Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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Jahresbericht_2011

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Der Rechenschaftsbericht über die Aktivitäten im vergangenen Jahr

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Page 1: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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TitelTitel

Text

Jahresbericht_2011

Page 2: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

Impressum© Caritas Thurgau, 2012Redaktion: Lukas MeyerLayout: Joss & Partner Werbeagentur AG, WeinfeldenDruck: printagentur by Brüggli, RomanshornAuflage: 2100 Ex.

BilderTitelbild: Urs Siegenthaler, aus der «mit mir»-Serie

Donato Caspari, Thurgauer Zeitung, mit freundlicher Genehmigung: Seite 5Urs Siegenthaler: Seiten 4, 7, 9, 12Ladina Thurnheer: Seiten 3, 16

Caritas Thurgau: Seiten 11, 13, 14, 15, 17, 18, 19, 20, 21

Page 3: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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4 Fokussierung auf die Kernaufgaben

5 Leid lindern – Verhältnisse verbessern

6 Sozialberatung

8 Patenschaftsprojekt «mit mir»

9 Schuldenberatung

10 Caritas-Markt und Caritas-Boutique

11 Unersetzlich: Freiwilligenarbeit

12 ESRA Arbeitsintegrationsprogramm

13 Lösungen für die Sozialfirmen

14 Wissen weitergeben

15 Öffentlichkeit sensibilisieren

16 Hilfe zur Integration

17 Faire Asylverfahren

18 Kommentar zu den Finanzen

19 Jahresrechnung 2011 (Zusammenfassung)

22 Herzlichen Dank: Gönner und Gönnerinnen

23 Vorstand und Team

Inhaltsverzeichnis

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Fokussierung auf die Kernaufgaben

Der Vorstand konnte

Ende Jahr ein

realistisches Budget

für 2012 verab­

schieden, welches

schwarze Zahlen

aufweist.

2011 stand im Vorstand der Caritas Thurgau ein Thema im Vordergrund: die Ressourcen zu sichern, damit die Organisation weiterhin ihre Kernaufgaben wahrnehmen kann. Dies bedeutete, mit der Ge­schäftsstelle alle Dienstleistungen und Angebote zu überprüfen und die bereits Mitte 2010 eingeleitete schmerzhafte, aber notwendige Redimensionie­rung umzusetzen.

Schon Mitte 2010 hatte sich deutlich abgezeichnet, dass wir zu viel tun wollten mit zu wenig Mitteln. Zwar ermöglichen die vorhandenen Rückstellungen einige defizitäre Jahre, auf Dauer kann das aber nicht gut gehen. Deshalb stellten wir als ersten Schritt auf Anfang 2011 das eigene Bildungspro-gramm ein (vgl. Jahresbericht 2010) und bereite-ten uns vor, weitere Massnahmen zu ergreifen. Die Bemühungen um ausgeglichene Finanzen wurden 2011 auf eine harte Probe gestellt. Der Kanton ver-langte, dass die beiden Sozialfirmen «Haushalts-Fee» und «Ding-Shop» aus der ESRA ausgegliedert werden. Wir von der Caritas Thurgau entschieden uns, sie – trotz bekannten Schwierigkeiten und laufenden Defiziten – zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass sie entweder geordnet abgewi-ckelt oder in eine sichere Zukunft überführt werden konnten (vgl. S. 13).

Finanzielle und strukturelle Herausforderungen wa-ren aber nicht nur im Arbeitsintegrationsbereich zu bewältigen, sondern ebenso im Migrationsbe-reich, z. B. bei der Dolmetschervermittlung und bei der Begleitung von Befragungen im Asylverfah-ren durch unsere HilfswerksvertreterInnen (vgl. S. 16/17). Selbst unser prioritäres Kerngeschäft, die

Armutsbekämpfung im Kanton, mit den Dienstleis-tungen der Sozialberatung, der Schuldenberatung und des Patenschaftsprojekts «mit mir» musste überprüft und organisatorisch neu aufgestellt wer-den (vgl. S. 6 bis 9).

Alles in allem führte die Überprüfung dazu, dass Caritas Thurgau Ende 2011 um einen Drittel kleiner ist als zu Beginn des Jahres. Dafür konnte der Vor-stand Ende Jahr ein realistisches Budget für 2012 verabschieden, welches schwarze Zahlen aufweist. 2012 wird er die getroffenen Massnahmen laufend auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen und wenn nötig weitere Korrekturen vornehmen.

Trotz dieser Überprüfung und der damit verbunde-nen Belastung und Unsicherheit erfüllten die Mitar-beitenden der Caritas Thurgau auch im 2011 ihre Aufgaben mit Kompetenz und Engagement. Dies zeigen die Berichte auf den folgenden Seiten. Der Zweck der Caritas, wie er in den Statuten festge-halten ist, konnte gewahrt werden: «Der Verein Ca-ritas Thurgau bezweckt die Förderung der tätigen Nächstenliebe gemäss christlichem Auftrag durch sinnvolle Hilfeleistungen an Mitmenschen in Be-drängnis.»

Allen, die dazu beigetragen haben, dass dies mög-lich war, möchte ich meinen herzlichen Dank aus-sprechen.

Sabine Tiefenbacher, Präsidentin

Page 5: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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Die Caritas lindert

individuelles Leid,

setzt sich aber

auch für gerechtere

Verhältnisse ein.

• auf die Verwirklichung gerechter Verhältnis-se hinarbeiten und mitwirken am Aufbau einer solidarischen Gesellschaft.

• dasBewusstseinweckenfürdiesozialenAnlie-gen unserer Zeit.

Wir sind uns sehr bewusst, dass wir mit unserer Beharrlichkeit, mit der wir Armut in der Schweiz ins Bewusstsein rücken und Verbesserungen verlan-gen, immer wieder anecken. Mit nicht persönlich Bekannten solidarisch zu sein, vielleicht sogar zu Gunsten von ihnen selber auf etwas zu verzichten, das ist uns Menschen nicht einfach so gegeben. Aber schon die Übersetzung unseres Organisati-onsnamens «Caritas»: «Tätige Nächstenliebe» ver-pflichtet uns zu diesem Engagement.

Einen äusserst wichtigen Beitrag leisten dabei Frei-willige und Ehrenamtliche. Ihnen war das letzte Jahr – das Jahr der Freiwilligen – gewidmet. Auch unse-re Mitglieder haben uns immer wieder mit ihrer ide-ellen und finanziellen Unterstützung sehr geholfen. Unser aufrichtiger Dank richtet sich an alle für Cari-tas engagierten Menschen, ob Spender, Mitglieder, Freiwillige oder Angestellte. Nur durch deren hohen Einsatz konnten wir das Schiff Caritas durch diese stürmischen Zeiten in hoffentlich nun ruhigere Ge-wässer steuern.

Rupert Summerauer, Geschäftsleiter

Leid lindern – Verhältnisse verbessern

Mit der Kampagne «Armut halbieren» verpflichtete sich die Caritas auf den Einsatz für die Schwächs­ten im Rahmen eines 10­Jahres­Plans 2010 – 2020. Wir leisten dabei direkte Hilfe für die Betroffenen, ob Familien, Arbeitslose oder Verschuldete etc. Gleich­zeitig engagieren wir uns für gesellschaftspolitische Veränderungen. Denn Armut verschwindet leider nicht von alleine.

Der Spardruck der letzten beiden Jahre zwang die Geschäftsstelle der Caritas Thurgau zu gezielten, aber für die Mitarbeitenden sehr harten Massnahmen. Wir schlossen ganze Bereiche in der Arbeitsinteg-ration und sistierten mehrere Projekte. Die Dolmet-schervermittlung gaben wir an Dritte ab. Auch das Kerngeschäft mussten wir restrukturieren. Nur dank diesem Abbau konnten wir zentrale Angebote der Armutsbekämpfung sichern: das Patenschaftspro-jekt «mit mir», die Sozial- und Schuldenberatung, den Caritas-Markt und die ESRA-Arbeitsintegration. Auch unseren Einsatz im Bereich der Migration und Integration können wir aufgrund der verbesserten Rahmenbedingungen weiterführen.

Die Caritas Thurgau bleibt so in den zentralen The-menfeldern ihres Auftrages engagiert. In unserem Leitbild steht:

Die Caritas Thurgau ist der tätigen Nächstenliebe (Diakonie) verpflichtet.Wir wollen:• MenscheninNotwahrnehmen,ihrLeidlindern.• Menschen für die Not anderer sensibilisieren

und gemeinsam nach Lösungen zu wirksamer Hilfe suchen.

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Die Sozialberatung der

Caritas ist Anlaufstelle

bei allen Sorgen z. B.

rund um Gesundheit,

Arbeit, Finanzen, Ämter

und Behörden, Familie,

Kinder oder Beziehung.

SozialberatungSusanne Nobs-Rageth

2011 führten wir 296 Kurzberatungen per Mail oder Telefon durch, 20 % mehr als im Vorjahr. Die Anzahl neu angemeldeter Klienten und Klientinnnen für die persönliche Sozialberatung blieb mit 154 fast gleich wie im Vorjahr (162).

Auch wenn sich die Anzahl neu gemeldeter Klien-ten in der Sozialberatung kaum verändert hat, blieb das Arbeitsvolumen nicht gleich. Viele Beratungen 2011 waren umfangreich und zeitintensiv, und nicht wenige Klienten und Klientinnen wandten sich im Verlaufe des Jahres mehrmals mit verschiedenen Anliegen an die Caritas. Insgesamt wurden so bis Ende Jahr 471 Themen bearbeitet.

