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Jahresausgabe der Missionsbenediktiner von St. Georgenberg-Fiecht Christus Christus Nr. 42 / 2011 www.st-georgenberg.at verkünden verkünden

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Jahresausgabe der Missionsbenediktiner von St. Georgenberg-Fiecht

ChristusChristusNr. 42 / 2011

www.st-georgenberg.at

verkündenverkünden

Abt Anselm Zeller

Impressum

Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:Missionsbenediktiner St. Georgenberg-FiechtA-6134 Vomp-Fiecht+43 5242 63 276 [email protected] / www.st-georgenberg.at

Für den Inhalt verantwortlich:Abt Anselm Zeller OSBDipl. PA Petra Brandl, Bildungsreferentin

Bildmaterial:Titelbild: Zwei Boote im Tanganjika See(Br. Paul-Lukas Alge OSB)Bildrecht wenn nicht anders angegeben: Stift Fiecht

Gestaltung: Martina Braun,Dipl. Kommunikations- und MediendesignerinDruck: EOS Klosterdruckerei St. OttilienErscheinungsweise: jährlichAuflage: 26.000 StückDruckkosten pro Heft: € 3,--(Wir bitten um eine Spende!)

Kontakt:Missionsprokurator P. Raphael Gebauer OSB+43 5242 63 786 [email protected]

Br. Fidelis Ellensohn OSB+43 5242 63 276 17 oder +43 664 89 006 [email protected]

Dunkle WolkenWie immer steht am Anfang dieses Hefts ein Rückblick auf das vergangene Jahr. 2010 brachte uns dunkle Wolken ins Haus. Auch in un-serem Hauptschulinternat für Buben sind Missbrauchsfälle vorgekommen. Unser Stift kam in die Medien. 30 und mehr Jahre sind inzwischen vergangen, die Wunden bei den Opfern sind aber geblieben. Meine Bitte um Vergebung wurde gehört. Wir sind bereit, nach Prüfung der Vorgänge durch die Unabhängige Opfer- schutzanwaltschaft für Öster-reich unter dem Vorsitz von Altlandeshauptfrau Waltraud Klasnic den Opfern zu helfen.

VeränderungenBedeutsame Veränderungen fanden in der Pfarrseelsorgestatt. Mit 1. September wurde der Seelsorgeraum Fiecht-Stans-Vomp errichtet.

P. Thomas Naupp verabschie-dete sich nach 17 Jahren von der Pfarrtätigkeit in Fiecht. Die Pfarrei bedankte sich in einem schönen Fest für seinen Einsatz und gratulierte ihm

zugleich zu seinem 60. Geburtstag. Ebenso feierte ihn die Pfarrei Stans, wo er seit dem Abschied von P. Christoph Puschner im Frühjahr die Seelsorge leitete. Nun genießt P. Thomas eine Sabbatzeit in der Abtei Muri-Gries, Bozen.

Auch P. Regino Schüling beging Ab-schied: Ein volles Jahr hatte er die Pfarrei Achenkirch geleitet und unzählige Male den weiten Weg zum Achensee per Auto zurückgelegt. Seit September nimmt er jetzt die Stelle eines Vikars für den Seelsorgeraum Fiecht-Stans-Vomp ein. Pfarrer mit Sitz in Vomp ist Dekan Stanislaus Majewski. Die ver-schiedenen Einschnitte zeigen, dass wir mit den personellen Nöten unserer Diözese im gleichen Boot sitzen. Unsere Kirche geht in diesen Tagen durch ein austrocknendes Tal und hofft auf Regen oder Brunnen, die sich wieder füllen.

FesteBleiben wir noch bei den Feiern. P. Prior Arno Münz beging gleich 2 Festivitäten:

Im Februar seinen 70. Geburtstag und im September sein 50 jähriges Ordens-jubiläum, jeweils begleitet von einer großen Schar von Freunden und Kurs-

teilnehmerInnen, die ihm über viele Jahre „zu Füßen saßen“ oder mit ihm in den Bergen unterwegs waren. An Stelle des Wandersteckens trägt er nun den monastischen Altersstab, der ihm vom Abt beim Jubiläumsgottesdienst nach der Erneuerung der Ordensgelübde feier-lich überreicht wurde. Wie P. Benedikt Knapp, Br. Gregor Gegg und Abt Anselm Zeller zählt er nun zu den Stabträgern unserer Fiechter Gemeinschaft.

Br. Rathold Kleinloh, unser Gastmeister für das Bildungshaus, beging dankbar und froh seinen 60. Mit seinem wallenden Bart ist er zum Blickfang für manche Besucher geworden.

ZuwachsEs gibt aber nicht nur Feste für Senioren zu verzeichnen! Kurz vor Redaktions-schluss konnten wir am 8. Januar 2011 eine Feier begehen, die uns ein Hoff-nungszeichen bedeutet:Daniel Guggenberger wurde nach

P. Regino Schüling

P. Thomas Naupp

Br. Rathold Kleinloh

P. Arno Münz

einem Probejahr als Postulant ins Novi-ziat aufgenommen. Er hat sich zum Zeichen des neuen Weges den Erzengel Gabriel zum Namenspatron gewählt.

In der gleichen Feier legte das Ehepaar Dr. Hirschberger das Versprechen als Oblaten ab. Herr R. Sorg wurde in das Probejahr für Oblaten aufgenommen. (Welche Bewandtnis es mit dem Stand der Oblaten hat, zeigt der Artikel in diesem Heft aus der Feder von P. Arno auf Seite 6 auf.)

Br. Gabriel Guggenberger

Ehepaar Dr. Hirschberger

R. Sorg

AsylantenIn der Ausgabe Nr. 41 von CHRISTUS VERKÜNDEN berichteten wir bereits als Ausblick auf das Jahr 2010 von den neuen Mitbewohnern in unserer großen Klosteranlage. Seit März ist es soweit: Junges Leben ist in die Jugendräume des unteren Stocks im Ostflügel einge-zogen. 15 begleitete jugendliche Asyl-anten samt ihren Betreuern wohnen mit

uns unter dem gleichen Klosterdach, haben aber eine eigene Küchenein-richtung, eigene Gemeinschaftsräume und einen separaten Eingang. Unter der Leitung des Roten Kreuzes versuchen die 16-18jährigen aus Afghanistan, Bangladesh, Nigeria und Tunesien ihre schweren und oft traumatischen Erleb-nisse zu verarbeiten. Die Suche nach den Angehörigen über das Rote Kreuz oder das Internet möge zum Erfolg führen. Durch Fachpersonal werden sie mit dem westlichen Leben vertraut gemacht und lernen Deutsch; manche haben das Glück, eine Berufsausbildung zu finden; gelegentlich können sie auch für kleinere Arbeiten bei der Weger-haltung oder im Bauhof der Gemeinde herangezogen werden. Anfängliche Befürchtungen in der Bevölkerung sind längst verflogen. Durch manche Kon-takte zwischen uns Benediktinern und den zumeist moslemischen jungen Leuten werden Vorurteile und Fremdheit abge-baut.

„Haus des Lebens“In der letzten Ausgabe war auch die Rede vom Großprojekt „Haus des Lebens“, das dort errichtet wird, wo jetzt noch das so genannte Bauernhaus und der Stall stehen. Wir oder sagen wir besser die Betreiberfirma ist ein großes Stück weiter gekommen. Einstimmig hat der Gemeinderat von Vomp das Grundstück als Bauland umgewidmet, so dass nunmehr auch weitere Ge-nehmigungen von den verschiedenen Behörden eingeholt werden können. Es wurde uns berechtigte Hoffnung gemacht, dass die Bauphase des Hauses für etwa 50 Personen im Laufe dieses Jahres beginnen kann; die Hälfte der Räume soll für betreutes Wohnen zur Verfügung stehen, die zweite Hälfte steht jungen Familien zur Verfügung. Das Kloster stellt Grund und Boden als Erbpacht der Firma DASTA zur Verfügung und wird auch seelsorglich präsent sein.

Die Asylanten mit Abt Anselmam Stiftsbrunnen

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Liebe FreundInnen und WohltäterInnen von St. Georgenberg-Fiecht!

TitelbildZwei Boote im Tanganjika See zeigt das Titelbild. Das eine, voll beladen mit Menschen, nimmt Fahrt über das Wasser. Das andere schaukelt in der leisen Bewegung sanfter Wellen. Das eine hat ein Ziel, das andere ruht. Beide sind Sinnbilder für das ver-gangene Jahr. Wir waren unterwegs in stürmischer See. Andere saßen mit uns im Lebensboot. Wir fuhren zu Zielen, wo man uns erwartete, wir irrten aber auch umher und wussten nicht, ob sich unsere Pläne erfüllten. Unter uns drohte die Tiefe, über uns brannte unbarmherzig die Sonne des Alltags. Manchmal hingen schwarze, unheilvolle Wolken am Himmel. Blitze entluden sich, wir waren in Gefahr. Doch spürten wir auch eine führende Hand. Wir wussten uns geborgen. Und wagten deshalb neue Ausfahrt.

Das andere Boot strahlt Ruhe aus. Der Fischer wartet. Auch solche Zeiten brauchen wir. Immerzu unterwegs sein, immer zu rennen macht krank. Die Seele kommt nicht nach. Wir brauchen Stunden des Loslassens, der Stille abseits von den vielen Stimmen, den vielen Bildern.

Ich wünsche Ihnen allen das nötige Gleich-maß zwischen Ausfahrt und Verweilen in-mitten der Tage und Wochen des Jahres 2011.

Die unterspülten Grundmauern Das zerstörte Altersheim

LindenkircheAuch von einer weiteren baulichen Auf-gabe wurde im letzten Heft berichtet: Die Lindenkirche auf dem Georgenberg bedarf der Renovierung, da Feuchtig-keit Boden und Mauern befallen hat. Wir können uns für die Arbeiten Zeit lassen, zumal uns die finanziellen Mittel fehlen. Feste Zusagen haben uns aber ermutigt, mit Eigenleistungen zu beginnen.So wurden bereits die Wände vom Ver-putz befreit und der Plattenboden im Schiff entfernt. Im Frühjahr folgen archäologische Untersuchungen. Ob ältere Reste unter dem jetzigen Ge-bäude gefunden werden? Bekannt sind einige Daten, die Br. Johannes Wagen-knecht, unser Verwalter zusammenge-stellt hat: 1424 wurden Malereien im Kirchlein angebracht, 1449 fand die Weihe des Friedhofs statt, die kleine Glocke im Turm trägt die Jahreszahl 1453, die Gotisierung und die Weihe der Kirche erfolgte 1475, der Turm wurde 1515 errichtet. 1705 zerstörte ein ver-heerender Brand nicht nur das Kloster sondern auch die Lindenkirche. Nach ihrer Instandsetzung (1725) wurde das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutterdort für 11 Jahre aufgestellt. Das zweite Gotteshaus auf dem Georgen-berg hat also eine bewegte Geschichte hinter sich und ist der Erhaltung und Pflege wert. Ein weiterer Kostenpunkt: Aus Sicherheitsgründen muss auch ein Netz gegen Steinschlag auf dem Hang hinter dem Kirchengebäude angebracht werden.

