ISSN 1861- 9746 Verkaufspreis: 2,50 Euro H 6114 ......Geistliches Wort 114 „Sternstunden der...

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Schlesischer Gottesfreund ISSN 1861- 9746 Verkaufspreis: 2,50 Euro H 6114 62. JAHRGANG – AUGUST 2011– NR. 8 NACHRICHTEN UND BEITRÄGE AUS DEM EVANGELISCHEN SCHLESIEN Jesus Christus spricht: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Matthäus 7,7 Monatsspruch August

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Schlesischer GottesfreundISSN 1861- 9746 Verkaufspreis: 2,50 Euro H 6114

62. JAHRGANG – AUGUST 2011– NR. 8

NACHRICHTEN UND BEITRÄGE AUS DEM EVANGELISCHEN SCHLESIEN

Jesus Christus spricht:

Bittet, so wird euch

gegeben; suchet,

so werdet ihr finden;

klopfet an,

so wird euch aufgetan.

Matthäus 7,7

Monatsspruch August

Geistliches Wort 114

„Sternstunden der Menschheit” heißt ein lesenswertesBüchlein, vor Jahrzehnten von Stefan Zweig geschrieben;es erzählt von einigen Ereignissen und vor allem den daranbeteiligten Personen, die so etwas wie Vorbilder sein könn-ten, beispielhaft für Fortschritte der Menschlichkeit.

Ob es so etwas wie „Sternstunden des Lebens” beijedem Mensche gibt?, bei Ihnen?, bei mir?, – wesentliche,wichtige, leuchtende und kräftig weiterwirkende Stundenoder Ereignisse unseres Lebens? Es ist gut, gelegentlichinnezuhalten und zurückzublicken auf das eigene Leben:ob es darin so etwas gab. Oder gar auch „Sternstunden desGlaubens” ? Welches Ereignis würden Sie erzählen?

Johannes, der vierte Evangelist, hat in seinem Berichtüber das Leben Jesu ganz kurz auch über das Ereignisberichtet, das für sein Leben das wichtigste war, es vonGrund auf verändert und in eine neue Richtung gelenkt hat.Viele Jahrzehnte, wohl zwei Menschenalter später erinnerter sich genau: „es war aber um die zehnte Stunde” – gegen16 Uhr nachmittags nach unserer Tageseinteilung, das wardie „Sternstunde” seines Lebens.

„Johannes der Täufer stand am Jordan und zwei seinerJünger; und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er:„Siehe, das ist Gottes Lamm!” Und die zwei Jünger hörtenihn so reden und folgten Jesus nach. Jesus aber sah sich umund sah sie ihm folgen und fragte: Was sucht ihr? Sie abersprachen: Rabbi, wo ist dein Zuhause? Er aber sprach zuihnen: Kommt mit und seht selbst. Sie kamen und sahen`sund blieben diesen Tag mit ihm. Es war aber um die zehn-te Stunde. Einer von den beiden war Andreas, der Bruderdes Simon Petrus. Der findet seinen Bruder und spricht zuihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt:der Gesalbte Gottes. Und er brachte ihn zu Jesus.” (Johan-nes 1, 35-39)

Eines Nachmittags also, offenbar einige Tage nachdemer Jesus im Jordan getauft hatte, steht Johannes wieder amFlußufer und sieht über die große Menschenmenge, die zuihm, dem berühmten Bußprediger, gekommen war, undneben sich zwei seiner Jünger. Junge Leute, die ihr Eltern-haus, ihre Verwandtschaft, das Studium oder den Beruf ver-lassen hatten – vermutlich zum Entsetzen ihrer Eltern –,weil sie des bisherigen Lebens überdrüssig geworden sind,weil sie fragen und suchen nach einem Sinn des Lebens

über Geld und Karriere und Glück hinaus; weil sie mit kri-tisch und wach gewordenen Augen „hinter die Kulissen”schauen und hinter dieser Fassade so viel innere leere undUnwahrhaftigkeit sehen, und einen Glauben und eineFrömmigkeit, die nur Schein war und gar nichts bewirkteim Leben derer, die sich fromm nannten. Junge Leute alsoauf der Suche nach dem „besseren Leben”, nach einer sinn-volleren menschlichen Gesellschaft, mit einer tiefenSehnsucht nach wahrhaftem Glauben, rechter Liebe. Undihr Suchen hatte sie zu Johannes dem Täufer geführt; dem,so spürten sie, können wir vertrauen, bei dem stimmenWorte und Leben und Glauben überein.

Wo gibt es heute solche Vorbilder? Und welches Vorbildgeben wir?

Eines Tages passiert etwas ganz Großartiges. Da zeigtdieser Johannes der Täufer seinen Jüngern, die ihn so hochverehren, einen anderen: Geht zu dem da! Der kann nochmehr – nein, der IST noch mehr, viel mehr als ich. Demfolgt nach!

Die Selbstlosigkeit – und darin die Größe – diesesMannes verwundert und erstaunt mich immer wieder. Demlaufen seine Nachfolger nicht weg, nein, er schickt sie sel-ber weg, zu dem anderen, Größeren. Es ist nicht gleichgül-tig, wessen Jünger wir sind, wer unser Herr und Meister ist:Jesus nachfolgen, das ist das Beste, was ihr tun könnt – –etwas Besseres, einen besseren gibt es nicht. Man muß eshalt ausprobieren, einen anderen Weg gibt es nicht:„Kommt mit und seht selbst!”

„Es war aber um die zehnte Stunde”, als diese beidenJünger ihr bisheriges Idol und Ideal verließen. Und wir wis-sen, daß sie dann ihr Leben lang bei diesem Jesus geblie-ben sind. Daß sie bei ihm gefunden haben, was sie suchten:wirkliches, wahrhaftiges, echtes, volles Leben, das diesenNamen auch verdient. Einen Meister, der Worte hat, auf dieman bauen kann, „Worte ewigen Lebens”; einen, der vonMenschenliebe nicht nur redet, sondern der wirklich Zeithat für einen fragenden, suchenden, einen zweifelnden odergar auch verzweifelten Menschen. Und dem sie abspüren,daß er auch selber unter einem Größeren steht, nicht sichselbst sucht und seinen Vorteil, sondern die Ehre Gottes,seines himmlischen Vaters. Darum hat Johannes, der Evan-gelist sich sogar die genaue Uhrzeit gemerkt, zu der er Je-

GEISTLICHES WORT

Sternstunden des Lebens S. 114

BEITRÄGE

Rauschwitz –

ein preußisches

Kriegslager wird zum Wende-Datum

der schlesischen Kirchengeschichte

Fortsetzung S.115

Die jüdische Gemeinde in

Freiburg/Schlesien S. 118

VIA REGIA – Eine alte

Straße in neuem Licht S.120

Fleißig und fröhlich –

Schwestern haben eine

Segensspur hinterlassen S.124

Georg-Dehio-Kulturpreis S.125

EMPFEHLUNGEN S.125

TERMINE/VERANSTALTUNGEN S.126

AUS DER LESERGEMEINDE S.127

FUNDSTÜCK S.128

Titelbild: Portal einer Kirche in Bielitz

Foto: Edgar Kraus, Cottbus

Sternstunden des Lebens

BEITRÄGE115

Rauschwitz –ein preußisches Kriegslager wird zum Wende-Datum

der schlesischen KirchengeschichteFortsetzung

sus kennen lernte und so lieb gewann, daß er dann sein gan-zes Leben lang sein Jünger geblieben ist.

Wie bei dem anderen auch, Andreas hieß er. Der war sobegeistert von Jesus, daß er gleich auch seinen Bruder an-spricht und mitbringt, den Simon, der dann unter dem Na-men Petrus weltbekannt geworden ist.

Der eine wird zu Jesus geschickt, der andere wird zuJesus gebracht, wieder andere – so wird erzählt – ruft Jesusselbst zum Glauben und in die Nachfolge; die Wege, aufwelchen ein Mensch zu Jesus kommt, können sehr ver-schieden sein. Denken wir nur noch an den Christushasserund Christenverfolger Saulus – – oder denke jeder von unsdaran, wie es bei ihm selber dazu gekommen ist, daß er/sie

ein Christ und Nachfolger Jesu geworden ist. Auch dann,wenn wir Zeit und Stunde nicht so genau angeben könnenwie der Jünger Johannes. In jedem Fall: Sternstunde unse-res Lebens, Sternstunde unseres Glaubens. Wir sollten unsimmer wieder einmal daran erinnern.

Und auch dieses sollten wir noch wissen, damit wirweder in Schwärmerei noch in Resignation verfallen: dieEntscheidung für Jesus muß immer wieder einmal wieder-holt werden. Bei Petrus gleich mindestens dreimal, so wirdganz nüchtern erzählt. Aber jedes Mal führt sie uns einwenig näher zu Gott. Stärkt den Glauben, die Hoffnung, dieLiebe, den Frieden: Sternstunden des Glaubens.