In der Sozialberatung versuchen die Mitarbeiterin-nen der Caritas als erstes, sich ein umfassendes Bild der Lage von Klienten zu machen. Dies ist Vo-raussetzung, um optimale Vorschläge unterbreiten zu können, wie Rat Suchende ihre Situation ver-bessern könnten. Neben dem «offenen Ohr» bietet Caritas in der Sozialberatung z. B. die Überprüfung des Budgets an oder Hilfe im Kontakt mit Ämtern und Behörden. Wo sinnvoll werden Klienten auf spezifische weitere Fachstellen hingewiesen. Die Beraterinnen können den Klienten auch eine Be-rechtigungskarte für den Einkauf im Caritas-Markt ausstellen, wenn die finanzielle Situation prekär ist. Dies ermöglicht eine nachhaltige Entlastung knap-per Budgets (vgl. S. 10). Wichtige und geschätzte Angebote, die mithelfen können, Familien-Ver-hältnisse zu stabilisieren und Kindern Chancen zu eröffnen, sind zudem die finanziellen und die per-sönlichen Patenschaften. Finanzielle Patenschaften ermöglichen armutsbetroffenen Kindern Vereinsmit-gliedschaften, Musikstunden, Nachhilfeunterricht usw. Bei den persönlichen Patenschaften im Pro-jekt «mit mir» steht geschenkte Zeit im Vordergrund (vgl. S. 8).

Als schöne Draufgabe zu diesen Angeboten durften wir auch 2011 wieder Lidl Schweiz die Weihnachts-wünsche bis 30 Franken von 85 anonymisierten ar-mutsbetroffenen Kindern melden, welche von Mit-arbeitenden des Unternehmens dann erfüllt wurden (Aktion Wunschbaum). Unzählige Zeichnungen und Briefe zeigen, wie viel Freude diese Aktion bewirkte.

Betriebliche SozialberatungSeit zwei Jahren bietet Caritas Thurgau ihre Dienste für eine Thurgauer Firma im Rahmen der betriebli-chen Sozialberatung für Mitarbeitende an. Dieses

Beratungsangebot wurde 2011 ausgebaut. Dank der Zusammenarbeit mit Caritas Aargau gilt das Angebot nun auch für Angestellte der Tochterfirma unserer Auftraggeberin an deren zweitem Standort im Kanton Solothurn. Dieser Schritt freut uns ganz besonders, da er die Vorteile und die Stärke des Netzwerkes der verschiedenen regionalen Caritas-Organisationen zeigt.

PassantenhilfeEinen eigentlichen Ansturm erlebten wir bei der Notunterstützung für Durchreisende ohne festen Wohnsitz in der Schweiz. Ganz offensichtlich hat-te sich dieses Hilfsangebot in bestimmten Kreisen herumgesprochen. Es blieb schliesslich als einzige Lösung, dieses Angebot per 1. Juli 2011 auszuset-zen. Die Nachfrage im ersten Halbjahr war aber so hoch, dass sich im Jahrestotal (235) die Notunter-stützungen im Vergleich zum 2010 kaum verringert haben.

Abklärungen für ROKJROKJ ist ein gemeinsames Projekt von Rotary und dem Inner Wheel Club zur Unterstützung wirt-schaftlich und sozial benachteiligter Kinder. Caritas Thurgau ist Mitglied im Projektteam von ROKJ, Region Thurgau-Konstanz. In dieser Funktion be-arbeiteten wir 2011 22 Unterstützungs-Gesuche. Dies sind deutlich weniger als im Vorjahr (36). Der Rückgang ist die erfreuliche Folge unseres Bemü-hens während der letzten drei Jahre, den Rotariern das notwendige Know-how zu vermitteln, damit sie einfachere Fälle selber abklären können.

0

50

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Jahresvergleich Kurzberatung undSozialberatung 2007– 2011

Sozialberatung Kurzberatung (Triage)

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Beispiele aus der SozialberatungSusanne Nobs-Rageth

Mehrere Kinder,

Scheidung, Arbeits­

losigkeit, Krankheit,

ungenügende

Ausbildung oder

Migrations hintergrund –

das sind die

wichtigsten Faktoren,

die in der Schweiz

zu Armut führen.

Wer ist armutsbetroffen in der reichen Schweiz? Ei­nige Beispiele können lebensnah veranschaulichen, welche Menschen hinter dem Begriff stehen. Die grosse Erleichterung, die in Dankesschreiben von Klienten der Caritas hörbar wird, spiegelt zudem den enormen Druck, unter dem Armutsbetroffene in der Schweiz oft stehen.

Zum Beispiel: Langzeitarbeitslosigkeit und KrankheitDie vierköpfige Familie M. lebt in äusserst prekä-ren Verhältnissen. Der Vater ist langzeit-arbeitslos und mittlerweile ausgesteuert, und die Mutter hat aufgrund psychischer Probleme grosse Mühe, eine Arbeitsstelle zu finden. Sie bezieht eine halbe IV-Rente. Von dieser sowie Ergänzungsleistungen muss die Familie leben, ergänzt durch Sozialhilfe.

Zum Beispiel: Allein erziehende MutterFrau Z. ist eine junge, allein erziehende Mutter ei-nes 9-jährigen Sohns. Der Kindsvater und ehema-lige Partner von Frau Z. wurde vor ein paar Jahren in sein Herkunftsland ausgewiesen. Alimente erhält sie von ihm keine. Frau Z. bringt sich und ihren Sohn mit einer 70%-Stelle im Gesundheitswesen über die Runden. 2011 musste Frau Z. bei sich dringend eine um-fangreichere Zahnbehandlung durchführen lassen. Dies sprengte ihr scharf kalkuliertes Budget.

Zum Beispiel: MigrationshintergrundHerr und Frau B. sind vor 19 Jahren in die Schweiz gekommen. Dennoch sprechen sie nur sehr schlecht Deutsch. Ihre beiden Töchter sind hier auf die Welt gekommen und müssen oft als «Dolmet-scherinnen» fungieren. Herr B. findet unter diesen

Voraussetzungen stets nur knapp bezahlte Teilzeit-stellen als Küchenhilfe und kann damit seine vier-köpfige Familie nicht selbständig ernähren. Des-halb bezieht sie zusätzlich Sozialhilfe.

Zum Beispiel: Working PoorFamilie I. hat zwei kleine Kinder, beides Buben. Der Vater arbeitet zu einem bescheidenen Lohn im Transportbereich. Trotz des Vollzeit-Jobs lebt die Familie nur ein paar Franken über dem sozialrecht-lichen Existenzminimum. Auch nur kleine Extras er-laubt das knappe Budget nicht.

«Ich bedanke mich für das gute Gespräch bei Ih­nen! In Bezug auf die Kostengutsprache bin ich, fast ohne Worte zu finden, einfach sehr froh und dankbar. Nun kann ich den Alltag mit einer finan­ziellen Sorge weniger meistern.»

«Herzlichen Dank für die Caritas­Markt­Karte! Heute waren wir einkaufen und wir, auch die Kin­der, waren überwältigt. Sogar Weleda­Produkte, das ist fast nicht real, wie im Traum.»

«Im Juni haben Sie spontan und unkompliziert zum richtigen Zeitpunkt einen wesentlichen Un­terstützungsbeitrag für das Schulgeld von Frau P. geleistet. Dafür möchte ich mich im Namen unserer Beratungsstelle herzlich bedanken.»

«Meine Kinder freuten sich riesig über die Ge­schenke und noch mehr, als sie sahen, dass sie das bekamen, was sie sich schon lange wünsch­ten, ich ihnen aber nicht ermöglichen konnte.»

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«Ich habe durch

Caritas ein sehr liebes,

herziges Gottimeitli

gefunden, das mein

Leben bereichert…»

Patenschaftsprojekt «mit mir» 2007– 2011

Stand per Jahresende 2007 2008 2009 2010 2011

Aktuell von Caritas 13 18 28 27 29

begleitete Patenschaften

Total aller je vermittelter 29 43 65 80 94

Patenschaften

Kinder auf der Suche 7 19 4 21 5

nach Paten

Freiwillige im Einsatz 18 29 45 48 52

Patenschaftsprojekt «mit mir»Susanne Nobs-Rageth

Nach dem Projektstart 2004 stieg die Nachfrage nach Patenschaften bis 2009 stark an. Mit den vor­handenen Ressourcen und dem bisherigen Kon­zept war seither eine weitere Ausweitung nicht zu bewerkstelligen. Deshalb suchten wir 2011 nach neuen Wegen und arbeiten nun auch in der Ver­mittlung und Begleitung der Patenschaften mit Frei­willigen.

Im Projekt «mit mir» vermitteln wir Kindern aus Fa-milien in schwierigen Situationen freiwillige Patin-nen oder Paten als zusätzliche Bezugspersonen. Ziel ist es, betroffene Kinder aus einem drohenden «Abseits» zu holen, ihnen einen kreativen Umgang mit Freizeit zu ermöglichen und die Eltern zu ent-lasten. Das Projekt macht Freude und überzeugt durch seinen nachhaltigen, mehrdimensionalen Ansatz.

