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Auf Spurensuche in Framlingham

Legends-WorkshopsNEIL DIAMONDWelthits zwischenGlamour & Tiefgang

GLEN CAMPBELLVon der Wrecking Crew zumRhinestone Cowboy

Ed Sheeran

InterviewsFury in the

SlaughterhouseMartin Harley

Allison Moorer

PorträtGitarren

Meckbach

Zu gewinnenIBANEZ

AE245-NT

4 1 9180 7 2 0690 3

0 6Acoustic-Dreams: Lietz Guitars WB Style C

Test & Technik: Cole Clark Angel AN2E-HSBB +Ovation 1627 Glen Campbell+TakamineEF-508C+Hopf AC65-45 DN +Schertler Roy 100 +Acus Oneforstrings Cremona u.v.m.

magazin für akustikgitarristen [6] 2017

D: F 6,90 A: F 7,90 BeNeLux: F 8,10 CH: SFR 12,00 I: F 9,50 ESP: F 9,50

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$ Simon & GarfunkelThe Sound of Silence

# Terry ReidSeed of Memory

" ColdplayThe Scientist

! Maren MorrisMy Church

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lieder, stark wiepflastersteine

Liebe Leute,

Ed Sheeran ist ein Phänomen: egal, ob al-leine mit seiner Gitarre oder mit Hochka-rätern wie Beyoncé oder Blues-Man GaryClark Jr. im Arm – der kleine Mann mit dergroßen Stimme hat spätestens mit seinemHit „I See Fire“ auch den letzten Chart-Muf-fel vom Sofa gerockt.

Unsere Kollegin Natalie hat sich in EdsHeimatort, einem Nest namens Framling-ham, auf Spurensuche begeben, die schau-rige Burg der echten Bloody Mary entdecktund sogar in Eds Stammkneipe ein Bier be-stellt. Nachlesen kann man das ab Seite 26.

Außerdem widmen wir uns in dieser Aus-gabe dem jüngst verstorbenen „RhinestoneCowboy“ Glen Campbell sowie der Lebens-geschichte von Neil „Glitzeranzug“ Dia-mond. Die Wege der beiden Legenden sindpraktisch mit Hits gepflastert.

Also, ran an die Saiten – und am bestenselbst einen Kracher schreiben. Wäre dochgelacht …

Stephan Hildebrand

gelacht …

Stephan Hildebrand

4

inhalt

● workshop-specials& interviews

26 Workshop-Special:Ed Sheeran

36 Interview:Fury in the Slaughterhouse

40 Interview: Allison Moorer

42 Acoustic-Legends:Neil Diamond

52 Interview: Martin Harley

54 Acoustic-Legends:Glen Campbell

● workshops64 Classic Corner

Johann Sebastian Bach –Prélude D-Dur BWV 1007

68 UkuleleErnest Kaleihoku Ka’ai –„Hone Aka Wai Blues“

70 SongbegleitungThe Doobie Brothers –„Long Train Runnin’“

72 FingerstyleBlues-Solo à la Muddy Waters

26workshop-special

Ed Sheeran

96Test:

