Internationaler Migrationsausblick 2012 - OECDDennoch ist die pro -Kopf Migration nach Deutschland...

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Internationaler Migrationsausblick 2012 Thomas Liebig Abteilung für Internationale Migration Direktion Beschäftigung, Arbeit und Sozialfragen OECD Pressebriefing im OECD Berlin Centre Berlin, 27. Juni 2012

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InternationalerMigrationsausblick 2012

Thomas LiebigAbteilung für Internationale Migration

Direktion Beschäftigung, Arbeit und Sozialfragen OECD

Pressebriefing im OECD Berlin Centre

Berlin, 27. Juni 2012

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Zentrale Themen

• Generelle Entwicklung

– Migrationsflüsse

– Arbeitsmarktsituation von Migranten

– Migrationspolitik

• Beitrag der Migration zum Strukturwandel auf demArbeitsmarkt

• Migration und Asien

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Trends in der Migration (I)

• 4.1 Millionen Migranten sind in 2010 in die OECD zugewandert, einRückgang von 2.5% gegenüber 2009 (dritter Rückgang in Folge) aber vorläufige Zahlen für 2011 weisen auf leichten Anstieg hin

• Starker Rückgang vor allem in den von der Wirtschaftskrise starkbetroffenen Staaten (Rückgang zwischen 10% für Spanien undItalien und 55% für Irland)

• Vor allem Personenfreizügigkeit (innerhalb der erweiterten EU) stark• Vor allem Personenfreizügigkeit (innerhalb der erweiterten EU) starkzurückgegangen– Rückgang um 470 000 Personen seit 2007 (75% des gesamten

Rückgangs der Migration), vor allem in Irland, Spanien, Italien

– Anstieg in DE, DK, NL und NO

– Personenfreizügigkeit trägt dazu bei, Arbeitsmarktungleichgewichte zubeseitigen, aber der Effekt ist nicht sehr stark (maximal 6% der Ungleichgewichte in der EU)

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Trends in der Migration (II)

• Deutschland hatte nach vorläufigen Zahlen OECD-weitden stärksten Anstieg der Migration in 2010/2011; parallel dazu hat die Abwanderung aus Deutschlandebenfalls abgenommen

• Stagnation in Österreich in 2010, aber ebenfallsdeutlicher Anstieg in 2011

• Die Schweiz hatte erneut den Spitzenplatz bei der pro-Kopf Zuwanderung aus der OECD

• IMO 2012 enthält erstmals Zahlen für die EU insgesamt:– In 2010 sind 1.2 Millionen Migranten aus Nicht-EU Ländern

dauerhaft in die EU eingewandert, verglichen mit 1 Million in die Vereinigten Staaten

– 40% davon sind Arbeitsmigration (USA: 6%)

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Überwiegende Mehrheit der dauerhaften Zuwanderung nach Deutschland, Österreich & der Schweiz kommt aus erweiterter EU

60%

80%

100%

Zusammensetzung der dauerhaften Zuwanderung nach Migrationsgrund, 2010

0%

20%

40%

Arbeit Personenfreizügigkeit Familie Humanitäre und sonstiges

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Vor allem die Migration aus der erweiterten EU hat stark zugenommen

Migration aus ausgewählten EU-Ländern nach Deutschland

10.000

12.000

14.000

16.000

Jan-Jun 2010

Jul-Dec 2010

0

2.000

4.000

6.000

8.000

Griechenland Irland Portugal Spanien

Jan-Jun 2011

Jul-Dec 2011

Dennoch bleiben die Flüsse wesentlich niedriger als aus Polen, Rumänien oder

Bulgarien

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Dennoch ist die pro-Kopf Migration nach Deutschland deutlich unter dem OECD-Schnitt…

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

Dauerhafte Migration in die OECD-Länder & Russland,

ausgewählte Länder, in Prozent der Bevölkerung, 2010

0,0

0,2

0,4

0,6

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…obwohl auch in Deutschland fast jeder fünfte Eintritt in das beschäftigungsfähige Alter ein Neuzuwanderer ist