Dietmar Neß

Aus zweihundert Jahren sind inzwischen 270 geworden -die nun ein Ereignis zurückliegt, das zu den „Schlüssel-Daten” der schlesischen evangelischen Kirche und Kir-chengeschichte gehört. Mit dem hier folgenden Wieder-abdruck eines damals, im Mai 1941, zum 200. Jahrestag inder letzten Ausgabe des „Evangelischen Kirchenblattes fürSchlesien” vor dem Verbot aller kirchlichen Zeitungendurch die Nationalsozialisten, erschienenen Aufsatzes solldaran erinnert werden, daß mit der schlichten Handlungder Ordination von zwölf jungen Geistlichen für schlesi-sche Gemeinden Kirchengeschichte geschrieben wurde, amBeginn dreier Kriege, in denen (fast ganz) Schlesien zurBeute des preußischen Staates wurde. – Der Verfasser die-ses Aufsatzes, Lic. Reinhold Schaefer, Pfarrvikar an derGustav-Adolf-Gedächtniskirche in Zimpel, ist im 2. Welt-krieg umgekommen. Es folgt hier der zweite Teil seinesTextes.

Die Kunde, daß da und dort evangelischer Gottes-dienst gehalten worden sei, daß der König vonPreußen selbst die Prediger dazu gesandt habe, ver-

breitet sich mit Windeseile in ganz Nieder- undMittelschlesien. Und sie hatte die Wirkung eines zünden-den Funkens bei den Gemeinden, die jahrzehntelang denGottesdienst im eigenen Ort entbehrt hatten, vor allem beidenen, die weit ab von jeder Friedens- oder Gnadenkirchegelegen waren. Jetzt bricht die ganze Sehnsucht derSchlesier nach dem Wort Gottes hervor und die Aussicht,einen eigenen Prediger zu bekommen, läßt sie alleRücksichten vergessen: die Gemeinden bedenken nicht,daß der junge Preußenkönig erst eineinhalb Monate imLande ist, daß er seine Überlegenheit über die Österreichernoch mit keiner Tat bewiesen hatte, daß noch keineSchlacht geliefert, noch keine schlesische Festung von denPreußen eingenommen war, ja daß Schlesien noch gar

nicht vollständig vom König besetzt war; sie bedenkennicht, daß eine Entscheidung über den endgültigen BesitzSchlesiens noch völlig ungewiß war; sie bedenken nicht dieMacht der Kaiserin und die Ungewißheit des Kriegsglücks;sie bedenken nicht, daß sie im Falle eines österreichischenSieges als Rebellen gegen die Kaiserin zur Verantwortunggezogen werden würden; sie sehen allein, daß sich ihnendas Tor zum langentbehrten Hören des Wortes Gottes öff-net. Und sie zögern keinen Augenblick, vielmehr eilen sie,so sehr sie können, um ja der königlichen Gnade teilhaftigzu werden.

So kommt es zu jenem denkwürdigen Ansturm vonAbgesandten der evangelischen Dörfer und Städte imLager von Rauschwitz im Februar 1741. In aller Eile wäh-len die Gemeinden einen oder mehrere Abgeordnete, mei-stens Schöffen oder Gerichtsmänner, also hervorragendeMitglieder der dörflichen Verwaltung oder auch sonstunbekannte Gemeindeglieder, denen die evangelische Pre-digt besonders am Herzen lag, und geben ihnen einen Aus-weis oder ein kurzgefaßtes Bittgesuch mit, überlassen esaber im wesentlichen den Abgeordneten, die Bitte der Ge-meinde um einen evangelische Prediger mündlich vorzu-tragen.

Wenn man die damaligen Verhältnisse der Erbuntertä-nigkeit der Bauern bedenkt, so gewinnt dieser Vorgang, daßdie Bauernschaft eines Ortes ohne ihren Grundherrn, daßdie Bürgerschaft eines Städtchens ohne ihren Magistrat(der nach kaiserlichem Befehl nur aus katholischenMitgliedern bestand) sich zusammentut und eine Gesandt-schaft an den König von Preußen abordnet, der doch garnicht ihr Landesherr ist, etwas Außergewöhnliches, jaetwas Revolutionäres. Und es ist gerade von den Grund-herren – auch den evangelischen – so bewertet worden, esist aber auch der Beweis für die Echtheit und Ursprüng-lichkeit dieser Bewegung, die durch die Städte und Dörfer

BEITRÄGE 116

geht, auch dorthin, wo der König oder seine Soldaten nochlang nicht gekommen sind, bis in die Täler der schlesischenGebirge.

Die Abgesandten der Gemeinden waren zum Teil in derErwartung nach Rauschwitz gekommen, sie könnten ihrenneuen Prediger gleich mit nach Hause nehmen, der Königwürde schon dafür sorgen, so wie er für die ersten Gemein-den gesorgt hatte. Und der preußische GeneralleutnantPrinz Leopold sah sich plötzlich vor die umgekehrte Lagegestellt: waren es zuerst zu viel Prediger, so sind es jetztviel zu viel Gemeinden, die um einen Prediger bitten.Gleichzeitig melden sich aber auch eine Anzahl schlesi-scher Kandidaten, die auf den evangelischen Universitätenin anderen deutschen Landen und vor allem in Halle undWittenberg studiert haben und die jetzt als Substituti(Vertreter) älterer oder kranker Pfarrer in Gebieten derFürstentümer Liegnitz, Brieg und Wohlau in evangelischenGemeinden amtierten oder als Hauslehrer in evangelischenAdelshäusern tätig waren. Und wieder greift der König ein.Auf seinen Befehl wird der Feldprediger des MarkgrafCarlschen Regiments, Heinrich Friedrich Abel, der sich imLager zu Rauschwitz befindet, als Leiter einer Prüfungs-kommission bestimmt, die die schlesischen Kandidatenexaminieren und ordinieren soll. Die Pastoren von Beuthenund Schönau (bei Glogau), Kunowski und Pitschky, die zu

den „zwölf Aposteln” gehören, d.h. eben selbst erst inBerlin examiniert und ordiniert worden sind, bilden dieBeisitzer in dieser Kommission. Es werden zunächst neunKandidaten in Rauschwitz geprüft und am 16. Februar or-diniert. Sie werden sofort an schlesische Gemeinden ver-teilt und erhalten denselben Befehl wie die aus Berlin Ge-kommenen von Prinz Leopold ausgehändigt.

Aber täglich melden sich die Abgeordneten neuerGemeinden, auch solcher aus den anderen FürstentümernSchweidnitz und Jauer, die ebenfalls seit 1653/54 keineevangelische Kirche mehr haben. Der Prinz von Anhalt läßtdarum ein Verzeichnis der Gemeinden anlegen, „die sichum einen evangelischen Prediger gemeldet haben.” SeinSekretär Brix führt diese Liste und gibt den Abgesandtender Gemeinden einen kleinen Zettel mit, auf dem vermerktist: „Gottfr. Joseph und Jerem. Felgenhauer aus Giehrenhaben sich dato um einen Prediger gemeldet, ihr Anliegenist verzeichnet worden. Rauschwitz, d.11. Februar 1741.Brix.” (Bittgesucher evg. Schlesier, S. 51).

Der Prinz läßt außerdem den Gemeinden bekanntgeben, sie sollten sich selbst einen Kandidaten suchen, densie zu Prediger haben wollten, und sich mit ihm wieder inRauschwitz melden. Es würde ein zweiter Termin für einExamen festgesetzt werden. So treffen in der Mitte des Fe-bruar die Abgeordneten der Gemeinden zum zweiten Maleein und bringen einen Kandidaten zur Prüfung undOrdination mit. Am 21. Februar findet zum zweiten Male

Friedrich der Große Ansichtskarte 1930er Jahre

Leopold II. von Anhalt Zeitgen. Darstellung

BEITRÄGE117

in Rauschwitz ein Examen vor der gleichen Kommissionstatt, aber während das Examen vor sich geht, treffen nochimmer Kandidaten ein, die daran teilnehmen wollen. 28Mann werden geprüft und warten auf die Einweisung in dasPredigtamt.

Wieder greift der König ein. Er gestattet nur dieOrdination von zehn examinierten Kandidaten. Was ihn zudieser Einschränkung bewog, war wohl die Einsicht, daßbei der großen Zahl der bittenden Gemeinden gar keineKontrolle mehr möglich war, ob die einzelnen Gemeindenwirklich im Stande sein würden, einen Prediger zu unter-halten. Vielleicht spricht bei dieser Einschränkung auchmit, daß einzelne Grundherrschaften sich an den Königgewandt hatten, weil sie um ihr Patronatsrecht besorgtwaren und bei der Pfarrerwahl nicht übergangen sein woll-ten. Und dieser Einspruch der Grundherren ist wohl auchaus einer ehrlichen Besorgnis um das Wohl ihrerGemeinden zu erklären. War es doch so weit gekommen,daß die Abgesandten der Gemeinden nicht mehr danachfragten, ob der betreffende Kandidat geeignet war, sondernnur noch, ob sie überhaupt einen solchen bekommen konn-ten. Ja es entstanden förmliche Verträge zwischen einzel-nen Kandidaten und Gemeinden, in denen sich der Kan-didat verpflichtete, sich nur für diese Gemeinde ordinierenzu lassen, sobald die königliche Erlaubnis dafür vorhandensei.

