*Jahresbericht 2010 · 2011. 8. 4. · Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 5 Das Jahr 2010 wird...

28
Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 1 Ein Unternehmen der BKW-Gruppe * JAHRESBERICHT 2010 Energie, natürlich! *

Transcript of *Jahresbericht 2010 · 2011. 8. 4. · Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 5 Das Jahr 2010 wird...

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 1

    Ein Unternehmen der BKW-Gruppe

    *Jahresbericht 2010Energie, natürlich!

    *

  • 2 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    > Die sol-e suisse aG setzt bei Der realisation unD Dem betrieb ihrer ProDuktionsanlaGen auf Die komPetenz unD Die motivation von runD 50 mitarbeitenDen.

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 3

    > Inhalt

    VORWORt 5unseR auftRag 6Dienstleistungen der sol-E Suisse im Überblick 6

    Innovationen und ausgereifte Technologien – die optimale Kombination für den zuverlässigen Betrieb 6

    Unsere Zielsetzung 7

    unseR ansPRuCh – umWelt- und landsChaftssChutz eRnst nehmen 8Das Vorgehen der sol-E Suisse 8

    Künftige naturemade-Zertifizierung im Bereich der Kleinwasserkraft 8

    unseRe anlagen 11Biogasanlage Bätterkinden 11

    Trinkwasserkraftwerk Schangnau 12

    Windkraftwerk Juvent SA 12

    Holzheizwerk Grindelwald 15

    Solaranlage Wyss, Ittigen 15

    unseRe PROJekte 16Wärmeverbund Lerchenpark, Thun 16

    Kleinwasserkraftwerk am Berschnerbach 16

    Solaranlage Sevelen 16

    Modernisierung Biomassekraftwerk Otelfingen 21

    Biogasanlage Piano di Magadino 21

    LIDAR-System – Einsatz rund um die Uhr 21

    fORsChung und InnOVatIOn 22Windenergieforschung mit der ETH Zürich – grossräumige Kartografierung der Windverhältnisse

    22

    Solarstromforschung mit der ETH Lausanne – hydropneumatische Energiespeicherung

    22

    unseRe anlagen Im ÜbeRblICk 24kOntakt & adRessen 27

  • 4 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 5

    Das Jahr 2010 wird der Bevölkerung der Region Saint-Imier und den zahlreichen Besuchern aus der ganzen Schweiz zweifellos noch lange in Erinne-rung bleiben: Die Monate Juli und August standen ganz im Zeichen des erfolgreichen Ausbaus des Windkraftwerks auf dem Montagne du Droit und waren geprägt durch aussergewöhnliche Ereignisse und Aktivitäten. Acht neue leistungsfähige Wind-turbinen der neusten Generation gesellten sich zu ihren acht kleineren Schwestern. Damit ist das Windkraftwerk zum grössten der Schweiz avanciert. Dies dürfte es wohl noch eine ganze Weile bleiben …

    Seit seinen Anfängen ist dieses Windkraftwerk eine Erfolgsgeschichte und geniesst weit über die Region hinaus einen guten Ruf und wird gar als Vorbild ge-handelt. Aber warum ist das so? Anfangs der 90er Jahre plante ein ausländischer Investor die Errich-tung von rund hundert Turbinen auf unseren Jura-höhen. Das Projekt löste durchs Band Proteste aus und geriet in der Folge rasch wieder in Vergessen-heit. Dank der JUVENT SA wurde eine neue Strate-gie aus der Taufe gehoben, die auf die Aufwertung der Region und den Respekt gegenüber allen Inter-essensgruppen ausgerichtet ist. Diese wurden denn auch während allen Bauphasen in das Projekt mit einbezogen. Und so konnten ab 1996 Schritt für Schritt die ersten Windturbinen errichtet werden. Auch für die letzte Ausbauphase im Jahr 2010 wur-de mit Geduld und Bestimmtheit dieses bewährte «Rezept» angewandt.

    Leider hat die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur Förderung der neuen erneuerbaren Ener-gien vor allem seitens der Städte einen riesigen Ansturm auf unseren Jurahöhen ausgelöst. Grund-stückbesitzer witterten gute Geschäfte und vergas-sen darob, dass sie nicht die einzigen Betroffenen waren. Und die schlechten Erfahrungen aus den 90er Jahren wiederholen sich … nur im noch grös-seren Umfang. Umso mehr ist es wünschenswert, dass auch künftig die Tugenden der JUVENT SA hochgehalten werden. Nämlich die Aufwertung der Region und den Respekt gegenüber allen Interes-sensgruppen!

    annelise vaucher-sulzmann

    Gemeindepräsidentin von Cormoret

    > vorWort

  • 6 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    vergärbare biomasseEine Anlage kann sich bei Landwirtschaftsbetrie-ben oder Zusammenschlüssen mit über 100 Gross-vieheinheiten (GVE) lohnen. Ergänzende Lieferun-gen (Co-Substrate) sind zwingend nötig. Zusam- men mit Partnern, die über eine genügend grosse Menge an eigenen biogenen Abfällen verfügen, wer-den auch industrielle Anlagen realisiert.

    holzenergieDer Holzlieferant befindet sich in der näheren Umge-bung. Die Anlage ist verkehrstechnisch gut erschlos-sen und befindet sich in der Nähe eines grossen, kontinuierlichen Wärmebezügers. Der ideale Stand-ort liegt ausserhalb von Wohngebieten, in Industrie- und Gewerbezonen.

