Jahresbericht 2010

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2010

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Jahresbericht Solidar Suisse

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Inhalt

Bericht des Präsidenten 3

Bericht der Geschäftsleiterin 4

Internationales Engagement 6

Schaufenster 8

Programm Schweiz 9

Namenswechsel 10

Leistungsbericht/Organe 12

Kommentar zur Jahresrechnung 13

Bilanz 14

Betriebsrechnung 15

Geldflussrechnung 16

Veränderungen Kapital/Rückstellungen 17

Anhang zur Jahresrechnung 18

Erläuterungen zur Bilanz 19

Erläuterungen zur Betriebsrechnung 20

Revisionsbericht/MitarbeiterInnen 22

Adressen 23

Trägerschaft und Netzwerke

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund und die Sozialdemokratische Partei der Schweiz sind die Trägerorganisationen von Solidar Suisse. Sie haben es 1936 unter dem Namen SAH gegründet. Auch viele Gewerkschafts-verbände, regionale Sektionen der Gewerk-schaften und der SP unterstützen Solidar.

Solidar Suisse ist einziges Schweizer Mitglied bei Solidar, einem Netzwerk von 52 Organisa-tionen aus 25 Ländern. Die Mitglieder sind tra-ditionell mit der Arbeiterbewegung, den Ge-werkschaften oder der Sozialdemokratie ver- bunden und orientieren sich an der Vision einer sozialen und wirtschaftlichen Gerechtigkeit.

In der Schweiz engagieren sich zehn unabhän-gige regionale SAH-Vereine mit verschiede-nen Projekten zur Unterstützung von Erwerbs-losen und MigrantInnen. Ein nationales Sekre - tariat koordiniert ihre Zusammenarbeit und ihren Auftritt nach aussen.

Kooperationspartner

Die Direktion für Entwicklung und Zusammen-arbeit Deza, die Agentur für internationale Zu-sammenarbeit im Eidgenössischen Departe-ment für auswärtige Angelegenheiten EDA, unterstützt die Entwicklungszusammenarbeit von Solidar Suisse mit einem jährlichen Pro-grammbeitrag.

Solidar Suisse ist Partnerhilfswerk der Glücks-kette. Die humanitäre Sammelaktion der Schweizer Medien kommt Opfern von Katastro-phen zugute. Die Glückskette unterstützt Pro-jekte der humanitären Hilfe von Solidar.

Der Liechtensteinische Entwicklungsdienst LED führt die öffentliche Entwicklungszusammen-arbeit im Auftrag der Regierung Liechten-steins durch. Der LED unterstützt das Solidar- Programm in Burkina Faso.

Solidar Suisse ist offizieller Partner von ECHO, der humanitären Abteilung der Europäischen Kommission.

Solidar trägt das ZEWO-Gütesiegel für den gewissenhaften Umgang mit Ihren Spenden. Das Gütesiegel zeichnet jene Institutionen aus, die Spendengelder zweckbestimmt, wirksam und wirtschaftlich einsetzen.

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3BERICHT DES PRäSIDENTEN

Arbeitsrechte verbessern dAs Leben Das Schweizerische Arbeiterhilfswerk setzt sich zusammen aus elf selbständigen Verei-nen. Zehn von ihnen sind als SAH, OSEO oder SOS in verschiedenen Regionen der Schweiz tätig. Das wird so bleiben. Wir, der elfte Verein, engagieren uns ausschliesslich im Ausland, in der Entwicklungszusammenarbeit und in der humanitären Hilfe. Wir geben uns einen neuen Namen: Solidar Suisse. Das haben un-sere Mitglieder an einer ausserordentlichen Generalversammlung fast einstimmig be-schlossen. Der bisherige Name wird aber nicht ganz verschwinden, sondern in offiziellen Do-kumenten, in den Statuten und als Unterzeile im Logo weiterhin verwendet. So betonen wir unsere Herkunft und unsere Verbundenheit mit den Regionalvereinen.

Der Name Solidar ist programmatisch und selbst erklärend. Er drückt exakt und in vielen Sprachen aus, wer wir sind und was wir tun: Wir sind die von den Gewerkschaften und der SP ge-gründete und getragene schweizerische NGO, die internationale Solidarität praktiziert. Solidarität ist der zentrale Wert unserer politischen Familie. Solidar bedeutet, dass wir partnerschaftlich arbeiten – in unseren Einsatzgebieten mit dortigen Basisorgani-sationen, in der Schweiz mit unseren Trägerorganisationen, in Europa mit Schwestervereinen, die zum europäischen Netzwerk Solidar gehören. Solidar verweist schliesslich auf die Strategie, die uns von anderen Entwick-lungsorganisationen unterscheidet und sich mit der Strategie der Internationalen Arbeitsorgani-sation IAO deckt: «Decent work for a decent life» – das heisst Existenz sichernde Löhne, so-ziale und Arbeitssicherheit, Gleichstellung, freie gewerkschaftliche Organisierung und keine Ausbeutung. Denn die Gewährung der funda-mentalen Arbeitsrechte ist die beste Methode,

die Armut zu bekämpfen und das Leben zu verbessern.

Diese Strategie setzen wir mit konkreten Projekten in den ärmsten Ländern Afrikas und Lateinamerikas um, zudem in Ländern Südosteuropas und neu auch Asiens, wo fun-damentale Arbeitsrechte ebenfalls missachtet werden. Mit unserer Kampagnenarbeit veran-kern wir sie aber auch in der Schweiz, denn der Kampf um die Arbeitsrechte in den Ent-wicklungs- und Schwellenländern muss auch in den Köpfen und Herzen der Schweizerinnen und Schweizer geführt werden.

So fordern wir in unserer Kampagne «Keine Ausbeutung mit unseren Steuergeldern» die öffentliche Hand auf, Verantwortung zu über-

nehmen und nur Waren und Dienstleistungen zu beschaffen, bei deren Produktion die Arbeitsrechte eingehalten wurden. Die Kampagne «Fair Games – Fair Play», mit der wir gemeinsam mit der Gewerkschaft Unia im Vorfeld der Fussball-WM in Südafrika die südafrikanischen Gewerkschaften der BauarbeiterInnen im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen beim Stadionbau unter-stützten, erreichte 2010 ihren Höhepunkt: 13’715 Menschen zeigten Sepp Blatter die gelbe Karte für die Verletzung elemen-tarer Menschenrechte rund um die WM in Südafrika.

Hans-Jürg Fehr Präsident Solidar Suisse

«Der Name Solidar drückt aus, wer wir sind und was wir tun:

Wir sind die von den Gewerkschaften und der SP getragene NGO,

die internationale Solidarität praktiziert.»

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4 BERICHT DER GESCHäfTSlEITERIN

GLobALisierunG der soLidArität Der neue Name Solidar Suisse drückt den Grundwert unserer Arbeit aus: Solidarität. Entwicklungszusammenarbeit heisst für uns solidarische Kooperation mit Partnerorganisa-tionen im Süden, in Europa und in der Schweiz. Über die Stärkung von Arbeitsrechten und Demokratie fördern wir soziale Gerechtigkeit und die Überwindung der Armut. Wo die Not dies erfordert, leisten wir humanitäre Hilfe. Im Berichtsjahr taten wir dies noch unter dem Namen SAH.

Die Entwicklungsprojekte in unseren Schwer-punktländern in Lateinamerika, Afrika, Asien und Südosteuropa haben auch dieses Jahr viel bewirkt (siehe Seiten 6–8). Unsere Part-ner dafür – lokale Gewerkschaften und Orga-nisationen der Zivilgesellschaft – setzen sich vor Ort für die Rechte und Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen ein. 2010 haben wir die Zusammenarbeit mit einer neuen Partnerin, der in Hongkong ansässigen NGO «Labour Action China» LAC, begonnen. LAC engagiert sich für Arbeits-rechte in China; mit dem Projekt reagieren wir auf die Auswirkun-gen globaler Wirtschaftsentwicklungen.

Global denken – lokal handeln Partner in Entwicklungsländern zu unterstützen wäre jedoch reine Pflästerlipolitik, würden wir uns nicht gleichzeitig für eine gerechte Politik im Norden allgemein und in der Schweiz im Spe-ziellen einsetzen. Dies tun wir mit unseren Kampagnen (siehe Seite 9), und dafür setzen wir uns auch im Rahmen der Schwei-zer Entwicklungspolitik ein. In der Wintersession stimmte der Ständerat einer Erhöhung der Schweizer Beiträge für Entwick-lung auf 0,5% des Bruttoinlandprodukts zu. Ebenso der Natio-nalrat Ende Februar 2011. Neben der Höhe der Beiträge geht es auch um Inhalte und Qualität der Schweizer Entwicklungszusam-menarbeit. Wir setzen uns – zusammen mit unseren Trägern und befreundeten NGOs – dafür ein, dass die Armutsbekämpfung ein zentrales Anliegen von Entwicklung bleibt und dass «Decent work», also Arbeitsrechte und das Recht auf Arbeit, als prioritä-res Thema in die offizielle Schweizer Ent-wicklungsstrategie für die Jahre 2013 bis 2016 aufgenommen wird. Die Diskussio-nen dazu werden uns im 2011 weiter be-schäftigen.

