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Jahresbericht 2016 1

Jahresbericht

2016

www.gossner-mission.de

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IMPRESSUM

Redaktion: Gerd Herzog, Jutt a KlimmtVerantwortlich: Jutt a KlimmtLayout: Jutt a Klimmt, Henrik WeinholdSatz: Henrik Weinhold Aufl age: 750

Titelfoto: Kinder in Assam/Indien(Foto: Sebastian Keller)Fotos: Archiv der Gossner MissionGraphik: Henrik Weinhold

Herausgeber: Gossner MissionGeorgenkirchstr. 69-70 · 10249 BerlinTel.: (0 30) 2 43 44 57 50Fax: (0 30) 2 43 44 57 52e-mail: [email protected]: www.gossner-mission.de

Bankverbindung:Evangelische Bank · BIC: GENODEF1EK1IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91

UNSERE ZIELE

Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen in Würde und Gerechtigkeit leben, dass sie aus dem christlichen Glauben Hoff nung schöpfen und im Vertrauen auf Gott ihren eigenen Weg selbstbestimmt gehen. In Übersee und in Deutschland.

Damit wirken wir in der Tradition des Missionsgründers Johannes E. Goßner, der vor 180 Jahren das erste evangelische Krankenhaus in Berlin gründete und zugleich Missionare in die Welt sandte: Handwerker, die die christliche Botschaft verkündeten und zugleich handfeste Hilfe brachten und für die Rechte der Armen stritt en.

Gossner Mission – das ist Mission mit Wort und Tat, mit Herz und Hand. Von Anfang an.

IMPRESSUM

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Jahresbericht 2016 3

INHALT

LEITUNG Vielfalt im Vorfeld des Reformationsjubiläums 4

SPENDEN Gossner Mission dankt für Vertrauen 8

INDIEN Hoff nungsvolle Zeiten 12

NEPAL Segensreiche Arbeit 16

SAMBIA Stabile Beziehungen 20

UGANDA Hoff nung nach dem Bürgerkrieg 24

DEUTSCHLAND Gemeinden in Transformation 26

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Gut in Balance 28

FREIWILLIGE Fremde Kulturen entdecken 30

GEMEINDEDIENSTE Begegnungen und Besuche 32

GREMIEN 34

16 30

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Gossner Mission4

LEITUNG

2016 war ein volles, vielfältiges und erfolgreiches Jahr für die Goss-ner Mission. Sie konnte bei allen Aktivitäten auf das Engagement der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen zählen, zusätz-lich nun auch auf die Mitarbeit von immer mehr ehemaligen Frei-willigen. Das ist für die Gossner Mission ein unschätzbarer Wert. Dafür gilt allen besonderer Dank.

BegegnungenDas Thema der Reformationsdekade, „Reformation und die Eine Welt“, bestimmte mit Events, Gott esdiensten und Besuchsgruppen das Jahr (siehe Seite 32). Auch warf das 500. Jubiläum der Reforma-tion schon 2016 seine Schatt en voraus. Auf Einladung der Neuseelän-dischen Lutherischen Kirche reiste der Kuratoriumsvorsitzende Harald Lehmann gemeinsam mit der Reformationsbotschaft erin der EKD, Dr. Margot Käßmann, auf die Chatham Inseln, um dort als erste in einem Gott esdienst zum Sonnenaufgang das Jubiläumsjahr 2017 zu begehen. Von Missionsgründer Goßner gesandte Missionare waren 1843 die ers-ten auf diesen nah an der Datumsgrenze gelegenen Inseln gewesen.

Eine besondere Erfahrung war 2016 der ZDF-Fernsehgott esdienst in Frankfurt am Main, den die Gossner Mission zusammen mit der dorti-gen Hoff nungsgemeinde am 8. Mai feiern durft e. Der Direktor predig-te zum Gleichnis vom unehrlichen beziehungsweise vom klugen Ver-walter aus dem Lukas-Evangelium; zugleich stellte er die Arbeit der Gossner Mission in Sambia vor. Zum Fernsehgott esdienst gehört ein Zuschauertelefon; neben Gemeindegliedern saßen Ehrenamtliche der Gossner Mission an den Apparaten und nahmen viel positives Feed-back zum Gott esdienst entgegen.

In großem ehrenamtlichen Engagement arbeiteten Dr. Elke Mascher und die Krankenpfl egerin Anna Klaiber im Krankenhaus Chaurjahari (Nepal) mit, Kirchenmusikdirektor Georg Popp bot Workshops für Bläser in Katmandu und Pokhara (Nepal) an, und Helga Ott ow trieb die Planun-gen für einen zweiten Martha-Kindergarten in Govindpur (Indien) voran.

Der Moderator der Gossner Kirche in Indien, Johan Dang, und sein Stell-vertreter Bischof Jolen Topno besuchten Deutschland anlässlich der

Vielfalt im Vorfeld des Reformationsjubiläums

Leitung

Neu: Simone Kerstan-Lippert (1). Leitungs-Duo (2). Verstorben: Dr. Günter Krusche (3).

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Sitzungen des Kuratoriums der Gossner Mission. Die Geschäft sstelle besuchte alle internationalen Arbeitsgebiete: Dr. Volker Waff enschmidt reiste nach Sambia und Uganda, Wolfram Walbrach besuchte gemein-sam mit dem Direktor Indien und dieser reiste zudem nach Nepal.

Brücke zur WeltEine wichtige Brücke waren auch 2016 die „weltwärts“-Freiwilligen. Neben den weiterhin über den Verein „Deutsch-Indische Zusammen-arbeit“ in Frankfurt ausgesendeten deutschen Freiwilligen nach Ranchi begrüßten wir im Juni die zweite indische Süd-Nord-Frei-willige, Sushma Aind, für ein Jahr in Deutschland. Sie unterstützt besonders die Gemeinde in Berlin-Frohnau. Erstmals hat Brot für die Welt Freiwillige nach Sambia ausgesandt; sie engagieren sich dort in Projekten, die eng mit der Gossner Mission verbunden sind. Ihre Mentorin in Lusaka ist unsere neue Mitarbeiterin im dortigen Liaison-Offi ce, Heidrun Fritzen.

Auf einem selbstorganisierten Treff en in den Niederlanden disku-tierten ehemalige Freiwillige über ihr künft iges Engagement für die Gossner Mission. Die Teilnehmenden sprachen sich anschließend für eine Weiterführung und Ausweitung der interkulturellen Partner-schaft saktivitäten aus.

Gemeinsam auf den Chatham-Inseln einen Baum gepfl anzt: EKD-Reformations-botschaft erin Dr. Margot Käß-mann und Gossner-Vorsitzender Harald Lehmann.

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Gossner Mission6

Gremien und Geschäft sstelleIm März konstituierte sich das Kuratorium der Gossner Mission neu. Bei der Sitzung im Johannesstift in Berlin-Spandau wurden die neu-en Mitglieder – zu denen nun auch ehemalige Freiwillige gehören in einem Gott esdienst eingeführt. Zugleich wurden die ausscheiden-den Mitglieder verabschiedet. Harald Lehmann wurde als Vorsit-zender bestätigt; zum stellvertretenden Vorsitzenden wählte das Kuratorium Superintendent Dr. Helmut Kirschstein aus Norden/Ost-friesland. Mutig entschied sich das Gremium für Uganda als neues Arbeitsgebiet der Gossner Mission. Im Herbst fand die Kuratoriums-sitzung – auf Einladung der Landeskirche Hannovers – in der Wol-tersburger Mühle in Uelzen statt .

Auch die sechs Ausschüsse der Gossner Mission konstituierten sich im Laufe des Jahres neu: der siebenköpfi ge Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse für die Arbeitsbereiche in Indien, Nepal, Afrika, die Gesellschaft sbezogenen Dienste und die Öff entlichkeitsarbeit.

In der Geschäft sstelle verzeichnen wir eine große Kontinuität. Ledig-lich die Buchhaltung musste und konnte nach dem Abschied von Al-

Kuratorium im Frühjahr: einige sind schon verab-schiedet, andere neu dabei.

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LEITUNG

maz Haile zum 1. Mai mit Simone Kerstan-Lippert neu und fachkundig be-setzt werden. Zum Ende des Jahres entschieden wir uns für Optigem als neue Buchhaltungs- und Spendensoft ware. In der Bibliothek ist nun der Be-stand der Gossner Mis-sion endlich mithilfe einer Praktikantin geordnet und katalogisiert. Eine Suche ist auch über das Internet möglich.

Die Kooperation mit dem Berliner Missionswerk ist weiter eng. Jutt a Klimmt leitet das Referat Öff ent-lichkeitsarbeit, der Di-rektor ist Leiter der Ab-teilung „Partnerschaft in Mission“ und Mitglied des

Geschäft sführenden Ausschusses. Umgekehrt arbeiten mehrere Mit-arbeitende des Berliner Missionswerkes bei der Gossner Mission mit. Über den Ausgleich der Personalkosten wurde eine befriedigende Einigung erzielt. Im nächsten Jahr sollte über die weiteren Perspekti-ven der Kooperation eine Klärung herbeigeführt werden.