    WindenergieFür die wirtschaftliche Nutzung sind durchschnitt-liche Windgeschwindigkeiten von über 5 m/s nötig. Der ideale Standort wird von der kantonalen Richt-planung vorgegeben.

    sonnenenergieDer langfristige Absatz des produzierten Stroms muss gewährleistet sein. Dieser kann durch die Ver-marktung als Ökostrom oder über die kostende-ckende Einspeisevergütung (KEV) erfolgen.

    kleinwasserkraftIn Frage kommen Anlagen an natürlichen Gewäs-sern sowie Trinkwasserkraftwerke. Besonders gute Aussichten auf eine Realisation haben Anlagen, die sich ausserhalb von Natur- und Landschaftsschutz- gebieten befinden.

    Geothermie/WärmeenergieGenügend Wärmebezüger in der nahen Umgebung und die zuverlässige, leistungsfähige Wärmequelle sind entscheidend für die wirtschaftliche Nutzung.

    > unser auftraG

    DienstleistunGen von sol-e suisse im Überblick

    Projektentwicklung• Machbarkeitsanalysen;technisch,

    wirtschaftlich und gesellschaftlich• Planungsgrundlagen• Bewilligungsverfahren• Vetragsabschlüsse

    Planung und realisation• Bauüberwachungund-koordination• Controlling• Objektabnahme

    betrieb• Absatzplanung• Betrieb• Energiemanagement• Revision• Wartung

    innovationen unD ausGereifte techno- loGien – Die oPtimale kombination fÜr Den zuverlässiGen betrieb Die Technologien zur Stromerzeugung mit hei-mischen Rohstoffen und erneuerbaren Energien werden zum grossen Teil bereits erfolgreich in den diversen Anlagen zum Einsatz gebracht. Die sol-E Suisse fördert diese Technologien und entwickelt sie ständig weiter. In Zusammenarbeit mit Spezia-listen aus den verschiedenen Disziplinen konzipiert sie Anlagen, in denen erprobte Komponenten mit neusten Entwicklungen zusammentreffen.

    Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Projekt aus Sicht von sol-E Suisse umge-setzt und langfristig wirtschaftlich betrieben wer-den kann:

    Die sol-e suisse entwickelt, plant und realisiert ökologische Produktionsanlagen aus dem bereich der

    neuen erneuerbaren energien (nee) und sorgt für deren sicheren und nachhaltigen betrieb. energie-

    projekte entwickelt sie zukunftsgerichtet und klimafreundlich.

    in diesen auftrag steckt die sol-e suisse all ihr Wissen und können – im Dienste der nachhaltigkeit und

    der Ökologie.

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 7

    ProDuktionsmix sol-e suisse 2030

    unsere zielsetzunGaufgrund der in den letzten drei Jahren gemach-ten erfahrungen und mit blick auf die aktuelle marktentwicklung wurde das der sol-e suisse vor-gegebene mengenziel von 1 terawattstunde (tWh) überprüft. Gemäss aktualisierten einschätzungen, die immer noch als ambitiös betrachtet werden müssen, kann die sol-e suisse bis 2030 voraus-sichtlich eine jährliche nee-Produktionsmenge von rund 0.6 tWh strom und 0.1 tWh Wärme erreichen.

    Zur Erreichung des ursprünglich gesetzten Ziels müssten in den nächsten 20 Jahren rund 200 bis 300 Kraftwerke in Betrieb genommen werden. Aus der Überprüfung geht klar hervor, dass dieses Ziel unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht er-reicht werden kann. In der Schweiz stossen die Bestrebungen der sol-E Suisse – aber auch der an-dern Akteure – immer mehr auf Widerstand. Geeig-nete Standorte sind in unserem kleinen, dicht be-siedelten und schönen Land naturgemäss limitiert und damit von den Investoren hart umkämpft. Bei diesen geeigneten Standorten – vorab den Jurahöhen (Windenergie) und den Alpenregionen (Kleinwasserkraft) – haben die regionale und die nationale Opposition massiv zugenommen. Dazu kommt, dass sich die dreistufigen schweizerischen Planungs- und Bewilligungsverfahren regelmässig als Erschwernis erweisen.

    Windenergie

    vergärbare Biomasse

    Holzenergie

    Kleinwasserkraft

    Sonnenenergie

    Kurz- und mittelfristig haben unter den neE-Tech-nologien Wind und Kleinwasserkraft das grösste Potenzial. Langfristig könnte sich das grösste Po-tenzial in Richtung Fotovoltaik und Geothermie ver-schieben, falls es gelingt, einerseits bei der Photo-voltaik mit der Umsetzung von vielversprechenden Forschungsresultaten die Kosten weiter massiv zu senken sowie den unplanbar anfallenden Solar-strom mit geeigneten Speichertechnologien zu ver-edeln und andererseits bei der Geothermie das heute – oftmals prohibitiv – hohe Explorationsrisiko entscheidend zu senken.

    52 %

    25 %

    13 %

    7 %

    3 %

  • 8 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    Künftige naturemade-ZertifiZierung im Bereich der KleinwasserKraftAnlagen, die sich durch die strikte Einhaltung von Umweltkriterien auszeichnen, werden vom Verein für umweltgerechte Energie (VUE) nach dem Quali-tätslabel naturemade star qualifiziert. Im Bereich Wasserkraft zielt die Zertifizierung insbesondere auf die Optimierung bestehender Anlagen. Für die Zertifizierung von neuen Anlagen verlangt der VUE einen vollwertigen Ersatz von beeinträchtigten na-türlichen und naturnahen Lebensräumen, Lebens-gemeinschaften und Landschaften.

    Der VUE arbeitet derzeit mit einer Arbeitsgruppe und anhand von Pilotprojekten an der Konkretisierung dieses vollwertigen Ersatzes. Es handelt sich dabei einerseits um die Definition allfälliger Ausschluss-kriterien wie z.B. schützenswerte Auengebiete oder Gebiete mit gefährdeten Fischarten. Andererseits sollen Eingriffe im hydrologischen Bereich durch morphologische Ausgleichsmassnahmen kompen-siert werden. Im Rahmen der Zertifizierung werden solche Massnahmen auf die anlagenspezifischen Gegebenheiten ausgelegt und vom VUE genehmigt.