Von der humanitären Hilfe zum Wiederaufbau In seiner humanitären Arbeit unterstützte Solidar Suisse im Berichtsjahr Menschen in Sri Lanka, die nach Jahren des Leidens

in unseren Medien in Vergessenheit geraten sind: die intern Vertriebenen. Nach dem Krieg in ihre Heimatgebiete zurückgekehrt, stehen sie vor dem Nichts. Wir unterstützten sie im Wiederaufbau von Heim und Einkommen. Die Folgen der verheerenden Fluten in Pakis-tan hingegen prägten während Wochen unse-re Schlagzeilen. Solidar Suisse reagierte mit einem raschen Nothilfeeinsatz, und seit Herbst unterstützen wir den Wiederaufbau. Über un-ser europäisches Netzwerk Solidar haben wir eine effektive Partnerschaft mit der pakistani-schen Labour Education Foundation aufge-baut. In Sumatra/Indonesien unterstützten wir die Betroffenen des verheerenden Erdbebens vom September 2009 weiterhin mit dem Bau von Notunterkünften und trainierten über Hundert Handwerker in erdbebensicheren

Bauweisen. Ausserdem waren wir in unseren Schwerpunkt- ländern Moçambique und El Salvador mit humanitären Einsätzen engagiert.

2010 konnten wir in der humanitären Hilfe auch erstmals Projekte durchführen, die von Echo, dem europäischen Büro für humanitä-re Hilfe, finanziert sind. Damit ist es uns gelungen, unsere Zusam-menarbeit im Bereich humanitäre Hilfe auf europäischer Ebene auszubauen.

Eigenständig und vernetzt arbeiten Solidar ist unser europäisches Netzwerk von 52 NGOs mit ge-werkschaftlichem und sozialdemokratischem Hintergrund. Mit dem neuen Namen Solidar Suisse unterstreichen wir diese Ver-bindung in Europa – und bleiben gleichzeitig unabhängig. Wir haben unsere eigenen Statuten und ein neues Leitbild, das an der Generalversammlung im Mai 2010 verabschiedet wurde. Ein kon-kretes Resultat aus der Zusammenarbeit im Solidar-Netzwerk waren unter anderen bedeutende finanzielle Beiträge für die Not-hilfe in Pakistan. Auch mit unseren Trägerorganisationen haben wir bei unseren Kampagnen sowie für Projekte in Südafrika, China und Südosteu-

Ruth Daellenbach Geschäftsleiterin Solidar Suisse

«Partner in Entwicklungsländern zu unter- stützen wäre reine Pflästerlipolitik, würden wir uns nicht gleichzeitig für eine gerechte

Politik in der Schweiz einsetzen.»

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5BERICHT DER GESCHäfTSlEITERIN

ropa zusammengearbeitet. Aus der Komplementarität von Ent-wicklungs- und Gewerkschaftspolitik entstehen wertvolle Syn-ergien für die Internationale Kooperation. Darüber hinaus erhielten wir von unseren Trägerorganisationen Unterstützung und finanzi-elle Beiträge für den Namenswechsel.

Wie wir arbeiten Partnerschaftliche Kooperation bedingt sowohl eigenverantwort-lich handelnde PartnerInnen als auch eine partizipative Planung und Umsetzung von Projekten für nachhaltige Entwicklung. Wir haben uns darum 2010 entschieden, unsere Koordinationsbüros

in den Schwerpunktländern zu stärken. Wir übertragen ihnen mehr Kompetenzen, damit sie ihre Handlungsfähigkeit ausbauen können. Dieser Prozess wird auch das nächste Jahr über andau-ern. Natürlich bleiben wir gegenüber unseren Spenderinnen und Spendern sowie unseren Geldgebenden rechenschaftspflichtig. Kontrolle und Begleitung der Programme von Solidar Suisse wer-den von unseren «Tandems» – je eine verantwortliche Person vor Ort und in der Schweiz – wahrgenommen. Über die Resultate un-serer Arbeit und die Verwendung der uns anvertrauten Gelder in-formieren wir regelmässig in unseren Publikationen und auf unse-rer Webseite – alles im neuen Solidar-Layout.

Private AGAPE Stiftung Berti Wicke-Stiftung Bruba Immobilien Anstalt Familien-Vontobel-Stiftung Fondation Pro Victimis Luisa und Walter Stettler-Kaufmann Stiftung Maya Behn-Eschenburg Stiftung Migros-Genossenschafts-Bund Parrotia-Stiftung Rosa und Bernhard Merz-Stiftung Rosmarie und Armin Däster-Schild Stiftung SAH Personal-Solifonds Stiftung Erika und Andres Gut Stiftung Ulmus Verein Santé Burkina-Suisse Wyleregg-Laden Genossenschaft Zürcher Kantonalbank ZKB

Öffentliche Hand Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza Fédération vaudoise de coopération Gemeinde Küsnacht ZH Gemeinde Reinach BLGemeinde Wallisellen Gemeinde Zollikon Gemeinderat Muri Gemeinderat Obersiggenthal Gemeindeverwaltung Riehen Kanton Aargau Kanton Glarus Kanton Graubünden Kanton Schaffhausen Kanton Thurgau Kanton Zürich Liechtensteinischer Entwicklungsdienst LED Stadt Frauenfeld Stadt Kloten Stadt Olten Stadt Zug Stadt Zürich

Bei Ihnen, geschätzte SpenderInnen und Mitglieder, möchten wir uns herzlich für Ihre Solidarität und Unterstützung bedanken, die Sie uns 2010 haben zukommen lassen. Unser Dank geht auch an die öffentlichen und privaten Institutionen, die unsere Arbeit mitfinanziert und mitgetragen haben.

Danke!

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6 INTERNATIoNAlES ENGAGEMENT

Burkina faso: zweisprachige Bildung wird dreisprachig Das langjährige Engagement von Solidar Suisse für den Ein-bezug der jeweiligen Mutter-sprache der SchülerInnen in den Primarschulunterricht Burkina Fasos, hat dieses Jahr neue Schwerpunkte gesetzt. Nach der Ausweitung zum «Kontinuum Zweisprachige Bildung», das auch Vorschule und Oberstufe einbezieht, wurde das Erfolgsmodell nun auf die franko-arabischen Schulen übertragen. In einem Pi-lotprojekt wird in zehn Primarschulen dreisprachig unterrichtet – in der lokalen Sprache sowie in Französisch und Arabisch. Ausserdem bringen wir unsere Erfahrungen in zweisprachiger Bildung neu auch in Benin ein: Solidar setzt zusammen mit Hel-vetas ein Deza-Mandat für ein neues Bildungsprojekt um für Kinder, die vom formellen Er ziehungssystem aus geschlossen sind.

Nicaragua: Gewerkschaftsarbeit via Radio Weder Internet noch Fernsehen, sondern kleine, Batterie betrie-bene Radiogeräte sind bis heute für die Mehrheit der Bevölkerung Nicaraguas die wichtigste Ver-bindung zur Welt. «El Mañanero», das Radioprogramm des Na-tionalen Gewerkschaftsbundes ATC, informiert jeden Sonntag-morgen eine Stunde lang über arbeitsrechtliche Fragen und gewerkschaftliche Themen. Die Telefone laufen heiss, Zuhöre-rInnen schreiben Briefe aus entlegenen Weilern – und zeigen, wie wichtig diese Informationen für sie sind, zum Beispiel bei Arbeitskonflikten. Für weitergehende Unterstützung werden die Anrufenden an die lokalen gewerkschaftlichen Beratungsbüros vermittelt. Solidar Suisse unterstützt die Radioprogramme und die Ausbildung der ReporterInnen von der Basis seit 2004. Mitt-lerweile strahlen acht Radios vier regionale Programme aus und werden in vielen Landesteilen empfangen.

