Jahresbericht 2008 association basmati DE

16
Jahresbericht 2008 association basmati

description

Jahresbericht 2008 der association basmati (basmati.ch) in deutsch

Transcript of Jahresbericht 2008 association basmati DE

Jahresbericht 2008 association basmati

Zukunftsfähige Entwicklungshilfe fängt im Kleinen an. Nicht, dass wir etwas gegen grosse Hilfsorganisationen hätten – wir glauben bloss, dass es effektivere Wege gibt, mit Spendengeldern Veränderungen zum Guten zu bewirken und Menschen, Tieren und der Umwelt somit eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

aUTHENTic

Unterricht in einer laotischen Dorfschule

HElP

JaHrESbEricHT «aSSociaTioN baSMaTi» 2008

Editorial / rückblickEine reise von 1000 Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt...im Herbst 2007 traf ich in Zürich meinen Freund und Grafiker andré laubacher. ich wollte ihn darum bitten, mir für ein privates Projekt ein logo zu entwerfen. Es dürfe allerdings nichts kosten, denn der Zweck sei ein gemein-nütziger. ich erzählte ihm von meinem Vorhaben, eine informations- und Werbe-Plattform für kleine Hilfs- und Entwicklungsprojekte in Südostasien im internet aufzubauen. ich erzählte, dass ich nicht mehr zusehen konnte, wie so viele Menschen ihr Geld irgendwohin spenden, wo es in riesigen infrastrukturen versickerte. Und dass mir die art missfiel, wie gewisse organisationen auf Spendenfang gingen. ich erzählte ihm, wie sehr ich es leid war, zuzusehen, wie bei grossen organisationen Unmengen an Gelder verpufften, während kleinere Projekte jedes Jahr aufs Neue Mühe bekunden, ihre kleinen budgets auch nur annähernd erfüllen zu können. Und ich erzählte ihm, wie viel mehr man aus einem Spendenfranken machen kann, wenn man ihn nur am richtigen ort den richtigen Menschen zukommen lässt.andré war sofort Feuer und Flamme für meine idee und wollte weit mehr beisteuern als bloss ein logo. Und so fanden wir uns schon an diesem abend über den Dächern von Zürich sitzend und darüber brütend, wie man aus dieser Plattform etwas Grosses schaffen konnte.Wenige Monate später, im Januar 2008, gründeten wir schliesslich zusammen mit Peter Spycher, einem lang-jährigen Freund und berufskollegen von mir, den Verein «association basmati». Das Hilfswerk war offiziell ge-boren.

…und zukunftsfähige Entwicklungshilfe beginnt im Kleinen.Das Jahr 2008, das erste Jahr der «association basmati», stand klar im Zeichen des aufbaus – und zwar an allen Fronten. Es galt, das kleine Gerüst aufzurichten, hinter dem ich später all die spannenden inhalten aufstapeln wollte. als erstes wurde die Website eingerichtet – das Herz unserer Kommunikation. Dann ersuchte der Ver-ein beim Kanton um Steuerbefreiung. Die Nachricht, dass uns dies gewährt wurde, war für uns ein allererster Meilenstein und gleichsam ein Signal, dass es jetzt ernst galt. Wir begannen, allen möglichen Menschen von unserem Projekt zu erzählen, doch gleichzeitig wollten wir vorsichtig sein, denn noch immer standen wir ganz am anfang, und was basmati anzubieten hatte, schien vordergründig lange als zu dürftig. Wir befanden uns ja, wie erwähnt, erst im aufbau.

Sammlung durch den Vietnam-Krieg zerstörter buddha-Figuren im Wat Si Saket, Vientiane (laos)

