Jahresbericht 2008 BUND Hessen

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Der BUND – vor Ort aktiv 2 FREUNDE DER ERDE Das BUND-Jahr 2008 in Hessen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND aktiv

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Jahresbericht 2008 BUND Hessen

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Der BUND –vor Ort aktiv

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F R E U N D E D E R E R D E

Das BUND-Jahr 2008in Hessen

Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland

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Page 2: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Inhalt

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Impressum

Text: Regine Müller unter Mitarbeit von Prof. Hans Ackermann, Martin Alberts, Hans-Jürgen Birkholz, Dr. Ralph Büchler, John Dippell, Dr. Peter Dresen, Sonja Gärtner, Andrea Graf, Cäcilia Habicht, Peter Hering, Stephan Hübner, Jürgen Hutfiels, Susanne Klippert, Hans-Joachim Kretz, Heide-Marie Kullmann, Wohlrad Lang, Otto Löwer, Brigitte Martin, Barbara Michalski, Wolfram Niebling, Andreas Rossa, Zita Sprengard, Nicola Uhde,Dr. Claudia Weiand, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann, Bernd Zürn

Redaktion: Regine Müller

Anhang: Wohlrad Lang

Titelfotos: Almuth Blaich, BUNDjugend, Guido Hahn, Hartmut Kullmann, Herwig Winter

Layout: Julia Beltz

Druck: mt Druck, Neu-Isenburggedruckt auf 100% Recyclingpapier

BUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im März 2009

Vorwort 3

Artenschutz 4

Biotop- und Landschaftspflege 8

Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen 13

Umweltbildung 16

Ausflüge und Geselligkeit 19

BUNDjugend 21

Artenschutz 26

Biotopschutz 28

Energie 30

Gentechnik 32

Öffentlichkeitsarbeit 33

Der Landesvorstand – teamorientiert, kompetent und engagiert 34

Die Arbeitskreise im BUND Hessen 35

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen 36

Einnahmen und Ausgaben 2008 35

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2008 37

Der BUND –vor Ort aktiv

Der BUND –hessenweitaktiv

Page 3: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

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Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben in unserer Jahresbroschüre wieder eine Auswahl der vielfältigen Aktivitäten desBUND in Hessen für Sie zusammengestellt. Wir zeigen einen Ausschnitt des großen Engagements der BUND-Aktiven vor Ort, in den Arbeitskreisen und im Landesvorstand.

Ob beim Schutz für Wanderfalken durch Brutkastenpflege in einem Kirchturm in Viernheimoder beim Bau eines „Insektenhotels“ in Frankfurt, ob bei der Kartierung von Streuobstwiesenin ganz Hessen oder durch tatkräftige Mitarbeit beim Amphibienschutz in Bensheim, vieleBUND-Mitglieder engagierten sich für die Bewahrung der Natur in Hessen, um die es sonstdeutlich schlechter bestellt wäre.

Mit Infoständen bei Burgfesten und auf Messen, mit Spaziergängen für Naturschutz undsanftem Tourismus oder mit der Kindergruppe der Natur auf der Spur – BUND-Aktive zeigten,was es in der Natur zu entdecken gibt und gaben Tipps für alle, die selbst etwas für Natur undUmwelt tun wollen.

Doch auch die Geselligkeit und das Gemeinschaftserlebnis kamen nicht zu kurz: Zur humorvollen und geistreichen Unterhaltung beim amüsanten Nostalgie-Kabarett ludder Ortsverband Runkel ein, 500 Jahre alte Eichen im Reinhardswald waren das Ziel einergeführten Wanderung des Ortsverbandes Schwalm-Eder-Süd.

Mehr als 40 jugendliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten viel Spaß beim 8-tägigenEine-Erde-Camp der BUNDjugend in der Burgruine Lißberg. Auch der Wettbewerb Naturtage-buch für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren fand wieder großen Zuspruch. 36 Kinder reichtenihre in einem Buch festgehaltenen Entdeckungen und Beobachtungen ein.

Der Schutz der bedrohten Wildkatze war auch in 2008 ein wichtiges Thema. Besonders beliebtwar der „Wildkatzentag“ beim 150jährigen Jubiläum des Frankfurter Zoos. Die vielen Besuche-rinnen und Besucher konnten sich am BUND-Infostand ausführlich über die Schutzkampagneinformieren.

Unser Dank gilt allen Aktiven für ihr großes Engagement bei den vielen Projekten und Aktionenvor Ort, die sie mit Fantasie und Sachkenntnis umgesetzt haben.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichtes 2008.

Brigitte Martin und Jörg Nitsch Michael RothkegelVorstandssprecher Geschäftsführer

Vorwort

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Der BUND –vor Ort aktiv

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Das Wandern ist der Falken Lust(Ortsverband Viernheim)

Noch sind die vier jungen Wanderfalken unbehol-fen bei der Jagd auf ihre fliegende Beute. Bettelndfliegen sie ihren Eltern hinterher und üben ihre er-sten Stöße an Beutetieren, die ihnen von den Alt-vögeln in der Luft zugeworfen werden. Bald jedochwerden die Jungvögel selbstständig, zerstreuen sichin alle Himmelsrichtungen und gehen – ihrem Na-men getreu – auf Wanderschaft. Bereits jetzt aberbestaunen die Viernheimer ihre gefiederten Gästewährend ihrer pfeilschnellen Flüge.

„Wir können stolz darauf sein, dass diese schönenund immer noch seltenen Vögel sich in unserer Hei-matstadt angesiedelt haben“, freut sich BUND-Vor-sitzender Dr. Peter Dresen. Ende der 90er Jahre hat-te der Mannheimer Naturschutzbeauftragte Dr. Ger-hard Rietschel den Anstoß dazu gegeben, in einemKirchturm der südhessischen Stadt einen Brutka-

sten anzubringen. Dieser wurde auch sofort ange-nommen und in den letzten Jahren vom BUND-Ortsverband „in Schuss gehalten“. Nach mehrerenerfolgreichen Bruten zeigten die Falkeneier leiderin den letzten 3 Jahren kein Leben – vermutlich aufGrund von Störungen während der Brutzeit. Um sogrößer war die Freude, als die Altvögel auch 2008wieder auf dem Turm brüteten und Ende April gleichvier gesunde Jungvögel schlüpften.

Wanderfalken haben etwa die Größe von Raben-krähen, wobei die weiblichen Tiere größer undschwerer als die männlichen sind. Die Spannweiteihrer Flügel beträgt etwa 1 Meter. Typisch sind diebreit angesetzten, spitzen Flügel, der mittellangeSchwanz sowie der schnelle Flug mit flachen Flü-gelschlägen. Zur Jagd stoßen die Greifvögel mit ho-her Geschwindigkeit auf ihre Beute – Vögel bis zuTaubengröße – hinab. Gefährdet sind die faszinie-renden Tiere vor allem durch illegales Aushorstenund die Verkleinerung ihrer Lebensräume.

In Viernheim sind die fliegenden Gäste hoch will-kommen und alle Bürger hoffen, dass die prächti-gen Vögel auch 2009 ihrer Stadt die Treue haltenwerden.

Artenschutz

• Ansprechpartner des BUND Viernheim: Dr. Peter Dresen, Tel. (0 62 04) 7 53 88, E-Mail: [email protected].

• Informationen über Wanderfalken bietet die Homepage www.ag-wanderfalken.de der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Heidelberg.

Der junge Wanderfalke fühlt

sich wohl auf dem Viernhei-

mer Kirchturm.

Foto: Dr. Peter Dresen

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Von Hoteliers und ihren Gästen(Ortsverband Frankfurt-West)

Brrrmmm, eine Hummel nimmt schwer mit Pollenbeladen die Kurve und fliegt auf ihr „Zimmer“ im„Insektenhotel“ zu. Und da: Eine Mauerbiene brei-tet ihre Flügel aus und setzt an zum Ausflug in dieschon leicht wärmende Morgensonne.

Ja, das „Insektenhotel“ hat viele Gäste und wer sichZeit nimmt, sie eine Weile zu beobachten, kannleicht feststellen, wer welche „Zimmer“ bevorzugt.Gibt es doch solche mit unterschiedlichen Durch-messern und in verschiedenen Materialien, wie Holz,Stroh, Lehm- und Mauerziegeln.

„Gastgeber“ ist der BUND-Ortsverband Frankfurt-West. Dessen aktive Mitglieder übernahmen die Auf-gabe, ein „Insektenhotel“ – als Teil des Sossenhei-mer Obstpfades im Frankfurter GrünGürtel – auf-zustellen und zu pflegen. Beim Aufbau halfen Mit-arbeiter der Werkstatt Frankfurt e.V. tatkräftig mit.Diese erstellten quasi den „Rohbau“ und veranker-ten ihn fest am vorgesehenen Standort. Der „In-nenausbau“ wurde dann von den BUND-Mitglie-dern Karl Walderbach, Hans-Joachim Kretz undAndreas Müller durchgeführt, so dass das „Insek-tenhotel“ im Sommer 2008 bezogen werden konn-te. Zum Schluss wurden noch informative Tafelnvom Ortsverband angebracht, um die interessiertenSpaziergänger über den Sinn des Hotels aufzuklären.

Wildbienen sind durch den Rückgang ihrer natür-lichen Lebensräume wie Hecken, Streuobstwiesenund Totholz sowie durch die Verwendung von Pe-stiziden gefährdet. Sie sind jedoch unentbehrlichzur Bestäubung von Obstbäumen und weiterenPflanzen. Daher stehen sie in der BRD seit 1980 un-ter gesetzlichem Schutz. Die meisten unserer Wild-bienen leben als „Einsiedlerbienen“ (Solitärbienen),die – im Gegensatz zu unseren Hausbienen – keineVölker gründen. Das Weibchen legt Eier in einerartspezifischen Höhle ab, stattet diese mit Nahrungfür die später schlüpfenden Larven aus und ver-schließt daraufhin die Höhle.

Auch Sie können etwas für unsere einheimischenWildbienen tun, indem Sie naturgemäß gärtnern(und wenn es nur auf dem Balkon ist), auf Pestizi-de verzichten oder gar selbst „Hotelier“ werden. Undwenn Sie im Rhein-Main-Gebiet wohnen, unter-nehmen Sie doch mal einen Ausflug ins Sossen-heimer Unterfeld mit seinem Obstpfad, an dessenStation 15 das „Insektenhotel“ steht. Vielleicht ha-ben dann auch Sie Ihre Freude am Brummen undSummen von Hummel und Co.

Das „Insektenhotel“ des BUND-Ortsverbandes Frankfurt-West bietet „Zimmer“ für viele unter-

schiedliche Gäste.

Foto: Hans-Joachim Kretz

Der BUND –vor Ort aktiv

• Ansprechpartnerin des BUND-Ortsverbandes Frank-furt-West: Gabriele Rauch, Tel. (0 69) 38 99 66 11, E-Mail: [email protected].

• Literatur: „Das Insektenhotel“ von Wolf Richard Günzel ist zum Beispiel im BUNDladen, Am KöllnischenPark 1, 10179 Berlin oder [email protected] unter der Bestellnummer 39.266 für 14,– € erhältlich.

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Der BUND –vor Ort aktiv

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Kein Job für Langschläfer(Ortsverband Bensheim)

Über 50.000 Amphibien! Diese stolze Zahl an Tie-ren haben die Aktiven des BUND Bensheim (KreisBergstaße) gemeinsam mit dem NABU seit 1984vom Schutzzaun einer Straße zu ihren Laichge-wässern auf der anderen Straßenseite transportiert.Frühaufsteher setzten sich auf diese Weise für denSchutz von Erdkröte, Kreuzkröte, Knoblauchkröte,Springfrosch, Grasfrosch, Grünfrosch, Bergmolchund Teichmolch ein.

Der Zaun wurde auf Initiative der Naturschutzver-bände 1983 durch die Jugendberufshilfe Lampert-heim errichtet und aus Naturschutzmitteln desKreises Bergstraße finanziert. Seither wird die An-lage von BUND und NABU betreut und alljährlichvor der Amphibiensaison repariert. Dabei entste-hende Kosten trägt die Stadt Bensheim aus ihremNaturschutzhaushalt.

Um die Amphibien umzugewöhnen wurde 1997auf der Straßenseite ihrer Winterquartiere ein Er-satzlaichgewässer angelegt, das die Tiere gut an-nahmen. In Folge der feuchteren Witterung ver-mehrten sich jedoch Springfrösche und insbeson-dere Teichmolche so stark, dass die Naturschützerin den letzten Jahren eine höhere Zahl dieserLurcharten am Krötenzaun fanden als in den Acht-zigern. Auch wandern die älteren Kröten und Frö-sche immer noch zu ihren Ursprungsgewässern aufder anderen Straßenseite (Kröten können bis zu 35Jahre alt werden!).

Während der Wandersaison von Anfang März bisMitte April wird der Zaun geschlossen, damit Krö-ten und Molche nicht auf der Straße überfahrenwerden. Der Zaun leitet die Amphibien in einge-grabene Eimer, die die Naturschützer in den frühenMorgenstunden leeren. Bevor sie die Tiere zu ihrenLaichgewässern tragen, werden sie gezählt - unddas bereits seit 1984! Dadurch können langfristigeBestandsentwicklungen von Amphibien analysiertwerden. Mal schauen, wann die nächsten 50.000voll sind!

Artenschutz

• Ansprechpartner des BUND Bensheim: Bertram Blaich, Tel. (0 62 51) 7 75 43 oder Andreas Rossa, [email protected].