Bolivien

El Salvador Nicaragua Burkina faso

Moçambique

Pakistan

Serbien

Kosovo

Südafrika

PakistanPakistanPakistanPakistanPalästina

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7INTERNATIoNAlES ENGAGEMENT

Moçambique: Nachhaltige Investitionen dank Beteiligung der Bevölkerung In Moçambique setzt sich Soli-dar Suisse zusammen mit seinen Partnerorganisationen für mehr Partizipation ein. Das Projekt Mudzingadzi fördert Eigenverantwortung und aktive Teilnahme der Bevölkerung in den Quartieren der Stadt Chimoio. Der Dialog mit der Stadtverwaltung macht den Planungsprozess demokrati-scher: So gehen öffentliche Investitionen in den Bereichen Ge-sundheit, Bildung und Infrastruktur – wie z. B. der Bau neuer Trinkwasserbrunnen – von den tatsächlichen Bedürfnissen der QuartierbewohnerInnen aus. 2010 bildete Solidar 130 Mitglieder von städtischen Entwicklungskomitees aus, die in der Planung eine wichtige Rolle spielen. Ausserdem unterstützte das Projekt Alphabetisierungskurse für Erwachsene – eine wichtige Voraus-setzung, damit sich mehr Frauen aktiv engagieren.

Kosovo: Wettbewerb fördert innovative Projekte Unter dem Titel Perspektiva Ru-rale ging 2010 im Kosovo zum zweiten Mal ein Solidar-Wettbe-werb für ländliche Vereine über die Bühne. Die zehn Vereine mit den aussichtsreichsten Ideen erarbeiteten begleitet von Solidar Suisse einen Businessplan. Die drei besten Pläne wurden prä-miert: Die Vermarktung von Ajvar (konservierte Paprika) des Ver-eins der Witwen aus Krusha, das Milchsammelprojekt des Bäue-rinnenvereins aus Krusha und das Bewässerungsprojekt des Obstbauernvereins Neptun aus Gjakova. Die Jury war aus Vertre-terInnen von Gemeinden, Banken, Schulen und Unternehmen zu-sammengesetzt. So konnten die Vereine wichtige Kontakte zu lo-kalen EntscheidungsträgerInnen knüpfen. Dank des Preisgelds können die GewinnerInnen die Umsetzung ihrer Projekte unver-züglich in Angriff nehmen.

Pakistan: Nothilfe für flutopfer Heftige Monsunregen führten im August 2010 in Pakistan zu den schwersten Überschwemmun-gen seit Jahrzehnten. 20 Millio-nen Menschen waren direkt von der Katastrophe betroffen. Nach dem Hochwasser drohten Hunger und der bevorstehen-de Winter. Als Nothilfe verteilte Solidar Suisse Werkzeuge und Material zur Räumung der von Schlamm und Geröll bedeckten Häuser sowie Zeltplanen, damit sich die betroffenen Menschen vor weiterem Regen schützen konnten. Seit Oktober baut Soli-dar Suisse zusammen mit seinen Partnern des Solidar-Netz-werks 800 temporäre Unterkünfte und sanitäre Anlagen, die Schutz bieten bis der Wiederaufbau der zerstörten Häuser ab-geschlossen ist.

Sri lanka

Sumatra

China

Sri lanka

SumatraSumatraSumatra

Aufwand in franken pro land und Sektorthema

BolivienBurkina

fasoChina

El Salvador

Kosovo Nicaragua Pakistan Palästina Serbien Sri lankaSüdl. Afrika

Sumatra & Indien

Total

Arbeit u. Gewerkschaft 245’186 22’683 65’522 245’688 138’719 276’726 285’897 1’280’420

Partizipation u. Demokratie 2’088’738 314’274 271’820 307’795 2’982’627

ländliche Entwicklung 324’352 118’213 133’991 615’122 119’922 58’922 1’370’521

Education bilingue 7’418’913 7’418’913

Humanitäre Hilfe 345’100 10’952 604’261 1’011’844 87’201 1’048’817 3’108’174

Total 2’333’923 7’743’264 22’683 843’109 379’679 1’036’613 604’261 119’922 276’726 1’011’844 739’815 1’048’817 16’160’655

Projektländer

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8 SCHAUfENSTER

WürdiGe Arbeits- bedinGunGen für hAusAnGesteLLte

Wie arbeitet Solidar?Solidar Suisse ist überzeugt, dass menschenwürdige Arbeits-bedingungen ein Schlüssel für erfolgreiche Armutsbekämp-fung sind – deshalb arbeiten wir mit Gewerkschaften und Selbsthilfeorganisationen zusammen, z. B. mit der Gewerk-schaft der Hausangestellten in Bolivien oder der Landarbeite-rinnengewerkschaft Sikhula Sonke in Südafrika. Wir engagie-

ren uns darüber hinaus im Politikdialog mit Regierungen, öffentlichen Institutionen und Institutionen der Entwicklungs-zusammen arbeit. Solidar verfügt in seinen Schwerpunktlän-dern über eigene Koordinationsbüros, in der Regel ausschliess-lich mit lokalen MitarbeiterInnen. In der Schweiz richten wir uns mit Kampagnen und Medienarbeit an die Öffentlichkeit.

Eine Herausforderung der Regierung Morales ist die Vermin-derung der verbreiteten Armut in Bolivien. Vier von fünf Men-schen arbeiten unter prekären Bedingungen, und nach wie vor leben zwei Drittel in Armut. Die Schaffung neuer Arbeits-plätze und die Stärkung der Rechte am Arbeitsplatz ist ein Grundpfeiler im Kampf gegen die Armut. Deshalb unterstützt Solidar Suisse Fenatrahob, die Gewerkschaft der Hausange-stellten, in der Weiterbildung ihrer Führungskräfte und bei der Ausstrahlung des täglichen Radioprogramms «Mit Stolz und Würde». Die einstündige Sendung erreicht viele HörerInnen.

2010 beteiligte sich Fenatrahob an der Vernehmlassung ei-nes neuen Arbeitsgesetzes und vertrat die Forderungen der Hausangestellten nach einem geregelten Arbeitstag von acht Stunden und dem obligatorischen Einbezug in die Krankenversicherung und Pensionskasse. Im November lancierte Fenatrahob eine telephonische Rechtsberatungs-stelle, die Hausangestellten wie Arbeitgebenden fachkundi-ge Auskunft bietet bei Fragen zu Lohnzahlungen, Arbeits-zeiten, Ferienanspruch, Sozialversicherungen oder dem Schutz vor sexueller Be lästigung. Bereits kurz nach der

Lancierung verzeichnete die Gewerk-schaft 5 bis 15 Anrufe pro Tag, die meis-ten aus der Stadt La Paz – Tendenz stei-gend. Inzwischen interessieren sich Gewerkschaften aus anderen Sektoren für das Modell Rechtsberatung, um es auch ihren Mitgliedern anzubieten.

«Es ist mein grösster Traum, dass unsere Arbeit von der Gesellschaft gewürdigt wird.»

Rosmery Silaipi, bolivianische Hausangestellte und Gewerkschafterin

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9PRoGRAMM SCHWEIz

Mit KAMpAGnen GeGen AusbeutunG

Die Kampagnenarbeit von Solidar Suisse stand 2010 im Zei-chen der Kampagne «Keine Ausbeutung bei der Fussball-WM». 13’715 Menschen haben mit der Petition «Gelbe Karte für Sepp Blatter!» den Präsidenten der Fifa aufgefordert, sich für die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte rund um die Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika stark zu machen. Die Unterschriften für die Petition wurden über die Kampag-nenwebseite und auf einer Tour durch über zwanzig grössere Schweizer Städte gesammelt. Als Blickfang diente ein riesi-ger Fussball, auf dem Interessierte die Petition direkt unter-zeichnen konnten. Ergänzt wurde dies durch eine schweiz-weite Plakatkampagne, Email-Aktionen, Public Viewings mit SP-Sektionen und Medienarbeit.