Nun hatte also der König festgesetzt, daß nur noch zehnKandidaten ordiniert werden sollten. Diese Ordination ge-schah am 23. Februar (nach Hensel). Da aber 28 Kandid-aten bereits das Examen bestanden hatten, so wurden den18, die keine Ordination und damit keine Gemeinde erhiel-ten, ein Zeugnis über die bestandene Prüfung ausgestelltmit dem Vermerk, daß ihre Ordination nachgeholt würde,sobald die königliche Erlaubnis dazu da sei. Auch jetzt,nach dieser zweiten Ordination treffen immer neue Ab-gesandte von evangelischen Gemeinden in Rauschwitz ein.Während Prinz Leopold alles für den Sturm auf die FestungGlogau vorbereitet, trägt sein Sekretär immer neue Namenin die Liste der Gemeinden, die einen Prediger erbitten. Eshat sich die Meinung verbreitet: wer jetzt in Rauschwitzkeinen Prediger erhält, wird es später schwer haben, einensolchen zu bekommen. Und in der Tat: viele Gemeinden,die zu spät nach Rauschwitz kamen, oder die in der Eilekeinen Kandidaten hatten finden können, haben noch lan-ge, manche noch jahrelang warten müssen, ehe sie einenPrediger bekamen. Denn der König scheint sich überzeugtzu haben, daß er erst ruhigere Zeiten und eine geordneteVerwaltung abwarten müsse, ehe er die zahlreichen Ge-suche ordnungsgemäß untersuchen und bewilligen lassenkönnte. Zudem lassen die Vorbereitungen für den Feldzugdes neuen Frühjahrs, in dem es ja erst zum eigentlichenKampf kommen sollte, alles andere in den Hintergrund tre-ten.

Es sind zwar bis in den März hinein nach Rauschwitzbzw. nach Glogau, das am 9. März von den Preußen ineinem nächtlichen Handstreich erstürmt worden war, dieAbgesandten der Gemeinden gezogen und der SekretariusBrix hatte die Liste getreulich fortgeführt und den Ge-

meinden eine Bestätigung darüber ausgestellt. Zeugnis des-sen sind zahlreiche Abschriften oder sogar Originale dieser„Zettel” mit der Unterschrift Brix`, die von den Gemeindenspäteren Bittgesuchen beigelegt wurden. Aber durch dieKommission des Feldpredigers Abel ist keine Prüfung oderOrdination mehr vorgenommen worden. Erst mit der Ein-setzung der Oberamtsregierungen in Breslau und Glogauund der damit verbundenen Oberkonsistorien am 15. Fe-bruar 1742 wird die Tätigkeit des Examinierens und Ordi-nierens von Kandidaten für die neugegründeten schlesi-schen Gemeinden, die sogenannten Bethausgemeinden,wieder aufgenommen. Aber jetzt ist keine provisorischeKommission mehr am Werke, sondern der erste Geistlichevon St. Elisabeth in Breslau, Konsistorialrat Burg, dergeistliche Führer der evangelischen Schlesier, steht an derSpitze dieser Prüfungen, ordiniert die Kandidaten undweist sie in ihre Gemeinden ein.

Die Bewegung der Gemeinden, die im Jahre 1741anhebt, hält noch lange an: bis zum Beginn des drittenSchlesischen Krieges laufen die Bittgesuche um einenPrediger bzw. um ein Bethaus beim König ein. Aber dieseBewegung verläuft vom Jahre 1742 an in ruhigeren Bahnenund sie wird mehr und mehr gehemmt und bürokratisiertdurch den langen Instanzenweg – vom Grundherrn zumOberkonsistorium in Breslau oder Glogau, zum Depar-tement der Geistlichen Affairen in Berlin, in seltenen Fäl-len bis zum König selbst; und dieser Instanzenweg ist mitunzähligen behördlichen Rückfragen, landrätlichen Unter-suchungen, patronalen Verwahrungen, grundherrlichenEinsprüchen, Konsistorialen Gutachten gespickt, wie esnun einmal in dem geordneten preußischen Staatswesenunerläßlich ist. So hat der König von Preußen mit seinemEinmarsch in Schlesien die Bewegung in den evangeli-schen Gemeinden entfacht, die zur Neugründung von etwa200 Gemeinden in Schlesien führte, und die entscheidendmit dazu beitrug, daß der König eine einheitlich verwalteteschlesische Kirche schuf.

Das preußische Lager von Rauschwitz hat für dieseEntwicklung eine doppelte Bedeutung: einerseits kann manin ihm die Keimzelle der Neugründung der schlesischenevangelischen Kirche sehen, denn es ist der BefehlFriedrichs des Großen, der die ersten Prediger an dieGemeinden verteilt, so wie es später der Befehl des Königsist, der eine einheitliche Ordnung der Schlesischen Kircheherbeiführte; – andererseits kann man hier, wie in einemBrennspiegel zusammengezogen, die Bewegung der evan-gelischen Gemeinden beobachten, die durch das EinrückenFriedrichs in Schlesien hervorgerufen wurde, und wir füh-len gerade hier die Unmittelbarkeit, die jeder Bewegung inihrem Ursprunge eigen ist. So gewiß die Neugründung derevangelischen Kirche unter der Leitung der preußischenStaatsbehörden geschieht, so gewiß wäre es niemals dazugekommen, wenn nicht die schlesischen Gemeinden ausinnerem Antrieb heraus immer von neuem den König undseine Beauftragten um Prediger, um Kirchen, um freieReligionsübung gebeten hätten. Aber was später eine mehroder minder schematische Form annimmt, hier inRauschwitz ist es noch Unmittelbarkeit.

BEITRÄGE 118

Und wenn man die einzigen Zeugen jener Monate zurHand nimmt, jene unscheinbaren „Zettel”, die der Sekretärdes Prinzen Leopold den schlesischen Gemeinden alsBeglaubigung ausstellte, daß ihre Bitte um einen Predigervermerkt worden sei, so spürt man den Schlag der Herzen

unserer Vorväter – denn was sind diese schlichten „Zettel”,auf denen immer und immer wieder nur dasselbe steht, inihrer steten Wiederholung anderes als ein Zeugnis von derSehnsucht der schlesischen Gemeinden nach dem WorteGottes?

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich inFreiburg unterm Fürstenstein neben der evangeli-schen und katholischen auch eine kleine jüdische

Gemeinde. Die Juden waren in der Ausübung von hand-werklichen Berufen eingeschränkt und konnten nur alsKaufleute im Waren, Vieh- und Geldhandel tätig sein, mei-stens auf Märkten. Im Jahre 1812 gab der preußische Staatihnen jedoch die rechtliche Möglichkeit, auch auf anderenBerufsfeldern tätig zu werden. Das Edikt über die Gleich-stellung als Staatsbürger führte zu einer beruflichen undgesellschaftlichen Aufbruchstimmung: die Juden konntenan den wirtschaftlichen Veränderungen in der Landwirt-schaft und Industrialisierung, im Bergbau und Bankwesenteilnehmen. Vereinzelt nahmen sie auch ein akademischesStudium auf, so an der Universität Breslau.

Daß Juden in Freiburg um die Mitte des 18. Jahrhun-derts seßhaft waren, ist der Stadtchronikvon Würffel und Rieck zu entnehmen. ImJahr 1848 schloß die Gemeinde die bei-den kirchlichen Friedhöfe und legtesowohl für die evangelische als auch fürdie katholische Kirche einen Kommu-nalfriedhof an der Waldenburger Straßeund zwischen diesem und der Renner-schen Zementfabrik einen kleinen Juden-friedhof an. Während der Judenfriedhofin Schweidnitz im November 1938 zer-stört wurde, ist der Friedhof in Freiburgnach wie vor erhalten, aber in einemungepflegten Zustand. Zuletzt wurde dortim Jahre 1938 der Kaufmann PhillypWolff, Inhaber des Herrenbekleidungs-geschäftes in der Nikolaistraße 5, beer-digt.

Mit dem Zuzug von jüdischen Fa-milien wurden auch Kinder geboren.Nach Aufzeichnungen im Bundesarchivbeginnt die Geburtenliste am 16.8.1856mit Emilie Schweitzer. Die letzte Geburtwar am 25.4.1926 mit Ruth Annemarie Wolff. Nach derVolkszählung vom 17.5.1939 in Verbindung mit dem vor-handenen Bestand des Reichssippenamtes konnten alsGeburtsort Freiburg/Schlesien 34 Personen für die Jahr-gänge 1856 bis 1900 und acht Personen für die Jahrgänge1901 bis 1926 festgestellt werden, insgesamt also 42 Kin-

der. Hinzu kommen vier weitere jüdische Kinder, die nichtin Freiburg geboren, jedoch zugezogen sind.

Ohne Angaben von zeitlichen Daten ist feststellbar, daßdie Fluktuation der jüdischen Bürger erheblich war. So ver-zogen in der Zwischenkriegszeit nach Berlin 11, nachHamburg 3 und nach Breslau 7 Personen, dorthin u.a. derArzt Dr. med. Sultan, die Kaufleute Benno und EllaWachtel von der Schweidnitzer Straße sowie Ludwig Mahnvon der Landeshuter Straße, der von Breslau aus am27.7.1942 nach Theresienstadt deportiert wurde und am4.10.1943 verstarb. Je eine Person verzog nach Nürnberg,München und Frankfurt/Main. Drei Personen wandertenaus, die beiden Töchter Ursula (geb. 1.2.1921) und RuthAnnemarie des Ehepaares Wolff nach Israel und derKonfektionskaufmann Erich Dresel über Breslau nachShanghai/China (nach dem dortigen Adreßbuch).