SchertlerRoy

90Test:KremonaM10EDreadnought

80Acoustic-Dreams:Lietz GuitarsWB Style C

86Test:Ovation 1627Glen CampbellSignature

94Test:Dieter HopfAC65-45Dreadnought

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inhalt

76Porträt: Gitarren meckbach

36Interview: Fury in the slaughterhouse

40Interview: allison moorer

● test & technik76 Porträt: Gitarren Meckbach

80 Acoustic-Dreams:Lietz Guitars WB Style C

84 Cole Clark Angel AN2E-HSBB

86 Ovation 1627 Glen Campbell

88 Takamine EF 508C VN

92 Ibanez AE245

94 Hopf AC 65-45 DN

96 Schertler Roy

98 Acus Oneforstrings Cremona

100 Zubehör: Adamas Nuova &Historic Reissue

102 Zubehör: Vivo Adjustrite

● songs107 Simon & Garfunkel

„The Sound of Silence“

113 Terry Reid„Seed of Memory“

117 Coldplay„The Scientist“

125 Maren Morris„My Church“

● rubriken3 Editorial

6 Downloads

7 CD-Booklet

10 Acoustic-News

12 Tourdates

20 CD-Rezensionen

24 Aboanzeige

79 Giveaway: Ibanez AE245 NT

104 Händlerverzeichnis

106 Letzte Saite/Anzeigenindex/Impressum

7

booklet

CD-B

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et SongSSimon & GarfunkelThe Sound of Silence1. Song............................(108 bpm) 3:10

SongSTerry ReidSeed of Memory2. Song..............................(65 bpm) 4:56

SongSColdplayThe Scientist3. Song..............................(73 bpm) 5:09

SongSMaren MorrisMy Church4. Song..............................(77 bpm) 2:41

workShop-SpecialEd Sheeran5. Bsp. 1..........................(116 bpm) 0:256. Bsp. 2............................(98 bpm) 0:197. Bsp. 3............................(86 bpm) 0:308. Bsp. 4..........................(112 bpm) 0:169. Bsp. 5..........................(132 bpm) 0:2410. Bsp. 6........................(110 bpm) 0:25

acouStic-legendSNeil Diamond11. Bsp. 1........................(124 bpm) 0:4512. Bsp. 2........................(122 bpm) 0:3013. Bsp. 3........................(116 bpm) 0:2914. Bsp. 4..........................(86 bpm) 0:3115. Bsp. 5........................(105 bpm) 0:2516. Bsp. 6........................(128 bpm) 0:42

acouStic-legendSGlen Campbell17. Bsp. 1..........................(105 pm) 0:3018. Bsp. 2..........................(90 bpm) 0:2719. Bsp. 3..........................(83 bpm) 0:2720. Bsp. 4..........................(85 bpm) 0:4521. Bsp. 5........................(124 bpm) 0:2522. Bsp. 6........................(124 bpm) 0:23

workShopClassic Corner23. Bsp.1............................(80 bpm) 2:2624. Bsp. 2..........................(60 bpm) 1:26

workShopUkulele25. Intro............................................. 0:4826. Ansage Bsp. 1 ............................. 0:1427. Bsp. 1..........................(90 bpm) 0:3628. Ansage Bsp. 2 ............................. 0:0429. Bsp. 2..........................(90 bpm) 0:37

workShopSongbegleitung30. Bsp. 1........................(120 bpm) 0:2331. Bsp. 2........................(120 bpm) 0:19

workShopFingerstyle32. Bsp. 1..........................(76 bpm) 0:5133. Bsp. 2..........................(70 bpm) 0:4834. Bsp. 3..........................(70 bpm) 0:2835. Bsp. 4..........................(70 bpm) 0:48

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könnt ihr auch downloaden

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2017

Simon & garfunkelThe Sound of Silence

terry reidSeed of Memory

coldplayThe Scientist

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workshop-special ed sheerantrack

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Es ist ein beschwerlicher Wegnach Framlingham. Gut an-derthalb Stunden dauert esvom Bahnhof der britischenHauptstadt London bis nach

Wickham, dem nächstgelegenen und ansöffentliche Verkehrsnetzwerk angeglie-derten Ort. Erreicht man den eingleisigenBahnsteig, gilt es, weitere 15 Minuten mitdem Auto zurückzulegen, um Ed SheeransHerkunftsort zu erreichen. Ein Bus fährt nurunregelmäßig.

Doch die Fahrt lohnt sich für alle, diesich für den Mann hinter den Hits wie „Pho-tograph“ (Bsp. 1), „Thinking Out Loud“(Bsp. 3) oder „Shape of You“ (Bsp. 4) in-teressieren. Framlingham gehört zu EdSheeran wie seine roten Haare, seine Loop-Station oder seine diversen Mini-Martins.