Grosse Resonanz Die Kampagne stiess sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Medien auf grosse Resonanz. Es ist uns gelungen, das Thema Arbeitsrechte und die globale Verantwortung von Unternehmen und der schweizerischen Öffentlichkeit für aus-beuterische Arbeitsbedingungen lebensnah an die Bevölke-rung heranzutragen. Nach Abschluss der WM kam eine Studie von Solidar über die sozioökonomischen Folgen für Südafrika zu einem vernichtenden Er-gebnis. Im Vorfeld der Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 erstellte Solidar einen Be-richt zu den Menschen- und Arbeits-rechten in den Bewerberstaaten. Wir organisierten eine Email-Aktion, mit der im Dezember 1’000 Menschen die 24 Fifa-Exekutiv-Mitglieder aufforderten, die WM nicht an Länder zu vergeben, die Arbeits- und Menschenrechte mit

Füssen treten. Mit Katar und Russland wurden zwei Länder gewählt, die genau dies systematisch tun: In Katar gelten Frauen als Menschen zweiter Klasse und Homosexualität steht unter Strafe, in Russland wird die Meinungsfreiheit ein-geschränkt und Gewalt gegen Gewerkschafterinnen und Menschenrechtsanwälte sind an der Tagesordnung. Wir blei-ben dran!

faire Beschaffung Parallel dazu verfolgten wir die 2008 lancierte Kampagne «Keine Ausbeutung mit unseren Steuergeldern!» weiter. Kern der Kampagne ist die Forderung an Bund, Kantone und Ge-meinden, in ihrer Beschaffungspolitik die Einhaltung der IAO-Kernarbeitsnormen als zwingendes Kriterium für alle Produk-te und Dienstleistungen festzuhalten. Nach unzähligen Vor- stössen in den letzten Jahren haben wir 18’000 Menschen motiviert, ihre Wohngemeinde per Mail anzufragen, ob sie be-reits fair beschafft. Seit Beginn der Kampagne wurden so in über 200 Gemeinden positive Schritte eingeleitet. Solidar hat bisher 15 Gemeinden und einem Kanton die Auszeichnung der «Faire Stein» verliehen, die soziale Nachhaltigkeit in ihrer Beschaffungspolitik vorbildlich berücksichtigen.

«Die Privilegien und Konzessionen, die wir der Fifa zugestehen mussten, waren

schlicht zu hoch als dass für uns ein finanzieller Nutzen hätte entstehen können.»

Bilanz zur WM von Adrian Lackay von der Südafrikanischen Steuerbehörde

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10 NAMENSWECHSEl

dAs sAh Wird zu soLidAr suisse Unser neue Name Solidar Suisse steht für Kontinuität und für Wandel: Wir bleiben unserer Herkunft und dem Grundwert Solidarität treu und öffnen uns für neue Perspektiven.

Das SAH wurde 1936 von der SP Schweiz und dem Schweizeri-schen Gewerkschaftsbund SGB gegründet. Seine Aufgabe der ersten Stunde war konkrete Hilfe an Arbeiterfamilien in prekä-ren Situationen. Auf internationaler Ebene unterstützte das SAH die Opfer des spanischen Bürgerkrieges, nach dem zweiten Weltkrieg stand die Flüchtlingshilfe im Vordergrund. Diese Hilfe- leistungen waren für das SAH Ausdruck von Solidarität und eine Stellungnahme für soziale Gerechtigkeit, gegen Ausbeutung und gegen Faschismus. Diese Werte prägen auch die Arbeit von Solidar Suisse: Wir setzen uns ein für die Demokratisierung und die Stärkung der fundamentalen Arbeitsrechte als Hebel zu einem besseren Le-ben und einer gerechteren Gesellschaft. Die Unterzeile Schwei-zerisches Arbeiterhilfswerk SAH, die wir weiterhin mitführen, zeigt die Verbundenheit mit unserer Herkunft und mit den regio-nalen SAH-Vereinen, die den bisherigen Namen behalten.

Internationale Solidarität heute Das SAH gehörte zu den ersten Schweizer Organisationen, die Entwicklungshilfe leisteten. Unser Verständnis von Entwicklung hat sich seither weiterentwickelt, wir verstehen darunter nicht mehr in erster Linie «direkte Hilfe», sondern die partnerschaftli-che Kooperation über Länder, Regionen und Kontinente hinweg. Der Name Solidar steht für dieses Entwicklungsverständnis.

Eine nachhaltig positive Entwicklung weg von Armut, Aus- beutung und Ausgrenzung findet statt, wenn die Menschen eine anständig bezahlte Arbeit haben, wenn ihre Grundrechte res-

pektiert werden und wenn sie selber demokratisch mitbestim-men können, sprich wenn die soziale Gerechtigkeit zunimmt. Soziale Gerechtigkeit ist kein Geschenk von oben, sondern muss von unten erkämpft werden. Die historische Erfahrung lehrt, dass prekäre Lebensverhältnisse nur von den betroffenen Men-schen selbst beseitigt werden können, und dass sie in diesem Kampf schneller vorwärts kommen, wenn sie solidarisch unter-stützt werden.

Was Solidar Suisse tut In diesem Sinne arbeiten wir in Entwicklungs- und Schwellenlän-dern mit lokalen PartnerInnen zusammen, die sich für die Über-windung der Armut, für Demokratie, Menschen- und Arbeits-rechte engagieren – seien es Frauenorganisationen, Gewerk- schaften oder soziale Organisationen. In Europa engagieren wir uns im Netzwerk Solidar für gemeinsame Projekte und Kampagnen. In der Schweiz führen wir in Zusammenarbeit mit unseren Trägern Kampagnen durch, die eine Politik für solidari-sche Entwicklung einfordern. Solidar Suisse setzt sich für faire Arbeitsbedingungen und ausreichende Löhne ein, für Demokratie und für die Einhaltung der Menschenrechte. Bei Katastrophen leisten wir zudem huma-nitäre Hilfe.

Neue Perspektiven Zum Thema Arbeitsrechte gehen wir neue Wege und engagie-ren uns auch in China. Wir unterstützen unsere Partnerorganisa-tion «Labour Action China» dabei, in einigen Industriebranchen einer Südprovinz von China die Voraussetzungen für selbständi-ge Organisationen der ArbeitnehmerInnen zu schaffen. Mit dem Engagement in China und anderen Schwellenländern fördern wir die Harmonisierung von sozialen Standards in Europa und über

die Kontinente hinweg und tragen dazu bei, die Dynamik von zunehmender Pre-karisierung und Informalisierung von Ar-beit zu durchbrechen.

In der Schweiz sprechen wir mit unserer Kommunikation über neue Medien ver-mehrt junge Menschen an, die wir für die Anliegen von Solidar gewinnen möchten. Und der Name Solidar ist überall klar ver-ständlich – ob in der Schweiz, Afrika, Latein amerika, Asien oder Südosteuropa.

«Was Solidar für die Stärkung von Basisorganisationen getan hat, die kreative Art und Weise, wie es die Beteiligung der Bevölkerung fördert, gefällt mir» Martín Pérez, unser Koordinator in Bolivien, zur Arbeit von Solidar

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11NAMENSWECHSEl

Zum 75-jährigen Jubiläum schenkt sich das SAH einen neuen Namen: Solidar Suisse.

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12 lEISTUNGSBERICHT / oRGANE

Vorstand

LeistunGsbericht 2010

Solidar Suisse engagiert sich für benachteiligte, verfolgte und unterdrückte Menschen. Es setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein und kämpft gegen Ausgrenzung. Dabei werden keine kom-merziellen Zwecke verfolgt und kein Gewinn angestrebt. Solidar fördert die Fähigkeiten von Menschen und Organisationen, ihre gesellschaftlichen und politischen Rechte wahrzunehmen. Es unterstützt sie darin, wirtschaftliche Eigenständigkeit zu erlan-gen. Mit diesen Massnahmen leistet Solidar einen aktiven Bei-trag zur Überwindung von Armut. Solidar Suisse engagiert sich in seinen Schwerpunktländern in der Entwicklungszusammen-

arbeit. Nach Katastrophen leisten wir auch humanitäre Hilfe. Dabei arbeiten wir mit PartnerInnen aus dem Netzwerk Solidar zusammen. In der Schweiz ist Solidar Suisse mit Sensibilisie-rungsarbeit und Kampagnen aktiv. Wir informieren die Bevölke-rung über entwicklungspolitische Themen und die Hintergründe von Armut und Ausgrenzung aufgrund der Erfahrungen in unse-ren Entwicklungsprojekten. Über die 2010 erbrachten Leistun-gen informieren die Berichte auf den Seiten 4 bis 9. Die Amtsdauer des Präsidenten und der übrigen Vorstandsmit-glieder beträgt drei Jahre. Eine Wiederwahl ist möglich.