Die Juden der Stadt waren gemessenan der Gesamtbevölkerung immer eineMinderheit. Sie erreichten jedoch bis zuBeginn der dreißiger Jahre stets die vor-geschriebene Minjan, d.h. die Zahl vonzehn männlichen Betern für den Gottes-dienst oder Gebete. Der soziale Zusam-menhalt förderte den Gedanken an eineeigene Synagoge.

Da die Gemeinde zu klein und finan-ziell nicht in der Lage war, ein eigenesGotteshaus zu bauen, wurde das Haus Nr.6 am Ring gekauft, das in die Häuserzeileeingebettet war. Das Objekt bestand ausVorderhaus mit Treppenaufgang, fenster-losem Mittelbau, in dem der Gottesdienst-raum eingerichtet war, und dem Hinter-haus. Der genaue Zeitpunkt des Kaufer-werbs ist nicht bekannt. Die Unterhal-tung des Gebäudes bereitete der nachFluktuation immer kleiner werdendenGemeinde finanzielle Schwierigkeiten.So wurde das Gebäude im Jahre 1933

von der Gemeinde zum Kauf angeboten; der Vorstand,Kaufmann Markus Horn, und der Repräsentant KaufmannErich Dresel verkauften das Anwesen an den KaufmannArthur Jung (Erinnerung des Sohnes Arno Joachim Jung),der ein Lichtspieltheater einrichtete und bis 1944/1945führte.

Die jüdische Gemeinde in Freiburg/Schlesien Eine SpurensucheJOCHEN HEIDRICH

Das Foto zeigt das Geschäftshaus amRing in Freiburg, das in der Zwischen-kriegszeit das jüdische Bethaus/Syna-goge beherbergte.

BEITRÄGE119

Zur jüdischen Gemeinde Freiburg gehörten auch die sehrwenigen Juden der umliegenden Dörfer: in Polsnitz derTischler Marcus Liczka mit seiner nichtjüdischen Frau, inKunzendorf der nichtjüdische Gasthofpächter Max Boermit seiner jüdischen Ehefrau und dem Sohn Hans sowie einHans Fromm, der einen akademischen Grad in Münchenerworben hatte. Über sie alle können bisher keine weiterenAngaben gemacht werden.

Die Gemeinde gehörte zum Synagogenbezirk Schweid-nitz und wurde von dort bei Seelsorgeaufgaben und der Be-treuung von Gemeindegliedern unterstützt. Der Synago-genbezirk Schweidnitz hatte eine Repräsentantenver-sammlung, in der u.a. der Freiburger Kaufmann Waldmannsaß. Bei ihm handelt es sich nach der Erinnerung vonHeimatfreunden um den Bankier der damaligen Handels-und Depositenbank. Er wohnte als Rentner mit seiner Ehe-frau im Bürgerhospital. Beide verstarben in den dreißigerJahren in Freiburg.

Nach dem Verkauf des Hauses Nr. 6 am Ring richtetedie Gemeinde im Hinterhaus des Hauses Landeshuter Str.13 einen Betsaal ein. Dort fanden in größeren Abständenbis in das Jahr 1940 Zusammenkünfte statt. Der eingerich-tete Betsaal bestand nach meiner persönlichen Erinnerungbis 1945, er ist später abgerissen worden.

Nach der Volkszählung vom 17.5.1939 mit Ergänzungs-karten über Abstammung und Vorbildung aus dem BestandR 1509 des Reichssippenamtes und dem etwas später her-ausgegebenen Einwohnermeldeverzeichnis der Stadtwohnten in Freiburg damals 16 jüdische Bürger, fünf Män-ner und elf Frauen. Die männlichen Bürger waren derKaufmann Alfred Ratkowski und dessen Sohn Werner,

Zimmermann Karl Scholz und der Angestellte EberhardZelt und dessen Sohn Siegfried. Von den weiblichen Bür-gern waren drei Frauen bis zur Auflösung der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt im Jahre 1941/42 dort Patientinnen;die anderen waren Ehefrau Elisabeth Bieneck, Witwe Ger-trud Horn, Ehefrau Luise Krause, Ehefrau Frieda Merzen-thin, Ehefrau Hedwig Perschauer, Ehefrau Gerda Tuch undWitwe Jenny Wolff.

Die Lebensformen der jüdischen Bevölkerung warendurch die erwähnte Fluktuation und ab 1933 durch dieBeschränkung der Lebensmöglichkeiten gekennzeichnet.Die Parole „Kauf nicht bei Juden” zeigte Wirkung. Nachder Reichspogromnacht vom 9.11.1938 kam es nach undnach zur Aufgabe von Existenzen. Die Textil- und Konfek-tionskaufleute Dresel, Horn und Wolff, der Obst- und Ge-müsehändler Wachtel, der Spielwarenkaufmann Mahn undder Getreide- und Futtermittelhändler Berzu verpachtetenoder verkauften ihre Geschäfte. Bis zur Geschäftsaufgabefreilich ließen sich auch viele Bürger der Stadt kaum vomEinkauf abhalten. Auch mein Großvater, Pflegevorsteherder Provinzial-Pflege- und Heilanstalt, ließ sich nicht ab-halten, bei den Bekleidungsgeschäften Horn und Wolff füroder mit den Patienten zu kaufen.

Religiöses Gemeindeleben fand nicht mehr statt, derBetsaal wurde ab 1940 nicht mehr benutzt. Die verwitweteFrau Jenny Wolff, die im Haus meiner Tante wohnte undauch auf einer Transportliste der Breslauer Oberfinanz-direktion für den Transport in den Distrikt Lublin im Mai1942 steht, blieb dennoch bis zum Kriegsende als letzte jü-dische Mitbürgerin in der Stadt. Auch über ihren weiterenLebensweg ist nichts bekannt.

VIA REGIAEine alte Straße in neuem LichtANDREAS NEUMANN-NOCHTEN

Seit knapp zwei Monaten hat die 3. Sächsische Landesaus-stellung ihre Pforten geöffnet. Daß Görlitz derenAustragungsort ist, hat gewiß auch damit zu tun, daß dieStadt seinerzeit bei der Bewerbung um den Titel „Kultur-hauptstadt Europas” an „Essen und dem Ruhrgebiet” schei-terte.

DDiiee VVoorrggeesscchhiicchhttee

Görlitz ist das größte Flächendenkmal Deutschlands.Nirgendwo sonst finden sich so viele Baudenkmale allerStilepochen – die Romanik ausgenommen – wie hier.Natürlich wird an dieser Stelle der Kenner einwerfen, daßauch der Klassizismus allenfalls mit einer Handvoll auf-zählungswürdiger Bauwerke zu Buche schlage, da aberdiese Frage für die eigentliche Thematik nicht von Belangist, sei mir diese kleine Ungenauigkeit verziehen.

Unbestritten aber ist, daß Görlitz, bei aller Fülle heraus-ragender architektonischer Zeugnisse und der damit einher-gehenden Menge architekturbezogener Kunst, kaum mehr

zu bieten hat. Kein wirklich großer Literat, Künstler, Mimeoder Philosoph – die Verehrer Jakob Böhmes, MartinMollers oder auch Johannes Wüstens mögen mir derenHintenanstellung verzeihen – hat dieser Stadt durch seinTun zu nachhaltiger Berühmtheit verholfen.

Dieser Umstand wirkte sich seinerzeit auch erschwe-rend auf die Kulturhauptstadtbewerbung aus, zwang erdoch die Verantwortlichen, letztlich Schwerpunkte zu set-zen, die selbst bei oberflächlicher Betrachtung nicht be-lastbar waren. Zum einen wurde die deutsch-polnischeKarte ausgespielt und zum anderen der Versuch unternom-men, Görlitz als Hort vielfältiger Formen zeitgenössischerKunst darzustellen bzw. im öffentlichen Bewußtsein zu eta-blieren. Somit ist kurz umrissen, mit welcher Herausforderung sichdie Gestalter der diesjährigen Landesausstellung konfon-tiert sahen: in einer Stadt, die historisch nur marginal mitSachsen verbunden ist, eine für die sächsische Geschichtesignifikante Exposition erstellen zu müssen.

Landesausstellungen haben ihren Ursprung ja in denLandwirtschafts- und Industrieausstellungen, den Kunst-expositionen und Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts.Heute allerdings wenden sie sich fast ausschließlich ge-schichtlichen Themen zu. Deren Präsentation erfolgt dannan eigens dafür hergerichteten historischen Orten, respecti-ve in ebensolchen Gebäuden, die zu diesem Zwecke mitallem ausgestattet werden, was an multimedialer Technikgerade „angesagt” ist. Zum Selbstverständnis solcher Un-

ternehmungen gehört es überdies, jeweils Maßstäbe in an-gewandter Museumspädagogik zu setzen.

Die 1. Sächsische Landesausstellung „Zeit und Ewig-keit – 128 Tage“ fand 1998 im Kloster St. Marienstern inPanschwitz-Kuckau statt und thematisierte Mittelalter,Klöster, Kirchenmusik und sakrale Kunst.