Edward Christopher Sheeran wurde zwar1991 in Halifax in West Yorkshire geboren,doch sehr bald zog es die Familie nachFramlingham in der Nähe der britischenOstküste. Und hierher kehrt der große Pop-star immer wieder zurück. Wenige Kilome-ter vom Dorf entfernt hat er sich ein Anwe-sen bauen lassen, viele seiner Texte spielensich hier ab.

Bereits die beschwerliche Anfahrt nachFramlingham hat Ed in mehreren Songsmusikalisch verarbeitet. In „English Rose“,dem romantischen Bonus-Track des zweitenAlbums X, heißt es etwa: „Also bin ich

dem Intro draufschaffen. Ein weiteres Ge-schäft am Marktplatz, das eindeutig unterEds Einfluss steht, ist der Charity-Shop desSaint Elizabeth Hospice. Im Schaufensterfinden sich einige Schmuckstücke, die mitSongtexten von Ed Sheeran ausgestattetsind. Eine Werbemaßnahme, um merchan-dise-geile Groupies anzulocken? Mitnich-ten. Eds Mutter Imogine Sheeran fertigt siean; die Einnahmen kommen dem Kranken-haus zugute.

Vor einiger Zeit spendete Ed drei Klei-dersäcke an den Wohltätigkeitsladen seinesHeimatdorfs. Sie brachten immerhin 35.000britische Pfund ein, wie die ehrenamtlicheMitarbeiterin Rachail Pollard zu berichtenweiß. „Das meiste Geld bekamen wir für dieKleidung, die er bei seinem Gastauftritt imFilm Bridget Jones’ Baby trug. Wir konntenbei den anderen Kleidungsstücken nichtbeweisen, dass die Klamotten wirklich vonEd waren – im Falle des Films war die Sa-che allerdings klar.“

Die abgetragenen Sneakers, benutztenJeans und durchgeschwitzten Hemden ver-kaufte Rachail nicht allein. „Hugo hat einentollen Job gemacht, er ist hier mittlerweileebenfalls so etwas wie ein kleiner Star.“ WieHugo das angestellt hat? Nun ja, Grundvor-aussetzung waren wohl seine roten Haareund die Tatsache, dass auch er aus Fram-lingham stammt. Für das Musikvideo von„Castle on the Hill“, das in Framlingham

meinen Weg gegangen, über langatmigeLandstraßen. Aber mein Herz schlägt immernoch für meine Heimat und meine eng-lische Rose.“ Im Hit seines aktuellen Al-bums Castle on the Hill singt er: „Ich binauf meinem Weg. Fahre mit neunzig dieseLandstraßen hinunter.“

Mit Castle on the Hill hat er seinemWohnort endgültig ein Denkmal gesetzt:Die Burg auf dem Hügel heißt offiziellFramlingham Castle, erbaut im Jahr 1148.Um die große mittelalterliche Festung zuerreichen, muss man zunächst das ganzeStädtchen bergauf durchqueren.

Songwriting im caféBetritt man den Marktplatz an einem für dieGrafschaft Suffolk typisch regnerischen Tag,findet man schnell Zuflucht im „The Dan-cing Goat“, einem kleinen Café, das bei denEinwohnern ebenso beliebt ist wie bei somanchem Wanderer, der sich hierher verirrt.Hier hat Ed Sheeran als Teenie seine Songsgeschrieben. Dave, der Besitzer, ist ein guterFreund von ihm. Über dem Tisch, an dem Edgern den Stift zückte, hängt nun eine Versi-on seines ersten offiziellen Albums + miteiner Widmung an die tanzende Ziege.

Auf diesem Werk findet sich auch derweniger bekannte, da nicht als Single aus-gekoppelte Song „Bloodstream“. Hier be-weist Ed seine Fingerfertigkeit. In Beispiel2 könnt ihr euch das markante Picking aus

der Millionärvon nebenanwer ist eigentlich der rothaarige Bursche, der allein mit einer reisegitarre undseiner stimme ganze stadien füllt? wir haben uns exklusiv auf spurensuchebegeben und uns Ed Sheerans Heimatdorf framlingham in der englischengrafschaft suffolk ein bisschen näher angeschaut.