Geschätzter Anteil der dauerhaften Zuwanderung an den gesamten

Eintritten in das arbeitsfähige Alter, 2010

BelgienSüdkorea

EU o. Personenfrz.Frankreich

USADeutschlandTschechien

RusslandJapan

Mexiko

0 10 20 30 40 50 60

SchweizNorwegen

NeuseelandAustralienDänemark

KanadaSpanien

ItalienSchweden

GroßbritannienNiederlande

ÖsterreichPortugal

OECDIrland

FinnlandBelgien

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Selbst unter Beibehaltung der gegenwärtigen Migrationsflüsse ist ab ca. 2015 ein Rückgang der

Bevölkerung im Erwerbsalter zu erwarten Eintritte in das erwerbsfähige Alter durch Jugendliche und Neuzuwanderung, in 2015 unter der

Annahme gegenwärtiger Migrationstrends

Vereinigtes KönigreichNorwegenSchweden

Vereinigte StaatenAustralien

IrlandKorea

NeuseelandMexiko

0,0 1,0 2,0 3,0

JapanTschechische Rep.

ItalienDEUTSCHLAND

SpanienFinnlandPortugal

EU (ohne Personenfrz.)SCHWEIZ

NiederlandeFrankreich

BelgienKanada

ÖsterreichDänemark

OECD DurchschnittVereinigtes Königreich

Jugendliche relativ zu Ausgängen

Bruttoneuzuwanderung relativ zu Ausgängen

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Die Beschäftigungssituation der Migranten hat sich in Deutschland und Österreich gegen den OECD-Trend stark verbessert

-6

-4

-2

0

2

4

6

Veränderung in den Beschäftigungsquoten (in Prozentpunkten) von 2008-2011

Vor allem die Beschäftigung zugewanderter Frauen hat zugenommen; Zuwächse gab es insbesondere bei den haushaltsnahen

Dienstleistungen (EU-weite Zunahme der Beschäftigung von Migranten in diesem Sektor seit 2008: über 400 000 Personen – in

Deutschland: 70 000 Personen)

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-12

-10

-8

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ES

PIR

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AU

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RD

EU

Zuwanderer

Nicht-Zuwanderer

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Beitrag der Migration zum Strukturwandel amArbeitsmarkt

2000-2010:

• OECD-weites Wachstum des Arbeitskräftepotentials um11% (DE: 5%; AT: 11%; CH: 13%)

• 500 000 hochqualifizierte Migranten nach Deutschlanddauerhaft eingereist– Österreich: 60 000– Österreich: 60 000

– Schweiz: 250 000 – bezogen auf die Bevölkerung der höchsteWert in der OECD (nach Luxemburg)

• Neumigranten machten in Europa 24% der Eintritte in die am stärksten zurückgehenden Beschäftigungsfelderund 15% der Eintritte in die stark wachsendenBeschäftigungsfelder aus

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Entwicklungen in der Migrationspolitik

• Weiterhin starker Fokus auf Integration, vor allem imBereich der besseren Nutzung der Qualifikationen von Migranten (Anerkennung, etc.)

• Trend weg von angebotsorientierter Arbeitsmigration(d.h. Arbeitsmigration ohne konkreten Arbeitsplatz)(d.h. Arbeitsmigration ohne konkreten Arbeitsplatz)

• Zunehmender Fokus auf Mangelberufen

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Migration und Asien

• Asien ist die wichtigste Herkunftsregion neuer Migration in die OECD, insbesondere Chinesen (jeder 10. Migrant) und Inder (jeder20. Migrant)

• 40% der Migranten aus Asien sind hochqualifiziert

• Deutschland ist das OECD-Land, in dem die Migration aus Asien die relativ geringste Bedeutung hat (nur 2% der Migrantenbevölkerung); relativ geringste Bedeutung hat (nur 2% der Migrantenbevölkerung); auch in Österreich und der Schweiz (je 6%) bislang nur geringeBedeutung

• Zunehmende Bedeutung jedoch auch in den deutschsprachigenLändern im Bereich der Studentenmigration (fast jeder zehnteStudienanfänger, der zum Studieren nach Deutschland kam, istChinese)

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Herzlichen Dank für IhreAufmerksamkeit!

Für weitere Informationen zur Arbeit derFür weitere Informationen zur Arbeit derOECD im Bereich Migration und Integration:

www.oecd.org/migration

[email protected]