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2007/2008

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Düsseldorf

2007/2008

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Jahrbuch derHeinrich-Heine-Universität

Düsseldorf

2007/2008

Herausgegeben vom Rektorder Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Univ.-Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch

Konzeption und Redaktion:

Univ.-Prof. em. Dr. Hans Süssmuth

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© düsseldorf university press, Düsseldorf 2008Einbandgestaltung: Wiedemeier & Martin, DüsseldorfTitelbild: Schloss Mickeln, Tagungszentrum der UniversitätRedaktionsassistenz: Georg StüttgenBeratung: Friedrich-K. UnterwegSatz: Friedhelm Sowa, LATEXHerstellung: Uniprint International BV, Meppel, NiederlandeGesetzt aus der Adobe TimesISBN 978-3-940671-10-3

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Inhalt

Vorwort des Rektors Alfons Labisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Grußwort des Amtsnachfolgers H. Michael Piper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Gedenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Hochschulrat

ANNE-JOSÉ PAULSEN

Der Hochschulrat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . 23

Rektorat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

ALFONS LABISCH

Zur Lage und zu den Perspektiven derdeutschen Universität in unserer Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

MATTHIAS HOFER, NATALIE BÖDDICKER und HILDEGARD HAMMER

Lehren – entweder man kann es, oder man kann es lernen!Hochschuldidaktik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf . . . . . . . . . . . 43

HILDEGARD HAMMER, DORIS HILDESHEIM, VICTORIA MEINSCHÄFER

und JUTTA SCHNEIDER

Die Campus-Messe der Heinrich-Heine-Universität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Medizinische Fakultät

Dekanat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Neu berufene Professorinnen und Professoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

BERND NÜRNBERG (Dekan)Düsseldorfer Hochschulmedizin 2008:Die Zukunft hat längst begonnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

INGE BAUER, LEONIE HALVERSCHEID und BENEDIKT PANNEN

Hepatoprotektive Wirkungen des Hämoxygenase-Stoffwechsels:Der Einfluss von Anästhetika. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

ARNDT BORKHARDT

Biologische Grundlagen der Immunrekonstitution nachallogener Stammzelltransplantation bei Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . 117

LARS CHRISTIAN RUMP und OLIVER VONEND

Pathomechanismen der arteriellen Hypertonie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

JÖRG SCHIPPER

Gründung und Aufbau des „Hörzentrums Düsseldorf“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

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6 Inhalt

ATTILA STEPHAN ANTAL, GABRIELA KUKOVA und BERNHARD HOMEY

Juckreiz: Vom Symptom zum Mechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147

WOLFGANG WÖLWER und WOLFGANG GAEBEL

Kompetenznetz Schizophrenie: Konzept, Ergebnisse, Perspektiven . . . . . . . . . 153

STEPHAN LUDWIG ROTH und WILFRIED BUDACH

Überlebensvorteil durch präoperative Radiochemotherapie beim lokalfortgeschrittenen, nicht-inflammatorischen Brustkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

GEORG WINTERER

Nikotin: Molekulare und physiologische Mechanismen im Zentralen Ner-vensystem – Ein neues nationales Schwerpunktprogramm der DeutschenForschungsgemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Dekanat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201

Neu berufene Professorinnen und Professoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

ULRICH RÜTHER (Dekan)Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät im Jahr 2008 . . . . . . . . . . . 209

MARTIN MÖHLE

Nachkommen und Vorfahren im Blickpunkt derMathematischen Populationsgenetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213

JÜRGEN KLÜNERS

Faktorisierung von Polynomen –Ein wichtiges Problem der Computeralgebra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

MARTIN LERCHER

Wie Bakterien an neue Gene kommen und was sie damit machen . . . . . . . . . . . 237

MATTHIAS U. KASSACK, ALEXANDRA HAMACHER und NIELS ECKSTEIN

Resistenzmechanismen von Tumoren gegen Platinkomplexe:Neue Drug Targets und diagnostische Marker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

MARGARETE BAIER

Sicherheit und Kontrolle im pflanzlichen Kraftwerk –Beiträge zur Regulation des plastidären antioxidativen Schutzsystems . . . . . . 263

SEBASTIAN S. HORN, REBEKAH E. SMITH, and UTE J. BAYEN

A Multinomial Model of Event-Based Prospective Memory . . . . . . . . . . . . . . . . 275

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Inhalt 7

Philosophische Fakultät

Dekanat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287

Neu berufene Professorinnen und Professoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

ULRICH VON ALEMANN (Dekan)Wissenschaft. Leben – Die Philosophische Fakultät alstragende Säule von Lehre und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293

MICHAEL BAURMANN

Soziologie des Fundamentalismus:Der Ansatz der sozialen Erkenntnistheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301

AXEL BÜHLER und PETER TEPE

Kognitive und aneignende Interpretation in der Hermeneutik. . . . . . . . . . . . . . . . 315

ROBERT D. VAN VALIN, JR.Universal Grammar and Universals of Grammars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329

GERD KRUMEICH

Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg –Ein Forschungsprojekt des Historischen Seminars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339

ANNETTE SCHAD-SEIFERT

Heiratsverhalten, sinkende Geburtenrateund Beschäftigungswandel in Japan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359

KARL-HEINZ REUBAND

Rauchverbote in Kneipen und Restaurants. Reaktion der Bürger und dergastronomischen Betriebe – Das Beispiel Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Dekanat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383

GUIDO FÖRSTER (Dekan)Situation und Perspektiven der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät . . . . . 385

WINFRIED HAMEL

Autonomie des Unternehmens – ein frommes Märchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395

ULRIKE NEYER

Die Verzinsung der Mindestreserve und die Flexibilitätder Geldpolitik im Eurogebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405

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8 Inhalt

Juristische Fakultät

Dekanat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 421

DIRK LOOSCHELDERS (Dekan)Situation und Perspektiven der Juristischen Fakultät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423