Name Beruf Mandat

Hans-Jürg fehr Präsident seit 2008

Judith Bucher seit 1999

Ruth Daellenbach seit 2005

Barbara Geiser seit 2006

Karin de fries seit 2005

Bruno Gurtner seit 2008

Vasco Pedrina Vize-Präsident seit 2007

Michael von felten seit 2003

Rolf zimmermann seit 2008

Politiker

Stv. General- sekretärin vpod

Geschäftsleiterin Solidar Suisse (beratend)

Geschäftsführerin

Ethnologin (Personalvertretung)

Ökonom

Gewerkschafts- sekretär Unia

Geschäftsleitungs- mitglied Unia

Leiter SGB-Sekretariat

Stiftungsrat Schaffhauser Jazzfestival, Stiftungsrat Tele D, Vorstand Städtepartnerschaft Schaffhausen-Joinville, Vorstand Stiftung Pro Juliomago, VR-Präsident az Verlags AG, VR-Präsident Rotaz AG, Verwaltungsrat UD Immobilien AG

Verwaltungsrat SUVA, Stiftungsrat Schweizerischer Nationalfonds SNF, Vorstand Schweizerische Interpreten-Gesellschaft SIG, Eidg. Aufsichts- kommission für den Ausgleichsfonds der Arbeits- losenversicherung, Vorstand Movendo

Vorstand Solidar, Stiftungsrat Glückskette, Stiftungsrat Solifonds

Vorstand Neue europäische Bewegung Schweiz, SP Sektion Bern-Altstadt/Kirchenfeld

Vorstand vpod-ngo

Vorstandspräsident Global Tax Justice Network, Stiftungsrat Swissaid, Stiftungsrat Solifonds

Vorstand Edizioni sociali SA, Tripartite Kommission des Bundes für die flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit, Verwaltungsrat SUVA, Vorstand SGB, Vorstand BHI, Vorstand EFBH, Vorstand EGB, Schweizer Delegation ILO

Eidg. Aufsichtskommission für den Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung, Stiftungsrat Flexibler Altersrückritt Bauhauptgewerbe, Verwaltung Reka, Verwaltungsrat Bank Coop, Verwaltungsrat Coop Rechtsschutzversicherung, Verwaltungsrat ver- schiedener Immobiliengesellschaften, Stiftungsrat Pensionskasse Unia

Vorstand Sozialarchiv, Eidg. Wohnbaukommission, Begleitgruppe Energiestrategie des Bundesamts für Energie, Steuergruppe der Projektorganisation zur Revision StromVG, Vorstand und Präsidialausschuss SGB, Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal

Die organe von Solidar Suisse

Kontrollstelle BDO Visura Fabrikstrasse 50 8031 Zürich

Geschäftsleitung • Ruth Daellenbach Geschäftsleiterin • Barbara Burri Abteilung International (Süd) • Zoltan Dòka Abteilung International (Ost und Humanitäre Hilfe) • Rosanna Clarelli Fundraising • Christian Engeli Kommunikation • Beatrice Herter Finanz- und Rechnungswesen

Die Kommissionen von Solidar Suisse

fachkommission International • Bruno Gurtner, Präsident • Judith Bucher • Anne-Marie Holenstein • Daniel Stern • Katharina Häberli Harker

Paritätische Kommission • Beat Gsell, Präsident Arbeitgeber- und ArbeitnehmerInnen-vertretung werden nach Bedarf bestimmt.

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Mittelherkunft

13KoMMENTAR zUR JAHRESRECHNUNG

breitere finAnzierunGsbAsis Solidar Suisse blickt auf ein Rechnungsjahr zurück, das einer-seits geprägt ist von der erfolgreichen Akquisition neuer Mandate und einer zunehmenden Diversifizierung der Finanzierungsbasis, andererseits von den Auswirkungen schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen im Nachgang der Finanzkrise.

Im vergangenen Jahr konnte Solidar Suisse rund 21,3 Mio. Fran-ken umsetzen und steigerte damit im Vergleich zum Vorjahr den Mitteleinsatz um knapp 70 Prozent. Dies ist vor allem auf die erfolgreiche Akquisition von lokalen Regierungsmandaten im Bildungsbereich in Burkina Faso zurückzuführen und zeigt So-lidar als wichtigen Partner der burkinischen Regierung in der Umsetzung der zweisprachigen Bildung – ein Schulmodell, das von Solidar in Zusammenarbeit mit dem Erziehungsministerium entwickelt und vor drei Jahren vom Staat übernommen wurde.

Auf der Einnahmeseite zeigt Solidar mit diesen neuen Mandaten einen kräftigen Zuwachs bei den Erträgen aus erbrachten Leis-tungen. An dieser Stelle gilt es hervorzuheben, dass aus den von der burkinischen Regierung lokal finanzierten Mandaten keine Mittel in die Schweiz fliessen. Das Gesamtvolumen der vertrag-lich abgesicherten Erträge belief sich im vergangenen Jahr auf über 14,5 Mio. Franken und zeigt auch eine zunehmende Diver-sifizierung der Finanzierungsbasis von Solidar. Unter anderem konnten im letzten Jahr erstmals zwei Projekte mit Mitteln von ECHO (Humanitäre Abteilung der Europäischen Kommission) gestartet werden. Bei den Erträgen aus der Mittelbeschaffung zeugt der weitere Zuwachs an Zuwendungen aus Spenden und Legaten (+9%) von der Solidarität unserer SpenderInnen auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Bei den zweckgebundenen Projektbeiträgen von Gemeinden, Kantonen und Institutionen

Mittelverwendung

1,2% Übriger Betriebsertrag

1,7% Mitglieder- & Trägerschaftsbeiträge

3,5% Diverse Organisationen

8,8% Beiträge Glückskette

19,2% Spenden & Legate

26,1% Beiträge Bund

30,6% Beiträge Regierungen

hingegen wurden die Auswirkungen der Finanzkrise spürbar; im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt verzeichnete Solidar im vergangenen Jahr stark rückläufige Beiträge (-29%).

Für die Programmarbeit mit unseren Partnern im Süden und in Osteuropa sowie für die Aktivitäten in der Schweiz wurden ins-gesamt 18,4 Mio. Franken eingesetzt. Neu engagiert sich Solidar Suisse in China zum Thema Arbeitsrechte sowie in Pakistan in der humanitären Hilfe. Im Bereich der internationalen Zusammenar-beit flossen 81 Prozent der eingesetzten Mittel in die langfristige Entwicklungszusammenarbeit und 19 Prozent in die Humanitäre Hilfe. Die Mittel für Aktivitäten in der Schweiz wurden zu über 90 Prozent für die Informations- und Sensibilisierungsarbeit im entwicklungspolitischen Kontext eingesetzt. Die Verantwortung für die Kinderlager wurde ab 2010 an die SAH-Regionalvereine übertragen. Das Projekt wurde im Berichtsjahr noch mit einem Beitrag unterstützt. Für die Programmbegleitung in der Schweiz wurden insgesamt rund 1,3 Mio. Franken aufgewendet.

Der Aufwand für Geschäftsführung und Kommunikation blieb mit 1,04 Mio. Franken auf dem Niveau des Vorjahres. Gemessen an der betrieblichen Leistungserbringung ergibt sich damit ein Kostenanteil von 4,9 Prozent; für das Fundraising wurden 8,6 Prozent der Mittel eingesetzt.

Negativ auf die Rechnung ausgewirkt hat sich im vergangenen Jahr die Wechselkursentwicklung. Einerseits musste Solidar teilweise Einbussen bei vertraglich festgesetzten Beiträgen hin-nehmen, andererseits mussten die Geldkonti in Fremdwährung per Bilanzstichtag stark wertberichtigt werden. Letzteres sind Buchverluste, die aus der Währungsreserve gedeckt wurden.

8,9% Kantone, Gemeinden & Institutionen

81,6% Programm International

8,6% Fundraising

4,9% Programm Schweiz

4,9% Geschäftsführung & Kommunikation

Herkunft und Verwendung der betrieblichen Mittel:

Page 14: Jahresbericht 2010

1414 BIlANz

Erläuterungen 31.12.2010 31.12.2009 Seite 19 CHF CHF AKTIVEN

Umlaufvermögen Flüssige Mittel 1.1 6’713’307 5’095’637 Forderungen 1.2 849’745 1’000’247 Aktive Rechnungsabgrenzung 1.3 810’432 1’733’289 Total 8’373’484 7’829’174

Anlagevermögen Finanzanlagen 1.4 146’253 146’232 Mobile Sachanlagen 1.5 24’040 18’737 Immobilien 1.5 2’850’205 2’896’837 Total 3’020’498 3’061’806

Total Aktiven 11’393’982 10’890’980

Erläuterungen 31.12.2010 31.12.2009 Seite 19 CHF CHF PASSIVEN

Kurzfristiges fremdkapital Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.1 434’405 641’772 Vorauszahlungen 2.2 2’630’983 1’825’796 Passive Rechnungsabgrenzung 2.3 98’265 91’569 Total 3’163’653 2’559’136

langfristiges fremdkapital Hypotheken 3’250’000 3’250’000 Rückstellungen 2.4 741’459 730’202 Total 3’991’459 3’980’202

Total fremdkapital 7’155’112 6’539’338

zweckgebundenes fondskapital 2.5 2’868’522 2’935’226

organisationskapital Einbezahltes Kapital 100’000 100’000 Devisenausgleichsreserve 78’068 127’942 GAV-Reserve 60’000 60’000 Erarbeitetes freies Kapital 1’132’281 1’128’473 Total 1’370’349 1’416’415

