bedingungen für die Schweizer Gesamtdienstleister zu schaffen. Es gilt, marktkonforme Lösungsansätze und nicht staatliche Subventions- und In-terventionsprogramme zu unterstützen. Sowohl in Bezug auf günstigen Wohnraum als auch bei der künftigen Energie- und Gebäudepolitik – die einen grossen Ein-fluss auf Immobilienprojekte haben wird – spricht sich der Verband gegen eine rigi-dere und theoretische Raumplanung aus, weil strengere Einschränkungen die In-novationskraft der Immobilienwirtschaft bremsen.

Der Verband im Überblick

«Entwicklung Schweiz» repräsentiert als Branchenverband Unternehmen, die Gesamtdienstleistungen im Bau- und Immobilienmarkt anbieten. Die Mit-glieder übernehmen Leistungen wie die Entwicklung, Planung und Realisierung von Immobilien. Sie tragen unterneh-merische Risiken, gesellschaftliche Ver-antwortung und zeichnen sich durch in-novative und ökologische Lösungen aus. Der Verband zählt zurzeit 21 Mitglieds-firmen mit rund 80 Niederlassungen im In- und Ausland, die rund 50 Prozent des schweizerischen Gesamtdienstleis-tungsvolumens erbringen. Die ange-schlossenen Unternehmen beschäftigen weit über 10’000 Mitarbeitende und erzielen einen Umsatz von über zehn Milliarden Schweizer Franken mit Ge-samtdienstleistungen.

Präsident Dr. iur. Martin Schmid, Rechtsanwalt/StänderatKunz Schmid, Rechtsanwälte und Notare7000 Chur Telefon 081 286 05 00

Geschäftsführer Bernhard BüchlerEntwicklung SchweizEffingerstrasse 133011 BernTelefon 031 382 93 82

www.entwicklung-schweiz.ch

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16 projekte

Ausgewählte Projekte: Kongresszentrum am Rande Zürichs, GU-Auftrag in Genf, Campus im Nordwesten, wohnen im Grünen und Höhenrekord in der grössten Stadt Vietnams.

vielfältig:Gebäudekomplex in MeyrinEnde Juli informierte Implenia über einen grösseren Generalunternehmerauftrag in der Westschweiz. In Meyrin GE realisiert der Konzern im Auftrag des Immobilien-Unternehmens Compagnie des Parcs einen Gebäudekomplex, in welchem Hotelnutzung, Geschäftsflächen sowie eine Logistikhalle vereint werden. Der Komplex mit rund 30’000 Quadratme-ter Geschossfläche wurde entworfen von De Giuli & Portier Architectes SA. Das künftige Dreisternehotel wird um ein zentrales Atrium angeordnet sein. Ein Parkhaus mit 300 Plätzen wird unterirdisch angeord-net. Die Bauarbeiten sollen 2016 starten und nach 26 Monaten Bauzeit 2018 abgeschlossen sein.

www.implenia.ch

gewürfelt:FHNW-Campus in MuttenzBereits Anfang Juni wurde mit einer feierlichen Zeremonie der Grund-stein für den Muttenzer Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW gelegt. Bei der Feier waren Vertreter aus Politik, Bildung und Wirtschaft präsent, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Nach artverwandten Projekten in Brugg, Olten und Basel realisiert die FHNW in Muttenz ihren vierten Campus. Im Herbst 2019 sollen in dem Neubau mit seiner würfelartigen Erscheinung rund 3700 Studie-rende und gegen 700 Mitarbeitende einziehen. Das Siegerprojekt von «pool Architekten» wurde bereits 2011 erkoren. Seit Januar 2014 ist der Kredit unter Dach und Fach. Nun kann die Realisierung des Campus live im Internet verfolgt werden.

www.kubuk.ch

gepflegt:«eventpark» in Zürich-StettbachStettbach ist ein Entwicklungsgebiet zwischen Schwamendin-gen und der Vorort-Metropole Dübendorf. In den letzten Jahren herrschte in Stettbach Umbruch und Aufbruch. Sogar eine Seil-bahn hoch zum Zoo Zürich geisterte und geistert immer wieder herum. Das Projekt ist allerdings schwer umstritten. Realisiert wird indes das Kongresszentrum «eventpark». Anfang August wurde der Spatenstich gefeiert für den modularen Eventstandort mit maximal 3000 Sitz- oder 5000 Stehplätzen. Realisiert wird das Projekt von der Beka Global Solutions. Betrieben wird das Kon-gresszentrum dereinst vom Seminar- und Eventhotel «riverside» in Glattfelden. Gemäss Medienberichten sind Ende 2016 bereits die ersten Anlässe geplant.

www.eventpark.ch

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projekte 17

mehreckig:Campus Biel der Berner FachhochschuleEbenfalls von pool Architekten stammt das Siegerprojekt aus dem Projektwettbewerb für den Neubau des Campus Biel der Berner Fach-hochschule. Das Projekt «Trèfle» (Klee) überzeuge in der städtebauli-chen Integration, in seiner betrieblichen Eignung und dem präzisen Bezug zu seiner Umgebung, befand das Preisgericht. An dem Wett-bewerb hatten 54 Teams aus dem In- und Ausland teilgenommen. Erstellt werden soll der Campus für technische Disziplinen auf dem Feldschlösschen-Areal in Biel. Die Realisierung ist indes noch nicht in trockenen Tüchern. Erst voraussichtlich 2017 wird der Grosse Rat über den Ausführungskredit befinden. Klappt alles nach Plan, dann könnte der Baustart im Jahr 2018 erfolgen. Die Inbetriebnahme des Campus wäre dann auf Herbst 2021 geplant.

www.campus-biel-bienne.ch

grünweiss:Sennenwies in Schaffhausen:Mitte August hat Priora die Realisierung des Projekts «Sennenwies» mit fünf Mehrfamili-enhäusern und insgesamt 71 Mietwohnun-gen in Schaffhausen kommuniziert. Gemäss Pressemitteilung wurde das Bauprojekt von Architekt Albert J. Eisele entworfen. Zum Konzept gehört, dass den künftigen Mie-tern einiges an Mitbestimmung eingeräumt wird. Sie können etwa aus fünf Wandfarben und einem hellen und einem dunklen Par-kett auswählen. Was aus dem Eigenheim-Bereich hinlänglich bekannt ist, fällt hier im Mietwohnungsbereich durchaus positiv auf. Auch darüber hinaus will sich Priora um die künftige Mieterschaft kümmern. Sie bietet beispielsweise einen Kündigungsdienst für das alte Mietobjekt an. Die Gebäude des Sennenwies-Projekts sollen im Sommer 2016 bezugsfertig sein.

www.sennenwies.ch

höher:Vincom-Wolkenkratzer in Ho-Chi-Minh-StadtHo-Chi-Minh-Stadt ist mit über sieben Millionen Einwoh-nern die grösste Stadt Vietnams. Mit dem Vincom-Tower haben nun die Arbeiten am höchsten Gebäude der Stadt begonnen. Das Büro Atkins zeichnet verantwortlich für das 460 Meter hohe Vorhaben. Wie worldarchitecturenews.com meldet, wird das Gebäude mit 81 Geschossen an einer der besten Lagen der Stadt, direkt am Saigon River erstellt. In dem Hochhaus soll eine gemischte Nutzung möglich wer-den. Dabei orientiert man sich an einem global mittlerweile klassischen Nutzermix: Hotel, Wohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen. Ebenfalls klassisch ist, wie metaphorisch solche Hochhausbauten bisweilen aufgeladen sind: So soll der Vincom-Tower die Diversität und die rasche Entwick-lung der Stadt symbolisieren. Bereits 2017 soll der Bau fer-tiggestellt sein.

www.atkinsglobal.com

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18 bauen im ausland

Nach den Vorstellungen von Bernard Ar-nault, Geschäftsmann und Gründer der eigens zur Realisierung des Projekts ins Le-ben gerufenen Stiftung, soll der Neubau ein bedeutsames Zentrum für moderne und zeitgenössische Kunst werden. Die private Kunstsammlung Arnaults bildet das Herz-stück des kulturellen Betriebs. Dieser wird ergänzt durch Sonderausstellungen, Debat-ten, Seminare und andere Veranstaltungen.Dabei ist Frank Gehrys Gebäude allein schon eine Reise nach Paris wert. Im Wes-ten der französischen Hauptstadt, inmitten der grosszügigen Grünflächen des Jardin d’acclimation im Bois de Boulogne gelegen, ist es von der leichten Pariser Glasarchitek-

tur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ins-piriert und zugleich ein unverwechselbarer Gehry-Bau. Glas ist das massgebliche, den optischen Eindruck prägende Gestaltungs-element des Gebäudes. Dieses setzt sich aus einem soliden, inneren Kern und einer halbtransparenten Hülle aus grossdimen-sionierten Glaselementen zusammen. Ge-rade Wände oder rechte Winkel sucht man vergeblich – kippende Wände, schräge Win-kel und gebogenes Glas dominieren, alles scheint in Bewegung zu sein.

Unstrittige Bedeutung von GlasAufgrund baulicher Vorgaben bezüglich der Höhe des Gebäudes, befinden sich zwei

Geschosse unterhalb des Strassenniveaus. Die Deckenhöhen variieren im Gebäude, an manchen Stellen ergeben sich durch turmar-tige Erhöhungen Ausstellungsräume mit bis zu 17 Meter Höhe. Weitgehend eingehüllt wird der Gebäudekern durch grossflächige, zumeist gebogene Glaselemente. Sie prägen das Erscheinungsbild des Gebäudes, sei es als geschwungene Glasschilde oder seitlich angebrachte Puffer. Gehry nutzt narrative, eingängige Bilder, um seinen Bau zu beschreiben. Bei der in-neren Struktur mit ihren weissen Verklei-dungen spricht er von einem «Eisberg», bei den äusseren Glaselementen von «Segeln». Ein überdachtes, seitlich offenes Terrassen-

Gewölbte GlaslandschaftJüngst wurde in Paris ein neuer architektonischer Hingucker eröffnet: Die Fondation Louis Vuitton von Frank Gehry. Das Gebäude zeichnetsich durch viel Glas und vielGewölbtes aus. Text und Fotos: pd

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Sichern Sie immer alle Absturzkanten!Halten Sie sich an die lebenswichtigen Regeln.

suva.ch/regeln

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geschoss markiert den Übergang zwischen beiden Bereichen. Ob man das Gebäu-de maritim oder als funkelnden Edelstein oder ganz anders interpretiert, bleibt dem Betrachter überlassen. Unstrittig bleibt die grosse Bedeutung, die dem Material Glas im architektonischen Gesamtkonzept zu-kommt.

Wechselnder Eindruck der VerglasungZur Anwendung kamen in den insgesamt zwölf Glassegeln zirka 13’400 Quadratmeter Verbundsicherheitsglas. Für die Einzelele-mente wurde ein zweischichtig laminierter Aufbau aus extra-weissen eisenarmen Schei-ben mit sechs und acht Millimeter Stärke

gewählt. Verwendet wurden die Sicher-heitsgläser Gewe-tvg und Gewe-dur-H von Schollglas. So erfüllen die fertigen Verbund-sicherheitsgläser (VSG) hohe konstruktive Anforderungen sowie sämtliche aktiven und passiven Sicherheitseigenschaften optimal. Im Schadensfall weisen VSG aus teilvorge-spannten Scheiben durch grossformatige Bruchstücke eine hohe Resttragfähigkeit auf. Deshalb wird VSG aus TVG hauptsächlich für Überkopfverglasungen, absturzsichern-de Verglasungen und bei konstruktiv an-spruchsvollen Vorhaben verwendet.Um der gläsernen Hülle Präsenz zu verlei-hen und um ausreichend Sonnenschutz für die Besucher auf den Terrassen sicherzustel-len, wurde das Weissglas zu 50 Prozent mit einem weissen keramischen Siebdruck aus 2-Millimeter-Punktraster versehen, um eine Transluzenz zu schaffen, gerade in Kombi-nation mit einer 24 Prozent reflektierenden Beschichtung. Bei unterschiedlichen Licht-verhältnissen verändert sich dadurch die Transparenz der Scheiben sehr stark und führt zu einem lebendigen und wechselnden Eindruck der Verglasung. Dieses aussergewöhnliche Gebäude setzt aufgrund seiner städtebaulichen und archi-tektonischen Qualitäten, dem hohen Mass an Transparenz und dem intelligenten Inne-ren bereits heute neue Massstäbe in der mo-dernen Fassadengestaltung, Glas spielt dabei eine immer wichtigere Rolle und ist aus dem urbanen Leben nicht mehr wegzudenken.

Fondation Louis Vuitton in Paris

Bauherr: Fondation Louis Vuitton, Paris/F Architekt Entwurf: Frank Gehry, Gehry Partners LLP, Los Angeles/USAArchitekt Ausführung: Studio Architecture, Paris/FFassadenplaner: RFR + T/E/S/S, Paris/F Glaslieferant: SCHOLLGLAS Technik GmbH, Nossen/DHersteller VSG: Sunglass, Padua/I

Das Gewölbe in vollem Ausmass. Auch bei genauem Hinsehen ist keine flache Glasebene ersichtlich.

Kippende Wände, schräge Winkel – und je nach Perspektive erscheint Gehrys Glaswelt wie ein gekentertes Schiff.

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Gelungene FusionAuf einer Industriebrache in der Agglomerationsstadt Schlieren ist in den letzten Jahren «amRietpark» entstanden. Kernstück des neuen Areals ist das Zentrum am Goldschlägiplatz. Es vereint Privatheit und Öffentlichkeit in beispielhafter Weise. Text und Fotos: Beat Matter

Glas, Licht und Schatten, gelbe und schwarze Farbflächen, breite Aufgänge zumDachbalkon. Der Durchgang im Erdgeschoss wirkt attraktiv und modern.

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Schlieren. Nach wie vor steht der Ortsname für unattraktive Agglomeration mit rekord-hohem Ausländeranteil. Doch wer ihn nur so versteht, beweist nicht nur Unwissen über die allgemeine Agglomerationsentwicklung der letzten Jahre, sondern auch, dass er schon lange nicht mehr in Schlieren war. Die neue Landflucht und Stadtlust der letzten Jahre hat sich auf dem Papier, aber auch in der Realität deutlich spürbar auf die Agglo-meration ausgewirkt. Mehr Leute wollen in Städten und stadtnah leben und arbeiten. Die Städte entwickeln sich, sie dehnen sich aus, die lokalen Mietpreise für Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen steigen. Damit rücken bestens erschlossene Agglomerationslagen als 1A-Alternative zunehmend in den Fo-kus. Dank Brachen, die ehemals florierende Industriebetriebe vor den Toren der Städte, hier Zürich, zurückgelassen haben, ist in der Agglomeration noch Platz für Entwicklung. Stadtnähe, verfügbarer, gut erschlossener Platz, diese Faktoren sind es denn auch, die in den letzten Jahren in Schlieren zu einer rasan-ten Veränderung geführt haben.Schlieren hat seine Metamorphose nicht dem Zufall überlassen, sondern mit einer aktiven Stadtentwicklung gelenkt. Das Ergebnis ist beispielsweise dokumentiert in der Broschüre «Schlieren im Wandel. 2005 bis heute», aus dem Jahr 2014. Darin ist der Weg Schlierens skizziert vom ehemaligen Bauerndorf zum grauen aber florierenden Industriestandort und schliesslich zur postindustriellen Agglo-Gemeinde. Ab Mitte der 1970er-Jahre setzte der Niedergang des Schlieremer Industrie-zeitalters ein. Das neuerliche Aufstreben liess auf sich warten bis zur Jahrtausendwende, als in Zürich und den umliegenden Gemeinden das gut erschlossene Bauland langsam knapp wurde. Dann kam der Boom umso rasan-ter nach Schlieren. Mittlerweile ist die Stadt massiv umgebaut. Aus dem ehemaligen In- dustriemief ist eine moderne Wohn- und Ar-beitsstadt geworden.

Industriebrache wird «amRietpark»Ablesen lässt sich Schlierens Entwicklung beispielsweise am Färbi-Areal unmittelbar nördlich des Bahnhofs, auf dem bis in die 1970er-Jahre hinein Stoffe gefärbt wurden. Danach lag das Areal über 30 Jahre lang brach, wurde zwischenzeitlich nur für den

Auto-Occasionshandel genutzt, bevor es wie-der einer höheren Aufgabe zukam. Die Brache gehörte grösstenteils der Familie Coninx. Sie zog es als möglichen Standort für den Bau eines neuen Druckzentrums für ihr Medienunternehmen Tamedia in Betracht. Die Druckerei wurde schliesslich andernorts gebaut. So bekam die Halter AG / Entwicklungen nach der Jahrtausendwende den Auftrag, das ehemalige Färbi-Areal neu zu entwickeln. Es wurde ein Studienauftrag mit neun Büros durchgeführt. Das Büro Galli & Rudolf Ar-chitekten schwang obenaus. Basierend auf ihrem Projekt entstand ein Gestaltungsplan, der seit 2006 rechtskräftig ist. Das Gesamtareal mit rund 45’000 Quad-ratmeter Fläche ist heute unter dem Namen

«amRietpark» bekannt. Für dessen Bebauung wurde es in acht Baufelder geteilt, auf denen je unterschiedliche Architektur-Büros zum Zuge kamen. 2008 startete die Ausführung, heute, sieben Jahre später, sind die Gebäude fertiggestellt. Verschiedene Investoren inves-tierten insgesamt mehrere hundert Millionen Franken in «amRietpark».Der Gegenwert ist augenfällig. Der Brachen-Groove des Färbi-Areals ist einem in sich stimmigen, aber dennoch heterogenen Mix aus Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Frei-zeitgestaltung gewichen. Und ein Besuch an einem normalen Werktag zeigt: Das Areal wird, obwohl es noch etwas steril wirkt, be-reits von der Bevölkerung angenommen. Leute zirkulieren auf dem Areal, gehen ein-kaufen, setzen sich in ein Café oder vertun

Geschäftszentrum am Goldschlägiplatz

Nutzung: 215 Mietwohnungen, Laden und Gewerbeflächen im Erdgschoss Grundstücksfläche: 13’869 m2

Investitionsvolumen: 125 Mio. CHFFertigstellung: 2015Entwicklung: Halter AGArchitektur: EM2N | Mathias Müller | Daniel Niggli Architekten, ZürichAusführung: Priora Generalunternehmung AG

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sich irgendwo im neuen Rietpark mit seinen 10’000 grünen Quadratmetern.