NICOLA PREUSS

Die Reform der Juristenausbildung unter denRahmenbedingungen des reglementierten Rechtsberatungsmarktes . . . . . . . . . 429

KLAUS-DIETER DRÜEN

Steuerliche Förderung von Wissenschaft und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443

CHRISTIAN KERSTING

Informationshaftung Dritter: Vertrauen auf Verlässlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457

JAN BUSCHE, ANETTE TRAUDE und JOHANNA BOECK-HEUWINKEL

Herausforderungen und Chancen bei der Sicherung und Verwertung von„Intellectual Property“ durch die Hochschulen – Der Düsseldorfer Weg . . . . 471

Zentrale wissenschaftliche Einrichtungender Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Humanwissenschaftlich-Medizinisches Forschungszentrum

Zur Diskussion gestellt: Stammzellforschung

JOHANNES REITER

Menschenwürde oder Forschungsfreiheit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487

DIETER BIRNBACHER

Ist die Stammzellforschung unmoralisch? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495

Gesellschaft von Freunden und Förderern derHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf e.V.

OTHMAR KALTHOFF

Jahresbericht 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503

Private Stiftungen für die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

CHRISTOPH J. BÖRNER und H. JÖRG THIEME

Die Schwarz-Schütte-Förderstiftung für dieWirtschaftswissenschaftliche Fakultät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 507

Sonderforschungsbereiche der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

JEAN KRUTMANN und FRITZ BOEGE

Der Sonderforschungsbereich 728„Umweltinduzierte Alterungsprozesse“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 517

PETER WESTHOFF

Wie Zellen verschieden werden – Der Sonderforschungsbereich 590. . . . . . . . 531

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Inhalt 9

Graduiertenkollegs der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

REGINE KAHL

Das Graduiertenkolleg 1427„Nahrungsinhaltsstoffe als Signalgebernukleärer Rezeptoren im Darm“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 545

Graduiertenausbildung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

CHRISTIAN DUMPITAK, LUTZ SCHMITT und DIETER WILLBOLD

Die NRW-Forschungsschule BioStruct – Neue Wege interdisziplinärerGraduiertenausbildung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf . . . . . . 555

Nachwuchsforschergruppen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

DANIEL SCHUBERT

Epigenetische Kontrolle der Pflanzenentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 565

Kooperation der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorfund des Forschungszentrums Jülich

KARL ZILLES

Medizin im Forschungszentrum Jülich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579

KARL-ERICH JAEGER und MANFRED KIRCHER

Der Cluster für Industrielle Biotechnologie – CLIB2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 601

Ausgründungen aus derHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf

JOACHIM JOSE, RUTH M. MAAS und GUNTER FESTEL

Autodisplay Biotech GmbH – Entwicklung von maßgeschneidertenGanzzellbiokatalysatoren und small protein drugs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 611

Zentrale Einrichtungen derHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Zentrale Verwaltung

SÖNKE BIEL

Hochschulstandortentwicklungsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 625

Universitäts- und Landesbibliothek

IRMGARD SIEBERT

Elektronische Medien in der Informationsversorgung der Universitäts- undLandesbibliothek Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639

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10 Inhalt

Zentrum für Informations- und Medientechnologie

ELISABETH DREGGER-CAPPEL und STEPHAN OLBRICH

Erneuerung der Server- und Speicherinfrastruktur am ZIM –Basis für zentrale Dienste zur dezentralen IKM-Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . 653

Sammlungen in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

JUDITH VOLLMER und MAX PLASSMANN

40 Jahre „1968“ – 30 Jahre Studierendenstreik 1977/1978.Studentischer Protest im Spiegel der Plakat- und Flugblattsammlungen desUniversitätsarchivs Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 669

GISELA MILLER-KIPP

Die Sammlung „Janusz Korczak“ der Universitäts- und LandesbibliothekDüsseldorf und ein Versuch, Janusz Korczak als „Klassiker“ der Pädago-gik zu lesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 687

RUDOLF SCHMITT-FÖLLER

Die Flechtheim-Sammlung der Universitäts-und Landesbibliothek Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 697

Geschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

ULF PALLME KÖNIG

Die Gründungsgeschichte der Juristischen Fakultätder Heinrich-Heine-Universität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 723

SVENJA WESTER und MAX PLASSMANN

Univ.-Prof. Dr. Hans-Joachim Jesdinsky und dieEinführung der Medizinischen Statistik an der Universität Düsseldorf . . . . . . 727

Forum Kunst

JÜRGEN WIENER

Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der Heinrich-Heine-Universität:Eine Bestandsaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 743

Chronik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

ROLF WILLHARDT

Chronik 2007/2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 775

Campus-Orientierungsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787

Daten und Abbildungen aus dem Zahlenspiegelder Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793

Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 805

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ELISABETH DREGGER-CAPPEL und STEPHAN OLBRICH

Erneuerung der Server- und Speicherinfrastrukturam ZIM – Basis für zentrale Dienstezur dezentralen IKM-Versorgung1

EinleitungSeit dem Wechsel in der Leitung des Zentrums für Informations- und Medientechnolo-gie (ZIM) werden nach positiver Begutachtung seitens der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG) die folgenden, im HBFG-Verfahren2 finanzierten Großgerätemaßnahmen be-sonders intensiv vorangetrieben:

(a) Verbesserung des Campusnetzes: Backbone mit 10-Gbit/s-Ethernet, Erneuerung vonaktiven und passiven Netzkomponenten, zunehmend flächendeckende drahtlose Kom-munikation;

(b) Erneuerung und Ausbau der Server- und Speicherinfrastruktur: Server-Blades, Virtua-lisierung, Netzlaufwerke, Backup- und Archivsysteme;

(c) Aufbau eines neuen Hochleistungsrechners für die „Simulation Science“: Parallelrech-ner auf Basis einer Cluster-Architektur, dedizierter Plattenspeicher.