AbschiedeVon einigen Unterstützern und ehemaligen Mitarbeitern mussten wir im Jahr 2016 Abschied nehmen. Im Juli verstarben der ehemalige Ku-ratoriumsvorsitzende und Generalsuperintend, Dr. Günter Krusche, sowie Dr. Karl-Heinz Dejung, langjähriges Mitglied im Leitungsteam des Seminars für Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Gossner Mission in Mainz. Am ersten Tag des neuen Jahres verstarb der ehe-malige Gossner-Mitarbeiter im Teampfarramt Treuenbrietzen und im Haus Rehoboth in Buckow, Martin Richter. Die Gossner Mission wird ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

Autor:Christian Reiser Direktor

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Gossner Mission8

Ein hervorragendes Spendenergebnis konnte die Gossner Mission 2016 erzielen: Es gingen rund 405.000 Euro an Spenden und Kol-lekten ein. Zum Vergleich: Das Spendenmitt el der Jahre 2005 bis 2014 lag bei 290.000 Euro.

Gesundheits- und Bildungsarbeit, Dorfentwicklung und soziale Ge-rechtigkeit: Diese Schwerpunkte hat die Gossner Mission bei ihrer Arbeit in Indien und Nepal, Sambia, Uganda und Deutschland im Blick.

Im Jahr 2016 gingen wieder besonders viele Spenden für die Projek-te in Nepal ein. Hier unterstützt die Gossner Mission seit vielen Jahren das Missionshospital Chaurjahari und ein Bildungsprojekt in der Berg-region Mugu sowie nach den Erdbeben von 2015 auch zahlreiche Wie-deraufbau-Maßnahmen. Durch die Erdbeben war Nepal 2015 nicht nur in den Fokus der Gossner-Arbeit gerückt, sondern hatt e auch große mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dies schlug sich noch 2016 im Spendeneingang unseres Werkes nieder. Denn rund 30 Prozent der Spenden und Kollekten aus 2016 (120.420 Euro) sind für die Arbeit in Nepal bestimmt. (Mehr zum Spendeneingang: Seiten 10–11).

Mediale Aufmerksamkeit erfuhr 2015 aber auch das Nepal-Engage-ment der Gossner Mission, was zur Erhöhung des Gesamtspendenein-gangs 2016 sicherlich beitrug. Ein weiterer Grund dürft e sein, dass die Gossner Mission mit langjährigen, verlässlichen Partnern zusammen-arbeitet, die die Bedürfnisse vor Ort kennen und die Hilfsprojekte mit den Betroff enen gemeinsam planen und umsetzen. Dies trifft in Ne-pal etwa auf den Partner United Mission to Nepal (UMN) zu, der die Gossner Mission 2015 um Unterstützung für die Erdbebenopfer gebe-ten hatt e. Dies gilt aber auch für die Krankenhaus-Trägergesellschaft Human Development Community Services (HDCS), die das Missions-hospital Chaurjahari unterhält. HDCS und Chaurjahari senden mehr-mals im Jahr Rechenschaft sberichte zum Einsatz der Spenden nach Berlin, die meist auf unserer Webseite veröff entlicht werden.

Ähnliche Beispiele könnten auch aus anderen Regionen benannt werden. In Indien, Sambia und Uganda sind es die Partnerkirchen,

Gossner Mission dankt für Vertrauen

Spenden

Wiederaufbau nach dem Beben (1). Freude über Kindergarten in Uganda (2). Scheckübergabe (3).

SPENDEN

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Jahresbericht 2016 9

SPENDEN

die Programme und Projekte planen und über den Einsatz der Mitt el berichten. Beides – langjährige Verlässlichkeit und regelmäßige Re-chenschaft – bestärkt die Spender/innen in ihrer Unterstützung für die Gossner-Arbeit. Sie wissen, dass ihre Spende ankommt und Gu-tes bewirkt. Dies schlägt sich in dem positiven Spendentrend nieder.

Zum Vertrauen in das Werk trägt das DZI-Spendensiegel bei, eine Auszeichnung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Das Siegel garantiert, dass die Gossner Mission mit den ihr an-vertrauten Spenden nachhaltig und transparent arbeitet. Eine große Rolle spielt zudem, dass sich haupt- und ehrenamtlich Tätige in der Spendenwerbung gut ergänzen und gemeinsam für die Arbeit des Werkes einstehen.

Zurück zum (vorläufi gen) Spendenergebnis 2016 (405.864,15 Euro): Dieses weist gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Minus auf. Doch war dieses Vorjahr 2015 durch sehr hohe Spendeneinnahmen für die Erdbebenopfer geprägt: 2015 lagen die Spenden und Kollekten insge-samt bei 581.500 Euro; davon entfi elen rund 250.000 Euro allein auf die Erdbebenhilfe in Nepal. Obwohl auch 2016 die Spenden für Nepal hoch ausfi elen, sind die Veränderungen bei den Nepalzahlen beson-ders augenfällig.

2015 entfi elen rund 116.000 Euro auf allgemeine und somit nicht zweckgebundene Spenden. 2016 freuen wir uns gar über allgemei-ne Spenden in Höhe von 164.770 Euro. Trotz der geringeren Ge-samtspendensumme 2016 konnten wir die nicht-zweckgebundenen Spenden prozentual und nominal steigern (40,6 Prozent der Gesamt-spenden). Dies ist auf hohe Einzel- sowie Gemeindespenden zurück-zuführen. Solche allgemeinen Spenden sind für unser Werk wichtig, denn für kurzfristige Anfragen der Partner und schnelles Handeln in Notsituationen sind wir auf Mitt el angewiesen, die wir ungebunden einsetzen können.

Mit dem Gesamtrückgang der Spenden und Kollekten im Vergleich zum direkten (Ausnahme-)Vorjahr war zu rechnen. Vergleicht man jedoch 2016 mit den Jahren 2005 bis 2014, so ergibt sich das oben ge-zeichnete erfreuliche Bild. Direktor Christian Reiser kommentiert: „Unser Werk steht mit seiner großen Erfahrung für Verlässlichkeit und hohe Eff ektivität. Wir bedanken uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, dass sie dies anerkennen und uns ihr Vertrauen schenken.“

Autorin:Jutt a Klimmt Öff entlichkeits-referentin

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Gossner Mission10

Allgemein: 164.769,10 € = 40,60 %

Indien:41.079,23 € = 10,12 %

Nepal: 120.419,63 € = 29,67 %

Sambia:50.882,39 € = 12,54 %

Sonstige (Zustiftungen, Sonderprojekte etc.): 3.960,25 € = 0,98 %

Uganda:24.753,55 € = 6,10 %

SPENDEN

EINGANG VON SPENDEN UND KOLLEKTEN 2016

2016 gesamt: 405.864,15 Euro

Abschlussprüfung

Der Kirchliche Rechnungshof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz prüft und att estiert jährlich die ordnungsgemäße Rechnungslegung. Das zuletzt erteilte Att est bezieht sich auf das Haushaltsjahr 2014. Die Prüfung der Jahre 2015 und 2016 stand zurzeit der Drucklegung dieses Jahresberichtes noch aus. Die hier veröff entlichten Zahlen für 2016 gelten daher vorbehaltlich dieser Prüfung. Die geprüft en und dann auch weiter diff erenzierten Angaben für 2015 und 2016 werden in einem sepa-raten Finanzbericht auf unserer Homepage veröff entlicht werden, sobald die Prüfberichte vorliegen. Auf Anfrage senden wir diese Fi-nanzberichte auch gerne in Schrift form zu.

Zahlen ohne Gewähr.Die Rechnungsprüfung für 2016 stand bei Drucklegung dieses Heft es noch aus.

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Jahresbericht 2016 11

SPENDEN

SPENDENEINGANG IM VERGLEICH

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

KONTROLLE UND TRANSPARENZ

FinanzamtDas Finanzamt überprüft regelmäßig, ob die Voraus-setzungen für die Gemein-nützigkeit weiter vorliegen.

Stift ungsaufsicht Die Stift ungsaufsicht der Berliner Senatsverwaltung für Justiz prüft ebenfalls re-gelmäßig.

Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI)Das DZI prüft regelmäßig die Rechenschaft slegung und den Umgang mit Spen-den. Es bestätigt uns seit der ersten Beantragung des Siegels 2011 alljähr-lich, dass wir sparsam und transparent arbeiten und die Spenden ordnungsge-mäß verwenden. Wir ge-hören zu den knapp 230 Spenden sammelnden Or-ganisationen deutschland-weit, die das DZI-Spenden-siegel tragen dürfen.