27

ed sheeran workshop-special

Neil Leslie Diamond erblickt am24. Januar 1941 in Brooklyndas Licht der Welt. Bis zu sei-ner High-School-Zeit ziehendie Diamonds regelmäßig um.

Der stetige Szenenwechsel im von Künst-lern bevölkerten New Yorker Stadtteil lässtNeils Begeisterung für Musik wachsen undihn schließlich neben seiner Klassenkame-radin Barbra Streisand in den „FreshmanChorus and Choral Club“ der Erasmus HallHigh School eintreten. Allerdings pflegendie späteren Ausnahmetalente kein innigesVerhältnis und treffen sich fast ausschließ-lich zu Zigarettenpausen vor der Schule.

Mit 16 wächst Diamonds Wunsch nachseiner ersten eigenen Akustikgitarre, als dieFamilie aufgrund der Militäreinberufungseines Vaters vorübergehend nach Wyo-ming zieht. Eine wichtige Inspirationsquellein dieser Startphase ist das Konzert desFolksängers Pete Seeger, der einen Gig imSurprise Lake Camp spielt, einem Ferien-lager für jüdische Kinder und Jugendlichein Upstate New York. Der Teenie bekommt,inzwischen wieder in Brooklyn ansässig,eine Sechssaitige und schreibt parallel zumGitarrenunterricht seine ersten Songs.

Neben der Begeisterung für Kompositi-onen ist Neil passionierter Fechter. Abseitsvon Musik und Kampfsport entwickelt ereine Liebe für die Poesie. Er schreibt Ge-dichte für attraktive Mitschülerinnen undgewinnt nicht selten dadurch deren Herz.Diese Art der literarischen Kunst hilft ihmenorm beim Feinschliff seines Könnens alsLiedtexter.

Zudem bringt das Talent auf der Fecht-bahn dem Jungspund ein Stipendium an der

New York University ein. Allerdings interes-siert den aufstrebenden Künstler der Studen-tenalltag nicht allzu sehr. Er fokussiert sichlieber aufs Songwriting, schwänzt daher oftdie Vorlesungen und bleibt nur aufgrundseines Sporttalents weiter immatrikuliert.Am Degen gelingt ihm sogar 1960 die Teil-nahme am Ranglistenturnier der US-ameri-kanischen Meisterschaften. Damit baut erseinen „Bonus“ an der Uni weiter aus.

35 cent pro tagKurz vor dem Abschluss an der NYU setztDiamond alles auf sein Talent als Kompo-nist und verlässt die Universität. Vor dieser

kühnen Entscheidung fährt der smarteMusiker einen Testlauf in der New Yor-ker Tin Pan Alley, dem damaligen Ost-küstenequivalent zur Music Row in

Nashville. Der dort ansässige VerlagSunbeam Music Publishing bietetihm einen Vertrag für 16 Wochenzu je 50 Dollar. Neil nimmt die Of-

ferte an und legt damit den Grund-stein als professioneller Songschreiber.

Nach diesem ersten Stelldichein alsAuftragskomponist wird Diamonds Kon-trakt nicht verlängert, und er beschließtkurzerhand, seine Songs auf eigene Demo-tapes zu bannen. Mit diesen Bändern undseinem High-School-Freund Jack Parker imGepäck landet er 1962 seinen ersten Plat-tenvertrag. Allerdings sind die beidenSingles des Duos, das unter „Neil and Jack“auftritt, erfolglos, und der Labeldeal wirdschnell annulliert.