700 Jahre Blutwunder1310 geschah auf dem Georgenberg bei der Feier der Hl. Messe etwas Un-gewöhnliches. Der Wein im Kelch des zweifelnden Priesters nahm plötzlich alle Kennzeichen von Blut an. Abt und Konvent unseres Klosters wurden als Zeugen herbei gerufen, ein Dokument verfasst und dem Bischof von Brixen übergeben. Die später eingetrocknete Substanz gab man in eine Glasampulle und zeigte sie in einer Monstranz dem gläubigen Volk, das sich damit segnen lässt. Es entstand sogar eine eigene Wallfahrt zur Verehrung des Kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus. Aus Anlass des 700 jährigen Gedächtnisses an das Ereignis des Blutwunders gaben unsere Abtei und der Verein der „Freunde von St. Georgenberg“ unter der Feder-führung von P. Raphael Gebauer, dem Wallfahrtspater, eine Broschüre her-aus mit dem Titel „Das Blutwunder von St. Georgenberg - Nur Erinnerung oder Provokation?“ Historische, theolo-gische, kunsthistorische und spirituelle Artikel samt den Predigten der beiden Diözesanbischöfe von Innsbruck und Brixen sowie das Bildmaterial kreisen um dieses Blutwunder und seine Be-deutung. (siehe Buchtipp auf der vor-letzten Seite.)

VeröffentlichungAuch P. Thomas Naupp hat wieder ein Buch veröffentlicht, diesmal zusam-men mit unserem Förster Hubert Wildauer. Der Titel „Von Jägern, Äbten und Wildschützen - Die Georgenberger Stiftsjagd am Achensee und im Karwen-del“ verspricht interessante Berichte und Informationen zur so genannten Eigenjagd unseres Stifts. Die reiche Bildauswahl lädt zum Schauen und Staunen ein. (siehe Buchtipp auf der vorletzten Seite.)

MissionLiebe Freunde, liebe Wohltäter und Wohltäterinnen! Hier muss ich den Bo-gen etwas weiter spannen.

DankDie kleine Auswahl von Ereignissen des vergangenen Jahres zeigt Ihnen etwas vom Leben und Schaffen unserer Ge-meinschaft. Das meiste aber unserer Alltage geschieht nicht nach außen, sondern in der täglichen Treue zu unser-er Berufung in der Nachfolge des Herrn. Wir sind dem Himmel überaus dankbar für das Gute, das wir tun durften. Wir sind auch Ihnen sehr dankbar für die Mithilfe bei unserem Missionswerk. Br. Fidelis Ellensohn, unser „Außenminis-

ter“ in Sachen Mission, wird dieses Heft wieder zu den Förderinnen und Fördern bis in die entlegensten Ortschaften von Tirol und Vorarlberg bringen; von dort geht dann CHRISTUS VERKÜNDEN in die einzelnen Familien. Wie viele Wege legen dabei die Förderinnen und För-derer zurück! Die Spenden tragen dazu bei, dass sich unsere Missionsprokura unter Leitung von P. Raphael Gebauer bei Projekten der Kongregation von St. Ottilien in Afrika und Asien finanziell beteiligen kann. Die Aufstellung am Schluss dieses Heftes gibt darüber Auf-schluss. Lesen Sie bitte auch die Mis-sionsberichte auf den Seiten 10-12 und 14-15!

BegegnungenAls Missionsbenediktiner pflegen wir immer auch die Verbindung zu den Gemeinschaften der Abteien und Prio-raten im Ausland; dazu gehören die Mitbrüder in Übersee. Br. Paul-Lukas Alge besuchte im Rahmen einer wenn auch nur kurzen Missionserfahrung die Abtei Mvimwa im Westen Tansanias. Sein Bericht über die „Mission Expo-sure“ samt Bildern auf Seite 12 gibt einen kleinen Einblick in die Reise. „Mission“ hat für ihn einen neuen Klang erhalten.

Mvimwa und seine abhängigen Häuser waren auch das Ziel meiner Visitations-reise im Januar 2010. Im Vergleich zu zwei früheren Besuchen (1997 und 2001) konnte ich die großen Fortschritte auf mehreren Ebenen feststellen: die Abtei hat in den letzten 14 Jahren um rund 20 Mitbrüder zugenommen. Die Ge-meinschaft setzt sich aus 45 Professen mit Gelübden auf Lebenszeit, darunter 8 Priestern, 9 Professen mit zeitlichen Gelübden und 4 Novizen zusammen. Stattliche Neubauten, finanziert durch WohltäterInnen aus den USA & Europa, bieten Platz für die junge Gemein-schaft. Mit den beiden Schulen un-weit der Abtei und in der Provinzstadt Sumbawanga, mit der Krankenstation und der Ausbildung von Lehrlingen in verschiedenen Werkstätten zeigen un-

Br. Paul-Lukas Alge

Die Lindenkirche

sere afrikanischen Mitbrüder Initiative, Verantwortung und missionarischen Geist.

Eine weitere Reise führte mich auf völliges Neuland. Das Treffen der Oberen unserer Kongregation und des Kongregationsrats im wirtschaftlich boomenden China darf als gelungenes Wagnis betrachtet werden. Zum ersten Mal fand solch eine Versammlung im Reich der Mitte statt. Die Polizei der Umgebung von Changchun, der 4,5 Mio. Hauptstadt der Provinz Jilin im Nord-osten des riesigen Landes, wunderte sich zwar über so viele „Langnasen“, ließ uns aber in unserer mandschurischen Datscha in Ruhe. Wir waren dort als „Lehrer“ bei einem Großindustriellen untergebracht, der uns einen freund-schaftlichen Dienst erwies. In der Provinz Jilin haben wir Missionsbenedik-tiner historische Wurzeln: 1946 erfolgte nach 27 Jahren segensreicher Arbeit die Auflösung der Abtei Yenki durch chine-sische Behörden; Abt und Mitbrüder ka-men ins Gefängnis und litten in einem Konzentrationslager, von wo sie 1952 in die Heimatabteien ausgewiesen wur-den. Die Wurzel des gefällten Baumes hat aber wieder ausgeschlagen. Es gibt nämlich unweit der Stadt Jilin chine-sische Mitbrüder, die unsere benedik-tinische Tradition fortsetzen. Sie leiten eine Pfarrei und ein Altersheim. Das Noviziat durchlaufen die jungen Mit-brüder in Häusern anderer asiatischer Länder oder in Europa. An dieser Stelle meines Jahresrückblicks wäre der Ort, mehr über die komplexe kirchliche Situation im Land zu schreiben. Nur so viel: China hat sich schon immer gegen politische oder kirchliche Beeinflussung von außen gewehrt.Deshalb lehnt die Regierung seit den fünfziger Jahren jede Mitsprache des Vatikans in innerkirchliche Vorgänge ab. Als Folge teilt sich der Episkopat in eine so genannte Untergrundkirche und eine von der „Patriotischen Vereinigung“ kontrollierte Mehrheit. Allerdings hat

Rom etwa 90% der Bischöfe von Pekings Gnaden anerkannt. Spannungen liegen auf der Hand. Staatliche Kontrollen des kirchlichen Lebens werden in den Provinzen unterschiedlich praktiziert. Das oben erwähnte Altersheim in der Stadt Kouqian bot uns einen traurigen Anblick. Wenige Wochen zuvor war der nahe Fluss nach schweren Dauer-regen und Dammbrüchen zum reißen-den Strom geworden. Dieser verließ sein Bett und zerstörte das Heim für etwa 25 betagte Frauen und Männer. Der Strom unterspülte die Grundmau-ern und stand ein Meter hoch in den Zimmern, Gängen und in der Kapelle. Gerade noch rechtzeitig konnten die hilflosen Bewohner vor den Fluten ge-rettet werden. Ein neues Heim soll ent-stehen. Die Missionsprokura der Kongre-gation hat aus dem Katastrophenfonds ein Erste-Hilfe-Paket geschnürt. Einige Fotos auf der Rückseite geben ein paar Eindrücke von meiner Chinareise wieder.

Missionarische ArbeitsfelderNicht nur der Blick und die Arbeit für die Mission auf anderen Kontinenten sind uns auf den Leib geschrieben. Auch die Weckung und Vertiefung des Glaubens hier im Land ist uns aufge-tragen. Zwar ist die Mehrheit in Tirol und Vorarlberg getauft, doch zeigen viele davon wenig Interesse am kirchli-chen Leben. Der Glaube fasst nur flache Wurzeln. Das „heilige Land Tirol“ gibt es nicht mehr; jedenfalls ist es genau so viel oder so wenig „heilig“ wie Salz-burg oder Kärnten und andere Länder Österreichs, ja ganz Westeuropas. Nicht von ungefähr hat deshalb unser Papst 2010 einen eigenen Rat zur Neu-Evan-gelisierung Europas ins Leben gerufen. Wir klagen nicht, sondern sehen un-sere Arbeit hier im Stift und oben auf dem Georgenberg als Beitrag zu dieser Neu-Evangelisierung. Pfarrseelsorge, Exerzitien, geistliche Begleitung, Fortbildung, Betreuung der Wallfahrt, Firmpastoral, Führungen, Ausstellungen

und nicht zuletzt die Arbeit von Br. Fi-delis im Kreis Junger Missionare (KIM) sind unsere Tätigkeitsfelder. Eine Auswahl der Kursangebote 2011 unseres Bildungshauses hier im Stift und oben auf dem Georgen-berg findet sich in diesem Heft oder auf unserer Webseite www.st-georgenberg.at, zu der wir auch immer wieder positive Rückmeldungen bekommen. Frau Petra Brandl (zuvor Lederer) betreut diese und verschickt regelmäßig einen Newsletter mit den Neuigkeiten rund um das Stift und den Georgenberg.

