Jahresbericht 2011

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Jahresbericht 2011 der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.

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reformiertekirche kantonon zürich

Jahresbericht

2011

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Jahresbericht 2011 der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

05 Vorwort des Kirchenratspräsidenten06 Globalbericht zur Landeskirche

Handlungsfelder09 Verkündigung und Gottesdienst15 Diakonie und Seelsorge27 Bildung und Spiritualität37 Gemeindeaufbau und Leitung

Kirchliche Behörden46 Kirchensynode48 Rekurskommission48 Bezirkskirchenpflegen48 Kirchenrat50 Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund

51 Statistische Angaben54 Übersicht über die landeskirchlichen Finanzen61 Jahresberichte weiterer Institutionen62 Etat67 Impressum

Die ganzseitigen Fotos in diesem Jahresbericht thematisieren das Internationale Jahr der Freiwilligen 2011, an dem sich auch Landeskirche und Kirchgemeinden mit zahlreichen Veranstaltungen beteiligt haben. Das Titelbild wurde anlässlich des offiziel-len Gottesdienstes der Landeskirche zum Freiwilligenjahr am 22. Mai 2011 in der Stadtkirche Winterthur aufgenommen. Jeder Stern am Firmament symbolisiert einen Menschen, der sich in der Landeskirche freiwillig engagiert.

Inhaltsverzeichnis

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Der Kirchenrat beschliesst:

1. Der Jahresbericht 2011 wird gemäss Artikel 222, Absatz 1 der Kirchenordnung den Mitgliedern der Kirchensynode, ferner den Bezirks- und Gemeindekirchenpflegen sowie den Mitgliedern des zürcherischen Ministeriums zugestellt.

2. Nach Genehmigung des Berichtes durch die Kirchensynode erfolgt nach § 6 Absatz 1 des Kirchengesetzes die Zustellungan den Regierungsrat, ferner an die Mitglieder des Kantonsrates.

Vor dem KirchenratDer Kirchenratsschreiber: Alfred Frühauf Zürich, 13. Juni 2012

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Zur Verkündigung durch das Wort gehört die Verkündigung durch die Tat. Beides gehört für einen Christenmenschen un-trennbar zusammen. Die Tat als sozialdia-konisch und gemeinschaftsstiftendes Handeln fällt dabei umso kräftiger aus, je stärker die Kirche und die in ihr Engagier-ten in der Mitte von Jesus Christus ver-wurzelt sind und aus dieser Mitte heraus wirken.

Dieser Motivation entspringen Leis-tungen, die der ganzen Bevölkerung zu-gutekommen. Das Kirchengesetz spricht von «Tätigkeiten mit Bedeutung für die ganze Gesellschaft, insbesondere in den Bereichen Bildung, Soziales und Kultur». Es ist darum angemessen, dass diese Leis-tungen auch von der Öffentlichkeit mitge-tragen werden. Mehr noch: Die Kirchen können ihr soziales Engagement nur wahrnehmen, wenn sich die Gesellschaft solidarisch zeigt und die Kirchen in ihrer Tätigkeit unterstützt. «Der Arbeiter ist seines Lohnes wert», sagt schon Jesus, wenn er seine Jünger in die Welt aussen-det.

Es ist aber auch richtig, dass die Kir-chen Auskunft geben über die Verwen-dung der Mittel, die sie für ihr Wirken zum Wohle aller vom Staat und aus der Besteuerung der Unternehmen erhalten.

Sie legen darum gerne Rechenschaft ab, vor Gott wie auch vor den Menschen. Die Bevölkerung soll und darf wissen, was sie an den grossen Kirchen hat.

Das Kirchengesetz verpflichtet die Kirchen, jeweils für die Dauer von sechs Jahren zuhanden des Kantons ein Tätig-keitsprogramm zu erstellen. Erstmals wird 2012 ein solches Programm einge-reicht, und zwar für die Beitragsperiode 2014–2019. Der Kirchenrat hat zu diesem Zweck eine breite Evaluation vorgenom-men. Die Ergebnisse sind eindrücklich und erfüllen fast ein wenig mit Stolz: Sie belegen, dass die Leistungen von Landes-kirche und Kirchgemeinden in hohem Mass im Dienste der ganzen Gesellschaft stehen und sie dafür weit mehr Mittel ein-setzen, als sie vom Staat und aus der Be-steuerung der Firmen erhalten. Nebst fi-nanziellen Mitteln ist insbesondere auch an das grosse zeitliche Engagement von freiwillig Mitarbeitenden zu denken.

Die Landeskirche ist ein wichtiger Teil des sozialen Netzes, insbesondere auf-grund ihrer dezentralen Struktur. Profes-sionelle und freiwillige Tätigkeit ist in den Kirchen in besonderer Weise aufein-ander bezogen, und es ist für die Kirchen dabei eine Selbstverständlichkeit, dass sie ihr soziales Engagement in Partnerschaft

mit dem Staat wahrnehmen, sind es doch gerade die öffentlich-rechtlichen Struktu-ren, die dieses Wirken in solcher Breite ermöglichen.

Bei alldem hat die Landeskirche aber stets betont, dass sie sich nicht auf ihre soziale Nützlichkeit reduzieren lässt. Und sie ist dankbar, dass der Staat diese Sicht-weise mitträgt und die Kirchen nicht als Dienstleistungsunternehmen betrachtet: «Ihr einzigartiger Charakter ist nur unter Berücksichtigung ihrer religiösen und ethischen Dimension zu verstehen. Zu den kirchlichen Aufgaben gehört daher insbesondere auch die Suche nach Sinn und Werten in der Gesellschaft. Gerade deshalb haben die Kirchen eine umfas-sende, kritische, wertebegründende und wertevermittelnde und damit integrative gesellschaftliche Funktion.»* Die Kirche ist nicht trotz, sondern gerade wegen ihres religiösen Auftrags von öffentlichem In-teresse.

Michel MüllerKirchenratspräsident

* Weisung zum Vernehmlassungsentwurf vom 19. Oktober 2005 zum neuen Kir-chengesetz

Vorwort

Die Öffentlichkeit darf wissen, was sie an den Kirchen hat

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«...unablässig an der Sache arbeiten...»

Jedes Zeitalter hat die Tendenz, sich nahe am Ende aller Tage zu fühlen. Zumindest finden sich in jeder Generation Geister und Gemüter, die mit oder ohne bibli-schen Bezug das Anbrechen der Endzeit feststellen. Es gab Epochen, die das tat-sächlich näherlegten als andere. Wer will es beispielsweise jenen Menschen ver-denken, die das Ende für gekommen sa-hen, als die Pest im 14. Jahrhundert fast die Hälfte der europäischen Bevölkerung dahinraffte? Die Auswirkungen der Seu-che waren teils so verheerend, dass das öffentliche Leben nahezu stillstand.

Von einer solchen Katastrophe scheint unsere Zeit weit entfernt. Doch auch wenn die Pest definitiv der Vergangenheit angehört, kann sich eine ähnliche Situati-on – der Zusammenbruch des Alltags – rascher einstellen, als unsere moderne und sichere Welt es uns glauben macht. Der Tsunami in Japan in Verbindung mit der Atomkatastrophe führte das eindrück-lich vor Augen.

Seit einiger Zeit mehren sich wieder Stimmen, die das Ende der goldenen Jah-re der Prosperität verkünden. Argumen-tiert wird meist mit dem Hinweis, dass der Mensch zwar der Natur über weite Strecken Herr geworden sei, dass er aber im Zuge dieser Entwicklung eine wissen-schaftlich-technisch-politische Kultur ge-schaffen habe, deren Kontrolle ihm nun zu entgleiten drohe.

Man muss in der Tat kein notorischer Pessimist sein, um an allen Ecken und Enden Sachverhalte und Entwicklungen festzustellen, die bedenklich sind und durchaus fragen lassen, ob da nicht etwas aus dem Ruder läuft. Stichworte dazu sind etwa Klimaerwärmung und Treib-hauseffekt, Überfischung und Verschmut-zung der Weltmeere, Wassermangel und Erosion der Böden, Verknappung der Rohstoffe und Energiemangel, Staatsver-schuldung und Finanzkrise, Bevölke-

rungszuwachs und explodierende Nah-rungsmittelpreise, Atomkatastrophen oder Tankerunfälle. Verschärft wird die Lage insbesondere dadurch, dass einer-seits einige dieser Entwicklungen einem exponentiellen Wachstum unterliegen und anderseits die Probleme immer stärker miteinander verknüpft sind und globale Dominoeffekte erzeugen.

Diese Entwicklung wird begleitet von abnehmender gesellschaftlicher Solidari-tät und zunehmendem Individualismus, von einer Verschärfung der Kluft zwi-schen Arm und Reich und häufigeren Auseinandersetzungen um knapper wer-dende Ressourcen. All dies führt zum Eindruck, dass es auf diesem Planeten zunehmend enger und ungemütlicher werden könnte. Die Zivilisation scheint nicht so tragfähig zu sein, wie es bislang den Anschein machte, und kolossale Um-wälzungen scheinen plötzlich möglich zu werden.

Dieses diffuse Gefühl von Verunsiche-rung macht auch vor der Institution Kir-che nicht halt. Der rasante gesellschaftli-che Wandel, die zahlreichen Umbrüche der letzten Jahre und die anhaltend hohen Austritte haben auch Mitarbeitende der Kirche in teils fast apokalyptische Stim-mung versetzt. Da und dort ist von Selbst-abschaffung, Zersetzung des Glaubens und Auflösungserscheinungen die Rede, gerade auch bei kirchlich Engagierten. Kurz: In und ausserhalb der Kirche haben heute viele Menschen den Eindruck, in einer Zeit des akuten Niedergangs zu le-ben.

Das alles heisst nun aber keineswegs, dass früher alles besser war. Die Liste der Errungenschaften unserer technisierten Zivilisation und Kultur ist unendlich lang und niemandem käme es in den Sinn, die höhere Lebenserwartung, die soziale Si-cherheit, die Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums oder nur schon die Be-

Globalbericht zur Landeskirche

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Globalbericht zur Landeskirche

und gleichwohl in christlicher Gelassen-heit zu leben und zuversichtlich an erfolg-versprechenden Projekten zu arbeiten? Wie lässt man sich negative Tendenzen zu Herzen gehen, ohne sich von ihnen unter-kriegen zu lassen und den Mut zu verlie-ren? Wie geht das, sich gleichermassen beirren und nicht beirren zu lassen? Die Legislaturziele 2012–2016 des Kirchen-rates versuchen, darauf eine Antwort zu geben.

Sie stehen unter dem Motto «Freiheit ergreifen – Hoffnung erfahren». Die bei-den Pole Freiheit und Hoffnung sind wie die zwei Brennpunkte einer Elipse: Es braucht sie beide, um die Figur in der Ba-lance zu halten. Die Freiheit aus aller Ab-hängigkeit, die aus der Freiheit zu Gott gewonnen wird, führt zur Freiheit, sich der Schöpfung zuzuwenden: als Ruf und Aufgabe, als Verantwortung und Verbind-lichkeit.

Freiheit lässt sich jedoch nicht verwal-ten und ihr Ergebnis nicht planen. Erst die Hoffnung weitet den Horizont und öffnet ihn für das Unverfügbare, aus dem die

quemlichkeiten des modernen Alltags ernsthaft in Frage zu stellen. Im Gegen-teil: Trotz aller scheinbaren Selbstver-ständlichkeit gilt es dafür stets von Neu-em dankbar zu sein.

Auch aktuell sind viele positive Ent-wicklungen zu verzeichnen. Meist sind es regionale und lokale Initiativen wie Mik-rokredite, Fair-Trade-Bewegungen oder Klimaschutzprogramme. Auch für die Reformierten gibt es positive Nachrich-ten: Auf anderen Kontinenten wachsen die protestantischen Gemeinden in unge-ahntem Ausmass. Beispielsweise ist auch China, das auf der Liste der Länder, die Christen verfolgen, bis vor kurzem noch ganz weit oben stand, von diesem Sog er-fasst. Und selbst innerhalb der Landeskir-che gibt es Beispiele von gelungenem Gemeindeaufbau, die hoffen machen.

Wie kann man als Einzelner, als Ein-zelne, und wie kann man als Kirche die-sen gegenläufigen Tendenzen begegnen? Wie ist es möglich, sich von unguten Ent-wicklungen im Grossen und Kleinen und menschlichem Leid bewegen zu lassen

Kraft und der Wagemut wachsen, dem Anstehenden mit Zuversicht entgegenzu-treten. Mag dieses Anstehende nun ein globales Problem sein, dem man sein En-gagement widmet, oder mag es z.B. eine kirchliche Reform sein, in der man eine Chance erkennt: Stets ist es diese Freiheit «von» und Freiheit «zu» in Verbindung mit der Kraft der Hoffnung, die unsere Schritte in eine verheissungsvolle Zu-kunft trägt und die uns im Vertrauen auf das Evangelium kraftvoll zupacken lässt.

Schon Zwingli hat sich Ende 1524, mitten in einer Zeit grosser sozialer Unru-hen, mit Ursachen und Lösungen befasst. In seiner Schrift* «Wer Ursache zum Auf-ruhr gibt. Wer die eigentlichen Aufrührer sind, und wie man zu christlicher Einig-keit und Frieden kommen kann» findet sich folgender Zwischenruf: «Dennoch darf man nicht resignieren, sondern muss unablässig an der Sache arbeiten – denn es kann nicht anders als durch Arbeit vor-angehen…»* Zwingli Schriften, Bd. 1, S. 410, TVZ, Zürich 1995

Der Kirchenrat (v. l. n. r.): Kirchenratsschreiber Alfred Frühauf, Andrea Marco Bianca, Thomas Plaz-Lutz, Irene Gysel-Nef, Daniel Reuter, Kirchenratspräsident Michel Müller-Zwygart, Fritz Oesch, Bernhard Egg.

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streetchurch Zürich: Freiwillige engagieren sich am liebsten dort, wo sie ihre Kenntnisse ein-bringen können und wo sie ihre Lebenskultur gespiegelt finden.

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Verkündigung und Gottesdienst

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diese Befreiung durch Wort und Tat. Der feierliche Gottes-dienst am Sonntag hat seine Zeit. Und der Werktags-Got-tesdienst tätiger Nächstenlie-be hat seine Zeit. Die «Mittei-lung» des Evangeliums imGottesdienst ist verbunden mit dem «Miteinanderteilen» im Alltag. Sammlung durch das Wort und Sendung zur Tat gehören zusammen. Spirituali-tät und Solidarität ergänzen einander. Sie durchdringen einander sogar. Es gibt auch ein gottesdienstliches «Mitein-anderteilen»: in der Feier des Abendmahls. Und es gibt evangelische «Mitteilung» ausserhalb des «Kultischen»: im Alltag der Welt.

Die Kirche ist Botschafterin. Ihre gute Botschaft ist das Evangelium von Jesus Chris-tus. Kern des Evangeliums ist die Befreiung der Menschen und der gesamten Schöpfung. Der Zuspruch des Evangeliums befreit aus allen Formen des Tödlichen. Er befreit zur Fülle des Lebens. Christinnen und Christen vernehmen in diesem befreienden Zuspruch einen Ruf. Sie erhalten einen Auftrag und eine Sendung. Ihre Missi-on besteht darin, Freiheit auch für andere, mit ihnen und mit der ganzen Schöpfung zu suchen. Christinnen und Christen binden sich ein und werden freiwillig solidarisch. Sie machen ihre Freiheit ver-bindlich. Die Kirche verkündigt

Verkündigung und GottesdienstSich sammeln und sich senden lassen. Profil gewinnen, nahe und wachsam sein.

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Verkündigung und Gottesdienst

Teambildung als Voraussetzung für ansprechende Gottesdienste

Die Stärkung und Pflege des Gottesdiens-tes in den Kirchgemeinden hatte in den Legislaturzielen des Kirchenrates 2008–2012 hohe Priorität. Im Sinne einer Ge-samtsicht auf die aktuelle gottesdienstli-che Situation in den Gemeinden nahm der Kirchenrat sich in einem Grundlagenpa-pier des Themas an: Ausgehend von einer Aussenperspektive, dem so genannten «Heller-Bericht 2008», wurden die As-

pekte «Gemeinschaft und Individuum im Gottesdienst», «Inhalte und Formen» so-wie «Anforderungen an den gottesdienst-lichen Raum» besonders beleuchtet. Es ging dabei um eine sorgfältige Analyse der Faktoren, die ein gelingendes gottes-dienstliches Leben in der Kirchgemeinde ausmachen. Dazu gehören die sorgfältige Anwendung von Symbolen im Gottes-dienst, eine elementar-sinnliche Raumge-staltung, der systematische Umgang mit Feedback, die Wahrnehmung von Spie-gelphänomenen in den Beziehungen der Ämter und der Mitglieder einer Kirchge-meinde zueinander und schliesslich um den nicht zu unterschätzenden Wert der Pflege einer guten Teamkultur.

Das Grundlagenpapier verortet dem-nach den ansprechenden Gottesdienst in einer ausgewogenen Balance zwischen «Interaktion» und «Gestaltung» wie auch zwischen «Situation» und «Traditi-on». Zur Förderung der gottesdienstli-chen Entwicklung in den Gemeinden ist eine Anzahl von Massnahmen geplant

und zum Teil auch schon umgesetzt: die Fortführung der Erarbeitung eines Got-tesdienstkonzeptes für die Kirchgemein-den sowie ein aus Pfarrpersonen zusam-mengesetztes Gottesdienstforum, das konkrete Handreichungen für Gottes-dienstfeedback und «Kollegiales Ler-nen» erarbeitet.

Das Potential der «Kollegialen Bera-tung», einer Form der Qualitätsentwick-lung, die sich in der Schulpraxis schon lange bewährt, ist auch für die kirchliche Arbeit fruchtbar zu machen: Durch ge-eignete Intervisions- und Schulungs-massnahmen sollen Kolleginnen und Kollegen voneinander lernen und profi-tieren. Der Teambildung zwischen Musi-kerinnen und Musikern sowie zwischen Pfarrerinnen und Pfarrern wird deshalb zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt. Die Bedingungen für eine ansprechende-re Gestaltung der Gottesdiensträume und für ertragreich umgesetzte Evaluationen des gottesdienstlichen Angebots einer Gemeinde werden in die Schulungen von Mitarbeitenden, Freiwilligen und Behör-den eingebracht und weiterentwickelt.

Klassik + Pop = Kirchenmusik

In der vergangenen Dekade ist in der Kir-chenmusik viel in Bewegung gekommen. Früher wurde die Teilzeitausbildung Kir-chenmusik, also die kirchenmusikalische Ausbildung von talentierten Laienmusi-kern im Fach Orgel und Chorleitung, von der Landeskirche geführt. Mit ihrer Ein-gliederung in die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK wurde diese Ausbildung professionalisiert. Der finanzielle Beitrag der Landeskirche ermöglicht einen CAS-Lehrgang (Certificat of Advanced Stu-dies), wo neben den musikalischen Kom-petenzen auch deren Umsetzung in die kirchliche Praxis vermittelt wird.

Musik ist heute mehr denn je «poly-phon» und «polyrhythmisch». Die Pflege der kirchenmusikalischen Tradition und die Öffnung der Kirchenmusik für den Reichtum und die Vielfalt heutiger Mu-

Dort, wo Menschen die ihnen aus der Jugend vertrauten Lieder singen dürfen, fi nden sie auch leichten Zugang zu Kirchenliedern.

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Verkündigung und Gottesdienst

Die streetchurch ging auf Gemeinde-Tournee und brachte den Konfirmanden ihre Alltagskultur nahe.

Auch über die Welt des Jazz und des Pop lässt sich der Zugang zur Kirchenorgel erschliessen.

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Verkündigung und Gottesdienst

gänzend dazu entwickelte die Landeskir-che zusammen mit der ZHdK den Lehrgang «Kirchenmusik, Jazz und Pop», in dem klassisch orientierte, bereits ange-stellte Kirchenmusikerinnen und -musi-ker die nötigen Kompetenzen erwerben. Der Pilotlehrgang konnte im Sommer 2011 mit acht Teilnehmenden gestartet werden.

Bisher hat die Landeskirche sämtliche Mehrkosten der CAS-Lehrgänge an der ZHdK übernommen. Anlässlich der Ent-wicklung des erwähnten Lehrgangs «Kir-chenmusik, Jazz und Pop» wurde deut-lich, dass die finanzielle Belastung für die Landeskirche an Grenzen stösst. Zumal die Absolventinnen und Absolventen wie auch die Dozierenden schon seit jeher etwa zu gleichen Teilen aus der reformier-ten und der katholischen Kirche stammen. Häufig sind zudem in einer reformierten Kirchgemeinde mit Teilpensum angestell-te Kirchenmusikerinnen und -musiker mit einem zweiten Teilpensum bei einer ka-tholischen Kirchgemeinde beschäftigt.

In Gesprächen mit der katholischen Kirche zeigte sich, dass beide Kirchen ein vitales Interesse an einer zeitgemässen und zugleich kirchlich fundierten Ausbil-dung haben. Dies bewog die beiden Kir-chen, die finanzielle Trägerschaft der ZHdK-Lehrgänge ab 2012 gemeinsam wahrzunehmen und die Kosten künftig zu teilen. Dank der neuen ökumenischen Zu-sammenarbeit kann das Ausbildungsan-gebot verbreitert und die finanzielle Ver-pflichtung der Landeskirche zugleich etwas reduziert werden.

sikstile sind keine Gegensätze mehr. Mu-sikalische «Fusions-Biografien», in de-nen Klassik den gleichen Stellenwert hat wie Jazz und Pop, sind mehr und mehr die Regel. Und immer seltener sind jene Stu-dentinnen und Studenten, die allein über die Kirchenorgel zur Musik gefunden ha-ben. Diese Entwicklung stellt neue Anfor-derungen an die Ausbildung.

Der CAS Orgel bzw. Chorleitung er-möglicht deshalb eine doppelte Nach-wuchsförderung. Neben talentierten Lai-en erhalten in diesem Studiengang insbesondere professionelle Pianistinnen, Gitarristen oder Schlagzeuger das nötige kirchenmusikalische Knowhow, um ihren breiten musikalischen Hintergrund in eine zukünftige Kirchenmusikstelle einbrin-gen zu können. Stetig steigende Studie-rendenzahlen und ausgebuchte Studien-gänge bestätigen die Richtigkeit dieses Weges.

Auch der kirchenmusikalische Alltag in den Kirchgemeinden wandelt sich. Vie-lerorts sind nur noch wenige, vor allem die älteren Gottesdienstbesucher, mit dem Gesangbuch vertraut. Die jüngeren Gene-rationen singen zwar auch – vielleicht so-gar mehr als früher –, aber da sie weder Gottesdienste besuchen noch Mitglieder von Kirchenchören sind, kennen sie auch die Kirchenlieder nicht.

Neue, oft temporäre Chorprojekte zei-gen jedoch, dass dort, wo Menschen die ihnen vertrauten Lieder singen dürfen – und dies sind meist solche aus der Ju-gendzeit –, sie auch leichten Zugang zu Kirchenliedern finden. Wie aber können die meist klassisch orientierten Kirchen-musikerinnen und -musiker diesen Zu-gang erleichtern, wenn ihnen die Welt der Popsongs nicht selbst vertraut ist?

Das 2009 aufgeschaltete Webportal www.gottesdienstmusik.ch, das auf einfa-che und unkomplizierte Weise «stilsiche-re» Musikerinnen und Musiker für Got-tesdienste vermittelt, war ein erster Schritt. Anfang 2010 startete als zweiter Schritt das Projekt «Popularmusikalische Impulse», das Kirchenmusiker unter-stützt, Popsongs selber zu begleiten. Er-

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Verkündigung und Gottesdienst / Einblicke

Einblicke

Besondere Gottesdienstformen

In vielen Kirchgemeinden sind in letzter

Zeit kleine gottesdienstliche Formen ent-

standen, die einerseits das Profil einer

Gemeinde unterstreichen, anderseits auf

die unterschiedlichen Bedürfnisse der

Gemeindeglieder Rücksicht nehmen.

Während in Zürich Unterstrass an ei-

nem Wochentag nach Feierabend eine

Gruppe von zehn bis zwanzig Menschen

zusammenkommt, um schweigend und

singend Gemeinschaft zu pflegen, findet

in Zürich Predigern täglich ein halbstün-

diges Mittagsgebet statt. Die monatliche

Salbungs- und Segnungsfeier am Freitag-

abend in Zürich Wollishofen steht neben

den Andachtsformen, die täglich zur Vor-

bereitung auf die Festzeiten des Kirchen-

jahres stattfinden.

Allen diesen Formen des gottesdienst-

lichen Feierns ist eigen, dass sie im Ver-

borgenen blühen. Auch «leiser» und

«vertiefter» kann ein Motto sein, gottes-

dienstliches Leben in einer Kirchgemein-

de mit Gewinn zu gestalten.

Keine Routine bei Jugendkirchen

streetchurch Zürich

Die monatlich stattfindenden Gottes-

dienste der Zürcher streetchurch üben

auch nach acht Jahren eine grosse Anzie-

hungskraft auf das mehrheitlich jugendli-

che Publikum aus. Bis zu 500 Besuchen-

de unterschiedlichster Couleur finden

sich jeweils ein. Die Gottesdienste stehen

im Zeichen der Hip-Hop-Kultur und wer-

den von vielen jungen Menschen mitge-

staltet, so dass deren Talente, Zweifel,

Hoffnungen und Glaubenserfahrungen

zum Ausdruck kommen können. Die

zahlreichen positiven Feedbacks wie auch

kritische Rückmeldungen bestätigen,

dass die Besucherinnen und -besucher

der Gottesdienste in ihren fundamentalen

Lebensfragen und Alltagssorgen ange-

sprochen und berührt werden.

Durch das Projekt «Prison Hope» kam

die streetchurch auch 2011 in Kontakt mit

behördlich eingewiesenen Jugendlichen

und führte mit ihnen Hip-Hop-Abende

durch, beispielsweise im Gefängnis Lim-

mattal. Inzwischen wirken einzelne die-

ser Jugendlichen auch aktiv in den street-

church-Gottesdiensten mit.

Bei Gemeindebesuchen in Affoltern

am Albis, Bülach, Wetzikon und Zürich

fanden die streetchurch-Programme bei

den über 800 Teilnehmenden aus 45 Ju-

gend- und Konfirmandengruppen gros-

sen Anklang. In Rap, Tanz, Videoclips,

Interviews und einer Kurzpredigt zeigten

Jugendliche und Mitarbeitende den Kon-

firmanden, wie Gottesdienst und Sozial-

diakonie in der streetchurch praktisch

und alltäglich gelebt werden.

Mit den sozialdiakonischen Program-

men erreichte die streetchurch 2011 über

200 Jugendliche und junge Erwachsene.

Überfordert von Problemen und ohne tra-

gende Beziehungsnetze glauben viele

nicht mehr an eine eigene Zukunft. In der

«Life School» erhalten sie – oft erstmals

im Leben – eine klare Tagesstruktur. Im

Integrationsprojekt «Saubere Jungs» wer-

den sie gefordert, ihr Leben durch eigene

Arbeit zu meistern. 40 Personen fanden

durch die sozialdiakonischen Programme

eine Arbeitsstelle, 26 kamen dadurch zu

einer Lehr- oder Ausbildungsstelle oder

wurden in ein Arbeitsprogramm aufge-

nommen. Insgesamt haben 58 Teilneh-

mende das Tagesstrukturprogramm der

«Life School» besucht und 40 Jugendli-

che leisteten im Arbeitsprojekt «Saubere

Jungs» über 4300 Stunden in 1300 Ar-

beitseinsätzen.

fabrikkirche Winterthur

Seit 2011 wird in der fabrikkirche auch an

Werktagen und zu besonderen Gelegen-

heiten Gottesdienst gefeiert. Damit wer-

den junge Erwachsene erreicht, die sonst

kaum in der Kirche anzutreffen sind. Der

Montags-Gottesdienst zum Valentinstag

war ein erster erfolgreicher Versuch, es

folgten Feiern an der «Afropfingsten»

oder eine interreligiöse Feier zur Woche

der Religionen. Höhepunkt war die «x-

mas night», an der ein bunt gemischtes

Publikum teilnahm.