Neil lässt sich von diesem Rückschlagjedoch nicht beirren und arbeitet weiter be-harrlich an seiner Karriere. Noch im selben

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acoustic-legends neil diamond

Neil Diamond ist mit über 135 Millionen verkauften alben und 38top-ten-notierungen einer der erfolgreichsten singer-songwriterder Musikgeschichte: mit nummer-eins-Hits wie „sweet caroline“,„i’m a Believer“ oder „song sung Blue“.

track

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DAS LEBENIN 80 WORTEN

eil Leslie Diamond erblickt am 24. Januar 1941 in Brooklyn das Licht der Welt. Bis zu sei-ner High-School-Zeit ziehen die Diamonds regelmäßig um.

Der stetige Szenenwechsel im von Künst-lern bevölkerten New Yorker Stadtteil lässt Neils Begeisterung für Musik wachsen und ihn schließlich neben seiner Klassenkame-radin Barbra Streisand in den „Freshman Chorus and Choral Club“ der Erasmus Hall High School eintreten. Allerdings pflegen die späteren Ausnahmetalente kein inniges Verhältnis und treffen sich fast ausschließ-lich zu Zigarettenpausen vor der Schule.

Mit 16 wächst Diamonds Wunsch nach seiner ersten eigenen Akustikgitarre, als die Familie aufgrund der Militäreinberufung seines Vaters vorübergehend nach Wyo-ming zieht. Eine wichtige Inspirationsquelle in dieser Startphase ist das Konzert des Folksängers Pete Seeger, der einen Gig im Surprise Lake Camp spielt, einem Ferien-lager für jüdische Kinder und Jugendliche in Upstate New York. Der Teenie bekommt, inzwischen wieder in Brooklyn ansässig, eine Sechssaitige und schreibt parallel zum Gitarrenunterricht seine ersten Songs.

Neben der Begeisterung für Kompositi-onen ist Neil passionierter Fechter. Abseits von Musik und Kampfsport entwickelt er eine Liebe für die Poesie. Er schreibt Ge-dichte für attraktive Mitschülerinnen und gewinnt nicht selten dadurch deren Herz. Diese Art der literarischen Kunst hilft ihm enorm beim Feinschliff seines Könnens als

Zudem bringt das Talent auf der Fecht-bahn dem Jungspund ein Stipendium an der

New York University ein. Allerdings interes-siert den aufstrebenden Künstler der Studen-tenalltag nicht allzu sehr. Er fokussiert sich lieber aufs Songwriting, schwänzt daher oft die Vorlesungen und bleibt nur aufgrund seines Sporttalents weiter immatrikuliert. Am Degen gelingt ihm sogar 1960 die Teil-nahme am Ranglistenturnier der US-ameri-kanischen Meisterschaften. Damit baut er seinen „Bonus“ an der Uni weiter aus.

35 cent pro tagKurz vor dem Abschluss an der NYU setzt Diamond alles auf sein Talent als Kompo-nist und verlässt die Universität. Vor dieser

kühnen Entscheidung fährt der smarte Musiker einen Testlauf in der New Yor-ker Tin Pan Alley, dem damaligen Ost-küstenequivalent zur Music Row in

Nashville. Der dort ansässige Verlag Sunbeam Music Publishing bietet ihm einen Vertrag für 16 Wochen zu je 50 Dollar. Neil nimmt die Of-

ferte an und legt damit den Grund-stein als professioneller Songschreiber.

Nach diesem ersten Stelldichein als Auftragskomponist wird Diamonds Kon-trakt nicht verlängert, und er beschließt kurzerhand, seine Songs auf eigene Demo-tapes zu bannen. Mit diesen Bändern und seinem High-School-Freund Jack Parker im Gepäck landet er 1962 seinen ersten Plat-tenvertrag. Allerdings sind die beiden Singles des Duos, das unter „Neil and Jack“ auftritt, erfolglos, und der Labeldeal wird schnell annulliert.

Neil lässt sich von diesem Rückschlag jedoch nicht beirren und arbeitet weiter be-harrlich an seiner Karriere. Noch im selben

„i’m a Believer“ oder „song sung Blue“.

