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Jahresbericht des Südtiroler Schützenbundes zur 49. Bundesversammlung am 26. April 2014

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    Jahresberichtzur 49. Ordentlichen

    Bundesversammlung

    26. April 2014

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    Jahresbericht des Landeskommandanten

    Hohe Bundesversammlung!

    Wenn in einer Umfrage der Tiroler Landesregierung vom Dezember 2013 auf die Frage, mit wemman in Zukunft verstrkt zusammenarbeiten sollte, 71% sagen, mit Sdtirol und Bayern,

    wenn sich Nationalratsprsidentin Barbara Prammer bei der Vorstellung eines Dokumentarfilmsber das Bundesland Tirol, die Autonome Provinz Bozen und die Autonome Provinz Trentinomit dem Titel Alles Tirol? im Hohen Haus in Wien am Beginn ihrer Ansprache fr das

    Fragezeichen im Titel entschuldigt und darauf hinweist, dass dieses selbstverstndlich mit einemAusrufezeichen zu ersetzen sei,

    und wenn Zeitungen und Medien in ganz Europa das ganze Jahr hindurch Sdtirol in einemAtemzug mit allen anderen nach Freiheit und Unabhngigkeit strebenden Vlkern nennen undetwa die Salzburger Nachrichten gro titeln: Unrecht gibt keine Ruhe dann wissen wir, dass

    wir mit unserer Arbeit und den von uns gesteckten Zielen auf dem richtigen Weg sind.

    Dem diametral entgegengesetzt ist freilich die etwas andere Realitt. Italien, der Staat, demwir notgedrungen noch angehren, wechselt seine Regierungen wie die Hemden. Nun ist inwohlgemerkt nur 69 Jahren schon sage und schreibe die 65. Regierung am Ruder, und sielsst mit gewohnt waghalsigen Versprechungen und spontanen Gesetzeserlssen keinen Zweifeldaran, dass sie ganz im Stile aller Vorgngerregierungen weiterpfuschen wird. Als Staatsoberhauptfungiert ein 89-jhriger Greis, der sich zwischen Polizei, Carabinieri und Krassieren einen Apparat

    von 800 Beamten hlt, die allein fr seine Sicherheit zustndig sind. Das sind fast doppelt soviele Sicherheitsbeamte, wie sie etwa Barack Obama bentigt. Dank der konfusen Fhrungdes Stiefelstaates verschuldet sich Italien jhrlich mit fast 100 Milliarden Euro neu. Pro Jahr

    verschlechtert sich damit die volkswirtschaftliche Lage Sdtirols um ca. 2,1 Mrd. Euro, und tglichkostet Sdtirol die Zugehrigkeit zu Italien knappe 6 Mio. Euro, also 240.000 Euro stndlich oder

    jeden Brger Sdtirols (vom Kleinkind bis zum Greis) 4.200 Euro jhrlich.

    Knapp 100 Jahre nachdem das sdliche Tirol von Italien annektiert worden ist und man zumindest

    schon seit einem halben Jahrhundert die Lsung des Sdtirolproblems als Musterlsung anpreist,kommt nun, wohl auch dank des unbequemen jahrzehntelangen Einsatzes der Schtzen ansTageslicht, dass Sdtirol bei Italien weit schlechter aufgehoben ist, als man es lange wahrhaben

    wollte.

    Genau in diese Zeit hinein haben wir den Unabhngigkeitstag von Meran platziert, bei dem sichber 10.000 Menschen zu Themen wie Freiheit und Unabhngigkeit informieren konnten. ber 300

    Vertreter anderer Vlker, die ber die ganze Welt verstreut in einer hnlichen Situation sind, warenanwesend. Und ich habe selten so viele glckliche, zufriedene und friedfertige Menschen zugleichgesehen. Gefehlt haben eigentlich nur wie so oft jene, die wirklich fr die jetzige und diezuknftige Situation Sdtirols Verantwortung tragen.

    Wir haben in den letzten Jahren versucht, vielen Menschen und Richtungen die Hand zu reichen,auf sie zuzugehen, um gemeinsam die Geschicke der Heimat zu gestalten. Alle Menschen indiesem Land sind Teil unserer Heimat. Alle sollen sich hier wohlfhlen und mitreden, wenn es umdie Zukunft geht. Umso unverstndlicher, ja geradezu schmerzhaft war es fr uns, als wir nachmonatelangen, sehr hoffnungsvollen Verhandlungen einsehen mussten, dass die derzeitige politische

    Fhrung keine Handschlagqualitt besitzt, dass sie unter Zeugen gettigte Zusagen zurckzieht unduns offensichtlich als nicht prsentable Partner ansieht. Ich sage das im Bezug auf das fr Herbstgeplante Fest Ein Tag fr Tirol, das nicht stattfinden kann, weil sich magebliche Sdtiroler

    Beamte querstellen. Und das, obwohl sich sehr viele Menschen, von Kufstein bis Ala, bereits daraufvorbereitet haben. Aber anscheinend ist in Sdtirol die Zeit fr ein solches Fest noch nicht reif.Und so haben wir uns in der Arbeitsgruppe Iatz darauf geeinigt, an den groartigen Erfolg vonMeran anzuknpfen und schon im Mai der neu gewhlten Bundesversammlung eine neue Auflage

    des Unabhngigkeitstages in Meran vorzuschlagen. Noch grer, und noch attraktiver als jener imvergangenen Jahr.

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    Wenn ich mir anschaue, wie wir unser gegenseitiges Verhltnis zwischen den Tiroler Landesteilenin den letzten 3 Jahren zum Positiven entwickelt haben, dann erfllt mich das nicht nur mitStolz, sondern auch mit einer ungemeinen Zuversicht. Wir haben eine Basis geschaffen, die seit

    vielen Jahrzehnten nicht mehr so gut war. Die Schtzen in Tirol halten zusammen, sie gehenaktuelle Themen gemeinsam an und lassen sich nicht beirren. Bei den eigenen Bedrfnissen und

    Befindlichkeiten einen Schritt zurck zu machen, bedeutet im Gegenzug, gemeinsam zwei Schrittenach vorne zu gehen. Ganz egal, ob es um das Hochwasser in Kssen geht, wo wir gemeinsam ber150.000 Euro in der Bevlkerung gesammelt haben, um die Wallfahrt in Absam, wo wir gemeinsaman die 200 geschnitzte Christuskorpusse an die Tiroler Kompanien verteilt haben, oder um die

    Gedenkfeiern zu 650 Jahre Tirol zu sterreich: Wir Tiroler Schtzen agieren gemeinsam und, um esmit den Worten von Fritz Tiefenthaler zu sagen: Wir entscheiden im Zweifelsfall jeden Tag fr Tirol das gemeinsame Tirol!

    Darin sehen wir die Zukunft, und das wnschen wir uns auch von mageblicher politischer Stelle.Noch immer ist es nicht mglich, dass unsere Sportler gemeinsam bei Wettbewerben antreten. Nochimmer treten die Landesteile mehr als Konkurrenten denn als Partner oder gar als eine Einheit auf.

    Und dabei wre es so wichtig, mit einer Dachmarke, gerade in der Tourismuswerbung, aufzutreten.Dem Gast in fernen Lndern ist es letztendlich egal, ob er in Innsbruck, Lienz, Bozen oder Trienteincheckt. Der Begriff Tirol muss hnlich dem Begriff Alpen oder dem Begriff Dolomitenuniversell nutzbar sein. Nicht marginale EVTZ-Projekte gilt es zu frdern, sondern es braucht den

    Mut, groe, ffentlichkeitswirksame Meilensteine zu setzen, die in den Herzen aller Volksgruppen

    und die vor allem in Zeiten wie diesen auch den Geldbeuteln der Menschen in unserem Landetwas bringen.

    Weil wir bei den Geldbeuteln sind: Viele htten sich gewnscht, dass wir zu den PolitikerpensionenStellung nehmen. Fragen Sie nicht, wie ich mich fhle, war die Reaktion einer vom Geldsegenbetroffenen ehemaligen Landesrtin. Leichter kann ich mir vorstellen, wie wir uns, wie unsere

    Hauptleute sich fhlen, denen seit Jahren bei jedem Ansuchen die Geldmittel aufgrund derSparmanahmen gekrzt oder gar gestrichen werden. Bedenklich finde ich aber, welches Niveaudie Proteste teilweise hatten. Angesichts der Tatsache, dass die Geldverschwendung im Rest Italiensunverndert weitergeht, verstehen wir nicht, warum sich die Protestbrger so schnell beruhigt haben.

    Wie auch immer und das hat die zahlreiche Beteiligung an unseren Protestmrschen im Verhltniszu den Wutbrgern am Landhausplatz gezeigt: Bei den einen geht es nur um Geld. Bei uns, bei

    unseren Themen, da geht es um alles: um die Heimat, um die Unabhngigkeit und um die Freiheit!

    Womit wir auch schon bei den Aussichten fr die Zukunft wren. Da halten wirs weiterhin mit demWahlslogan der Tiroler VP Keine italienischen Verhltnisse in Tirol.

    Wir mssen die Politiker dazu bringen, etwas dafr zu tun, dass sich unsere Sportler nicht weitervon italienischen Journalisten demtigen lassen mssen um danach, so wie Armin Zggeler imInterview, sagen zu mssen Sono orgoglioso di essere italiano.

    Wir mssen die Bozner Stadtverwaltung endlich zur Wahrnehmung ihrer Pflicht bringen, dasMussolinirelief abzunehmen. Bereits im September haben wir in einem Brief vom ehemaligenLandeshauptmann Durnwalder besttigt bekommen, dass es ausschlielich an der Stadt Bozenliegt, endlich die Initiative zu ergreifen; die rechtlichen Mglichkeiten dazu seien bereits gegeben.

    Und ebenso gibt es bereits jetzt die rechtlichen Voraussetzungen, alle faschistisch belastetenStraennahmen in Bozen durch neutrale, unbelastete Straennamen zu ersetzen. Nachdemlblicherweise im vergangenen Jahr ein ffentlich Bediensteter, der den Hitlergru gezeigt hat, vom

    Dienst suspendiert worden ist, sollten wir uns berlegen, was mit unseren Stadtvtern geschieht, diesich ein ums andere Mal vor Manahmen gegen Faschismus drcken.

    Wir mssen weiterhin mit Aufklrungsarbeit dafr sorgen, dass auch nach dem verheerendenBeschluss des Sdtiroler Landtags die faschistischen Orts- und Flurnamen abgeschafft werden.

    Wir mssen mit dem notwendigen Druck dafr sorgen, dass unsere Politiker die zahnloseBeschwerdestelle fr Zweisprachigkeit in Schuss bekommen und dass unser Recht auf die Einhaltungdes Gebrauchs der Muttersprache kein toter Buchstabe bleibt.

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    Wir mssen dafr sorgen, dass unsere Politiker nicht unter dem allgemeinen Globalisierungswahnunsere deutsche Schule kaputt machen. Es spricht doch Bnde, wenn eine Studentin der italienischen

    Volksgruppe beim Praktikum in Deutschland zum Erlernen der deutschen Sprache angibt, dass in deritalienischen Schule in Sdtirol selbst im Deutschunterricht immer italienisch gesprochen wurde. Liebe

    Damen und Herrn aus der Politik: Wir Schtzen erwarten uns, dass die italienische Schule auf dasselbeNiveau gebracht wird wie die deutsche bevor wir etwas an der bewhrten deutschen Schule ndern.

    Wir mssen diese Themen auch in Zukunft vorantreiben, weil es sonst niemand tut. Die Aussichtauf die beste Autonomie, der Traum von der grten Freiheit und der Drang nach absoluter

    Unabhngigkeit wird unserem Tiroler Landesteil nichts ntzen, wenn sich unsere Politiker aufgrundihrer zaghaften und unterwrfigen Haltung nicht trauen, mit der notwendigen Entschlossenheit

    vorzugehen. Um uns verndert sich die Welt, in allen Teilen Europas, ja sogar in Italien setzt sich derWunsch nach Freiheit und Unabhngigkeit durch und wird ber diese abgestimmt.

    Lassen wir es nicht zu, dass uns eine beispiellos rckwrtsgewandte Denkweise bei denVerantwortlichen weiter an Italien bindet und uns und unserer Jugend die Zukunft verbaut. WirSdtiroler Schtzen mssen weiterhin das Gewissen des Landes bleiben. So, wie ich es vor drei Jahrenangekndigt habe: fair, mit offenem Visier, aber konsequent im Handeln.

    Mjr. Elmar Thaler

    Landeskommandant

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    Jahresbericht des Bundesgeschftsfhrers

    Hohe Bundesversammlung!

    Dieses abgelaufene Jahr war ein sehr intensives im Sdtiroler Schtzenbund. Zum einen war sehr vielArbeit im Hintergrund zu verrichten, zum anderen hat die Aufbauarbeit der letzten Jahre Frchtegezeigt. Es ist uns weiter gelungen, viele engagierte Leute zur Mitarbeit in verschiedenen Gremien zu

    bewegen, und so konnten wir die Last der Arbeit auf viele Schultern verteilen.