    Auch die sol-E Suisse will umweltschonende Anla-gen bauen. Insofern entspricht die Zertifizierung von Wasserkraftwerken der Philosophie der sol-E Suisse und sie unterstützt deshalb die Studie auf drei Ebenen: • Übernahme von zwei Dritteln der Kosten der Studie• Tests derMethode an drei sich in Entwicklung

    befindenden Projekten (Nieder-, Mittel- und Hoch-druck)

    • Zurverfügungstellung von Know-how durch Ein-sitznahme in der Projektarbeitsgruppe des VUE

    Ab Ende 2011 soll diese Methode in der Praxis an-gewendet werden. www.naturemade.ch

    das Vorgehen der sol-e suisseAnlagen der Wind- und der Wasserkraft bedeuten Eingriffe in die Natur. Die sol-E Suisse handelt des-halb in den beiden Bereichen besonders voraus-schauend und verpflichtet sich zur Einhaltung fol-gender Vorgaben:

    Bezüglich windkraftwerken• Achtung der Schutzzonen (Naturpärke, Feucht-

    gebiete usw.)• LandschaftlicheEinbindung• Berücksichtigung von Umweltaspekten (Fauna

    und Flora, Hydrologie, Geologie usw.)• BauarbeitenmitRücksicht auf dieUmwelt (Ma-

    terial,Transport,minimalerMontageplatzusw.)

    Bezüglich Kleinwasserkraftwerken• BerücksichtigungdervonderEAWAG*festgeleg-

    ten Greenhydro-Kriterien. Diese betreffen sowohl den Betrieb der Anlagen (Restwassermenge, Bo-denabtragung, Gestaltungskonzept) als auch den Umweltschutz (hydrologische Merkmale, Vernet-zung der Habitate, Feststofftransport und Mor-phologie, Landschaft und Biotope, Biozönose)

    • IdentifikationderAusschlusskriterienbetreffend Schutzzonen (Auen- und Moorgebiete, Grundwas-serschutzzonen)

    • Einsatz umweltfreundlicher Technologien (eineWasserentnahme über Coanda-Rechen erleich-tert beispielsweise den Fischabstieg)

    Zum Erfolg dieses ganzheitlichen Ansatzes trägt auch der offene und konstruktive Dialog der sol-E Suisse mit allen Umweltschutzorganisationen (WWF, Pro Natura, Fischereiverbänden etc.) bei.

    *EidgenössischeAnstaltfürWasserversorgung,

    Abwasserreinigung und Gewässerschutz

    wer nachhaltige energielösungen anbietet, muss alle aspekte eines Projekts berücksichtigen. Bei der

    Planung einer anlage ist stets von mehreren betroffenen «Parteien» auszugehen, deren anforderungen

    und Bedürfnisse zu beachten und zu vereinbaren sind. Besonders viel rücksicht und respekt gebührt

    dabei der umwelt. dementsprechend bezieht die sol-e suisse bei der Planung ihrer anlagen von Beginn

    weg die ökologischen aspekte mit ein.

    > unser ansPruch – umwelt- und landschaftsschutZ ernst nehmen

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 9

    > mit DialoG unD resPekt lassen sich Die beDÜrfnisse von naturschutz unD enerGieProDuktion vereinbaren.

  • 10 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    > zuverlässiGe Partner unD PersÖnliches enGaGement – Das sinD Die erfolGs- faktoren zum betrieb Der bioGasanlaGe in bätterkinDen

    Samuel Fischer, Betriebsleiter

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 11

    die Vorteile der nutzung von biogenen abfällen in Bätterkinden im überblick:• Aus organischem «Abfall» wird hochwertiges

    Biogas zur Erzeugung von Strom und Wärme ge-wonnen

    • DieEnergieproduktionausbiogenenAbfällenträgtals Ersatz der Energieproduktion aus fossilen Brennstoffen zur CO2-Reduktion bei

    • DieStandortnähezurSteffen-RisAG istgerade-zuoptimal:DieAbfällekönnenohnelangeTrans-portwege direkt vor Ort in der Biogasanlage ver-arbeitet werden

    • Im Vergärungsprozess werden allfällige Krank-heitserreger (Pilze etc.) in den Abfällen vernich-tet, sodass die Gärreste als wertvoller Felddün-ger weiterverwendet werden können

    > unsere anlagen

    Biogasanlage BätterKindendie Biogasanlage Bätterkinden konnte nach einer Bauzeit von rund 7 monaten am 24. november 2010 von der Bioenergie Bätterkinden ag (bebag) mit ihren Partnern, der sol-e suisse ag, der stef-fen-ris ag und der Betriebsgemeinschaft fischer, in Betrieb genommen werden. in der anlage sollen zukünftig jährlich rund 2 100 000 kwh strom pro-duziert werden.

    Im Fermenter der Biogasanlage wird aus Produk-tionsabfällen der Gemüse- und Früchtehandels-firma Steffen-Ris AG, Gülle der Landwirtschafts-betriebe der Fischer Agri GmbH, Grüngut der Kompostieranlage Schneider und aus vergärbarem Material weiterer Substratlieferanten Biogas er-zeugt. Dieses wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) in Elektrizität und Wärme umgewandelt. Der elektrische Strom wird sodann ins Netz ein-gespeist. Die Wärme wird über eine Fernwärme-leitung zum nahe gelegenen Industriebetrieb BWB Buchser AG geführt und dort als Prozesswärme für die Metallverarbeitung verwendet.