In Olbrich und Manten (2007) wurde bereits die Maßnahme (c) dargestellt. Die leis-tungsfähigen und hochverfügbaren Basisinfrastrukturen (a) und (b) dienen insbesonde-re der zuverlässigen und hochwertigen Unterstützung dezentraler Anwendungen für einebreite Nutzerschaft. Sie sind jedoch auch eng verknüpft mit Spitzenanforderungen, wie siesowohl in der „Simulation Science“ (c) als auch in komplexen experimentell beziehungs-weise empirisch orientierten Disziplinen auftreten.

Dieser Beitrag befasst sich mit Hintergründen, Motivation und Realisierung von (b).

Das IKM-Versorgungskonzept der Heinrich-Heine-UniversitätAm 1. Februar 2007 hat – nach vorheriger ausführlicher Beratung in der Kommission fürInformationsversorgung und -verarbeitung sowie neue Medien (KIM) – das Rektorat derHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein IKM-Versorgungskonzept beschlossen. Diesesstieß im Kreis der Leiter von Universitätsrechenzentren bereits auf großes Interesse3 undwird im Folgenden kurz vorgestellt.

Zu den ersten Konsequenzen aus dem IT-Gutachten, das Univ.-Prof. Dr. Wilfried Juling(Universität Karlsruhe) für die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im August 2003 fer-tig gestellt hatte,4 gehörte die Ausschreibung der Nachfolge des damaligen Direktors des

1 IKM: Information, Kommunikation, Medien2 HBFG: Hochschulbauförderungsgesetz3 Vgl. Olbrich (2008).4 Vgl. Juling (2003).

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654 Elisabeth Dregger-Cappel und Stephan Olbrich

Universitätsrechenzentrums, Prof. Dr. Jan von Knop, als Universitätsprofessor (C4/W3)im Jahr 2004. Begleitend zum Berufungsverfahren wurde eine Senatskommission KIMgegründet. Den Vorsitz – zugleich CIO (Chief Information Officer) – übernahm kommissa-risch der Rektor, Univ.-Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch.

Schließlich erfolgte zum 1. Dezember 2005 die Berufung von Dr.-Ing. Stephan Olbrichzum Universitätsprofessor für IT-Management, zugleich zum neuen Direktor des Rechen-zentrums. Danach wurde – unter dem Vorsitz des gleichzeitig ernannten CIO, ProrektorUniv.-Prof. Dr. Schirmeister5 – in Anlehnung an die Empfehlungen des „Juling-Gutach-tens“ ein Konzept formuliert, in dem die Erbringung von IKM-Diensten sowie Koopera-tion und Koordinierung festgelegt wurden, das so genannte „IKM-Versorgungskonzept“6.

Prozesse in Forschung, Lehre, Studium und Verwaltung werden zunehmend durch denEinsatz von IKM-basierten Infrastrukturen, Diensten und Anwendungen unterstützt. DieAnforderungen dafür stammen aus unterschiedlichen Bereichen, im Wesentlichen den fol-genden:

• Hochschulreformprozesse (zum Beispiel Internationalisierung);

• Digitalisierung der Informationssysteme(zum Beispiel WWW-basierte Dienste, Portal);

• mehrwertorientierte Ergänzungen der Lehre(E-Learning, zum Beispiel Lernplattform);

• computergestützte Problemlösungsumgebungen(E-Science, zum Beispiel Simulation).

Die IKM-bezogenen Dienste werden in einem kooperativen Versorgungssystem bereit-gestellt. IKM-Dienste werden dabei sowohl in den Zentralen Einrichtungen – Zentrum fürInformations- und Medientechnologie (ZIM, ehemals Universitätsrechenzentrum) sowieUniversitäts- und Landesbibliothek (ULB) – erbracht als auch in lokalen IKM-Versor-gungsteams in den Fakultäten. Der Ort und die Ausprägung der IKM-Infrastruktur bezie-hungsweise -Dienstleistung werden im Einzelfall durch fachliche, technische und wirt-schaftliche Gründe bestimmt.

Zum Zweck der Beratung und Entwicklung von strategischen und operativen Konzeptenwurde die oben bereits erwähnte Kommission für Informationsversorgung und -verarbei-tung sowie neue Medien (KIM) neu konstituiert. Den Vorsitz der KIM hat ein CIO (ChiefInformation Officer) inne – Prorektor für Integration, Koordination und Kontrolle allerIKM-Aktivitäten. Die weiteren Mitglieder sind die Geschäftsführerin beziehungsweise derGeschäftsführer der KIM, die Direktorin beziehungsweise der Direktor des ZIM sowie In-formation Officers (IOs). Jede Fakultät, die ULB, das Universitätsklinikum Düsseldorf(UKD) und die Universitätsverwaltung benennen einen IO. Die KIM berät und unterstütztden CIO bei der Aufsicht, Koordinierung und Steuerung des kooperativen IKM-Versor-gungssystems. Anfragen nach und Planungen von IKM-Maßnahmen größerer Tragweitesind in jedem Fall dem CIO anzuzeigen. Die Planungs- und Entscheidungskompetenz zustrategischen IKM-Aspekten obliegt letztlich dem Rektorat.

5 Nach Beendigung der Amtszeit von Univ.-Prof. Dr. Schirmeister als Prorektor für Planung und Finanzen über-nahm im November 2007 wieder der Rektor, Univ.-Prof. Dr. Dr. Labisch, kommissarisch den Vorsitz der KIM.

6 Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (2007)

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Erneuerung der Server- und Speicherinfrastruktur am ZIM 655

ZIM

Rektor,Kanzler,

Prorektoren für …,Prorektor für IKM, …

(Vorsitz), KIM-Geschäftsführer/in, ZIM-Direktor/in,IOs aus ULB, Verwaltung, UKD und Fakultäten

ZIM-Direktor/in,ULB-Direktor/in,

Dekane

KIM

Direktor/in

…Verw.ULB Fak. 1

IO IO IO

Fak. N

IOIO

UKD

CIO

Rektorat

Strategische Ebene

Operative Ebene

Abb. 1: Teilorganisation des kooperativen IKM-Versorgungssystems

ZIM – Zentrum für Informations- und MedientechnologieDas ZIM ist Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für alle technischen Aspekte zurdigitalen Informationsversorgung und -verarbeitung, zur digitalen Kommunikation undzum Einsatz digitaler Medien. Es übernimmt in der Regel die Federführung bei folgendenAktivitäten:

• Abbildung universitätsweiter Geschäftsprozesse auf IKM-Dienste und -Anwendun-gen;

• Umsetzung strategischer Vorgaben durch operative Regelungen;• Arbeitsgruppen zu IKM-Spezialgebieten.