Springfrosch

Foto: Almuth Blaich

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„Sommerfrischler“ gesucht (Ortsverband Flörsheim)

Nun können sie kommen, die gefiederten Sommer-gäste des BUND Flörsheim. Gleich sieben Stor-chenmasten samt Nisthilfen stehen ihnen auf Flörs-heimer Gebiet (Main-Taunus-Kreis) zur Verfügung.In drei Aktionen und bei zum Teil eisigem Ostwindhatten Roland Nußbaumer, seine beiden TöchterFranka und Wanda, Bernd Lauck, Jürgen Stolpe,Bernd Zürn, Georg Jost sowie Reinhold und Cäci-lia Habicht mit Maschineneinsatz und körperlicherSchwerstarbeit die Storchenmasten an Ort und Stel-le und anschließend in die Vertikale gebracht. Dabraucht man wirklich kein Fitness-Studio mehr!

Da die Weißstörche früher in der Region gelebt undgebrütet haben, begann der BUND vor einigen Jah-ren mit der Wiederansiedelung und stellte fünfNisthilfen auf. Und tatsächlich: Insgesamt fünf Bru-ten mit jeweils drei Jungen gab es seit 2004 auf ei-nem der errichteten Horste. Auch 2008 konnten wie-der drei Jungstörche beringt werden. Die erfolgrei-che Wiederansiedelung hatte unvorhersehbare Fol-gen: Ein Flörsheimer Landwirt wünschte sich zweisolcher Storchennester auf seinem Aussiedlerhof.Die Aktiven des BUND kamen diesen Wünschengern und mit großem Einsatz im Dezember ver-gangenen Jahres nach. Zusätzlich bauten sie vierweitere Horste und befestigten sie an Masten, diedas Naturschutzhaus Weilbach dieses Jahr aufstel-len will. Ein fünfter Mast ist von der Kreisstadt Hof-heim geplant. Und so stehen nun sieben und imSommer voraussichtlich fünf weitere Storchenma-sten in der Region und warten auf ihre geflügelten„Sommerfrischler“.

Neben dem Aufstellen der Storchenmasten gehör-ten 2008 zu den Arbeiten der Flörsheimer BUND-Mitglieder die Pflege von Streuobstwiesen, die Wei-terführung der Renaturierung von Teilen des Main-ufers, die Beringung von 22 jungen Steinkäuzen,der Umbau eines ehemaligen Wasserreservoirs zueinem Fledermausquartier und – last but not least– die Betreuung der „BUND-Spechte“, der Kinder-und Jugendgruppe des Ortsverbandes Flörsheim.

Die zwei vom BUND Flörsheim im Dezember 2008 aufgestellten Storchenmasten

und zwei der jungen Helferinnen.

Foto: Jürgen Stolpe

Der BUND –vor Ort aktiv

• Ansprechpartner: Bernd Zürn, E-Mail: [email protected], Tel. (0 61 45) 3 26 66.

• Homepage des BUND Flörsheim: vorort.bund.net/floersheim

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Der BUND –vor Ort aktiv

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• Weitere Informationen über die Aktivitäten des Ortsverbandes erhalten Sie im Internet unter www.bund.net/rockenbergoder in der Landesgeschäftsstelle des BUND Hessen, Tel. (0 69) 67 73 76-0.

Biotop- und Landschaftspflege

Blütenzauber und goldener Saft(Ortsverband Rockenberg)

Im April ist es wieder soweit: Ein weißer Blüten-zauber überzieht die Streuobstwiese der BUND-Gruppe Rockenberg (Wetterau). In dieser Zeit ent-faltet die Natur der Wiese ihre volle Pracht: Bienenund Hummeln schwärmen aus, Schmetterlinge tan-zen durch die Lüfte und die Vögel zwitschern umdie Wette.

Auf der 1,7 ha großen Fläche, die dem BUND vonder Gemeinde überlassen wurde, wachsen etwa 130hochstämmige Apfel-, Birn- und Kirschbäume imAlter von 40 bis 60 Jahren. Seit vielen Jahren be-treuen etliche kleine und große Aktive aus Rocken-berg die Streuobstwiese. Zweimal im Jahr lassen siedie Fläche von einer kleinen Rhönschafherde ab-weiden. Diese Pflege führt zu einer blütenreichenWiese, auf der auch einzelne Büsche wie Rosen undHolunder erhalten bleiben. Baum-Paten und BUND-Mitglieder schneiden die Obstbäume fachgerecht.Damit die Wiese nicht überaltert, pflanzen sie jun-ge Bäume regionaler Sorten nach.

All das trägt dazu bei, dass die Fläche heute ein Pa-radies für Tiere ist: Nicht nur Fuchs und Dachs, Haseund Reh sind auf der Streuobstwiese zu Gast. DerNeuntöter nutzt Rosengebüsche als Sitzwarten. Inden „Lesesteinhaufen“ finden Eidechsen und Blind-schleichen Unterschlupf. Die Baumhöhlen werdenvon Steinkäuzen und Hornissen genutzt, auf derWiese gibt es viele verschiedene Ameisenarten. DieKräuter und Blumen locken die verschiedenstenSchmetterlinge an, so auch den eleganten Schwal-benschwanz. Mit Spenden wurden einige Kleinge-wässer für Frösche und Kröten wiederhergestellt,so dass im Frühjahr auch ein Froschkonzert zuhören ist.

Im Herbst zur Erntezeit gibt es das Kelterfest, beidem Kinder und Erwachsene gemeinsam frischenSaft pressen und verkosten können. Der Rest wirdin regionalen Keltereien verarbeitet; vom „Süßen“erhalten Kindergärten und die Gemeindeverwaltungeinige Liter, um die Schätze der Region kennen zulernen und zu genießen.

Doch nun ist erstmal Zeit für das Blütenfest, dasAnfang Mai stattfindet. Für die Kinder gibt es Spielund Spaß, für die Erwachsenen viele Informationenrund um das BUND-Projekt Streuobstwiese. Im An-gebot sind außerdem Produkte aus der Region,natürlich ausschließlich mit dem Label „ohne Gen-technik“. Damit Vögel und andere Tiere nicht beimBrutgeschäft gestört werden, findet das Fest auf demangrenzenden Feldweg statt, von dem die Feiern-den das Auge über „ihre“ wunderbare Streuobst-wiese schweifen lassen können.

Auch bei Minusgraden! BUND-Mitglieder aus Rockenberg

pflegen ihre Obstbäume mit viel Engagement.

Fotos: Norbert Röstel

Und so sieht es dann

im Frühling aus:

Blütenzauber in Rockenberg.

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Oasen im Asphalt (Ortsverband Frankfurt-Süd)

Kräftiges Rosa, zartes Lila, leuchtendes Gelb, strah-lendes Weiß und ätherisches Blau – so lachen unsdie Wiesen in Frankfurt-Süd an. Wir bewundernKarthäusernelke, Ackerwitwenblume, Hornklee, Mar-gerite, Wiesensalbei, Glockenblume und viele an-dere. Sie wachsen neben dem Asphalt einer Haupt-verkehrsstraße und in der Wendeschleife einerStraßenbahnlinie. Gesät, gepflanzt oder als Pflanz-matte verlegt wurden sie seit 2000 im Rahmen derLokalen Agenda 21 unter der Leitung des BUNDFrankfurt-Süd, der sie auch weiterhin betreut.

Heute – an einem sonnigen Tag im Mai – zeigt unsJohn Dippell, der Vorsitzende des BUND-Kreisver-bandes Frankfurt und Mitinitiator der Aktion diekleinen Oasen mitten in der Stadt. Er erklärt uns,dass die 5 verschiedenen Wiesen – je nach Stan-dort – unterschiedliche einheimische Arten beher-bergen und warum die biologische Vielfalt auch immenschlichen Siedlungsgebiet wichtig ist. DiePflanzen vermehren sich selbst und sind einebeliebte Weide bei Hummeln und Schmetterlingen.Aus diesem Grunde werden die Wiesen auch nurzwei Mal im Jahr gemäht. Die Blumenwiesen sindnicht zuletzt ein ästhetischer Genuss, der bei vie-len Menschen das Interesse an Flora und Faunaweckt.

Der BUND –vor Ort aktiv

• John Dippell würde gerne noch weiteres monotones Straßenbegleitgrün in bunte kleine Paradiese um-wandeln und damit der Natur ein Stückchen Stadt zurückgeben. Er freut sich über Blumenfreundinnen und –freunde, die ihn dabei unterstützen. Tel. (0 69) 63 5317.

So wunderschön sind die Wiesen des BUND.

Hier Margeriten und Karthäusernelken.

Fotos: Regine Müller

John Dippell zeigt den Teilnehmern des Spaziergangs einige

Blumen, die auf den vom BUND betreuten Wiesen wachsen.

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Der BUND –vor Ort aktiv

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Eine Augen- und Insekten„weide“(Ortsverband Kirchhain)

„Kirchhain blüht“ – so lautet das Motto eines Ge-meinschaftsprojektes von BUND, Hessischem Bie-neninstitut und der Stadt Kirchhain. Ringelblumen,Schmuckkörbchen, Kokardenblumen, Natternkopfund viele andere Blumen erfreuen nun die Kirch-hainer Bürger und bilden zugleich eine wichtigeNahrungsgrundlage für Hummeln, Schmetterlingeund weitere Insektenarten.Die Stadt Kirchhain liegt in einer abwechslungsrei-chen, kleinräumig geprägten Landschaft. Insbe-sondere die intensive und einseitige Bewirtschaf-tung der landwirtschaftlichen Flächen trägt jedochdazu bei, dass sich das Blütenangebot für Insektenin den letzten Jahrzehnten massiv verschlechterthat.

Ermutigt durch die Vorschläge des NetzwerksBlühende Landschaft nahmen sich der Ortsverbanddes BUND und das in Kirchhain ansässige Hessi-sche Bieneninstitut vor, die Blütenverarmung insöffentliche Bewusstsein zu rücken sowie Blumen-reichtum und -vielfalt im innerörtlichen Bereich zuvergrößern. Gesagt, getan: Auf Anregung der bei-

den Organisationen ließ die Stadt Kirchhain Blu-menmischungen auf drei Grünflächen (zweiStraßenränder an Einfallstraßen der Stadt und einekleine Obstwiese im Stadtkern) aussäen, um ersteErfahrungen zu sammeln. Ab Anfang Juli boten die Wiesen ein buntes Far-benspiel und waren für die Bürger im wahrsten Sin-ne des Wortes eine Augenweide. Zugleich wurdensie ihrer Funktion als Insektenweide gerecht – ge-rade in Zeiten, in denen die intensiv landwirt-schaftlich genutzten Flächen keine Nahrung mehrbieten.

Besonderen Wert legten der BUND und seine Part-ner auf die Aufklärung der Bürger durch Faltblät-ter und Informationsveranstaltungen. Im Rückblickbetrachtet hat sich der vorsichtige Beginn auf dreikleinen, aber sorgfältig angelegten „Probeflächen“als sinnvoll erwiesen. Weil diese über viele Mona-te attraktiv ins Auge sprangen, wurde sehr viel Auf-merksamkeit geweckt und eine Lawine von Anfra-gen nach Saatgut und geeigneten Pflegemaßnah-men ausgelöst. So hofft der BUND Kirchhain aufeinen Schneeballeffekt, durch den das Projekt eineökologisch relevante Größenordnung erhalten kann. Für dieses Jahr hat die Stadt bereits signalisiert, dasssie die erfolgreiche Aktion fortführen und auswei-ten will. Es wurden bereits weitere markante Flächenausgewählt, um Kirchhains Ruf als blühende Stadtzu festigen.

Biotop- und Landschaftspflege

• Möchten auch Sie gerne etwas für Hummeln und Co. tun? Dann säen Sie im Garten, auf dem Balkon oder auch auf dem Fensterbrett Schmuckkörbchen, Kapuzi-nerkresse, Blaukissen, Wicken oder andere Arten, die den Insekten Nahrung bieten. Tipps für naturnahes Gärtnern finden Sie u.a. in der Broschüren „LebendigerBalkon“ und „Insekten in Gärten“, die Sie beim BUNDladen, [email protected], Tel. (0 30) 2 75 86-480 für je 2,20 € plus Versand erhalten.

• Ansprechpartner des BUND Kirchhain sind Dr. Ralph Büchler, Tel. (0 64 22) 18 38 undZita Sprengard, Tel. (0 64 22) 31 76.

• Weitere Informationen zum Artikel im Internet: www.bieneninstitut-Kirchhain.de, www.blumenstadt.eu, www.bluehende-landschaft.de

Blumenpracht statt monotonem Rasen: Da freuen sich Menschen und Insekten gleichermaßen.

Foto: Zita Sprengard

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Der BUND –vor Ort aktiv

Von Streuobstwiesen undleckeren Früchtchen(Ortsverband Oberursel/Steinbach)

Wissen Sie, was eine Schafsnase ist? Ja, natürlichdas Riechorgan eines blökenden Tieres. Aber diesist nicht gemeint, sondern eine alte Apfelsorte, dieihren Namen der tiernasenähnlichen Form verdankt.Die Früchte sind in unreifem Zustand von grünli-cher Farbe, die bei Reife in ein rötliches Braun über-geht, und eignen sich besonders gut für die Her-stellung von Saft und Apfelmus.

Schafsnasen, Gelbe Edeläpfel, Boskoop, Goldpar-mäne und ihre „Verwandten“ lachten mit ihrem vonGrün über Gelb bis Rot changierenden Farbenspieldie Besucherinnen und Besucher des FairFestivalsin Oberursel an. Wie diese alten Sorten wohlschmecken? „Ja, einfach zugelangt und probiert“,so lautete die Ermunterung der BUND-Standbeset-zung. Heide-Marie Kullmann, Frauke Vens-Cappellund ihre Kolleginnen und Kollegen der Ortsver-bände Kronberg, Usingen und Wehrheim nutztendie Gelegenheit und wiesen auf die Bedeutung derStreuobstwiesen mit ihren alten Apfelsorten hin.Denn wo eine Schafsnase steht, ist vielleicht auchein Steinkauz, der sich in alten Baumhöhlen wohlfühlt, nicht weit. Die hessischen Streuobstwiesen

mit ihrem Artenreichtum sind schützenswerte Klein-ode unserer Heimat. Deshalb führt der BUND zurZeit eine Kartierung dieser wertvollen Flächen durch– siehe auch Seite 28.