Ein weiterer Meilenstein war meine erste recherchereise des Jahres durch Thailand, Kambodscha und Malaysia im Sommer 2008. Es war nach November 2007 die zweite offizielle recherche-reise, die diesen Namen auch verdiente. ich kehrte nicht nur mit einem grossen Sack an Erinnerungen, ideen, Gedanken und Geschichten zurück, sondern auch mit einem überzeugenden und förderungswürdigen Projekt an jedem meiner zehn Fin-ger. Mir wurde nach dieser reise schlagartig bewusst, dass wir erstens auf dem richtigen Weg waren, und wir zweitens das licht basmatis nicht länger unter den Scheffel zu stellen brauchten.Schon zweieinhalb Monate später reisten andré und ich erneut nach asien, diesmal nach laos, wo ich zwölf Monate zuvor einen besuch bei einem Projekt eingefädelt hatte, welches mir persönlich sehr am Herzen lag. Unsere reise führte uns ausserdem nach Kambodscha, wo aber leider vieles unerledigt blieb und so manch an-gesagter besuch buchstäblich ins Wasser fiel. Denn was wegen des Unabhängigkeitstags oder des Wasserfests nicht stattfinden konnte, musste wegen Hochwassers abgesagt werden.Für aussenstehende mag es so aussehen, dass die «association basmati» in ihrem ersten Jahr nur zögerlich auf Touren kam. im Hintergrund allerdings hat sich bereits in diesem ersten Jahr soviel ergeben und entwickelt, dass ich voller Vorfreude in die Zukunft blicke und sicher bin, dass wir aufgrund der sorgfältigen Planung und be-hutsamen aufbauarbeit schon bald erste, reife Früchte ernten können. Wir haben im Team viele ideen gewälzt und entwickelt, wir haben viele wertvolle Kontakte geknüpft, und wir haben eine klare Vision davon entwickelt, was wir mit der «association basmati» eigentlich wollen.in diesem Sinne danke ich allen beteiligten, allen voran andré und Peter für ihre Unterstützung und leidenschaft für basmati, aber auch all denen, die uns von anfang an bestärkten, das Projekt durchzuziehen.

raphaël SurberGründer und Präsident«association basmati» / basmati – authentic help

Von Schatten keine Spur: Die Sonne brennt bereits früh am Morgen

erbarmungslos auf die Minensucher der

FSD lao nieder.

2008 – DiE ScHWErPUNKTE

recherche-reise ii, Juli/august 2008 – Thailand, Kambodscha, MalaysiaDer Schwerpunkt der Sommerreise 2008 lag auf Kambodscha. Geplant waren ursprünglich besuche bei drei Projekten, am Ende waren es sechs. Kambodscha ist in einem unglaublichen und rasanten Wandel begriffen. Was heute gilt, kann morgen bereits wieder anders sein. Das hängt auch damit zusammen, dass unsere Kontakte in Kambodscha allesamt rastlose Gemüter sind, deren arbeitseifer und Enthusiasmus sich kaum je entleert – trotz der schwierigen Umstände zwischen Korruption und nicht endender armut. Der besuch bei der raks Thai Foundation in Nordthailand (chiang Mai) war eine erste begegnung mit einer organisation, deren aktionsradius so breit ist, dass er auf wenigen Zeilen kaum zusammengefasst werden kann. Und schliesslich konnte ich mir mit einem kurzen abstecher nach Pulau langkawi, der nördlichsten der kleinen, vorgelagerten inseln Malaysias einen alten Wunsch erfüllen: Eine erneute begegnung mit einem Haufen «furry friends», die man als Tierliebha-ber augenblicklich ins Herz schliessen muss.

besuchte Projekte– aziza’s Place, Phnom Penh (Kambodscha) | http://www.azizasplace.org– cambodian children’s Fund, Phnom Penh (Kambodscha) | http://www.cambodianchildrensfund.org– chibodia, Udong/Phnom Penh (Kambodscha) | http://www.chibodia.org– EDF Thai, bangkok (Thailand) | http://www.d-pal.org– Future cambodian Fund/Happy Garden center, andoung (Kambodscha) | http://www.futurecambodiafund.org– langkawi animal Shelter and Sanctuary (Malaysia) | http://www.langkawilassie.org.my– Motomedix clinic, Phnom Penh (Kambodscha)– raks Thai Foundation, chiang Mai (Thailand) | http://www.raksthai.org– resource Development international – cambodia rDi-c, Phnom Penh (Kambodscha) | http://www.rdic.org– The Parivartan Project, Phnom Penh (Kambodscha) | http://thepariproject.com

$10 für sauberes Trinkwasser (Wasserfilter-Produktion bei der rDi-cambodia)

