Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

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BAU IM SPIEGEL Kommentare, Zahlen, Fakten, Mitteilungen und Prognosen der Geschäftsstelle Bau Lehrstellen in der Baubranche erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die Lehrlingsinitiative der Geschäftsstelle Bau informiert und forciert Imageverbesserung. S. 10 Imagepflege steigert Lehrlingszahlen Seit 1. Februar 2006 bildet das Bundesverga- begesetz 2006 die gesetzliche Grundlage für alle Vergabeverfahren in Österreich. Für den Baupraktiker ist es wichtig zu wissen, was dieses Gesetz bringt. S. 19 Wer billig baut, baut teuer! Trotz guter Auftragslage der heimischen Bau- wirtschaft ist die Eigenkapitalquote verbesse- rungswürdig. S. 25 Fitness-Übungen für das Basel II-Zeitalter Die europäische Bauvereinigung FIEC hat ihren 100er überschritten. Ihre große Bedeutung ist nach wie vor ungebrochen. Ebenso die starke Präsenz der österreichischen Vertreter. S. 21 Schlüsselrolle auf Europas Bühne Jahresbericht 2005 / 2006

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BAU IM SPIEGELKommentare, Zahlen, Fakten, Mitteilungen und Prognosen der Geschäftsstelle Bau

Lehrstellen in der Baubranche erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die Lehrlingsinitiative der Geschäftsstelle Bau informiert und forciert Imageverbesserung. S. 10

Imagepflege steigert Lehrlingszahlen

Seit 1. Februar 2006 bildet das Bundesverga-begesetz 2006 die gesetzliche Grundlage für alle Vergabeverfahren in Österreich. Für den Baupraktiker ist es wichtig zu wissen, was dieses Gesetz bringt. S. 19

Wer billig baut, baut teuer!

Trotz guter Auftragslage der heimischen Bau-wirtschaft ist die Eigenkapitalquote verbesse-rungswürdig. S. 25

Fitness-Übungen für das Basel II-Zeitalter

Die europäische Bauvereinigung FIEC hat ihren 100er überschritten. Ihre große Bedeutung ist nach wie vor ungebrochen. Ebenso die starke Präsenz der österreichischen Vertreter. S. 21

Schlüsselrolle auf Europas Bühne

Jahresbericht 2005 / 2006

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �

Imagepflege steigert Lehrlingszahlen

Public Relations

Der Run auf die Lehrstellen resultiert nicht allein aus dem guten Ruf, der der Baubranche vorauseilt – es steckt Methode dahinter. [Seite 10]

Konjunktur

Stabile Geschäftslage im Baugewerbe

Es geht voran. Ungeachtet europäischer Ent-wicklungen und diverser wirtschaftlicher Prognosen lässt sich die aktuelle Situation in der österreichischen Bauwirtschaft auf einen einfachen Nenner bringen: Es herrscht Aufwind. [Seite 28]

Geschäftsstelle Bau

Seite 44 Publikationen der Geschäftsstelle Bau

Seite 46 Das Team der Geschäftsstelle BauBundesinnung Bau online

Kommentar

Seite 04 Ing. Johannes LahoferPerspektiven

Seite 05 Dr. Hans Peter HaselsteinerSpannende Jahre

Seite 06 Mag. Manfred KatzenschlagerAuf Kurs bleiben

Seite 07 Mag. Michael SteiblWachstum braucht Investitionen

Seite 09 Ing. Erwin KrammerEin guter Plan. Die Kreativität im Baumeisterberuf

Seite 11 DI Peter SchererTechnische Betriebswirtschaft – Berufsausbildung

Seite 19 Mag. Matthias WohlgemuthBaubranche im internationalen Kontext

Seite 23 Dr. Christoph WiesingerRechts- und Sozialpolitik am Bau

Seite 29 Dr. Margarete CzernyDie Chance Europa

Seite 30 DI Robert RosenbergerVorsprung durch Forschung

Recht & Wirtschaft

Seite 19 BundesvergabegesetzWer billig baut , baut teuer!

Seite 20 Normen bleiben eine verbindliche Angelegenheit

Seite 23 Sicherstellung bei BauverträgenKollektivvertragsrunde 2006

Seite 24 Baumeisterprüfer für einheitliches QualitätsniveauVersicherung schafft Fundament

Seite 25 Fitness-Übungen für das Basel II-Zeitalter

Seite 28 Stabile Geschäftslage im Baugewerbe

International

Seite 08 Sri LankaIm Dienste der Menschlichkeit

Seite 21 FIEC-TreffenSchlüsselrolle auf Europas Bühne

Seite 22 FIEC-LändergruppentreffenInternationales Lobbying

Bauwirtschaftliches Gipfeltreffen in Wien

D-A-CH Treffen 2006

Inhalt

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2

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Recht & Wirtschaft

Fitness-Übungen für das Basel II-Zeitalter

Trotz guter Auftragslage der heimischen Bau- wirtschaft ist die Eigenkapitalquote verbesserungswürdig. [Seite 25]

Recht & Wirtschaft

Wer billig baut, baut teuer!

Seit 1. Februar 2006 liegt nun das Bundes-vergabegesetz 2006 auf dem Tisch, das die gesetzliche Grundlage für inzwischen alle laufenden Vergabeverfahren in Österreich bildet. [Seite 19]

Die Bundesländer

Seite 34 WienReferenzkatalog für Wiener Wohnbau

Seite 36 BurgenlandKeine Chance für schwarze Schafe

Seite 37 NiederösterreichNeuer Baupreis

Seite 38 OberösterreichWeltmeisterlicher Maurernachwuchs

Innungsmeisterwechsel 2005Messe Jugend und Beruf in Wels

Seite 39 SteiermarkBundes-Jungmaurerwettbewerb 2006

Anton Benya Preis für Qualitätsoffensive

Seite 40 KärntenViel Energie für die Bauwirtschaft

Seite 41 SalzburgEngagement lohnt sich

Seite 42 TirolTiroler Bautag – Bauen verbindet!

BAU!MASSIV! feierte sportliche Erfolge

Seite 43 VorarlbergMit vollem Schwung ins neue Baujahr

Public Relations

Seite 09 80 Tage Road-Show durch Österreich

Seite 10 Imagepflege steigert Lehrlingszahlen

Seite 17 BAU!MASSIV! Intensive PR und massives Lobbying

Marktorientiertes Management leicht gemacht

Seite 18 Innovative Bausoftwaremesse

Seite 26 BAUfair - Wegweiser aus dem Schattenreich

Seite 27 Wie Frauen bauen

Technik & Ausbildung

Seite 12 Lebenslanger Wissendurst:Vom Lehrling zum Baumeister

Seite 13 Die BAUAkademien in Österreich

Seite 14 Top Know-How im Baumanagement

Seite 15 AufdingfeierBautradition verbindet Generationen

Seite 16 :platz da!Berufsweltmeisterschaft in Japan

Seite 30 Bauschadensbericht deckt Mängel auf

Seite 31 Bauforschung: Brancheninitaitive Bauwirtschaft

Seite 32 Harmonisierung Bauordnungen - EnergieausweisNeue Umweltbroschüren

QualitätsmanagementArbeitssicherheit, Baumappe, AUVA

Seite 33 Neuer Leitfaden für PlanungshonorareLB-Siedlungswasserbau Version 05

Feinstaub und Partikelfilter

Inhalt

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite � Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 5

Besonders erfreulich ist der spürbare Zuwachs im Wohnungsbau. Die Zahl der Baugenehmi-gungen ist 2006 auf 43.000 gestiegen. Dieser Trend dürfte aufgrund der geänderten demo-grafischen Strukturen und der Migrationsströ-me in den nächsten Jahren anhalten.Die positive Produktionsentwicklung schlägt sich allerdings kaum in der Ertragssituation nieder. Die massiven Kostensteigerungen am Material- und Energiesektor können nur ge-ringfügig an die Auftraggeber weitergegeben werden.

Auftragslage Die positive Auftragslage zeigte auch beleben-de Wirkung auf dem Beschäftigungssektor. Nach Jahren des konstanten Rückganges stell-ten die Unternehmen im Bauwesen heuer erst-mals wieder mehr Mitarbeiter ein. Im Oktober 2006 betrug der Beschäftigtenstand 265.000. Auch um dem Trend der scheinselbständigen Einzelunternehmern entgegen zu wirken, wäre es aber wichtig, schon vor Auslaufen der Über-gangsfristen 2009 bzw. 2011 Facharbeiterkräf-te aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten zuzulas-sen.Umso wichtiger sind daher Aktivitäten im Be-reich der Lehrlingswerbung, wie durch die Kampagne BAU AUF BAU samt Lehrlingsprä-mie, die Erfolge mit sich bringen. Die große Herausforderung kommt auf uns aber ab 2009 zu, wenn durch den Geburtenknick die Zahl der 15-Jährigen stark absinkt, und dieser Einbruch durch eine gleichzeitige Pensionierungswelle verstärkt wird.

SozialesIn der Sozialpolitik wurde bei den Lohnverhand-lungen 2006 ein Zweijahresabschluss erzielt, sodass per 1. Mai 2007 die Lohnsätze bei den Arbeitern um 2,75% und bei den Angestellten um 2,6% erhöht werden. Bei der Einführung einer Pensionskasse für Bauarbeiter konnte lei-der noch keine Einigung erzielt werden.Bei den Durchführungsbestimmungen zur

Schwerarbeiterregelung konnten sich die Bau-verbände durchsetzen, sodass die klassischen Bauberufe Maurer und Schalungsbauer ebenso wie Bauhilfsarbeiter ohne besondere Nachweis-pflichten anerkannt werden.

Bildung - Image - LobbyingIm Bereich der Bau-Fachhochschul-Studien-gänge sowie der Donau-Universität Krems treten die Bauverbände weiterhin als Förderer und Bindeglied zur Praxis auf. Ebenso als Mit-betreiber des „Projektmanagement Bau-Mas-terlehrganges“, der insbesondere Baumeistern berufsbegleitend ein akademisches Studium ermöglicht. Dennoch, trotz aller vorbildhaften Ausbildungsmöglichkeiten, gilt es, dem beste-henden Defizit in Forschung und Entwicklung beizukommen.Natürlich muss der Schattenwirtschaft weiter-hin der Kampf angesagt werden. Die Bundesin-nung wird im Zuge der Aktion BAUfair! enga-giert auftreten. Gut fürs Image auf EU-Ebene war auch die anlässlich des österreichischen EU-Vorsitzes in der ersten Hälfte 2006 in Wien organisierte FIEC-Tagung. Unter österreichischer Führung konnte ein Kompromiss bei der Dienstleistungsrichtlinie erzielt werden, nachdem dieser die „Giftzähne“ gezogen worden waren. Auch die Möglichkeit eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes für arbeitsintensive Baudienstleistungen konnte mit Hilfe Österreichs erreicht werden. Die Hälf-te der Mitgliedsstaaten nimmt diese sinnvolle Maßnahme in Anspruch. Österreich selbst ge-hört leider noch immer nicht dazu, weswegen weiterhin Überzeugungsarbeit beim Finanzmi-nister zu leisten ist.

Bauordnungen - VergabeIm Bereich des Vergaberechts konnte im Ge-setz die Bindung der öffentlichen Auftraggeber an ÖNORMen und standardisierte Leistungs-beschreibungen erreicht werden. Die Bauwirt-schaft wünscht sich nach wie vor eine gesetz-

liche Regelung, bei der dem Bestbieterprinzip klar gegenüber dem Billigstbieterprinzip der Vorzug gegeben wird. Nach zähen Verhand-lungen zur Harmonisierung der Bauordnungen zeichnet sich nun eine Lösung bei der Verein-heitlichung der bautechnischen Vorschriften ab, die alle Länder mittragen können. Dabei ist es wichtig, die zu Grunde liegenden technischen Richtlinien durch Leitfäden und EDV-Hilfsmittel so aufzubereiten, dass sich in der Praxis da-durch wirklich eine Erleichterung bei der täg-lichen Anwendung durch die Praktiker ergibt.Zur Entlastung der Kreditlinien der Unterneh-men gemäß Basel II wurde seitens der Bun-desinnung Bau eine Baurücklassversicherung als Alternative zu den herkömmlichen Bankga-rantien forciert. Dieses Instrumentarium wurde von den Firmen auf Anhieb angenommen und wird in verschiedenen Formen von mehreren Versicherungsunternehmen angeboten.Ein wichtiger Punkt zum Schluss: Mit der För-derung des Bauexports für Gewerbebetriebe beschäftigt sich ein eigener Arbeitskreis, der im vergangen Jahr zahlreiche Kontakte zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten bzw. Beitrittskandi-datenländer geknüpft und den dort ansässigen Firmen Hilfestellungen geleistet hat. Ein wich-tiger Schritt in Richtung Zukunft.Doch um den zahlreichen Herausforderungen, die auf die heimische Bauwirtschaft in den nächsten Jahren zukommen, gewachsen zu sein, ist es wichtig, als Branche nach außen geschlossen und selbstbewusst aufzutreten. Eine starke Interessenvertretung ist dafür un-abdingbar.

Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern für die ausgezeichnete Kooperation und verbleibe mit einem herzlichen „Glück Auf!“.

Ing. Johannes LahoferBundesinnungsmeister

PerspektivenDie Baukonjunktur im Jahr 2006 verlief für die Bauunternehmen im Wesentlichen zufriedenstellend. Im Zuge des allgemeinen Konjunkturanstiegs zeigt auch die Baukonjunktur deutlich positive Ergebnisse. Insgesamt ergab sich für 2006 ein Plus von real etwa 4 %. Auch für 2007 wird ein Wachstum von 3% prognostiziert, mit langsamer Abschwächung bis 2009.

Kommentar

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 5

Kommentar

Wie kaum eine andere Branche war die euro-päische Bauwirtschaft in den letzten Jahren einem starken Wandel unter-worfen.Durch die EU-Erweiterung ist Österreich nun wieder ins Zentrum der mitt-

lerweile 27 Mitgliedstaaten gerückt. Auf dem Markt von 490 Millionen Menschen tut sich ein riesiger Nachholbedarf an Bauinvestitionen auf. Und das nicht nur im Bereich der Infrastruktur. Die Bauwirtschaft in den mittel- und osteuropä-ischen Staaten wächst in den nächsten Jahren im Schnitt um rund 8%. Aus den EU-Struk-turfonds werden die neuen Mitgliedsstaaten 160 Mrd. Euro an Mitteln lukrieren.

Trendwende am Arbeitsmarkt Auch am heimischen Arbeitsmarkt hat sich die Trendwende eingestellt. Seit langem ist die Be-schäftigtenzahl wieder im Steigen. Und dies bei gleichzeitigem Sinken der Arbeitslosenrate.Seitens der Arbeitgeberverbände besteht auch nach wie vor Bereitschaft, über Jahresbeschäf-tigungsmodelle sowie eine Verbesserung der Bauarbeiter-Altersversorgung, bei zeitgemäßer Anpassung des Urlaubsrechts, zu verhandeln. Motiviertes und hervorragend qualifiziertes Personal ist das Fundament für die Konkur-renzfähigkeit der heimischen Bauwirtschaft, um sowohl beim Bauexport als auch im Inland gegen ausländische Mitbewerber bestehen zu können.

Wie der vorliegende Bericht zeigt, wurde in den letzten Jahren diesem Thema – vom Lehrling bis zum Akademiker – ganz besonderes Augen-merk gewidmet.

Wer baut, übernimmt Verantwortung Die Bauwirtschaft als Schlüsselbranche ist sich ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung sehr wohl bewusst. Auch schon vor der Pro-pagierung des Schlagworts „Corporate Social Responsibility“ haben sich Firmen und Inter-essenvertretung beispielsweise als Förderer von Ausbildungseinrichtungen, karitativen Pro-jekten, Wissenschaft, Kunst oder Sport enga-giert. Baukultur bedeutet nicht nur die technische Umsetzung von Bauaufgaben oder Schaffung von hochwertiger Architektur. Die Branche hat das „Betoniererimage“ abgelegt und erkannt, dass ökologisches und energieeffizientes Bau-en nicht nur die Umwelt schont, sondern auch für die Bauwirtschaft ein breites Betätigungs-feld schafft.

Wirtschaftspolitische RahmenbedingungenDas Thema Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden auch durch das neue Regierungs-programm. In manchen anderen Punkten, wie zum Beispiel bei der Bundesstaatsreform, war man leider viel zu zaghaft. Es ist ein trauriges Kuriosum, dass es trotz jahrelanger Verhand-lungen – zumindest bis dato – nicht einmal gelungen ist, sich auf eine österreichweit ein-heitliche Bauordnung zu einigen.Natürlich ist es auch zu begrüßen, dass die Re-gierung illegalen Praktiken am Bau den Kampf ansagt. Das ist nicht nur eine Frage der Hint-anhaltung von Wettbewerbsverzerrungen, son-dern auch des Images und der Seriosität. Der Vorschlag zur Einführung einer verschuldensun-abhängigen Generalunternehmer-Bürgenhaf-tung schießt jedoch über das Ziel hinaus. Eine solche wäre weder verfassungskonform noch

in der praktischen Nachweisführung geeignet, das Problem auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen. Die Bauverbände werden dies-bezüglich mit den politisch Verantwortlichen über konstruktive Alternativen diskutieren.

Fairness bei der öffentlichen VergabeIm Bereich des Vergaberechts ist es im Zuge der Novelle 2006 – mehr oder weniger durch einen Kraftakt – gelungen, die grundsätzliche Normenbindung festzuschreiben. Deren Be-stand muss allen Anfeindungen zum Trotz ver-teidigt werden. Um den immer häufiger auftretenden Preis-schwankungen bei Rohstoffen gerecht zu wer-den, wird bei der nächsten Neufassung des Vergabegesetzes eine Verkürzung der Preisbin-dung von 12 auf 6 Monate gefordert. Aus Gesamtsicht der Branche wäre es auch zu begrüßen, wenn der Rechtsschutz nach Zuschlagsentscheidung nicht zur Verzögerung des Bauprojektes führt, sondern auf der Ebene des Schadenersatzes abgewickelt wird.

Mit Sicherheit kommen eine Reihe spannender Baujahre auf uns zu. Mit guten Chancen für die heimischen Unternehmen, sich am Inlands-markt sowie im restlichen Europa zu etablie-ren.

Als Interessenvertretung werden wir alles dar-an setzen, faire Rahmenbedingungen dafür zu erreichen.

Dr. Hans Peter HaselsteinerFachverbandsobmann

Spannende JahreNach einer langen Durststrecke und Strukturbereinigungsphase seit Mitte der 90er-Jahre herrscht nun wieder Aufbruchstimmung.

Europa wird immer größer.

Will Österreich ein Fixstern am

europäischen Banner bleiben,

gilt es, die hohen Qualitätsstan-

dards noch auszubauen.

Foto © stock.xchng

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Wie unser Tätigkeitsbericht illustriert, ist es in den letzten beiden Jahren mit vereinten Kräften gelungen, zahlreiche Projekte im Bereich der Standespolitik erfolgreich umzusetzen. Auch in der neuen Legislaturperiode gilt es auf Kurs zu bleiben und diesen engagierten Weg weiter fortzusetzen. Die neue Bundesregierung hat im Regierungsprogramm einige Eckpunkte fixiert, die in den nächsten Jahren richtungs-weisend sein werden.Besonders deutlich fällt das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit im Bereich Umwelt und zum schonenden Umgang mit Ressourcen aus. Das schlägt sich auch in der Aussage nieder, dass für 50% des Neubaus ein klima:aktiv Standard angestrebt wird. Ab 2015 soll die Wohnbauför-derung an den Passivhausstandard gebunden werden. Die thermische Sanierung sämtlicher Nachkriegsbauten soll bis 2020 ermöglicht werden. Österreich steht hier unter starkem Zugzwang im Hinblick auf den Nachholbedarf bei der Umsetzung der Kyoto Ziele. Abgesehen davon ist ab spätestens 2009 bei Verkauf und Vermietung von Gebäuden die Vorlage eines Energieausweises verpflichtend.Das Bekenntnis der Bundesregierung zur Bei-behaltung der Wohnbauförderung ist aus demografischer Sicht sicher ein wichtiges Signal, zumal zur Sicherung der Wohnversor-gung der Bevölkerung jährlich eine Größen-ordnung von 50.000 Wohneinheiten errichtet werden muss.Im Bereich der Energieversorgung ist es vorrangig, der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen mit all ihren umwelt- und außen-politischen Nachteilen durch den Neubau von inländischen Wasser- und Windkraftwerken entgegenzuwirken. Dies auch deshalb, da die umweltfreundliche Erzeugung von Wasserstoff kurz- und mittelfristig noch nicht ausgereift ist.Das intelligente Haus der Zukunft geht also in Richtung Passiv- oder teilweise sogar zum Plus-Energiehaus. Massive Baustoffe bieten dazu die besten Voraussetzungen. Mehr denn je ist es notwendig, sich als Baumeister per-manent am neuesten Stand der Technik zu halten. Wir befinden uns im Zeitalter der „auf-geklärten“ Hausbauer, die großteils gut infor-miert und mit konkreten Vorstellungen an die Bauaufgabe herangehen. Professionelles Mar-keting, Verlässlichkeit, Service, Termin- und Kostentreue sind dabei das A & O, das den guten Ruf eines Unternehmens ausmacht. Die BAUAkademien bieten laufend Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Sinne von „life long learning–Strategien“ für Unternehmer und Mitarbeiter an.Ein „Dauerbrenner“ ist leider auch die ille-gale Erwerbstätigkeit. Zur umfassenden

Bekämpfung wurde seitens des Baugewerbes eine BAUfair!-Kampagne mit 10 Hauptpunkten ins Leben gerufen. Im Regierungsprogramm wurde nun definitiv die „Anmeldung vor Ar-beitsbeginn“ festgeschrieben, nachdem man beim Probebetrieb in Burgenland damit gute Erfahrungen gemacht hatte. Weiters soll mit strengeren Sanktionen gegen pfuschende Ar-beitslose vorgegangen und die Kontrollen bei vermuteten Scheinfirmen intensiviert werden. Aus Sicht der Bauverbände sollten auch wäh-rend der Übergangsfristen die Arbeitsmärkte auch für Arbeiter aus den neuen Mitglieds-staaten geöffnet werden und damit auch der Umgehungspraxis durch Einmann-Firmen ent-gegengewirkt werden.Kategorisch abgelehnt wird jedoch die im Re-gierungsprogramm vorgesehene verschuldens-unabhängige Generalunternehmer-Bür-genhaftung für Sozialversicherungsbeiträge der Subunternehmer. Derartige Konstruktionen wurden im Bereich des Ausländerbeschäfti-gungsgesetzes bereits mehrfach vom Verfas-sungsgerichtshof aufgehoben. Die Regierung sollte besser durch steuerliche Anreize die Schere zwischen regulärem Baupreis und Pfu-scherlohn verringern. Strafen sind immer nur das zweitbeste Mittel.Leider wurde es auch verabsäumt, im Regie-rungsprogramm den Forderungen hinsichtlich der Einführung eines reduzierten Mehrwert-steuersatzes für arbeitsintensive Baudienst-leistungen, Erweiterung des Sonderausga-benrahmens oder Investitionsprämien für die Beteiligung an Stadterneuerungsmodellen Rechnung zu tragen. Dabei liegen gigantische 367 Milliarden Euro (!) an Geldvermögen der Österreicher, mehr oder weniger gut verzinst, brach. Wenn nur ein Promill dieses Privatka-pitals für Stadterneuerungsmodelle aktiviert würde, könnten 7.000 Bauarbeiter beschäftigt werden. Der Wegfall der Arbeitslosenunterstüt-zung und die Mehreinnahmen bei Steuern und Abgaben würden dem Finanzminister bzw. der Sozialversicherung, nach Abzug einer 2%igen Investitionsprämie, rd. 150 Mio. EURO an Mehreinnahmen bescheren.Wachsende Chancen für die Bauwirtschaft bie-ten sich auch im Bereich der Gesundheitsre-form. Durch die höhere Lebenserwartung und geänderte Lebensgewohnheiten ergibt sich ein erhebliches Potential für die Adaptierung von Wohnraum bzw. barrierefreies Wohnen. Auch hier sollten Finanzierungs-, Anspar- und Ver-sicherungsmodelle gefördert werden, die die Umsetzung derartiger Baumaßnahmen ermög-lichen. Ebenso die Errichtung von Gesundheits-einrichtungen wie Krankenhäuser, Ambula- torien, Sanatorien und Seniorenwohnungen.

Im Bereich der Sozialpolitik ist es in puncto Schwerarbeiterregelung nach schwierigen Ver-handlungen gelungen, mit dem Ministerium, Bauarbeiter und Bauhilfsarbeiter ohne kom-plizierte Aufzeichnungspflichten in die Schwer- arbeiterregelung hinein zu reklamieren.In Verhandlungen mit der Arbeitgeberver-tretung werden wir versuchen, die Jahresbe-schäftigung zu verbessern sowie die Arbeits-zeit flexibler zu gestalten. Urlaubsrecht bzw. Urlaubsadministration soll den zeitgemäßen Rahmenbedingungen angepasst und die Pen-sionsversorgung der Bauarbeiter neu organi-siert werden. Ganz besonders wichtig ist es auch, permanent Imagewerbung für das Baumeistergewerbe zu betreiben. Dies ist auch eine zentrale Vorga-be für die laufenden Kampagnen Bau!Massiv!, BAU AUF BAU und BAUfair! Natürlich werden wir auch weiterhin alle Angriffe auf das Pla-nungsrecht des Baumeisters, in bewährter Weise, energisch und konsequent parieren. Erfreulich ist, dass das Regierungsprogramm deutlich davon ausgeht, dass der Wirtschafts-standort Österreich ohne eine gut ausgebaute Infrastruktur nicht konkurrenzfähig ist. Un-sere Aufgabe als Interessenvertretung wird es auch sein, permanent die Einhaltung der ambitionierten Ziele zum Ausbau von Straße und Schiene sowie die Vereinfachung bzw. Beschleunigung der Genehmigungsverfahren einzufordern. Bemerkenswert ist dabei auch die Ankündigung einer ansatzweisen Wieder-einführung der Zweckwidmung der Mineralöl-steuer.Zur Forcierung von PPP-Modellen soll laut Regierungsprogramm ein eigenes Kompetenz-zentrum eingerichtet werden.Die momentan günstigen wirtschaftlichen Rah-menbedingungen bieten auch für die Bauwirt-schaft viele interessante Entwicklungsmöglich-keiten. Wir erwarten von der Regierung, durch eine vorausschauende und verantwortungs-volle Politik die Bauwirtschaft bei der Nutzung dieser Chancen zu unterstützen.Denn: Geht es dem Bau gut, geht es auch Österreich gut!

Mag. Manfred KatzenschlagerGeschäftsführer

Kommentar

Auf Kurs bleiben!Was die neue Legislaturperiode für die Bauwirtschaft bringt

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 6

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Kommentar

Trotz gewisser Teilerfolge bei der Budgetkonso-lidierung hat sich die Struktur der öffentlichen Ausgaben – gemessen an volkswirtschaftlichen Kriterien, wie Wachstum, Beschäftigung, inlän-dische Wertschöpfung, Standortsicherung oder Budgetrückfluss – bislang kaum verbessert. Die gegenwartsbezogenen Konsumausgaben betragen zusammen etwa 4/5 des Gesamtbud-gets, die zukunftsgerichteten Ausgaben (insbe-sondere Investitionen in Bildung, Forschung & Entwicklung sowie Infrastruktur) nur 1/5.

Eine stärkere budgetäre Verankerung von In-vestitionen brächte – bei gleichem Ausgaben-volumen – einen erheblichen Nettoeffekt für Wachstum und Beschäftigung. Den Investiti-onen sollte daher in den öffentlichen Haushal-ten eine Sonderstellung eingeräumt werden, diese dürfen – im Gegensatz zu Konsumaus-gaben – nicht als verlorener Aufwand betrach-tet werden. In besonderem Maße gilt dies für Investitionen in die Infrastruktur, die über Jahrzehnte schmerzlich vernachlässigt wurden, obwohl diese neben ihrer unmittelbaren Wachs-tums- und Beschäftigungswirkung (Multiplika-toreffekte) auch wichtige Impulswirkungen für ein langfristiges höheres Wirtschaftswachstum des privaten Sektors (im Sinne einer Vorreiter-funktion) gebracht hätten.

E-Wirtschaft: keine Versorgungs-sicherheit ohne KraftwerksbauÖsterreich steht vor der energiepolitischen Grundsatzentscheidung, ob es sich in Zukunft weiterhin aus eigener Kraft mit Strom ver-sorgen will oder steigende Stromimporte und damit eine wesentlich geringere Versorgungs-

sicherheit in Kauf nimmt. Versorgungsengpäs-se stehen unmittelbar bevor. Es ist daher ein Gebot der Stunde, verstärkt in den Bau von Kraftwerken, insbesondere unter Nutzung hei-mischer Ressourcen, wie z.B. die Wasserkraft, zu investieren.

Im Energiesektor wird offensichtlich, dass das Auseinanderklaffen zwischen Baubedarf auf der einen Seite und tatsächlicher Investitions-nachfrage auf der anderen Seite oft nicht (nur) eine Frage des fehlenden Geldes ist, sondern vielmehr ein Resultat bürokratischer Hemm-nisse bei den Genehmigungsverfahren.

Insbesondere die österreichische Ausgestal-tung der UVP mit großzügiger Beteiligung der Öffentlichkeit erweist sich als ideale Spielwiese für Projektverhinderer, die ihre Minderheiten-rechte ohne demokratische Legitimation zu Lasten der Mehrheit missbrauchen. Der not-wendige rasche Ausbau der heimischen Kraft-werks- und Leitungskapazitäten bedingt daher zwangsläufig auch eine Straffung der Verfah-rensbestimmungen für die Genehmigung der Projekte. Diese müssen - ohne ökologische Einbußen – zumindest hinsichtlich der Parteien-rechte auf EU-Niveau zurückgeführt werden.