Doch zurück zum FairFestival: Dieses wurde im Sep-tember 2008 in Oberursel von ehemaligen Teilneh-merinnen und Teilnehmern des europäischen ent-wicklungspolitischen Bildungsprogramms GLEN ge-meinsam mit dem Eine-Welt-Verein-Oberursel rundum das Thema „nachhaltiger Konsum“ organisiertund mit zahlreichen interessierten Besuchern ge-feiert. Es gab einen Frühstücksbrunch mit Trans-fair- und regionalen Bio-Produkten, darunter auch10 Kisten leckerer Apfelsaft von Streuobstbäumen,den der BUND-Landesverband gespendet hatte. Zu-dem wurden Workshops zum Veranstaltungsthemaund Kulturelles angeboten. Auch BürgermeisterHans-Georg Brum, selbst BUND-Mitglied, schautevorbei. Alles in allem ein gelungenes Fest, das demBUND eine gute Gelegenheit bot, sich und seine Ak-tivitäten vorzustellen.

• Der BUND Oberursel/Steinbach freut sich über Helfer beim Schutz der Streuobstwiesen und anderen Aktivitäten. Ansprechpartnerin: Frauke Vens-Cappell, Tel. (0 61 71) 7 59 81.

Hier liegt sie ausgebreitet

zum Kosten, die Pracht der

alten Apfelsorten.

Foto: Hartmut Kullmann

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Der BUND –vor Ort aktiv

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Vierbeinige Landschaftspfleger (Kreisverband Limburg-Weilburg)

Dickes, zotteliges Fell, geschwungene Hörner undein guter Appetit: das zeichnet die Heidschnucken– die vierbeinigen Landschaftspfleger des BUND –aus. Sie grasen am Mensfelder Kopf und tragen sozur naturnahen Pflege dieser wertvollen Flächenbei.

Der Kreisverband Limburg-Weilburg betreut seit ei-nigen Jahren das etwa 37 Hektar große Gebiet inZusammenarbeit mit einer Naturschutzstiftung. ImHerbst kaufte er mit finanzieller Unterstützung deshessischen Umweltministeriums 25 Heidschnucken.BUND-Mitglied Peter Fritz, der von Beruf Schäferist, kümmert sich nun ehrenamtlich um die kleineHerde. Sie frisst aufkommendes Gestrüpp und jun-ge Bäumchen und sorgt so dafür, dass die Land-schaft offen bleibt und seltene Heiden und Mager-rasen erhalten werden. Denn hier gibt es eine an

• Fragen zur Landschaftspflege der etwas anderen Art und zu weiteren Projekten des Kreisverbandes beantwortet gerne der Vorsitzende Gerd Zimmermann, Tel. (0 64 82) 17 73, E-Mail: [email protected].

Von links nach rechts: Schäfer Peter Fritz, Gerd Zimmermann

(Vorsitzender des Kreisverbands Limburg-Weilburg),

Karl-Winfried Seif (Staatssekretär im hessischen Umweltmini-

sterium) und Dr. Jörg Rau (stellvertretender Vorsitzender und

Kassierer des Kreisverbands) – und ein Teil der vierbeinigen

Landschaftspfleger.

Foto: Hermann Maxeiner

diese Verhältnisse angepasste seltene Flora und Fau-na, wie zum Beispiel den wunderschönen Schwal-benschwanz oder den Neuntöter, der offene Berei-che mit niedrigem oder kargem Bewuchs und ein-zelne Hecken für Nistbau und Ansitzjagd benötigt.

In den Wintermonaten werden die Flächen rund umden Mensfelder Kopf zusätzlich von Zweibeinerngepflegt. Die aktiven Mitglieder des KreisverbandesLimburg-Weilburg roden Schwarzdorn, schneidenalte Obstbäume, pflanzen neue nach und bringenNistkästen für die artenreiche Vogelwelt an. Danachüberlassen sie die Landschaftspflege wieder den gra-senden Vierbeinern, die sich am übrig gebliebenenGestrüpp gütlich tun.

Neuntöter-Weibchen füttert Junge.

Foto: Herwig Winter

Biotop- und Landschaftspflege

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Der BUND –vor Ort aktiv

Die Natur ertasten (Ortsverband Königstein-Glashütten)

Was ist denn das? Die Oberfläche fühlt sich glattan und das ganze „Ding“ schmeichelt rundlich derHand. Ja, gar nicht so leicht zu erraten, was sich dain dem Fühlkasten verbirgt, wenn man nicht dieAugen zu Hilfe nehmen kann. Aber das ist es ja ge-rade: Natur mal mit dem Tastsinn zu erkunden, zurätseln, was man gerade fühlt und so auf ganz-heitliche Weise wahrzunehmen.

Reichlich Gelegenheit dazu gab es am BUND-Standauf dem traditionsreichen Burgfest, das bei strah-lendem Wetter wie jedes Jahr Anfang August in Kö-nigstein gefeiert wurde. Die BUND-MitgliederDr. Claudia Weiand, Thomas Gerber und GabrielaTerhorst hatten einen Fühlkasten mit Bucheckern,Kiefernzapfen, Wildschweinfell, dem „halbrunden,glatten Ding“ und vielem anderen aufgebaut. Dielustigen Diskussionen zwischen Eltern und Kindernüber den ertasteten Inhalt sorgten für gute Launeam Stand. Herr Schwed vom Forstamt Königsteinund die Betreuer des BUND – darunter auch etlicheJugendliche – gaben Hilfestellung und beantwor-teten viele Fragen. Ergänzt wurden die Fühlkästendurch viele Präparate, die mit dem Binokular (fürbeide Augen eingerichtetes Mikroskop) betrachtetwerden konnten. Fasziniert bewunderten große undkleine Besucher zum Beispiel die feine Struktur ei-nes Schmetterlingsflügels.

Auf diese Weise verbanden die Mitglieder des BUNDKönigstein-Glashütten Öffentlichkeitsarbeit mit Um-weltbildung. Denn je besser die Menschen die Na-tur kennen, desto mehr lernen sie ihren Reichtumschätzen und achten.

So, jetzt wollen Sie sicherlich noch wissen, was das„halbrunde, glatte Ding“ ist. Gehen Sie mal im Waldan einen alten, umgestürzten Baum, da können Siees fühlen und auch sehen (aber bitte nicht entfer-nen): Es ist ein Baumpilz, ein kleines Wunder derNatur, das mit seiner Struktur nicht nur unserenTastsinn, sondern mit seiner facettenreichen Farb-gebung auch das Auge erfreut.

Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen

• Gerne können Sie an den Botanik- und Vogelstimmen-wanderungen des BUND Königstein-Glashütten teil-nehmen. Spannend sind auch die Angebote für Kinder,wie der Besuch einer Streuobstwiese, die Erforschung eines Bachs und vieles mehr.

• Informationen unter www.bund-koenigstein-glashuetten.de oder bei der Vorsitzenden, Dr. Claudia Weiand, Tel. (0 61 74) 96 93 09.

Ihre „Hoheit“, das Burgfräulein, rätselt, was sich in dem

Fühlkasten verbirgt.

Foto: Dr. Claudia Weiand

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Der BUND –vor Ort aktiv

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Molinari nennt seine Ausstellung „Verlogene Land-schaften“, weil wir – wie er sagt - belogen werden.Der ehemalige Hamburger hat hier im Rhein-Main-Gebiet exemplarisch erfahren müssen, was Fluglärmund Umweltzerstörung im Gefolge eines Flugha-fengroßausbaus bedeuten. Flugzeuge donnern überdas Nauheimer Rathaus, in dem seine Ausstellungeröffnet wurde, als der Fotograf erklärt: „Es gehtum alles. Ich wünsche mir, dass das Rhein-Main-Gebiet aufwacht und die Menschen sich wehren.“

„Wir sind heute hier, weil wir die künstlerische Ar-beit mit enormer politischer Dimension von HerrnClemens Molinari würdigen wollen“, so äußerte sichHans-Jürgen Birkholz, Vorsitzender des BUND Nau-heim, anlässlich der Verleihung der Umwelteule anden Fotografen. In Abstimmung mit den 60 Bür-gerinitiativen gegen den Flughafenausbau unddem BUND-Kreisverband Groß-Gerau zeichnete derOrtsverband im März letzten Jahres Molinari fürsein vorbildliches Engagement für die Natur undfür einen auch Menschen schützenden Umwelt-schutz aus. Clemens Molinari dankte für den Preis;er nehme die Eule als Sinnbild und stellvertretendfür jene entgegen, die keine Chance hätten, sich imKampf gegen den Flughafenausbau zu artikulieren,nämlich die Pflanzen und Tiere.

Öffentlichkeitsarbeit und Ehrungen

• Ansprechpartner des Ortsverbandes Nauheim: Hans-Jürgen Birkholz, Tel. (0 61 52) 614 88.

• Herr Molinari stellt seine Ausstellung nach Absprache kostenlos zur Verfügung. Kontakt: [email protected] oder (0 61 31) 617 49 24.

Ehrung eines engagierten Künstlers(Ortsverband Nauheim)

„Sie sind unentbehrlich“, dieses Lob galt ClemensMolinari, dem ehemaligen Pressefotografen, der mitseinen Fotos den rücksichtslosen Ausbau des Frank-furter Flughafens anprangert. Seine Schwarz-Weiß-Fotos berühren mit Aufnahmen der – zu diesemZeitpunkt! – noch halbwegs intakten Natur, ver-stören mit deplaziert wirkender Restnatur vor kal-ter Flughafenarchitektur (siehe zum Beispiel Fotounten) und machen wütend ob mutwilliger Zer-störung von Grün durch gigantomanische Bauar-beiten. Festgehalten sind nicht nur Momentauf-nahmen aus dem Rhein-Main-Gebiet, sondern rundum weitere Flughäfen in Deutschland und Europa.

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Der BUND –vor Ort aktiv

Spaziergänge für Naturschutz und sanften Tourismus (Kreisverband Kassel)

Prächtige uralte Baumveteranen wie der wohl älte-ste Apfelbaum Deutschlands, einmalige Alleen ausEichen, Kastanien und Ahornbäumen, dazu eindenkmalgeschütztes Dorfensemble: Das ist dieDomäne Beberbeck, rund 30 Kilometer nördlich vonKassel gelegen. Direkt angrenzend erstreckt sich dasals FFH(Fauna-Flora-Habitat)-Gebiet ausgewieseneTal der Holzape. Dort befindet sich das Nahrungs-gebiet der im Reinhardswald brütenden Schwarz-störche. Im Bach selbst leben seltene Fischarten wiedas Bachneunauge und die Groppe, die eine sehrgute Wasserqualität anzeigen. Auch Wildkatze undLuchs wurden in dem Gebiet beobachtet.

Um diesen einzigartigen Schatz der Natur kennenzu lernen und zu schützen, trafen sich im März letz-ten Jahres über tausend Menschen zu einem erstenvon insgesamt fünf Spaziergängen. Sie waren demAufruf des BUND und drei weiterer Naturschutz-verbände (HGON, NABU, SDW) gefolgt. Denn dieidyllische Landschaft und ihre Flora und Fauna sinddurch eine gigantische Ferienanlage mit bis zu 7.100Betten, Golf- und Reitplätzen sowie weiteren tou-ristischen Anlagen, die der Hofgeismarer Bürger-meister Henner Sattler plant, bedroht. Auch das beider vorgesehenen Größenordnung zu erwartendeVerkehrsaufkommen wäre für die Tierwelt der Re-gion eine dramatische Gefährdung. BUND-Vor-standssprecher Otto Löwer schlägt stattdessen vor,das landeseigene Hofgut der Domäne auf natur-verträglichen Ökolandbau umzustellen und die leer-stehenden Gebäude Beberbecks für einen sanftenTourismus mit maximal 1.000 Betten zu nutzen.Damit wäre sowohl der Natur als auch der heimi-schen Wirtschaft wesentlich nachhaltiger gedient.

Über die vorgesehene Umgestaltung der Domänedrehte der Filmemacher Klaus Stern einen Streifenmit dem Namen „Henners Traum“, in dem gezeigtwird, wie sich der Hofgeismarer Bürgermeister (mitVornamen „Henner“) an die am Projekt interessier-ten Geschäftsleute gebunden hat. Ein Lehrstück über

das Zustandekommen kommunalpolitischer Ent-scheidungen, das mehrmals in Kassel im ausver-kauftem BALI-KinoSaal (260 Plätze) gezeigt wur-de. Der Film läuft seit März 2009 bundesweit in denKinos.

Der BUND Kassel wird sich weiterhin mit aller Ent-schiedenheit dafür einsetzen, dass Beberbeck, sei-ne einzigartigen Alleen und das reizvolle Tal derHolzape als Refugium für eine schützenswerte Tier-und Pflanzenwelt erhalten bleiben und von Ein-heimischen sowie Gästen auf naturverträgliche Wei-se erlebt werden kann.

• Der BUND Kassel betreibt im Umwelthaus Kassel (Wilhelmstraße 2) eine eigene Geschäftsstelle. Veranstaltungen finden Sie im Internet unter www.bund-kassel.de oder erfahren Sie telefonisch mittwochs von 14.30 bis 18.00 Uhr unter der Nummer (05 61)1 81 58.