Eine Frau wacht über die «beute» eines Tages – wiederverwert-bare abfälle von der Müllhalde Steung Meanchey (Hintergrund)

recherche-reise iii, oktober/November 2008 – laos, KambodschaZehn Tage laos ermöglichten uns, zwei Projekte richtig kennenzulernen, mit denen ich seit den anfängen von basmati im Herbst 2007 in Kontakt stand: der Schweizerischen Stiftung für Minenräumung FSD und EDF lao, ei-nem ableger der thailändischen organisation für bildungs- und Entwicklungsprojekte. Es waren ereignisreiche Tage, die es uns sogar gestatteten, das ambulatorische Spitalwesen des landes auf Herz und Nieren zu prüfen. Mit gutem befund übrigens.ausserdem fanden wir durch die freundlichen Hinweise unserer Kontakte zwei weitere spannende Projekte in laos, die ich mir gerne für 2009 vormerke. Die Tage in Kambodscha waren vor allem geprägt durch den 55. Unabhängigkeitstag und das anschliessende Wasserfest. Da kaum jemand arbeitete und die Schulen fast alle ge-schlossen blieben, fiel ein Treffen nach dem anderen ins Wasser. Da Kambodscha aber auch 2009 auf der agen-da steht, bin ich zuversichtlich, dass wir die ausgefallene recherche schon bald wieder aufnehmen können.

besuchte Projekte– aziza’s Place, Phnom Penh (Kambodscha) | http://www.azizasplace.org– big brother Mouse, Vientiane (lao) | http://www.bigbrothermouse.com– c.o.P.E., Vientiane (lao) | http://www.copelaos.org– EDF lao, Thakek (lao) | http://www.d-pal.org– Motomedix clinic, Phnom Penh (Kambodscha)– resource Development international – cambodia rDi-c, Phnom Penh (Kambodscha) | http://www.rdic.org– Swiss Foundation for Mine action FSD, Vientian/Sepone (lao) | http://www.fsd.ch

Toxic grounds: Mitarbeiter der FSD lao erklären die Vorgehens-weise der Minenräumer auf einem Spielplatz im

laotischen Hinterland

Steuerbefreiung und die Folgen für unsere Spenderim april 2008 haben wir beim Kantonalen Steueramt Zürich unseren antrag auf Steuerbefreiung eingereicht, und ein paar Wochen später hielten wir bereits die offizielle Verfügung in der Hand. Die «association basmati» ist demnach (gemäss art. 61 lit. g StG und art. 56 lit g DbG) von der Steuerpflicht befreit. Dies bedeutet einer-seits, dass Zuwendungen von Privaten oder Firmen an unser Projekt gemäss den jeweils gültigen gesetzlichen bestimmungen von der Steuer abgesetzt werden können. andererseits ist es auch für uns als initiatoren eine grosse Erleichterung, da so auch unsere aufwendungen für basmati nicht mehr von der Steuer belastet werden. Da wir das Projekt mit grösseren beiträgen aus unserer eigenen Tasche finanzieren, bestärkt uns diese Erleichte-rung in unserem Einsatz für das Projekt.Die Steuerbefreiung und weiterführende Überlegungen bezüglich eines effizienten Spendenwesens führten ausserdem dazu, dass wir unsere ursprünglich Haltung revidierten, gemäss der wir Spender anwiesen, ihre Spende wenn möglich direkt an das gewünschte Projekt zu überweisen. Künftig können und sollen alle (Klein-)Spenden in einer Sammelspende bei «association basmati» zusammengefasst werden, um unnötige Kosten für den Einzelspender zu minimieren bzw. ganz zu verhindern. Dem ideal, dass Spenden möglichst direkt und ohne Verlust vom Spender an die Projekte gehen sollen, kommen wir damit noch einen Schritt näher.

Schulkinder beim Fussballspiel im Wat Po, bangkok

Finanzen / SpendensituationDa im aufbaujahr 2008 kein konkretes Spendenmarketing betrieben wurde, gibt es über die Spendensituation an dieser Stelle nicht viel zu berichten. Die aufwendungen für das Jahr 2008 wurden fast ausschliesslich von den drei Gründern von basmati getragen. Zu den aufwendungen zählen zum grössten Teil ausgaben für die recher-che-reisen, daneben wurden 2008 aber auch bereits erste Förderspenden an vier unserer Projekte bezahlt.

Jahresrechnung 2008 (in Schweizer Franken)

ERTRAG

Mitgliederbeiträge 300.00

Spenden 20‘506.35

andere Erträge 54.55

ToTal ErTrÄGE 20‘860.90

AUFWAND

reisespesen 15‘236.95

andere Spesen 0.00

Spenden an unsere Projekte 600.00

Werbung & Produktion 1‘373.06

andere aufwände 376.75

ToTal aUFWÄNDE 17‘586.76

GEWINN 3‘274.14

Spendenkonto: 85-156062-0www.basmati.ch

association basmatiPostfach 78

8182 HochfeldenSwitzerland

T +41 79 303 33 16 www.basmati.ch