Total Passiven 11’393’982 10’890’980

Bilanz per 31. Dezember 2010

Page 15: Jahresbericht 2010

Erläuterungen 2010 2009 Ertrag Mittelbeschaffung Seiten 20–21 CHF CHF Spenden 3’906’361 3’480’421 Legate 139’447 240’108 Projektbeiträge 1.1 1’172’425 1’673’413 Beiträge Liechtensteinischer Entwicklungsdienst LED 700’000 700’000 Mitglieder- und Trägerschaftsbeiträge 351’805 350’180 Total 6’270’038 6’444’123

Ertrag aus erbrachten leistungen Beiträge Bund 1.2 5’492’045 5’261’146 Beiträge Regierungen 6’454’010 1’220’527 Beiträge diverse Organisationen 1.3 2’596’438 1’361’158 Total 14’542’492 7’842’831

Übrige Erträge 1.4 254’635 228’160

Total Betriebsertrag 21’067’165 14’515’113

Aufwand Programm International 2.1 Lateinamerika 4’213’645 3’660’874 Afrika 8’483’079 3’279’439 Südosteuropa und Naher Osten 776’326 592’265 Asien 2’687’605 1’474’803 Aufwand Programmbegleitung 2.2 1’211’977 1’296’589 Total 17’372’632 10’303’971

Aufwand Programm Schweiz 2.3 Information und Sensibilisierung 874’073 957’282 Kinder- und Jugendlager 51’411 Beiträge Projekt Schweiz 75’000 78’488 Aufwand Programmbegleitung 98’129 159’196 Total 1’047’202 1’246’378

Geschäftsstelle 2.4 Geschäftsführung und Administration 752’329 728’645 Kommunikation 292’598 311’760 Fundraising 1’835’067 1’715’828 Total 2’879’994 2’756’232

Total Betriebsaufwand 21’299’828 14’306’580

Betriebsergebnis -232’663 208’533

finanzergebnis 2.5 -34’376 -2’413

liegenschaftenergebnis 2.6 151’638 171’984

Übriges Ergebnis 2.7 2’630 113’792

Ergebnis vor fondsveränderung -112’771 491’896

fondsbewegung 2.8 66’704 -308’066 Zuweisungen -1’045’223 -1’081’649 Entnahmen 1’111’927 773’583

Jahresergebnis 1 vor zuweisungen -46’067 183’830

zuweisungen an erarbeitetes freies Kapital -3’808 -85’338 an erarbeitetes gebundenes Kapital / Devisenausgleichsreserve 49’875 an zweckgebundene Fonds -98’492

Jahresergebnis 2 nach zuweisungen 0 0

Betriebsrechnung

15BETRIEBSRECHNUNG

Page 16: Jahresbericht 2010

1616 GElDflUSSRECHNUNG

2010 2009 Betriebstätigkeit CHF CHF Jahresergebnis vor Fondsveränderung -112’771 491’896

Abschreibungen auf Sachanlagen 19’739 30’560 Abschreibungen auf Immobilien 46’632 46’632 Veränderung Rückstellungen 11’257 -57’235

Veränderung Forderungen 150’503 -297’274 Veränderung aktive Rechnungsabgrenzung 922’857 -949’831

Veränderung kurzfristige Verbindlichkeiten -207’367 219’332 Veränderung Vorauszahlungen 805’187 1’234’795 Veränderung passive Rechnungsabgrenzung 6’697 -26’242

Geldfluss aus Betriebstätigkeit 1’642’732 692’632

Investitionstätigkeit Investitionen in mobile Sachanlagen -25’042 -25’431Veränderung Finanzanlagen -20 -15

Geldfluss aus Investitionstätigkeit -25’062 -25’446

Total Geldfluss fonds flüssige Mittel 1’617’670 667’186

Veränderung fonds flüssige Mittel Anfangsbestand Flüssige Mittel 5’095’637 4’428’451 Endbestand Flüssige Mittel 6’713’307 5’095’637

Geldfluss 1’617’670 667’186

Zusammensetzung Fonds Flüssige Mittel gemäss Erläuterung im Anhang 1.1 (Seite 18) Angewandte Methode: Indirekte Berechnung

Geldflussrechnung

Page 17: Jahresbericht 2010

17VERäNDERUNGEN KAPITAl / RÜCKSTEllUNGEN

Bestand per zuweisung Interner Entnahmen Bestand per 01.01.2010 fonds- 31.12.2010 transfer Mittel aus Eigenfinanzierung CHF CHF CHF CHF CHF Einbezahltes Kapital 100’000 100’000 Erarbeitetes Freies Kapital 1’128’473 3’808 1’132’281 Erarbeitetes gebundenes Kapital - Devisenausgleichsreserve 1) 127’942 -49’875 78’068 - GAV-Reserve 2) 60’000 60’000 Jahresergebnis -46’067 46’067

organisationskapital 1’416’415 -46’067 0 0 1’370’349

Mittel aus fondskapital Fonds Armut und Integration 1’133’979 262’513 -145’680 1’250’812 Fonds Arbeitsrechte 49’863 -49’863 Fonds International 1’137’932 57’235 -512’034 683’133 Fonds Humanitäre Hilfe 599’457 639’498 -329’350 909’605 Fonds Schweiz 63’858 33’237 -72’123 24’971 Fonds Kinder und Jugend 2’877 -2’877

fondskapital mit einschränkender zweckbindung 2’935’226 1’045’223 0 -1’111’927 2’868’522

1) Mit dieser Reserve werden Wechselkursrisiken der Programmarbeit International abgedeckt. 2) Diese Reserve wurde im Rahmen der GAV-Erneuerung (Art. 9.1.2.) eingerichtet.

Bestand per Bildung Verbrauch Auflösung Bestand per 01.01.2010 31.12.2010 Veränderung Rückstellungen (fremdkapital) CHF CHF CHF CHF CHF RST Renovationsfonds Liegenschaften 730’202 41’257 -30’000 741’459

Rückstellungen 730’202 41’257 -30’000 0 741’459

Angaben zu Rückstellungen:

RST Renovationsfonds liegenschaften Aus dieser Rückstellung werden werterhaltende Renovationen der SAH-Immobilien finanziert. Die jährliche Äufnung erfolgt mit 0,5% des Gebäudeversicherungswertes (Quellenhof).

Rechnung über die Veränderung des Kapitals

Rückstellungsspiegel

Page 18: Jahresbericht 2010

1818 ANHANG zUR JAHRESRECHNUNG

Grundlagen zur Rechnungslegung Die Rechnungslegung von Solidar Suisse erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER. Sie vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view) und entspricht damit den Richtlinien der ZEWO (Zentralstelle für Wohlfahrtsunternehmen).

änderung in der Rechnungslegung Anteil aus Erlös Texaid: Der Anteil am Erlös der Texaid Altkleidersammlung wird neu im Betriebsertrag ausgewiesen, statt wie bisher im Finanzergebnis. Solidar Suisse hält eine Beteiligung von 8,33% an der Textilverwertungs AG. Diese Beteiligung gründet auf der Mitgliedschaft von Solidar Suisse in der Texaid-Arbeitsgemeinschaft, deren Zweckbestimmung es ist, in der Schweiz Kleider, Schuhe und Haushaltstexti-lien zu sammeln. Mit der Zuordnung zum Betriebsertrag wird nun der Tatsache Rechnung getragen, dass es sich bei der Beteiligung an der Altkleidersammlung, um ein eigentliches Instrument der Mittelbeschaffung handelt und der Diversifikation der betrieblichen Erträge dient.

Bewertungsgrundsätze • Flüssige Mittel zum Nominalwert, Fremdwährung zum Kurs am Bilanzstichtag.

• Forderungen zum Nominalwert, Fremdwährung zum Kurs am Bilanzstichtag, unter Berücksichtigung einer angemessenen Wertberichtigung für gefährdete Guthaben.

• Finanzanlagen zum Anschaffungswert bzw. zu tieferem inneren Wert.

• Mobile Sachanlagen zum Anschaffungswert abzüglich planmässiger Abschreibungen (EDV-Anlagen: 2 Jahre, mobile Sachanlagen: 3 Jahre); Aktivierungsgrenze bei Fr. 1’000.–.

• Liegenschaften zum Anschaffungswert; planmässige Wertberichtigung auf Basis einer Nutzungsdauer von 75 Jahren.

• Rückstellungen Rückstellungen werden für rechtliche und faktische Verpflichtungen gebildet, bei denen das Bestehen bzw. die Verursachung wahrscheinlich und der Betrag ungewiss aber abschätzbar ist.