Vergabewesen: nationale Ge-staltungsspielräume nutzen!Die mit dem Bundesvergabegesetz 2006 er-folgte innerösterreichische Umsetzung der neuen EU-Vergaberichtlinien ist bedauerlicher-weise großteils ohne Ausnutzung vorhandener nationaler Spielräume zur Förderung von Wirt-schaftlichkeit und Qualität erfolgt.

Das bisherige alternativangebotsfreundliche Ausschreibungssystem wurde wesentlich ver-schlechtert. Das innovative Potenzial bzw. Know-how der Bieter wird daher in Zukunft wesentlich seltener in öffentliche Projekte ein-fließen können. Auf der einen Seite verliert da-mit die öffentliche Hand unmittelbare Kosten-vorteile, mittelbar leidet dadurch aber auch die Wirtschaft, die künftig auf weniger innovative inländische Referenzprojekte verweisen kann. Die gesetzliche Maximalfrist für die Bindung an die Angebotspreise (Festpreisfrist 12 Monate) steht nicht mit der zunehmenden Volatilität der Rohstoff- und Energiemärkte im Einklang. Die Folge sind hohe Risikozuschläge, die die Bieter in ihre Angebotspreise einrechnen müssen und die Beschaffung langfristiger Bauleistungen zum Nachteil der öffentlichen Hand unnötig verteuern.

Neben einer Verbesserung des materiellen Vergaberechts sollte auch der Vergaberechts-schutz eine praktikable Überarbeitung erfah-ren. Zweckmäßig wäre u.a. ein vereinfachtes Verfahren zur Prüfung der Gesetzeskonformität von Ausschreibungsunterlagen vor Angebots-eröffnung inklusive Antragslegitimation der In-teressenvertretungen.

Mag. Michael SteiblGeschäftsführer-Stv.

Wachstum braucht Investitionen

Aktuelle baupolitische Herausforderungen, die im Interesse der heimischen Standortqualität und zur Steigerung von Wachstum und Beschäftigung in Angriff genommen werden müssen.

Geschäftsführer-Stellvertreter

Michael Steibl über die Zukunft

der Baubranche.

Eigentümer, Herausgeber, Verleger:

Geschäftsstelle Bau, Schaumburgergasse 20, 1040 Wien, Tel: +43 1 / 718 37 37-0, Internet: www.bau.or.atKonzept, Redaktion:

Mag. Kathrin Auberger, Dr. Erich VoglGrafik, Design, Produktion:

ausdruck - design media, Christoph Endt, A-4600 Wels, Wallackstraße 12, Tel: 07242/678 66-0, Internet: www.ausdruck.at

Foto/Grafiknachweis:

Archiv der Geschäftsstelle Bau, Andreas Buchberger, Georg Diener, Robert Newald Titelfoto:

Bau auf Bau Imagebild © Geschäftsstelle Bau

Impressum

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite � Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �

Der Begriff Tsunami wurde durch japanische Fischer geprägt, die vom Meer zurückkehrten und im Hafen alles verwüstet vorfanden, ob-wohl sie auf offener See keine Welle gesehen oder gespürt hatten. Mehr als 230.000 Men-schen verloren ihr Leben durch den Tsunami im Dezember 2004. Die menschlichen Verluste und landschaftlichen Verwüstungen sind nicht gut zu machen. Eine Linderung des Leides hin-gegen ist möglich.

Österreich hilftDie Österreicher zeigten wieder einmal ihre große Spendenbereitschaft, auch die Bauwirt-schaft reagierte prompt. Gemeinsam mit dem damaligen Kurier-Herausgeber Peter Rabl wur-de die Aktion „Österreich-Dörfer für Sri Lanka“ ins Leben gerufen. Insgesamt kamen schließ-lich 12 Millionen Euro an Groß- und Einzelspen-den zusammen.

Das Herz wird schlagen Das Hauptprojekt der Bauwirtschaft jedoch bestand in der Errichtung eines Gemeinde-zentrums in Ahangama an der Südküste Sri Lankas. Der Grundstein wurde Anfang Sep-tember 2005 im Beisein von Peter Rabl so-wie von Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer, Landesinnungsmeister Walter Ruck

und dem Geschäftsführer der Geschäftsstel-le Bau, Manfred Katzenschlager, gelegt. Rabl: „Vom Gemeindezentrum profitieren auch die umliegenden Österreich-Dörfer.“ Die österrei-chische Bauwirtschaft (Errichtung der Gebäu-de), der Gemeindebund (Innenausstattung)

und das Versicherungsunternehmen Generali (Außenanlagen) spendeten gemeinsam für das groß angelegte Projekt. Mitte 2005 waren bereits 450 Spendenhäuser finanziert. Auf vier Arealen startete im Frühjahr der Bau der

„KAA-Dörfer“ im Süden. Parallel dazu wurden die Infrastruktur-Projekte begonnen. Ende 2005 kamen an der Ostküste noch 300 Häu-ser dazu. Mittlerweile sind drei Dörfer bezo-gen, die Infrastruktur ist fertig gestellt. Dank des Gemeindezentrums Ahangama verfügt die Region Habaraduwa wieder über eine Ver-waltungsstruktur. Die Gesamtnutzfläche der Gebäude beträgt an die 1500 Quadratmeter, zum Teil entstanden zweistöckige Häuser. Ne-ben der Verwaltung stehen eine Bibliothek (850 Quadratmeter) sowie ein Gesundheits-Modul (250 Quadratmeter) zur Verfügung. Die Anla-ge ist für 200 Patienten pro Tag ausgelegt. Zur Zeit versorgen fahrende Ärzte die Bevölkerung im KAA-Einsatzgebiet. Weiters im Zentrum be-inhaltet ist ein Sportplatz mit Tribünen und Ka-binen-Trakten. Diese Gebäude konnten bereits Ende Jänner 2007 an den Bürgermeister offizi-ell übergeben werden. Die offizielle Eröffnung des Gemeindezentrums, das schon jetzt das „Herz Ahangamas“ genannt wird, wird Anfang März 2007 erfolgen. Das Herz soll schlagen. Vor Freude und Zuversicht.

Mission im Dienste der Menschlichkeit

Der 26. Dezember 2004 wird wohl im kollektiven Welt-Gedächtnis haften bleiben. Zumindest wird es das Ereignis bzw. dessen Bezeichnung tun. Seitdem ist das Wort “Tsunami”, davor nur wenigen Menschen abseits der Meteorologie oder Geologie bekannt, jedem in trauriger Erinnerung.

Fotos © Andrea Winter

Auf der Grafik wird deutlich, wie weitreichend die

Folgen dieser Katastrophe waren.

Grafik © österreichisches Bundesheer

International

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BAU IM SPIEGEL

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Das Planungsrecht des Baumeisters und seine Kompetenz als kreativer Konstrukteur sind zu wenig bekannt. Diesem Vorurteil wollte man entschieden entgegentreten, also stand die Imagearbeit der Bundesinnung Bau 2006 im Zeichen der Kreativität in der gewerblichen Architektur. Herausragende Bauprojekte, die auf den Zeichentischen und Bildschirmen ös-terreichischer Baumeister entstanden und in ebensolcher Professionalität realisiert wurden, sollten das Leistungsspektrum des Baumeisters als Planer, Konstrukteur und Manager weithin sichtbar demonstrieren.

Galerie auf Rädern Mit der Entwicklung und Umsetzung des Pro-jektes wurde die PR-Agentur Esprit beauftragt, die mit ihrer Idee einer „Galerie auf Rädern, die 80 Tage lang durch Österreich rollt“ den größten Zuspruch erhielt. Aufmerksamkeit musste aber auch die Plattform erregen – also wurde ein amerikanischer Show-Truck zur rol-lenden Galerie umfunktioniert, ausgestaltet und technisch aufgerüstet. Das als Wort-Bild-Marke eingesetzte Leitmotiv „Baumeister krea-tiv“ griff auf den Truck quasi über, um mit ihm eins zu werden, wie die Außengestaltung des Fahrzeugs dokumentiert. In der Ausstellung selbst war eine Fotodokumentation mit 33 aus-gewählten Projekten des 21. Jahrhunderts aus den Bereichen Wohnbau, öffentlicher Bau, Re-vitalisierung, Gewerbe und Infrastruktur zu be-wundern. Ins rechte Licht gerückt wurden die preisgekrönten Objekte vom herausragenden

Architekturfotografen Andreas Buchberger. Begleitet wurde die Ausstellung von einer Mul-timediashow und einem hochwertigen Katalog, der sämtliche Exponate in sich vereinigt. Der Tourplan und die Fotodokumentation sind zu-dem auf der Webseite der Bundesinnung Bau abrufbar.

Kunststaatssekretär begeistert Offiziell gestartet wurde die Tour nach ei-ner Pressepräsentation mit einer Auftaktver-anstaltung am 13. September im Museum Postsparkasse in Wien im Beisein von Kunst-staatsekretär Franz Morak sowie hochrangigen Vertretern der Baubranche, der Behörden und der Medien. Durch den Eröffnungsevent führ-te die bekannte Journalistin, ORF-Moderatorin und Bühnenkünstlerin Heilwig Pfanzelter. Nach der einwöchigen Ausstellung auf dem Georg-Coch-Platz vor der Postsparkasse machte die Galerie auf Rädern bis 20. November in allen Landeshauptstädten (in Vorarlberg in Dornbirn) Station. In jedem Bundesland präsentierte die jeweilige Landesinnung Bau mit einem eige-nen Auftakt-Event die mobile Leistungsschau. Berichte in Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen sowie Farbinserate lockten an allen Standorten interessierte Besucher zur mobilen Kreativitäts-Schau, wo sich Baumeister in eigens angekün-digten Expertenstunden für Fachinformationen zur Verfügung stellten.

Bleibender Eindruck ist garantiert.

�0 Tage Road-Show durch ÖsterreichOffensive, um auf das Kreativpotenzial des Baumeisters aufmerksam zu machen.

Start frei zur Image-Tour

durch Österreich!

V.l.n.r.: Mag. Manfred

Katzenschlager, Geschäfts-

führer Bundesinnung

Bau, Ing. Erwin Krammer

MAS, Vorsitzender des

Fachausschusses für das

Planungsrecht, Senator h.c.

TR Ing. Johannes Lahofer,

Bundesinnungsmeister, hin-

ten: Dr. Christoph Wiesinger,

Referent Geschäftsstelle Bau

Foto: Andreas Buchberger

Die Berufsbezeichnung Bau-meister kommt nicht von ungefähr. Das Bauwesen hat durch die Jahrtausende in ungezählten Universalisten seine hervorragenden Meister gefunden. Die großen Bau-

meister galten in der Geschichte als umfas-sende Denker und Könner. Jakob Prandtauer, Johann Lukas von Hildebrandt oder Johann Bernhard Fischer von Erlach waren „baumeis-terhafte“ Gestalter und Praktiker ihrer Zeit. Das bleibende Vermächtnis sind Bauwerke in zeitloser Ästhetik als architektonische Zeugen vergangener Epochen. Der Wille zur Gestaltung mündet auch heute in die Verwirklichung von außergewöhnlichen Bauwerken.

Hochwertige Architektur ist mehr als optischer Blickfang. Funktionalität und Detailgenauigkeit sind selbstverständliches Postulat. Im Mittel-punkt steht der Nutzer. Neue technische Mög-lichkeiten, qualitativ hochwertige Materialien, individuelle Auftraggeberwünsche und der harte Wettbewerb der besten Planer und Kon-strukteure spornen den Baumeister zu immer neuen Höchstleistungen an.

Gute Planung hat ihren Preis, à la longue rechnet sie sich immer. Aber auch eine funk-tionierende Kommunikation zwischen Planern, Auftraggebern, Bauaufsicht und ausführenden Firmen ist unabdingbare Voraussetzung für die optimale Umsetzung der Bauaufgabe, die Ver-meidung von Bauschäden und Einhaltung der budgetären Vorgaben. Die Ausstellung „Bau-meister kreativ“ war ein Ausschnitt aus dem breit gefächerten Leistungsspektrum unseres Berufsstandes zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Mit der gezeigten Auswahl an Projekten möch-ten wir das Interesse des Betrachters auf die Vielfalt der planerischen und konstruktiven Lö-sungen lenken.

Ein guter Plan

Den Baumeister Kreativ Katalog können Sie auf www.bau.or.at herunterladen oder gratis in der Geschäftsstelle Bau (solange der Vorrat reicht) erhalten.

Infobox:

Public Relations

Erwin Krammer, Vorsitzender des Ausschusses für das Planungs-recht zum Thema Kreativität im Baumeisterberuf

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BAU IM SPIEGEL

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Public Relations

Der Bedarf an bestens qualifizierten Fach-kräften ist hoch. Mit Hilfe einer mehrjährigen Image- und Informationskampagne in Kombi-nation mit einer Lehrlingsprämie für ausbilden-de Betriebe ist es der Geschäftsstelle Bau der WKÖ gelungen, eine Trendwende herbeizufüh-ren und seither die Zahl an qualifizierten Lehr-lingen und Ausbildungsbetrieben kontinuierlich zu steigern.

BAU AUF BAUDie Investitionen, die von Baugewerbe und Bauindustrie getätigt werden (jähr-lich 6,7 Millionen Euro in die Förderung der Lehrlingsausbildung, davon entfallen rund 10 Prozent auf die Beratungs- und Imagekam-pagne „BAU AUF BAU“), lohnen sich. Seit knapp drei Jahren richtet sich diese Initiative erfolg-reich an Lehrstellensuchende, Schüler, Eltern und Lehrer und positioniert die Bauwirtschaft als zukunftssichere, gut bezahlte Branche mit guten Weiterbildungsmöglichkeiten und Auf-stiegschancen.Ein wesentlicher Teil des Konzepts besteht aus Beratung und Information. Besonders wichtig dabei ist der persönliche Kontakt zwischen Baufirmen und lernwilligen Jugendlichen. Unter Vermittlung eines Lehrlingsexperten besuchen ambitionierte Baumeister Schulen in ihrem Einzugsgebiet und informieren über Anforde-

rungen und Vorteile einer Karriere am Bau. Zudem verfügen die Betriebe über die Möglich-keit, sich mit auffallenden Inseraten und ge-zielter Öffentlichkeitsarbeit in ihren jeweiligen Regionalmedien in Szene zu setzen – rund 200 Unternehmen machten von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch. Ein weiterer Schritt einer er-folgreichen Werbeaktion liegt in der Positionie-rung der Initiative BAU AUF BAU durch attrak-tive Veranstaltungen, möglichst in Kombination mit adäquater Medienpräsenz.

Küss die Hand Ebenso für positives Aufsehen sorgte eine neue Unterrichtseinheit, wie man sie bislang eher weniger mit dem Baugewerbe in Verbin-dung brachte – statt im Ziegel aufsetzen, Keller betonieren und Wände verputzen, übten sich 26 Lehrlinge des ersten Lehrjahres einen Tag lang im Einmaleins der guten Manieren. Unter Anleitung von Thomas Schäfer-Elmayer lernten

die Jugendlichen, wie man sich richtig vorstellt, wie man Chef und Kunden korrekt miteinander bekannt macht, oder wie man die Etikette beim Begrüßen einhält. Ein “Lehrlingsknigge” wird demnächst produziert und an die Lehrlinge verteilt.

„Ein Plus von 3,5 Prozent im Jahr 2005 und 3,2 Prozent 2006 bei den Lehrlingszahlen beweist, dass die BAU AUF BAU-Lehrlingskampagne der Wirtschaftskammer Österreich das Image der Baubranche bereits entscheidend verbes-sert hat“, resümiert Baumeister Thomas Prigl, Leiter der BAUAkademie Wien – Lehrbauhof Ost in Guntramsdorf. Nachsatz zum Elmayer-Intermezzo: „Mit diesem Seminar wollen wir unseren Lehrlingen zusätzliche Soft Skills mit-geben, die wesentlich zu ihrem Erfolg im Be-rufsleben beitragen“.

Gutes Benehmen heißt auch Haltung bewah-ren. Wenn möglich gute Haltung. Um falsche Hebeaktivitäten und entsprechende Folgeschä-den zu vermeiden, dient das Bau-Fit-Programm der AUVA zur Förderung von gesunden Bewe-gungsabläufen. Im Rahmen der Lehrlingsaus-bildung wird es am Lehrbauhof erfolgreich praktiziert und auch fortgesetzt.

Imagepflege steigert Lehrlingszahlen

Der Run auf die Lehrstellen resultiert nicht allein aus dem guten Ruf, der der Baubranche vorauseilt – es steckt Methode dahinter.

Foto © LBH Ost 2005

Im Herbst 2005 hieß

Bundespräsident Heinz

Fischer die Wiener

Bau-Lehrlinge in ihrer

Zunft willkommen

Baulehrlinge in Österreich

3.616

3.504

3.384

3.280

3.420

20062005200420032002

Maurer, Schalungsbauer, Tiefbauer sowie verwandte Doppellehren

Quelle: Lehrlingsstatistik der WKO

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BAU IM SPIEGEL

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Kommentar

Der Bereich Technische Betriebswirtschaft umfasst baubetriebswirtschaftliche Themen wie Kalkulation und Preisumrechnung, aber auch Bau-Indexwesen, Konjunkturbeobachtung

und Statistik. Zu den Kernthemen zählt die Baukalkulation, insbesondere die Kalkulation der Lohnanteile. Im Österreichischen Bau-handbuch wird dazu jährlich eine aktualisierte Zusammenstellung der Lohnnebenkostenkal-kulation publiziert. Für die formalisierte Mit-tellohnpreisbildung (K-Blätter etc.) erscheint ebenfalls ein jährlich aktualisiertes Übungs- und Schulungsheft.

PreisumrechnungsnormMit der Kalkulation eng verknüpft sind die Preisumrechnung nach ÖNORM B 2111 und die Baukostenindizes. Die Geschäftsstelle Bau war aktuell an der Überarbeitung der Preisum-rechnungsnorm beteiligt. Mit der Umstellung auf eine monatliche Umrechnungsmöglich-keit werden, trotz höherem Schwellenwert, Mehrkosten bei starken Preisschwankungen am Materialsektor zeitnäher abgegolten. Hat-te bislang die Zusammensetzung der Index-Warenkörbe durch weitgehend stabile Mate-rialpreisveränderungen nur untergeordnete Relevanz, entscheidet nun die Gewichtung ein-zelner, preisbestimmender Materialpositionen bei Verträgen mit veränderlichen Preisen über den Baustellenerfolg. Die Statistik Austria hat zur Aktualisierung, in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle Bau, die Warenkörbe Baukos-ten- und Baupreisindizes überarbeitet sowie Übergangslösungen für laufende Verträge an-geboten. Die Tiefbauindizes für Straßen- und Brückenbau wurden nun in Subindizes nach Leistungsgruppen der aktuellen Leistungsbe-schreibung für den Verkehrswegebau aufge- gliedert. Dies trägt ebenfalls der neuen ÖNORM B 2111 Rechnung, die auch eine Leis-tungsgruppen abhängige Preisumrechnung vorsieht.

PreisschwankungenNeben Bitumen, dessen Preisentwicklung traditionell starke Schwankungen aufweist, unterliegen andere Rohstoffe wie Stahl und Kupfer seit Beginn 2004 einer schwer kalku-lierbaren Preisentwicklung. Neben der 2004 von der unabhängigen Schiedskommission im BMWA herausgegebenen Empfehlung hat sich

die Geschäftsstelle Bau diesbezüglich bereits mehrfach mit dem Hinweis an öffentliche Auf-traggeber gewendet, dass im Sinne des Bun-desvergabegesetzes Leistungen, für die unzu-mutbare Kalkulationsunsicherheiten bestehen, zu veränderlichen Preisen auszuschreiben sind. Die Geschäftsstelle Bau stellt sämtliche, für die Preisumrechnung erforderlichen, Indizes zur Wertsicherung monatsaktuell im Internet zur Verfügung. Grundlage der Lohnkomponente einiger Indizes ist die Empfehlung des Finanz-ministeriums, die jährlich mit Vertretern öffent-licher Auftraggeber verhandelt wird. Der Baubetriebswirtschaftliche Ausschuss des Baugewerbes (BBA) sowie der Preis- und In-dex-Ausschuss des Fachverbands der Bauin-dustrie sind die zum Teil auch für die Betreuung von Projekten zuständigen Fachausschüsse in diesem Themenbereich.Eines der wichtigsten Projekte des BBA des vergangenen Jahres war die Einrichtung der Baurücklassversicherung STYRIABAU. Für eine traditionell eigenkapitalschwache Branche be-deutet diese spürbare Entlastung des Kredit- obligos, neben den zum Teil günstigeren Prämi-enkonditionen, eine wesentliche Verbesserung des Finanzierungsspielraums.

MarketingexperteFür erfolgreiche Unternehmer ist Marketing längst kein Fremdwort mehr. Dass Marketing wesentlich mehr als Werbung ist, kann im neuen Marketing-Leitfaden der Geschäftsstelle Bau nachgelesen und in der Realität umgesetzt werden. Unter dem Titel „Marktorientiertes Management“ bietet das Praxis-Handbuch theoretische Grundlagen und Hilfsmittel zur Umsetzung. Zusätzlich zum Leitfaden bietet die Geschäftsstelle Bau geförderte Marketing-Workshops an. Bei einem Pilotprojekt in Nie-derösterreich wurden bereits beachtliche wirt-schaftliche Erfolge erzielt.

BausoftwaremesseEbenfalls auf Initiative des Baubetriebswirt-schaftlichen Ausschusses wird alljährlich die Bausoftwaremesse organisiert. Dieser Bran-chentreffpunkt findet bislang in den geraden Jahren in Wien und in den ungeraden Jahren abwechselnd in Graz und Innsbruck statt. Der hohe Organisationsaufwand wird trotz zum Teil rückläufiger Besucherzahlen durch das positive Feedback der Aussteller belohnt. Mittelfristig ist geplant, die Bausoftwaremesse in Kooperation mit einer Baufachmesse zu veranstalten.

D-A-CH TreffenWichtige Impulse und einen regelmäßigen Branchenvergleich bietet das alljährlich statt-findende D-A-CH Treffen der Baubetriebswirt-schafts-Delegation aus Deutschland, Schweiz und Österreich. Der Know-how- und Erfah-rungsaustausch wird abwechselnd von einem der drei Partnerländer veranstaltet. 2007 ist die Geschäftsstelle Bau wieder für die Organisation verantwortlich.

BAU AUF BAUIm Referatsbereich Berufsausbildung werden Themen der Bauaus- und -weiterbildung be-treut. Beginnend mit der Lehrlingsausbildung über das umfassende Weiterbildungsangebot an den BAUAkademien bis zum Master-Lehr-gang Projektmanagement Bau.Die Lehrlingskampagne läuft bereits im dritten Jahr erfolgreich. Die Maßnahmen sind mittler-weile als Marke branchenweit etabliert und die steigenden Lehrlingszahlen sprechen für sich. Im Hinblick auf den drohenden Facharbeiter-mangel werden die Maßnahmen zur Lehrlings-förderung wieder für drei Jahre verlängert. Der gemeinsame Berufsausbildungsausschuss der Bundesinnung Bau und des Fachverbands der Bauindustrie hat federführend die Überarbei-tung des Berufsbildes „Maurer“ betrieben, das Mitte 2007 vom BMWA veröffentlicht wird.

BAUAkademienNoch heuer werden alle BAUAkade-mien über die gemeinsame Homepage www.bauakademie.at erreichbar sein. Durch das Kursverwaltungsprogramm und den elek-tronischen Informationsabgleich können Bil-dungshungrige einfach österreichweit nach aktuellen Kursangeboten suchen. Was der einheitliche Internet-auftritt nach außen ver-spricht, das halten die BAUAkademie-Standorte durch ein hochqualitatives, thematisch koordi-niertes Bildungsangebot. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist es unerlässlich, in allen Ebenen für ein gutes Qualifikationsniveau zu sorgen. Fundierte Ba-sisausbildung und regelmäßige Weiterbildung sind ein wichtiges Standbein bei wachsendem Konkurrenzdruck und offenen Grenzen. Speziell für Unternehmer und leitende Angestellte wur-de der Master-Lehrgang „Projektmanagement Bau“ entwickelt. Der Lehrgang bildet als Top-Level-Ausbildung einen wichtigen Baustein für das lebenslange Lernen.

Kommentar DI Peter Scherer

Technische Betriebswirtschaft - Berufsausbildung

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BAU IM SPIEGEL

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Technik & Ausbildung

Am Bau kann sich ein Lehrling über eine breite Karriereleiter freuen. Neben einer Vielzahl an fachlichen Spezialausbildungen, die zum Teil äußerst attraktiv gefördert werden (siehe un-ten), ermöglicht ein durchgängiges Karriere-modell dem lernwilligen Facharbeiter bald die nächsten Schritte zum Vorarbeiter, Polier und Bauleiter. Selbst die Baumeisterprüfung ist mit einiger Erfahrung ein erreichbares Ziel. Etwa ein Drittel aller Baumeister hat den Berufsweg über eine einschlägige Lehre begonnen.Lebenslanges Lernen heißt, ständig Interesse am Beruf und an der Weiterentwicklung der Persönlichkeit zu haben. Aufgrund der beruf-lichen Vorerfahrung können bei vielen Aus-bildungen Teilgebiete angerechnet werden. Da rückt auch die Matura wieder in greifbare Nähe. Wem das auch noch nicht genügt, dem steht zusätzlich der akademische Weg offen. Berufsbegleitend wird an der Fachhochschule ein Diplomstudium angeboten. Als Premium-ausbildung der BAUAkademie ist der Lehrgang universitären Charakters „Projektmanagement Bau“ (siehe dort) das Tor zur Bau-Elite.Welcher Bildungsweg auch immer gewählt wird: Die BAUAkademien stehen als DER Bil-dungsanbieter der Bauwirtschaft Österreich-weit mit hochqualitativen Bildungsangeboten für Lernwillige bereit.

Winter ade!Lebenslanges Lernen muss nicht zum abgedro-schenen Stabreim verkommen. Die Wichtigkeit dieser Aussage wird in der Bauwirtschaft, für

die durch die Geschäftsstelle Bau eine Sonder-regelung erzielt werden konnte, ernst genom-men. Im Rahmen dieser Sonderregelung för-dert der QfB-ESF (Qualifizierungsförderung für Beschäftigte – Europäischer Sozialfonds) auch noch Ausbildungen im Winter 2006/2007 (letz-te Einreichung: April 2007). Als Fördersumme gelten zwei Drittel der deklarierbaren Kurskos-ten und 60 Prozent der Personalkosten.

Qualifizierungsmaßnahmen in der zum Teil arbeitsfreien Winterzeit sind etwa Kurse wie „Bögen- und Gewölbebau im Alt- und Neubau“, „Althaussanierung und Denkmalpflege I-II-III“, diverse Putzseminare, MitarbeiterInnen-Füh-rungs-Kurse, EDV-Lehrveranstaltungen und vieles mehr.

Das Förderbegehren ist vom Unternehmen bei der für die Firma örtlich zuständigen Lan-desgeschäftsstelle oder beim Service des AMS vor Beginn des Kurses zu stellen. Detaillier-te Infos zum Programm sowie zu weiteren Ausbildungsmöglichkeiten finden Sie unter www.bauakademie.at.

Euro-PolierGemeinsam mit 10 weiteren Ländern nehmen die Geschäftsstelle Bau und die BAUAkade-mien, als Vertreter Österreichs, an einem „Le-onardo Projekt“ teil, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein gemeinsames staatenübergreifendes Weiterbildungssystem, mit einheitlichen Ausbil-dungs- und Qualitätsstandards für das mittlere

Management, konkret für Poliere in Europa, zu entwickeln. Im Projekt werden, neben den Ausbildungsinhalten, die Zugangsvorausset-zungen, Prüfungsanforderungen, die Prüfungs-ordnungen und Lösungsansätze für die gegen-seitige Anerkennung von informell erworbenen Kompetenzen erarbeitet. Die Erprobung einzel-ner Weiterbildungsmodule wird in allen Län-dern schon seit Jänner 2007 durchgeführt.

Durch den ständigen Wandel in der Bauwirt-schaft hat sich auch das Berufsbild des Poliers wesentlich geändert. Der moderne Polier muss neben seiner einschlägigen fachlichen Kompe-tenz auch über Qualitäten im Bereich Mitarbei-terführung, Kommunikation, Arbeitssicherheit und Erste Hilfe, sowie über EDV-Kenntnisse verfügen. Das Interesse an einer modernen Polierausbildung ist in Österreich nach wie vor außerordentlich stark, so sind derzeit ca. 300 zukünftige Poliere in den BAUAkademien Ös-terreichs in Ausbildung.

Lebenslanger Wissensdurst

Am Anfang steht der Lehrling. Da steht er, und baut Stein um Stein, Ziegel um Ziegel seine Karriere auf. Doch mit dem berühmten „Ausgelerntsein“ muss noch lange nicht Schluss sein.

www.bauakademie.atwww.pm-bau.atwww.eurosystem-bau.de

Infobox:

Wer die Karriereleiter nach oben klet-

tern will, muss drei Dinge besonders

beachten: Lernen, lernen, lernen.