    Mit der Verwertung organischer Abfälle zur lokalen Produktion neuer erneuerbarer Energien wird ein ökologischer Mehrwert geschaffen: Die vorhande-nen Substrate werden energetisch zur Energiepro-duktion genutzt und die vergärten Substrate (Gär-reste) als wertvoller Dünger in die Landwirtschaft zurückgeführt. Der Kreislauf schliesst sich.

    technische datenAnlagetyp: Nassvergärung im liegenden Fermenter Verstromung im Blockheizkraftwerk (BHKW)Substrate: 7000 t organische Abfälle 1800 t Co-Substrate (Grünabfälle und Gülle)Elektrische Leistung BHKW: 330 kWWirkungsgrad BHKW: ca. 38 %Stromproduktion netto: ca. 2 100 000 kWh/a Entspricht dem Verbrauch von ca. 600 HaushaltenWärmeproduktion brutto: ca. 1 950 000 kWh/aInvestitionskosten: rund 5.0 Mio. CHFInbetriebnahme: November 2010

    www.bebag-bioenergie.ch

  • 12 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    GrÖsstes WinDkraftWerk Der schWeiz – ausGebaut unD in betrieb GenommenDie Juvent sa betreibt unter der führung der sol-e suisse aG das erste und grösste, ab 1996 entstandene Windkraftwerk des landes. im sep-tember 2010 ist nach neun Jahren Planungs- und bauzeit das ausgebaute Windkraftwerk in betrieb genommen worden. mit der erweiterung der bisher acht um zusätzliche acht Windturbinen neuster Generation kann die Jahresproduktion im Wind-kraftwerk um ein vierfaches gesteigert werden. Diese entspricht demnach künftig dem Jahres-stromverbrauch von über 12 000 haushalten und einem anteil an der gesamtschweizerischen Wind-energieproduktion von aktuell ca. 60 %.

    technische Daten Anzahl Turbinen: 16Funktionsbereich: ca. 4 – 25 m/s Wind-

    geschwindigkeitInstallierte Leistung: WT 1 – 8: 7.7 MW WT 9 – 16: 16 MW Mittlere Jahresproduktion: ca. 40 GWh/a Entspricht dem Verbrauch von ca. 12 000 HaushaltenInvestitionskosten: ca. 67 Mio. CHFInbetriebnahme: WT 1 – 8: 1996/1998/2001/2004 WT 9 – 16: 2010

    technische Daten Anlagetyp: Peltonturbine Vertikal/1-düsig/1 020 min-1Turbinenfabrikant: Blue-Water-Power AGInstallierte Leistung: 18 kW Fallhöhe brutto: 120 MeterWassermenge: 1 200 l/min maximalStromproduktion: ca. 85 000 kWh/a Entspricht dem Verbrauch von ca. 25 HaushaltenInvestitionskosten: rund 340 000 CHF Inbetriebnahme: Dezember 2008

    trinkWasserkraftWerk schanGnau Das trinkwasserkraftwerk schangnau wird von der tW energie aG, der Partnergesellschaft der blue-Water-Power aG und der sol-e suisse aG, im auftrag der Wasserversorgungsgenossenschaft schangnau betrieben. es produziert jährlich ca. 85 000 kWh strom.

    In vielen Trink- und Abwassernetzen der Schweiz schlummert ein grosses Potenzial zur Erzeugung von elektrischer Energie. So auch in der Trinkwas-serversorgungsanlage in Schangnau. 2008 wurden die bestehenden Bauten zur Nutzung der vorhan-denen Wasserkraft angepasst und ausgebaut: Im Druckausgleichsschacht wurde eine Peltonturbine eingebaut, mit der das Wasser mit einer Fallhöhe von 120 Metern zur Stromproduktion genutzt wer-den kann. Die Wasserqualität wird durch die Turbi-nierung nicht beeinflusst. Dank einer Notstrom-versorgung und einem Bypass-System kann trotz der Stromproduktion eine 100 %ige Versorgungs-sicherheit mit einwandfreiem Trinkwasser garan-tiert werden.

    www.juvent.ch

    Die Erfolgsgeschichte des grössten Schweizer Wind-kraftwerks beginnt im Jahr 1996 auf dem Mont-Crosin mit der Errichtung der ersten drei Windturbi-nen mit je 600 kW Leistung. Bereits in den Jahren 1998 und 2001 wurde der Windpark der wachsen-den Windstromnachfrage wegen um drei weitere Turbinen mit 660 kW und 850 kW Leistung erweitert. 2004 wurden die Turbinen 7 und 8 mit je 1 750 kW Leistung und verbessertem Wirkungsgrad unweit der existierenden Standorte errichtet.

    Eine weitere Ausbauetappe um acht zusätzliche Turbinen wurde im Herbst 2010 erfolgreich abge-schlossen. Die Planungsarbeiten dazu erfolgten in enger Zusammenarbeit mit den Anwohnern, den Behörden sowie mit den Umwelt- und Landschafts-schutzorganisationen. Dabei wurde der erste regio-nale Windrichtplan der Schweiz erstellt. In der Folge wurde zusammen mit der Stiftung Landschafts-schutz Schweiz und den Bundesämtern für Umwelt und Energie ein Landschaftsschutzkonzept ent-wickelt, das die Anzahl und die örtliche Zuweisung der zusätzlichen Windturbinen umschreibt. Dieses für die Schweiz einzigartige Konzept findet über die Landesgrenzen hinaus grosse Beachtung. Im Som-mer 2009 stimmten die vier Standortgemeinden gestützt auf die breite transparente Planungsarbeit der Anpassung ihrer Zonenpläne zu – ohne nennens-werte Opposition.

    Die umfangreichen, minutiös geplanten Transport- und Montagearbeiten sind mit insgesamt 12 000 Tonnen Material nach Plan verlaufen. Beim Trans-port der Turbineneinzelteile per Schiff und Strasse wurden jedoch auch Grenzen der Transportierbar-keit grosser Windturbinenkomponenten auf den zum Teil engen Schweizer Strassen aufgezeigt.