0

100.000 €

200.000 €

300.000 €

400.000 €

500.000 €

600.000 €

Chancen und Risiken

Ein Risiko in der Arbeit mit den Partnern im Süden besteht stets darin, dass die Partner oft mals, v.a. aus fi nanziellen Gründen, nicht über hinreichendes Personal, insbesondere in der Finanz-verwaltung, verfügen. Zuweilen sind diese auch nicht immer mit den erforderten, teils komplizierten Berichtsstandards vertraut, die sich je nach Geldgeber auch noch erheblich unterscheiden und stetig verändern. Das macht in manchen Fällen eine zeitnahe Überprüfung der Fortschritt e und der Mitt elverwendung schwierig. Als Chance der Gossner Mission ist die enge Zusammenarbeit der Berliner Zentrale mit den Partnern in Übersee zu betonen, die durch personelle Präsenz (Sambia, Indien) noch stärker gefestigt wird. So kann bei auft retenden Problemen in der Projektdurchfüh-rung oder der Mitt elverwendung schnell reagiert und ein möglicher Schaden minimiert werden. Projektanträge werden sowohl in der Zentrale als auch in den jeweiligen Länderausschüssen geprüft und in Projektverträgen abgesichert, die auch ggf. Rückforderungen von Mitt eln regeln. Ebenso werden regelmäßige Finanzberichte der Partner eingefordert, um Transparenz nicht nur bei der Mitt elver-wendung zu gewährleisten, sondern auch das Finanzgebaren der Partner generell zu beleuchten. Projektfortschritt s- und Abschluss-berichte mit Darlegung der Finanzen sowie in einzelnen Fällen ex-terne Evaluierungen dienen weiterhin der Qualitätssicherung.

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Gossner Mission12

INDIEN

Hoff nungsvolle Zeiten

Indien

Im Herbst legte der Nationale Kirchenrat Indiens (NCCI) eine Studie vor, in der die Situation der Christen im Land analysiert wird. Das Fazit: Die hindu-nationalistische Regierungspartei „Bharatiya Janata“ stellt sich der Gewalt gegen Muslime, Christen und andere nicht-hinduistische Minderheiten nicht entgegen. Samuel Jayaku-mar, Exekutivsekretär des NCCI, hat 2016 bei der Gossner Mission die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt.

Die Studie belegt, dass Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in ganz Indien zunehmen. Im Jahr 2015 wurden offi ziell 751 Fälle regist-riert. Diese Zahl hat sich – nach den Parlamentswahlen und der Re-

Frauen auf einer Teeplantage in Assam

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Jahresbericht 2016 13

INDIEN

gierungsübernahme durch Hindu-Nationalisten – gegenüber 2014 um nahezu 17 Prozent erhöht. Das Ergebnis dieser Analyse, die durch Do-kumentation vieler Einzelfälle untermauert wird, soll im Frühjahr 2017 auf der nächsten Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf zu-sammen mit Empfehlungen präsentiert werden.

Reisen nach IndienIm Herbst reisten Direktor Christian Reiser und der Projektkoordina-tor zur Gossner Kirche nach Jharkhand und Assam, um Gemeinden und Projekte zu besuchen. Für den Direktor war es die erste Fahrt nach Assam und in die Karbi-Region, wo ein Dorfentwicklungspro-gramm seit Mitt e des Jahres 2016 etabliert ist. Beim Besuch der Re-gion informierten sich die beiden Besucher über eine geplante zweite Gesundheitsstation. Drei Schwesternschülerinnen konnten bereits für die künft ige Station gewonnen werden, die in etwa zwei Jahren den Betrieb aufnehmen soll.

Ebenfalls im Herbst folgte Direktor Reiser einer Einladung der Nord-West Gossner Kirche und besuchte zusammen mit Eliazer Topno, Generalsekretär der Gossner Kirche, und Dular Lakra, Bischof

der Nord-West Gossner Kirche, einige Gemein-den, das Theologische College sowie das jährliche Treff en der Frauengruppen.

Besuche aus IndienDer Moderator der indischen Gossner Kirche,

Johan Dang, besuchte anlässlich des Frühjahrs-kuratoriums die Gossner Mission. Im Herbst reiste zum

Kuratorium der 2017 ausscheidende Bischof der Süd-Ost-Diözese, Jolen Marshal Topno, an. Er besuchte unter anderem

die Lutherstadt Witt enberg und die Gedenkstätt e Buchenwald. Außerdem nahm er an der gemeinsamen Jahrestagung

des Vereins „Adivasi-Koordination in Deutschland“ und des Netzwerks „Dalit Solidarität in Deutschland“ in der Evangelischen Akademie Bad Boll teil. Thema war der schwindende Spielraum der Zivilgesellschaft in Indien.

Projektbeispiel: Martha-KindergärtenSeit drei Jahren arbeitet der Martha-Kindergarten in Ranchi weitge-hend ohne Zuschüsse der Gossner Mission. Dieses Erfolgsmodell soll nun auf andere Orte übertragen werden. So hat sich in Chaibasa eine Initiative für den Bau eines Kindergartens nach dem „Martha-Kon-zept“ gegründet. Am weitesten ist man in der Süd-Ost-Diözese der Gossner Kirche: In Govindpur hat sich die Gemeinde entschlossen,

Lusaka

INDIEN

INDIEN

Delhi

Ranchi

Junge in Assam (1). Dorfgesundheits-station (2). Süd-Nord-Freiwilli-ge gut gelaunt (3).

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Gossner Mission14

ebenfalls einen Martha-Kindergarten zu etablieren. Die Gossner Mis-sion wurde gebeten, den Bau der Einrichtung und die Anschubfi nan-zierung des laufenden Betriebs zu unterstützen. Die Gespräche mit Architekt und Gemeinde werden geführt.

AnnäherungDie Gossner Kirche und eine ihrer früheren Diözesen, die Nord-West Gossner Kirche, gehen seit nunmehr 40 Jahren getrennte Wege. Nach Jahren des Streits hatt en 2015 erste, hoff nungsvolle Begegnungen statt gefunden. Seitdem kam es zu mehreren moderierten Gesprä-chen zwischen den Kirchen. Die Neubewertung der Situation durch die Gossner Mission wird nun in Deutschland diskutiert: Verwaltungs-

INDIEN

Kinder in Govind-pur freuen sich auf den neuen Kindergarten.

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Jahresbericht 2016 15

Autor:Wolfram Walbrach,Projektkoordinator

INDIEN

ausschuss und Indienausschuss haben sich positiv zu dieser Entwick-lung geäußert und die ersten Fortschritt e begrüßt. Der Versöhnungs-prozess gestaltet sich allerdings schwierig und es bedarf sicher noch vieler Gespräche, um eine echte Annäherung zu erreichen. Nicht nur der Weg, sondern auch das Ziel ist umstritt en: Während die Gossner Kirche eine (Wieder-)Vereinigung mit ihrer früheren Diözese erreichen will, ist das erklärte Ziel der Nord-West Gossner Kirche eine Versöh-nung zwischen zwei selbstständigen Kirchen.

AusblickAuf Initiative des Bischofs der Nord-Ost-Diözese der Gossner Kirche in Assam, Niral Buyan, hat ein vorbereitendes Gespräch zwischen ihm, dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den Hi-malaya-Staaten (Assam Diözese) Godwin Nag, und Mumai Pheiga, Fachmann einer NGO, statt gefunden. Es geht darum, die Chancen für einen gemeinsamen Workshop und sich ein eventuell anschließen-des gemeinsames Projekt in der Region nordöstlich von Tezpur aus-zuloten. In Ranchi wird die Lutheran-Health-Care-Society zusammen mit Jugendlichen der Gossner Kirche eine Reihe von Health-Camps veranstalten. In Chaibasa gibt es Bemühungen der Jugendlichen, nach der eigenständigen Renovierung des Jugendhauses auf dem Campus der Gemeinde dort soziale und diakonische Projekte zu initiieren. Ziel ist die Unterstützung armer Familien in den Elends-vierteln der Stadt. Eine erste Maßnahme war die Verteilung von Solarlampen, damit die Schulkinder auch noch abends ihre Hausauf-gaben machen können. Auf diese Weise bekamen die Helfer Zugang zu den Familien, die ansonsten von Hilfsmaßnahmen nicht erreicht werden.

Projekt

Projektdauer

Gesamtkosten

Finanzierung

Karbi Anglong/Assam, Dorfentwicklungs-programm

6/2016 – 5/2019

110.000 €

Brot für die Welt (75%), Spenden (25%)

Neubau Schule Tezpur/Assam,1. Bauabschnitt

1/2016-12/2017

18.000 €

Spenden

Ausgewählte Projekte in Indien

Seit 1919 ist die Gossner Kirche eine selbstständige Kir-che. Sie ist Partner-kirche der Gossner Mission und hat heute etwa eine halbe Million Mit-glieder. Mehr als 90 Prozent gehören zu den Ureinwohnern, den Adivasi. Diese leben vor allem in den Bundesstaa-ten Jharkhand und Assam.

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Gossner Mission16

Im Jahr nach den verheerenden Erdbeben blieb die Situation in Ne-pal schwierig. Sehr erfreulich jedoch: Die Erfolge unserer Wieder-aufbauhilfe sind sichtbar, und auch die weiteren Projekte wirken segensreich.

Mit der neuen Verfassung, die im September 2015 in Nepal verab-schiedet wurde, waren nicht alle Bevölkerungsgruppen einverstan-den. Die Tiefl andbewohner aus dem Terai provozierten eine Blocka-de, die von indischer Seite unterstützt wurde. Die wirtschaft lichen Beeinträchtigungen waren groß in dem stark vom Import aus Indien abhängigen Land. Erst eine Verfassungsänderung am 31. Januar 2016 bewirkte eine Aufh ebung der Blockade. Doch blieb die politische Situ-ation labil, was auch den Wiederaufbau im Land beeinträchtigte.