Über Mittag ist die zur fabrikkirche

umgewandelte Industriehalle 1019 im

Sulzer-Areal jeweils ein Gastrobetrieb.

Er ist neben dem «Büroservice», einem

Arbeitsintegrationsprojekt, eines der bei-

den sozialdiakonischen Standbeine der

fabrikkirche. Mitarbeitende können hier

eine ihnen zumutbare Arbeit verrichten

und sich trotz aller Einschränkungen als

nötig und gebraucht erfahren. Der Einsatz

im Bistro ermöglichte 2011 21 Personen

eine Stabilisierung ihrer persönlichen Si-

tuation und teilweise auch die Reintegra-

tion in den Arbeitsmarkt. Das fabrikbist-

ro wird täglich von rund 150 Gästen

besucht, die hier zu einem kostengünsti-

gen Mittagessen kommen. Oft werden

dabei aus spontanen auch seelsorgliche

Gespräche. Oder es kommen schwierige

persönliche Situationen zur Sprache, die

professionellen Beistand erfordern, bei-

spielsweise suizidale Probleme, Woh-

nungsnot oder Verschuldung. 2011 wur-

den in der fabrikkirche insgesamt 1760

Beratungsstunden geleistet.

Guten Anklang findet auch die «Wun-

derBar», ein monatlicher Treffpunkt, wo

Menschen mit spezieller Geschichte oder

interessantem Beruf Einblick in ihr Le-

ben geben. Offen ist die Bar der fabrikkir-

che jeweils auch am letzten Montag des

Monats für den «Montagsblues». Die

Teilnehmenden, mehrheitlich kirchendis-

tanzierte Männer zwischen 30 und 50,

werden von «Bluesdiakon» Reto Nägeli

und einem Musiker in einen Gottesdienst

der anderen Art mitgenommen.

Die streetchurch Zürich und die fab-

rikkirche Winterthur werden vom jeweili-

gen Stadtverband geführt und von der

Gesamtkirche finanziell mitgetragen. Zu-

dem werden die Projektverantwortlichen

von Mitarbeitenden der Gesamtkirchli-

chen Dienste begleitet.

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Freiwilliges Engagement bringt die Generationen einander näher und schafft Verständnis, Vertrauen und Verbind-lichkeit.

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Diakonie und Seelsorge

nährt sich aus evangelischer Quelle. Und es entfaltet die Kraft der Solidarität. Diakonie und Seelsorge nehmen dabei die Bewegung des entgegen-kommenden Gottes auf. Ihre Mission ist, Menschen aller Schichten in Not, Leid, Ver-einzelung, Gebrochenheit entgegenzukommen. Der Weg von Diakonie und Seelsorge ist die Liebe. Ihr Ziel ist Befreiung und Er-mächtigung, Zugehörigkeit und Teilhabe der Notleiden-den. Deren Hunger nach Gerechtigkeit und deren Durst nach Versöhnung soll gestillt werden. Gottes Geist wird sie zum Glauben, Hoffen und Lieben befreien.

Gott kommt den Menschen entgegen. Er kommt ihnen zuvor. Er ist zuvorkommend. Das kündigt Jesus an. In seinen Mahlgemeinschaften wird Gottes Menschenfreund-lichkeit zeichenhaft und sinnlich zur sozialen Realität. Jesu Tischgemeinschaften sind Inbegriff von stärkender Gemeinschaft und sättigen-der Solidarität. Symbolischer Ausdruck für Gemeinschaft und Solidarität ist das Sakrament des Abendmahls. Das Abendmahl ist das Urmodell für Diakonie und Seelsorge. Diese sind ein Beziehungsgeschehen, wel-ches Gemeinschaft stiftet und zur Freiheit ermächtigt. Dieses Beziehungsgeschehen

Diakonie und SeelsorgeSich Gott entgegenkommen lassen – und selber den Nächsten entgegenkommen. Im Nahbereich, zivilcouragiert und global handeln.

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Diakonie und Seelsorge

Solidarität mit bedrängten Christen

Die Landeskirche hat in den letzten Jah-ren neue Akzente in der Unterstützung von christlichen Gemeinden in Not ge-setzt. 2009 hat der Kirchenrat im «Antrag und Bericht an die Kirchensynode betref-fend Einsatz für verfolgte Christen» die Situation analysiert und sich zu einem stärkeren Engagement für bedrängte christliche Gemeinden verpflichtet (siehe auch Seite 50).

An den Kirchenpflegetagungen 2010 zum Thema «Für eine bessere Welt» wur-den in einem Atelier die neuen Projekte vorgestellt: die Situation der in den Nord-irak geflüchteten Christen und die Aktion «Religion in Freiheit und Würde» von mission 21. Die Bettagskollekte 2010 für den Aufbau der christlichen Gemeinden im Nordirak erbrachte eines der besten Sammelergebnisse der letzten 15 Jahre und wurde für Bildungsprojekte und den

Aufbau eines Traumazentrums in Dohuk eingesetzt.

2011 unterstützte der Kirchenrat zu-dem mithilfe von Kirchgemeinden das Kloster Mor Gabriel in der Südosttürkei im Kampf um seine Landrechte, welche ihm vom Staat streitig gemacht werden. Im April 2011 berichtete der Abt und Erz-bischof Mor Timotheos Samuel Aktas bei einem Besuch in Zürich persönlich über die schwierige Situation.

mission 21 unterstützt Projekte christ-licher Gemeinden in Nordnigeria und In-donesien. Der Aktion «Religion in Frei-

heit und Würde» haben sich auch 16 Kirchgemeinden aus dem Kanton Zürich sowie der Stadtverband Zürich ange-schlossen. Sie unterstützen damit einer-seits in der Krisenregion Nordnigeria die Friedens- und Versöhnungsarbeit der «Kirche der Geschwister» und anderseits Partnerkirchen von mission 21 in Indone-sien: Dort wird einerseits die von Regie-rung und Militär unterdrückte indigene Evangelische Kirche in Papua, der öst-lichsten Region Indonesiens, in ihrem ge-waltfreien Kampf für Frieden, Gerechtig-keit und die Bewahrung der Schöpfung unterstützt. Sukkurs erhält anderseits auch die Christliche Pasundan-Kirche im mehrheitlich muslimischen Westjava, die sich für Religionsfreiheit und gegen Dis-kriminierung aufgrund religiöser Zugehö-rigkeit einsetzt.

In grosser Bedrängnis – aber unter an-deren Vorzeichen – befinden sich die Christinnen und Christen im Heiligen Land. Mit ihrem Dokument vom Dezem-ber 2009 «Kairos Palästina – Die Stunde der Wahrheit» machen die Christen im Westjordanland auf ihre schwierige Situa-tion aufmerksam und bitten mit diesem Appell um die Aufmerksamkeit und Soli-darität der christlichen Kirchen weltweit. Im Oktober 2011 wurde das Dokument an einer Tagung in Zürich vorgestellt und kontrovers diskutiert. Eine Projektbro-schüre «Frieden in Gerechtigkeit im Na-hen Osten» stellt Programme und Projek-te in Israel und Palästina vor, die von den Kirchgemeinden unterstützt werden kön-nen.

Projektimpulse durch Diakoniekredit

Den Kirchgemeinden eröffnen sich mit dem Diakoniekredit des Kirchenrates grosse Möglichkeiten. Aufgrund eines Beschlusses der Kirchensynode wandelte der Kirchenrat auf Januar 2011 den frühe-ren Jugendkredit in den Diakoniekredit um und stockte diesen von 220 000 auf 350 000 Franken auf.

In vielen Kirchgemeinden haben die

Diakonische Angebote werden genutzt, wenn sie durch ein dichtes Beziehungs-netz getragen sind – was kein Geld leisten kann.

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Diakonie und Seelsorge

Die Christen im Irak sind in den vergangenen Jahren immer stärker unter Druck geraten.

Zur zehnjährigen Wiederkehr des Absturzes bei Bassers-dorf wurde erneut der Opfer gedacht.

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Diakonie und Seelsorge

te zu prüfen und der heutigen Zeit anzu-passen. In beiden Situationen kann der Diakoniekredit in Anspruch genommen werden.

2011 wurden 18 Projekte durch den Diakoniekredit unterstützt (Abbildung 1). Obwohl der Kredit neu geschaffen wurde, nahmen die Gemeinden die Möglichkeit zur Anschubfinanzierung rege wahr. So entstand eine Vielzahl von Projekten, wel-che die Bedürfnisse der Menschen vor Ort aufnehmen. Die Palette reicht von Ju-gendangeboten über Migrationsprojekte, von Schulungen von Freiwilligen über neue Gottesdienstformate bis hin zu Regi-onalprojekten. Auch die Grösse der Ge-meinde spielte keine Rolle bei der Inan-spruchnahme des Kredites (Abbildung 2). Auffallend und zum Weiterdenken anre-gend ist die Tatsache, dass in Stadtge-meinden für kein einziges Projekt für Fa-milien Unterstützung beantragt wurde (Abbildung 3). Ansonsten wurden alle di-akonischen Bereiche berührt.

In einer von der Finanzkrise geprägten Zeit eine Finanzierungshilfe zu schaffen, muss gut bedacht sein. Die eingereichten Gesuche wurden geprüft und besprochen. Wo nötig, wurden sie überarbeitet und fachlich begleitet. Die Nachhaltigkeit wird ebenso thematisiert wie der kirchli-che Nutzen. Die Projekte müssen in ihrer Planung so angelegt sein, dass sie den Be-dürfnissen und dem Profil der Kirchge-meinde entsprechen, aber auch das nicht-kirchliche Umfeld berücksichtigen. Die Einbettung in die kommunale und kirchli-che Angebotspalette muss gewährleistet sein. Jedes Vorhaben ist in einem grösse-ren Zeithorizont geplant, und die Weiter-entwicklung ist ebenso bedacht wie ein mögliches Scheitern. Trotzdem braucht es von den Projektleitungen Mut und per-sönliches Engagement. Diakonische An-gebote werden genutzt, wenn sie durch ein dichtes Beziehungsnetz getragen sind – was kein Geld leisten kann. So gehört der Erfolg des Diakoniekredites den inno-vativen kirchlichen Mitarbeitern und Mit-arbeiterinnen und allen engagierten Frei-willigen.

Behörden und Fachpersonen klare Vor-stellungen davon, wie sich die Gemeinde entwickeln sollte – hin zu den Menschen. Doch oft fehlt im Alltag die Zeit, ein neu-es Projekt konkret zu planen und es in der ersten Zeit intensiv zu begleiten. Freiwil-lige müssen akquiriert, Infrastrukturen geschaffen werden. Anderen Gemeinde-leitungen fehlt es an Ressourcen, ihre seit Jahren vorhandenen kirchlichen Angebo-

Die weiten Flügel der Seelsorge

Die «Zürcher Spitalplanung 2012» der Gesundheitsdirektion hält fest, dass in den Kompetenzzentren Palliative Care auch «seelisch-geistige und religiös-spiri-tuelle Aspekte» berücksichtigt werden müssen. Diese Form von Begleitung im Rahmen des persönlichen Glaubenshin-tergrundes hat somit einen festen Platz in der Betreuung der Patienten.

Spirituelle Begleitung hat ihre Wur-zeln in der Seelsorge der christlichen Tra-dition, obwohl der Begriff selbst seinen Ursprung nicht in der religiösen, sondern in der philosophischen Tradition Grie-chenlands hat. Seelsorge war bei Plato – im Gegensatz zur Leibsorge – die Sorge um den unsterblichen Aspekt des Men-schen. Als christlich begründetes Handeln geht die Sorge um das seelische Wohl je-doch auf das Neue Testament zurück. Die seelsorgliche Lebenspraxis Jesu war Mo-tivation für den Seelsorgeauftrag, den be-reits die frühen christlichen Gemeinden wahrnahmen. Damals wurde allerdings noch nicht von Seelsorge gesprochen. Der Begriff tauchte erst später auf. Seit Luther gehört die Seelsorge zu den Kernaufga-ben des Pfarramtes. Bis heute ist sie das geblieben, als Sorge für eine Öffnung hin zu Horizonten, die über das scheinbar Be-grenzte hinausgehen, in eine unverfügba-re, andere Dimension. Als christliche Hal-tung geschieht dies im Rahmen der biblischen Tradition und der Berufung auf die Verkündigung Jesu.

Im Unterschied zu früher ist der Wir-kungskreis der Seelsorge heute nicht mehr nur auf die christliche Gemeinde beschränkt. Die Seelsorge hat sich in die säkularen Räume hineinbewegt. Der inne-ren Öffnung ist eine äussere gefolgt: An Bahnhöfen, Flughäfen, Einkaufszentren, in Spitälern und Gefängnissen gehört Seelsorge zu den gefragtesten Angeboten der Kirche. Die grosse Nachfrage zeigt, wie wichtig Seelsorge als religiös fun-dierte Begleitung ist – neben «säkularen» Begleitungen wie Psychotherapie, Sozial-beratung oder Coaching. Und dies eben

Abbildung 1:

18 Projekte in allen diakonischen Arbeitsfel-

dern

Abbildung 2:Verteilung auf grosse und kleine Kirchge-meinden

Abbildung 3:Familienprojekte nur auf dem Land

Stadt-Land

Grösse der Gemeinden

Aufteilung der CHF 350 000

Page 19: Jahresbericht 2011

19

gerade als Seelsorge, als spezifisch christ-liche spirituelle Begleitung in Lebenssitu-ationen, in denen Menschen Leid, Not, Bedrängnis, Angst oder Einschränkung unterworfen sind.

In den Spitälern können die Schmerz-punkte der Gesellschaft wie durch ein Brennglas vergrössert wahrgenommen werden. Menschen, die unter Suchtver-halten leiden, Asylsuchende, die wegen ihrer Krankheit von der Familie ausge-schlossen werden, oder Opfer häuslicher Gewalt sind oft sehr dankbar für Auf-merksamkeit, für ein seelsorgliches Ge-spräch, auch wenn sie oft aus einem nicht-christlichen Kulturkreis kommen. Offenheit und der schlichte Akt der Zu-wendung sind hierfür zentrale Vorausset-zungen. Aber auch mit den neu entstehen-den Räumen der Stille gelangt ein Zeichen des Friedens in die Institutionen und eine sakrale Dimension in den Alltag. In einer materiell orientierten Welt entstehen so Räume für Sehnsucht und Hoffnung.

Die Pfarrerinnen und Pfarrer leisten mit der Seelsorge Dienst am Nächsten. Sie leisten aber auch Dienst an der Gesell-schaft, in der die Spiritualität einen immer höheren Stellenwert für das Wohl der Menschen hat. Dies kann in den Instituti-onen und an den Orten wahrgenommen werden, wo Seelsorge ihren Raum be-kommt. Wenn in einer Spitalkirche die Patienten oder Angehörigen ihre Wün-sche, Sorgen und Hoffnungen aufschrei-ben und die Pfarrerin diese Wünsche in die nächste Predigt und in das Gebet ein-bezieht, dann wird individuell erlebte Not in das Gemeinschaftliche integriert und zugleich Gott anvertraut. Auch das per-sönliche Seelsorgegespräch in einer Voll-zugsanstalt oder an einem Bahnhof ist ein Geschehen, das inmitten der Gesellschaft Wirkung entfalten kann. Und damit ist Seelsorge, die an verschiedenen Orten der Gesellschaft präsent ist, Sinnbild für eine Kirche, die ihre Flügel weit geöffnet hat: unaufdringlich, offen, sorgsam und integ-rierend.

Diakonie und Seelsorge

Armee banden im vergangenen Jahr viele

Ressourcen. Diese Arbeiten sind noch

nicht abgeschlossen. Die Gespräche auf

Stufe Chef Armeeseelsorge und Kirchen-

leitung gehen weiter und sind vom Willen

geprägt, die Wirkung des kirchlichen

Auftrags in einem Spezialgebiet zu stär-

ken und zu optimieren.

Pfarrerinnen und Pfarrer der Zürcher

Kirche haben wiederum viel Zeit, Fach-

wissen, Herzblut und Engagement für die

Angehörigen der Armee aufgewendet,

die ja Mitglieder von Kirchen und Religi-

onen sind oder ohne Konfessionsbindung

ihren Glauben im Alltag leben. Die Be-

lastung wird grösser, die verschiedenen

Lebens- und Erfahrungswelten unter ei-

nen Hut zu bringen. Die Stellung der Ar-

mee in der Gesellschaft wirkt sich bei

Behörden und Pfarrschaft auf die Akzep-

tanz der Armeeseelsorge aus.

Nichtsdestotrotz ist dieser Dienst Teil

der Berufung zum Dienst am Wort Got-

tes und ein unverzichtbarer Beitrag zur

zivilgesellschaftlichen Wirkung der Kir-

che. Im Sinne der Stärkung und Förde-

rung dieses Dienstes hat der Kirchenrat

die Armeeseelsorge als Spezialseelsorge

ins Leistungsangebot der Landeskirche

aufgenommen.

Armeeseelsorge: ein Beitrag zur Zivilgesellschaft

Im Mai 2011 trafen sich alle Armeeseel-sorger von Einsatz Heer, Luftwaffe und Ausbildung in der Kaserne Birmensdorf. Im Zentrum dieses Rapports stand die Weiterbildung «Vom Auftrag zum Auf-tritt». Die über 200 Armeeseelsorgerin-nen und -seelsorger erarbeiteten unter der Leitung eines Armeeseelsorgers und Kommunikationsfachmannes anhand der

Wirkung des Gottesdienstes Antworten auf Fragen wie: Wem gehört der Gottes-dienst? Für wen gestalten wir ihn? Feiern wir uns selbst? Worüber soll geredet, ge-schwiegen werden? Der religiösen Iden-tität im multikulturellen Umfeld ent-spricht die komplexe Rolle des Spezialisten im divergierenden Umfeld von Seelsorge und Religion. Es zeigte sich einmal mehr: Die Armeeseelsorge als Spezialseelsorge ist ein ausgezeich-netes Lern- und Erfahrungsfeld für die pfarramtliche Arbeit in der Kirchge-meinde. Mit diesem Rapport wurde gleichsam eine Trilogie von Themen-komplexen im Rahmen der grossen Rap-porte beendet: 2007: Die Kompetenzen des Armeeseel-sorgers 2009: Die Rolle, das Selbstverständnis und der Auftrag des Armeeseelsorgers2011: Die Wirkung des Auftrags

Die Anpassungsarbeiten im Bereich

der Struktur der Armeeseelsorge unter

veränderten Rahmenbedingungen der

Mit den neu entstehenden Räumen der Stille gelangt ein Zeichen des Friedens in die Institutionen und eine sakrale Dimen-sion in den Alltag.

Page 20: Jahresbericht 2011

20

Diakonie und Seelsorge

Für Kinder sind Spitalaufenthalte besonders belastend, die Genesung wirkt darum umso befreiender.

«Aufsuchende Beratung» trägt dazu bei, dass Senioren bis ins hohe Alter zuhause bleiben können.

Page 21: Jahresbericht 2011

Diakonie und Seelsorge / Einblicke

Einblicke

Unterwegs zur «Generationenkirche»

Das diakonische Handeln soll Menschen

verschiedener Generationen in den Blick

nehmen. Was einfach klingt, ist in der

Umsetzung herausfordernd. Traditionel-

lerweise beschäftigen sich kirchliche

Mitarbeitende mit den täglichen Heraus-

forderungen von Seniorinnen und Senio-

ren oder mit den Fragen von Jugendli-

chen. 2011 richteten Kirchgemeinden die

Aufmerksamkeit vermehrt auf die Be-

dürfnisse von Müttern und Vätern.

So bildete sich etwa in der Kirchge-

meinde Zürch Affoltern eine Arbeitsgrup-

pe «Generationenkirche». Sie plante die

koordinierte Durchführung von Bedürf-

nis-Gesprächen mit Gemeindegliedern

von Jung bis Alt.

In Männedorf bereitete eine Arbeits-

gruppe unter Leitung des Sozialdiakons

eine «Generationenkonferenz» vor. Das

Vorhaben ist Teil einer längerfristigen

Ziel- und Schwerpunktsetzung.

So treten diese Kirchgemeinden mit

Menschen in Beziehung, um deren Prob-

lemstellungen neu wahrzunehmen. An-

schliessend geht es um die Beurteilung

des Gehörten und die allfällige Neuaus-

richtung des diakonischen Handelns.

Gefragte Prävention für Paare

Aus der Überzeugung heraus, dass Part-

nerschaft lernbar ist und dass Beziehun-

gen Pflege brauchen, entstand vor sieben

Jahren das Projekt «Paar ImPuls»: Mit

jährlich zwei Kurs- und Veranstaltungs-

programmen sollen Paare Impulse erhal-

ten, wie sie ihre Beziehung präventiv be-

lastungsfähiger gestalten können. 2011

fanden 30 solcher Verstanstaltungen An-

klang bei rund 450 Personen. Themen

wie Kommunikation, Konfliktlösung,

Intimität und Sexualität sind Dauerbren-

ner. Insgesamt nehmen pro Jahr rund

3000 Paare bzw. Einzelpersonen eine der

zehn Ehe- und Paarberatungsstellen in

Anspruch, um konflikthafte Beziehungs-

situationen zu überwinden.

Lebensqualität im Alter

Niedrige Geburtenraten und eine zuneh-

mende Lebenserwartung führen auch im

Kanton Zürich zu einem höheren Durch-

schnittsalter der Bevölkerung. Mit Blick

auf diese demografische Entwicklung

wurde das Pilotprojekt «va bene – besser

leben zuhause» ins Leben gerufen. Es

geht davon aus, dass 90 Prozent der

80–84-Jährigen im eigenen Haushalt le-

ben und dass Besuche zum Erhalt einer

guten Lebensqualität beitragen. «va bene

– besser leben zuhause» ist ein Angebot

auf der Beziehungsebene. Ältere Men-

schen erleben, dass sie und ihre Anliegen

wahrgenommen werden.

Die Fachstelle Alter und Generatio-

nenbeziehungen unterstützte acht Kirch-

gemeinden bei der Einführung des Pilot-

projekts. Es setzt bei der Besuchstradition

der Kirchgemeinden an und bildet Frei-

willige und Mitarbeitende in Altersfragen

weiter. Die zusammen mit den Verant-

wortlichen in den Kirchgemeinden durch-

geführten Schulungen behandeln die

Themenschwerpunkte Altern aus ethi-

scher, aus medizinisch-pflegerischer und

aus spiritueller Sicht. Sie schärfen auch

den Blick, um einen allfälligen Unterstüt-

zungsbedarf zu erkennen und um dann

gemeinsam mit den älteren Menschen

und ihren Angehörigen die nötigen Mass-

nahmen zu treffen – allenfalls zusammen

mit professionellen Diensten wie Spitex,

Pro Senectute usw. Die Schulungen stos-

sen auf ein grosses Interesse.

Am Flughafen gestrandet...

Viele Reisende suchen und finden im

Flughafenpfarramt ihren stillen

«Zwischen»-Raum. Hier, vor der Abrei-

se, nach der Rückkehr oder einfach auf

der Durchreise können sie ungestört zur

Ruhe kommen. Um still zu danken – und

oft auch, um für die kleinen und grossen

Sorgen zu beten. Das offene Gebetbuch

zeugt von dem, was Passagiere neben ih-

rem Gepäck auf kurzen oder langen Rei-

sen mittragen. Häufig, wenn die Lasten

zu schwer wiegen, wird das Gespräch mit

den Seelsorgenden gesucht.

Es gibt auch Menschen, deren Durch-

reise hier zu einem vorläufigen Ende

kommt. Wo wie in den vergangenen Jah-

ren die Gegensätze zwischen Arm und

Reich grösser werden, wächst auch die

Zahl derer, die ungewollt am Flughafen

stranden. Menschen mit solchen Schick-

salen werden meist von den Flughafen-

seelsorgenden auf ihren weitläufigen und

regelmässigen Rundgängen entdeckt und

angesprochen. Neben seelischen Sorgen

ist meist auch die materielle Not gross.

Dank der Vernetzung mit Sozialinstituti-

onen konnte das Flughafenpfarramt viel-

fach rasche Hilfe vermitteln.

Aufgrund der umfassenden baulichen

Sanierung des Check-in 2 wurde der An-

dachts- und Empfangsraum im August

2011 ins Check-in 1 verlegt. Es wird da-

mit gerechnet, dass das Flughafenpfarr-

amt nach dem mehrere Jahre dauernden

Umbau – voraussichtlich bis 2015 – wie-

der in der Nähe seines bisherigen Stand-

ortes zu finden sein wird.

10 Jahre Bahnhofkirche

Zum zehnjährigen Bestehen ist aus über

2500 Weg-Worten, welche die morgendli-

chen Kirchenbesucherinnen und -besu-

cher mit auf ihren Weg erhalten hatten,

das Buch «Weg-Worte aus der Bahnhof-

kirche für 260 Werktage im Jahr» ent-

standen. Und für einmal trat die

Bahnhofkirche lautstark auf: Mit Unter-

stützung von SBB und RailCity veranstal-

tete sie am 1. Juni während des Wochen-

marktes ein öffentliches Konzert.

Doch auch die sonst stille Präsenz der

Bahnhofkirche war im Jubiläumsjahr ge-

fragt wie nie. 1800 Personen suchten Rat

und Hilfe in 2700 seelsorglichen Gesprä-

chen. An erste Stelle gerückt sind Fragen

21

Page 22: Jahresbericht 2011

Diakonie und Seelsorge / Einblicke

zu Religion und Glaube; aber auch Part-

nerschaft, Familie, Arbeit, materielle und

psychische Probleme sind Gesprächsaus-

löser. Viele kommen nicht in einer akuten

Krise; es nehmen dafür jene Hilfesu-

chenden zu, die wie «eingegraben» sind

in der eigenen Not. Deshalb dauern die

Gespräche länger und weiterführende

Hilfe wird nötiger. Über 100 Mal konnte

eine Tür zu einer Institution geöffnet

werden, in der gezielte und längerfristige

Hilfe geleistet werden kann.

Seit Gründung der Bahnhofkirche be-

sorgen über 20 Freiwillige im Turnus den

Gottesdienstraum und geben jeder Besu-

cherin und jedem Anrufer sachkundig

Auskunft. Etliche sind seit Beginn mit

dabei. Dass die Präsenz der Freiwilligen

am Empfang der Bahnhofkirche gefragt

ist, zeigen die über 3300 Gesprächskon-

takte mit Kirchenbesuchenden.

Raum geben in Sihlcity

Ein Blick ins Anliegenbuch der Sihlcity-

Kirche spricht Bände: «Weitermachen

mit solchen Arten von Kirche, den Mut

nicht verlieren, standhalten, den Frauen

Raum geben, den Männern die Angst

nehmen.» Von Vertrauen ist auch die

Rede: «Herr, du weisst, was mir fehlt!»

Dankbarkeit wird auf den Punkt ge-

bracht: «Danke für Gesundheit, Arbeit,

Liebe, Familie, Freunde.»

Im Jahr 2011 wurden rund 800 Ge-

spräche und Beratungen durch das Seel-

sorgeteam geführt und etwa 600 Kontak-

te durch die rund 30 Mitglieder des

Freiwilligenteams gepflegt. Zugenom-

men haben nicht die Zahlen, sondern län-

gerfristige Begleitungen im Sinne des

Mottos: «Halt machen – Halt finden.»

Bei den Themen dominieren religiöse

Fragen, gefolgt von Problemen rund um

die Arbeit, Beziehungskonflikte sowie

gesundheitliche Belastungen.

Bei gut 50 Gruppenbesuchen und An-

lässen wurden zudem mehr als 800 Ju-

gendliche und Erwachsene angesprochen.

