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Jahresbericht 2017 Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

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Jahresbericht 2017Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

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Herausgeber:Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.Robert-Koch-Platz 9, 10115 BerlinTel.: +49 30 29 36 27 01 E-Mail: [email protected]

Koordination: Anja Flender, M.A.Satz, Design und Layout: Lindgrün GmbH, www.lindgruen-gmbh.comLektorat: Textbüro und Lektorat Dr. Sibylle StrobelGedruckt durch Druckerei Conrad GmbH, Berlin

© März 2018, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., BerlinRedaktionsschluss: Januar 2018

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

4 Vorwort des Präsidenten

Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin 7 Vorwort der Kongresspräsidenten 8 Beiträge der wissenschaftlichen Sektionen 32 Arbeitsgruppen und Taskforces

Die DGP 37 Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. 41 Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Deutschland 46 Geschichte und Entwicklung der DGP 47 Kooperationen 49 Die DGP in Öffentlichkeit und Politik

Fortbildungsakademie 53 Weiterbildungen für Ärztinnen und Ärzte 54 Für Gesundheitsfachberufe (Kranken- bzw. Gesundheitspfleger, Physiotherapeuten) 55 Akkreditierung der ERS von Respiratory Training Centres 56 Die Sommerakademie der DGP 57 Atmungstherapeuten in der DGP

Publikationen 59 Leitlinien unter Federführung der DGP 61 Leitlinien unter Beteiligung der DGP 62 Die Lungenheilkunde im Nationalsozialismus

Jahreskongress der DGP 65 Preise der DGP 67 Kongressentwicklung 68 58. DGP-Kongress 22.–25. März 2017, Stuttgart

Zertifizierte Zentren 71 Kompetenznetzwerk WeanNet 73 Zertifizierte Lungenkrebszentren

76 Bildnachweise

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wir freuen uns sehr, Ihnen nun zum zweiten Mal den Jahresbericht der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin präsentie- ren zu können. In diesem stellen wir die Aktivi- täten der DGP für das Jahr 2017 sowohl für unsere Mitglieder als auch für Politik und Öffentlichkeit vor. Unser neu gestalteter Internetauftritt wurde sehr positiv aufgenommen. Die DGP kann nun zeitnah auf Berichte, Publikationen und wesent-liche Ereignisse im Bereich von Medizin und Wissenschaft eingehen. In diesem Jahr haben wir ebenfalls unsere kongressbezogenen Materialien auf die neue Außendarstellung umgestellt: die Kongresswebseite, Haupt- und Taschenprogramm, ein kleiner Faltplan zur Orientierung auf dem Kongressgelände in Dresden und die DGP-Außen- werbung vor dem Gelände sind u.a. mit dem neuen Logo versehen und spiegeln das Motto des Kongresses „Prisma der Inneren Medizin“ wider.

Das Jahr 2017 begann mit dem gelungenen Jahres- kongress in Stuttgart. Die Vermittlung neuester Entwicklungen auf dem Gebiet der Pneumologie auf hohem wissenschaftlichem Niveau ebenso wie Symposien, die sich an den Bedürfnissen der niedergelassenen und in den Kliniken der Grund- versorgung tätigen Kolleginnen und Kollegen orientieren, definieren unseren Jahreskongress. Hier wird immer wieder nachdrücklich deutlich, dass die Pneumologie eine bemerkenswerte Breite an Tätigkeitsfeldern und Herausforderungen bietet – täglich sehen wir unterschiedliche Patien- ten mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern. Pneumologie ist ein Fach, das es uns als Ärztin-nen und Ärzten in besonderer Weise erlaubt, die Brücke von der Wissenschaft zum Wohle der Patienten zu schlagen.

Vorwort Die DGP hat sich in den vergangenen Jahren in Bezug auf die Zunahme ihrer Mitgliedszahlen sehr erfreulich entwickelt: 2017 haben wir die Marke von 4 000 Mitgliedern überschritten. Seit Grün-dung der DGP-Geschäftsstelle in Berlin haben wir einen kontinuierlichen Zuwachs von über 25 % zu verzeichnen.