    Meinen Mitarbeitern in der Bundesleitung, von denen sich mancher in ehrenamtlicher Arbeit gan-ze Nchte um die Ohren schlgt, und den fleiigen Helfern auerhalb gelten daher mein Dank undmeine Anerkennung fr die geleistete Arbeit und die erwiesene Treue. Allen voran unserem treuen

    Bundessekretr Richard Andergassen, nach wie vor Dreh- und Angelpunkt in der Bundeskanzlei, EgonZemmer, der sowohl ehrenamtlich als auch projektbezogen viele sehr wichtige Arbeiten fr den Scht-zenbund sehr gut erledigt hat, und allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen der letzten Jahrebeigetragen haben.

    Schauen wir uns aber die neuesten Entwicklungen im Sdtiroler Schtzenbund und in dessen Mit-gliedskompanien an. Nach der Aktivierung der Schtzenkompanie Afing haben wir aktuell 141 Mit-gliedskompanien und 3 Schtzenkapellen. Insgesamt sind seit Anfang 2013 ber 324 Mnner und

    Frauen in Sdtirol einer Schtzenkompanie beigetreten. Die Mitgliederzahl aller Kompanien zusam-men betrgt nun 5.046 aktive Mitglieder. Somit ist die Mitgliederzahl nach der seit 2002 stets steilansteigenden Formkurve zwar unwesentlich zurckgegangen, aber sie beweist, dass der Zuwachs

    vieler junger Mitglieder nicht nur ein Strohfeuer war, sondern dass uns diese auch in Jahren mit vielenAusrckungen und Aufgaben treu geblieben sind.

    Die mitgliedsstrksten Kompanien sind Meransen (76), Meran (66) und Natz (65). Die kleinsten Kom-panien sind Tiers (13), Morter (14), Sterzing (15) und Altrei (15). Im Schnitt besteht eine Kompanieaus 35 aktiven Mitgliedern.

    Das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder im Sdtiroler Schtzenbund liegt derzeit bei 40,29Jahren. Bedenkt man, dass in den Schtzenkompanien Mitglieder anders als etwa bei der Feuer-

    wehr nicht altersbedingt ausscheiden, ist diese Statistik umso beachtenswerter. Das lteste Mitgliedist immerhin 96 Jahre alt, und zwar der Ehrenoberleutnant Johann Dorfmann mit 97 Jahren aus

    Vahrn. Den strksten Jahrgang stellen die 1990 Geborenen (142), gefolgt von den 1988ern (141), den1993ern (141).

    Der jngste Bezirk in Bezug auf seine Mitglieder ist der Bezirk Vinschgau mit durchschnittlichen 37,4Jahren, der Bezirk Bozen ist mit 42,5 Jahren nach wie vor der lteste.

    Das Durchschnittsalter der Kompanien reicht von 26,78 Jahren der Kompanie Graun (Leifers 29,46und Terenten 29,95) bis zu den 54,89 Jahren der Kompanie Kastelruth (Tiers 54,62 und Seis 53,86).

    Die Mitgliederzahl bei den Jungschtzen und Jungmarketenderinnen ist mit 426 (+3) leicht gestiegen.

    Hierbei muss aber erwhnt werden, dass der gesamte Jahrgang der 1997 Geborenen zu den aktivenSchtzen und Marketenderinnen bergetreten ist. Dies sind immerhin 80 (!) Mitglieder.

    Erfreulich ist der Umstand, dass sich die Anzahl der Jungschtzen in etwa gleichhlt, obwohl jedesJahr wie bereits erwhnt der Jahrgang der 16-Jhrigen zu den aktiven Schtzen und Marketende-rinnen bertritt.

    Aufgrund der Neuwahlen in den Kompanien hat es insgesamt 29 Hauptmannwechsel gegeben. Derzeitjngster Hauptmann im SSB ist Martin Feichter (SK Auer) mit seinen 23 Jahren, der lteste amtierendeHauptmann ist Renato des Dorides (SK Meran) mit 74 Jahren. Das jngste Kommandantschaftsmit-glied ist der 16-jhrige Fhnrich Leonhard Spank aus Radein-Kaltenbrunn.

    Ein groer Verband mit einer umfangreichen Ttigkeit bedarf einer straff organisierten Fhrung.

    11 Bundesleitungssitzungen und 2 Bundesausschuss-Sitzungen wurden im vergangenen Geschftsjahreinberufen, 2 Pressekonferenzen (Iatz-Tag und Gnther-Obwegs-Preis) wurden abgehalten, und in4 Rundschreiben wurden die Kompanien ber die Veranstaltungen und Entwicklungen im Bund infor-miert.

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    Die zhe Arbeit der vergangenen Jahre trgt mittlerweile Frchte. Auch in der Kommunikation nachauen, mit den Behrden, der hohen Politik und der Presse ist es uns gelungen, neue Kontakte aufzu-bauen und bestehende auszubauen.

    Allein schon die wachsende Anzahl von externen Stellen, von Fachleuten und Organisationen, die unsihre ehrlich gemeinte Hilfe in speziellen Fragen anbieten, wird immer grer.

    Das alles tun wir auch, weil wir uns tglich bewusst sind, dass wir nicht nur Nachfahren der Mnnervon 1809 sind, sondern auch Vorfahren. Vorfahren fr all jene, die nach uns geboren werden. Sie

    werden uns an unseren Taten und an unseren Unterlassungen messen, an unserer Kraft, die eigeneGegenwart und ihre Zukunft zu gestalten.

    Ein paar herausragende Projekte darf ich in diesem Zusammenhang noch ansprechen, die wir nochlaufen haben. Wir Schtzen sind berzeugt, dass viele Migranten ein Recht darauf haben, zu wissen,auf was sie sich einlassen, wenn sie sich hier niederlassen. Deshalb haben wir vom SSB Informationenber das Schtzenwesen und unsere Zukunftsvisionen in verschiedene Sprachen bersetzt und in dasInternet gestellt. In fnfzehn Sprachen informieren wir ber das kleine Land Tirol mitten im Alpen-raum und seine Bewohner. Ein groer Teil der Zugezogenen hat so die Mglichkeit, ber die Home-page des SSB Wissenswertes ber uns Schtzen, ber Sdtirol und Tirol als Gesamtes in Erfahrung zubringen.

    Von der SMG und von einigen anderen Verbnden werden mit riesigen Summen weiterhin die ge-flschten Tolomeischen Ortsnamen verwendet und somit weiterverbreitet. Unter dem Einwand, dassdies der Markt so verlangt, wird unser Land weiterhin als eine italienische Provinz prsentiert. Deshalbist die Soko Tatort Alto Adige gerade dabei, eine digitale Landkarte mit wissenschaftlich erarbeitetenInhalten zu fllen. Wenn man also einen Ortsnamen auf der Karte anklickt, erfhrt man sofort, obeine Bezeichnung geschichtlich gewachsen oder aber eine Flschung ist. Und dies flchendeckend.

    Diese Seite steht selbstverstndlich auch der SMG und allen anderen Interessierten kostenlos zur Ver-fgung. Im Namen des SSB ein herzliches Vergelts Gott an Dr. Egon Khebacher sowie an die Ver-lagsanstalt Athesia, die uns das Einverstndnis fr die Rechte zur Verffentlichung gegeben haben.

    Der SSB bedankt sich auerdem fr alle kleinen und groen Spenden, die von Brgern aus demganzen Land fr die Sanierung des Andreas-Hofer-Denkmals eingezahlt wurden. Whrend sich dieGemeinden, die vom SSB angeschrieben wurden, bislang eher zurckhaltend verhalten haben, hat sichdie Bevlkerung hervorragend eingebracht und viel gespendet.

    Ein Grundwissen ber das Schtzenwesen und die Geschichte unseres Landes ist die Voraussetzungdafr, dass wir Schtzen uns im ffentlichen Leben und in der Gesellschaft mit den Themen desTiroler Schtzenwesens einbringen knnen. In den vergangenen drei Jahren konnte eine stabile Be-teiligung erreicht werden. Das ursprngliche Ziel, den Grundlehrgang als Aufnahmebedingung in denSSB einzufhren, wurde zwar noch nicht durchgesetzt, aber deshalb sind umso mehr alle Bezirkeund Kompanien aufgefordert, ausnahmslos alle Neuschtzen zu diesem informativen und wertvollenGrundlehrgang zu schicken.

    Realist ist nur, wer erkennt, dass das einzig unfehlbare Gesetz der Geschichte das Gesetz der Ver-gnglichkeit ist, hat Otto von Habsburg einmal gesagt. An der Vergnglichkeit der Fremdbestimmung

    und der Gestaltung einer wirtschaftlich sicheren und sozial abgesicherten Zukunft unserer Heimatsollen wir, soll der Schtzenbund auch in diesem Jahr arbeiten. Das wnsche ich mir als scheidender

    Bundesgeschftsfhrer am Ende meiner Amtszeit.

    Schtzen Heil!

    Mjr. Gnther PlonerBundesgeschftsfhrer

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    Bericht der Jugendreferenten

    2013 war wiederum ein erlebnisreiches Jahr fr alle Jungmarketenderinnen und Jungschtzen unseresLandes. In den Bezirken waren die Kinder wieder mit Eifer beim Lernen dabei, schlielich gab es auchdas Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Neben den Ausrckungen in den Kompanien ka-men Spiel, Sport und Spa nicht zu kurz.

    Auf Bundesebene sind 3 wichtige Veranstaltungen hervorzuheben. Am 20. April fand in Lienz in Ost-tirol das Gesamttiroler Jungschtzenschieen statt. Der Schiesport ist dabei eine wichtige Konzentra-tionsbung, die so manchen Zappelphilipp ruhig werden lsst.

    Das Jungschtzenzeltlager in Villanders vom 22. bis 25. August war einer der Hhepunkte im ver-gangenen Jahr. Die Besichtigung des Bergwerks und die Geschichten der Sagenerzhlerinnen werdensicher vielen in Erinnerung bleiben.

    Am 7. Dezember wurde in Bozen/Gries ein Betreuerseminar abgehalten. Das Thema Verwandle deineWut in Strke war zeitgem und nachhaltig.

    Selbstverstndlich gab es mehrere Treffen mit dem Bundesjugendreferenten Patric Niederbacher ausNordtirol und den Viertelbetreuern.

    Wir haben insgesamt 6 Bundesjugendleitungssitzungen einberufen. Endlich sind auch unsere Statutenfertig, und wir sind ein eigenstndiger, anerkannter Verein.

    Am 16. April werden wir von unserem Amt zurcktreten und das Jugendreferat in jngere Hnde ge-ben. Die Zukunft der Jugend ist gesichert.

    Wir bedanken uns besonders bei unserem Landeskommandanten Elmar Thaler fr die Untersttzungin den vergangenen Jahren, aber auch bei allen anderen Kameraden in der Bundesleitung.

    Margit Pfeifer und Mjr. Peter Pfeifer -

    Jugendreferenten im SSB

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    Bericht des Umwelt- und Heimatschutzreferenten

    Das Thema In die Zukunft mit Hausverstand - Bauland Sdtirol stand im Mittelpunkt desVortragsabends, zu dem das Umweltreferat im SSB am Freitag, dem 25. Jnner 2013 in St. MichaelEppan eingeladen hatte. Der Vortragsabend wurde von Geom. Diego Delmonego, Experte inLandschaftspflege und Lichtgestaltung, gehalten.

    Delmonego spannte einen Bogen ber 100 Jahre Bauen in Sdtirol, mit den SchwerpunktenZersiedelung der Landschaft, Versiegelung der Bden, Dachbegrnungen, Lichtverschmutzung undbehindertengerechtes Bauen.

    Der Vortrag war eine breitgefcherte Einfhrung in viele Bereiche des Lebens, die, so unterschiedlichsie untereinander auch sein mgen, miteinander enger verbunden sind, als man annehmen mchte.Anschlieend folgte eine angeregte Diskussion.

    Auf Einladung des Umweltreferates des SSB kam am 8. Mrz 2013 Fritz Gurgiser nach Neumarkt.Der Obmann des Transitforums Austria - Tirol hielt einen Vortrag mit dem Titel Die verkehrspolitischzerrissene Brennerregion. Darin ging er auf die hohe Belastung der Bevlkerung durch Lrm undAbgase entlang der Autobahn, ausgelst hauptschlich durch den Schwerverkehr, ein. In eineranschlieenden Diskussion kamen auch die Zuhrer zu Wort. Unter ihnen befand sich auch der

    Prsident der Brennerautobahngesellschaft, Dr. Ing. Walter Pardatscher, welcher ber Fakten und

    Manahmen rund um die Brennerautobahn informierte.

    Im Mai kam vom Magazin Alps in Mnchen eine Journalistenanfrage zu einem Telefoninterview zumThema Schutzhttenneubau in Sdtirol. Ich habe mich grundstzlich bereiterklrt, jedoch wollte ichein Interview in einem persnlichen Gesprch fhren und den Artikel bzw. meine Stellungnahme

    vor dem Druck zur Freigabe vorgelegt bekommen. Daraufhin habe ich allerdings vom Magazin Alpsnichts mehr gehrt.

    Im Juli untersttzte der SSB die Petition Sinnvolles Raumordnungsgesetz der Aktion Heimat undrief alle Schtzen und anderen Landsleute auf, diese Petition zu unterzeichnen und zu verbreiten.