Ende Juli 2016 trat die Regierung unter Premierminister Khagda Pre-sad Oli ab. Die Maoisten (Vereinte Kommunistische Partei – Maois-tisch [UCPN-M]) bildeten nun eine Regierungskoalition mit der größ-ten Oppositionspartei Nepali Congress (NC).

ErdbebenhilfeUnser langjähriger Partner in Nepal, die United Mission to Nepal (UMN), engagierte sich nach dem Erdbeben von 2015 vor allem in der Bergregion von Dhading. Die erste Phase der Hilfe – hauptsächlich Verteilung von Hilfsgütern – wurde bereits im Juni 2015 abgeschlos-sen. Seitdem konzentriert sich die UMN vor allem auf den Aufbau von dörfl icher Infrastruktur. 14 Schulen wurden wieder aufgebaut; wei-tere 30 sollen folgen. Ein Schwerpunkt ist zudem die Wasserversor-gung (29 Trinkwassersysteme werden repariert bzw. neu gebaut). Die Menschen werden darin geschult, ihre Häuser erdbebensicher wieder aufzubauen; für die Häuser der armen Familien sind Latrinen vorge-sehen. Wege und Brücken werden ausgebessert. Diese zweite Phase wird mindestens bis Ende 2017 dauern.

Jugendclubs für die Zukunft Seit sechs Jahren fi nanziert die Gossner Mission sogenannte Jugend-clubs in Dörfern der entlegenen Provinz Mugu. Im Auft rag unse-res Werkes führte Karin Döhne 2016 eine Evaluation des Programms

NepalSegensreiche Arbeit

Nepal gehört zu den elf ärmsten Ländern der Welt. Die Goss-ner Mission gehört zu den Trägern der Vereinten Nepal-mission (United Mission to Nepal, UMN). Diese hat in fünf Jahrzehnten auf vielfältige Weise die Geschicke des Lan-des begleitet.

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NEPAL

Chaurjahari

Kathmandu

NEPAL

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durch. Es hat in den Bergen von Mugu bereits 28 Dörfer erreicht. Für seine Umsetzung wurde eine Mitarbeiterin engagiert, die die Clubs regelmäßig besucht und mit den Jugendlichen Seminare durchführt. Ihr steht für diese Arbeit, für Maßnahmen wie Wegausbesserungen oder Bücherkauf, auch ein kleiner Etat zur Verfügung.

Auszug aus dem Dienstreisebericht des Direktors: „In einem kleinen dunklen Anbau an der Schule traf sich der Club Pina 4. Die dreizehn Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren sprachen über gesellschaft -liche Probleme. Dazu gehören die Kinderhochzeiten. Früh ziehen Ju-gendliche zusammen in das Elternhaus des Jungen – auf eigenen Wunsch. Sie gelten als verheiratet und bekommen früh Kinder. Die Mütt er verlassen dann meist die Schule. Ein Mädchen betonte: Das ist nicht gut. Wir gehen zusammen zu den Häusern und sprechen mit den Jugendlichen und ihren Eltern. Manchmal gelingt es uns, dass eine Heirat aufgeschoben wird. Die Heirat von Minderjährigen ist in Nepal verboten. In dieser entlegenen Region wird aber keiner ein-schreiten – doch die Jugendclubs tun es jetzt. Was ist das Wichtigste, das ihr in den Clubs gelernt habt?, will ich wissen. Ich habe eine Stim-me bekommen, sagt Sita Rawal selbstbewusst. Die 14-Jährige ist seit drei Jahren Mitglied im Club.“

Projekt in Mugu: Davon profi tiert die gesamte Berg-region

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Gossner Mission18

Die Ergebnisse von Besuch und Evaluation sind weitgehend positiv. Die Gossner Mission wird die Clubs weitere drei Jahre fi nanzieren.

Anlass der Dienstreise des Direktors war die Vollversammlung der UMN im Mai 2016. Die Gossner Mission ist eine von 30 Mitgliederorga-nisationen der UMN. Bei der Versammlung wurde der neue Executive Director, Joel Hafvenstein, in sein Amt eingeführt und sein Vorgän-ger Mark Galpin verabschiedet. Er kehrte nach England zurück. Am Rande der Versammlung unterzeichneten UMN und Gossner Mission den neuen Partnerschaft svertrag. Er gilt bis 2018 und verpfl ichtet die Gossner Mission zu einer jährlichen Unterstützung von Projekten der UMN in Höhe von mindestens 20.000 Euro (oder die Aussendung von zwei Mitarbeitenden). Am 9. September kam der neue Direktor der UMN zu seinem Antritt sbesuch nach Berlin und stellte sich einem Kreis Interessierter der Gossner Mission vor.

Krankenhaus ChaurjahariDas Krankenhaus von Chaurjahari, in den Vorbergen Nepals gelegen, hat wieder vielen Patientinnen und Patienten helfen können. Besonders segensreich waren die „Health Camps“ (Gesundheitsein-sätze), für die Krankenpfl egerinnen und Ärzte in oft weit entlegene Dörfer aufbrechen und dort Menschen untersuchen, die sonst keine Chance hätt en, einen ärztlichen Rat zu bekommen. Mit Spenden-geldern der Gossner Mission konnte das Krankenhaus im Sommer einen neuen, einfachen Anbau einweihen. Dadurch konnte die Bett enzahl in dem immer wieder völlig überbelegten Krankenhaus deutlich erhöht werden. Nun müssen Patienten nicht mehr auf Matratzen auf dem Fußboden oder den Tischen des Besprechungs-raumes schlafen bzw. auf ein Bett im Krankenhaus warten. Ärztin Dr. Elke Mascher aus Filderstadt verbrachte wieder zwei Monate im Krankenhaus, half bei den täglichen Arbeiten, übernahm morgend-liche Andachten und beriet das Pfl egepersonal in Hygiene und vielem mehr. Es war ihr zehnter Einsatz in Chaurjahari. Sie plant, 2017 erneut dorthin zu reisen. Vom 9. November bis 14. Dezember arbeitete Anna Klaiber, eine junge Krankenschwester aus Tübingen, in Chaurjahari mit. Sie schrieb: „Es macht mich glücklich, dass wir hier Menschen, die kein Geld haben, aufgrund von Spendengeldern wirklich helfen können.“

Weitere InitiativenDas 2015 vom Erdbeben verschonte Schülerwohnheim Asha (= Hoff -nung) unter der Leitung von Mapon Tamang und seiner Frau ermög-lichte es auch 2016 Schülerinnen und Schülern aus den entlegenen Bergdörfern, eine Schulbildung zu erhalten. Die erfolgreichen Absol-

Evaluierung des Mugu-Projektes (1). Vertrags-verlängerung (2). Im Krankenhaus: Anna Klaiber (3).

NEPAL

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vent/innen erhalten danach die Möglichkeit, in Katmandu ihren Ba-chelor zu machen.

Kirchenmusikdirektor Georg Popp aus Fürstenwalde führte auch 2016, diesmal zusammen mit Willy Posch, vom 14. Januar bis 2. Februar Trompeten-Kurse in Katmandu und erstmalig auch für fünf Tage in Pokhara durch. Sie werden von der Christian Artists Association of Nepal (CAAN) organisiert. Begeisterung und Eifer waren insbesonde-re in Katmandu groß. Zum Ende gaben die Schüler/innen ein kleines Konzert auf off enem Feld. Trilok Pradhan und seine Frau Deepa füh-ren in Katmandu die Arbeit Georg Popps fort. 2017 erwarten wir die beiden in Deutschland: zu Gott esdiensten in Fürstenwalde und Berg-kirchen sowie zum Deutschen Ev. Kirchentag in Berlin.

Nach den Erdbeben in 2015 hatt e die Sagarmatha-Kirchengemeinde in Katmandu ihr Grundstück verkauft , auf dem eigentlich ein Kirchen-gebäude vorgesehen war. Den Erlös gab sie an bedürft ige Familien weiter. Auch bestimmte die Gemeinde, noch lagernde Spendenmit-tel der Versöhnungsarbeit zukommen zu lassen. Mehrere große Ver-anstaltungen in verschiedenen Regionen Nepals wurden 2016 dazu durchgeführt. Gemeindeleiter Dr. Rokaya engagiert sich auch ander-weitig zu diesem Thema: Seine Kolumnen in einer Tageszeitung, die Glaube und Praxis der Christen erklären, fanden großes Echo.