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 13

    > erst eine verantWortunGsbeWusste PlanunG ermÖGlicht Die oPtimale inteGration von ProDuktionsanlaGen in Die natur.

  • 14 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    > mit dem holZheiZwerK wird der Jährliche heiZölVerBrauch in grindel- wald um geschätZte 1.6 mio. liter reduZiert und damit ein co2-ausstoss Von 4 300 tonnen Verhindert.

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 15

    holzheizWerk GrinDelWalDDie beiden tochtergesellschaften der bkW fmb energie aG, die sol-e suisse aG und die elektri-zitätswerk Grindelwald aG, haben zusammen mit lokalen Partnern und mit unterstützung aus dem konjunkturprogramm des bundes das holzheiz-werk mit einer spitzenleistung von 6 000 kilowatt geplant. für die Projektierung, den bau und den betrieb wurde die Gesellschaft holzwärme Grin-delwald aG gegründet.

    Die Folgen der Klimaerwärmung machen sich in Grindelwald besonders stark bemerkbar – Gletscher und Permafrost schwinden in der Region zusehends. Gerade auch deshalb will die Region einen aktiven Beitrag zum Schutz des Klimas leisten. So zum Bei-spiel mit dem Holzheizwerk: Mit der CO2-neutralen Fernwärme aus grösstenteils einheimischen Holz-schnitzeln wird eine beachtliche Anzahl Hotels, öffentlicher Gebäude sowie privater Haushalte be-heizt. Die Wärmebezüger können ihren Energiebe-darf für Heizung und Warmwasser über den Fern-leitungsanschluss zu 100 % decken.

    Damit die umfangreichen Arbeiten während des Baus der Fernwärmeleitungen die Anwohner und die Touristen möglichst nicht tangierten, erfolgten diese etappenweise und wurden während der Win-ter- und der Sommersaison sogar eingestellt. Auch auf die für die Region typische schöne Aussicht wurde speziell Rücksicht genommen: Die Kessel des Holzheizwerks sind mit modernsten Elektrofil-tern zur Entschwadung der Abgase ausgerüstet um so das Entstehen von Dampffahnen zu verhindern.

    solaranlaGe Wyss, ittiGenDer landwirt und unternehmer Peter Wyss hat zusammen mit der sol-e suisse auf den Dächern zweier Ökonomiegebäude des landwirtschaftsbe-triebes in ittigen eine der grössten solaranlagen in der region bern realisiert.

    Die Solaranlage Wyss produziert mit einer installier-ten Leistung von 223 kWp auf einer Gesamtfläche von 1 500 m2 rund 213 000 kWh Strom pro Jahr. Da-mit kann der Strombedarf von rund 60 Haushalten gedeckt werden.

    Peter Wyss betreibt seit 2005 zudem eine Biogas-anlage, an der die sol-E Suisse ebenfalls be teiligt ist. Die Solar- und die Biogasanlage decken zusam-men den jährlichen Bedarf von knapp 500 Haushal-ten mit Strom aus erneuerbaren Energien.

    technische Daten Anlagetyp: Holzschnitzelheizung mit Entschwadung und WärmerückgewinnungBesonderheit: Erhöhter Wirkungsgrad durch den mit der Wärmerückgewinnung unterstützten Entschwadungs - prozessBrennstoffbedarf: 21 600 Srm (Schüttraummeter) im Endausbau Bestehend aus Waldhackschnitzeln, Holz aus Landschaftspflege, Sägereirestholz und AltholzWärmeleistung: 3.2 MW Holzheizkessel 1 1.2 MW Holzheizkessel 2 0.7 MW WärmerückgewinnungWärmeproduktion: ca. 13 500 MWh/a Damit werden pro Jahr rund 1.6 Mio. Liter Heizöl sowie 4 300 Tonnen CO2 eingespartInvestitionskosten: rund 17.8 Mio. CHFInbetriebnahme: September 2010

    www.holzwaerme-grindelwald.ch

    technische Daten Solarzellen: Monokristallines SiliziumSolarzellen-Oberfläche: 1500 m2

    Installierte Leistung: 223 kWpStromproduktion: ca. 213 000 kWh/a Entspricht dem Verbrauch von ca. 60 HaushaltenInvestitionskosten: rund 1.1 Mio. CHFInbetriebnahme: April 2010

  • 16 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    Das Kleinwasserkraftwerk Berschnerbach ist so konzipiert, dass die einzelnen Anlagenkomponen-ten kaum sichtbar sind und die Restwasserstrecke auf den unzugänglichen und nicht einsehbaren Schluchtabschnitt beschränkt ist. Gemäss Umwelt-verträglichkeitsbericht kann davon ausgegangen werden, dass die Anlage keine Nachteile für die Schutzziele des BLN-Gebietes (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung) Churfirsten zur Folge hat.

    Die Wasserfassung soll in der Schlucht oberhalb von Berschis in der Gemeinde Walenstadt zu ste-hen kommen. Durch einen rund einen Kilometer langen Stollen und eine erdverlegte Druckleitung würden maximal 1 000 Liter Wasser pro Sekunde zur Zentrale oberhalb des Wasserfalls am Berschner-bach geleitet. Dadurch bleiben der gut erschlossene Berschnerfall und der darunter liegende Gewässer-abschnitt in ihrem natürlichen Zustand.

    solaranlaGe sevelenDie sol-e suisse errichtet auf dem Dach des neuen schul- und sportzentrums Gadretsch in sevelen sG eine solaranlage. im frühjahr 2011 wird die an-lage in betrieb genommen.

    Die Anlage mit einer Leistung von 100 kWp soll jähr-lich rund 100 000 kWh Strom produzieren. Dies ent-spricht dem Jahresbedarf von rund 25 Haushalten. Der produzierte Solarstrom wird als zertifizierter Ökostrom über die Kooperations- und Vertriebs-plattform der Abonax AG unter der Marke 1to1 energy sun star vertrieben. Die Gemeinde Sevelen wird einen beachtlichen Teil davon für den Eigenge-brauch beziehen.

    Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf rund 650 000 CHF.

    WärmeverbunD lerchenPark, thunDie 400 bis 500 bewohner des lerchenparks in thun werden mit abwärme aus der kehrichtver-brennungsanlage (kva) in thun versorgt. Die rea-lisierung des Wärmeverbundes lerchenpark dau-erte rund drei monate.

    Die Wärme für den Wärmeverbund Lerchenpark wird von der AVAG, AG für Abfallverwertung, aus der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Thun be-zogen. Dabei wird die bei der Stromerzeugung aus der Abfallverbrennung anfallende Abwärme über das bestehende Fernwärmeleitungsnetz der arma-suisse/RUAG zu einer Unterstation geleitet. Von dort aus gelangt die Wärme über die neue, rund 800 Meter lange Fernwärmeleitung in die Wohnüber-bauung Lerchenpark. Hier wird sie in 10 Mehrfami-lienhäusern mit mehr als 160 Wohnungen für Hei-zung und Warmwasser genutzt.

    Durch die Abwärmenutzung aus der KVA können im Lerchenpark Thun jährlich rund 150 000 Liter Heizöl und damit 420 Tonnen CO2 eingespart werden. Für den Bau des Wärmeverbundes hat die sol-E Suisse rund 1.5 Mio. Franken investiert. Die Inbetriebnahme erfolgte Anfang 2011. Der Lerchenpark befindet sich im Besitz der Swisscanto Anlagestiftung in Zürich.

    kleinWasserkraftWerk am berschnerbachDas Wasser- und elektrizitätswerk Walenstadt und die sol-e suisse haben gemeinsam beim baude-partement des kantons st. Gallen ein konzessi-onsgesuch zum bau und betrieb eines kleinwas-serkraftwerks eingereicht. Das geplante kraftwerk soll eine leistung von 3.2 mW aufweisen und durchschnittlich ca. 10.5 GWh strom pro Jahr pro-duzieren. Damit könnte ab 2014 der verbrauch von rund 3 000 haushalten abgedeckt werden.

    > unsere ProJekte

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 17

    > aus Der stromerzeuGunG anfallenDe abWärme kann sinnvoll Genutzt WerDen. so zum beisPiel mit Dem WärmeverbunD lerchenPark, Der mehr als 160 WohnunGen mit heizenerGie unD WarmWasser versorGt.

  • 18 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    > fÜr Die lanGfristiG zuverlässiGe stromversorGunG beDarf es Des zusammensPiels aller ProDuk-tionstechnoloGien. Die nutzunG neuer erneuerbarer ener Gien sPielt Dabei eine WichtiGe rolle.

    Oberaarsee, Kraftwerke Oberhasli AG

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 19

  • 20 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    > Die GemeinDe otelfinGen ist erfreut DarÜber, Dass im biomassekraftWerk kÜnftiG effizient strom unD Wärme erzeuGt WerDen kann. insbesonDere auch Deshalb, Weil Dabei auf Die anlieGen Der anWohner zur lärm- unD immissionsreDuktion einGe GanGen WurDe.

    Thomas Gross, Bauvorstand Otelfingen

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 21

    moDernisierunG biomassekraftWerk otelfinGenzusammen mit der holz- und stockrecycling aG betreibt die sol-e suisse aG das biomassekraft-werk in otelfingen. Das kraftwerk wird nun auf den neusten stand der technik gebracht und da-mit der Gesamtwirkungsgrad verbessert. Die dazu nötigen umfassenden sanierungen und aufwer-tungen sind seit herbst 2010 im Gange.

    Das Biomassekraftwerk ist ein seit 2002 mit Altholz betriebenes Kraftwerk in der Industriezone östlich von Otelfingen. Im Rahmen des Sanierungs- und Erweiterungsprojekts konnte im Oktober 2010 mit dem Ersatz des thermischen Anlageteils sowie mit Massnahmen zur Verbesserung der Lärmemissio-nen begonnen werden. Ausserdem wird für die Ab-wärmenutzung ein Fernwärmeverbund in der be-nachbarten Industriezone realisiert.

    Durch die Effizienzsteigerung und die höhere Ver-fügbarkeit kann die Produktion verdoppelt werden: Nach der Sanierung wird das nach den ökologi-schen Kriterien von naturemade star zertifizierte Biomassekraftwerk mit einer unveränderten elekt-rischen Leistung von 2.6 MW jährlich 18 Mio. kWh Strom produzieren. Dies entspricht dem Jahres-stromverbrauch von über 5 000 Haushalten. Bei Vollausbau werden pro Jahr über 900 000 Liter Heizöl ersetzt und damit jährlich rund 2 200 Tonnen CO2 eingespart.

    Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 24 Mio. CHF.

    www.bkoag.ch

    bioGasanlaGe Piano Di maGaDinozusammen mit ihren Partnern, dem landwirt-schaftsbetrieb ramello von ulrico feitknecht in contone und der orticola bassi sa von marco bassi in s. antonino, errichtet die sol-e suisse aG in der industriezone von cadenazzo eine biogasanlage zur ökologischen strom- und Wärmeerzeugung.

    In der Anlage in Cadenazzo werden künftig Gülle und Mist sowie weitere Biomassensubstrate aus den Partnerbetrieben verwertet. Darüber hinaus werden auch organische Gastronomiesubstrate (Speiseab-fälle) zum Einsatz kommen. Die Biogasanlage wird damit einen wichtigen Beitrag zur Abfallentsorgung in der Region leisten.

    Die Anlage wird eine elektrische Leistung von rund 250 Kilowatt und eine Wärmeleistung von rund 300 Kilowatt aufweisen. Sie soll jährlich 1.5 Mio. kWh Strom erzeugen. Dies entspricht dem Jahresstrom-bedarf von rund 400 Haushalten.