„Glaube und Macht – Sachsen im Europa der Refor-mationszeit“ titelte sich die 2. Sächsische Landesausstel-lung 2004 in der alten Residenzstadt Torgau. Vor dem hi-storischen Hintergrund der aufstrebenden albertinischenund ernestinischen Kurfürsten und Herzöge wurde das Wir-ken Martin Luthers und die Reformation dargestellt.

Ein Blick auf die Themen der vorangegangenen Ex-positionen ließ bereits erahnen, daß für dieses Jahr Inhaltezur Diskussion stehen würden, die nicht kirchlicher, bzw.kirchengeschichtlicher Provenienz sind.

„VIA REGIA – 800 Jahre Bewegung und Begegnung”stand daher bald als Motto fest. Die im Mittelalter sobedeutsame Handelsstraße verband im Wesentlichen diebeiden Metropolen Frankfurt/Main und Krakau. Eisenach,Leipzig, Görlitz, Bunzlau, Liegnitz, Breslau, Brieg undOppeln sind u.a. Orte, die ihre Route berührt. Daß sie dar-überhinaus auch Teilstück eines in alter Zeit vor allem vonPilgern genutzten Pfades ist, der von Kiew bis zum spani-schen Santigo de Compostela reicht, sei hier nur der Voll-ständigkeit halber erwähnt, zumal dieser Aspekt den Eu-roparat dazu bewog die letzterwähnte gesamte Trasse zur„europäischen Kulturstraße” zu ernennen.

DDiiee SSttrraaßßee

Im Jahre 1252 wird die VIA REGIA erstmals in einer Ur-kunde des Markgrafen Heinrich III. von Meißen als „strataregia” genannt. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, daß siebereits im frühen 9. Jahrhundert ihren Anfang nahm. AlsWeg stand sie unter königlicher bzw. kaiserlicher Hoheitund genoß besondere Privilegien und Schutz. Zum Endedes 13. Jahrhunderts schwand allmählich der Einfluß derkaiserlichen Zentralgewalt. Für die sächsischen Lande istdas am Datum der Schlacht von Lucka im Jahre 1307 fest-

„Die Jakobs Brüder”, Holzschnitt von Jost Am(m)an. Aus: Jost Amman unt Hans Sachs: „Eygentliche Beschrei-bung aller Stände auff Erden, hoher und nidriger, geistli-cher und weltlicher, aller Künsten, Handwercken und Hän-deln ..." Frankfurt am Main,1568

Der Kaisertrutz in Görlitz - das alte Befestigungswerk beherbergt heute die Landesausstellung. Foto: ANN

BEITRÄGE121

zumachen, als Markgraf Friedrich (der Gebissene) vonMeißen und der Markgraf der Lausitz Dietrich IV. das kai-serliche Heer Albrechts I. vernichtend schlugen. Wenn vondiesem Zeitpunkt an korrekterweise kaum noch von einerVIA REGIA im eigentlichen Sinne die Rede sein darf,bestand die Handelsroute jedoch weiter, nur daß sie jetztunter jeweiliger landesherrlicher Aufsicht stand.

Über viele Jahrhunderte blieb sie mit entsprechendenSeitenstraßen eine der wichtigsten Handelswege. Die Tu-che Flanderns, Holz, Felle, Wachs und Honig aus Schlesienund Polen, der Waid aus den thüringischen Anbaugebietendie Erze und anderen Bergbauerzeugnisse Sachsens – alldas wurde auf dieser Straße bewegt. In späterer Zeitgelangte sie zudem als Heerstraße zu trauriger Bedeutung.Große Schlachten der Geschichte – Lützen, Hochkirch,Moys, Jena und Auerstedt, um nur einige zu nennen – wur-den sozusagen an ihrem Wegesrand geschlagen.

Das endgültige Aus für die VIA REGIA brachteschließlich die Neuordnung Europas nach den Napoleo-nischen Kriegen durch den Wiener Kongreß. Zudem ent-stand durch die Einführung des Eisenbahnverkehrs einevöllig neue Form des Warentransportes, dessen Durchfüh-rung anderen Gesetzmäßigkeiten folgte und die Nutzungalter Straßenführungen überflüssig machte.

Daß erst zum Ende des 20. Jh. die Straße wieder insBewußtsein der Öffentlichkeit rückte, ist nicht zuletzt auchder über 40 jährigen Teilung Europas nach dem II. Welt-krieg zuzuschreiben.

DDeerr KKaaiisseerrttrruuttzz

Auf dem Stich von Merian aus dem Jahre 1650 ist der Kai-sertrutz gut in der linken Bildhälfte zu erkennnen. ZumSchutz des damals noch „Budissiner Tor” genannten Stadt-zugangs ließ die Stadt das „große Rondell” errichten. Daßim 30jährigen Krieg die schwedische Garnison die Stadt er-folgreich gegen die kaiserlichen und sächsischen Truppenverteidigte, brachte ihr bereits damals seinen charakteristi-schen Spitznamen ein. Nach Abriß der alten Stadtbefesti-gungsanlagen im 19. Jahrhundert und grundlegenden Um-und Erweiterungsbauten hielt in das Gemäuer die Haupt-wache und ein Arrestlokal der Garnison ihren Einzug. Seitden 1930er Jahren beherbergte er einen Teil der Exponatedes heutigen Kulturhistorischen Museums. In den vergan-genen 24 Monaten ist er umfassend saniert, restauriert undzu einem modernen Museumsbau umgestaltet worden.

DDiiee AAuusssstteelllluunngg

Nicht nur der Kaisertrutz, auch der ihn umgebende Demi-aniplatz ist umgestaltet worden. Weit mehr als früher domi-niert nun das alte Verteidigungswerk die Anlage des Plat-zes. In frischen Farben erstrahlen die beiden vorgelagertenEcktürme – eine Zutat des 19. Jahrhunderts – und die sieverbindende ehemals offene Arkade wurde durch großeGlasflächen geschlossen. Durch den hinzugewonnenenRaum ist ein lichtdurchflutetes Vestibül entstanden, in demKartenverkauf und Informationsstände einen Platz gefun-den haben.

Der neue Museumsbau umfaßt fünf Ausstellungsebe-nen. Dementsprechend gliedert sich auch die Ausstellung

in fünf Schwerpunkte, die jeweils einen Aspekt aufgreifenund in unterschiedlicher Form darbieten bzw. durch Ex-ponate illustrieren.

11.. EErrddggeesscchhooßß –– SSttrraaßßee

Der eingangs schon erwähnte Anspruch, nicht eben nuretwas daherzuzeigen, sondern Wissen auf unterschiedlich-ste Weise vemitteln, also museumspädagogisch tätig wer-den zu wollen, kommt hier – ich möchte fast schon sagen,mit aller Gewalt – zum Ausdruck: keine Vitrinen aus denenes geheimnisvoll schimmert, keine Postamente mitSkulpturen, keine Podeste mit Ritterrüstungen oder denResten alter Handelswagen. Stattdessen halbrunde Sitz-gelegenheiten, auf denen drei bis vier Menschen Platz fin-den, jeweils um eine Mittelkonsole gruppiert, auf derLichtplatten matte Beleuchtung spenden. Diese zeigen

Abbildungen von Urkunden und Landkarten, die in Bezugzur VIA REGIA stehen. In den Wandnischen befinden sichgroßformatige Bildschirme, die Aufnahmen von Gesprä-chen aus den verschiedensten Teilen Europas wiedergeben.Die Außenwand ist mit einer umlaufenden schematischenDarstellung der VIA REGIA versehen und auch dieFußböden sind bedeckt von Schriftzeichen und Markie-rungen. Wer sich auf diese Form der Präsentation einzulas-

Ausschnitt aus Merians die „Statt Görlitz” von 1650

sen vermag, wird schnell erfassen, daß es hier um medialeAufbereitung des Untertitels geht: Bewegung und Begeg-nung auf der „Straße”, einst und jetzt. Dank eines elektro-nischen „Führers” in Form eines leicht zu bedienendenAbspielgerätes und eines Ohrhörers herrscht angenehmeRuhe. Dennoch, ich hätte mir gewünscht, daß der Beginndes Rundgangs etwas weniger sachlich ausfällt, daß auchdem etwas geboten wird, der Freund alter Seh- undWahrnehmungsgewohnheiten ist.

22.. UUnntteerrggeesscchhooßß –– FFuunnddaammeenntt

Durchaus passend ist der Titel für diesen Teil der Exposi-tion gewählt, denn er befindet sich sozusagen im ältestenTeil des Kaisertrutzes – zwischen den Mauern seinesFundamentes. Gedämpftes Licht empfängt den Besucher,aus versteckten Lautsprechern ertönt das Gerassel von Ket-ten, das Klopfen von Werkzeugen und polterndes Räder-rattern. In sarkophagähnlichen großen Behältnissen sindZeugnisse aus der Vorzeit ausgestellt, einfachste Werk-zeuge, archäologische Funde wie ein silberner Münz-schatz, aber auch Steine und Gebäudefragmente. Hier gehtes um’s Fundament im wörtlichen und im übertragenenSinne, denn es wird nicht nur über die Besiedlung derLausitz und frühe Formen des Handels und Wandelsberichtet, sondern auch ganz konkret über die Enstehungvon Görlitz und die Errichtung des Kaisertrutzes. Leider istder Zugang nach unten nicht sehr wegweisend beschildert,so daß zahlreiche Museumsbesucher, ich gehörte zu ihnen,diesen an zweiter Stelle zu besuchenden Raum erst amEnde des gesamten Rundganges aufsuchten.