Gefragte Weiterbildung in Diakonie

Die Landeskirche budgetiert zur Subven-

tionierung der Weiterbildung für Sozial-

diakoninnen und Sozialdiakone in Kirch-

gemeinden jährlich 40 000 Franken. 2011

wurden 42 Gesuche von 37 Personen be-

willigt. In einer statistischen Rangliste

stehen zuoberst Kurse in Erwachsenen-

bildung, wie sie vom Schweizerischen

Verband für Erwachsenenbildung

(SVEB) anerkannt sind, und Supervisio-

nen. Die übrigen besuchten Kurse lassen

sich in Beratung und Begleitung, Kom-

munikation und Interaktion sowie Päda-

gogik unterteilen. Zwei weitere Kurse

sind im Bereich Theologie angesiedelt.

Unterstützt werden auch Zertifikats-

weiterbildungen (CAS) an Fachhoch-

schulen, die zu einem Weiterbildungs-

master ausgebaut werden können. Zurzeit

besuchen sechs Personen einen CAS.

Schwerpunkte sind hier Praxisausbil-

dung/Personalführung, Soziokultur/Ge-

meinwesenentwicklung sowie psychoso-

ziale Gerontologie.

Seelsorge in den urbanen Spitälern

Die Arbeit der Seelsorge im Universitäts-

spital ist neben den alltäglichen Besuchen

am Krankenbett von vielerlei Herausfor-

derungen geprägt. Ungünstige Progno-

sen, unvorhersehbare Komplikationen,

beispielsweise nach Transplantationen

bei älteren Menschen, lassen belastende

Situationen für Patienten und Angehörige

entstehen. Auch das Personal ist froh um

entlastende Gespräche. Ein besonderes

Augenmerk lag 2011 auf der Palliative

Care. Eine ihrer Säulen ist «Spiritual

Care». Diesen Prozess gestaltet die Seel-

sorge aktiv mit.

Zum ersten Mal in der Schweiz wur-

den zwei Dank-Gottesdienste für die

Neonatologie durchgeführt, zu denen die

mehr als 250 Kinder, die vor drei Jahren

als Frühgeburten hospitalisiert waren,

und deren Eltern eingeladen wurden.

Weiter nahm das Team der Neonatologie

mit einer kleinen Feier Abschied von den

Neugeborenen, die 2011 auf ihrer Station

verstorben waren.

Im vergangenen Jahr begleiteten zwei

Konfirmanden im Rahmen eines Schul-

projekts das Seelsorgeteam des Universi-

tätsspitals bei der Arbeit und verfassten

darüber eine Reportage. So bekommen

Jugendliche aus den Gemeinden Einblick

in die Arbeit der Spitalseelsorge.

Wie im Universitätsspital wird auch

am Kantonsspital Winterthur die Seelsor-

ge von der immer kürzeren Aufenthalts-

dauer der Patientinnen und Patienten ge-

prägt. Die Seelsorge muss sich auf

einmalige Besuche einstellen, was eine

andere Art von seelsorglichem Einsatz

erfordert. Wenn die Patienten dies wün-

schen, wird der Kontakt zum Gemeinde-

pfarramt hergestellt, damit eine Kontinu-

ität der Betreuung gewährleistet ist.

Der Seelsorgebereich Spitäler und

Pflegezentren der Stadt Zürich ist mit ei-

nem gut ausgebauten Pikettdienst auf

Stadtgebiet präsent. Dieser ist rund um

die Uhr verfügbar und wurde 2011 über

70 Mal in Anspruch genommen.

Vernetzung in den Regionalspitälern

Für die Betreuung der Kranken und die

Unterstützung der Mitarbeitenden ist eine

gute Vertrauensbasis wichtig. Diese wird

durch offene Kommunikation und siche-

res Auftreten aufgebaut. In den Spitälern

des Kantons Zürich gibt es zahlreiche

Angebote, von Gottesdiensten über medi-

tative Andachten oder Adventssingen und

Begegnungscafés bis hin zu Abschieds-

feiern sowohl für ganz kleine, frühver-

storbene Kinder als auch für Erwachsene.

Solche Abschiedsfeiern geben den Ange-

hörigen Raum zum Trauern.

Viele Freiwillige unterstützen die Ar-

beit der Pfarrerinnen und Pfarrer. Sie

kommen meist aus den umliegenden

Kirchgemeinden und übernehmen Be-

gleitung, nächtliche Sitzwachen und an-

dere wichtige Dienste. Sogar Konfirman-

denklassen besuchen und unterstützen

die Pfarrerinnen und Pfarrer in den Spitä-

lern. Umgekehrt gehen die Spitalpfarre-

22

Page 23: Jahresbericht 2011

Diakonie und Seelsorge / Einblicke

rinnen und -pfarrer in die Gemeinden,

um Vorträge zu halten, in der Erwachse-

nenbildung mitzuwirken oder in Pfarrka-

piteln und Kirchenpflegen über ihre Ar-

beit zu berichten. An manchen Orten

wird am «Tag der Kranken» ein gemein-

samer Gottesdienst im Spital gefeiert.

Es gibt ausserdem immer häufiger

Menschen, die keine Angehörigen mehr

haben. Auch hier kann, falls dies ge-

wünscht wird, eine Vernetzung mit dem

Gemeindepfarramt sehr hilfreich sein.

Pflegezentren als vorletzte Heimat

Das Bedürfnis nach Seelsorge in den

Pflegezentren ist sehr gross. Immer häu-

figer nimmt auch das Personal Ge-

sprächsmöglichkeiten oder Weiterbil-

dungsangebote der Seelsorge in

Anspruch. Auch hier spielt die interdiszi-

plinäre Vernetzung eine grosse Rolle,

ebenso der Aufbau und die Unterstützung

von Freiwilligen in der Begleitung schwer

erkrankter und sterbender Menschen.

Eine besondere Herausforderung ist

die Seelsorge für Menschen mit Demenz

und ihre Angehörigen. Die Gottesdienste

werden gerade von ihnen sehr gerne be-

sucht. Das Hören und Singen von alten,

vertrauten Melodien und Liedern ist für

Menschen mit Demenz eine grosse Berei-

cherung.

Reden, worüber geschwiegen wird

Die Psychiatrieseelsorgerinnen und -seel-

sorger unterstehen wie alle anderen

Pfarrpersonen der absoluten Schweige-

pflicht. Dies ermöglicht den Patienten zu

reden, worüber sie sonst schweigen. Auch

Pflegende nehmen das Gespräch mit der

Seelsorge gerne auf, wenn belastende Si-

tuationen bewältigt werden müssen. Un-

terstützend für die Bewältigung sind auch

Abschiedsfeiern, die von den Seelsorgen-

den nach Suiziden gestaltet werden.

Die Weiterbetreuung durch das Ge-

meindepfarramt kann – vor allem nach

einem als zu früh erlebten Austritt – eine

gute, stützende Funktion haben. Gemein-

sam mit den Gemeindepfarrämtern vor-

bereitete Klinikgottesdienste ermögli-

chen den Gemeindegliedern, die Klinik

in ihrer Nähe auch von innen wahrzuneh-

men. So findet in Oetwil am See jeden

letzten Sonntag im Monat der Gemeinde-

gottesdienst in der Klinik Schlössli statt.

Ängste abbauen bei Epilepsie

Die Epilepsie ist eine Krankheit, die von

Angst und Vorurteilen begleitet ist. Dies

ist durchaus nachvollziehbar, denn wer

einen Anfall miterlebt, erschrickt.

Manchmal scheint es, dass die Vorurteile

das Leben epilepsiekranker Menschen

sogar mehr belasten als die Krankheit sel-

ber. Daher bietet das Pfarramt des

Schweizerischen Epilepsiezentrums

(EPI) Kirchgemeinden Besuche und Wo-

chenendlager für Jugendliche an.

Persönliche Begegnungen und sachli-

che Information helfen, Vorurteile abzu-

bauen. Eine gute Gelegenheit dafür ist

auch das Weihnachtsspiel, das jeweils im

Advent in der EPI-Kirche aufgeführt

wird. Als mitfeiernde Gemeinde zu erle-

ben, wie die etwa 30 Bewohnerinnen und

Bewohner des Heimbereichs der EPI oder

die Klienten der Geschützten Werkstätte

mit Begeisterung mitwirken, vermag

wohl da und dort das Bild der «armen»

behinderten oder epilepsiekranken Men-

schen zu verändern.

Rückzug aus der Aids-Seelsorge

Das Jahr 2011 stand unter dem Zeichen

des Rückzugs der Landeskirche aus dem

Aidspfarramt, das vor bald 30 Jahren vom

Kirchenrat pionierhaft gegründet worden

war. Die Landeskirche begründete ihren

heutigen Schritt mit der veränderten Situ-

ation der meisten HIV-positiven Men-

schen im Kanton Zürich. Die intensive

Sterbebegleitung und die Betreuung der

Angehörigen, die das Aidspfarramt über

Jahre geleistet hat, sind nicht mehr in die-

sem Umfang nötig. Der Kirchenrat hat

den Rückzug beschlossen, um für andere

Herausforderungen in gesundheitlichen

und sozialen Brennpunkten unserer Ge-

sellschaft Ressourcen zu erhalten. Der

Dienst für Aidsbetroffene, die nach wie

vor auf soziale Unterstützung angewiesen

sind, wird durch die Katholische Kirche

unter neuem Namen weitergeführt.

Notfallseelsorgende zertifiziert

Die Notfallseelsorge Kanton Zürich stand

im Zeichen von Ausbildung und Zertifi-

zierung sowie der Zusammenarbeit mit

anderen Organisationen. Erstmals wur-

den neun Notfallseelsorgerinnen und

Notfallseelsorger durch das Nationale

Netzwerk Psychologische Nothilfe

(NNPN) als Fachpersonen zertifiziert.

Bereits hat ein weiteres Dutzend Seelsor-

gerinnen und Seelsorger mit der Basis-

ausbildung in Bern begonnen.

Die Notfallseelsorge als grösste Care-

Organisation im Kanton Zürich wurde

von der Sicherheitsdirektion des Kantons

zur Ausarbeitung eines Konzeptes für die

Care-Organisation im Grossereignis- und

Katastrophenfall beigezogen. Sie soll die

Aufgaben in Zusammenarbeit mit dem

AET Special Care Team des Flughafens

Zürich wahrnehmen.

Intensiviert hat sich auch die ökumeni-

sche Zusammenarbeit. Die Katholische

Kirche beteiligt sich seit Anfang 2011 an

den Sachkosten für die Notfallseelsorge.

Die Anzahl der Einsätze ist im Berichts-

jahr erneut gestiegen. Etwa 150 Mal wur-

den Notfallseelsorgende bei ausserge-

wöhnlichen Todesfällen und anderen

belastenden Ereignissen zum Einsatz ge-

rufen.

Seelsorge für Polizei- und Rettungskräfte ausgebaut

Die Seelsorge für Polizei- und Rettungs-

kräfte ist nicht mehr durch eine, sondern

durch zwei Personen vertreten. Bei

Schutz und Rettung Zürich ist ein refor-

mierter Pfarrer im Einsatz, während die

Seelsorge bei der Kantonspolizei und der

Stadtpolizei Zürich durch eine katholi-

sche Seelsorgerin wahrgenommen wird.

23

Page 24: Jahresbericht 2011

Diakonie und Seelsorge / Einblicke

renz der Deutschschweizerischen Kir-

chenkonferenz KAKOKI in St. Gallen.

Ein wichtiger Berührungspunkt mit

den Kirchgemeinden ist ausserdem die

Konfirmation der Schülerinnen und

Schüler des McgB. Das Pfarramt steht im

Kontakt mit den Gemeindepfarrämtern

und erfüllt damit eine Brückenfunktion.

Die Reaktionen aus der Gemeinde und

der Konfirmandengruppe sind durch-

wegs ermutigend. Dies freut besonders

auch Eltern behinderter Kinder, die sich

oft vom kirchlichen Leben ausgeschlos-

sen fühlen.

Mimenchor feiert Theatererfolg

Das Jahr 2011 war gekennzeichnet vom

Personalwechsel im Gehörlosenpfarramt.

Der neue Pfarrer setzte sich dafür ein,

dass in der Gehörlosengemeinde nach

schwierigen Zeiten wieder eine gute Zu-

sammenarbeit entstehen konnte.

Die Uraufführung des Stücks «Das Je-

susgewand» in der Kirche St. Peter war

ein grosser Erfolg. Die Fotos im Begleit-

buch geben dem Betrachter einen leben-

digen Eindruck von der Arbeit des Mi-

menchors.

Interreligiös offene Seelsorge im Gefängnis

Das Angebot der Gefängnisseelsorge ist

für Angehörige aller Religionen offen. So

ersuchen auch Muslime, Hindus, Ortho-

doxe und Atheisten die Gefängnisseelsor-

ger um Gespräche. Ein beachtlicher Teil

der Seelsorgetätigkeit kommt nichtchrist-

lichen Insassen zugute, die in den Ge-

fängnissen in der Mehrheit sind. Durch

die Offenheit gegenüber Angehörigen an-

derer Religionen nimmt die Gefängnis-

seelsorge den Dienst der Kirche für das

Wohl der ganzen Gesellschaft wahr.

2011 konnten die beiden letzten Lü-

cken in der flächendeckenden Betreuung

von Inhaftierten im Kanton Zürich ge-

schlossen werden: Es wurde eine Seelsor-

gestelle in der Halbgefangenschaft in

Winterthur eingerichtet und die Betreu-

ung der Kurzstrafen-Häftlinge im Erwei-

terungsbau der Justizvollzugsanstalt

Pöschwies sichergestellt.

Der Austausch zwischen Gefängnis-

seelsorge, Politik und Verwaltung war

2011 von zwei Fragen geprägt: Wie kann

der Vollzug der Verwahrung gestaltet

werden, damit er die Freiheit der Ver-

wahrten nicht mehr als unbedingt not-

wendig einschränkt? Und was geschieht

mit den Menschen, die im Gefängnis alt

werden und keine Aussicht auf Entlas-

sung haben?

Der Bezug zu den Kirchgemeinden

geschieht über Veranstaltungen in Ge-

meinden, durch den Einbezug von Ge-

meindepfarrern und im Jugendbereich

durch die streetchurch. Diese bietet einen

Ort an, wo entlassene Jugendliche spiritu-

ell und sozial betreut werden, und sie er-

möglicht Begegnungen zwischen straf-

fällig gewordenen Jugendlichen und

Konfirmanden.

Arbeitslosigkeit weiterhin drückend

Die Kirchliche Fachstelle bei Arbeitslo-

sigkeit DFA verbrachte das Jahr 2011 «im

Auge des Sturms». Im Treffpunkt der

DFA Zürich, einem guten Gradmesser für

die Stimmung unter den Erwerbslosen,

wich die hektische Betriebsamkeit der

vergangenen Jahre kurzfristig einer ge-

wissen Normalität. Bereits wieder zuneh-

mend ist in allen drei DFA-Beratungsstel-

len in Zürich, Uster und Winterthur

jedoch das Bedürfnis nach Sozial- und

Rechtsberatung.

In den drei DFA-Stellen wurden insge-

samt 6600 Beratungen angeboten. Das

Bedürfnis nach Beratung und Unterstüt-

zung konnte nicht vollständig befriedigt

werden. Die beiden Kirchen beschlossen

daher, die befristete Stellenaufstockung

bis Ende 2012 zu verlängern.

Die vielen Kollekten und Spenden von

Kirchgemeinden, die der DFA für die

Nothilfe an Erwerbslosen zufliessen so-

wie die Ratsuchenden, die von den Ge-

meinden an die DFA verwiesen werden,

zeigen, dass die DFA in den Kirchge-

24

Der Stellenetat wurde von 90 auf 130 Pro-

zente erhöht.

Neben den seelsorglichen Einsätzen

und Nachgesprächen führte die Seelsorge

auch Schulungen und Weiterbildungen

für Rettungsdienste durch, so an der Poli-

zeischule zum Thema Ethik und an der

Höheren Fachschule für Rettungsberufe

zu den Themen Nachsorge und Islam.

Zwei Gottesdienste sowie eine Gedenk-

feier für Verstorbene ermöglichten Inne-

halten und Einkehr als Ruhepunkt im

anspruchsvollen und oft belastenden be-

ruflichen Alltag.

Junge nutzen Internet-Seelsorge

Das Interesse für www.seelsorge.net geht

weit über die Schweiz hinaus. So wurde

die Internet- und SMS-Seelsorge an einer

Tagung in Nürnberg als einzige Stelle mit

SMS-Beratung vorgestellt. Die schwedi-

sche Kirche bat zudem um Unterstützung

beim Aufbau einer strukturierten Mail-

beratung.

400 Menschen haben sich 2011 mit ei-ner Erstanfrage an die Stelle gewandt, da-von 15 Prozent per SMS. Insgesamt gin-gen 30 000 Mails über den Server. 70 Prozent der Anfragenden sind zwischen 15 und 45 Jahre alt. Die Themen liegen hauptsächlich in den Bereichen Partner-schaft, Arbeit, Finanzen, Ausbildung und Glauben.

Menschen mit Behinderung: Integration ist zentral

Eine Fortbildung des Pfarramts für Men-

schen mit cerebraler und geistiger Behin-

derung (McgB) für Katechetinnen und

Katecheten zum Thema Musik war für

alle Beteiligten sehr inspirativ. Die öku-

menische Jahrestagung widmete sich

dem Thema Rituale. Eine Arbeitsgruppe

erarbeitete eine Anleitung für Kirchge-

meinden, die Menschen mit Behinderung

besser ins Gemeindeleben integrieren

wollen. Dabei entstand ein praxisnaher

Leitfaden. Er ist erhältlich bei der Ge-

schäftsstelle der Katechetischen Konfe-

Page 25: Jahresbericht 2011

Diakonie und Seelsorge / Einblicke

meinden des ganzen Kantons gut veran-

kert ist. Steigende Arbeitslosenzahlen

und düstere Wirtschaftsprognosen lassen

derzeit keine rosige Zukunft erahnen.

Stellennetz im Wandel

Zu einem entscheidenden Wandel hat

beim Stellennetz die anonym durchge-

führte Submission «Strategiekurse» des

Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kan-

tons Zürichs (AWA) geführt. Leider hat

das Stellennetz den Zuschlag für die Wei-

terführung dieser Kurse nicht erhalten

und dieses Engagement auf Ende März

2012 beenden müssen. Es ist dies eine

einschneidende Änderung, die aufzeigt,

in welch dynamischem und konkurrenz-

trächtigem Umfeld sich das Stellennetz

behaupten muss. Nebst einer weiteren be-

vorstehenden Submission, die das Haupt-

geschäft im Bereich der Einsatzplätze

betrifft, wird die Akquisition neuer Auf-

tragsfelder und der Ausbau neuer Ange-

bote in den kommenden Jahren im Zent-

rum der Aufgaben stehen.

HEKS: Einsatz auf den Philippinen

Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen

Schweiz HEKS leistet humanitäre Hilfe,

engagiert sich in der Friedensförderung

und unterstützt diverse Projekte im Be-

reich der zwischenkirchlichen Hilfe. 2011

war HEKS in über 40 Ländern mit mehr

als 200 Projekten tätig.

In seiner Sammelkampagne 2012

«Unser Kampf ist unsere Hoffnung» setz-

te HEKS arme Plantagenarbeiter auf den

Philippinen ins Zentrum, die um ein eige-

nes Stück Land kämpfen. Gemäss dorti-

gem Landreformgesetz sollen Plantagen

über 50 Hektaren gegen eine Kompensa-

tion an die Arbeiterinnen und Arbeiter

verteilt werden, doch viele Grossgrund-

besitzer stemmen sich dagegen.

In der Schweiz setzte sich HEKS für

die Integration sozial Benachteiligter ein.

Von den 530 Personen, die 2011 an einem

Arbeitsintegrationsprogramm teilgenom-

men haben, fanden 44 Prozent eine Ar-

beitsstelle oder eine Anschlusslösung.

HEKS ist auch anwaltschaftlich tätig und

hat 2011 im Rahmen der Beratungsstellen

für Asylsuchende 1639 Beratungen über-

nommen.

50 Jahre Brot für alle

Im Juni 1961 wurde Brot für Brüder von

der Abgeordnetenversammlung des

Schweizerischen Evangelischen Kirchen-

bundes SEK als einmalige Sammel- und

Informationskampagne ins Leben geru-

fen. 2011 konnte Brot für alle Jubiläum

feiern als Organisation, die sich seit 50

Jahren mit entwicklungspolitischen In-

formationskampagnen, mit Sammelakti-

onen und der Unterstützung von Partner-

werken sowie als Mitbegründerin

zahlreicher Organisationen wie Max

Havelaar, Transparency International

Schweiz oder Alliance Sud für eine ge-

rechtere Welt engagiert.

Thematischer Schwerpunkt bildete

2011 die ökumenische Kampagne. Unter

dem Slogan «Des einen Schatz des an-

dern Leid – Bodenschätze und Men-

schenrechte» zeigte sie auf, wie die unge-

stillte Nachfrage nach Computern und

Handys den Verbrauch von Rohstoffen in

die Höhe schnellen lässt. Die fatalen Fol-

gen davon haben vor allem die Menschen

im Süden zu tragen. Eine Studie von Brot

für alle und Fastenopfer zeigte am Bei-

spiel des Zuger Rohstoffkonzerns Glen-

core auf, welche Probleme der Bergbau in

der Demokratischen Republik Kongo

verursacht. Mit einer Petition wurden

vom Bundesrat strengere Regeln für welt-

weit tätige Rohstoffkonzerne gefordert.

Das Spendenergebnis 2011 betrug 11.6

Mio. Franken und verbesserte sich gegen-

über dem Vorjahr um 356 000 Franken.

Während der Anteil der Privatspender

zunahm, ging der Anteil aus Kirchen und

Kirchgemeinden weiter zurück. Dies

zeigte sich auch im Kanton Zürich, von

wo 2011 2 936 271 Franken eingingen,

was eine Abnahme von 266 000 Franken

gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

mission 21: Hilfe in Japan

2011 war für mission 21 ereignisreich.

Nach dem verheerenden Erdbeben in Ja-

pan am 11. März rief das Basler Missions-

werk zu Fürbitte und Spenden auf. Mitte

Juni feierte mission 21 sein zehnjähriges

Bestehen. Die Gemeinschaft von 57 Kir-

chen und christlichen Organisationen in

24 Ländern Afrikas, Asiens, Lateiname-

rikas mit Kirchen in Europa ist 2001 aus

dem Zusammenschluss mehrerer Missi-

onswerke entstanden.

Mit dem Rücktritt von Direktor und

Vorstand, dem Austritt einer Trägerorga-

nisation und einem budgetierten Defizit

machte mission 21 auch schmerzliche Er-

fahrungen. Die derzeitige Organisations-

entwicklung wird das Werk in die Zu-

kunft führen.

Frauen mit einer Mission

«Frauen mit einer Mission» lautete das

Thema der Herbstkampagne von missi-

on 21. Mit unerschütterlicher Lebenskraft

und tiefem Glauben arbeiten in den Part-

nerkirchen in Afrika, Asien und Latein-

amerika viele Frauen für bessere Verhält-

nisse in Familie, Kirche und Gesellschaft.

Während die Wortverkündigung in vielen

Kirchen nach wie vor Männersache ist,

legen die Frauen den Boden, dass die Saat

der Verkündigung aufgeht. Ihre Mission

ist die Verkündigung im Alltag durch die

tausend kleinen, konkreten Dienste.

Auch in den Zürcher Kirchgemeinden

engagieren sich viele Frauen unermüdlich

für den Auftrag der evangelischen Werke

Brot für alle, HEKS und mission 21. Nicht

zu unterschätzen sind dabei die unzähli-

gen Suppentage und Spezialgottesdienste

zugunsten der ökumenischen Kampagne

in der Passionszeit sowie die Basare.

Rund 132 000 Franken wurden alleine

durch Basargruppen und Missionsvereine

für Projekte von mission 21 zusammenge-

tragen. Diese eindrückliche Summe ist

das Ergebnis von viel Kleinarbeit, die

schliesslich zur Unterstützung von Hilfs-

projekten führt.

25

Page 26: Jahresbericht 2011

26

Unter kundiger und moti-vierterAnleitung sind Kinder und Jugendliche leicht für kreative Ideen zu begeistern.

Page 27: Jahresbericht 2011

Bildung und Spiritualität

Naturwissenschaft und zur Technik. Die Ausrichtung allen Wissens am Menschli-chen macht seine spirituelle Tiefendimension aus. Bil-dung, Wissenschaft und Kultur in diesem Sinne zivili-sieren, sozialisieren und kultivieren Menschen. In christlicher Sicht sind Bil-dung, Wissenschaft und Kultur Gestaltungen des Glaubens. Sie befreien aus Abhängigkeit zu mündigem Umgang mit der Freiheit. Sie befreien zum Glauben. Sie beflügeln zu Visionen erfüll-ten Lebens. Sie ermöglichen eigenverantwortliches alter-natives Tun.

Der Protestantismus ist eine Bildungsbewegung. Er setzt sich mündigem Denken aus. Selber zu glauben und selber zu denken, ist eine Folge christlicher Freiheit. Christin-nen und Christen sehen in der Vernunft des Menschen eine geschöpfliche Gabe Gottes. Diese ermöglicht Wissen und Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie kann auch miss-braucht werden. Massstab für die Gestaltungen der Vernunft ist die Menschlich-keit. Gott hat sie in Jesus Christus sichtbar werden lassen. Alles Wissen und Kön-nen ist am Mass des Mensch-lichen zu messen. Das gilt von der Geistes- bis zur

Bildung und SpiritualitätSelber denken und anders leben. Interaktiv und mehrspurig lernen, Mensch zu werden.

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Page 28: Jahresbericht 2011

28

Bildung und Spiritualität

18 seiner Kunstbilder für die Begleit-DVD zur Arbeitshilfe aus. Der Präsident der Albert-Schweitzer-Stiftung stellte 240 Originalfotos von Albert Schweitzer und Lambarene unentgeltlich zur Verfügung.

Die Entwicklungszeit umfasste insge-samt zweieinhalb Jahre. Entstanden ist eine umfangreiche Arbeitshilfe mit Be-gleit-DVD und drei Begleitmaterialien für die Kinder und Jugendlichen. Das Buch verkauft sich gut. Die Projektleiterin hat es an der sechsmal angebotenen Behör-denschulung vorgestellt. Andere Kantone beginnen ebenfalls, es zu nutzen.

Auch für die drei dem «JuKi»-Lehr-mittel vorangegangenen Arbeitshilfen mit

«Wir glauben in Vielfalt»

Im Mai 2011 erschien im Blick auf die fünf verbindlichen Angebote des religi-onspädagogischen Handelns der Zürcher Kirche das vierte Lehrmittel: «Wir glau-ben in Vielfalt» («JuKi» für Jugendliche der 5.–7. Klasse).

Zum Entstehen der Arbeitshilfe trugen drei Autorinnen und ein Autor bei, weiter das Vordenken der Konzept- und Steuer-gruppe, die kreative Arbeit der Illustrato-rinnen, die konstruktive Kritik der elfköp-figen Erstlesegruppe und nicht zuletzt die Korrekturvorschläge der Lektorin und die gestalterischen Ideen des Grafikers. Vor allem entstand das neue Lehrmittel aber im Austausch mit der vielfältigen «JuKi»-Praxis in den Kirchgemeinden:

So liess beispielsweise der Organist des Grossmünsters Zürich sein Instru-ment zum Hörposten «Eine Orgel für das Grossmünster» erklingen. Der Erstleser aus Dürnten rekognoszierte die vorge-schlagene Exkursion zu den Täuferhöh-len. Seine Wanderroute ist in der Arbeits-hilfe abgebildet. Jugendliche aus Effretikon reisten zusammen mit ihrem Jugendpfarrer auf den Spuren von Ni-klaus von Flüe nach Ranft und steuerten einen Erlebnisbericht bei. Obdachlosen-pfarrer Ernst Sieber wählte eigenhändig

je einem Buch für Lehrperson sowie für Schülerinnen und Schüler verläuft der Verkauf sehr gut. Für die dritte und die vierte Klasse ist bereits eine Neuauflage in Arbeit. Für die zweite Klasse wird 2013 ebenfalls eine Neuauflage fällig. Die erste Auflage von «JuKi» war Ende 2011 schon zu 40 Prozent verkauft (vgl. Tabellen-Übersicht).