FirmpastoralIch selber bin in Pfarren der Diözese Inns-bruck und der Erzdiözese Salzburg jedes Jahr in der Zeit ab Ostern zur Spendung des Firmsakramentes eingeladen. Damit verbunden ist eine Begegnung mit den jun-gen Leuten hier im Stift. Zum ersten Mal lernen diese ein Kloster von innen kennen und sprechen mit einem Ordensmann. Wir haben für diese Begegnungen ein System entwickelt, das sich bewährt hat: In Klein-gruppen werden die Firmlinge in zwei Stunden von je einem anderen Mitbruder in Kirche, Museum und Informationsgang geführt. Im Sprechzimmer des Abts kommt es dann auch zur Begegnung mit ihrem Firmspender. Vorurteile und Fremdheit werden somit abgebaut. Nach 3 Jahren mit dieser Praxis kommt es 2011 zum Besuch des 1500. Firmlings. Wer wird es sein? Ein Präsent liegt schon bereit...

MesnerschuleZur bunten Palette unserer mission-arischen Aufgaben gehört schließlich auch die Betreuung der „Interdiözesanen Mesnerschule der Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht“ durch Altabt Edgar Dietel. Dort geschieht die Einführung und Fortbildung für den wichtigen Dienst der Mesner und Mesnerinnen. „Unser Ziel ist es, sowohl haupt- und ehrenamtliche Inter-essentInnen für das Mesneramt spirituell und praxisnahe zu motivieren und auszu-bilden“, schreibt Altabt Edgar Dietel. Der Abschlusskurs endet mit der Überreichung eines Zertifikats.

Liebe FreundInnen & WohltäterInnen, im Namen unserer Gemeinschaft danke ich allen, die an unseren Aufgaben mit-wirken. Immer wieder denken wir in den Fürbitten der Hl. Messe an Sie in Nah und Fern.Wir bitten ebenso um Ihre Unterstützung im Gebet.

Es grüßt Abt Anselm Zeller OSB

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Auch zu Benedikt selber kamen Ratsuchende, und er war für die Begegnung offen.

Benediktineroblate

Die Ordensregel des hl. Benedikt ist „uralt“ (6. Jahrhundert) „Das kann doch nicht mehr zeitgemäß sein“, wirst du mir entgegnen. Und du wirst dich wundern: das meiste können wir auch heute noch in unseren Alltag über-tragen! Einiges ist zeitbedingt, aber selbst bei solchen Passagen steckt eine Idee dahinter, die heute noch gültig ist, wenn sie auch ganz anders behan-delt wird. Wir möchten euch heute die moderne Welt der Oblaten vorstellen. Wir können als Oblaten der Welt neue geistliche Werte schenken, die sie so notwendig braucht. Nicht die Mönche allein können diese Aufgabe bewältigen, sondern eine Schar Laien, die sich Oblaten nennen, streuen, nach ihren Möglichkeiten, geistliches Samengut in die Gesellschaft, in der wir und sie leben.Der Name “Oblate” (oblatus = der Hingegebene), bezeichnet ein grund-legendes christliches Lebensprogramm. Der getaufte Christ lebt als “neuer Mensch” in Christus und strebt mit der in ihm wirksam gewordenen Gnade immer tiefer nach der vollen Umgestaltung in Christus. (vgl. Röm 6,4 u.a)

Wie Christus sich Gott, dem Vater, und den Menschen hingab, so sollen sich die Christen Gott und dem Nächsten hingeben. Jesus Christus ist das Vorbild und der Weg. Er ruft in die Nachfolge. Zusammenfassend sagt dazu die dog-matische Konstitution über die Kirche

- Lumen gentium - (40): “Zur Erreichung der Vollkommenheit sollen die Gläubi-gen die Kräfte, die sie nach Maß der Gnadengabe Christi empfangen haben, anwenden, um seinen Spuren folgend und seinem Bild gleich gestaltet dem Willen des Vaters in allem folgsam, sich mit ganzem Herzen der Ehre Gottes und dem Dienst des Nächsten hinzugeben.“

Dieses Ziel strebt der Oblate an. Seine Oblation ist ein öffentlicher Akt, in dem er sein Leben Gott mit dem Vorsatz übergibt, mitten in der Welt im Geist und im Sinne der Regel des hl. Benedikt zu leben. Benediktinerob-laten gehen diesen Weg der Nachfolge in bewusster Bindung an ein Benedik-tinerkloster und lassen sich dabei von der Benediktusregel führen und prägen.

Benediktineroblate – schon einmal etwas davon gehört?Zusammengestellt von P. Arno Münz (Quelle: P. Maurus Kraß, Ettal)

Die Berufung zum Oblaten darf jedoch nicht als ein verkürztes Mönchsleben oder als Mönchtum mit weniger Ver-pflichtungen verstanden werden. Der Benediktineroblate will bewusst und entschieden als Christ in der Welt leben, indem er seine Taufe ernst nimmt. Dabei sind ihm die benediktinischen Grundge-danken Richtschnur und Weisung. Er sucht darum Kontakt mit einem bestim-mten Kloster. Er bindet sich also nicht so sehr an den Gesamtorden, sondern an “seine Abtei”. Die Verbundenheit zwischen Kloster und Oblaten besteht vor allem in der Gebetsgemeinschaft. Die Oblaten haben Anteil am Gebet des Konventes und tragen zugleich die vielfältigen Aufgaben des Klosters in ihrem Gebet mit. Auch durch seine Oblaten wird das Kloster in der Kirche präsent. Alte und Kranke halten in Treue an dieser geistlichen Verbunden-heit fest und sind so dem Kloster durch ihr Beten und Opfer eine große Hilfe. Das Kloster bietet durch den vom Abt beauftragten Oblatenrektor bzw. die Oblatenrektorin und andere Mitbrüder und Mitschwestern Einkehrtage, Kon-takte durch Rundschreiben und geistliche Begleitung an. Andererseits wird das Kloster durch die Begegnung mit seinen Oblaten in vielfältiger Weise beschenkt.

Wie werde ich Benediktineroblate?Grundsätzlich besteht dieses Angebot für alle katholischen Christen, für Männer und Frauen, Verheiratete und Unverheiratete, Priester und Diakone. Kirchenrechtlich ist eine Aufnahme von Christen nicht möglich, die bereits einem Dritten Orden oder ähnlichen Vereinigungen angehören. Die Hinfüh-rung zur Oblation erfolgt in verschie-denen Stufen: Wer Oblate werden möchte, hat die Möglichkeit, mit dem Abt bzw. dem vom Abt beauftragen Ob-latenrektor Kontakt aufzunehmen. Zur gegebenen Zeit kann mit Zustimmung des Abtes bzw. der Äbtissin mit einem Aufnahmeritus eine Probezeit von etwa einem Jahr beginnen. In der Vorberei-tung auf die Oblation wird der Kandidat mit der Regel und den Grundzügen monastischer Spiritualität vertraut gemacht.

Stimmt der Abt bzw. nach Rücksprache der Oblatenrektor nach Ablauf des Probejahres der Bitte des Kandidaten zu, kann die Oblation stattfinden. In einem dafür vorgesehenen Ritus bringt sich der Oblate Gott dar und verspricht, als Christ in der Welt “unter der Füh-rung des Evangeliums” und im Geist der Benediktusregel zu leben. Oblation ist eine persönliche Lebensentscheidung und bedeutet nicht nur die Aufnahme in einen Freundeskreis der jeweiligen Abtei. Die Verbundenheit mit dem Kloster und dessen Gottesdienst bilden die Grundlage und Kraftquelle für den Einsatz der Oblaten in Familie, Beruf und Pfarrgemeinde.

Wichtige Lebensspuren, die sich in der Regel auftun:(Regelkapitel werden hier nicht genannt)

-Hören, hinhören, das Wort Gottes annehmen, die Mitbrüder hören, ge-horchen im Sinn der gegenseitigen Of-fenheit.

-Der gute Eifer, für Gebet, Mitarbeit, Verantwortung, ehrliches Krisenmanage- ment

-Gott an die erste Stelle setzen-die Dinge des Klosters wie heilige Altar-gefäße betrachten (jedes Tun diene der Verherrlichung Gottes)

-der Umgang mit Fehlern und Charakter-schwächen, Demut (sich nicht in den Mittelpunkt stellen, „weg-von-mir“)

-gute Werke aneinander ausüben, Zeit

Freunde von St. Georgenberg

Viele tausend Menschen – Pilger & Kul-turinteressierte, Menschen aller Lebens- alter, Frauen und Männer, Gäste aus vielen Ländern - kommen im Lauf eines Jahres zum „heiligen Berg der Tiroler“, wie St. Georgenberg oft genannt wird. Der Georgenberg ist Gnadenort, aber auch ein beliebtes Wanderziel und gern anvisiertes Fotomotiv. Aus welchen Gründen auch immer Menschen auf den Georgenberg kommen, sie betreten zu-mindest für eine kurze Weile die Wall-fahrtskirche und verweilen unter dem berühmten Gnadenbild. Und man muss nicht unbedingt gläubig sein, um die Wirkung dieses Ortes zu spüren.

Im Jahr 1987 hat sich der Verein der „Freunde von St. Georgenberg“ gebildet, um die Sanierung und Erhaltung dieses besonderen Ortes zu erleichtern. Unter den vielen, mit beträchtlichen Summen unterstützten Maßnahmen der vergan-genen 23 Jahre sind an erster Stelle die Restaurierung der Wallfahrtskirche und die Sanierung der Hohen Brücke zu nennen. Daneben geschahen und geschehen viele kleine Hilfen an Ideen und Handgriffen, die dem Berg, der Wallfahrt und allen Menschen zugute kommen, die den „heiligen Berg der Tiroler“ schätzen und lieben.

Der Verein arbeitet eng mit der Abtei St. Georgenberg-Fiecht zusammen; er zählt derzeit 800 Mitglieder, „beken-nende Freunde von St. Georgenberg“ sozusagen. Nicht gerade wenig, aber auch nicht genug. Wir laden heute daher besonders Sie ein, Mitglied des Vereins zu werden.

