Jahresbericht 2016 - Naturpark Tiroler Lech · 23.01.2016 Pressereise mit Tierspurenwanderung am...

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Jahresbericht 2016 www.naturpark-tiroler-lech.at MIT UNTERSTÜTZUNG VON LAND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaſtsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete wertvoller denn je

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Jahresbericht 2016

www.naturpark-tiroler-lech.at

MIT UNTERSTÜTZUNG VON LAND UND EUROPÄISCHER UNION

EuropäischerLandwirtschaftsfonds für

die Entwicklung desländlichen Raums:

Hier investiert Europa indie ländlichen Gebiete

wertvollerdenn je

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EinlEitungDas Jahr 2016 konnte mit einigen Highlights in der Naturparkentwicklung aufwarten.Projekte und Aktivitäten in den fünf Auf-gabenbereichen (Naturschutz, Erholung, Regionalentwicklung, Umweltbildung und Forschung) wurden gestartet und umgesetzt. Im Bereich des Naturschutzes konnte ein lange gehegter Wunsch des Naturparks begonnen werden – im zur Blütezeit hochfrequentierten Frauenschuhgebiet Martinauer Au konnten die Maßnahmen für eine neue Besucherlenkung gestartet werden. Projekte, die schon über mehrere Jahre laufen, wie das Beweidungskonzept am Moosberg oder das Artenschutzpro-gramm für den Zwergrohrkolben wurden weitergeführt.Im Bereich der Umweltbildung war die Zertifizierung der ersten Naturparkschule im Naturpark Tiroler Lech der Höhepunkt des Jahres 2016. Gemäß den Kriterien des Verbandes der Naturparke Öster-reichs wurde die Volksschule Elmen zur ersten Naturparkschule gekürt.Gemeinsam sind wir stark – zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Tiroler Naturparke wurden einige Projekte wie z.B. die Broschüre „Wandern mit öffentlichen Verkehrsmitteln“ umgesetzt.

Viel Spaß beim Lesen unseres Jahres-berichts 2016 wünscht Ihnen

Anette KestlerGeschäftsführung Naturpark Tiroler Lech

Im gesamten Jahresbericht wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Grundsätz-lich bezieht sich diese Form jedoch immer auf beide Geschlechter.

inhaltEinleitung 3

Rückblick - Unser Jahr 2016 4Naturschutz 8

Umweltbildung 12Erholung 18

Regionalentwicklung 22Öffentlichkeitsarbeit 26

Forschung 30Team 31

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Rückblick - unsER JahR 2016 13.01.2016 motasdesign Endpräsentation Projekt „Besucherlenkung in den Tiroler Naturparke“ im Naturparkhaus 15.01.2016 Studenten der Universität Innsbruck zu Gast im Naturparkhaus 20./21.01.2016 Workshop „Naturpark Tiroler Lech 2015-2020“ mit dem Vorstand des Naturparks 23.01.2016 Pressereise mit Tierspurenwanderung am Riedener See 02.02.2016 Naturparkführerfortbildung Vortrag „Besiedelungsgeschichte des Lechtals“ im Naturparkhaus mit Richard Lipp 03.02.2016 Sitzung Ausstellung Naturparkhaus – Konzeption im Naturparkhaus 16.02.2016 ARGE Naturparke Sitzung im Zillertal 23.02.2016 Kassaprüfung im Naturparkhaus 24.02.2016 Interaktive Karte – Sitzung der ARGE Naturparke in Innsbruck 02.03.2016 Naturparkführertreffen im Naturparkhaus 05.03.2016 Vortrag „Wie kommen unsere Tiere über den Winter“ für Gäste Gasthof Pohler 13.03.2016 Verein lech.tember - Literaturfrühstück im Naturparkhaus 13.03.2016 Öffentlicher Auftritt des Naturparks in Lindenberg 29.03.2016 ARGE Naturparke – Naturparkwerkstätte mit dem Institut E.C.O. 05.04.2016 Pressegespräch „Naturpark Tiroler Lech unser Jahr 2015 und Vorschau 2016“ im Naturparkhaus 06.04.2016 33. Vorstandssitzung und 12. Generalversammlung des Vereins Naturpark Tiroler Lech im Naturparkhaus 07.04.2016 Schulung für die Naturparkführer in der Naturausstellung „Der letzte Wilde“ Klause Ehrenberg 13.04.2016 ARGE Naturparke Schulung zum Projekt „Interaktive Karte“ 19.04.2016 Sitzung der ARGE Naturparke im Kaunertal 20.04.2016 Gruppenführung durch die Naturausstellung „Der letzte Wilde“ 20./21.04.2016 Alparc Workshop zum Projekt „Innovalps“ 28.04.2016 Workshop Naturparkwerkstätte mit E.C.O. 10.05.2016 Naturparkvortrag für Schülergruppe im Naturparkhaus 14.05.2016 Öffentlicher Auftritt beim Stadtfest in Hall 17.05.2016 Naturparkvortrag für Journalisten im Naturparkhaus 18.05.2016 Vortrag “Brutvogelatlas Tirols – Präsentation der Ergebnisse“ mit Dr. Reinhard Lentner 20.05.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Lechtaler Kräuterhexen 24.05.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ als LehrerInnenfortbildung 30.05.2016 TirolWerbung zu Gast im Naturparkhaus 01.06.2016 Fledermausnacht in der Volksschule Musau mit Mag. Toni Vorauer 02.06.2016 Fledermausnacht im Naturparkhaus mit Mag. Toni Vorauer 04.06.2016 Gruppenführung „Auwaldsafari“ bei Pflach 08.06.2016 Naturparkführung im Frauenschuhgebiet Martinauer Au mit der FH Rotholz und Gästen aus Ehrwald 09.06.2016 Naturparkvortrag und Führung im Frauenschuhgebiet mit der Abt. Wirtschaftsförderung 09.06.2016 Naturparkvortrag für Teilnehmer der Tiroler Naturführerausbildung 10.06.2016 Prädikatisierungsfeier Naturparkschule Volkschule Elmen 10.06.2016 Vortrag „Alpenblumen – Leben am Limit“ mit Hubert Salzburger im Naturparkhaus 11.06.2016 Teilnehmer der Tiroler Naturführerausbildung zu Gast im Naturparkhaus 14.06.2016 Expertenbesuch in der Naturparkschule Elmen mit Silvia Hirsch 15.06.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Naturparkmaler 16./17.06.2016 Workshop Naturparkwerkstätte mit E.C.O. 17./18.06.2016 Verein lech.tember - Theateraufführung 21.06.2016 34. Vorstandssitzung des Vereins Naturpark Tiroler Lech im Naturparkhaus 22.06.2016 Führung durch die Naturausstellung „Der letzte Wilde“ 24./25./26.06.2016 Verein lech.tember - Theateraufführung 25.06.2016 Exkursion „Orchideen für Einsteiger und Liebhaber“ mit Sabine Resch 27.06. - 01.07.2016 Umweltbaustellen zur Fremdpflanzenbekämpfung mit dem Bundesrealgymnasium Reutte 28.06.2016 Naturparkvortrag für Journalisten im Naturparkhaus