Dritte Zürcher «Konf-Nacht»

Seit dem «Walk of Peace» von Konfir-mandinnen und Konfirmanden zur Eröff-nung der Friedenszeit im November 2008 beginnt sich ein neues Ritual her-auszubilden: eine übergemeindliche Nacht für Jugendliche im Konfirmati-onsjahr.

2011 geschah dies in Form einer Nachtwanderung. 120 Jugendliche waren bereit, sich auf das Abenteuer «Zürcher Konfnacht» einzulassen. Die Pilgernden starteten von der Stadtkirche Winterthur aus. Die einen kamen mit einem vollge-packten Rucksack, in dem weder Ta-schenmesser noch Zwischenmahlzeit fehlten. Andere kamen spartanisch ausge-rüstet mit dem, was gerade in der Jeans Platz fand. Nach der Einstimmung in der Kirche mit der Band «Ashes to Beauty» ging es los. Die Route führte nach Wülf-lingen und über den Irchel. Trotz dichten Nebels fanden die Jugendlichen den Weg von der Hochwacht hinunter zur Tössegg, wo eine Fähre sie um 4.30 Uhr in der Früh nach Eglisau transportierte. Dort erwarte-te sie vor der Kirche ein warmes Feuer und heisser Punsch. Im Kirchenraum be-wirtete die Konfirmationsklasse von Egli-sau die Übernächtigten.

Alle Konfirmandinnen und Konfir-manden kamen ans Ziel. Eine Nacht lang pilgern – die Dunkelheit erfahren – den Körper herausfordern und dabei die eige-nen psychischen und physischen Kräfte messen – das wirkt nachhaltig. Bei den einen wird der Kampf mit sich und den Umständen in Erinnerung bleiben, bei an-deren die Begegnungen und Gespräche, die in einer solchen Nacht möglich sind.

Themen der Arbeitshilfe:

Jeremia, Paulus, Zürcher Reformation, Weltweite Kirche, Begegnungen, Le-bensbilder (Florence Nightingale, Al-bert Schweitzer, Helen Keller, Martin Luther King, Soeur Emmanuelle, Ernst Sieber, Niklaus von Flüe, Susan-ne Orelli). Grosser Beliebtheit erfreut sich der Zwingli-Comic. Zurzeit arbei-tet ein Autorenteam am Konfirmati-onslehrmittel, das 2015 erscheinen wird.

Verkauf der Zürcher Arbeitshilfen zum kirchlichen Unterricht 2008–2011

Buch Jahre Total

2008 2009 2010 2011

minichile «Wir gehören zusammen» (Lehrperson) 568 226 160 157 1‘111

minichile «Wir gehören zusammen» (Kinder) 1‘982 1‘396 1‘956 2‘765 8‘099

3. Klass-Unti «Wir leben Kirche» (Lehrperson) 688 272 173 154 1‘287

3. Klass-Unti «Wir leben Kirche» (Kinder) 3‘900 4‘153 4‘549 4‘428 17‘030

Club 4 «Wir entdecken die Bibel» (Lehrperson) 643 281 200 205 1‘329

Club 4 «Wir entdecken die Bibel» (Jugendliche) 2‘277 3‘327 2‘892 3‘263 11‘759

JuKi «Wir glauben in Vielfalt» (Lehrperson) 629 629

Page 29: Jahresbericht 2011

29

Gemeinschaft erleben zu können, andere Konfirmandinnen und Konfirmanden kennenzulernen, sich als Teil eines grös-seren Ganzen erfahren zu können, das al-les war in dieser Nacht möglich. Der Slo-gan «wach, um die welt mit gott zu verbinden», den die Jugendlichen aus Horgen beigesteuert hatten, hat sich aus der Sicht des Organisationsteams erfüllt. Reformiertes Bekennen

«Reformierte Bekenntnisse. Ein Werk-buch»; so heisst die Publikation, die 2009 unter Zürcher Projektleitung herauskam. Die Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchen-bundes SEK nahm das Buch in deutscher und französischer Sprache entgegen. Da-mit war eine Motion verbunden, einge-bracht von den Landeskirchen Zürich und Bern-Jura-Solothurn. Sie übertrug dem

Bildung und Spiritualität

Durch Arbeit am Bekenntnis zur Gemeinde werden: «Das glauben wir, wir hier, wir hier und jetzt.»

SEK die Aufgabe, in der Frage des Beken-nens bis 2019 aktiv zu werden. In seinen Legislaturzielen 2011–2014 kündigt der SEK daher ein Evangelisches Glaubens-buch als ersten Schritt an. Das Werkbuch von 2009 hat zwar keine Breitenwirkung gezeitigt, dafür in manchen Kantonen und Gemeinden ungewöhnliche Projekte aus-gelöst. Eines von 2011 aus der Zürcher Landeskirche soll stellvertretend für viele andere stehen:

Es war wie immer: Sobald sich jemand mit Leib und Seele für ein Thema ein-setzt, kommt es zu wunderbaren Ideen und leuchtenden Beispielen. Ungewöhn-lich war im Fall der Kirchgemeinde Urdorf allerdings die Person: Susanne

Brütsch stand vor ihrer Matur und hatte beschlossen, als Thema ihrer Maturitäts-arbeit das Reformierte Bekennen zu wäh-len. Auf 117 Seiten berichtet Susanne Brütsch von drei praktischen Gemeinde-erfahrungen: Im Bereich der Sonntags-schule hat sie sich bei der Tagung «Kinder in der Kirche» an der Werkstatt «Bekennt-nis und Kind» beteiligt. Im Bereich des Konfirmandenunterrichts hat sie mit zwei Gruppen an ausgewählten Bekenntnistex-ten gearbeitet. Im Bereich der Erwachse-nenbildung hat sie mit dem Leiter der Ab-teilung Bildung der Landeskirche zwei Kursabende durchgeführt.

Der Höhepunkt der beiden Abende kam am Ende, war ein Wagnis und wurde für alle zum Erlebnis: Die zwölf Frauen und Männer waren aufgefordert, sich an einem gemeinsam geschriebenen und gleichzeitig entstehenden Bekenntnis zu

beteiligen. Susanne Brütsch hatte dazu Blätter ausgelegt, auf denen jeweils nur ein Wort stand: Schöpfung war zu lesen, Gerechtigkeit oder Schuld, Freiheit und Kirche, natürlich auch Tod oder Versöh-nung.

Einige Blätter blieben ganz weiss, für den Fall, dass ein Thema für die Agenda des gemeinsamen Textes fehlen würde. Susanne Brütsch bat, sich in aller Ruhe das Blatt mit dem Wort auszusuchen, zu dem jetzt am ehesten ein persönlicher Satz möglich ist, der mit «Ich glaube» be-ginnt. Sobald der eigene Satz draufstand, sollte man das Blatt wieder in die Auslage legen, so dass andere ihre Sätze anfügen konnten. Dies geschah in zwei Runden.

Während Susanne Brütsch noch von ihrer Maturitätsarbeit erzählte, wurden die Themen und Blätter in die traditionelle Reihenfolge von der Schöpfung bis zur Auferstehung gebracht. Susanne Brütsch zündete eine Kerze an. Alle sassen im Kreis um diese Mitte. Dann wurde ab-wechselnd immer nur ein Satz gelesen, und zwischen jede Glaubensaussage trat eine winzige Pause. Das Ganze wuchs sich aus zu einer viertelstündigen Litur-gie. Nicht jeder Satz begann mit «Ich glaube», und einige Sätze drückten Zwei-fel aus. Zusammen aber erklang ein Be-kenntnis, von dem alle wussten: «Das glauben wir, wir hier, wir hier und jetzt.» Nur einmal war es zu hören. Den Kreis hat es für einen Moment zur Gemeinde ge-macht. Niemand druckt es ab. Ausser Su-sanne Brütsch, die einige Beispiele in ih-rer Maturitätsarbeit wiedergibt.

Konfirmationsarbeit

Konzeptionell spricht die Landeskir-che neu von «Konfirmationsarbeit». Unter diesem Titel liegen die Ergeb-nisse einer empirischen Untersuchung durch Thomas Schlag und Rahel Voi-rol von der Theologischen Fakultät Zürich vor. Der Ausdruck «Konfirma-tionsarbeit» setzt drei Akzente: ■ Herkömmliche «offene» Jugend-arbeit und verbindlicher «Konfirman-denunterricht» rücken näher zusam-men. Das betrifft sowohl Akteurinnen und Akteure als auch die Methodik. Zudem geht es ja um die gleiche Ziel-gruppe. ■ Die Jugendlichen partizipieren als eigenständige Subjekte an einem pro-zesshaft zu gestaltenden Konfirmati-onsjahr. Sie sind nicht einfach zu be-lehrende Objekte. ■ Die so verstandene Jugend- und Konfirmationsarbeit nimmt den An-satz der «JuKi»-Arbeit auf. Die «Konfnacht» ist exemplarisch für diese drei Akzente.

Page 30: Jahresbericht 2011

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30

Verkündigung und Gottesdienst

Am Stand der Kirchen an der «FamExpo» kommen mit der «Chügelibahn» auch die Kleinen auf ihre Kosten.

Rituelle Handlungen sind besonders geeignet, behin-derten Kindern ein starkes Erlebnis zu ermöglichen .

Page 31: Jahresbericht 2011

teil des kirchlichen Auftrags gegenüber der Zivilgesellschaft.

Bildung und Spiritualität / Einblicke

Einblicke

Nachhaltig: Eltern-Kind-Singen

Es gibt im Kanton Zürich mittlerweile

über 30 Kirchgemeinden, die «Eltern-

Kind-Singen» anbieten. Diese Anlässe

sind nicht nur gesanglich stimmig, son-

dern vor allem in Bezug auf die Situation

einer Kleinkindfamilie. Die Kinder sind

noch nicht alleine unterwegs, erobern

aber täglich neue «Räume».

Die Kirche bietet solchen Raum an.

Kleinkinder können noch keine Predigt

hören. Sie hören die gute Botschaft von

Gottes Zuwendung auf andere Weise.

Zum Beispiel, wenn die Mutter sich bei

einem Wiegenlied an ihr Kind kuschelt,

wenn der Vater es zu einem Tänzchen bit-

tet, wenn die Eltern-Kind-Sing-Leiterin

die Kinder liebevoll zu neuen Erfahrun-

gen ermuntert. Und dies alles eingebettet

im gemeinsamen Singen und Musizieren.

Gottes liebevolle Zuwendung, wie sie die

Taufe ausdrückt, klingt hier weiter: Mit

Rasseln und Klängen, mit der Stimme,

den Händen, dem ganzen Körper wird

das Leben gefeiert. Solche Feiern hallen

nach: Eine Mutter berichtete, ihr Sohn

habe zuhause ein «Eltern-Kind-Singen»

für seine Plüschtiere durchgeführt...

Beliebte Basiskurse

50 Frauen besuchten 2011 Einführungs-

kurse, um das «Fiire mit de Chliine» und

den «Kolibri» in den Kirchgemeinden er-

teilen zu können. Beliebt sind «massge-

schneiderte» Angebote, welche in den

einzelnen Kirchgemeinden durchgeführt

werden.

«FamExpo»: Kindergottesdienst als Höhepunkt

Die Fachstelle Familie war mit einem

ökumenischen Stand an der dreitägigen

«FamExpo» in Winterthur Ende Mai

2011 präsent. Auf Anfrage der Messelei-

tung wurde am Sonntagmorgen ein Kin-

dergottesdienst «Fire mit de Chline» an-

geboten, der im offiziellen Programm

unter den Höhepunkten der Messe aufge-

führt war. Ein Team aus Andelfingen, das

Kleinkinderfeiern ökumenisch durch-

führt, konnte für die Gestaltung dieser

Feier im Vortragssaal gewonnen werden.

Die Geschichte der Stillung des See-

sturms diente als Leitfaden des Gottes-

dienstes, bei dem sowohl Kinder wie El-

tern zu Akteuren wurden. Auch im

kommenden Jahr ist die Messeleitung an

der Weiterführung des kirchlichen Ange-

bots interessiert.

Elternbildung in Hinwil als Pilot

Das Pilotprojekt, das von der Fachstelle Vorschulzeit unterstützt und begleitet wird, startete im Juli 2011. Die Eltern der reformierten Kinder, die in die zweite Klasse übertraten, wurden eingeladen, nicht nur ihre Kinder in den kirchlichen Unterricht zu schicken, sondern sie auch gleich bei drei Anlässen des kommenden Schuljahrs ins Kirchgemeindehaus zu be-gleiten. Die Anmeldezahlen waren erfreu-lich. Und so empfingen die kirchlichen Mitarbeiterinnen am ersten Samstagmor-gen gespannt die Familien.

Die Kinder gingen zu den Kateche-

tinnen in den Unterricht, während die

Eltern ihr eigenes Programm absolvier-

ten. Der Einführung in die Geschichte

der Kirchgemeinde durch die Sozialdia-

konin folgte eine Kirchenführung durch

die Sigristin, gekrönt von der Präsentati-

on der Orgel durch den Kirchenmusiker.

Auf diesem Weg konnten die Eltern

Kontakte mit drei «Kirchenleuten»

knüpfen und bekamen gleichzeitig einen

abwechslungsreichen Einblick in ihre

Kirche.

Beim zweiten gemeinsamen Anlass

lernten die Kinder Mose kennen. Sie be-

suchten die Sklaven in Ägypten und er-

lebten deren Befreiung, wobei das Ge-

lobte Land erst noch auf sich warten

31

liess. Gleichzeitig setzten sich auch die

Eltern mit den Mose-Geschichten ausei-

nander und entdeckten die Parallelen zu

ihrem eigenen Unterwegs-Sein als Fami-

lie. Da wird ebenfalls manchmal ge-

murrt, manchmal gefeiert. Da werden

«Gebote» aufgestellt und gebrochen. Die

biblischen Geschichten kamen den El-

tern ganz anders nahe. Eine Teilneh-

merin dazu: «Ich war sehr positiv über-

rascht über diesen Morgen und konnte

viel mitnehmen. So könnte Kirche sogar

mir wieder Spass machen.»

Internationale Vernetzung

Die einzelnen Fachstellen sind gut ver-

netzt mit den parallelen Fachstellen der

Evangelischen Kirche in Deutschland.

Die Inhaberin der Fachstelle Jugend- und

Konfirmationsarbeit war deshalb am ent-

sprechenden Stand des Deutschen Kir-

chentages 2011 in Dresden präsent. Sie

konnte für «JuKi» werben. Ein wichtiges

Thema war die Arbeit mit «Teamern». Sie

entsprechen in der Zürcher Landeskirche

den im Projekt PACE Engagierten.

Tipps von kabel zum Lehreinstieg

kabel – die kirchliche Arbeitsstelle bei

Fragen zur Lehre – hat ihren ökumeni-

schen Ausbau abgerundet. Sie ist nun im

ganzen Kanton an sieben Orten präsent.

Zu den kabel-Angeboten gehören neben

der Beratung auch Informationsveran-

staltungen: Die Jugendlichen im Konfir-

mations- und Firmungsalter erhalten

praktische Tipps zum Lehreinstieg und

lernen die wichtigsten Rechte und Pflich-

ten während der Lehrzeit kennen. Sie

kommen dabei persönlich mit der Fach-

stelle in Kontakt, so dass diese ein Ge-

sicht erhält und sie bei Fragen und

Schwierigkeiten wissen, wo sie Unter-

stützung erhalten können. Wie die Erfah-

rung zeigt, sind die Teilnehmenden an

solchen Einstiegsangeboten sehr interes-

siert. Sie arbeiten motiviert mit. Die

Rückmeldungen sind durchwegs positiv.

Page 32: Jahresbericht 2011

Bildung und Spiritualität / Einblicke

Ethik in der Wirtschaft

Verantwortlich für wirtschaftliches Fehl-

verhalten und Missstände im Bereich der

Wirtschaft sei ein Mangel an Integrität,

lautet eine Diagnose. Mit ihr beschäftigte

sich eine Konferenz in Dublin, an der sich

die Fachstelle Kirche und Wirtschaft mit

einem Vortrag beteiligte. Einen anderen

Schwerpunkt bildeten Fragen der Risiko-

Differenzierung im Versicherungswesen,

ausgelöst durch die Einladung zu einem

Kongress für Fachleute aus der Versiche-

rungswirtschaft.

Ethische Fragen stellen sich nicht nur

im Bereich der Wirtschaft: Zusammen

mit Boldern veranstaltete die Fachstelle

drei Stadtgespräche zu den Themen «Ge-

sundheit. Traum oder Trauma», «Umbrü-

che im arabischen Raum», «Zur Rolle der

Religionen und Zürich. Visionen für eine

Stadt». Neu gibt die Fachstelle einen

Newsletter heraus, der auf einige Reso-

nanz stiess und zu einem Auftritt in der

Sendung «Segni dei Tempi» des Fernse-

hens der italienischen Schweiz führte.

Insgesamt sprachen 25 Auftritte im

wirtschaftlichen und kirchlichen Umfeld

rund 750 Teilnehmende an.

Dem Glück im eigenen Leben nachspüren

Auch im Kanton Zürich beteiligte sich

eine Reihe von Kirchgemeinden an der

interkantonalen Imagekampagne zum

Thema Glück. Sie knüpfte an die bekann-

te Strategie der Glückslose an, die zum

Rubbeln einladen, und brachte dabei die

Verbindung von Glück und Glauben zur

Sprache (vgl. Seite 42).

Glück bleibt jedoch über die Kampag-

ne hinaus ein aktuelles Thema. Wenn

Kirchgemeinden die Menschen dazu ein-

laden, über ihr Leben nachzudenken, also

das zu tun, was man heute als Biogra-

phiearbeit bezeichnet, so kann dies zu ei-

nem gelingenden Leben, also zum eige-

nen Glück, wesentlich beitragen. Das

Anliegen war, das Thema nicht mit dem

Rubbeln des Loses ad acta zu legen, son-

dern Gelegenheit zu bieten, dem Glück

im eigenen Leben und Glauben noch et-

was weiter nachzuspüren. So entstand

eine Kursunterlage mit dem Titel «Ge-

schenktes Glück». Hinzu kam ein Reader

zum Thema Glück mit 200 Vorschlägen.

Beide Publikationen regen dazu an, diese

Fragen in der Erwachsenenbildung auf-

zugreifen.

Beim Theologiekurs wurden ein In-

formationsabend mit 23 Teilnehmenden,

drei Kursschienen mit 63 Teilnehmenden

sowie zwei Kursleitungstagungen mit 20

Leitenden durchgeführt. Bei der Ausbil-

dung in Erwachsenenbildung erreichten

vier Kursangebote 70 Teilnehmende

Hochschulforum: Mehr als nur für den Intellekt

Die Form der Gottesdienste in der Predi-

gerkirche wurde im Herbstsemester in

Zusammenarbeit mit einer Performance-

künstlerin weiterentwickelt. Durch das

enge Ineinander von Musik, Bewegung

und Wort hat sich der Gottesdienst als

eine Gelegenheit etabliert, die mehr als

nur den Intellekt anspricht. Die Hoch-

schulgottesdienste werden jeweils von

40–50 Teilnehmenden besucht.

Die Zahl der Studierenden, die Seel-

sorge und Beratung in Anspruch nehmen,

steigt tendenziell: Ablösung vom Eltern-

haus und Entwicklung eigener Perspekti-

ven, aber auch Umgang mit Krankheit,

Prüfungscoaching und Orientierung in

der Bologna-Situation waren Themen.

Gesellschaftsrelevante Themen wie

mediale Dauerpräsenz und Erreichbarkeit

wurden mit dem Semesterthema «Sende-

pause» aufgegriffen. Fragen nach Inne-

halten, Orientierung und Kraft in

Studium und Alltag wurden in Auseinan-

dersetzung mit dem Thema «Beten» wei-

tergeführt.

Bekenntnis, Milieusensibilität und Sorgen um die Zukunft

Es gibt Jahre, da konzentrieren sich An-

fragen von Kirchgemeinden auf wenige

Themen, so im Berichtsjahr: Das 2009

landesweit lancierte «Projekt Beken-

nen» wurde vielfach abgerufen, zumal

der Schweizerische Evangelische Kir-

chenbund SEK mit einem Fragebogen zu

Rückmeldungen eingeladen hatte. Das

Projekt war von Zürich lanciert worden.

Andere Kirchgemeinden ineressier-

ten sich für das Thema «Milieusensibili-

tät», nachdem sie vernommen hatten, es

sei eine Zürcher Milieustudie in Erarbei-

tung. Das Projekt war von Kirchenrat

und Zürcher Stadtverband auf den Weg

gebracht worden.

Als drittes Thema, das viele Kirchge-meinden bewegte, ist die Zukunft der Kir-che zu nennen, nachdem 2010 eine Auf-tragsstudie des Kirchenbundes publiziert worden war. Die Nachfrage macht insge-samt deutlich, dass die Gemeinden zwar in Sorge sind, in welche Zukunft sie ge-hen werden, aber auch bereit sind, zu-gunsten eines besser erkennbaren Profils und eines besseren Verständnisses der Ge-meindeglieder mutige Schritte zu wagen.

Wirtschaften aus feministischer Sicht

650 Frauen haben am 21. Mai die 5.

Schweizerische Frauensynode besucht

und sich einen Tag lang in Referaten,

Workshops und öffentlichen Aktionen

mit dem Thema Wert-Schöpfung ausein-

andergesetzt. Der Tag bot Gelegenheit,

in Grundlagen der Wirtschaftstheorie

und ihre geschlechtersensible Relektüre

eingeführt zu werden, sich mit feminis-

tisch-ethischen Zugängen zum Themen-

feld zu beschäftigen und in verschie-

denster Art vertiefend dazu eigene

Ressourcen zu aktivieren.

Frauen fragten nach Möglichkeiten

gemeinsamen Handelns, nach Grundla-

gen für einen christlichen Umgang mit

Geld und nach Kriterien für eigene Geld-

anlagen. Die Frauensynode verfolgte das

Ziel, den Themengegenstand samt seiner

Komplexität nachhaltig ins Gespräch zu

bringen und Frauen zu ermutigen, ihre

Verantwortung als Akteurinnen in ver-

32

Page 33: Jahresbericht 2011

Bildung und Spiritualität / Einblicke

schiedenen Bereichen der Wirtschaft

wahrzunehmen. Die Fachstelle Frauen

und Männer arbeitet zurzeit an einem

Werkbuch, das die innovativen Impulse

der Frauensynode für die Erwachsenen-

bildung fruchtbar macht (www.frauensy-

node.ch).

Lebendige Stille in Kappel

Unter den drei Leitmotiven «Atem holen

– Arbeiten – Feiern» wurden das Kurs-

wesen im Kloster Kappel weiterentwi-

ckelt und inhaltliche Verbindungen mit

dem Gesamtprogramm geschaffen. Der

Anteil Gäste, welche das Kloster Kappel

aufgrund kirchlicher Thematik besuch-

ten, stieg gegenüber dem Vorjahr um drei

Prozent an.

Das Kloster Kappel ist ein lebendiges

Haus. Um dem Bedürfnis der nach Ruhe

und Besinnung suchenden Gäste noch

besser zu entsprechen, wurde das Kon-

zept der «KlosterTage» entwickelt. An

rund sechs Wochenenden im Jahr werden

die eher «stillen» Angebote gebündelt.

Der Kreuzgang wird als Ort der Stille ge-

pflegt. An diesen Tagen verzichtet das

Haus auf die Entgegennahme von Reser-

vationen für Hochzeitsfeiern und festli-

che Bankette mit musikalischer Unterhal-

tung. In diesem Rahmen findet neu auch

die «Klosterwoche» statt, welche vom

Freundeskreis des Klosters organisiert

und gemeinsam getragen wird. 2011

33

Belegung Kloster Kappel 2007 2008 2009 2010 2011

ZahlenZimmerauslastung 49 % 55,2 % 59,2 % 58,7 % 58,5%Übernachtungen 14 116 16 207 18 123 18 272 17 906Aufenthaltsdauer (pro Gast und Nacht) 1,86 1,82 1,9 1,81 1.86Bruttoumsatz in Fr. 3 511 193 4 001 435 4 611 949 4 649 005 4 696 520

Herkunft der Gästea) Gruppen

Industrie und Wirtschaft 34 % 38 % 40 % 36 % 38% Non-Profit-Bereich 14 % 15 % 19 % 16 % 16% Theologie und Kirche

(inkl. Programm des Hauses) 19 % 16 % 14 % 15 % 18% Kurse im Kloster Kappel 15 % 11 % 11 % 11 % 9%b) Individualgäste 18 % 20 % 16 % 22 % 19%

stiess dieses Angebot auf ein erfreuliches

Echo.

Die Tagzeitengebete sind das geistli-

che Markenzeichen des Klosters Kappel.

Unter Beizug von Expertinnen und Ex-

perten wurden die Gebete unter den Ge-

sichtspunkten der Theologie, der Spiritu-

alität und der Kommunikation evaluiert.

Die Neugestaltung der Tagzeitengebete

wird ab Ostern 2012 umgesetzt.

Die Idee, mit einer Sommerakademie

für Maturandinnen und Maturanden im

Kloster Kappel die Theologie und das

Pfarramt als attraktive Studien- und Be-

rufsoption jungen Menschen näherzu-

bringen, ist unter den Kirchen des Ausbil-

dungskonkordats auf Zustimmung

gestossen. Die Vorbereitung für eine

Sommerakademie 2013 sind im Gang.

Die Bemühungen, das Kloster Kappel

in den Kirchgemeinden des Oberamts

stärker zu verankern, tragen erste Früch-

te. Unter dem Titel «Evangelische Kirche

im Oberamt» treten das Kloster Kappel

und die Kirchgemeinden Hausen a.A.,

Rifferswil und Kappel a.A. mit einer Bei-

lage in «reformiert» gemeinsam auf. So-

mit ist das Kloster Kappel neu in allen

reformierten Haushaltungen der Region

präsent.

Auch 2011 konnte sich der Hotelbe-

trieb ein weiteres Mal in einem wirt-

schaftlich mehr und mehr volatilen und

sensiblen Seminar- und Bildungsmarkt-

umfeld äusserst erfolgreich behaupten.

Die Entwicklung der betrieblichen

Kennzahlen spiegelt eine solide Kontinu-

ität auf hohem Niveau. Die Steigerung

des Hotel-Brutto-Umsatzes findet bereits

das siebte Jahr in Folge statt. Der Hotel-

betrieb erfreut sich nach wie vor einer sta-

bilen und grossen Nachfrage und begeg-

net den stetig wachsenden Ansprüchen

der Gäste aus allen Bereichen mit zeitge-

mässen und dienstleistungsorientierten

Angeboten (vgl. Tabelle).

Zu den knapp 18 000 verzeichneten

Logiernächten wurden circa 40 000

Mahlzeiten (durchschnittlich 70 Mittag-

und 40 Abendessen) zubereitet und ser-

viert. Darüber hinaus konnte ein Bankett-

umsatz von 320 000 Franken und ein

Klostercafé-Umsatz von mehr als 525 000

Franken erwirtschaftet werden. Der Ge-

samtumsatz schliesst mit 4.7 Mio. Fran-

ken mit einem neuen Rekordergebnis.

Aufgrund dieses positiven Geschäftsjah-

res ist es wiederum möglich, die

Abschreibungen des Umbauprojektes

«Spiritualität und Gastlichkeit» voranzu-

treiben und darüber hinaus mit neuen In-

vestitionen im Bereich Hotelküche und

Zimmerausstattung die Basis für eine er-

folgreiche Zukunft zu schaffen.

Boldern vor ungewisser Zukunft

Seit Jahren konnte der Beherbergungsbe-

reich des Evangelischen Tagungs- und

Studienzentrums Boldern mit seiner

kirchlichen Preisstruk-

tur nicht kostendeckend

geführt werden. Auch

die gute Belegung än-

derte nichts an dieser

Tatsache. Der Versuch,

den Beherbergungsbe-

reich zu verpachten,

scheiterte. Die Vereins-

versammlung vom 28.