Zentrum am GoldschlägiplatzNähert man sich dem Areal von Westen her, bildet das Zentrum am Goldschlägiplatz das Eingangstor zum Areal. Und mehr noch: Das Zentrum ist das entscheidende Puzzleteil der Gesamtentwicklung. Denn es sorgt mit seinen Verkaufs- und Gewerbeflächen im Erdgeschoss für den belebenden Fussgänger-Trafic im Quartier. Ganz nebenher ist das Ge-bäude mit seiner grünen Grundfarbe und der vielflächigen Alucobond-Blechfassade ein Hingucker. Gemeinsam mit dem benachbarten Bü-rogebäude «plug & play», das durch seine regenbogenfarbenen Sonnenstoren, die im Hagelfall automatisch hochgezogen werden, in Fachkreisen einige Bekanntheit erlangte,

che. Auf dem Untergeschoss mit Tiefgara- ge baut das Erdgeschoss mit gegen 6000 Quadratmeter Verkaufs- und Gewerbeflä-chen auf. Prägend ist hier die Präsenz von Coop und Aldi, die mit ihren Filialen den Löwenanteil der Erdgeschoss-Fläche be-anspruchen. Im seitlichen und hinteren Erdgeschoss reihen sich kleinflächigere Ge-werberäume aneinander. Einige davon sind noch nicht bezogen.Restlos vermietet sind indes die 215 Woh-nungen in den Obergeschossen. Sie weisen 14 unterschiedliche Grundrisse auf, auch Maisonette-Wohnungen sind vorhanden. Die Wohngeschosse stapeln sich wie ein Blockrand um einen mit Rasen und hohem Bambus begrünten Innenhof, der aufgrund seiner Anordnung auf dem Niveau des ers-ten Obergeschosses Dachgarten genannt wird. Auf dem Dachgarten ist die Atmo-sphäre geradezu idyllisch. Reihum sind kleine Sitzplätze und weiter oben Loggien auf ihn ausgerichtet. Stirnseitig türmen sich die Wohnungen bis ins 7. Obergeschoss, auf den Längsseiten sind es drei Etagen. Die blockrandartige Anordnung schottet den Privatbereich des Gebäudes wirksam gegen Lärm von aussen ab. Nichts deutet hier dar-auf hin, dass nur ein Steinwurf entfernt Gü-terzüge verkehren und der allgemeine Alltag tobt. Attraktiver noch als die Kiesweglein, die Rasenflächen und die hohen Bambus-haine ist hier nur: die herrschende Ruhe.Das Gebäude ist im Minergie-Standard ge-baut und ans lokale Fernwärmenetz ange-schlossen. Der Hauptzugang zu den Wohn-eingängen und hoch zum Dachbalkon führt über einen verwinkelten Durchgang, der sich vom Goldschlägiplatz her durch das ganze Erdgeschoss zieht. Licht und Schatten bilden hier spitze Winkel, die Farbgebung ist mit Gelb, Schwarz und einem betongrauen Boden modern.In der ehemals unattraktiven Agglomera-tions- und Industrie-Stadt Schlieren ist das Areal «amRietpark» damit ein gelungenes Beispiel, wie mit neuen Ideen und Heran-gehensweisen frischer Wind Einzug halten kann. Mittendrin zeigt das Zentrum am Goldschlägiplatz, wie man in dem betrieb-samen Umfeld Öffentlichkeit und Privatheit ohne schmerzhafte Kompromisse in einem Gebäude vereinen kann. Und das in Schlie-ren.

bildete das Zentrum am Goldschlägiplatz das grösste Baufeld (C) des Areals.Für die Architektur des Grossgebäudes zeich-net die Arbeitsgemeinschaft EM2N und Mathias Müller Daniel Niggli Architekten verantwortlich. Der entsprechende Wett-bewerb startete im Jahr 2008, die Ausfüh-rungsplanung lief schliesslich im Jahr 2010 an. Ausgeführt wurde das markante Gebäude mit seiner Grundfläche von knapp 14’000 Quadratmeter zwischen Herbst 2012 und Frühling 2015. Als Totalunternehmung für die Realisierung des Gebäudes zuständig war die Priora AG. Das Investitionsvolumen für das Gebäude beläuft sich auf 125 Millionen Franken.

Blockrand auf SockelDas Zentrum am Goldschlägiplatz steht auf einer symmetrisch rechteckigen Grundflä-

Der Dachgarten (Bild oben) ist das Highlight des Gebäudes. Mit schönen Kieswegen, Rasen und dem hohen Bambus bildet er den halböffentlichen Rückzugsort für die Bewohner.

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Schaumstoffe aus HolzSchaumstoffe sind wenig umweltfreundlich, weil sie sich aus petrochemischen Kunststoffen zusammensetzen. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Holz-forschung wollen das mit einem neuartigen Schaummaterial aus Holz ändern. Die Entwicklung ist bereits preisgekrönt.Text: Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI // Fotos: pd

Schaumstoffe sind aus unserem Alltagsleben kaum wegzudenken. Sie dämmen Häuser, polstern Waren beim Versand und dienen als Leichtbaumaterial. Die Beliebtheit der Materialien hat ihre Gründe: Sie sind leicht, lassen sich günstig produzieren und besitzen gute Dämmeigenschaften. Doch sie haben auch einen Nachteil: Sie basieren vor allem auf Erdöl oder Erdgas und sind folglich nicht besonders umweltfreundlich. Deshalb lautet das langfristige Ziel, erdölbasierte Produkte wie die herkömmlichen Schaumstoffe durch Materialien aus nachwachsenden Naturstof-fen zu ersetzen.

Das neuartige Schaummaterial aus Holz hat den Fraun-hofer-Forschern eine Nominierung füreinen GreenTec Award eingetragen.

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Rezyklierbar und umweltschonendForscher des Fraunhofer-Instituts für Holz-forschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, in Braunschweig verfolgen dieses Ziel mit einem vielversprechenden Ansatz: Sie ent-wickelten ein Verfahren, um aus Holzp-artikeln Schaumstoff herzustellen. «Unser Holzschaum lässt sich genauso einsetzen wie klassische Kunststoffschäume, ist dabei aber ein hundertprozentiges Naturprodukt aus nachwachsenden Rohstoffen», erklärt Professor Volker Thole vom WKI. Daraus leitet sich ein weiterer Vorteil ab: Im Ge-gensatz zu herkömmlichem Schaumstoff ist der Holzschaum problemlos zu rezyklieren. Wird er beispielsweise als Verpackung ver-wendet, kann der Verbraucher ihn einfach zum Altpapier geben. Um den Schaum herzustellen, zermahlen die Wissenschaftler das Holz zunächst in feine Partikel, bis eine zähflüssige Mas-se entsteht. Diese Suspension schäumen sie mit Gas auf. Anschliessend wird der Schaum ausgehärtet, wobei holzeigene Stoffe den Härtungsprozess unterstützen. Dieses neue Herstellungsverfahren basiert auf speziellen chemischen Prozessen. Tho-le erklärt: «Man kann sich das ähnlich wie beim Backen vorstellen, wenn der Teig im Ofen aufgeht und fest wird.» Das Ergebnis ist ein leichter Grundwerkstoff. Er ist ent-weder als Hartschaumplatte oder als elasti-scher Schaumstoff weiterzuverarbeiten und, genau wie andere Holzwerkstoffe auch, ein-fach zu sägen oder zu fräsen.

Häuser mit Holzschaum dämmenDie Holzschäume eignen sich gemäss An-gaben des WKI besonders gut als Dämm-stoffe für Gebäude: Sie sorgen dafür, dass die Wärme dort bleibt, wo sie sein soll – in den Innenräumen. Bislang bestehen auch diese Dämmschäume aus petrochemi-schem Kunststoff. Zwar gibt es bereits Dämmstoffe auf Holz-basis, etwa Vliese aus Holzfasern oder Holz-wolle. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie weniger formstabil sind als Dämm-materialien aus Kunststoff. «Oftmals sinken Dämmvliese aus Faserstoffen im Laufe der Zeit durch ihr Eigengewicht und bei höhe-rer Feuchte in der Mitte ein. Dadurch geht ein Teil der Dämmwirkung verloren», er-läutert Thole. Der am WKI entwickelte Holzschaum kann dagegen mit klassischen Kunststoff-schäumen mithalten: «Wir haben unsere Schaumprodukte nach den Normen, die für Dämmstoffe gelten, analysiert. Sowohl bei den wärmedämmenden Eigenschaften als auch bei den mechanischen und hygrischen – also die Feuchte betreffenden – haben wir vielversprechende Werte erhalten», so der Fachbereichsleiter für Verfahrens- und Sys-temtechnik Holzwerkstoffe. Kurzum: Die Holzschäume dämmen ebenso effektiv wie klassische Kunststoffschäume, halten Druck aus und trotzen der Feuchte.Wie das Institut mitteilte, experimentieren die Braunschweiger Wissenschaftler mit verschiedenen Holzarten. Dabei soll eva-

luiert werden, welche Baumarten sich be-sonders gut als Grundstoff eignen und welche Prozesse sich eignen, um solche Holzschäume auch im grossen Massstab in-dustriell fertigen zu lassen. Schon in weni-gen Jahren sollen Produkte aus Holzschaum auf dem Markt erhältlich sein.

Bereits preisgekröntSchon vor Marktreife zeigt sich, dass das neuartige Material auf Resonanz und vor al-lem Wohlwollen stösst. Denn die Entwick-lung hat Ende Mai den «Greentec-Award 2015» in der Kategorie Bauen und Wohnen gewonnen. Die GreenTec Awards sind nach Eigende-klaration Europas grösste Umwelt- und Wirtschaftspreise für Projekte, die auf nach-haltige Umwelttechnologien setzen. Sie werden seit 2008 in verschiedenen Kate-gorien an Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen oder private Projekte verlie-hen. Über die Nominierten und Sieger im Wettbewerb entscheidet eine sechzigköpfige Jury, die sich aus Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Medien zu-sammensetzt. In jeder der 14 Kategorien kommt jeweils das Projekt mit den meis-ten Stimmen aus der Online-Abstimmung in die nächste Runde. Die Jury nominiert darüber hinaus zwei weitere Projekte pro Kategorie. Mit insgesamt rund 100’000 ab-gegebenen Stimmen war die Resonanz bei der Online-Abstimmung für die GreenTec Awards 2015 sehr gross. Aus den besten drei Projekten jeder Kategorie wählte die Jury die diesjährigen Preisträger.Der Holzschaum des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung hat Jury und Online-Vo-ter vom umweltschonenden Potenzial und Innovationsgrad des neuartigen Materials überzeugt, weil der Holzschaum die posi-tiven Materialeigenschaften von erdölba-sierten Schaumstoffen mit einer sehr guten Öko-Bilanz vereint. Als Trophäe erhielten die Preisträger eine Holzkugel aus Olivenholz, die mit einer gravierten Aluminiumplakette versehen ist. Ein Symbol für die Verbindung von Natur und Technik.

Und tatsächlich: Das Team um Volker Thole (Bildmitte) räumte den entsprechenden Award ab.

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Labor für nachhaltiges BauenDas House of Natural Resources ist ein Leuchtturmprojekt für das Bauen mit Laubholz. Das Bürogebäude auf dem Campus Hönggerberg wurde Anfang Juni nach eineinhalb Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht. Der ETH Zürich dient es auch als Forschungslabor für nachhaltiges Bauen. Deshalb wird es für die Forschenden jetzt erst richtig spannend. Text: ETH Zürich // Fotos: Marco Carocari

Selten erregen Bürogebäude viel Aufsehen. Ganz anders beim House of Natural Resour-ces (HoNR) auf dem Campus Hönggerberg der ETH Zürich: Ein einfacher Skelettbau ermöglicht es, den Grundriss flexibel zu gestalten, bei dem die Innen- und Aussen-wände beliebig angeordnet werden können. Transparente Fassaden und seine fugenlose Aussenhülle machen es zusätzlich zu einem angenehmen Arbeitsort. Doch das HoNR ist nicht nur ein innovatives Bürogebäude, sondern dient der ETH Zürich zugleich als Forschungslabor für nachhaltiges Bauen mit Laubholz. Sechs Professorinnen und Professoren aus den Instituten für Baustatik und Konstruk-tion, für Baustoffe sowie für Technologie in der Architektur waren mit ihren For-schungsgruppen am Bau des Hauses be-teiligt und haben ihre Forschungsprojekte

direkt am Bau realisiert. Doch mit der Ein-weihung Anfang Juni ist ihre Arbeit noch lange nicht abgeschlossen. Gemeinsam wollen sie nun die von ihnen entwickelten Technologien über einen längeren Zeitraum testen und so herausfinden, wo die Vorteile und Schwachstellen liegen. ETH-Präsident Lino Guzzella zum speziellen Neubau: «Das House of Natural Resources ist ein schönes Beispiel für gelebte Interdisziplinarität. Es zeigt, wie der einheimische Rohstoff Holz nachhaltig und technisch raffiniert einge-setzt werden kann.»

Solarmodule bewegen sich Ein Versuchsfeld ist die Fassade des Gebäu-des. An einem Teil der Gebäudehülle haben die Wissenschaftler eine adaptive Solarfassa-de montiert, die Strom gewinnt und hilft, den Energiebedarf für das Heizen und Kühlen des

Aussenansicht House of Natural Resources. Adaptive Solarpanels an der Fassade des House of Natural Resources.

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Gebäudes zu regulieren. Die Fassade besteht aus beweglichen Modulen aus Dünnschicht-Solarzellen, die sich mittels druckluftgesteu-erten Antrieben bewegen lassen. Dank diesen Aktuatoren richten sich die Solarzellen nach dem Sonnenstand aus, passen sich aber auch an den Wärme- und Lichtbedarf des Hauses und insbesondere dem Verhalten der Nutzer an. Zusätzlich stellen die Wissenschaftler ein Sys-tem vor, mit dem Solarmodule auf Dächern dem Sonnenstand nachgeführt werden kön-nen. Dieses Nachführungssystem wird mit speziellen zweiteiligen Holzlamellen ange-trieben. Die Wissenschaftler nutzen dabei die Eigenschaft des Holzes, dass es bei Änderung der relativen Luftfeuchte quillt oder schwin-det. Dazu werden zwei Holzschichten mit unterschiedlicher Faserorientierung aufein-ander geklebt. Verändert sich die Luftfeuchte, verbiegen sich die Schichten entsprechend und es entsteht ein bewegliches Holzelement. Da die relative Luftfeuchte an sonnigen Tagen abnimmt und am späteren Nachmittag und nachts ansteigt, können die Holz-Doppel-schichten als eine Art natürlicher Motor zur Solarmodulnachführung eingesetzt werden. Die Wissenschaftler haben ausserdem neu-artige Oberflächenbeschichtungen für die Holzfassaden entwickelt, die verbesserten UV-Schutz bieten und wasserabweisende Eigenschaften aufweisen. Sie sollen nun am Gebäude auf ihre Witterungsbeständigkeit getestet werden.

Büroräumlichkeit im House of Natural Resources. Büro im House of Natural Resources mit Solarpanels.

Weltneuheiten aus Schweizer Holz Nicht nur die neuen Technologien, auch die Bauweise des HoNR ist einzigartig. So kam beim Bau eine Weltneuheit zum Einsatz: eine Holz-Beton-Verbunddecke mit Buchenholz aus Schweizer Wäldern. Eine rund vier Zenti-meter starke Buchenholz-Furnierplatte dient sowohl als Schalungselement als auch als Ar-mierung und ist gleichzeitig eine attraktive Oberfläche. Diese neue Verbunddecke hat gemäss ETH ähnlich gute Trag-eigenschaften wie Stahlbetondecken, die meistverbauten Tragelemente in der Schweiz. Einzigartig ist auch die Dachkonstruktion mit einer Bu-chenholzdecke, bei der Holzlamellen kreuz-weise angeordnet wurden. So werden die Lasten wie bei einer Betondecke in zwei Rich-tungen verteilt. Auch die Rahmenkonstrukti-on im HoNR besteht aus Schweizer Holz. Die Stützen bestehen zu 100 Prozent aus Eschen-holz, die Träger sind aus Esche und Fichte zusammengesetzt, um die Festigkeit zu erhö-hen. Zudem sind alle Träger mit einem Kabel, das im Innern durch das Holz verläuft, vor-gespannt. Die Träger zentrieren sich dadurch selber, und die gesamte Tragkonstruktion ist besonders verformbar, was sie deutlich erdbe-bensicherer macht.

Überwachen, wie das Holz arbeitet Die ETH-Wissenschaftler haben im HoNR ein umfangreiches Monitoringsystem instal-liert, mit dem sie erfassen, wie sich das Ge-bäude über die Jahre verändert: Sie messen

regelmässig die Feuchtigkeit in der Holz-Rahmenkonstruktion und zeichnen Ver-formungen mit mithilfe eines Tachymeters auf. Spezielle Sensoren messen die relative Verschiebung zwischen Holz und Beton in der Verbunddecke. Bereits während des Baus haben die Wissenschaftler mit einem dich-ten Sensornetzwerk überwacht, wie sich die Tragstruktur verhält. Mit 16 Kraftmessdosen haben sie zudem die Vorspannkraft in jedem einzelnen Spannkabel gemessen. Wie sich die neuen Technologien bewähren, soll auch der Alltag zeigen. «Wir werden ge-nau dokumentieren, wie die Nutzer mit dem Gebäude zufrieden sind», erklärt Projekt-leiter Andrea Frangi, Professor für Holzbau am Institut für Baustatik und Konstruktion der ETH Zürich. Er erhofft sich von den Er-kenntnissen des Projekts auch Impulse für die Schweizer Holzverarbeitungsindustrie. Fran-gi sieht im Holzbau grosses Potenzial für die Schweiz. Der Anteil an Laubbäumen nimmt im Schweizer Wald als Folge der Klimaerwär-mung zu. «Schweizer Holz hat viel Potenzial. Wir hoffen, dass Unternehmen dies erkennen und unsere Ansätze weiterverfolgen.»Die Innovationstätigkeit am und im HoNR wurde bereits international ausgezeichnet. Mitte Juni wurde mitgeteilt, dass das House of Natural Resources mit dem österreichischen Schweighofer Prize 2015 ausgezeichnet wird, einem privaten Innovationspreis der europäi-schen Forst und Holzwirtschaft.

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Das Unternehmen Tripema AG aus Schindel-legi bietet die Backsteinelemente – gemein-sam mit Betonelementen (für die Statik) – an. Somit lässt sich der gesamte Rohbau in einer Mischung aus Backstein- und Betonelemen-ten für die projektierten Ein- und Mehrfami-lienhäuser aus einer Hand beziehen. Erst kürzlich wurde in Zürich der Rohbau eines Einfamilienhauses in Elementbauwei-se erstellt. Nachdem der Baumeister die Bo-denplatte erstellt hatte, war alles bereit für die Ankunft der Elemente. Pünktlich um acht Uhr früh trafen die ersten Betonelemente für

Fertigelemente

Zum Beton jetzt auch in Backstein Was in der EU schon länger höchst erfolgreich zum Einsatz kommt, gibt es ab sofort auch in der Schweiz: Backsteinelemente, die versetzbereit direkt an die Baustelle geliefert werden. Mit den vorfabrizierten gemauerten Wänden gelingt ein massiver Rohbau in Elementbauweise – und dies rasch und effizient. Text: Kurt Herpel // Foto: Tripema

den Keller ein. Der Keller war um 17 Uhr geschlossen und die Treppe eingehängt. Am nächsten Tag in der Früh kamen die Back-steinelemente für das Erdgeschoss an. Drei Mann der Baufirma waren bis zum Nach-mittag mit dem Aufstellen der Erdgeschoss-Wände beschäftigt. Am Nachmittag kamen die Elementdecken, die am nächsten Morgen verlegt wurden. Im Weiteren schritt die Ar-beit zügig voran, so dass der Dachdecker in der Woche darauf schon beginnen konnte... Ein bewährtes Produkt

-meter Backsteinelemente wurden bisher auf diversen Baustellen in der EU versetzt. Die Elemente, die aus klebstoffverbundenen Backsteinen bestehen, sind hochfest, beson-ders wärme-, aber auch sehr gut schalliso-lierend und entsprechen allen geforderten

Normen – die Empa in Dübendorf hat ihre Belastbarkeit eindrucksvoll bestätigt.

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– die Wände werden «im Trockenen» vom immer gleichmässig arbeitenden Roboter zu-sammengebaut.

-chen Einfamilienhaus steht in maximal zehn Tagen.

-zer Anbieter Tripema bringt nur ein An-sprechpartner alle Teile für die Erstellung des kompletten Element-Rohbaus. Beides, die Backstein- als auch die Betonelemente – Hohlwände sowie Elementdecken – kom-men aus den eigenen Herstellerwerken in Österreich – dies bei jahrzehntelanger Erfah-rung.

Die Elemente werden per Lkw an die Baustelle gebracht. Ein Team von drei Arbeitern wird benötigt, um einen Rohbau für ein Einfamilienhaus in etwa acht bis zehn Tagen zu errichten.