2011 konnten wir 14 neue Patenschaften vermit-teln; 12 Patenschaften wurden beendet. Damit zählten wir Ende Jahr 29 laufende Patenschaften. Dies entspricht etwa dem, was möglich ist, wenn die Vermittlung und Begleitung vollständig mit den 30 Stellenprozenten der Projektleitung (plus Unter-stützung durch Praktikanten) erfolgen muss, die Caritas Thurgau dafür einsetzen kann. Das Poten-tial und die Nachfrage sind aber weit grösser. Des-halb starteten wir 2011 mit einem neuen Konzept. Dabei übernehmen Freiwillige als regionale Vermitt-lerInnen die operative Tätigkeit der Vermittlung und Begleitung von Patenschaften. Die Projektleiterin der Caritas kann sich auf die Führung, die Qualitäts-sicherung und die Promotion konzentrieren. Neben dieser Entlastung fördert das neue Konzept auch die regionale Verankerung des Projekts «mit mir». Wir streben in allen fünf Regionen ein Tandem an

VermittlerInnen an, welche je maximal acht bis zehn Patenschaften betreuen. Damit könnten wir schliesslich etwa 80 bis 100 aktive Patenschaften im Kanton Thurgau führen. 2011 arbeiteten wir die ersten beiden regionalen Vermittlerinnen ein.

Nicht nur die knappen Stellenprozente begrenzten letztes Jahr das Projekt. Der Ausbau, ja sogar das bestehende Volumen waren erneut auch durch die knappen finanziellen Mittel gefährdet. Deshalb suchten wir 2011 intensiv bei Stiftungen und Un-ternehmen, Gemeinden und Kirchgemeinden nach Mitteln für das Projekt. Trotz einigen Erfolgen ist eine dauerhafte Entspannung nicht erreicht.

Dankesschreiben «mit mir»-Patin und -Patenkind

«Ich finde es mega schön, dass ich mit meiner Patin in die Berge durfte. Früher war das für mich nicht möglich. Und auch, dass wir schon zusammen in Konstanz waren. So konnte ich Konstanz erleben. Shoppen finde ich lässig, ich gehe aber auch gern spazieren mit ihrem Hund. Und manchmal hilft sie mir auch bei den Haus­aufgaben. – Ich finde meine Patin sehr sympa­thisch, nett und hilfsbereit.»

«Ich kann mit meinem Gottimeitli so viele tolle Sachen machen, die uns beiden gefallen. Es spielt dabei keine Rolle, ob es bei mir im Garten Unkraut­Jäten ist oder ob wir auf den Titlis ge­hen. Ich finde es schön: Sie ist einfach glücklich mit allem. Ganz besonders freut mich, dass sie so gerne spaziert, auch mit meinem Hund, und gerne wandert! So kann ich ihr meine grosse Leidenschaft, die Berge, ein klein wenig näher bringen, was für mich eine grosse Freude ist.

Da sie schon älter ist, kann ich sie auch schon mal zum Shoppen mitnehmen. Wir haben dabei immer sehr viel Spass. Ich finde, sie ist sehr be­scheiden. …

Ihre Familie ist ausgesprochen nett und ich bin gerne dort und geniesse regelmässig feinen tür­kischen Kaffee und ihre Freundlichkeit. Sie un­terstützen ihre Tochter auch sehr bei unseren Aktivitäten.»

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Eine Schulden­

sanierung verlangt

einem Klienten viel ab.

Es braucht eine hohe

Motivation, stabile per­

sönliche Verhält nisse

und die Bereitschaft

zum Verzicht.

Am 1. Januar 2011 startete Caritas die kostenlose Beratungshotline «SOS Schulden» unter der Ruf­nummer 0800 708 708. Seither haben sowohl die Telefonberatungen als auch die Erstgespräche in der Schuldenberatung deutlich zugenommen.

Die Hotline «SOS Schulden» ist von Montag bis Donnerstag von 10 bis 13 Uhr besetzt. Kurze Fra-gen der Anrufenden können wir direkt beantworten, für längere Auskünfte und Abklärungen vereinbaren wir einen Termin für eine Erstberatung. Sowohl die Anonymität der Hotline als auch der neue Termin über Mittag wurden sehr geschätzt. Beides macht, dass die Zugangshürden zum Angebot tief sind. Und dennoch riefen nicht selten Bekannte oder Verwandte einer verschuldeten Person für diese an und nicht sie selbst!

SchuldenberatungDas neue Angebot führte dazu, dass 2011 60 % mehr Telefonberatungen und 24 % mehr Erstge-spräche als im Vorjahr durchgeführt wurden. Die Mehrheit unserer 143 Klienten und Klientinnen, die zum Erstgespräch kamen, waren bereits seit drei Jahren oder noch länger verschuldet. Gefragt nach den Gründen für die Verschuldung nannten sie am häufigsten «Fehleinschätzung der Finan-zen», «Einkommenseinbussen» oder «Trennung/Scheidung». Bei einem knapp berechneten Budget können Veränderungen im Job oder der persönli-chen Umstände wie bei einer Trennung schnell zu Zahlungsschwierigkeiten und zu Betreibungen füh-ren. Die allermeisten Rat Suchenden fühlten sich

SchuldenberatungSusanne Nobs-Rageth

Art der Beratung 2007 2008 2009 2010 2011

Telefonische Beratungen 240 429 328 228 368

Erstgespräche 96 71 52 116 143

Laufende Sanierungen 23 26 39 29 23

durch das Erstgespräch deutlich erleichtert. Sie konnten endlich einmal ihre Situation ansprechen und gewannen einen Überblick über die Ausstände und über ihre Handlungsmöglichkeiten. Oft konnte durch den Termin bei der Schuldenberatung eine weitere Verschuldung verhindert und das Budget stabilisiert werden.

SchuldensanierungEine Schuldensanierung verlangt einem Klienten viel ab. Es braucht während der ganzen Dauer – meist etwa drei Jahre – eine hohe Motivation und die Be-reitschaft zum Verzicht. Unerwartete Veränderun-gen der Lebensumstände in dieser Frist wie etwa eine Kündigung oder die Einführung von Kurzarbeit können eine Sanierung gefährden. 2011 fassten wir in 10 % der Fälle mit den Klienten eine Schuldensanierung ins Auge; aber nur in nicht ganz der Hälfte dieser Fälle konnte sie erfolgreich installiert werden. Schlimm war, wenn eigentlich alle Anforderungen gegeben waren, aber die Gläubiger die Sanierung nicht akzeptierten.

Ist eine Schuldensanierung nicht möglich, bleibt nur ein Leben mit Schulden oder privat Konkurs anzu-melden. Allerdings ist ein Privatkonkurs nur für jene ca. 5 % der Schuldner sinnvoll, die zukünftig den laufenden Verpflichtungen nachkommen können und bei denen der Verschuldungsgrund behoben ist.

Die Schuldenfachstelle der Caritas Thurgau berät die Klienten auch in diesen Fällen über ihre Hand-lungsmöglichkeiten.

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ort-Gemeinden mit einem Beitrag an unseren Auf-wendungen 2011 beteiligten. Dies zeigt, dass sie das Projekt als ergänzendes Angebot im Bereich der Sozialhilfe schätzen und anerkennen, was ent-scheidend ist für sein Funktionieren. Armutsbetrof-fene im Kanton erfahren in der Regel nämlich erst dann von unserem Angebot, wenn sie eine Bera-tungsstelle, ein Sozialamt oder sonst eine Instituti-on im Sozialwesen darauf aufmerksam macht und ihnen gleich die Karte ausstellt, die zum Einkauf be-rechtigt. Deshalb ist der gute Ruf der Caritas und des Caritas-Marktes so wichtig.

Spielsachen und Second-Hand-VelosDas Angebot der Caritas-Boutique an ausseror-dentlich günstigen und trotzdem einwandfreien und modischen Kleidern sowie nützlichen Alltagsgegen-ständen ist insbesondere für unsere Kunden und Kundinnen im Markt eine willkommene Ergänzung. Von grosszügigen Sachspendern und –spenderin-nen erhielten und erhalten wir für den Verkauf in der Caritas-Boutique recht viele Spielsachen. Im Spät-sommer 2011 konnten wir zudem bei der Auflösung einer Spielgruppe das ganze Inventar übernehmen, das übrig geblieben war. Dies zusammen ergab ei-nen wunderbaren Stock für unseren erfolgreichen «Verkaufsmonat Kinderspielzeug» im Herbst. Eben-falls sehr gefragt in der Boutique sind die von ESRA Rerec in Sirnach revidierten Second-Hand-Velos.

Auf Mitte 2011 schlossen wir die Pilotphase unse­res mobilen Caritas­Marktes mit einer positiven Bi­lanz ab. Die fahrende Ergänzung zum festen Laden in Weinfelden funktioniert. Dank ausserordentlichen Sponsoring­Beiträgen und der Beteiligung der Ver­kaufs­Standort­Gemeinden bedienen unsere zwei Wagen seither fix Sirnach, Münchwilen und Frau­enfeld, ab Frühjahr 2012 zudem auch Kreuzlingen.

Aus einer Kundenbefragung wissen wir, dass das Einzugsgebiet eines Caritas-Marktes «nur» etwa eine halbe Wegstunde umfasst – zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr. Ein einziger, fester Caritas-Markt, wie unserer in Weinfelden, ermöglicht des-halb bei weitem nicht allen Bedürftigen im Kanton einen vergünstigten Einkauf von Nahrungsmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Die ideale Lösung sind aus Kostengründen nicht weitere Läden, son-dern Caritas-Markt-Mobile, fahrbare Caritas-Märkte, die flexibel weitere Standorte bedienen können.

Damit wir diese Lösung nach der Pilotphase konso-lidieren konnten, mussten wir Sponsoren für die un-abdingbaren Investitionen finden. Beiträge aus dem Jubiläumsfonds der Thurgauer Kantonalbank und aus dem Lotteriefonds des Kantons Thurgau er-möglichten schliesslich, das benötigte zweite Fahr-zeug anzuschaffen und gebrauchsfertig zu machen. Ebenso wichtig war, dass sich alle Verkaufsstand-

Caritas-Markt und Caritas-BoutiqueThomas Kunz

Dank Sponsoren und

der Unterstützung

durch die Verkaufs­

Standort­Gemeinden

erschliesst das

Caritas­Markt­Mobil

den Kanton Thurgau

immer besser.