Nahestehende organisationen Gemäss Swiss GAAP FER verfügt Solidar Suisse über keine nahestehenden Organisationen. Solidar Suisse hat weder Tochtergesell-schaften noch Partnerinstitutionen, bei denen es einen beherrschenden Einfluss ausübt. In diesem Sinne gelten die SAH-Regional-vereine nicht als nahestehende Organisationen.

Entschädigung an das leitende organ und die Geschäftsleitung • Der Präsident erhält eine Entschädigung von Fr. 1’250.– pro Monat. Auf die Ausrichtung eines Sitzungs geldes wird verzichtet. • Die übrigen Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich. • Die Lohnkosten (inkl. Arbeitgeberbeiträge) der – ab Oktober neu – sechs Mitglieder der Geschäftsleitung beliefen sich im

Rechnungsjahr auf Fr. 688’995.– (Vorjahr Fr. 652’168.–). Mit Ausnahme der Geschäftsleiterin sind alle Geschäftsleitungs- mitglieder auch in operativen Funktionen tätig.

Eventualverpflichtungen Per Bilanzstichtag bestehen keine Eventualverpflichtungen.

Hypotheken Die Liegenschaften im Buchwert von 2,850 Mio. Franken sind mit Hypotheken von insgesamt 3,250 Mio. Franken belehnt.

Vorsorgeeinrichtung Die Mitarbeitenden von Solidar Suisse/Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH sind bei der Pensionskasse Stadt Zürich versichert.

Wichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Keine.

Anhang zur Jahresrechnung

Page 19: Jahresbericht 2010

19ERläUTERUNGEN zUR BIlANz

Erläuterungen zur BilanzAKTIVEN 1.1 Die Flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Postcheck- und Bankguthaben

31.12.2010 31.12.2009 1.2 forderungen CHF CHF Forderungen aus Leistungen gegenüber Dritten 151’480 94’841 Forderungen gegenüber Gemeinwesen 69’811 466’850 Geldkonti und Forderungen Länder 680’591 397’598 Vorauszahlungen 14’073 57’265 Übrige Forderungen 8’519 8’273 Wertberichtigung -74’729 -24’580 Total 849’745 1’000’247

1.3 Aktive Rechnungsabgrenzung Vorausleistungen Projekte Deza 103’176 204’648 Vorausleistungen Projekte übrige Donors 557’256 1’416’741 Übrige aktive Abgrenzungen 150’000 111’900 Total 810’432 1’733’289

1.4 finanzanlagen Beteiligung Texaid 126’652 126’652 Beteiligung Claro 12’640 12’640 Mietzinsdepot und Kautionen 6’961 6’941 Total 146’253 146’232

Mobile Sachanlagen Immobilien 1.5 Anlagespiegel CHF CHF Bestand per 01.01.2010 65’224 3’835’838 Zugänge 25’042 Abgänge Eliminierung -32’305 Bestand per 31.12.2010 57’961 3’835’838

Kumulierte Abschreibungen Bestand per 01.01.2010 46’486 939’001 Abschreibungen 19’739 46’632 Eliminierung -32’305 Bestand per 31.12.2010 33’920 985’633

Nettobestand per 31.12.2010 24’040 2’850’205

Versicherungswert 450’000 8’650’840

31.12.2010 31.12.2009 PASSIVEN 2.1 Kurzfristige Verbindlichkeiten CHF CHF Kreditoren 222’270 388’899 Anteil Liegenschaftenertrag SAH-Regionalvereine 151’638 181’234 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 60’497 71’639 Total 434’405 641’772

2.2 Vorauszahlungen Vorauszahlungen Projekte Deza 1’364’173 1’382’253 Vorauszahlungen Projekte übrige Donors 1’266’810 443’543 Total 2’630’983 1’825’796

2.3 Passive Rechnungsabgrenzung Überzeit / Ferien / Weiterbildung 66’465 61’769 Übrige passive Abgrenzungen 31’800 29’800 Total 98’265 91’569

2.4 Der Rückstellungsspiegel wird in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals gezeigt.

2.5 Die Entwicklung dieser Fonds wird in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals abgebildet.

Page 20: Jahresbericht 2010

2020 ERläUTERUNGEN zUR BETRIEBSRECHNUNG

Erläuterungen zur Betriebsrechnung 31.12.2010 31.12.2009 1.1 Projektbeiträge CHF CHF Beiträge Institutionen / Stiftungen 539’286 684’648 Beiträge Kantone / Gemeinden 633’139 988’765 Total 1’172’425 1’673’413

1.2 Beiträge Bund Deza-Programmbeitrag Süd 2’450’213 2’538’260 Deza-Programmbeitrag Ost 407’748 344’385 Deza-Mandate 2’228’640 1’892’934 Deza-Projektbeiträge 405’444 485’567 Total 5’492’045 5’261’146

1.3 Beiträge diverse organisationen Beiträge Glückskette 1’851’683 1’111’070 Beiträge diverse Organisationen 744’755 250’089 Total 2’596’438 1’361’158

1.4 Übrige Erträge Ertrag Dienstleistungen und Aufträge 11’070 28’790 Anteil Erlös Texaid 1) 190’000 150’000 Rückerstattungen 53’565 49’370 Total 254’635 228’160

1) Solidar Suisse bildet zusammen mit dem Schweizerischen Roten Kreuz, der Caritas Schweiz, dem HEKS, der Winterhilfe und dem Schweizer Kolpingwerk die Texaid-Arbeitsgemeinschaft, deren Zweckbestimmung es ist in der ganzen Schweiz Kleider, Schuhe und Haushaltstextilien zu sammeln.

2010 2009 2.1 Aufwand Programm International nach Bereich und ländern in CHF in % in CHF in % Entwicklungszusammenarbeit 13’052’481 81% 7’225’589 80% lateinamerika 3’857’593 24% 3’495’295 39% • Nicaragua 1’025’661 6% 894’706 10% • El Salvador 498’009 3% 587’728 7% • Bolivien 2’333’923 14% 2’012’861 22% Afrika 8’395’878 52% 3’138’029 35% • Südliches Afrika 652’614 4% 671’419 7% • Burkina Faso 7’743’264 48% 2’466’610 27% Südosteuropa und Naher osten 776’326 5% 592’265 7% • Rumänien 25’767 0% • Serbien 276’726 2% 284’407 3% • Kosovo 379’679 2% 251’076 3% • Palästina 119’922 1% 31’015 0% Asien 22’683 0% • China 22’683 0%

Humanitäre Hilfe 3’108’174 19% 1’781’792 20% lateinamerika 356’052 2% 165’579 2% • Nicaragua 10’952 0% 3’490 0% • El Salvador 345’100 2% 162’090 2% Afrika 87’201 1% 141’410 2% • Südliches Afrika 87’201 1% 62’300 1% • Burkina Faso 79’110 1% Asien 2’664’922 16% 1’474’803 16% • Indien 70’248 0% • Sri Lanka 1’011’844 6% 1’402’861 16% • Sumatra 978’569 6% 71’942 1% • Pakistan 604’261 4%

Total 16’160’655 100% 9’007’381 100%

Page 21: Jahresbericht 2010

21ERläUTERUNGEN zUR BETRIEBSRECHNUNG

31.12.2010 31.12.2009 2.2 Aufwand Programmbegleitung International CHF CHF Personal 1’005’607 1’021’861 Reise und Repräsentation 56’135 78’157 Raum und Unterhalt 75’120 71’744 Sachkosten 68’634 114’663 Abschreibungen 6’480 10’166 Total 1’211’977 1’296’589

2.3 Aufwand Programm Schweiz Personal 404’339 512’231 Reise und Repräsentation 8’846 13’214 Raum und Unterhalt 48’760 47’963 Sachkosten (inkl. Beiträge) 581’580 667’671 Abschreibungen 3’677 5’298 Total 1’047’202 1’246’378

2.4 Aufwand Geschäftsstelle Personal 1’179’819 1’224’038 Reise und Repräsentation 27’972 24’594 Raum und Unterhalt 113’124 113’413 Sachkosten 287’117 247’199 Abschreibungen 9’582 15’096 Sammelaufwand 1’262’380 1’131’892 Total 2’879’994 2’756’232

2.5 finanzergebnis Zinsertrag PC, Bank 14’017 10’417 Übriger Finanzertrag 18’260 18’449 Spesen PC, Bank -16’778 -16’729 WB Geldkonti Ausland -49’875 -14’550 Total -34’376 -2’412

2.6 liegenschaftenergebnis Liegenschaftenertrag 615’608 612’657 Verbrauch RST Renovationsfonds 30’000 Liegenschaftenaufwand -342’332 -268’690 Anteil Liegenschaftenergebnis SAH-Regionalvereine -151’638 -171’984 Total 151’638 171’984

2.7 Übriges Ergebnis Aufwand Reorganisation SAH Auflösung RST Reorganisation 98’492 Total Reorganisation SAH 98’492

Ausserordentliches Liegenschaftenergebnis 9’250 Übriges ausserordentliches Ergebnis 2’630 6’050 Total ausserordentliches Ergebnis 2’630 15’300

Total 2’630 113’792

2.8 Das Fondsergebnis wird in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals gezeigt.

Page 22: Jahresbericht 2010

22 REVISIoNSBERICHT / MITARBEITERINNEN

Tel. Fax

+41 44 444 35 55 +41 44 444 37 66

BDO AG Fabrikstrasse 50 8031 Zürich

www.bdo.ch

BDO AG, mit Hauptsitz in Zürich, ist die unabhängige, rechtlich selbstständige Schweizer Mitgliedsfirma des internationalen BDO Netzwerkes.