30.06.2016 Exkursion zum Thema „Alpenschwemmlinge“ mit der Uni Innsbruck 30.06.2016 Expertenbesuch in der Naturparkschule Elmen mit Andreas Moosbrugger 01.07.2016 Führung durch die Naturausstellung „Der letzte Wilde“ für die Österreichischen Bundesforste 02.07.2016 Verein lech.tember - Theateraufführung 04.07.2016 Führung durch die Naturausstellung „Der letzte Wilde“ für die NMS Stubai 08.07.2016 Vortrag „Das Lechtal“ von Werner Gamerith 15.07.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für die PH Oberösterreich 15.07.2016 Umweltbaustelle mit ehrenamtlichen Mitarbeitern für den Zwergrohrkolben 16.07.2016 Exkursion „Wo die Alpenschwemmlinge blühen“ mit Lena Nicklas 18.07.2016 Besucherzählung in Elbigenalp und Pflach 19.07.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Gäste 20.07.2016 Naturparkvortrag für Gäste im Naturparkhaus 21.07.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Gäste 22.07.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für die TU München 29.07.2016 Vortrag „Faszination Honigbienen“ mit DI Gstrein im Naturparkhaus 31.07.2016 Öffentlicher Auftritt beim Kreativmarkt Holzgau 02.08.2016 Naturparkvortrag für Gäste im Naturparkhaus 03.08.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Gäste 06./07.08.2016 Öffentlicher Auftritt bei den Artenschutztagen im Alpenzoo Innsbruck 07.08.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Theatergruppe aus Innsbruck 16.08.2016 Botanische Exkursion für die Lechtaler Kräuterhexen 20.08.2016 Öffentlicher Auftritt am Naturparkfest im Zillertal 28.08.2016 Öffentlicher Auftritt am Kreativmarkt Holzgau 01.09.2016 35. Vorstandssitzung des Vereins Naturpark Tiroler Lech 01.09.2016 Gipfeltreffen der Tiroler Naturparke im Karwendel 07.09.2016 Besucherzählung in Elbigenalp und Pflach 07.09.2016 Naturparkvortrag für Gäste im Naturparkhaus 09.09.2016 Vortrag „Das Rotwild – Der König des Waldes“ mit Bezirksjägermeister Arnold Klotz im Naturparkhaus 10.09.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Gäste 10.09.2016 Führung durch die Naturausstellung „Der letzte Wilde“ 23.09.2016 Öffentlicher Auftritt am Autofreien Tag in Reutte 23.09.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Gäste 24.09.2016 Exkursion „Wenn die Hirsche röhren…“ mit Walter Stoll 25.09.2016 Verein lech.tember - Literaturfrühstück im Naturparkhaus 08.10.2016 Erster Naturparklauf beim Naturparkhaus 10.10.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Gäste 12.10.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für die Leitstelle Tirol 14.10.2016 Naturparkvortrag für Gäste im Naturparkhaus und Exkursion 15.10.2016 Naturparkführerfortbildung im Karwendel 17.10.2016 Umweltbaustelle mit Freiwilligen am Moosberg in Weißenbach 26.10.2016 Öffentlicher Auftritt am Tag der offenen Türe, Landhausplatz Innsbruck 03.11.2016 Wildflussführung „Im Reich des letzten Wilden“ für Gäste 08.11.2016 Expertenbesuch in der Naturparkschule Elmen mit Walter Stoll 11.11.2016 Vortrag „Besiedelungsgeschichte des Lechtals“ mit Mag. Dr. Richard Lipp 14.11.2016 Naturpark Nagelfluh zu Gast im Naturparkhaus 24.11.2016 Naturparktag der Naturparkschule Elmen im Walderlebniszentrum Ziegelwies in Füssen 24.11.2016 Teilnahme an der Tagung „Wiederansiedelung von Wildflussarten“ in Weihenstephan 30.11.2016 LehrerInnenfortbildung „Überwinterungsstrategien“ im Naturparkhaus 12.12.2016 Teilnahme an der Tagung „Schutzgebiete in der Region verankern“ netzwerk zukunftsraum land in Salzburg 30.12.2016 Verein lech.tember - Theateraufführung zum Vorsilvester