    Die Initiative Aktion Heimat, ein Zusammenschluss des Schtzenbezirkes Pustertal,des Heimatpflegeverbandes und des ASGB, hat eine Internet-Petition fr ein besseres

    Raumordnungsgesetz ins Leben gerufen.

    Am 10. August fand sich im Pfossental eine Gruppe zu einer Wildbeobachtung ein. Die Wanderungwurde von Otti Larcher, dem ehemaligen Leiter der Jgerschule Hahnebaum, hervorragend gefhrt.

    Egon Federspieler aus Brixen hat im Oktober eine Online-Unterschriftenaktion zur Schlieung desBozner Flughafens gestartet.Dabei hat er Vereine und Verbnde um Mithilfe gebeten. Viele Gruppierungen haben ihreUntersttzung zugesagt, so auch der SSB.

    Mjr. Karl Kasseroller

    Umwelt- und Heimatschutzreferent des SSB

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    Bericht des Bundeskultur- und Bildungsreferenten

    Das Referat Bildung gab volkstumspolitisch seinen Beitrag mit der Mahnung zur Achtung des Minder-heitenschutzes, insbesondere was den Immersionsunterricht an den deutschen Schulen, vor allem anden deutschen Oberschulen betrifft. Der Artikel 19 unseres Autonomiestatuts darf absolut nicht weiteraufgeweicht werden. Als Sprachminderheit gilt es, zuerst unsere eigene Muttersprache Deutsch auchals Schriftsprache perfekt zu beherrschen, um uns anschlieend durch das Erlernen von Zweitsprachen

    beruflich und sozial behaupten zu knnen.

    Weiters untersttzte das Bildungsreferat die Toponomastik- Arbeitsgruppe SOKO Tatort Alto Adigesowie die Arbeitsgruppe iatz.

    Auerdem wurden wieder ein Zeichenkurs mit Jochen Gasser und ein Kamingesprch mit dem russi-schen Honorarkonsul Dr. Bernhard Kiem angeboten.

    Im Oktober wurde der Grundlehrgang fr Neumitglieder des Sdtiroler Schtzenbundes abgehalten,zu welchem sich rund 120 Neumitglieder aus allen Bezirken im Bozner Kolpinghaus eingefunden ha-ben.

    Meinerseits mchte ich dem Landeskommandanten und der Bundesleitung danken, dass ich diese ein-

    malige Erfahrung machen durfte. Meiner Nachfolge in den Referaten wnsche ich viel Glck, Geduldund Hartnckigkeit, vor allem, was die volkstumspolitischen Themen anbelangt. Dem Bund bleibe ichals treuer Kamerad erhalten und wnsche euch allen viel Gesundheit und Glck!

    Mjr. Gnther MoratKultur- und Bildungsreferent

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    Bericht des Bundesschiereferenten

    Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen von 650 Jahre Tirol zu sterreich. Die Bundesschieleitungwhlte also dieses Ereignis zum bestimmenden Thema des 19. Landesschieens, welches erstmalsauf vier Schiestnden stattfand. Vom 20. April bis zum 11. Mai konnte auf den Schiestnden von

    Meran, Eppan, Brixen und St. Lorenzen geschossen werden. Erstmals wurden dabei alle Schtzen undMarketenderinnen persnlich mit dem Ladschreiben eingeladen.

    Die Erffnung fand in St. Michael Eppan statt. Neben dem Landeskommandanten Elmar Thaler unddem Brgermeister von Eppan Wilfried Trettl kam auch Landesrat Elmar Pichler-Rolle. Am Schieennahmen insgesamt 710 Teilnehmer aus 63 Kompanien teil. Die Preisverteilung erfolgte ebenfalls in

    Eppan, und zwar im Luftgewehr-Schiestand. Erstmals konnten bereits 2 Wochen nach Schieendedie Preise bergeben werden.

    Auch kleinere Reformen wurden umgesetzt. Die Regelung fr die Schtzenschnur wurde einstweilenauf Eis gelegt.

    Die Bundesschieleitung traf sich 2013 zu insgesamt 6 Sitzungen.Im Winter fanden wiederum die beliebten Rundenwettkmpfe mit Luftgewehr statt. Diese werden vonden einzelnen Bezirken organisiert.

    Dieses Jahr finden wieder die Bezirksschieen statt. Durch die Wahlen, die dieses Jahr auf allenEbenen durchgefhrt werden, wird es einige Wechsel bei den Kompanieschieleitern und denBezirksschieleitern geben. Auch der Bundesschiereferent wird wieder neu bestimmt.

    Die Kompanieschieleiter haben die Aufgabe, in den Kompanien das Schieen zu frdern und dabeialle Schtzen, Marketenderinnen und Jungschtzen zu motivieren. Die Bezirksschieleiter organisierenSchieen und Sitzungen auf Bezirksebene. Auerdem bilden sie mit dem Bundesschiereferentendie Bundesschieleitung. Dieser knnen aber auch andere Schtzen angehren, welche in derSchieleitung besondere Aufgaben erfllen.

    Die Zusammenarbeit mit unseren Kameraden in Ost-, Nord- und Welschtirol kann und soll noch

    verbessert werden. Dies gilt auf allen Ebenen, sei es auf Kompanie-, Bezirks- oder Landesbasis.Fr die einzelnen Kompanieschiestnde wird weiterhin nach Lsungen gesucht. Allen Kameradenund Marketenderinnen wnsche ich ein gutes Schtzenjahr und viel Erfolg bei den verschiedenenSchieen.

    Mjr. Hansjrg AinhauserBundesschiereferent

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    Bericht des Schriftleiters der TSZ

    Im vergangenen Jahr haben wir in der Tiroler Schtzenzeitung wiederum ber alle wichtigenVeranstaltungen und Initiativen auf Landes- und auf Bezirksebene berichtet. Aber auch alleKompanien hatten die Mglichkeit, ihre wichtigen Ereignisse und Veranstaltungen in unseremDruckmedium zu verffentlichen. Zudem haben wir in Form von Artikelserien von angesehenenHistorikern Beitrge zu geschichtlichen Ereignissen sowie zu volkstumspolitischen Themen publiziert.

    Interessante und informative Artikel ber unsere Trachten und die Toponomastik rundetendas Angebot in unserer Zeitung ab nicht zu vergessen die Kochrezepte zu herzhaften TirolerSpezialitten, welche unsere Marketenderinnen beigesteuert haben.Zum Jahresthema Aus den Quellen schpfen haben mehrere Bundesleitungsmitglieder Beitrge

    verfasst, die wir das ganze Jahr ber in Form einer Serie verffentlicht haben. Allen beteiligtenAutoren sei fr ihre Mitarbeit an dieser Stelle herzlich gedankt.

    Wir bemhen uns bei jeder Ausgabe der Tiroler Schtzenzeitung aufs Neue, eine fr mglichstalle Schtzen und Marketenderinnen der Alpenregion interessante und attraktive Zeitungherauszubringen. So ist es uns im letzten Jahr auch gelungen, die TSZ durch Beitrge und Interviewshochrangiger Persnlichkeiten des Landes wie Bischof Ivo Muser, die Landeshauptleute Arno

    Kompatscher und Gnther Platter, Altlandeshauptmann Wendelin Weingartner, mehrere Landesrteund Landtagsabgeordnete, Prof. Dr. Reinhard Olt, Prof. Dr. Franz Matscher, Dr. Michael Forcher, Dr.

    Margareth Lun und Dr. Martin Schweiggl zu bereichern.

    Anfang des Jahres ist eine Sonderausgabe der Tiroler Schtzenzeitung erschienen. Darin haben wirsowohl die uns bekannten Jubilumsbume von 1908 als auch jene von 2009 angefhrt. Fnf Jahrenach dem groen Tiroler Gedenkjahr sollte dies ein Ansto sein, sich wieder auf die Suche nachden Zeugen unserer Geschichte zu machen. Aus Kostengrnden wurde diese Sonderausgabe nichtallen Schtzen und Marketenderinnen, sondern nur den Hauptleuten und Jungschtzenbetreuenzugesandt. In der Bundeskanzlei liegen aber weitere Exemplare dieser Sondernummer auf und knnen

    von Interessierten dort abgeholt werden.

    Der Februarausgabe der TSZ lag eine Sonderbeilage bei. Das kleine, handliche Heftchen mit demTitel Schicksal Sdtirol - Heimat unter fremden Fahnen 1915 2013 beschreibt in Kurzform die

    wichtigsten Ereignisse der jngsten Geschichte unseres Landes. Auf 32 Seiten werden dem Leser ineiner kurzweiligen Form zentrale Geschehnisse in unserem Land von 1915 bis 2013 vor Augen gefhrt.

    Vor allem fr Neumitglieder ein ideales Heftchen, um sich Grundkenntnisse der Sdtiroler Geschichteanzueignen. Ein aufrichtiger Dank geht an Schtzenkamerad Roman ttl aus Schenna, von demdie Idee stammt und der als lebender Zeitzeuge die Geschehnisse zum Teil selbst miterlebt und fruns Schtzen aufgeschrieben hat. Dr. Margareth Lun und Bundesmarketenderin Verena Geier habendiese Beilage ergnzt und berarbeitet. Auch ihnen ein aufrichtiges Tiroler Vergelts Gott. Weitere

    Exemplare des Heftchens sind in der Bundeskanzlei des Sdtiroler Schtzenbundes erhltlich.

    Ich bitte um Verstndnis, dass nicht alle eingesandten Artikel verffentlicht werden knnen.Dankenswerterweise bekomme ich tglich zahlreiche Beitrge fr die TSZ. Da unsere Zeitung aberaus Kostengrnden auf 32 Seiten beschrnkt ist, ist es leider unmglich, alle zugesandten Artikel zu

    verffentlichen. Meine (schwierige) Aufgabe als Schriftleiter ist es, unter den eingesandten Beitrgeneine Auswahl zu finden, die mglichst fr alle Leserinnen und Lesern interessant ist. Der eine oderandere Artikel kommt notgedrungen in gekrzter Form in die Rubrik Kurz & bndig oder muss

    vollstndig weggelassen werden.

    Fr die Rubrik Pro & Contra sind Themenvorschlge weiterhin gerne willkommen, da eine verstrkteMeinungsbildung und die Betrachtungsweise von verschiedenen Standpunkten fr jeden Leserinteressant sind. Dasselbe gilt auch fr Leserbriefe, die wir in Zukunft gerne verstrkt verffentlichen

    wrden.

    Neue Ideen, Verbesserungsvorschlge, positive und auch negative Kritik sind jederzeit gernewillkommen. Nur so knnen wir uns weiter verbessern.Neben meiner Ttigkeit als Schriftleiter der TSZ bemhte ich mich auch im letzten Jahr wieder,

    meinen Beitrag in der Pressearbeit des Sdtiroler Schtzenbundes durch das Verfassen vonverschiedenen Pressemitteilungen und Aktuellberichten zu leisten. Zudem arbeitete ich inverschiedenen Arbeitsgruppen mit und versuchte mich dort konstruktiv einzubringen.Abschlieend einen herzlichen Dank allen Schriftfhrerinnen und Schriftfhrern der Kompanien,den Pressereferenten der Bezirke und vor allem unserem Bundessekretr Richard Andergassen fr

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    die Mitarbeit. Ein ganz besonderer Dank gebhrt Schtzenkamerad Lukas Wegscheider von derSchtzenkompanie Montan, aus dessen Feder die Rubrik 3 Fragen an stammt und der immer

    wieder neue Ideen einbringt. Ein weiterer Dank geht an Dr. Margareth Lun fr ihre Mitarbeit undfrs Korrekturlesen sowie an Efrem Oberlechner mit seinen Mitarbeitern vom Referat Medien undffentlichkeitsarbeit sowie an Landeskommandant Elmar Thaler fr die Mithilfe.

    Schtzen Heil!

    Mjr. Gnther Mairhofer

    Schriftleiter der TSZ

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    Bericht des Bundesexerzier-und Ausrstungsreferenten

    Im Arbeitsjahr 2013 wurden von den Ausbildnern wieder unzhlige Stunden Ausbildungsarbeitgeleistet. Ihnen ist es zu verdanken, dass sich im Bereich Exerzieren stndig etwas tut, sodass derAusbildungsstand beibehalten und erweitert wird.

    Die Ausbildner haben bei der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls den Ordnungsdienstversehen.

    Fr die sehr wichtige Einschulung in die Reinigung und Wartung der Gewehre wurde einWaffenmeisterkurs in Margreid und einer in Gries durchgefhrt.

    Am 2. Mai hat der Bezirksmarschwettbewerb in Brixen stattgefunden, an dem sich acht Kompanienbeteiligt haben. Den ersten Platz errang dabei die Schtzenkompanie Rodeneck.

    Sbel, Gewehre, Munition usw. wurden ber das Bundesbro den Kompanien bereitgestellt. Bis zum31. Dezember 2013 wurden insgesamt 951 Sbel und 2.366 Gewehre ausgegeben.

    Allen Ausbildnern gebhrt an dieser Stelle mein besonderer Dank. Sie nehmen viele ehrenamtlicheAusbildungsstunden auf sich, von den gefahrenen Kilometern gar nicht zu sprechen.