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Wettbewerbs-AusschreibungDer «Award für Marketing + Architektur» wird amFreitag, 2222.2.2. AAAprprprilii 2016 im KKL Luzern zum 5. Maldurchgeführt. Prämiert werden Firmen, Institutionen,Architekten und Bauherren, die Corporate Archi-tecture-Projekktet in kreativer, identitätsstiftenderund nachhaltiger Weise umgesetzt haben.

Wettbewerbskategorien1. Büro- und Geschäftshäuser, Industrie- und Gewerbebauten2. Läden, Kundencenters, Flagship-Stores3. Publikums-Bauten, Sportanlagen, Spitäler, Bahnhöfe, Schulhäuser,

Parkanlagen, Kulturbauten4. Hotels, Restaurants, Bars, Touristikanlagen, WTT ellnessanlagen, Residenzen5. TemporärTT e Bauteneneee uundndd Messebau6. Transformattttioiioi nsobbjektkk eee (Umnutzungen, Revitalisierungen, Zwischen-TT

nutzungen)7. Standortentwicklungg8. TeamprTT eis

Die Ausschreibungsunterlagen sowie e InInnInnfoofoormmrmrmrmrmataataa iioioiooioneenennn zuzuz Terminen undTTTeilnahmebedingungen finden Sie auf dereee HHHomomomomomepepepepee agagagaggeeTTwww.marketingarg chitektur.ch

VeranstalterVV

Baukoma AG Kreuzbergstr. 199,19,1 PoPP stftfffachachcach 32323223210 110 10 0 KerKerKerKe zerzerzerz sTel. +TT 41 31 755 85 84, [email protected], www.marketingargarchchitekekekturtututut .ch.ch.ch.ch

Jurymitglieder

Christof GlausDipl. Architekt ETH,Stücheli Architekten AG, Zürich

Jurypräsident

René Eugster (Jury-Vizepräsident)Creative Director Agentur am Flughafen, AltenrheinJury-Mitglied seit 2012

SteSteS ff FischerCEOEOEO ununund Gründer deer Fr Fr Firma Fischer AG Immomobobiliilienenn-manageeemmmenm t, ZürichJury-Mitglieieed seit 2016 16 ((NEU)

Michael A. G. G. GGrundProf. Dr. rer. pppol.oLeiter «Center forffo Maarkeketing» HWZ, ZürichJury-Mitglied seiteitit 20101

Markus GutChief Creative Officererr (CC( O) der Y&R Group Switzerland,Fachdozent SAWI, ADDDCC/BC SW Kreative-Schule, HSGund HWZ, Jury-Mitglied s sseitee 2016 (NEU)

Tristan KoblerDipl. Arch. ETH, SIA. Architekekktturtu büro Holzer KoblerArchitekturen, Zürich, Berlin, SShanhanh ghai,Prof. Haute École d’Art et du Desigsign, GenfJury-Mitglied seit 2016 (NEU)

Thomas MüllerDipl. Architekt ETHLeiter Kommunikation SIA, ZürichJury-Mitglied seit 2010

Basil RoggerDozent Zürcher Hochschule der Künste undKulturunternehmer, ZürichJury-Mitglied seit 2008

Judit SoltFachjournalistin BR/dipl. Architektin ETHChefredaktorin TEEC21Jury-Mitglied seit 20014

Pat TannerTTArchitekt FH/BSA/SIAIA, P, artner: mlzdJury-Mitglied seit 20016 6 (NEU)

Uwe TännlerPräsident Zentralvorstant d Swiss Marketing (SMC),C OlOltenJury-Mitglied seit 2008

Partner Locationpartner

Medienpartner

GoldsponsorenPresenting Partner

Hauptsponsoren

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BIL

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Die Klimaschutzpolitik und deren Umset-zung sowie der verantwortungsvolle Umgang mit den global knapper werdenden Energie- und Materialressourcen haben auch immer stärkeren Einfluss auf den Mauerwerksbau. Um die stetig steigenden energetischen An-forderungen an Neubauten zu erfüllen, be-darf es der Entwicklung entsprechender zu-kunftsfähiger Komponenten und vor allem Systemlösungen. Die hohen Anforderungen an den Wärmeschutz und die Reduktion des Energiebedarfs eines Gebäudes können im mitteleuropäischen Klima nur mit einer hervorragenden Wärmedämmung erreicht werden, was letztlich die Notwendigkeit von sehr niedrigen Wärmedurchgangskoeffizien-ten der Aussenhülle mit sich bringt. Mit dem perlitgefüllten Einsteinmauerwerk Poro-therm T7 können ohne zusätzliche Aussen-dämmung und ohne Berücksichtigung von Putzschichten U-Werte von ≤ 0.15 W/(m2K) erreicht werden.Heute wird die klassische Aussenmauer noch meistens in einzelne Schichten zerlegt. Beim

monolithischen Mauerwerk mit Grossblock-steinen ist der Umgang mit der Materie ein ganz anderer. Durch wenige Bauelemente, Stein um Stein, die bewusst in eine architek-tonische Ordnung gebracht werden, kann in wenigen Arbeitsschritten ein Gebäude nach den modernsten Anforderungen realisiert werden. Die monolithischen Steine überneh-men die gesamten Funktionen in der einscha-ligen Aussenwand: Tragen, Dämmen und Schützen. Das Einsteinmauerwerk gewinnt an Masse wie auch an Körper und weist einen starken Trend zum Einfachen auf.

WohngesundheitRund 90 Prozent unserer Lebenszeit ver-bringen wir in geschlossenen Räumen. Es ist daher für unser Wohlbefinden wichtig, das Raumklima ideal auf die Bedürfnisse der Bewohner abzustimmen. Seit jeher ist der Backstein dafür bekannt, durch sein hohes Wärmespeichervermögen das Innenraum-klima zu regulieren. Temperaturspitzen im Sommer und Winter werden durch die Back-

Stein mit FüllungAuch nach mehreren Jahrtausenden im Einsatz sind noch Backstein-Innovationen möglich. Das beweist der wärmedämmende Leichtbackstein für energieeffizienten Wohnungsbau. Dank seiner Perlitfüllung ermöglicht er beste Werte ohne Zusatz-dämmung und garantiert ein gesundes Raumklima.Text: Samuel Suter, ZZ Wancor AG

Kontakt

ZZ Wancor AGEichwatt 18105 Regensdorfwww.zzwancor.chwww.porotherm.ch

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steinmasse ausgeglichen, im Winter sorgen diffusionsoffene Putze und der Backstein für eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Die Kapil-laren nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie nach aussen ab. Auch bei Objekten mit vie-len Bewohnern und wenig Luftwechseln, wie Seniorenwohnheime und Kindertagesstätten, bleibt das Raumklima angenehm. In Zürich ist das erste Haus für Betroffene von Multiple Chemical Sensitivity (MCS) entstanden. MCS-Kranke reagieren über-empfindlich auf Parfümduft, Rauch oder Chemikalien. Da es für sie schwierig ist, eine Wohnung zu finden, hat der Bau des MCS-Hauses eine grosse Bedeutung. Die Aus-senwände des MCS-Hauses sind mit dem Leichtbackstein Porotherm realisiert worden, das ideale Material für die Betroffenen.

Vorteile bei Dämm- und Schall-schutzeigenschaftenDank der Kombination von Leichtbackstein und Perlit oder Mineralwolle verfügt das einschalige Mauerwerk über hohe Wärme-dämmeigenschaften. Mit den hochwertigen Monolithen wird Minergie-Standard ohne Zusatzdämmung erreicht. Bestnoten erhal-ten alle perlitgefüllten Leichtbacksteine auch in Sachen Stabilität und Sicherheit. Dank der dicken Steinstege garantieren sie zudem einen hohen Brandschutz. Die massiven Aussenstege mit einer Mindestdicke von 16 Millimeter bieten einen risssicheren Putz-grund. Hinzu kommt bei allen Produkten eine ausführungssichere Verarbeitung, die mit dem Dünnbettmörtelverfahren einfach und wirtschaftlich rationell erfolgt. Bei mehr-geschossigen Bauten sind hohe Schalldämm-eigenschaften gefragt. Der Dämmkern aus Perlit oder Mineralwolle wirkt sich nicht nur positiv auf die Wärme-, sondern auch auf die Schallschutzeigenschaften des Leichtback-steins aus.

Technik/RealisierungDie klassischen Eigenschaften des Leichtback-steins machen ihn seit Generationen zum be-liebten Baustoff: sehr gute Wärmedämmung, Statik, Schallschutz und die raumklimare-gulierende Wirkung. Der Leichtbackstein sowie die Füllung aus Perlit beziehungsweise Mineralwolle sind Naturprodukte und damit bestens geeignet für eine ökologische und

wohngesunde Bauweise. Zudem erfüllen sie höchste Ansprüche an den Brandschutz, denn sowohl der Leichtbackstein als auch die Füllmaterialien sind nicht brennbar. Die Baugenossenschaft «mehr als wohnen» hat auf dem Hunziker-Areal in Zürich-Nord in den letzten Jahren einen neuen Quartier-teil realisiert. Jüngst wurde er eingeweiht. Im neuen Quartier leben und arbeiten 1100 Menschen mit vielfältiger Infrastruktur. Das Projekt richtet sich nach den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft. Zwei der dreizehn neuen Häuser, geplant von Duplex Architek-ten Zürich, wurden mit dem perlitgefüllten Porotherm T7/T8 in der Wandstärke 49 Zen-timeter realisiert.

ZusammenfassungAuch wenn seit Jahrtausenden mit Backstein gebaut wird, ist eine weitere Entwicklung des Materials noch immer möglich. Dies be-weisen die mit Wärmedämmung gefüllten Leichtbacksteine, welche einen einschaligen Fassadenaufbau in unserem Klima und bei mehrgeschossigen Bauten erlauben. Sie erfül-

1 Qualität, die sich lohnt: Massive Gebäude aus Leichtbacksteinensind besonders werthaltig. Zudembieten perlit- oder mineralwollegefüllte Leichtbacksteine hervorragenden Wärme- und Schallschutz, ein grosser Vorteil für den gesamten Wohnungsbau. 2 Die Verarbeitung der plangeschliffenen Monolithen erfolgt in den Lagerfugen mit Dünn-bettmörtel, in den Stossfugen wer-den die Steine «knirsch» aneinan-dergesetzt. 3 Die beiden sechsge-schossigen und somit grössten Wohnbauten in der Schweiz mit Poro-therm T7/T8 realisierte die Bauge-nossenschaft «mehr als wohnen» in Zürich.

len sämtliche Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz sowie das Raumklima und die Statik. Immer mehr Bauherren entschei-den sich für eine nachhaltig massive Bauwei-se. Zum einen geben sie dieser aufgrund der geringeren Instandhaltungskosten den Vor-tritt, zum anderen fürchten sie die zukünf-tige Entsorgungsproblematik mehrschaliger Wandaufbauten. Bauunternehmer, Architek-ten, Bauphysiker und Ingenieure schätzen die Vorteile der gefüllten Produktfamilie: massi-ves Bauen mit Porotherm-Steinen steht für hervorragenden Wärmeschutz, ein angeneh-mes Raumklima und für Werthaltigkeit.

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Was den FM-Markt antreibtFür die Gebäudebewirtschaftung werden in der Schweiz jährlich rund 46 Milliarden Franken aufgewendet. Der Facility-Management-Markt ist entsprechend bedeutend. Was ihn antreibt, zeigt der neuste FM-Monitor von pom+, ETH, EPFL und ZHAW. Text und Grafiken: pd, Pom+ Consulting AG

Der Gebäudepark der Schweiz umfasst 2,5 Millionen Gebäude, hat eine Geschossflä-che von knapp einer Milliarde Quadrat-meter und einen Versicherungswert von 2,5 Billionen Schweizer Franken. Für die Bewirtschaftung des Gebäudeparks werden jährlich rund 46 Milliarden Franken aufge-wendet. Der FM-Markt ist für die Schweiz vor diesem Hintergrund von grosser wirt-schaftlicher Bedeutung. Die FM-Monitor- Trendanalyse, die jährlich von pom+ in Kooperation mit der ETH Zürich, der EPF Lausanne und der ZHAW publiziert wird, zeigt die aktuellen Top-10-Trends im FM-Markt Schweiz auf. Befragt wurden dafür 270 Marktexperten – Immobilieneigentü-mer, Immobiliennutzer, Bewirtschafter und FM-Dienstleister. Die Trendanalyse zeigt auf, wohin sich der Markt bewegt, welche Strategien an Bedeutung gewinnen und wo sich potenzielle neue Geschäftsfelder entwi-ckeln.

Professionelles FlächenmanagementDie Herausforderungen für die Raum-planung sind gross. Sei es auf gesamtwirt-schaftlicher Ebene, um die Zersiedelung zu bremsen und die Ressourcen zu schonen, oder unter unternehmerischem Blickwin-kel. Verdichtung mittels Ersatzneubauten und alternative Nutzungskonzepte bei be-stehenden Immobilien sind Themen, die den Markt in den nächsten Jahren stark be-schäftigen werden. Verändernde Flächen-bedürfnisse und innovative Wohn- und Arbeitsmodelle sollen zur Steigerung der Produktivität, einer verbesserten Vereinbar-keit von Familie und Beruf, einer effizienten Flächennutzung, aber auch zu einer ausge-wogeneren Auslastung des öffentlichen Ver-kehrs beitragen. Strategisch ausgerichtetes Flächenmanagement gehört seit Jahren zum stärksten Trend im FM-Markt Schweiz. An Einsicht mangelt es nicht, die Umsetzung hinkt dieser jedoch hinterher: Aktuell ver-

Aktuelle Zufriedenheit über Datenqualität in Bezug auf Reporting (in % aller Befragten)

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fügen erst 53 Prozent aller Befragten über eine Flächenstrategie. Organisationen der öffentlichen Hand haben eine solche öfter im Einsatz als die Privatwirtschaft. Dass hier Handlungsbedarf besteht, ist den Befragten aber bewusst: knapp 30 Prozent wollen eine solche Strategie entwickeln.

Ressourcenverbräuche mit Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement senkenDie Steigerung der Energieeffizienz und die damit einhergehende Reduktion des Ener-gieverbrauchs und der CO2-Emissionen werden in Zukunft den FM-Markt noch stärker bewegen als bisher. Professionelles Energiecontrolling und Betriebsoptimie-rungen sind das Gebot der Stunde. Ener-giemanagement wird aufgrund des grossen Einflusses von Gebäuden auf den Energie-haushalt zur Selbstverständlichkeit werden. Zertifizierungen nach Minergie und der Einsatz des neuen Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz bleiben weiterhin wichtig. Eine langfristige Planung des Energiema-nagements und eine zunehmende Bedeu-tung von Energiestrategien für Immobilien sind seit Jahren ein wichtiger Trend. In Bezug auf das Energiecontrolling ist es wichtig, konkrete Ziele für das Portfolio zu

definieren, die auf die Einzelobjekte abgelei-tet werden. Selbstverständlich gilt dies auch für alle anderen Aspekte der Nachhaltig-keitsstrategie. Für die konkrete Umsetzung gibt es verschiedene Ansätze: Erstens kann der Bestand optimiert werden, zum Bei-spiel durch Verringerung der Betriebszeiten oder durch Anpassen der Heizkurven. Der zweite Ansatz sieht die Reduktion des Ener-giebedarfs durch energetische Sanierungen, unter anderem Dämmungen der Gebäude-hülle, vor. Drittens werden Substitutions-massnahmen realisiert und beispielsweise fossil betriebene Wärmeerzeugungsanlagen durch erneuerbare Energien ersetzt. Oft vergessen geht, dass rasch umsetzbare Massnahmen auf der Verhaltensebene stark zu einem schonenderen Einsatz von Res-sourcen beitragen können. Zum Beispiel könnte mittels Verzicht von Krawatten- und Anzugspflicht in Büros im Sommer die Kühltemperatur von Klimaanlagen deutlich reduziert werden.

Die Immobilienwelt wird digitalWas uns im Alltag in rasantem Tempo be-einflusst, hat auch Konsequenzen für das Facility Management: Der zunehmende Einsatz neuer Technologien. Im Vorder-

grund steht dabei die Digitalisierung. Die digitale Revolution wird über kurz oder lang die gesamte Immobilienszene erfassen. Auf Nutzer ausgerichtete Applikationen beschleunigen das Tempo. So werden neue Möglichkeiten entstehen, um Liegenschaf-ten auf dem Kauf- und Mietmarkt darzu-stellen und zu inszenieren – etwa mittels virtueller Rundgänge. Oder man stelle sich eine Wohnsiedlung vor, in der die einzel-nen Mieter untereinander mittels einer App Waren austauschen, Grillfeste oder Fahr-gemeinschaften organisieren und digital mit dem Hauswart oder dem Vermieter kommunizieren. Solche Lösungen existie-ren bereits auf dem Markt und werden ihn zunehmend erobern.Ausgeklügelte Systeme wie Building Infor-mation Modelle BIM werden zusätzlich dazu beitragen, dass sich die eher tradi-tionelle Immobilienwirtschaft rasch in Richtung Digital Real Estate dynamisieren wird. Die Trendanalyse zeigt auf, dass BIM keineswegs nur auf die Planungs- und Bau-phase reduziert werden darf, sondern als Methode zu begreifen ist, die auch in der Bewirtschaftungsphase eine immer wich-tigere Rolle spielen wird. Weitere neue Technologien wie Cloud Computing, Ro-

Schematische Darstellung eines C02-Absenkpfads in Anlehnung an die Energiestrategie 2050 des Bundes

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botik oder intelligente Endgeräte für Smart Buildings werden den Markt der Zukunft prägen. Durch den vermehrten Einsatz von Technik werden sich Rollenmodelle und Immobilienprozesse markant – und zum Teil disruptiv – verändern. Bisherige Vorge-hensweisen müssen überdacht werden so-wie muss das Change Management bewusst und schnell aufgesetzt werden.

Datenlage nicht zufriedenstellendDie Datenlage im FM-Markt wird sich zukünftig wesentlich verbessern. Heute herrscht noch grosse Unzufriedenheit in Bezug auf die Verfügbarkeit, die Transpa-renz und die Qualität von Kennziffern zur Steuerung von Objekten, Portfolios oder Dienstleistungen. So erstaunt es nicht, dass mit Reportingkonzepten, Datenqualität, Benchmarking und transparenten Neben-kosten gleich vier datenbezogene Themen-bereiche in den Top-10-Trends rangieren.

Wer sich diesen Themen nicht stellt, nimmt einen immensen Wettbewerbsnachteil in Kauf.

Professionalisierung setzt sich fortDie zunehmende Professionalisierung im Markt hat Konsequenzen auf das Leistungs-spektrum der Dienstleister. Auf der einen Seite wird erwartet, dass die Anbieter ein immer grösseres Leistungsspektrum abde-cken, auf der anderen Seite setzt man auf zunehmende Branchenorientierung und zielgruppenspezifische Leistungsmodelle. Eine Gratwanderung, die den Markt an-spornt, möglichst rasch die Herausforde-rungen auf strategischer Ebene anzupacken. Viele Organisationen haben aber genau hier noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Die Notwendigkeit von Strategien ist zwar im Markt unbestritten, aber fehlendes Engage-ment, Know-how oder Ressourcen stehen der Umsetzung oft im Wege.

Optimistischer Marktausblick Kostenreduktion über den ganzen Lebens-zyklus hinweg und ein zunehmender Preis-druck bewegen den FM-Markt Schweiz stark. Innovationen und zunehmende Automatisierungen können zum geforder-ten Effizienzgewinn beitragen. Der Ent-wicklungsstand des Schweizer Facility Ma-nagements wird im internationalen Kontext als durchschnittlich beurteilt. Regelmässige Blicke über die Grenzen könnten inspirie-rend wirken. Trotz Preis- und Kostendruck wird die Zukunft des FM-Markt Schweiz als durchaus positiv beurteilt. Wachstums-schübe erwartet man besonders dort, wo der Einfluss der öffentlichen Hand gross ist: in der Verwaltung, sowie im Bildungs- und Gesundheitswesen.