Mai 2011 diskutierte

verschiedene Modelle,

die aus der finanziell

schwierigen Lage her-

ausführen könnten, und

fasste den Konsultativ-

Page 34: Jahresbericht 2011

34

Konfirmanden unterwegs in der Nacht, um sich als Teil eines grösseren Ganzen zu erfahren.

Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch zeigte sich an der Frauensynode solidarisch mit deren Anliegen.

Page 35: Jahresbericht 2011

Bildung und Spiritualität / Einblicke

beschluss, einen Förderverein anzustre-

ben. Er sollte durch die Verwertung der

Liegenschaft ein Förderprogramm ins

Leben rufen.

Um die finanziell angespannte Situa-

tion von Boldern zu entlasten, schlug der

Kirchenrat anstelle der Gründung eines

Fördervereins vor, die Bildungsarbeit

von Boldern in die Landeskirche zu inte-

grieren, sofern auch die Kirchensynode

diesen Schritt unterstützen würde. Der

Trägerverein stimmte in einer ausseror-

dentlichen Vereinsversammlung am 10.

Dezember 2011 diesem Vorgehen gross-

mehrheitlich zu, unter dem Vorbehalt,

dass die Marke «Boldern», die «Bol-

derntexte» und der «Boldernbericht» in

seinem alleinigen Besitz bleiben. Der

Verein wird das Hotel unter dem Namen

«Boldern Tagungszentrum» weiterfüh-

ren.

Die ausserordentliche Vereinsver-

sammlung rief auch eine Zukunftskon-

ferenz ins Leben. Sie wird breit abge-

stützt Optionen für die Zukunft von

Boldern erarbeiten und einer erneuten

ausserordentlichen Vereinsversamm-

lung zur Abstimmung vorlegen.

Als selbständiger Verein wird Bol-

dern hauptsächlich von den reformierten

Kirchgemeinden des Kantons Zürich ge-

tragen. Das Zentrum ist in der Über-

gangszeit und während der Erarbeitung

einer neuen Zukunft darauf angewiesen,

dass die Kirchgemeinden ihre Mitglied-

schaft aufrechterhalten.

Reichhaltiges Programm beim Theologischen Verlag Zürich

2011 erschienen bei TVZ, Edition NZN

und Pano Verlag 51 neue Titel. Darunter

befinden sich die zweibändige Edition

der «Zürcher Kirchenordnungen 1520–

1675», die Gedanken und Erinnerungen

von alt Kirchenratspräsident Ruedi Reich

«Ermutigung zum Glauben», 18 Nach-

drucke (darunter der Kommentar

«bibel(plus) – erklärt»), die eine erfreuli-

che Aufmerksamkeit fanden und Interes-

se weckten.

Im Mai 2011 konnten die Unterrichts-

hilfe für das kirchliche Angebot im 5.–7.

Schuljahr (JuKi) «Wir glauben in Viel-

falt» sowie die Begleitmaterialien «Mit

vollem Einsatz» – ein Zwingli-Comic,

«Menschen glauben in Vielfalt» und

«Auf Paulus’ Spuren» vorgelegt werden.

Nachdem die Genossenschaft Verlag der

Zürcher Bibel per 1. Juli 2011 aufgelöst

worden ist, wird die Zürcher Bibel nun

direkt vom TVZ verlegt. Die Zürcher Bi-

bel 2007 selbst, die seit Ende 2011 auch

als App erhältlich ist, erfreut sich nach

wie vor grosser Beliebtheit.

Qualitätslabel für Kurse

2011 wurden – meist beworben durch das

«Kursbuch für Kirchgemeinden» – insge-

samt 145 Kurse durchgeführt. Die Bil-

dungsveranstaltungen wandten sich an

die unterschiedlichen Funktions- und

Aufgabenträger in den Kirchgemeinden

und wurden von 2926 Personen besucht.

Um die Qualität der Veranstaltungen

sicherzustellen und das Angebot weiter-

zuentwickeln, liessen sich die Abteilun-

gen im Hirschengraben 50 im Februar

2011 eduQua-zertifizieren. Eine Folge

davon ist, dass ab 2011 die Teilnehmen-

den von Kursen um eine Rückmeldung

gebeten wurden. Diese Feedbacks wer-

den aufbereitet, und die Verantwortlichen

ziehen daraus Schlussfolgerungen für die

kommende Kursplanung. Zudem wurde

ein kollegiales Coaching eingeführt:

Kursverantwortliche besuchen sich ge-

genseitig in Veranstaltungen, um vonein-

ander zu lernen. Gezielte interne und in-

dividuelle Weiterbildungen erhöhen die

Kompetenzen der Unterrichtenden.

Bibliothek Hirschengraben 50

Die Fachbibliothek h50 richtet sich an

Personen, die im kirchlichen Unterricht

und in der Jugendarbeit tätig sind, sowie

an Seelsorgende und kirchliche Mitar-

beitende aus allen Bereichen.

Die Dienstleistungen der Bibliothek

wurden von rund 2058 Interessierten ge-

nutzt. 5004 Titel wurden von 1286 Benut-

zenden ausgeliehen. Ende 2011 umfasste

der Bestand 20 011 Medien, davon 6400

Notendrucke. In diesem Zeitraum wur-

den 1184 Titel neu erfasst.

Die Bibliothek h50 beteiligte sich mit

zwei Workshops und zwei Büchertischen

am Medientag vom 9. November 2011,

der von den drei kirchlichen Medienstel-

len gemeinsam durchgeführt und von 54

Personen besucht wurde.

Das Projekt zur Ausgestaltung des

künftigen religionspädagogischen Medi-

enzentrums wurde konkretisiert.

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Page 36: Jahresbericht 2011

Freiwilligen-Gottesdienst am 22. Mai 2011 in Zürich Witikon: Auf jeder Karte im Mobile steht der Name einer oder eines Freiwilli-gen der Kirchgemeinde.

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Page 37: Jahresbericht 2011

Gemeindeaufbau und Leitung

de Organisation. Sie plant ihr Handeln und strukturiert es durch Handlungsfelder. Die vier Handlungsfelder bilden das Modell für den «aktiven» Gemeindeaufbau. Sie bezie-hen das konkrete Tun auf Ziele und einen Auftrag. Vision und Mission jedes Handlungsfeldes ergeben einen Massstab. An ihm lassen sich konkretes Han-deln und Organisationsent-wicklung messen und würdi-gen.Kirchenleitung auf allen Ebenen baut «aktiv» die Organisation auf. Und sie lässt «passiv» Formen der Gemeinschaft wachsen. So dient sie dem Gemeindeauf-bau.

Kirche lebt, wie es das Abendmahl symbolisiert, aus der Gemeinschaft. Vielfältige Gruppen und Kontaktnetze leben im Miteinander und im Füreinander. Sie haben eine Botschaft und eine Mission auch für andere. Sie bleiben sich treu, indem sie über sich selber hinausgehen. Sie tragen in sich den Keim zum Wachstum. Gemeindeaufbau bedeutet organisches Wachs-tum dieser Nähe schaffenden Beziehungsnetze in Richtung einer Beteiligungskirche. Das Gleichnis von der selbst wachsenden Saat ist das Modell dieses «passiven» Gemeindeaufbaus.Die Kirche lebt darüber hin-aus als eine sich entwickeln-

Gemeindeaufbau und LeitungKirche wachsen lassen und Kirche bauen. Mit Strategie, offen und wachsam unterwegs sein.

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Page 38: Jahresbericht 2011

38

Gemeindeaufbau und Leitung

Kleiner werden und wachsen!

Die neue Kirchenordnung zeigt die Ge-meinde als etwas Bestehendes und zu-gleich Aufzubauendes: «Gemeinde wird gebaut durch Gottes Geist, wo Menschen im Glauben gestärkt werden, neue Le-benskraft, Orientierung und Hoffnung finden, und ihren Glauben in der Gemein-schaft leben können» (Art. 86). Kirchge-meinden, die sich den Bedürfnissen und Nöten der Menschen öffnen, werden so zu neuen Begegnungsräumen, in denen Beziehungsnetze geknüpft werden, durch die Familien im gegenseitigen Anteilneh-

men ihre alltäglichen Belastungen ge-meinsam und leichter bewältigen können. Dem steht allerdings entgegen, dass die Kirche aufgrund der demografischen Ent-wicklung weiter schrumpfen wird.

Kleiner werden und wachsen. Diese

paradoxe Situation motivierte mehr als

110 Kirchgemeinden, sich an den Kir-

chenpflegetagungen 2011 mit dem The-

ma «Gemeinde bauen» auseinanderzu-

setzen. Über 750 Kirchenpflegemitglieder

und Mitarbeitende beschäftigten sich an

sieben Tagungen mit ihrer Gemeinde und

dem vielfältigen Auftrag der Kirche.

Dass das Evangelium vor allem anderen

eine hoffnungsvolle Botschaft der Ermu-

tigung und der Zuversicht für die Men-

schen ist, wurde in Grundsatzreferaten

vielfältig herausgearbeitet.

Eine umfangreiche Tagungsbroschüre

und humorvoll-tiefsinnige Theaterimpro-

visationen veranschaulichten, dass Mo-

delle und Rezepte für den Gemeindeauf-

bau nur im Plural zu haben sind. Wo

durch Gottes Geist Menschen ihren Glau-

ben in der Gemeinschaft leben und ge-

stalten wollen, entsteht ein buntes Bild.

Werden bewährte Methoden vervielfäl-

tigt, verwandeln sie sich am neuen Ort zu

einem neuen Original.

In acht Workshops zu den vier Hand-

lungsfeldern gab es Impulse zu neuen und

attraktiven Projekten des Gemeindebaus,

deren Transferfähigkeit im gemeinsamen

Austausch ausgelotet wurde. Vorgestellt

wurden «Gottesdienste mit Ausstrah-

lung», die Menschen ansprechen, die kei-

nen Zugang zur traditionellen reformier-

ten Feier finden. Im Workshop

musikalischer Gemeindeaufbau ging es

um Konzerte mit lokalen «Laienmusizie-

renden». Im Workshop zum diakonischen

Gemeindeaufbau konnte man lernen, wie

der aktuelle gesellschaftliche Brennpunkt

Alter genutzt werden kann, um verstärkt

auf die Bedürfnisse der «neuen Alten»

einzugehen. Ein weiterer Workshop gab

Impulse für eine Alltags-Seelsorge, die

dem Einzelnen und seinen Beziehungen

in der Gemeinde gleichermassen Sorge

trägt. In den Workshops des Handlungs-

feldes Gemeindeaufbau und Leitung ver-

tieften sich die Teilnehmenden in das

Knowhow langfristiger Planung und des

Change Managements bzw. in die Umset-

zung von Kommunikationskonzepten,

die eine verstärkte kirchliche Präsenz in

der lokalen Öffentlichkeit bewirken.

In vielen Kirchgemeinden war im An-

schluss an die Tagungen eine eigentliche

Aufbruchstimmung in Sachen Gemein-

deentwicklung zu beobachten. 65 Kirch-

gemeinden führten weiterführende An-

lässe durch, z.B. in Form von

Kirchenpflege- oder Gemeindekonvents-

Retraiten, oder haben längerfristige Pro-

jekte im Bereich Familie oder Alter in die

Wege geleitet. Sie nahmen dafür 1500

Beratungsstunden durch die Gesamt-

kirchlichen Dienste in Anspruch.

Die Beschäftigung mit dem Aufbau

der Gemeinde rückt ein weiteres, in der

reformierten Kirche lange wenig beachte-

tes Thema neu ins Blickfeld: die Sprach-

fähigkeit des Glaubens. Die Legislatur-

ziele des Kirchenrates 2008–2012

beschreiben Gemeindeaufbau und Ver-

kündigung des Evangeliums als einander

zugehörig. Im Anschluss an die Kirchen-

pflegetagungen entstanden mehrere Ge-

sprächsinitiativen mit dem Anliegen, ei-

gene Erfahrungen in einer authentischen

Sprache kommunizieren zu können.

Mit einer Beauftragung die ideelle Verbundenheit stärken

2011 fanden erstmals Feiern zur Beauf-tragung statt, nachdem der Kirchenrat im November 2010 die Regelung zur Beauf-tragung und Einsetzung gemäss Kirchen-ordnung beschlossen hatte. Am 18. Mai 2011 wurden 62 Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker sowie 61 Sozialdia-koninnen und Sozialdiakone im Gross-münster vom Kirchenrat feierlich beauf-tragt. Am 7. Juli fand eine ebensolche Feier für 44 Katechetinnen statt.

Die Kirchenordnung legt Wert darauf, dass neben dem Pfarrdienst auch die so-genannten Dienste, das sind Kirchge-meindeangestellte im Bereich Kirchen-musik, Diakonie und Katechetik, als zentrale Berufe zur Erfüllung des Auf-trags einer Kirchgemeinde gelten. Mit der Feier zur Beauftragung führt die Kirchen-ordnung für sie neu eine liturgische Feier ein, vergleichbar mit der Ordination der Pfarrpersonen. In den Kirchgemeinden im Kanton Zürich sind weit über 800 Per-sonen in diesen drei Diensten angestellt.

Der Kirchenrat stärkt mit dieser Feier im Grossmünster einerseits die Anerken-nung dieser Berufe in der Landeskirche und andererseits die landeskirchliche

Die Beauftragungsfeier soll das innere Engagement der Mitarbeitenden in ihrer Aufgabe sichtbar machen.

Page 39: Jahresbericht 2011

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Gemeindeaufbau und Leitung

Identifikation der Mitarbeitenden. Er si-chert ihnen seine Unterstützung bei ihrer Arbeit zu. Die Beauftragten bejahen an der Feier, ihre Aufgaben in der Kirchge-meinde im Sinne des Evangeliums auszu-üben. Zu dieser ideellen Verbundenheit kommt neu dazu, dass die Rechte und Pflichten der Dienste in allen Zürcher Ge-meinden durch die neue Personalverord-nung der Landeskirche geregelt sind.

Gemäss Artikel 134 der Kirchenord-nung legt der Kirchenrat für Kirchen-musikerinnen und Kirchenmusiker, Sozi-aldiakoninnen und Sozialdiakone, Kate-chetinnen und Katecheten die relevanten Ausbildungsvoraussetzungen für die Zu-lassung zu einer Beauftragung fest, damit beauftragte Personen in der Praxis ihren Berufsauftrag qualifiziert erfüllen kön-nen. Für die Behörden in den Gemeinden bringt dies eine Klärung bei der Einstel-lung geeigneter Personen und sie erhalten mögliche Richtlinien zur Personalent-wicklung von Angestellten.

Die Ausbildung von Katechetinnen und Katecheten wird von der Landeskir-che seit längerer Zeit selbst angeboten. In der Sozialdiakonie orientierte sich der Kirchenrat an Vorgaben der Deutsch-schweizerischen Diakonatskonferenz. Als besonders schwierig erwies es sich, die Voraussetzungen zur Zulassung von Kir-chenmusikerinnen und Kirchmusikern sowie Chorleiterinnen und Chorleitern zu definieren. Die Ausbildungen an den Hochschulen sind erst in den letzten Jah-ren entwickelt worden.

Ein wesentlicher Faktor ist und bleibt bei jeder angestellten Person die innere Haltung und das Engagement für den Ge-meindebau. Die Feier der Beauftragung soll dieses innere Engagement sichtbar machen.

Das neue Personalrecht schafft Klarheit und gilt für alle

Seit dem 1. Januar 2012 verfügt die Lan-deskirche über ein eigenes Personalrecht, das für alle gilt – für Pfarrerinnen und

Pfarrer, für die Angestellten in den Kirch-gemeinden und in den Gesamtkirchlichen Diensten. Die Rechtsgrundlage für dieses Anliegen wurde in der neuen Kirchenord-nung geschaffen, die am 1. Januar 2010 in Kraft trat.

In der Folge erliessen die Kirchensyn-ode im Mai 2010 eine Personalverord-nung und der Kirchenrat im Juni 2011 die Ausführungsbestimmungen in Gestalt ei-ner Vollzugsverordnung. Die Besonder-heiten des Pfarramts – insbesondere Zu-lassung zum Pfarramt, Pfarrwahl, Stellenteilung, Zuweisung von Zusatz-diensten, Aus- und Weiterbildung – wer-den ergänzend dazu in einer weiteren Vollzugsverordnung geregelt werden.

Diese neuen Personalerlasse sind ein wichtiges Arbeitsinstrument sowohl für die kirchlichen Behörden und Organe in ihrer Arbeitgeberfunktion als auch für Pfarrerinnen, Pfarrer und Angestellte, die im Dienst einer Kirchgemeinde, eines Kirchgemeindeverbands oder der Landes-kirche stehen. Sie schaffen gesetzliche Klarheit und einen rechtlichen Rahmen, der Wesen und Auftrag der Landeskirche entspricht. Zugleich halten sie bewusst Gestaltungsraum offen nach dem Grund-satz «So viel Freiheit wie möglich, so vie-le Normen wie nötig».

Das landeskirchliche Personalrecht orientiert sich am kantonalen Personal-recht, soweit sich dieses im Blick auf die kirchlichen Verhältnisse als geeignet er-weist und hinreichende Handlungsfreiheit gewährleistet. Es übernimmt Bestimmun-gen des privaten Arbeitsrechts dort, wo sie sich als zweckmässiger erweisen. Die Arbeitsverhältnisse werden durch Verfü-gung begründet. Die Dienstjahre in einer Kirchgemeinde, in einem Kirchgemein-deverband oder in den Gesamtkirchlichen Diensten werden zur Berechnung des ef-fektiven Dienstalters zusammengerech-net. Der Ferienanspruch beträgt bis zum 60. Altersjahr fünf, danach sechs Wochen. Ab dem zweiten Dienstjahr beträgt die gegenseitige Kündigungsfrist drei Mona-te. Alle Mitarbeitenden sind einer Kran-kentaggeldversicherung angeschlossen.

Die Landeskirche verfügt über ein ei-genes Lohnsystem mit 19 Lohnklassen und einen vom Kirchenrat festgelegten Einreihungsplan. Dieser verbindliche Rahmen ermöglicht in Kirchgemeinden und Gesamtkirche für vergleichbare An-forderungen eine entsprechende Entlöh-nung, auch wenn ein gewisser Ermessens-spielraum offengehalten werden soll. Diese Vereinheitlichung und das Schaffen vergleichbarer Standards fördern Rechts-sicherheit, Rechtsgleichheit und Transpa-renz und bilden eine wichtige Grundlage für die Personalentwicklung.

Die Überführung von den bisherigen, recht unterschiedlichen Situationen ins neue System ist mit erheblichem Auf-wand verbunden, der in Kirchgemeinden und Kirchgemeindeverbänden überwie-gend von bereits stark ausgelasteten Be-hördenmitgliedern erbracht werden muss. Unterstützt wird diese Arbeit durch ver-schiedene Anlässe – rund 200 Behörden-mitglieder nahmen 2011 an vier regiona-len Einführungsveranstaltungen ins neue Personalrecht teil, weitere 80 an Work-shops, die ins neue Lohnsystem einführ-ten. Für Kirchgemeinden, welche die ein-jährige Übergangsfrist beanspruchen, wurden im Frühjahr 2012 weitere Work-shops angeboten.

Page 40: Jahresbericht 2011

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Verkündigung und Gottesdienst

Die Beauftragungsfeier symbolisiert die Unterstützung und Anerkennung durch die Landeskirche.

«Kirchenglücksspiel» in Illnau-Effretikon: Mit Rubbel-losen die Projekte der Kirchgemeinde bekannt machen.

Page 41: Jahresbericht 2011

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41

Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

In der Folge wurde eine veränderte Auf-

gabenverteilung unter den Mitarbeiten-

den initiiert, welche bei kommenden Per-

sonalwechseln realisiert werden wird.

■ Welche Angebote weitergeführt wer-

den sollen, welche verändert werden müs-

sen und worauf verzichtet werden kann,

beschäftigte auch in Winterthur Matten-

bach. Wichtig war dabei das Anliegen,

sich weiterhin Spielraum für Impulsset-

zungen zu bewahren.

■ In der Kirchgemeinde Schöfflisdorf-

Oberweningen-Schleinikon setzten sich

Kirchenpflege und Pfarramt vertieft mit

den gemeinsamen Leitgedanken ihrer Ar-

beit auseinander. Zusätzlich wurden ver-

schiedene Möglichkeiten der Begegnung

mit den neuzugezogenen Gemeindeglie-

dern erarbeitet – ein Thema, das ange-

sichts der grossen Mobilität der Men-

schen an Bedeutung gewinnt.

Im Schaffen oder Erneuern von Bezü-

gen zwischen den verschiedenen Ange-

boten und Gruppen innerhalb der Kirch-

gemeinde wurde bei allen diesen

Bemühungen viel Entwicklungspotential

entdeckt. Auffällig war auch, dass die

vielfältigen kantonalen Angebote im Be-

reich der Diakonie den Mitgliedern der

Kirchgemeinden oft nur schlecht zugäng-

lich gemacht wurden.

Pfarrbildung im Übergang

Im Bereich der Aus- und Weiterbildung

der Pfarrerinnen und Pfarrer (a+w) wur-

den 2011 Weiterbildungsangebote für 611

Teilnehmende aus der Deutschschweiz

mit insgesamt 4600 Kurstagen durchge-

führt (in Kooperation mit den Weiterbil-

dungsstellen in Bern und Neuenburg

wurden im Berichtsjahr 1075 Pfarrperso-

nen mit 6540 Kurstagen erreicht). In der

Ausbildung befanden sich 78 Personen

(zwei Jahrgänge Ekklesiologisch-prakti-

sches Semester EPS während des Theolo-

giestudiums und zwei Jahrgänge Lernvi-

kariat danach).

Gleichzeitig fanden konzeptionelle

Arbeiten zu einer Neuausrichtung der

Bildungstätigkeit statt. Auf struktureller

Ebene gilt es die Zusammenarbeit mit an-

deren Weiterbildungsstellen auf rechtlich

verbindlichere Grundlagen zu stellen. In-

haltlich lief das Projekt «Gesamtcurricu-

lum Ausbildung» an, das einen inhaltli-

chen Bogen spannen will vom

Theologiestudium über die praktische

Ausbildung im Lernvikariat und im EPS,

bis hin zur Weiterbildung in den ersten

Amtsjahren und zur Weiterbildung. Aus-

serdem wurden verschiedene Prozesse

und Abläufe im Ausbildungskonkordat

(ein Zusammenschluss von 18 Kantonal-

kirchen) neu definiert und geklärt.

Inhaltliche Schwerpunkte für weitere

Jahre kamen in den Blick. Daraus zwei

Beispiele:

■ Eine Studienreise mit dem Lernvika-

riatskurs nach England ergab einen Kon-

takt zwischen der Zürcher Kirche und ei-

ner anglikanischen Bewegung unter dem

Namen «fresh expressions of church».

Der Aufbruch hat eine inhaltliche Nähe

zur Sinus-Milieu-Studie, die in der glei-

chen Zeit in Zürich vorgestellt wurde.

Beide Impulse werden in die Aus- und

Weiterbildung der Pfarrerinnen und Pfar-

rer einfliessen.

■ Zunehmend formulieren Kantonal-

kirchen das Bedürfnis, die Personalent-

wicklung der Pfarrschaft in den Blick zu

nehmen. a+w reagiert darauf und formu-

liert derzeit ein Konzept für Bildungsin-

novation und -entwicklung. Ziel ist, nebst

den herkömmlichen Angeboten in der

Weiterbildung auch massgeschneiderte

Produkte für einen kantonalen Bildungs-

bedarf zu entwickeln.

Freiwilligenjahr im Fokus

Das Europäische Freiwilligenjahr 2011

war für viele Kirchgemeinden Anlass,

sich vertieft diesem Thema zu widmen.

Zahllose Artikel wurden veröffentlicht,

um Freiwilligen zu danken und Wert-

schätzung auszudrücken. Zur Veranke-

rung von Freiwilligenarbeit wurden in

Kirchgemeinden Retraiten und Gottes-

dienste durchgeführt sowie Referate ge-

halten. Auch initiative Projekte waren

Einblicke

Für eine Kultur der Zusammenarbeit

Im Bereich Zusammenarbeit sind es die

drei Felder Personalentwicklung, Gottes-

dienstentwicklung und Pflege der Team-

kultur, deren Verbindung, Vernetzung

und Fortführung zurzeit miteinander in

den Blick genommen wird. Die Pflege

der Kultur der Zusammenarbeit zwischen

Pfarramt und Präsidium der Kirchenpfle-

ge, der Bezirkskirchenpflege und den

Mitarbeitenden in der Kirchgemeinde

wurde an vielen Schulungsanlässen zum

Thema gemacht. Sie wurde gleich stark

gewichtet wie die Ansprüche an Interak-

tions- und Gestaltungsqualität von Got-

tesdiensten in den Gemeinden.

Das eine bedingt das andere: Die ge-

pflegte Kultur der Zusammenarbeit be-

reitet den Boden für ein fruchtbares Ge-

meindeleben, das wiederum in der

Ausstrahlung des Gottesdienstes erkenn-

bar wird. Diese Verbindungen zu vertie-

fen und sie durch Ressourcennutzung so-

wie «Kollegiales Lernen» mit

nachweisbarer Kompetenzerweiterung

zu versehen, bleibt auch künftig eine zen-

trale Aufgabe der Personalentwicklung.

Kirchgemeinden mit weitem Horizont

Im Nachgang zu den Kirchenpflegeta-

gungen 2011 nahmen verschiedene

Kirchgemeinden an Retraiten Fragen der

Gemeindeentwicklung auf:

■ Die Kirchenpflege Wallisellen setzte

sich mit längerfristigen Zielsetzungen

auseinander. Nachdem sie eine eigene

Sicht erarbeitet hatte, konkretisierte sie

diese unter Einbezug des Gemeindekon-

vents.

■ In Unterengstringen beschäftigten

sich Behörde und Gemeindekonvent mit

Ressourceneinsatz und Verzichtsplanung.

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Page 42: Jahresbericht 2011

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Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

dabei wie etwa der «Marktplatz», den

die Kirchgemeinde Zürich Fluntern mit

Organisationen aus dem Quartier umge-

setzt hat.

Auf jede bezahlte Stunde kommt in Zürcher Kirchgemeinden schätzungswei-se eine freiwillig und unentgeltlich geleis-tete. Freiwilligenarbeit ergänzt bezahlte Arbeit und bietet Menschen die Gelegen-heit, sich gemäss ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen in einer Kirchgemeinde zu engagieren. Der Freiwilligenarbeit kommt eine hohe Bedeutung für das Ge-meindeleben zu, indem sie den Gemein-dealltag mitgestaltet.

Die Fachstelle Freiwilligenarbeit hat beraten, Material bereitgestellt, Referate übernommen und Anlässe mitgetragen. Kantonal und national hat sie in Steue-rungsgremien bei der Planung und Durch-führung des Freiwilligenjahres mitge-wirkt. Zudem hat sie den Flyer «Ihre Talente sind gefragt» entworfen, den Kirchgemeinden für die Anwerbung von Freiwilligen nutzen können.

Kirchgemeindeverwaltungen optimieren

17 Kirchenpflegen und eine Reihe von

Sekretariatsangestellten wurden bei der

Überarbeitung von Stellenkonzepten in

Kirchgemeindesekretariaten beraten.

Ziel war, die Behörden in den administra-

tiven Aufgaben besser zu entlasten. Für

Angestellte von Kirchgemeindesekretari-

aten wurden vier Bezirkstreffen durchge-

führt, um neue Arbeitstechniken und

-hilfen vorzustellen. Zwei Kirchgemein-

den, die neu ein gemeinsames Sekretariat

führen wollen, wurden beim Aufbau und

der Organisation unterstützt. Mit der Ein-

richtung eines Stellvertretungspools

konnten Kirchenpflegen Stellvertre-

tungspersonen für ihr Kirchgemeinde-

sekretariat finden. Für die Umsetzung

stehen eine Checkliste und Formulare zur

Verfügung.

Die jährlich stattfindende Einfüh-rungsveranstaltung «Die Zürcher Landes-kirche als Ihre neue Arbeitgeberin» war

auch 2011 sehr gefragt. Insgesamt nah-men 75 Personen, die neu in Zürcher Kirchgemeinden beruflich tätig sind, am Anlass teil.