    Mjr. Florian KrezdornBundesexerzier- und Ausrstungsreferent

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    Bericht des Referenten frMedien und ffentlichkeitsarbeit

    Auch im Jahr 2013 hatten alle Mitarbeiter des Referates Medien- und ffentlichkeitsarbeit jedeMenge zu tun. Der Sdtiroler Schtzenbund war das ganze Jahr hindurch medial prsent. Ich habein meinem Referat die verschiedenen Mitarbeiter koordiniert und dafr gesorgt, dass ber den SSB

    in den Medien breit gefchert berichtet wurde. Im vergangenen Jahr wurden wiederum unzhligePressemitteilungen erstellt und den Medienvertretern durch das Bundesbro bermittelt.

    Ein Hhepunkt waren die mediale Begleitung des Unabhngigkeitstages und die Prsentationdes Buches Das vergisst man nie, in welchem Zeitzeugen ber die 60er Jahre berichten. Dem

    Landeskommandanten galt es immer wieder mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

    Der Fahnenabordnung von St. Georgen habe ich bei der Organisation ihrer Fahnenweihe geholfenund Kontakte geknpft. Vielleicht gelingt es uns, dort eine Kompanie wiederzugrnden. Bei derOrganisation des Groen sterreichischen Zapfenstreichs in Bruneck am sterreichischen Staatsfeiertag

    war ich ebenfalls behilflich.

    Es mussten Aussendungen bei der Verletzung zum Gebrauch der deutschen Muttersprache gemacht

    werden, und auch zum Schutz des muttersprachlichen Unterrichts gegen den ImmersionsunterrichtCLIL wurde in verschiedenen Printmedien Stellung bezogen. Auerdem wurden wieder zu denfaschistischen Denkmlern Stellungnahmen vorbereitet.

    Ein toller Videobeitrag ber unseren Unabhngigkeitstag wurde im MDR bertragen, dem wir unserVideomaterial zur Verfgung gestellt haben, und die SMG hat einen Bericht von Steffen Meyerverffentlicht, in dem der Sdtiroler Schtzenbund ausgiebig zu Wort kommt.

    Bei verschiedenen Anlssen habe ich den Sdtiroler Schtzenbund vertreten, und in Vahrn habe ichdie Andreas-Hofer-Gedenkrede gehalten.

    Mit groer Freude durfte ich im vergangenen Jahr bei einigen Veranstaltungen und Aktionen

    mageblich mitarbeiten sowie diese im Vor- und Nachfeld medial begleiten. Zu erwhnen ist hierv.a. der Grundlehrgang fr Neumitglieder in Bozen. In der Arbeitsgruppe iatz habe ich versucht,meine Erfahrung bei der Organisation von Kundgebungen einzubringen. Ich habe mitgearbeitet undanschlieend versucht, den Unabhngigkeitstag medial gut auszuwerten. Das ist sicher gelungen,denn der ORF arbeitet bereits an einer Dokumentation, in der ber die Unabhngigkeitsbewegungenin Europa berichtet wird. Und dabei wird auch unseren Aktionen ein breiter Raum gewidmet. Wir

    wollen aufzeigen, dass es sdlich des Brenners noch Tiroler gibt, die sich fr ein geeintes und freiesTirol einsetzen.

    Weiter galt es, zu verschiedenen Themen mittels Pressemitteilungen Stellung zu beziehen. Hier sindMjr. Gnther Mairhofer, Lkdt. Elmar Thaler und Margareth Lun eine groe Hilfe. Ihnen ein herzlichesVergelts Gott fr ihren unermdlichen Einsatz.

    Insgesamt wurden auf der Homepage des SSB 195 Aktuellberichte online gestellt. Unsere Websitewww.schuetzen.com wird derzeit tglich von ca. 263 Besuchern angeklickt. Das sind 11 mehr alsim Jahr zuvor. Die verschiedenen Referenten wurden gebeten, Texte und Bilder von einmaligen

    Veranstaltungen im Bundesbro abzuliefern. Dies hat gut funktioniert. Ein besonderes Lob denBezirkspressereferenten, die hervorragende Arbeit leisten. Mit dem Material konnten die vielenAktuellberichte erstellt werden. Auch wurde den verschiedenen Pressereferenten sowie verschiedenenSchtzenkompanien beim Verschicken ihrer Medienmitteilungen Hilfestellung geleistet. Die jeweiligen

    Berichte konnten dann auch fr die Schtzenzeitung verwendet werden.

    Auerdem wurde auch noch zu verschiedenen neuen Medienvertretern Kontakt aufgenommen. berunsere Veranstaltungen wurde in Zeitungen, im Internet, im Radio und im Fernsehen berichtet.

    Es ist aber auch gelungen, die neue Website weiter auszubauen. Die Bildergalerie unter www.flickr.com/schuetzenbund und das Videoportal unter www.youtube.com/schuetzen konnte mit viel neuem

    Material gefllt werden. Der tollste und aufwndigste Film stammt vom Unabhngigkeitstag inMeran. An dieser Stelle ein Dank an die vielen Schtzen fr ihre freiwillige Mithilfe!

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    Im Videoportal sind derzeit 215 Videos online. Das sind 50 mehr als im Vorjahr. Die Videos wurden imJahr 2013 181.814 Mal abgerufen. Das sind 31.373 mehr Aufrufe als im Vorjahr. Tglich sehen an die498 Personen unsere Videos an.

    In der Bildergalerie hingegen befinden sich in 343 Bilderalben 43.301 Fotos von unserenSchtzenfesten und Veranstaltungen. Das sind 68 neue Bildergalerien und 9.548 zustzliche Fotosim Jahre 2013. Die Bilder wurden seit 2008 3.116.120 Mal angesehen. 1.591.879 Mal wurden sie nurim Jahr 2013 angesehen. Das bedeutet, dass im letzten Jahr unsere Bilder mehr angesehen wurdenals in den gesamten fnf Jahren seit Bestehen unseres flickr-Kontos im Jahre 2008. Nicht nur unsere

    Schtzen laden sich die Fotos herunter, auch die Medien bedienen sich dieser, was begrenswert ist.Ein Dank hier an dieser Stelle an Hptm. Juri Oberlechner fr die groe Hilfe, die er mir in meinemReferat immer wieder leistet. Ohne die beiden Mitarbeiter der Bundeskanzlei Richard Andergassen undEgon Zemmer wre vieles nicht machbar. Auch ihnen fr alles ein Vergelts Gott. Die Fotografen EnzoCestari, Alfred Stolzlechner, Christian Steger und viele mehr tragen dazu bei, dass unzhlige Fotos aufunserer Seite kostenlos zur Verfgung gestellt werden knnen.

    Wenn es die neue Bundesleitung wnscht, werde ich auch weiterhin versuchen, dass in derffentlichkeit ber die Schtzen positiv berichtet wird. Fr ein unabhngiges und vereintes Tirol!

    Schtzen Heil!

    Mjr. Efrem OberlechnerReferent fr Medien und ffentlichkeitsarbeit

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    Jahresbericht des Herz-Jesu-NotfondsDer Herz Jesu Notfonds kann wieder ber ein gutes Spendenjahr berichten. Im Oktober 2012konnten an alle Kompanien die Spendendosen des HJNF verteilt werden. Dies trgt nun bereitsdie ersten Frchte, denn immer mehr Kompanien zahlen unters Jahr kleinere, aber auch grereSpendensummen ein. Herzlichen Dank!

    Zu Weihnachten wurde wieder eineWeihnachtskartenaktiondurchgefhrt, bei der durch den

    Verkauf von kunstvoll gestalteten Karten vor allem an Schtzenkompanien der Reinerls in den Fondseingeflossen ist. Insgesamt sind bei der Weihnachtskarten-Aktion 1.360,00.-Euro eingegangen.

    Die Marketenderinnen des Schtzenbezirks Bozen haben den Reinerls aus ihrem Kalenderverkauf inHhe von 2.306,00.- Euro gespendet. Einen herzlichen Dank dafr!

    Zustzlich wurden im Jahr 2013insgesamt 10.479,26.-Euro anMitgliedsbeitrgenund 13.942,61.Euro an Spendeneingezahlt. Bei der Spendensammlung fr die Familie des ehemaligen Majors undKameraden Gnther Obwegs sind insgesamt 25.555,81.- Euro eingezahlt worden. Insgesamt wurden34.077,02.- Euro ausbezahlt. Sabine Obwegs dankt euch allen fr diese schnelle unbrokratische

    Hilfe. Und Gnther dankt es uns auch!

    Der Kontostand des Herz Jesu Notfonds belief sich am 1.1.2013 auf 110.415,50.- Euro und am

    31.12.2013 auf 127.182,69.- Euro. Davon wurden 100.000,- Euro als Festgeld bei der RaiffeisenLandesbank angelegt. Somit knnen wir eine gute Verzinsung garantieren und je nach Bedarf Teiledieses angelegten Kapitals jederzeit fr unsere Notflle einsetzen.

    Wir arbeiten auch daran, den HJNF auerhalb unseres Schtzenkreises bekannt zu machen. Der HerzJesu Notfonds ist im weltweiten Netz vertreten und unter der Internetadresse www.hjnf.schuetzen.com erreichbar. Auch im Facebook sind wir unter dem Profil www.facebook.com/herzjesu.notfonds

    vertreten.

    Hiermit danke ich im Namen des Vorstands auch jedem einzelnen Mitglied unserer Kompaniensowie allen untersttzenden Mitgliedern und uns wohlgesinnten Personen fr die vorbildlicheSpendenttigkeit, welche unsere Ttigkeit berhaupt erst ermglicht.

    Schtzen-Heil!

    Mjr. Gnther MoratObmann

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    Auswahl an verffentlichten Presseaussendungen

    Dienstag, 16. April 2013: Freiheitskmpfer Franz Riegler verstorben

    WELSBERG - Am 13. April 2013 ist mit 75 Jahren der Freiheitskmpfer Franz Riegler verstorben.Sein Einsatz in jungen Jahren galt der Freiheit des sdlichen Tirol. Franz Riegler war einer der ersten,

    welcher bereits vor der Feuernacht zu unkonventionellen Mitteln griff und die Weltffentlichkeit

    durch das Sprengen von italienischen Besatzungssymbolen auf das Sdtirol-Problem aufmerksammachte.Riegler lebte zuletzt in Welsberg, nachdem er viele Jahre als Pchter der Haselburg in Bozen zu Hausegewesen war. Im Jahr 2010 trat er der Schtzenkompanie Johann Jaeger Niederdorf bei und wurdedort schon bald zum Ehrenmitglied ernannt.In einem viel beachteten Vortrag in Niederdorf schilderte er im November 2011 seine persnlichen

    Eindrcke und Erlebnisse in und nach der legendren Feuernacht, an der er selbst aktiv beteiligt war.Er berichtete, warum es dazu gekommen war, und erzhlte vom groen Glck, das er hatte, weil ihmdie schrecklichen Folterungen erspart geblieben sind. Er war nmlich einer der letzten, die inhaftiert

    wurden, und so hatte es zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn mehr, die Taten zu bestreiten. Franz Rieglersa dreieinhalb Jahre im Gefngnis, musste aber nach dem Urteil des Appellationsgerichts seine

    Familie in Sd-Tirol zurcklassen und nach sterreich fliehen, weil er damals noch einmal acht JahreHaft erhalten hatte.

    Im Oktober 2011 hat Verena Messner fr das Dorfblattl von Welsberg ein Interview mit Franz Rieglergefhrt. Hier nochmals seine Erinnerungen:

    In den 1950er Jahren war jeder in der buerlichen, deutschsprachigen Jugend Volksparteianhnger. Als eshie, dass 2 Milliarden Lire fr den Wohnbau ausgegeben werden, wusste man, dass diese WohnungenItaliener bekommen wrden, genauso wie die Arbeit in der Industriezone, wo acht-, neuntausend Italienerund nur eine Handvoll Deutsche beschftigt wurden. Das war ein harter Schlag gegen die einheimische

    Bevlkerung und bald darauf kam es zur Kundgebung in Sigmundskron. Und bei dieser Kundgebung soversteht es sich heute entstand der Gedanke zur Grndung des BAS, des Befreiungsausschusses Sdtirol.Man muss noch Einiges wissen: Selten geredet wird von den Vilipendio-Prozessen! Zu diesen Prozessenkam es, wenn jemand die Tiroler Fahne aushngte, oder wenn ein Schimpfwort auf die Italiener laut

    ausgesprochen wurde. Das wurde mit sechs Monaten Gefngnis bestraft. Bei der Buchvorstellung HerzJesu Feuer Nacht in Bruneck fragten die Autoren, warum die Bevlkerung nichts unternommen habe, alsdie Schmerzensschreie der Festgenommenen nach der Feuernacht bis auerhalb der Carabinierikaserne zuhren waren. Darauf fragte Franz Riegler, ob denn keiner je von den Vilipendio-Prozessen gehrt habe.