Die Top-10-Trends im FM-Markt Schweiz im Überblick (Zustimmung sehr starker / starker Trend in % aller Befragten)

Die Top-Trends der neuen Technologien im Überblick (Zustimmung sehr starker / starker Trend in % aller Befragten)

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25 Jahre KNXWie die KNX-Erfolgsgeschichte begann, was das System heute kann und wie es sowohl im Wohn- wie im Zweckbau erfolgreich eingesetzt wird.

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25 Jahre KNX-TechnologieAm Anfang stand der Wille, den Markt der klassischen Elektroinstallation stärker in die rasante Entwicklung der Elektronik einzubinden. Dank KNX ist dies in den letzten 25 Jahren gelungen.Text: René Senn, Leiter Geschäftsstelle KNX Swiss

Bereits in den 1980er-Jahren stellten ver-schiedene Firmen erste Überlegungen zur Anwendung von Bustechnologien in der elektrischen Installations- und Gebäudetech-nik an. Sie erkannten schnell, dass die Markt-einführung einzelner herstellerspezifischer Systeme einer breiten Marktdurchdringung im Wege stehen würde. Siemens begann deshalb 1984 mit der Entwicklung eines Sys-tems auf Basis einer separaten zweiadrigen Niedervoltleitung sowie der entsprechenden Hard- und Software. 1987 gründeten die Un-ternehmen Berker, Gira, Jung, Insta, Merten und Siemens die Instabus-Gemeinschaft und am 5. Mai 1990 die European Installation Bus

Association (EIBA). Parallel dazu entstanden in Europa der französische Batibus und das System EHS. 2006 wurden diese drei euro-päischen Systeme unter dem Dach der KNX Association zusammengeführt, mit dem EIB- Standard als technischer Grundkonzeption.In der Schweiz war 1993 die EIBA Swiss ge-gründet worden, aus der 2005 der Verein KNX Swiss als Länderorganisation der KNX Association hervorging. Heute zählt KNX Swiss rund 200 Mitglieder in den sechs Kate-gorien Systemintegratoren, Planer, Hersteller, Schulungsstätten, Handelsfirmen und Gross-händler. Der Verein mit professioneller Ge-schäftsstelle ist für die Marketingaktivitäten

Das erste KNX-Projekt in der Schweiz mit 30 Linien und 1208 Teil-nehmern ging bereits 1992 in Betrieb: Burk-halter Technics AG, Mitglied bei KNX Swiss, nutzt und betreibt das damals mit Pioniergeist erstellte Gebäude und das KNX-System auch heute noch.

Im Zentrum Paul Klee in Bern werden Licht und Storen über KNX gesteuert.

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verantwortlich und hat sich zum Ziel gesetzt, das Vertrauen in und die Bekanntheit der Marke KNX in der Schweiz zu stärken und sie als den anerkannten Standard mit Inves-titionsschutz zu positionieren. Dazu unter-stützt er die Vernetzung seiner Mitglieder an Messen, in Arbeitsgruppen und an Vereins-anlässen.

KNX-Projekte in der Schweiz Heute ist es schwer herauszufinden, welches das erste EIB-Projekt in der Schweiz war. In den Anfängen der EIBA Swiss wurde eine Referenzliste mit den Projekten geführt. Nehmen wir diese Liste sowie eine Recher-che bei Leuten der ersten Stunde als Basis, war der Sitz der Burkhalter AG Zürich das erste EIB-Gebäude in der Schweiz. Es wurde 1992 mit 30 Linien und 1208 Busteilnehmern realisiert. Die Anlage ist heute, 23 Jahre spä-ter, immer noch in Betrieb und wurde mit ak- tuellen Produkten erweitert. Gesteuert wur-den zu Beginn ausschliesslich Licht und Ja-lousien (siehe Kasten). Die allererste Anlage war aber bereits 1991 in Betrieb gegangen, also ein Jahr nach der Lancierung von EIB. Dabei handelte es sich um das Musterbüro «im Cher» im Verwal-tungsgebäude der UBS, das 1994 mit 117 Linien und 4500 Teilnehmern in Betrieb ge-nommen wurde. Für das Musterbüro kamen die Produkte noch direkt und bereits pro-grammiert aus Regensburg. 1993 finden sich bereits sieben Projekte auf der Referenzliste, 1994 bereits 16, darunter Grossprojekte wie die Messehalle Basel. Sicher wurden zu dieser Zeit auch noch weitere Projekte mit EIB reali-siert, die aber nicht in die Liste aufgenommen wurden.

KNX ist weltweiter StandardMit der Anerkennung des KNX-Standards als europäische Norm im Jahr 2002 begann für KNX eine neue Ära. Der entscheidende Schritt hin zur weltweiten Verbreitung erfolg-te im Jahr 2007: KNX wurde als Weltstandard in der Norm ISO/IEC 14543 verankert. KNX war somit der Standard, der die Kompatibi-lität und Interoperabilität der verschiedenen Geräte und Systeme unterschiedlicher Her-steller nicht nur aus der Elektroinstallations-technik, sondern auch aus Bereichen wie Klima und Lüftung oder Haushaltgeräte ga-

25 Jahre KNX Technologie

Dieses Jubiläum soll auch in der Schweiz gefeiert werden. Der gros-se Jubiläumsanlass «KNX City Event» mit begleitendem Kongress und grosser KNX-Ausstellung findet am 20. Oktober 2015 im Kul-tur- und Kongresszentrum Luzern statt. Natürlich wird KNX Swiss auch hier wieder ein starkes Zeichen setzen für das Bussystem KNX, das zu Recht den Beinamen «der weltweite Standard» trägt. Im Programm vorgesehen ist auch ein Showteil. Infos unter www.knx.ch

rantiert, und dies weltweit. Dies ist nach wie vor etwas Einmaliges.

Grosses MarktpotenzialDie Anzahl KNX-Hersteller wächst bis heute stark. Anfang 2015 waren rund 380 Hersteller aus 37 Ländern Mitglieder der internationa-len KNX Association. Zu ihnen gehört auch LG Electronics als 350. Mitglied. Das süd-koreanische Unternehmen ist ein weltweiter Marktführer und Technologie-Innovator in der Konsumgüterelektronik, mobilen Kom-munikation und bei Haushaltswaren und beschäftigt 87’000 Mitarbeiter in 113 Nie-derlassungen weltweit. Eventuell können wir uns schon bald über den ersten direkt KNX-fähigen Fernseher oder über ein weiteres KNX-fähiges Hausgerät von LG freuen. Her-steller wie LG zeigen, welches Innovations-potenzial immer noch in KNX steckt. Denn soll die Vernetzung weiter vorangetrieben werden, ist KNX der passende, herstellerun-abhängige Standard, der dies möglich macht.Wie viele KNX-Projekte heute pro Jahr in der Schweiz realisiert werden, ist schwer zu schätzen. Wie gross das Wachstum ist, eben-falls. Das Volumen lässt sich nur anhand der Marktzahlen quantifizieren, die KNX Swiss seit seiner Gründung erhebt. Eine Hoch-rechnung anhand dieser Zahlen ergibt, dass in der Schweiz pro Jahr rund 100 Millionen Franken mit KNX-Technologie umgesetzt werden, Tendenz steigend. Ein weiteres Indiz für das Wachstum sind die Verkaufszahlen der ETS Software sowie die Zunahme bei

den Absolventen der zertifizierten KNX- Grundkurse. Die Pionierzeit ist heute defini-tiv abgeschlossen. Wer heute KNX installiert, geht kein Wagnis mehr ein, sondern kann auf eine 25-jährige Technologie vertrauen, in die viele vor ihm schon investiert haben.

KNX ist eine Technologie für verschiedenste ProjekteKNX zeichnet sich auch dadurch aus, dass es sich sowohl für kleinste Projekte für wenige hundert Franken als auch für den grössten Business-Park mit umfangreicher Gewerke-integration eignet. Viele Firmen, die in die KNX-Technologie einsteigen wollen, können deshalb zuerst mit kleinen Anwendungen Er-fahrungen sammeln und haben die Chance, ihre Projekte jederzeit weiterzuentwickeln, ohne die Technologie ändern zu müssen. Die-ser Aspekt ist leider auch heute noch zu wenig bekannt. Für ganz kleine Anlagen gibt es spe-zielle Programmiergeräte, mit denen sie auch ohne PC und Software in Betrieb genom-men werden können. Solche Verknüpfungs-geräte werden zunehmend auch auf Tab- lets angeboten, wodurch die Integration und die Konfiguration noch einfacher werden. Für grössere Projekte existiert mit der ETS5 die weltweit einheitliche Konfigurationssoft-ware. Mit ihr können alle Anlagen und alle Geräte der unterschiedlichen Hersteller in Betrieb genommen werden. Neueste XML- und Webtechnologien sind darin bereits berücksichtigt und beinhalten ein grosses Potenzial an interessanten Anwendungen.

Die offizielle EIB Plakette aus dem Jahr 1996

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Während in den Anfängen und unter dem Namen EIB noch hauptsächlich Anwendun-gen im Bereich Licht und Jalousien als Ap-plikationen zur Verfügung standen, sind die Möglichkeiten mit KNX heute nahezu uner-schöpflich. In Wohn- und in kleineren Zweckbauten deckt KNX heute sämtliche Bedürfnisse der Gebäude- und Raumautomation ab, das heisst Heizung, Lüftung, Klimatisierung, Be-schattung, Beleuchtung, Audio und Sicher-heit. Es stehen verschiedenste Sensoren, Ak-toren und Einrichtungen zur Visualisierung und Bedienung der gesamten Haustechnik zur Verfügung. Bei der Visualisierung spielen heute vor allem die mobilen Geräte eine sehr grosse Rolle. Unzählige Apps und Visualisie-rungs-Gateways findet der KNX-Interessierte auf dem Markt.

KNX erobert die RaumautomationVor allem im grösseren Zweckbau basiert die übergeordnete Gebäudeautomation zuneh-mend auf IP oder auf dem Standard BACnet. Die Verbindung von KNX zu bacNET erfolgt in solchen Fällen über ein Gateway. Siemens

Was KNX heute kannHeute verkaufen über 380 Hersteller weltweit Produkte und Lösungen, die auf KNX basieren. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von HLKSE über Audio bis Sicherheit. Der Standard garantiert weltweite Kompatibilität. Alles kann einfach mitein-ander verbunden und parametriert werden. Text: René Senn, raumconsulting

bietet dafür zum Beispiel das kompakte IP-Gateway KNX/BACnet N 143 an (vergleiche Figur Funktionsebenen).KNX trat aber in den letzten Jahren auf Raumautomationsebene im Zweckbau, das heisst in den Bereichen Heizung, Lüftung und Klima, einen eigentlichen Siegeszug an. So sind zum Beispiel KNX-Enthalpieregler verfügbar, die einen sehr effizienten und so-mit energiesparenden und umweltfreundli-chen Betrieb der HLK-Anlagen ermöglichen. In die Enthalpieregler integriert sind bereits zahlreiche Regel-, Steuerungs-, Melde-, Alarm- und Statistikfunktionen, mit denen viele haustechnische Prozesse ohne zusätzli-che Rechner oder Kontroller ablaufen. Weite-re Beispiele sind der Desigo RXB-Raumregler oder der Universalregler Synco 700 RMU von Siemens. Während der Desigo RXB die Ein-zelraumregelegung mit Ventilator-Konvekto-ren, Heizkörpern, Kühldecken und variablen Volumenstromsystemen übernimmt, steuert und regelt Synco 700 die Heizung, Lüftung und weitere Anlagen der Wärme- und Kälte-Verteilung und -Aufbereitung. Diese Regler sind bereits seit 2011 auf dem Markt. Die

Applikation ist vorprogrammiert und getes-tet, in den meisten Fällen sind nur minimale Anpassungen notwendig.Auch das Minergiemodul Raumkomfort be-weist, dass KNX in Sachen Energieeffizienz einiges zu bieten hat. Als Minergiemodule zertifiziert sind neben anderen Bustechno-logien auch drei auf KNX basierende Sys-teme der Hersteller ABB, Theben HTS und Siemens. Ziel des Minergiemoduls ist es, die Raumtemperatur von der Hardware über die Konfiguration bis zur Planung und Umset-zung mit einem durchgängigen Konzept zu regeln.

KNX für die KlimatisierungSiemens bietet bereits seit 2011 zwei VAV-Kompaktregler (Volumenstromregler), die über den KNX-Standard kommunizieren. Dies ermöglicht die freie Programmierung der Geräte sowie die Integration in die rest-liche KNX-Anlage innerhalb des Gebäu-des, egal, von welchem Hersteller die Ge-räte stammen. Das KNX-Logo garantiert die Interoperabilität, das heisst die korrekte Kommunikation aller Geräte im System. Im Zusammenspiel mit den oben erwähnten KNX-fähigen Raumthermostaten und Reg-lern der Desigo- und der Synco-700-Familie sind zeitgemässe Energieeffizienzfunktionen wie beispielsweise die bedarfsgerechte Dreh-zahlsteuerung für die zentrale Luftaufberei-tungsanlage realisierbar. KNX deckt mit solchen Systemlösungen von der Luft-, Wärme- und Kälteaufbereitung bis hin zur Verteilung nahtlos alle Anforderun-gen an die Klimatisierung von Gebäuden ab. Solche Anwendungen sind gefordert, um un-ter anderem moderne Energieeffizienzfunk-tionen, wie sie zum Beispiel in der SIA 386.110 (EN15232) vorgesehen sind, einzuhalten.

Die Bedienung des Systems wird in der Regel über ein einfaches Bediengerät oder ein Tablet gelöst.

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Melder für die Steuerung von HLK und LichtDie PD-ATMO-Serie von Esylux zeigt eben-falls, was KNX-Geräte heute gewerkeüber-greifend leisten können. Diese KNX-Decken-einbau-Präsenzmelder verfügen über einen 360°-Erfassungsbereich bei einer Reichweite von bis zu acht Meter im Durchmesser. Ein integrierter Akustiksensor garantiert einen optimalen Einsatz auch in unübersichtlichen und verwinkelten Räumen. Zusätzlich erfasst der Melder die Umgebungstemperatur, die relative Luftfeuchtigkeit und die VOCs. So liefert er nicht nur wichtige Informationen für HLK-Anlagen, sondern steuert auch die Beleuchtung energieeffizient, die vor allem mit Hilfe von Dali-Gateways an KNX ange-bunden wird.

Effiziente Lichtsteuerung mit KNX und DaliVor allem im Zweckbau haben sich Dali- Anwendungen etabliert. Verschiedene KNX-Hersteller bieten KNX-Dali-Gateways, wel-che je nach Anwendungsgebiet über sehr unterschiedliche Möglichkeiten verfügen, wie Einzel-, Gruppen-, Szenen-, Farbverlauf- oder Broadcast-Steuerung, integrierte Logik oder die Möglichkeit, Fehlermeldungen der Dali-Vorschaltgeräte an übergeordnete Sys-teme weiterzuleiten. Mit solchen Gateways lassen sich neben den «normalen» Lang-feldleuchten auch LED, insbesondere LED-RGB-Leuchten, sehr gut ansteuern. Natürlich existieren auch KNX-Dimmer, welche LED-Module direkt ansteuern, oder auch KNX-

DMX-Gateways für den Zugriff auf DMX-basierende Leuchten.

Komfort dank Multimedia-AnwendungenAuch im Multimediabereich haben einige Hersteller Anbindungen ihrer Systeme an KNX zu bieten. Unter ihnen sind High-End-Hersteller wie Revox oder Bang & Olufsen. Mit Hilfe ihrer Gateways lässt sich die kom-plette Audio- und Video/TV-Anlage auch über KNX-Befehle regeln, oder man steuert mit der Fernbedienung des Audiosystems das Licht oder Szenen. Der zentrale Aus-Schalter beeinflusst so nicht mehr nur das Licht, sondern schaltet auch die Audioan-lage aus. Eine Szenenfunktion wie beispiels-weise «Gäste im Esszimmer» steuert mit einem Tastendruck das Licht, die Musik, die Vorhänge und auch die Jalousien. Auch AV-Anbieter wie AMX- und Crestron-Systeme bieten Schnittstellen auf KNX-Anlagen. Wer seine Lieblingstitel lieber über webbasierte Audiosysteme wie Sonos hört, findet eben-falls entsprechende Gateways. Zudem exis-tieren KNX-basierende Audiosysteme zum Beispiel von WHD oder von Trivum. Auch in diesem Bereich sind die Möglichkeiten dank den vielen Herstellern riesig.

KNX im SicherheitsbereichNeben Komfort und Energieeffizienz hat KNX auch im Bereich der Sicherheit ei-niges zu bieten. Führend ist hier sicher die VDS-zertifizierte KNX-Alarmanlage von ABB, deren offizieller Name Gefahrenmel-derzentrale GM/A 8.1 lautet. Die Kombina-tion dieser Gefahrenmelderzentrale mit der KNX-Installation ermöglicht eine optimale Objektüberwachung und die Kontrolle von Gebäuden auf unbefugten Zutritt. Überfall-melder bieten die Möglichkeit, Notsignale zu senden. Auch technische Alarme (Was-ser, Rauch, Gas) können integriert werden. Fensterkontakte, die ins Alarmsystem inte-griert sind, können dank KNX auch ganz einfach für die Heizungssteuerung und -regelung genutzt und zudem auf jeder Vi-sualisierung dargestellt werden. Auch KNX-Bussysteme bieten für die Sicherheit einige interessante Geräte, die den unerlaubten Zugriff von aussen auf den Bus verhindern. Die grösste Sicherheit garantiert KNX aber dank seiner Vielzahl an Möglichkeiten und den innovativen Produkten.

HLKSE Heizung/Lüftung/Klima/Sanitär/Elektro

ETS-Software Programmiersoftware zur Parametrierung von KNX-Anlagen

Easy-Konfiguration Programmierung mit einfachem Programmiergerät oder direktem Einlernen auf dem KNX-Gerät

KNX Weltweites standardisiertes Bussystem

bacNET Netzwerkprotokoll für die Gebäudeautomation

VOC VOC bzw. VOCs kommt aus dem Englischen und bedeutet volatile organic compound[s] und ist die Sammelbezeichnung für organische, also kohlenstoffhaltige Stoffe

Dali Digital adressierbares Lichtinterface, Steuerbus für Leuchten

DMX Digitales Steuerprotokoll, das in der Bühnen- und Veranstaltungs- technik und zunehmend in der Gebäudeautomation zur Steuerung von Dimmern und «intelligenten» Leuchten eingesetzt wird

Abkürzungsverzeichnis:

Grafik Funktionsebenen

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Smart Homes beginnen im Kleinen. Das zeigt das Wohnhaus in Savognin, weit weg von der nächsten Metropole, eindrücklich. Es er-höht mit einfacher Gebäudeautomation den Wohnkomfort und spart Energie und Kosten. Nach diesem Grundsatz arbeitet auch Alex Wettstein, Inhaber der Electro-Wettstein SA, und zuständig für die Elektroinstallation in diesem Projekt. «Eine vernetzte Installation ist in der Regel günstiger als eine konven-tionelle. Sie lohnt sich finanziell und energe-tisch schon ab fünf bis sechs Räumen.» Eine genaue Regelung der Raumtemperatur spart bis zu sechs Prozent Energie im Vergleich zu einer konventionellen Raumregelung mit klassischen Bimetall-Raumreglern, welche heute angesichts der technischen Möglichkei-ten nicht mehr zeitgemäss sind. Eine vernetzte Installation bietet darüber hinaus mehr Nut-zen und Funktionen als eine konventionelle. Für Wettstein ist der Verkauf intelligenter Sys-teme deshalb kein schwieriges Unterfangen.