33.. EErrsstteess OObbeerrggeesscchhooßß –– MMaarrkktt

Folgt man der korrekten Ausstellungsroute – besucht alsonach dem spartanisch ausgestatteten Erdgeschoß das schonetwas reichlicher bestückte Untergeschoß – ist der Ein-druck beim Betreten der 1. Etage nicht gar so überwälti-gend. Da ich aber sofort den Weg nach oben nahm, ver-schlug es mir zunächst die Sprache: das, was ich soebennoch schmerzlich vermißte, gibt es hier in Hülle und Fülle.Zahlreiche Ausstellungsgegenstände in großzügig ge-schnittenen Vitrinen erteilen dem Betrachter im Zusam-menspiel mit dem „kleinen elektronischen Mann” im OhrAuskunft über Handel, Gewerbe und Handwerk in den ander VIA REGIA gelegenen Orten und Regionen. DerFrage, was und warum etwas auf die „Straße” geschickt

wurde wird in gleicher Weise nachgegangen, wie der,warum ausgerechnet Görlitz in dieser Zeit zu einem derbedeutendsten Handelsplätze zwischen Leipzig undBreslau heranwachsen konnte. Wenn dem Bergbau hier inbesonders umfänglicher Form Aufmerksamkeit geschenktwird – übrigens nicht nur dem sächsischen, sondern auchdem oberschlesischen – mag das der seinerzeitigen Bedeu-tung dieses Wirtschafts- und Handelszweigs sicherlichangemessen sein, etwas weniger hätte jedoch gewiß nichtgeschadet. Interessant und aufschlußreich ist die Darstel-lung der Problematik, die sich allerorten durch dieVerwendung unterschiedlicher Maße, Gewichte, Währun-gen, Werte und Gegenwerte ergab. Aber nicht nur Gegen-stände des merkantilen Alltags und Miteinanders erfreuendas Auge des Besuchers, an zentraler Stelle ist die wunder-volle Marmorplastik „Merkur” des Dresdner BildhauersPaul Heermann (1673–1732) aufgestellt.

44.. ZZwweeiitteess OObbeerrggeesscchhooßß –– MMeennsscchheenn

Der Ausstellungskatalog bezeichnet diesen Bereich als dasHerzstück der Landesausstellung, da hier Menschen imMittelpunkt stehen. Viele Biographien sind hier aufgereiht.August der Starke reiste auf der VIA REGIA gen Krakau,recht ungewiß, ob er tatsächlich zum polnischen Königgewählt werden würde. Georg Emerich, der Stifter des„Görlitzer Heiligen Grabes”, Jakob Böhme, Martin Moller,Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, Nikolaus Graf vonZinzendorff, um einige wohlbekannte Namen zu nennen,finden hier ebenso ihren Platz , wie zahlreiche Rektorendes Görlitzer Gymnasium Augustum. Letztere gehörenallerdings zu jenen, deren Namen eher unbekannt sind.Aber liest man diese Biographien, nimmt man derenFähigkeiten und ihr Wirken wahr, schämt man sich fast sei-nes bis dahin für halbwegs gut befundenen Allgemeinwis-sens. Inhaltlich wird dieser Teil seinem Anspruch gerecht.

55.. DDrriitttteess OObbeerrggeesscchhooßß –– IIddeeeenn

Es geht um das, was nicht in Wert und Gegenwert die VIAREGIA passierte, um das, was über die diesseitigen Dingehinausgeht. Auch hier ist alles von natürlichem Licht abge-schieden. Musik des späten Mittelalters begleitet den Be-sucher auf dem letzten Abschnitt seiner ‘Pilgerfahrt’ durchdie Landesausstellung. Für den, der sich der Kunst ver-schrieben hat, ist das Ziel der Reise erreicht. Nicht nurHändler und Handwerker bereisten die Welt vorzeiten, son-

LeipzigOschatz

Kamenz

Bautzen

GörlitzBunzlau

LaubanGoldberg

LiegnitzGrimma

Der Verlauf der VIA REGIA in Sachsen, der Oberlausitz und Teilen Schlesiens Grafik: ANN, 2010

MELDUNGEN123

dern auch Künstler, Gelehrte und Philosophen. Die Ideender Reformation verbreiteten sich auf diesem Wege rasant,die Bemühungen der Gegenreformation ebenso. Bilder,Bücher, Skulpturen, wissenschaftliche Gerätschaften zie-ren die Vitrinen und vermitteln ein wunderbar lebendigesBild jener Zeit, da die VIA REGIA eben nicht nur Ver-kehrs-, sondern auch pulsierende Lebnsader war.

ZZuussaammmmeennffaassssuunngg

Ein Tag ist nicht genug, um alles, was den Sinnen gebotenwird, zu erfassen. Mitunter entsteht der Eindruck, daß dieVitrinen selbst und nicht deren Inhalt Herzstück der Aus-

stellung sind – mit anderen Worten: hier feiert sich moder-nes Ausstellungsdesign kräftig selbst. Diesem Anliegen fal-len dann auch Beschriftungen zum Opfer, die viel zu kleindirekt auf Glas angebracht kaum noch zu entziffern sind.Allerdings gibt es ja den elektronischen Führer im Ohr,aber der ist eben nicht jedermanns Sache. Historisch unkor-rekt sind die vielfach auftauchenden polnischen Namen,wenn Orte an der VIA REGIA benannt werden, denn dieAusstellung befaßt sich nicht mit der heutigen „Kulturstra-ße” sondern mit dem historischen Handelsweg.

Dennoch, der Weg hat sich gelohnt und ist jedem, derdie Möglichkeit hat ihn zu beschreiten, zu empfehlen.

In Schweidnitz tut sich einiges. So ist die mehrjährigeSanierung der mehr als 180 Außenfenster der Kirche abge-schlossen. Aber wie bei es alten Kirchen so ist, kaum isteine Baustelle beräumt, muß man die nächste einrichten.Leider haben sich bei dem starken Regen der letzten ZeitProbleme im Dachbereich gezeigt, deren Ursache nochnicht geklärt werden konnte.

Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres werden dieMieter des Hauses Kirchplatz 1 (= links vom Torbogen)umziehen. Die Stadt Schweidnitz kann endlich adäquatenErsatzwohnraum nachweisen.

Sobald das Haus leer ist, wird es saniert und als Zen-trum für Weltkulturerbestätten hergerichtet. Dies auch imBlick darauf, daß am Sonntag, dem 25. September 2011 um10 Uhr in einem großen Festgottesdienst das 10-jährigeJubiläum der Verleihung des Welterbetitels für die Frie-denskirche Schweidnitz gefeiert wird. Zu dieser besonde-ren Feierstunde sind alle ehemaligen und jetzigen Schweid-nitzer herzlich eingeladen.

Seit dem 1. Juni 2011 arbeitet Dr. Stephan Aderhold,Musikwissenschaftler, an dem Projekt „Erschließung undwissenschaftliche Analyse der Chorbibliotheksbeständeund musikologischen Kirchenakten im Archiv der Frie-denskirche Schweidnitz”.

Die Friedenskirche war seit langer Zeit als ein kirchen-musikalischer Schwerpunktort in Schlesien bekannt. So lages nahe, hier auch einen Forschungsschwerpunkt zu setzen.Dies war nur dank der großzügigen Förderung durch denBKM möglich.

Dr. Aderhold ist in einem mühevollen Prozeß dabei, denvorhandenen und umfangreichen Aktenbestand Blatt fürBlatt zu untersuchen und ggf. seinem Forschungsschwer-punkt zuzuordnen.

Neben so „wichtigen” Fundstücken wie dem „Hand-buch der Spielregeln für das Schlagballspiel, 1942” oder„Vokabelheften” ist er bei seiner bisherigen Sichtung aberauch auf interessante Einzelstücke gestoßen: eine (fast)vollständige Stiftungsakte der Kirchengemeinde Schweid-

nitz von 1714, die untenstehende Zeichnung einer Kirche,bei deren Zuordnung wir um Ihre Hilfe bitten, einige Kom-positionen des Kantors Fritz Drohla, eine Ausgabe des„Schlesisches Blatt für evangelische Kirchenmusik” von1924, eine wirkliche Rarität.

Man darf mit Recht gespannt sein, welche „Schätze”seine Forschungsarbeit noch zu Tage fördern wird.

Neues aus der Kirchengemeinde SchweidnitzMARGRIT KEMPGEN

Der Zustand dieser kleinen Radierung ist nicht der beste. Trotzmoderner Technik ist der mit Bleistift eingetragene Titel nichtmehr zu rekonstruieren. Der Vorname des Künstlers lautet‘Ernst’, das Enstehungsjahr der Grafik ist 1927.

Es war ein festlicher Gottesdienst am 1. Mai 2011 fürdas Ev. Diakonissenmutterhaus Frankenstein inWertheim, wurde doch das 145. Jahresfest gefeiert.