Netto-Umsatz in CHF

150'000.–

200'000.–

250'000.–

300'000.–

350'000.–

400'000.–

450'000.–

12'000

15'000

18'000

21'000

24'000

27'000

30'000Kundenkontakt

20112010200920082007

Kunden Umsatz

Entwicklung Kundenkontakte und Nettoumsatz 2007 – 2011

Kunden Umsatz

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Ohne Freiwillige gäbe

es weder das Projekt

«mit mir» noch das

Caritas­Markt­Mobil.

2011 war das europäische Jahr der Freiwilligen. Ziel war, die gesellschaftliche Bedeutung der Frei­willigenarbeit sichtbar zu machen. Denn nur was sichtbar ist, kann anerkannt und wertgeschätzt werden.

Via Caritas Thurgau verschenkten im Jahr 2011 120 Frauen und 97 Männer insgesamt 9’364 Stun-den Einsatz als Freiwillige. Setzt man einen durch-schnittlichen Wert pro Stunde von CHF 25.– ein, ergibt das einen Betrag von CHF 234’100.–. Die-ses riesige Engagement verdient unsere grösste Dankbarkeit!

Freiwillige setzten sich im Projekt «mit mir» als re-gionale Vermittlerinnen bzw. als Paten und Patin-nen, als Omas und Opas für Kinder aus prekären Verhältnissen ein (vgl. S. 8). Freiwillige beluden das Caritas-Markt-Mobil und fuhren es an drei Tagen in der Woche zu den verschiedenen Verkaufsstand-orten im Kanton (vgl. Artikel nebenan). Freiwillige ermöglichten, dass im Dezember die Aktion «Eine Million Sterne» den Kanton in vorweihnachtliches Kerzenlicht tauchte. Und ehrenamtlich arbeitet auch der Vorstand der Caritas Thurgau.

Ohne Freiwillige und Ehrenamtliche könnte Caritas Thurgau weder ihre zentralen Angebote «mit mir» und Caritas-Markt-Mobil aufrecht erhalten, noch die jährliche Lichteraktion «Eine Million Sterne» durchführen.

Selbstverständlich arbeiten Freiwillige im Thurgau nicht nur bei Caritas, sondern auch bei anderen Non-Profit-Organisationen. Deshalb gibt es ei-nen organisationen-übergreifenden Zusammen-schluss, das Freiwilligenzentrum Thurgau (heute Bénévol Thurgau). Caritas Thurgau bildet zusam-men mit Pro Juventute Thurgau, Pro Senectute Thurgau und dem Schweizerischen Roten Kreuz Thurgau die Trägerschaft dieser Fachstelle für Frei-willigenarbeit im Kanton.

Das Freiwilligenzentrum mit seinen Mitgliedorgani-sationen organisierte und koordinierte die beson-deren Projekte zum europäischen Jahr der Freiwil-ligen: eine Plakat- und Postkartenkampagne und einen grossen Dankesanlass für mehr als 300 Per-sonen zum Jahresende.

Unersetzlich: FreiwilligenarbeitIngeborg Baumgartner

Viele Gemeinden im Kanton Thurgau stellten die Plakate mit Aussagen zur Freiwilligenarbeit an den Ortseingängen auf. Die Plakate wiesen mit präg-nanten Aussagen auf die Freiwilligenarbeit hin:

Engagiert. Freiwillig. • …weilichneugierigaufNeuesbin• …damitfühleichmichwertvoll• …ichwillgebenundnichtnurnehmen• …erweitertmeinenHorizont• …stärktunsereGemeinde!• …weildieKinderausdemHaussind• 700Mio.StundenimJahr.Danke!

Das Motto der Dankes- und Schlussveranstaltung zum Freiwilligenjahr im Thurgauerhof Weinfelden am 24. November war «Freiwilligenarbeit verbin-det». Die verschiedenen RednerInnen, eine ein-drückliche Menschenpyramide, der Gospelchor Winterthur und ein leuchtender Apéro unterstri-chen alle die grosse Bedeutung des freiwilligen En-gagements im Kanton Thurgau.

Page 12: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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ESRA ArbeitsintegrationsprogrammRupert Summerauer, Geschäftsleiter ESRA

2011 hatten wir deutlich weniger Teilnehmende im Arbeitsprogramm als in den beiden Vorjahren. Dies zwang uns sowohl zu einer Fokussierung unseres Angebots als auch zu einem schmerzhaften Ab­bau beim eigenen Personal. Dafür gelang es uns, den Prozentsatz der Teilnehmenden, für die wäh­rend der Programmdauer eine Anschlusslösung gefunden werden konnte, bei fast 50 % zu halten. Unseren Integrationsauftrag haben wir 2011 gut erfüllt.

Die Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts Schweiz im letzten Jahr – Stichwort: Frankenstärke – schlugen sich noch nicht in der Arbeitslosigkeit nie-der. Diese war unverändert auf einem tiefen Niveau, mit entsprechenden Folgen für unser Arbeitsintegra-tionsprogramm. Die Zuweisungen von Teilnehmen-den brachen um fast 30 % ein. Hatten wir von 2008 bis 2010 einen Anstieg von Zuweisungen bis auf 268 Teilnehmer pro Jahr zu verzeichnen, waren es 2011 nur noch 190 Zuweisungen. Selbst die Verschärfung des Arbeitslosengesetzes auf 1. April 2011, mit der auf einen Schlag etwa 500 Personen im Thurgau ausgesteuert wurden, bzw. die versprochene Betei-ligung des Kantons an Kosten für die Teilnahme in Beschäftigungsprogrammen (Thurgau Plus), mit der diese Härte abgefedert werden sollte, führte nicht zu den erwarteten Zuweisungen durch die Gemeinden.

2011 hatten wir aber nicht nur weniger Teilnehmen-de. Gleichzeitig verkürzte sich die durchschnittliche Dauer, die ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin im Programm verbrachte, von 4,2 Monate 2010 auf 3,6 Monate 2011. Die Lösungsquote lag nach 53 % im Vorjahr bei weiterhin guten 47 %.

Weniger Teilnehmende und kürzere Beteiligungs-dauer, das bedeutet eine schlechtere Auslastung der Infrastruktur des Programms. Wir mussten uns

Mit unseren fokus­

sierten Tätigkeits­

bereichen und dem

gegenwärtigen

Personalbestand sind

wir wieder sehr gut

aufgestellt.

aufgrund dieser Entwicklungen auf Kernaufgaben einschränken. Wir liessen den Bereich ESRA Office auslaufen und konzentrierten uns auf die Bereiche «Werkstatt» und «Verkauf». Zudem mussten wir den Personalbestand um 30 % reduzieren, um den finanziellen Aufwand gemäss den Vorgaben unse-res Auftraggebers anzupassen. Dies erforderte eine Umverteilung der Aufgaben auf die verbleibenden Personen. Mit unseren fokussierten Tätigkeitsbe-reichen und dem gegenwärtigen Personalbestand sind wir wieder sehr gut aufgestellt, um die zukünf-tigen Herausforderungen zu meistern.

ESRA Recycling in Sirnach bietet Arbeitsplätze im Bereich der Entsorgung und Wiederverwertung von Elektronik-Schrott. Die Teilnehmenden zerle-gen fachgerecht Elektronikartikel und führen die sortierten Einzelteile der Rohstoff-Rückgewinnung oder der schadstoffarmen Vernichtung zu. Die Ge-samtleistung von ESRA Recycling reduzierte sich 2011 gegenüber dem Vorjahr um 35 % auf 750 Tonnen. Sicht- und spürbar war in diesem Bereich nicht nur der Teilnehmer-Rückgang, sondern auch der Übergang von den schweren Röhrengeräten (Fernseher, Monitore) zu den leichten Flachbild-schirmen. Bei höherem Aufwand, einen Flachbild-schirm statt ein Röhrengerät aufzutrennen, redu-ziert sich der Output in Tonnen zerlegtem Material. In unseren Werkstätten in Sirnach bieten wir seit einiger Zeit Arbeitsplätze für qualifizierende Ar-beiten an. Mechaniker finden in der Velowerkstatt entsprechende Programmplätze, Schreiner oder Maler können in der Möbelwerkstatt Renovati-onsarbeiten erledigen, und zudem gibt es Plätze in der Elektro- und Elektronikreparaturwerkstatt. Das dritte Standbein ist der Bereich «Verkauf» mit seinen Programm-Plätzen im Caritas Markt Wein-felden. Trotz weniger Teilnehmenden 2011 konnte hier der Umsatz gesteigert werden.

Page 13: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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Lösungen für die SozialfirmenRupert Summerauer

Für langzeit­arbeitslose

Sozialhilfeempfänger

haben sich die

Perspektiven im

Thurgau weiter

verengt.

Seit 2006 bot Caritas Thurgau unter dem Dach des Vereins ESRA langzeit­arbeitslosen Menschen, die von Sozialhilfe leben, eine spezifische Chance: teil­wirtschaftliche Arbeitsplätze in Sozialfirmen. Diese erlaubten es ihnen, sich leistungsgemäss sozial und beruflich zu integrieren. Das Konzept fand aber leider zu wenig aktive Unterstützung durch die Gemeinden. So mussten wir die Betriebe aus finanziellen Gründen 2011 schliessen.