Kommunikation über FunkDas Projekt in Savognin umfasst zehn minergie-zertifizierte KNX-Anlagen vom Typ Synco living von Siemens Schweiz AG. Die Systeme bestehen pro Wohnung aus ei-ner Zentrale, welche die Intelligenz und die Logik beinhaltet, aus Raumfühlern, die in jedem Raum die Temperatur messen, sowie aus Schaltgeräten für die Ventile der Boden-heizung, sogenannten Heizungs-Aktoren. Alle diese Elemente kommunizieren über Funk miteinander.

Minergie-Premiere in SavogninIn Savognin steht das erste Wohnbauprojekt der Schweiz, das mit einem Minergie-Zertifikat für das Modul Raumkomfort (Raumtemperatur) ausgezeichnet wurde. Text: René Senn, raumconsulting

Das Kernstück der intelligenten Raumrege-lung ist die Logik mit umfassender Energie-spar-Funktionalität, die in die Wohnungs-zentrale integriert ist. Sie übernimmt das Energiemanagement und steuert die Ventile nach den Wünschen der Bewohner. Eine in-telligente Funktion ist die Ein- und Ausschalt-optimierung. Sie lernt anhand der Aussen- und Innentemperaturen das Gebäude so zu regeln, dass es die Wünsche der Bewohner an den Komfort jederzeit erfüllt. Wird via Schalt-uhr im Bad morgens um sechs Uhr eine Tem-peratur von 21,5° C gewünscht, optimiert das System die Aufwärmzeit des Raumes so, dass er um sechs Uhr tatsächlich exakt 21,5° C warm ist. Unterschiedliche Betriebszustände wie Abwesenheit, kurze Abwesenheit oder Nachtbetrieb können die Bewohner direkt in der Synco-living-Zentrale konfigurieren.

Mehr Komfort dank KNX-BussystemIn ihrer Wohnung haben Fabienne und Mi-chael Devonas zusätzlich zum funkbasierten Synco-living-System ein drahtgebundenes KNX-Bussystem installiert. Dies erweitert die installierte Raumtemperatursteuerung um weitere Funktionen. Das Bussystem über-nimmt von der Zentrale beispielsweise den Abwesenheitsstatus und regelt die Heizung bei längeren Abwesenheiten auf eine vorgän-gig definierte Standby-Temperatur. In der Wohnung sind neben der Heizungssteuerung auch das Licht inklusive LED-Farbsteuerun-gen, die Jalousien sowie die netzwerkbasierte Musikanlage in die Haussteuerung integriert.

Ein Touchpanel im Wohnzimmer steuert die Funktionen sowie die Steckdosen im Aussen-bereich übersichtlich. Hinterlegte Szenarien verbinden die Bedienung mehrerer Leuchten und Jalousien zu Einstellungen, die mit nur einem Tastendruck abrufbar sind.

Der Mehrwert liegt in der EinfachheitFür Fabienne Devonas muss das System ein-fach sein: «Das hat oberste Priorität für mich. Ich habe keine Zeit und auch keine Lust, die Bedienung meiner Wohnung zu lernen. Ab dem ersten Tag nach dem Einzug war für mich alles klar und logisch.» Eine Visualisie-rung über Tablets oder das Smartphone für die Steuerung von extern ist angedacht und vorbereitet und lässt sich gemäss Alex Wett-stein sehr einfach integrieren.

Die zehn Wohnungen in diesem Gebäude sind gemäss Minergiemodul Raumkomfort (Raumtemperatur) zertifiziert. Das Beispiel zeigt, neuste Technologienfinden sich nicht nur in städtischen Metropolen.

Familie Devonas mit Alex Wettstein (oben) in ihrer neuen Wohnung.

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Aus der ganzen Welt kommen Chirurgen in die Akademie für Medizinisches Training und Simulation (ATMS) nach Muttenz bei Basel. Sie lernen dort neue Methoden und Geräte kennen. Auf drei Etagen stehen ihnen modernste Ausbildungs-, Tagungs- und Auf-enthaltsräume zur Verfügung. Die gesamte Elektroinstallation in der ATMS sowie die KNX-Licht- und Jalousiesteuerung stam-men von der Firma Elektro Illi AG. Für die Planung zeichnet die Herzog Kull Group aus Aarau verantwortlich.Das Projekt umfasst in der KNX-Bustopologie lediglich 180 Geräte, verteilt auf zwei Bereiche und fünf Linien. Dies war zum einen mög-lich, weil die Beleuchtung mehrheitlich über Dali angesteuert wird, und zum anderen, weil thePrema-Präsenzmelder von Theben HTS AG eingesetzt wurden. Obwohl diese rund sind, haben sie einen überdurchschnittlich grossen quadratischen Erfassungsbereich. Das redu-ziert die Anzahl nötiger Präsenzmelder in ei-nem Projekt deutlich und spart Kosten.

Operation gelungenIntelligente Gebäude- und Raumautomation vereinfacht die Steuerung eines Gebäudes und macht es smart. Dass es dazu manchmal gar nicht viel Hardware braucht, zeigt das Beispiel der ATMS in Muttenz. Text: René Senn, raumconsulting

Die meisten der Premiumpräsenzmelder thePrema kommen in der ATMS im Korri-dor zum Einsatz. Sie sind ein echtes Stilele-ment an der Decke, dem man in keiner Weise ansieht, was an Technik alles in ihm steckt.

Designorientierte, hochfunktionale IntelligenzEs ist nahezu unglaublich, was die Techniker und Softwareingenieure von Theben HTS in diese Melder gesteckt haben: Einzigartig ist die selbstlernende Nachlaufzeit, die abhängig von der Nutzung die Nachlaufzeit adaptiv anpasst. Dies ist eine sehr sinnvolle Funktion vor allem in Korridoren, in denen Personen auch mal länger stehen bleiben, um zu dis-kutieren, oder aber nur durchhuschen. In die gleiche Richtung geht die Kurzzeitpräsenz, die erkennt, wie lange sich jemand im Er-fassungsbereich aufhält und davon abhängig adaptiv die Nachlaufzeit justiert. Wer noch mehr auf Energieeffizienz setzt, betreibt den Melder im Ecoplus-Modus, in dem diverse

Parameter nochmals hinsichtlich Energiespa-ren optimiert sind, wie zum Beispiel kürzere Nachlaufzeiten.

Energiesparen mit KomfortgewinnEine spezielle Anforderung der Bauherr-schaft konnte dank der einzigartigen Stand-by-Funktion des thePrema sehr einfach und ohne zusätzliche Logikbausteine realisiert werden: Während der Betriebszeit sollten die Leuchten in den Korridoren nie ganz ausge-schaltet sein, sondern immer, auch wenn kei-ne Bewegung erfasst wird, mit einer minima-len Helligkeit von mindestens zehn Prozent eingeschaltet bleiben. Diese Absenkung der Helligkeit spart Energie und ist gleichzeitig ein Komfortgewinn, da ein Korridor wäh-rend der Betriebszeiten so nie ganz dunkel ist. Betritt eine Person den Erfassungsbereich, dimmt das Licht wieder sanft hoch auf 100 Prozent. In den Aussenbereichen mit genü-gend Tageslichtanteil schaltet sich das Licht natürlich entsprechend dem tatsächlichen Helligkeitsbedarf ein. Dies ist dank der inte-grierten kalibrierbaren Helligkeitsmessung von thePrema möglich.Das Projekt AMTS zeigt, dass auch kleinere KNX-Anlagen komplexe Gebäude sehr ener-gieeffizient und intelligent steuern können. Damit die Anlage mit der übergeordneten Gebäudeleittechnik kommunizieren kann, ist sie via KNX-IP-Schnittstelle mit einer über-geordneten Visualisierung verbunden.

Beteiligte Firmen:

Elektroplaner: HKG Engineering AG www.hkg.ch

Elektroinstallationen und KNX-Integration: Elektro Illi AG www.elektro-illi.ch

KNX-Präsenzmelder: Theben HTS AG www.theben-hts.ch

Kaum sichtbar und doch ein echtes Stilelement: Der thePrema P360 KNX an

der Decke erfasst sowohl stehende als auch ruhende Personen. Dank einem

sehr grossen Erfassungsbereich reduziert sich die Anzahl Melder.

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Integrierte Raumautomation in citizenM-HotelscitizenM ist eine junge Hotelkette, die Mitte 2008 am Flughafen Schiphol in Amsterdam ihr erstes Haus eröffnet hat. Die Hotels sind modern konzipiert und mit hochwertiger Informationstechnologie ausgestattet. Mit dem integrierten Raumautomationssystem können HLK-Anwendungen, Licht, Beschattung und sogar der Fernseher über ein Tablet geregelt werden.Text und Fotos: pd, Saia -Burgess Controls AG

Auf dem Tablet sind verschiedene Licht-stimmungen hinterlegt, auch kombiniert mit Jalousien und TV.

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Das Umdenken fängt schon bei der Ankunft an: Anstatt an der Rezeption anzustehen und unter Umständen warten zu müssen, stehen Gästen der citizenM-Hotels Terminals zur Verfügung, an denen sich bis zu sechs Gäste gleichzeitig selbst ein- und auschecken sowie Sonderwünsche wie Frühstück oder Late Check-out eingeben können. In den modern ausgestatteten Räumen des Hotels ist dann ein Tablet Dreh- und Angelpunkt: Damit werden nicht nur das Licht, sondern auch die Klimatisierung, die Jalousien und der Fern-seher gesteuert. Diese Bedienung aus einer Hand ermöglicht unter anderem eine Raum-box von Saia-Burgess Controls (SBC), die in der Decke oder in der Wand verbaut ist. Net-ter Nebeneffekt: Alle Einstellungen, die der Gast an der Regelung des Raumes vornimmt, werden für seinen nächsten Check-in in einem citizenM-Hotel gespeichert.

Einfache Installation Raumboxen von SBC sind vor allem für An-wendungen konzipiert, bei denen Räume be-ziehungsweise deren Applikationen entweder zum grössten Teil identisch sind oder vielfach vorkommen. Daher eignen sie sich besonders für den Einsatz in Bürogebäuden oder – wie bei citizenM – in Hotels. Die Boxen werden entsprechend den jeweiligen Anforderungen vormontiert, so dass sie vor Ort nur noch eingebaut, angeschlossen und geprüft wer-den müssen. Die farblichen Markierungen und das Steckersystem der Box erlauben auch Nicht-Elektrikern eine schnelle, fehlerfreie «Plug & Play»-Installation und Inbetrieb-nahme sowie einen unkomplizierten Aus-tausch im Fehlerfall. Der Anschluss an die Netzwerkplattform ist denkbar einfach: Le-diglich ein Kabel pro Raum muss an den Eta-genswitch angebunden werden. Der Raum wird dann an die Raumbox angeschlossen und diese schliesslich in die Etagenregelung integriert. Über einen Standard-RJ45-Ether-netstecker werden alle Daten an die Eta-genregelung des Hotels weitergeleitet. «Wir freuen uns, citizenM bei der Realisierung einer modernen und komfortablen Raumau-tomation unterstützen zu können», sagt Theo Poulissen, Verkaufsleiter von SBC Holland. «Mit der Raumbox spart das Hotel Betriebs-kosten sowie Energie und erhöht gleichzeitig den Komfort», erklärt er weiter. Verschiede-

tem bereitgestellt werden, helfen uns dabei, das Hotel im Sinne der Betriebskosten und Energieeffizienz optimal zu führen.»

Einfache Regelung mit offener TechnologieDie Navigation der Tablets in den Hotelzim-mern von citizenM folgt einem einfachen und logischen Aufbau. Die Bedienung eines solchen Gerätes ist auch für Nicht-Digital-Natives mittlerweile gängige Praxis. Eine derart moderne Regelung des Raumes trifft die Erwartungen der Reisenden, ohne sie zu überfordern. Mit «Regel Partners» als Systemintegrator und SBC als Lieferant der Hardware in Form von industriellen Steue-rungssystemen konnte eine einzigartige Lö-sung ermöglicht werden, die komplett über weltweit offene IP-Standards kommuniziert. Diese Hotelanwendung wurde zwar speziell für die Bedürfnisse von citizenM angefertigt, doch durch die Verwendung offener Techno-logien kann die Lösung ebenfalls für andere Anforderungen genutzt werden. Auch weite-re Hotels von citizenM, die sich momentan in Planung befinden, werden mit dieser Art von Raumautomation ausgestattet.

ne Anforderungen und Funktionalitäten ei-nes Hotelzimmers wie Connected Hotel TV, VoIP-Telefonie mit PBX-Nebenstellen oder WLAN können auf dieser steckbaren 24-V- Lösung angeschlossen werden. Die gesamte Raumautomation läuft auf einem zentralen Bediengerät zusammen. Das macht das Kon-zept zu einer flexiblen und qualitativ hoch-wertigen Lösung.

Intuitive BedienungDas Tablet gibt dem Hotel-Gast einen klaren Überblick über die angebotenen Möglichkei-ten und stellt eine intuitive Bedienung sicher. Die Anwendungen sind vielfältig, es sind bei-spielsweise verschiedene Raumstimmungen wie beispielsweise Business, Kino, Entspan-nung hinterlegt. Ebenfalls umsetzbar ist eine Integration der Jalousien und der Raumtem-peratur bei der Programmierung des Wake-up-Calls. «Der gesamte Raum wird auf eine integrierte Art und Weise gesteuert, was eine effektive Energieeinsparung ermöglicht», erläutert Gunnar Knevel, R&D Manager bei citizenM. «Wenn ein Gast beispielsweise den Raum verlässt, werden die Jalousien auto-matisch geschlossen, damit der Raum nicht unnötig aufgeheizt wird und wieder herun-tergekühlt werden muss. Zudem erlaubt der Betrieb über eine einzige Netzwerkplattform eine einfache Steuerung und Überwachung der Geräte und Anwendungen. Trendanaly-sen, Verbräuche und Statistiken, die vom Sys-

Jedes Zimmer ist mit einem Tablet ausgestattet, mit dem der Gast Licht, Temperatur, Jalousien und TV regelt.

Die Raumbox von SBC ermöglicht eine moderne Raumautomation.

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Was ist Gebäudeinformatik GIN? Die Ge-bäudeinformatik befasst sich mit allen Syste-men und Geräten, die mit Verbindungsstellen für ein übergeordnetes Managementsystem (ICT/BCT) ausgestattet sind und standar-disierte Kommunikationsprotokolle unter-stützen. Dabei steht die integrale Planung, Projektierung, Integration, Visualisierung und Betreibung von intelligenten Gebäuden im Vordergrund. Die Kommunikation unter den verschiedenen Systemen erfolgt meist über ein IP-Netzwerk oder über verschiedene Busleitungen der Industrie- und Gebäude-automation. Wichtige Faktoren für eine funktionierende und integrale GIN-Infrastruktur sind unter anderem die vorangehende Bedürfniserfas-sung sowie detaillierte und klar verständli-che Funktionsbeschriebe für die Systemin-tegration. So kann ein optimaler Betrieb der

Gesucht: Gebäudeinformatiker Gebäudeinformatiker, welche alle digital kommunizierenden Systeme und Geräteim Gebäude organisieren und koordinieren, fehlen heute. Die Vereinigung SwissGIN ändert das mit einem entsprechenden Bildungssystem.Text: Christoph Widler, Markus Waltenspül und Manuel Kopp

Systeme erreicht werden. Dabei muss die grösstmögliche ICT- und BCT-Sicherheit der verschiedenen Gebäudesysteme ebenfalls in allen Projektprozessen Priorität haben.Soziale, technische und auch rechtliche Ent-wicklungen fordern heute immer häufiger den Einsatz von intelligenten Gebäuden und Netzen. Treibende Kräfte sind unter anderem die Mobilität, Energieeffizienz und ökologi-sche Nachhaltigkeit.

Modularisiertes Bildungssystem der SwissGINEinen Fachmann (Systemintegrator), der dazu fähig ist, all diese Verbindungsstellen zu organisieren, richtig zu planen, effizient zu implementieren und zu unterhalten, sucht man heute vergebens. Das Ziel, dieses Bil-dungsvakuum zu füllen, hat sich die Schwei-zerische Vereinigung für Gebäudeinforma-

tiker (SwissGIN) bei ihrer Gründung am 11. November 2011 auf die Fahne geschrie-ben. Schon seit 2008 analysiert und ent- wickelt ein Kernteam von Systemintegrato-ren, Planern und Systemlieferanten aus den Fachbereichen Telematik, Gebäudeautoma-tion, Informatik, Multimedia und Intrusion die Situation der Berufsbildung aller Gewerke des intelligenten Gebäudes. Daraus resultierte das neue modularisierte Bildungssystem der Gebäudeinformatik.Die Umsetzung des Bildungssystems wur-de im Februar 2014 von der SwissGIN ge-nehmigt. Beginnend mit der Grundbildung (EFZ) über die höheren Fachprüfungen (HFP) bis hin zur höheren Fachschule (HF/NDS). Diese aufbauende Struktur wird als notwendig erachtet, um das Bildungsvakuum in der Branche fachgerecht und durchgängig füllen zu können. Die letzten Monate wurden dazu genutzt, dieses Bildungssystem gesamt-schweizerisch weiter einzubetten. Mittlerwei-le läuft die Umsetzung. Die Einbettung ist auf die Informations-, Telekommunikations-, Automations- und die Gebäude-Elektroengi-neering-Branche abgestimmt. Weitere Bran-chen, wie zum Beispiel jene der Multimedia-technik finden ebenfalls Gehör.

Grundbildung als Fundament für die Höhere BerufsbildungUm den Anschluss an die Höhere Berufs-bildung (HFP/HF/NDS) sicherzustellen, braucht es laut SwissGIN eine fundierte Grundbildung «Gebäudeinformatiker(in) EFZ». Eine solche muss jeweils vom Staats-sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI bestätigt werden. In den

Die GIN-Galerie zeigt auf, welche Verbindungsstellen ein(e) Gebäudeinformatiker(in) zu organisieren, zu planen, effizient zu implementieren und zu unterhalten hat.

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kommenden Wochen wird SwissGIN den dazu notwendigen Vor-Ticketantrag beim SBFI einreichen. Darin enthalten ist eine umfassende Berufsfeldanalyse, in der unter anderem, Stand heute, das Potenzial von gut 100 neuen Lehrstellen nachgewiesen werden konnte. Auf Ebene der höheren Be-rufsbildung HBB, wird eine Erweiterung im Schweizerischen Rahmenlehrplan «Technik HF» angestrebt. SwissGIN wird dort mit Unterstützung der Konferenz der Höheren Fachschulen Technik KHF-T beim SBFI eine eigene Fachrichtung «Gebäudeinformatik» beantragen. Sie soll getragen werden von der SwissGIN und weiteren Organisationen der Arbeitswelt OdA.

Erste HF-/NDS-Lehrgänge beiE-Profi EducationIm Januar 2014 startete der NDS-Referenz-lehrgang mit ausgewählten Fachpersonen aus der HLKSE-, GA- und ICT-Branche bei der E-Profi Education in Eschenbach SG. Mit diesem Referenzlehrgang wurde die Konsistenzprüfung der notwendigen Hand-lungskompetenzen sichergestellt. Zugleich wurde das Anerkennungsverfahren der Eid-genössischen Kommission für Höhere Fach-schulen EKHF vorbereitet und schliesslich im Sommer 2014 eingereicht. Am 12. Juni 2015 startete nun der erste offizielle NDS-Lehrgang mit 14 Teilnehmern. Mit dem Start des ersten offiziellen HF-Lehrgangs im Herbst 2015 konnte nun auch der Kick-off-Termin mit dem SBFI vereinbart werden.Der HF-Lehrgang dauert sechs Semester, das Nachdiplomstudium NDS, welches sich an Interessenten mit tertiärem Bildungsab-schluss richtet, dauert zirka 18 Monate. Der erste HF-Lehrgang und danach der NDS-Lehrgang sollen von der EKHF auditiert und vom SBFI genehmigt sowie eidgenössisch anerkannt werden. Beide Lehrgänge werden von den bisher zwei SwissGIN-Bildungs-anbietern, E-Profi Education und sfb Bil-dungszentrum, durchgeführt. Bis Ende 2017 sollen an den Standorten Eschenbach SG, Zollikofen BE, Emmenbrücke LU, Dietikon ZH und allenfalls Prilly VD SwissGIN-Lehr- gänge angeboten werden.