Pfarrerin Cornelia Wetterich stellte den 100. Psalm „Dienetden Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mitFrohlocken” an den Anfang des Gottesdienstes, denn nachder Maxime „Fleißig und fröhlich” haben die Diakonissengelebt.

Auf die 145jährige Geschichte der FrankensteinerDiakonissen ging als Festprediger Pfarrer i. R. Dr.Christian-Erdmann Schott (Mainz) ein. Der 2. Weltkrieghabe das Wirken der Schwestern zu einer schweren unddarauf folgenden segensreichen Zeit geprägt. Wie Abrahamhätten die evangelischen Schlesier die Vertreibung alsAuftrag Gottes „Geh aus deinem Vaterland” angenommen.Hilfreich seien damals die vor 65 Jahren in Breslau stattge-fundene Hofkirchensynode und viele Abschiedsgottes-dienste in den Gemeinden gewesen, die den MenschenKraft gaben und halfen, ihr Schicksal ohne Haß aus GottesHand anzunehmen. Durch dieses Vorbild habe die Synodevielen Menschen Kraft für ihr weiteres Leben gegeben.Eine weitere Segensspur sei der Dank für die Bewahrung inschwerer Zeit und aus tiefster Not, verbunden mit demWissen, hindurchgebracht worden zu sein. Und schließlichseien auch die aufnehmenden Kirchen im Westen starkbereichert worden.

Eine festliche Note erhielt der Gottesdienst auch durchden Sologesang von Frau Sonja Miranda-Martinez. Be-

zirkskantor Manfred Lutz spielte die Orgel und begleitetemit seiner Baritonstimme die Sängerin.

Nach dem Gottesdienst waren die vielen Besucher zueinem Stehempfang vor der Diakonissekirche eingeladen.Der Festtag setzte sich mit einem gemeinsamen Mittag-essen und Beisammensein der geladenen Gäste im Speise-saal des Diakonissen-Mutterhauses fort. Der Vorstands-vorsitzende des Diakonissenmutterhauses Dr. Dieter Dreis-bach begrüßte die geladenen Gäste. Auch hier wurde dieFeier durch den Gesang von Sonja Miranda-Martinez undBezirkskantor Manfred Lutz umrahmt.

Nach dem Mittagessen berichteten Oberin i. R. Sr. Irm-gard Stolz und Oberin i. R. Charlotte Kranz aus dem Lebender aus Ostpreußen stammenden Sr. Erika Prostka, die ihr60jähriges Diakonissenjubiläum begehe. Die 87jährigeJubilarin ist seit einiger Zeit bettlägerig und konnte selbstnicht an den Feierlichkeiten teilnehmen. Vielen ehemaligenPatienten des Wertheimer Krankenhauses sei Sr. Erikanoch ein Begriff. Jahrelang pflegte sie Patienten auf dergynäkologischen Station und der Chirurgie für Männer; inder Krankenpflegeschule gab sie Unterricht. Danach habeSr. Erika 20 Jahre in der Nähstube des Diakonissenmutter-hauses gearbeitet und vom Mantel über die Bekleidung derDiakonissen bis zum Totenhemd alles genäht. Außerdemhabe sie als Kirchendienerin in der Mutterhauskirche ge-wirkt. Mit großer Freude und Zuverlässigkeit habe Sr. Eri-ka alle ihre Dienste ausgeführt.

Nach einem musikalischen Zwischenstück informierte

Schwestern haben eine Segensspur hinterlassenWALTER RUF

Fleißig und fröhlich

Aus dem Diakonissenmutterhaus Frankenstein

Das obige Foto zeigt die Schwestern Irmgard Stolz, Renate Sonntag, Charlotte Kranz, Gretel Mann, Inge Maiwald und Rosel Senf(v.l.n.r.). Nicht auf dem Bild sind Schwester Erika Prostka und Schwester Emma Weitz.

MELDUNGEN125

„ ...da wird auch dein Herz sein.” (Matth.6,21)Gedanken zum33. deutscher Evangelischer Kirchentag in Dresden, 1.-5.6 2011

CHRISTOPH SCHOLZ

Herr Pfarrer i. R. Dr. Christian-Erdmann Schott über dieheutige – eine Minderheit darstellende – evangelischeKirche in Schlesien. Er berichtete über den Aufbau derDiözese Breslau wozu heute auch das frühere Frankensteingehört. Die evangelische Kirche hat wieder Zulauf, vorallen Dingen aus der katholischen Glaubenskirche. Auch istdie Diakonie in der Diözese Breslau sehr aktiv und habeeinige diakonische Ein-richtungen. Ein großer Schwer-punkt seien die Diakonie-/Sozialstationen, die die ambu-lante Versorgung der alten und kranken Gemeindegliederübernehmen. Wichtig sei auch, daß diese Diakoniestatio-

nen Hilfsgeräte ausleihen, da es in Polen ein anderes Kran-kenkassensystem gibt.

Pfarrer i. R. Dr. Schott berichtete weiter über den Jo-hanniterorden und seine Bedeutung für das Diakonissen-mutterhaus Frankenstein. Der Adel des Johanniterordenshat sich stark für diakonische Einrichtungen engagiert, waser auch heute tut. Besondere Beziehungen hatte das Diako-nissenmutterhaus zu Erbprinz Albrecht, der im 10 Kilo-meter entfernten Schloß Kamenz wohnte. Er machte öftersBesuche in den Diakonissenanstalten Frankenstein undspendete Geld für die diakonische Arbeit.

Was zieht mich immer wieder zu den Kirchentagen unddiesmal nach Dresden ?

IImm eeiinnzzeellnneenn::

1) die überaus fruchtbaren Bibelarbeiten: diesmal mit Mar-got Käßmann über die Seligpreisungen oder auch BurkhardJung, den Oberbürgermeister von Leipzig, über das Schät-ze-Sammeln und Sich-Sorgen(Matth.6,19-34),2) die oft hochkarätigen Hauptvortragsreihen und Diskus-sionsforen: diesmal aus dem Themenbereich 1 Theologieund Glaube: Welche Schätze birgt der Glaube? mit Prof.Christiane Tietz oder im Bereich 2 Staat, Markt u. Gesell-schaft: Wir sind der Staat! Abschied vom Vater Staat? mitFrau Schavan, Frau Nahles, Herrn Gauck u.a.3) die spirituellen Höhepunkte: der Taize-Abend mit derNacht der Lichter, die drei Weisen aus Argentinien, Liberiaund Afghanistan, „eine zeitgenössische Liturgie”, in Szenegesetzt von Frau Käßmann u. dem Flötisten Hufeisen4) eine Vesper mit dem Kreuzchor in der Kreuzkirche mit derBachmotette „Singet dem Herrn ein neues Lied” und Men-delssohns „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir”.5) Dazu kam nicht zuletzt das Fluidum der wunderbaren,aus den rauchenden Ruinen vom 13. u.14.2.1945 wieder-auferstandenen Stadt. Bei der Eröffnung und beim Ab-schlußgottesdienst auf den Elbwiesen hatte man das einmali-ge Panorama: Albertinum, Frauenkirche, Brühlsche Terras-se, Schloß, Hofkirche und Semper-Oper ständig vor Augen.

IInnssggeessaammtt::

Das Zusammensein mit Christen aus ganz Deutschland undder Welt, darunter erfreulich vielen Katholiken, und dasGefühl, getragen zu sein in gleicher Grundstimmung trotzunterschiedlicher Meinungen im einzelnen. Das Gesprächmit Christen aus anderen Gemeinden und Landeskirchen,mit Katholiken, das Diskutieren um den „richtigen” Wegbei gesellschaftlichen Fragen, das gemeinsame Erleben derGottesdienste, des Feierabendmahls und beim Abend derBegegnung. Schließlich das Gefühl: Wir sind jetzt nichtmehr Einzelkämpfer. Und dann sind alle Schwitzkuren in

den überfüllten Straßenbahnen und Bussen, das mehrstün-ge Sitzen auf dem Pflaster bei der Übertragung vor derüberfüllten Frauenkirche und der vielstündige Stau auf derA4 u.A2 bei der Rückfahrt schnell vergessen. MancheChristen behaupten, der Kirchentag sei nur ein riesigesHappening, laut und nur bestimmt von Turbulenz. Das em-pfinde und erlebe ich seit vielen Jahren ganz und garanders, für mich ist er jedes Mal wie ein Aufwind und sehrvielen der 116.000 Dauerteilnehmer mit lindgrünem Schalgeht es offensichtlich ähnlich. Diese erlebnisreichen Tagehaben einen Schatz in die Herzen gegeben und hoffentlichträgt und beflügelt er viele Christenmenschen lange Zeit.Probieren Sie es selbst aus: Hamburg lädt alle zum näch-sten Kirchentag 2013 ein. „Wes das Herz voll ist ...”

Impression vom Kirchentag Foto: Scholz

126EMPFEHLUNG/TERMINE

VERANSTALTUNGEN DER

GEMEINSCHAFT EVANGELISCHER SCHLESIER

HHaammbbuurrggSScchhlleessiisscchheerr GGeemmeeiinnddeennaacchhmmiittttaagg Freitag, 5. August um 16 Uhr im Gemeindesaal von St. Petri in Altona, Schmarjestraße 33.