Wir bitten Sie nicht nur um den Mit-gliedsbeitrag von 15,– Euro/Jahr, wir bitten Sie auch um Ihre Rolle als Botschafter einer guten Sache. Je mehr Menschen Georgenberg kennen, desto mehr teilen unsere Begeisterung und umso sicherer ist der Bestand dieses einzigartigen Ortes.Als Mitglied erhalten Sie viermal jährlich die Vereinsnachrichten, die Sie über das aktuelle Geschehen auf dem Berg und im Verein informieren.

Eine kurze Mitteilung genügt (bitte Name und Adresse sowie Geburtsdatum angeben), und schon heißen wir Sie herzlich willkommen bei den„Freunden von St. Georgenberg“.

Ihre Postkarte oder Ihren Brief schicken Sie an die:„Freunde von St. Georgenberg“c/o P. Raphael Gebauer, WallfahrtSt. Georgenberg, A-6135 Stans

Wir freuen uns auf Sie!

Dr. Wolfgang Ingenhaeff, ObmannPrälat Anselm Zeller, OSBAbt von St. Georgenberg-Fiecht

Wahrhaft Gott suchen: das ist die ge-meinsame Bindung der Klostergemein-schaft und seiner Oblaten.

In der Oblatengemeinschaft des Stifts haben sich zum Beispiel Juristen, ein Soldat, ein Abteilungsleiter, ein Land-wirt und ein Lehrer, der zugleich Diakon ist, zusammen gefunden.

Internetforum der Arbeitsgemein-schaft der Benediktineroblaten eröffnet

Das seit kurzem frei geschaltete Forum:www.benediktineroblaten.dehat das Ziel, die Kommunikation der Ob-latengemeinschaften untereinander und

der Oblaten miteinander zu fördern. Es ist themenzentriert ausgerichtet: „Das gemeinsame Thema fördert die Gemeinschaft“. Neuen Raum bekommt das Forum durch die Teilnahme von OblatenrektorInnen. Das Forum kann auch als Schreiber und Leser genutzt werden.

In erster Linie die Oblaten aber auch die OblatenrektorInnen und die Brüder und Schwestern in den Konventen sind herzlich eingeladen, sich aktiv mit eigenen Beiträgen am Geschehen im Forum zu beteiligen.

InteressentInnen für das Stift Fiechtkönnen sich bei Abt Anselm Zeller OSB [email protected] melden.

für Stille und Meditation, der Umgang miteinander.

Dass es auch einen Strafkatalog gibt, der sehr zeitbedingt ist und so nicht mehr gilt, zeigt doch die Verantwortung der Einzelnen der Gemeinschaft gegenüber. In mitbrüderlichen Gesprächen und im Gebet wird versucht, Balance zu finden, sollte es, was menschlich ist, Erschüt-terungen geben.

All das ist durchaus für den Alltag außerhalb des Klosters geeignet und bildet für den Oblaten eine besondere Art, Tiefgang seines eigenen christlichen Lebens zu erfahren.

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Verein “Freunde von St. Georgenberg”

Impressionen 2010 Impressionen 2010

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Neue Glockenaufhängung für die Stiftskirche Feier 700 Jahre Blutwunder auf St. Georgenberg mit Bischof Dr. Karl Golser, Brixen am 04.07.2010

Das neue Jerusalemer Kreuz auf der WengDie neue Pforte

neuer Besprechungsraum

60er P. Thomas - Br. Rathold am 11.07.2010

Professerneuerung 50 Jahre P. Arnoam 12.09.2010

Betriebsausflug zur Landesgartenschau Rosenheim

Unser Förster Hubert Wildauer

Die neue Pforte

Unser neuer Hausmeister:Markus Oberladstätter - Nachfolger für Hans

Unser “alter” Hausmeister:Hans Oberladstätter, Abschied 30.04.2010

Monika Schlögl, Abschied am 21.12.2010

Maria Faller, Abschied am12.10.2010

Das neue Team der Hauswirtschaft:Klottilde Danzl, Alexandra Hainz (Leiterin)und Saniye Atabey

Gisela Mitterndorfer, Abschied am 13.08.2010

Berichte aus Übersee Berichte aus Übersee

St. Mary’s Mazinde Juu, TanzaniaAuszug aus dem Weihnachtsbrief 2010

Liebe Freunde von Afrika,

…Es übersteigt unsere Vorstellungs-kraft, wie tief Aberglaube und Glaube an Hexerei liegen. In den letzten Jahren ist immer und immer wieder bestätigt worden, dass Albinos angegriffen und entführt wurden in dem Glauben, dass ihre Körperteile denjenigen, die sie beschaffen, unsäglichen Reichtum und enorme Vorteile verschaffen würden. Berichte über Vorfälle dieser Art mit Bildern der Opfer und Geschichten ihres Elends sind in den Zeitungen allgegenwärtig. Letztes Jahr traf sich eine kanadische Delegation des Welt-verbands der Albinos in Tansania, um ihre Besorgnis und Betroffenheit über das, was hier in Tansania passiert, zu erklären. Die Unverschämtheit man-cher dieser Attacken und die nüchterne Berichterstattung darüber machen fassungslos. Vor einigen Wochen war in der nationalen Zeitung „The Daily News” ein abgestumpfter und küh-ler Bericht über ein 13jähriges Albino Mädchen. Auf der ersten Seite starrte ein Farbfoto des kleinen Mädchens von ihrem Krankenhausbett in eine Welt unaussprechlicher und reueloser Brutalität. Sie lebte allein mit ihrer Mutter. Die Verbrecher brachen in das Haus ein, überwältigten die Mutter und packten die Tochter, das Albino Mäd-

chen. Die herzlosen Angreifer hackten dem Mädchen mit einem Buschmesser den rechten Arm an der Schulter ab. Im Aufbruch riet das skrupellose Paar der Mutter beiläufig, die Wunde mit einem Lappen voll Petroleum zu verbinden, um die Blutung zu hemmen. Die Unge-heuerlichkeit solch unsinniger Wildheit entbehrt einer menschlichen Antwort. Warum? Wie kann man so herzlos sein? Und so weiter, wir können keine Ant-wort finden. Und dieser wertvolle, von Gott geschaffene Arm wird nun ordent-liches Geld einbringen und in den Hän-den eines traditionellen Wunderheilers landen, der seinem Kunden unermess-lichen Reichtum, den Gewinn eines Gerichtsprozesses, einen tollen Job, den Wahlsieg und am besten noch den Sieg über seinen Feind verspricht. Das, meine lieben Leser ist nicht das dunkle unentdeckte Afrika aus den Tagen des schwarzen Kontinents, sondern das Hier und Jetzt des neuen Jahrtausends der Glasfaser-Internet-Hexerei. Meine persönliche Antwort auf diese teuflische Unmenschlichkeit ist, durch unsere Schulen jede Anstrengung zu unterneh-men, um unseren Schülerinnen die Hoffnung, das Bestreben und den Traum zu vermitteln, aus ihren Leben und den Familien, die sie eines Tages gründen werden, Häfen der Liebe, des Respekts, der Würde, und, wenn möglich, der Sicherheit zu machen.

…Als ich letztes Jahr nach einem Sab-batjahr zurück nach Mazinde Juu kam, traf ich einen alten Bekannten namens

Alois. Eigentlich traf er mich. Er hatte mir von seinen Enkelkindern ausrichten lassen, ich solle ihn besuchen kommen, aber wegen anderer Verpflichtungen verschob ich diesen Besuch immer wie-der. Eines Tages kam er zu mir ins Büro, und ein überwältigender Gestank der Fäulnis ging ihm voraus. Mein Freund Alois hat eine lebenslange Geschichte von Epilepsie und hatte schon zwei be-drohliche Anfälle, bei denen er in das offene Feuer in der Küche gefallen war. Mir war erzählt worden, dass solche Unglücke wieder vorgekommen waren, während ich fort war. Die ersten beiden Anfälle hatten ihn schwer gelähmt, da sie beide in der Küche passierten und sein linkes Bein in den Kohlen des Holz-feuers gewesen war. Beim ersten Vorfall hatte ich ihn schnell ins örtliche Kran-kenhaus gebracht. Er war immer noch unter dem Einfluss des epileptischen Anfalls und einigermaßen befreit vomschneidenden Schmerz – zumindest hoffte ich, dass diese Annahme stimmte. …Und nun zurück zu dem Punkt, an dem diese Erzählung begann; dieser sagen-hafte Gestank war zurück. Diesmal war-en es seine Hände. Seine linke Hand war nur noch ein geschwärztes Kohlebild einer menschlichen Hand. Beim Laufen verbarg er sie in seiner rechten Hand, die zwar auch verbrannt war, aber nicht so schlimm wie die linke. Diesmal jedoch wurde Alois von seiner Familie verstoßen. Sein ältester Sohn sagte ihm, dass er selbst die Konsequenzen

Abtei Waegwan/SüdkoreaAuszug aus dem Weihnachtsbrief 2010

Liebe Freunde und Wohltäterder Abtei Waegwan!

…Dank & Anbetung im Hause GottesIm vergangenen Jahr feierten wir das 100jährige Jubiläum der Ankunft der Benediktiner in Korea und den Wieder-aufbau unseres vor 3 Jahren abge-brannten Klosters. Es waren zwei große Feiern, die beide zur großen Zufrieden-heit aller Teilnehmer abliefen. Man konnte die offensichtliche Hilfe Gottes fast mit den Händen greifen. Als guter Abschluss all dieser Ereignisse konnte

am 29. August die neue Orgel unserer Kirche eingeweiht werden.Im 31. Kapitel seiner Regel bezeichnet der Hl. Benedikt das Kloster als „Haus Gottes”. Das wichtigste, was in diesem

Priorat Tigoni, KeniaWeihnachten 2010

Liebe Mitbrüder, Freunde und Wohltäter,

…Am 17. Juli fand meine Heimatprimiz in meinem Dorf im Keriotal statt; am 18. in unserer Heimatpfarrei Ar ror und am 1. August in der Pfarrei Kamwosor. In Arror fanden sich viele Menschen, einschließlich zwei Par lamentarier von unserer Gegend Marakwet, ein. In all diesen Feierlichkeiten war die Freude aller spürbar, als wir Gott dankten für das Geschenk des Priestertums. Meine Freude war umso größer. Diese Dankbarkeit kommt bei der Gaben-prozession zum Ausdruck – wir halten uns symbolisch Gott hin, damit er uns annehme und verwandle zum guten Werkzeug. Am Tag meiner Primiz in Arror wurden zwei Kinder in unserem Gesundheitszentrum Arror Health Cen-

tre geboren. Ihre Mütter entschlossen sich sofort, die zwei Babys Winfried zu nennen. Das war eine große Ehre. Ich hoffe, diese Kinder später besuchen zu können.Im Lande hat sich auch manches ereignet. Nach langem Hin und Her stimmte das Volk ab für ein neues Grundgesetz, das die alte Verfassung vom Jahre 1963 nun ersetzt. Die Politiker in „Ja-” und „Nein-” Lagern veranstalteten große Kundgebungen, um sich Anhänger für oder gegen den neuen Gesetzentwurf zu gewinnen. Das „Ja”-Lager siegte. Diese neue Konstitution wird Zeit der Umsetzung brauchen, die scheinbar teuer sein wird. Luis Moreno-Ocampo, der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, war vor kurzem wieder im Lande. Mission: Klar-zumachen, dass diejenigen, die zum Chaos nach den 2007 Wahlen in Kenia beitrugen, zur Rechenschaft gezogen