Im Jahr 2005 lief die Wirtschaft wieder einmal nicht gut, die Arbeitslosen-Zahlen waren hoch und jene der Sozialhilfe-Empfänger stiegen stetig. Die Frage stand im Raum, welche Lösungen es für Menschen noch gibt, die nicht mehr «arbeitsmarktfähig» sind. Das Stichwort der «1000-Franken-Jobs» bzw. der Sozialfirmen machte die Runde. Sozialfirmen kom-binieren eine sinnvolle Beschäftigung, soziale In-tegration und ein teilwirtschaftliches Einkommen.

Auch im Kanton Thurgau forderten die Gemeinden die Schaffung solcher Projekte. Deshalb starte-te u. a. Caritas Thurgau 2006 das Projekt «Ding-Shop», einen Gebrauchtwarenmarkt für Möbel, Geräte und Secondhand-Mode. Die Erwartungen an diese erste Sozialfirma im Caritas-Netz der Schweiz waren sehr hoch. Insbesondere die So-zialdienste der Gemeinden erhofften sich, auf die-sem Weg schnell viele der sehr schwer vermittel-baren Personen wieder in den ersten Arbeitsmarkt integrieren und die Kosten der Sozialhilfe senken zu können.

Schon bald zeigte sich aber, dass zwar die Vor-gabe an Sozialfirmen, aus den Produkten einen Ertrag von annähernd 50 % des Aufwandes zu er-zielen, erreicht werden konnte, aber die Zuweisun-gen aus den Gemeinden im nötigen Umfang aus-blieben. Zum einen hatte sich die wirtschaftliche Situation wieder etwas erholt. Zum anderen über-schätzten viele Gemeinden die Leistungsfähigkeit der zugewiesenen Arbeitslosen und beurteilten entsprechend die Integrationsarbeit als zu teuer.

Diese Entwicklung forderte erste Restrukturie-rungen, erste Anbieter gaben auf. Wir von Caritas blieben aber vom Nutzen der Sozialfirmen über-zeugt und wurden darin auch von Zuweisenden ermuntert. Deshalb übernahm der Verein ESRA zusammen mit Caritas Thurgau 2009 die Sozialfir-ma «Haushalts-Fee», ein Reinigungsunternehmen, von einem anderen Anbieter. Trotz der verbalen

Unterstützung fehlte es aber weiterhin an den not-wendigen Zuweisungen.

Den eigentlichen «Todesstoss» für Sozialfirmen brachte dann die Revision des Gesetzes über die Arbeitslosenversicherung von 2010. Mit einer teil-wirtschaftlichen Anstellung bei einer Sozialfirma kann man sich seither keine Anspruchsberech-tigung mehr für Arbeitslosengelder erarbeiten, womit ein weiterer Anreiz für Sozialämter wegfiel, Personen zuzuweisen.

In dieser Lage mussten wir 2011 aus finanziellen Gründen die Konsequenzen ziehen. Auf Sommer 2011 verselbständigten wir die «Haushalts-Fee». Sie arbeitet nun als normales Reinigungsunterneh-men im freien Markt. Die Sozialfirma Ding-Shop schlossen wir auf Jahresende. Einen Teil davon konnten wir als Brocki in das ESRA Arbeitsintegra-tionsprogramm der Arbeitslosenversicherung integ-rieren (siehe nebenstehenden Bericht).

Fazit: Für langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger, die keinen Anspruch auf eine Invalidenrente haben und nur sehr schwer in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können, haben sich die Per-spektiven im Thurgau weiter verengt. Ohne den entsprechenden politischen Willen und die nötigen gesetzlichen Grundlagen wird sich daran leider nichts ändern.

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Kurse und Referate

bieten die Möglichkeit,

das wertvolle

Fach wissen der

Mitarbeitenden weiter

zu verbreiten.

Wissen weitergebenSusanne Nobs-Rageth / Ingeborg Baumgartner / Susanne Ammann

lernten Definitionen von Armut kennen und erhielten Informationen über die Arbeit der Caritas Thurgau. Danach schlüpften sie in die Rolle einer fürsorge-abhängigen Familie und erprobten, wie es ist, mit dem Geld des Sozialdienstes auszukommen. Sie erstellten ihr persönliches Budget und konnten im Caritas-Markt mit dem errechneten Betrag einkau-fen. Ein eindrückliches Erlebnis, das manches Vor-urteil zurecht gerückt haben wird.

Information über das AsylverfahrenDie Frauengruppe der SP Arbon organisierte im Frühjahr 2011 eine offene Informationsveranstal-tung zum Schweizerischen Asylverfahren und den damit verbundenen Problemen. Dazu luden die Po-litikerinnen zwei Fachfrauen ein, unter anderem un-sere Bereichsverantwortliche Migration. Sie erklärte dem interessierten Publikum die konkreten Schritte eines Asylverfahrens; die Fachfrau der Peregrina-stiftung berichtete anschliessend aus dem Alltag der Asylsuchenden in Durchgangsheimen. Die Ver-anstaltung war gut besucht und die Möglichkeit zur Diskussion wurde rege genutzt. Die wichtigsten Informationen fanden zudem über die ausführliche Berichterstattung in der «Thurgauer Zeitung» weite-re Verbreitung.

Neben diesen Kursen bestritten Mitarbeitende weiter einen Vortrag vor MigrantInnen zum Thema Schulden und Schuldensanierungen oder beteilig-ten sich in einer Veranstaltungsreihe eines Seelsor-geverbandes zum Thema «Regelung der letzten Dinge» mit Referaten zu Patientenverfügung und Nachlassregelung.

Die Mitarbeitenden der Caritas Thurgau verfügen über wertvolles Fachwissen und profunde Berufs­erfahrung. An verschiedensten Veranstaltungen im 2011 setzten sie ihr Wissen ein, um weitere Perso­nen zu ermächtigen, kompetent handeln zu können.

Die folgenden Beispiele vermitteln einen Eindruck, wen die Caritas Thurgau im 2011 zu erreichen ver-suchte und mit welchen Inhalten.

Sinnvoll helfen: Kurs für PfarreimitarbeitendePfarrhäuser und Pfarrämter sind beliebte Anlauf-stellen für Durchreisende und Notleidende – und manchmal auch für «Schlaumeier». Wie können Pfarreimitarbeitende Hilfe suchenden Passantinnen und Passanten sinnvoll und nachhaltig helfen, ohne ausgenützt oder unter Druck gesetzt zu werden? Wo hat die Hilfe Grenzen? Schon zum zweiten Mal bot Caritas Thurgau 2011 in Zusammenarbeit mit der katholischen Erwachsenenbildung einen Kurs dazu an. Pfarreimitarbeitende sollen befähigt wer-den, sinnvoll und nachhaltig helfen zu können. Die positive Resonanz zeigt, dass wir mit diesem Ange-bot ein echtes Bedürfnis abdeckten.

Jugendliche für die Armut in der reichen Schweiz sensibilisierenViele Menschen – nicht zuletzt viele Jugendliche – können sich unter Armut in der Schweiz nichts Konkretes vorstellen oder denken, dass da auf sehr hohem Niveau gejammert wird. Deshalb boten wir 2011 für Jugendliche von Firm- und Schulklassen einen Kurs zum Thema an. Die Jugendlichen gingen dabei der Frage nach, was Geld für sie bedeutet,

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Neben der Hilfe für

Bedürftige ist es

ebenso Aufgabe der

Caritas, durch Aufklä­

rung zur Verbesserung

der gesellschaftli­

chen und politischen

Rahmenbedingungen

beizutragen.

Öffentlichkeit sensibilisierenRupert Summerauer / Lukas Meyer

Neben der direkten Hilfe für Familien und Einzel­personen, die in prekäre Situationen geraten, ist für die Caritas die Prävention wichtig. Die gesellschaft­lichen Bedingungen sind so zu verbessern, dass Menschen in der Schweiz weniger schnell in Armut und Not geraten. Aufklärung und Sensibilisierung sind unsere Instrumente dazu.

Zum Beginn der Dekade «Armut halbieren 2010–2020» hatte Caritas gefordert, dass sich die öffent-liche Hand mit einer klaren Strategie dem Problem der Armut in der Schweiz annimmt.

Armut bekämpfen – auch ohne BerichtCaritas Thurgau begrüsste den Antrag von Gross-räten der SP an den Regierungsrat, einen Armuts-bericht für den Kanton zu verfassen. Er sollte Klar-heit über das Ausmass der Armut schaffen und aufzeigen, wie der Kanton sie zu bekämpfen vor-hat. Nach der ablehnenden Antwort durch den Re-gierungsrat im Dezember 2010 setzte sich Caritas Thurgau nochmals im Vorfeld der Debatte im Gros-sen Rat vom Februar 2011 für das Anliegen ein. Wir konnten so beispielsweise vor einigen Fraktionen unsere Argumente vorbringen. Dass das Anliegen auch im Grossen Rat dennoch keine Mehrheit fand, enttäuschte uns zwar. Aber wir lassen uns nicht entmutigen: Caritas bleibt dran.

Armut ein Gesicht gebenNeben der politischen Ebene der Sensibilisierungs-arbeit ist für uns auch der direkte Weg an die Öffent-lichkeit wichtig. Wir wollen der Armut ein Gesicht geben, Menschen berühren und mit konkreten Bei-

spielen aufzeigen, was Armut in der Schweiz heisst: zwar nicht lebensbedrohender Mangel, aber soziale Ausgrenzung, verminderte Lebens- und Bildungs-chancen, Scham und Bedrückung. Wir zeigen Hin-tergründe, Beispiele und Forderungen der Caritas zweimal jährlich in unserem Magazin «Nachbarn» auf, wir versenden viermal jährlich Fallbeispiele an uns zugewandte Personen und wir bemühen uns, dass Zeitungen über Schicksale aus dem Kanton und unsere Hilfs-Angebote berichten. Das Thema Armut soll in der Öffentlichkeit präsent sein und et-was von seinem Stigma verlieren.