Nicht mit aufgeführt: Schulveranstaltungen, TVB-Wanderungen

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Naturschutz

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• ÖPUL• Moosberg–Beweidungskonzept undPflegemanagement• Artenschutzprogramm Zwergrohrkolben• Fremdpflanzenbekämpfung• Umweltbaustellen• FrauenschuhgebietMartinauerAu- Besucherlenkungneu• NachschlagewerkFFH-Lebensräume• NaturparkwerkstätteTirol– StrategischeAusrichtungderTiroler Naturparke2017-2022

VerTrAgSNATUrScHUTZ:ÖPUL-NATUrScHUTZMASSNAHMe

Traditionell und extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden sind aus unserer Kultur- landschaft nicht mehr wegzudenken. Es sind Lebensräume für selten geworde-ne Vögel wie z.B. Braunkehlchen. Sie le-gen ihr Nest am Boden, in der niederen Kraut- oder Strauchschicht an. Das Über-leben des Nachwuchses ist somit auch von der Art der Bewirtschaftung abhängig: Entsprechende ökologisch wertvolle Maß-nahmen werden im Rahmen der ÖPUL-Naturschutzmaßnahme (Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltge-rechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft) finanziell gefördert; das „Wiesenvögel-projekt“ widmete sich speziell dem Schutz der Wiesenvögel. Auch in 2016 wurden zahlreiche Betriebe diesbezüglich beraten und gemeinsam geeignete Be-wirtschaftungsauflagen für die aktuelle För-derperiode (2015-2020) vereinbart.

MooSBerg–BeWeidUNgS-koNZePTUNdPFLegeMA-NAgeMeNT

Flächen freihalten und Lebensräume er-halten! Das ist das Ziel des Beweidungs-konzepts, das seit mehreren Jahren am Südhang des Moosbergs bei Weißenbach durchgeführt wird. Ziegen, Schafe und Pferde beweiden im Natura2000-Gebiet eine ca. 20 ha gerodete Fläche. Die Weide- tiere werden in Waldweide, Nachweide und Dauerweide auf den Flächen gehalten, um die Weiden als Heimat für Bodenbrüter, Insektenarten und Orchideen zu bewahren. Das Beweidungskonzept wurde in 2016 weitergeführt.

ArTeNScHUTZProgrAMMZWergroHrkoLBeN

Pflanzenarten können als Zeigerpflanzen den Zustand eines Lebensraumes anzeigen. Der Zwergrohrkolben Typha minima Hoppe gilt als Zeigerpflanze für eine intakte Wild-flusslandschaft. Er braucht schluffige, sandige Bereiche am Fluss oder in Seiten-armen. Im Naturpark Tiroler Lech gibt es noch einzelne Vorkommen. Unser Ziel ist es, diese Bestände zu erhalten und neue Standorte zu etablieren. So wurden dieses Jahr Zwergrohrkolbenpflanzen, die im Botanischen Garten Innsbruck aufgezogen wurden, in der Flutmulde bei Oberpinswang an geeigneten Stelle ausgebracht.

FreMdPFLANZeNBekäMPFUNg

Motiviert gingen die Schüler des Bundes-realgymnasiums Reutte ans Werk und entfernten das Drüsige Springkraut Impa-tiens glandulifera im Naturparkgebiet. Den invasiven Neophyten wurde an vier ausge-wählten Standorten der Kampf angesagt. Die Erfolge der ständigen Behandlung der gleichen Flächen seit 2012 sind bereits zu sehen. Die Bereiche, die über mehrere Jahre von den Fremdpflanzen befreit wur-den, wiesen deutlich weniger Springkraut-

pflanzen auf. Da die Arbeit Früchte trägt, konnten 2016 zwei neue Standorte in das Projekt aufgenommen werden.Vielen Dank an die Schüler, die Direktion, Frau Mag. Brigitte Jaindl und die beteiligten Lehrkräfte des Bundesrealgymnasiums Reutte, die Gemeinden Ehenbichl, Wängle und Pflach für die Unterstützung, das Spendieren der Jause und die sachge-rechte Entsorgung des Materials.