Hieran haben auch die Gesundheitsfachberufe einen nennenswerten Anteil. Unsere Geschäfts-stelle, die seit nunmehr vier Jahren am Robert-Koch-Platz angesiedelt ist, dient für zahlreiche Treffen und Veranstaltungen von Vorstand, Sek- tionen, Leitliniengruppen und anderen assozi-ierten Organisationen als gerne genutzter Ort.

Auch wurden 2017 wiederum eine Vielzahl an An- fragen, Stellungnahmen und Kommentaren unter Koordination der Geschäftsstelle für den G-BA, IQWiG, IQTIG und weitere Institutionen erstellt und erarbeitet. Allen DGP-Mitgliedern, die sich in diese verantwortungsvollen Aufgaben eingebracht haben, gilt mein besonderer Dank. Die DGP wird von der Gesundheitspolitik zunehmend als kom- petenter Ansprechpartner, auch in Gesetzgebungs- prozessen, wahrgenommen.

Ich freue mich zudem sehr, dass 2017 im Rah-men der externen Evaluierung der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung das Deut-sche Zentrum für Lungenforschung besonders positiv abgeschnitten hat. Zahlreiche Mitglieder der DGP waren und sind beteiligt und haben zu dieser wissenschaftlichen Anerkennung beigetragen.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

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Verbesserte medizinische Qualität, die unseren Patientinnen und Patienten zugutekommt, hat für die Aktivitäten der DGP die höchste Priorität. Hier haben wir mit dem WeanNet und der DGP- Zertifizierung von Weaning-Zentren Standards gesetzt. Auch die Mitarbeit in der Zertifizierung von Lungenkrebszentren läuft unter Beteiligung vieler unserer Mitglieder.

Die Akademie der DGP hat sich die Qualität der pneumologischen Fortbildung als Ziel gesetzt. Im vergangenen Jahr wurden die mehrtägigen Kurse zur Allergologie, thorakalen Onkologie, Thorax- röntgendiagnostik und unsere speziell für den pneumologischen Nachwuchs gedachten Ange-bote wie die Sommer- und Winterakademie und der Vorbereitungskurs für die Facharztprüfung namens „State of the Art“, die wir unter Feder-führung der Leiterin der Fortbildungsakademie und der DGP-Nachwuchsbeauftragten durchge-führt haben, sehr gut angenommen. Wir werden hier in Zukunft weitere Curricula erarbeiten und auch elektronische Lehr- und Lernmedien einbeziehen.

Im Laufe des Jahres haben wir uns zudem intensiv über eine mit dieser Thematik bereits vertraute Herausgebergruppe der Auseinandersetzung mit der Geschichte der DGP gewidmet. Wir haben es für zwingend notwendig erachtet, den Fragen zur Verstrickung von Lungenfachärzten während der Zeit des Nationalsozialismus nachzugehen.

Wir publizieren nun einen fundierten historischen Band zu dieser Aufarbeitung und zeigen eine Aus- stellung auf dem DGP-Kongress in Dresden. Auch hier sind wir für Ihre Rückmeldung und weitere Hinweise dankbar.

Mit meinen besten Wünschen bin ich Ihr

Prof. Dr. med. Klaus F. RabePräsident der DGP

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

Die wissenschaftliche Arbeit der DGP wird aktuell von 15 Sektionen

aus verschiedenen Themengebieten der Pneumologie und Beat-

mungsmedizin getragen. Zu den Hauptaufgaben unserer Sektionen,

Arbeitsgruppen und Task Forces gehört die aktive Mitgestaltung des

Programms des DGP-Jahreskongresses mit Symposien, Postgraduier-

tenkursen und Abstract-Einreichungen. Für den Kongress 2018 haben

die Sektionen gemeinsam mit den beiden Kongresspräsidenten und

unter Moderation der Programmkommission ein Kongressprogramm

gestaltet, das sich den vielfältigen Interaktionen unseres Fachs mit

verschiedenen Disziplinen der Inneren Medizin widmet.