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Die Darstellung des Bildungssystems der Gebäudeinformatik veranschaulicht das Potenzial und die Fachkräftesituation auf allen Bildungsstufen, von der Berufslehre bis zur Höheren Berufsbildung. Es ist an jenes der ICT-Berufsbildung Schweiz angelehnt.

Die beiden HF-Lehrgänge Gebäudeinformatik und Gebäudeautomatik (hier im Beispiel mit den HF-Lernfeldern der ABB-TS) wurden schon früh aufeinander abgestimmt.

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An der interlift, die vom 13. bis 16. Oktober in der Messe Augsburg stattfindet, werden 530 Aussteller aus 41 Ländern ihre Produkte und Innovationen präsentieren. Italien stellt dabei mit 85 Ausstellern die grösste Aus-landsbeteiligung, gefolgt von China (61) und der Türkei mit 41 Ausstellern. Für die Aus-steller fungiert die interlift als Tor zum Welt-markt, auf welchem die Firmen ihr Glück in Zeiten schwächelnder Konjunktur auf dem Heimmarkt umso energischer suchen.Bedingt durch die bevorstehende Einfüh-rung neuer EU-Richtlinien und Normen im Aufzugsbereich zeigen die Aussteller an der diesjährigen interlift eine grosse Innovations-Vielfalt bei den Komponenten. Beispielswei-

Augsburg liftet sichVom 13. bis 16. Oktober 2015 findet in der Messe Augsburg die interlift 2015 statt. Die Aufzugsmesse meldet ein Flächenwachstum und einen neuen Ausstellerrekord.Text und Fotos: pd

se wurden im Bereich der Sicherheitskom-ponenten Produkte gründlich überarbeitet, tiefgreifende Gedanken haben sich Hersteller auch bei den Schacht- und Kabinentüren ge-macht. Steuerungen und Frequenzumrichter wurden auf den von den neuen Normen ge-forderten Stand gebracht und mit zusätzli-chen Merkmalen und Optionen ausgestattet. Nach wie vor ist Energiesparen als Thema nicht vom Tisch, auch Design ist weiterhin ein Schwerpunkt. Auch die Zulieferindust-rie der Aufzugsbranche wird an der Messe Neues zeigen.

interlift 2015: Neue Gelände- und Parkplatzsituation Neuerungen werden die Besucher auch an der Messeinfrastruktur erkennen. Mit dem Auto anreisende Besucher parkieren bei der WWK-Arena des FC Augsburg, zwischen Parkplatz und Messeort zirkuliert ein Shut-tle-Service. An der interlift kommt die neue Halle 4 der Messe Augsburg mit zusätzli-chen 4500 Quadratmeter Ausstellungsflä-che zum Einsatz und erhöht damit die Ge-samtfläche auf rund 48’000 Quadratmeter. Ebenfalls neu ist der Cube, eine vom gröss-ten interlift-Aussteller exklusiv genutzte temporäre, 1500 Quadratmeter grosse Mes-sehalle. Diese bietet dem Aussteller auch

für die kommenden interlift-Auftritte ge-nügend Planungsmöglichkeiten und mehr Flexibilität auch hinsichtlich zukünftiger Expansionspläne. Der Ausstellerabend der interlift findet erstmals am zweiten Messetag, dem Mittwoch, statt. Die Begründung dafür: Dieser beliebte Treffpunkt der Aussteller verzeichnet mittlerweile einen so grossen Zulauf, dass für die reibungslose Vorberei-tung ein Tag mehr erforderlich geworden ist.

75 Prozent der Besucher sind MitentscheiderDie Qualität der Besucher ist ebenso essen-tiell für die interlift wie die Aussteller und die Infrastruktur. Drei von vier Besuchern entscheiden gemäss eigener Statistik mit, wenn es um Investitionen im Unternehmen geht, ein Drittel sogar ausschlaggebend. Für die meisten ist die interlift die einzige Auf-zugsmesse: 69 Prozent aller Besucher nutzen nur noch die interlift, um sich über aktuelle Entwicklungen in ihrer Branche zu infor-mieren. Die Befragung der Besucher 2011 durch die Hamburger Messe- und Con-gressberatung Dirr erbrachte auch dieses Er-gebnis: 91 Prozent gaben der Messe die No-ten «sehr gut» oder «gut». Und für neun von zehn Besuchern ist die interlift die weltweit führende Messe im Aufzugssektor.

interlift 2015 – Daten + Fakten

Termin: Dienstag, 13. – Freitag, 16. Oktober 2015Ort: Messe Augsburg,Hallen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7Öffnungszeiten: 9 – 18 UhrOffizielle Eröffnung: 13. Oktober 2015, 10 Uhr im Tagungscenter(Panoramasaal)Eintrittspreis: Euro 25,– bzw. Euro 12,– ermässigt

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Impulse für die Fassade der ZukunftDas Economic Forum München veranstaltet am 3. und 4. November 2015 im Kongresszentrum BernExpo den 10. Internationalen Fachkongress «Advanced Building Skins». Diskutiert wird die Gebäudehülle der Zukunft.Text: EFM // Fotos: zvg.

Mehr als nur eine Stilnote: Die Fassade übernimmt zentrale Funktionen für das Gesamtgebäude.

Der Schwerpunkt des Kongresses liegt auf neuen Materialien und erneuerbaren Energien sowie deren Integration in die Gebäudehülle. Der Kongress möchte den Austausch zwischen Architekten, Ingenieu-ren, Wissenschaftlern, Herstellern und dem Baugewerbe fördern. Hauptziel ist es, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken.Bei der Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden nimmt die Gebäudehülle eine Schlüsselposition ein. Der Kongress beleuchtet umfassend die Bedeutung der Gebäudehülle für die Energieeffizienz des Gebäudes mit dem Ziel, wissenschaftliches Know-how durch einen regen Austausch zwischen Wissenschaftlern, Architekten, Ingenieuren, Energieberatern und der Bau-industrie in die Praxis umzusetzen. Der Dialog dieser Gruppen soll den Technolo-gietransfer fördern und ein interdisziplinä-res Vorgehen beim Hausbau unterstützen.

Neueste Entwicklungen bei Dämmprodukten In letzter Zeit gibt es kontroverse Diskus-sionen darüber, wie viel Dämmung wirt-schaftlich und ökologisch sinnvoll ist. Der Kongress widmet diesem Thema besondere Aufmerksamkeit und präsentiert den neu-esten Stand der technischen Entwicklung von Dämmprodukten. Mehrere Sessions des Kongresses zeigen wie Aerogel, Phasen-wechselmaterialien oder Biomaterialien die Energieeffizienz der Gebäudehülle steigern können.

Gebäudehülle als Baustein einer dezentralen Energieversorgung Neubauten werden in Zukunft vorwiegend Null- und Plusenergiegebäude sein, bei de-nen Solartechnologien in die Gebäudehülle integriert sind. Gebäude werden zu einem wesentlichen Baustein einer dezentralen

Mehr und mehr wird die Gebäude-hülle auch zur Komponente nicht nur der Energieeffizienz, sondern auch der Energieproduktion.

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Energieversorgung, die nicht nur Energie aus dem öffentlichen Stromnetz empfangen, sondern bei Bedarf auch einspeisen. «Damit wir dieses Ziel erreichen, müssen wir heute die Weichen für den Hausbau der Zukunft stellen und die notwendigen Grundlagen schaffen, ganz nach dem Motto: Building the future now», erklärt Andreas Karweger, Geschäftsführer des Economic Forum Mün-chen-Bozen, das den Kongress organisiert.

Kongress soll Wissenstransfer-Kooperationen fördern «Der Kanton Bern unterstützt diesen Kon-gress, weil er verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und die Praxis auf einer inter-nationalen Plattform zusammen bringt,» erklärt die Berner Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer. «Wir möchten so einen Beitrag leisten, um noch mehr Dynamik in den Wis-senstransfer zu bringen. Zudem wollen wir branchenübergreifende Kooperationen anre-

gen und die internationale Zusammenarbeit vertiefen», erklärt sie. Auch das Bundesamt für Energie und die Kommission für Technologie und Innova- tion unterstützen den Kongress. Und mehrere Schweizer Forschungsinstitute und Universi-täten sind Mitveranstalter des Kongresses und organisieren jeweils eine eigene Session zu neuesten Entwicklungen im Bereich der Ge-bäudehülle. Hierzu zählen die Fachhochschu-le Bern, die Hochschule Luzern, die Hoch-schule für Technik und Architektur Freiburg

10. Internationaler Fachkongress «Advanced Building Skins»

Der Kongress findet am 3. und 4. November im Berner Kongresszentrum BernExpo statt. Vorträge werden in Englisch oder Deutsch gehalten und teilweise simultan übersetzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 580 Euro und enthält das Mittagessen und die Kongressdokumen-tation mit den Manuskripten der Referenten. 10 Prozent Rabatt erhält, wer sich noch bis am 30. September 2015 anmeldet. Das detaillierte Konferenzprogramm und Informationen zum Rahmenprogramm sowie Registrierung unter www.energy-forum.com.

sowie das Materialforschungsinstitut EMPA. Auch internationale Forschungsinstitute be-teiligen sich aktiv mit einer eigenen Session am Konferenzprogramm, wie beispielsweise das französische Centre Scientifique et Tech-nique du Bâtiment, das Fraunhofer Center for Sustainable Energy Systems, Boston, USA, das Green Energy and Green Manufacturing Technology R&D Center, Chengdu, China und die Internationale Energieagentur, Paris. In 40 Sessions referieren über 220 Referenten aus 45 Nationen.

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Am 28. August 2015 fand in Sursee die Ta-gung «Gebäudehüllen im Wind-Härtetest» statt. Auf dem Gelände des Campus Sursee konnten die Teilnehmenden eine Wind-simulation live miterleben. Bauteile der Gebäudehülle und Elemente zur Energie-gewinnung wurden im Versuch 1:1 einem Sturm ausgesetzt. An der Veranstaltung von der Vereinigung Kantonaler Feuerver-sicherungen (VKF) in Zusammenarbeit mit dem Verband Gebäudehüllen Schweiz, dem Schweizerischen Fachverband für hinterlüf-tete Fassaden, der suissetec, Swissbrick und Swissolar nahmen über 220 Personen teil.

Unterschätztes PhänomenDie Windeinwirkungen durch heftige Stür-me an Gebäudefassaden und Dächern wer-den oft unterschätzt. Gesamtschweizerisch lösten die Winterstürme Lothar und Martin im Dezember 1999 bei den kantonalen Ge-bäudeversicherungen Schäden in der Höhe

Gebäudehülle im WindWindeinwirkungen verursachen im Schnitt höhere Schadenskosten als Hochwasser. Ein 1:1-Versuch in Sursee liess erahnen, welche Kräfte im Falle eines Sturms auf die Gebäudehülle einwirken.Text: VKF, Geschäftsbereich Elementarschadenprävention // Fotos: zvg.

von rund 500 Millionen Schweizer Franken aus. Im Kanton Basel-Landschaft beispielswei-se liegt im zehnjährigen Schnitt der Anteil Sturmschäden an Gebäuden mit 42 Prozent höher als die durch Hochwasser und Über-schwemmung verursachten Gesamtschä-den. Zwei Drittel dieser Gebäudeschäden betrafen Ziegeldächer. Aber auch Sonnen-schutzelemente verfügen überwiegend nicht über den nötigen Widerstand, um einem heftigen Sturm standzuhalten. Dieser kann jederzeit und unerwartet auftreten.

Schwachstelle GebäudehülleDie Schadenzahlen zeigen es: Am Tragwerk entstehen bei neueren Gebäuden praktisch keine Schäden durch Wind. Die Auswer-tung der grossen Sturmereignisse der letz-ten Jahre verdeutlicht allerdings auch, dass vermehrt Schäden an Gebäudehüllen und Elementen der Gebäudehüllen auftreten.

Generell stellen Windeinwirkungen hohe Anforderungen an Planung und Ausfüh-rung. Sowohl bei Dachziegeln als auch bei Solaranlagen spielen die korrekte Befes-tigung sowie die richtige Wahl des Mon-tagesystems eine zentrale Rolle. Dabei ist festzustellen, dass die Häufigkeit von Scha-densfällen an Photovoltaik-Anlagen nicht grösser als an vergleichbaren Bauteilen ist. Die Folgen nicht fachgerecht montierter Eindeckungen wurden im 1:1-Versuch un-ter der Moderation des Redaktionsleiters von SRF Meteo, Thomas Bucheli, vorgestellt. Die richtige Materialwahl ist dabei entschei-dend. Der Anstieg der Sturmschäden kann zukünftig reduziert werden, wenn die erfor-derlichen Grundlagen eingehalten und die normativen Regeln besser verstanden wer-den. Die Zusammenarbeit von Architekten, Ingenieuren und Fassadenbauern ist dabei unabdingbar.

Die Windeinwirkungen durch heftige Stürme an Gebäudefassaden und Dächern werden oftunterschätzt. Der Ver-such in Sursee liess die wirkenden Kräfte erahnen.

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Erfolgreiche Langzeittests: So überzeugt IsopowderWeit über 13’000 Quadratmeter Bodenfläche wurden bereits mit Isopowder realisiert, seit das Produkt 2006 entwickelt wurde. Neun Jahre lang wurde es nun in den verschiedensten Anwendungen getestet. Die Langzeittests haben erwiesen, dass Isopowder weit über die vorgeschriebene Garantiezeit hinaus wirksam bleibt und Extrembelastungen standhält. Isopowder empfiehlt sich somit als neuer Hightech-Baustoffzusatz für den industriellen und privaten Einsatz. Die patentierte Produkt-neuheit wird von der Synfola GmbH im Schweizer Markt ein-geführt und kann ab Januar 2016 international im Lizenzrecht produziert und vermarktet werden.

Weitere InformationenIsopowder® (Pat. pend.) ist eine Neuentwicklung der Synfola GmbH. Mehr über das Produkt, Hersteller, Vertriebsrechte und Produktion unter www.isopowder.ch und www.synfola.ch oder via [email protected] und +41 55 283 36 90.

Böden aus Kunstharz, Beton und Fliessbeschichtungen sind beliebt. In industriellen Betrieben, aber auch in öffentlichen Bauten, Schulen, Büros und Privathäusern werden sie aus praktischen und ästhetischen Gründen eingesetzt. Die coolen Böden haben aber auch Nachteile: Gerade in der Lebensmit-telindustrie, wo sie hohen Belastungen ausgesetzt sind, können Industrieböden schnell feucht, rutschig und schmutzig werden. Besonders gravierend ist jedoch das Kälteproblem. Trotz guter Schuhe leiden die Mitarbeiter auf Dauer an kalten Füssen, was nicht nur äusserst unangenehm, sondern auch ungesund ist. Die Produktneuheit Isopowder behebt alle diese Probleme und erzeugt zudem Fusstrittwärme.

Keine kalten Füsse mehr: So funktioniert IsopowderDas Geheimnis heisst Reflexion statt Isolation. Winzige Glim-merpartikel reflektieren die Körperwärme, die durch das Auf-treten des Fusses entsteht. Das Gefühl kalter Füsse wie auch das Auskühlen des ganzen Körpers werden dadurch vermieden. Böden mit Isopowder sind zudem rutschfester, einfacher zu reinigen und weniger anfällig für Risse und Keimbildungen. Isopowder wird als Pulver der letzten Schicht eines Belages

Isopowder: Für warme Füsse auf coolen BödenIndustrieböden sind cool – im doppelten Wortsinn: Sie überzeugen durch ihre kühle Ästhetik, verursachen auf Dauer aber kalte Füsse. Mit Isopowder kommt nun ein Produkt auf den Markt, das industrielle Böden warm und rutschfest macht.

Gelb eingefärbter Isopowder®-Industrie-Hartbetonbelag mit nachträglicher Betonkosmetik-Farben-Effekt-Behandlung.

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Wünsche ist er jederzeit offen. «Mit der Erfahrung unserer gesamten Baugruppe, wie zum Beispiel in den Bereichen Energie, Holz- oder Fensterbau, sind wir in der Lage, indivi-duelle Lösungen anzubieten.»

Individuellen Bedürfnissen angepasstSpezielle Anforderungen muss auch das neue Stammhaus der Huppenkothen Baumaschinen AG in Oberbüren erfül-len. Für den europaweit führenden Anbieter von Baggern, Verdichtungsmaschinen und anderen Baumaschinen, der ebenfalls zur i+R Gruppe gehört, fertigt die i+R Industrie- & Gewerbebau eine moderne Halle in Holzbauweise. Auf über 1300 Quadratmeter wird der Bau reichlich Platz für eine Waschanlagenbox und eine Werkstätte bieten. Im zweistö-ckigen Bürotrakt sind auch Räumlichkeiten für die Mitarbei-ter der i+R Industrie- & Gewerbebau AG vorgesehen.Bei der Energieversorgung setzen die Hausherren naturge-mäss hohe Massstäbe an: Geheizt wird mit Erdwärme. Eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage liefert Sonnen-energie. Bei der Umsetzung des Projekts greift die i+R Indus-trie- & Gewerbebau vorwiegend auf die Kompetenzen der eigenen Gruppe zurück: der i+R energie, geotech, Holzbau und Fensterbau.

www.ir-industrie-gewerbebau.ch

Das zur österreichischen i+R Gruppe gehörende Unterneh-men bietet den klassischen Industrie- und Betriebsanlagen-bau, Gewerbe- und Bürobau und den modularen «multi-line-Systemhallenbau» bereits seit Jahrzehnten aus einer Hand. Auch moderne Energielösungen gehören längst zum Standard-Portfolio der i+R Industrie- & Gewerbebau: Deren Töchter i+R geotech und i+R energie sind auf die Ausstat-tung neuer und sanierungsbedürftiger Gebäude mit Erdson-den und Photovoltaikanlagen spezialisiert.Verstärkt aktiv ist der Betrieb nun auch im Hotelbau und in der Sanierung. Bauaufträge aus der Hotelbranche über-nimmt er komplett von der Projektentwicklung bis zur schlüsselfertigen Umsetzung. Die Kompetenzen der i+R In-dustrie- & Gewerbebau in der Sanierung können sich neben gewerblichen Kunden seit neuestem auch private Bauherren zunutze machen.

Einfamilienhäuser sanierenMit der neuen Tochterfirma i+R sanieren & bauen bietet das Unternehmen sowohl den Bau als auch die Renovie-rung von Einfamilienhäusern an. «Ob grosser oder kleiner Auftrag, was zählt, sind eine verlässliche Planung, Budge-tierung und eine hochwertige Ausführung», bringt Peter Mostögl, Geschäftsführer der i+R Industrie- & Gewerbebau, die Kundenbedürfnisse auf den Punkt. Auch für besondere

Umfassende Bauerfahrung in vielen SpartenBestens aufgestellt ist die i+R Industrie- & Gewerbebau AG mit Sitz in Oberbüren: Zusätzlich zum klassischen Industrieanlagenbau und zu modernen Energielösungen ist das Bauunter-nehmen nun verstärkt auch Partner für Hotelbau und Sanierungen. Aktuell fertigt es das neue Schweizer Stammhaus von Huppenkothen Baumaschinen.

Die neue Firmenzentrale der Firma Huppenkothen Baumaschinen wird bis März 2016 fertiggestellt.