UMWeLTBAUSTeLLeN

Unser Team aus Freiwilligen hilft uns ehren- amtlich bei verschiedenen Umweltbau-stellen im Bereich Naturschutz:Weidepflege am Moosberg: Mit Unter-stützung unserer ehrenamtlichen Mit-arbeiter wurden kleine Fichten von der Weide entfernt, um ein Verbuschen der Flächen zu verhindern.Artenschutzprogramm Zwergrohrkolben: Unsere Freiwilligen halfen der biologischen Fachkraft beim Ausbringen der Zwergrohr- kolbenpflanzen im Auwald bei Oberpinswang.Fremdpflanzenbekämpfung: Viele Hände sind gefragt. Die Freiwilligen haben uns beim Entfernen des Drüsigen Spring-krauts unterstützt.

FrAUeNScHUHgeBieTMArTiNAUerAU-BeSUcHerLeNkUNgNeU

Der Gelbe Frauenschuh Cypripedium calceolus ist eine geschützte Art der FFH-Richtlinie und gilt in Osterreich als gefährdet. Der Naturpark Tiroler Lech be-heimatet in der Martinauer Au das größte zusammenhängende Frauenschuhgebiet Europas. Auf rund 2,5 ha stehen dort ca. 6.000 Frauenschuhpflanzen, die zur Blüte-zeit von Mitte Mai bis Mitte Juni ehren-amtlich von der Bergwacht Elmen-Pfafflar betreut werden.Die hohe Besucherdichte erfordert eine zunehmende Betreuungsintensität so-

wie ein klares Besucherlenkungskonzept. Der Naturpark Tiroler Lech hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine neue Besucher-lenkung für das Gebiet zu realisieren. Der Eingangsbereich wurde verlegt, Zugangs-wege befestigt und barrierefrei gestaltet. Die Leiteinrichtung wurde erneuert. Info-tafeln, Broschüren etc. sollen die Besu-cher über die Schutzwürdigkeit der selte-nen Orchidee aufklären. Die Mannschaft der Bergwacht hat einen mobilen Betreu-ungswagen vom Naturpark zur Verfügung gestellt bekommen. Die Fertigstellung aller Maßnahmen soll bis Frühjahr 2017 umgesetzt werden.

NAcHScHLAgeWerkFFH-LeBeNSräUMe

Im Naturpark Tiroler Lech gibt es 31 FFH-Lebensräume. In 2016 entstand ein um-fangreiches Nachschlagewerk dieser Ge-biete für das Naturparkteam. Steckbriefe zu den entsprechenden Lebensräumen, Artenlisten mit den zu den FFH-Lebens-räumen gehörenden Tier- und Pflanzenar-ten mit deren Gefährdungsstufen sowie Karten mit den verorteten FFH-Lebens-räumen im gesamten Naturparkgebiet stehen nun als Nachschlagewerk zur Ver-fügung.

NATUrPArkWerkSTäTTeTiroL–STrATegiScHeAUSricHTUNgderTiroLerNATUrPArke2017-2022

In diesem Projekt möchte die Arbeits-gemeinschaft Tiroler Naturparke ARGE NPKe zusammen mit der Abteilung Um-weltschutz nach 15 Jahren Naturparke in Tirol eine gesamtheitliche Zwischenbilanz ziehen und daraus Neuerungen und Adap-tierungen des Naturparkmanagements er-arbeiten. Gestartet wurde dieser Prozess in 2016 und soll 2017 finalisiert werden.

PRoJEktE und aktivitätEn

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Umweltbildung

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in Zusammenarbeitmitnatopia

ProjekTe&AkTiViTäTeN

• Schulprogramme

• Naturparkschule

• LehrerInnenfortbildungen

• Wanderausstellung

ScHULProgrAMMe

Im Naturpark werden sowohl speziell auf die besonderen Lebensräume entwickelte als auch klassische Schulprogramme mit Schülern durchgeführt. Wir legen höchsten Wert auf die Qualität unserer Schulführungen. Dass wir damit auf dem richtigen Weg sind, zeigt uns die rege Teilnahme von Schulen aus nah und fern.Die Abteilung Umweltschutz des Landes Tirols fördert die Hälfte der Schülerbeiträge für die Schulführungen. Die Naturparkge-meinden übernehmen dankenswerterweise den restlichen Betrag für Schüler aus der Naturparkregion Lechtal-Reutte. Dies ist für uns eine große Wertschätzung unserer Umweltbildungsarbeit.

umwEltbildung mit schulEnNATUrPArkScHULe

Als erste Naturparkschule des Naturparks Tiroler Lech wurde in 2016 die Volksschule Elmen vom Verband der Naturparke Österreichs VNÖ zertifiziert. In einer von den Naturparkschülern liebevoll gestalteten Zertifizierungsfeier konnte die Urkunde an den Volksschuldirektor Simon Walch über-geben werden.Als gemeinsames Projekt haben die Schüler in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Tiroler Lech sowie mit den Lechtaler Kräu-terhexen sechs Duftstationen zum Thema „Kräuterwelt des Lechtals“ umgesetzt. An jeder dieser Stationen wird ein heimisches Heilkraut vorgestellt und der Duft dieser Pflanze kann erschnuppert werden.