Themenschwerpunkte der Sektionen zum DGP-Kongress 2018

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Vorwort der Kongresspräsidenten

Der 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin verändert das traditionelle Gesicht: Tempora mutantur et nos mutamur in illis. Eine ganze Reihe neuer Formate wurde geschaffen. „Keynote lectures“, Grundlagenkurse für Beginner, spezielle Ange-bote der regionalen (mitteldeutschen) pneumo- logischen Gesellschaft und des Berufsverbandes.

Das Motto des Kongresses 2018 ist Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin. Acht Präsidenten- symposien wurden in Abstimmung mit dem Vor- stand der jeweiligen Fachgesellschaften der internistischen Teilgebiete organisiert. Die Fach-gesellschaften der Angiologie, Gastroenterologie – Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Geriatrie, Hämatologie und medizinische Onko- logie, Infektiologie, Kardiologie, Nephrologie und Rheumatologie konnten für gemeinsame Sympo- sien gewonnen werden.

„Der Begriff Keynote wird vom Einstimmton von A-cappella-Chören abgeleitet: Der Chor singt vor jedem Auftritt gemeinsam einen Ton, damit sich die einzelnen Sänger auf das Stück und aufeinan-der einstimmen können.“ (Wikipedia) Mit drei Keynote lectures prominenter, international beachteter Referenten stimmen wir in morgend-lichen Plenarsitzungen auf wissenschaftlich und politisch aktuelle Themen ein:

Prof. Dr. rer. nat. Gerd Antes, Mathematiker und Honorarprofessor für Medizin der Univer-sität Freiburg, Leiter des Deutschen Cochrane Zentrums, referiert über ein sich immer mehr in Erscheinung drängendes Thema: „Evidenz- basierte versus personalisierte Medizin: Ein Widerspruch?“

Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Julian Nida-Rümelin ist Lehrstuhlinhaber für Philosophie an der Ludwig- Maximilians-Universität München, Staatsminis- ter für Kultur a.D., einer der bekanntesten Philo- sophen im deutschsprachigen Raum. Sein Thema ist „Ethik, Politik und Ökonomie in der Medizin. Ein Widerspruch? “

Prof. Walter McNicholas, MB, BCh, ist Newman Clinical Research Professor an der School of Medi- cine, St Vincent's Hospital in Dublin, Past Presi-dent der European Respiratory Society und Past President der European Sleep Research Society. Er präsentiert als „State of the Art 2018“ „The obstructive sleep apnoea syndrome: a challenge for the future.“

Unter dem Titel „Grundlagen der klinischen Pneu- mologie – Kurse für Beginner“ bietet der Kongress ein Format speziell für in Weiterbildung befind- liche Kolleginnen und Kollegen mit doppelter Zielsetzung an: Wir möchten sie für die Pneumo-logie begeistern und Kenntnisse in der Spirome- trie, im nächtlichen Monitoring bei Schlafapnoe und beim Lesen einer Röntgenaufnahme der Thoraxorgane vermitteln, die jeder in der inter-nistischen Weiterbildung (und nicht nur dort) täglich gebrauchen kann.

Das neu geschaffene Forum für Hausärzte und Internisten aus Dresden und Umgebung gibt den lokalen, in diesem Fall den mitteldeutschen, Pneumologen in Praxis und Klinik Gelegenheit, am Samstag, dem letzten Kongresstag, die Quint- essenz des Kongresses für die Kolleginnen und Kollegen, mit denen sie zusammenarbeiten, zu präsentieren. Dadurch wird gleichzeitig der Kon- gress für ein breiteres Fachpublikum geöffnet. Besucher dieses Forums haben auch die Gelegen- heit, die Industrieausstellung und bei Interesse weitere Symposien am Samstag zu besuchen.

Ihre KongresspräsidentenPeter Kardos und Winfried Randerath

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med. Marco Idzko,

Wien

Sprecher: Prof. Dr. med. Christian Taube, Essen

527 Mitglieder 26+74Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

16 %

5 %

24 %

37 %

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Alter

Allergologie und ImmunologieSektion 1

„Unsere Sektion bringt den aktuellen Kenntnis-stand der Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusammenhang.“Allergologische und immunologische Erkrankun- gen wirken sich oft auf die Lunge und die Atem- wege aus. Eine große Anzahl an Patienten ist von diesen Krankheiten betroffen. Das stetig wach-sende pathophysiologische und immunologische Verständnis hat hier in den letzten Jahren zu neuen medikamentösen Behandlungsoptionen geführt. Die Sektion Allergologie und Immuno-logie bringt den aktuellen Kenntnisstand der Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusam-menhang. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Umsetzbarkeit dieser Erkenntnisse bei der praktischen Arbeit im Krankenhaus und in der Versorgung durch niedergelassene Fachärzte.