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Gebäude Netzwerk Initiative Postfach CH-8045 Zürich www.g-n-i.chwww.intelligentes-wohnen.ch [email protected]

Die günstigste Energie ist die, die nicht pro-duziert werden muss. Deshalb macht es Sinn, sich nicht nur um die Produktion zu kümmern, sondern als erstes auch den Ver-brauch einzudämmen. Das Projekt «Smart-Gridready» von Nationalrat und Elektropla-ner Jürg Grossen soll die Norm SIA 386.110 «Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäude- management» ergänzen mit dem Ziel, die Produktion und Speicherung von Energie sowie die zeitliche Lastverschiebung dyna- misch in die Gebäudeautomation zu inte- grieren. Als erstes «SmartGridready»-Ver-suchsgebäude dient Grossens Firma Elek-troplan Buchs & Grossen AG, das eigene Büro- und Wohngebäude in Frutigen. In Zusammenarbeit mit der ElektroLink AG wurde ein Pflichtenheft definiert. Darin wird beschrieben, welche energetischen Lasten wie priorisiert werden. Das ist wichtig, weil sonst die Lastmanagement-Steuerung mit den un-terschiedlichen Verbrauchern nicht «spielen» kann. Dies ist jedoch nötig, wenn der Eigen-

Bauen nach Stand der TechnikDie Firma Elektroplan Buchs & Grossen AG in Frutigen hat den eigenen Firmenstandort nach dem Stand der Technik gebäudetechnisch saniert. Damit ist sie für die Zukunft gerüstet, kann aber heute schon Energie sparen. Text: René Senn, Stv. Geschäftsstelle GNI // Foto: zvg.

verbrauch in Abhängigkeit der momentanen Produktion der Photovoltaik-Anlage mög-lichst optimal ausgenutzt werden soll. Basie-rend auf diesen Algorithmen wird das System durch das weltweit standardisierte Bussystem KNX angesteuert. Diese Symbiose aus Tech-nik und Intelligenz ist dafür verantwortlich, dass das Gebäude die Balance zwischen Ei-genverbrauch und Fremdeinspeisung halten kann. So schaltet das System zum Beispiel alle nicht benötigten Elektro- und IT-Geräte wäh-rend dem Wochenende ganz aus, so dass die-se nicht mal mehr einen Standby-Verbrauch aufweisen. Mit «SmartGridready» wurden Einsparungen in erster Linie beim Strom- und Wärmeverbrauch erzielt. Dieser liegt nun bei 20, beziehungsweise 25 Prozent im Vergleich mit gleichartigen Schweizer Gebäuden. Die maximale Stromnetzbelastung wurde um 30 Prozent reduziert, was die Stromkosten um zu-sätzlich 10 bis 15 Prozent senkt. Dank präzisen Wetterprognosen liess sich der Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms aus der Photo-voltaik-Anlage gar um 28 Prozent steigern.

Sensoren und Hirn gibt IntelligenzUm an die entsprechenden Energie-Produk-tions- und Verbrauchs-Daten zu gelangen, sind diverse SmartMeters, also intelligente Zähler installiert. Deren Messergebnisse wer-den laufend ausgewertet. Basierend auf diesen Ergebnissen lässt sich die Steuerung immer feiner justieren und optimieren. Wichtige Er-fahrungen für die Praxis und zukünftige Pro-jekte können so gewonnen werden. Weitere Fühler wie zum Beispiel Präsenzmel-der in den Büros oder eine tageslichtabhän-gige Beleuchtungssteuerungen, welche die adaptive Regelung der Beleuchtungsstärke an den Arbeitsplätzen auf ein vom Nutzer gefor-dertes Niveau regelt, optimieren ebenfalls den Verbrauch elektrischer Energie. Ein weiteres zentrales Element ist die intelligente Jalou- siensteuerung. Auch sie greift auf externe Wetterdaten zurück.

Mit SRF Meteo Dank der Konfiguration eines spezifischen Gateways können die Wetterdaten von SRF Meteo in die Gebäudeautomation integriert und genutzt werden. Dadurch ist eine vor-ausschauende, wetter- und präsenzabhängi-ge Steuerung der Heizung möglich. Mithil-fe einer busfähigen Wetterzentrale, die am Gebäude montiert ist, wird die Beschattung mit Sonnennachlauf und Blendschutz mit Passivwärmenutzung realisiert. Die Wetter-zentrale liefert darüber hinaus auch die Hel-ligkeit sowie die aktuelle Aussentemperatur, welche zur Regelung der Heizung, als einer von vielen Parametern, vom Bussystem wie-der in Logik und Steuerung einfliessen. Das Gebäude kann dadurch jahreszeitenabhängig und situativ heizen oder beispielsweise die Ja-lousien öffnen oder schliessen.

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Effizient sanieren

Viele Altbauten haben, was die Wärme-dämmung angeht, einen grossen Sanie-rungsbedarf. Oftmals ist aber gerade bei historischen oder unter Schutz stehenden Gebäuden eine energetische Sanierung nur erschwert möglich, da das Fassaden-bild beibehalten werden muss. Mit dem gemeinsam von Fixit und der Empa ent-wickelten Fixit 222 Aerogel Hochleistungs-dämmputz können nun alle Arten von Alt-bauten effizient saniert werden. Das über hervorragende Dämmeigenschaften ver-fügende Aerogel kam ursprünglich in der Raumfahrt zum Einsatz und lässt sich nun als Hochleistungsdämmputz zur Wärme-dämmung aussen wie innen an Gebäuden applizieren.

Besuchen Sie Fixit an der Messe Bauen+Wohnen in Luzern (1. bis 4. Oktober), Halle 2, Stand A18.

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Schnell und übersichtlich in einer einzigartigen Darstellung erhalten Sie das Wetter von heute und den nächsten vier Tagen – unterteilt in praktische Drei-Stunden-Intervalle. Testen Sie auch die Funktion «Bodentemperatur», sie zeigt die Temperatur fünf Zentimeter im Boden an.

Das iPhone ermittelt Ihren aktuellen Standort und zeigt Ihnen das lokale Wet-ter an. Sie können aber auch das Wetter via Postleitzahl- oder Ortseingabe von jedem beliebigen Ort der Schweiz abfragen, als Favorit hinzufügen und dann direkt auf-rufen.

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Nachts auf die Loipe

Schneebeglänzte Felder, ein grossartiges Bergpanorama und eine vom Winter verzauberte Welt: In Klosters-Serneus ist das allgegenwärtig. Auf rund 50 Kilometer Langlaufloipen lässt sich in dem schweizerischen Skisportort die Landschaft erkunden. Seit einiger Zeit auch im Dunkeln.

Wo es wirklich darauf ankommt: Beim Roche-Bau 1 in Basel, mit 178 Meter das im Moment höchste Gebäude der Schweiz, wurden Geilinger-Stützen® verwendet. Dabei weisen alle Stützen die Feuer-widerstandsklasse R90 auf. Ein Teil der Stützen in den oberen Geschossen muss zusätzlich einen Flug-zeuganprall überstehen, was dank dem Stahlmantel nachgewiesen werden konnte. Ausserdem verhin-dert der Stahlmantel sowohl im Brandfall als auch bei einem Anprall jegliche Betonabplatzungen.

Landschaftsbild einzufügen. Sie sollen auch im Sommer nicht als störend emp-funden werden, wenn die Anlage nicht genutzt wird. Weniger ist hier mehr. «Wir haben dem Bauherrn hohe Lichtpunkte empfohlen», erläutert Markus Elmer, Ge-schäftsführer Trilux Schweiz. «Dadurch konnten wir eine optimale Ausleuchtung der Loipe mit wenigen Masten erreichen.» Das schlägt sich auch positiv bei den Ver-kabelungsarbeiten nieder. Eingesetzt wer-den vor allem tiefstrahlende Strahler. Sie bringen das Licht direkt auf die gespurte Strecke und bieten dem Langläufer sehr gute Sichtbedingungen. Gleichzeitig wird das Streulicht minimiert, um für die An-wohner eine Belastung durch Lichtemis-sionen zu vermeiden. Seit drei Wintern ist die Nachtloipe nun in Betrieb und wird sehr gut angenommen.

Licht von Trilux erhellt eine drei Kilome-ter lange Loipe und verlängert so den Ski-spass für Touristen und Einheimische.Bei Nacht entfaltet die Alpenlandschaft noch einmal einen ganz eigenen Zauber. Gleichzeitig ist diese einzigartige Land-schaft ein Gut, mit dem man behutsam umgehen muss. Bei der Planung ist des-halb besonders darauf geachtet worden, die Lichtmasten möglichst unauffällig ins

«Für den Stellenwert von Klosters als Tou-rismusort ist die Nachtloipe sehr wichtig, und auch von den Einheimischen wird sie gern genutzt», führt Peter Tomaschett, Leiter des Tiefbauamts, aus. Die Gemein-de Klosters-Serneus und Trilux verbindet bereits eine langjährige Zusammenarbeit. Abschnittsweise wurde und wird unter anderem die Strassenbeleuchtung auf LED-Lichtlösungen von Trilux umgestellt.

Trilux AG8957 Spreitenbachwww.trilux.com

Natürlich schlank, natürlich brandsicher

Geilinger-Stützen®, die Verbundstützen von Spannverbund, werden seit 1988 mit grossem Erfolg in der Schweiz und im deutschsprachigen Ausland eingesetzt. Unsere langjährige Erfahrung und unser Know-how erlauben uns, die Stützen welt-weit einzusetzen. So haben wir schon Bau-vorhaben in ganz Europa, in den USA und im arabischen Raum realisiert. Durch die periodisch ändernden Nor-men sowie die Einführung der Eurocodes müssen unsere Produkte ständig weiter-entwickelt werden. Wir sind die einzige Schweizer Firma, die für ihre Produkte über «Allgemeine bauaufsichtliche Zulas-sungen» vom deutschen Institut für Bau-technik in Berlin verfügt. Diese geniessen den höchsten Stellenwert im deutschspra-

Geilinger-Stützen® sind wesentlich schlan-ker als Betonstützen. Wegen der glatten Stahloberfläche und dank des schlanken Querschnittes ergeben sich ästhetisch an-spruchsvolle Lösungen sowie eine optimale Raumausnutzung. Der schlanke Quer-schnitt ermöglicht ausserdem transparente Konstruktionen mit den heute weit verbrei-teten Glasfassaden.

chigen Europa und werden weltweit an-erkannt. Dahinter stehen jahrzehntelange Forschung in Zusammenarbeit mit nam-haften Professoren in Deutschland und der Schweiz. Unsere Kunden erhalten da-durch kompromisslose Sicherheit nach den höchsten Standards.

Spannverbund Bausysteme GmbH8180 Bülachwww.spannverbund.ch

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Eine standardisierte Berufsausbildung mit Berufsschulen wie in der Schweiz kennen die USA nicht. Es gibt zwar die Berufs-lehre, sie ist aber auf Handwerksberufe beschränkt. Weniger als ein Prozent der amerikanischen Jugendlichen absolvieren eine solche Ausbildung. Die meisten Ju-gendlichen gehen von der obligatorischen Highschool aus ans College, die Uni oder sie steigen direkt ins Berufsleben ein. Dort werden sie «on the job» ausgebildet.Die Amerikaner wollen hier von der Schweiz lernen. Denn die Jugendarbeitslosigkeit ist in den USA über viermal höher als hierzu-lande. Die Amerikaner sehen im Ausbau der Berufslehre vor allem ein Mittel im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit. «Wir sind gekommen, um von Ihnen zu lernen», betonte darum der stellvertretende US-Arbeitsminister Christopher Lu bei sei-nem zweistündigen Besuch der Schindler Berufsbildung. Er wurde begleitet von der amerikanischen Botschafterin Suzi LeVine und von Josef Widmer, stellvertretendem

Schindler Berufsbildung inspiriert die USA

Direktor im Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI. Die Ame-rikaner sind nicht zuletzt interessiert an international tätigen Unternehmen, die so-wohl in der Schweiz wie den USA tätig sind und an beiden Orten Berufsleute ausbilden.

Jugendliche treffen ErfahreneDie US-Delegation wurde in Ebikon begrüsst von Silvio Napoli, CEO des Schindler Kon-zerns, sowie von Jürgen Kästle und Bru-no Wicki, Präsident respektive Leiter der Schindler Berufsbildung. Bruno Wicki prä-sentierte den interessierten Gästen einige Kennzahlen: Die Schindler Berufsbildung mit ihren 24 Trainern bilden heute Jugend-liche in 12 Berufen aus. Von den jährlich 1000 Bewerbungen schaffen es 80 Mädchen und Jungen zu einem Lehrvertrag, insge-samt werden zurzeit in Ebikon 160 und in den Geschäftsstellen 140 Jugendliche ausge-bildet. Nach Abschluss der Lehre erhalten 55 Prozent einen Arbeitsvertrag bei Schind-ler, 20 Prozent gehen an eine Fachhoch-

schule, der Rest verfolgt andere Karrierewe-ge. Jürgen Kästle ergänzte: «Das Geheimnis unseres Erfolges liegt nicht zuletzt darin, dass wir in unserer Berufsbildung Jugendli-che verschiedenster Lehren mit erfahrenen Berufsleuten zusammenbringen.»

«It works!»Die Gäste aus den USA nutzten den Besuch zu interessanten Begegnungen mit Schind-ler Lernenden: Die angehende Konstruk-teurin Judit Hecke informierte über die Anforderungen und Lerninhalte ihrer Leh-re. Sie zeigte ein selbst hergestelltes Modell eines auf und ab fahrenden Aufzuges im Schacht, was US-Botschafterin Suzi LeVi-ne verdutzt kommentierte: «Unbelievable, it works! Der Elektroniker-Lernende Pas-cal Grüter demonstrierte den Gästen ein praktisches Experiment mit einer elektro-nischen Schaltung und erklärte ein selbst geschriebenes Software-Programm. Be-sonders beeindruckt waren Arbeitsminis-ter Christopher Lu und Botschafterin Suzi LeVine schliesslich von den Ausführungen des Polymechaniker-Lernenden Tobias Herzog. In bestem Englisch erklärte er, wie er Metallteile auf einer CNC-Fünfachsen- Fräsmaschine bearbeitet. «Outstanding», fand Suzi LeVine, «dass ein Jugendlicher in Ausbildung eine mehrere hundertausend Franken teure Maschine bedienen kann.»Um der Berufslehre zu mehr Gewicht zu verhelfen, hoffen die Amerikaner nun auf Unternehmen wie Schindler. In nächs-ter Zeit soll zwischen den USA und der Schweiz eine entsprechende Absichtserklä-rung unterzeichnet werden. Wie allerdings die Zusammenarbeit konkret aussehen soll, ist noch unklar. Der Leiter der Schindler Berufsbildung, Bruno Wicki, betonte am Rande der Veranstaltung, dass das Unter-nehmen Schindler bereit sei, in Zukunft einen Beitrag zu leisten, damit mehr Ju-gendliche in den USA eine richtige Berufs-bildung machen können.

www.schindlerberufsbildung.ch

Die USA interessieren sich für das duale Bildungs-system der Schweiz. Deshalb besuchten US-Arbeits-minister Christopher Lu und US-Botschafterin Suzi LeVine Anfang Juni die Schindler Berufsbildung.Text: Beat Baumgartner, Schindler Aufzüge AG // Foto: zvg.

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In Zusammenarbeit mit den Verbänden VSEI, Suissetec, Holzbau Schweiz, Gebäu-dehülle Schweiz und dem Verein Minergie Schweiz hat das Bildungszentrum Bau eine zweitägige Ausbildung zur Problematik bei Schnittstellen von Minergie-Bauten erar-beitet. Die neue Ausbildung zum «Baufach-mann Minergie» im Campus Sursee wurde am Montag und Dienstag, 22. und 23. Juni 2015 erstmals durchgeführt. An der Aus-weisübergabe am Dienstag, 23. Juni wurden die erfolgreichen Absolventen von Chris-tian Röthenmund, Geschäftsführer Minergie Schweiz, geehrt. Sensibilisierte Mitarbeitende Christian Röthenmund, Geschäftsführer von Minergie Schweiz, wies in seiner Ansprache darauf hin, dass bei energieeffizienten Ge-bäuden eine sorgfältige Ausführung noch wichtiger ist als bei anderen Bauten. Dort könnten kleine Fehler in der Umsetzung von Details fatale Folgen haben – zum Beispiel für

die Luftdichtigkeit. Das Ziel der neuen Wei-terbildung ist es, alle am Bauprozess Beteilig-ten zu sensibilisieren. Es reicht nicht, nur die Planer einzubeziehen, es muss auch auf die korrekte Ausführung auf der Baustelle geach-tet werden, damit eine durchgängige Qualität erreicht wird. Dies bei allen massgeblich be-teiligten Gewerken. Die Weiterbildung richtet sich daher an Bauführer, Baupoliere, Bauvor-arbeiter und Facharbeiter der Gewerke Holz-bau, Polybau, Baumeisterarbeiten, Haustech-nik HLS und Elektroinstallation. Mit dem Ziel, dass auf allen Stufen die notwendigen Fähigkeiten lückenlos vorhanden sind. In der Ausbildung zum Baufachmann Minergie werden den Teilnehmenden die unterschied-lichen Minergie-Standards und deren spezifi-sche Anforderungen auf der Baustelle vorge-stellt. Sie wissen, auf was bei der Ausführung von Bauteilen und Übergängen zu achten ist. Dabei erkennen sie die wichtigen Schnittstel-len unter den verschiedenen Gewerken und können mögliche Probleme korrekt angehen. Praxisnah mit Musterhaus Die wichtigen Schnittstellen werden für die Teilnehmer am eigens für die Weiterbildung erstellten Musterhaus sichtbar. Die Auswir-kungen von Fehlausführungen werden an-hand eines Luftdichtigkeitstests im Musterge-bäude erlebbar gemacht.

www.campus-sursee.ch, «Baufachmann Minergie»

Autorenhinweis Adrian Häfeli ist Leiter Hoch- und Tiefbau am Campus Sursee Bildungszentrum Bau.

Die Minergie im Bauablauf «Minergie Schweiz» hat die ersten Ausweise zum «Baufachmann Minergie» im «Campus Sursee» an Teilnehmende aus verschiedenen Gewerken übergeben. Die Absolventen der neuen 2-tägigen Ausbildung lernen das fachlich korrekte Ausführen von Minergiebauten kennen. Text: Adrian Häfeli // Fotos: Campus Sursee

Christian Röthenmund ist stolz, die ersten «Baufachmänner Minergie» zu begrüssen.

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72 verbandsinformation fab

Am 25. Juni 2015 wurden wir von Thomas Walthert beim Aus-stellungsraum im EG des Baufeldes E empfangen. Hier steht auch ein Modell im Massstab von 1:500 der Europaallee. Anhand dieses Modells und weiterer Exponaten durften wir die spannenden, mit fachtechnischer Kompetenz vorgetragenen Erläuterungen über die Geschichte zur Entstehung der Europaallee sowie zur Baulogistik von Gabriele Bühler geniessen. Bahnhof entwickelt sich zum Stadtquartier Der erste grosse Bahnhof in Zürich wurde anno 1847 als Sack-bahnhof für die «Spanisch-Brötli-Bahn» gebaut, da dies mit den damaligen Dampflokomotiven und deren Logistik auch der Zeit

entsprach. Für das Umrangieren der Züge und auch durch die Vergrösserung des Bahnhofs brauchte es mehr Gleisanlagen. Im Jahr 1926 wurde durch eine Schenkung das Land für die damalige Rangiergleise-Anlage an die SBB übergeben. Dies entsprach in etwa der heutigen Überbauung der Europaallee. Im Gleisfeld, etwa 500 Meter vor der Querhalle, entstand 1961 nach den Plänen von SBB-Architekt Max Vogt der imposante sechsstö-ckige Betonkubus, der seit 1966 das Zentralstellwerk Zürich beher-bergt. Seit Jüngstem ist es ein Schutzobjekt von überkommunaler Bedeutung und ist ins Inventar der kantonalen Denkmalpflege aufgenommen. Die Europaallee wird auf einer Fläche von rund 72’000 Quadratmeter in Etappen gebaut. Der Wohnanteil sollte

Haupt-Förder-Partner

Fachveranstaltung des FAB Zürich:

Baulogistik Europaallee Wie kommen so viel Personen durch eine Grossbaustelle, oder wie kann eine Grossbaustelle wie die Europaallee in Zürich, an einer zentralen Lage, mit einem sehr hohen Fussgängeraufkommen, ohne grössere Probleme funktionieren?Text: Peter Wepfer // Fotos: zvg.