    Diese stellten die Leute ruhig. Der Druck von der Polizei war einfach zu gro. Oder am Knppelsonntagzum Beispiel: Als die Leute aus dem Bozner Dom heraus kamen es war das Peter-Mair-Denkmaleingeweiht worden da wurden die Leute mit Gummiknppeln auseinandergetrieben. Das Volk war sehreingeschchtert. Dass der deutschen Bevlkerung die Arbeitspltze vorenthalten wurden, hatte zur Folge,dass ungefhr 10.000 junge Sdtiroler weg gingen zum Arbeiten nach Deutschland, sterreich und indie Schweiz. Die Situation war eine ganz erdrckende, deswegen kam es am Ende zu den Anschlgen.Geplant waren an die 100 Anschlge, durchgefhrt wurde dann knapp die Hlfte. Es hat zum Schlussan der Verstndigung gefehlt. Weil die Angriffe geheim bleiben sollten, wurden erst zwei Tage vor den

    Aktionen Boten ausgesandt. Die haben es in der kurzen Zeit nicht geschafft, alle Kmpfer persnlichzu benachrichtigen. Einige werden vielleicht auch Angst bekommen haben: Wir waren ja nur wenigausgebildet.

    Hauptschlich war die Umgebung von Meran und Bozen Ziel der Anschlge. Man wollte damit frBozen und sogar fr Norditalien die Stromzufuhr abstellen. Das gelang aber nur zum Teil, weil zweiMasten in Kardaun zwar gesprengt, aber nicht umgefallen waren. Die sterreicher waren mit einemBus da, davon haben wir nichts gewusst. Wir wurden beliefert von drauen herein mit Sprengstoffund auch mit Waffen. Es htte ja frher oder spter zum Partisanenkrieg kommen sollen, Gott sei

    Dank war das nicht der Fall. Auer die Pusterer Buam, die haben ein bisschen Mist gemacht, ja, einpaar Schieereien hat es bei denen gegeben. Man wei heute, dass man ihnen auch das eine undandere in die Schuhe geschoben hat: zum Beispiel in Mhlwald den Mord am Carabiniere VittorioTiralongo. Oder als 1967 auf der Porzescharte mehrere italienische Soldaten starben, die in ein

    Minenfeld hineingelaufen waren. Fr diese Toten wurden auch die Freiheitskmpfer verantwortlichgemacht. Hier hat mglicherweise der italienische Geheimdienst das Minenfeld selbst eingerichtet.

    Vielleicht wollte man sogar auf diesem Weg die Freiheitskmpfer aus dem Weg rumen. Die PustererBuam haben lebenslnglich gekriegt.

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    Wir hatten zum Ziel, dass keine Menschen zu Schaden kommen drfen. Aber am Morgen derFeuernacht gab es den ersten Toten: Ein Straenwrter entdeckte eine Bombe ungefhr drei Meterhoch an einem Baum. Der Baum htte wie eine Schranke ber die Strae fallen sollen, die Ladunghat aber nicht gezndet. Der Mann wollte die Bombe entschrfen, dann ist sie losgegangen. Es warein Unfall. Die Bomben waren wackelig, zum Teil selber gebaut, da haben wir alle riskiert. Wir habenaber immer aufgepasst und nur da gesprengt, wo keine Huser und keine Leute waren. Spter jedoch

    wre das Ganze wahrscheinlich radikaler geworden, wenn wir vorher nicht alle verhaftet wordenwren. Obwohl, wie das da in den Bergen htte zugehen sollen, das wussten wir alle nicht, wir waren

    ja nicht zum Partisanenkrieg ausgebildet. Die Pusterer Buam hatten groes Glck, dass man sie nichterwischt hat, als sie spter zu Fu ber die Berge kamen, um weitere Anschlge zu verben. Auch inder Rudl oben sollen sie ein Versteck gehabt haben. Die Carabinieri kannten sich in den Bergen nichtaus, das war der groe Vorteil der Pusterer Buam. Wir, die verhaftet worden sind, haben unsere Strafeabgesessen und sind dann wieder nach Hause zurckgekommen und hatten dann mehr oder wenigerunsere Ruhe: Wir sind zwar noch jahrelang bewacht worden. Meine Frau hatte eine Pacht etwasauerhalb von Bozen, die Haselburg. Dort waren ein Gasthaus und eine Landwirtschaft, und da warTag und Nacht jemand im Berg oben, der uns beobachtet hat. Wenn ich in die Stadt zum Einkaufenbin, da fuhren im Auto immer die gleichen Gesichter hinter mir her, natrlich kannte ich die mit derZeit. In der Haft sind drei gestorben, der Hfler Franz und der Gostner Toni, die haben zu viel Schlgegekriegt. Der Kerschbaumer Sepp wird wohl einen Herzinfarkt gehabt haben. Den Gostner Toni habensie nach dem Urteil wieder vom Gefngnis herausgeholt und geschlagen, das war gesetzeswidrig.

    Durch die Schlge auf den Rcken und auf die Beine knnen sich Blutgerinnsel bilden, wenn die

    zum Herz kommen, dann ist es vorbei. Natrlich heit es dann eines natrlichen Todes gestorben,aber da gehen die Meinungen auseinander. Aus politischen Grnden passieren heute Misshandlungen

    wie frher, vielleicht mit noch schlimmeren Methoden, so dass man gar keine Wunden sieht. UnsereFreiheitskmpfer haben sie noch mit brennenden Zigaretten verletzt. Und vor allem mit Quarzlampen:In die musste man stundenlang hineinschauen, whrenddessen die Hnde stndig hoch halten.

    Wenn die Hnde langsam nach unten sanken, hast du eine mit dem Gewehrkolben gekriegt. DieQuarzlampen waren so stark, da hast du nichts gesehen, tagelang nicht mehr, einige haben ihrAugenlicht dadurch fr immer geschdigt. Dazu war es warm, und so musste man stundenlangstehen. Und immer nackt! In dem Moment, wo du nackt bist, hast du nur noch die halbe Kraft. Sieknnen dich ja befragen, tagelang befragen, aber sie knnen dich nicht ohne Essen, ohne Trinken,ohne Schlaf und schon gar nicht ohne Kleidung lassen. Die Carabinieri sagten, fr die Verhre httensie carta bianca. Sie konnten mit uns also tun, was sie wollten. Vom Innenminister Scelba ging

    das aus. Das steht auch in den Bchern drin. In Eppan in der Kaserne waren die Misshandlungenam brutalsten. Verhre gab es in Neumarkt, Meran und Bozen, und wenn sie da nicht zufrieden

    waren, kam man zur Spezialbehandlung nach Eppan, dort ist es richtig aufgegangen. Die hatten dortbestimmte Leute, du brauchst da nmlich die gewissen Leute, alle knnen das nicht. Nach einigenTagen kannst du nicht mehr! Die Carabinieri wechselten sich ja laufend ab, du aber hattest keine

    Pause. Da willst du nur noch sterben! Das kann man nicht beschreiben, nur noch tot sein willst du da.Du sagst alles, was sie hren wollen. Auch das was du nicht getan hast, gibst du noch zu.

    Ich war drei Jahre im Gefngnis, und am 19. Juli vor 47 Jahren bin ich nach Hause gekommen.Schon am 18. Juli gegen 10 Uhr sind wir in Mailand mit dem Bus abgeholt worden. Als wir zu Hauseankamen, war es der 19. Juli, weil der Bus eine von der Polizei angegebene Route fahren musste.Sie befrchteten, es seien viele Leute da, um uns zu empfangen. Zum Teil war es dann auch so. Die

    Bevlkerung stand hinter uns einzelne Gegner wird es immer geben aber der Groteil war aufunserer Seite. Das hat man auch bei den Beerdigungen gemerkt.

    Beim Kerschbaumer waren 25.000 bis 30.000 Leute, von Frangart bis Pauls standen die Leute wie beieinem Festumzug am Straenrand. Auch meine Frau wir kannten uns damals schon hat immer zumir gehalten. Das gab Kraft. Die Menschen waren sehr berrascht von der Heftigkeit der Anschlge.

    Beim Mailnder Prozess wurde vielen bekannt, wogegen wir uns mit den Anschlgen gewehrt hatten.Ohne diesen Prozess htten wir im Autonomiebestreben nicht viel Erfolg gehabt.

    Bis dahin wusste ich nichts vom Art. 241. Ein Versto gegen diesen Artikel hatte lebenslngliche Haftzur Folge, und dies war der Fall, wenn jemand offen die Selbstbestimmung befrwortete. Deswegenbezeichnete der Altlandeshauptmann Magnago auf Sigmundskron sein Streben als Los von Trientund nicht Los von Rom. Beim Prozess war es fr uns wichtig auszusagen, dass man die Autonomie

    wollte, jedoch nicht die Selbstbestimmung. Die Verhandlungen der Auenminister mit Bruno Kreiskysind im Sand verlaufen, die haben nichts gebracht. Der italienische Innenminister hat abgewinkt, essei eine innerpolitische Angelegenheit. Sdtirol habe seine Autonomie erhalten, da sei nichts weiter zumachen. Nach den Sprengungen aber kam es zur 19er-Kommission, dann brachten die Verhandlungenauf einmal etwas.

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    Die Frage an Franz Riegler, ob er noch Kontakt zu den frheren Kameraden habe, bejahte er.Einmal im Jahr treffen sie sich noch. Nicht mehr alle knnen kommen. Sie nehmen ihre Frauen mit,kochen Polenta, essen eine Wurst dazu und ratschen ein bisschen. ber die alten Zeiten wird kaummehr geredet. Bereuen? Nein, er bereue nichts, das hat so sein mssen. Wie zufrieden er mit derGemeindepolitik und mit dem Dorfleben in Welsberg allgemein sei, wollten wir auch noch wissen. Ermeinte, wirtschaftlich sei es wohl eine starke Gemeinde, aber vom Volkspolitischen und Religisen hergesehen, da wnschte er sich vieles anders. Und immer wieder unterstrich er, dass sich die Leute fr

    die Geschichte interessieren sollten.

    Sontag, 28. April 2013: Unabhngigkeit fr Sdtirol - 48. Bundesversammlung des SdtirolerSchtzenbundes

    BOZEN - Die 48. Bundesversammlung des Sdtiroler Schtzenbundes stand unter dem Motto iatz!Mehr Freiheit und Unabhngigkeit. Dabei wurde unter anderem auf den groen Unabhngigkeitstaghingewiesen, der am 18. Mai in Meran stattfinden wird.

    Den Auftakt der Schtzen-Versammlung am Samstag, den 27. April 2013 gab ein Gottesdienstim Dom zu Bozen, den Landeskurat P. Christoph Waldner OT und Pater Reinald Romaner OFMzelebrierten. Anschlieend fand beim Peter-Mayr-Denkmal eine Heldenehrung statt, wo die

    Ehrenformation des Schtzenbezirkes Burggrafenamt eine Ehrensalve abfeuerte. Mitgestaltet wurde

    die Feier von der Musikkapelle Obermais. Die Altstadt war ganz in Schtzenhand, als der Abmarschzum Waltherhaus erfolgte.

    Dort begrte Landeskommandant Elmar Thaler viele Ehrengste, darunter die LandtagsabgeordnetenMartha Stocker, Eva Klotz, Andreas Pder, Sigmar Stocker, Ulli Mair und Sven Knoll.Ganz im Lichte neuer Anstze stand unsere Arbeit, die in bedeutenden europischen Medien dasganze Jahr hindurch in einem groen Ausma Niederschlag gefunden hat, meinte Thaler. Sichtlichstolz ergnzte er dazu: Von der FAZ ber die Sddeutsche, vom Spiegel ber den ARD bis hin zu

    BCC waren wir mit wenigen anderen in unserem Land immer die ersten Ansprechpartner, wenn esfr europische Medien darum ging, ein Stimmungsbild von Kulturtrgern und mitten im Lebenstehenden Menschen in unserem Land einzuholen.

    Bundesgeschftsfhrer Gnther Ploner verwies darauf, dass in den letzten Jahren die Mitgliederzahlenin etwa gleich geblieben seien. Die Zahl der aktiven Mitglieder betrage 5.057 Mitglieder und das

    Durchschnittsalter des Bundes liege bei 39,88 Jahren. Der SSB habe derzeit 141 Mitgliedskompanienund drei Schtzenkapellen. Zudem freute sich Ploner ber die Neuaufnahme der SchtzenkompanieAfing in den Bund.

    Die verschiedenen Referenten blickten in ihren Berichten auf ein umfangreiches Ttigkeitsjahr zurckund gaben Einblick in die anstehenden Veranstaltungen. Vorgestellt wurde auch der Gnther-Obwegs-Preis, welcher wissenschaftliche Arbeiten zur politischen Zukunft Sdtirols mit 5.000 EURfrdern wird. Der Komponist Florian Pedarnig erhielt den Ehrenkranz des Sdtiroler Schtzenbundesfr seine Verdienste zur Frderung und Bewahrung von Tiroler Volkskultur.

    Hhepunkt war die Vorstellung des Unabhngigkeitstages von Meran. Mitglieder derArbeitsgemeinschaft iatz! stellten den Unabhngigkeitstag vor und referierten ber die Machtdes Volkes. Weiters wurde ein Unabhngigkeitsvideo aus Katalonien gezeigt. Anschlieend rief

    Landeskommandant Elmar Thaler dazu auf, zahlreich am Unabhngigkeitstag teilzunehmen, zu dem

    nach Freiheit strebende Minderheiten aus ganz Europa eingeladen sind. Er sagte: Man kann dieFreiheit nicht herbeireden. Man muss die Freiheit nicht nur wollen, man muss auch etwas dafr tun.Thaler abschlieend: Italien seine Einheit, uns die Freiheit!