• Auch im Jahr 2009 wird das Aktionsbündnis alle am Reinhardswald und seiner Zukunft Interessierten durchSpaziergänge informieren. Termine bitte beim BUND Kassel erfragen.

Eine der wunderbaren Alleen

von Beberbeck.

Foto: Diethart Rindermann

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Der BUND –vor Ort aktiv

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Umweltbildung

Entdeckerfreude und nasse Füßegarantiert (Naturschutzgruppe Seckbach)

Vielstimmig quaken die Frösche, begeistert watenKinder mit Kescher und Gurkenglas in seichtemWasser. Was gibt es hier nicht alles zu entdecken:Molche, Schnecken, Larven von Libellen, Wasser-wanzen und natürlich besagte Frösche.

Eingeladen zu diesem Tümpel-Spaß hatte Peter He-ring von der Naturschutzgruppe Seckbach (Orts-gruppe des BUND-Kreisverbandes Frankfurt) An-fang Juni. Etwa 20 Kinder und 12 Erwachsene wa-ren der Einladung gefolgt und erforschten die Was-serwelt eines kleinen Tümpels am Rande von Frank-furt. Das Besondere dabei war, dass sie die Tierefangen und anfassen durften. Einen Molch nichtnur im Glas zu beobachten, sondern ihn auch vor-sichtig „streicheln“ zu dürfen, dieses Gefühl hin-terlässt einen bleibenden Eindruck. Hintergrund desTümpel-Spaßes ist natürlich Jung und Alt für dieNatur zu begeistern und für den Schutz auch derkleinen Biotope vor der Haustür zu werben.

Die Kinder sind immer mit großer Entdeckerfreudeim und am Wasser aktiv und lassen sich auch vonvollgelaufenen Gummistiefeln nicht bremsen. Aberauch die Erwachsenen sind mit Neugier und Inter-esse dabei. Die Schreiberin dieser Zeilen ließ sichselbst mit viel Spaß den Schlamm zwischen den Ze-hen quatschen, fing Larven und Asseln und be-staunte durch die Becherlupe die Wunder der Was-serwelt. Wie schön, den sinnlichen Aspekt des Na-turschutzes zu genießen.

Am Ende des Tümpel-Spaßes tragen alle Kinder undErwachsene ihre „Beute“ zusammen und zeigen stolzihre Fundstücke. Peter Hering berichtet über jedesWasserlebewesen eine kleine Besonderheit. DieseGeschichten fesseln die Kinder und machen ihnendie Bedeutung der Wasserwelt deutlich. Nach demgemeinsamen Betrachten werden die Tiere natür-lich frei gelassen. Und die Frösche, die sich schonwährend des Kescherns nicht hatten stören lassen,quaken weiter ihr Konzert in den nun wieder ruhi-gen Nachmittag.

• Ansprechpartner für die Naturschutzgruppe Seckbach (Frankfurt–Ost): Volker Rothenburger, Tel. (0 69) 94 73 41 86.

Na, was ist denn da

im Kescher?

Foto: Regine Müller

Mutter und Sohn untersuchen ihre „Fundstücke“ mit der Lupe.

Foto: Regine Müller

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Der BUND –vor Ort aktiv

Der Natur auf der Spur (Ortsverband Darmstadt)

„Wenn Kinder und Jugendliche spielerisch Naturund Umwelt erkunden, fördert dies eine positive Be-ziehung zur Natur und trägt so zur Grundlage fürein umweltbewusstes Verhalten bei“, bringt Brigit-te Martin, Landesvorstandssprecherin und auch imOrtsverband Darmstadt aktiv, die Ziele der BUND-Umweltbildung auf den Punkt. Um diesen Gedan-ken in die Praxis umzusetzen, gibt es beim BUNDDarmstadt schon seit einigen Jahren eine betreuteKindergruppe, die die Natur um ihre Heimatstadterforscht, gemeinsam mit Naturmaterialien basteltoder eigenhändig gesundes, leckeres Essen zube-reitet.

Seit fünf Jahren gibt es nun auch das Umweltdi-plom des Agenda-21-Büros der Stadt Darmstadt,das Kinder der Klassen 4 bis 6 erhalten können. Er-klärtes Ziel des Agenda-Prozesses ist es, die Ideeder Nachhaltigkeit zu verbreiten und das Um-weltinteresse zu wecken. Dazu besuchen die KinderVeranstaltungen unterschiedlicher Träger, darunterdes BUND, des Landesmuseums und vieler andererOrganisationen.

In seinen Kursen legt der BUND großen Wert aufdie aktive Teilnahme der Schülerinnen und Schüler.Mit großem Einsatz retten sie Kröten und Molchedavor überfahren zu werden, erkunden das Klein-getier eines Baches, erfahren einiges über Staatenbildende Wespen und Hornissen und basteln „Ho-tels“ für Schlupfwespen und Wildbienen. NebenEntdeckergeist ist auch Teamwork gefragt, denn ge-meinsam lässt es sich besser sägen und zusam-menschrauben.

Das Interesse der Darmstädter Jugend am Umwelt-diplom und den Veranstaltungen des BUND ist groß,so dass dieses Jahr zusätzlich die Anlage eines Ei-dechsenbiotops auf dem Plan steht. Dann werdensich die Kinder und ihre Betreuer erst mal überle-gen, wie Eidechsen denn am liebsten leben und aufdiese Weise viel Neues und Interessantes über dieflinken Kriechtiere erfahren.

• Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren können an den vielseitigen Unternehmungen der BUND-Kindergruppe teilnehmen. Bei Interesse setzen Sie sich bitte mit den Betreuerinnen in Verbindung: Heike Bartenschlager, Tel. (0 61 51) 78 32 08, [email protected] oder Gretel Steffen, [email protected].

• Die Kurse fürs Kinderumweltdiplom, die der BUND Darmstadt 2009 auch auf Anfrage für andere Gruppenanbietet, finden Sie unter www.bund-darmstadt.de. Informationen gibt gerne Brigitte Martin, [email protected], Tel. (0 61 51) 3 79 31.

Eine junge Naturforscherin mit einem Krebs im Wasserglas.

Foto: Brigitte Martin

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Der BUND –vor Ort aktiv

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Umweltbildung

Ein Stück Natur in die Schule bringen(Ortsverband Eppstein)

BUNDaktiv: Hallo Herr Alberts, wir freuen uns, un-seren Leserinnen und Lesern ein BUND-Mitgliedvorstellen zu können, dem die Umweltbildung vonKindern und Jugendlichen besonders am Herzenliegt. Wie lange sind Sie denn schon beim BUNDund was hat Sie zu unserer Organisation geführt?Martin Alberts: Der Tag vor über 20 Jahren, an demunsere Kinder nicht mehr draußen spielen durften(Tschernobyl), hat dazu geführt, dass ich mich überden BUND mit Gleichgesinnten für die Belange desNatur- und Umweltschutzes einsetze.

BUNDaktiv: Wie kam es, dass Sie besonders jun-gen Menschen die Natur nahe bringen wollten?Martin Alberts: Durch den Beruf des Vermessersund mein Hobby Geologie war es mir ein Anliegen,dass meine Kinder mit der Natur aufwuchsen.Fragen wie „Papa, wie funktioniert ein Wasserrad?“führten mich schnell in die Praxis. Später kamenüber einen Kulturkreis weitere Familien und Kin-der hinzu.

Martin Alberts: Beete angelegt mit Buchsbaum-Einfassung, dann den Boden umgearbeitet und mitSand und Hornspänen verbessert. Im Zentrum desSchulgartens gestalteten wir eine Kräuterspirale.

BUNDaktiv: Wie war das Echo der Kinder währendund nach den Arbeiten?Martin Alberts: Selten habe ich so viele begeister-te Kinder erlebt. Wir mussten sie sogar anhaltenPausen einzulegen.

BUNDaktiv: Wie haben die Eltern reagiert?Martin Alberts: Sie kamen während der Arbeit, ummit eigenen Augen zu sehen, was ihre Kinder soverwandelte: gemeinsam mit den eigenen Händenetwas zu gestalten, das man später stolz betrachtenkann.

BUNDaktiv: Was ist für Sie persönlich das Schöns-te an dieser Aktion gewesen?Martin Alberts: Nach getaner Arbeit vom erhöh-ten Sitzplatz aus, genannt „Olymp“, das Ergebniszu genießen.

BUNDaktiv: Wie geht es 2009 weiter mit demSchulgarten?Martin Alberts: Neben dem Bau eines dringendbenötigten Geräteschuppens und eines Gewächs-hauses werden wir uns um die Aussaat und An-pflanzung von vielerlei Gemüsesorten und auch ei-nigen Blumen bemühen.

BUNDaktiv: Herr Alberts, wir bedanken uns herz-lich für das Gespräch und wünschen Ihnen auchweiterhin alles Gute für Ihre Aktivitäten.

• Wer gerne selbst das Anlegen eines Schulgartens anregen oder sich zum Thema Umweltbildung mit Herrn Alberts austauschen möchte, erreicht ihn unter der Telefonnummer (0 61 98) 28 21.

Die eifrigen Gärtnerinnen

und Gärtner (Martin Alberts

hinten 4. von links) und ihre

tolle Kräuterspirale.

Foto: Heike Bletz

BUNDaktiv: Sie haben bereits zahlreiche Aktivitä-ten in Eppstein und Umgebung angeregt. Im No-vember letzten Jahres nun legten Schüler und Schü-lerinnen der Freiherr-vom-Stein-Schule unter IhrerAnleitung einen Schulgarten an. Was haben die Kin-der konkret gemacht?

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Von Urwaldriesen und einem Friedwald (Ortsverband Schwalm-Eder-Süd)

Alte Baumgiganten liegen umgestürzt auf dem Bo-den, knorrige Eichen strecken ihre Äste in den Him-mel. Hier mitten im Reinhardswald ist nichts „auf-geräumt“, hier ist Urwald.

Der BUND Schwalm-Eder-Süd hatte im April zurWanderung durch dieses nordhessische Kleinod ein-geladen. 21 Naturbegeisterte im Alter von 6 bis 66Jahren entdeckten unter der fachkundigen Leitungvon Reinhardswald-Urgestein Hermann-Josef Rappfaszinierende bis zu 500 Jahre alte Eichen und Bu-chen. Im Gegensatz zu einem altbekannten Urwaldwie dem im Bayrischen Wald wachsen die Bäumedes Reinhardswaldes mit viel Platz und Licht. Siewurden mit weitem Abstand gepflanzt und in derFolge als Hutewald genutzt, das heißt, Schweinesuchten hier nach Futter und sorgten dafür, dasskeine weiteren Bäume nachwuchsen. Deshalb konn-ten sich die Eichen und Buchen prächtig entwickelnund sind heute eine wahre Augenfreude für den Na-turfreund. Alte Wälder beherbergen zudem eineVielzahl von Arten, zum Beispiel Totholzkäfern, diein einem „aufgeräumten“ Forst keine Nahrungs-grundlage finden.

Rapp führte die Wanderer auch zum ersten Fried-wald Deutschlands, auf dem Bestattungen unter denBäumen, direkt in der Natur, vorgenommen werdenkönnen. Eine Form von letzter Ruhestätte, die mitt-lerweile von einigen Menschen und ihren An-gehörigen gewünscht wird.

Doch trotz dieses nachdenklich stimmenden Teilsdes Ausflugs genossen die BUND-Mitglieder undihre Gäste die Wanderung in der so urtümlich wir-kenden Natur sehr. Erlebnisse dieser Art wirken für Naturfreunde im-mer wieder beflügend und bestärken sie, sich fürden Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlageeinzusetzen.

Ausflüge und Geselligkeit Der BUND –vor Ort aktiv

• Der BUND Schwalm-Eder-Süd unternimmt jedes Jahr Ausflüge „ins Grüne“ - zu Fuß, mit dem Rad oder dem Kanu. Informationen: im Internet unter www.vorort.bund.net/schwalm-eder/Ortsverbaende/Schwalm-Eder-Sud oder bei Susanne Klippert, Tel. (0 66 91) 2 46 50.

• Auskünfte über den Reinhardswald: im Internet unter www.reinhardswald.de oder unter Tel. (0 56 71) 5 0704 00. Für eine Führung im Wald können Sie sich auch direkt an Hermann-Josef Rapp, Tel. (0 55 44) 1011, wenden.

Die Kinder waren natürlich

besonders begeistert von

den Baumriesen,

boten sie doch wunderbare

Entdeckungs- und Kletter-

möglichkeiten.

Foto: Guido Hahn

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Der BUND –hessenweitaktiv

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Ausflüge und Geselligkeit

„Mit dem amüsanten Nostalgie-Kabarett wollen wirdem Publikum etwas ganz Besonderes bieten“, hat-te Marlis Zimmermann, die Vorsitzende des BUND-Ortsverbandes Runkel/Ennerich (Kreis Limburg-Weilburg), zu dem vergnüglichen Abend eingela-den. Sie und ihr Mann, der BUND-Kreisvorsitzen-de Gerd Zimmermann, hatten Jacques Oerter imvorherigen Jahr bei einem seiner Auftritte auf derInsel Helgoland erlebt und waren sofort begeistert.Unter dem Titel „Ich bin ein Optimiste“ präsentier-te der Künstler freche Lieder und Couplets von OttoReutter, dem Star im Berlin der Zwanziger Jahre,sowie Humoresken von Christian Morgenstern,Joachim Ringelnatz, Wilhelm Busch und Heinz Er-hardt. Am Klavier virtuos begleitet wurde er vonClaudia Zinserling vom Frankfurter Tigerpalast.