Für mehr reformierte Sichtbarkeit

Seit April 2011 verfügt die Landeskirche

über ein neues Erscheinungsbild (Corpo-

rate Design). Gemäss Kirchenordnung ist

es auch für die Kirchgemeinden verbind-

lich. Diese haben fünf Jahre Zeit, es um-

zusetzen. Hauptkriterien bei der Ent-

wicklung waren eine hohe Praktikabilität

und eine zeitgemässe Ästhetik. Zudem

sollte der Absender «Kirche» deutlich

und selbstbewusst zum Ausdruck ge-

bracht werden.

Die Landeskirche verfügt seit 1992

über ein einheitliches Erscheinungsbild.

Es wurde auch den Kirchgemeinden zur

Verfügung gestellt bzw. zur Übernahme

empfohlen. Rund 100 der 180 Gemeinden

haben in diesen 20 Jahren davon Ge-

brauch gemacht. Hinter der stärkeren

Verbindlichkeit des neuen Erscheinungs-

bildes steht die Überzeugung, dass das

Sichtbarmachen der Zusammengehörig-

keit eine Chance ist, die in der heutigen,

unübersichtlichen Welt nicht mehr ausge-

lassen werden sollte. Die Weisung zur

Kirchenordnung hält deshalb fest: «Die

Kirchgemeinden sollen als Teil der Lan-

deskirche erkennbar sein.»

Im Zentrum des neuen Erscheinungs-

bildes steht eine modular aufgebaute

Wortmarke, die auf den ersten Blick das

Gemeinsame kenntlich macht («refor-

mierte Kirche»), aber auch die Integrati-

on des Gemeindenamens ermöglicht. So

erkennen die Mitglieder, dass die refor-

mierte Kirche an ihrem jeweiligen Ort

präsent ist. Von der Verwendung eines

zusätzlichen Logos oder Wappens wird

abgeraten, aber es ist grundsätzlich mög-

lich.

Zu Diskussionen Anlass gegeben hat

der Verzicht auf die Bezeichnung «evan-

gelisch» in der Wortmarke. Dieser Ent-

scheid bedeutet jedoch keine Namensän-

derung, sondern bloss eine Verknappung

im «plakativen Auftritt». Schon die 2005

eingeführte zweite Wortmarke basierte

auf diesem Stilmittel. Selbstverständlich

ist und bleibt die Landeskirche in erster

Linie eine evangelische Kirche und erst

in zweiter Linie eine reformierte. Trotz-

dem steht in der Öffentlichkeit die Be-

zeichnung «reformiert» im Vordergrund.

Anders als in Deutschland gibt es in der

Schweiz keine «Evangelischen», sondern

«Reformierte». Die Änderung der Wort-

marke ist deshalb nicht Programm, son-

dern eine Konzession an die Umgangs-

sprache im Sinne der Erkennbarkeit.

Angebote spielerisch bekannt machen

Im Herbst 2011 veranstaltete die Landes-

kirche zusammen mit den Kirchen Aar-

gau, Bern und Solothurn eine Öffentlich-

keitskampagne, die zum Ziel hatte,

kirchendistanzierten Mitgliedern die An-

gebote der Kirchgemeinden auf spieleri-

sche Weise nahezubringen. Im Zentrum

standen rund 600 000 verteilte Lose, de-

ren freigerubbelter Code auf einer Inter-

netseite eingegeben werden konnte. Wer

Glück hatte, konnte den Gewinn von 50

Franken einem Projekt einer teilnehmen-

den Kirchgemeinde zukommen lassen.

Auch die, die nicht gewannen, wurden

auf der Internetseite an die Kirchgemein-

deprojekte herangeführt, und es wurde

ihnen für ihre Treue zur Kirche und die

jährliche Entrichtung der Kirchensteuer

gedankt.

Insgesamt wurden 136 000 Codes ein-

gegeben und gesamthaft rund 32 000

Franken an Gewinnen verteilt. Die Kam-

pagne wurde in den teilnehmenden

Kirchgemeinen mit lokalen Aktionen und

Veranstaltungen zum Thema Glück be-

gleitet.

Vorbereitung des Tätigkeits-programms

Das Kirchengesetz verpflichtet die kanto-

nalen kirchlichen Körperschaften, jeweils

für die Dauer von sechs Jahren zuhanden

42

Page 43: Jahresbericht 2011

Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

43

Gemeindeaufbau und Leitung / Einblicke

des Kantons ein Tätigkeitsprogramm zu

erstellen. Es bildet die Grundlage und ist

die Voraussetzung für die Gewährung

der Beiträge des Kantons an jene Leistun-

gen der Kirche, die für die gesamte Ge-

sellschaft von Bedeutung sind. Im Vor-

dergrund stehen dabei die Tätigkeiten

und Angebote in den Bereichen Bildung,

Soziales und Kultur. Das Programm ist

erstmals für die Beitragsperiode 2014–

2019 einzureichen.

2011 wurden in Zusammenarbeit mit

der Direktion der Justiz und des Innern

sowie der Katholischen Kirche die

Grundlagen geklärt. Neben formalen As-

pekten ging es dabei insbesondere um

folgende Aspekte: Klärung der Tiefe bzw.

des Detaillierungsgrades, Abgrenzung

der kultischen und nicht-kultischen Tä-

tigkeiten, Problematik des Wirkungs-

nachweises.

Legislaturziele alt und neu

2012 endet eine Legislaturzielphase und

gleichzeitig beginnt eine neue. Im Be-

richtsjahr wurden deshalb sowohl die Le-

gislaturziele 2008–2012 ausgewertet wie

auch die Legislaturziele 2012–2016 vor-

bereitet.

Die Bilanzierung der Legislaturziele

2008–2012 ergibt, dass ein erfreulich

grosser Teil der Ziele vollständig erreicht

wurde. Dazu gehören beispielsweise die

Umsetzung von Teiletappen des Religi-

onspädagogischen Gesamtkonzepts, die

Verbreitung der Zürcher Bibel inklusive

Begleitmaterialien, das Spitalseelsorge-

konzept, das Begleiten des Freiwilligen-

jahrs 2011, die Finanzverordnung oder

ein neues Erscheinungsbild für die Lan-

deskirche.

Ein Teil der Ziele wurde teilweise er-

reicht, so v.a. im Handlungsfeld Verkün-

digung und Gottesdienst. Naheliegend

war, solche Restanzen in die neuen Legis-

laturziele 2012–2016 zu überführen, die

unter dem Titel «Freiheit ergreifen –

Hoffnung erfahren» stehen. Besondere

Akzente darin sind: Förderung einer

Kultur des Feierns, Profilierung in der

Zivilgesellschaft auf der Basis des Diako-

niekonzepts, die Errichtung einer Stadt-

akademie und das Arbeiten mit

Lebensstil-Milieus.

Leitungskonvent

Der Konvent der Abteilungsleiter der Ge-

samtkirchlichen Dienste und neu auch

der theologischen Leitung des Klosters

Kappel steht unter der Leitung des Kir-

chenratsschreibers. Er dient unter ande-

rem dazu, die abteilungsübergreifenden

Aufgaben und Projekte zu koordinieren

oder zuhanden des Kirchenrates Ent-

scheidungsgrundlagen zu entwickeln.

Der Konvent hat eine wichtige Control-

lingfunktion.

Wichtige Themen waren die Bilanz

über die Zielerreichung der Legislaturzie-

le 2008–2012 sowie die Grundlagenarbeit

für die Ziele der Legislatur 2012–2016

(vgl. oben). Zum ersten Mal galt es zu-

dem, Grundlagen zu erarbeiten für das

Tätigkeitsprogramm des Kirchenrates

zuhanden des Kantons (vgl. oben und

Editorial)

Die neue Ressortverteilung im Kir-

chenrat führte zu Anpassungsarbeiten

bezüglich Abteilungsstruktur. Gegen-

stand des Gesprächs waren auch folgende

Themen: Umsetzung des neuen Personal-

rechts, die Bilanz über die Berichte aus

den Bezirkskirchenpflegen 2007–2011,

die sogenannte Sinus-Studie (Lebenswel-

ten der Zürcher Reformierten), die Her-

ausforderungen durch die Social Media,

das Diakoniekonzept, die Paarberatung

im Kanton Zürich, ein Grundlagenpapier

zum reformierten Gottesdienst, die Koor-

dination des Kurswesens, die Kirchen-

pflegetagungen und die Umsetzung des

neuen Erscheinungsbildes der Landeskir-

che.

43

Page 44: Jahresbericht 2011
Page 45: Jahresbericht 2011

Kirchliche BehördenKirchliche Behörden

Kirchliche Behörden

■ Kirchensynode: Wahlen, Geschäfte, Vorstösse (S. 46)

■ Rekurskommission (S. 48)

■ Bezirkskirchenpflegen (S. 48)

■ Kirchenrat (S. 48)

■ Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK (S. 50)

45

Page 46: Jahresbericht 2011

46

Kirchliche Behörden

Kirchensynode: Wahlen, Geschäfte, Vorstösse

ErneuerungswahlenAm 15. Mai 2011 fanden die Erneue-rungswahlen der 120 Mitglieder der Kir-chensynode (zuzüglich der drei Vertreter der Kirchgemeinschaften) für die Amts-dauer 2011–2015 statt. Es konnten alle Sitze im ersten Wahlgang besetzt werden. Im Synodalwahlkreis IV lehnte ein Ge-wählter die Wahl ab. Der zweite Wahl-gang fand am 11. März 2012 statt.

Konstituierung der KirchensynodeAm 20. September 2011 konstituierte sich die Kirchensynode neu. Im Amt bestätigt wurden Peter Würmli, Dürnten, als Präsi-dent der Kirchensynode und Peter Bret-scher, Winterthur Töss, als 2. Sekretär. Neuer 1. Sekretär ist Andri Florin, Kilch-berg, in der Nachfolge der zurückgetrete-nen Elisabeth Rysler. Neu besetzt wurden mit Kurt Stäheli, Marthalen, das Amt des 1. Vizepräsidenten und mit Martin Fi-scher, Hinwil, das Amt des 2. Vizepräsi-denten. Zusammen mit den vier von ihren Fraktionen gewählten Fraktionsvorsitzen-den Willi Honegger, Bauma, Evangelisch-kirchliche Fraktion, Matthias Reuter, Re-ligiös-soziale Fraktion, Kurt Stäheli, Liberale Fraktion, und Wilma Willi, Syn-odalverein, bilden sie das Büro der Kir-chensynode. Als Stimmenzähler wurden gewählt: Fritz Stüssi, Oetwil a.d.Limmat, Cornelia Paravicini, Volketswil, Gerold Gassmann, Winterthur Mattenbach, und Alfred Vogel, Marthalen, sowie als Er-satzstimmenzähler Dominic Schelling, Zürich Friesenberg, und Martin Zimmer-mann, Winterthur Veltheim.

Zusammensetzung der neugewählten Kirchensynode23 Mitglieder der 123 Mitglieder umfas-senden Kirchensynode wurden neu in das Parlament gewählt. Von den Gewählten stehen 43 Mitglieder in einem Arbeitsver-hältnis zur Landeskirche oder zu einer

Kirchgemeinde. Weitere mindestens 27 Mitglieder üben ein kirchliches Behör-denamt auf der Bezirks- oder Kirchge-meindeebene aus (Bezirkskirchenpflege, Kirchenpflege, Rechnungsprüfungskom-mission). Von den 123 Synodalen sind 43 (35%) Frauen und 80 (65%) Männer.

TodesfälleAm 27. April 2011 verstarb der 1. Vize-präsident der Kirchensynode, Rico Wohl-wend, Kloten, und am 25. November 2011 Liliane Wehrli, Zollikon, Vertreterin der französischsprachigen Kirchgemein-schaft.

Rücktritte■ Amtsdauer 2007–2011: Alex Nuss-baumer, Uster■ Amtsdauer 2011–2015: Fritz Oesch, Wermatswil, Erika Egger, Zürich Seebach

SitzungenDie Kirchensynode versammelte sich zu sechs Sitzungen, je am Dienstag, 15. März, 14. Juni, 28. Juni, 20. September, 22. November und 6. Dezember 2011.

Wahlen in der Kirchensynode■ Michel Müller, Thalwil, als Kirchen-ratspräsident, anstelle des zurückgetrete-nen Ruedi Reich für den Rest der Amts-dauer 2007–2011■ Pfr. Theddy Probst, Wildberg, als Sy-nodalpredigerFür die Amtsdauer 2011–2015: ■ die Mitglieder des Büros der Kirchen-synode (vgl. vorstehend unter Konstituie-rung der Kirchensynode)■ der Kirchenratspräsident und die Mit-glieder des Kirchenrates (siehe Seite 49)■ als Mitglieder der Rekurskommissi-on: Ernst Danner, Zürich, Kristiana Ep-penberger, Bülach, Jochen Reichert, Uh-wiesen, Regula Spichiger, Zürich, Dr. Rolf Steiner, Winterthur, Dr. Markus Zingg, Zürich■ als Mitglieder der Geschäftsprüfungs-kommission: Hans Peter Bachmann, Hau-sen a.A. (Präsident), Roland Diethelm, Zürich Aussersihl, Marianne Jucker-Stü-

ber, Pfaffhausen, Bruno Kleeb, Bauma, Hans Peter Murbach, Zürich Neumünster, Roland Peter, Winterthur Stadt, Rudolf Wöhrle, Zürich Albisrieden■ als Mitglieder der Finanzkommission: Markus Bürgin, Rorbas (Präsident), Erika Compagno, Zürich Friesenberg, Hannes Hinnen, Regensberg, Henrich Kisker, Zü-rich, Lukas Maurer, Rüti, Peter Schlegel, Dielsdorf, Jan Smit, Bonstetten■ als Delegierte in der Abgeordneten-versammlung des Schweizerischen Evan-gelischen Kirchenbundes: Michel Müller, Thalwil, Thomas Plaz, Winterthur, Daniel Reuter, Zürich, Thomas Grossenbacher, Zürich Fluntern, Annelies Hegnauer, Zü-rich Schwamendingen, Felix Känzig, Thalwil, Wilma Willi, Windlach■ als stellvertretende Delegierte in der Abgeordnetenversammlung des Schwei-zerischen Evangelischen Kirchenbundes: Anne Marie Kupferschmid, Zürich Wol-lishofen, Theo Meier, Adliswil■ als Vertreterinnen und Vertreter der Kirchensynode im Trägerverein refor-miert.zürich: Andreas Feurer, Opfikon, Martin Fischer, Hinwil, Heinz Forrer, Er-lenbach, Annelies Hegnauer, Zürich Schwammendingen, Peter Schmid, Bä-retswil, Brigitte Wachsmuth, Zürich Wie-dikon

GeschäfteDie Kirchensynode behandelte folgende Sachgeschäfte:■ Antrag des Büros der Kirchensynode betreffend Verfahren für die Wahl der Mitglieder des Kirchenrates■ Antrag und Bericht des Büros der Kir-chensynode betreffend Geschäftsordnung der Kirchensynode■ Antwort des Kirchenrates betreffend Interpellation «Unterstützen von kirchli-chen Aufgaben bzw. deren Finanzierung durch privatrechtliche Einrichtungen»■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Teilrevision des Entschädi-gungsreglements■ Jahresbericht 2010 des Kirchenrates und der Landeskirchlichen Rekurskom-mission

Page 47: Jahresbericht 2011

47

Kirchliche Behörden

■ Jahresrechnung 2010 der Zentralkasse und der Fonds der Evangelisch-reformier-ten Landeskirche■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Kloster Kappel – Kreditab-rechnung Projekt «Spiritualität und Gast-lichkeit»■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Kloster Kappel – Ersatz der Hotelküche■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Vision Kirche 2019 (Postulat Nr. 416 von Matthias Rüsch, Elgg, und Mitunterzeichnenden)■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Prioritätenkatalog (Motion Nr. 417 der Geschäftsprüfungskommission und der Rechnungsprüfungskommission)■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Männerarbeit (Postulat Nr. 418 von Gerold Gassmann, Winterthur Mat-tenbach)■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Erneuerungswahlen der Kir-chensynode für die Amtsdauer 2011–2015■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Kredit für die Mietkosten des Rathauses in Zürich■ Rahmenkredit 2012–2016 für die Er-gänzungspfarrstellen■ Unterstützungsbeiträge an die evange-lischen Schulen■ Umbuchung nicht mehr benötigter Rückstellungen zugunsten einer Rück-stellung «Personalentwicklung»■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Voranschlag der Zentralkasse für das Jahr 2012■ Beitragssatz an die Zentralkasse für das Jahr 2012■ Finanzausgleich 2012■ Kenntnisnahme von der Nachführung des Finanzplans■ Antrag und Bericht des Büros und der Kirchensynode betreffend Bestellung ei-ner nichtständigen Kommission «Kirche 2019»

Ausserdem beantwortete der Kirchenrat in den Fragestunden vom 15. März, 14.

Juni, 28. Juni, 22. November und 6. De-zember 2011 Fragen zu folgenden Themen:■ Neuer Internetauftritt und neues lan-deskirchliches Erscheinungsbild■ Stellenwert des Palmsonntags in der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich■ Situation und Zukunft von Boldern und zum Stand der Überlegungen in Sa-chen Stadtakademie■ Krise von mission 21■ Rituale in der Predigerkirche■ Neues Leitbild von Brot für alle■ Das christliche Zeugnis in einer mul-tireligiösen Welt■ Mitgliederzeitung reformiert.zürich

Parlamentarische VorstösseEs wurden überwiesen bzw. entgegenge-nommen:■ Postulat von Rosmarie Egli, Dürnten, und Mitunterzeichenden betreffend «Kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosig-keit»■ Postulat von Jürg Wichser, Sitzberg, betreffend «Zürcher Orgelsymposium 2011»■ Postulat von Roland Peter, Winterthur Stadt, und Mitunterzeichnenden betref-fend «Grüner Güggel» Nicht überwiesene Vorstösse:■ Motion von Roland Diethelm, Matthi-as Rüsch und Huldrych Thomann betref-fend «Schaffung einer Strukturkommissi-on und Planung von strukturellen Massnahmen»■ Postulat von Myrta Ruf, Zürich Oerli-kon, und Mitunterzeichnenden betreffend Verkündigung und Unterricht in Mosche-en und Koranschulen (Rückzug)

Übersicht über die Überweisungen der Kirchensynode an den Kirchenrat§ 60 Absatz 1 der Geschäftsordnung der Kirchensynode:«Die hängigen Motionen und Postulate werden im Anhang des Jahresberichtes des Kirchenrates aufgeführt mit einem Vermerk über den Stand des Geschäfts.»■ Nr. 419 – 20. Juni 2010 (Postulat Kurt

Stäheli, Marthalen, und Mitunterzeich-nende)Der Kirchenrat wird eingeladen, in einem Bericht darzulegen, wie die übergemeind-liche Zusammenarbeit gezielt gefördert werden kann. Eine sinnvolle Zusammen-arbeit von Kirchgemeinden verhindert den Druck auf allfällige Fusionen, ermöglicht die bessere Nutzung der Ressourcen in allen kirchlichen Handlungsfeldern und schafft so für die Gesamtkirche dringend nötige Einsparungsmöglichkeiten. Die ge-zielte Förderung der übergemeindlichen Zusammenarbeit ist damit ein dringendes Anliegen für die nächsten Jahre.Der Bericht soll sich insbesondere mit folgenden Fragen auseinandersetzen:– Sieht auch der Kirchenrat Vorteile in der Erhaltung der bestehenden Strukturen unserer Landeskirche? Wie stellt sich der Kirchenrat im Grundsatz zur Frage von Fusionen von Kleingemeinden? Dies ge-rade mit Blick auf die nächsten Jahre, die aus finanzieller Sicht für die Landes-kirche und ihre Kirchgemeinden von ge-ringeren Einnahmen und damit von Spar-massnahmen geprägt sein werden.– Wie und zu welchem Zeitpunkt ge-denkt der Kirchenrat den Auftrag von Art. 174 Abs. 2 der Kirchenordnung (KO) um-zusetzen, wonach er Richtlinien zur För-derung der übergemeindlichen Zusam-menarbeit zu erlassen hat?– Sieht der Kirchenrat ausser den Emp-fehlungen gestützt auf Art. 174 Abs. 2 KO weitere Möglichkeiten zur Förderung der übergemeindlichen Zusammenarbeit?– Ist der Kirchenrat allenfalls bereit, die gezielte Förderung der übergemeindli-chen Zusammenarbeit in die Legislatur-ziele 2012–2016 aufzunehmen? – Sieht der Kirchenrat Möglichkeiten, dabei die Bezirkskirchenpflegen in diese Prozesse einzubeziehen?Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2012. Die Beantwortung ist in Bearbeitung.

■ Nr. 2011-003 – 6. Dezember 2011 (Postulat Rosmarie Egli, Dürnten, und Mitunterzeichnende)

Page 48: Jahresbericht 2011

48

Kirchenrat

Anlässe und BegegnungenDer Kirchenrat delegierte jeweils ein Mit-glied, und ab 1. Mai 2011 insbesondere seinen Präsidenten, an zahlreiche Anlässe in Kirchgemeinden: Jubiläen, Verabschie-dungen, Predigten. So feierte Kirchen-ratspräsident Michel Müller mit der Kirchgemeinde Maur das 500-Jahre-Jubi-läum der Kirche. Er wies darauf hin, dass kurz vor der Reformation zahlreiche Kir-chen in der Zürcher Landschaft neu er-baut worden sind. Ursprünglich als katho-lische Kirchen geweiht, gerieten sie kurz nach Einweihung in die Bewegung der Reformation.

Der neue Kircheratspräsident nahm gerne Einladungen in Pfarr- und Diako-natskapitel oder auch an Bezirkskirchen-pflegetagen an, um sich vorzustellen.

Verschiedene internationale Kongresse tagten in Zürich, die den Kirchenrat um ein Grusswort und um Unterstützung ge-beten haben. Am Weltrat der YWCA trafen sich Frauen aus vielen Ländern und setz-ten sich für den Wert der Arbeit von Frau-en und von Freiwilligen ein. Es war für den Kirchenratspräsidenten eine besonde-re Ehre, im Fraumünster unter so vielen Frauen aus hundert Ländern ein Gruss-wort im Rahmen eines festlich-farbigen Gottesdienstes zu halten.

Am Orgelkongress betonte der Kir-chenratspräsident die Wichtigkeit der Zu-sammenarbeit aller Akteure im Gottes-dienst. Er nahm eine Resolution zur Förderung der Orgelmusik entgegen. Der Theologiekongress hatte sich das sowohl typischste als auch anspruchsvollste The-ma der Theologie vorgenommen. Zum Thema «Gott» meinte der Kirchenratsprä-sident, dass es zwar natürlicherweise The-ma der Theologie wäre, dabei aber im Blick zu behalten sei, dass Gott für viele Menschen und religiöse Gemeinschaften vor allem ein zentral existenzielles Thema sei. Der Arbeitskreis für Religionspäda-gogik nahm unter anderem anerkennend Kenntnis von der grossen religionspäda-

Der Kirchenrat wird eingeladen zu prü-fen, welche Massnahmen nötig sind, da-mit weniger Ratsuchende bei der «Kirch-lichen Fachstelle bei Arbeitslosigkeit» abgewiesen werden müssen und wie das bestehende kirchliche Netzwerk vermehrt in die Beratung und Betreuung dieser Menschen einbezogen werden kann.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende Dezember 2013. Die Beantwortung wur-de noch nicht an die Hand genommen.

■ Nr. 2011-005 – 6. Dezember 2011 (Postulat Jürg Wichser, Sitzberg)Der Kirchenrat wird eingeladen, die Re-solution des Orgelsymposiums zu prüfen und vor allem die darin enthaltenen An-stösse auf ihre Umsetzung in die Praxis hin zu überdenken und der Kirchensyno-de Bericht zu erstatten, welche Konse-quenzen er für die Förderung der Sache der Orgel, insbesondere des Organisten-nachwuchses und der Wahrnehmung in- und ausserhalb der Kirche sieht.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende Dezember 2013. Die Beantwortung wur-de noch nicht an die Hand genommen.

■ Nr. 2011-007 – 6. Dezember 2011 (Postulat Roland Peter, Winterthur Stadt, und Mitunterzeichnende)Der Kirchenrat wird eingeladen zu über-prüfen, wie gross der Mehrwert einer Ein-führung des Umweltmanagement-Sys-tems «Grüner Güggel» für die Landeskirche ist.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende Dezember 2013. Die Beantwortung wur-de noch nicht an die Hand genommen.

Rekurskommission

Präsident: Dr. Markus ZinggAus dem Vorjahr war keine Pendenz zu übernehmen. Gegen Ende des Berichts-jahres ging ein Rekurs ein, der noch pen-dent ist. Dabei handelt es sich um den ersten Rekurs seit dem Ende der vorletz-ten Amtsdauer.

Bezirkskirchenpflegen

Die neue Amtsdauer der Bezirkskirchen-pflegen begann 2011. Per 1. Juli 2011 übernahmen die Bezirkskirchenpflegen zum grössten Teil auch die Aufsichts- und Rechtssprechungsfunktionen über die Kirchgemeinden, die bis anhin vom Staat bzw. den Bezirksräten wahrgenommen worden waren. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Kirchgemeindeorganisation, Wahlen und Abstimmungen sowie Perso-nalrecht. Im Rahmen der neuen Auf-sichts- und Visitationsverordnung, die der Kirchenrat Anfang 2011 beschlossen und auf Mitte Jahr in Kraft gesetzt hat, wur-den nicht nur diese neuen Aufgaben inte-griert, sondern auch die Visitations- und Aufsichtsaufgaben in kirchlichen Belan-gen neu ausgerichtet: Diese Aufgaben fo-kussieren insgesamt mehr die Führungs-aufgaben und -funktionen in einer Kirchgemeinde und weniger den Besuch und Rückmeldungen zu einzelnen Veran-staltungen. Mit dieser Schwerpunktverla-gerung wird den neuen Akzenten der Kir-chenordnung bezüglich Führung und Leitung in der Kirchgemeinde Rechnung getragen.

Die Frage im Vorfeld, ob auch ange-sichts des erweiterten und anspruchsvol-len Aufgabenkatalogs die Laienbehörde Bezirkskirchenpflege weiterhin personell gut besetzt werden kann, konnte nach den Gesamterneuerungswahlen im Frühjahr 2011 eindeutig positiv beantwortet wer-den: Die Aufwertung steigerte zugleich die Attraktivität der Bezirkskirchenpfle-gen, was wiederum das Interesse an der Mitarbeit weckte. Das erstmalig erarbei-tete Handbuch «Aufsicht und Visitation» mit praktischen Instrumenten zur Unter-stützung der vielfältigen Aufgaben der Bezirkskirchenpflegen findet guten An-klang. Es diente als Grundlage der Einführung und Schulung der Bezirkskir-chenpflegen an zwei Tagungen, die der Kirchenrat in der zweiten Hälfte 2011 durchführte.

Kirchliche Behörden

Page 49: Jahresbericht 2011

49

Glaube ist öffentlich

Kann Religion öffentlich unterstützt werden? Steht eine Konfession, ein Glaube, eine Kirche nicht unter dem generellen Verdacht, bloss Interessen zu vertreten und deshalb nicht für die Allgemeinheit da zu sein? Ist Glaube nicht Privatsache und soll deshalb im Privaten gelebt und auch privat finan-ziert werden?

Für das Verständnis der Landeskir-che als Volkskirche sind das funda-mentale Anfragen, die in herkömmli-cher kulturkämpferischer Manier oder auch durch einen neuen aggressiven Atheismus vorgetragen werden. Das Missverständnis besteht darin, dass das, was sich zu widersprechen scheint, eben gerade zueinander gehört. Ein Glaube will das gesamte Leben eines Menschen beeinflussen, und hat trotz seiner individuellen Herkunft jeweils öffentliche Auswirkungen. Glaube kann nicht im bloss Privaten bleiben, sondern ist von sich aus zugleich kri-tisch als auch solidarisch gegenüber allen öffentlichen Ideologien.