Ein wichtiger Bestandteil der Sektionsarbeit ist die Planung der Beiträge für den Jahreskongress der DGP 2018 in Dresden. Der Titel des Kongres-ses lautet „Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin“. Mit diesem Titel wurden insbesondere Symposien geplant, welche allergologische und immunologische Lungenerkrankungen im

Kontext der Inneren Medizin behandeln. Die Themen reichen von Asthma über immunolo- gische Pathophysiologie und allergische Organ-manifestationen bis zur Prävention.

Unter der Federführung von Frau Dr. Ortrud Karg und der wissenschaftlichen Leitung von Frau Dr. Juliane Kronsbein wurde zum zweiten Mal ein viertägiges Weiterbildungsseminar im Rahmen der Fortbildungsakademie Pneumologie der DGP vom 03. bis 06. Mai 2017 durchgeführt. Dieser Kurs dient insbesondere der Vorbereitung auf eine Prüfung für die Zusatzweiterbildung Allergologie. Das ausführliche Curriculum wird auch 2018 ange- boten werden und wir konnten Herrn Dr. Peter Velling aus Berlin für die Organisation des Kursus gewinnen. Im Rahmen der Novellierung der Muster-Weiterbildungsordnung zur Allergologie war die Sektion aktiv bei der Mitgestaltung eines konzertierten Vorschlags mit der DGAKI.

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Die Sektion wird bei dem Kongress mit einem Postgraduiertenkurs, sieben Symposien und zwei Frühseminaren vertreten sein. Der PG-Kurs wird dieses Jahr das Thema Allergiediagnostik behan-deln. Die Frühsymposien werden sich mit den Themen Regress und Fehlervermeidung in der Allergologie und einem Update zur Insektengift- allergie beschäftigen. Die Symposien umfassen dieses Jahr insbesondere allergologische und im-munologische Themen im Kontext der Inneren Medizin. Das Spektrum der Themen reicht von Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen über die personalisierte Asthmatherapie bis zur evi-denzbasierten Allergologie. Zusätzlich werden ganz aktuelle Entwicklungen thematisiert und in einem „Clinical Year in Review“-Symposium zu-sammengefasst. Auch die aktuelle wissenschaft- liche Literatur wird wieder in einem Symposium über die wichtigsten Publikationen aus den Berei- chen Grundlagenforschung, Rhinitis, Immun-therapie und Asthma zusammengefasst.

Ziel für das kommende Jahr ist die weitere Eta- blierung des Weiterbildungsseminars im Rahmen der Fortbildungsakademie Pneumologie der DGP. Diese wird 2018 in Berlin stattfinden. Es ist geplant, diesen Kurs in weiteren Städten in Deutschland anzubieten. Dies ist insofern wichtig, als mit der Novellierung der Zusatzweiterbildungsordnung

Außerdem ist eine Pro-Con-Diskussion zu dem Thema „Spezifische Immuntherapie bei Katzen- allergie“ vorgesehen. Insbesondere praktische und relevante Aspekte der Allergologie sollen thema- tisiert werden. Daher ist ein Symposium über Themen, die den niedergelassenen Pneumologen wirklich bewegen, vorgesehen. Dieses Sympo- sium wird sich mit dem Versorgungsalltag, DMP- Asthma und den Problemen der Allergologie in der pneumologischen Praxis beschäftigen. Ein weiterer klinischer Höhepunkt ist die geplante klinische Fallkonferenz mit dem Titel „Perlen in der Allergologie und Immunologie“. Dieses Pro- gramm deckt ein weites Spektrum in der Allergo- logie und Immunologie ab und beinhaltet sowohl neue wissenschaftliche Entwicklungen als auch praktische Probleme im medizinischen Alltag in Klinik und Praxis.