Was zu Otto Reutters Zeiten verrückt war, ist es mit-unter auch heute noch. „Er war der Philosoph, derdie Torheiten der Menschen schilderte, wie sie sichniemals ändern“, so kennzeichnet Oerter den geist-reich-humorvollen Künstler. Seine Texte haben bisheute nichts von ihrer Gültigkeit verloren, wie etwa„Denk stets, wenn etwas dir nicht gefällt, es währtnichts ewig auf dieser Welt. Der kleinste Ärger, diegrößte Qual, sind nicht von Dauer, sie enden mal.Drum sei dein Trost, was immer es sei: In 50 Jah-ren ist alles vorbei.“

Zum Abschluss des gelungenen Abends hob Run-kels Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) das En-gagement von Marlis Zimmermann hervor. „Mar-lis hat Power, Kraft, Mut und Ehrgeiz im positivenSinne“, sagte er und sprach ihr und allen Mithel-fern seinen Dank für die Organisation des Abendsaus. Ja, die BUND-Aktiven verstehen sich nicht nurauf Naturschutz, sondern auch auf Geselligkeit unddarauf, ein „Optimiste“ zu sein.

Humorvolle und geistreiche Unterhaltung vom Feinsten (Ortsverband Runkel/Ennerich)

„Ich bin ein Optimiste, mich kann man fröhlichsehn. Ich ärgere mich niemals, drum bleib’ ich auchso schön.“ Jacques Oerter ist in seinem Element, alser dieses und andere beliebte Couplets von OttoReutter vorträgt. Das Publikum ist begeistert, derSaal im Ennericher Bürgerhaus voll besetzt. So setztOerter noch Einen drauf und erzählt die Geschich-te von einem Mann, der aus seinen ins Bodenlosegefallenen Aktien einen Drachen für seine Kinderbaute, um die Aktien noch einmal steigen zu sehen.

• Wer sich für den Naturschutz und die geselligen Aspekte der Aktivitäten des BUND Runkel/Ennerich interessiert, kann sich gerne an die Vorsitzende Marlis Zimmermann wenden. Tel. (0 64 82) 17 73, E-Mail: [email protected].

Kabarettist Jacques Oerter mit Marlis und Gerd Zimmermann

vom BUND auf Helgoland.

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Das Eine-Erde-Camp: Vielseitig, für jeden was dabei ...hat total Spaß gemacht!

Im Zeichen von Nachhaltigkeit, Klimaschutz undGlobalisierung standen die 8 Tage, die mehr als 40jugendliche Teilnehmer/innen und Teamer/innenim Eine-Erde-Camp der BUNDjugend in der Burg-ruine Lißberg verbrachten.

In zahlreichen Workshops wurden Themen wie Grü-ne Gentechnik, Auswirkungen des Konsums undKlimapolitik aufgegriffen. Dazu gab es kreative An-gebote, zum Beispiel Feuerjonglage, Trommeln, Fil-zen, Salben aus Heilkräutern herstellen und Ge-stalten mit Ton. Die Jugendlichen bestimmten Tie-re in Bach und Teich, suchten selbst Heilpflanzenund beobachteten Fledermäuse.

Wichtiger Teil des Konzepts war es, nicht nur übereine umweltgerechte Lebensweise zu reden, son-dern dies im Camp gleich praktisch umzusetzen. Sobauten einige Jugendliche eine Solardusche (Was-sererwärmung durch die Sonne), die natürlich auchzum Einsatz kam. Die Ernährung im Camp war ve-gan bzw. vegetarisch; die Lebensmittel stammtenaus biologischem Anbau und überwiegend aus derRegion. In Ernährungs-Workshops erfuhren die jun-gen Leute, dass dadurch Ressourcen, wie Boden undWasser, geschont werden und ein Beitrag zumKlimaschutz geleistet wird. Im praktischen Teilkonnten sie selbst Brot backen, herzhafte und süßeBrotaufstriche sowie Energiebällchen herstellen.Spiele und Musik am Lagerfeuer rundeten dasProgramm ab.

Am Freitag, den 25. Juli, feierten alle zusammenmit einigen Gästen das 25jährige Bestehen derBUNDjugend Hessen. Nach einem großen, eigen-händig kreierten Büffet spielte die Band „Brenner“und die Jugendlichen tanzten ausgelassen dazu. Fürdas Team der BUNDjugend steht fest: Der Aufwandhat sich gelohnt, auch im nächsten Sommer wirdes ein Eine-Erde-Camp geben.

BUNDjugend Der BUND –hessenweit

aktiv

2008 war ein ausgesprochen positives Jahr für die BUNDjugend Hessen: So viele Mitglieder wiediesmal hatte die Landesjugendleitung schon lange nicht mehr. Sie trafen sich regelmäßig,planten und führten zahlreiche kreative Aktionen durch. Die Stimmung war hervorragend undvon großem Elan getragen.

Abends auf dem Eine-Erde-Camp.

Foto: BUNDjugend Hessen

• Das große Eine-Erde-Camp 2009 für junge Interessierte von 13 bis 26 Jahren findet vom 4. bis 11. August in Petterweil (Wetterau) statt.

• Anmeldung über die BUNDjugend Hessen, Tel. (069) 67 73 76 30 oder [email protected].

Page 22: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

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Kürbispuffer und Schokozauber

Ein ganzes Wochenende lang drehte sich bei derBUNDjugend Hessen alles um Essen und Trinken –und das war sehr lecker und hochspannend. 17 Teil-nehmerinnen und Teilnehmer fabrizierten in derKüche: Schokozauber, sechs Plätzchensorten, Ki-chererbsen-Sweetballs, Kürbis-Quiche, verschiede-ne Salate, Kürbis-Suppe, Grünkernbratlinge, Frisch-kornmüsli, Brot und Brötchen, Rote-Linsen-Pasteund einiges mehr. Zwischendurch gab es reichlichInfos zu Tierhaltung, gesunder Ernährung & Kli-maschutz, Fast Food, Fairem Handel, Ökolandbau,Agro-Gentechnik und Projekten der BUNDjugend.Abends gab es „Kulturprogramm“ und natürlichwurden die eigenen Produkte mit Genuss verspeist.

BUNDjugend

• Zum Beispiel Schoko-Zauber: 100 g Butter und 80 g Honig (je nach Geschmack mehr oder weniger) im Topf erwärmen. Stark entölten Kakao, Kokosraspeln und evt. 50 g gemahlene Ha-selnüsse dazugeben und einrühren. Mmmh – lecker.

Jede Menge Angebote für Natur-forscher und Naturforscherinnen

Die BUNDjugend Hessen möchte mit ihren Ange-boten Kinder systematisch und auf spielerische Wei-se an das Erleben von Natur und an die Entdeckungund Erforschung von Naturphänomenen heran-führen. Deshalb gab es auch 2008 wieder eine Rei-he von Naturforscherfreizeiten für Groß und Klein.

Anfang Mai erlebten 10 Kinder und ihre Eltern vierereignisreiche Tage in und um die Steinesmühle inMittelhessen. Gemeinsam unternahmen sie Ausflü-ge in die nahe gelegenen Streuobstwiesen und denWald, erkundeten dort die Natur und sammeltentolle Stöcke und leckere Kräuter. Der absolute Ren-ner aber war der Bach direkt hinter dem Haus. DieKinder durften das hauseigene Boot – gebaut auseinem Kunststofffass – benutzen und dank des Ein-satzes eines Vaters gab es bald auch ein Paddel dazu.Toll war auch die Bootsregatta, bei der die Kinderihre selbst gebauten Rinden- oder Korkschiffchenin drei Bootsklassen gegeneinander antreten ließen.

„Hallo Schnecke“ –

ein kleiner Forscher entdeckt

die Natur auf seine Weise.

Foto: Andreas Elend

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Der BUND –hessenweit

aktiv

• Naturforscher-Angebote 2009: Zeltlager wie links geschildert vom 21. bis 24. Mai, Kinderfreizeit im Herbst vom 12. bis 16. Oktober, Ponywandern im Kellerwald vom 11. bis 14. Juni und vom 15. bis 18. Oktober.

• Weitere Informationen bei der BUNDjugend, Tel. (0 69) 67 73 76 30 oder unter [email protected].

Wind und Strömung spielten so manch einem Booteinen Streich, so dass das Rennen bis zum Schlussspannend blieb. Lagerfeuer mit Stockbrot und Lie-dern rundeten das Programm ab. Alle fuhren be-geistert nach Hause!

Im Juni lebten Kinder und ihre Betreuerinnen eineWoche lang auf einem Zeltplatz mitten in der Na-tur. Hier einige Eindrücke von der Freizeit:

Leben in der Natur – mit Tipis„Recht beeindruckend erhoben sich die zwei Tipis auf der kleinen Lichtung am Waldrand.Beim Aufbau hatten wir professionelle Hilfedurch den Verleiher erhalten. Wunderschön lagder Zeltplatz bei Pfaffenwiesbach (Taunus),umgeben von Buchenwald mit Blick auf eineWaldwiese, auf der sich tatsächlich Fuchs undHase „Gute Nacht“ sagen (beide konnten wirmehrfach dort beobachten). Und so verbrachtenwir (4 Betreuerinnen und 17 Kinder) tatsäch-lich 6 Tage in der Natur, begleitet vom ständi-gen Gesang der Singdrossel am Tag und demGeschrei der Waldkäuzchen in der Nacht.Glühwürmchen und Fledermäuse besuchten unsnach der Dämmerung. Auf einer Waldrallyelernten die Kinder den stinkenden Storchschna-bel und andere Waldbewohner kennen undschärften ihre Sinne beim Suchen, Riechen undTasten. In Workshops stellten sie Schmuck undTraumfänger her. Besonders gut kam das Filzenmit Wolle und das Anlegen eines Barfußpfadesan. Ständige Aufgabe und Attraktion war dieUnterhaltung der Feuerstelle, auf der auch dasMittagessen zubereitet wurde. Unterbrochen wurde das Leben im Lager von einer Wanderung zum Biohof Etzel in Wehr-heim, von dem wir auch unsere Lebensmittelbezogen haben. Nach der Hofbesichtigung ginges bei hochsommerlichen Temperaturen im na-hegelegenen Freibad ins kühle Nass. Dies wareine willkommene Abwechslung, hieß es beimCamp selber „Wasser sparen“, denn jeder Litermusste vom Brunnen etwa 100 Meter den Hanghinaufgetragen werden.“

Der selbst angelegte

Barfußpfad wird ausprobiert.

Foto: BUNDjugend Hessen

Ausschnitt aus einem der

Naturtagebücher.

Foto: BUNDjugend Hessen

Die Natur im Buch festgehalten

Der Wettbewerb Naturtagebuch richtet sich an Kin-der zwischen 8 und 12 Jahren, die ihre Entdeckun-gen und Beobachtungen in einem Buch festhaltensollen – schriftlich, aber auch durch Fotografieren,Malen, Basteln und Sammeln. 2008 war der Zu-spruch wieder sehr gut. 36 Kinder schickten bis EndeOktober ihre Kunstwerke an die BUNDjugend. EineJury hatte Ende November die schwere Aufgabe,die Schönsten auszuwählen. Die Preisverleihungfand im Februar 2009 statt. Alle Kinder sind auchdieses Jahr wieder aufgerufen, die Natur zu beob-achten, dies mit viel Fantasie festzuhalten und ihreErgebnisse bis Ende Oktober an die BUNDjugend,Triftstraße 47, 60528 Frankfurt, zu schicken. MehrInfos gibt es unter www.naturtagebuch.de.

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Der BUND –hessenweitaktiv

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BUNDjugend

Öffentlicher Kleidertausch

Während des Herbst-Interaktiv-Treffens richtetendie 15 teilnehmenden Jugendlichen eine öffentli-che Kleidertauschbörse in der Bad NauheimerFußgängerzone aus. Auf Tischen und am Wäsche-ständer boten sie gut erhaltene Kleidungsstücke an,die sie selbst nicht mehr tragen wollten und diegleich vor Ort anprobiert sowie im Spiegel bewun-dert werden konnten. Die Aktion hat viel Spaß ge-macht, zumal sich auch viele Passanten an der Klei-dertauschbörse beteiligten. Ganz besonders erfreuthat die Aktiven, dass die Menschen bereitwillig In-formationen über den Kleiderhandel aufnahmen.Mit der Aktion konnte die BUNDjugend einige Pas-santen davon überzeugen, dass getragene Klamot-ten nicht gleich in den Altkleidercontainer wan-dern müssen, sondern sich auch sehr gut für eineKleidertauschparty mit Freunden oder für eine öf-fentliche Kleidertauschbörse eignen. Denn viele wis-sen nicht: Der Handel mit getragener Kleidung ausden europäischen Ländern führt in manchen Ent-wicklungsländern Afrikas zu einem Zusammen-bruch der heimischen Bekleidungsindustrie.

Das „Bergwaldprojekt“ – Naturschutz ganz praktisch

Aufstehen um 6 Uhr, Frühstücken um 6.30 Uhr, Auf-bruch um 7.30 Uhr, Arbeiten bis 17 Uhr – und dasin den Ferien! Wer das auf sich nimmt, muss schonein besonderes Interesse am Bergwaldprojekthaben. Die sieben Jugendlichen der BUNDjugend,die im Juli an einer speziell ausgeschriebenen Ju-gendwoche im Schwarzwald teilnahmen, wolltenpraktische Naturschutzarbeiten kennen lernen undtatkräftig mit anpacken. Und so rodeten sie nichtstandortgerechte Fichten, um einen naturnahenWald aus Laubhölzern und Weißtanne zu fördern.Es machte ihnen einen Riesenspaß sich an der fri-schen Luft auszutoben. Natürlich gab es auch Pau-sen; mittags bereiteten die Teilnehmerinnen undTeilnehmer das mitgebrachte Essen auf dem Feuerzu – und das schmeckte einfach köstlich! DerGrundgedanke der Woche lautete: Durch praktischeArbeit sinnvoll für die Umwelt zu handeln und Zu-sammenhänge im Lebensraum Wald zu erfahren –ganz nach dem Motto des Bergwaldprojektes:„arbeiten, erleben, verstehen.“

Während des Bergwaldprojektes: so kann man auch kochen.