Anschliessend an die kurzweiligen Vorträge mit einer Besichtigung der Baustelle von derPanorama-Plattform aus, konnten wir unserneu erworbenes Wissenbeim Apéro in der «il Caffè Bar» austau-schen und erweitern.

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verbandsinformation fab 73

KontaktSwiss Engineering STVFachgruppe Architektur und Bau ZHc/o Peter MoserAnkengasse 11A 8902 Urdorfwww.fab-zh.ch

Co-Förder-Partner

Büronauten AG Carlo Bernasconi AG Elektro Compagnoni AG IBFT – Institut für Bauphysik und Fassadentechnologie Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG

bei der Fertigstellung etwa 40 Prozent des Volumens ergeben. Es entstehen rund 400 Wohnungen in Miete und Kauf. Dazu kommen noch gerundet 170 Hotelbetten. Auf den gut 100’000 Quadratmeter Büroflächen sollen etwa 8000 Arbeitsplätze entstehen. Etwa die Hälfte davon wird Google belegen. Das bereits fertig gestellte Baufeld A von 40’000 Quadratmeter wird für Dienstleistungen von der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZ (etwa 12’000 Quadratmeter für 3000 bis 4000 Studierende) und weiteren Dienstleistern wie Banken, Retail, Gastro usw. genutzt. Die Bauhöhen der Baufelder werden im Schnitt auf 19 bis 22 m gebaut, in ausgewählten Feldern jedoch bis auf 40 Meter. Im Gesamten sind nur gerade rund 650 Parkplätze vorgesehen. Herausfordernde Logistik Der HB Zürich wird im Durchschnitt von 400’000 bis 500’000 Personen pro Tag frequentiert. Zusammen mit der Bautätigkeit bedeutet dies ein enormer logistischer Aufwand, wie uns Gabriele Bühler in ihrem Vortrag aufzeigte. Für diese Überbauung wurde ein übergeordnetes Baulogistikkonzept erstellt. Der technische Bericht wurde seit dem Jahr 2009 bereits dreimal überarbeitet, herführend von geänderten Realisie-rungsterminen, Rahmenbedingungen usw. Für die Realisierung der Baufelder B, D, F einschliesslich Europaplatz und Aufgang zur Europaallee, mit der neuen Velostation (für rund 1800 Velos), wurden Detailuntersuchungen durchgeführt. Als allgemeine Vorgaben für die Logistik mussten folgende Schwerpunkte beachtet werden:

-triebsphase

des letzten Baufelds

Parkgeschossen sowie die Anlieferstellen zu gewährleisten (der Baustellenverkehr wird, wo immer möglich, auf separaten Routen geführt)

Gleise im Hauptbahnhof durch den ordentlichen Bahnbetrieb sehr stark ausgelastet sind Fuhren für die Zusammenstellung der Fahrtenerzeugung wurden mit folgendem Auf-kommen berücksichtigt:

pro Tag. Hierfür wurden spezielle Transportrouten vorgegeben, für die Zu- und Weg-fahrt, mit Berücksichtigung des Bauablaufs der jeweiligen Bauetappen. Die Baulogistik wurde wie folgt angewendet:

-cer) eingesetzt. Wie die Erfahrung zeigt, hat sich dies bewährt. Die Anmeldung der Fahrten erfolgt über eine Plattform. Die Verantwortlichkeit liegt bei den einzelnen TU – es funktioniert gut, es gibt aber im Detail Anpassungen und Optimierungen.

Veranstaltungen 2015

Do, 22. Oktober, 13.00 Uhr Kanalbegehung im Zürcher Untergrund mit dem ERZ

Di, 10. November 2015, 18.00 Uhr Netzwerkapéro in der Stadt Zürich mit dem Präsidenten.

Besuchen Sie unsere neue Webpage (die neu auch für Mobilgeräte optimiert ist).

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Von der Komplexität der Einfachheit.Gewisse Regeln sind so dermassen einfach, dass man gut daran täte, sie nicht erklären zu wollen. Doch manchmal sind Menschen von der Einfachheit überfordert, was – um es in den Worten meines früheren Chefs zu wie-derholen – nur oberflächlich ein Widerspruch zu sein scheint.Als Synonyme für Einfachheit gelten Schlicht-heit, Simplizität und Schnörkellosigkeit, aber es kann auch für Bescheidenheit und Schlicht-heit stehen. Das Wort ist nicht nur positiv be-wertet: Wenn beispielsweise ein Mensch als einfach bezeichnet wird, so schwingen oft auch Adjektive wie uninteressant, dumm oder einfältig mit. In der Unternehmenskommunikation ver-hält es sich ähnlich wie mit Menschen – und damit wird die Sachlage komplex. Gerade wegen der omnipräsenten, digitalen Kommu-nikation und Informationsflut sind Menschen überfordert. Die Informationstechnologie, die einst angetreten ist, um unser Leben zu ver-einfachen, nimmt und engt uns immer mehr ein. Die Konsequenz liegt auf der Hand: Alles, was erklärt werden muss, hat im Alltag keine Chance.Wird das Prinzip der Einfachheit auf eine Website übertragen, so bedeutet dies nichts weiter, als dass eine ebensolche von einer star-ken Idee getragen, inhaltlich einfach struktu-riert und textlich gut geschrieben sein sollte.Genau daran scheitert aber ein Grossteil aller Websites im weltweiten Informationsdschun-gel: Unternehmen, komplexe Angebotspa-letten, erklärungsbedürftige Produkte oder Dienstleistungen verständlich zu beschreiben und bildlich darzustellen, ist die höchste (und schwierigste) Form der Kommunikation. Einfach zu kommunizieren, ist eine komple-xe Angelegenheit: Man muss den Mut haben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dennoch nicht eintönig oder langweilig zu wirken.

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Diego Bernardini

Susanne Kuntner

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Der «Flexible Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe» (FAR) ist eine gute Sache und wird dementsprechend von allen Beteiligten unterstützt. Doch ist der FAR in jedem Fall die Ideallösung für den ermüdeten Mitarbeiter? Was, wenn je-mand mit 55 die Kündigung erhält? Und was ist mit der Forderung nach Erhö-hung des Pensionsalters?

Ein knapp 56-jähriger Vorarbeiter kommt zur Personalberaterin und schildert sei-ne schwierige Situation: Nach jahrzehntelanger Tätigkeit auf dem Bau hat er sich auf die frühzeitige Pensionierung gefreut. Nun ist ihm gekündigt worden, und er sucht für die letzten gut drei Jahre verzweifelt nach einer Anstellung, um seine Beitragsjahre erfüllen zu können. Für eine feste Stelle kommt er kaum mehr in Frage, und mit temporären Jobs ist es praktisch unmöglich, drei Jahre lückenlos zu arbeiten. Solche und ähnliche Szenarien häufen sich: Immer mehr Bauunter-nehmen versuchen, ihre Teams sukzessive zu verjüngen. Für manchen verdienten Bauarbeiter wird der FAR so zur Farce.

Unter dem zunehmenden öffentlichen Spardruck werden zudem die Diskussio-nen über die Erhöhung des Rentenalters nicht abreissen. Ob sich der FAR ab 60 auf Dauer halten lässt, wenn in anderen Berufen bis 67 oder noch länger gearbeitet wird, scheint mir alles andere als gewiss zu sein.

Die erfolgreiche Lösungsfindung beginnt oft mit einer Utopie. Hin und wieder lasse ich deshalb bei komplexen Themen meiner Fantasie freien Lauf, bevor ich die Frage nach der Machbarkeit stelle. In einer solchen Kreativphase habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie künftig Karrieren im Baugewerbe aussehen könnten:

Junge Männer (und Frauen) beginnen mit der Berufslehre ihre Tätigkeit auf der Baustelle und üben diese bis maximal 50 aus. Danach werden sie in Wochenkur-sen umgeschult und übernehmen für weitere 15 Jahre anspruchsvolle Arbeiten im Büro, z.B. in Kalkulation, Devisierung oder Einkauf. Die körperliche Anstrengung wird dadurch zeitlich limitiert, die Unternehmen profitieren in anderer Form von der langjährigen Erfahrung. Indem die rein körperliche Arbeit um zehn Jahre reduziert wird, ist es vielleicht für manchen Mitarbeitenden möglich, länger zu arbeiten.

Utopie oder sinnvolles Zukunftsmodell? In jedem Fall eine Diskussion wert, mei-ne ich.

FAR – der Weisheit letzter Schluss?

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1144. M. Meesssse me miit Kt Koonnggrreesss fs füürrFFaacchlhleeuuttee uunndd BBaauuhheerrrreenn26. – 29. November 2015BERNEXPO, Bern

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Haben Sie eine Frage an unseren Rechtsexperten? Mailen Sie diese an [email protected]

In einem Planervertrag schlägt die Auf-traggeberin eine Mediationsklausel vor. Sollen wir als Planungsbüro darauf ein-gehen? Mediation ist ein alternatives Streitbeile-gungsmodell, in welchem die Parteien in einem strukturierten Verfahren und unter Mithilfe eines unabhängigen Dritten eine konstruktive Beilegung eines Konfliktes anstreben. Der Mediator strukturiert und leitet den Prozess, hilft bei der Aufarbei-tung der jeweiligen Interessenlagen und unterstützt damit die Lösungsfindung. Die Durchführung einer Mediation ist freiwil-lig. Wird sie von den Parteien vereinbart, dann in der Regel als erster Schritt in der Konfliktbeilegung. Scheitert die Media-tion, steht jeder Partei der Gang an die ordentlichen Gerichte offen. Wie jedes Verfahren hat die Mediation Vor- und Nachteile: Eine gut geführte Mediation und die Bereitschaft beider Seiten, sich auf einen konstruktiven Prozess einzulassen, kann viel zu einer raschen, einfachen und damit kostengünstigen Konfliktlösung beitragen. Eine zwingend durchzuführen-de Mediation kann aber auch eine Hürde sein auf dem Weg zum rasch gesuchten Gerichtsprozess. Wenn eine Partei nicht kooperiert, zum Beispiel bereits bei der Wahl des Mediators Obstruktion leistet, verzögert sich der ganze Prozess unnöti-gerweise. Wenn Mediation fix im Voraus vereinbart wird, empfiehlt es sich, mög-lichst klare Regeln zu definieren: Wie er-folgt die Wahl des Mediators? Welche An-forderungen sind an seine Qualifikation zu stellen? Wie lange soll der Prozess ma-ximal dauern? Zu beachten ist auch, dass eine Mediation natürlich immer auch erst später vereinbart werden kann, etwa im Rahmen von vorprozessualen Vergleichs-gesprächen zwischen den Parteien.

Die grösste Glasboden-brücke der Welt Brücken sind funktionale Bauwerke. Sie ermöglichen das überwinden eines Hindernisses. Bisweilen aber werden auch Brücken gebaut, die keinen wichtigen Zweck erfüllen, sondern nur den Kick bringen. Text: Beat Matter

Der erste Satz sagte dann eigentlich schon alles: «Ab Juli soll in China eine neue Attrak-tion schwindelfreie Urlauber anlocken», las man diesen Mai in einem Beitrag auf Spie-gelonline. Es geht also um eine Attraktion, beim Bau der längsten Glasbodenbrücke der Welt, die im Zhangjiajie-Canyon erstellt wird. Eine Attraktion, die ein Publikum anzieht, das weiter zieht, sobald irgendwo anders die nächste Attraktion lockt. Und Attraktionen mit Glasböden schossen in den letzten Jahren aus dem Boden wie Pilze.Die Glasbodenbrücke im Zhangjiajie-Can-yon in der chinesischen Hunan-Provinz soll nun vorderhand alles in den Schatten stellen, was an Glasbodenbrücken oder Brücklein oder Stegen bislang erstellt wurde. Noch wurde die Brücke offenbar nicht in Betrieb genommen. Es gibt keine Youtube-Videos von Begehungen, üblicherweise ein recht zu-verlässiger Indikator dafür, ob eine Urlauber-Attraktion bereits zugänglich gemacht wur-de. Auf unterschiedlichen Reiseplattformen wird denn auch von einem offiziellen Eröff-nungstermin im Oktober gesprochen. Ob die Brücke mittlerweile fertiggestellt wurde, war nicht in Erfahrung zu bringen. Entworfen wurde die chinesische Rekord-Attraktion von den israelischen Architekten Haim Dotam. Die Brücke überspannt stüt-zenfrei eine rund 300 Meter tiefe Schlucht. Die schlanke Stahlkonstruktion mit den qua-dratischen Glaselementen in der Mitte und den schräg seitlich verlaufenden Stahlkabeln soll «so unsichtbar wie möglich wirken», zitierte im Mai das Portal «ingenieur.de». Uneinigkeit herrscht bei den unterschiedli-chen News-Plattformen über die Masse der Brücke: Während Spiegelonline von 430 Me-tern Länge und sechs Metern Breite schrieb, wusste man etwa beim «Businessinsider» von 1247 Fuss Länge, was nur 380 Metern ent-spräche. So oder so wird die Brücke nach Er-

öffnung Anziehungskraft entwickeln. Nicht zuletzt, weil die Brücke nebst ihrer eigenen Rekordmasse auch noch den längste Bungee-Sprung der Welt ermöglichen soll. Auch Mo-deschauen sollen auf dem gläsernen Catwalk stattfinden.

Thrill-BoomIn den letzten Jahren hat es einen regelrech-ten Boom gegeben im Bau von Brücken oder brückenähnlichen Konstruktionen, die nur dazu dienen, Besuchern eine oft atemberau-bende Aussicht noch attraktiver zu präsentie-ren. Die Gäste schreihen nach immer mehr Kick, die Destinationen liefern ihnen den Thrill. Vor der Rekordbrücke im chinesischen Zhangjiajie-Canyon wurde deshalb bereits ein so genannter Skywalk als Teil eines regu-lären Wanderwegs ausgestaltet, bei dem die Wanderer auf einem 60 Meter langen Glas-stück laufen, unter dem es knapp 1500 Me-ter in die Tiefe geht. Inspirator dafür war der Skywalk im Erlebnispark des Grand Canyon in den USA. Seit 2007 können dort Besucher auf einer Art Schlaufe flanieren, die über den Canyonrand hinaus ragt. Unter deren Glas-boden geht es allerdings nur maximal 240 Meter hinab bis zu den Felsen. Bauten mit derselben Absicht gibt es auch in der Schweiz. Zu nennen ist etwa der Skyline Walk am Schilthorn oder der Skywalk in Chamonix, bei dem es sich allerdings eher um einen verglasten Erker über dem Boden-losen handelt. Auch der Stockhorn-Balkon gehört in diese Kategorie. Er hängt seit 2013 400 Meter über dem darunter liegenden Gelände. Der Balkon war Ersatz für eine ur-sprünglich angedachte Ringgalerie, die in den Medien «Piercing» genannt wurde. Das Pier-cing wurde verworfen. Das ist in der Regel eine gute Idee.

Dr. Mario Marti, Rechtsanwalt bei Kellerhals Anwälte,Bern, und Bau-rechtsspezialist

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Weniger Theorie und mehr Praxis Für ausgewählte Projekte arbeiten Stefan Kurath und Ivano Iseppi zusammen. Daneben betreiben sie ihre individuellen Büros. An ihre Projekte wollen die beiden unverkrampft und undogmatisch herangehen, ohne dabei die gestalterische Qualität aus den Augen zu verlieren.Redaktion: Esther Matter

Wir verstehen uns seit 2002 als Arbeitsgemeinschaft. Die Iseppi / Kurath GmbH ist ein 2006 von uns gegründetes Unternehmen, das für ausgewählte Aufgabenstellung und Projekte im Bereich Architektur, Städtebau, Raum- und Tourismusentwicklung zu-sammenarbeitet. Parallel zum Gemeinschaftsunternehmen führt jeder von uns sein eigenes Büro: Das Architekturbüro Iseppi AG in Thusis und die urbaNplus / Stefan Kurath / GmbH mit Arbeits-schwerpunkten in Architektur und Städtebau in Zürich. Mit der Zusammenarbeit vereinen wir unsere Kompetenzen im Bereich der Architektur, Denkmalpflege, Konstruktion, Ausführung, Städtebau, Projektentwicklungen für sanften Tourismus. Wir se-hen es als unsere Aufgabe, architektonische und städtebauliche Aufgabenstellungen unvoreingenommen, unverkrampft und un-dogmatisch anzugehen. In unserem Alltag steht die Architektur an erster Stelle. Unsere Aufgabe ist es, architektonische Inhalt mit den Bedürfnissen und Wünschen der Bauherrschaft in Einklang zu bringen. Architektur ist für uns deshalb nicht nur Form, son-dern auch Kultur. Architektonische Qualität und zufriedene Bau-herrschaften liegen uns gleichermassen am Herzen. Diese Hal-tung sowie das Interesse an Rohheit und Direktheit im Ausdruck und Erlebnis verbindet unsere Bauten. Wir plädieren deshalb für weniger Theorie und mehr Praxis.

Persönlich

Stefan Kurath, 39 Jahre, Architekt, Partner Iseppi-Kurath GmbH und Inhaber urbaNplus / Stefan Kurath / GmbH.Ivano Iseppi, 50 Jahre, Architekt, Partner Iseppi-Kurath GmbH und Inhaber Iseppi AG(www.iseppi-kurath.ch).Lieblingsobjekt: Alte Walsersiedlun-gen wie beispielsweise in Obermutten. Gute Architektur ist: Einfach und direkt in Konstruktion und Ausdruck. Traumobjekt: Ein Sakralbau.

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2014: Kulturtenn (umgebauter Heustall) in Obermutten GR. Multifunktionsraum mit Küche und Laden im bestehenden Hausteil. Der hohe Raum mit offenen Sichtbalken bietet Raum für verschiedenste Veranstaltungen. Die grossen Fenster geben den Blick frei auf das einmalige Alpenpanorama. 100 Prozent Leistungsanteil nach SIA 416.

2014: Besucherzentrum Viamala-Schlucht in Graubündenmit Laden, Kaffeebar, Terrasse, Ticketshop, Ausstellungsraumund Schluchtzugang. Das Tor zur Schlucht befindet sich an exponierter Lage in archaischer Landschaft. 100 Prozent Leistungsanteil nach SIA 416.

2008: Viamala-Autobahnraststätte Thusis mit Restaurant, Bar, Shop und Tankstelle. Aufgabe: Raststätte als Fenster zur Region. 100 Prozent Leistungsanteil nach SIA 416.

2011: Holzbau Abbundhalle Mani in Pignia (Graubünden). Abbundhalle und Werkstätte für die Mani Holzbau AG.

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Vorschau Oktober 2015

Die nächste Ausgabe erscheint am 30. Oktober 2015

Bäumig: Holzbau in neuen Varianten.

Sportlich: Die Tissot Arena in Biel.

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Ende Juli hat die Stadt Biel offiziell ihr neues Stadion erhalten. Die Tissot Arena vereint als multifunktionaler Sportkomplex ein Fussball- sowie ein Eis-hockeystadion. Weitere Sportplätze runden die neue Sportinfrastruktur ab. Wir stellen die sportliche Ertüchtigung Biels vor. Daneben spielen im nächsten Heft der Holzbau sowie alternative Energien eine zentrale Rolle. Und wir produzieren einen Sonderteil über die Aus- und Weiterbildung.

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