VVoorraauussggeeppllaanntt::Schlesischer Kirchentag vom 1. bis 4. September in derKreuzbergbaude Jauernick-Buschbach; unmittelbar anschließendin Teschen die Jahrestagung des Vereins für SchlesischeKirchengeschichte.

EVANGELISCHE GOTTESDIENSTEIN DEUTSCHER SPRACHE IN SCHLESIENPPffaarrrraammtt:: ul. Partyzantów 60, PL 51-675 Wroclaw,Pfarrer Andrzey Fober, Tel.: 0048-71-34 84 598BBrreessllaauu:: an jedem Sonntag um 10 Uhr in der Christophorikirche, pl. Sw. Krzyzstofa 1JJaauueerrFriedenskirche. Auf Anfrage: Park Pokoju 2, 59-400 Jawor.Tel. (+4876) 870 51 45. E-Mail: [email protected]:: an jedem 1. und 3. Sonnabend um 10 Uhr in der Frauenkirche, ul. KombatantówLLiieeggnniittzz:: am 1. und 3. Sonntag um 13Uhr in der Liebfrauenkirche, pl. Mariacki 1SScchhwweeiiddnniittzz:: am 2. und 4. Sonnabend um 10 Uhr in der Friedenskirche, pl. Pokoju 6

WWaallddeennbbuurrgg:: am 2. und 4. Sonnabend um 14 Uhrin der Erlöserkirche, pl. Koscielny 4BBaadd WWaarrmmbbrruunnnn:: Erlöserkirche, pl. Piastowski 18jeder 2. Sonnabend im Monat 14 Uhrjeder 4. Sonntag im Monat 14 Uhr

GEBURTSTAGE AUS DER LESERGEMEINDE

99. Am 21.08. Herr Helmut Winkler, 60596 Frank-furt, Burnitzstraße 47, früher Breslau. 96. Am 17.08. Frau Klara Frunzke, 26721 Emden,Neutorstr. 58.93. Am 30.08. Frau Agnes Geisler, 81543 München,Edlingerstr. 22, früher Schickwitz.90. Am 08.08. Herr Pfarrer Wolfgang Günther, 32427Minden, Schwabenring 55, früher Strehlen. Am 23.08.Frau Ursula Bader, , 64656 Heppenheim, Im Mantel 10,früher Breslau. 89. Am 09.08. Frau Hanna Schröter, 51107 Köln,Mannheimer Str. 6. Am 11.08. Frau Gisela Schmidek,21357 Bardowick, Birkenweg 34, früher Strehlen. Am22.08. Frau Hildegard Glatzer, 30449 Hannover, Gode-hardistr. 10, früher Markstädt/Ohlau. Am 27.08. HerrWerner Debschütz, 73614 Schorndorf, Buchenweg 15, frü-her Breslau.88. Am 26.08. Frau Lieselotte Schlesinger, 89073Ulm, Friedenstr. 35 A, früher Schweidnitz.87. Am 05.08. Frau Gerda Stock, geb. Lösche, 22177Hamburg, Fabriciusstr. 68, früher Hirschberg. Am 14.08.Frau Johanna Demota, 32791 Lage, Händelstr. 2, früher

Buchempfehlung Edward Bia³ek, £ukasz Bieniasz (Hg.):Hereditas Culturalis Soraviensis. Beiträge zur Geschichte der StadtSorau und zu ihrer Kultur.

Dresden (Neiße-Verlag) 2010296 SeitenPreis: 42 EURISBN 978-3-86276-002-2

Sorau, eine niederlausitzische Stadtmit slawischen und germanischenWurzeln, bildet einen eigenartigenKulturraum, dessen spezifischer Cha-rakter u.a. aus seiner geographischenund geistigen Nähe zu Schlesien resul-tiert und dessen Dasein Menschenmitgeprägt hat, die – nicht zuletzt in-folge historischer Umwälzungen im20. Jahrhundert – bedauerlicherweisein Vergessenheit gerieten. Im Institutfür Germanische Philologie der Uni-versität Wroc³aw/Breslau entstand

2009 die Idee, mit einem interdiszipli-när ausgerichteten Projekt das kultu-relle Gedächtnis über diese für dieMark bzw. Provinz Brandenburg be-deutende Stadt zu stärken. Ein interna-tionales Team von Historikern, Kunst-

historikern, Literatur-, Sprach undMusikwissenschaftlern fand sich zu-sammen und steuerte Wesentliches zurErforschung des kulturellen Gesche-hens im Sorauischen bei. Das so ent-standene Buch berichtet über mehrerein Sorau und dem Sorauer Land gebo-rene wissenschaftliche und künstleri-sche Kapazitäten sowie etliche berühm-te Wahlsorauer. Das Sammelwerk vonEinzeldarstellungen zur Geschichteder niederlausitzischen Metropole, zuihrer literarischen Kultur und ihremmusikalischen Leben erscheint vor-aussichtlich zum 750-jährigen Jubilä-um der Verleihung der Stadtrechte.

Die Herausgeber sind die Germa-nisten Edward Bia³ek, Professor ander Universität Breslau und £ukaszBieniasz, der an der Universität Erfurtforscht.

Text: Schlesisches Museum Görlitz– Silesia Newsletter Nr. 93 (03/2011)

Alt-Jauer. Am 18.08. Herr Leuther v. Gersdorff, 83624Otterfing, Am Steigacker 13, früher Görlitz.86. Am 07.08. Frau Brigitte Postler, 32602 Vlotho,Valdorfer Str. 54. Am 09.08. Frau Marlene Theidel,58256 Ennepetal-Voerde, Breslauer Platz 16, früherBreslau. Am 23.08. Frau Elisabeth Buschbeck, , 79100Freiburg, Stephanienstr. 11, früher Frankenstein. Am26.08. Frau Ursula Klapper, 30559 Hannover, Kühns-straße 4, früher Lutherstadt Wittenberg.85. Am 04.08. Herr Horst Dierschke, , 95213 Münch-berg, Am Thieroldsholz 29, früher Lossen und Pampitz/Brieg. Am 16.08. Frau Eleonore Kästing, 26123Oldenburg, Ammergaustr. 133, früher Liegnitz. Am24.08. Frau Ingeborg Gergs, 70174 Stuttgart, Wieder-holdstr. 10, früher Breslau. 84. Am 30.08. Herr Klaus-Dieter Gaebel, 60599 Frank-furt/M., Schweinfurter Weg 68.83. Am 16.08. Frau Johanna Ulmer, 71101 Schön-aich, Cheruskerstraße 36. Am 19.08. Frau RenateNetsch, 14052 Berlin, Länderallee 40, früher Jauer. 82. Am 12.08. Herr Pfarrer Dr. Otto Lillge, 32760Detmold, An der Feldmark 5, früher Breslau. Am 25.08.Frau Agnes Hohnhaus, geb. Ueberschär, 60326 Frankfurt,Eppenhainer Str. 38, früher Feldstr. 58, Breslau.81. Am 04.08. Herr Siegfried Streit, 47228 Duisburg,Brunnenstr. 7, früher Alt-Kohlfurt. Am 10.08. FrauAnnemarie Liss, geb. Kreutzer, 30519 Hannover, AmMittelfelde 100, früher Breslau.80. Am 06.08. Herr Pfarrer Reinhard Hausmann,97827 Marktheidenfeld, Am Schläglein 17, früher Wüste-giersdorf. Am 07.08. Frau Margarete Kretschmer,73431 Aalen, Im Pelzwasen 15, früher Breslau.79. Am 09.08. Herr Bodo Chemnitz, 24161 Alten-holz, Struckbrook 53, früher Landeshut.Am 13.08. HerrPfarrer i. R. Dr. Chr.-Erdmann Schott, 55124 Mainz, Elsa-Brändström-Str. 21, früher Liegnitz.76. Am 08.08. Herr Manfred Haftmann, 14478Potsdam, J.-R.-Becher-Str. 25, früher Troitschendorf, Krs.Görlitz. Am 14.08. Frau Ilse Scharffetter, 37441 BadSachsa, Bismarckstr. 27, früher Langhelwigsdorf Krs.Jauer. Am 18.08. Herr Kurt Zimmer, 21149 Hamburg,Südheide 100, früher Postelwitz. Am 26.08. Frau Ilse-Mette v. Oheimb, 32361 Preußisch Oldendorf, Hudenbeck8, früher Erkelsdorf.75. Am 05.08. Herr Karl-Heinz Scholz, 77933 Lahr,Flugplatzstr. 13. Am 11.08. Frau Margarete Zdrojek,06502 Thale/Harz, Karl-Marx-Str. 55 f, früher Sacken,Krs.Oppeln. Am 16.08. Herr Günter Hanke, 95447Bayreuth, Südlicher Ringweg 53 E, früher Hirschberg. 70. Am 11.08. Frau Isolde Möller, 26135 Oldenburg,Weidamm 14, früher Wiesau/Glogau.

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AUS DER LESERGEMEINDE127

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Schlesier e. V. bei einem Mitglieder-Jahrebeitrag von aktuell 30 Euro

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FUNDSTÜCK

Schlesisches Blatt für evangelische Kirchenmusik. Gefunden von Dr. Stephan Aderhold.