    Die Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2011 vorgese-hen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 3.3 Mio. CHF.

    liDar-system – einsatz runD um Die uhrDas 2009 von sol-E Suisse gekaufte Gerät für Wind-messungen setzt momentan keinen Staub an: Nach-dem es sechs Monate lang in La Givrine VD auf 1 240 m. ü. M zum Einsatz gekommen war, wurde es im Jura für weitere Windmessungen verwendet. Danach folgte ein Einsatz im St. Galler Oberland und schliesslich wurde es Ende 2010 in den Kanton Graubünden transportiert.

    Die sol-E Suisse besitzt als einziges Unternehmen der Schweizer Windkraftbranche bereits zwei solche Geräte. Mit diesen können erste zuverlässige Wind-messungen durchgeführt werden, ohne dass dabei Eingriffe in die Natur (Windmessmasten) nötig sind. Das neuste LIDAR-Gerät der sol-E Suisse, welches nicht nur kleiner und leistungsstärker, sondern auch noch energieeffizienter ist, wird momentan getestet und kommt danach erstmals in der Ost-schweiz zum Einsatz.

    Die sol-E Suisse hat für die LIDAR-Geräte eine Vorrichtung für eine autonome Energieversorgung mit einer Brennstoffzelle und Fotovoltaikmodulen entwickelt. So muss das LIDAR-Gerät nicht am Stromnetz angeschlossen werden, was ohnehin oft schwierig ist, da Windmessungen meist weit weg von bewohnten Gebieten durchgeführt werden.

    LIDAR (Light Detection and Ranging): LIDAR-Systeme für optische Messungen senden unsichtbare und ungefährliche Lichtsignale (Laser) aus, die Richtung und Geschwindigkeit des Windes messen, und de-tektieren das aus der Atmosphäre zurückgestreute Licht. Sie werden hauptsächlich für die Präqualifika-tion von Standorten verwendet und erfordern keine Baubewilligung.

  • 22 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    solarstromforschunG mit Der eth lausanne – hyDroPneumatische enerGiesPeicherunG im sonnenkraftwerk mont-soleil werden in zu-sammenarbeit mit der eth lausanne (ePfl) ver-suche mit einer neuartigen hydropneumatischen energiespeicherung zur bedarfsgerechten aufbe-reitung der solarstromproduktion gefahren. es ist dies ein wertvoller forschungs- und entwick-lungsbeitrag für die veredelung der fluktuieren-den, nicht planbaren energieproduktion aus neuen erneuerbaren energiequellen.

    Das unmittelbare Potenzial der hydropneumati-schen Energiespeicherung liegt vorab in der Ökolo-gisierung der unterbrechungsfreien Stromversor-gung (USV). In den Grosssystemen der Schweiz besteht diese heute häufig aus einer Vielzahl von Bleibatterien. Langfristig kann die hydropneumati-sche Energiespeicherung auch in unserem Land eine wichtige Rolle beim Energiemanagement überneh-men, sofern die Dichte der dezentralen Stromer-zeugungsanlagen stark zunehmen sollte. Allerdings dürfte dies selbst für die im internationalen Ver-gleich exzellente Netztopologie der Schweiz eine Herausforderung darstellen.

    Zusammen mit den Projektpartnern Enairys Power-tech Ltd. (eine Spin-off-Firma der EPFL) sowie den Instituten für industrielle Elektronik und industrielle Energietechnik der EPFL wird eine erste hydro-pneumatische Energiespeicheranlage auf dem Mont-Soleil gebaut und dort werden erste Feld-tests im Massstab 1:1 durchgeführt. Besucher des Sonnenkraftwerks haben die Möglichkeit, sich die Anlage anzusehen und mehr über die Zukunft der Energiespeicherung und des Energiemanagements zu erfahren.

    WinDenerGieforschunG mit Der eth zÜrich – GrossräumiGe kartoGrafierunG Der WinDverhältnisse Die forschungszusammenarbeit mit dem labora-tory for energy conversion der eth zürich hat zum ziel, die Windverhältnisse künftig derart exakt kartografieren zu können, dass bei der entwick-lung eines Windkraftprojekts idealerweise keine zusätzlichen Windmessungen mehr erforderlich sind. hierzu kommen ein adaptierter 3-D scan-ning liDar (laserbasiertes atmosphärenmessge-rät) sowie eine durch die eth zürich entwickelte messflugdrohne zum einsatz.

    Das genaue Erfassen von Winddaten, wie Geschwin-digkeitsprofilen und Turbulenzintensitäten, ist zeit-aufwendig und kostenintensiv. Für die Wirtschaft-lichkeit eines Windkraftwerks sind diese Daten jedoch alles entscheidend. Die Ergebnisse herkömm-licher Methoden der Windmessung sind aber häufig mit erheblichen Ungenauigkeiten verbunden – die Winddaten werden lediglich punktuell erfasst und anschliessend räumlich extrapoliert.

    Die ETH Zürich plant, einen 3-D Scanning LIDAR, wie er heute bereits bei einigen Grossflughäfen für die Warnung vor gefährlichen Scherwinden verwendet wird, für die geplanten Windmessungen umzubauen. In der Umgebung einer Windturbine kommt zusätz-lich eine Flugdrohne zum Einsatz, die mit von der ETH Zürich entwickelten Präzisionssensoren be-stückt ist. Mit diesen Messflügen soll die Beeinflus-sung der Windgeschwindigkeiten und des Turbulenz-feldes durch eine Windturbine erfasst werden.

    Erste Messflüge im Windkraftwerk der JUVENT SA im Jahr 2010 lieferten sehr gute Resultate hinsicht-lich Zweckmässigkeit von Methodik und Material.