    Dienstag, 30. April 2013: Spurensuche im Burggrafenamt: Faschismus in Ortsnamen weiter gepflegt

    LANA - Am Vorabend des 25. April, an dem italienweit die Befreiung vom Faschismus gefeiert wird,machte die SOKO Tatort Alto Adige (www.toponomastik.com) in einem Diskussionsabend daraufaufmerksam, dass der Faschismus auch in den faschistischen Ortsnamen noch weiterlebt und weitergepflegt wird. Wie gro der Informations- und Diskussionsbedarf zu dieser Frage nach wie vorist, zeigte erneut die gut besuchte Veranstaltung im Raiffeisenhaus in Lana zum Thema AktionOrtsnamen - Spurensicherung im Burggrafenamt, zu der die Schtzenkompanie Lana gemeinsam

    mit der vom Sdtiroler Schtzenbund ins Leben gerufenen SOKO Tatort Alto Adige und derSchtzenbezirk Burggrafenamt geladen hatten.

    Nach einer Einfhrung durch Egon Zemmer als Vertreter der SOKO Tatort Alto Adige zeigte RolandVentir in seinem Impulsreferat die sprachgeschichtliche Entstehung der Ortsnamen auf. Anschlieenderluterte Dietmar Weithaler die biografischen Hintergrnde Ettore Tolomeis und analysierte dessen

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    Vorgangsweise bei seinem Vorhaben, Sdtirol flchendeckend zu italianisieren. ber die rechtlichenGrundlagen der Toponomastik und die Handhabung der Ortsnamenfrage in anderen europischen

    Minderheitengebieten klrte schlielich die Historikerin Margareth Lun auf.Im Mittelpunkt des Abends stand eine Podiumsdiskussion mit Barbara Prugger (SMG-Leitung in der

    Unternehmenskommunikation), Alois Krll (Brgermeister von Schenna), Mjr. Hansjrg Ainhauser(als Vertreter des Sdtiroler Schtzenbundes und Prsident des Tourismusvereines Schenna), GeorgSimeoni (Erster Vorsitzender des AVS), sowie Arno Rainer als Sprecher der SOKO Tatort Alto Adige.Als Moderator durch den Abend fhrte gekonnt Alfred E. Mair, der bereits nach einer kurzen

    Statementrunde am Podium das Publikum einlud, an der Diskussion teilzunehmen.Barbara Brugger betonte, dass gerade das Zusammenwirken der verschiedenen Sprachen undKulturen im Land das Besondere ausmache, was gut beworben werden knne. Die SMG wurdeallerdings aus dem Publikum mehrmals scharf kritisiert, vor allem, weil sie bei der Werbung im nichtdeutschsprachigen Ausland (auer in Tschechien) prinzipiell die italienischen Ortsnamen an die ersteStelle setzt und Sdtirol als eine nur etwas andere italienische Provinz anpreist.

    Hansjrg Ainhauser berichtete, dass der Tourismusverein Schenna mit den deutschen Ortsnamenwerbe. Fr ihn sei nur die historische Lsung die korrekte, doch wies er auch darauf hin, dass dieToponomastik fr viele Verbnde nur eine marginale Rolle spiele. Wenn aber etwas erreicht werdensolle, msse auch von den Verbnden mehr Druck auf die Politik gemacht werden. Besondersenttuscht htte ihn beim neuen Ortsnamengesetz, dass die faschistischen Gemeindenamenflchendeckend erhalten geblieben seien.

    Der AVS-Vorsitzende Georg Simeoni unterstrich, dass er als Privatperson zwar eindeutig fr diehistorische Lsung sei, dass der AVS aber aufgrund der Eingabe beim Staatsanwalt und durch den

    Rechnungshof gezwungen war, die einsprachigen Wegeschilder wieder zu entfernen. Diese waren mitffentlichen Beitrgen angeschafft worden und mssen somit zweinamig sein. Der AVS stehe abernach wie vor zur Verwendung der deutschen Ortsnamen.Alois Krll, Brgermeister von Schenna, erklrte, dass die Neubeschilderung fr die Fraktion Verdinsbereits in Auftrag gegeben sei. Die italienische Bezeichnung Verdines sei nmlich weder in

    Militrkarten eingetragen noch eine Tolomeische Erfindung, und deshalb gar nicht amtlich. Insgesamtsei er der Meinung, dass die historische Lsung zwar die beste sei, dass man sich aber damit abfindenmsse, dass die rechtliche Situation eine andere sei.Arno Rainer verlieh seinem Wunsch Ausdruck, dass auch die Regierungspartei einsieht, dass nurdie korrekte, wissenschaftliche Lsung in der Toponomastik nmlich die historische Lsung mit

    der Beibehaltung der geschichtlich gewachsenen italienischen Namen und der Abschaffung derfaschistischen auch eine dauerhafte Lsung sein kann. Vor allem forderte er aber dazu auf, nicht die

    Verantwortung von sich zu schieben, indem man sich einfach am Status quo in der Ortsnamengebungorientiere und den Ball der Politik zuspiele. Nur wenn von den Verbnden, von der ffentlichkeitund durch Zivilcourage mehr Druck auf die Politik gemacht werde, werde sich je etwas zum Positiven

    verndern.Zahlreiche Fragen und Denkanste aus dem Publikum bereicherten die Diskussion.

    Montag, 13. Mai 2013: Beerdigung: Letztes Geleit fr Hauptmann Michael Wenter Engagement frDorf und Heimat gewrdigt.

    ST. PAULS Eine schier unberschaubare Menschenmenge hat am Samstagnachmittag, den 11. Mai2013, in St. Pauls von Michael Wenter Abschied genommen, um ihm nochmals ein letztes Dankenachzuschicken sowie seinen Angehrigen nahe zu sein. Der 36-Jhrige hat seinen Kampf gegen den

    Krebs verloren und ist am 8. Mai gestorben.Viele Schtzenkameraden, allen voran die Bezirksfahne, sowie die Partnerkompanien aus Fritzens(Nordtirol) und Gmund (Bayern), die Freiwillige Feuerwehr und die Schtzenkompanie Sepp

    Kerschbaumer Eppan, Arbeitskollegen, Freunde und Bekannte waren gekommen, um mit der Familieund der Dorfgemeinschaft Abschied zu nehmen von einem jungen Familienvater, der pltzlich ausdem Leben gerissen wurde.

    Die Paulsner Pfarrkirche war zum Bersten gefllt. Dort hielt Pater Reinald Romaner gemeinsammit Ortspfarrer Josef Laimer den Abschiedsgottesdienst. Tiefe Betroffenheit und die Frage nachdem Warum ber das unbegreifliche Schicksal standen allen ins Gesicht geschrieben. Es sei keineGotteslsterung, wenn man sich frage, warum Gott das zulasse, sagte Pater Romaner in seiner Predigt

    und wrdigte den Einsatz des Verstorbenen fr Familie und Heimat. Er sprach der Witwe Verena undden Kindern Julia, Alex und Lisa sowie den Angehrigen Mut zu. Ein verlesener Brief des BrudersGeorg brachte zum Ausdruck, wie sehr beide nicht nur als Brder verbunden waren, sondern auch alsbeste Freunde.

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    Dann zog der Trauerzug zum Ortsfriedhof, wo die Schtzenkompanie Sepp Kerschbaumer Eppandie Ehrensalve fr ihren verstorbenen Kameraden abfeuerte. Zur Melodie des Kameradenliedes

    von einer Blsergruppe der Musikkapelle St. Pauls vorgetragen senkten sich die Fahnen. In seinerGrabrede brachte Landeskommandant Elmar Thaler zum Ausdruck, dass Michael Wenter trotzArbeit und Familie immer fr die Schtzen und seine Heimat Tirol da war. Fr ihn habe es keinefaulen Ausreden gegeben. Michl - wie von seinen Kameraden genannt - sei seiner berzeugungimmer treu geblieben. Er habe dabei aufgezeigt, dass es viele Wege gebe, um ans Ziel zu kommen.Thaler gab ihm das Versprechen, dass die Schtzen auch in Zukunft fr die gemeinsamen Ziele

    weiterkmpfen werden, Michael im Himmel, die Schtzen auf Erden. Am Ende verabschiedete sich dieSchtzenkompanie Eppan mit einem Abschiedsbrief und einem krftigen, dreifachen Schtzen Heilvon ihrem Hauptmann.

    Dienstag, 14. Mai 2013: Unabhngigkeitstag iatz! vorgestellt

    BOZEN - Der Sdtiroler Schtzenbund hat in einer Pressekonferenz den Unabhngigkeitstag am18. Mai 2013 in Meran vorgestellt. Dieser wird unter dem Motto iatz! Fr mehr Freiheit und

    Unabhngigkeit stehen.Laut Landeskommandant Elmar Thaler wird vor der Veranstaltung ganz bewut auf eine Festlegungauf ein bestimmtes Zukunftsmodell verzichtet. Dadurch haben die Vertreter der anwesenden Parteien,

    Verbnde und Vereine die Mglichkeit, ihre Ideen und Ansichten zu einer freien und unabhngigen

    Zukunft Sdtirols auf dem so genannten Freiheitsparcour frei darzulegen.Beim Unabhngigkeitstag in Meran werden Katalanen, Schotten, Basken und Flamen u.a. teilnehmen,die den Sdtirolern ihre Situation schildern werden, nicht zuletzt aber auch, um mit tausendenTirolern aus Welsch-, Nord-, Ost- und Sd-Tirol gemeinsam zu feiern. Dies wird das Fest zu einembereichernden und farbenfrohen Begegnungspunkt verschiedener Kulturen machen. Auerdem

    werden Sdtiroler Brauchtumsgruppen, Knstler und die bekannte Musikgruppe Volxrock den Tagumrahmen.

    Die Groveranstaltung wird den Charakter eines Volksfestes haben. Dies stellt fr den SdtirolerSchtzenbund eine Erweiterung der bisherigen Aktivitten dar. Die bewhrten Mittel der Vortrge,der Podiumsdiskussionen, der Stellungnahmen in Printmedien und im Internet sowie der Aufmrschesollen nun mit dieser Veranstaltung um eine weitere Facette bereichert werden, um der Forderungnach einer Zukunft fr das sdliche Tirol in Freiheit und Unabhngigkeit noch mehr Ausdruck zu

    verleihen.

    Mittwoch, 22. Mai 2013: Trailer zum Unabhngigkeitstag iatz! Mehr Freiheit und Unabhngigkeit

    MERAN/SDTIROL - Auf der Youtube-Seite des Sdtiroler Schtzenbundes steht nun der Trailer zumUnabhngigkeitstag in Meran zur Verfgung.In einigen Tagen wird dann auch der Kurzfilm (ca. 10 Minuten) ber das Volksfest

    verffentlicht werden. Einen ersten Vorgeschmack gibt es bereits hier: http://www.youtube.com/watch?v=DSefTnYn1SgZusammenhalt, das ist entscheidend, wenn ein Volk etwas erreichen will. Es braucht den Willen undden Mut, etwas zu verndern. Und das war beim Unabhngigkeitstag, welcher unter dem Motto iatz!

    Mehr Freiheit und Unabhngigkeit stand, zu spren. Die Tiroler nehmen voller Freude ihre Zukunftwieder selbst in die Hand. ber 10.000 Menschen waren am 18. Mai gekommen. Aufbruchstimmunglag in der Luft.

    Die Groveranstaltung des Sdtiroler Schtzenbundes hat so manche Erwartung bertroffen. MitTiroler Flaggen schwenkend wurde gemeinsam mit nach Freiheit strebenden Vlkern Europas die

    Passerstadt in Beschlag genommen. Das Volk selbst treibt nun die Entscheidung zur UnabhngigkeitSdtirols voran. Die Sdtiroler wollen frei darber entscheiden, wo und wie sie in Zukunft leben

    wollen.Der Unabhngigkeitstag war ein groer Erfolg. Die Sdtiroler sind keine gewaltbereiten Separatisten.Tirol ist durch Krieg und gegen den Willen des Volkes geteilt worden. Nun wollen die Tiroler dieses

    Unrecht mit friedlichen und demokratischen Mitteln wieder gut machen. Und sie wissen, dass dabeieines entscheidend sein wird: Der Zusammenhalt und der Wille, etwas zu verndern.

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    Mittwoch, 29. Mai 2013: Zusammenarbeit der Milchbauern - Schtzen erfreut

    INNSBRUCK/BOZEN/TRIENT - Der Verband Tiroler Schtzen als Zusammenschluss aller TirolerSchtzenbnde begrt die nun zwischen Nord- und Sdtiroler Milchbauern besiegelteZusammenarbeit. Es ist ein gutes Zeichen, wenn der Sterzinger Milchhof und die Bauern des

    Nordtiroler Wipptales versuchen, gemeinsam fr die Menschen vor Ort das Beste herauszuholen.Kurze Lieferwege und die Nutzung der gegenseitigen Ressourcen sind dabei genausoherauszustreichen wie die Vorbildfunktion als wichtiger konkreter Schritt zur Gesamttiroler

    Zusammenarbeit. Zu diesem wichtigen Projekt fr den Bauernstand haben die Landeskommandantenden Obmnnern der beiden Tiroler Bauernbnde, Josef Geisler und Leo Tiefenthaler, sowie demSprecher der Milchbauern des Nordtiroler Wipptales, dem frheren Tiroler VP-LH-Stv. Anton Steixnerin einem Telefongesprch gratuliert.