Fest der SolidaritätEine besondere Bedeutung hat für uns jedes Jahr auch die Aktion «Eine Million Sterne». Am 17. De-zember erleuchteten wieder Tausende von Wind-lichtern der Caritas in Aadorf, Arbon, Bussnang, Ermatingen, Frauenfeld, Kreuzlingen, Romanshorn und Steckborn öffentliche Plätze und brannten in Solidarität mit benachteiligten Menschen.

Tag der FlüchtlingePräsenz markierte Caritas Thurgau auch am Schweizerischen Flüchtlingstag vom 18. Juni 2011. An der Veranstaltung in Kreuzlingen zum 20-Jahr-Jubiläum der Thurgauer Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende berichtete Dr. Carlo Knöpfel von Ca-ritas Schweiz zum Thema «Flüchtlinge: humanitäre Tradition in der Schweiz und in Europa». Das «Recht der Fremden» ist ein biblisches Kernanliegen und damit auch eines von Caritas.

Was PassantInnen als Wünsche bei «Eine Million Sterne» auf Banderolen schrieben. • Wirwünschen,dassesderganzenFamilie

gesundheitlich gut geht.• EinenJobfürmeinenMannundunseren

Freunden ein «sich finden».• Ichwünschemir,dasswiralleaus

den Schulden kommen.• TrostfürdieTraurigen,Friedenallen,

die krank sind – Kein Krieg und Unheil. • Ichwünschemir,dasssichalle

etwas mehr Zeit nehmen.• IchwünschemeinenKindernGottesSegen

und dass im neuen Jahr ihre Träume und Wünsche (so Gott will) in Erfüllung gehen.

• Frieden,Liebe,Hilfsbereitschaft, Füreinander da sein, Zuhören.

Page 16: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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Verschiedene Studien

belegen ein erhöh­

tes gesundheitliches

Risiko für Kinder von

Migrationsfamilien. Das

Projekt «Miges Balù»

gibt hier Gegensteuer.

Hilfe zur IntegrationSusanne Ammann

Es ist eine berechtigte Forderung, dass Menschen, die in die Schweiz zuwandern, sich integrieren sollen und als wichtigen Schritt dazu zum Beispiel Deutsch lernen. Bis es aber so weit ist, können fehlende Sprachkenntnisse und damit verbundene Informa­tionslücken die Integration zusätzlich erschweren. Integration ist ein wechselseitiger Prozess, zu dem auch unsere Gesellschaft einen Teil beitragen muss.

Neben einer wünschenswerten «Willkommenskul-tur» besteht die Möglichkeit, mit konkreten Projek-ten die Integration zu unterstützen. Caritas Thurgau erhielt in diesem Sinne 2011 einen Auftrag in der Gesundheitsförderung. Gleichzeitig mussten wir den seit 10 Jahren geführten Dolmetschdienst an VERDI abtreten.

DolmetschdienstDas Erlernen einer Sprache dauert mehrere Jah-re. Was tun, wenn ein schwieriges Elterngespräch kurz nach dem Zuzug in die Schweiz ansteht oder komplexe gesundheitliche Probleme auftreten? Damit auch in diesen Fällen eine nachhaltige Ver-ständigung möglich ist, vermittelte der Dolmetsch-dienst von Caritas Thurgau seit 2002 qualifizierte interkulturelle Übersetzerinnen und Übersetzer für 34 Sprachen und Dialekte. Die Finanzierung des Dolmetschdienstes war von Anfang an schwie-rig. Aus Kostengründen ging Caritas Thurgau bereits im Jahr 2009 eine Kooperation mit dem Dolmetschdienst von Caritas Luzern ein. Anfang 2011 entschlossen sich die Kantone Graubünden, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Thurgau, ab 2012 in der Ostschweiz einen einzigen kan-tonsübergreifenden Dolmetschdienst zu lancieren, um den Fortbestand dieser wichtigen Dienstleis-tung sicherzustellen. Nach einer Ausschreibung erhielt der Dolmetschdienst VERDI aus St. Gallen den Zuschlag. Somit endete das Engagement von Caritas Thurgau in diesem Bereich per Ende 2011.

Einsatzstunden nach Auftraggeber

Auftraggeber 2007 2008 2009 2010 2011

Gesundheit 393 375 575 624 440

Schulen 130 238 261 305 254

Sozial 103 120 78 115 85

Andere Bereiche 6 4 13 23 8

Total 632 737 927 1067 787

Die interkulturellen Übersetzerinnen und Übersetzer des Caritas Dolmetschdienstes Thurgau wurden aber von VERDI übernommen und stehen weiterhin im Thurgau im Einsatz.

Miges Balù: Gesundheitsförderungund PräventionVerschiedene Studien belegen ein erhöhtes ge-sundheitliches Risiko für Kinder von Migrations-familien. Mit dem Projekt «Miges Balù» soll die Chancengleichheit dieser Kinder für den Start in ein gesundes Leben verbessert und gleichzeitig die Integration dieser Familien ins Schweizerische Gesundheits- und Sozialsystem gefördert werden. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt bei den Themen «Ernährung» und «Bewegung». «Miges Balù» wird im Rahmen des Kantonalen Aktionsprogramms «Thurgau bewegt» umgesetzt. Anfang 2011 wurde Caritas Thurgau mit der Projektleitung beauftragt.

Mütter- und Väterberatungen bieten kompeten-te Hilfe in Gesundheits- und Erziehungsfragen für Eltern von Kindern bis zum Kindergarteneintritt. Ziel von «Miges Balù» ist, dass sie mit ihrem Be-ratungsangebot vermehrt auch Familien mit Mig-rationshintergrund erreichen. Dazu rekrutierten wir 2011 24 interkulturelle Übersetzerinnen für total 13 Sprachen, die in vier ganztägigen Weiterbildungen auf ihren Einsatz zur interkulturellen Vermittlung bei den Mütter- und Väterberatungen vorbereitet wur-den. Zudem reflektierten Mütterberaterinnen und Vermittlerinnen in zwei halbtägigen Weiterbildungen gemeinsam Fragen der transkulturellen Kompetenz und der Zusammenarbeit. Sämtliche Weiterbildun-gen mussten wegen der grossen Teilnehmerzahl doppelt geführt werden. Seit November 2011 kön-nen die interkulturellen Vermittlerinnen eingesetzt werden. Über das erweiterte Angebot informierten wir alle relevanten Personen des Gesundheitsbe-reichs im Kanton.

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Die stark schwanken­

den Anhörungszahlen

stellen für alle

Beteiligten in der

Hilfswerksvertretung

eine grosse Heraus­

forderung dar.

Faire AsylverfahrenSusanne Ammann

Ein fairer Umgang mit Fremden ist ein urchristliches Anliegen, das in der Bibel mehrfach angesprochen wird. Jesus sagt: «Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.» Caritas Thurgau setzt sich seit vielen Jahren für faire Asylverfahren ein. 2011 trug dieses Engagement aber wesentlich zu den finanzi­ellen Herausforderungen der Organisation bei.

Hilfswerksvertretung27 HilfswerksvertreterInnen der Caritas Thurgau nahmen 2011 als VerfahrensbeobachterInnen an 812 Anhörungen von Asylsuchenden zu deren Asylgründen teil. Dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um fast 56%. Grund dafür war der sprunghafte Anstieg der neu eingereich-ten Asylgesuche (2010:15’567, 2011: 22’551) als Folge der Situation in Nordafrika. Die über Jahre abgebauten Strukturen innerhalb des Bundesamts für Migration waren nicht ausreichend, um mit die-sem Ansturm befriedigend klar zu kommen. An den Empfangs- und Verfahrenszentren wurden 2011 aus Ressourcen- und Kapazitätsgründen wäh-rend Monaten fast keine Bundesanhörungen mehr durchgeführt. Nach der Erstbefragung wurden viele Asylsuchenden direkt in die Kantone weitergeleitet. Dort warten sie teilweise monatelang auf ihre An-hörung.

Die stark schwankenden Anhörungszahlen stellen für alle Beteiligten in der Hilfswerksvertretung eine grosse Herausforderung dar. Mussten im Spitzen-monat 2010 237 Anhörungen bewältigt werden, folgten sich im Jahr 2011 mehrere Monate mit je bloss 17 Anhörungen. Diese Spannbreite verlangt von den HilfswerksvertreterInnen extrem gros-se Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Motivation.

Auch die Planung in der Koordination ist äusserst schwierig, da die Strukturen nicht ständig verän-dert werden können. Zugleich führten diese nied-rigen Befragungszahlen 2011 dazu, dass die Bun-despauschale zur Entschädigung dieses Auftrags nicht mehr kostendeckend war und viel Aufwand investiert werden musste, um einen Defizitaus-gleich zu erhalten.

Rechtsberatung für Asylsuchende Thurgau2011 konnte die Rechtsberatungsstelle für Asyl-suchende Thurgau (RBS TG) ihr 20-Jahr-Jubiläum feiern. Caritas Thurgau war von Beginn weg in der Trägerschaft vertreten und während mehrerer Jah-re für die operative Leitung zuständig. Dann ging diese zum HEKS über, dem Hilfswerk der evange-lischen Kirchen Schweiz. Die zwanzigjährige Ge-schichte der RBS TG ist geprägt von vielen Verän-derungen – zumeist Verschärfungen im Asylgesetz. Die Beratungsstelle stellte sich diesem Wandel und blieb dabei ihrem Auftrag treu, auf der Seite verfolg-ter Menschen zu stehen.