Autor:Christian Reiser, Direktor

NEPAL

Ausgewählte Projekte in Nepal

Projekt

Dauer

Gesamtkosten

Finanzierung

Wiederaufbau

2016

130.000 €

Spenden

Bildungsarbeit in Mugu („Von Kind zu Kind“)

7/16–6/19

75.000 €

Spenden

Gesundheitsarbeit in Chaurjahari

2016

27.000 €

Spenden

Jahresbericht 2015 19

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Gossner Mission20

SAMBIA

Die Wahlen im August prägten 2016 das politische Leben in Sambia. Der Wahlkampf wurde außergewöhnlich hart und polemisch geführt. Es kam sogar – eher untypisch für das ansonsten sehr friedliche Land – zu Übergriff en, Gewaltt aten und Ausschreitungen. Während die politischen Verhältnisse zurzeit eher instabil sind, kann die Gossner Mission auf stabile Partner und eine stabile Arbeit blicken.

Die regierende „Patriotic Front“ (PF) mit Präsident Edgar Lungu an der Spitze setzte die Opposition mit allen – legalen und halblegalen – Mitt eln unter Druck. Zwar gewann sie schließlich die Wahlen, der alte Präsident wurde auch der neue. Doch die unterlegene Partei des Op-positionspolitikers Hakainde Hichilema, die „United Party for Natio-nal Development“ (UPND), sah Unregelmäßigkeiten und fi cht seitdem die Wahlen an.

Der Wahlkampf verursachte – manche Beobachter sagen: off enbarte – einen tiefen Riss im Lande, der ungewöhnlich scharf entlang ethni-scher Grenzen verläuft . Während Edgar Lungu als Mann aus der Ost-provinz vor allem die dortigen Wähler und die des Nordens hinter sich brachte, standen Süden und Westen hinter dem Tonga Hichilema aus der Südprovinz. Entscheidend bei der Wahl waren demnach nicht pro-grammatische Unterschiede, die ohnehin in den Auseinandersetzun-gen kaum zur Sprache kommen, sondern die ethnische Zugehörigkeit des jeweiligen Kandidaten.

Personeller WechselDas „Liaison Offi ce“, die Repräsentanz der Gossner Mission auf Ibex Hill in Lusaka, sah im abgelaufenen Jahr einen personellen Wechsel. Zunächst musste das erst 2015 ausgereiste Ehepaar Brick aus priva-ten Gründen kurzfristig wieder nach Deutschland zurückkehren. Groß war daher die Freude, als die Vorgänger Hildegard Wolf und Wolfgang Pfeifer sich bereit erklärten, vorübergehend noch einmal die Geschäf-te zu übernehmen.

Mit Heidrun Fritzen hat die Gossner Mission nun eine engagierte neue Mitarbeiterin mit viel Afrika-Erfahrung gewonnen. Sie wohnt mit

Stabile Beziehungen

Sambia

Die Arbeit der Goss-ner Mission in Sam-bia begann 1970 nach dem Bau des Karibastaudamms, für den 55.000 Men-schen umgesiedelt werden mussten. In Sambia arbeitet die Gossner Mission eng mit der United Church of Zambia (UCZ) zusammen. Die UCZ ist die größte protestan-tische Kirche des Landes.

SAMBIA

Lusaka

Naluyanda

Gwembetal

i

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Jahresbericht 2015 21

ihrem Ehemann Gerd Ehmsen, Verwaltungsleiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) auf Ibex Hill und betreut dort unter anderem die Gästehäuser sowie die Partner und Projekte der Gossner Mission im Lande.

Eine Herausforderung, der sie sich gleich zu Beginn ihrer Arbeit gegenüber sah, war die schwierige Wasserversorgung auf dem Ge-lände. Aufgrund immer dichterer Bebauung in der Nachbarschaft war der Grundwasserspiegel von Ibex Hill in den vergangenen Jahren so tief gesunken, dass der Brunnen immer öft er trocken fi el.

Den bisherigen Aufgaben der Gossner-Repräsentanten hat sich eine weitere hinzugesellt: Seit 2016 entsendet Brot für die Welt – im Rahmen des von der deutschen Regierung geförderten Programms „weltwärts“ – junge Freiwillige nach Sambia. Im August reisten vier

Frauen im Gwembe-Tal: Die Unterstützung für die Frauengruppen wird ausgeweitet.

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Gossner Mission22

SAMBIA

Männer und eine Frau aus, um ein Jahr lang in Projekten mitzu-arbeiten, die mit der Gossner Mission und deren Partnern verbunden sind. Einer Absprache gemäß fungiert nun Gossner-Repräsentantin Heidrun Fritzen als Landesmentorin für diese Volontäre. Sie ist damit verantwortlich für diverse Pfl icht-Seminare im Lande und darüber hinaus Ansprechpartnerin der Freiwilligen.

Frauen im BlickMit der United Church of Zambia (UCZ) verbindet die Gossner Mis-sion eine langjährige und vertrauensvolle Partnerschaft , die sich stetig vertieft . Im Geiste christlicher Geschwisterschaft ist sie nicht allein projektorientiert, sondern auf umfassende gegenseitige An-teilnahme angelegt. Die bisherige Generalsekretärin, Dr. Peggy Ka-bonde, wurde 2016 auf der UCZ-Synode in ihrem Amt bestätigt; so-mit bleibt auch hier eine gewachsene, vertrauensvolle Beziehung erhalten.

Die engste Kooperation mit der UCZ erfolgt nach wie vor über das Community Development & Social Justice Department (CDSJD), ge-leitet von der erfahrenen Diakonin Mable Sichali. Das Department ist zurzeit leider unterbesetzt, sodass manche Projekte schleppend be-arbeitet werden und nur langsam vorangehen.

Das Projekt „Selbsthilfegruppen für Frauen“ läuft weiter. Bald sollen auch in der Luapula-Provinz 30 Frauengruppen mit je etwa 20 Frauen gegründet werden. Sie sollen in die Lage versetzt werden, über Fort-bildungen und die Einrichtung von Kleinkredit-Fonds, eigene kleine Unternehmungen zu gründen. Ziel ist, die Frauen wirtschaft lich unab-hängiger zu machen.Der älteste Partner der Gossner Mission in Sambia, die Kaluli De-velopment Foundation (KDF), konnte 2016 einen großen Erfolg verbu-chen: Für das große Anwesen mit mehreren Gebäuden wurden nach langen Bemühungen die Eigentumsrechte bestätigt und notariell be-glaubigt. Jetzt besteht Planungssicherheit, und die KDF kann in die Entwicklung ihres Grundbesitzes und ihrer Immobilien investieren.

Die Gossner Mission unterstützt KDF durch eine Budgetförderung in Höhe von 7000 Euro jährlich, die ein effi zientes Management gewähr-leisten soll. Dazu zählen Durchführung und Abrechnung von Projek-ten, wie beispielsweise die – sehr erfolgreiche – Weitergabe von Zie-genpärchen.

Außerdem hat sich auch KDF die Förderung der Bildungschancen von Mädchen zum Ziel gesetzt. In Sambia kommt es allzu häufi g zum

Heidrun Fritzen (1). Gossner-Gelän-de auf Ibex Hill (2). Gute Laune in Sambia (3).

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Abbruch der Schullaufbahn. Mit dem Projekt sollen neue Rollenver-ständnisse unter Schülerinnen eingeübt werden. Zugleich sollen Fa-milien sensibilisiert, Sexual-Aufk lärung betrieben und der Selbstwert und das Selbstbewusstsein von Mädchen gestärkt werden.

Seit August 2016 sind bei KDF zwei „weltwärts“-Freiwillige im Einsatz. Sie arbeiten mit großem Engagement in dem oben genannten Pro-jekt mit; zugleich helfen sie mit, ein durch Spendenmitt el der Gossner Mission ertüchtigtes Jugendzentrum auf dem KDF-Gelände – gemein-sam mit einheimischen jungen Leuten – umzubauen, einzurichten und mit Leben zu füllen.

Naluyanda Integrated Development OrganisationBei der Naluyanda Integrated Development Organisation (NIDO) und dem dortigen Frauennetzwerk gab es 2016 keine nennenswerten Ak-tivitäten. Die Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit NIDO lie-gen vor allem am fehlenden Engagement der lokalen Autoritäten und Bevölkerung, die kein dauerhaft es Interesse am Fortbestand der Organisation und der Entwicklung ihres Gebietes zeigen. Ohne ein Mindestmaß ein Eigeninitiative bliebe ein Einsatz von außen ohne nachhaltige Wirkung.

Anläufe werden hier und da versucht, insbesondere wenn es um die Übergabe der Hillside School in staatliche Obhut geht. Hier stehen Gespräche mit den Aufsichtsbehörden noch aus, die insbesondere die Errichtung eines Lehrerhauses betreff en. In der Zwischenzeit wurde und wird die Einrichtung als Vor- und Grundschule auf privater Grund-lage weiter betrieben, die Lehrerin auf Basis einer geringen Vergü-tung von der Gossner Mission weiter unterstützt.