Die funktionalen Aufgaben des ZIM sind zu untergliedern nach

• Nutzersupport – Anwendungsunterstützung;• Projekten – Erprobung, Entwicklung, Content-Erstellung;• Know-how-Transfer – Beratung, Schulung;• Infrastrukturen – Planung, Betrieb, Bereitstellung.

Diese sind orthogonal zu den fachlichen Aufgaben des ZIM anzusehen, die die folgen-den Bereiche – zugleich die heutigen drei ZIM-Abteilungsbezeichnungen – betreffen:

• Kommunikationssysteme– Hochschulnetz, Netzdienste;– IT-Sicherheit;

• Informationsverarbeitungssysteme– Arbeitsplatzrechnerpools, Server-Hosting und -Housing, Storage;– Spezialrechner mit Hochleistungsarchitektur: Cluster, Visualisierungssysteme;

• Multimedia- und Anwendungssysteme– Medienproduktion, E-Learning-Tools, E-Administration-Anwendungen;– Spezialgeräte: Betrieb, Nutzungsunterstützung, Verleih.

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656 Elisabeth Dregger-Cappel und Stephan Olbrich

Am 1. April 2008 wurde die Verwaltungsdatenverarbeitung (ehemals Abteilung D2.2) indas ZIM verlagert. Konzeptionell wird dabei die in diesem Bereich bisher gewohnte ganz-heitliche Betreuung der Verwaltungssysteme schrittweise aufgegeben. Strukturell erfolgteine Migration in Richtung einer schichtenartigen Arbeitsteilung, die Synergiepotenzialebeinhaltet und damit zukünftig zu höherer Effizienz, Verfügbarkeit und Qualität führt.

Nach Auflösung einer übergangsweise eingerichteten ZIM-Stabsstelle Verwaltungssys-teme wurde im Mai 2008 eine organisatorische Verschlankung von sechs (ursprünglichfünf im Universitätsrechenzentrum sowie D2.2 in der Universitätsverwaltung) auf drei Ab-teilungen vollendet.

Das Bestreben des ZIM, die Services und deren Realisierung bedarfsgerecht und aufdem jeweiligen Stand der Technik kontinuierlich fortzuschreiben, wird durch eine engeVerzahnung mit der universitären Forschung und Lehre unterstützt. Der Lehrstuhl für IT-Management (ITM), der dem Institut für Informatik in der Mathematisch-Naturwissen-schaftlichen Fakultät angehört, wird in Personalunion durch den Direktor des ZIM geleitet.Derzeitig liegen die dortigen Schwerpunkte in den Bereichen Hochleistungsrechnen/Paral-lele Programmierung und Wissenschaftliche Visualisierung/Virtuelle Realität, unter ande-rem gefördert durch die IT-Firma Bull im Rahmen einer Kooperation mit dem ZIM/ITM.

Kooperation von ZIM, ULB, UKD, Universitätsverwaltung und FakultätenDie IOs sind die für IKM-Angelegenheiten zuständigen Ansprechpartner in den jeweiligenEinrichtungen. Sie bündeln die Anforderungen der Nutzer, kommunizieren diese in derKIM und dienen als Multiplikatoren

• in Fällen persönlichen Rücksprachebedarfs durch das ZIM,• der in der KIM abgesprochenen Aufgabenverteilung zwischen den IKM-Versorgern

und• zur Gestaltung von Koordinierungs- und Standardisierungsprozessen.

Über die institutionalisierte Kommunikation hinaus wird die Zusammenarbeit auf tech-nischer Ebene ausdrücklich ermutigt. So gibt es eine Reihe von Absprachen und Arbeits-gruppen zu einzelnen Sachfragen oder technischen Fragestellungen.

Planungen zur Verlagerung des Betriebs lokaler IKM-Dienste zum ZIM – oder umge-kehrt – müssen – ebenso wie neue IKM-Maßnahmen – über den CIO in der KIM koor-diniert werden.

Vorstellung des Aufbaus der neuen Storage- und ServerdiensteEines der wesentlich notwendigen Standbeine jedes IT-Versorgungskonzeptes ist eine zu-verlässige, den Erfordernissen angepasste Infrastruktur. Sie ermöglicht neben weiterenFaktoren wie einer ausreichenden Anzahl von geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern und modernen Organisationsformen erst zentrale, bedarfsgerechte Dienstangebote.

Während in der Vergangenheit häufig der Aufbau dezentraler IT-Infrastrukturen ein an-gemessener Weg zur IT-Versorgung der Einrichtungen der Universität sein konnte, istheute zunehmend die Notwendigkeit von auf zentralen Strukturen basierenden Service-angeboten zu verzeichnen. Die Ursache liegt in der größer werdenden Abhängigkeit deruniversitären Geschäftsprozesse von verlässlichen und sicheren IT-Dienstleistungen. Mit

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der Industrialisierung beziehungsweise Standardisierung der IT ist außerdem das Interesseder Fachbereiche an Eigenentwicklungen zurückgegangen. Die Zentralisierung ermöglichtKostenersparnis durch Bündelung von Diensten und Strukturen. Virtualisierungstechnikenerlauben die orts- und zeitunabhängige Nutzung von Diensten.