Die Mit-Finanzierung erwies sich für die Caritas Thurgau aber je länger je mehr als grosses Prob-lem. Nach der Kündigung der Unterstützung durch Caritas Schweiz auf Ende 2010 und der finanziel-len Herausforderung der Caritas Thurgau im 2011, mussten wir schweren Herzens den Austritt aus der Trägerschaft vollziehen.

0 5000 10000 15000 20000 25000

2011

2010

2009

0 500 1000 1500 2000 2500

2011

2010

2009

Total Asylgesuche Schweiz

Anhörungen im Koordinationsgebiet

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nach zusätzlichen Drittmitteln ab. Das Ergebnis half, das schwierige Finanzjahr zu meistern. An der Jahresversammlung im Juni 2011 entschieden die Mitglieder zudem, ihren Jahresbeitrag von CHF 20 auf CHF 120 für 2012 zu erhöhen. Und nicht zu-letzt trägt die katholische Landeskirche der finanzi-ellen Situation der Caritas Thurgau Rechnung und erhöht ihren jährlichen Beitrag auf 2012 um CHF 30’000.

Die Überprüfung aller Dienstleistungen und An-gebote, der Abschied von den Sozialfirmen und weitere Redimensionierungen sowie die erhöhten Einnahmen erlaubten es, dass das Budget 2012 mit einem Vorschlag von gut CHF 50’000.– verab-schiedet werden konnte. Dies ist nötig, damit das reduzierte Organisationskapital wieder aufgestockt und die finanzielle Struktur mit einer gesunden Ka-pitalbasis stabilisiert werden kann.

Wir werden aber weiterhin auf die grosszügige Un-terstützung von Mitgliedern, GönnerInnen, Spende-rInnen und Freiwilligen angewiesen sein, um auch das reduzierte Angebot gewährleisten zu können.

Die rückwirkende

Übernahme der So­

zialfirmen Ding­Shop

und Haushalts­Fee

von ESRA bedeutete

eine grosse finanzielle

Herausforderung für

Caritas Thurgau.

Kommentar zu den FinanzenRupert Summerauer, Ingeborg Baumgartner

2011 war ein schwieriges Finanzjahr für Caritas Thurgau. Es brauchte eine umsichtige Organisati­on, um sowohl die Liquidität wie die Substanz wäh­rend des Jahres zu gewährleisten und die Weichen für eine Erholung in der Zukunft zu stellen.

Für das Berichtsjahr war ein Defizit von CHF 91’600 budgetiert. Bezogen auf das Organisationskapital von CHF 145’553 wäre dieser Betrag verkraftbar gewesen. Aber dann geriet die Partnerorganisation ESRA Arbeitsintegration durch ihre beiden defizi-tären Sozialfirmen Ding-Shop und Haushalts-Fee unter scharfen Druck des Kantons (vgl. Berichte S. 4 und S. 13). Im April 2011 entschied sich der Caritas-Vorstand, die beiden Sozialfirmen rückwir-kend per 1. Januar 2011 zu übernehmen, damit ESRA zahlungsfähig blieb. Was die Caritas bislang an Projektbeiträgen in die Firmen investiert hatte, musste abgeschrieben, auf die Rückzahlung von bereits gewährten Darlehen verzichtet werden und zudem waren die Defizite der Firmen durch Caritas Thurgau zu tragen. Um dies zu ermöglichen, wur-de der ganze Fonds für Darlehen in Höhe von CHF 90’500 aufgelöst.

Die Sozialfirma Haushalts-Fee wurde per Ende Au-gust in neue Hände übergeben, schloss aber den-noch mit einem Defizit ab. Der Ding-Shop wurde als Sozialfirma per Ende Jahr geschlossen.

Nicht nur durch den Bereich Arbeitsintegration er-gaben sich 2011 finanzielle Herausforderungen. Ein gravierender Verlust resultierte auch im Migrations-bereich beim Projekt der Hilfswerksvertretungen während den Asyl-Befragungen (vgl. Bericht S. 17). Budgetiert waren 1’300 Befragungen, deutlich we-niger als im Vorjahr (2010: 1’850). Aber selbst diese vorsichtige Prognose wurde massiv unterschritten: Real fanden nur 812 Befragungen statt! Derartige Nachfrageschwankungen lassen sich von einem Hilfswerk nicht auffangen. Im Dezember 2011 ge-lang es uns, den Bund zu überzeugen, dass eine Defizitdeckung in diesem Bereich unerlässlich ist, wenn Caritas Thurgau weiterhin diesen Leistungs-auftrag wahrnehmen soll.

Im 2011 sparten wir, wo immer wir konnten. Gleich-zeitig bemühten wir uns, die Mittelbeschaffung zu intensivieren. Mit unseren Projekten «mit mir» (vgl. S. 8) und Caritas-Markt-Mobil (vgl. S. 10) klapper-ten wir Stiftungen und Fonds, Serviceclubs und Firmen, politische Gemeinden und Kirchgemeinden

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Jahresrechnungen 2011Zusammenfassung

Verein Caritas Thurgau

1. BILANZ 31.12.11 31.12.10Aktiven CHF CHFFlüssige Mittel 114’500 108’738 Kurzfristige Forderungen und TA 283’641 504’635 Warenlager Handelswaren 98’055 26’046 Sachanlagen 16’869 10’315 Langfristige Forderungen 0 100’000 Wertschriften 1’000 1’000 Total Aktiven 514’065 750’734

Passiven Fremdkapital 482’895 428’134 Fondskapital zweckgebunden 16’332 177’047 Organisationskapital 14’838 145’553 Total Passiven 514’065 750’734

2. BETRIEBSRECHNUNG 2011 2010Ertrag CHF CHF Beiträge für Not- und Überbrückungshilfe 112’585 54’042 Kath. Landeskirche Thurgau 230’000 230’000 Thurg. Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende 22’500 45’000 Direkter Projektertrag 1’719’195 1’718’924 Ertrag aus Handel 527’143 352’085 Verschiedene Erträge / Spenden 51’067 28’779 Entnahmen aus zweckgebundenen Fonds 160’715 95’000 Entnahmen aus freien Fonds /Zuwendungen 130’500 80’000 Rückschlag 2011/ 2010 215 51’874 Total Ertrag 2’953’920 2’655’704

AufwandNot- und Überbrückungshilfe 112’585 54’042Direkter Projektaufwand 2’363’716 2’159’471 Administrativer Aufwand 360’528 352’191 Thurg. Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende 22’500 80’000 Abschreibung Darlehen 90’533 0Zuweisung an Fonds 0 10’000 Finanzaufwand 4’058 0Total Aufwand 2’953’920 2’655’704

Mittelverwendung (Verein Caritas Thurgau)

17% Migration

14% Handel

45% Erwerbslose

23% Soziale Aufgaben

1% Projekte

Page 20: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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Jahresrechnungen 2011Zusammenfassung

1% Beiträge Caritas Schweiz

15% Beiträge aus Dienstleistungen

17% Handel

4% Beiträge Dritter/div. Beiträge

51% Leistungsverträge öffentliche Hand

7% Kirchliche Institutionen

5% Spenden/Legate/Beiträge

Caritas-Stiftung Thurgau

1. BILANZ 31.12.11 31.12.10Aktiven CHF CHF Flüssige Mittel 96’142 137’324 Diverse Guthaben 0 167 Darlehen Caritas Thurgau 100’000 100’000 Total Aktiven 196’142 237’490

Passiven Kurzfristiges Fremdkapital 17’334 53’728 Rückstellungen für Patenschaften 4’362 9’427 Stiftungsvermögen 174’446 174’335 Total Passiven 196’142 237’490

2. BETRIEBSRECHNUNG 2011 2010Ertrag CHF CHF Ertrag aus Mittelbeschaffung 87’974 115’460 Diverse Erträge 2’138 399 Entnahmen aus Rückstellung Patenschaften 13’505 10’080 Vorschlag 2011/ 2010 -110 -6’587 Total Ertrag 103’507 119’353

Aufwand Aufwand für Not- und Überbrückungshilfe 37’909 31’080 Aufwand Mittelbeschaffung 57’041 76’940 Verwaltungsaufwand 117 583 Bildung Rückstellung für Patenschaften 8’440 10’750 Total Aufwand 103’507 119’353

Mittelherkunft (konsolidierte Zahlen Verein Caritas Thurgau und Verein ESRA)

Page 21: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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Jahresrechnungen 2011Zusammenfassung

Stiftung Katholische Kinder- und Jugendhilfe Thurgau

1. BILANZ 31.12.11 31.12.10Aktiven CHF CHF Flüssige Mittel 179’393 174’407 Diverse Guthaben 164 3’787 Darlehen Caritas Thurgau 100’000 100’000 Total Aktiven 279’557 278’194

Passiven Kurzfristiges Fremdkapital 16’050 11’280 Legat Egger 82’362 84’156 Stiftungsvermögen 181’145 182’759 Total Passiven 279’557 278’194

2. BETRIEBSRECHNUNG 2011 2010Ertrag CHF CHF Ertrag aus Mittelbeschaffung 16’613 15’981 Diverse Erträge 1’794 275 Trauerkartenverkauf und Zinsen 2’803 2’941 Rückschlag 2011/ 2010 1’613 2’435 Total Ertrag 22’823 21’632

Aufwand Aufwand für Not- und Überbrückungshilfe 20’800 18’644 Beiträge aus Legaten 1’794 2’753 Einkauf Trauerkarten 83 114 Verwaltungsaufwand 146 120 Total Aufwand 22’823 21’632

Der vollständige Finanzbericht kann bei der Caritas Thurgau bezogen oder unter www.caritas-thurgau.ch abgerufen werden.