Foto: Bergwaldprojekt

• Der gemeinnützige Verein Bergwaldprojekt e.V. organi-siert Projektwochen mit Freiwilligen in verschiedenen Einsatzgebieten zwischen der Nordseeinsel Amrum undden bayrischen Alpen. Ziel ist der Schutz, die Erhal-tung und Pflege des Waldes. Infos unter Tel. (09 31) 4 52 62 61, dienstags und donnerstags von14 bis 17 Uhr, oder unter www.bergwaldprojekt.de.

Sabrina Greul, Katharina Uljanow, Jannik Alt (von links nach

rechts) am Stand der Kleidertauschbörse.

Foto: BUNDjugend Hessen

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Der BUND –hessenweit

aktiv

Die Landesjugendleitung 2008

Von links nach rechts (in Klammern die Zuständigkeiten): David Eichner, Brigitte Schröder (Tierschutz, Meeresschutz),

Lisa Schmidt (Kontakt zum Büro, Globalisierung), Philipp Sevatschouni, Katharina Uljanow (Landesjugendsprecherin),

Jannik Alt, Timo Botz (Teamer-Arbeitskreis), Max Ramezani (Südhessen-Kontakt, Klima & Atom)

Nicht auf dem Foto: Charlotte Schindler (Mittelhessen-Kontakt), Ruth Gassauer (Nordhessen-Kontakt, Regenwald),

Anna von Laer (Finanzen)

Foto: BUNDjugend Hessen

Noch mehr von der BUNDjugend …

... findet Ihr auf der Seite www.bundjugendhes-sen.de. Dort gibt es auch ein Fotoalbum mit vielenBildern zu Aktionen, Projekten und Freizeiten ausdem Jahr 2008, von denen wir hier nur einen Teilpräsentiert haben. Ihr könnt dort den E-Mail-Newsletter „Klatschmohn“ und den Aktiven-Rund-brief „Aktiv-Info“ bestellen oder Euch über dasFÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) informieren.Weitere Freizeit- und Fortbildungsangebote findetIhr auch im aktuellen Jahresprogramm der BUND-jugend Hessen. Bitte unter (069) 67 73 76 30 anfor-dern oder von der Homepage herunterladen.

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Der BUND –hessenweitaktiv

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Das „Rettungsnetz für die Wildkatze“breitet sich in ganz Hessen aus

Wilde Tiger, kleine Löwen und natürlich unsereheimische Wildkatze bevölkern die Rotlintstraße inFrankfurt. Auch im Frankfurter Zoo und im OPEL-Zoo Kronberg tummeln sie sich zwischen all denanderen Besuchern: Wunderbar geschminkt vonHeidi Wieduwilt, Dr.Claudia Weiand, Sonja Gärtnerund weiteren BUND-Mitgliedern freuen sich die Kin-der als kleine „Raubtiere“ auf den Wildkatzenver-anstaltungen um die Wette springen, hüpfen odereinfach nur herumtollen zu dürfen.

Ja, die Wildkatze stand hoch im Kurs auf all diesenVeranstaltungen, an denen der BUND Hessen 2008teilnahm. Auch der Bundesverband startete einegroß angelegte Öffentlichkeitskampagne mit Hilfevon Großplakaten, Kurzfilmen, TV-Berichten undInformationsbroschüren. Der BUND möchte damitfür den Schutz dieser heimischen Tierart werben –stellvertretend für alle Bewohner naturnaher Wäl-der mit großem Raumbedarf. Denn noch gibt es dieWildkatze in unseren Wäldern, die Zerschneidungihrer Siedlungsgebiete durch Bebauung und „Aus-räumen“ der Landschaft stellt jedoch ein großes Pro-blem für ihren Fortbestand dar. Deshalb haben dieBUND-Landesverbände in Bayern, Thüringen undHessen gemeinsam mit dem Bundesverband 2004

das Projekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“gestartet. Das Ziel: die Vernetzung von Wildkat-zenwäldern, die allen Arten der Waldlebensge-meinschaft zu Gute kommt.

Planerisches Element des Wildkatzenschutzes sinddie Wildkatzenwegepläne. Bereits im Jahr 2007 wur-de der „Wildkatzenwegeplan Hessen“ erstellt. Erzeigt der Landesplanung geeignete Wandermög-lichkeiten zwischen bestehenden Wildkatzenvor-kommen und möglichen neuen Lebensräumen, be-nennt Konflikte (z.B. Straßen mit Unfallschwer-punkten) und macht Lösungsvorschläge (z.B. An-pflanzungen oder Straßenüberquerungen). Die per-sönlichen Gespräche, in denen sich der BUND fürdie Integration des Wildkatzenschutzes in Politikund Planung einsetzt, führten 2008 zu einem großenErfolg: Die oberste Landesplanungsbehörde, be-kundete ihre Absicht, die Wanderkorridore des Wild-katzenwegeplans im nächsten Landesentwick-lungsplan zu berücksichtigen.

Aktuell liegt bereits der erste Plan für die lokaleEbene vor. Der „Wildkatzenwegeplan Rothaarge-birge-Knüll“ beschreibt den wichtigsten Waldver-bundkorridor zwischen den Vorkommen im Westenund Osten. Er wird allen BUND-Gruppen und Kom-munen in dieser Region als Empfehlung für dieFlächennutzung zur Verfügung gestellt.

Artenschutz

Niedlich schauen sie aus,

die jungen Wildkatzen.

Aber ohne unseren Schutz

sind sie in der „freien Wild-

bahn“ stark gefährdet.

Foto: Thomas Stephan,

BUND Thüringen

Page 27: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

27

Aktivitäten vor Ort rund um die Wildkatze:

Besonders beliebt war der „Wildkatzentag“, mitdem sich der BUND während des 150jährigen Ju-biläums des Frankfurter Zoos präsentierte. An ei-nem Infostand konnten sich die rund 30.000 Besu-cher ausführlich über die Schutzkampagne infor-mieren sowie nette Mitbringsel erwerben.

Ein entsprechender „Wildkatzentag“ fand auchim OPEL-Zoo Kronberg zur Einweihung der achtgroßen, reich bebilderten Informationstafeln im Pa-villon am Wildkatzengehege statt. Die Tafeln klärendort als Dauerausstellung über die auch im Taunusheimische Wildkatze und die Kampagne zu ihremSchutz auf. Bis zu 600.000 Besucher jährlich kannder BUND damit erreichen.

Sonja Gärtner vom Landesverband Hessen sprachmit ihrem Wildkatzenvortrag ein vielseitiges Pu-blikum an. Vortragsstationen waren z. B. BUND-Ortsverbände, der Zoologische Garten Frankfurt,der Naturpark Hochtaunus und der Hessische Fau-nistentag.

Einen Höhepunkt mit bundesweiter Aufmerk-samkeit stellte der Wildkatzenlauf des BUND-Kreis-verbandes Waldeck-Frankenberg dar. Über 200Läufer folgten in einem sportlichen Wettbewerb ei-nem möglichen Wildkatzenkorridor. Die beiden eh-renamtlichen Naturschützer Armin Bürgel und FrankSchütz wurden anschließend vom ZDF und derDeutschen Bundesstiftung Umwelt für ihre Idee mitdem Preis „Mensch und Natur“ ausgezeichnet (sie-he Bericht des BUND Waldeck-Frankenberg im In-ternet unter www.bund-waldeck-frankenberg.de/pages/wildkatzen-projekt/wildkatzen-lauf.php).

Der BUND –hessenweit

aktiv

• Eine schöne Möglichkeit, sich selbst in Orten ohne Vorkommen für die Wildkatze einzusetzen, sind die Wildkatzenpatenschaften. Mit Ihrer finanziellen Un-terstützung kann das Rettungsnetz weitergeknüpft werden. Ob für Anpflanzungen, die Aufklärung von Jägern und Förstern oder die Fortführung der Wildkat-zenbestandsaufnahme: Jeder Beitrag zählt. Deshalb: Werden auch Sie Wildkatzenpate! Anmeldung: Landesgeschäftsstelle des BUND Hessen, Postfach 730109, 60503 Frankfurt oder unter www.bund.net/formular/index.php?f=patenschaft&p=wildkatzen.

• Weitere Informationen zum „Rettungsnetz Wildkatze“ erhalten Sie bei Sonja Gärtner, BUND Landesgeschäfts-stelle, Tel. (0 69) 67 73 76-16, E-Mail: sonja.gaertner @bund-hessen.de und unter den folgenden Links: www.bund-hessen.de/(Projekte), www.wildkatze.info.

Auch im Bereich Forschung engagiert sich derBUND und so konnten mit Hilfe der Ehrenamtlichenaus dem Kreisverband Waldeck-Frankenberg wei-tere erstmalige Nachweise der Wildkatze in Nord-hessen erbracht werden. Hier kann der Wildkat-zenschutz nun gezielt ansetzen.

Gerd Kipper vom BUND Fritzlar holte die BUND-Wildkatzenausstellung nach Nordhessen in zweiSchulen und initiierte damit Projektunterricht zumThema sowie eine Spendensammlung für das Ret-tungsnetz.

Heidi Wieduwilt und weitere Aktive schminktenauf dem Frankfurter Rotlintstraßenfest kleine Wild-und andere Katzen „im Akkord“. Parallel wurdenihre Eltern und andere Erwachsene über die Wild-katze und das Rettungsnetz informiert.

Alle Aktionen hatten ein breites, positives Medien-Echo für den BUND, denn die Wildkatze hat sich inerstaunlichem Maße als Sympathieträger erwiesen.Gedankt sei an dieser Stelle ausdrücklich allen eh-renamtlichen Helfern, die das „Rettungsnetz für dieWildkatze“ zu einer der größten Artenschutzkam-pagnen Europas haben werden lassen!

Um Spenden wird gebeten

an den BUND Hessen,

Kontonummer 369 853

bei der Sparkasse Frankfurt.

BLZ 500 502 01,

Stichwort „Wildkatze“

Sonja Gärtner, in der Landes-

geschäftsstelle Hessen

zuständig für das „Rettungsnetz

Wildkatze“, am BUND-Stand

im Zoo Frankfurt.

Foto: Heidi Wieduwilt

Eines der hübsch ge-

schminkten „Katzenkinder“

mit selbst bemalter Maske.

Foto: Heidi Wieduwilt

Page 28: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

28

Biotopschutz

Kartierung und Pflege von Streuobstwiesen

Mögen Sie knackige Äpfel, herben Ebbelwoi odereinfach nur einen Frühlings-Spaziergang durch einBlütenmeer? Wenn ja, dann haben vielleicht auchSie ein Interesse am Fortbestand der hessischenStreuobstwiesen. Denn sie liefern uns leckeres Obst,dienen der Naherholung und sind wichtige Elementeunserer Kulturlandschaft. Zudem bieten sie Le-bensraum für rund 5000 Tier- und Pflanzenarten,darunter Steinkauz, verschiedene Fledermausartenund Wiesensalbei. Streuobstwiesen haben beson-deren Wert für die Imkerei als Bienenweide und wir-ken sich positiv auf das örtliche Klima aus. Deshalbgehören sie auch zu den besonders geschützten Bio-topen gemäß Hessischem Naturschutzgesetz.

Doch trotz ihres unstrittig hohen Wertes waren undsind sie bedroht – insbesondere durch Bebauungund mangelnde Pflege. Im letzten Jahrhundert nahmdie Zahl der hochstämmigen Obstbäume in Hessen

um 95% ab – wie viele Streuobstbäume es aberwirklich noch gibt, weiß niemand, da die letzte Er-fassung über 20 Jahre zurück liegt.

Deshalb hatte der BUND Hessen im Herbst 2007 sei-ne Ortsverbände dazu aufgerufen, sich an einer Kar-tierung der Streuobstbestände zu beteiligen. Rund40 BUND-Ortsverbände erklärten sich bereit, miteiner Bestandsaufnahme ihrer Gemarkung zu be-ginnen. Um die Ergebnisse anschließend verglei-chen zu können, erfassen sie mit einem einheitli-chen Kartierbogen zum Beispiel die Anzahl und dasAlter der Bäume sowie deren Pflegezustand. Die Be-standsaufnahme soll exemplarisch aufzeigen, wiestark die hessischen Streuobstbestände wirklich ab-genommen haben. Sie ist außerdem wichtige Grund-lage für Schutzmaßnahmen aller Art, denn derBUND erhofft sich Hinweise auf den regionalen Be-darf zur Neupflanzung und zur verbesserten Ge-staltung von Förderprogrammen, die zur Sanierungalter Bestände und für spezielle Biotopschutzmaß-nahmen unerlässlich sind.

Alter Apfelhochstamm im

Frühling und im Herbst 2008.

Fotos: Julia Beltz

Page 29: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

29

Der BUND –hessenweit

aktiv

Die praktischen Kartierarbeiten nutzten viele BUND-Gruppen dazu, um auf die vielfältigen Funktionendes Streuobstes für die Naherholung und den Na-turschutz aufmerksam zu machen: Vielerorts fan-den Exkursionen, Baumschnittkurse, Ernteaktionen,Kelterfeste und Informationsveranstaltungen statt.Bereits seit vielen Jahren pflegen BUND-GruppenStreuobstwiesen durch Schnitt der Bäume, Nach-pflanzungen und Mahd oder Beweidung durchSchafe, die den Artenreichtum der Wiesen schonen.