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BAU IM SPIEGEL

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Technik & Ausbildung

Alle BAUAkademien bieten ein hochqualitatives, thematisch koordiniertes Bildungsangebot. Die Weiterentwicklung der handwerklichen Fertig-keiten der Facharbeiter steht dabei ebenso im Blickpunkt wie die Vermittlung von aktuellen Methoden und Techniken, Weiterbildungsmaß-nahmen mit technischen und kaufmännischen Inhalten, Persönlichkeitsbildungsseminare so-wie individuelle Beratung. Ein wichtiger Punkt ist die Weiterbildung des mittleren Manage-ments und der Führungskräfte. Am oberen Ende des Bildungsangebotes stehen die Bau-meisterkurse sowie der Universitäts-Lehrgang „Projektmanagement Bau“ mit Master-Ab-schluss. Der hohe Standard der Bildungsmaß-nahmen ist österreichweit garantiert. Realisiert

wird er durch strategisch geplante, regional umgesetzte Konzepte.Lehrveranstaltungen, Seminare, Vorträge, Ausbildungs-Lehrgänge etc. sind öffentlich zu-gänglich und werden in den Kursprogrammen der einzelnen Standorte bekannt gegeben. Die Schulungsmaßnahmen werden zum Teil durch öffentliche Institutionen (AMS etc.) gefördert.Mit der BAUAkademie sichert die Bauwirtschaft einen Ausbildungsstatus auf hohem Niveau und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unterneh-men. Ausreichende Qualifizierung ist gerade im Baugewerbe eine Überlebensfrage.Die BAUAkademie Österreich ist als Dach- organisation und Koordinationsstelle der BAU-Akademien in der Geschäftsstelle Bau der Bun-

desinnung Bau und des Fachverbands der Bau-industrie eingerichtet.Seit Beginn der Erweiterung der Lehrbauhö-fe zu BAUAkademien war Baumeister Ing. Christian Schützinger (BAUAkademie Salz-burg) ein hervorragender Koordinator und Akademie-Sprecher. Nach einer Verlängerung der geplanten Arbeitsperiode übergab Schüt-zinger die Funktion nun an Harald Kopececk (BAUAkademie Oberösterreich). Weitere personelle Änderungen: Ing. Windisch löste Mag. Grünauer in der BAUAkademie Stei-ermark ab, und statt Ing. Isabella Leeb über-nahm DI Christian Petzwinkler die Obmann-schaft in der BAUAkademie Wien.

Die BAUAkademien in Österreich

“BAUAkademie” steht für den führenden Bildungsanbieter der Bauwirtschaft Österreichs. Seit 2003 vereinigt und koordiniert die BAUAkademie – auf Initiative der Bauwirtschaft in Österreich - Weiterbildungs-Maßnahmen der derzeit acht bundesweiten Standorte (ehemals Lehrbauhöfe).

An folgenden Standorten befinden sich BAUAkademien:

BAUAkademie Österreich

Geschäftsstelle Bau

DI Peter SchererSchaumburgergasse 201040 Wienfon: +43 01 718 [email protected]

Wien:

BAUAkademie WienBM Ing. Thomas PriglLaxenburgerstraße 282353 Guntramsdorffon: +43 2236 [email protected]

Steiermark:

BAUAkademie SteiermarkIng. Michael WindischGleinalmstraße 738124 Übelbachfon: +43 3125 [email protected]

Kärnten:

BAUAkademie KärntenIng. Robert KafkaKoschutastraße 49020 Klagenfurtfon: +43 463 [email protected]

Tirol:

BAUAkademie TirolChrista TriendlEgger Lienz Straße 1326020 Innsbruckfon: +43512 [email protected]

Salzburg:

BAUAkademie SalzburgBM Ing. Christian SchützingerMoosstraße 1975020 Salzburgfon: +43 662 [email protected]

Oberösterreich:

BAUAkademie OberösterreichIng. Harald KopececkLachstatt 414221 Steyreggfon: +43 732 [email protected]

Niederösterreich:

BAUAkademie NiederösterreichBM Günter GrafKrumpöck-Allee 21-233550 Langenloisfon: +43 2734 [email protected]

Vorarlberg:

BAUAkademie VorarlbergBM Norbert BlumBahnhofstraße 27 A-6845 Hohenemsfon: +43 5572 / 3894 - [email protected]

Der Wiener LBH Ost mit seiner

BAUAkademie feierte letztes Jahr

sein 25jähriges Bestehen. Das

spricht für langjährige Tradition und

Erfahrung am Ausbildungssektor

Bau.

Foto © LBHost

Christian Schützinger,

Bundesinnungsmeister

Johannes Lahofer und

Harald Kopececk.

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 1� Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 15

Technik & Ausbildung

Die Rasanz, mit der die Arbeitswelt verän-dert wurde und wird, stellt die Baubranche vor enorme Herausforderungen. Um national und international bestehen zu können, ist es unabdingbar, nach vorne zu sehen und stetig Kompetenzzuwachs zu erwerben. Eine diesbe-zügliche Möglichkeit bietet der Lehrgang „Pro-jektmanagement Bau“ der BAUAkademie Öster-reich, dessen Absolvierung einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leistet. In diesem Lehrgang wird den aktuellen Ent-wicklungen Rechnung getragen. Der Konkur-renzdruck steigt. Die Wirtschaft erfordert im-mer schnellere und exaktere Abwicklung von Projekten. Kostenabweichungen ziehen bei im-mer enger kalkulierten Spannen mitunter böse Auswirkungen nach sich. Unternehmerisches, strategisches Denken ist also mehr gefragt denn je. Die Standesvertreter der Baubranche haben rechtzeitig auf die veränderten Bedingungen reagiert und mit dem Lehrgang „Projektma-nagement Bau“ eine postgraduale Ausbildung angeboten, die mit dem international aner-kannten Titel „Master of Science“ abschließt. Nach der Realisierung des Konzeptes 2002 konnten im Juni 2005 die ersten Absolventen gefeiert werden.

Abschlüsse und VoraussetzungenDer Teilnehmerkreis besteht vorrangig aus Füh-rungskräften und Mitarbeitern des Baugewer-bes sowie von Architektur- und Ingenieurbüros, die mit dem Entwickeln, Planen und Ausführen von Bauprojekten befasst sind, aber auch aus Vertretern der Auftraggeberseite. Da es sich um ein postgraduales Angebot im universitären Bereich handelt, gelten als Zugangsvorausset-

zung der Abschluss eines einschlägigen Stu-diums mit ebensolcher Berufserfahrung, der erfolgreiche Abschluss der Befähigungsprüfung zum Baumeistergewerbe mit Berufserfahrung, der Abschluss einer HTL mit mindestens drei-jähriger Berufserfahrung in der Führungsebene oder eine vergleichbare Qualifikation. Für diese Gruppen bietet die postgraduale Variante die Chance, eine berufsbegleitende und praxisori-entierte Weiterbildung auf akademischem Ni-veau zu erlangen. Der akademische Lehrgang eröffnet den Studierenden die Wahl zwischen zwei Abschlussmöglichkeiten: Nach zwei Se-mestern erhalten die Teilnehmer das Zertifikat „Adademischer Projektmanager Bau“, während die Ausbildung nach vier Semestern mit dem akademischen Titel „Master of Science“ (MSc. PM-Bau) abschließt.

Hohes Niveau der AusbildungDas hohe Niveau der Fortbildung wird ga-rantiert durch die Zusammenarbeit der BAUAkademien mit Professoren der Tech-nischen Universität Graz, der Technischen Uni-versität Wien, der FH Joanneum, der FH Tech-nikum Kärnten und der FH Campus Wien. Die Aufteilung der Veranstaltungsorte (BAUAkade-mie Österreich-Geschäftsstelle Bau in Wien so-wie die BAUAkademien Steiermark, Oberöster-reich und Salzburg) stellt eine flächendeckende Ausbildungsvariante dar. Den hohen Standards entsprechend, ist auch

auf dem Lehrenden-Sektor höchstes Niveau gewährleistet. Bis zu 60 Vortragende sind für einen Jahrgang aktiv. Universitätsprofessoren und Praktiker sorgen für facettenreiche Wei-terbildung, wobei die Lehrgangsmodule immer am Freitag und Samstag stattfinden. Zudem wächst mit jedem Jahrgang das Netzwerk der Absolventen, was durch die Zusammensetzung aus allen Bereichen der Bauwirtschaft – vom Bauherrenvertreter bis zum Zivilingenieur – einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil bedeu-tet.

PraxisnäheDie Studienschwerpunkte umfassen Themen der Bauwirtschaft (Vertragswesen, Vergabewe-sen und Claim Management), des Projektma-nagements, der Projektentwicklung, der Un-ternehmensführung sowie Management-Skills. Ein wichtiger Bestandteil des Ausbildungs-konzeptes sind verschiedene Projektarbeiten. Dabei werden einerseits die eigene Erfahrung und andererseits das erworbene theoretische Wissen anhand konkreter Projekte angewandt. Generell ist die Praxisnähe oberstes Gebot. Ab-geschlossen wird nach vier Semestern daher auch mit einer Diplomarbeit, die auf praxisrele-vanten Problemstellungen beruht.Das berufsbegleitende Studium erfordert ne-ben dem Alltagsdruck großen persönlichen Einsatz. Doch ebenso steht fest, dass sich das Engagement bezahlt macht. Nicht nur für den Absolventen. Praktiker mit postgradualen Qua-lifikationen sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und der gesamten Branche.

Internet: www.pm-bau.at

Top Know-How im BaumanagementMit postgradualen Aktivitäten zu akademischen Weihen.

Am 12. Juli 2005 fand im feierlichen Rahmen

der Grazer Burg auf Einladung von Frau Lan-

deshauptmann Waltraud Klasnic die Sponsion

der ersten Absolventen des postgradualen

Lehrganges Projektmanagement Bau statt.

Zwanzig PM-Experten wurde durch den

wissenschaftlichen Leiter Rainer Stempkowski

der akademische Titel „Master of Science für

Projektmanagement Bau“ verliehen.

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 15

Technik & Ausbildung

Kontinuierlich steigen die Lehrlingszahlen, al-lein im Jahr 2006 konnte eine Steigerung der Lehrwilligen von mehr als 3 Prozent verzeichnet werden. Dies kommt freilich auch den Unter-nehmungen zugute, die sich in Zeiten der Ost-erweiterung vermehrter Konkurrenz ausgesetzt sehen. Also genießt die qualitativ hochwertige Ausbildung, wie sie in Österreich praktiziert wird, umso höheren Stellenwert.

Prominenter GratulantDer Eintritt in die Baubranche muss gefeiert werden – traditionell im Rahmen der „Auf-dingfeier“. Deren Wichtigkeit wird nicht zuletzt durch die Anwesenheit bedeutender Persön-lichkeiten dokumentiert – 2005 erwies Bundes-präsident Fischer den Jungmaurern die Ehre. Ende November 2006 war es wieder soweit. Die talentierten Burschen und Mädchen wur-den im Lehrbauhof Ost als Anwärter in den Berufsstand der Maurer, Schalungsbauer und Tiefbauer aufgenommen.

Insgesamt sind es bundesweit zurzeit 3.030 Lehrlinge – davon 11 Mädchen – die den Mau-rerberuf erlernen, etwas mehr als 90, die den Beruf des Schalungsbauers anstreben, und 105 Begabte wollen den Weg eines Tiefbauers ge-hen. 391 Lehrlinge haben sich für eine Dop-pellehre (mit artverwandten Berufen) entschie-den, eine Kombination, die in der Wirtschaft besonders gefragt ist.

MaurerDer Maurerlehrling verfügt über gute Karri-erechancen. Dieser Beruf blickt auf eine über 700-jährige Geschichte zurück, zurückgehend auf die Bauhüttenordnung aus dem Jahr 1275 (seit damals gibt es auch die „Aufdingfeier“). Gemauert wird noch immer eifrig und ohne Unterlass. In allen möglichen Variationen: Zu den Tätigkeiten des Maurers gehört das Er-richten von Bauwerken und Bauwerkteilen aus verschiedenen Baumaterialien bzw. Fertig-bauteilen im Hoch-, Tief- und Wasserbau. Der Maurer arbeitet auf Baustellen nach den Plänen von Architekten und Baumeistern, gleichzeitig jedoch wird Bestehendes gepflegt, werden Sa-nierungs- und Instandhaltungsarbeiten durch-geführt.

SchallungsbauerDurch geänderte Produktionsmethoden hat sich auch der Beruf des Schalungsbauers entwickelt. Bei der Durchführung von Beto-nierungsarbeiten ist die Errichtung von Scha-lungen, teilweise mit Bewehrungen, vonnöten. Der Schalungsbauer errichtet Bauwerksteile aus Beton und Stahlbeton, montiert Betonfer-tigteile wie Wand- und Deckenelemente, sowie Fassadenplatten und Steinstufen. Seine Fach-kenntnisse sind besonders bei der Errichtung von Brücken, Tunnels, Tiefgaragen und Hoch-wasserschutzbauten erforderlich.

TiefbauerAls jüngster Lehrberuf am Bau konnte sich der Tiefbauer etablieren. Er nimmt Gelände- und Bauteilvermessungen vor, hebt Gruben aus, pölzt, erstellt Fundamente und Mauerwerks-teile. Er betoniert und verlegt auch Kabel- und Rohrleitungen in der Erde. Der Tiefbauer ist vorrangig im Straßen-, Brücken- und Eisen-bahnbau sowie bei der Errichtung von Depo-nien und im Kanalbau beschäftigt.

Alle drei Lehrberufe erfordern handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Ebenso wichtig ist die Kenntnis von Materialien und Werkzeugen. Eigen ist allen dreien jedenfalls die hohe Verantwortung, die von Beginn an mit lukrativen Verdienstmöglichkeiten honoriert wird.

Bautradition verbindet Generationen

Es gibt Dinge, die haben Bestand, allen Widrigkeiten zum Trotz. Solide Handwerksarbeit, wie sie der österreichische Nachwuchs im Baugewerbe regelmäßig abliefert, zählt dazu. Aber auch Qualitäten rein menschlicher Natur sind wichtig.

Foto © Bundesinnung Bau

Aufdingungsfeier im

Lehrbauhof Ost.

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BAU IM SPIEGEL

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Technik & Ausbildung

Regelmäßig platzie-ren sich österreichische Handwerkstalente bei diversen Berufsweltmeis-terschaften im Spitzen-feld. 2005 ermauerte sich der Oberösterreicher Hannes Maierhofer in Helsinki WM-Gold. Auch bei den Titelkämpfen, die von 8. bis 22. Novem-ber 2007 im japanischen

Shizuoka ausgetragen werden (es handelt sich um die insgesamt bereits 39. Berufsweltmeis-terschaften), darf man von den Österreichern einiges erwarten. Bei der WM werden Medail-len in 45 Berufen vergeben. Während des vier Tage dauernden Wettbewerbs – in einer über-dimensionalen Werkhalle – messen sich rund 700 Talente, deren Arbeit von mehr als hun-derttausend Besuchern verfolgt wird.Nach dem Abschneiden bei der WM 2005, die Österreich 3 Gold-, 2 Silber- und 1 Bronze- medaille bescherte, organisierte die Wirt-

schaftskammer Österreich – WorldSkills Austria – die österreichischen Vorauswahlen. Pro Be-ruf darf nur eine Person (bzw. ein Team) für eine Nation starten, das Alterslimit beträgt 22 Jahre. Die Selektion der WM-Starter erfolgte im Rah-men der Berufsinformationsmesse (BIM) in Salzburg (22.11. bis 26.11.2006). Unter der Leitung von Baumeister Johann Feldbacher (BAUAkademie Salzburg) stellten sich sechs Finalisten der Wettbewerbsarbeit.

Weltmeisterschaft in Japan

Die qualitative Wertigkeit des heimischen Nachwuchses lässt sich bestens mit Zahlen belegen.

1. Platz damit für die Endrunde in Shizuoka nominiert:

Werner Hopfgartneraus 3761 Rothweinsdorf

Firma: Leyrer + Graf Bau GmbH

2. PlatzRoland Knoblechner

aus 4882 OberwangFirma: Ebner Jakob Bau GmbH & Co KG

�. PlatzMichael Krauskopf aus 3970 Altweitra

Firma: Leyrer + Graf Bau GmbH

Die Lehrlinge des Jahrganges 2005/06 der BAUAkademie Wien – Lehrbauhof Ost produ-zierten für ein Kooperationsprojekt mit Schü-lerInnen des BORG Hegelgasse 12 künstlerisch gestaltete Sitzgelegenheiten aus Beton. Dies unter fachkundiger Leitung von BAUAkademie Leiter BM Ing. Thomas Prigl sowie den Ausbild-nern Franz Lehrner und Manfred Kurz.

Die Fußgängerzone Fichtegasse grenzt unmit-telbar an das Oberstufenrealgymnasium Hegel-gasse 12. Da dieser Platz für die SchülerInnen

Aufenthaltsraum ist, wurde versucht, ihn den Bedürfnissen der 15 – 18 jährigen Schülergrup-pe entsprechend benutzbar zu machen. Zahl-reiche Schülerprojekte wurden eingereicht.Im Rahmen der Ausstellung „10 Jahre/years Architekturzentrum Wien“ wählte eine Fachjury das Projekt von Jeta Muaremi und Milena Kro-bath aus. Der Grundgedanke zum Entwurf einer Sitzbank war der „Kaugummi vom Schulhof“.

“... Das Konzept meines Objektes ist, durch Schlichtheit und Multifunktionalität aufzufallen,

:platz da!Multifunktionale Umgestaltung der Fußgängerzone Fichtegasse im ersten Bezirk in Wien.

und so ist mein Objekt eine Art Welle gewor-den, die über den Raum verteilt ist und vom Boden „entspringt“ und darin auch wieder ver-schwindet. Meine Sitzgelegenheit soll bequem sein, und so viele Menschen wie möglich soll-ten darauf Platz haben...“ (Jeta Muaremi)

Die Produktion der wellenförmigen Stahlbe-tonstreifen erfolgte an der BAUAkademie Wien. Die Lehrlinge stellten die Schalung her, ver-legten die Bewehrungseisen fachgerecht und füllten die Schalungen mit Beton. Transportiert und vor Ort aufgestellt wurden die Objekte kos-tenlos durch das Österreichische Bundesheer.

Am 12. Oktober 2006 war es endlich soweit: Der neu gestaltete Pausenhof des Gymnasiums in der Hegelgasse 12 wurde durch Stadtrat Rudolf Schicker, Ursula Stenzel (Bezirksvorste-herin Innere Stadt), Susanne Brandsteidl (Prä-sidentin des Stadtschulrates), Isabella Leeb (Landesinnung Bau Wien), Dietmar Steiner (Direktor Architekturzentrum Wien) sowie Mi-chael Jahn (Direktor BORG Hegelgasse) offiziell eröffnet.

Nach drei intensiven Wettkampftagen konnte die Jury folgendes Ergebnis bekannt geben:

Jahressieger von

2005 Hannes Maier-

hofer mit Baumeister

Johann Feldbacher

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 16

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 1�

Wie bei der Nachwuchsrekrutierung hat die Baubranche die Bedeutung von PR und Wer-bung auch in anderen Bereichen längst er-kannt. Das Jahr 2006 war diesbezüglich ein besonders erfolgreiches. Die Aktivitätenliste der ARGE BAU!MASSIV! präsentierte sich mit einer neuen Werbelinie unter dem markanten Titel „Zahn der Zeit“. Insgesamt konnte durch Anzeigenschaltungen in namhaften Fach- und Lifestylemedien eine beeindruckende Reichwei-te von 82 % erzielt werden. Im Rundfunk liefen in den Monaten April und September (Ö3 und 42 Privatsender) je zwei Wochen lang rund 15 Spots pro Woche und erzielten eine Reichweite von 79 %.

Auch im Druckbereich wurde fleißig an der Öf-fentlichkeitsarbeit gefeilt: Der neue Bauherren-Ratgeber „Wertvolle Argumente“ stößt auf reges Interesse, Journalisten werden laufend mit Presseinformationen zu aktuellen Bauthemen versorgt. Ein besonderes Highlight des Jahres 2006 war die Advertorial-Serie in der „Krone Bunt“, in der die zentralen BAU!MASSIV!-The-men wie Wertbeständigkeit, Baumeisterleis-tungen und Nachhaltigkeit vertieft wurden. Als Plattform ist die Sonntagsausgabe der „Krone“ als auflagenstärkste Zeitung Österreichs ideal. Stolz präsentiert sich auch die neu gestaltete Website, die seit März 2006 mit modernem Design und mehr Service überzeugt. Zudem wurden flankierende PR-Maßnahmen gesetzt. Neben einer mehrteiligen Advertorial-Serie im

Report-Verlag wurde im November eine Ex-kursion zu einem massiv gebauten Weinkeller mit ausgewählten Bau-Fachjournalisten orga-nisiert. Weiters am Programm stand auch die Teilnahme an der jährlichen Bau-Fachveran-staltung „Chance Hochbau“ am 9. November im Wiener Rathaus. BAU!MASSIV!-Vorsitzender Othmar Kronthaler referierte hier neben ande-ren renommierten Experten zum Thema „Bau-kultur und Verantwortung für den öffentlichen Raum“.

Ebenfalls im November fand die Pilotveranstal-tung der BAU!MASSIV!-Bauherren-Seminare in Eisenstadt statt. Ziel dieser praxisnahen Veran-staltung ist es, privaten Bauherren alles Wis-senswerte rund um die massive Bauweise zu vermitteln. Dieses Veranstaltungsformat wird 2007 intensiv mit Partnern weitergeführt.

Intensive PR und massives Lobbying

Was nützt die beste Ware, wenn keiner davon weiß? Wer also seinen Produkten Popularität verschaffen will, der suche den Weg an die breite Öffentlichkeit.

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Seit Jänner 2007 ist der Praxisleitfaden „Markt-orientiertes Management am Bau“ erhältlich. Der Leitfaden schließt an die Folderserie „Mar-keting am Bau 1-4“ an, die auf der Homepage der Bundesinnung Bau zum Download bereit steht. Während die Folderserie den Bereich des strategischen Marketings behandelt, wid-met sich der aktuelle Leitfaden der praktischen Umsetzung, dem operativen Marketing. Dieser praxisnahe und auf den Bedarf der Zielgrup-pe abgestimmte Leitfaden sensibilisiert für das Thema, skizziert anschaulich den Mar-ketingprozess bzw. liefert Werkzeuge für die eigenständige Erarbeitung und Umsetzung von Marketingkonzepten in Baubetrieben. So sind zusätzlich die so genannte „Tool-box“ mit Checklisten und Formularen zur Unterstützung der Ablauforganisation sowie ein Marketing Schnell-Check zur Selbstüberprüfung oder ein Muster-Marketingkonzept enthalten.

Zum leichteren Einstieg in die Umsetzung plant die Bundesinnung Bau für das Jahr 2007 eine geförderte Schulungs- und Coachinginitiative mit dem Ziel, einen Bewusstseinsbildungspro-zess in kleinen und mittelständischen Baube-trieben einzuleiten. Das Endresultat ist ein be-triebsindividuelles Marketing-Konzept. Dieses wird im Rahmen von gemeinsamen Workshops mit Marketingexperten sowie in Phasen der ei-genständigen Erarbeitung durch das Unterneh-men erstellt.

Marktorientiertes Management leicht gemacht

Weitere Informationen finden Sie unter www.baumassiv.at

Infobox:

Public Relations

Page 18: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 1� Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 1�

Public Relations

Auf der Bausoft-

waremesse konnte

man sich wieder auf

den neuesten Stand

bringen.

Parallel zur Software-Ausstellung erwartet die Besucher jedes Jahr ein interessantes Rah-menprogramm aus Vorträgen und Diskussions-möglichkeiten zu Themen rund um Bau und Planung. So wurde bei der Bausoftwaremesse 2005 in Graz in Kooperation mit der steirischen Architektenkammer ein „Planerkongress“ mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion ver-anstaltet, bei der ein hochkarätiger Kreis aus Auftraggeber-, Planer- und Auftragnehmerver-tretern das Konfliktpotential an den jeweiligen Schnittstellen diskutierte.

Im Jahr 2006 wurden gemeinsam mit der BAUAkademie Wien bereits zum dritten Mal die „Tage der Baufachliteratur“ angeboten. Neben aktuellen und bewährten Fachpublika-tionen wurde den Besuchern ein interessantes Vortragsprogramm zu spezifischen Bauthemen wie Planungskalkulation, Energieausweis, Bau-forschung und CAD IFC-Schnittstelle kostenlos geboten. Diplomarbeits-Präsentationen von Absolventen der FH Campus Wien rundeten das Programm ab.

Die Bausoftwaremesse 2006 fand erstmals in ihrer bereits 19-jährigen Geschichte im neu-en Congress Center der Messe Wien statt. Die moderne und helle Raumgestaltung der Räum-lichkeiten unterstrichen die angenehme Atmo-sphäre der Veranstaltung und wurde sowohl von Ausstellern wie auch Besuchern besonders positiv erwähnt.

Die traditionellen Themenbereiche wie CAD, Kalkulation und AVA werden zunehmend durch Innovationen im Managementbereich ergänzt.

Vernetzbare Systeme für Projektmanagement, Kostenplanung, Liquiditätsplanung und Con-trolling ermöglichen effiziente Abwicklung komplexer Bauprozesse. Entwurfs- und Plan-daten aus CAD-Programmen werden z.B. di-rekt in AVA-, Statik oder Bauphysik-Programme übernommen. Personaldaten und Leistungser-fassung können mit Abrechnungsprogrammen kommunizieren, und vieles mehr. Kommunika-tionsplattformen ermöglichen allen Projektbe-teiligten unmittelbaren Zugriff zu aktuellen Pro-jektdaten. Mit Handy, PDA und Laptop wird das Büro bei Bedarf auf die Baustelle verlagert.

Etwa 800 Besucher aus allen baunahen Berei-chen wie Planung, Hochbau, Holzbau und Pro-jektmanagement sowie Vertreter von Behörden und Bildungsträgern zeigten sich von den ge-botenen Softwarelösungen und Informations-angeboten beeindruckt.

Trotz „Konkurrenz“ durch die vielfältigen In-formationsmöglichkeiten des Internets ist die Fachmesse ein wichtiges Instrument im Marke-ting-Mix eines innovativen Unternehmens. Im Rahmen der Messe hat der potentielle Kunde die direkte Vergleichsmöglichkeit unterschied-licher Angebote auf kurzem Weg. Gerade bei Fachmessen ist der Anteil an Entscheidungs-trägern bei den Besuchern sehr hoch. Inves-titionsentscheidungen werden neben harten Fakten wesentlich von unterschiedlichen, ver-trauensbildenden Wahrnehmungsmerkmalen in der unmittelbaren Kommunikation beeinflusst. Aufgrund kurzer Innovationszyklen ist die Halb-wertszeit von Information gerade in der IT- Branche äußerst gering. Die Dynamik bei der

Entwicklung der Umgebungsbedingungen wie Normen und Gesetzen beschleunigt die Verän-derung zusätzlich.Das Feedback der Aussteller nach der Bausoft-waremesse in Wien war überaus positiv. Die Messe hat als traditioneller Branchentreffpunkt bei den Software-Anbietern aus Österreich und Deutschland generell einen hohen Stellenwert. Besonders hervorgehoben wird die Fachexper-tise der Besucher und die Qualität der geführ-ten Gespräche. Neben der Akquisition von Neu- kunden nützen die Aussteller die beiden Mes-setage auch gezielt zur Pflege des bestehenden Kundenstocks und für Kundengespräche, die im Tagesgeschäft sonst nicht möglich sind.

Dessen ungeachtet ist Zeit ein kostbares Gut. Die Bausoftwaremesse ist die größte Software-Fachmesse für Bau in Österreich. Um die At-traktivität für Besucher zu erhöhen, ist ab 2008 geplant, die Veranstaltung in Kooperation mit einer großen Baufachmesse zu etablieren. So-wohl für die Hauptzielgruppen wie Bauausfüh-rende und Planer als auch für jeden anderen Besucher besteht dann die Möglichkeit, an einem Messetag ein umfangreiches Informati-onsangebot mit mehreren Interessensgebieten wahrzunehmen.

Innovative Bausoftwaremesse

Alljährlich im Spätherbst veranstalten der Österreichische Baumeisterverband und die Bundesinnung Bau die traditionelle Bausoftwaremesse. Über 50 Aussteller präsentieren einem interessierten Fachpublikum umfassende Fachinformation und attraktive Softwareprodukte.

Aktuelle Informationen zur Bausoftware-messe und Software-Anbietern finden Sie unter: www.bausoftwaremesse.at.

Infobox:

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 1�

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 1�

Recht & Wirtschaft

Zunächst massive Intervention, dann aus-führliche Information. So sah der Beitrag der Geschäftsstelle Bau zur Neufassung des Bundesvergabegesetzes aus. Lange vor den eigentlichen Arbeiten zu einem neuen Geset-zestext haben wir uns an einem Gutachten führender Vergaberechtsexperten beteiligt, das letztendlich dafür verantwortlich ist, dass das neue Gesetz klarer strukturiert und auch für den juristischen Laien leichter lesbar ist. Hart erarbeitet wurde, was doch genau genommen für ein modernes Gesetz eine Selbstverständ-lichkeit sein sollte.Von weit größerem Interesse sind jedoch si-cherlich die inhaltlichen Veränderungen. Und da hat das Bundesvergabegesetz 2006 – teil-weise aufgrund der Vorgaben aus Brüssel – eine ganze Reihe von Neuigkeiten für den ös-terreichischen Vergabeprofi gebracht. Nicht nur die Schwellenwerte, also die Gren-ze, ab der Aufträge europaweit ausgeschrie-ben werden müssen, auch die so genannten Subschwellenwerte wurden neu festgesetzt. Erfreulicherweise wurden diese Werte, bis zu denen gewisse vereinfachte Verfahren (etwa Direktvergabe) angewendet werden dürfen, den Forderungen der Wirtschaft folgend be-

trächtlich erhöht (www.bau.or.at > Recht > Vergaberecht).Eine im Vergabealltag noch weitgehend unbe-achtete, aber vor allem für viele KMUs sicherlich sehr interessante Neuerung ist die Losregelung für Bauaufträge im Unterschwellenbereich. Bei der Wahl des Vergabeverfahrens unter dem Schwellenwert wird in Zukunft auf den Wert der einzelnen Gewerke und nicht auf den Ge-samtwert des Auftrages abgestellt, was – vom Auftraggeber richtig ausgeschrieben – dabei helfen könnte, den Wettbewerb für gewisse Aufträge auch für KMUs im Baubereich wieder interessant zu machen.Auch für die in der Bauwirtschaft so wichtigen Arbeitsgemeinschaften gibt es einige Verbes-serungen, vor allem im Rechtsschutz, wo es generell eine Anzahl erfreulicher Änderungen zu verzeichnen gibt. Die Frist, bis zu der man als Bieter gegen die Ausschreibungsunterlagen des Auftraggebers vorgehen kann, wurde deut-lich verlängert. Hält der Bieter Festlegungen in den Ausschreibungsunterlagen für vergabe-rechtswidrig, dann kann er sich nun besser dagegen wehren. Und er zahlt dabei weniger Gebühren, denn auch dort gibt es mit dem neuen Gesetz eine „Losregelung“. Dynamisch

Wer billig baut, baut teuer!