10 111312

Die Themen „Tierspuren“, „Amphibienwelt im Naturpark Tiroler Lech“ und „Rotwild und mehr“ wurden den Schülern von Experten nähergebracht.Zudem wurde eine „Naturparkecke“ im Schulgebäude u.a. mit Bildern zu charak-teristischen Tieren und Pflanzen aus dem Naturpark und einer Naturparkwand einge-richtet. Als Naturparktag stand ein Ausflug über die Landesgrenze auf dem Programm. Gemeinsam mit dem Naturparkteam wurde das Walderlebniszentrum Ziegelwies im bayerischen Füssen besucht.

LeHreriNNeNForTBiLdUNg

Die Themen „Wildflusslandschaft Tiroler Lech“ und „Tierspuren und Überlebenstra-tegien im Winter“ wurden vom Naturpark für LehrerInnen aus der Naturparkregion durchgeführt.

2016

2692Schüler

Volksschule Elmen

NATURPARK TIROLER LECH

NAT

URPARKSCHULE

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ProjekTeUNdAkTiViTäTeN:

• Veranstaltungs–und Exkursionsprogramm 2016

• Naturparkführungen

• FührungendurchdieNaturausstellung „Der letzte Wilde“

VerANSTALTUNgS-UNdexkUrSioNSProgrAMM2016

Das Veranstaltungs- und Exkursionspro-gramm 2016 wurde von Einheimischen, Familien und Gästen besucht. Neben Exkursionen im Naturparkgebiet fanden dieses Jahr spannende Vorträge, wie „Lechtal – Eine Landschaft erzählt ihre Geschichte“, „Faszination Honigbienen“oder „Besiedelungsgeschichte des Lechtals“, im Naturparkhaus Klimmbrücke statt.

NATUrPArkWANderUNgeN

Journalisten, Fachpublikum und interessierte Gruppen traten in diesem Jahr ihre Reise in den Naturpark Tiroler Lech an. Bei den Naturparkwanderungen konnten sie mehr über den Wildfluss Lech und die biologi-schen Besonderheiten der Region erfahren.

FüHrUNgeNdUrcHdieNATUrAUSSTeLLUNg„derLeTZTeWiLde“

Die Führungen durch die Natur- ausstellung „Der letzte Wilde“ im Besucherzentrum der Burgen- welt Ehrenberg entwickeln sich 2016 zu einem Klassiker in unserem Programm. An den Entdeckerstationen lernen die Besucher den Naturpark Tiroler Lech und seine Be-sonderheiten von der Quelle bis in das benachbarte Lech-gebiet in Bayern kennen.

1676Teilnehmer

umwEltbildung mit ERwachsEnEn, FamiliEn und gästEn

1514

WANderAUSSTeLLUNgUNdFoLder„UNSereSTArS“

Frauenschuh, Deutsche Tamariske, Kreuz-kröte und Co. In unserer Wanderausstel-lung, die 2016 umgesetzt wurde, werden seltene und für die Wildflusslandschaft charakteristische Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen vorgestellt. Die Wander-ausstellung wurde in der Sommersaison 2016 im Naturparkhaus Klimmbrücke gezeigt. Zusätzlich wurde ein Folder zur Wander-ausstellung konzipiert und umgesetzt.

97durchgeführteFührungen

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Erholung

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ProjekTeUNdAkTiViTäTeN

• TVB-Wanderungen• NeueNaturparkpartnerbetriebe• Besucherzählung• InteraktiveSchutzgebietskarte• Broschüre „Wandern mit öffentlichen Verkehrsmitteln“• Geocaching-Trail

TVB-WANderUNgeN

In 2016 wurden im Auftrag des TVBs Natur-parkregion Reutte und des TVBs Lechtal in der Sommersaison pro Woche 3 TVB- Wanderungen (Auwaldsafari, Kräuterspa- ziergang, Stabltour) und in der Wintersaison 2 Führungen (Tierspurenwanderungen) pro Woche angeboten. Unsere Gäste aus der Naturparkregion Lechtal-Reutte waren ge-meinsam mit unseren Naturparkführern im Naturpark unterwegs.

ERholungNeUeNATUrPArkPArTNerBeTrieBe

Nächtigungsbetriebe aus der Naturparkregion können als Partnerbetriebe des Naturparks auftreten, wenn sie besonderen Kriterien entsprechen. Als Botschafter des Naturparks sollen sie ihren Gästen den Naturpark mit seinen Besonderheiten und Aktivitäten nä-herbringen.Neu aufgenommen wurden 2016 drei Be-triebe. Insgesamt gibt es aktuell 42 Natur-park-Partnerbetriebe in der Naturparkregion Lechtal-Reutte.