Es liegt in der Natur eines Glau-bens, dass er auf öffentlichen Wider-stand stösst. Zugleich gehört es zu ei-nem lebendigen demokratischen Staat, dass verschiedene Interessen und Vor-stellungen, wie das Leben und die Ge-sellschaft zu gestalten sind, miteinan-der eine Debatte führen, um zu demokratischen Ergebnissen zu kom-men. Warum sollten alleine Kapitalis-mus oder Sozialismus oder Liberalisie-rung und Globalisierung die Gesellschaft prägen und nicht auch Religion? In diesem Sinn will sich die evangelisch-reformierte Kirche von ih-rer biblisch-reformatorischen Herkunft her im Sinne des prophetischen Wäch-teramtes in die gesellschaftliche De-batte einbringen. Sie tut das im Be-wusstsein eines fairen und toleranten innerkirchlichen wie demokratischen Diskurses.

Michel Müller

Erneuerungswahl des Kirchenrates

Am 20. September 2011 wählte die Kirchensynode Fritz Oesch und Bern-hard Egg neu in den Kirchenrat. Mi-chel Müller, der am 15. März 2011 zum Kirchenratspräsidenten gewählt worden war, und die weiteren Mitglie-der des Kirchenrates wurden im Amt bestätigt: Irene Gysel, Andrea Marco Bianca, Daniel Reuter sowie Thomas Plaz. Der neugewählte Kirchenrat kon-stituierte sich am 5. Oktober 2011.

gogischen Arbeit der Zürcher Kirche. Mit einem festlich-fröhlichen Konzert feierte Brot für alle sein 50jähriges Jubiläum in der Kirche St. Peter. Der Kirchenratsprä-sident betonte, dass die Zürcher Kirche von Anfang an hinter dem Werk gestan-den sei und weiterhin dazu stehen werde.

Mit Dankbarkeit nahm alt Kirchenrats-präsident Ruedi Reich am 15. Mai zusam-men mit einer grossen Gemeinde Ab-schied von seinem Amt, das er während mehr als 17 Jahren in der Zürcher Kirche innegehabt hatte. Ende Jahr durfte der Kirchenrat ein Büchlein herausgeben, das persönliche Erinnerungen von Ruedi Reich enthält.

Am 20. September wurde die neu ge-wählte Kirchensynode mit einem Gottes-dienst im Grossmünster eröffnet. Am 6. November schliesslich stellte sich der neugewählte Kirchenrat im Grossmünster anlässlich des Amtsantritts vor und bat die versammelte Gemeinde um Fürbitte und Unterstützung.

Beziehungen zum Staat und zu Religi-onsgemeinschaftenRegelmässig werden Beziehungen zu al-len anerkannten Religionsgemeinschaften gepflegt, nebst der Römisch-katholischen Kirche also zu den Christkatholiken, zur Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ICZ und zur Jüdischen Liberalen Ge-meinde Or Chadasch. Diese fünf Ge-meinschaften, so unterschiedlich sie in

ihrer Grösse und Tradition sind, stehen für eine öffentlich gelebte und verantwor-tete Religion. Staat und Gesellschaft ha-ben ein Interesse daran, dass Glaube und Religion nicht nur im Privaten stattfinden, sondern sich auf ihre Organisationsform und ihre Relevanz für die Gesellschaft be-fragen lassen.

Zur Eröffnung der neuen Legislatur von Kantons- und Regierungsrat des Kantons Zürich feierten die anerkannten Religionsgemeinschaften im Grossmüns-ter einen Gottesdienst. Die Bach-Kantate «Herz und Mund und Tat und Leben» be-gleitete die Gemeinde durch die Feier. Sie erinnerte an die ganzheitliche Verantwor-tung und ermutigte zum persönlichen Einsatz für die Allgemeinheit. Zum ersten Mal präsentierten die öffentlich-rechtli-chen Kirchen ihre Jahresberichte im Kan-tonsrat unter dem neuen Kirchengesetz. Die Berichte wurden einstimmig (bei Ent-haltungen) genehmigt.

In den Gesprächen am Interreligiösen Runden Tisch werden Herausforderungen mit weiteren Religionsgemeinschaften of-fen angesprochen. Das Gespräch führt zu gegenseitiger Verständigung. Deshalb hat der Interreligiöse Runde Tisch in seinem Neujahrsbrief auch betont, dass sich vie-lerorts das Miteinander im Alltag völlig unproblematisch gestalte.

Nach wie vor arbeitet die Landeskir-che in mehreren wichtigen Projekten hauptsächlich mit der Römisch-katholi-schen Kirche zusammen. Dabei gestaltet sich das Verhältnis trotz gelegentlicher Irritationen vertrauensvoll auf einer durch langjährige Praxis und Beziehungspflege bewährten Grundlage. Die landeskirchli-che Ökumene baut auf den in den Ge-meinden und in Familien selbstverständ-lich gelebten ökumenischen Beziehungen auf. Sie geschieht auf Augenhöhe im Be-wusstsein, dass die beiden grossen Kir-chen rund zwei Drittel der Zürcher Bevöl-kerung repräsentieren und darum eine besondere Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und dem Staat tragen.

Innerhalb der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton Zürich

Kirchliche Behörden

Page 50: Jahresbericht 2011

50

Ethische Fragen zur OrganspendeEine weitere Interpellation reichte der Zürcher Kirchenrat zum Thema Organ-spende ein. Äusserer Anlass war die Än-derung des Transplantationsgesetzes. Der Kirchenrat wollte u.a. wissen, «unter wel-chen Umständen man hirntote und nicht urteilsfähige Personen zu Organspendern erklären können soll und wie sicherge-stellt werden kann, dass medizinische Entscheide auf der Intensivstation ent-sprechend der Einstellung und zum Wohl der betreffenden Person getroffen wer-den». Weiter fragte der Kirchenrat, wie «die Bereitschaft, Organe freiwillig zu spenden, gefördert werden kann» und welche Auswirkungen die ethischen Fra-gen rund um die Organentnahme auf die Abschieds- und Sterbekultur haben.

In der Antwort des Rates SEK wies Rita Famos-Pfander u.a. darauf hin, dass dem wachsenden Bedarf nach Spenderor-ganen eine zunehmende Organknappheit gegenüberstünde, was zu Normkonflikten zwischen einem würdevollen Sterbepro-zess und einem sachgerechten Umgang mit lebensrettenden Organen führe. Es sei nicht alles theologisch-ethisch verant-wortbar, was medizinisch machbar sei.

Beziehungen zu den Bundesbehörden Weiter überwies die Abgeordnetenver-sammlung ein Postulat von Kirchenrat Daniel Reuter, das den Rat SEK einlädt, «zu prüfen, wie die direkten Beziehungen des SEK zu den Bundesbehörden, insbe-sondere zum Bundesrat sowie zu den Di-rektionen und Vizedirektionen der Bun-desämter, weiter verbessert werden könnte».

Jeanne Pestalozzi neue Präsidentin von Brot für alleAn der Abgeordnetenversammlung vom 8. und 9. November 2011 in Bern wurde die frühere Vizepräsidentin des Zürcher Kirchenrates Jeanne Pestalozzi-Racine als Präsidentin des Stiftungsrates von Brot für alle für die Amtsdauer 2012–2015 gewählt.

pflegt die Landeskirche die Beziehungen zu protestantischen Freikirchen und or-thodoxen Kirchen. Auch werden persönli-che Kontakte zu modernen Freikirchen aufgenommen. Mit den Migrationskir-chen wird ein regelmässiger Austausch gepflegt. Mehr und mehr differenziert sich das Christentum in verschiedenste Kirchen und Bewegungen aus. Es wird darauf ankommen, dass man auf der Basis des Christusglaubens immer wieder zu ei-nem gemeinsamen Zeugnis findet, um sich nicht beliebig aufzusplittern. Die Landeskirche als grösste der christlichen Kirchen im Kanton Zürich hat darin und zugleich durch ihren ständigen Rückbe-zug auf Gottes Wort eine besondere Auf-gabe.

Ein verfolgter Glaube?Zwar gibt es keine wirklich gesicherten Statistiken über die Verfolgung von Chris-ten auf der ganzen Welt. Und doch schre-cken Presseberichte und persönliche Er-fahrungsberichte die Kirchen auch hierzulande auf. Deshalb hat der Kirchen-rat seine Beziehungen direkt oder via Schweizerischen Evangelischen Kirchen-bund und befreundete Kirchen zu teilwei-se sehr alten christlichen Kirchen in kriti-schen Gebieten ausgebaut. Er durfte Delegationen der Kopten und der assyri-schen Christen empfangen und ihnen sei-ne konkrete und geistliche Solidarität aus-drücken.

Der Mut und die Ausdauer, den eige-nen Glauben, der seit Jahrtausenden exis-tiert, unter schwierigsten Bedingungen zu leben, beeindrucken den Kirchenrat. Gleichzeitig ist er über Beispiele von Un-terdrückung durch Ausgrenzung und Ge-walt sowie teilweise ungenügenden rechtsstaatlichen Schutz auch erschüttert. Diese Kirchen bedürfen der geschwister-lichen Solidarität untereinander und mit den Kirchen in Zürich und der Schweiz. Zwar darf diese Solidarität nicht zu einem Instrument werden, das sich gegen andere Religionen wendet. Trotz Sorge um Miss-verständnisse darf aber nicht geschwie-gen werden (siehe auch Seite 16).

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK

Reformationsjubiläum 2019An der Abgeordnetenversammlung vom 19. bis 21. Juni in Lausanne reichte Kir-chenratspräsident Michel Müller eine In-terpellation mit verschiedenen Fragen zum Reformationsjubiläum 2019 ein. Ins-besondere wollte der Interpellant wissen, welche Schlussfolgerungen der SEK aus dem Calvin-Jubiläum 2009 und aus dem Bekenntnisprojekt für das Reformations-projekt zieht, welche Möglichkeiten der Rat sieht, «um das für 2019 in der Schweiz anstehende Jubiläum für die Zukunft des öffentlichen und des kirchlichen Lebens zu gestalten», und ob diesbezüglich Mög-lichkeiten der Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD bestehen. Ergänzend gab Kirchen-raspräsident Müller zu bedenken, dass es vor 500 Jahren nicht einfach um die Gründung einer reformierten Kirche ging.

In seiner Antwort unterstrich der Präsi-dent des Rates SEK, Gottfried Locher, die Bedeutung des Reformationsjubiläums für die Schweizer Kirchen. Er erklärte, dass der Rat bereit sei, die Verantwortung für ein gesamtschweizerisches Konzept zu übernehmen und dies auch in seine Le-gislaturziele aufgenommen habe. Eine solche Koordination sei inbesondere auf-grund der gestaffelten Reformationsdaten in der Schweiz nötig.

Als Schlüssel für ein erfolgreiches Be-gehen des Jubiläums nannte Locher die Bereitschaft, nicht nur zu feiern, sondern das Werk der Reformatoren auch «kri-tisch zu beleuchten und auf die Relevanz für heutiges Glauben und Handeln zu be-fragen, eine zu grosse Selbstbezogenheit auf die eigene Kirche oder das eigene Land zu vermeiden und ein Gemein-schaftserlebnis über Grenzen hinweg zu ermöglichen».

Kirchliche Behörden

Page 51: Jahresbericht 2011

Statistische Angaben

Evangelisch-reformierte Wohnbevölkerung

Rückgang der evangelisch-reformierten Wohn bevölkerung: 2008: 1756

2009: 3860

2010: 3816

2011: 5617

Der Mitgliederrückgang geht zu knapp 3/4 auf

Austritte und zu 1/4 auf demographische Verän-

derungen (Wanderverluste, Todesfälle) zurück.

Konfessionelle Zusammensetzung imKanton Zürich per 31. Dezember 2011:

Evangelisch-reformiert 33,62 %

Römisch-katholisch 28,00 %

Christkatholisch 0,13 %

Andere Konfessionen / Religionen 38,25 %

und Konfessionslose

Damit gehören 61,75 % der Wohnbevölkerung

des Kantons Zürich einer der drei öffentlich-

rechtlich anerkannten Kirchen an.

1) 2011: provisorische Zahlen gemäss Angaben des Statistischen Amtes des Kantons Zürich

Bezirk 31. 12. 2010 31. 12. 20111 Affoltern 19 180 19 154

Andelfingen 17 007 16 828

Bülach 45 877 45 251

Dielsdorf 29 066 28 767

Dietikon 21 432 21 191

Hinwil 35 802 35 526

Horgen 39 828 39 397

Meilen 39 085 38 593

Pfäffikon 25 471 25 312

Uster 42 715 42 062

Winterthur 63 088 62 868

Zürich 94 419 92 364

Kanton Zürich 472 970 467 353

Austritte und Eintritte Austritte Eintritte

Austritte zu (bzw. Übertritte aus) anderen Konfessionen bzw. religiösen Gemeinschaften:

Anglikanische Kirche 0 0

Evangelisch-lutherische Gemeinde 0 48

Evangelisch-methodistische Kirche 0 8

Freikirchen 5 16

Griechisch-orthodoxe Kirche 0 0

Israelitische Cultusgemeinde 0 0

Neuapostolische Gemeinde 0 3

Römisch-katholische Kirche 8 234

Andere Religionen 2 1

Konfessionslosigkeit 2 186

Aus anderen Gründen:

Weltanschauung 2 0

Finanzen 9 0

Politik 7 0

Keine Beziehung zur Kirche 37 1

Keine Begründung haben angegeben 3 992 58

Auswanderung / Einwanderung 2 0

Total 2011 4 066 555Total 2010 4 938 627

Statistische Angaben Mitgliedschaft 2011

51

Page 52: Jahresbericht 2011

1) inkl. 3 Lernende

Kirchliche Handlungen 2011Taufen, Segnungen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen

Anteil Frauen und Männer in Ämtern und Diensten (Stand 1. März 2012)

Bezirk:Affoltern 148 0 148 8 0 8 192 32 11 4 1 154

Andelfingen 139 0 139 2 0 2 186 58 17 1 0 180

Bülach 271 1 272 2 0 2 393 65 25 7 0 424

Dielsdorf 212 2 214 2 0 2 292 75 17 9 0 245

Dietikon 114 3 117 0 0 0 120 24 11 1 0 242

Hinwil 230 1 231 2 0 2 327 62 17 1 0 371

Horgen 280 0 280 1 0 1 336 90 47 7 0 516

Meilen 254 6 260 1 0 1 337 86 41 6 0 508

Pfäffikon 218 1 219 6 0 6 291 84 40 3 0 205

Uster 298 0 298 0 0 0 338 71 44 1 0 400

Winterthur 393 3 396 8 0 8 501 106 37 14 0 674

Zürich 428 13 441 5 0 5 324 123 50 11 1 1‘339

2011 2985 30 3015 37 0 37 3637 876 357 65 2 52582010 3088 18 3106 29 0 29 3628 926 432 37 3 5352

Frauen Männer Total

Total % Total % 100 %

Pfarramt

Pfarrerinnen und Pfarrer

GemeindepfarramtPfarramt in Institutionen

13047

3655

23638

6445

36685

DekanatDekane / DekaninnenDekanat Vize

04

031

129

10069

1212

DiakonieSozial-Diakonin-nen und Sozial-Diakone

152 63 91 37 243

Kirchliche Behörden

Kirchensynode 43 36 78 64 121

Kirchenrat 1 14 6 86 7

Bezirkskirchen-pflegen

PräsidienMitglieder

331

2537

952

7563

1283

KirchenpflegenPräsidienMitglieder

70715

3957

111538

6143

1811253

Gesamtkirch-liche Dienste

AbteilungsleitungMitarbeitende

0111

066

557

10034

5168 1

Taufen Segnungen BestattungenTrauungen

Kind

er

Kind

er

Tota

l

Erw

achs

ene

Erw

achs

ene

Inte

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f.

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Paar

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Tota

l

Tota

l

Tota

l

Inte

rrel

.

Konfirmationen

Statistische Angaben

52

Page 53: Jahresbericht 2011

Aufstellung nach Bezirken (179 Kirchgemeinden)Zürich 33 46 13,8 0,3

Eglise évangélique réformée zurichoise de lange française 1 0,7 1,3 –

Chiesa Evangelica di Lingua Italiana 1 0,6 0,4 –

Dietikon 7 11 2,1 0,2

Affoltern 13 13,1 1 –

Horgen 12 20 3,3 2,74

Meilen 11 17 4 5,1

Hinwil 11 16,8 3,3 –

Uster 10 18 4,3 0,6

Pfäffikon 12 14,7 1,5 –

Winterthur 24 34,2 6 –

Iglesia Evangélica Hispana 1 0,6 0,15 –

Andelfingen 15 13,2 1,5 –

Bülach 13 21,8 3,6 0,3

Dielsdorf 15 16,3 1,8 –

Total 179 244,7 1) 48,05 2) 8,97 3)

1) = 250 ordentliche Pfarrstellen (229 zu 100 %, 7 zu 80 %, 10 zu 70 %, 4 zu 60 %)2) = 78 Ergänzungspfarrstellen (11 zu 100 %, 17 zu 80 %, 5 zu 70 %, 4 zu 60 %, 27 zu 50 %, 1 zu 40 %, 11 zu 30 %, 1 zu 20 %, 1 zu 15 %)3) = 20 gemeindeeigene Pfarrstellen (3 zu 100 %, 6 zu 50 %, 1 zu 40 %, 1 zu 36,67 %, 5 zu 30 %, 3 zu 20 %, 1 zu 10 %)

Gem

eind

en

Orde

ntlic

hePf

arrs

telle

n

Ergä

nzun

gs-

pfar

rste

llen

Pfarrschaft Gemeindepfarrstellen und zeitlich be-fristete Pfarrstellen (Stand 31. 12. 2011) Ge

mei

ndee

igen

e Pf

arrs

telle

n

Aufstellung nach Funktionen Kirchenrat Gesamtbehörde 2.80 1.7 % 1 7

Präsidialressort (Gottesdienst/Musik, Kommunikation, a+w Pfarrschaft) 15.41 9.5 % 6 20

Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben 1) 15.80 9.7 % 12 18

Finanzen, Zentrale Dienste 2) 12.45 7.7 % 6 18

Gemeindeentwicklung 13.50 8.3 % 3 20

Katechetik 15.03 9.2 % 5 38

Bildung 10.10 6.2 % 3 14

Diakonie 6.00 3.7 % 0 9

Seelsorge 3) 71.62 44.0% 7 124

Total 162.71 100.0 % 43 268 personenbereinigt: 265

Gesamtkirchliche Dienste Stellen und Mitarbeitende inkl. Sonderpfarrämter und Erwerbslosenarbeit

(Stand 1. März 2012)Stellen Anteil

an StellenAnzahl

VollzeitpensenAnzahl

Mitarbeitende

1) inkl. 3 Lernende à 100 %2) inkl. Theologie im Kloster Kappel3) inkl. Kantonale Pfarrämter in Institutionen

Statistische Angaben

53

Page 54: Jahresbericht 2011

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Bilanz der Zentralkasse per 31. Dezember 2011

Position Berichtsjahr Vorjahr Abweichung Kasse 52‘289 43‘680 8‘609

Postcheck 947‘091 1’155’352 -208‘261

Banken 15‘110‘536 7’691’920 7‘418‘615

Flüssige Mittel 16‘109‘916 8’890’953 7‘218‘963 Vorschüsse 217‘557 9’602 207‘955

Kontokorrente 0 438’470 -438’470

Restanzen Zentralkassenbeitrag 205‘926 263‘800 -57‘874

Übrige Debitoren 916‘014 1’927’409 -1‘011‘395

Festgelder 0 0 0

Übrige Guthaben 39‘035 45’285 -6‘250

Guthaben 1‘378‘532 2’684’565 -1‘306‘034 Wertschriften 6‘947‘365 7’202’842 -228‘477

Darlehen 460‘550 514’610 -54’060

Vorräte 144‘685 141’113 3‘572

Anlagen 7‘579‘600 7’858’565 -278‘966 Transitorische Aktiven 927‘382 965’512 -38‘130

Finanzvermögen 25‘995‘429 20’399’596 5‘595‘833

Hochbauten 3‘833‘334 4’121’115 -287‘781

Mobilien 183‘889 267’889 -84‘000

Sachgüter 4‘017‘223 4’389’004 -371‘781 Gemischtwirtschaftliche Unternehmungen 6 6 0

Darlehen und Beteiligungen 6 6 0 Private Institutionen 1 1 0

Investitionsbeiträge 1 1 0 Übrige aktivierte Ausgaben 2 2 0

Verwaltungsvermögen 4‘017‘232 4’389’013 -3‘71‘781

Aktiven 30‘012‘661 24’788’609 5‘224‘052 Kreditoren -3‘002‘083 -2’368’839 -633‘244

Durchlaufende Beiträge -873‘732 -597’440 -276‘292

Kontokorrente -241‘778 -838’772 596‘993

Laufende Verpflichtungen -4‘117‘593 -3’805’051 -312‘542 Langfristige Darlehen 0 0 0

Langfristige Schulden 0 0 0 Eigene Anstalten und Einrichtungen -2‘027‘231 -731’655 -1‘295‘576

Sparkassen -94‘944 -115’051 20’107

Verpflichtungen für Sonderrechnung -2‘122‘175 -846’706 -1’275‘468 Rückstellungen der laufenden Rechnung -6‘672‘259 7’633’472 961‘213

Rückstellungen der Investitionsrechnung -340’771 -340’771 0

Rückstellungen -7’013‘030 -7’974’243 961‘213 Transitorische Passiven -473‘592 -532’841 59‘250

Fremdkapital -13’726‘389 -13’158’841 -567‘548 Quellensteuern -123‘780 -142’044 18‘264

Übrige Verrechnungskonten -471‘269 -493’247 21‘978

Verrechnungen -595‘049 -635’291 40‘241Eigenkapital -10‘994‘476 -16’845’884 5‘851‘408

Jahresergebnis -4‘696‘746 5’851’408 -10‘548‘154

Passiven -30‘012‘661 -24’788’609 -5‘224‘052

Die ausführliche Jahresrechnung mit Kommentaren kann eingesehen werden unter: www.zh.ref.ch

54

Page 55: Jahresbericht 2011

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Erfolgsrechnung 2011 der Zentralkasse

Rechnung 2011 Budget 2011 Abweichung Abweichung Rechnung 2010 absolut in % Beiträge der Kirchgemeinden -59‘894‘493 -59‘894‘000 -493 0 -51‘439‘755

Staatsbeiträge -34‘545‘000 -34‘545‘000 0 0 -37‘895‘000

Erlöse und Rückerstattungen -12’635‘623 -11‘873‘300 -762‘323 6 -13‘211‘320

Total Ertrag -107‘075‘116 -106‘321‘300 -762‘816 1 -102‘546‘075 Personalaufwand 83‘459‘273 86‘713‘100 -3‘253‘827 -4 85‘437‘156

Sachaufwand 8‘141‘665 8‘957‘900 -816‘235 -9 7’536‘471

Abschreibungen 787‘960 755‘800 32‘160 4 890‘456

Beiträge 10‘337‘491 11‘147‘500 -810‘009 -7 14‘911‘042

Total Aufwand 102‘726‘389 107‘574‘300 -4‘847‘911 -5 108‘775‘125 Interne Verrechnungen – Aufwand 120‘263‘306 122‘300‘600 -2‘037‘294 -2 123‘163‘353

Interne Verrechnungen – Ertrag -120‘263‘306 -122‘300‘600 2‘037‘294 -2 -123‘163‘353

Betriebsergebnis -4‘348‘727 1‘262‘000 -5‘610‘727 -445 6‘229‘050 Vermögenserträge -426‘067 -477‘000 50‘933 -11 -457‘735

Passivzinsen / a. o. Erfolg 221‘986 121‘100 100‘886 83 348‘786

Nicht realisierter Wertschriftenerfolg 207‘886 0 207‘886 0 -147‘063

Ordentliches Ergebnis -4‘344‘922 906‘100 -5‘251‘022 -590 5‘973‘038 Bildung /Auflösung von Rückstellungen -351‘824 -313‘500 -38‘324 12 -121‘630

Aufwand- (+) / Ertragsüberschuss (-) -4‘696‘746 592‘600 -5‘289‘346 -893 5‘851‘408

55

Page 56: Jahresbericht 2011

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Kollektenerträge 2011Vom Kirchenrat angeordnete Kollekten und Sammlungen

Kollekte 2010 2011 + /- %Menschenrechte 47’502 52’171 9.8

Jugendkollekte 98’118 100’528 2.5

Zwinglifonds 85’353 85’018 -0.4

Evangelische Schulen 44’631 51’039 14.4

Pfingstkollekte 71’725 77’108 7.5

Reformationskollekte 65’399 71’388 9.2

Bibelkollekte 53’767 51’845 -3.6

Kirche weltweit 49’366 42’406 -14.1

Fonds für Frauenarbeit 39’415 22’634 -42.6

Total 555’276 554’137 -0.2

Bettagskollekte 291’800 253’741 -13

Total ohne Werke 847’076 807’878 -4.6

Brot für alle 3’201’907 2‘936’271 -8.3

mission 21 2’188’159 2‘357’099 7.7

HEKS 8’625’887 6‘435’800 -25.4

Total Werke 14‘015’953 11‘729’170 -16.3

Gesamttotal 14’863’029 12‘537’048 -15.6

Der Kirchenrat dankt den Kirchenpflegen, Pfarrerinnen, Pfarrern und allen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür, dass sie die Aufrufe zu gemein-

samem Handeln aufnehmen und die Sammlungen tatkräftig unterstützen.

Der Kirchenrat dankt der reformierten Bevölkerung unseres Kantons für ihre Spendenbereitschaft.

Mio. Franken, die vor allem diakonischen Organisationen zugu-te kamen. Seit der vierten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 1968 in Uppsala sind die reformierten Kir-chen weltweit aufgerufen, fünf Prozent ihres Steuerertrags den Hilfswerken und der diakonischen Arbeit zur Verfügung zu stel-len. Im Jahr 2011 wurden 17,7 Mio. Franken Steuermittel an gemeinnützige Organisationen gespendet. Die Sammelaktionen in den Zürcher Kirchgemeinden brachten bei rund 800 Veran-staltungen weitere drei Mio. Franken an Spendengeldern. Für die Herstellung und den Verkauf von Produkten und die Durch-führung von Basaren leisteten Freiwillige 93 000 Einsatzstun-den.

Übersicht über die Beiträge der Landeskirche

In den neun thematischen Kollekten sammelte die Landeskirche über die Kirchgemeinden 2011 einen Betrag von 554 117 Fran-ken. Dies ergibt eine leichte Steigerung um 0,21 Prozent. Für die Bettagskollekte konnten 253 741 Franken gesammelt wer-den. Diese Kollekte kam Brot für alle zu. Im Vorjahr war für die christlichen Flüchtlinge im Nordirak gesammelt worden, was einen Ertrag von 291 000 Franken ergeben hatte. Dieses sehr gute Ergebnis war durch das grosse Engagement der Evange-lisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich für die be-drängten Christen erzielt worden. Die Hilfswerke Brot für alle, mission 21 und HEKS erzielten einen Ertrag von 11 729 170 Franken. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vor-jahr um 16,32 Prozent. Im Vorjahr spendeten viele Menschen für Nothilfe im Zusammenhang mit dem Erdbeben in Haiti und der Überschwemmung in Pakistan.

Insgesamt spendeten die Landeskirche und die Kirchgemein-den 38,0 Mio. Franken an gemeinnützige Organisationen. Die Zürcher Kirchgemeinden sammelten mit Kollekten weitere 6,3

56

Page 57: Jahresbericht 2011

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Bericht der Revisionsstelle

57

Page 58: Jahresbericht 2011

1. Einleitung

Gemäss Verordnung zum Kirchengesetz (§ 12 ff.) ist mit dem Rechnungsjahr 2011 erstmals die Gesamtrechnung der Kirchge-

2. Gesamtrechnung

Die Gesamtrechnung muss mit den Gesamtrechnungen der Rö-misch-katholischen Körperschaft und der Christkatholischen Kirchgemeinde vergleichbar sein. Als Struktur der Gesamtrech-nung dient deshalb die für alle Körperschaften verbindliche Struktur des Gemeindekontenplans (Kontierungsrichtlinien 2011).Die Umsetzung der einzelnen Bereiche der Rechnung der Zent-ralkasse (Hierarchie 2) in die Struktur der Gemeinderechnung erfolgte für den grössten Teil der Positionen nach dem nachfol-gend dargestellten Schema.

meinden und der Zentralkasse zu erstellen. Gleichzeitig ist der Nachweis der negativen Zweckbindung (§ 27) zu erbringen.