Hause geschieht, ist das Lob Gottes, das Werk Gottes (Opus Dei), wie es der Hl. Benedikt bezeichnet. In der schönen und großen neuen Kirche bringen wir gemeinsam das heilige Messopfer dar und feiern außerdem 5mal täglich das große Gotteslob der Kirche. Wir hoffen, dass darüber hinaus unser Kloster und unsere Kirche mehr und mehr zum

„Ruheplatz und zur friedvollen Oase” für viele Gäste wird. Viele Menschen besuchen unser Kloster, um sich von ihrem täglichen Stress zu erholen und sich über familiäre Schwierigkeiten oder Probleme mit ihrem Glauben auszu-sprechen. Wir versuchen, soweit un-sere Kräfte und Möglichkeiten reichen, nicht nur für unsere zahlreichen Ob-laten, sondern auch für die Jugendli-chen, die als “Freunde St. Benedikts” mit uns verbunden sind, für die vielen Hilfesuchenden vor allem die vielen Gastarbeiter da zu sein und ihnen als Ansprechpartner zu dienen, damit sie sich besser in der fremden Umgebung zurechtfinden können. Aber auch wir selbst erfahren viel neuen Antrieb durch die zahlreichen Menschen, die Sonntag für Sonntag an unserem Got-tesdienst teilnehmen. …Der erste Abschnitt zur Seligsprech-ung unsere Mitbrüder, die unter der kommunistischen Herrschaft in Nord-korea den Martyrertod erlitten, hat nun begonnen. Neben Abt-Bischof Boni- fatius Sauer und P. Benedikt (Chi-Ho) Kim sind es noch 36 weitere Märtyrer, für die am 28. Dezember 2009 die Vor-bereitungen zu den gerichtlichen Untersuchungen begonnen haben. Wir bitten auch um Ihr Gebet, damit unsere Märtyrer - Mitbrüder bald zu den Seligen des Himmels gezählt werden können. Im November waren wie schon in den vergangenen Jahren verschiedene litur-gische Feiern für unsere Oblaten. Am 7. November legten 57 Männer und Frauen ihre zeitliche Oblation ab. Eine Woche später am 14. November folgten

werden müssen. Am 15. Dez. gab er die Namen sechs Verdächtiger be kannt. Sie sollen die Drahtzieher des Chaos gewesen sein. Ein suspendierter Minister, dessen Name in diesem Zusammenhang er-wähnt wurde, reiste letzten Monat in die Niederlande, um Ocampo zu treffen und seine Un schuld zu beteuern. Der ehema-lige Chef der Vereinten Nationen (U.N.), Koffi Annan, der als Verhandlungs mittler zwischen den damals verfeindeten Kibaki und Odinga fungierte während Kenias dunkler Zeit, war auch hier, um die Umsetzung der Beschlusse der Koali-tionsregierung vom Präsidenten Kibaki und Premier 0dinga, welche nach dem Wahlchaos gemacht wurden, zu prüfen. 2 Minister sind wegen Korruptionsver dachts zurückgetreten. Eine Ministerin wird beschuldigt, ihre Heimatgegend beim Bohren von Wasser brunnen begünstigt zu haben. Sie beharrt immer noch darauf, in ihrem Amt zu bleiben.

44 Frauen und Männer mit der Able-gung ihrer ewigen Oblation. Und am 21. November hat eine weitere Gruppe von 60 Oblaten ihre zeitliche Oblation verlängert. Unsere nun ca. 500 Oblaten sind uns willkommene geistliche Weg-begleiter. … Zu den wichtigsten Betrieben unseres Klosters gehört zweifellos unser Verlag,

“The Benedictine Press”. Die Verlags-druckerei druckt gerade die neue von der koreanischen Bischofskonferenz approbierte Bibel. Die Druckerei be-müht sich auch durch besondere Ausga-ben (Familienbibel, Bibeln für Schüler oder Soldaten) den jeweiligen Gruppen gerecht zu werden. Auch die von der Koreanischen Bischofskonferenz ap-probierte Ausgabe mit Fußnoten ist uns übertragen worden.

…Die noch nicht zurückgezahlten Dar-lehen der Banken für unseren Neubau sind zwar im Moment unsere größte Sorge, aber wir vertrauen darauf, dass Gott uns auch aus diesen Schwierig-keiten heraushilft.

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, ein gesundes und gutes Jahr 2011. Gott möge Sie auf all Ihren Wegen mit seinem Segen be-gleiten. Auch wir, die Mönche der Abtei Waegwan, wollen Sie alle der Führung und dem Segen Gottes anvertrauen.

Es grüßt Sie in tiefer Dankbarkeit zusammen mit allen Mitbrüdern unserer GemeinschaftIhr + Simon Ri OSBAbt von Waegwan

…Die Pfarrei Kamwosor in der Diözese Eldoret wird im Januar in zwei geteilt. P. Reinhard, der schon seit 1970 als Missionar in Kenia wirkt, möchte nun in den unteren Teil der Pfarrei, ins Ke-riotal, umziehen. Dort besteht bereits die Station Kabechei, die er vor einigen Jahren gebaut hat, und die jetzt zur Pfarrei gehoben werden sollte. Dieser Schritt war ein Wunsch von P. Reinhard, denn die jetzige Pfarrei (500 Km2) ist einfach zu groß für effektive Seelsorge.

...Liebe Freunde, der kommende Christus ist unser Quellwasser. Möge der Immanuel uns Leben in Fülle und Lebendigkeit schenken. Alles Gute, frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!Mit schönen Grüßen aus Kenia verbleibe ich Euer dankbarerP. Winfried Yego OSB

Tagung der Kommission für die Seligsprechung

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Mission Exposure

tragen müsse, wenn er ständig ins Feuer gerate. Barmherzigkeit und Mitleid sind in Überlebensge-sellschaften knappe Ressourcen. Mit dem überwältigend üblen Fäulnisgeruch der unbehandelten Brandwunden wurde das Büro der Schule blitzartig leer. Das störte Alois nicht. Er sagte, er sei gekommen, um mich nach meiner Rückkehr zu begrüßen und ent-schuldigte sich, dass er erst so spät gekommen war. Er sagte, er habe monatelang nicht die Sakramente empfangen können und bat mich dringend darum, zur Beichte gehen und die heilige Kommunion empfangen zu dürfen.Nachdem er die Sakramente empfangen hatte, saß er einige Minuten in unserer Schulkapelle mit einem unglaublichen Aus-druck nicht von Resignation, sondern ich würde eher sagen: Gelassenheit. Aber nach einiger Zeit begann er zu reden, nun ein bisschen aufgeregt. „Mein wirkliches Problem”, begann er, und mit der halb beweglichen Hand fing er an, am Hemd herum zu fummeln und versuchte, die Knöpfe auf zu bekommen. „Das”, sagte er, als er endlich den rußgeschwärzten Rosenkranz von seinem Hals nahm. „Schau, das Kreuz ist gebrochen”. Und da war ein gebrochenes Teil von einem Plastikkreuz, Alois’ „wirkliches Problem”, das in seiner rechten Hand lag, aber seine Seele war geheilt. Ich brachte Alois ins Krankenhaus. Man gab ihm starke Dosen von Antibiotika und Reini-gungen und Verbände, und drei Monate später war er zurück bei seinen Runden. Die Finger fielen von der schlimm verbrannten linken Hand ab, und nach und nach heilte der Stumpf. Seine rechte Hand ist beeinträchtigt, aber brauchbar. Eine seiner ge-liebten Routinearbeiten ist es, die Kerzen für die Sonntagsmesse anzuzünden. Bis jetzt hat er es noch nicht geschafft, mit einer Hand ein Streichholz anzuzünden, also zünde ich die Streichhölzer für ihn an und er hält sie an die Kerzen.

Mögen Sie alle reichlich gesegnet sein! P. Damian J. Milliken OSB

(P. Damian trat 1952 in die da-malige Abtei Newton ein, wurde 1958 zum Priester geweiht. Er gründete die Mädchenmittel-schule Mazinde Juu in den Usam-barabergen in Tansania.)