SAMBIA

Projekt

Dauer

Gesamtkosten

Finanzierung

Selbsthilfegruppen für Frauen

08/2013–03/2017

45.000 €

Vereinigte Kirchenkreise Dortmund, Spenden

Förderung der Bildungschancen von Mädchen

08/2013-06/2017

55.000 €

Ev. Kirche von Westfa-len, Ev. Kirche von Lippe, Vereinigte Kirchenkreise Dortmund, Spenden

Ausgewählte Projekte in Sambia

Autor: Dr. Volker Waff enschmidt Projektkoordinator Afrika

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Gossner Mission24

UGANDA

Im Frühjahr 2016 beschloss das Kuratorium der Gossner Mission, die bis dato gewährte Unterstützung des Evangelischen Kirchen-kreises Norden in seinen Partnerschaft en nach Uganda in eine eigenständige Arbeit in diesem Land auszuweiten. Diese Arbeit wird weiterhin in enger Anlehnung mit Norden und den beiden an-glikanischen Partner-Diözesen Kitgum und Nord-Uganda erfolgen. Beide Diözesen liegen in einer Region, in der bis 2006 der Bürger-krieg wütete – und dessen Folgen noch heute überall spürbar sind.

In der Diözese von Nord-Uganda konnte bereits 2016 ein erster, be-sonderer Erfolg gefeiert werden: In Agung wurde im Januar ein neu-es Gebäude für die Vorschule feierlich eingeweiht; 40 Kinder fi nden hier nun ein besseres, haltbareres Lern- und Lebensumfeld. Finan-ziert wurden die Gesamtkosten von 40.000 Euro zu drei Vierteln aus Mitt eln des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaft liche Zusammenarbeit. Die Gossner Mission konnte ihren Anteil von einem Viertel der Kosten vor allem mit Spenden aus Norden/Ostfriesland decken. Schon existieren Pläne für Erweiterungsbauten und neue Einrichtungen in der Nähe von Vorschule und Kirche. Thema ist auch die nachhaltige Finanzierung der Vorschule, die in Zukunft überwie-gend aus Eigenmitt eln bzw. eigenen Unternehmungen der ugandi-schen Kirche unterhalten werden soll. Agung könnte auf diese Weise ein Schwerpunkt für das Engagement der Gossner Mission in der Diö-zese Nord-Uganda werden.

Mit der Diözese Kitgum, ebenfalls im Norden Ugandas gelegen, in-tensivierten sich die Kontakte anlässlich eines Delegationsbesuches im Juni 2016 in Deutschland. In den Gesprächen wurden mögliche zu-künft ige Felder der Zusammenarbeit abgesteckt. Ein Feld, auf dem mit verhältnismäßig wenig Mitt eln viel erreicht werden kann und das unterdessen auch bereits beworben wird, ist die Unterstützung von Schwerst-Gehbehinderten mit Rollstühlen. Die Not der Betrof-fenen war anlässlich eines Besuches in Kitgum off enbar geworden: Viele Menschen sind infolge des jahrelangen blutigen Bürgerkrieges

Hoff nung nach demBürgerkrieg

Uganda

Bischof Charles Odurkami. (1). Besuch in Uganda (2). Ein Rollstuhl wird übergeben (3).

UGANDA

Kampala

Gulu

Kitgum

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Jahresbericht 2016 25

Autor:Dr. Volker Waff enschmidt Projektkoordinator Afrika

schwer versehrt; durch Macheten oder Landminen verkrüppelt. Sie tauchen in der Öff entlichkeit aber nur wenig auf, weil sie sich man-gels geeigneter Hilfsmitt el kaum bewegen können. Auf die Frage nach potenziellen Nutznießern einer solchen Hilfsaktion wurde der Gossner Mission binnen kürzester Zeit eine Liste mit über 100 Na-men übermitt elt – die aber bei weitem noch nicht alle Betroff enen erfasst. Ihnen sollen diese Rollstühle nach und nach nicht nur mehr Bewegungsfreiheit verschaff en, sondern auch ein Stück Menschen-würde zurückgeben.

Ein größeres, langgehegtes Vorhaben betrifft Paloga, einen Ort in der Diözese Kitgum. Hier existiert eine ähnlich intensive Beziehung wie nach Agung, hier ist der Bedarf für eine berufsbildende Schule groß. Die Jugendarbeitslosigkeit ist durch die Verheerungen des Bürger-krieges hoch. Jetzt müssen Größe, Ausrichtung und inhaltliche Ge-staltung einer solchen Schule defi niert werden. Zu diesem Zweck soll in Kürze eine genaue Bestandsaufnahme („Baseline Study“) die nö-tigen Informationen liefern, damit die Hilfe der Gossner Mission ziel-genau angesetzt werden kann.

Kinderchor im Gott esdienst.

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Gossner Mission26

Mit seiner Konstituierung nach der Wahl des neuen Kuratoriums hat der Ausschuss „Gesellschaft sbezogene Dienste“ einen neuen Arbeitsschwerpunkt formuliert: „Gemeinden in Transformation“. Neben den bisher bestehenden arbeitsweltorientierten Kontakten – so die Partnerschaft der Berufsbildenden Schulen Emden mit dem Technical Trainings Centre in Fudi/Indien konzentriert sich die Ausschussarbeit jetzt auf die Vernetzung von Kirchengemeinden in Deutschland, die sich ganz bewusst sozial-diakonischen Prob-lemlagen in ihrer Umgebung zuwenden.

Mit diesem neuen Fokus sieht sich der Ausschuss ganz in der Tradi-tion des Missionsgründers Johannes E. Goßner; er verstand die So-zialarbeit zeitlebens als grundlegend für Verkündigung und Mission. Zweimal hat bisher ein Austausch mit Aktiven statt gefunden, deren Gemeinden sich für Arbeitslose, Gefl üchtete und Marginalisierte en-

Gemeinden in Transformation

DeutschlandNeue Wege: Austausch mit Aktiven

DEUTSCHLAND

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Jahresbericht 2016 27

Autor:Michael Schaper ehrenamtlicher Vorsitzender des Ausschusses

DEUTSCHLAND

gagieren und dafür ihre Räumlichkeiten öff nen. Diskutiert wurde bei diesen Treff en vor allem über folgende Fragen: Welche Auswirkungen haben diese Aktivitäten auf das Selbstverständnis und das Profi l der Gemeinde? Welche nachhaltigen Veränderungen kann es für die Kir-che durch solche „Gemeinden in Transformation“ geben?

Über Gerard Minnaard, Kurator der Gossner Mission, ergab sich die Zusammenarbeit mit dem „Zentrum für Spiritualität und gesell-schaft liche Verantwortung“ in der Woltersburger Mühle bei Uelzen. Die hier herausgegebene Zeitschrift „Die Junge Kirche“ wird in ihrer Ausgabe 2/2017 in ihrem Schwerpunktt hema über „Gemeinden in Transformation“ und das Projekt berichten; unter anderem aus der Bonifatius Gemeinde in Arle/Ostfriesland und ihrer Gemeinwesen- sowie Flüchtlingsarbeit. Vor allem für die Vernetzung des Engage-ments der Gossner Mission mit anderen Initiativen ist der Kontakt zum Zentrum eine große Chance.

Neben den Gesellschaft sbezogenen Diensten, die ein traditioneller Arbeitszweig der Gossner Mission sind, unterstützt die Gossner Mis-sion in Deutschland die Arbeit des Flüchtlingsrates Berlin e. V. Dieser stand 2016 vor besonderen Herausforderungen. Er bemühte sich, die gesellschaft liche Akzeptanz für die Aufnahme von Asylsuchenden zu fördern und fl üchtlingsfeindlicher Hetze entgegenzutreten. Er bot Bil-dungsveranstaltungen für Schulen, Kirchengemeinden und Vereine an. In Workshops informierte er über Fluchtursachen und die Situa-tion von gefl üchteten Menschen und warb zudem für ehrenamtliches Engagement.

Ausgewähltes Projekt in Deutschland

Projekt

Dauer

Gesamtkosten

Finanzierung

Unterstützung des Flüchtlingsrates Berlin

2016

5.000 €

Spenden und Eigenmitt el der Gossner Mission

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Gossner Mission28

In der Öff entlichkeitsarbeit steigt die Bedeutung der digitalen Me-dien mehr und mehr. Zugleich aber wächst bei vielen Menschen das Bewusstsein, dass das gedruckte Wort von größerer Qualität und Beständigkeit ist. Und so bilden die eigenen Printprodukte – und hier vor allem die Gossner-INFO – weiterhin den Schwerpunkt der Arbeit.

Im vergangenen Themenjahr „Reformation und die Eine Welt“ war die Gossner Mission zu zahlreichen regionalen kirchlichen Ver-anstaltungen eingeladen (s. Seite 32). Diese Einsätze prägten in der ersten Jahreshälft e die Öff entlichkeitsarbeit. Zahlreiche begleitende Materialien – abgestimmt auf die Besonderheiten der jeweiligen Region – wurden konzipiert und erstellt. So wurden Einladungen, Plakate, Flyer, Transparente und Aufsteller entwickelt. Diese sorgten vor und während den Veranstaltungen dafür, dass die Gossner Mission von den Besucher/innen wahrgenommen wurde. Begleitet wurden die Events zudem von tagesaktuellen Veröff ent-lichungen in unseren Online-Medien und Angeboten für die Presse vor Ort.