BeSUcHerZäHLUNg

Die jährliche Besucherzählung fand 2016 wieder an ausgewählten Standorten statt. Ziel dieser Zählungen ist es, Grundlagen zum Besucherverhalten an den ausge-wählten Standorten zu erfassen. Diese Ergebnisse sollen in ein zukünftiges Be-sucherlenkungskonzept einfließen.

iNTerAkTiVeScHUTZgeBieTSkArTe

Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Tiroler Naturparke ARGE NPKe wurde zu-sammen mit der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol das Projekt „Interaktive Schutzgebietskarte“ iniziiert. Diese inter-aktiven Karten sollen naturkundefachliche Daten sowie Informationen zur aktiven Besucherlenkung beinhalten. Die Um-setzung erfolgt durch eine einheitliche WEBGIS-Anwendung, welche die Daten entsprechend aufbereitet.

BroScHüre„WANderNMiTÖFFeNTLicHeNVerkeHrSMiTTeLN“

Die Arbeitsgemeinschaft Tiroler Naturparke ARGE NPKe hat mit Unterstützung der Abteilung Umweltschutz für jeden Tiroler Naturpark eine umfangreiche Broschüre zum Thema „Wandern mit öffentlichen Verkehrsmitteln“ herausgebracht. Ziel dieser Bro-schüre ist es, die Besucher positiv für die sanfte, mobile Anreise in die Natur zu sensibilisieren und somit den regionalen Straßen-

verkehr zu entlasten. Zudem sollen die in den Broschüren beworbenen Touren zur Besucherlenkung in den Naturparkregionen beitragen.

geocAcHiNg-TrAiL

Seit 2014 gibt es unseren Geocaching-Trail. Seitdem machen sich Besucher mit GPS-Gerät zu Fuß oder mit dem Rad auf den Weg, die Rätsel rund um den Natur-park Tiroler Lech und seiner Natur zu lösen. Wir freuen uns über die positiven Rück-meldungen von Geocachern wie z.B. „Toll gemacht und vielen Dank für die ausgiebige körperliche Betätigung“, „Danke fürs Herlo-cken, Hegen und Pflegen des Caches“.

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Regionalentwicklung

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ProjekTeUNdAkTiViTäTeN

• NaturparkhausKlimmbrücke• Naturausstellung„DerletzteWilde“ im Besucherzentrum Burgenwelt Ehrenberg• AusstellungimNaturparkhaus Klimmbrücke – Konzeption• InnovAlps

NATUrPArkHAUSkLiMMBrücke

Das Naturparkhaus Klimmbrücke ist Sitz der Naturparkverwaltung und Naturpark-informationszentrum. Mit seiner Lage auf der Klimmbrücke ist es bereits jetzt eine Landmark für die Naturparkregion Lechtal-Reutte.

Besucherzahlen im Naturparkhaus Klimmbrücke:

REgionalEntwicklungNATUrAUSSTeLLUNg„derLeTZTeWiLde“

Das Besucherzentrum Burgenwelt Ehren-berg zieht mit seinen Attraktionen jährlich zahlreiche Gäste an. Zusammen mit dem Burgenmuseum „Dem Ritter auf der Spur“ und der Hängebrücke „Highline 179“ be-heimatet es die Naturausstellung „Der letzte Wilde“. In dieser Ausstellung kann der Be-sucher an neun interaktiven Stationen den Lech von seinen Quellen in Vorarlberg auf dem Weg durch den Naturpark Tiroler Lech bis zu seinem Fall in Bayern erleben.

AUSSTeLLUNg iMNATUrPArk-HAUSkLiMMBrücke–koNZePTioN

Das Naturparkhaus Klimmbrücke ist bereits jetzt ein Anziehungspunkt für Besucher der Naturparkregion. Um das Angebot im Na-turparkhaus noch interessanter gestalten zu können, soll eine Dauerausstellung im Naturparkhaus Klimmbrücke über die Wild-

flusslandschaft des Tiroler Lechs zu sehen sein. Der rote Faden durch diese Ausstel-lung ist das Thema „Wasser und Bewe-gung“ und soll die Dynamik des letzten Wildflusses in den Nordalpen darstellen.Die Ausstellung soll in 2017 umgesetzt werden.

iNNoVALPS

Das Projekt InnovAlps beschäftigt sich mit der Regionalentwicklung in Naturparks. Träger des Projekts InnovAlps ist der Verein Alparc

– ein Netzwerk der Schutzgebiete in den Alpen. Ziel des Projekts war es, regionale Entwicklung und Innovation in Naturparks gemeinsam zu definieren sowie Erfolgsfak-toren und Hemmnisse zu identifizieren. Als Pilotregionen wurden der Naturpark Parc naturel regional des Baronnies in den süd-französischen Alpen, der Naturpark Pfyn-Finges im schweizerischen Wallis und der Naturpark Tiroler Lech ausgewählt. Diese drei Pilotregionen wurden für ihre Leistun-gen in der innovativen Regionalentwicklung ausgezeichnet.