Spielt immer noch auf den ganz großenBühnen dieser Welt: Neil Diamond

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FuthÜberall schließen Gi-

tarrengeschäfte. Daskleine Sortiment vomLaden um die Ecke

hat einfach keine Chance mehrgegen Online-Händler mitTausenden von Gitarren undkostenlosem Rückgaberechtinnerhalb des ersten Monats.Das sind nicht gerade die bes-ten Voraussetzungen, um einneues Geschäft zu eröffnen.

Martin Meckbach hat sichvor zwei Jahren trotzdem dazuentschieden, im Berliner Prenz-lauer Berg seinen eigenen Gi-tarrenladen inklusive Werkstattzu eröffnen. „Viele sagen mir,das war mutig. Aber keiner hatgesagt, es sei waghalsig. Unddas ist doch das Entschei-dende.“

Durch die Unterstützung derKreditanstalt für Wiederaufbau(KfW) rückte sein Traum vomeigenen Gitarrenladen finan-ziell näher. Nun läuft das Ge-schäft bereits seit zwei Jahren– und zwar so gut, dass Meck-bach mittlerweile einen Auszu-bildenden sowie einen Verkäu-fer beschäftigen kann.

Die Auftragslage der Werk-statt ist so hoch, dass es mit-unter drei Monate dauernkann, bis ein Auftrag bearbei-tet wird. Auf Kundenwunschfertigt Meckbach gemeinsammit seinem Azubi außerdemGitarren unter eigenem Namen:„Der Eigenbau ist etwas, indem ich eindeutig Potential fürdie Zukunft sehe.“ Und soriecht es auch, wenn man

Gitarren Meckbach betritt.Dank der offenen Räumlich-keiten fliegen manchmal Ho-belspäne aus dem Werkstattbe-trieb durch den Verkaufsraum.„Das ist sicherlich nicht opti-mal. Ich will aber, dass meinGitarrenladen so riecht undaussieht, als ob hier mit denInstrumenten gearbeitet wird.“

Begonnen hatte alles mit einerAusbildung zum Gitarrenbauerin der renommierten Werkstattvon Albert & Müller im hes-sischen Aarbergen.

Kurz darauf führte Meck-bach bereits eine Reparatur-werkstatt in Berlin, nur umsich zwei Jahre später füreinige Zeit vom Gitarrenbau

porträt: gitarren meckbach

handwerk mussman riechen könnenMartin Meckbach war lange Zeit für Marken wie gibson, Hagstromund Höfner als produktmanager tätig. all das war ihm allerdingsirgendwann zu weit entfernt von seiner eigentlichen leidenschaft:dem gitarrenbau.

test&technik porträt

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An der Verlosung des Giveaways teilnehmen könnt ihr auf unsererWebsite www.guitaracoustic.de, oder indem ihr eine Postkarte/Leserbriefmit vollständiger Anschrift an folgende Adresse schickt:PPVMEDIEN GmbH, stichwort „AE245", Postfach 57,85230 Bergkirchen

Einsendeschluss ist der 7.12.2017 (Datum des Poststempels).Mitarbeiter der PPVMEDIEN GmbH und deren Angehörigedürfen nicht teilnehmen; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Die Sigma JR12-40Eaus Ausgabe 4/17 hat gewonnen

Bernhard L. aus Zwickau

Die Ibanez AE245 ist eine schnörkellose undattraktive, nebenbei auch spitze klingendeAkustikgitarre, die dank massiver Decke,Cutaway und schlankem Hals nicht nur

Flitzefinger, sondern auch die E-Gitarristen begeis-tern kann – zumal diese sich dank besagtem schlan-ken Hals kaum umstellen müssen. Eine unkompli-zierte Plug’n’Play-Möglichkeit der Weitergabe einesPiezo-Signals ist ebenfalls an Bord. Was braucht manmehr für einen knackigen Live-Auftritt?

Die Ibanez AE245 wurde uns freundlicherweise vonder Firma Meinl zur Verfügung gestellt.