Seit 1. Februar 2006 liegt nun das Bundesvergabegesetz 2006 auf dem Tisch, das die gesetzliche Grundlage für inzwischen alle laufenden Vergabeverfahren in Österreich bildet. Leider ist die Halbwertzeit von österreichischen Vergabegesetzen sehr kurz, weshalb an der nächsten Novelle bereits gearbeitet wird. Dennoch ist es für den Baupraktiker wichtig und interessant zu wissen, was das neue Gesetz bringt und wie es entstanden ist.

Ein besonderer Schwer-punkt der Arbeit der Ge-schäftsstelle Bau in den vergangenen zwei Jahren war die Intensivierung der internationalen Kontakte auf Verbandsebene. Be-günstigt wurde dies durch

die EU-Erweiterung und die österreichische Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2006. Neben der Mitarbeit auf europäischer Ebene wurden dabei die Verbindungen mit unseren mittel- und osteuropäischen Nachbarn ebenso gestärkt wie die Kontakte zu den zahlreichen europäischen Bauverbänden, die sich aus An-lass der EU-Ratspräsidentschaft in Wien trafen. Der Europäische Bautag Mitte 2006 in Wien war schließlich eine willkommene Gelegenheit, um baupolitische Themen auch auf europä-ischer Ebene zu behandeln. Wie wichtig es in Zukunft sein wird, die Bauwirtschaft betreffen-de Entwicklungen in der EU aufzugreifen, lange bevor sie in Österreich zum Thema werden, hat ein zweiter Arbeitsschwerpunkt – die Mitarbeit an der Neufassung des österreichischen Verga-berechts – gezeigt. Mit der Wirtschaftskammer Österreich hat sich die Geschäftsstelle Bau in jeder Phase der Gesetzwerdung und mit allen Mitteln dafür eingesetzt, die Interessen der Bau-wirtschaft im Gesetz bestmöglich zu vertreten. Zwar stand bis zuletzt die entscheidende Frage der „Normenbindung“ im Vordergrund der Dis-kussionen, dennoch ist es gelungen, auch in anderen Bereichen Verbesserungen zu erzielen (siehe detaillierte Informationen auf dieser und der folgenden Seite). Was immer uns die ver-gaberechtliche Zukunft durch weitere Novellie-rungen und wegweisende Entscheidungen aus Österreich und Europa bringen mag, man darf von einer dynamischen Weiterentwicklung die-ser Materie ausgehen. Mit Sicherheit liegt hier einer der Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit auf nationaler und europäischer Ebene. Ein konkretes Vorhaben im Jahr 2007 ist die In-formation unserer Mitgliedsunternehmen über Geschäftschancen in den Nachbarländern. Zu diesem Zweck werden im Rahmen einer Ver-anstaltungsreihe „Bau-Exporttage“ abgehalten, in der die österreichischen Außenhandelsdele-gierten aus den jeweiligen Nachbarländern von Geschäftschancen im Baugewerbe berichten. Zwei Termine stehen bereits fest: Der 15. März 2007 im Haus der Bauwirtschaft in Wien und der 14. Mai 2007 in Graz.

Baubranche im inter-nationalen Kontext

Kommentar Mag. Matthias Wohlgemuth

Foto © stock.xchng

Page 20: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 20 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 21

Recht & Wirtschaft

Ein heißes Thema im Vorfeld der Gesetzwer-dung des Bundesvergabegesetzes 2006 war die beabsichtigte Aufhebung der sogenannten „Normenbindung“. Dabei ging und geht es um die Frage, ob und in welcher Form sich öffent-liche Auftraggeber bei ihren Ausschreibungen an Normen und standardisierte Leistungs-beschreibungen zu halten haben und unter welchen Bedingungen sie davon abweichende Festlegungen treffen dürfen. Die massiven Proteste und Interventionen der Bauwirtschaft führten schlussendlich zu einer Kompromissfor-mulierung im Verfassungsausschuss des Natio-nalrates. Gegenüber bisher wurde zwar der Ge-setzestext klarer formuliert, die dazugehörigen Erläuterungen sind jedoch widersprüchlich und formaljuristisch fragwürdig ausgefallen. Um diese Unklarheiten zu beseitigen, hat das Österreichische Normungsinstitut gemeinsam mit den Bauverbänden noch vor Inkrafttreten der Neuregelung bei Univ.Prof. Heinz Mayer ein Gutachten in Auftrag gegeben, das im Volltext auf der Homepage der Geschäftsstelle Bau (www.bau.or.at > Recht > Vergaberecht) ab-rufbar ist.

Das Gutachten kommt zusammenfassend zu dem Schluss, dass punktuell mögliche Ab-weichungen von Normen und Standard-Leis-tungsbeschreibungen auch in Zukunft einer sachlichen Rechtfertigung bedürfen, während unsachliche oder großflächige Abweichungen vergabegesetzwidrig sind und daher vom Bie-ter beeinsprucht werden können. Für weitere Spannung in Sachen Normenbindung ist ge-sorgt, inzwischen wurde nämlich der erzielte Kompromiss beim Verfassungsgerichtshof an-gefochten. Im Laufe des Jahres 2007 erwartet uns daher eine höchstgerichtliche Entschei-dung, die vielleicht Klarheit bringt, wie die Nor-menbindung im Vergabegesetz zu verstehen ist.

Normen bleiben eine verbindliche Angelegenheit

bleibt das Thema der Rechtsschutzgebühren durch eine mittlerweile ergangene Entschei-dung des Verfassungsgerichtshofes, die eine Novellierung des Gesetzes in zumindest diesem Punkt notwendig macht und aller Voraussicht nach den Rechtsschutz für KMUs nochmals ver-billigen wird.

Auch die unzulässige Direktvergabe ist erstmals vom Bieter bekämpfbar, sodass nun endlich der gröbste Verstoß gegen Vergaberecht auch Kon-sequenzen haben kann.

Im Oberschwellenbereich gilt wie bisher der Vorrang des Bestbieterprinzips. Das Billigstbie-terprinzip darf dort nur angewendet werden, wenn der Qualitätsstandard einer Leistung ein-deutig definiert ist. Im Unterschwellenbereich kann die Wahl des Zuschlagsprinzips nun frei erfolgen.

Komplett verändert wurde die Zulässigkeit von Alternativangeboten. Anders als bisher sind diese nach der neuen Rechtslage nur dann zu-lässig, wenn das vom Auftraggeber in der Aus-schreibung ausdrücklich angegeben wird. Um diese unserer Ansicht nach innovationshem-mende Änderung etwas abzufedern, wurde die Kategorie der Abänderungsangebote neu ein-geführt. Hier konnte erreicht werden, dass Ab-änderungsangebote – also geringfügige tech-nische, jedoch gleichwertige Änderungen, etwa bei der Materialwahl, in der Regel auf Positi-onsebene, so die Definition des Gesetzes – wie bisher Alternativangebote zulässig sind, sofern der Auftraggeber in den Ausschreibungsunter-lagen nichts anderes vorsieht.

Auch das für die Bauwirtschaft so wichtige The-ma Subvergabe wurde neu geregelt. Wiederum aufgrund europäischer Vorgaben ist nunmehr nur mehr die Weitergabe des gesamten Auf-trages gesetzlich ausdrücklich verboten. Dafür kann der Auftraggeber in den Ausschreibungs-unterlagen festlegen, dass nur Subunterneh-mer zu nennen sind, die „wesentliche Teile des Auftrages“ ausführen werden. Fehlt eine solche

Festlegung, dann sind jedoch ausnahmslos alle Subunternehmer vom Bieter anzugeben.Dem zunehmenden Einsatz elektronischer Me-dien wurde insofern Rechnung getragen, als das Gesetz hier unter gewissen Bedingungen die Möglichkeit von Fristverkürzungen zur Be-schleunigung des Vergabeverfahrens vorsieht. In Einzelfällen wird es wichtig sein, auch den Auftraggeber vom einem Grundsatz des Ver-gabeverfahrens zu überzeugen, nämlich dass „betroffenen Unternehmern ausreichend Zeit für die Vornahme der entsprechenden Hand-lungen“ zu geben ist, wie die Formulierung lautet.

Moderner will das Gesetz auch bei der Frage der Auktionierbarkeit von Bauleistungen sein. Bauleistungen, die geistige Leistungen zum Gegenstand haben, können laut Gesetz aus-drücklich nicht Gegenstand einer Auktion sein. Weiter stellen die Erläuterungen dazu fest, dass Auktionen nur über „standardisierte Leis-tungen“ durchgeführt werden können. Im Re-gelfall werden daher vor allem Lieferleistungen Gegenstand einer Auktion sein können, Bau- und Dienstleistungen aber eher nicht.

Dem dominierenden Thema „Normenbindung“ ist ein eigener Beitrag gewidmet, weitere De-tailinformationen können auf der Homepage der Geschäftsstelle Bau (www.bau.or.at) abge-rufen werden.

Zusammenfassend bergen die neuen Rege-lungen eine Reihe von Risiken, aber gleichzei-tig auch Chancen für die Anwender, die sich vertieft damit auseinander setzen. Das The-ma Vergaberecht wird auch in Zukunft für die Bauwirtschaft immer bedeutender werden. Da nicht abzusehen ist, dass die Materie einfacher oder weniger umfangreich werden wird, liegt unsere Aufgabe als Interessenvertretung in der konsequenten Fortsetzung unserer bisherigen Tätigkeit: Engagierte Mitarbeit, wenn neue Re-gelungen entstehen, und breite Information für unsere Mitgliedsbetriebe, die schließlich im Ar-beitsleben tagtäglich damit umgehen müssen.

Sanierung sollte sich auf Ge-

bäude beschränken und nicht

zu einem notwendigen Übel in

der Gesetzgebung werden.

Foto © Photocase

Foto © Photocase

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 20

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 21

Im Jahr 2005 galt es, einen 100er zu feiern, die 1905 gegründete Fédération de l´Industrie Européenne de la Construction (FIEC) war der Jubilar. Der Verband der Europäischen Bau-wirtschaft (so die deutsche Bezeichnung) hat mittlerweile 34 Mitglieder aus 28 Ländern, die Hauptaufgabe ist die Vertretung von Bauunter-nehmen jeder Größenordnung in allen Belan-gen auf europäischer Ebene. Im Jahr 2006 kam es bei dem Kongress in Paris zu einem turnus-mäßigen Führungswechsel an der Spitze des Verbandes. Wilhelm Küchler wurde von Daniel Tardy, der zuvor das Amt des Vizepräsidenten bekleidete, als Präsident der FIEC abgelöst. Mit im Konzert der Großen spielt auch ein Österreicher: Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer. Er ist schon seit Jahren einer der Vizepräsidenten und der Schatzmeister der FIEC. Darüber hinaus vertritt er als Vorsitzen-der der Ländergruppe speziell die Schweiz, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Slowakei und Österreich innerhalb des Verbandes. Im Zuge der neuen Aufgabenverteilung wurde Lahofer wieder zum Vizepräsidenten und Ländergrup-penvorsitzenden gewählt und damit in allen seinen Funktionen bestätigt. In Verbindung mit dem FIEC-Kongress 2006 fand auch der von den französischen Bauverbänden FFB und FNTP organisierte Tag der Bauwirtschaft statt. Bei dieser Gelegenheit wurde Lahofer vom französischen Premierminister Villepin vor 14.000 Bauunternehmern ausdrücklich für seinen Einsatz gedankt und Glück für die kom-menden Aufgaben gewünscht.

Vorbild ÖsterreichÖsterreich ist in der FIEC durch die Bundesin-nung Bau sowie den Fachverband der Bauin-dustrie vertreten. Auf europäischer Ebene sind die österreichischen Standesvertretungen vor allem für die Verbände aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten ein Vorbild in Sachen Nach-wuchsförderung. Besondere Anerkennung und

– speziell in Frankreich – großen Dank haben die österreichischen Bemühungen in Sachen reduzierte Mehrwertsteuer eingebracht (siehe nächste Seite). Auch abseits davon sind die Aktivitäten der Geschäftsstelle Bau auf interna-tionalem Parkett mannigfaltig.

Bilaterale GesprächeDer nicht in der gleichen Ländergruppe be-findliche tschechische Verband SPS war der Gesprächspartner bei einem bilateralen Treffen im Mai 2006 in Brünn. Die Gastgeber waren durch Präsident Matyáš, Vizepräsident und Ge-neraldirektor Mašek und Direktor Skála vertre-ten. Von österreichischer Seite nahmen Bun-desinnungsmeister Lahofer, Geschäftsführer Katzenschlager und EU-Experte Wohlgemuth

an dem Treffen teil. Bei dem Gespräch auf Verbandsebene ging es dann unter anderem um die Frage der Arbeitskräftefreizügigkeit, zu der die Einsetzung einer gemeinsamen Ex-perten-Arbeitsgruppe vereinbart wurde. Auch hier war die Lehrlingsausbildung ein weiteres Schwerpunktthema. Für das nächste Treffen wurden die Vertreter des tschechischen Ver-bandes nach Österreich eingeladen, um einen Lehrbauhof und damit die praktische Seite der Berufsausbildung kennenlernen zu können.

Der europäische Bautag in WienEin Highlight des internationalen Austauschs war der europäische Bautag im Juni 2006 in Wien. Die von der Geschäftsstelle Bau und der FIEC gemeinsam organisierte Veranstal-tung diente in erster Linie einem Meinungs-austausch der Spitzen der österreichischen Bauwirtschaft mit den Repräsentanten der

Schlüsselrolle auf Europas BühneDie europäische Bauvereinigung hat ihren 100er überschritten. Ihre große Bedeutung ist nach wie vor ungebrochen. Ebenso wie die starke Präsenz der österreichischen Vertreter.

Christian Baffy, Wilhelm Küchler und

Johannes Lahofer am FIEC-Kongress

im Oktober 2006 in Paris.

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Wolfgang Schüssel, Daniel Tardy

und Johannes Lahofer

im Juni 2006 in Wien.

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europäischen Bauverbände. Anlässlich der österreichischen EU-Präsidentschaft wurden dabei die Organsitzungen der FIEC im Wiener Grand Hotel abgehalten. Einen der Höhepunkte bildete ein Termin mit EU-Ratsvorsitzenden und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Unter Führung von Bundesinnungsmeister Lahofer und des Obmanns des Fachverbandes der Bauindustrie Hans Peter Haselsteiner sowie des FIEC-Präsidenten Wilhelm Küchler nutzten 25 Vertreter der österreichischen und europä-ischen Bauwirtschaft die Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch mit dem Bundeskanzler. Eine Stunde dauerte das Gespräch, wobei der Bundeskanzler auch seine – noch aus der Zeit als Wirtschaftsminister resultierende – enge Verbundenheit mit der Bauwirtschaft betonte. Inhaltlich drehte sich das Gespräch vor allem um die Ergebnisse und Auswirkungen der ös-terreichischen Ratspräsidentschaft auf die Bauwirtschaft, wie etwa die Budgetierung der Trans-Europäischen-Netze (TEN) und die Ver-längerung der Möglichkeit, die Mehrwertsteuer auf arbeitsintensive Dienstleistungen zu sen-ken, von der einige europäische Länder auch Gebrauch gemacht haben. Den Abschluss des Bautages bildete ein Referat des Ex-Vizekanz-lers und nunmehrigen Sonderkoordinators für den Stabilitätspakt in Südosteuropa, Erhard Busek. Vor den Vertretern der Bauwirtschaft aus Österreich und Europa behandelte er ein Thema mit brandaktueller Bedeutung: Die Ost-erweiterung und ihre Chancen für die Bauwirt-schaft.

Bau-Exporttag 200�Das Jahr 2007 wird ganz im Zeichen der Ex-portorientierung unserer Mitgliedsbetriebe ste-hen. Um diesen bei Interesse die Möglichkeit zu geben, sich über die Gegebenheiten in den Nachbarländern zu informieren, wird von der Bundesinnung Bau gemeinsam mit der Au-ßenwirtschaftsorganisation der WKÖ (AWO) die Veranstaltungsreihe „Bau-Exporttag 2007“ organisiert. Die Außenhandelsdelegierten aus den Nachbarländern werden gemeinsam mit Bauunternehmern, die in den Märkten bereits Erfahrung sammeln konnten, bei den Veran-staltungen am 15. März 2007 in Wien, am 14. Mai 2007 in Graz und im Herbst in Westöster-reich referieren. Die Anmeldung zu den Veran-staltungen erfolgt direkt über die Außenwirt-schaftorganisation.

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 22 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2�

Know-how-Austausch und Wirtschaftsver-gleich. Diesem Motto folgend wurde auch heuer wieder das D-A-CH Treffen (Tref-fen der Baubetriebswirtschaftsexperten

aus Deutschland, Österreich und der Schweiz) veranstaltet. Nach Impulsreferaten zur kon-junkturellen Entwicklung der Bauwirtschaft in den Partnerländern folgte die Vorstellung neu-er Projekte und Initiativen. Hatte man sich im Jahr 2005 in der Schweiz getroffen, um über Themen wie die Auswirkungen von Basel II zu debattieren, so war diesmal Kühlungsborn an der Ostsee der Veranstaltungsort. Perfekt organisiert wurde die Veranstaltung vom Zen-

tralverband des Deutschen Baugewerbes. Vor-getragen und debattiert wurde weiters zu den Themenkomplexen Betriebswirtschaft, Dienst-leistungen, Mitgliederbindung, strategische Themen und Zukunft der Bauwirtschaft. Um den klugen Köpfen auch ein wenig Erholung zu gönnen, stand zum Abschluss der Zusam-menkunft ein Besuch der Hansestadt Wismar (die seit 2002 auch zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt) auf dem Programm.

Foto © Bundesinnung Bau

D-A-CH Treffen 2006

Auf Ersuchen des französischen Bauverbandes FFB und der FIEC ermöglichte die Geschäfts-stelle Bau, kurz vor dem ECOFIN-Rat am 24.1.2006 unter österreichischem Vorsitz, einen Informationsaustausch mit Finanzstaats-sekretär Dr. Alfred Finz zum Thema „Reduktion des Mehrwertsteuersatzes für arbeitsintensive Dienstleistungen“. Wie sich zeigte, waren die Anstrengungen der Bauwirtschaft nicht um-

sonst, letztendlich wurde die Möglichkeit einer Reduktion – die von der Bauwirtschaft massiv gefordert wurde – bis Ende 2010 verlängert. Ein Wermutstropfen bleibt vor dem Hinter-grund dieses Erfolges auf europäischer Ebene, hat doch Österreich von der Möglichkeit einer Mehrwertsteuerreduktion nicht Gebrauch ge-macht.

v.r.n.l.: Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer,

Finanzstaatssekretär Dr. Alfred Finz, der Präsident

des FFB Christian Baffy und FIEC- Hauptgeschäfts-

führer Ulrich Paetzold

Internationales LobbyingWien war Anfang des Jahres 2006 Schauplatz eines bauwirtschaftlichen Gipfeltreffens – intensive Gespräche mit erfolgreichem Ausgang

International

2005 traf man sich in der BAUAkademie Niede-rösterreich auf Schloss Haindorf. Unter Vorsitz des FIEC-Präsidenten Wilhelm Küchler und des Bundesinnungsmeisters Johannes Lahofer dis-kutierten die Gäste Myron Maydak und Jozef Hrabovec (Slowakei), Borut Grzinic (Slowe- nien), Janos Nagy (Ungarn) und Zdenko Kara-kas (Kroatien) mit den österreichischen Gast-gebern die Bauwirtschaft betreffende Sachthe-men von gemeinsamem Interesse. 2006 wurde Rust im Burgenland als Tagungsort gewählt.

Bei einer Besichtigung des Lehrbauhofes in Guntramsdorf konnten sich die Teilnehmer anschließend von der praktischen Seite der Lehrlingsausbildung überzeugen. Neben In-formationen über die jeweilige wirtschaftliche Situation in den einzelnen Staaten stehen bei den Ländergruppentreffen regelmäßig Themen wie Vergaberecht, Dienstleistungsrichtlinie und andere europäische Entwicklungen, etwa ein Vergleich der Lohnkosten in den Teilnehmer-ländern, auf dem Programm. Sehr aufschluss-

reich waren auch die Ergebnisse eines im Rah-men der Treffen erstellten Fragebogens zur Verbandsstruktur in den Teilnehmerländern. Mit Hilfe dieses ausgewerteten Fragebogens ist es nun erstmals möglich, Daten der einzelnen Mitgliedsländer zu Fragen wie Organisations-struktur und Arbeit der Verbände, Berufsaus-bildung oder KMU-Förderung auf einem Blick zu vergleichen.

FIEC Ländergruppentreffen

Schon traditionell ist der Informationsaustausch in der Ländergruppe Schweiz, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Slowakei und Österreich, der im Rahmen jährlicher Treffen in Österreich stattfindet.

Gruppenfoto des

FIEC Ländergruppentreffens 2005,

Schloss Haindorf (Langenlois/NÖ)

Page 23: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 22

BAU IM SPIEGEL

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Das Referat Rechts- und Sozialpolitik beschäftigt sich mit den für die Bau-wirtschaft relevanten The-men aus den verschiedens-ten Rechtsbereichen. An prominenter Stelle steht

dabei das Arbeitsrecht und hier besonders das Kollektivvertragsrecht. Müssen doch der Kol-lektivvertrag für Baugewerbe und Bauindustrie sowie der Kollektivvertrag für Angestellte der Baugewerbe und der Bauindustrie in der Regel jährlich mit der Gewerkschaft Bau-Holz bzw. Gewerkschaft der Privatangestellten verhan-delt werden.

TaggeldWeniger erfreulich ist in diesem Zusammen-hang eine Entscheidung des Verfassungsge-richtshofs zu § 26 Z 4 EStG, der die bisherige Abgabenfreiheit des Taggeldes regelt und noch bis 31.12.2007 in Kraft bleibt. Hier hat der Verfassungsgerichtshof eine Gleichheitswidrig-keit festgestellt, dem Gesetzgeber aber eine im Vergleich zu anderen Bestimmungen rela-tiv lange Frist zur Reparatur der Bestimmung eingeräumt. Es tagt daher seit Herbst 2006 im Finanzministerium eine Arbeitsgruppe, bei der auch die Sozialpartner vertreten sind, die

zum Ziel hat, eine Neuregelung zu schaffen, die einerseits den Bedenken des Verfassungs-gerichtshofs entspricht, aber andererseits auch sachgerecht ist. Die Geschäftsstelle Bau wird darüber berichten, sobald ein konkretes Ergeb-nis vorliegt.

SchwerarbeiterpensionDie noch von der alten Regierung geschaffene Schwerarbeiterpension trat per 1.1.2007 in Kraft. Sie soll Personen, die mindestens 60 Jah-re alt sind, 45 Versicherungsjahre haben und in den letzten 20 Jahren mindestens 10 Jahre Schwerarbeit geleistet haben, einen vorzeitigen Pensionsantritt ermöglichen. Nach der letzten Ansicht des Ministeriums fallen praktisch alle Bauarbeiter unter den Schwerarbeitsbegriff.

SchlechtwetterIm Herbst 2006 verschickte das BMSG einen Begutachtungsentwurf, der eine Anhebung des Schlechtwetterbeitrags von 1,4% auf 1,5% vorsah. In Verhandlungen mit dem Ministeri-um konnten die Sozialpartner erreichen, dass in Anbetracht der Verhandlungen um eine Ar-beitszeit-Flexibilisierung sowie Verbesserung der Winterbeschäftigung dieses Vorhaben vor-erst nicht umgesetzt wird.

GewerberechtIm Bereich des Gewerberechts ist nach einer Zeit großer Veränderungen und Neuerungen nunmehr eine Phase relativer Ruhe eingetre-ten. Im Laufe des Jahres 2007 wird jedoch mit der 2. Teilgewerbeverordnung, die bereits zur Begutachtung ausgeschickt ist, ein neues Teilgewerbe aus dem Gewerbe des Baumeis-ters geschaffen. Dieses „Maurergewerbe“ wird folgende ausführende Tätigkeiten umfassen: Neu- und Umbauten von Gebäuden bis insge-samt 200 m² Nutzfläche und einfache Instand-setzungsarbeiten an bestehenden Gebäuden. Auch hier bleibt die Umsetzung abzuwarten, ist aber in der ersten Jahreshälfte 2007 wahr-scheinlich. Auch bundesweit verbindliche Standesregeln für Baumeister sind derzeit in Begutachtung.

UnternehmensgesetzbuchBereits am 1.1.2007 in Kraft getreten ist das neue Unternehmensgesetzbuch, das das mehr als hundert Jahre alte Handelsgesetzbuch er-setzt hat. Mit dieser Gesetzesänderung wurde außerdem in § 1170b ABGB eine Sicherstellung bei Bauverträgen eingeführt, das den Bauun-ternehmer vor der Insolvenz des Bauherrn in der Phase der Ausführung schützen soll.

Recht & Wirtschaft

Während der Lieferant einer beweglichen Sa-che sich gegen die Insolvenz seines Kunden mehr oder weniger durch die Vereinbarung eines Eigentumsvorbehalts absichern und da-durch seinen Forderungsentfall einigermaßen besichern konnte, hatte der Bauunternehmer diese Möglichkeit faktisch nicht. Seit Jahren drängten daher die Bauverbände auf eine Ver-besserungen der Rechtsstellung des Bauunter-nehmers im Falle der Insolvenz des Bauherrn. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen des Han-delsrechtsänderungsgesetzes, wodurch in das ABGB eine am 1.1.2007 in Kraft tretende Be-stimmung aufgenommen wurde.Der Auftragnehmer kann vom Auftraggeber ab Vertragsabschluss für das noch ausstehende

Entgelt eine Sicherstellung bis zur Höhe eines Fünftels des vereinbarten Entgelts verlangen, bei Verträgen, die innerhalb von drei Monaten zu erfüllen sind, aber bis zur Höhe von zwei Fünfteln des vereinbarten Entgelts. Dieses Recht kann nicht abbedungen werden. Als Sicherstellung können Bargeld, Bareinlagen, Sparbücher, Bankgarantien oder Versiche-rungen dienen. Sicherstellungen sind binnen angemessener Frist zu leisten. Kommt der Auftraggeber dem Verlangen des Auftragneh-mers auf Leistung einer Sicherstellung nicht nach, so kann der Unternehmer seine Leistung verweigern und unter Setzung einer ange-messenen Nachfrist vom Vertrag zurücktreten (§ 1170b ABGB).

Sicherstellung bei Bauverträgen

Traditionell finden die Kollektivvertragsver-handlungen im Baugewerbe und der Bau-industrie im Frühjahr statt, sodass am 1.5. eines jeden Jahres die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter angehoben werden. Das Verhandlungsumfeld gestaltete sich im letzten Jahr zwar schwieriger, doch konnte schließlich ein Durchbruch erzielt und ein Abschluss für zwei Jahre getroffen werden. Die Löhne wur-den 2006 um 2,65 % und werden 2007 um 2,75 % angehoben, während die Gehälter der Angestellten sowohl 2006 als auch 2007 um je 2,6 % angehoben wurden. Gleichzeitig wurde vereinbart, Arbeitsgruppen zu einer weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeit einzusetzen. Mit einer Änderung der bisherigen Bestimmungen ist aber vor 2008 nicht zu rechnen.

KV-Runde 2006

Foto © Photocase

Bauunternehmer werden bei

Insolvenzen des Bauherrn jetzt

besser abgesichert.

KommentarDr. Christoph Wiesinger

Rechts- und Sozialpolitik am Bau

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2� Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 25

Es war ein Befreiungsschlag. In die Enge ge-trieben durch stetig steigende Forderungen nach Haft-/Deckungsrücklässen sowie Siche-rungsleistungen in bar wurden weite Teile der Bauwirtschaft nachhaltig geschwächt. Liquidität und Produktivität waren ernsthaften Belastungsproben unterzogen. Nun kann ein Ausweg beschritten werden. In Form der Si-cherstellungs-Versicherung. Schon 2004 hat die Geschäftsstelle Bau eine Problemanalyse zum Thema „Sicherstellungen in der Bauwirtschaft“ erstellen lassen. Unter anderem mit folgenden Ergebnissen: 2003 wurden bei etwa 36 % aller Aufträge Sicher-stellungen vereinbart. 68 % des Sicherstel-lungsvolumens waren Haftrücklassgarantien, 11 % Deckungsrücklässe und 7 % Erfüllungs-garantien. Zwei Drittel der Betriebe erwarteten einen in der Zukunft tendenziell steigenden Sicherstellungsbedarf. Bei 90 % der Betriebe erfolgte die Abwicklung der Sicherstellungen mit einer Bank als Partner. Im Schnitt wurden dadurch 34 % des Kreditrahmens alleine durch Sicherstellungen gebunden. Dies wirkte sich negativ auf die Liquidität und die Bonitätsbe-urteilung der Unternehmen sowie die Konditi-onen der finanzierenden Banken aus.