Mesnerschule

Interdiözesane MesnerschuleBenediktinerabtei St. Georgenberg-FiechtAltabt Edgar Dietel OSB

Die Schultradition in ihren vielfältigen Zweigen ist eine uralte Aktivität der monastischen Klöster, die ihre Arbeiten durch das Gelübde der stabilitas loci (Ortsgebundenheit des Mönchs) inner-halb des klösterlichen Bereiches suchen und erfanden. Diesen Spuren folgte auch unsere Abtei St. Georgenberg-Fiecht. Nach dem zweiten Weltkrieg waren dies das Hauptschülerinternat, die Sommerschule mit Deutschkursen für italienische Kinder und die Mesner-schule. Schultradition der BenediktinerDie Schultradition der Benediktiner ist so alt wie ihre monastische Tradition. Die Benediktusregel, die auf alten ere-mitischen und gemeinschaftsbezogenen Traditionen aufbaut, sieht das Kloster bzw. eine Abtei als ein Zentrum, wohin man geht. Spätere klösterliche Tradi-tionen wie die der Dominikaner, Franz-iskaner und Jesuiten und vieler anderer männlicher und fraulicher Observanz sehen ihr Kloster als ein Zentrum, das ihre Mitglieder einzeln oder in Klein-gruppen ausschickt, um die christliche Botschaft und ihre Aktivitäten vor Ort zu realisieren. Schultradition der AbteiSt. Georgenberg-FiechtAuf dem St. Georgenberg, der Abtei auf dem Berg, sowie in Fiecht, der Abtei im Tale, wurde diese benediktinische Schultradition durch alle Generationen belebt. Nach dem Weltkrieg unterhielt die Abtei eine „Bürgerschule”. Unter den Lehrpersonen befanden sich Patres wie Albert Grauß, der spätere Abt, und P. Maurus Kramer, der spätere Prior. Damals wurden auch Buben insbesondere aus dem Raum Cortina nach Fiecht in diese Schule geschickt, um als spätere Hotel-iers die deutsche Sprache zu erlernen. Das Angebot, die Gymnasiumstradition der „Kinderfreund-Benediktiner’ von Volders, deren Kloster nach dem ersten Weltkrieg aufgelöst wurde, weiter zu führen, wurde abgelehnt. Die Abtei wollte nur ihre „Bürgerschule”. Die Zeit nach dem 2. WeltkriegInternat für HauptschülerDie Schultradition in Fiecht erstand nach dem 2. Weltkrieg in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol mit der Gründung des Landeshauptschulinterates und der Landeshauptschule in Fiecht. Das In-ternat befand sich in den Räumen der Abtei, für die Landeshauptschule wurde ein neues Gebäude errichtet, das in Folge sogar noch erweitert werden musste. Das Internat für die Buben, die die Landeshauptschule, die später

eine Sprengelhauptschule wurde, be-suchten, wurde von der Abtei von 1963 bis 1993 geführt. In den Sommermonaten finden seit den 80er Jahren wieder Deutschkurse für italienische Kinder in Fiecht statt. Zunächst waren es wie-derum Kinder aus Cortina und Trient. Letztere halten bis heute unter der Organisation von Don Gino (Collegio Archiescovile Trento) diese Tradition aufrecht. Mesnerschule der Abtei FiechtSeit dem Jahre 1954 wurden auf Ini-tiative des damaligen Priors P. Maurus Kramer zunächst auf dem St. Georgen-berg, später dann in der Abtei im Tale Mesnerkurse abgehalten. Bei diesen Kursen wirkten neben P. Maurus auch weltliche Lehrkräfte wie z. B. Herr Direktor Hans Stock, ein. gebürtiger Fiechter, ehemaliger Direktor der Han-

delsschule in Schwan, Organist in der Stiftskirche mit. Interdiözesane MesnerschuleNach dem Tod von P. Maurus wurde 1993 die Mesnerausbildung Österreichs durch den damaligen Salzburger Weih-bischof Jakob Mayer neu organisiert und wird seither als Interdiözesane Mesnerschule Abtei St. Georgenberg-Fiecht geführt, Direktor wurde Dr. P. Bernhard Sirch OSB, der Pfarrer von Achenkirch, Kursleiter wurde der Wiener Pastoralassistent Alfred Kleiner. Der an-gebotene Mesnerkurs war ein Fernkurs. Den Teilnehmerinnen wurden Lernun-terlagen zugeschickt. In einem Fachtag und einem späteren Prüfungstag wurden die Inhalte vertieft bzw. durch ein Zertifikat die erfolgreiche Teilnahme bestätigt. Als beide im Sommer 2008 ihre Ämter aus gesundheitlichen Gründen zur Ver-fügung stellten, wurde Altabt Mag. P. Edgar K. Dietel OSB zum Direktor und Herr Martin Salzmann zu dessen Stell-vertreter ernannt.

Bildungsziel und ProgrammMesnerkurs Neu: Fachtage - Fernkurse - “Projekt Kirchturm”Unsere Themen: Leitbild des Berufes der Mesnerin und des Mesners, Theo-logie für die Sakristei, Heilige Schrift, Direktorium, Kirchen- und Kunstge-schichte, Praxis in der Sakristei, Technik in der Sakristei, Öffentlichkeitsarbeit der Pfarre, Pädagogik in der Sakristei, Teamwork in der Pfarre. Der Mesner und die Mesnerin sollen wissen, wann sie was, wie, mit wem und warum tun. Der MESNERKURS NEU ist seit 2009 ein „Hotelkurs”, der in zwei Teilen jeweils dreitägig durchgeführt wird und nach einem Prüfungsgespräch mit dem Zerti-fikat offiziell bestätigt wird. Derartige Kurse wurden bisher für die Diözesen

St. Pölten, Graz, Klagenfurt, Feldkirch, Innsbruck und Eisenstadt durchgeführt. Dabei konnten über fünfzig Teilneh-merinnen diesen Kurs erfolgreich ab-schließen. Zur Weiterbildung der MesnerInnen bietet die Interdiözesane Mesnerschule ihre Mitwirkung bei diözesanen Fachtagen für Mesner an oder veranstaltet selbst derartige eintägige oder mehrtägige Kurse. (28. Bis 30. März 2011: Salzburg, Palottiheim, Der Mesner, die Mesnerin - Liturgen-Künstler-Techniker)Zusätzlich wird die alte Form der Fernkurse neu überdacht und ausgear-beitet. Ebenso befindet sich das Projekt „Kirchturm” noch in der Entstehungs-phase. Mit dem Projekt „Kirchturm” will die Interdiözesane Mesnerschule ein Diplom verleihen, das die besondere Qualität einer Sakristei zum Ausdruck bringen soll.

INFORMATIONENInterdiözesane MesnerschuleBenediktinerabtei St. Georgenberg-FiechtDirektor Mag. P. Edgar K. Dietel OSB1210 Wien, Anton Böck Gasse 26/[email protected]

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Mission Exposure 2010In einer internationalen Benediktinerkon-gregation werden immer wieder englische Ausdrücke von sich reden machen. Sie fas-sen für alle Abteien und Priorate knapp zusammen, worum es geht: Wörtlich heißt Mission Exposure „Aussetzung in die Mis-sion“ oder auch „Erfahrung von Missionsar-beit.“ Ich zählte im Sommer 2010 zu den jungen Mitbrüdern aus St. Ottilien und Mün-sterschwarzach, die eine Erkundungsreise in den Westen Tansanias unter Begleitung von P. Pascal Herold, einem Mitbruder mit Afrika Erfahrung, machten. Wir fuhren von Dar es Salaam auf guten und schlechten Straßen etwa 1250 km über Iringa, Mbeya und Sumbawanga zur Abtei Mvimwa unweit des Tanganjika Sees.

Die Reise und die vielen Begegnungen mit Land und Leuten schweißten unsere Grup-pe zusammen. Großartige Natur, Vielfalt von Stammeskulturen, Erfahrungen mit den afrikanischen Mitbrüdern bei ihrem täglichen Ora et Labora, Gespräche und Austausch bildeten ein ganzes Mosaik von Erinnerungen, die ich kaum wieder verges-sen werde. Drei Wochen durften wir die Gastfreundschaft bei unseren Mitbrüdern genießen. Wir waren in Schulen der Abtei, in Werkstätten, im Stall und auf dem Feld, in einem kleinen Hospital, und in der Pfar-rei. Überall begegneten wir tüchtigen af-rikanischen Mitbrüdern, die uns gerne ihr „Reich“ zeigten. Auch die Begegnungen mit lachenden Kindern und Jugendlichen, die uns zuwinkten, bleiben unvergessen. Ein besonderes Erlebnis war schließlich der Besuch in Kipili am Tanganjika See, einem Außenposten der Abtei. Ich trage nunmehr ein lebendiges Bild von Mission in mir und weiß, was sich hinter diesem Wort verbirgt.

Mein Dank gilt all denen, die uns diese Reise ermöglicht haben, meiner Gemein-schaft von St. Georgenberg-Fiecht, den Organisatoren und nicht zuletzt Abt Basil Ngaponda, dem ersten Abt der jungen Gemeinschaft.

Br. Paul-Lukas Alge OSB

Die andere Bilanz

Die andere BilanzErzabt Jeremias Schröder OSB

Auch in unseren Klöstern wird zum Jahresende viel gerechnet: Inventur in den Werkstätten und Betrieben, Verrechnung großer und kleiner Pos-ten, fieberhaftes Zusammenstellen der Einnahmen und Ausgaben, damit irgendwann allen, die es wissen müssen, Rechenschaft gegebenwerden kann. Die Zahlen sind wichtig, aber sie enthalten nur, was man in Euros, Schillingen, Pesos oder Won zum Ausdruck bringen kann. Da-bei waren unsere Klöster das ganze Jahr über nicht nur wirtschaftlich tätig: sie haben vor allem auch versucht, Menschen zu helfen und Kirche aufzubauen. Es gibt da keine Bilanzen, aber man kann wenigstens knapp aufzählen, was da so alles passiert.

Gesundheit und CaritasKrankenpflege hat von Anfang an zu den Aufgaben der Missionare gezählt, und in manchen Ländern sind die Klöster immer noch Träger der wichtigsten Gesundheitseinrichtungen. Liebe besteht nicht nur in schönen Worten, sondern im Lindern von Leiden und Not.

7 Hospitäler, Tanzania und Nordkorea3 Kliniken in Tanzania 1 Aids-Hospiz in Südafrika 2 Alters- und Pflegeheime in China + Korea2 Immigrantenzentren in Korea + den USA 2 Kinderheime in Indien und Tanzania 1 Flüchtlingshilfswerk in Kenia 1 Brunnenbauprojekt in Tanzania

Erziehung und AusbildungChristen sollen mündig sein, aufgeklärt und selbstbewusst. An vielen Orten begann die Mission mit einer Schule, um den Menschen aufzuhelfen. Heute betreuen die Missionsbenediktiner eine blühende Bildungslandschaft:

3 Grundschulen in Tanzania und Kenia8 Sekundarschulen in Tanzania, Kenia und Korea6 Handwerkerschulen in Tanzania, Kenia, Uganda und China4 Studienhäuser für Ordensstudenten in Kenia, Tanzania, Südafrika, Philippinen 1 Mitträgerschaft einer katholischen Hochschule in Kenia3 Stipendienprogramme für begabte arme Kinder in Tanzania, Uganda, Indien, Philippinen und China

Mission, Seelsorge und kirchlicher DienstIm Zentrum unserer weltweiten Arbeit stehen die Verkündigung des Evangeliums und der Aufbau der Kirche. Da gibt es das traditionelle seit Jahrzehnten & Jahrhunderten bewährte, und auch das neue, originelle. Es geht immer darum, die Herzen der Menschen anzusprechen.