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test&technik acoustic-dreams

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lietz Guitars Wb style c

wenn der holzwurmträume hättethorsten sven lietz ist ein liebhaber historischer gitarren und fertigtdetailgetreue neuauflagen davon an. sein portfolio ist speziell:klassik- und flamenco-gitarren hat er ebenso im programm wiesteelstrings und lapsteels.

Wer auf Details steht, kann sich ausgiebig am Binding ergötzen

Thorsten Sven Lietzbaut neben „norma-len“ Gitarren auchModelle nach Art von

Weissenborn. Das sind jeneGitarren, die komplett hohlsind, inklusive des klobigenHalses, und überdies flach aufdem Schoß liegend gespieltwerden. Ursprünglich hat der1902 aus Deutschland emi-grierte Hermann Weissenborn– zumindest zu Beginn – inerster Linie konventionelleInstrumente gebaut: Gitarren,Ukulelen. Später kam dannauch die bekannte Weissenbornmit dem hohlen Hals hinzu.

Vorlage für die WB Style Cwar ein Exemplar von 1925. Esdürfte sich dabei um das Mo-dell Style B handeln, eine klei-ne Parlor mit Fensterkopfplatte.Thorsten Lietz hat ungeachtethistorischer Vorlagen, Mythenund Idealisierungen ein Instru-

ment vorgelegt, das den Testerin allen Belangen überzeugthat. Für sich eingenommenwäre die noch bessere Formu-lierung ...

Das fängt schon vor demÖffnen des Koffers an: Da, wosonst die Plakette mit demLogo des Kofferherstellers sitzt,hat Thorsten eine kleine Holz-plakette mit eingebranntemLogo angebracht. Klein, feinund eben ein liebevolles Detail.Nach dem Öffnen des Koffersklappt analog zum Deckel dieKinnlade runter, ganz nachdem Motto: Wenn der Holz-wurm Träume hätte.

Hier passt alles: traumhafteHölzer, kein Feilenstrich gingdaneben, es findet sich nichteine einzige matte Stelle imSchellack, die Bünde wurdensauber poliert, und das Ganzewiegt nicht einmal anderthalbKilogramm. Ein Traum.

Mit Holz begeistert man Gitar-risten, das ist beinahe ein Na-turgesetz. Dazu zählen nebenden altbewährten Augenöff-nern wie Riegel- und Vogel-augenahorn auch Koa oderMahagoni. Lietz weiß das wohlund hat für den komplettenKorpus – also Boden, Deckeund Zargen – massives gerie-geltes Mahagoni aus Indienverbaut. Ein Wahnsinnsanblick.Die Einfassung des Holz-Purf-lings rund um die Decke be-steht aus Palisander.

Harziges DrachenblutIn Zusammenspiel mit der ta-dellosen Schellackpolitur, diemit gefärbtem Schellack ausge-führt wurde, offenbart diesesHolz eine dreidimensionaleOptik, die man in dieser Klassenicht oft zu Gesicht bekommt.Gefärbt hat Thorsten den Schel-lack mit Drachenblut, dem Harz

des Drachenbaums, der in sei-ner ursprünglichen Form nurauf der Insel Sokotra im In-dischen Ozean heimisch warund ein Relikt der Kreidezeit ist.Hinzu kam das aus Australienstammende Accaroidharz, dasunter anderem die Aboriginesals Naturklebstoff nutzten. DasBracing fertigt Thorsten ausAlpenfichte. Da sag’ noch maleiner was gegen die Globalisie-rung, wenn so ein Instrumentdabei herauskommt ...

Der mit Hasenleim befes-tigte Hals mit seiner attrak-tiven Fensterkopfplatte inklusi-ve Diamond-Verstärkung amÜbergang zum Hals ist mitWaverly-Mechaniken samtEbenholzknöpfen in der klas-sisch-offenen Bauform ausge-rüstet. Diese sind nicht ganz sopräzise wie ihre modernenGeschwister. Ein andererMechanikentyp wäre aber

Sanft geschwungene Formgebung bei der Brücke

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acoustic-dreams test&technik

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