Im Universitätskontext sind neben der geschilderten Notwendigkeit der Professionali-sierung der IT-Dienste auch Entwicklungs- und Forschungsgesichtspunkte zu berücksich-tigen. Gerade auch im Zusammenhang mit einem Informatiklehrstuhl für IT-Managementspielen Entwicklungs- und Forschungsgesichtspunkte eine große Rolle. In diesem Zusam-menhang ist die Fortschreibung der Infrastruktur unter Berücksichtigung des Einsatzesneuer Technologien auch zum Zweck der Erprobung unverzichtbar.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Server- und Storage-Infrastruktur wird ein abgestuf-tes, offenes Servicemodell eingeführt. Auf jeder Ebene werden die Dienstleistungen derdarunterliegenden Ebene genutzt und genau definierte Services nach oben abgegeben. DieLeistungen jeder Ebene werden sowohl im Rahmen der Infrastruktur genutzt als auch nach„außen“ abgegeben.

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Abb. 2: Infrastruktur-Service-Layer

Serverräume und Server-HousingBasis einer verlässlichen technischen Infrastruktur sind gut ausgestattete Serverräume.Zum Zwecke der Desastervorsorge sind mehrere Räume in verschiedenen Bauabschnittenvorzusehen (Zweiraum- oder sogar Mehrraumkonzept). Server und Storage werden inden Räumen teilweise redundant aufgestellt. Im Katastrophenfall (Brand, Wasserschadenund so weiter) kann dann mit Hilfe von vorbereiteten Maßnahmen ein Notbetrieb derwichtigsten IT-Dienste aufrechterhalten werden. Für die Heinrich-Heine-Universität kanndas ZIM neben einem eigenen Raum (Maschinensaal) auch Geräte in einem Serverraumder ULB aufstellen.

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Zur technischen Ausstattung eines guten Serverraums gehören unter anderem:• redundante Stromversorgung,• Klimatisierung,• technische Zugangskontrolle,• Verkabelung,• Datennetz,• Geräte-Racks und• Brandschutz (zum Beispiel Vorrichtungen zur Brandfrühesterkennung).

Ohne die Bedeutung aller Einzelheiten im Detail zu erörtern, wird hier nur auf zwei derKomponenten eingegangen:

Alle ZIM-eigenen Racks sind redundant an das Stromnetz angeschlossen: einmal an dasso genannte Stadtnetz und auf der anderen Seite an eine batteriebetriebene unterbrechungs-freie Stromversorgung (USV). Alle Server, die nicht Teil eines Clusters sind, können damitebenfalls an beide Stromversorgungen angeschlossen werden. Damit übernimmt im Falleeines Stromausfalls des Stadtnetzes die USV für eine gewisse Zeit. Andererseits sind aufdiese Weise auch Ausfälle oder Wartungsarbeiten an der USV ohne Ausfälle wichtigerFunktionen zu verkraften.

Unter dem Modestichwort „Green IT“ verbergen sich unter anderem auch effizienteKlimatisierungsmaßnahmen. Heutige Klimaanlagen, passive Maßnahmen (Wärme- undKältedämmung und andere bauliche Maßnahmen) sowie gezielte Kühlung (wassergekühl-te Racks) erlauben sehr effiziente Klimatisierung. Leider gibt es gerade bei der Klimati-sierung erheblichen Nachbesserungsbedarf in allen zentralen Serverräumen der Universi-tät. Wirksame Verbesserungen in diesem Bereich erfordern große Investitionssummen, diesich aber relativ schnell durch erhebliche Energieeinsparungen amortisieren würden.

Eine Modernisierung und Erneuerung der Serverräume, insbesondere im Hinblick aufdie Klimatisierung, würde dem ZIM erlauben, sein Angebot auf Server-Housing auszu-weiten. Gemeint ist hier, dass Einrichtungen der Universität eigene Server oder Rechner-Cluster in zentralen Serverräumen aufstellen und betreiben können. Sie können damit alleoben erwähnten Ausstattungsmerkmale für ihre eigenen Rechner nutzen und stehen nichtmehr vor der Notwendigkeit, eventuell faule Kompromisse zwischen Betriebssicherheitund -kosten einzugehen. Da eine Kühlung gerade von institutseigenen High-Performance-Clustern so gut wie immer erforderlich ist und die Aufstellung häufig in völlig ungeeigne-ten Räumen (Südfenster!) erfolgen muss, ergeben sich durch zentrale Aufstellmöglichkei-ten potenziell erhebliche Einsparungen sowohl bei Investitionsmaßnahmen als auch beimEnergieverbrauch.

Verteiltes Storage-NetzDie eingangs erwähnte Bewilligung von Mitteln zur Erneuerug der Server- und Storage-In-frastruktur erlaubte den Aufbau eines großen Speichernetzes auf Fibre-Channel-Basis. ImSommer 2007 wurde die Storage-Maßnahme zusammen mit Fileserver-, Backup- und Ar-chivierungsfunktionalitäten europaweit ausgeschrieben (beschränkte Ausschreibung nachTeilnehmerwettbewerb). Im Vorfeld der Ausschreibung wurden die Lösungsansätze ver-schiedener Hersteller eingehend untersucht. Die Ausschreibung selbst enthielt ein um-fangreiches Pflichtenheft. Eine Festlegung oder Bevorzugung bestimmter Technologien

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Erneuerung der Server- und Speicherinfrastruktur am ZIM 659

oder Hersteller war aber nicht gegeben. Gewonnen wurde die Ausschreibung von einemAngebot auf Basis von Produkten der Firma IBM. Das ZIM hat damit technisches Neu-land betreten, da bisher Produkte dieses Herstellers im ZIM an zentraler Stelle noch nichtvertreten waren.

Das Storage-Netz (SAN7) wurde verteilt auf zwei Standorte aufgebaut. Etwa zwei Drit-tel der Kapazität sind im Maschinensaal des ZIM, der Rest im Serverraum der ULB in-stalliert. Um die Entfernung von etwa 500 Metern zwischen beiden Standorten zu über-brücken, wurde Dark Fibre auf mehreren redundanten Wegen eingesetzt. Basis des Netzessind je zwei Switches an jedem Standort. Damit sind alle Wege und Verbindungen redun-dant ausgelegt. Alle Komponenten sind mit einer Datenrate von 4 GBit/s an das Speicher-netz angeschlossen.