Während die Ortsverbände also rege in der Flächeaktiv waren, bemühte sich die BUND-Landesge-schäftsstelle auf Landesebene um den Schutz desStreuobstes. Denn der Streuobstwiesenschutz kannnur erreicht werden, wenn möglichst viele Koope-rationspartner bei Pflege und Vermarktung zusam-menarbeiten. So hielt zum Beispiel Thomas Norgall,stellvertretender Landesgeschäftsführer des BUNDHessen, einen Vortrag während des Apfelwein-Kon-gresses am 6. August, auf dem Politiker und Wis-senschaftler unter der Schirmherrschaft von Staats-minister Volker Hoff über die Bedeutung des Streu-obstes sprachen.

Unerwartete Aufmerksamkeit bescherte dann dieRekord-Apfelernte im Herbst 2008 der BUND-Streu-obstkartierung. Plötzlich wurde der teils schlechtePflegezustand der Bäume allen Ortens sichtbar, dadie vernachlässigten Bäume unter der Last des Ob-stes zusammenzubrechen drohten. Dies nahm auchder Hessische Rundfunk zum Anlass, einen Beitragüber die BUND-Kartierungen zu senden. Am 2. Ok-tober besuchte Hessenschau-Moderator AndreasHieke mit seinem Kamerateam den Ortsverband Kö-nigstein-Glashütten auf den Streuobstwiesen inMammolshain. Günter Schmunk und Sonja Gärt-

ner erläuterten die fachlichen Hintergründe, weite-re BUND-Mitglieder wurden als Kartierer und Streu-obstwiesenbesucher gezeigt. Auch die Geselligkeitkam nicht zu kurz: Ein gemütlicher Abschluss imVereinsheim rundete den ansprechenden Kurzbe-richt ab.

Dieses Jahr werden die Ergebnisse der Kartierungausgewertet. Vielleicht wissen wir dann genauer,wie es um die hessischen Streuobstwiesen ausschaut,können verstärkt Neuanpflanzungen und Pflege un-terstützen oder selbst in die Hand nehmen. Damitwir auch in 10 Jahren noch Ebbelwoi, eine leckereConférence-Birne oder einfach nur den Anblick derBlütenpracht genießen können.

• Mehr über die Streuobstwiesenkartierung erfahren Sie unter www.bund-hessen.de, Thema: Projekte, Streuobstkartierung oder in der Landesgeschäftsstelle bei Sonja Gärtner, Tel. (0 69) 67 73 76-16, E-Mail: [email protected].

Der Steinkauz fühlt sich auf

unseren Streuobstwiesen

wohl, findet er hier doch

sowohl Unterschlupf als

auch Nahrung.

Foto: Herwig Winter

Farbenfrohes Apfelbaum-Idyll mit Kameramann und

Regenschirm in Mammolshain.

Foto: Dr. Claudia Weiand

Page 30: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

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Energie

BUND zur Anhörung inHessischen Landtag geladen

Dass der BUND inhaltlich gute, wissenschaftlichfundierte Arbeit leistet, ist in der Bevölkerung, aberauch in Fachkreisen hinlänglich bekannt. Auch derHessische Landtag war dieser Meinung und lud denBUND Hessen zur Anhörung „Zukünftige Energie-und Klimaschutzpolitik in Hessen“ vom 2. - 4. Sep-tember 2008 in den Plenarsaal des Hessischen Land-tags. Neben dem BUND nahmen teil: Dr. HermannScheer (WCRE – World Council For Renewable Ener-gy), Joachim Wierlemann (LAG Erneuerbare Ener-gien Hessen, Bundesverband Windenergie), Dr. Wer-ner Neumann (Leiter des Energiereferates der StadtFrankfurt/Main), Anne-Karin Walter (Vereinigungder hessischen Unternehmerverbände – VhU Frank-furt) sowie weitere Fachleute aus verschiedenen Ver-bänden, Institutionen und der Wirtschaft.

Der Großteil der Experten war sich darin einig, dassdie Energieversorgung dringend umgebaut werdenmuss. Herwig Winter, Vorstandssprecher des BUNDHessen, betonte die Position unseres Verbandes: „Esgeht darum, aus den fossilen und nuklearen Ener-gieträgern auszusteigen und in erneuerbare Ener-

• Ansprechpartnerin in der Landesgeschäftsstelle zum

Thema Energie ist Andrea Graf, Tel. (0 69) 67 73 76-13,

E-Mail: [email protected].

gieträger einzusteigen. Dies ergibt sich schon alleinaus der Logik, dass fossile und nukleare Energie-träger endlich sind. Es ist deshalb keine Frage desOb, sondern nur eine Frage der Zeit, die uns zurVerfügung steht, um aus der Nutzung der fossilenund nuklearen Energieträger auszusteigen....Wir er-warten einen schnellstmöglichen Umstieg auf er-neuerbare Energien. Dazu zählt insbesondere dieWindenergie“....Sie ist „die Energieform, die mit demgeringsten Flächenbedarf bei größtmöglicher Ener-giebereitstellung auskommt.“

Die hessischen Bürgerinnen und Bürger haben An-fang diesen Jahres erneut gewählt. Es bleibt abzu-warten, inwieweit die neue Landesregierung die Er-kenntnisse der Anhörung umsetzen wird. Der BUNDHessen wird jedenfalls auch in Zukunft sein Votumfür erneuerbare Energien und Energieeffizienz ge-genüber Politik und Wirtschaft mit Nachdruck ver-treten.

Der Hessische Landtag, in

dem im September 2008

eine Anhörung zu dem

Themenbereich Energie und

Klimaschutz stattfand.

Foto: Andrea Graf

Page 31: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

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Immer der Sonne nach (Arbeitskreis Energie)

Ja, ein Haus, das sich immer in Richtung Sonnen-stand dreht! Und auf dem Dach eine Photovoltaik-anlage, mit der auf diese Weise 25% mehr Sonnen-energie „geerntet“ werden kann! Da staunen dieMitglieder des Arbeitskreises Energie nicht schlecht,denn das ist eine hochinteressante Neuentwicklung.

Das drehbare Sonnenhaus steht in Eichenzell (in derNähe von Fulda) und wird von der Firma NeotronGmbH betrieben. Eigentümer Thomas Menz erklär-te den Mitgliedern des Arbeitskreises die Funkti-onsweise: Das kreisrunde erste Stockwerk des Ge-bäudes fährt auf einer Rundschiene der Sonne nach.Die Versorgungsleitungen sind im Bereich der fest-stehenden zentralen Wendeltreppe untergebracht.Herr Menz ist auch stolzer Besitzer eines Klein-windrades und eines Mini-Blockheizkraftwerkes,das sehr effizient Wärme und Strom produziert. Einökologisch vorbildlicher Betrieb!

Die Besichtigung der Anlagen fand anlässlich desEnergiewochenendes des Arbeitskreises im April inder Rhön statt. Anschließend gab es eine Mittags-rast mit den leckeren Bio-Produkten eines örtlichenLandwirtes und eine forstkundliche Wanderung. InSieblos besichtigten die Energie-Fachleute des BUNDHessen eine im Bau befindliche Holzhackschnitzel-anlage mit dörflichem Nahwärmenetz. Kern der Be-triebsgesellschaft ist eine Waldbesitzergenossen-

schaft, die den Großteil der Holzversorgung über-nimmt und auf nachhaltige Forstbewirtschaftungachtet. Im Dorf sind praktisch alle Liegenschaftenan das Nahwärmenetz angeschlossen, so dass esausgesprochen umweltfreundlich mit Wärme ver-sorgt wird.

Die Mitglieder des Arbeitskreises genossen die auf-schlussreiche Exkursion, zahlreiche Fachgespräche,die abendliche Geselligkeit und die Wanderungenin der wunderschönen Rhön ausgiebig.

Der BUND –hessenweit

aktiv

Auf dem Dach des NeoTracker befindet sich eine 43,35 kWp Photovoltaikanlage, die durch Nach-

führung ca. 25% mehr Ertrag bringt. Pro Jahr werden ca. 53.000–56.000 kWh „geerntet“, was

dem Verbrauch von ca. 15 Haushalten entspricht.

Foto: Thomas Menz

Die Fachleute des Arbeitskreises Energie

beim Sitzungsteil ihres Wochenendes.

Foto: Thomas Menz

• Die Neotron GmbH beschäftigt sich u .a. mit der Installation von PV-Systemen und ist im Internet unter www.neotron-gmbh.de zu finden.

• Ansprechpartner des Arbeitskreises Energie ist Professor Hans Ackermann, erreichbar unter [email protected], Tel. (0 64 21) 6 5219.

Page 32: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

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Gentechnik

Keine Gentechnik auf Hessens Feldern!

Die Universität Gießen brachte 2007 gentechnischveränderten Mais (gv) der Sorte MON 810 auf zweiVersuchsfeldern bei Gießen und Groß-Gerau aus.Im Jahre 2008 verzichtete sie aufgrund von Protes-ten darauf – doch was passiert dieses Jahr?

Ein 8 Meter hoher Maiskolben wirbt für

gesunde Lebensmittel ohne Gentechnik.

Foto: Andrea Graf

• Ansprechpartnerin in der Landesgeschäftsstelle zum Thema Gentechnik: Andrea Graf, Tel. (0 69) 67 73 76-13E-Mail: [email protected]

Der gv-Mais produziert in jeder seiner Zellen, vonder Wurzel bis zur Blüte, ein Insektengift, welchesden Befall durch einen Schädling, den Maiszünsler,verhindern soll. Dieses Gift gelangt jedoch in denBoden, Maispollen breiten sich aus, gefährden da-mit die gentechnikfreie Landwirtschaft und in Zu-kunft unsere Lebensmittel. Gentechnisch veränder-te Pflanzen sind nicht rückholbar; sie können sichvermehren, verändern, genetisch austauschen, (ak-tiv) ausbreiten und in Wechselwirkungen mit an-deren Organismen treten. Die Folgen für Menschund Umwelt können gravierend sein, für Allergikerzum Beispiel bilden sie ein hohes zusätzliches Ri-sikopotential.

Der BUND Landesverband Hessen spricht sich des-halb gegen Gentechnik in der Landwirtschaft ausund unterstützte im letzten Jahr Verbraucher, Land-wirte und Imker mit zahlreichen Aktivitäten. Andrea Graf, die Referentin für Gentechnik, hieltVorträge zu diesem Thema und arbeitete aktiv zu-sammen mit Groß-Gerauer Bürgern und zahlreichenVertretern der Kirche, etlichen Naturschutzverbän-den, Gewerkschaften und Parteien im „Bürgerfo-rum Groß-Gerauer gegen Gentechnik“. Gemeinsamorganisierten sie neben zahlreichen Informations-abenden eine Filmvorführung sowie einen Infor-mationsstand auf dem Kreisbauernmarkt mit einem8 Meter hohen Maiskolben.

Des Weiteren ist der BUND aktiv im Aktionsbünd-nis „Keine Gentechnik auf Hessens Feldern und inHessens Lebensmitteln“, einem seit Jahren beste-henden Zusammenschluss vieler Erzeuger-, Ver-braucher- und Naturschutzverbände. Einer von dreiSprechern ist Michael Rothkegel, Geschäftsführerdes BUND Landesverbandes Hessen. Der BUND setz-te sich 2008 mit viel Engagement für eine gen-technikfreie Landwirtschaft ein – und dieses Jahrführen wir unsere Arbeit fort!

Page 33: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

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Der BUND –hessenweit

aktiv

MySpace Generation trifft „altgediente“ Umweltorganisation

„Wir müssen jetzt alle was gegen die Erderwärmungtun, zum Beispiel könnt Ihr ja mal nachts Eure Kühl-schranktür offen lassen, hihihi ...“, so lautet die ori-ginelle Empfehlung vom Kasper der AugsburgerPuppenkiste zum Thema Klimaschutz. Das Videodazu sowie zahlreiche weitere Eigenproduktionendes BUND Hessen finden Sie unter www.klimabot-schafter.net.

Viele Prominente, insbesondere aus dem künstleri-schen und dem Medienbereich beziehen in kurzenFilmen witzig, provokant oder auch ironisch Stel-lung zum Klimaproblem. Die Videos laufen inzwi-schen auf fast 20 Portalen. MySpace (Internetpor-tal für Musikerinnen und Musiker) hat www.klima-botschafter.net als eines von 30 herausragendenProjekten im Netz ausgewählt.

Der BUND Hessen verfügt seit etwa zwei Jahrenüber ein eigenes Internet-TV. Damit wollen wir In-teressierte auf neuen Wegen ansprechen. Ein TV-Dach mit „Internet-typischem“ Namen (elements ofiTV) zeigt die Klimabotschafter-Clips, das BUND-TV mit seriösen Berichten und auch die ein oderandere Kurzreportage mit „Augenzwinkern“, umdas Ganze aufzulockern.

Neben dem intensiven Ausbau des TV-Angebotssoll eine interaktive Seite den BUND im Netz er-lebbar machen. Diese Seite lädt nicht nur zum Kon-sumieren bzw. Informieren ein, sondern auch zuraktiven Teilnahme. Ziel ist es, die MySpace Gene-ration zu fantasievollen Aktionen für Umwelt- undNaturschutz in der realen Welt zu motivieren. Denn,wie sagt der Kasper weiter: „Jeder, jeder Einzelnekann mitmachen.“

Maximilian Geiß und Wohl-

rad Lang haben gerade den

Kasper (Puppenspieler: Klaus

Marschall) von der Augsbur-

ger Puppenkiste zum Thema

Klimaschutz interviewt.

Foto: Kerstin Lang

Öffentlichkeitsarbeit

• www.klimabotschafter.net: Spots zum Thema Klimaschutz.

• www.elements-of-itv.net: Internet-TV des BUND Hessen

• Ansprechpartner in der Landesgeschäftsstelle: Wohlrad Lang, E-Mail: [email protected], Tel. (0 69) 67 73 76-11.