    > forschunG unD innovation

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 23

    > im GrÖssten schWeizer WinDPark Der Juvent sa sinD zukunftsWeisenDe forschunGsarbeiten zur GrossräumiGen kartoGrafierunG Der WinDverhältnisse DurchGefÜhrt WorDen.

  • 24 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

    > unsere anlaGen im Überblick (stanD 31.12.2010)

    technoloGie/anlaGe kanton inst. leistunG*1

    mittlere Jahres-ProDuktion in kWh/a*1

    in kW elektrisch thermisch

    HOLZENERGIE1 Regionaler Wärmeverbund Heimberg-Steffisburg BE 5 000 6 000 000

    2 Biomassekraftwerk Otelfingen ZH 2 600 9 000 000

    3 Holzwärme Grindelwald AG BE 6 000 13 500 000

    VERGäRBARE BIOMASSE4 La Prairie Biogaz, Pruntrut JU 190 1 200 000

    5 Biogasanlage Wyss, Ittigen BE 350 1 500 000

    6 Bioenergie Bätterkinden AG BE 330 2 100 000

    WINDENERGIE7 Windkraftwerk JUVENT SA BE 23 700 40 000 000

    KLEINWASSERKRAFT8 Trinkwasserkraftwerk Schangnau BE 18 85 000

    9 Trinkwasserkraftwerk Hergiswil NW 16 + 11 146 000

    10 Kleinwasserkraftwerk Wannenfluh, Rüederswil BE 400 1 800 000

    SONNENENERGIE11 Sonnenkraftwerk Mont-Soleil BE 500 550 000

    12 Solaranlage Businesspark, Bern BE 72 75 000

    13 Solaranlage Stade de Suisse, Bern BE 1 300 1 300 000

    14 Solaranlage Jungfraujoch, Sphinx BE 12 13 000

    15 Solaranlage Jungfraujoch, Berghaus BE 5 5 600

    16 Solaranlage Kunz, Reichenstein b. Zweisimmen BE 45 44 000

    17 La Prairie Photovoltaïque, Pruntrut JU 48 43 000

    18 Solaranlage Passepartout, Moosseedorf BE 38 34 000

    19 Solaranlage Matterhorn Glacier Paradise, Zermatt VS 22 37 000

    20 Sonnenkraftwerk Hangar SolarImpulse, Payerne VD 122 110 000

    21 Sonnenkraftwerk Tropenhaus, Frutigen BE 34 32 000

    22 Solaranlage Technopôle, Le Noirmont BE 52 50 000

    23 Solaranlage Wyss, Ittigen BE 223 213 000

    24 Solaranlage Cotting, Aeschi b. Spiez BE 29 27 000

    CONTRACTING-ANLAGENDiverse Anlagen zur Wärme- und Stromproduktion 13 642 2 528 000 16 856 000

    anzahl anlaGen: 24 (exkl. contractinG-anlaGen)Installierte Leistung: 54 759 kWMittlere Jahresproduktion: 60 893 000 kWh/a (elektrisch) EntsprichtdemStromverbrauchvonüber17000Haushalten*2

    Mittlere Jahresproduktion: 36 356 000 kWh/a (thermisch) Damit werden pro Jahr über 4 200 Mio. Liter Heizöl sowie rund 11 300 Tonnen CO2 eingespart.*1 Es werden immer die gesamte installierte Leistung und die gesamte mittlere Jahresproduktion, unabhängig von der Beteiligungs-

    quote von sol-E Suisse und des Inbetriebnahmejahres, angegeben.*2 Die Anzahl Haushalte wird mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3 500 kWh/a berechnet.

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 25

    leGenDe

    Projekte Anlagen

    Holzenergie

    Vergärbare Biomasse

    Windenergie

    Kleinwasserkraft

    Solarenergie

    Geothermie/Wärmeenergie

    Die sol-e suisse aG stellt sich schweizweit in den Dienst der neuen erneuerbaren energien. mit viel

    innovationskraft und der langjährigen erfahrung der bkW projektiert, realisiert und betreibt sie in

    allen landesteilen Produktionsanlagen.

    Stand 31.12.2010

    18

    9

    10

    24

    5

    6711

    12 13

    1415

    16

    20

    22

    21

    19

    24

    23

    17

    18

    3

  • 26 sol-E Suisse AG > Jahresbericht 2010

  • Jahresbericht 2010 < sol-E Suisse AG 27

    > hauPtsitzsol-E Suisse AGGalgenfeldweg 16CH-3000 Bern 25Tel .+41 58 263 62 62

    [email protected]

    > reGionalstellensol-E Suisse AG sol-E Suisse SAPoststrasse 14 Rue Achille-Merguin 2Postfach 1817 Case postale 1652CH-9001 St. Gallen CH-2900 PorrentruyTel .+41 71 222 11 52 Tel. +41 32 465 30 85

    sol-E Suisse SA sol-E Suisse SACh. de l’Ouriettaz 173 Sentée di Cresctitt, 10Case postale 135 CH-6597 AgaroneCH-1170 Aubonne Tel. +41 91 859 07 45Tel. +41 21 807 21 51

    imPressum

    herausGeber sol-E Suisse AGreDaktion Stefan Hubacher, sol-E Suisse AGGestaltunG KARGO, Agentur für vernetzte Kommunikation, BerntextreDaktion PS: Pietrasanta, SarahauflaGe 1 200 D / 800 FDruck Vögeli AG, Langnau i. E.

    Für die zur Verfügung gestellten Fotografien danken wir: Jochen Dysli, Philipp Zinniker, Stefan Hubacher, Philipp Alder, Beat Reichenbach

  • www.solesuisse.chEin Unternehmen der BKW-Gruppe

    Klimaneutral gedruckt Vögeli AG Druckzentrum

    sol_E_DE.indd 28 04.04.11 09:00