Die Folge: 87 % der Befragten sahen für den Bereich der Sicherstellungen einen Handlungs-bedarf, 70 % votierten gar für eine branchen-weite Lösung, die auf Initiative der Interessen-vertretung angestrebt werden soll. Und 74 % der Betriebe sprachen sich für eine Versiche-rungslösung als Alternative zu Bankgarantien aus.

Die Vorteile Nach langwierigen Verhandlungen ge-lang es der Geschäftsstelle Bau, mit der

Generali Versicherungs AG einen verläss-lichen Partner für eine Lösung über eine Baurücklassversicherung zu finden. Die Mitgliedsunternehmen können zu den in einer Rahmenvereinbarung beschriebenen Konditi-onen laufende Haftungs- und Deckungsrück-lässe besichern. Die Administration erfolgt durch die STYRIAWEST – Versicherungsmakler und Schadenservicegesellschaft.

Anstelle einer vertieften Bilanz- und Bonitäts-prüfung wird die Prämieneinstufung der Ver-sicherungsnehmer aufgrund des KSV-Ratings bewertet, wobei das maximal zulässige KSV-Rating bei 435 liegt.

Ein weiterer Vorteil besteht in der detaillierten, quartalsmäßigen Prämienabrechnung. Über STYRIAWEST (mittlerweile bieten auch andere Unternehmen ähnliche Produkte an) erhalten die Versicherungsnehmer jederzeit Auskunft über den Prämienrahmen und die laufenden Sicherstellungen.

Hans-Werner Frömmel, Landesinnungsmeister der Steiermark: „Das Obligo von Baufirmen aus Sicherstellungen beträgt oft ein Vielfaches der benötigten Betriebsmittel. Das bringt selbst finanziell hervorragend gestellte Unternehmen irgendwann in Schwierigkeiten. Ich freue mich, weil ich bereits sechs Jahre lang an Sicherstel-lungsalternativen zur Bankgarantie gearbeitet habe.“

Versicherung schafft Fundament

Der große Druck, der aufgrund immer umfangreicher werdender Sicherheitsgarantien auf weiten Teilen der Baubranche lastete, konnte dank einer Initiative der Geschäftsstelle Bau vermindert werden.

Foto © Photocase

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Die Tagung fand heuer zum 37. Mal statt, wo-bei den Vorsitz erstmals DI Alexander Pongratz (Steiermark) innehatte. Dabei lag der Schwer-punkt auf dem Vergleich der Prüfungsaufga-ben, die von den Kandidaten der Module 2 („Projekt“) und 3 („kaufmännisch-rechtlicher Teil“) gelöst werden müssen. Dadurch soll ein einheitlich gleiches Prüfungsniveau im gesamten Bundesgebiet sichergestellt werden.Bei der Tagung wurde auch des langjährigen Vorsitzenden DI Marius Garo gedacht, der im Dezember 2005 an einem Krebsleiden verstor-ben ist.

AusblickIm Jahr 2007 wird die Prüfungsordnung leicht novelliert werden, weil an den österreichischen Fachhochschulen die Studiengänge neue Lehr-pläne erhielten und somit eine Anpassung notwendig wurde. Vereinfacht gesagt, werden voraussichtlich Absolventen von facheinschlä-gigen Bakkalaureats-Studiengängen nicht zum Modul 1, Absolventen von Master-Studiengän-gen nicht zu den Modulen 1 und 2 antreten müssen.Die nächste Prüferkommissäretagung findet von 29. - 30. März 2007 in Graz statt.

BM-Prüfer für ein einheitlichesQualitätsniveau

Foto © LI Wien

Jedes Jahr findet im Frühjahr ein Treffen von Mitgliedern der Baumeisterprüfungskom-missionen aus ganz Österreich statt, wobei im Jahr 2006 turnusmäßig Wien gastgebendes Bundesland war.

Im April 2006 trafen sich Baumeisterprüfer aus

ganz Österreich in Wien. Das Foto wurde auf der

prunkvollen Feststiege der Landesinnung Bau Wien

aufgenommen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.styriabau.at

Infobox:

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 25

Planungsrechnungen erstellenZumindest für ein Jahr im Voraus müssen die Zukunftsvorstellungen auch zahlenmäßig kon-kretisiert werden. Hierbei geht es primär um die Umsatzerwartungen, auch ein zukünftig notwendiger Finanzbedarf sollte zeitgerecht geplant werden.

Unterjährige ErgebnisdarstellungenDie Banken legen Wert darauf, auch während des Jahres zu erfahren, wie es dem Unterneh-men geht. Im Idealfall sollte daher quartalsmä-ßig eine Ergebnisdarstellung vorliegen, welche auch mit den Planwerten vergleichbar ist.

Informationen sicherstellenDie Regelmäßigkeit des Informationsflusses vom Bauunternehmen zur Bank garantiert, dass die Bank die Einhaltung der Zukunftser-wartungen überprüfen kann und der Eindruck eines gut informierten Bauunternehmers ent-steht.

Fest steht jedenfalls, dass Baufirmen mit guter Informationspolitik gegenüber der Bank ein-deutig bessere Kreditkonditionen besitzen. Transparenz ist also ein wesentlicher Faktor, um beim Rating gute Figur zu machen.

Die Geschäftsstelle Bau hat sich jedenfalls der neuen Anforderung gestellt und mit dem Basel II-Fitness-Check für die Mitglieder ein In-strumentarium vorgelegt, das ein Rating simu-liert und damit die Sichtweise der Banken offen legt. Insbesondere wird beim Fitness-Check erläutert, welche Möglichkeiten bestehen, das Rating aktiv zu beeinflussen und damit die Kreditkonditionierung zu verbessern. Jeder Basel II-Fitness-Check wird von der Geschäfts-stelle Bau mit € 1.000,- unterstützt, sodass eine äußerst kostengünstige Durchführung für jeden Baumeister garantiert ist.

Recht & Wirtschaft

Die Ursache hierfür ist bei „Basel II“ zu suchen. Es handelt sich um ein Regelwerk für Banken, das eine detaillierte Kreditprüfung verlangt, wie sie davor noch nicht praktiziert wurde. Basel II bezeichnet die Gesamtheit der Eigenkapitalvor-schriften, die vom Basler Ausschuss für Ban-kenaufsicht vorgeschlagen wurden. Die Regeln müssen gemäß der EU-Richtlinie 2006/49/EG seit 1. Jänner 2007 in den Mitgliedsstaaten an-gewendet werden. Die Banken mussten bereits im Vorfeld wegen des notwendigen Aufbaus von historischem Datenmaterial alle Baufirmen einer genauen Prüfung, dem so genannten „Ra-ting“, unterziehen. Es wurden zwar für kleine und mittlere Unternehmungen einige Erleichter- ungen vorgesehen, die fälschlicherweise bei manchen Baumeistern den Eindruck hinterlas-sen haben, dass sie keinem Rating unterzogen werden. Fakt aber ist, dass jedes Unternehmen geratet wird.

Das Rating umfasst sowohl die Hardfacts, die im Wesentlichen durch Bilanzkennzahlen de-terminiert sind, als auch die Softfacts, die das gesamte qualitative Umfeld des Unternehmens berücksichtigen. Bei den Hardfacts ist neben Ergebnis- und Cash-Flow-Zahlen vor allem das Eigenkapital für ein gutes Rating entscheidend.

Bei den Softfacts sind es vor allem die Fak-toren Strategie und Marktausrichtung, die ins Gewicht fallen. Aber auch die Qualität des Ma-nagements sowie des Rechnungswesens sind entscheidend. Auch werden quantitativ unter-mauerte Zukunftsprognosen von den Baumeis-tern erwartet.

Wie bekommt man dennoch sein Kapital? Vorab gilt es, die Hausbank umfassender und schneller als bisher zu informieren, und zwar auf schriftlichem Wege.

Maßnahmenkatalog

Rasche Vorlage des JahresabschlussesIm Idealfall sollte die Bilanz bereits drei Monate nach dem Wirtschaftsjahresende vorliegen, auf alle Fälle aber innerhalb eines halben Jahres der Bank übergeben werden.

Langfristige StrategieHierbei ist es notwendig, in leicht fassbarer Form die Zukunftserwartungen, aber auch die zukunftsorientierten Maßnahmen zu dokumen-tieren.

Fitness-Übungen für das Basel II-Zeitalter

Trotz guter Auftragslage der heimischen Bauwirtschaft ist die Eigenkapitalsquote verbesserungswürdig. Zu geringe Liquidität erschwert naturgemäß auch die Ausgangsposition bei Bankinstituten, wenn es um Finanzierungsfragen geht. Besonders für Neueinsteiger ist dieses Problem existenziell. Jungunternehmer, die nicht über adäquate Sicherheiten verfügen, haben schlechtere Konditionen und im schlimmsten Fall keinen Kredit.

Foto © Photocase

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 26 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2�

BAUfair verfolgt ähnliche Ziele wie die Fußball-initiative Fairplay. Wie im Sport geht es auch in der Bauwirtschaft um ethische Probleme. Mit dem Projekt BAUfair wurde 2004 ein langfris-tiges und mehrstufiges Programm zur Eindäm-mung der Schattenwirtschaft, die nicht zuletzt den Staat viele Milliarden kostet, gestartet. Strategisch setzt die Innung dabei auf die Al-lianz mit Gleichgesinnten, sowie die Unterstüt-zung durch die Medien und wichtiger Entschei-dungsträger, um die Problematik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und um die maßgeblichen Personen aus der Politik wachzurütteln bzw. sie zu Reaktionen zu bewe-gen. Mit dem Meinungsbildungsprozess soll das Terrain für notwendige Initiativen in der Gesetz-gebung aufbereitet werden. Ein konzertiertes Vorgehen scheint unausweichlich angesichts der Stärke des Gegners. Die Schattenwirtschaft entwickelte sich zuletzt, laut dem Linzer Pro-fessor Friedrich Schneider, doppelt so stark wie die offizielle Wirtschaft. Allein das Baugewerbe wurde im letzten Jahr um etwa 8,6 Milliarden (!) Euro geschädigt. Franz Katlein, Baumeister und ehem. stellvertretender Obmann der Wie-ner Gebietskrankenkasse, spricht von etwa 170 Millionen Euro, die die Wiener Kasse an Ausständen zu verbuchen habe, „wobei alleine

aus dem Titel ‚ dubiose Baufirmen’ jährlich ca. 8-10 Mio. Euro Beiträge als uneinbringlich ab-geschrieben werden müssen.“

Prinzip AbschreckungDie Initiative BAUfair zielt dabei auf einen breiten Konsens für die weitest mögliche Umsetzung eines „Anti-Pfusch-Paketes“ (10 Punkte-Programm) ab. Dieser von der Bau-innung erstellte Maßnahmenkatalog hat die Verstärkung und Vernetzung von Kontrollen so-wie fiskalische Schritte zum Inhalt. Das Paket soll in seiner Gesamtheit einerseits potenzielle Gesetzesbrecher abschrecken, andererseits die Kostennachteile der gesetzeskonformen Bautä-tigkeit gegenüber dem „Schwarzbau“ entschei-dend reduzieren.

Im Jahr 2005 wurden das Projekt und seine Ziele mit Hilfe der Medien einer breiten Öffent-lichkeit vorgestellt (die Medienberichterstattung erreichte 2005/06 mehr als 35 Millionen Rezipi-enten), zudem konnten auch die Sozialpartner in Einzelpräsentationen für einen gemeinsamen Weg gewonnen werden. Alle Abgeordneten zum Nationalrat, die österreichischen Manda-tare im EU-Parlament, die Landeshauptleute, alle Bürgermeister und wichtigen Institutionen

erhielten Informationspakete mit der Bitte, das Projekt BAUfair zu unterstützen. BAUfair wurde außerdem dem Verband der Europäischen Bau-wirtschaft, FIEC, in Brüssel präsentiert und von diesem als vorbildlich zur Umsetzung in allen EU-Partnerländern empfohlen.

Bis November 2006 führte die Bauinnung im Rahmen der Lobbying-Arbeit mehr als 60 Strategiegespräche, die auf Seiten wichtiger Meinungsbildner zu erheblich mehr Verständ-nis für die Ziele und Lösungsvorschläge zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft beitragen konnten. Der Schulterschluss mit den Sozial-partnern wurde durch den neuen Vorsitzenden der Gewerkschaft Bau-Holz bekräftigt. Ins-gesamt bestätigten mehr als 500 schriftliche Unterstützungserklärungen politischer Manda-tare, vom Präsidenten des EU-Parlaments ab-wärts, und vieler Funktionäre an bedeutenden Schaltstellen, dass die Bundesinnung Bau in ihrem Projekt BAUfair die richtigen Wege aus der Schattenwirtschaft aufzeigt und deren Ver-wirklichung zu Recht forciert.

2007 soll ein BAUfair-Award für eine Persön-lichkeit vergeben werden, die sich für Fairness am Bau besonders verdient gemacht hat.

BAUfair – Wegweiser aus dem Schattenreich

Fair Play ist einer der zentralen ethischen Faktoren im Sport. Dem anderen Respekt erweisen, Gemeinheiten und Fouls vermeiden sowie ehrlich die Regeln befolgen.

Gemeinsam gegen Schwarzarbeit und Sozialbetrug. v.l.n.r.: Dr. Hans Georg Kantner (Leiter Insolvenzbe-

reich Kreditschutzverband), Johann Holper (Vorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz), Franz Kurz (Leiter SEG),

Bundesinnungsmeister Ing. Johannes Lahofer, Andrea Stary, MSc (Referentin KIAB), Dr. Erich Laminger (Ver-

bandsvorsitzender der österreichischen Sozialversicherungsträger), Mag. Manfred Katzenschlager (Geschäfts-

führer Bundesinnung Bau).

Foto: Franz Karl Nebuda

Public Relations

Wege aus der Schwarzarbeit

1.Bekämpfung aller Formen illegaler Er-werbstätigkeit durch bessere Kooperati-on der zuständigen Behörden

2. Scheinfirmen frühzeitig erkennen

3. Beschäftigte vor Arbeitsantritt anmelden

4. Kontrollen verstärken

5. Standesregeln für verbindlich erklären

6.Verwendung von Fördermitteln nachwei-sen

7.Mehrwertsteuer für Bauleistungen sen-ken

8. Wärmeschutz steuerlich begünstigen

9. Stadterneuerung vorantreiben

10.Sonderausgabenrahmen für Bauleistun-gen erweitern

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 26

BAU IM SPIEGEL

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Einstimmig wurde im Oktober 2006 im Bun-desvorstand der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) die Entscheidung über die Nachfolge von Johann Driemer als Bundesvorsitzenden

gefällt. Als neuer Bundesvorsitzender fungiert der bisherige Stellvertreter Johann Holper, der sich auf seine neue Aufgabe freut. „Ich werde diese Herausforderung gerne anneh-men. Es ist für mich nichts Neues, Verant-wortung zu tragen, das habe ich auch über lange Jahre erst als Betriebsratsvorsitzender und schließlich als Landessekretär und als stellvertretender Bundesvorsitzender getan“, sagt der 56-Jährige, der seit 1988 in der Ge-werkschaft Bau-Holz tätig ist, seit 2003 als Landessekretär der GBH Wien und seit 2002 als stellvertretender Bundesvorsitzender fun-giert. Vorgänger Driemer zeigte sich erfreut über die rasche Lösung. „Dies beweist die Geschlossenheit der Gewerkschaft, die nö-tig sein wird, um die wichtigen Fragen der

Zukunft wie eine sozial verträgliche Pensions- und Gesundheitsreform, eine Schwerarbeiter-regelung, die diesen Namen auch verdient, aber auch die ÖGB-Reform gemeinsam zu bewältigen.”

Der gelernte Maurer und bisherige Organisations-chef der Gewerkschaft Bau-Holz, Josef Muchitsch zog in den Nationalrat ein. Er nimmt auch die Funk-tion des Bundesvorsitzen-den-Stv. und des Frakti-onsführers der Fraktion Sozialdemokratischer Ge-werkschafter wahr.

Personalia: Wechsel an Gewerkschaftsspitze

Public Relations

Wer einen Blick auf die Homepage www.frauenbauen.at riskiert, dem offenbart sich wunderbare Metaphorik. Schon auf den ersten Blick. Rosa Umrandung, eine Zange mit Blümchen verziert. Wie es sich eben Traditio-nalisten mit Macho-Touch von handwerklich tä-tigen Damen erwarten. „Wir wollen Vorurteilen mit Ironie begegnen“, sagt Regina Lettner. Die Frau Diplomingenieur ist hauptberuflich Archi-tektin, Mastermind und Obfrau des Klubs, der mittlerweile über 300 Mitglieder verfügt. „Frau-en wollen gehört werden“, erzählt Lettner und verrät damit auch gleich die Idee, die hinter dem Projekt steht und die der Architektin vor einigen Monaten in den Sinn gekommen ist.

Gemeinsam mit zwei Kolleginnen schritt sie zur Tat und gründete 2006 die Organisation, die Handwerkerinnen als Plattform dient, wo sie ihre Anliegen durchsetzen können bzw. die eine Anlaufstelle bietet für Kunden, die speziell auf Frauen vertrauen. „Expertinnen aller Spar-ten lassen sich hier finden. Die Nachricht, dass eine Handwerkerinnen-Organisation gegründet wurde, hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet.“ Regelmäßig werden Kongresse veranstaltet, wo Vorträge zum Besten gegeben und Preise verliehen werden. Wie neulich, als die „Baufrau des Jahres 2006“ gekürt wurde.

Die Frau Pionier Das große Vorbild für die junge Garde muss in jedem Fall Maria Epple sein. Die gebürtige Kärntnerin ist die einzige Frau in Europa, die an der Spitze einer Standesvertretung in der Baubranche steht – Maria Epple ist Landesin-nungsmeisterin im Burgenland, seit 2005. Seit 1969 schon ist die heute 59-Jährige als Bau-meisterin tätig. Was heute Bewunderung und Staunen hervorruft, kam damals einer Sensa-tion gleich. Eine Frau am Bau, und dies noch in führender Position. Nach ihrer Verleihung des Titels „Baufrau des Jahres in der Kategorie Umsetzerin“ freute sich Maria Epple über die Gratulationen männlicher Kollegen und meinte: „Vor 20 Jahren noch wäre ich eher belächelt worden.“ Mittlerweile wird nicht mehr gelacht, die starke Frau hat sich Respekt verschafft. „Dabei wollte ich gar nicht Baumeisterin werden. Doch da im Haus der Sohn fehlte, hatte ich keine Wahl.“ Die Zwangsbeglückung bereut sie nachträglich nicht wirklich, zudem zeigt Frau Epple poten-ziellen Nachahmungstäterinnen, dass es sich lohnt, hartnäckig seinen Weg zu gehen.

Starker Nachwuchs Nadja Wasserlof ist auf diesem Weg. Sie steht noch am Anfang einer viel versprechenden

Karriere. Seit Jänner 2006 ist die 31-jährige Ingenieurin selbstständige Baumeisterin. Der Wunsch danach war schon längere Zeit in ihr gereift. „Ich habe immer viel gearbeitet und wollte irgendwann in die Selbstständigkeit.“ Die Prüfung sei hart gewesen, aber mindestens ebenso mühevoll empfindet die junge Dame die Widerstände, mit denen sie zu Beginn jeder neuen Geschäftsbeziehung konfrontiert wird. „Bei jeder Baustelle habe ich zunächst mit dem Misstrauen von Männern zu tun. Das legt sich aber dann, wenn die Männer erkennen, dass ich kompetent bin.“ Nachsatz: „Wenn man ne-ben Kompetenz auch Härte beweist, dann wer-den die Probleme rasch gelöst.“

Auch Nadja Wasserlof, die in Mödling ihren Standort hat, ist bei „frauen bauen“ dabei. Und glücklich damit. „Man trifft Gleichgesinnte, kann einander helfen und Kontakte knüpfen. Außerdem hilft es uns, in der Öffentlichkeit stärker unsere Anliegen zu vertreten.“ Dies führte schon soweit, dass das Netzwerk hochoffiziell vom Frauenministerium gefördert wird. Ein mächtiger Mäzen. Dennoch sagt Ob-frau Regina Lettner: „Sponsoren sind uns je-derzeit herzlich willkommen.“ Nachsatz: „Man kann uns nicht genug unterstützen.“

Wie Frauen bauen

Die burgenländische In-

nungsmeisterin Maria Epple

(rechts) erhielt die Auszeich-

nung “Baufrau 2006”.

Foto © www.frauenbauen.at

Johann Holper (li.) wird zum neuen Vorsitzen-

den der Gewerkschaft Bau-Holz und löst Johann

Driemer an der Spitze ab.

Foto © SPÖ Schedl Foto © GBH Wien

Josef MuchitschFoto ©

parlament.gv.at

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2� Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2�

Stimmungslage weiter ansteigendDie von der KMU-Forschung Austria quartals-weise durchgeführte Konjunkturbeobachtung zeigt immer noch einen Aufwärtstrend in der Be- urteilung der Geschäftslage. Mit einem Bun-desschnitt von 14,4 Wochen liegen die Auf-tragsbestände zwar um 0,3 Wochen unter dem Vergleichswert des Vorjahres, allerdings auf hohem Niveau.Die Auftragseingangserwartungen sind mit einem positiven Saldo (Optimisten vs. Pessi-misten) von 10% weiter über das Vorjahreser-gebnis hinaus angestiegen.362 Bauunternehmen mit rund 13.200 Be-schäftigten stellten diesmal Daten für die Kon-junkturbeobachtung zur Verfügung.Das Stimmungsbarometer weist weiterhin nach oben: 26 % der Betriebe beurteilen die aktu-elle Geschäftslage mit “gut” (Vorjahr: 24 %), 65 % mit “saisonüblich” (Vorjahr: 60 %) und 9 % mit “schlecht” (Vorjahr: 16 %). Der Saldo ist bei der Geschäftslage also mit 17 % deutlich positiv.

Auftragspolster mehrheitlich positivMit Ausnahme von Wien und Niederösterreich, die Rückgänge im Auftragspolster (bei hohem Niveau) verzeichnen, und der Steiermark, die beim knapp negativen Bundestrend liegt, war die Entwicklung des Auftragsbestands in Öster-reich durchwegs positiv.Tirol hat sich mit dem stärksten Zuwachs von 2,8 Wochen ein wenig von der Tieflage im Vorjahr erholt, liegt jedoch mit einem Auf-tragspolster von 11,3 Wochen nur knapp vor Schlusslicht Salzburg.Kärnten und Vorarlberg haben sich mit einem Plus von je 2,2 Wochen wieder im Bereich des Bundesdurchschnitts etabliert.Im Burgenland, in Oberösterreich und der Stei-ermark liegen die Veränderungen zum Vorjahr

Stabile Geschäftslage im Baugewerbe

Bauproduktion und Auftragseingänge in Hoch- und TiefbauBauproduktion und Auftragseingänge im Hoch- und TiefbauVeränderung des gleitenden Durchschnitts in % für 12 Monate zum Vorjahresmonat

-10,0

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-2,0

0,0

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Bauproduktionswert Österreich Auftragseingang Österreich

Grafik: Geschäftsstelle Bau / DI Peter Scherer Quelle: STATISTIK AUSTRIA

[%]

Bauproduktionswert Österreich

Veränderung des gleitenden Durchschnitts in % für 12 Monate zum Vorjahresmonat

Konjunkturerhebung für das Baugewerbe, �. Quartal

Auftragsbestand in Wochen für das 4. Quartal

Es geht vorwärts. Die aktuelle Situation im österreichischen Baugewerbe lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: Es herrscht Aufwind.

Foto © Photocase

Die österreichische Bauwirt-

schaft bewegt sich mit europä-

ischem Rückenwind.

Recht & Wirtschaft

unter einer Woche. Stärkere Verluste gab es nur in Niederösterreich, das mit 14,3 Wochen (-2,4 Wo.) jedoch immer noch im Österreichschnitt liegt, und in Wien, wo sich ungeachtet eines Rückgangs von 3,2 Wochen der dickste Auf-

tragspolster von knapp 19 Wochen befindet.

Stimmungslage in den LändernGenerell steigt die Stimmungslage österreich-weit, die Auftragseingangs-Erwartungen be-

Auftragseingang Österreich

Quelle: Statistik Österreich

Konjunkturerhebung für das Baugewerbe, 4. Quartal

BaugewerbeAuftragsbestand in Wochen f. d. 4. Quartal

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

2004 13,7 14,1 16,3 14,8 11,4 10,6 12,9 10,2 12,5 17,7

2005 14,7 12,7 10,9 16,7 15,4 9,8 12,8 8,5 12,5 22,1

2006 14,4 13,4 13,1 14,3 16,0 10,9 12,5 11,3 14,7 18,9

Österreich B K NÖ OÖ S St T V W

Quelle: Bundesinnung Bau

Quelle: Bundesinnung Bau und KMU-Forschung Seite 3

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Page 29: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite 2�

treffend, seit fünf Jahren kontinuierlich an.Im Burgenland stieg die positive Einschät-zung von +10 % auf +32 %, wobei lediglich 3 % der Unternehmen sinkende Auftragsein-gänge erwarten.Von 2002 bis 2005 war die Einschätzung der Bauunternehmer in Vorarlberg nahezu gleich-bleibend geringfügig negativ. Jetzt setzte ein radikaler Wandel ein: Im direkten Vergleich überwiegen die positiven Erwartungen (24 %) mit Abstand die Pessimisten (4 %).Nach einem kurzfristigen Absinken der Stim-mungslage im Vorjahr wird die Steiermark, mit einem positiven Saldo von +16 %, heuer wie-der deutlich von Optimisten dominiert. Trotz sinkender Auftragspolster gibt es in Wien nach wie vor keine Pessimisten. Im Gegenteil: Der positive Saldo hat sich von 13 % auf 27 % mehr als verdoppelt.

In Oberösterreich ist die Erwartungshaltung erstmals seit vielen Jahren über der Null-Linie. 14 % der Betriebe erwarten eine Verbesserung. Dem gegenüber stehen 8 %, die die nahe Zu-kunft eher negativ beurteilen.Ähnlich wie Oberösterreich bewegt sich die Stimmungslage in Tirol seit Jahren unter der Null-Linie. 14 % der Betriebe erwarten eine Verschlechterung. Dem gegenüber stehen nur 12 %, die die nahe Zukunft eher positiv beur-teilen.Immer noch auf hohem Niveau befindet sich das Stimmungsbarometer in Salzburg. Im 4. Quartal 2006 erwarten 36 % der Betriebe für 2007 eine bessere und 15 % eine schlechtere Auftragslage. Trotz Zuwachs an Auftragsbeständen ist das Ergebnis in Kärnten mit einem Saldo von -11 % wieder deutlich negativ. Der Anteil an optimis-tischen Unternehmen ist mit 16 % allerdings gleich geblieben.Niederösterreich ist nach der einmaligen posi-tiven Erwartungshaltung wieder leicht (-2 %) im Stimmungstief. 18 % der Bauunternehmen meldeten eine positive Erwartungshaltung. Etwas mehr als 19 % sehen allerdings mit ge-mischten Gefühlen in die Zukunft.

Dass Wien ein guter Bo-den für Investitionen aller Art ist, hat das Jahr 2006 eindrucksvoll bewiesen. Als gutes Beispiel für ei-nen Konjunkturgewinner ist der Wiener Büromarkt

anzuführen, der derzeit von einem Rekord zum nächsten jagt. Das Jahr 2006 war ein Spitzen-jahr für die gesamte Baubranche. Im August lagen die Bauumsätze in Österreich um 17 % über den vergleichbaren Vorjahreswerten. Das milde Winterwetter verlängerte die Bausaison bis Ende des Jahres. Erstmals seit 1994 ist die Beschäftigung am Bau 2006 wieder gestiegen. Mit rund 240.000 waren am Bau um 2 % mehr Bauarbeiter beschäftigt als im Vorjahr. Die Bau-unternehmen sind zuversichtlich und verzeich-nen eine gute Auftragslage sowohl im Hoch-bau als auch im Tiefbau. Die Perspektiven der Bauunternehmer für das kommende Jahr sind optimistisch. Im WIFO-Konjunkturtest liegen die Erwartungen und die derzeitige Auftragssi-tuation deutlich über den langfristigen Durch-schnittswerten.

Laut jüngster WIFO-Bauprognose Ende De-zember erreichen die realen Bauinvestitionen 2006 ein besonders hohes Wachstum von 5%, nach einer Stagnation im Jahre 2005. Erst-mals seit Mitte der Neunziger Jahre ziehen die Wohnbauinvestitionen wieder kräftig an (+7 % real). Durch die hohe Zuwanderung werden künftig immer mehr Wohnungen zu niedrigen Preisen nachgefragt. Notwendig wä-ren mindestens 45.000 bis 48.000 fertig zu stel-

lende Wohnungen pro Jahr, um einen künftigen Engpass zu verhindern. Zur Zeit liegt die Fertig-stellungsrate bei 43.000 Wohnungen. Energie- sparende Sanierungsinvestitionen haben vor dem Hintergrund steigender Erdölpreise Prio-rität. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Richtung Osten ist zügig voranzutreiben. In den nächsten Jahren sollen rund 1,4 Mrd. Euro pro Jahr sowohl in die Schiene als auch in die Straße investiert werden. Dies würde der hei-mischen Bauwirtschaft eine gute Auslastung sichern.