Page 34: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

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Der BUND –hessenweitaktiv

Der 9-köpfige Landesvorstand tritt einmal monat-lich zu seinen regulären Sitzungen zusammen undfasst die notwendigen Beschlüsse zu Inhalten, or-ganisatorischen oder finanziellen Fragen für eineerfolgreiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch ist dieSitzungstätigkeit nur ein kleiner Teil der Arbeit, dievon den Vorstandsmitgliedern geleistet wird. Vor-standsmitglieder sind Ansprechpartner für die Me-dien, erarbeiten fachliche Stellungnahmen, führenpolitische Gespräche, sind für den BUND in Beirä-ten und Arbeitsgruppen aktiv und engagieren sichdarüber hinaus auf der lokalen Ebene oder in Gre-mien des Bundesverbandes.

Wichtige Themen für den Landesvorstand warendie Genehmigungsverfahren für den Ausbau desFrankfurter Flughafens, die Entscheidung des Bun-desverwaltungsgerichts in Leipzig, den Sofortvoll-zug für die Planfeststellung für die A 44 Abschnitt

Der Landesvorstand –teamorientiert, kompetent und engagiert

Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlung in Frankfurt-Goldstein am 18. März 2006.

Vorne, von links nach rechts: Dr. Claudia Weiand, Jörg Nitsch, Brigitte Martin.

Hinten, von links nach rechts: Hermann Maxeiner, Martin Stichel (Schatzmeister), Otto Löwer, Dirk Teßmer, Herwig Winter.

Nicht auf dem Foto: Tina Zapp (BUNDjugend).

Foto: Julia Beltz

Hessisch Lichtenau-Ost bis Hasselbach aufzuheben,die Verbandsklagen gegen den Bau der A49, gegenden Ausbau des Flughafens Kassel-Calden sowiegegen den Bau einer Ersatzbrennstoff-Verbren-nungsanlage in Frankfurt-Höchst, die Diskussionenum die Potentiale der Windenergienutzung bei derNeuaufstellung der Regionalpläne, um die Lauf-zeitverlängerung des AKW Biblis sowie die „OhneGentechnik“-Kennzeichnung, die Großdemonstra-tion und weitere Aktivitäten gegen die Planungenvon Block 6 des Kohlekraftwerks Staudinger, dieMitwirkung an der Nachhaltigkeitsstrategie des Lan-des, die Begleitung und Kommentierung der letzt-lich gescheiterten rot-grünen Koalitionsbemühun-gen, das „Rettungsnetz Wildkatze“ und die Streu-obstwiesen-Kartierungsaktion.

Auf der Landesdelegiertenversammlung im März2009 wird der Landesvorstand neu gewählt.

Page 35: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Kommunikation23,88 %

Verbands-demokratie22,37 %

Fachpolitik32,23 %

BetriebswirtschaftFinanzenMarketing8,75 %

VerwaltungDateneingabe

5,98 %

Mitglieder-service1,2 %

Jugendarbeit5,59 %

Spenden23,4 %

Mitgliedsbeiträge49,3 %

Legate0,45 %

Bußgelder3,88 %

Förderer16,23 %

Zinsen5,1 %

Verbands-Zuschuss1,18 %

Verkauf u.Erstattungen

0,46 %

Einnahmen und Ausgaben 2008

Der BUND –hessenweit

aktiv

Die Mitglieder der landesweiten Arbeitskreise desBUND beraten die BUND-Gremien in fachlichenFragen, sie kommentieren gesetzgeberische Vorha-ben der Landesregierung und vertreten die BUND-Positionen bei Veranstaltungen und bei Pressean-fragen.

AK ElektrosmogInfos: Michael Rothkegel, Tel. (0 69) 67 73 76-12 [email protected]

AK EnergieSprecher: Prof. Hans Ackermann, Tel. (0 6421) 6 5219, [email protected]

AK Landesplanung & RaumordnungSprecher: Grischa Bertram, Tel. (01 63) 7 75 26 38, [email protected]

AK Luft, Klima, Lärm Sprecher: Dr. Lutz Katzschner, Tel. (05 61) 88 01 37, [email protected]

AK RechtSprecher: Martin Stichel, Tel. (0 60 55) 90 00 [email protected]

AK Umwelt & Gesundheit Sprecherin: Dr. Heidi Soboll, Tel. (0 6103) 77 7012, [email protected]

AK Verkehr Sprecher: Wolfgang Schuchart,[email protected]

AK Wasser Sprecher: Dr. Reiner Plasa, Tel. (0 61 50) [email protected]

Die Arbeitskreise im BUND Hessen

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• Weitere Informationen: www.bund-hessen.deoder bei Michael Rothkegel, BUND-Landesgeschäfts-führer, Tel. (0 69) 67 73 7612, E-Mail: [email protected].

Page 36: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Der BUND –hessenweitaktiv

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Seit gut 2 Jahren beim BUND und schon sehr bewährt

Wir freuen uns, Ihnen dieses Jahr Andrea Graf, dieReferentin für Gentechnik, Energiepolitik und Öf-fentlichkeitsarbeit des BUND Hessen, vorzustellen.Damit Sie die Mitarbeiterin der Landesgeschäfts-stelle kennen lernen, haben wir ihr ein paar Fragengestellt:

BUNDaktiv: Wie sind Sie zum Umwelt- und Na-turschutz gekommen?Andrea Graf: Ich hatte schon als Kind eine großeNaturverbundenheit und in meiner Ausbildung warich immer lieber bei Exkursionen dabei als im La-bor zu stehen. Ich liebe die Natur und freue michdaher zu ihrem Schutz beitragen zu können.

BUNDaktiv: Was hat Sie besonders an der Arbeitbeim BUND gereizt?Andrea Graf: Der BUND ist ein großer Verband mitvielen interessierten, aktiven Mitgliedern. Es ist alsonicht nur die Arbeit des Naturschutzes, sondernauch die Arbeit mit den Menschen, die mich zumBUND gezogen hat.

BUNDaktiv: Mit welchen Schwerpunkten haben Siesich beim BUND bereits befasst?Andrea Graf: Ich bearbeite beim BUND die Berei-che Gentechnik und Energie, beides sehr aktuelleThemen. Hessen war 2008 gentechnikfrei. Dieser Erfolg istein Verdienst der vielen Aktiven in Verbänden,Landwirtschaft und Politik sowie der Verbrauche-rinnen und Verbraucher. Über den BUND konnteich einen Beitrag dazu leisten. Letztes Jahr hieltenwir Vorträge, veranstalteten Aktionen auf Märkten,führten Filme vor und erstellten Infomaterial. Auch der Bereich Energie wird auf lange Sicht Er-folge aufweisen. Verbraucher auf die Möglichkeitvon Ökostrom als Alternative zum Atomstrom hin-weisen, Projekte zur Förderung von ErneuerbarenEnergie voran zu bringen und Kohle- und Atom-kraftwerke zu verhindern sind einige der vielen Auf-gaben, die wir bereits angehen und die auch in Zu-kunft wichtig sein werden.

BUNDaktiv: Wie stellen Sie sich die weitere Um-setzung Ihrer Ziele vor?Andrea Graf: Im Bereich Gentechnik ist vor allemweiterhin viel Öffentlichkeitsarbeit nötig, um dieBUND-Mitglieder und Verbraucher zu informieren.Der BUND ist in Groß-Gerau im „Bürgerforum Groß-Gerauer gegen Genmais“ aktiv vertreten. Durch die-sen Zusammenschluss von Kirche, Naturschutzver-bänden, Gewerkschaften und Politik arbeiten wirjetzt schon dafür, dass Hessen weiterhin gentech-nikfrei bleibt.Auch die bereits genannten verschiedenen Aufga-ben im Bereich Energie möchte ich weiter verfol-gen, wichtig wird hier ebenfalls die Öffentlich-keitsarbeit bleiben.

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen

Andrea Graf aktiv in einem

ihrer Arbeitsbereiche:

Sie setzt sich für

gesunde Lebensmittel ohne

Gentechnik ein.

Foto: Julia und Jacob Graf

Page 37: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

17.00016.00015.000

14.00013.00012.00011.00010.0009.0008.0007.0006.0005.0004.0003.0002.0001.000

0

18.00019.00020.00021.00022.00023.000

19821983

19841985

19861987

19881989

19901991

19921993

19941995

19961997

19981999

20002001

20021981 2003

20042005

20062007

2008

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2008

37

Der BUND –hessenweit

aktiv

FördererMitglieder

BUNDaktiv: Eine etwas persönlichere Frage: Siehaben einen Sohn (10) und eine Tochter (8). HabenSie vielleicht eine nette Geschichte, die Sie mitIhren Kindern draußen im Grünen erlebt haben, aufLager?Andrea Graf: Ich war mit meinen Kindern schonimmer viel in der Natur und auf Bauernhöfen un-terwegs. Obwohl wir in Frankfurt wohnen, glaubensie nicht, dass Kühe lila sind. Ich werde nie ver-gessen, als meine damals vierjährige Tochter zu ei-ner Kuh an der Melkmaschine ging, ihr – wie sie esbei den Landwirten oft gesehen hatte – sehr herz-haft auf die Seite klopfte und sagte „Hallo Kuh“.Dem Bauern stand der Mund offen und die Kuh warzum Glück nicht schreckhaft!

BUNDaktiv: Vielen Dank, Frau Graf, für diesesGespräch. Wir wünschen Ihnen auch für die Zu-kunft alles Gute beim BUND und viel Erfolg für IhreProjekte.

Andrea Graf• Ausbildungen: Apothekenhelferin, Pharmazeutisch-

technische Assistentin, Dipl.-Biologin • Seit gut 2 Jahren Referentin für Gentechnik, Energie-

politik und Öffentlichkeitsarbeit der Landesgeschäfts-stelle des BUND Hessen.

• Telefon: (069) 67 73 76-13Mail: [email protected]

Page 38: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen befindet sichseit dem 1. Oktober 1999 in der Triftstrasse 47 in60528 Frankfurt-Niederrad. Dort sind sieben Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter mit der fachlichenArbeit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zuarbeit fürden Landesvorstand, den Landesrat und den Fachrat,der Betreuung der Kreis- und Ortsverbände und derMitglieder des BUND Hessen sowie der allgemeinenVerwaltung beschäftigt.

Die Geschäftsstelle des BUND Hessen

Für die BUNDjugend sind in der Landesgeschäfts-stelle drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit demSeminar- und Freizeitenprogramm der BUNDju-gend, der Zuarbeit für die Landesjugendleitung, derBetreuung der Kinder- und Jugendgruppen sowieder allgemeinen Verwaltung beschäftigt. Unterstütztwerden sie von einer FÖJlerin/einem FÖJler (FÖJ:Freiwilliges Ökologisches Jahr).

Wohlrad Lang

Finanzen, Marketing, EDV

Tel. (069) 67 73 76-11

wohlrad.lang@bund-

hessen.de

Michael Rothkegel

Geschäftsführer

Tel. (069) 67 73 76-12

michael.rothkegel@bund-

hessen.de

Sonja Gärtner

Netzwerk Naturschutz

Tel. (069) 67 73 76-16

sonja.gaertner@bund-

hessen.de

Andrea Graf

Referentin für Energie

und Gentechnik

Tel. (069) 67 73 76-13

andrea.graf@bund-

hessen.de

Ulrike Karlheim

Büroorganisation,

Verwaltung

Tel. (069) 67 73 76-15

ulrike.karlheim@bund-

hessen.de

Stephan Hübner

Jugendbildungsreferent

Thomas Norgall

Naturschutzreferent

Tel. (069) 67 73 76-14

thomas.norgall@bund-

hessen.de

Barbara Michalski

Jugendbildungsreferentin

Margarete Eltze

Sekretariat, Mitglieder-,

Förderer-, Adressverwaltung

Tel. (069) 67 73 76-10

margarete.eltze@bund-

hessen.de

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle:

BUNDjugend:

Tel. (069) 67 73 76-30

E-Mail: bundjugend.

[email protected]

Sabine Wolters

Jugendbildungsreferentin

Der BUND –hessenweitaktiv

Page 39: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).(Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)

Name Vorname

Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort

Beruf Geburtsdatum

Datum Unterschrift (Bei Minderjährigen der/des Erziehungsberechtigten)

Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:

Name des Ehepartners, Geburtsdatum

Name des 1. Kindes, Geburtsdatum

Name des 2. Kindes, Geburtsdatum

Name des 3. Kindes , Geburtsdatum

ab Monat/Jahr: __________________________ Kto-Nr.: ____________________________________

BLZ: _________________________ Bank: _________________________________________________

Datum: ______________________ Unterschrift: ____________________________________________

Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge

Jahresbeitrag(bitte ankreuzen und Beitrag eintragen)

Einzelmitglieder €_________(mind. € 50,–)

Familien €_________(Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–)

Fördermitglied €_________(mind. € 130,–)

Mitglied auf Lebenszeit €_________(einmalig mind. € 1.500,–)

Vereine, Körperschaften, €_________ Firmen etc. auf Anfrage(mind. € 130,–)

Schüler/innen, €_________Student/innen,Auszubildende (mind. € 16,–)

Reduzierter Beitrag für €_________Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)B

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F R E U N D E D E R E R D E

Bund fürUmwelt undNaturschutzDeutschland

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Page 40: Jahresbericht 2008 BUND Hessen

F R E U N D E D E R E R D E

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Hessen e.V.

Triftstrasse 47, 60528 FrankfurtTel. (0 69) 67 73 76-0 Fax (0 69) 67 73 76-20

E-Mail: [email protected]: www.bund-hessen.de

An den

BUND Landesverband Hessen e.V.Triftstrasse 47

60528 Frankfurt

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