0

2000

4000

6000

8000

10000

2014(ab Mitte Juli)

2015 2016

3818 Besucher 8097 Besucher 8554 Besucher

2016

15.755Besucher inder

Natur-ausstellung

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Öffentlichkeitsarbeit

Page 14: Jahresbericht 2016 - Naturpark Tiroler Lech · 23.01.2016 Pressereise mit Tierspurenwanderung am Riedener See 02.02.2016 Naturparkführerfortbildung Vortrag „Besiedelungsgeschichte

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ProjekTeUNdAkTiViTäTeN:

• ÖffentlicheAuftrittebeiVeranstaltungen

• Homepage,Newsletter,Inserate und Presseberichte, Facebook

• Folder„DerLecheinstundjetzt“

• Naturmagazin„GrenzenloseNatur“

ÖFFeNTLicHeAUFTriTTeBeiVerANSTALTUNgeN

Auch in 2016 war der Naturpark mit seinem Naturparkzelt zu öffentlichen Auftritten regi-onal und überregional unterwegs. Im Natur-parkzelt konnten sich unsere Besucher bei den Naturparkführern über den Naturpark Tiroler Lech sowie seine Angebote informieren und Informationsbroschüren erhalten.

NATUrPArkLAUF

Zum ersten Mal fand 2016 der „Naturparklauf im Naturpark Tiroler Lech“ statt. Start und Ziel war das Naturparkhaus Klimmbrücke.

HoMePAge,NeWSLeTTer,iNSerATeUNdPreSSeBericHTe,FAceBook

Aktuelles aus dem Naturpark Tiroler Lech wurde auch 2016 in Newslettern angekündigt und so eine breite Zahl von Interessenten in-formiert.

In 2016 haben 11.720 Zugriffe auf die Natur-parkhomepage stattgefunden. Die Homepage des Naturparks wurde laufend aktualisiert.

ÖFFEntlichkEitsaRbEitBerichte über Aktivitäten aus dem Naturpark Tiroler Lech erschienen 2016 regelmäßig in den regionalen und überregionalen Medien.

Über Facebook wurden Veranstaltungen an-gekündigt und Neues aus dem Naturpark an ein breites Publikum weitergegeben.

MAgAZiN„greNZeNLoSeNATUr“

Gemeinsam mit dem Walderlebniszentrum Ziegelwies in Füssen hat der Naturpark Tiroler Lech das Magazin „Grenzenlose Natur“ mit einer Auflagenstärke von 37.000 Stück ver-öffentlicht. Dieses Magazin wurde an alle Haushalte im südlichen Allgäu sowie im gesamten Außerfern verteilt. Neuigkeiten, Veranstaltungen und Themen aus der heimi-schen Natur sind Inhalt des Magazins.

FoLder„derLecHeiNSTUNdjeTZT“

Das wirklich Beständige in einer Wildfluss-landschaft ist die Veränderung. Das Flussbett zeigt immer wieder ein anderes Gesicht. Hochwasserereignisse gestalten die Land-schaft um. Diese Veränderlichkeit ist Thema des Folders „Der Lech einst und jetzt“, der in 2016 umgesetzt wurde.

Wildflussdynamik - Viel oder wenig Wasser im Tiroler Lech!Schneeschmelze und große Niederschlagsmengen können innerhalb weniger Stunden die Wassermassen im Flussbett ansteigen lassen. Wie extrem diese Veränderung sein kann, zeigen die Durchflussmengen:

Durchschnittliche Wasserdurchflussmenge: 40 m3/secMinimalwert: 2 m3/sec am 30.01.1996Maximalwert: 934 m3/sec in der Nacht vom

23. auf den 24. August 2005

Der Tiroler Lech - einst und jetzt Der Tiroler Lech kann viele Geschichten erzählen! EristderletzteWildflussindenNordalpenundkann

über weite Strecken sein Flussbett noch selbst gestalten.Seine breiten Schotterflächen, die weiten Auwälder

und sich ständig neu verzweigende Flussarmesind charakteristisch für ihn.

Der Tiroler Lech – Wildfluss mit zwei GesichternWild oder zahm, tosend durchs Tal donnernd oder sanft verzweigt,

so gegensätzlich können die beiden Gesichter des Tiroler Lechs sein.

Diese Dynamik ist charakteristisch für einen Wildfluss.Lechaschauer Brücke flussaufwärts: Hochwasser August 2005

Lechaschauer Brücke flussaufwärts: historische Aufnahme

Lech bei Pflach

Lech bei Rieden

Der Tiroler Lech

einst und jetzt

Baustelle am Tiroler Lech

im Jahr 1934

Lech bei Forchach

MIT UNTERSTÜTZUNG VON LAND UND EUROPÄISCHER UNION

Europäischer

Landwirtschaftsfonds für

die Entwicklung des

ländlichen Raums:

Hier investiert Europa in

die ländlichen Gebiete

www.naturpark-tiroler-lech.at

Leben am Tiroler Lech – Lech, Land und Leute

Nur ca. 3% der Fläche des Bezirks Außerfern sind bewohnbar. Im

Tiroler Lechtal hat der Lech immer noch einen Großteil der Talfläche

für sein Flussbett zur Verfügung. Daher bezeichnen die Menschen

noch heute den Tiroler Lech als den „größten Grundbesitzer des

Lechtals“.Durch Verbauungen des Flussbetts wollte man sowohl Platz für Sied-

lungen als auch für landwirtschaftliche Flächen schaffen und sie vor

den gefürchteten Hochwassern schützen. Dämme, Steinmauern an

der Uferseite und ins Flussbett hinein sollten den Fluss in seinem Lauf

bändigen. Mittlerweile geht man einen anderen Weg und weiß, dass

ein breites Flussbett ein besonders effektiver

Hochwasserschutz ist.