Page 22: Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau

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Herzlichen Dank!Lukas Meyer

Finanzielle Patenschaften für armuts be trof-fene Kinder im Kanton (CHF 480.–/Jahr)24 Familien mit total 52 Kindern konnten im letzten Jahr davon profitieren.

Trudy und Beat Aepli-Lehner, Arbon; Monika Alt-wegg, Tägerwilen; Caroline Birrer, Ettenhausen TG; René und Marianne Bock, Weinfelden; Annelies und Alfred Kaltenbrunner-Rütsche, Aadorf; Christi-na Kind Brunschwiler und Joel Brunschwiler, Wein-felden; Katharina Natterer-Zwyssig, Landschlacht; Ulrich Niederer, Davos Platz; Cornelia Schori, Her-dern; Erica Wellauer, Frauenfeld

EIP Technics AG, Frauenfeld; Joss & Partner Werbeagentur AG, Peter Joss, Weinfelden

und weitere, die ausdrücklich nicht genannt sein möchten.

Stiftungen, Fonds und Service-Clubs/Firmen/ Gemeinden, Kirchgemeinden (mehr als CHF 250.–)

Jubiläumsfonds TKBLotteriefonds des Kantons ThurgauIrma Wigert Stiftung

ROKJ (Rotary und Inner Wheel Club)Rotaract Konstanz-Kreuzlingen (Adventskino-Aktion)

Thurgauer Gemeinnütziger Frauenverein,Tägerwilen

Lidl Schweiz (Wunschbaum-Aktion, vgl. S. 6)Meyerhans Hotz AG, WeinfeldenMosterei Möhl AG, StachenSchulung Beratung Kultur AG, Martina Oertli-Giger, Eschlikon TGUlmann AG, Weinfelden

Gemeinde Frauenfeld, Gemeinde Kemmental, Gemeinde Kreuzlingen, Gemeinde Münsterlingen, Gemeinde Sirnach, Gemeinde Stettfurt

Evangelische Kirchgemeinde Arbon Evangelische Kirchgemeinde WeinfeldenKatholischer Pfarreirat Steckborn Katholische Kirchgemeinde Sulgen Katholische Kirchgemeinde Weinfelden

Unser aufrichtiger und herzlicher Dank geht an alle Frauen und Männer, Firmen, Organisationen, Ge­meinden und Stiftungen, welche uns im letzten Jahr gespendet haben – teils direkt, teils über die Kir­chenopfer im Frühjahr und Herbst oder anlässlich der Aktion «Eine Million Sterne» in Aadorf, Arbon, Bussnang, Ermatingen, Frauenfeld, Kreuzlingen, Romanshorn und Steckborn. Sie haben damit erst unsere Dienstleistungen und Angebote für Men­schen in prekären Verhältnissen im Thurgau mög­lich gemacht.

Gönner und Gönnerinnen(mehr als CHF 250.– im 2011, z.T. projektgebun-den für «mit mir», das Caritas-Markt-Mobil oder die Rechtsberatungsstelle)

Dr. Otto Bättig-Schumann, Kreuzlingen; Annelies und Pius Biedermann, Bischofszell; Cyrill Bischof, Uttwil; Pia und Alois Böhi-Meyer, Fischingen; Da-niela Bonomessi-Fischli, Frauenfeld; Dominique Bösch, Homburg; Ferdinand Bösch-Thurnherr, Frauenfeld; Barbara Dietz und Jakob Rohrer, Altnau; Carmen Eberle Schweizer, Salmsach; Bernhard Fraefel, Weingarten-Kalthäusern; Elisabeth und Andreas Herren, Wagenhausen; Reinhard Heusel, Kreuzlingen; Jakob Hofer-Ackermann, Oberaach; Marie-Louise Höpli, Aadorf; Regula Kuhn-Somm, Küttigen; lic. iur Otmar Kurath, Weinfelden; Hans-kaspar Lieberherr, Matzingen; Bruno Lude, Arbon; Els Mähr, Wittenbach; Armin Malär, Hüttwilen; Leo Müller, Fischingen; Eliane Müller, Frauenfeld; Re-gula und Thomas Nägeli, Bottighofen; Petra und Mathias Näpflin, Stettfurt; Brigitt Napflin, Weinfel-den; Doris Neff-Gander, Wallenwil; Markus Reich, Romanshorn; Cornelia Rüesch-Koch, Busswil; Ve-rena Schmitter-Bachmann, Weinfelden; Gabriela Schmucki, Romanshorn; Angela und Rolf Steiger-Ceriani, Kesswil; Andrea und Stefan Ströbele, Ro-manshorn; Silvia und Reinhard Styger, Berg; Sabine Tiefenbacher, Frauenfeld; Rita und Heiner Vogel-Ettlin, Tuttwil; Paul und Katharina Winiger-Sprenger, Frauenfeld; Ulrike und Gerd Zimmermann-Frank, Rickenbach b. Wil; Renate Zulauf, Bottighofen

SP Frauengruppe Arbon; Frauengemeinschaft St. Gallus, Egnach; Gemeinderäte Stettfurt (Sitzungs-geld)

und weitere Personen und Institutionen, die aus-drücklich nicht genannt sein möchten.

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Mitglieder Vorstand Sabine Tiefenbacher, Frauenfeld, Präsidentinund Stiftungsrat Irène Aemisegger, Mettendorf, Vize-Präsidentin

Cyrill Bischof, Uttwil; Pius Lang, Gachnang; Reto Marty, Amriswil; Margrith Mühlebach, Dettighofen Thomas G. Nägeli, Bottighofen

Geschäftsleitung Rupert SummerauerLeitungsteam Rupert Summerauer, Susanne Ammann,

Thomas Kunz, Susanne Nobs-Rageth, Cyril Oderbolz (bis 31.10.2011)

Personalwesen Christina SchmitterQualitätsmanagement Christina SchmitterKommunikation / Simone Curau-Aepli (bis 31.03.2011), Fundraising Lukas Meyer (ab. 01.04.2011)Finanzen / Administration Ingeborg Baumgartner, Ruth Hess,

Ivana Leins Ouirdani, Regina SczepekSozialberatung / Susanne Nobs-Rageth, Caroline Baumann, Schuldenberatung Carmen Kern, Assiavi Matter Jans (01.02.2011 bis

31.12.2011), Christian Schmid (bis 28.02.2011), Ladina Thurnheer (Praktikantin, seit 01.08.2011)

Patenschaftsprojekt Susanne Nobs-Rageth, «mit mir» Ladina Thurnheer (Praktikantin, seit 01.08.2011)Freiwilligenarbeit/Diakonie Susanne Nobs-Rageth, Ingeborg BaumgartnerKoordination Susanne Ammann, Regina Sczepek (StV), Hilfswerkvertretung Ruth HessHilfswerksvertreterInnen Heinz Arnold, Rita Borner, Marta Büchler, Sabine

Conrad, Wilma Franco, Anita Huber, Annette Humbel, David Kaufmann, Dominique Knüsel, Elisabeth Lamprecht, Eva Lipecki, Christian Lutz, Silvana Menzli, Antoinette Merz, Judith Minger, Barbara Mologni, Rebar Muhamad, Aranka Németh, Bettina Rechsteiner, Muriel Roth, Gina Rüetschi, Regina Sczepek, Melanie Strasser, Salome von Orelli, Florian Wissmann, Peter Wohnlich, Renate Zulauf

Koordination Flüchtlingstag Susanne Ammann, Regina SczepekGesundheit und Integration Susanne AmmannDolmetschdienst Thurgau Susanne Ammann (bis 31.12.2011)Ding-Shop Thomas Spirig, Juliane Müller, Evelyne ZuppigerHaushalts-Fee Anita Wartmann (bis 31.08.2011), Ruedi Hoppe

(bis 31.03.2011) Mitarbeitende: Serifa Brändle (bis 31.07.2011), Fardin Saedmucheshi (ab 01.02.2011 bis 31.08.2011), Yvonne Lüthi (bis 31.01.2011)

ESRA Arbeitsintegration (Details s. separater Jahresbericht) Rupert Summerauer, Thomas Kunz, Cyril Oder-bolz (bis 31.10.2011), Simone Curau-Aepli (bis 31.03.2011), Jürg Giezendanner, Ruedi Hoppe (bis 31.08.2011), Claudia Huber, Käthy Imark, Rena-te Joham (bis 30.09.2011), Roger Lehmann (bis 31.03.2011), Renato Maciariello (ab 27.06.2011), Lukas Meyer (ab 01.04.2011), Marc Moser, Christina Schmitter, Michael Thomas

Vorstand und Team Caritas Thurgau

Rupert Summerauer

Ingeborg Baumgartner

Carmen Kern

Juliane Müller

SusanneNobs-Rageth

ReginaSczepek

Thomas Spirig

Ladina Thurnheer

Evelyne Zuppiger

Susanne Ammann

ThomasKunz

Caroline Baumann

RuthHess

IvanaLeins Ouirdani

Lukas Meyer

ChristinaSchmitter

Mitarbeitende per 31.12.2011

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UNSERE POST- UND BANKKONTI

Caritas Thurgaun PC 85-1120-0n Thurgauer Kantonalbank Weinfelden Kto. CH6900784102000048209

Caritas-Stiftung Thurgaun PC 85-3769-0n Thurgauer Kantonalbank Weinfelden Kto. CH6900784102000368600

Stiftung Kath. Kinder- undJugendhilfe Thurgaun PC 85-2228-2n Thurgauer Kantonalbank Weinfelden Kto. CH9200784102000270701

Caritas ThurgauFelsenstrasse 11/ Postfach8570 WeinfeldenTelefon 071 626 80 00Fax 071 626 80 [email protected]

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