    Der Verband Tiroler Schtzen teilt nicht Bedenken einiger, die Angst um die Einhaltungvon Qualittskriterien und Verwsserung von Qualittsmarken haben. Im Gegenteil dieLandeskommandanten regen sogar an, eine Gesamttiroler Qualittsmarke mit entsprechenden Kriterienzu erstellen. Denn es ist zu hoffen, dass das Wipptaler Beispiel Schule macht.

    Mittwoch, 29. Mai 2013: Starke Teilnahme am Landesschieen des Sdtiroler Schtzenbundes

    BOZEN - Am 19. Landesschieen des Sdtiroler Schtzen haben sich vom 20. April bis 11. Mai 2013

    rund 710 Teilnehmer beteiligt. 63 Kompanien kamen in die Kompaniewertung. Geschossen wurde aufden Kleinkaliber-Schiestnden von Meran, Eppan, Brixen und St. Lorenzen.Am 24. Mai 2013 fand die Preisverteilung in Eppan statt. Der Bundesschiereferent Mjr. HansjrgAinhauser konnte neben dem Landeskommandanten Elmar Thaler auch den Ehrenmajor HubertStraudi und den Bundeskassier Eduard Graber begren. Der Bundesschiereferent war erfreutber die starke Teilnahme der Schtzen, Marketenderinnen und Jungschtzen. Trotz eines groen

    Bettigungsfeldes der einzelnen Kompanien und dem groen Freizeitangebot in Sdtirol, ist es nichtmehr selbstverstndlich, dass sich so viele an einem Schieen beteiligen.Im Folgenden die wichtigsten Ergebnisse: Landesmeister in der Kompaniewertung wurde dieSchtzenkompanie Schenna, vor den Kompanien aus Taisten und St. Leonhard. Landesmeister in der

    Kategorie Schtzenklasse Kombination wurden Paul Zschg aus St. Pankraz, vor Markus Kirchler(Kompanie Unteres Ahrntal) und Franz Josef Larch aus Mareit. Bei den Jungschtzen (Luftgewehr)

    siegte Max Hllrigl aus Obermais, vor Willy Knoll aus Nals und Tobias Frh aus Sand in Taufers. Beiden Marketenderinnen siegte Sonja Oberhofer aus Meransen, vor Stephanie Trenkwalder aus Obermaisund Ingrid Kargruber aus Taisten. Bei der Kategorie Schtzenklasse Liegend siegte wiederum PaulZschg aus St. Pankraz, vor Karl Larcher aus Eppan und Bernhard Stoll aus Niederdorf. Bei den

    Junioren ging der Sieg an Peter Zanlucchi aus Algund, bei den Altschtzen an Helmuth Schwarz ausSt. Martin/Pass., bei den Veteranen an Johann Oberparleiter aus St. Lorenzen und bei den Versehrtenan Hermann Liensberger aus Onach. In der Kategorie Stehend ging der Sieg an Hansjrg Ainhauseraus Schenna, vor Markus Kirchler (Unteres Ahrntal) und Gnther Walcher aus St. Johann im Ahrntal.

    Mittwoch, 29. Mai 2013: Das Unmgliche: Steffen Meyer berichtet ber Sdtirol

    BOZEN - Nicht nur in verschiedenen Regionen Europas, auch in Sdtirol scheint dieUnabhngigkeitsbewegung immer mehr an Zuspruch zu erfahren. Neben dem SdtirolerSchtzenbund, verschiedenen Sdtiroler Landtagsparteien, Gewerkschaften und Verbnden, machtsich auch die Sdtiroler Marketing Gesellschaft Gedanken, ob es nicht doch mglich und besser wre,

    wenn Sdtirol ohne Italien seine Zukunft gestalten wrde.Die SMG hat einen Bericht von Journalist Steffen Meyer aus Deutschland verffentlicht, in welchemdieser feststellt, dass die kleine Region Sdtirol deutlich macht, wohin das groe Europa steuernknnte. Dabei bezieht er sich auf den Unabhngigkeitswunsch vieler Sdtiroler und verweist unteranderem auch auf den groen Freiheitsmarsch des Sdtiroler Schtzenbundes im Jahre 2012 in

    Bozen, als etwas 5000 Sdtiroler fr eine Abspaltung Sdtirols demonstrierten. Dabei wurde nochnicht bercksichtigt, dass sich beim Unabhngigkeitstag in Meran die Teilnehmerzahl im Laufe eines

    Jahres bereits verdoppelt hat.

    Neben dem Bergbauern Sebastian Zggeler, Landeshauptmann Luis Durnwalder und derLandtagsabgeordneten Ulli Mair kommt auch der Medienreferent des Sdtiroler Schtzenbundes,Efrem Oberlechner zu Wort. Dieser stellt die Ziele des Sdtiroler Schtzenbund vor und bekrftigt,dass sich die Schtzen auch fr die Loslsung Sdtirols von Italien und die Tiroler Landeseinheiteinsetzen.

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    Meyer stellt sich im gut recherchierten Bericht die Frage, was passieren wrde, wenn das Unmglichemglich wird und Sdtirol sich von Italien lsen sollte. Dabei bezieht er sich auf Studien, welchebeweisen, dass kleine Staaten besser dastnden als groe. Weiters meinte er, dass durch Hilfe derSdtiroler weitere Separatisten in Schottland, Katalonien, Lappland und Bayern die Europische Unionins Wanken bringen knnten. Er sieht in den Separatismusbestrebungen einen positiven Fderalismus,

    welcher einem neuen modernen Europa gerecht werden. Dieses Europa kann laut Steffen Meyerwieder nher beim Brger sein und wre nicht zentral in Brssel gesteuert.Abschlieend berichtet Meyer, dass in Europas Staaten das Geld ausginge und einige Europer

    darunter auch die Sdtiroler das Unmgliche versuchen. In der Geschichte sei schon vielesunmglich erschienen, auch dass die Europer so lange in Frieden leben. Der Sdtiroler Schtzenbundfreut sich, dass nicht nur die Schtzen fr die Freiheit marschieren, sondern auch die Agentur Sdtirol

    Marketing Gesellschaft Zukunftsvisionen erarbeiten lsst, in denen unter anderem ausgefhrt ist, wieSdtirol mehr Freiheit und Unabhngigkeit erlangen kann.

    Montag, 3. Juni 2013: Spendenaktion fr Hochwasseropfer im Nordtiroler Unterland angelaufen

    TIROL - Angesichts der immensen Hochwasserschden im Tiroler Unterland startet der VerbandTiroler Schtzen, der Zusammenschluss des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien, des SdtirolerSchtzenbundes und des Welschtiroler Schtzenbundes, eine spontane Spendenaktion. Jeder, derseinen Beitrag leisten mchte, kann helfen. Die gesammelten Gelder sollen jenen bedrftigen Familien

    zukommen, die von der Hochwasserkatastrophe am schwersten betroffen und auf Untersttzung vonauen unbedingt angewiesen sind.

    Diese Initiative ist nach der Spendenaktion fr die Hochwassergeschdigten in den Jahren 2002, 2005und 2012 bereits die vierte ihrer Art, die von den Schtzen ins Leben gerufen wurde. Detail am Rande:Gerade in jenem Gebiet, das nun schwer von den massiven Regenfllen heimgesucht worden ist,

    wurde im Vorjahr sehr viel Geld fr die Unwetterschden im Wipptal und in Osttirol gespendet.Auch in schwierigen Zeiten muss man von Landeseinheit sprechen und in diesem Sinne handeln,so der geschftsfhrende Landeskommandant der Tiroler Schtzen, Major Paolo Dalpr. Esgengt nicht, wenn wir diese Einheit nur in Sonntagsreden heraufbeschwren. Insofern kann

    jeder noch so kleine Geldbetrag, der gespendet wird, ein Zeichen dafr sein, dass die Sd-, Nord-,Ost- und Welschtiroler auch in schweren Zeiten zusammenhalten, zeigen sich auch seine Kollegen

    Fritz Tiefenthaler vom Bund der Tiroler Schtzenkompanien und Elmar Thaler vom Sdtiroler

    Schtzenbund berzeugt.Auf Wunsch wird den Spendern ein Beleg fr die eingezahlte Spende zugesandt.

    Dienstag, 4. Juni 2013: Offizielle Reportage zum Unabhngigkeitstag iatz! Mehr Freiheit undUnabhngigkeit

    MERAN/SDTIROL - Auf der Webseite www.schuetzen.com des Sdtiroler Schtzenbundes wurde nundie Reportage zum Unabhngigkeitstag in Meran verffentlicht.

    Hier der direkte Link zum Video: www.youtube.com/watch?v=7aqg5PjvoFIZusammenhalt, das ist entscheidend, wenn ein Volk etwas erreichen will. Es braucht den Willen undden Mut, etwas zu verndern. Und das war beim Unabhngigkeitstag, der unter dem Motto iatz!

    Mehr Freiheit und Unabhngigkeit stand, zu spren. Die Tiroler nehmen voller Freude ihre Zukunftwieder selbst in die Hand. ber 10.000 Menschen waren am 18. Mai 2013 gekommen, darunter vieleJugendliche. Aufbruchstimmung lag in der Luft.

    Die Groveranstaltung des Sdtiroler Schtzenbundes hat so manche Erwartung bertroffen. MitTiroler Flaggen schwenkend wurde gemeinsam mit nach Freiheit strebenden Vlkern Europas die

    Passerstadt in Beschlag genommen. Das Volk selbst treibt nun die Entscheidung zur UnabhngigkeitSdtirols voran. Die Sdtiroler wollen frei darber entscheiden, wo und wie sie in Zukunft leben

    wollen.Der Unabhngigkeitstag war ein groer Erfolg. Die Sdtiroler sind keine gewaltbereiten Separatisten.Tirol ist durch Krieg und gegen den Willen des Volkes geteilt worden. Nun wollen die Tiroler dieses

    Unrecht mit friedlichen und demokratischen Mitteln wieder gut machen. Und sie wissen, dass dabeieines entscheidend sein wird: Der Zusammenhalt und der Wille, etwas zu verndern.

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    Mittwoch, 5. Juni 2013: Schtzen: Aufruf zum Herz-Jesu-Fest

    BOZEN - Der Sdtiroler Schtzenbund ruft die Tiroler Bevlkerung in allen Tlern, in denGemeinden, Mrkten und besonders auch in den Stdten auf, stark an den kirchlichen und weltlichen

    Feierlichkeiten zur Erneuerung des Herz-Jesu-Gelbnisses teilzunehmen.Durch das Aushngen der Tiroler Fahne soll ein klares Bekenntnis fr Glaube und Heimat abgelegtwerden und in Wort und Tat das Gelbnis vom Juni 1796 erneuert werden. Vor allem die Jugend seianlsslich dieses Tiroler Festtages aufgefordert, weiter fr christliche Werte, Heimatliebe und Treue in

    allen Lebensbereichen einzustehen und damit das Erbe der Vorfahren zu pflegen und hochzuhalten.Das Entznden der Bergfeuer auf den Bergen unserer Heimat am Sonntagabend soll ein ueresZeichen fr die Bereitschaft dazu sein. In diesem Zusammenhang seien alle aufgefordert, trotz derausgiebigen Regenflle der letzten Tage die notwendigen Sicherheitsabstnde von 20 Metern zum

    Wald hin einzuhalten und alle Feuer gem Vorschrift bei der zustndigen Forstdienststelle zumelden.

    Donnerstag, 6. Juni 2013: Freiheitskmpfer Luis Gutmann in Tramin zu Grabe getragen

    TRAMIN - Eine groe Trauergemeinde darunter die Schtzenkompanie Tramin, zahlreicheSchtzenkameraden aus den umliegenden Gemeinden, Vertreter der Bundesleitung des SSB sowie derASV Tramin hat am Donnerstag, den 6. Juni 2013 in Tramin Abschied genommen vom ehemaligen

    Freiheitskmpfer Luis Gutmann, der im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Die von Dekan Alois Mllerzelebrierte Auferstehungsfeier wurde von der Musikkapelle und dem Chor von Tramin umrahmt.Anschlieend erfolgte die Einsegnung auf dem Ortsfriedhof, bei der die Musikkapelle das Lied vomGuten Kameraden spielte und die SK Tramin eine letzte Salve zu Ehren des Verstorbenen abfeuerte.Am 1. Juni 1930 in Girlan als Zweitltester von sechs Kindern von Alois Gutmann und Anna Meranergeboren, verbrachte er die ersten Lebensjahre in Girlan, bis seine Familie 1938 nach Siebeneichbersiedelte, um dort den Gallhof zu bewirtschaften. Schon von klein auf war Luis ein selbstbewussterund rhriger Bursche, und so besuchte er nach der Volksschule in Siebeneich die landwirtschaftlicheSchule in Muri-Gries. Schon sehr jung entdeckte er seine Vorliebe fr Blasmusik. Er wurde Mitgliedder Jugendkapelle von Bozen und spter der Brgerkapelle von Tramin, wo er ber 40 Jahre langbegeistert musizierte.