AusblickAuch 2007 wird die gute Baukonjunktur anhalten. Das WIFO erwartet ein weiteres re-ales Wachstum in der Bauwirtschaft von 3,7 %. Rege Bauaktivitäten werden vor allem in Ost-Österreich erwartet, durch die Verkehrsanbin-dungen in die neuen Länder und den Ausbau der Centrope-Region gewinnt der österrei-chische Wirtschaftsstandort immer mehr an Bedeutung. Ferner sollte die Bauwirtschaft ihre Chancen im Know-how-Export besser nutzen können – und die Wirtschaftspolitik durch verbesserte Rahmenbedingungen die KMU fördern. Energieeffiziente, innovative und nachhaltige Bautechnologien haben gute Ab-satzchancen in den boomenden Märkten der angrenzenden neuen EU-Länder. Die Bauwirt-schaft in den MOEL (Mittel-Osteuropäischen Ländern) wächst in den kommenden Jahren (2007 bis 2009) um durchschnittlich 7,5 % bis 8 % pro Jahr, in Westeuropa hingegen nur um rund 1,5 % und in Österreich um rund 2,7 % laut jüngster Euroconstruct-Prognose.

Die Chance Europa

Ein Kommentar von WIFO-Bauexpertin Dr. Margarete Czerny

Foto © Photocase

Bundes-

land

Auftragsbe-

stand IV. Qu. 06

Veränderung

zum IV. Qu. 05

T 11,3 Wo. + 2,8 Wo.

K 13,1 Wo. + 2,2 Wo.

V 14,7 Wo. + 2,2 Wo.

S 10,9 Wo. + 1,1 Wo.

B 13,4 Wo. + 0,7 Wo.

OÖ 16,0 Wo. + 0,6 Wo.

Ö 14,4 Wo. - 0,3 Wo.

ST 12,5 Wo. - 0,3 Wo.

NÖ 14,3 Wo. - 2,4 Wo.

W 18,9 Wo. - 3,2 Wo.

Recht & Wirtschaft

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �0 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �1

Laut den zugrundeliegenden Untersuchungen müssen in Österreich ca. 180 Mio. EUR pro Jahr für die Mängel- bzw. Schadensbehebung im Hochbau aufgewendet werden. Ein weiteres Er-gebnis ist, dass die durch Einwirkung von Was-ser beanspruchten Bauteile fast fünfzig Prozent aller schadensbetroffenen Bauteile ausmachen. Das sind vor allem Dächer, Balkone und erdbe-rührte Bauteile wie Keller oder Fundamentplat-ten. Als Schadensursachen wurden vor allem Planungsfehler mit 28 % und Ausführungsfeh-ler mit 39 % identifiziert. Den Rest machen vor allem Material- bzw. Bauproduktemängel und Fehler bei der Gebäudenutzung aus.

BauqualitätHinsichtlich Bauqualität hat die durchgeführte Untersuchung ergeben, dass eine gute Planung

entscheidenden Einfluss auf die Bauqualität hat, ebenso wie die Bauausführung. Eine über-durchschnittliche Auswirkung haben auch die vorgegebene Bauzeit und die Bauleitung. Der geringste Einfluss wird der Ausschreibung und den verwendeten Materialien bzw. Produkten zugeschrieben. Die Bauqualität ist eng an Kos-ten- und Terminvorgaben gekoppelt – nied-rigste Kosten bei hohem Zeitdruck führen fast zwangsläufig zu Qualitätsmängeln.

Bei einer durchschnittlichen Umsatzrendite zwi-schen ein und drei Prozent der Unternehmen in der Baubranche würde eine Reduzierung der Kosten für die Mängel-/Schadensbehebung von ein 1 % auf 0,5 % des Umsatzes bedeuten, dass der Gewinn zwischen 17 und 50 % gestei-gert werden könnte. Dadurch wäre auch eine

Bauschadensbericht deckt Mängel aufEnde 2005 wurde von der Geschäftsstelle Bau der WKÖ und dem Institut für Bauschadensforschung (IBF) der „1. Österreichische Bauschadensbericht“ herausgegeben.

Technik & Ausbildung

Die letzten zwei Jahre ha-ben im Bereich Technik, Sicherheit, Umwelt und Qualität einige richtungs-weisende Veränderungen gebracht. An erster Stelle ist der Rückzug mittler-

weile sämtlicher Honorarordnungen für die Bauplanung und Bauüberwachung zu nennen. Die Ursache für die Abschaffung der Honorar-ordnungen liegt im Europäischen Kartellrecht. Auch wenn diese Entwicklung anfänglich auf Unverständnis gestoßen ist, waren die Hono-rarordnungen in Wahrheit schon lange zahnlos und haben zunehmend an Bedeutung verloren. Die Baumeister haben auf diese Veränderung durch eine richtungsweisende Neuentwicklung reagiert, den „Leitfaden zur Kostenabschät-zung von Planungsleistungen“. Damit soll nun vom Ablesen der Honorare aus Tabellen mit anschließendem Abschlag abgegangen wer-den, hin zu einer durchdachten Kalkulation mit fairer Leistungsabrechnung. Den Markt kann die neue Situation kaum beeinflussen, weil im freien Wettbewerb Preise stets nur durch Ange-bot und Nachfrage entstanden sind – auch zu Zeiten der Honorarordnungen. Durch die ver-stärkte Kalkulation kann und soll jedoch auch ein erhöhtes Kostenbewusstsein entstehen,

das vielleicht so Manchen von unterpreisigen und riskanten Angeboten abhalten wird. Mit der neuen Kalkulationsrichtlinie für die Baupla-nung, die auch mit den Wettbewerbsbehörden abgestimmt wurde, konnten die Baumeister ein Instrument schaffen, das auch von anderen Be-rufsgruppen interessiert aufgenommen wird.

Zukunft BauforschungEin weiteres wichtiges Zukunftsthema ist die Bauforschung. Nachdem wir durch eine Studie aufgezeigt haben, wie gering die Forschungs-quote im Baubereich ist, konnten wir einen Förderschwerpunkt für die Bauwirtschaft bei der Forschungsförderungsgesellschaft errei-chen. Im Rahmen dieser Brancheninitiative mit dem Namen „BRA.IN Bauwirtschaft“ werden im Rahmen von 16 Programmen jährlich ca. 12 Millionen Euro an Fördergeldern bereitgestellt. Nun gilt es, diese Gelder durch zukunftswei-sende Projekte „abzuholen“ und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten bzw. weiter zu stärken. Die Schwierigkeit dabei wird wohl sein, dass Forschung genauso wie Fortbildung einerseits Zeit und andererseits auch Geld kostet. Nur wenn sich ein verstärk-tes Bewusstsein für die Notwendigkeit derar-tiger Aktivitäten durchsetzt, wird sich an der geringen Forschungsquote etwas ändern.

Bauordnungs-HarmonisierungAbschließend möchte ich noch auf ein Thema hinweisen, das durchaus als „Dauerbrenner“ bezeichnet werden kann: Die Harmonisierung bautechnischer Vorschriften. Bei diesem hoch-komplexen Prozess, der nun schon Jahrzehnte andauert, gilt es nicht nur die Interessen von neun Bundesländern unter einen Hut zu brin-gen, sondern auch praxisgerechte und lebbare Vorschriften zu gestalten, mit denen die Betrof-fenen nicht nur gut, sondern nach Möglichkeit besser als vorher leben können. Nach langen Diskussionen über die Inhalte von sechs tech-nischen Richtlinien zeichnet sich nun Licht am Ende des Tunnels ab. Die Richtlinien befinden sich in einem finalen Anhörungsverfahren, und die vorliegenden Ergebnisse werden im We-sentlichen von Expertenseite als brauchbar und gelungen bezeichnet. Der entscheidende Schritt, nämlich die Einbindung der Richtlinien in neun Landesgesetze bzw. Verordnungen steht jedoch noch bevor, und es bleibt abzu-warten, ob das Endergebnis auch tatsächlich dem ursprünglichen Ziel – eine technische Bauordnung für ganz Österreich – entsprechen wird.Noch nicht erfasst von der Harmonisierung sind die Verfahrensvorschriften. Dazu wäre ein wei-terer Schritt notwendig.

KommentarDI Robert Rosenberger

Vorsprung durch Forschung

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �0

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �1

Technik & Ausbildung

In Zeiten der Globalisierung, der zusammen-wachsenden Märkte in Europa und der stei-genden Konkurrenz kann der Erfolgsweg nur über Know-how, Qualität und somit auch über Innovationen führen. Aus diesem Grund muss die österreichische Bauwirtschaft ihre Poten-ziale im Bereich Forschung und Entwicklung verstärkt nützen. Wenn die österreichische F&E-Quote im Zuge der Lissabon-Strategie bis 2010 auf 3% erhöht werden soll, muss auch die Bauwirtschaft mit einem BIP-Anteil von ca. 7% einen entsprechenden Beitrag leisten.

F&E-QuoteAnfang 2006 hat sich die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft entschlos-sen, die „Brancheninitiative Bauwirtschaft“ ins Leben zu rufen, um die F&E-Quote in der Bauwirtschaft zu erhöhen. Damit sollen Un-ternehmen der Bauwirtschaft mit optimierten Förder- und Beratungsangeboten, breiten In-formationsaktivitäten und gezielten Unterstüt-zungsmaßnahmen animiert werden, Forschung und Entwicklung zu forcieren und dabei auf die Fördermöglichkeiten der Forschungsförde-rungsgesellschaft zurückzugreifen.

Am 25.10.2006 wurde die neue Forschungsini-tiative Bauwirtschaft mit einer großen Auftakt- veranstaltung in der WKÖ gestartet. Dabei wur-de auch der neue Bauforschungskatalog aufge-legt, in dem in komprimierter Form die Förder-möglichkeiten von Forschungsprojekten sowie potenzielle Forschungsdienstleister im Bereich des Bauwesens zusammengefasst sind. Dieser Katalog ist ein wichtiger Baustein, um den Un-ternehmen der Bauwirtschaft das Thema For-schung und Entwicklung näher zu bringen und mögliche F&E-Aktivitäten zu erleichtern.Die Herausforderung der Brancheninitiative liegt darin, dass die zahlreichen Möglichkeiten im Bereich der Forschungsförderung den Un-ternehmen kommuniziert werden, um sie da-durch zu verstärkten Forschungsaktivitäten zu motivieren. Das Ziel, die Forschungsquote in der Bauwirtschaft nachhaltig zu erhöhen, kann nur dadurch erreicht werden, dass Baufirmen der Forschung und Entwicklung verstärkte Bedeutung zumessen und innovative Projekte einreichen. Wichtig dabei ist einerseits das Wissen um die Möglichkeiten im Bereich der Forschungsförderung und andererseits ein auf-einander Zugehen von Baufirmen, Forschungs-

dienstleistern und der Fördergesellschaft. Wenn es gelingt, dass die zugesagten Fördermittel von den Unternehmen entsprechend genützt werden, kann dadurch ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Wettbewerbs-fähigkeit der österreichischen Bauwirtschaft geleistet werden.

Gründung der Österreichischen Technologieplattform ACTPEbenfalls im Jahr 2006 wurde die Öster-reichische Bau-Technologieplattform ACTP (Austrian Construction Technology Platform) gegründet. Ziel dabei war und ist, dass die ACTP ein österreichisches Bindeglied zur Eu-ropäischen Bau-Technologieplattform (ECTP) wird. Dafür bedarf es einer Anlaufstelle für die Zusammenführung von Forschungsthemen und Forschungspartnern, die sich aus Ver-tretern von Ministerien, FFG, Auftraggebern, Baugewerbe, Bauindustrie sowie Bauprodukte-herstellern zusammensetzt. Das Engagement der österreichischen Bauforschung auf europä-ischer Ebene soll damit forciert werden.

Bauforschung: Brancheninitiative Bauwirtschaft

Im Jahr 2005 konnte eine von BMVIT und der Geschäftsstelle Bau der WKÖ initiierte Potenzialanalyse über den Forschungsbedarf in der Bauwirtschaft fertig gestellt werden. Aus dieser Studie geht hervor, dass die Forschungs- und Entwicklungsquote in der Bauwirtschaft nur ca. 0,2% beträgt, während die F&E-Quote der gesamten österreichischen Wirtschaft 2,3% des BIP ausmacht.

Stärkung der Eigenkapitalbasis der Betriebe möglich.

SanierungEin weiterer behandelter Aspekt der Studie betrifft die Instandhaltung und Sanierung von Gebäuden. Jährlich müssten je nach Schätzung zwischen 2,2 und 2,7 Mrd. EUR in die Erhaltung des Bestandes an Wohngebäuden investiert werden. In den Jahren 1998 bis 2002 wurden aber nur je nach Berechnung zwischen 38 und 60 % der erforderlichen Summen aufgebracht.

Daraus folgt, dass eine Steigerung der Inves-titionen in die Instandhaltung und Sanierung notwendig ist, um den Gebäudebestand lang-fristig zu sichern.

Neues Institut für Flachdächer und BauwerksabdichtungLaut dem Bauschadensbericht sind Dächer, Bal-kone und erdberührte Bauteile die schadens- anfälligsten Bereiche bei Hochbauten. Auf-grund dieser Erkenntnis wurde 2006 das Institut für Flachdachbau und Bauwerksab-

dichtung gegründet (www.ifb.co.at). Ziel des Institutes ist es, durch Forschung und gezielte Ausbildungsangebote die Bauqualität in den heiklen Bereichen der Dachkonstruktion, der Balkon- und Terrassenerrichtung sowie der erdberührten Bauteile zu verbessern. Im Jahr 2006 wurde die Förderung eines Forschungs-vorhabens zur Vermeidung und Behebung der häufigsten Bauschäden mit dem Institut für Bauschadensforschung und der Bundesinnung Bau genehmigt.

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �2 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Technik & Ausbildung

Im Sinne einer Fortsetzung der Förderung von Qualitätsmanagement wurde das neue Programm „Kompetenz und Qualität am Bau“ entwickelt. Mit den bewährten Kooperations-partnern vorsprung.bau und Zertifizierung Bau (www.zertbau.at) wurde ein Managementsys-tem für Baufirmen mit 20 bis 100 Mitarbeitern konzipiert, das bei eventuellem Bedarf auf den ISO 9001 Standard ausgebaut werden kann.

Schwerpunkte dabei sind: Durchdachte Orga-nisation, qualifizierte Mitarbeiter, Kundenorien-tierung, Baustellenqualität und Sicherheit bei Verträgen.

In einem Pilotprojekt mit 5 Firmen des Bauge-werbes konnte bisher ein hoher Zufriedenheits-grad erreicht und das neue Konzept bestätigt werden.

Förderungen sind geplant.

Die OIB-Richtlinien wurden aufgrund unserer Forderungen und durch Unterstützung unserer Experten in guter Zusammenarbeit mit dem Institut für Bautechnik (OIB) vereinfacht und abgeschlankt, sodass nun alle neun Bundeslän-der die sechs OIB-Richtlinien in ihre Baugesetze übernehmen können. Um der Regelungskom-petenz der Länder im Baurecht Rechnung zu tragen, wurde zwischen den Ländern der Kom-promiss vereinbart, dass es den Ländern auch in Zukunft frei steht, Änderungen oder Ergän-zungen der Richtlinien-Inhalte vorzunehmen. Damit soll vermieden werden, dass bei jeder noch so kleinen Änderung ein aufwändiges Än-derungsverfahren der Richtlinien durchlaufen werden müsste. Die möglichen Änderungen oder Ergänzungen durch die Bundesländer sol-len jedoch von den Ländern verpflichtend an das OIB zu melden sein, das die Änderungen oder Ergänzungen koordinieren wird.

ÖNORMENEin wichtiges Anliegen für die Bauwirtschaft war und ist, dass eine klare Trennung zwischen den baurechtlichen Bestimmungen und den technischen Regelungen der ÖNORMEN vorge-nommen wird. Dem soll durch eine geringe Zahl an Verweisen auf die wichtigsten technischen ÖNORMEN Rechnung getragen werden. Der letzte Schritt nach Abschluss der Richtlinien

wird deren Übernahme in die bautechnischen Vorschriften der Länder sein, damit die wich-tige Forderung nach einer Vereinheitlichung von technischen Bauvorschriften auch in die Praxis umgesetzt wird.

EnergieausweisAufgrund des neuen Energieausweis-Vorla-gegesetzes sind ab spätestens 1.1.2008 bei Verkauf, Vermietung und Verpachtung von Neubauten Energieausweise vorzulegen. Ab 1.1.2009 gilt dies auch für Verkauf, Vermietung und Verpachtung von Bestandsgebäuden (Bau-bewilligung vor 1.1.2006).

Die Inhalte von Energieausweisen werden in der Richtlinie 6 „Energieeinsparung und Wär-meschutz“ der Harmonisierten Bautechnischen Vorschriften, im OIB-Leitfaden „Leitfaden für die Berechnung von Energiekennzahlen“ und in Zukunft in einer ÖNORM geregelt sein.

Die Qualifikation für die Erstellung von Ener-gieausweisen ist bereits in der Gewerbeord-nung und im Ziviltechnikergesetz geregelt. Nach Ansicht des BMWA kommen im Bereich der Gewerbeordnung dafür folgende Gewerbe in Frage: Baumeister, Technische Büros, Hei-zungs- und Lüftungstechniker sowie Kälte- und Klimatechniker.

Zur Erhöhung der Arbeitss icherheit bei Erdarbeiten wurde von der Ge-schäftsstelle Bau die Broschüre “Si-cherheit am Bau – Erdarbeiten” her-ausgegeben. Der Inhalt ist ein Auszug der Mappe “Sicher-

heit am Bau” speziell für Erdbau-Tätigkeiten. Die Broschüre soll als Hilfestellung zur Unter-weisung von Erdbau-Betrieben dienen und ist auch dafür gedacht, dass sie von Erdbauge-räte-Fahrern im Gerät mitgeführt wird.

In bewährter Kooperation wurde wie in den vergan-genen Jahren die Sicher-heitsausrüstung von Lehr-lingen (Schuhe, Helme, Baumappen) zu einem Drit-tel von der AUVA gefördert.Im Jahr 2006 wurde Herr

LIM DI Walter Ruck als Vertreter des Bauge-werbes in den Landesstellen-Ausschuss der AUVA-Landesstelle Wien bestellt.

www.bau.or.at > Recht > Arbeitssicherheit

Harmonisierung Bauordnungen - Energieausweis

Nach jahrzehntelangen Anstrengungen um einheitliche Bauordnungen befindet sich der Harmonisierungsprozess bei den technischen Bauvorschriften nun in der Zielgerade.

Arbeitssicherheit, Baumappe, AUVA

Qualitätsmanagement

Die Broschüre „Baurestmassentrennung auf der Baustelle“ wurde aufgrund der geänderten ge-setzlichen Umweltrechts-Bestimmungen (u.a. Bodenaushub, Asbest) mit Stand 2006 adap-tiert und neu aufgelegt. Ebenso konnten das ALSAG-Merkblatt 2006 und ein neues Baurest-massen-Nachweisformular mit dem Lebensmi-nisterium abgestimmt und als Hilfsmittel für die Baupraxis publiziert werden.

www.bau.or.at > Technik > Umwelt

Neue Umwelt-Broschüren

Erdarbeiten

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Bezugsquelle: Service GmbH der WKÖTel.: 05 90 900–5050, Fax: 05 90 900–236, E-Mail: [email protected]

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �2

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Technik & Ausbildung

Der Anteil der bauwirtschaftlichen Maschinen und Geräte an den gesamten Feinstaub-Emis-sionen in Österreich beträgt laut Umweltbun-desamt lediglich 1,5 %. Obwohl von unserer Seite deutlich und beständig auf diesen ge-ringen Anteil hingewiesen wurde, sind einige Bundesländer nicht davon abgegangen, auch

für gewisse Baumaschinen Partikelfilter vorzu-schreiben. Mit einer Novellierung des maßgeb-lichen Immissionsschutzgesetzes Luft wurde ein Bestandsschutz für neuere Geräte einge-führt (Baujahr ab 1999). Weitere Ausnahmen – beispielsweise für selbstfahrende Arbeitsmittel oder angemessene Übergangsfristen – sorgten

nach anfänglicher Aufregung innerhalb der Branche nun für eine gewisse Entspannung. Feinstaub-Regelungen in Bezug auf Bauma-schinen existieren mittlerweile in Wien, Niede-rösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten und Tirol.

Feinstaub, Partikelfilter

Da die “Honorarord-nung der Baumeister (HOB)” eine unver-bindliche Verbands-empfehlung im Sinne des alten Kartell-rechtes war, existiert die HOB offiziell seit 1.1.2006 nicht mehr. Aus diesem Grund hat

die Bundesinnung Bau im Dezember 2005 ihren Mitgliedern empfohlen, die HOB ab 1.1.2006 nicht mehr anzuwenden oder darauf Bezug zu nehmen.Um für Planer im Bauwesen eine Nachfolge-Publikation anzubieten, die möglichst hohen

praktischen Nutzen vermittelt und den kartell-rechtlichen Anforderungen entspricht, wurde von der Bundesinnung Bau und dem zustän-digen Ausschuss der planenden Baumeister unter dem Vorsitz von LIM-Stv. BM Ing. Erwin Krammer MAS, der „Leitfaden zur Kostenab-schätzung von Planungsleistungen“ mit den folgenden drei Teilbänden entwickelt: Grund-lagen, Objektplanung und Örtliche Bauaufsicht (ÖBA).Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von FH-Prof. Dr. Rainer Stempkowski.

Damit soll den Anwendern ein neues, rechts-konformes, modernes und praktikables Werk-zeug für die Kalkulation von Planungsleistun-

gen zur Verfügung gestellt werden, das die Planer bei der Abschätzung ihrer Honorare unterstützt. Folgende Zielsetzungen sind Grundlage der neuen Kalkulationsrichtlinie: Kostenwahrheit, ein praxisnahes, umfassendes Leistungsbild, einfache Anwendbarkeit und die Sicherung eines fairen Wettbewerbs.

Unter www.bau.or.at > Wirtschaft > Planungs-honorar können Excel-Tabellen herunter gela-den werden, in denen die in den Teilbänden ausführlich erklärten Berechnungsschritte in Form einer Tabellenkalkulation für die indivi-duelle Anwendung aufbereitet sind. Weitere Leitfäden sowie ein Mustervertrag sind in Aus-arbeitung.

Nach der erforder-lichen Notifizierung bei der Europäischen Kommission Ende des Jahres 2005 wurde die Herausgabe der Versi-on 05 auf neue Beine gestellt. Als neue Ver-

triebsstelle wurde die „Forschungsgesellschaft Straße, Schiene und Verkehr“ beauftragt, die auch andere Leistungsbeschreibungen im Tief-bau vertreibt. Eine wesentliche Neuerung ist die Bezugsmöglichkeit über den Online-Shop im Internet unter www.fsv.at.

Der „Arbeitskreis LB Siedlungswasserbau“ un-ter dem Vorsitz von Walter Schendl (Amt der Salzburger Landesregierung) ist jenes Gremi-um, in dem die neue Version 05 erarbeitet und beschlossen wurde. Der Arbeitskreis besteht aus Vertretern der Bundesländer (Andreas Il-mer / Wien, Kurt Sodek / Niederösterreich), der Planer (Gerd Bennat / ZT, Christian Wein-handl / ZT, Gerhard Schmidt / Technische Bü-ros), der Baufirmen (Jan Richter / STRABAG, Peter Bauer / Mandlbauer, Robert Rosenberger / GS Bau), des Umweltministeriums (Wolfgang Grieb) und der Kommunalkredit (Christoph Skala). Als Grundlage hat ein Expertenentwurf

gedient, der im Rahmen einer ARGE von den Kulturtechnikern Wolfgang Voglauer und Her-bert Kraner ausgeführt wurde.

Als wichtige Neuerung wurde die Internet-Adresse www.lb-sw.bau.or.at geschaffen, unter der alle wesentlichen Informationen zur LB-SW abrufbar sind. Zusätzlich zu den Vertriebsinfor-mationen und den inhaltlichen Änderungen von Version 04 auf Version 05 unter dem Schlag-wort „Was ist neu?“ kann dort auch das Ange-botsschreiben zur LB-SW Version 05 abgerufen werden.

LB-Siedlungswasserbau Version 05Im Juli 2006 wurde die Version 05 der Leistungsbeschreibung für den Siedlungswasserbau herausgegeben. Sie ist ab 1.1.2007 für den geförderten Siedlungswasserbau verbindlich.

Neuer Leitfaden für Planungshonorare als HOB-Nachfolge

Mit 1.1.2006 ist die Honorarordnung der Baumeister (HOB) außer Kraft getreten. Der neue Kalkulationsleitfaden für Planungsleistungen hat ihre Nachfolge angetreten.

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �� Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �5

Die Stadt Wien hat in letzter Zeit im geförder-ten Wohnbau einen besonderen Schwerpunkt auf architektonische Gestaltung und höherwer-tige Ausstattung der Objekte gelegt. Ein hehres Ziel, das einer so schönen Stadt durchaus ge-recht wird. Die Vorgaben haben sich inzwi-schen so weit an die Anforderungen für privat finanzierte Projekte angenähert, dass einige Projekte des sozialen Wohnbaus in Wien einen Vergleich mit diesen nicht mehr zu fürchten brauchen. So weit, so gut. Wäre da nicht das Problem, dass in den Bestimmungen zur Wohn-bauförderung diesen gesteigerten Ansprüchen nicht Rechnung getragen wurde. Denn seit 1994 unverändert ist der förderbare Basisbe-trag pro Quadratmeter Wohnfläche mit maxi-mal 1120,- Euro gedeckelt. Und sollte das An-spruchsniveau im geförderten Wohnbau neben den sonstigen allgemeinen Kostensteigerungen noch weiter steigen, so ist zu befürchten, dass einzelne Projekte nicht mehr zu realisieren sein werden. Ziel muss es also sein, bei der Planung und Ausstattung der geförderten Projekte ver-stärkt auch Wirtschaftlichkeitskriterien zu be-rücksichtigen. Ungeachtet dessen aber wird in absehbarer Zeit eine kostenadäquate Anhe-bung der maximal erlaubten (förderbaren) Ge-samtbaukosten bzw. eine künftige Indexierung der Deckelung unvermeidbar sein.

Die ReaktionDa die Bauwirtschaft den geschilderten Ent-wicklungen nicht untätig zusehen wollte, hat sie sich des Problems angenommen und fol-gende wesentliche wirtschaftliche Kriterien für die Errichtung und Nutzung von geförderten Wohnungen identifiziert, die es zu berücksich-tigen gilt:Das Verhältnis zwischen der tatsächlich zur Verfügung stehenden Wohnnutzfläche und der Gesamtfläche bzw. Gesamtkubatur (Raumin-halt) des Hauses.Das Verhältnis von Fassadenflächen (vor allem Fenster, Türen und Glaselemente) und Wohn-flächen. Der Raumbedarf für Nebenflächen (wie Waschküche, Kinderwagenabstellraum, Fahrrad- und Hobbyraum, etc.) sowie für Ga-ragenabstellplätze.Kosten für diverse „Sonderausstattungen“ wie Kinderspielplätze, begrünte Dächer, Gemein-schaftssauna, etc. Die wirtschaftliche Bedeutung der Berück-sichtigung dieser Faktoren wird durch einige problematische Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit eindeutig belegt. Die Probleme manifestieren sich in folgenden Punkten: Im-mer öfter werden ungeförderte Nebenflächen vorgesehen, ohne zu berücksichtigen, dass diese letztlich auf die Wohnungskosten umge-

legt werden müssen. So summieren sich kleine und große Zusatzwünsche der Projektanten zu enormen Beträgen, oftmals ohne dass da-mit ein entsprechender Zusatznutzen für die – letztendlich zahlenden – Bewohner verbun-den wäre.

Verteuernde PlanungenAls Sonderausstattung fallen beispielsweise begrünte Dächer, die sich zurzeit größter Be-liebtheit erfreuen, kostenmäßig schwer ins Ge-wicht. Und selbst dort werden oft im wahrsten Sinn des Wortes immer exotischere Auswüchse gewünscht: Lineare Bepflanzung mit essbaren Kleinsträuchern, Gewürzsortimenten und Sai-son-Biogemüse wurde neulich etwa für das Dach eines Sozialbaus im Süden Wiens verlangt. Dort verteuerten allein Begrünung und Außen-anlagen das Projekt um ca. 90.000,- Euro.

Weitere Problemfälle sind der Glasanteil bei Fassadenflächen und komplizierte Vor- und Rücksprünge, die die Oberfläche des Gebäudes zusätzlich vergrößern. Das führt nicht nur zu erhöhten Errichtungskosten, sondern verteu-ert auch die laufende Nutzung des Gebäudes (Kühlung im Sommer, Beheizung im Winter), was sich wieder durch erhöhte Betriebskos-ten für die Bewohner bemerkbar macht. Die

Wien

Bauwirtschaft präsentiert Referenzkatalog für mehr Wirtschaftlichkeit im Wiener Wohnbau

Wenn Anspruch und Wirklichkeit auseinanderdriften, dann kann dies im Wirtschaftsleben nur zu Unstimmigkeiten führen. Im Bauwesen sind in den letzten Jahren Scherenbewegungen zu beobachten, weshalb man sich in der Standesvertretung Gedanken macht, um dieser Entwicklung gezielt entgegen zu wirken.