Abb. 3: Storage-Netz im Maschinensaal des ZIM

Der Datenspeicher ist in vier Disk-Arrays organisiert, die jeweils bis zu 112 Festplattenunterschiedlicher Technologien enthalten können.

Vorteile der eingesetzten RAID8-Technologien sind:

• Sicherheit durch RAID-Technologie: Für jeden Datenblock werden Prüfsummen ge-schrieben, die bei Ausfall einer oder mehrerer Festplatten die Wiederherstellung derDaten ermöglichen.

7 SAN: Storage Area Network8 RAID: Redundant Array of Independent Disks

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• Einsatz von Hotspare-Platten: Bei Ausfall einer Festplatte übernimmt automatisch einein Reserve gehaltene Festplatte deren Funktion.

• Hohe Zugriffsgeschwindigkeiten: Datenblöcke werden verteilt auf mehrere Festplattengeschrieben. Somit ist für große Datenmengen ein sozusagen paralleles Lesen oderSchreiben möglich.

• Einsatz von gemischten Technologien: Durch den Einsatz von unterschiedlichen Fest-plattentechnologien kann eine an den Bedarf der einzelnen Applikation angepassteVersorgung mit Plattenplatz erreicht werden. Für große Datenmengen, auf die ver-gleichsweise selten, dafür aber in großen Mengeneinheiten zugegriffen wird, stehenSATA-Festplatten, für Anwendungen mit höheren Anforderungen stehen Festplattenmit Fibre-Channel-Zugriff in zwei Geschwindigkeitsstufen zur Verfügung.

Einen Überblick über die Kapazitäten der Festplattensubsysteme gibt die folgende Tabelle.

Anzahl Festplatten 304

Gesamtkapazität brutto 134 Terabyte9

Fibre Channel 15.000 rpm10 10,2 Terabyte

Fibre Channel 10.000 rpm 37,6 Terabyte

SATA 51,3 Terayte

Gesamtkapazität netto 99,1 Terabyte

Über die genannten Punkte hinaus bieten moderne RAID-Systeme wichtige Zusatz-leistungen wie Vergrößern und Verkleinern von Storage-Bereichen, Spiegelung (Mirror-ing), Replikation und Snapshot-Technologien. Normalerweise stehen diese Funktionennur innerhalb eines RAID-Systems zur Verfügung. Außerdem sind die Techniken und dieBedienungsschnittstellen bei Produkten unterschiedlicher Hersteller, manchmal auch beiverschiedenen Produkten eines Herstellers verschieden. Zur Überwindung dieser System-grenzen wird im ZIM eine so genannte „Virtualisierungskomponente“ eingesetzt. Dieseerlaubt dem Systemadministrator die Betrachtung des gesamten Storage als ein einzigesRAID-System. In diesem System können unterschiedliche Systeme vieler Hersteller ein-gesetzt werden. Daten können auch über Standortgrenzen automatisch repliziert werden.Der Einsatz von Storage-Virtualisierung beschleunigt den Datenzugriff weiter, da internein großer Cache-Bereich verwendet wird.

Die Vorteile der Virtualisierung liegen auf der Hand:

• hohe Flexibilität bei der Einrichtung und Veränderung von Datenbereichen für Anwen-dungen,

• verbesserte Ausnutzung des vorhandenen Plattenspeichers,

• Möglichkeit der Integration auch älterer, noch vorhandener Hardware,

• weitere Beschleunigung des Datentransfers durch Nutzung eines großen Caches und

• Einsparung von Lizenzkosten bei bestimmten Kostenmodellen (hostbasiertes Lizenz-modell).

9 1 Terabyte (TB) = 1.000 Gigabyte (GB)10 rpm: revolutions per minute (Umdrehungen pro Minute).

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Erneuerung der Server- und Speicherinfrastruktur am ZIM 661

Der größte Zugewinn ist allerdings in der Systemsicherheit zu sehen. Das oben erwähn-te Zweiraumkonzept wird mit Hilfe der Storage-Virtualisierung realisiert. Die wichtigstenDaten der Universität mit einer hohen Verfügbarkeitsgarantie werden zukünftig auf denPlattenspeichern der beiden Standorte parallel gehalten. Das heißt, Daten, die im ZIMerzeugt werden, werden auf Datenspeicher in der ULB repliziert und umgekehrt. BeimAusfall von Plattenspeicher an einem der beiden Standorte kann der andere Standort über-nehmen. Die Übernahme soll allerdings auch in Zukunft nicht automatisch erfolgen, son-dern immer nur per Hand initiiert werden. Die Gefahr von Pseudoausfällen, bei denen inWirklichkeit nur die Verbindung zwischen den beiden Standorten gestört ist, wäre sonstzu groß. Automatisierte Übernahmen wären dann eher gefährlich als hilfreich.

Die Dienstleistung, die durch das Storage-Netz angeboten wird, besteht in Speicherbe-reichen mit bestimmten Merkmalen wie Größe, Zugriffsgeschwindigkeit, hauptsächlicherNutzungsart, Absicherung durch Replizierung, Mirroring oder Snapshots. Der technischeZugriff erfolgt ausschließlich blockbasiert, dem abnehmenden Host wird Plattenspeicherüber so genannte LUNs11 zur Verfügung gestellt. Eine LUN verhält sich gegenüber demBetriebssystem genau wie eine herkömmliche Festplatte. Sie besitzt aber die oben be-schriebenen zusätzlichen Merkmale und befindet sich auch nicht im Gehäuse des Rech-ners, sondern möglicherweise sogar an einem Standort mehrere Hundert Meter entfernt.Der Rechner muss sich aber im nahen Umkreis eines SAN-Switches befinden und übereine spezielle Hardware, einen Host-Bus-Adapter, und über Fibre Channel mit ihm ver-bunden sein. Dies schränkt den „Kundenkreis“ ein auf Rechner, die an einem der beidenStandorte aufgestellt sind, im Wesentlichen also auf Rechner, die vom ZIM oder von derULB betreut werden. In einer weiteren Ausbaustufe ist die Verwendung des normalen Da-tennetzes geplant. Dann können auch Rechnern, die nicht in der Nähe von SAN-Switchesaufgestellt sind, über iSCSI-Verbindungen LUNs aus dem Festplattensystem zur Verfü-gung gestellt werden.