40 Missionsstationen und Pfarreien in Tanzania, Kenia, Uganda, Sambia, Südafrika, Namibia, Korea, China1 Wallfahrtsort in Tanzania 17 Exerzitien- und Gästehäuser in Afrika, Asien und Lateinamerika 4 Katholische Verlage in Tanzania und Korea 3 Unterstützte Priesterseminare in Tanzania und China1 Glaubenskurs in Korea 1 Theologisches Institut für Ordensfrauen in Korea2 Bibelgärten - African Bible on the Ground - in Kenia und Tanzania3 Kirchliche Goldschmiedewerkstätten in Tanzania, Togo und Korea1 Atelier für Glasmalerei in Korea 1 Institut für Kirchenmusik in Japan2 Finanzchefs für Diözesen in Tanzania und Südafrika6 Schwesternspirituale in Kenia, Südafrika und Korea

Das ist doch eine ganz eindrucksvolle Liste, obwohl die europäischen und nordamerikanischen Klöster noch gar nicht berücksichtigt sind. All das ist nur möglich, weil viele Menschen uns immer wieder unterstützen. Die Missionsprokuren bei unseren Abteien sind die Lebensadern für die notwendigen Mittel, mit denen so vieles erhalten und weiterentwickelt werden kann.

Eigentlich ist diese “andere Bilanz” vor allem eine Rechen-schaft für die vielen WohltäterInnen, die uns mit kleinen und man-chmal auch großen Gaben immer wieder befähigen, weiterzumachen. Am Jahresende sagen wir unseren Unterstützern herzlichen Dank, hier in der Heimat und auch an den vielen Orten in der ganzen Welt, wo durch diese Spenden etwas ermöglicht wurde.Wir tun das katholisch-bayerisch: Vergelt’s Gott!

Fiecht - Di, 16.08. – Sa. 20.08. Religiöse Seniorenfreizeit

Frauen und Männer ab 60 JahrenImpulse zur zweiten Lebenshälfte, Gespräche über unseren Glauben, Stille und Gebet bilden einen gleich bleibenden Rhythmus in diesen Ta-gen am Vormittag. An den Nachmittagen be-suchen wir Ausflugsziele im Tiroler Land.ReferentInnen: Abt Anselm Zeller OSB Dipl. PA Petra Brandl, ErwachsenenbildnerinKursgebühr: € 100,-- (exkl. Eintritte)

Fiecht - Sa, 26.11. 09.00 Uhr – 17.00 Uhr „Wozu - wohin?“Adventsbesinnung mit Abtprimas Dr. Notker Wolf

Wir schauen auf Advent und Weihnachten - Gottes Weg mit den Menschen, mit uns, mit der Kirche.Nur wenige Kirchenmänner haben einen solch weiten Reise- und Geisteshorizont wie der be-kannte Buchautor und höchste Repräsentant des Benediktinerordens mit Sitz in Rom.Referent: Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB, St. OttilienKursgebühr: € 37,-- (inkl. ME u. Kaffeepausen)

Weitere Angebote und Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage

www.st-georgenberg.atWir freuen uns auf Ihren Besuch!

Zum Beispiel...

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Jahreskursprogramm 2011

KINDER: Sowohl in der medizinischen Versorgung als auch in den Schulen bemühen sich Missionsbenediktiner um das Wohlergehen der Kleinsten.

ZUKUNFTSCHANCEN: Nur mit einer fundierten Ausbildung haben junge Menschen die Möglichkeit, ein eigenes Einkommen und einen gesunden Grundstock für ein selbstbestimmtes Leben zu erwirtschaften.

PRÄVENTION: Mütter wollen ihre Kinder weder während der Schwanger-schaft noch bei der Geburt mit ansteckenden Krankheiten infizieren. Wir betreuen sie entsprechend.

MISSION: Chinesische Mitbrüder brechen von St. Ottilien auf, um das Evangelium im Reich der Mitte zu verkünden.

Herzliche Einladung zur Teilnahme an unseren Jugendangeboten im Jahr 2011

Sonntag, 27. Februar 2011 09.00 - 17.00 UhrKIM-Besinnungstag im Kloster St. Peterin Bludenz. 9.00 Uhr Messfeier in der Klosterkirche, dann Besinnungen im Dominikussaal.Mit Neupriester Rainer Büchel, Kaplan in Mäder Thema: „Maria, Vorbild unserer Berufung!“

Donnerstag, 7. bis Sonntag, 10. April 2011Bruder Fidelis OSB informiert über KIMund die Mission auf der Frühjahresmesse in Dornbirn (Halle 6)

Sonntag, 15. MaiMarienwalfahrt um geistliche Berufe nach Maria Bildstein: 10.00 Uhr Pontifikalamt mit Abt Paulus Weigele OSB (Benediktinerabtei Ottobeuren), 14.00 Uhr Marienfeier, Marien-predigt, Prozession zur Erscheinungskapelle und sakramentale Schlussfeier

23.06. - 26.06.2011 (Do - So) KIM-Jahresausflug-Wallfahrt nach AltöttingStationen der Wallfahrt: Altötting, Kauf-beuren, Marktl und Mühldorf. Unsere Un-terkunft (mit Vollpension) ist im bestens eingerichteten Jugendhaus in Altötting.Zusteigemöglichkeiten auf der Hinfahrt ab Bludenz bis Bregenz, nach Vereinbarung. Die Rückfahrt ist über Rosenheim, nach Tirol, mit Halt in der Benediktinerabtei Fiecht.

12.07. - 19.07.2011 (Di - Di)Lourdeswallfahrt der KIM-JugendWir besuchen, Paray-le-Monial, dort Feier der hl. Messe, Nevers, Kloster der Hl. Ber-nadette, Rocamadour mit Übernachtung. Dann sind wir vier Tage in Lourdes, Besuch der Grotte, der Lichter- Prozession und der Kirchen, des Kreuzweges und der Gedenk-stätten. Wir fahren am Montag über Tou-louse nach Sete, dort zwei Stunden Bade-möglichkeit am Meer. Weiterfahrt nach Ars, dort Nächtigung und Messfeier, am Dienstag Rückfahrt über Genf nach Vorarlberg.Kosten für Jugendliche € 399,-- (Bus/Hotel) Begleitung: Pfarrer August Bechter, Bruder Fidelis Ellensohn OSB

31.07. - 06.08.2011 KIM Jugendwochein Buchau am Achensee in TirolAnreise gemeinsam mit der Bahn.Ankunft in Jenbach um 16.00 Uhr.Kursdauer bis Sams-tag um 14.30.Näheres wird noch bekannt gegeben.

Den KIM-Jugendlichen wurde ein Weg zur tieferen Christus-verbundenheit gezeigt

Im vergangenen Jahr haben Vorarlberger KIM-Jugendliche viele Vertiefungsange-bote miterlebt.

Der erste Aufbruch war am 21. März, am Fest des hl. Benedikt, im Kloster St. Peter in Bludenz. Dorthin waren 14 KIM-Jugendliche gekommen, um zum Priesterjahr aufzutanken und sich von Pfarrer Anton Cobzariu den Weg der Christusnachfolge zeigen zu lassen. Die aktuelle Gestalt des hl. Pfarrers von Ars, der der Jugend auch im Film gezeigt wurde, gab viele, gute Impulse.

Bei der Wallfahrt um geistliche Berufe, auf dem Viktorsberg am 16. Mai sprach Weihbischof Dr. Marian Eleganti OSB die Jugendlichen sehr persönlich an und lud diese ein, auf Maria zu schauen und Christus kompromisslos nachzufolgen.

Viel erlebt haben 22 Jugendliche vom 3. bis zum 6. Juni mit Br. Fidelis in Brixen. Dort wurden die Teilnehmer im Jugendhaus Cassianeum sehr verwöhnt. Der Spiritual des Vinzentinums feierte täglich mit der Gruppe die hl. Messe und gab ihr geistliche Impulse. Besonders sehenswert waren das Diözesanmuseum und die Wallfahrtskirchen Maria am Sande und Maria Trens. Ein Höhepunkt war die Mitfeier des Fronleichnams-festes im Dom mit der anschließenden Prozession durch die Stadt.

Ein noch vortrefflicherer Weg wurde den Jugendlichen von Pfarrer August Bechter bei der KIM-Woche am Achensee, vom 25. bis zum 31. Juli im Prälatenhaus in Buchau gezeigt.Dort haben die Teilnehmer zuerst ein Netz der Freundschaft geknüpft und darüber nachgedacht, wie ein Freund Jesu richtig lebt. Der Pfarrer zeigte den Jugendlichen die verschiedenen Wegmöglichkeiten und lud diese dazu ein, den schmalen Weg der Nachfolge Jesu zu gehen. Ein Besuch des Abtes in Buchau und ein Besuch der Gruppe auf dem St. Georgenberg und in der Abtei Fiecht gab den Jugendlichen auch einen Einblick in das Ordensleben.

Lustenau mit Pfarrer Werner Ludescher zur Herbstbesinnung unter dem Thema: „Wer glaubt ist nie allein.“ Bruder Fidelis und Pfarrer Ludescher ermutigten die Jugendlichen zu großem Gottvertrauen und zu beharrlichem, vertrauensvollen Gebet. Besonders intensiv war die Adventbe-sinnung von 15 Jugendlichen mit Pfarrer August Bechter in seinem Pfarrhaus in Bludesch am 12. Dezember. Der Pfar-rer knüpfte an drei Gefäße an, die er am Boden ausgestellt hatte. Es war der Mülleimer, der Kochtopf und das Ciborium. Jeder Jugendliche sollte als Getaufter ein Gefäß sein, in dem er Christus gut und würdig aufnehmen kann. Durch die körperliche und geistige Nahrungsaufnahme sollen die Jugendli-

Anfragen und Anmeldungen:Bruder Fidelis Ellensohn OSBBenediktinerstiftSt. Georgenberg-FiechtA-6134 Vomp-Fiecht+43 664 890 [email protected]

Die Gruppe vor dem Cassianeum in Brixen

KIM-Jugend als Ministranten mit Bischof ElegantiBesinnungstag in Bludenz

Große Aufbruchstimmung war beim marianischen Jugendtreffen in Kundl vom 19. bis zum 22. August zu erleben. Unter dem Thema: „Was er euch sagt, das tut!“ waren täglich Besinnungen, Workshops, Messfeiern, Anbetung und Gesänge. Besonders beeindruckend war das von 40 Jugendlichen vorbereitete Musical „Der Liebesstrom eines durch-bohrten Herzens“, sowie das Lagerfeuer am Abend mit Bergpredigt auf dem Hügel und der Barmherzigkeitsabend. Bei der Abschlussmesse vollzogen die 400 Jugendlichen eine Marienweihe und kehrten dann mit vielen tiefen Ein-drücken begeistert und gestärkt in ihre Gemeinden zurück.