Die Position «Staatsbeiträge» (Kontierung 4600.9100) wurde manuell zugeordnet («940 Staatsbeitrag»). Die Zentralkassen-beiträge, die Zahlungen der finanzstarken Kirchgemeinden in den Steuerkraftabschöpfungsfonds und die Finanzausgleichsbei-träge wurden nicht in die Gesamtrechnung miteinbezogen (Weg-lassen des Funktionsbereiches 920 der Kirchgemeinderechnun-gen und Weglassen der Position 4380.9200 der Rechnung der Zentralkasse). Ebenfalls nicht in der Gesamtrechnung berück-sichtigt wurden die Funktionsbereiche «995 Neutrale Aufwen-dungen und Erträge» sowie «999 Abschluss».

Funktionsbereich Funktionsbereich Text Detail Rechnung 2011

390 Gemeindeaufbau und Leitung 390 65‘327‘326

390 Pfarrlöhne 13‘186‘601

Gemeindeaufbau und Leitung Ergebnis 78‘513‘927

391 Verkündigung und Gottesdienst 391 16‘446‘790

391 Pfarrlöhne 13‘186‘601

Verkündigung und Gottesdienst Ergebnis 29‘633‘391

392 Diakonie und Seelsorge 392 45‘827‘761

392 Pfarrlöhne 13‘186‘601

Diakonie und Seelsorge Ergebnis 59‘014‘362

393 Bildung und Spiritualität 393 16‘162‘986

393 Pfarrlöhne 13‘186‘601

Bildung und Spiritualität Ergebnis 29‘349‘586

394 Kultur 394 5‘115‘144

Kultur Ergebnis 5‘115‘144

396 Liegenschaften VV 396 30‘006‘332

Liegenschaften VV Ergebnis 30‘006‘332

900 Steuern 900 2‘768‘790

Steuern juristischer Personen -50‘753‘302

Steuern natürlicher Personen -168‘960‘964

Steuern Ergebnis -216‘945‘476

940 Kapitaldienst 940 -388‘184

940 Staatsbeitrag -34‘100‘000

Kapitaldienst Ergebnis -34‘488‘184

941 Buchgewinn/Buchverluste 941 -2‘229‘724

Buchgewinn/Buchverluste Ergebnis -2‘229‘724

942 Liegenschaften FV 942 -2‘533‘927

Liegenschaften FV Ergebnis -2‘533‘927

990 Abschreibungen 990 27‘554‘141

Abschreibungen Ergebnis 27‘554‘141

Gesammtergebnis 2‘989‘573

58

Gesamtrechnung 2011

Page 59: Jahresbericht 2011

3. Nachweis der negativen Zweckbindung

Der Nachweis der negativen Zweckbindung erfolgt auf der Ba-sis der Steuer- und Rechnungsdaten 2011. Es ist mit den höchst-

möglichen Faktoren (0,8 und 1,25) gerechnet. Damit werden die kultischen Aufwendungen tendenziell hoch ausgewiesen:

Position Herkunft der Zahlen Faktor CHF Bemerkungen

Steuererträge natürlicher Personen Steuermeldungen 2011/2013 166‘555‘385

Steuererträge juristischer Personen Steuermeldungen 2011/2013 53‘016‘046

Pfarrsaläre inkl. Sozialkosten(ordentliche Stellen und Ergänzungspfarrstellen) Rechnung 2011 52‘975‘000

Saldo der Kostenstelle 2420 und der Kostenträger 100000, 200000, 300000, 400000

Faktor «kultische Tätigkeit» im Personalaufwand

0.80 42‘380‘000 Faktoren zwischen 0,6 und 0,8 (Begründung zur Verordnung zum Kirchengesetz)

Sachaufwand 0.10 4‘238‘000

Zuschlag für ergänzende kultische Aufwendungen

1.25 58‘272‘500

Faktoren zwischen 0,75 und 1,25 (Begründung zur Verordnung zum Kirchengesetz)

Total kultische Aufwendungen 104‘890‘500

Berechnung negative Zweckbindung

61‘664‘885

Die Steuererträge natürlicher Personen müssen die kultischen Aufwendungen decken. Wenn das Resultat positiv ist, so ist der Nachweis der negativen Zweckbindung erbracht

59

Page 60: Jahresbericht 2011

60

Übersicht landeskirchlicher Finanzen

Page 61: Jahresbericht 2011

61

Jahresberichte weiterer Institutionen

Jahresberichte weiterer InstitutionenDie nachstehenden, mit der Landeskirche verbundenen Institutionen geben je eigene Jahresberichte heraus, die unter der angegebenen Adresse angefordert werden können.

Schweizerischer Evan-gelischer Kirchenbund SEK Sekretariat, Sulgenauweg 26 Postfach, 3000 Bern 23 Tel. 031 370 25 25 [email protected], www.sek.ch

HEKS Hilfswerk der Evan-gelischen Kirchen Schweiz Seminarstrasse 28, Postfach 8042 Zürich Tel. 044 360 88 [email protected], www.heks.ch

Brot für alleMonbijoustrasse 29Postfach 5621, 3001 BernTel. 031 380 65 65 [email protected] www.brotfueralle.ch

mission 21 evangelisches missionswerk baselMissionsstrasse 214003 BaselTel. 061 260 21 [email protected]

Deutschschweizerische Kirchenkonferenz GeschäftsstelleBlaufahnenstr. 108001 ZürichTel. 044 258 92 [email protected]

Liturgie- und Gesang-buchverein GeschäftsstelleBlaufahnenstr. 108001 ZürichTel. 044 258 92 [email protected]

Bürgschafts- und Darlehens-genossenschaft der Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Zentralstrasse 2Postfach 97688036 ZürichTel. 044 492 39 [email protected]

Zwingliverein Barbara Kobel PfisterHammerstrasse 608032 ZürichTel. 044 422 16 [email protected] www.zwingliverein.ch

Pfarrverein des Kantons Zürich Pfrn. Dr. Gina Schibler Drusbergstrasse 198703 ErlenbachTel. 044 910 62 [email protected] www.pfarrverein.ch/zuerich

Zürcher Arbeitsgemeinschaft der Sozialdiakoninnen und SozialdiakoneJacqueline KaesAlter Kirchenweg 118304 WallisellenTel. 044 883 36 [email protected] Känzig-WolfAlte Landstrasse 828800 ThalwilTel. 044 720 71 [email protected] www.zag-sdm.ch

«KiK Züri» – Verband der Mitarbeitenden im Bereich «Kinder in der Kirche» im Kanton Zürich Pfr. W. SchneebeliZürichstrasse 94a8910 Affoltern am AlbisTel. 044 761 56 [email protected] www.kik-zueri.ch

Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons ZürichHäringstrasse 208001 ZürichTel. 043 244 74 [email protected]

Zürcher Stadtmission Häringstrasse 208001 ZürichTel. 043 244 74 [email protected]

Die Dargebotene Hand Zeltweg 278032 ZürichTel. 043 244 80 [email protected]

Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische PflegerinnenschuleNeuweg 168125 ZollikerbergTel. 044 397 31 [email protected]

Reformierte Medien Badenerstrasse 69Postfach8026 ZürichTel. 044 299 33 [email protected]/medien

G2W – Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West Birmensdorferstrasse 52 Postfach 93298036 ZürichTel. 043 322 22 [email protected]

Zürcher Lehrhaus, Judentum Christentum IslamLimmattalstrasse 738049 ZürichTel. 044 341 18 [email protected]

Christlich-jüdische Arbeitsge-meinschaft im Kanton Zürichc/o Hanspeter ErnstLimmattalstrasse 738049 ZürichTel. 044 341 18 [email protected]

Zürcher Telebibel Hirschengraben 668001 ZürichTel. 044 266 12 [email protected]

Page 62: Jahresbericht 2011

62

Jahresberichte weiterer Institutionen / Etat

Etat

Kirchenrat

Pfr. Michel Müller-ZwygartKirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 ZürichDirektwahl 044 258 92 51Fax 044 258 91 20Privat: Seehaldenstrasse 358800 ThalwilTelefon 044 722 16 [email protected]

Irene Gysel-NefVizepräsidentinWibichstrasse 10, 8037 Zürich Telefon 044 362 90 83Fax 044 362 91 01Privat: Alte Landstrasse 71 8802 KilchbergTelefon 044 715 52 [email protected]

Pfr. Andrea Marco BiancaTheodor-Brunner-Weg 38700 KüsnachTelefon 044 911 00 01Fax 044 911 00 [email protected]

Daniel ReuterPostfach 72, 8051 Zürich Telefon 079 216 21 [email protected]

Pfr. Thomas Plaz-LutzSonnenbergstrasse 98400 WinterthurTelefon 052 212 49 [email protected]

Fritz OeschHanfroosenweg 108615 WermatswilTelefon 044 940 57 34Fax 044 942 35 [email protected]

Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein des Kantons ZürichZwinglikircheAemtlerstrasse 238003 ZürichTel. 044 261 12 [email protected]

Sozialwerke Pfarrer Sieber Hohlstrasse 1928004 ZürichTel. 043 336 50 [email protected]

Stadtmission Winterthur Technikumstrasse 788400 WinterthurTel. 052 345 05 [email protected]

Schweizerischer Protestan-tischer Volksbund Ruth SparGlärnischstrasse 308600 DübendorfTel. 044 821 64 [email protected]

Schweizerische Bibelgesellschaft SekretariatSpitalstrasse 122501 BielTel. 032 322 38 [email protected]

Bernhard EggKirchgasse 138353 ElggTelefon 052 364 02 76Telefon privat 052 364 12 [email protected]

KirchenratsschreiberPfr. Alfred FrühaufKirchgasse 50, 8001 Zürich Direktwahl 044 258 92 69Fax 044 258 91 20Privat: Museumstrasse 38400 WinterthurTelefon 052 223 14 [email protected]

Kirchensynode

Büro der KirchensynodePräsident: Peter WürmliLangrütistrasse 123 8635 Oberdürnten1. Vizepräsident: Kurt Stäheli, Töbeli 18460 Marthalen2. Vizepräsident:Martin Fischer, Wihalden-strasse 30, 8340 Hinwil

1. Sekretär: Andri Florin, In der Bänklen 19, 8802 Kilchberg2. Sekretär:Peter Bretscher, Eichliacker-strasse 66, 8406 Winterthur

Fraktionsvorsitzende:Kurt Stäheli, Töbeli 18460 MarthalenPfr. Willi Honegger, Wolfs-bergstrasse 1, 8494 BaumaPfr. Matthias B. Reuter, Im Leeacher 40, 8132 HintereggWilma Willi-BesterDorfstrasse 12, 8175 Windlach

Schweizerische Evangelische Allianz Josefstrasse 328005 ZürichTel. 043 344 72 [email protected]

oeku Kirche und UmweltSchwarztorstrasse 18Postfach 74493001 BernTel. 031 398 23 [email protected]

Stiftung Kirchlicher Sozialdienst Zürich Klosbachstrasse 518032 ZürichTel. 044 268 50 [email protected]

Internet- und SMS-SeelsorgeStauffacherstrasse 108004 ZürichTel. 043 322 15 30 [email protected]

Verband des Personals Zürcherischer Evangelisch-reformierter Kirchgemeinde-verwaltungen (VPK)Evang.-ref. Kirchgemeinde Bülach, Bernhard NeyerGrampenweg 58180 BülachTel. 043 411 41 40www.vpk-zh.ch

Jahresberichte der Kirchgemeinden

«Die Kirchenpflege erstattet der Kirchgemeindeversammlung und der weiteren Öffentlichkeit jährlich Bericht über ihre Tätig-keiten und das kirchliche Gemeindeleben» (Art. 165 Abs. 1 KO). In der Regel können die entsprechenden Jahresberichte bei den Sekretariaten der Kirchgemeinden bezogen werden.

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Etat

ProtokollführungTheres Ruef-Lehner, Pfannen-stielstrasse 12, 8132 EggMargrit Hugentobler, Rain-strasse 5, 8330 Pfäffikon(Stellvertreterin)Kathrin Stalder, Alte Gfenn-strasse 64A, 8600 Dübendorf(Stellvertreterin)

StimmenzählerGerold Gassmann, Malerweg 16, 8400 WinterthurCornelia Paravicini, Geeren-strasse 8, 8604 VolketswilFritz Stüssi, Hüttikerstrasse 6 8955 Oetwil a.d.L.Alfred Vogel, Schuelwegli 4, 8460 Marthalen

ErsatzstimmenzählerDominic SchellingAm Börtli 8, 8049 ZürichMartin Zimmermann, Ziel-strasse 75, 8400 Winterthur

Landeskirchliche RekurskommissionPräsident: Dr. Markus ZinggStrickhofstrasse 128057 ZürichErnst Danner, Funkwiesen-strasse 44, 8050 ZürichPfr. Joachim Reichert, Rüti- buckstrasse 7, 8248 UhwiesenRegula SpichigerHöhenweg 21, 8032 ZürichDr. Rolf Steiner, Dorfstrasse 6 8404 WinterthurPfrn. Kristiana Eppenberger Vogel, Kreuzareal 58180 Bülach

Geschäftsprüfungs-kommissionPräsident: Hans Peter Bachmann, Hus- mattweg 7, 8915 Hausen a.A.Pfr. Roland DiethelmHohlstrasse 78, 8004 Zürich

Kurt Hemmerle, Felsenegg-strasse 23, 8132 EggMarianne Jucker-Stüber Twäracherstrasse 58118 PfaffhausenBruno Kleeb, Lipperschwendi 41, 8494 BaumaHans Peter Murbach, Freie-strasse 166, 8032 ZürichAndrea Widmer Graf, Kilch- bergstrasse 136, 8038 ZürichPfr. Rudolf Wöhrle, Fellen-bergstrasse 315, 8047 Zürich

FinanzkommissionPräsident: Markus Bürgin, Auhaldenstrasse 58427 RorbasErika Compagno-BurgerDöltschiweg 177, 8055 ZürichHannes Hinnen, Unterburg 438158 RegensbergHenrich Kisker, Stegengasse 48001 ZürichPfr. Lukas MaurerNeuguetweg 2, 8630 RütiPeter Schlegel, Bahnhofstrasse 18, 8157 DielsdorfJan Smit, Schachenstrasse 748906 Bonstetten

Abordnungen

der Kirchensynode

Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evan-gelischen KirchenbundesPfr. Thomas Grossenbacher Kantstrasse 21, 8044 ZürichAnnelies Hegnauer, Huben-strasse 93, 8051 ZürichFelix Känzig-Wolf, Ludretiko-nerstrasse 65, 8800 ThalwilPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 ZürichPfr. Thomas Plaz-LutzMitglied des Kirchenrates Sonnenbergstrasse 98400 Winterthur

Daniel Reuter, Mitglied des Kirchenrates, Postfach 728051 ZürichWilma Willi-BesterDorfstrasse 12, 8175 Windlach

Ersatzabgeordnete:Theophil Meier, Finsterrüti-strasse 32, 8134 AdliswilEine Vakanz

Trägerverein reformiert.zürichDelegierte der Kirchensynode:Andreas Feurer, Dorfstrasse 19 8152 OpfikonMartin Fischer, Wihaldenstras-se 30, 8340 HinwilHeinz Forrer, Darhalden-strasse 2, 8703 Erlenbach Annelies Hegnauer, Huben-strasse 93, 8051 ZürichPeter Schmid, Rigistrasse 7 8344 BäretswilBrigitte Wachsmuth, Brüsch-strasse 11, 8708 Männedorf

Delegierte des Kirchenrates:Pfr. Michel Müller-ZwygartKirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 ZürichPhilippe Dätwyler, Blau-fahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Kirchenrätliche

Delegationen

Konferenz des Konkordats betreffend gemeinsame Ausbildung der evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre Zu-lassung zum KirchendienstPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich (Präsident der Konkordats-konferenz)

WeiterbildungskonferenzPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich

TVZ Theologischer Verlag Zürich AGPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich

Zwingliverein ZürichPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich

Beirat BullingereditionPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich

Oekumenische Kommission für GefängnisseelsorgeIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 ZürichPfr. Ulrich Bosshard Hirschengraben 7, 8001 ZürichJasmine Güdel, Rieterstrasse 116, 8002 Zürich (ab 22.5.12)

Kommission zur Begleitung der ökumenischen Arbeits-stelle für GefängnisseelsorgePfr. Ulrich BosshardHirschengraben 7, 8001 Zürich

Verein kon§sens für Straf-mediation, VorstandPfr. Adrian Berger, Endliker-strasse 88/19, 8400 Winterthur

KappelerpflegeDieter Zaugg, Blaufahnen-strasse 14, 8001 ZürichPfr. Markus Sahli, Kloster Kappel, 8926 Kappel am Albis

Page 64: Jahresbericht 2011

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Etat

Verein Kappelerhof, VorstandDieter Zaugg, Blaufahnen-strasse 14, 8001 ZürichStiftung Anna und Heinrich Dünki-BaltenspergerPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich (Präsident des Stiftungsrates)

Luise Huber-StiftungPfr. Michel Müller-Zwygart Kirchenratspräsident Kirchgasse 50, 8001 Zürich(Delegierter)

Stiftung Interkonfessionelle Aktion Solidarität Dritte Welt SDW (Regionalkomitee Zürich)Bernhard EggMitglied des Kirchenrates Kirchgasse 13, 8353 Elgg

Stiftungsrat der Emil Brunner-Stiftung(Stiftung per 31.12.2011 aufgelöst)

Ökumenische Kommission für Asyl-, Flüchtlings- und MigrationsfragenBernhard EggMitglied des Kirchenrates Kirchgasse 13, 8353 Elgg Pfr. Walter Meier Flughafenpfarramt, Postfach8060 Zürich-Flughafen

HärtefallkommissionPfr. Franz Schüle, Rigiblick-strasse 13A, 8915 Hausen a. A.

Bürgschafts- und Darlehens-genossenschaft der Evan-gelisch-reformierten Landes-kirche des Kantons ZürichHans Peter Bachmann, Hus-mattweg 7, 8915 Hausen a. A.

Deutschschweizerische Kirchenkonferenz (KIKO)Delegation KirchenkonferenzPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 ZürichAusschuss KirchenkonferenzFritz Oesch, Mitglied des Kirchenrates, Hanfroosenweg 10, 8615 Wermatswil

Katechetische Kommission (KaKoKi)Pfrn. Sabine Stückelberger Hirschengraben 508001 Zürich

Konferenz der Beauftragten für Jugendfragen (KOJU)Barbara Schleuniger, Hirschen-graben 50, 8001 Zürich

Kommission für die Aus- und Weiterbildung in Seelsorge AWS Franziska Greber, Forstberg-strasse 11, 8820 Wädenswil

Internet-SeelsorgeIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 108037 Zürich

Die Dargebotene Hand, VorstandChristine Huck, Hirschen-graben 7, 8001 Zürich

Deutschschweizerische DiakonatskonferenzBernhard EggMitglied des KirchenratesKirchgasse 13, 8353 ElggFrieder Furler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Diakonatsrat der Deutsch-schweizerischen Diakonats-konferenzBernhard EggMitglied des KirchenratesKirchgasse 13, 8353 Elgg

Schweizerischer Evan-gelischer KirchenbundDiakoniekonferenzBernhard Egg Mitglied des KirchenratesKirchgasse 13, 8353 ElggChristine Huck, Hirschen-graben 7, 8001 Zürich (Stellvertreterin)

Frauenkonferenz Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 ZürichPfrn. Sabine Scheuter, Hir-schengraben 7, 8001 Zürich (Stellvertreterin)

FinanzkommissionFritz Oesch, Mitglied des Kirchenrates, Hanfroosenweg 10, 8615 WermatswilDieter Zaugg, Blaufahnen-strasse 14, 8001 Zürich

Kantonale Arbeitsgemein-schaft für Ausländerfragen im Kanton Zürich Bernhard EggMitglied des KirchenratesKirchgasse 13, 8353 Elgg

Bund protestantischer Kirchgemeinden ungarischer Sprache in der Schweiz Pfr. Michel Müller-ZwygartKirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich

Waldenserkomitee in der deutschen SchweizPfr. Matthias Rüsch, Langfurri-strasse 10, 8353 Elgg

Interkonfessionelle Kommission für die Orthodoxen in der SchweizPfr. Peter Dettwiler Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Trägerverein Tagungszentrum Boldern, VorstandPräsident:Andreas Feurer, Dorfstrasse 19 8152 Opfikon

Finanzkommission:Peter Ritschard, Blaufahnen-strasse 14, 8001 Zürich

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton ZürichPfr. Peter DettwilerHirschengraben 50, 8001 ZürichJörg WeisshauptHöhestrasse 80, 8702 ZollikonZwei Vakanzen

Stiftungsrat der Evan-gelischen Gesellschaft des Kantons ZürichIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichsstrasse 108037 Zürich (Präsidentin)

Reformierte MedienPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich Pfr. Matthias B. Reuter, Im Leeacher 40, 8132 Hinteregg

Beirat Zentrum für Kirchen-entwicklungPfr. Michel Müller-ZwygartKirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich

Page 65: Jahresbericht 2011

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Etat

Liturgie- und Gesangbuch-konferenz der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz Delegierter Abgeordnetenver-sammlung:Pfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich

Vorstand:Pfr. Michael Baumann, Kirchstrasse 38542 Wiesendangen

Liturgiekommission der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutsch-sprachigen Schweiz Pfr. Arend Hoyer, Alte Landstrasse 93, 8800 ThalwilEine Vakanz

Kirchenmusikkommission des Verbandes der stadt-zürcherischen evangelisch-refomierten KirchgemeindenDaniel Schmid, Hirschen-graben 50, 8001Zürich

Begleitkommission BahnhofkirchePfr. Andrea Marco Bianca Mitglied des KirchenratesTheodor-Brunner-Weg 38700 KüsnachtAndreas Jakob, Hirschen- graben 50, 8001 Zürich

Begleitkommission FlughafenpfarramtPfr. Andrea Marco BiancaMitglied des KirchenratesTheodor-Brunner-Weg 38700 KüsnachtAndreas Jakob, Hirschen-graben 50, 8001 Zürich

Kirchliche Stellen für Ehe- und PaarberatungAndreas Jakob, Hirschen-graben 50, 8001 ZürichKommission streetchurch ZürichAndreas Jakob, Hirschen-graben 50, 8001 Zürich

Vorstand Jugendkirche WinterthurAndreas Jakob, Hirschen-graben 50, 8001 Zürich

Ökumenische Mittelschul-seelsorgeKathrin Lehnert Kurvenstrasse 39, 8006 Zürich

Paritätische Steuergruppe kabelBernhard EggMitglied des Kirchenrates Kirchgasse 13, 8353 ElggPfr. Frieder Furler, Hirschen-graben 50, 8001 Zürich

Die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit DFA Winterthur, TrägerschaftChristine Huck, Hirschen-graben 7, 8001 Zürich

Hochschule für Soziale Arbeit ZürichExpertengremium: Andreas Jakob, Hirschen-graben 50, 8001 Zürich

Runder Tisch der ReligionenPfr. Michel Müller-Zwygart KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 Zürich (Präsidium)Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 Zürich

Zürcher Forum der ReligionenPfr. Peter Dettwiler, Hirschen-graben 50, 8001Zürich

Zürcher Stadtmission, VorstandChristine Huck, Hirschen-graben 7, 8001 Zürich

Begleitkommission PolizeiseelsorgeIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 Zürich

Schweizerische Bibelgesell-schaft, VorstandPfr. Michael BaumannKirchstrasse 38542 Wiesendangen

Schweizerische St. Lukas-gesellschaft für Kunst und KirchePfrn. Ulrike Büchs Obertor 5, 8400 Winterthur

Von Mitgliedern der

Kirchensynode oder des

Kirchenrates werden u.a.

folgende Mandate wahrge-

nommen:

Schweizerischer Evan-gelischer Kirchenbund SEKPfrn. Rita Famos Pfander Brunnenwiesenstrasse 168610 Uster (Mitglied des Rates SEK)

Zürcher Stiftung für Gefan-genen- und Entlassenenfür-sorgeIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10 8037 Zürich

Patronatskomitee des Landes-kirchenforumsPfr. Michel Müller-ZwygartKirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 ZürichPfr. Ruedi Reich, alt Kirchen-ratspräsident, Böcklinstrasse 19, 8032 Zürich

JustizvollzugskommissionBernhard EggMitglied des Kirchenrates Kirchgasse 13, 8353 Elgg

Stiftungsrat Justizvollzugsan-stalt PöschwiesBernhard EggMitglied des Kirchenrates Kirchgasse 13, 8353 Elgg

Page 66: Jahresbericht 2011

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Etat

Aktivbürgerschaft

Kirchensynode

Kirchenrat

Verwaltungs-bereiche und Stabsaufgaben

Präsidial-ressort

Finanzen Gemeinde-entwicklung

Katechetik Bildung Diakonie Seelsorge

Rechtsdienst und Kanzlei

Personaldienst

Personal-entwicklung

Projekte

TheologieGottesdienst und MusikKultur

Personelles

Pfarrschaft (Dekanat, Kon-kordat, Theolo-gische Fakultät, Weiterbildung)

Kommunikation

Beziehungen der Landeskir-che zu Staat, SEK, Kanto-nalkirchen, Bezirken, Kirch-gemeinden, Religionsge-meinschaften

Finanzen undControlling

Beiträge

Zentrale DiensteInformatik

Liegenschaften

Kloster Kappel

Gemeinde-aufbau

Behörden-schulung

Sekretariate

Freiwillige und Besuchsdienst

BahnhofkircheFlughafen-pfarramtPilgerpfarramtStreetchurch und Fabrik-kirche

Migrations-kirchen

Paarberatung

Vor- und Primar-schulzeitOberstufe und KonfirmationHeilpädagogi-sche Schulen

FamilieJugend

Ausbildung Katechetik

Elternbildung

Mittelschulen

Fachhoch-schulen

Spiritualität und Lebensstil

Geschlechter und Generationen

Gesellschaft und Ethik

Erwachsenen-bildung und Theologie

Reformiertes Hochschulforum

Gemeinde-diakonie

Diakonie

OeME

Asylfragen

Werke (BfA, HEKS, mission21)

kabel

Pfarrämter in Institutionen: SpitalseelsorgeGefängnis-seelsorgeSeelsorge für Polizei und Schutz & RettungNotfallseelsorge

Internet- seelsorge

Gehörlosen-pfarramt

Kirchliche Fachstellen bei Arbeitslosigkeit

Stellennetz

Alfred Frühauf Kirchenrats - schreiber

Fritz Oesch Andrea Marco Bianca

ThomasPlaz-Lutz

Daniel Reuter Bernhard Egg IreneGysel-Nef

Michel Müller-ZwygartKirchenrats -präsident

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Impressum

Impressum

Herausgeber

Kirchenrat der Evangelisch-reformierten

Landeskirche des Kantons Zürich

Redaktion

Abteilung Kommunikation

Bildnachweis

Frieder Furler (Seite 30a)

Margarete Garlichs (20a)

Peter Hürlimann (4)

Lotti Isenring (Titelbild)

Tom Kawara (30b)

Mike Krishnatreya (3, 26)

Aki Müller (34b)

Gion Pfander, medienpark (11b, 14, 17b, 44, 58)

Christof Pfister (36)

Christian Schenk (17a, 40a)

Shutterstock (20b)

streetchurch (8, 11a)

Reto Schlatter (7, 34a, 64)

Stefan Spörri (40b)

Papier

Aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff

(FSC-zertifiziert)

Kontakt und weitere Informationen

www.zh.ref.ch

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