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �5

Formenvielfalt, auch wenn sie ästhetische Auflockerungen mit sich bringen mag und sich die Vorbehalte der Bauwirtschaft nicht prinzi-piell gegen anspruchsvolle Architektur richten, wirkt sich in vielen Fällen schon bei der Errich-tung nachteilig aus: Sind etwa – wie jüngst bei einer Ausschreibung der Fall – bei einer Ge-samtanzahl von 95 Fenstern 70 verschiedene Fenstergrößen vorgesehen, dann könnten bei einer zweckmäßigeren Gestaltung der Fassa-de Mehrkosten des gesamten Baus von bis zu 5 Prozent oder in diesem Fall 100.000,- Euro eingespart werden, ohne dass dies eine Min-derung der Lebensqualität für die späteren Be-wohner bedeuten würde.

Die TabelleUm diesen Entwicklungen entgegen zu wirken und die Wirtschaftlichkeit schon im Vorfeld überprüfen zu können, hat die Bauwirtschaft eine Referenzwerttabelle mit 14 Kennzahlen entwickelt. Die zur Erstellung der Referenz-werttabelle gesammelten Daten dienen in wei-terer Folge neben der praktischen Verwendung auch als Grundlage für eine wissenschaftliche Untersuchung der Technischen Universität Wien mit dem Ziel, die von der Bauwirtschaft gewonnenen Erkenntnisse auch von objektiver Seite wissenschaftlich zu verifizieren. Das Gan-ze funktioniert wie eine Checkliste: An Hand der Referenzbereiche in der Tabelle können die wesentlichen Kennzahlen eines bestimmten Projektes (Nutzfläche, Fassadenfläche und Ne-benflächen) im Verhältnis zueinander bewertet und damit auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüft werden. Auf einen Blick erkennt man so Pro-bleme noch in der Planungsphase mit einfachs-ten Mitteln.

ErfahrungswerteAufgrund von praktischen Erfahrungen der ausführenden Unternehmen wurde etwa der Referenzbereich für die Bruttogeschoßfläche im Verhältnis zur Wohnnutzfläche mit dem Faktor

1,5 bis 1,8 festgelegt. Ergibt sich für ein be-stimmtes Projekt auf Basis der Grobplanung ein deutlich schlechterer Wert (d.h. ein zu hoher Anteil an Nebenflächen), so kann noch in der Planungsphase eine Verbesserung vorgenom-men werden. Die Referenzwerttabelle kann so den einzelnen Planer bzw. Projektwerber bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit seines Projektes unterstützen. In einem weiteren Schritt zur Etablierung ist es nun notwendig, den Referenzwerten weitestgehende Gültigkeit zu verschaffen. Ziel ist nun eine Anerkennung und Verwendung durch die Förderstellen.

Diese könnten so die Wirtschaftlichkeit eines Projektes einfach überprüfen und für die Beur-teilung der Förderungswürdigkeit heranziehen. Das würde nicht nur der Verhältnismäßigkeit zwischen Kosten und Nutzen im Bauvorhaben

dienen, sondern wäre darüber hinaus ein Schritt in Richtung engere Kooperation zwischen Bau und Planung. Das wäre jedenfalls im Sinne aller Beteiligten und würde eine stabile Bauzukunft im geförderten Wohnbau garantieren.

Wien

Landesinnung Bau WienWolfengasse 41010 WienTel: 01/513 18 68-13Fax: 01/513 13 65-99www.wien.bau.or.at LIM DI Walter RuckGF Mag Thomas Petzel

Infobox:

Referenzwert-TabelleSelbst

errechnete Projektwerte

Referenzbereich *) von bis

B01 Bruttogeschoßfläche /... 1,10 - 1,20

Nettogeschoßfläche

B02 Bruttogeschoßfläche /... 1,50 - 1,80

Wohnnutzfläche

B03 Nettogeschoßfläche / ... 1,30 - 1,60

Wohnnutzfläche

B04 Umbauter Raum / ... 4,80 - 5,30

Wohnnutzfläche

B05 Wohnnutzfläche / ... m2 75 - 90

Anzahl Wohnungen 1)

B06 Anzahl Wohnungen / ... Stück 20 - 35

Stiegenhäuser

B07 Nettofläche Garage / ... m2 23,00 - 26,00

Stellplätze

B08 Garage - Netto - Rauminhalt / ... m3 60,00 - 70,00

Stellplätze

B09 Fassadenfläche / ... 0,55 - 0,75

Wohnnutzfläche

B10 Fassadenfläche / ... 0,10 - 0,15

Umbauter Raum

B11 Fenster, FeTüren, etc / ... 0,15 - 0,20

Fassadenfläche

B12 Fenster, FeTüren, etc / ... 0,10 - 0,15

Wohnnutzfläche

B13 Sonst. Außenabschlüsse / ... 0,03 - 0,07

Fassadenfläche

B14 Summe 11 +13 / ... 0,18 - 0,27

Fassadenfläche

*) wirtschaftlicher Bereich für Planungsbeurteilung

1) Wohnheime: Anzahl der Plätze (Betten)

Die Bauwirtschaft wünscht sich mehr Wirtschaftlich-

keit. Zu diesem Thema trafen sich v.l.n.r. Baumeister

Wilhelm Sedlak, LIM Walter Ruck, Horst Pöchhacker

(Präsident der VIBÖ) und Michael Steibl von der

Geschäftsstelle Bau zu einer Pressekonferenz.

Foto © Bundesinnung Bau

Die Tabelle samt Erläuterungen steht – auch als automatisch ausfüllbare EXCEL-Version – auf der Homepage

der Geschäftsstelle Bau (www.bau.or.at > Wirtschaft > Wohnbau) zum Download zur Verfügung.

Page 36: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �6 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Burgenland

In Österreich werden insgesamt 22 Milliarden Euro „nicht legal” umgesetzt, die Bauwirtschaft hat daran einen Anteil von neun Milliarden Euro 1). Allein im Jahr 2006 haben Anzeigen der KIAB, der Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbe-schäftigung, im Burgenland Verwaltungsstrafen in der Höhe von € 220.000 nach sich gezogen.

Fairness am BauMit der Initiative „BAUfair” sagt die Interes-senvertretung der illegalen Erwerbstätigkeit im Bauwesen den Kampf an. Die Bauwirtschaft spricht sich hier unter anderem für die „Anmel-dung von Arbeitern vor Arbeitsbeginn” aus. „Konkret soll die gesetzeskonforme Bautätig-keit auch durch neue Anreize und eine bessere Zusammenarbeit der Behörden und Institu-tionen attraktiver werden“, erklärt Bundesin-nungsmeister Johannes Lahofer.

Pilotprojekt BurgenlandIn einer breit angelegten Aufklärungs- und Motivationskampagne zeigt das Baugewerbe bekannte und neue Lösungsvorschläge zur Eindämmung der Schattenwirtschaft auf. „Das

Burgenland ist hier Vorreiter”, so Landesin-nungsmeisterin Maria Epple. Ein in diesem Zusammenhang durchgeführtes Pilotprojekt im Burgenland, wonach Dienstgeber ihre Mitarbei-ter spätestens bei Arbeitsantritt zur Sozialver-sicherung anmelden, wird demnächst evaluiert und anschließend auf ganz Österreich ausge-weitet werden. „Das Pilotprojekt wurde sehr gut angenommen“, gibt sich die Baumeisterin zuversichtlich.

Positive ResonanzDie Anmeldungen der Bauarbeiter erfolgten großteils per Fax und Email. Mit kleineren An-passungen und Verbesserungen könnte dies 2008 in ganz Österreich gelten. Der „Pfuscher-tourismus” aus Ungarn hat in den vergangenen zwei, drei Jahren zwar abgenommen, dafür kommen neue illegale Arbeiter aus beispiels-weise der Ukraine dazu“, fasst Innungsmeiste-rin Maria Epple zusammen.

Politische UnterstützungSchützenhilfe kommt nun auch vom stellvertre-tenden Landeshauptmann Franz Steindl. „Der

organisierten Schwarzarbeit muss nachhaltig der Kampf angesagt werden, denn sie führt zu massiven Ausfällen bei den Sozialversiche-rungsanstalten sowie Krankenkassen und ge-fährdet Arbeitsplätze”, so Steindl.

Das Pilotprojekt im Burgenland ist jedenfalls ein sehr erfolgreicher Schritt in eine Zukunft ohne schwarze Schafe, und letztere will ja be-kanntlich keiner, auch die übrigen Bundeslän-der nicht.

Keine Chance für schwarze Schafe

Burgenländisches Pilotprojekt gegen Schwarzarbeit.

Landesinnung Bau BurgenlandRobert-Graf-Platz 17000 EisenstadtTel: 05/90 907-3121Fax: 05/90 907-3115www.bgl.bau.or.atLIM: KommR Maria EppleGF: Ing. Franz Strasser

Infobox:

Im Herbst 2006 wurde

das Pilotprojekt Bur-

genland im Rahmen

einer Pressekonferenz

vorgestellt. V.l.n.r.: Mag.

Manfred Katzenschlager,

Bundesinnungsmeis-

ter Johannes Lahofer,

Innungsmeisterin Maria

Epple und Landeshaupt-

mann-Stv. Franz Steindl

Foto © Bundesinnung Bau

1) Entwicklung der Schattenwirtschaft („Pfusch“) in Österreich bis 2007 und die Einstellung der Österreicher hierzu, Univ.Prof. Dr. Friedrich Schneider, Johannes Kepler Universität Linz

Page 37: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �6

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Niederösterreich

Hochkarätiger Besuch traf sich in der BAUAka-demie Schloss Haindorf zur Vergabe des ersten Niederösterreichischen Baupreises, einer Koo-peration zwischen dem Land Niederösterreich und der Landesinnung Bau.Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll ehrte elf Bau-herren, Planer und Bauausführende, die sich unter den 74 eingereichten Projekten durch-setzen konnten.

„Q�“zeichnet Qualität ausAuf Basis der Beurteilungskriterien, die „Quali-tät“ in Sachen Ausführung, Gestaltung, Nach-haltigkeit und Funktionalität sicherstellen sol-len, wurde auch das Logo „Q4“ kreiert, das fortan ein Symbol für den Qualitätsanspruch der heimischen Baukultur darstellt.

�� PreisanwärterLandesinnungsmeister Ing. Robert Jägersber-ger zeigte sich über den regen Zuspruch über-aus erfreut und konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, unter anderem Superintendent Mag. Paul Weiland, NÖ Wirtschaftskammer-Vizepräsident Dr. Christian Moser, Alt-Landes-hauptmann Mag. Siegfried Ludwig sowie die Landtagsabgeordneten Michaela Hinterholzer, Ingeborg Rinke und Rudolf Friewald.

Landesbaudirektor DI Peter Morwitzer hatte die schwere Aufgabe, als Vorsitzender der Jury

aus den 74 eingereichten Projekten Sieger zu küren. „Der qualitative Anspruch an Baukunst war bei diesen Bauwerken dermaßen hoch, dass beinahe jeder einen Preis verdient hätte”, so der Juryvorsitzende.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll hob in sei-ner Festrede die Nachhaltigkeit der modernen Architektur in Niederösterreich hervor. „Man baut nicht für sich allein, sondern auch für die kommenden Generationen“, sagt der Landes-hauptmann.

Siegerlächeln eins bis dreiStrahlende Gesichter gab es unter den 11 aus-gezeichneten Projekten, die einen weiten Bo-gen von Ein- und Mehrfamilienhäusern über öffentliche Gebäude bis hin zu Gewerbebauten und Bürogebäuden spannten.Der Siegerscheck in Höhe von 10.500 Euro ging an das Projekt „Haus Spitalgasse 6-8“ im Zentrum von Krems, das sich durch eine optimale stadträumliche Nutzung in einer ar-chitektonisch vorbildlichen Trennung zwischen historischer Substanz und zeitgemäßer Gestal-tung in Kombination mit einer hervorragenden handwerklichen Umsetzung und der damit ver-bundenen Liebe zum Detail auszeichnet.

Platz 2 ging an den Mehrzwecksaal der Markt-gemeinde Thaya. Die perfekte Infrastruktur

und Flexibilität der Architektur ermöglicht eine vielseitige Nutzung und trägt dadurch zur Stär-kung des ländlichen Raumes bei.

Herr Georg Berger aus Ried am Riederberg freute sich als stolzer Gewinner des 3. Platzes über die aus Wachauer Marmor angefertigte Trophäe. Der Bauherr bewies bei dem Umbau eines Einfamilienhauses auf Grund der nicht unbedingt ortsüblichen Formen Mut und ver-besserte nachhaltig die Wertbeständigkeit des Gebäudes. Wir gratulieren allen Gewinnern und freuen uns auf eine Fortsetzung 2007!

Neuer Baupreis für Niederösterreich

Bauherren, Planer und Bauausführende der besten Bauwerke 2006 wurden vor den Vorhang gebeten und für ihre Leistungen geehrt.

Weitere Informationen und Fotos zum Niederösterreichischen Bau-preis finden Sie auf der Homepage www.baupreis-noe.at.

Landesinnung Bau NiederösterreichDaniel Gran-Straße 48/23100 St. PöltenTel: 02742/313 225-14Fax: 02742/313 225-20 www.bau-noe.at LIM Ing. Robert JägersbergerGF Mag Harald Schweiger

Infobox:

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und

Landesinnungsmeister Ing. Robert

Jägersberger gratulieren dem Team des

Siegerprojekts „Haus Spitalgasse 6-8 in

Krems“: Bauherr Halpin GesmbH aus

Krems (1.v.l. Eduard Halmschlager),

Planer Bmstr. Günter Werner aus Krems

(2.v.r.), Bauausführung Schubrig GesmbH

aus Krems (1.v.r. Bmstr. Mag.arch. Ing.

Elisabeth Schubrig)

Foto © Innung NÖ

Page 38: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

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Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �� Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Oberösterreich

Am 1. Juni 2005 konnte er bei der Berufs-Welt-meisterschaft in Helsinki den Weltmeistertitel holen. Gegen 21 Teilnehmer, aus allen Ecken der Welt, hat Hannes Mairhofer sein Können, seine Motivation und seine Ausdauer unter Beweis gestellt und gesiegt. Das gesamte BAUAka-demie-Team und die Landesinnung Bau Obe-rösterreich haben Hannes Mairhofer zu seiner Leistung gratuliert.

Ganz besonders erfreut war der Ausbildungslei-ter Alois Dorfner, der Hannes für die WM trai-nierte. Dorfner selbst war schon bei mehreren Berufsweltmeisterschaften als Experte dabei und konnte dem neuen Weltmeister viele gute Tipps geben. Hannes bestach vor allem durch seine extreme Konzentration und innere Ruhe.

Weltmeisterlicher Maurernachwuchs

Der Oberösterreicher Hannes Mairhofer aus Neukirchen am Walde, beschäftigt bei der Firma Ing. Martin Humer GmbH & CoKG aus Peuerbach, ist weltbester Jungmaurer.

Ruhe und Konzentra-

tion führten Hannes

Mairhofer zum

Weltmeistertitel

Bei der Ausschusssitzung der Landesinnung Bau am 22. November 2005 wurde die Funktion des Landesin-nungsmeisters von Ing. Gallus Pesendorfer an den bisherigen Landesinnungs-meister-Stellvertreter Ing. Herbert Pichler übergeben.

Aus zeitlichen Gründen – Kauf einer weiteren Firma – konnte Ing. Pe-sendorfer die Funktion als Landesinnungsmeis-ter nicht mehr ausüben. Die Landesinnung Bau Oberösterreich bedankt sich herzlich für die mehr als fünf Jahre, in denen er die Interessen der oberösterreichischen Baumeister vertrat. Ing. Gallus Pesendorfer ist weiterhin als Lan-desinnungsmeister-Stellvertreter im Ausschuss der Landesinnung tätig.

Innungsmeister

Ing. Herbert Pichler

Innungsmeister-wechsel 2005

Landesinnung Bau OberösterreichHessenplatz 34020 LinzTel: 05/909 09-4115Fax: 05/909 09-4119www.ooe.bau.or.at LIM Ing. Herbert PichlerGF Dr. Walter Bierleutgeb

Infobox:

Die Landesinnung Bau OÖ stellte die Möglich-keiten der dualen Ausbildung im Rahmen der Messe Jugend & Beruf in Wels vor. Dabei konn-ten sich rund 80.000 (!) Besucher einen infor-mativen Überblick über das breite Spektrum der Berufswelt und die Ausbildungschancen im Bereich des Baugewerbes verschaffen.

Besonders wichtig dabei: Die Präsentation der Daten & Fakten zu den einzelnen Lehrberufen erfolgt durch junge Menschen (Lehrlinge).

Damit ist eine zielgruppenorientierte Ansprache in optimaler Weise gewährleistet.

Die Landesinnung Bau OÖ wird auch in den nächsten Jahren alles tun, um ausreichend Fachkräfte – auf allen Ebenen – für den Bau zur Verfügung zu haben. Dabei ist die Mitarbeit der einzelnen Betriebe unumgänglich: In die-sem Sinne sei ein Appell an alle Unternehmen erlaubt, Lehrlinge auch hinkünftig verstärkt auszubilden.

Messe Jugend & Beruf in Wels

Auch 2006 war die Landesinnung Bau Oberösterreich sehr erfolgreich auf der Messe Jugend & Beruf vertreten.

Die Schüler konnten ihre Geschicklichkeit unter der

professionellen Aufsicht zweier Outdoortrainer unter

Beweis stellen.

Foto © Innung OÖ

Foto © Innung OÖ

Page 39: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Steiermark

Die 18 Lehrlinge aus dem Baugewerbe und sechs Lehrlinge aus der Bauindustrie hatten sich unter rund 200 Jungmaurern im dritten Lehrjahr als Beste qualifiziert und zogen somit ins Finale ein.

Steirer gewinntGewertet wurden theoretische Fachkenntnisse und handwerkliche Fähigkeiten sowie auch die optisch perfekte Ausführung der Werkstücke.Als überlegener Sieger ging der Steirer Peter Handl von der Firma Herbitschek in Ratten hervor – er konnte sich mit der überragenden Punktezahl von 463 bei insgesamt 500 erreich-baren Punkten klar an die Spitze setzen. Platz 2 belegte Marcel Hammerer vom Lehrbetrieb Grabher in Vorarlberg, Platz 3 ging ex aequo an Andreas Mölgg von der Firma Empl Bau in Salzburg und Richard Nenning von der Firma Fussenegger in Vorarlberg.

Feierliche EhrungDie feierliche Überreichung der Auszeich-nungen nahmen Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer, Landesinnungsmeister Hans Werner Frömmel, Vorstandsdirektor Stephan

Gillich vom Fachverband der Bauindustrie und der steirische Landeshauptmann Franz Voves vor.

„Dank der fundierten trialen Ausbildung kann unser Nachwuchs internationalen Vergleichen bestens standhalten“, waren sich alle einig. Aufgrund der soliden Grundausbildung sind die Lehrlinge gefragte Fachkräfte in der Bauwirt-schaft und haben vielfältige Karrierechancen, beispielsweise als Polier oder Baumeister.

KooperationenMit Stolz wurde auch auf die steirischen Initiati-ven gemeinsam mit dem Sozialpartner Gewerk-

schaft Bau-Holz und der steirischen Landesre-gierung verwiesen: • „Fit4Work“, ein Gesundheitsprojekt für unse-

re Lehrlinge, • die Qualifizierungsoffensive, eine Weiter-

bildungsmaßnahme über die Wintermonate • und die Winterbauoffensive, hier löst die

rund eine Million Euro, die vom Land in die steirische Bauwirtschaft investiert wird, Inves-titionen in der 10- bis 12fachen Höhe aus.

Die gute Kooperation fördert die innovative Zusammenarbeit zum Wohle der Bauwirtschaft und deren Dienstnehmer.

Bundes-Jungmaurerwettbewerb 2006Die 24 besten Jungmaurer nahmen am 26. Österreichischen Bundes-Jungmaurerwettbewerb Anfang Oktober 2006 im steirischen Lehrbauhof Süd teil.

Landesinnung Bau SteiermarkKörblergasse 111-1138021 GrazTel: 0316/601-484Fax: 0316/601-401www.stmk.bau.or.at LIM KommR Ing Hans-Werner FrömmelGF Susanne Grilz

Infobox:

Anton Benya Preis für die steirische Qualifizierungsoffensive

ÖGB Präsident Rudolf Hundstorfer verlieh den Preis seines

berühmten Vorgängers Anton Benya.

Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer,

Landesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel und

Landeshauptmann Franz Voves gratulierten dem

erfolgreichen Bundessieger Peter Handl.

Foto © Innung Stmk.

Die Qualifizierungsoffensive, eine steirische Maßnahme zur Höherqualifizierung der Bau-arbeiter über die Wintermonate, wurde vor Kurzem mit dem Anton Benya-Preis für die bes-te Arbeitnehmerförderung ausgezeichnet.Die Schulungsmaßnahmen wurden gemeinsam mit der Gewerkschaft Bau-Holz und dem Land

Steiermark vor 4 Jahren ins Leben gerufen. Seit 2002 wurde ein Förderbudget von rund 400.000,- Euro bei einer Förderung von 50% der Kurskosten investiert. Die Kurse werden an der BAUAkademie Steiermark und am BFI an-geboten und sind ein wichtiges Instrument zur Qualifizierung unserer Mitarbeiter.

Stephan Gillich, Johannes Lahofer, Mar-

cel Hammerer, Hans-Werner Frömmel

und Peter Handl

Foto © Innung Stmk.

Page 40: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �0 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �1

Kärnten

Fünfzehn Innungen mit insgesamt 3.500 Mit-gliedsbetrieben sowie die BAUAkademie, der Lehrbauhof und die Bauhütte sind im Innungs-haus angesiedelt. Interessenvertretung, Ser-vice für die Mitglieder, Bildung und Traditions-pflege sind die wichtigsten Aufgaben.

Neue Schwerpunkte 2006Zur Unterstützung der bauausführenden Fir-men wurde eine Kooperation mit dem Verein „energie:bewusst Kärnten“ eingegangen. Das Innungshaus „Bau und Technik“ soll dadurch zu einem Kompetenzzentrum für Energiefragen werden. Der Verein „energie:bewusst“ Kärnten wird als Know-how-Träger bei Energiefragen für die Bauwirtschaft fungieren. Durch die Kooperation mit energie:bewusst Kärnten erwartet sich die Wirtschaftskammer Kärnten wertvolle Synergien vor allem für jene Branchen, in denen das Thema Energie und Energieeinsatz eine wichtige Rolle spielt. Ziel der Zusammenarbeit ist die (ideelle) Förderung des effizienten und sinnvollen Einsatzes von Energie im privaten, gewerblichen und öffent-lichen Bereich.

Umweltbewusst Darüber hinaus soll die Weiterentwicklung und Nutzung neuer Technologien – insbesonde-re im Zusammenhang mit heimischer, erneu-erbarer Energie sowie ihrer Rückgewinnung – initiierend, beratend und begleitend unter-stützt werden. In den letzten Monaten haben sich aufgrund der in vielen Bereichen gleich gearteten Interessen der beiden Institutionen häufig Anknüpfungs- und Diskussionspunkte ergeben.

Die Kärntner Bauwirtschaft bekennt sich zum globalen Ziel eines energiebewussten und Res-sourcen schonenden Bauens. Die Umsetzung der Kyoto-Ziele wird daher sowohl aus umwelt-politischen als auch aus wirtschaftlichen Über-legungen begrüßt.Dies gilt für Neubauten so wie auch für die Ge-bäudesanierungen.

EnergieausweisEine wichtige Rolle wird in diesem Zusam-menhang die Energieberatung einschließlich der Berechnungen zur Erlangung des Ener-

gieausweises für Gebäude spielen. Mit der Zu-sammenarbeit mit „energie:bewusst Kärnten“ sollen planende und bauausführende Unter-nehmen in die Lage versetzt werden, ihre Kun-den in Energiefragen zu beraten.

Neben jenen Berufsgruppen, die diese Dienst-leistungen schon jetzt aufgrund ihrer Qualifi-kation erbringen können, sollen auch weiteren Berufsgruppen topaktuelle Energiethemen an-geboten werden.

Viel Energie für die Bauwirtschaft

Im Innungshaus „Bau und Technik“ in Klagenfurt sind seit 5 Jahren alle Branchenvertreter der Kärntner Bauwirtschaft räumlich und organisatorisch zusammengefasst.

Landesinnung Bau KärntenKoschutastraße 49020 KlagenfurtTel: 05/90 904-115Fax: 05/90 904-114www.ktn.bau.or.atLIM: KommR Stefan HasseGF: Mag.Dr Georg Lamp

Infobox:

Foto © Innung Kärnten

Rohstoffe werden immer

mehr zu einem wert-

vollen Gut. Energiebe-

wusstsein gehört daher

zur Selbstverständ-

lichkeit. Im Lehrbauhof

werden die neuesten

Erkenntnisse dazu

vermittelt.

Page 41: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �0

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �1

Salzburg

Bereits 2003 beschloss die Landesinnung, ak-tiv junge Leute anzusprechen, um sie für den Lehrberuf des Maurers zu gewinnen. Lehr-lingsexpertin Mag. Silvia Giritsch besuchte die 3. und 4. Klasse der Hauptschulen sowie die polytechnischen Lehrgänge, um den Jugend-lichen die Vorzüge des Lehrberufs Maurer zu schildern. Auch die Baubetriebe wurden von ihr besucht, wobei sie viele Unklarheiten und Un-sicherheiten ausräumen konnte und zahlreiche Tipps für eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung im Unternehmen gab.Ergebnis: Die Lehrbeginner konnten von 82 im Jahr 2003 auf immerhin 131 im Jahr 2006 ge-steigert werden. Zusätzlich zur staatlichen Prämie in Höhe von EUR 1.000,- zahlen die Bauinnungen für jeden Lehrling EUR 1.500,-. Im August 2005 etwa wurden in Summe EUR 375.000,- an die Bau-unternehmen ausbezahlt.

ImagepflegeDie Landesinnung Bau Salzburg präsentiert sich jährlich im Rahmen von vier großen Veran-staltungen der Öffentlichkeit; bei der Aufding-feier, bei der Berufsinformationsmesse, bei der Messe „Bauen + Wohnen“ und beim Salzbur-ger Bautag, mit dem Ziel, den Berufsstand ins rechte Licht zu rücken und einen Imagetransfer in Richtung Dynamik, Design und Innovations-kraft zu bewirken. Ziel war und ist es zu zeigen, dass die Baubranche eine moderne, zukunftso-rientierte und offene Branche ist. Weiters wur-de das Magazin „Räume zum Leben“ entwickelt

und in einer Auflage von 90.000 Stück der Wochenendbeilage der Salzburger Nachrichten im Februar 2006 beigelegt. Rückmeldungen haben ergeben, dass es bei den potentiellen Kunden der Baumeister sehr aufmerksam ge-lesen wurde.

Hollywood für Bau-ChampionsSie sind jung, erfolgreich und vor allem: Sie ar-beiten am Bau. Erstmals wurden 2004 ehema-lige Lehrlinge mit dem Titel „Bau-Champion“ für hervorragende Leistungen am Bau durch die Landesinnung gekürt. Abdrücke ihrer Hän-de wurden in Beton genommen und in einer „Wall of fame“ verewigt.

BildungsbekenntnisUm allen Lehrlingen den gleichen Standard zu garantieren, wird, einzigartig im österrei-chischen Berufsausbildungswesen, den Bau-lehrlingen eine triale Ausbildung angeboten. So dürfen die Lehrlinge nicht nur in ihren Be-trieben und der Berufsschule den Lehrberuf erlernen, sie verbringen auch jedes Jahr zwei Wochen im Lehrbauhof der BAUAkademie.

Projektmanagement Bau Gemeinsam mit der BAUAkademie Steiermark und der Bundesinnung wurde dieser postgra-duale Lehrgang „Projektmanagement Bau“ an der BAUAkademie Salzburg entwickelt. Nach vier Semestern kann mit dem „Master of Science“ abgeschlossen werden. Ziel ist es, mehr Qualität bei der Abwicklung der Bau-

vorhaben zu erreichen. Die Schwerpunkte bei diesem viersemestrigen Lehrgang liegen in den Bereichen Kostenplanung, Behördenverfahren, Vertragswesen, Projektsteuerung, Projektab-nahme und Projektschluss, Qualitätsmanage-ment und Projektmanagement. Gefördert wird dieser Lehrgang mit 1.500 Euro pro Semester.

Qualifizierungsverbund BauIm Herbst 2005 wurde der Qualifizierungsver-bund Bau ins Leben gerufen, mit dem Vorteil, dass das AMS die Kurskosten zu zwei Drittel und 60 % der Lohn- und Lohnnebenkosten fördert. Rund 200 Baubetriebe nehmen am Qualifizie-rungsverbund teil und rund 80 Betriebe haben bereits Kurse abgerufen. Dieser Qualifizierungs-verbund, der die Weiterbildung für Baubetriebe erheblich erleichtert, wurde auf Initiative der Wirtschaftskammer gemeinsam mit dem AMS ins Leben gerufen.

Engagement lohnt sichDie erfolgreiche Arbeit der Salzburger Bauinnung im Dienste der Bildung und Imagepflege.

Landesinnung Bau Salzburg Julius-Raab-Platz 15027 SalzburgTel: 0662/88 88-270Fax: 0662/88 88-671www.sbg.bau.or.at LIM DI Hartmut SpiluttiniGF Mag Karl Scheliessnig

Infobox:

Die Bau-Champions sind gleichzeitig

Sieger im Landes-Lehrlingswettbewerb.

Innungsmeister Hartmut Spiluttini (hinten

rechts) und sein neuer Geschäftsführer

Mag. Karl Scheliessnig (Mitte hinten)

und Frau Dr. Maximiliane Laserer (hin-

ten links) gratulieren dem erfolgreichen

Maurernachwuchs.