Am 10. Oktober trafen sich 14 Jugendli-che im Pfarrheim zum Guten Hirten in

oben: Die Jugendlichen auf dem Weg nach St. Georgenberg / unten: Im Pfarrhaus Bludesch bei der Adventbesinnung

chen durch den Kochtopf gestärkt werden und dann sollte jeder als Cibo-rium ein würdiger Christusträger sein.

Drei KIM-Jugendliche machten vom 26. bis zum 29.Oktober Schnuppertage in der Abtei Fiecht.Bruder Fidelis hat den neuen KIM-Rund-brief für die Jugendlichen unter das Thema des kommenden Weltjugend-tages gestellt. “Seid tief in Christus verwurzelt, baut auf ihm euer Leben auf, steht fest im Glauben.“ (Kol 2,7) Dieser dient zur weiteren Glaubensver-tiefung.Im kommenden Jahr sind die Jugendli-chen eingeladen, besonders auf Maria zu schauen. Deshalb wird der näch-ste Rundbrief im Frühjahr unter dem Thema stehen: „Siehe deine Mutter!“ Beide Rundbriefe sind bei Br. Fidelis in

der Abtei Fiecht erhältlich. Weiters werden die Angebote und Wall-fahrten im kommenden Jahr marianisch geprägt sein.Bitte Jugendliche auf diese Angebote aufmerksam zu machen und Interessenten bei Bruder Fidelis anzumelden. Es bittet um das Gebet für die Jugendlichen und grüßt herzlich,Ihr dankbarer Bruder Fidelis Ellensohn OSB

K I M - 2010

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K I M - Angebote

Aus Sicht vieler Tübinger Theologie-studierenden sind sie schon zu einer guten Tradition geworden: die ‚Fiechter Ökumenischen Tage’. In adventlicher Atmosphäre kamen wie schon in den vergangenen Jahren ökumenebegeisterte Laien, Vertreter der Kirchenleitungen (Abt Anselm) und Theologen,vertreten durch die Professoren Bernd Jochen Hilberath (Tübingen) und Theodor Dieter (Straßburg) und Studierende der beiden Tübinger Fakultäten, zusammen, um sich in diesem ‚Trialog’ über öku-menische Themen auszutauschen. Vergangenen Dezember lautete das Thema ‚Was ist Kirche im eigentlichen Sinn?’ – die Klärung dieser Frage steht auf der ökumenischen Tagesordnung, seit das umstrittene Dokument der

röm. Glaubenskongregation ‚Dominus Jesus’ von 2000 den aus der Refor-mation hervorgegangenen Kirchen den Status des ‚eigentlich Kirche-Seins’ ab-gesprochen hatte, da diese den gülti-gen Episkopat, d.h. die Gemeinschaft mit dem Papst und die bischöfliche Amtssukzession nicht bewahrt haben. Diese Verlautbarung führte zu einer merklichen Abkühl-ung der ökumenis-chen Beziehungen und letztendlich zu einer ‚Ökumene der Profile’, in der sich jede Konfession stark abgrenzend auf das Eigene konzentriert. Wie ist mit einer solchen Aussage umzugehen und was steckt an Wahr-heitsgehalt dahinter? Ausgehend von Quellentexten von Luther (Von Konziliis und Kirchen) und der Reformatoren (Melanchthons Confessio Augustana) konnte in einem ersten Schritt geklärt werden, dass grundlegende Gemein-samkeiten im Kirchenverständnis

bestehen, die z.T. in der Kirchenkonsti-tution Lumen Gentium und dem Öku-menismusdekret Unitatis redintegratio im Zweiten Vatikanischen Konzil auch von katholischer Seite genannt und anerkannt werden.Ein wichtiger Aspekt war auch zu sehen, dass die Wendung ‚Kirche im eigentlichen Sinn’ nicht ohne weiteres auf das Konzil rückbezogen werden kann. Ein sich logisch anschließendes Thema war die Frage nach verschiedenen Modellen der Kircheneinheit und ihrer Verwirkli-chung.

Beim Austausch im Notburgasaal Die Gruppe auf dem Weg...

... und am Georgenberg.

Auch für den Austausch von ökumeni-schen Erfahrungen war während der Tage reichlich gesorgt: so berichtete ein lutherischer Pfarrer aus seinem Alltag im katholisch geprägten Tirol und – zu unserer Überraschung – auch aus seiner siebenbürgischen Heimat. Beim Ausflug auf den Georgenberg konnte die Grup-pe nicht nur die winterliche Natur ge-nießen, sondern auch noch etwas über das benediktinische Leben erfahren.

Damit haben die ‚Fiechter Ökumeni-schen Tage’ auch 2010 durch die unter-schiedlichen Kontexte der Teilnehmenden und den intensiven Austausch das öku-menische Verständnis und Miteinander vertieft.

Fiechter Ökumenische TageDipl.-Theol. Dipl-Päd. Christine Jung, Thübingen

Buchvorstellung

Das Blutwundervon St. GeorgenbergNur Erinnerung oder Provokation?

1310-2010700 Jahre Verehrung des Kostbaren Blutes Unseres Herrn Jesus Christus

700 Jahre Verehrung des Kostbaren Blutes auf St. Georgenberg. Wie kann ein derart weit zurückliegendes Ereignis und das auf St. Georgenberg aufbewahrte Erinnerungszeichen – die Blutreliquie – für die heute lebenden und suchenden Menschen ein Impuls sein?Wie können wir in Berührung mit und in Beziehung zum Göttlichen kommen?Und wie drückt sich dies in einergläubigen Lebensgestaltung aus?

gebunden, 88 Seiten, Preis: € 7,50Herausgeber: Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht-St. Georgenberger Wallfahrtsbüro-„Freunde von St. Georgenberg“

Finanzbericht der Missionsprokura 2010

EINNAHMEN 2010 EURO

Christus verkünden 42.814,54

Kalender 51.269,46

Spenden 13.883,54

Heilige Messen 8.466,50

Zinserträge 504,14

Insgesamt 116.938,18

AUSGABEN 2010

Büro, Portound Verwaltungskosten 4.785,23

Lohnkosten(Spendenverwaltung, Redaktion) 7.092,76

Gebühren Bankspesen 1.235,11

Grafik & Layout Christus Verk. 1.620,00

Druckkosten Christus Verk. 5.264,40

Grafik & Layout Kalender 1.980,00

Druckkosten Kalender 14.072,21

P. Magnus(Kranken- und Unfallversicherung,

Arzt und Medikamente) 864,24

Fahrtkosten Missionare 79,10

Aufwendungen für Dienstauto 5.088,42

Spendenverteilung 104.550,00 Insgesamt 146.631,47

Ein herzliches Dankeschön für die vielen Mühen, die hinter diesen „Zahlen“ stehen. Viele Menschen haben durch Ihren Einsatz Güte und Liebe erfahren. Es sind aus Platz-gründen nicht alle Ausgaben und Einnahmen angeführt. Diese sind jedoch jederzeit bei der Missionsprokura einsehbar. Herzlichen Dank auch an Frau Inge Sponring, die sich unermüdlich dafür einsetzt, dass jede Spende genauestens verbucht wird.

P. Raphael Gebauer OSBMissionsprokurator

Projektförderung 2010

Projekt EURO A) MESS-STIPENDIEN 2010300 Mess-Stipendien f. Afrika 2.100,--

500 Mess-Stipendien Abtei Hanga, Tansania 3.500,--

500 Mess-Stipendien Priorat Tororo, Uganda 3.500,--

650 Mess-Stipendien Abtei Mwimwa,Tansania 4.550,--

600 Mess-Stipendien Abtei Inkamana,Südafrika 4.200,--

150 Mess-Stipendien, Abt Dionys, Tansania 1.050,--

150 Mess-Stipendien, Abt Anastasius, Peramiho 1.050,--

150 Mess-Stipendien, Abt Taddei, Hanga 1.050,--

150 Mess-Stipendien, Prior Eduard, Tororo 1.050,--

50 Mess-Stipendien, P. Prior Laurence, Tigoni 350,--

100 Mess-Stipendien, P. Prior Bernard, Agbang 700,--

P. Magnus, Mess-Stipendien, Tansania 1.050,--

B) PROJEKTFÖRDERUNG 2010Schulgelder, Förderung von Schulgeld 15.000,--

High-School Schulhalle, Inkamana, Südafrika 11.000,--

Schule und Kloster, Kouqian, China 10.000,--

AIM Beitrag 2009+2010 4.500,--

Lehrergehälter Hanga, Tansania 20.000,--

Klosterbau Tororo, Uganda 10.000,--

P. Magnus, Kirchenbau und

Projektförderung, Tansania 9.400,--

Prior Bernard Agbang, Togo 500,--

Insgesamt 104.550,--

Unsere SpendenkontenMissionsprokura St. Georgenberg-Fiecht

Österreich Bank Austria BLZ 12000Kontonummer 850 154 212 00

DeutschlandLiga Regensburg BLZ 70090300Kontonummer 221 586 1

LiechtensteinLiechtensteiner Landesbank AG,9490 Vaduz Kontonummer 203 479 80

Von Jägern, Äbten und WildschützenDie Georgenberger Stiftsjagd am Achensee und im Karwendel

Thomas Naupp, Hubert Wildauer

Vor beinahe 900 Jahren erhielten die Georgenberger Benediktiner den Achen-see mit den umliegenden Wäldern,Gründen und Gütern übereignet und damit begann auch deren Recht zu jagen und zu fischen. Die Autoren dokumen-tieren die wechselvolle Geschichte der Georgenberger Stiftsjagd im Karwendel und am Achensee so lebendig und bild-haft, dass auch Nicht-Fachleute dieses Buch gerne zur Hand nehmen werden.

gebunden, 200 Seiten, Preis: € 35,--ISBN 978-88-8266-514-2Athesia Verlag 2010

Beide Bücher sind im Stift Fiechterhältlich (zzgl. Versandkosten)

... im SekretariatInge Sponring

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Ökumene-Tagung 2010

Impressionen der CHINA-Reise von Abt Anselm Zeller OSB Mitte September 2010