Bericht der Revisionsstelle zur „ZEWO“-Revision an die Generalversammlung

Solidar Suisse Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH

Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals und Anhang) von Solidar Suisse für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER unterliegen die Angaben im Leistungsbericht nicht der Prüfpflicht durch die Revisionsstel-le. Solidar Suisse hat uns auf Basis seiner Statuten beauftragt, eine Revision durchzuführen.

Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen der Stiftung ZEWO hinsichtlich Befähi-gung und Unabhängigkeit erfüllen.

Unsere Revision erfolgte nach den Anforderungen an die Revision für Organisationen mit ZEWO-Gütesiegel, die gesetzlich nicht zu einer Revision verpflichtet sind. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Die Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der bei der geprüften Organisation vorhandenen Unterla-gen. Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Be-fragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Dar-stellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausrei-chende Grundlage für unser Urteil bildet.

Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht sowie kein den tatsächlichen Verhält-nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Ferner bestätigen wir, dass die durch uns zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehal-ten sind.

Zürich, 1. April 2011

BDO AG

Andreas Blattmann

Leitender Revisor Zugelassener Revisionsexperte

ppa. Andreas Suter

Zugelassener Revisionsexperte

MitarbeiterInnenGeschäftsleiterin Ruth Daellenbach

Abteilung International Rebecca Allenspach (bis Okt.) Barbara Burri Sharani (seit Juli) Martina Bavier Ruffner (bis Aug.) Karin De Fries Zoltan Dòka Barbara Gruner Anja Ibkendanz (seit Aug.) Ursula Mägerle Joachim Merz Debora Neumann Claude Nicolet (bis Aug.) Cyrill Rogger

Abteilung Kommunikation & fundraising Cornel Alt Emilio Bertelle Rosanna Clarelli Christian Engeli Anne Gurzeler Sabine Hagmann (bis Mai) Christof Hotz Marco Kistler (bis Juli) Alexandre Mariéthoz Katja Schurter Frances Trezevant Honegger Christa von Rotz Cédric Wermuth

Projekte in der Schweiz Rolf Geiser (bis Juli)

Abteilung finanzen und Dienste Ruth Baier Elisa Cillo Beatrice Herter Barbara Klitzke Renate Kummer

leiterInnen Koordinationsbüros Bolivien: Martín Pérez Burkina Faso: Paul Taryam Ilboudo El Salvador: Yolanda Martinez Kosovo: Christoph Baumann Südliches Afrika: Jorge Lampião Nicaragua: Carmen Ayón Serbien: Petar Vasilev (bis Aug.) Jelena Mijovic (seit Sept.) Sri Lanka: Ines Pankrath (bis Juni) Irene Fraser (seit Mai) Sumatra: Stephan Titze

Page 23: Jahresbericht 2010

23ADRESSEN

Solidar Suisse Quellenstrasse 31, Postfach 2228 8031 Zürich Telefon 044 444 19 19 Fax 044 444 19 00 E-Mail: [email protected] www.solidar.ch PC 80-188-1

Koordinationsbüros im Ausland

Bolivien Ayuda Obrera Suiza (AOS) Plaza España, Ed. Maria Cristina, 6C Casilla 4679 La Paz – Bolivia Telefon 00591 22 41 04 61 E-Mail: [email protected]

Burkina faso Représentation de Solidar Suisse BP 2057 Ouagadougou 01 – Burkina Faso Telefon 00226 50 36 95 55 E-Mail: [email protected]

El Salvador AOS El Salvador Colonia Satélite Pasaje Venus no. 19 San Salvador – El Salvador Telefon 00503 22 74 14 51 E-Mail: [email protected]

Kosovo Solidar Suisse Isa Demaj No 14 30000 Peja – Kosovo Telefon 00377 (0) 44 12 03 42 E-Mail: [email protected]

Südliches Afrika Representaçao OSEO Rua da Zambia 524 Chimoio / Manica – Moçambique Telefon 00258 251 222 67 E-Mail: [email protected]

Nicaragua Solidar Suiza / Ayuda Obrera Suiza (AOS) Apartado Postal 376 Managua – Nicaragua Telefon 00505 22 781 185 E-Mail: [email protected]

Pakistan Solidar Switzerland House no. 580, Street 6 G11/1 Islamabad – Pakistan Telefon 0092 51 221 1070 E-Mail: [email protected]

Serbien Solidar Suisse Coordination Office Belgrade Kosovska 41, apt. 2 11000 Belgrad – Republic of Serbia Telefon 00381 113 22 18 74 E-Mail: [email protected]

Sri lankaSwiss Labour Assistance SAH No: 27, 2/4 Janatha Court Alfred Place Colombo 03 – Sri Lanka Telefon 0094 11 555 71 20 E-Mail: [email protected]

Solidar Suisse Avenue Warnery 10, Case postale 1151 1001 Lausanne Telefon 021 601 21 61 Fax 021 601 21 69 E-Mail: [email protected] www.solidar.ch CP 10-14739-9

SAH-Regionalvereine

SAH Region Basel Bruderholzstrasse 60, Postfach 4053 Basel Telefon 061 327 92 92 E-Mail: [email protected]

SAH Bern Monbijoustrasse 32, Postfach 8161 3001 Bern Telefon 031 380 64 60 E-Mail: [email protected]

oSEo fribourg Route des Arsenaux 9, CP 1126 1701 Fribourg Telefon 026 347 15 77 E-Mail: [email protected]

oSEo Genève Rue Jean-Pécolat 5 1201 Genève Telefon 022 595 45 00 E-Mail: [email protected]

SAH Schaffhausen Repfergasse 21–25 8200 Schaffhausen Telefon 052 630 06 40 E-Mail: [email protected]

SoS Ticino Via Zurigo 17 6900 Lugano Telefon 091 923 17 86 E-Mail: [email protected]

oSEo Vaud Av. de Corsier 10, CP 812 1800 Vevey 1 Telefon 021 925 30 40 E-Mail: [email protected]

oSEo Valais Rue de la Dixence 8 1950 Sion Telefon 027 329 80 20 E-Mail: [email protected]

SAH zentralschweiz Birkenstrasse 12, Postfach 6000 Luzern 4 Telefon 041 418 71 81 E-Mail: [email protected]

SAH zürich Josefstrasse 84, Postfach 2215 8031 Zürich Telefon 044 446 50 00 E-Mail: [email protected]

Nationales Sekretariat der SAH-Vereine Monbijoustrasse 32, Postfach 8161 3001 Bern Telefon 031 380 64 74 E-Mail: [email protected]

ImpressumHerausgegeben von Solidar Suisse Quellenstrasse 31, Postfach 2228 8031 Zürich Telefon 044 444 19 19 Fax 044 444 19 00 E-Mail: [email protected] www.solidar.ch Postkonto: 80-188-1

Redaktion: Katja Schurter, Alexandre Mariéthoz Gestaltung: Spinas Civil Voices

Fotos: S. 1: Spinas Civil Voices S. 3: Wendel Oberli S. 4: Sabine Rock S. 6: Frederic Meyer S. 7: Jürg Gasser, Debora Neumann, Naser Lajqi S. 8: Renata Hofmann S. 9: Christian Engeli, Spinas Civil Voices S. 11: SAH-Archiv, Alberto Vargas S. 24: Sikhula Sonke

Druck: Unionsdruckerei/subito AG Platz 8, 8201 Schaffhausen

Page 24: Jahresbericht 2010

Quellenstrasse 31 | Postfach 2228 | 8031 Zürich Telefon 044 444 19 19 | Fax: 044 444 19 00 [email protected] | www.solidar.ch Postkonto: 80-188-1