Foto © Innung Sbg

Page 42: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �2 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Tirol

Der 21. Oktober 2006 hielt etwas Besonderes parat: Die Tiroler Bevölkerung erfreute sich an den spektakulärsten Baustellen des Bundes-landes. Unter dem Motto „Bauen verbindet“ wurde nämlich zu einem Tag der offenen Tür gerufen – und rund 2.000 Besucher folgten die Einladung ebenso wie die regionale Polit-prominenz um Vizebürgermeister Christoph Platzgummer.

Taucher und Flieger Ob bei der Innsbrucker Nordkettenbahn, am Tivoli samt Autobahnausfahrt Mitte, oder auf den Baustellen der Brennerbahn bei Fritzens und Stans – die Leute waren auf den Beinen,

zeigten sich begeistert von den Darbietungen der Bauprofis. Da wurde von Tauchern unter Wasser betoniert, Riesenkräne hoben Mutige in luftige Höhen, damit sie Baustellen aus der Vogelperspektive bewundern können, Kinder konnten sich den Wunsch des Baggerfahrens auf Großgeräten erfüllen.

Ein guter TagDer Spaßfaktor war groß wie das Spektrum, das den Menschen geboten wurde. Der 21. Ok-tober war in jedem Fall gewinnbringend für alle Beteiligten. Die Tiroler Baubranche – mit ihren über 660 Betrieben samt 14.700 Beschäftigten – gewann vor allem Freunde und die Erkennt-

nis, dass ein Blick hinter die Kulissen für das Publikum oft spektakulärer ist als eine bombas-tische Reality-Show.

Bauen verbindet

Landesinnung Bau TirolMeinhardstraße 14 6020 InnsbruckTel: 05/90 905-1277Fax: 05/90 905-51277www.tirol.bau.or.atLIM DI Othmar KronthalerGF Dr. Heinz Lemmerer

Infobox:

Foto © Innung Tirol

Wolfgang Eichinger von der

Bauindustrie und LIM Othmar

Kronthaler (rechts) begrüßen

zahlreiche Ehrengäste am

Tiroler Bautag 2006.

BAU!MASSIV!, die Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Baumeister und der Herstel-ler mineralisch gebundener Baustoffe, ist er-folgreich im Sportsponsoring unterwegs. Die Tiroler Landesinnung Bau unterstützt als loka-ler Vertreter von BAU!MASSIV! die Volleyball-Mannschaft von Hypo Tirol, die nunmehr zum zweiten Mal in Folge österreichischer Meister wurde.

Lob und FreudeDazu Landesinnungsmeister Othmar Kronthaler, Vorsitzender von BAU!MASSIV!: „Dieser Erfolg freut mich gleich in zweifacher Hinsicht. Ich bin sowohl als Präsident von Hypo Tirol als auch als Vorsitzender von BAU!MASSIV! besonders stolz auf diesen ausgezeichneten Erfolg des Teams.“„Wir sponsern das Team von Hypo Tirol jetzt knapp 6 Jahre, und es rechnet sich. Der Wer-

bewert ist unglaublich hoch, nicht zuletzt wegen der großartigen Leistungen der Mann-schaft. Das BAU!MASSIV!-Logo wurde perfekt platziert und ist gerade bei Fernsehübertra-gungen unübersehbar. Ich kann Sportsponsoring, so wie es die Innung bei Hypo Tirol betreibt, nur weiterempfehlen“, schließt sich auch Heinz Lemmerer, Geschäftsführer der Bauinnung Tirol, dem Lob seines Innungsmeisters an.

BAU!MASSIV! feierte sportliche Erfolge

Fotos © Volleyball Hypo Tirol

Page 43: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �2

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Vorarlberg

Tipps für den Baumeisterarbeitsalltag wurden ebenso zum Besten gegeben wie Einblicke in aktuelle Entwicklungen gewährt – diesmal stand vor allem die Baumaschinentechnolo-gie im Mittelpunkt. Der Ausflug auf den Arl-berg brachte den 70 Teilnehmern zwar wenig Schneetreiben, dafür aber ein umso dichteres Programm, bestehend aus hochkarätigen Vor-trägen zu brisanten Themen. Die ersten drei Tage führte Hans-Georg Thumm in die verschiedenen Ebenen der Kommunika-tion. Mit Rollenspielen und gleichermaßen un-terhaltsamen wie auch lehrreichen interaktiven Aspekten provozierte er mit Fragestellungen wie „Auf dem Bau geht es etwas rauer zu – stimmt das und muss das so sein?“ oder „Wie schaffe ich es, den ganzen Tag kraftvoll und gut gelaunt zu sein?“. Thomas Peter, Geschäftsführer der Landesin-nung Bau Vorarlberg, zeigte sich begeistert: „Thumm lieferte uns wertvolle Tipps für den täglichen Umgang mit unseren Gesprächspart-nern. Zum Beispiel haben wir gelernt, wie man blitzschnell feststellt, welcher Typ vor einem sitzt – auditiv oder visuell. Ein großer Teil un-seres beruflichen Erfolges hängt von der Art und Weise des Gesprächs ab.“ Welch wichtige Rolle die Kommunikation einnimmt, zeigten vor allem die intensiven Diskussionen nach den Vorträgen zum Thema Baumaschinen. Johann Stickler aus der Forschungsabteilung Liebherr beleuchtete die Gesetzesflut bezüglich Arbeits- und Gerätesicherheit, sein Liebherr-Kollege Ro-man Wambacher zeigte Einsparungspotenziale für Bauunternehmen auf und dozierte über die Wichtigkeit effizienten Baumaschinen-Manage-ments. Thomas Esche erläuterte zum Abschluss neue gesetzliche Richtlinien für den Betrieb von Baumaschinen.

Politik trifft BauVerstärkt wurde das hochkarätige Beisammen-sein durch politische Vertreter wie Karlheinz Kopf, Nationalrat und Generalsekretär des Wirt-schaftsbundes, Manfred Rein, Wirtschaftslan-

desrat oder Dieter Egger, Landesrat für Hoch-bau und Wasserwirtschaft. Sie diskutierten mit Johannes Lahofer, Bundesinnungsmeister Bau, über die aktuelle Situation wie auch die Zukunftsperspektiven der heimischen Bauwirt-schaft. Grundtenor der politischen Vertreter: Der Bau kann zufrieden sein. Diese Ansicht teilten aber nicht alle anwesenden Baumeister, sie verwiesen auf die mäßig gute Auftragsla-ge und nicht zufrieden stellende Auslastung der Betriebe. Eine wesentliche Problemzone wurde in der Vergabeproblematik wie auch im Preisdumping geortet. Landesrat Egger: „Das Vergabegesetz wird immer komplizierter. Wir überprüfen bei jedem Projekt die Preisange-messenheit. Ein Knackpunkt liegt aber auch darin, dass wir Projekte längerfristig planen müssen und damit frühzeitiger mit den Aus-schreibungen beginnen können.“Lahofer präsentierte die neuesten Zahlen der österreichischen Bauwirtschaft. Mit vier Pro-zent Plus wurde 2006 eine Bauproduktion von rund 30 Milliarden Euro erwirtschaftet. Auch für 2007 prognostizierte der Bundesinnungsmeis-ter ein Wachstum von drei Prozent. Bezüglich Insolvenzen warnte Lahofer aber vor der viel zu geringen Kapitaldecke, die Unternehmen ins Schleudern bringt.

Wesentliche Impulse durch den BauGeneralsekretär Rein bezeichnete den Bau als wesentlichen Impulsgeber, wobei ihm keiner widersprach. Für Vorarlberg bestätigt Rein eine sehr gute wirtschaftliche Entwicklung, ohne die anstehenden Probleme zu übersehen: „Wir werden für den Erhalt der Wohnbauförderung kämpfen. Doch wir müssen unsere Wirtschaft auch unter den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen betrachten. Es gibt etwa immer mehr Ein-Personen-Haushalte, und wir müssen die massive Überalterung berücksichtigen, die gravierende Kosten bedingt.“ Optimismus versprühen die Politiker jedenfalls gegenüber den geplanten Investitionen für die

kommenden Jahre, auch wenn die neue Regie-rung bereits massive Einsparungen ankündigte – vor allem die ÖBB und Asfinag betreffend. Kein Grund zu verzagen, meint Kopf: „Die neue Regierung hat die Beschäftigung als zentralen Schwerpunkt in ihrem Regierungsprogramm verankert.“ Auch bezüglich Steuerpolitik ist Kopf überzeugt, dass der Weg zu deutlichen Senkungen beibehalten wird. Bezüglich Bil-dung und Ausbildung zeigt sich Kopf begeistert von der neuen Unterrichtsministerin Claudia Schmied: „Sie ist eine hervorragende Manage-rin mit Hirn und Herz.“ Lahofer fordert für den Bau flexiblere Ar-beitszeiten, festgeschrieben in einem Gesetz. Er verwies weiters auf den massiven Facharbei-termangel – und auf die Notwendigkeit, dass der Bau die Kontingente aus den neuen EU-Ostländern früher als vereinbart nutzen darf. Weiters kritisierte Lahofer die Forderung der Bundesregierung nach einer verschuldensun-abhängigen Generalunternehmerhaftung.Nationalrat Kopf nahm die Botschaft mit und versprach, sich für den Bau in allen Belangen massiv einzusetzen. Einig waren sich alle dar-über, dass den Klein- und Mittelunternehmern (KMU) sicher nicht noch ein Mehr an Kosten (erhöhte Lohn-/Nebenkosten) und Bürokratie (Stichwort Schwerarbeiterregelung) aufge-laden werden dürfen – denn das würde die Wirtschafts- und Innovationskraft der Kleinen massiv schwächen.

Mit vollem Schwung ins neue Bau-Jahr

Landesinnung Bau VorarlbergWichnergasse 96800 FeldkirchTel: 05522/305-246Fax: 05522/305-110www.vbg.bau.or.at LIM: DI Franz DrexelGF Thomas Peter

Infobox:

Foto © Zürs Tourismus

Alle Jahre im Jänner

veranstaltet die Vor-

arlberger Innung ihre

Baustudienwoche.

Malerische Landschaft, blauer Himmel, wunderbare Gipfel - man wähnte sich in einem Heimatfilm. Es handelte sich vielmehr um die Baustudienwoche in Zürs, die da im Jänner zelebriert wurde. Zum bereits 36. Mal hatte die Bauinnung Vorarlberg zum regen Gedankenaustausch geladen.

Foto © Innung Vorarlberg

Page 44: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

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1

Merkblatt für die Beförderung von Treibstoffen zu BaustellenStand: 01.07.2003

gültig voraussichtlich bis 31.10.2005

Dieses Merkblatt der Geschäftsstelle Bau der Wirtschaftskammer Österreich gilt für die Beförderung von Dieselöl [UN1202Dieselkraftstoff, 3, III ADR] zur innerbetrieblichen Versorgung von Baumaschinen.

Auf Grund der aktuellen Rechtslage ergeben sich für diese Transporte die umseitig angeführten Möglichkeiten.

Die dieser Übersicht zugrunde liegenden maßgeblichen Vorschriften finden sich im— Gefahrgutbeförderungsgesetz – GGBG, BGBl. I Nr.: 145/1998 i.d.F. BGBl. I Nr.: 61/2003 und im— Europäischen Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße – ADR, BGBl.Nr.:

522/1973 i.d.F. BGBl. III Nr.: 265/2002.

Die Beförderung anderer gefährlicher Güter, wie Kleber, Benzin, Flüssiggas, Bitumen, Farben, Spraydosen, Sprengstoffe, usw. wird in diesem Merkblatt nicht behandelt. Diese Transporte sind — wie auch Spezialfälle für Transporte anderer gefährlicher Güter — im Einzelfall von einer fachkundigen Person zu beurteilen.

Schmieröl, Hydrauliköl, Kühlerfrostschutzmittel, Kalk, Schalöl, Gußasphalt einschließlich Walzasphalt sind im allgemeinen keine gefährlichen Güter. Es wird empfohlen, mit dem Hersteller bzw. Lieferanten Rücksprache zu halten (siehe auch die Angaben in den jeweiligen Sicherheitsdatenblättern).

Erleichterungen für den Transport – „Handwerkerbefreiung“Die in diesem Merkblatt genannten Vorschriften enthalten bestimmte Erleichterungen für die Beförderung gefährlicher Güter in begrenzten Mengen (siehe umseitige Angaben – „Freistellungen“). Zu weiteren Erleichterungen zählt auch die sogenannte „Baustellenbeförderung“ („Handwerkerbefreiung“). Diese Ausnahme kann aber nur in Anspruch genommen werden, wenn der Mitarbeiter das von ihm selbst benötigte gefährliche Gut auf die Baustelle mitnimmt. Die Ausnahme in Anspruch zu nehmen ist unzulässig, wenn gefährliche Güter anderen Mitarbeitern, die auf der Baustelle die Arbeit ausführen, zugestellt werden. Ebenso ist es ohne die Einhaltung der Gefahrgut-Transportvor-schriften unzulässig, gefährliche Güter nicht zu einer Baustelle, sondern beispielsweise zu einem Lagerplatz zu befördern. Auch Beförderungen, die der internen Versorgung des Unternehmens dienen, sind durch die genannte Ausnahmeregelung nicht freigestellt. Es wird empfohlen, diese interne oder externe Versorgung durch Güterbeförderungsunternehmen durch-führen zu lassen.

Die in diesem Merkblatt zusammengefassten Vorgangsweisen beziehen sich ausdrücklich nicht auf die genannte „Hand-werkerbefreiung“, da diese aus den zuvor beschriebenen Gründen in Einzelfällen zu formalen Problemen bei der praktischen Anwendung führen kann. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wird in diesem Merkblatt auf die generellen Freistellun-gen des ADR in Abhängigkeit von den jeweils verwendeten Behältnissen eingegangen.

Weitere Informationen zum Thema Gefahrgutbeförderung können Sie auf der Internetseite der WirtschaftskammerÖsterreich nachlesen (http://wko.at/up...) oder vom zuständigen Referenten der WKÖ Herrn Dipl.-Ing. Dr. Stefan Ebner (Telefon: 01-50105-3303, Telefax: 01-50105-269, Mobil: 0664-8179043) erfragen.

Das vorliegende Merkblatt wurde nach bestem Wissen erstellt, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Verwen-dung dieses Merkblattes schließt Fragen der Haftung und Rechtsverbindlichkeit gegenüber den Autoren aus. AndereRechtsvorschriften, wie Arbeitnehmerschutzvorschriften, Lagervorschriften, Haftpflichtversicherung, usw. bleiben unberührt.

Herausgeber: Geschäftsstelle Bau, 1040 Wien, Schaumburgergasse 20, Tel.: 01/7183737, Fax DW 22, Internet: www.bau.or.atFür den Inhalt verantwortlich: Ing. Michael Twaroch, DI Robert Rosenberger (Geschäftsstelle Bau), DI Dr. Stefan Ebner (WKÖ / Verkehrspolitische Abteilung)

Merkblatt „Transport von Treibstoffen zu

Baustellen“

erhältlich bei 6

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

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tungen

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Baumeisterprüfung

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Bauforschung Österreich

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Risikoreiche Aufträge, unerwartete Wendungen und bö-

se Überraschungen im Zuge der Ausführung kosten viel

Geld und können im schlimmsten Fall für ein Bau-

unternehmen existenzbedrohend sein! Daher ist es beson-

ders wichtig, mögliche Gefahren in der Projektabwicklung

sowie Tücken, Fallen und Besonderheiten der oft vage und

unvollständig formulierten Ausschreibungsunterlagen früh-

zeitig zu erkennen. Nur wenn man sich dieser bewusst ist

und das Risiko abschätzt kann entweder entsprechend an-

geboten werden oder als Folge eines zu hohen Risikos auf

den Auftrag verzichtet werden.

Der vorliegende Folder der Bundesinnung Bau soll zu-

sammen mit der „Checkliste für die Angebotserstellung“

(Beilage) Bauunternehmen als Hilfestellung dienen, um

Ausschreibungsunterlagen auf eben diese Tücken hin zu

analysieren und um von Auftraggebern gerne verwendete,

den Auftragnehmer benachteiligende Besonderheiten und

mögliche Gefahren im Vertrag herauszufiltern.

Eine Überprüfung des Projekts bzw. der Ausschreibungs-

unterlagen in wirtschaftlicher, technischer und rechtlicher

Hinsicht ist für die Abschätzung des Projektrisikos und des

Preisniveaus ebenso erforderlich wie Überlegungen be-

züglich der Projektpartner und der Konkurrenz.

Nur nach Abschätzung der Risiken und bei Bewusstsein

aller lauernden Gefahren, kann ein Unternehmer gezielte

und preislich entsprechende Angebote abgeben.

Das Ziel ist: Gute Aufträge zu guten Preisen!

Ausgenommen von diesen Überlegungen ist selbstver-

ständlich das Legen von Anboten aus rein strategischen

Zwecken, also zum Beispiel zur Markt- und Preisanalyse. n

Gute Aufträge zu guten PreisenGute Aufträge zu guten Preisen

KNOW-HOWAM BAUKNOW-HOWAM BAUA U F O R G A N I S A T I O N K O M M T E S A N

T I P P S U N D T R I C K S Z U R B E T R I E B S O P T I M I E R U N G

A U S G A B E 3 : D E R V E R T R A G S C H E C Ku

Eine Initiative des Baubetriebswirtschaftlichen Ausschusses der Geschäftsstelle Bau.

D A S Z I E L / D I E H E R A U S F O R D E R U N Gu

VertragscheckEinlageblätter für

Ordner

Euro �,6�erhältlich bei �+6

Bauleistungen werden von Auftraggebern immer öfters

als Komplettleistungen gefordert. Der Baumeister muss

deshalb vermehrt als Generalunternehmer (GU) auftreten

und im Zuge der Bauabwicklung andere Firmen (Subunter-

nehmer-SU) beschäftigen. Dabei zeigt sich immer wieder,

dass Leistungen ohne schriftlichen Werkvertrag abge-

schlossen werden, die Schnittstelle Generalunternehmer-

Subunternehmer nur mangelhaft auf die Vertragspflichten

des Generalunternehmers gegenüber dem Bauherrn abge-

stimmt ist oder Leistungspflicht und Entgelt unvollständig

beschrieben ist. Außerdem werden klare Budgets für die

einzelnen Subvergaben mitunter nicht genau definiert.

Mit diesem Folder möchte die Bundesinnung Bau auf

Risken bei der Vergabe von Subunternehmerleistun-

gen hinweisen und mit Vorlagen für Checklisten und Form-

blättern Arbeitsanweisungen für eine organisierte Vergabe

bereitstellen.

u Sicherstellen einer rechtlich einwandfreien Basis: Der

einwandfreie Vertrag ist die Basis für eine erfolgreiche

Abwicklung der Generalunternehmerleistung. Klare

Arbeitsroutinen bei der Ausschreibung und Vergabe von

Subunternehmerleistungen helfen dabei.

u Erkennen des Kostenfaktors: Der Kostenfaktor kann bei

größeren Subgewerken sehr hoch sein und den Bauerfolg

des Gesamtbauwerkes maßgeblich beeinflussen. Beauftra-

gungen ohne definierte Budgetzahlen und freihändige Ver-

gaben ohne Vergleichsangebote können zu erheblichen

wirtschaftlichen Nachteilen führen.

u Dokumentation: Nur die schriftliche Dokumentation und

Abwicklung in Form eines Vertrages verhindert Fehlinter-

pretationen hinsichtlich Baubeginn und Fertigstellung,

Auftragsinhalt, Auftragsumfang und die Zahlungsmodalitä-

ten.

Alles gut vergeben?Alles gut vergeben?

KNOW-HOWAM BAUKNOW-HOWAM BAUA U F O R G A N I S A T I O N K O M M T ’ S A N

T I P P S U N D T R I C K S Z U R B E T R I E B S O P T I M I E R U N G

A U S G A B E 2 : S U B V E R G A B Eu

Eine Initiative des Baubetriebswirtschaftlichen Ausschusses der Bundesinnung Bau.

D I E H E R A U S F O R D E R U N Gu

D A S Z I E Lu

SubvergabeEinlageblätter für

Ordner

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Folder Bauarbeitenkoordi-

nationsgesetz

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Referenzbroschüre Bauindustrie

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Page 45: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

BAU IM SPIEGEL

Geschäftsstelle Bau

Publikationen

Zu bestellen bei:1 Geschäftsstelle Bau

Schaumburgergasse 20, 1040 Wien, Tel: 01/718 37 37-0, Fax: 01/718 37 37-22

2 Österreichisches NormungsinstitutHeinestrasse 38, 1020 Wien, Tel: 01/213 00-0, Fax: 01/213 00-818

3 Österreichischer WirtschaftsverlagBuchhandlung, Wiedner Hauptstrasse 120-124, 1051 Wien, Tel.: 01/546 64 0

4 Landesinnungen Bau

5 Institut für Bauschadensforschung c/oÖsterreichisches ForschungsinstitutFranz Grill-Strasse 5, Arsenal, Objekt 213, 1030 Wien, Tel: 01/798 16 01, Fax: 01/71607-700

6 Homepage der Geschäftsstelle Bau www.bau.or.at

7 Zertifizierung BAU GesmbH, Zitterhofergasse 8/4, 1070 WienTel.: 01/523 87 00, Fax: 01/523 87 37

8 Service GmbH der WKÖMitgliederservice, Fax: 05 90 900/236, E-mail: [email protected]

9 Österr. ForschungsgesellschaftStraße - Schiene - VerkehrKarlsgasse 5, 1040 WienTel.: 01/585 5567-0 Fax: 01/585 5567-99www.fsv.at

10 www.bauevaluierung.at

11 Logix Technologie und Beteiligungs GmbH – Oliver Koch, Reichsratsstraße 15/3, 1010 Wien, Fax: 01/535 30 20, E-Mail: [email protected]

12 www.baumassiv.at Menüpunkt: Service / Broschüren

ÜA-Kennzeichnung von Beton

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Österreichisches Bauevaluierungs-

programm

Mitgliederpreis BI Bau

Vollvers. Euro 1�0,-Update Euro �5,-erhältlich bei 10

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �5

RKS Teil 1Baukontenrahmen

1��2

Euro 25,60erhältlich bei �

RKS Teil 2Kostenstellenplan, Bauerfolgsrech-nung, Zuschlag-

sätze

Euro 5�,60erhältlich bei �

RKS Teil �Bilanz und Kenn-

zahlen im Baubetrieb

Euro ��,60erhältlich bei �

Österreichische Baustoffliste (ÖBSL) 1���

Euro ��,21erhältlich bei 2

Heft 1 zur Bauschadens-

forschung „Beispiele zur Sanierung alter Bausubstanz“

Euro 25,��erhältlich bei 5

Heft 2 zur Bauschadens-

forschung „Schadens-

vermeidung bei Bau-grubensicherungen“

Euro 1�,��erhältlich bei 5

Heft � zur Bauschadens-

forschung „Gedanken zur kurzen Bauzeit“

Euro 6,5�erhältlich bei 5

BaumeisterIng. TR Johannes LahoferIndustriestraße 72120 Wolkersdorf

Geburtsdatum Gültig bis

04.05.1939 05/07

Unterschrift Karten-Nr.

00000001

BAUMEISTERAUSWEIS

bm_ausweis_letzt.qxd 23.06.2004 16:14 Seite 1

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Jahre)

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Aus-/Weiterbildung > Baumeister

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gestalten – Maurer

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Aushangpflichtige Gesetze

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NeujahrA U E W

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101112131415161718

2021222324252627282930

MODIMIDOFRSASOMODIMIDOFRSASOMODIMIDOFRSASOMODIMIDOFRSASOMODIMI

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DIMIDOFRSASOMODIMIDOFRSASOMODIMIDOFRSA

Jänner Februar März

Sonn- und FeiertageUrlaubstage (U) *

Arbeitstage (A)Einarbeitungstage (E) *Abweichung bei “lang/lang/kurz“

für evangelische Arbeitnehmer: 14. KW: lang, 15. KW: kurz

* Urlaubs- und Einarbeitungstage sind individuell festzulegen

L

L

K

Staatsfeiertag

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E W

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L

K

Hl. 3 Könige

U

Chr. Himmelf.

kollektivvertr. Feiertage

L PfingstsonntagPfingstmontag

L

K

MO

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DI15 SA

SOMO

JuniApril Mai

DI

DOMI

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20 07A R B E I T S K A L E N D E R“KURZ/LANG“

(April – November)“LANG/LANG/KURZ“

gemeinsame Empfehlung der Bundesinnung Bau und des Fachverbandes der Bauindustrie

98

10

OstersonntagOstermontag

Fronleichnam

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Kurz-Lang-Kalender

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SchulungsvideoArbeitssicherheit

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BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �6 Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Geschäftsstelle Bau

GeschäftsführungMag.

Manfred KatzenschlagerGeschäftsführer

Tel. 01 / �1� �� �� - 1�eMail [email protected]

Mag.

Michael SteiblGeschäftsführer-Stellvertreter

Tel. 01 / �1� �� �� - 1�eMail [email protected]

Vorstand Bundesinnung Bau

Techn. Rat Senator h.c. Ing.

Johannes LahoferBundesinnungsmeister

Landesinnungsmeister BR h.c. DI

Othmar Kronthalerstellv. Bundesinnungsmeister

Landesinnungsmeister KR Ing.

Hans-Werner Frömmelstellv. Bundesinnungsmeister

Vorstand Fachverband der Bauindustrie

Dkfm. Dr.

Hans Peter HaselsteinerFachverbandsobmann

Gen.Dir. DI

Horst Pöchhackerstellv. Fachverbandsobmann

Generalkonsul Ing.

Dietmar Aluta-Oltyanstellv. Fachverbandsobmann

AssistenzAstrid Weber-SzabolcsAssistenz der Geschäftsführung

Tel. 01 / �1� �� �� - 10Fax 01 / �1� �� �� - 22eMail [email protected]

Sonja SchönAssistenz der Geschäftsführung

Tel. 01 / �1� �� �� - 12Fax 01 / �1� �� �� - 22eMail [email protected]

Sekretariat, Administration

Elisabeth Oriovits

Tel. 01 / �1� �� �� - 1�Fax 01 / �1� �� �� - 22eMail [email protected]

Daniela Adalbert

Tel. 01 / �1� �� �� - 1�Fax 01 / �1� �� �� - 22eMail [email protected]

Reinhard Anton

Tel. 01 / �1� �� �� - 26Fax 01 / �1� �� �� - 22eMail [email protected]

Rebecca BrunnerLehrling

Tel. 01 / �1� �� �� - 26Fax 01 / �1� �� �� - 22eMail [email protected]

Page 47: Jahresbericht 2005 / 2006 BAU IM SPIEGEL - WKO.at

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite �6

BAU IM SPIEGEL

Jahresbericht der Geschäftsstelle Bau | Seite ��

Geschäftsstelle Bau

Rechts- und Sozialpolitik

MMag. Dr.

Christoph Wiesinger

Tel. 01 / �1� �� �� - 1�eMail [email protected]

• Arbeits- und Sozialrecht, allgemeine rechtliche Angelegenheiten• Arbeitszeitflexibilisierung• Gewerberecht• Europarecht• Wettbewerbsrecht• Steuerrecht• Vergabe- und Vertragsrecht• Baumeisterprüfung

Technische Betriebswirtschaft, Ausbildung

DI

Peter Scherer

Tel. 01 / �1� �� �� - 15eMail [email protected]

• Baubetriebswirtschaft• Baukalkulation, EDV• Marketing• Ausbildungswesen• Statistik und Konjunktur• Preis- und Indexwesen• Bausoftware-Messe• Berufswettbewerbe

Technik, Umwelt, Sicherheit und Qualität

DI

Robert Rosenberger

Tel. 01 / �1� �� �� - 16eMail [email protected]

• Bauforschung• Kalkulationsrichtlinie für Planungsleistungen• Technische Normen, Werkvertragsnormen• Standardleistungsbeschreibungen, LB-SW• Erdbau• Bauprodukte-Kennzeichnung• Baurestmassen• Ökologisches Bauen, Energieausweis• Arbeitssicherheit• Qualitätsmanagement

Rechtspolitik

Mag.

Matthias Wohlgemuth

Tel. 01 / �1� �� �� - 25eMail [email protected]

• Vergaberecht• Bauvertragsrecht• Arbeitsgemeinschaften• Internationale Kontakte• Kartell- und Wettbewerbsrecht• Verkehrsrecht• Wohnbauförderung• Vertragsnormen• Europarecht• Handels- und Gesellschaftsrecht

Auf der Homepage der Geschäftsstelle Bau sind die wichtigsten aktuellen Informationen für Baugewerbe und Bauindustrie in übersichtlicher Form unter www.bau.or.at abrufbar. Die Inhalte sind strukturiert in die Fach-bereiche Recht, Technik, Wirtschaft und Aus-/Weiterbildung. Im Bereich „Nur für Mitglieder“ können Rundschreiben-Archive und Informationen zum Auslandsbau herunter geladen werden. Ihr Passwort können Sie beim Webservice der WKO anfordern.Besonders hervorzuheben ist der Bereich „Firmen A-Z“, in dem die Fir-meninformationen der Mitglieder der Geschäftsstelle Bau bis hin zum ge-werberechtlichen Geschäftsführer abgerufen werden können. Dies soll auch für Konsumenten eine Hilfestellung sein, um die Befugnisse von Baufirmen nachlesen zu können.

Unsere Homepage

mit den neuesten

Informationen der

Baubranche finden

Sie unter:

www.bau.or.at

Ihre virtuelle ServicestelleBundesinnung online

www.bau.or.at

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Geschäftsstelle Bau

Brancheninitiativen und Kooperationen der Geschäftsstelle Bau

Kommentare, Zahlen, Fakten, Mitteilungen und Prognosen der Geschäftsstelle Bau

Jahresbericht 2005 / 2006

BAUAUFBAUDie Lehrlingskampagne

der BauverbändeBAUAUFBAU

www.bauaufbau.at