    Nach seinem Militrdienst zog er nach Sll, wo seine Familie mittlerweile den Maratscherhof

    bewirtschaftete. In Tramin fhlte er sich sofort wohl und fgte sich umgehend in dieDorfgemeinschaft ein. Schon in dieser Zeit begann er sich auch fr das ffentliche Geschehen zuinteressieren und half eifrig mit, die Buerliche Landjugend aufzubauen, deren Bezirksobmann erlange war.

    Durch die Bekanntschaft mit Sepp Kerschbaumer schloss er sich der Gruppe der Sdtirolaktivistenan und beteiligte sich auch an der Feuernacht. Am 17. Juli 1961 wurde Luis Gutmann verhaftetund in die Carabinierikaserne von Eppan gebracht. Dort wurde er zusammen mit anderen furchtbarzugerichtet. Luis Gutmann wurde 7 Stunden lang mit Fausthieben geschlagen, nackt auf dem

    Bretterboden der Kaserne herumgezerrt, ber einer Holzkiste gestreckt und gebogen, am Unterleibmisshandelt und mittels einer eingeflten Sure geqult. Der Familie von Luis Gutmann bergabendie Carabinieri die blutige Wsche des Geschundenen.Anschlieend verbrachte er ber sieben Jahre in den Gefngnissen von Bozen, Verona, Mailand und

    Trient. Im September 1968 kehrte er wieder heim und stand da mit leeren, aber sehr starken undfleiigen Hnden. Mit einer bescheidenen finanziellen Hilfe von Seiten eines Freundes begann ersofort, sich eine Existenz aufzubauen. Dabei untersttzte ihn auch seine sptere liebe Frau Elisabeth

    Rella tatkrftig. Sie schenkte ihm vier Shne: Norbert, Andreas und Peter sowie Dietmar, welcher leiderschon kurz nach der Geburt verstarb.

    Mit viel Flei und Einsatz entstand mit den Jahren ein schner Rebschulbetrieb in Tramin und Verona,welchen er vor einigen Jahren mit Stolz seinen Shnen bergeben konnte. Die politische Zukunftunserer Heimat war ihm stets ein groes Anliegen, und sein Interesse daran hat auch trotz seiner

    Krankheit nicht nachgelassen.In den letzten Monaten musste er leider immer fter die Hilfe von rzten und die Dienste des

    Krankenhauses in Anspruch nehmen, bis seine Krfte so weit schwanden, dass er nach Hause kam, umim Kreise seiner Familie und versehen mit den Sterbesakramenten Abschied zu nehmen.

    Der Sdtiroler Schtzenbund verneigt sich vor einem groen Tiroler und gedenkt in Dankbarkeit des

    Einsatzes und der groen Opfer, die Luis Gutmann fr unsere Heimat gebracht hat. Mge er ruhen inFrieden!

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    Montag, 10. Juni 2013: Spendenaktion TIROL IN NOT - Unwetterhilfe gut angelaufen

    TIROL - Vor einer Woche hat der Verband Tiroler Schtzen die Spendenaktion Tirol in Not -Unwetterhilfe fr die Unwettergeschdigten im Tiroler Unterland ins Leben gerufen.Inzwischen ist bereits eine beachtliche Summe an Spendengelder eingegangen. Dieser Tage wird mitden zustndigen Ansprechpartnern in den vom Schaden betroffenen Gebiet die Auszahlung an dieentsprechenden Landsleute vorbereitet.

    Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass wirklich jeder gespendete Euro ausbezahlt wird und die

    Verwaltungsspesen von den drei Schtzenbnden getragen werden.Die Bundesleitung ruft die Kompanien, Bezirke und alle Schtzen auf, angesichts der verheerendenSchden der Unwetterkatastrophe im Nordtiroler Unterland fr die Betroffenen zu spendenbzw. Spendenaktionen zu starten. Die Spenden mgen mglichst innerhalb Juli auf eines derSpendenkonten eingezahlt werden.

    Donnerstag, 13. Juni 2013: Alles Tirol? im Hohen Haus in Wien - Europaregion Tirol im Parlamentvorgestellt

    WIEN - An der Urauffhrung der Doku Alles Tirol? haben die Landeskommandanten des BTSK unddes SSB Fritz Tiefenthaler und Elmar Thaler am 11. Juni 2013 in Wien teilgenommen. Unter denGsten waren neben Vertreter der hohen Politik unter anderem Mjr. Thomas Putz, E-Mjr. Bruno Hosp

    sowie der Hauptmann der Schtzenkompanie Jerzens und gleichzeitiger Kommandant der Garde dessterreichischen Bundesheeres Stefan Kirchebner. Zudem wohnte Pusterer Bua Siegfried Steger der

    Veranstaltung bei, der als ehemaliger Sdtiroler Freiheitskmpfer besonders herzlich begrt wurde.Nationalratsprsidentin Barbara Prammer und der Zweiter NR-Prsident Fritz Neugebauer hatten zurPrsentation dieser Dokumentation ins Hohe Haus geladen, gleich eingangs entschuldigte erstere sichschmunzelnd fr die Interpunktion im Titel des Films. Eigentlich, so Prammer sinngem, msse stattdem Fragezeichen ein Ausrufezeichen stehen. Es sei gute Tradition des Hohen Hauses, dem ThemaSdtirol seine stndige Aufmerksamkeit zu schenken, und alle diesbezglichen Veranstaltungen seienimmer sehr gut besucht. Die Basis der Sdtirol-Autonomie bilde das Prinzip der Selbstbestimmung,diese drfe nicht in Frage gestellt werden. sterreich werde seine Rolle als Schutzmacht daher auch

    weiter wahrnehmen, unterstrich Prammer.Wendelin Weingartner, Tiroler Landeshauptmann a.D., merkte an, dass die Dokumentation eben einen

    Ausschnitt aus dem Leben in der Europaregion sei. Er erinnerte an die drei Phasen der Entwicklungder Sdtiroler Autonomie, von der Thematisierung der Sdtirolfrage vor der UNO zum Sdtirol-

    Paket 1972, dem folgenden Ringen um seine Umsetzung 1992 und die Jahrzehnte seit Beilegungder letzten Streitfragen. Die Erfolge sterreichs im Einsatz fr Sdtirol seien nur deshalb mglichgewesen, weil Sdtirol allen Beteiligten ein Herzensanliegen war, meinte Weingartner. Er wnschesich, dass diese emotionale Verbindung auch weiter bestehen bleibe. Sdtirol knne als ein Beispielfr einen differenzierten Fderalismus dienen, der aus seiner Sicht auch Vorbildwirkung fr ein fderalgestaltetes Europa habe.

    Luis Durnwalder, Landeshauptmann von Sdtirol, merkte an, dass die Erfolge der vergangenen zweiJahrzehnte ohne den Einsatz der Sdtiroler, aber auch der sterreichischen Politik auf Bundes- undLandesebene nicht mglich gewesen wre. Nationalratsabgeordneter Hermann Gahr unterstrichals Obmann des Unterausschusses Sdtirol des Nationalrats in einer vielbeachteten Wortmeldung

    ebenfalls die positiven Seiten des Einigungsprozesses der letzten Jahre. Der Film Alles Tirol? nheresich diesem Thema in einer sehr persnlichen Weise an. Gahr erinnerte an die Meilensteine, die einegrenzberschreitende Zusammenarbeit und die Etablierung der Europaregion Tirol-Sdtirol- Trentinomglich gemacht haben: der EU-Beitritt sterreichs, die Schaffung des Schengenraums und diegemeinsame Whrung. Die Sicherung der Autonomie bleibe weiterhin ein aktuelles Anliegen und die

    Rolle sterreichs als Schutzmacht sei keineswegs berholt, sagte Gahr. Zu den offenen Fragen gehreauch der immer wieder geuerte Wunsch nach einer doppelten Staatsbrgerschaft fr Sdtiroler.

    Dazu merkte er an, dass dieser Gedanke ernsthaft diskutiert werden soll. Das neue Werk von AnitaLackenberger und Gerhard Mader wird in Schtzenkreisen als Einblick in einen wichtigen Teil derRealitt in der Europaregion gewertet, der auch Quereinsteigern ein gutes Grundwissen zu denEreignissen seit 1992 vermitteln kann. Davon ausgehend, so der Landeskommandant des SdtirolerSchtzenbundes, kann jeder selbst seine Schlsse ziehen, wie die gemeinsamen Ressourcen der Tiroler

    Landesteile in Zukunft fr Land und Leute zu nutzen wren.

    Von den Sponsoren sei aus Schtzensicht an dieser Stelle vor allem der Firma Empl in Kaltenbach imZillertal und der Firma Felder KG in Hall gedankt, die zusammen mit ffentlichen Geldgebern dasZustandekommen dieses Werkes erst ermglicht haben.

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    Mittwoch, 19. Juni 2013: Ansprachen und Reden zum Unabhngigkeitstag iatz!

    MERAN - Auf der Webseite des Sdtiroler Schtzenbundes www.schuetzen.com stehen nun alleAnsprachen und Reden zum Unabhngigkeitstag iatz! vom 18. Mai 2013 in Meran vollinhaltlich zur

    Verfgung.Die Marketenderin Verena Geier begrte im Namen des Sdtiroler Schtzenbundes die Teilnehmer:Wir wollen ber unsere Zukunft frei entscheiden knnen, und den Weg dorthin mchten wir frei

    whlen. Wir wollen uns nicht vor uns selber frchten, vor der eigenen Freiheit, Selbstbestimmtheit

    und vor dem eigenen Mut. Es folgten die Gruworte von Bart De Valck aus Flandern undMatteo Grigoli aus Venezien. Christopher White aus Schottland klrte die Teilnehmer ber dasUnabhngigkeitsreferendum in Schottland auf. Aus Katalonien und dem Baskenland waren AnnaArqu und Txente Recondo angereist, um ber den Freiheitskampf ihrer Landsleute zu erzhlen. Frdie Islnder, die 300 Jahre lang unter dnischer Fremdherrschaft standen und dann die lang ersehnte

    Freiheit erlangten, sprachen Jna Fanney Svavarsdttir und Erlendur Thor Elvarsson, die zu Mut undInitiative aufmunterten. Die Gastrede hielt Dr. Klaus Tschtscher, ehemaliger Regierungschef in der

    Regierung des Frstentums Liechtenstein.Der Hhepunkte war die Hauptrede von Landeskommandant Elmar Thaler. Bereits im Vorfeldbekrftigte Elmar Thaler, dass Italien in naher Zukunft ein Nachbarland Sdtirols sein wird. Erprangerte dabei das Zaudern vieler Verantwortungstrger in Sachen Mehr Freiheit und Unabhngigkeitan. Angst haben wir alle. Der Unterschied liegt in der Frage wovor, so Thaler, der damit unterstrich,dass im Lande viele Menschen sich in dieser unsicheren Situation endlich Taten fr die Loslsung

    Sdtirols von Italien wnschten. In seinen Worten zeigte er viele Lsungsanstze auf und unterstrichdabei die starke Bindung zum Vaterland sterreich und zu den restlichen Tiroler Landesteilen: Woher

    wrden wir die Forderung nach Selbstbestimmung nehmen, wenn wir nicht Teil eines abgetrenntenVolkes, nmlich des Tiroler Volkes sind. Darauf und auf nichts anderes sttzt sich unser moralischerAnspruch auf die Selbstbestimmung. Anspielend auf ein fertiges Konzept meinte er treffend, dasses kein Patentrezept gibt, aber Wege nur entstehen wrden, wenn man sie geht. Seine vielbeachtete

    Rede beendete Landeskommandant Thaler mit den Worten: Deshalb werden wir alles daran setzten,dass auch in unserem Land Schluss mit italienischen Verhltnissen ist. Von unseren Politikern erwarteich mir, dass sie nach dem heutigen Tag sich ausnahmslos nicht mehr auf die Geleise stellen und

    versuchen, sich dem Zug entgegenzustemmen. Wagen wir gemeinsam den mutigen Schritt mit einemkraftvollen Sprung. Heute, morgen und an jedem Tag, bis auf das wir endlich die Freiheit erlangen.Abschlieend dankte Andreas Leiter-Reber als gastgebender Bezirksmajor im Namen der Sdtiroler

    Schtzen allen Anwesenden fr das Kommen und zeigte sich sichtlich erfreut, dass der BegriffFreiheit so positiv besetzt wurde.

    Mittwoch, 19. Juni 2013: Spendenaktion TIROL IN NOT luft noch bis Ende Juli

    TIROL - Die Spendenaktion Tirol in Not fr die Hochwasseropfer in Nordtirol ist gut angelaufen.Bisher sind genau 60.940,- Euro am Konto. Die Gelder wurden von vielen Kleinsparern, aber auchvon einigen groherzigen Firmen und Institutionen gespendet. Die drei Landeskommandanten sindberwltigt von der Hilfsbereitschaft in ganz Tirol.

    Wo wird das Geld eingesetzt:Die Mittel werden in Tranchen zu je 5.000 Euro besonders schwer betroffenen Familien z.B. in

    Kssen und St. Ulrich am Pillersee zugewiesen. Die Aufteilung erfolgt ber gemeinsamen Antrag desjeweiligen Brgermeisters, des Pfarrers und des Schtzenhauptmanns in den Drfern. Diese nennenuns die jeweils bedrftigsten Familien, sie kenn