FileserverFür eine große Anzahl von Benutzerinnen und Benutzern wird Speicherplatz logisch alsShare oder Export über einen Fileserver zur Verfügung gestellt. Zugriffsvarianten sindCIFS-Protokolle, das sind Filesharing-Techniken, die vor allem in der Microsoft-Win-dows-Welt genutzt werden, sowie NFS für Linux-, Unix- und Mac-Benutzer.

Alle Universitätsangehörigen mit einer ZIM-Benutzerkennung (E-Mail-Kennung) er-halten automatisch einen eigenen Bereich, in dem sie orts- und betriebssystemunabhängigDaten ablegen können. Dieser Bereich wird regelmäßig auf Band gesichert.

Einrichtungen der Universität werden auf Wunsch je nach Verfügbarkeit ebenfalls ei-gene Bereiche eingerichtet. Bei Bedarf werden in einem Vorgespräch Art, Menge undSicherungsbedarf der Daten geklärt. Außerdem werden Verfahren zur Administration derNutzer, die auf diesen Bereich zugreifen können, festgelegt. Anschließend wird ein vir-tueller Fileserver mit den besprochenen Eigenschaften im Netz der nutzenden Einrichtungangelegt. Die Nutzeradministration kann über ein eigenes Active Directory, einen eigenenLDAP- oder NIS-Server oder Ähnliches erfolgen. In den meisten Fällen entscheiden sichdie Anwender aber für die Nutzung des zentralen Active Directorys, das sich zurzeit zwar

11 LUN: Logical Unit Number

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noch im Aufbau befindet, für den Fileserver aber schon genutzt werden kann. Die Einrich-tungen behalten auch bei der Nutzung des zentralen Directorys die volle Kontrolle überihren Nutzerkreis.

Nach Absprache werden die Exports beziehungsweise Shares des Fileservers nach Plangesichert. Zusätzlich können Snapshots eingerichtet werden, die es Endanwendern erlau-ben, versehentlich gelöschte oder beschädigte Daten innerhalb eines gewissen Zeitraumsselbstständig wiederherzustellen.

Hosts und virtuelle ServerEin Drittel der zur Verfügung stehenden Summe wurde in die Erneuerung der Server-In-frastruktur investiert. Wegen guter Skalierungsmöglichkeiten, des geringen Aufwands beiErweiterung und der einfachen, einheitlichen Administration kommen zum großen TeilBlade-Systeme der Firma Hewlett-Packard zum Einsatz. Die Besonderheit von Blade-Ser-vern liegt in einer speziellen Bauform, die es ermöglicht, Server, die so genannten Blades,neben- oder übereinander in einem Baugruppenträger, dem Enclosure oder auch Blade-Center, anzuordnen. Sie werden zur Installation und Inbetriebnahme in Slots geschobenund sind dann automatisch mit der Backplane des Baugruppenträgers verbunden. Das En-closure enthält weitere Hardware, wie Netz-, SAN- und KVM-Switches zur Anbindung andas Daten- und das Storage-Netz und zur Administration der Blades und der Enclosures.Eine weitere Verkabelung der einzelnen Server ist nicht erforderlich. Für das gesamte En-closure, das bis zu 16 Hosts aufnehmen kann, wird nur ein einziger Tastatur-Grafik-Maus-Controller (KVM) benötigt.

Abb. 4: Blade-Center im Maschinensaal des ZIM

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Erneuerung der Server- und Speicherinfrastruktur am ZIM 663

Im Jahr 2007 konnten zwei Enclosures mit insgesamt acht Blade-Servern im Maschi-nensaal des ZIM aufgebaut werden. Eine Reihe von zusätzlichen Blades im ZIM sowie einweiteres Enclosure mit zwei Servern für die ULB wurden im Jahr 2008 beschafft.

Im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten können Einrichtungen der Heinrich-Heine-Universität eigene kompatible Blades in den zentralen Blade-Centern nach Abspracheeinbauen lassen und damit von der zentralen Infrastruktur profitieren. In größerem Umfangwird dieses Angebot von der zentralen Universitätsverwaltung für wichtige Anwendungenwie die Software für das kaufmännische Rechnungswesen (Mach) genutzt. Auch die ULBwird die Funktionsfähigkeit der eigenen PC-Arbeitsplätze über Blade-Server steuern.

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem sicheren Versorgungskonzept für dieHeinrich-Heine-Universität ist die Server-Konsolidierung mit Hilfe von Server-Virtuali-sierung. Dabei können auf einem (Hardware-)Host mehrere virtuelle Rechner in Betriebgenommen werden. Aus Anwendersicht verhält sich ein virtueller Server wie ein realermit allen Komponenten physischer Server, im Einzelfall sogar mit optischem Laufwerkund Geräteschnittstellen. Eine auf dem Endbenutzerarbeitsplatz installierte Client-Soft-ware oder eine Web-Anwendung ermöglicht den Zugriff auf den virtuellen Rechner. DieVorteile für die Benutzerin oder den Benutzer liegen auf der Hand: Es muss keine eigene,standortgebundene Hardware vorgehalten werden. Die Sicherheit ist potenziell als etwasgrößer einzuschätzen, da grundsätzlich RAID-Systeme zum Einsatz kommen. Außerdemist ein Diebstahl eines einzelnen virtuellen Servers unmöglich. Virtuelle Server, auf denengerade keine Anwendungen aktiv sind, benötigen so gut wie keine Ressourcen und habendamit auch keinen Energieverbrauch im Gegensatz zu realen Rechnern, die auch im Leer-lauf Strom verbrauchen. Dementsprechend ist die Nachfrage nach virtuellen Rechnern ausden Einrichtungen der Universität riesig.