Naturpark INfobox

fläche: 41,38 km2

läNge: 62 km

SchutzkategorIeN: • Natura2000Gebiet

• Naturschutzg

ebiet

• Naturpark

NaturparkregIoN: 24 Gemeinden von Steeg bis Vils

aufgabeNbereIche: • Naturschutz

• Bildung

• Forschung

• Erholung

• Regionalentw

icklung

beSoNderheIteN: • LetzteWildflusslandschaft

derNordalpen

• FreieGestalt

ungskraftundhohe

Dynamik des Wassers

• breitesFluss

bettmitSchotterbänken

• Selteneund

gefährdeteTier-und

Pflanzenarten

Naturpark tiroler lech

klimm2

6644 elmen

+43 (0) 664 4168465

+43 (0) 664 4168466

[email protected]

www.naturpark-tiroler-lech.at

Bildnachweis:MarleneSalchner,

AntonVorauer,Fam.Endreß-Jäg

er,BaubezirksamtReutte

Lech bei Musau und Pinswang im Jahr 1931

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Forschung

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tEamProjekTe:

• Wissensdatenbank Naturpark Tiroler Lech

• Projekt„NaturkundlicheFachplanung– Natur- und Gewässerschutz in der Praxis“

WiSSeNSdATeNBANkNATUrPArkTiroLerLecH

2016 wurde erstmals eine Wissensdaten-bank über den Naturpark Tiroler Lech ange-legt. Studien, Fachartikel, Masterarbeiten, graue Literatur und vieles mehr wurde in dieser Datenbank zusammengeführt. Die Wissensdatenbank soll kontinuierlich wei-tergeführt und auf Anfrage zu Verfügung gestellt werden.

NATUrkUNdLicHeFAcHPLANUNgNATUr-UNdgeWäSSerScHUTZiNderPrAxiS

Das Institut für Ökologie der Leopold-Fran-zens-Universität Innsbruck hat im Winterse-mester 2015/2016 unter der Leitung von Dr. Reinhard Lentner und Mag. Prof. Dr. Leopold Füreder eine Projektstudie mit dem Titel „Naturkundliche Fachplanung – Natur- und Gewässerschutz in der Praxis“ durchge-führt. Im Rahmen des Projekts haben 38 Studenten unter der Mithilfe des Natur-parks die Rolle der Biologen im Naturschutz näher beleuchtet. Planungen, Begutachtungen und Überprüfungen von Erfolgskontrollen zu Maßnahmen des neuen, im Oktober 2016 gestarteten LIFE-Projekts zur Renaturie-rung des Tiroler Lechs wurden von den Studenten verfasst. Diese Studien sollen in die Umsetzung des neuen LIFE-Projekts einfließen.

FoRschungAkTiViTäTeN:

• FortbildungimNaturparkKarwendel

• Fortbildung„Besiedelungsgeschichte des Lechtals“

FAcHexkUrSioNiNdeNNATUrPArkkArWeNdeL

Uns ist der „Blick über den Tellerrand“ sehr wichtig. Die Fachexkursion der Naturpark-führer ging 2016 in den Naturpark Karwendel. Sein Geschäftsführer Mag. Hermann Sonn-tag empfing das Team des Naturparks Tiroler Lech im Naturparkhaus Hinterriß. Nach dem Besuch der dortigen Ausstellung führte er die Naturparkführer durch den Ahornboden.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Hermann Sonntag für den interessanten und unterhaltsamen Tag in „seinem“ Natur-park.

ForTBiLdUNg„BeSiedLUNgS-geScHicHTedeSLecHTALS“

Qualität und Kompetenz sind wichtige Fak-toren, die zum Erfolg unserer Naturparkfüh-rungen beitragen. Regelmäßige Fortbildungen unserer Naturparkführer sind uns ein wich-tiges Anliegen. Da es bei unseren Natur-führungen auch um die Rolle des Lechs als natürliche Grenze geht, stand in 2016 die Fortbildung „Besiedelungsgeschichte des Lechtals“ auf dem Programm.

Wie wurde das Lechtal besiedelt? Woher kamen die ersten Siedler? Welche Rolle spielte dabei der Lech als Grenze? Wie haben sich durch diese natürliche Barriere Kultur und Dialekte entwickelt?

Diese Fragen wurden von Mag. Dr. Richard Lipp in seinem Vortrag über die Besiede-lungsgeschichte des Lechtals beleuchtet.

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impressum:Naturpark Tiroler Lech

KIimm 2A-6644 Elmen

e-mail: [email protected]

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Richard lipp, christian Pezzei & Frederick manck