Auch in der dreimal jährlich erscheinenden „Gossner-INFO“ wurde über die Einsätze in Deutschland berichtet, doch ist es vor allem die Aufgabe des Magazins, über das Gossner-Engagement in den Arbeitsgebieten zu informieren. Die Zeitschrift überzeugt mit Qualität, ansprechendem Layout und der Betonung des Service-Cha-rakters. Wichtig ist den Leser/innen auch, dass wir regelmäßig über den Einsatz der Spenden informieren und Zwischenberichte aus den Projekten geben. So trägt die Zeitschrift wesentlich zur Transparenz der Arbeit und zur Vertrauenswürdigkeit des Werkes bei. Die Aufl age der Gossner-INFO lag 2016 bei 6300 Exemplaren.

Obwohl die Leser/innen sich immer wieder sehr positiv äußern, wurde im vergangenen Jahr über Neuerungen nachgedacht. Zu einer profes-sionellen Öff entlichkeitsarbeit gehört, allgemeine Veränderungen von Lesegewohnheiten frühzeitig zu erkennen und die Zeitschrift voraus-schauend weiterzuentwickeln. Auch will das Werk verstärkt jüngere Leser/innen ansprechen.

Gut in Balance

Presse- und Öff entlichkeitsarbeit

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

St. NikolaiLemgo (1). LaSup. Detlef Klahr beim Ostfriesischen Kirchentag (2). Freiwillige aktiv. (3).

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Jahresbericht 2016 29

Ähnliches gilt für die Webseite. Auch sie muss mit den Nutzer-Ge-wohnheiten Schritt halten. Die Gossner-Webseite punktet mit einer klaren und übersichtlichen Optik; auch wird sie kontinuierlich erneu-ert und aktualisiert. Doch auch hier ist eine Weiterentwicklung un-verzichtbar; so soll die Seite sich auf mobilen Endgeräten besser dar-stellen.

Umgestaltet wurde im Herbst 2016 bereits der elektronische News-lett er, der mindestens einmal pro Monat an rund 900 Interessent/in-nen versendet wird, darunter Multiplikator/innen in Gemeinden, Bil-dungseinrichtungen und Presse. Der Newslett er macht in Kürze auf aktuelle Entwicklungen, Ereignisse und Termine aufmerksam. Dass er allgemein geschätzt wird, zeigt das positive Feedback einzelner Le-ser/innen, aber auch die Tatsache, dass Newslett er-Meldungen regel-mäßig zu Presseanfragen und -veröff entlichungen führen.

Seit 2013 ist die Gossner Mission auch auf Facebook zu fi nden. Die Facebook-Seite – für eine niederschwellige Kommunikation mit Men-schen aller Altersgruppen heute unverzichtbar – erhält von Kennern gute Noten für ihre Qualität und Professionalität. Neben der Öff entlichkeitsarbeit für die Gossner Mission plant und realisiert das Öff entlichkeitsteam auch die Öff entlichkeitsarbeit und das Fundraising des Berliner Missionswerkes und des Jerusalemsver-eins im Berliner Missionswerk.

Autorin:Jutt a Klimmt Öff entlichkeits-referentin

Öff entlichkeits-arbeit im Fern-sehen: Der Direktor beim ZDF-Gott es-dienst.

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Gossner Mission30

Freiwilligenprogramm

Fremde Kulturen entdecken, neue Lebens- und Glaubensgewohn-heiten kennenlernen, sich selbst in einem neuen Umfeld erproben – diese und viele weitere Erfahrungen sind möglich über das „welt-wärts“-Freiwilligenprogramm des Bundesministeriums für wirt-schaft liche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Die Gossner Mission hält Verbindung zu zahlreichen Partnerkirchen und christlichen Organisationen. Gemeinsam mit diesen engagiert sie sich für eine friedliche und gerechte Welt. Die Ökumenischen Freiwil-ligen wirken mit in Gemeinden und Schulen, in Diakonie-Einrichtun-gen und in der kirchlichen Jugendarbeit in Indien und in Sambia. Sie bringen sich mit großem Engagement, mit ihren Ideen und individuel-len Begabungen in die Projekte und Partnerschaft en ein.

Wichtiger Partner der Gossner Mission bei der Entsendung ist seit vie-len Jahren die Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V. (DIZ), die die

Fremde Kulturen entdecken

Freiwillige

Autorin: Jutt a Klimmt, Öff entlichkeitsrefe-rentin

Freiwillige Janne Schlag in Sambia.

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Jahresbericht 2016 31

Freiwilligen aussucht, umfangreich vorbereitet und begleitet. Die DIZ ist ein gemeinnütziger Verein mit den Zielen der Völkerverständigung und der Entwicklungszusammenarbeit. Menschen unterschiedlichen Glaubens, unterschiedlicher Hautfarbe, Bildung und Herkunft in In-dien und Europa arbeiten gemeinsam daran, die Lebensbedingungen von bisher Unterprivilegierten zu verbessern.

Die DIZ entsendet regelmäßig zahlreiche Freiwillige nach Indien, da-runter auch zur Partnerkirche der Gossner Mission, der Gossner Kir-che. Dort engagieren sie sich in der Jugendarbeit der Kirche oder im Martha-Kindergarten in Ranchi. Im Sommer 2016 reisten zwei junge Freiwillige nach Indien aus: Michel Goike und Bruno Correa Kleuters. Jedes Jahr entsendet auch Brot für die Welt junge Menschen in Pro-jekte und Partnerorganisationen. Seit Sommer 2016 sind fünf die-ser Freiwilligen in Sambia engagiert. Sie arbeiten dort in Schulen und Einrichtungen der United Church of Zambia, der Partnerkirche der Gossner Mission, mit (Markus Blasberg, Simon Röder und David Horch). Auch in der Kaluli Development Foundation (KDF) sind zwei Volontäre im Einsatz (Janne Schlag und Marcel Reimann). Mentorin vor Ort ist Gossner-Mitarbeiterin Heidrun Fritzen.

Seit zwei Jahren freut sich die Gossner Mission auch, Süd-Nord-Freiwillige aus Indien für je ein Jahr in Berlin begrüßen zu können. Im Herbst 2015 war Mukut Bodra der erste dieser Volontäre; nach seiner Rückkehr nach Indien engagiert er sich dort in der Kinder-garten- und Jugendarbeit sowie bei deutsch-indischen Begegnungs-reisen. Im Sommer 2016 folgte ihm Sushma Aind nach. Sie ist vor allem in der Evangelischen Gemeinde Berlin-Frohnau im Einsatz, nahm aber auch an Gemeindeeinsätzen in Lippe und Westfalen teil. Sie wird im Sommer 2017 nach Indien zurückreisen. Auch die Süd-Nord-Einsätze werden durch das „weltwärts“-Programm und die DIZ möglich.

Sehr zu begrüßen ist, dass sich junge Freiwillige nach ihrer Rück-kehr nach Deutschland weiterhin für die Gossner Mission engagie-ren. „Wir wollen Jugend- und Gossner-Arbeit in Deutschland stärker miteinander verzahnen“, betonte Dr. Helmut Kirschstein, stellvertre-tender Vorsitzender des Werkes, im August 2016, nachdem ein Work-shop zu dem Thema statt gefunden hatt e. Zu diesem waren – neben Dr. Kirschstein, der die Gossner Mission vertrat – mehrere zurück-gekehrte Indien-Freiwillige der vergangenen Jahre sowie die beiden Süd-Nord-Freiwilligen angereist. Auch in der Herbstsitzung des Kura-toriums hatt en Freiwillige die Gelegenheit, über Herausforderungen und Chancen ihres Einsatzes zu sprechen.

Freiwillige

Behütet in Berlin: Sushma Aind (1). Willkommenin Ranchi (2). Ex-Freiwillige brin-gen sich ein (3).

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Gossner Mission32

GEMEINDEDIENSTE

Vielfältig sind die Begegnungen in Deutschland, zu denen die Gossner Mission einlädt. Ob Gespräche bei diversen Veranstaltun-gen, Begleitung von ökumenischen Gästen oder Ausstellung und Gott esdienst: Der Dank gilt den vielen Ehrenamtler/innen vor Ort, die all dies möglich machen.

2016 war ein vielfältiges Jahr für die Gossner Mission. Das Thema der Reformationsdekade, „Reformation und die Eine Welt“, bestimmte mit Events, Gott esdiensten und Besuchsgruppen vor allem die ersten Monate des Jahres.

So war die Gossner Mission bei den großen Festivitäten der für sie wichtigsten Landeskirchen mit Ständen und Aktionen dabei: im Mai beim Event der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Festival „Weite wirkt“ in Halle/Westfalen sowie beim Ökumenischen Kirchen-tag der Lippischen Landeskirche auf Schloss Wendlinghausen. Vor al-lem in Halle/Westfalen engagierten sich auch ehemalige Freiwillige, die am Gossner-Stand junge Besucher/innen ansprachen, über ihren Einsatz in Indien informierten und sich bemühten, neue Interessent/innen zu werben. Daneben taten sie sich in der Betreuung der indi-schen Theatergruppe hervor, die von den lippischen Freunden einge-laden worden war.