Virtuelle Server werden vom ZIM auf Nachfrage, auf Wunsch auch vorinstalliert odermit „eingelegter“ Installations-DVD, eingerichtet. Das ZIM hat gewisse Regularien zurBenutzung der virtuellen Server eingeführt: Die Lizenzkosten der eingesetzten Softwa-re sind von den Anwendern selbst zu tragen. Die Anwender haben dieselben Sorgfalts-pflichten, zum Beispiel zum Schutz vor Missbrauch, zu beachten wie beim Einsatz realerHardware. Sie müssen selbst für die Datensicherung sorgen, die aber ebenfalls als Dienst-leistung vom ZIM übernommen werden kann.

Aus Sicht des Betreibers der virtuellen Server-Infrastruktur ergibt sich eine Reihe wei-terer wichtiger Vorteile:

• Serverkonsolidierung: Durch die Einführung der virtuellen Server konnten alleine imZIM mehrere Dutzend reale Server aufgegeben werden.

• Optimierung der Hardware-Auslastung: Auf einigen wenigen, aber sehr leistungsstar-ken Blade-Servern konnten bis Ende August 2008 mehr als 100 virtuelle Server ein-gerichtet werden. Die eingesetzte Infrastruktur-Software erlaubt zudem das flexibleVerschieben von virtuellen Servern auf mehrere Hardware-Plattformen, so dass beidrohender Überlast eines Host-Systems die Last auf weniger belastete Systeme ver-teilt werden kann. Es ist außerdem möglich, wichtigen virtuellen Servern bestimmteBetriebsmittel zu garantieren oder ihnen Priorität vor anderen Servern einzuräumen.

• Mehr Flexibilität, Skalierbarkeit: Ein virtueller Rechner mit einer Standardkonfigura-tion kann innerhalb von wenigen Minuten eingerichtet und installiert werden.

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664 Elisabeth Dregger-Cappel und Stephan Olbrich

• Verbesserung des Server-Managements.• Infrastrukturen können auch über Standortgrenzen aufgebaut werden. Im Katastro-

phenfall können somit wichtige Server schnell auf einen anderen Standort umziehenund damit betriebsbereit bleiben.

Software und ApplikationenZur Vervollständigung des abgestuften Infrastrukturkonzepts sei hier schließlich noch kurzdie Bereitstellung von Software erwähnt. Dazu gehören:

• die Installation und der Betrieb von Betriebssystemen (Linux, Solaris, Windows) aufZIM-eigenen Hosts beziehungsweise die Vorinstallation von Standardbetriebssyste-men auf virtuellen Rechnern,

• die Installation und die Pflege weiterer systemnaher Software,• das Einrichten und die Pflege von Datenbanken (Postgres, MySQL, Informix, SQL-

Server) bei Bedarf und nach Absprache,• die Bereitstellung und der Betrieb von Middleware, Web-Servern mit Tomcat und Ähn-

lichem sowie• die Installation und Pflege anderer Anwendungen nach Absprache und Plan.

Abb. 5: Tape-Library im Server-Raum der ULB

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Erneuerung der Server- und Speicherinfrastruktur am ZIM 665

BackupDatensicherung auf logischer Ebene ist nicht integraler Bestandteil des Infrastruktur-Stu-fenkonzepts. Sie ist als ein gesonderter flankierender Baustein zu verstehen, der in jedemFall einzeln zu betrachten ist. Dies ist besonders hervorzuheben, da es keinen Automa-tismus zur Wiederherstellung verlorener Daten auf logischer Ebene geben kann. Die An-nahme, dass „Daten beim Rechenzentrum schon sicher“ seien oder automatisch gesichertwerden und im Fehlerfall wieder hergestellt werden könnten, kann leider nicht umgesetztwerden. Datensicherung muss von den Anwendern bei den zuständigen ZIM-Mitarbeiterneigens angefordert werden. Nur so ist die Verabredung einer auf die speziellen Erfordernis-se der Anwendung abgestimmten Policy möglich. Zu einer verlässlichen Datensicherunggehören auch Recovery-Tests, um unliebsamen Überraschungen im Fehlerfall vorzubeu-gen.

Im Rahmen der beschriebenen Storage-Ausschreibung wurde auch eine große Tape-Library (Bandroboter) für die Datensicherung mit sechs LTO-4-Laufwerken und 720 Kas-setten mit jeweils 800 Gigabyte (komprimiert: 1.600 Gigabyte) beschafft. Zusammenmit einem großen Cache-Festplattenspeicher, zwei Backup-Servern und der IBM TivoliTSM-Software stellt die Tape Library die technische Ausstattung für ein leistungsfähigesBackup zur Verfügung.

LiteraturHEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT DÜSSELDORF (2007). IKM-Versorgungskonzept. Amtliche Be-

kanntmachungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Nr. 4/2007, (22.02.2007), 2–8.JULING, Wilfried (2003). Gutachten zum Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik

sowie von Medien und der dazu erforderlichen organisatorischen Infrastruktur an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Karlsruhe. (20.08.2003)

OLBRICH, Stephan und Sebastian MANTEN (2007). „Hochleistungsrechnen und parallele Program-mierung: Service für sowie Gegenstand von Forschung und Lehre“, in: Alfons LABISCH (Hrsg.).Jahrbuch der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2006/2007, 575–589.

OLBRICH, Stephan (2008). „Das IKM-Versorgungskonzept der Heinrich-Heine-Universität Düssel-dorf“. Eingeladener Vortrag zur Frühjahrstagung des ZKI-Vereins (Zentren für Kommunikationund Informationsverarbeitung in Lehre und Forschung e.V.), Regensburg, 05.03.2008.

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ISBN 978-3-940671-10-3