Im Juni war die Gossner Mission beim Ostfriesischen Kirchentag in Rhauderfehn dabei. Auch hier wurde die Geschäft sstelle von zahlrei-chen Ehrenamtler/innen unterstützt. Die Freunde aus Ostfriesland hatt en zudem Gäste aus Indien und Uganda eingeladen, sodass inter-nationales Kirchentagsfl air aufk am. Im Anschluss an den Kirchentag in Rhauderfehn waren die Besucher auch in Berlin zu Gast.

In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlau-sitz beteiligte sich die Gossner Mission am Fest des Berliner Kirchen-kreises Neukölln sowie dem Tag der off enen Tür der Elisabeth Klinik. Und in St. Nicolai in Lemgo/Lippe fand vom 5. Juni bis 14. August eine maßgeblich von Ehrenkurator Wolf-Dieter Schmelter organisierte und vom Öff entlichkeitsreferat unterstützte Ausstellung mit dem Titel „Khovar und Sohrai – indische Frauen malen die Jahreszeiten“ statt .

Begegnungen und Besuche

Gemeindedienste

LaSup. Dietmar Arends am Gossner-Stand (1). Theatergruppe aus Indien (2). Am Afrika-Puzzle (3).

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Jahresbericht 2016 33

Passend zum Themenjahr gab es darüber hinaus eine Vielzahl von Begegnungen und Besuchen. Für die oben genannten Veranstaltun-gen in Westfalen und Lippe war eine Theatergruppe der indischen Gossner Kirche angereist, die bei weiteren Events mit pantomimi-schen Szenen in das Leben und die Probleme der Adivasi einführ-te. Im Herbst reisten Gruppen aus der Gemeinde Berlin-Frohnau, der Berufsschule in Emden und des Kirchenkreises Berlin-Lichtenberg-Oberspree nach Indien. Außerdem besuchte eine Gruppe der Ent-wicklungspolitischen Gesellschaft mit Dr. Willibald Jacob die indische Gossner Kirche. Nach Sambia begleitete die frühere Mitarbeiterin Ali-ce Stritt matt er eine Gruppe aus dem Kirchenkreis Bochum.

Im Herbst konnte das Schulprojekt des Lippischen Freundeskreises, das vor vielen Jahren von Wolf-Dieter Schmelter initiiert worden war, unter der Regie von Pfarrer Thorsten Rosenau fortgeführt werden. Die indische Theologin Idan Topno und unsere Süd-Nord-Freiwillige Sushma Aind reisten dazu nach Lippe.

Autor:Uwe Zimmermann, Gemeindedienst

Ehemalige Indien-Freiwillige enga-gieren sich beim Festival „Weite wirkt“ in Halle/Westfalen.

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Gossner Mission34

MITARBEIT

Das Gossner-Team

Derzeit gibt es sechs Beschäft igte in der Berliner Dienststelle. Dabei handelt es sich um zwei volle und zwei halbe Stellen sowie zwei geringfügige Beschäft igungen. Die drei höchsten Jahresgehälter lagen 2016 brutt o zwischen 63.940,57 und 20.486,87 Euro. Dabei ist der Direktor im Zuge der Kooperation mit dem Berliner Missions-werk teilweise für dieses tätig, ebenso leitet die Öff entlichkeitsreferentin zugleich das Öff entlich-keitsreferat des Berliner Missionswerkes. Beide sind somit nicht in vollem Um-fang in der Gossner Mission engagiert. Ihre Arbeits-leistungen für das Berliner Missionswerk werden von diesem kompensiert.

GREMIEN

MITGLIEDSCHAFT

Vielfach engagiert

Die Gossner Mission arbeitet seit 2011 in enger Kooperation mit dem Berliner Missionswerk zusammen. Darüber hinaus arbeitet sie im Dachverband der Missionswerke, dem Evangelischen Mis-sionswerk (EMW) in Hamburg, mit. Die Gossner Mission engagiert sich in der Adivasi Koordina-tion e.V. für die Rechte der indigenen Völker in Indien und setzt sich im Nepal-Dialog-Forum für Frieden und Menschenrechte (NDF) für die Verwirklichung der Menschenrechte in Nepal ein. Seit beinahe 30 Jahren unterstützt sie den Flüchtlingsrat Berlin e.V., zu dessen Gründungsmitgliedern sie gehört. Gemeinsam mit der Deutsch-Indischen-Zusammenarbeit e.V. (DIZ) entsendet sie re-gelmäßig Freiwillige über das „weltwärts“-Programm zur Gossner Kirche nach Indien. Eine Kooperation besteht ebenso mit Brot für die Welt: So erhalten junge Freiwillige die Möglichkeit, nach Sam-bia auszureisen und dort in Gossner-Projekten mitzuarbeiten.Die Gossner Mission ist Mitglied in der Berliner Gesellschaft für Mis-sionsgeschichte und im Berliner Verein Lux Bethlehem. Außerhalb Deutschlands engagiert sich die Gossner Mission seit 1968 in der Vereinigten Nepalmission (United Mission to Ne-pal, UMN) in Katmandu und in der Kaluli Development Founda-tion (KDF) im Süden Sambias.

AUFSICHT

Das Kuratorium

Das Aufsichtsgremium der Gossner Mission ist das Kuratorium. Es besteht aus 14 Mitgliedern und 13 Stellvertretern, die mit bera-tender Stimme an allen Sitzungen teilnehmen können. Im Kurato-rium sind Delegierte der unterstützenden fünf Landeskirchen ver-treten sowie ehrenamtlich tätige, gewählte Mitglieder. Das Kuratorium bestimmt einen Verwaltungsausschuss, den Vorstand der Gossner Mission, der als geschäft sführendes Organ fungiert. Zum Vorstand gehören: der Vorsitzende Harald Leh-mann, der stellvertretende Vorsitzende Dr. Helmut Kirschstein, Jörg-Michael Heß, Oda-Gebbine Holze-Stäblein, Frank Meyke und Hanna Töpfer. Außerdem gehört Christian Reiser als Direktor der Gossner Mission dem Ausschuss an. Weitere Ausschüsse begleiten die Arbeit: Afrika-Ausschuss (Vorsitz: Hanna Töpfer), Indien-Ausschuss (Vorsitz: Steve Dreger), Nepal-Ausschuss (Vorsitz: Cornelia Wentz), Ausschuss für Gesell-schaft sbezogene Dienste (Vorsitz: Michael Schaper), Öff entlich-keitsausschuss (Vorsitz: Oda-Gebbine Holze-Stäblein).

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Jahresbericht 2016 35

Delegierte Mitglieder des Kuratoriums:

Kurator/in Stellv. Kurator/in Delegierende Kirche

Roland Herpich, Kirchenrat Dr. Christof Theilemann Ev. Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz

Dr. Detlef Klahr, Rainer Kiefer, Ev.-luth. LandeskircheLandessuperintendent Oberlandeskirchenrat Hannovers

Harald Lehmann Pfrn. Kirsten Potz Ev. Kirche von Westfalen

Pfr. Uwe Wiemann Pfr. Stephan Schmidtpeter Lippische Landeskirche

Bischof Johan Dang Bischof Jolen Marshal Topno Gossner Ev.-Luth. Kirche in Chotanagpur und Assam

Gewählte Mitglieder des Kuratoriums:

Kuratorin/Kurator Stellv. Kuratorin/Kurator

Steve Dreger, Berlin, Monika Bauer, Norden, Informatiker Verwaltungsangestellte

Pfr. i. R. Jörg-Michael Heß, Dr. Jona Dohrmann, Rödinghausen Frankfurt, Jurist

Johannes Heymann, Berlin, Pfrn. Dr. Constance Hartung, Student Jena

Oda-Gebbine Holze-Stäblein, Pfrn. Annett e Lehmann,Hannover, Landessup. i. R. Osteel

Dr. Helmut Kirschstein, Norden, Dorothee Niederlag, Superintendent Bad Salzufl en, Pädagogin i. R.

Frank Meyke, Berlin, Heidrun Riedel, Schwerte, Botschaft er a. D. Lehrerin

Pfr. Gerard Minnaard, Friederike Wedemeyer, Uelzen Kollmar, Studentin

Pfr. Michael Schaper, Pfrn. Cornelia Wentz, Emden Bergkirchen

Hanna Töpfer, Bernau, Katja Woßmann, Bochum,Mathematikerin Sozialarbeiterin

Beratend: Pfr. Martin Krieg, Asienreferent des Dachverbandes „Evangelisches Missionswerk in Deutschland (EMW)“

Ehrenkuratoren: Prof. em. Dr. Hans Grothaus, WedelPfarrer i. R. Dr. Klaus Roeber, Berlin Landespfarrer i.R. Wolf-Dieter Schmelter, Detmold

GREMIEN

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BITTE HELFEN SIE MIT

Die Gossner Mission ist auf Spenden angewiesen. Ob Einzel-, Dauer- oder Anlassspende oder Ihr Engagement, andere zum Spenden zu bewegen: Wir freuen uns über alle, die mit Kreativität und guten Ideen unsere Arbeit unterstützen!

SpendenkontoEvangelische Bank · BIC: GENODEF1EK1IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91

HERZLICHEN DANK allen, die uns 2016 unterstützt haben!