Allergologie auch ein begleitender Kurs erforder- lich ist. Auch ist eine weitere Vernetzung mit der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie geplant. In 2018 stehen zudem Wahlen für die Position des Sektionssprechers und stellvertretenden Sprechers an.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Zielsetzungen für das kommende Jahr

Themenschwerpunkte:• Asthma: neue Therapieansätze, medikamentöse und nicht-medikamentöse

Therapie DMP-Asthma• Aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen in der Allergologie und Immunologie• Spezifische Immuntherapie: von Asthma über Insektengifte bis zur Katzenallergie• Praktische Aspekte in der Allergologie: Fehler, Regresse • Nahrungsmittelallergie: Prävention von allergischen Erkrankungen

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Zum einen werden Leistungen für Patienten aus nahezu allen Bereichen der Pneumologie und vieler anderer Fachgebiete erbracht. Zum anderen arbeiten hier Ärzt/Innen, Atmungstherapeut/ Innen und andere Gesundheitsfachberufe beson- ders eng zusammen. In zahlreichen Kursen wer- den Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die für viele Bereiche unverzichtbar und deshalb ge-rade für junge Kolleginnen und Kollegen beson- ders wertvoll sind.

Im Rückblick über die letzten 12 Monate sollen neben den Publikationen, den Abstracts unserer Mitglieder für den Kongress der DGP 2018 in Dresden und den zahlreichen, meist frühzeitig ausgebuchten praktischen Kursen über endosko-pische und zytologische Verfahren vor allem die Stellungnahmen zur „Bronchoskopischen Lun-genvolumenreduktion beim schweren Emphy-sem“ und „Gezielte Lungendenervierung durch Katheterablation bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung" konkret benannt werden.

Das Symposium „Interventionelle Therapie des Lungenemphysems – Kasuistikkonferenz (inkl. TED)“ würdigt diese Entwicklung und lässt Platz für Diskussionen.

Das Management der zentralen Atemwegssteno-sen und anderer Interventionen gehört zu den Kernbereichen der Endoskopie. Die Schwierigkeit besteht oft darin, geeignete Patienten im Vorfeld zu identifizieren und ihnen damit frühzeitig den Nutzen einer Bronchoskopie – oder auch einer chirurgischen Intervention – zukommen zu lassen.

Um den neuen Herausforderungen durch die personalisierten Therapieoptionen beim Lungen- karzinom gerecht zu werden, befassen sich die beiden Pro-Con-Diskussionen mit der „Re-Biopsie bzw. Liquid-Biopsy“ und dem „Lungenrundherd“ mit der Diagnostik als Grundlage für die weitere Patientenbetreuung.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Auf dem Kongress 2018 hat die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten in unseren PG- Kursen einen besonders hohen Stellenwert. Die Frühsymposien „Atemwegsstents“ und „Manage- ment Pleuraerguss“ sollen Handlungssicherheit vermitteln.

Die endoskopische Lungenvolumenreduktion zur Therapie des schweren Lungenemphysems ist zwar seit weit mehr als zehn Jahren bekannt. Allerdings sind die Ergebnisse in den letzten Jah-ren zunehmend verbessert worden durch differen- ziertere Methoden, bessere Patientenselektion und eine Verfeinerung der Vorgehensweisen, wenn auch z.T. durch Inkaufnahme von höheren Kom- plikationsraten. Das Symposium „Interventionelle Pneumologie auf dem Prüfstand: Denn Sie wissen nicht, was sie tun?“ geht auf diese Problematik ein. Der Patient ist jetzt nach entsprechender Aufklä- rung eher in der Lage, selbst zu entscheiden, wel- che Risiken er für die Besserung der Lebensqualität eingehen möchte.

Bei den Lungenerkrankungen COPD/Emphysem, Lungenkarzinom, aber auch Asthma/Allergien, interstitielle Lungenerkrankungen und Infektio- nen/Hygiene ist eine weitere Entwicklung zu er- warten. Technische Fortschritte werden vor allem den Bereich Endoskopie unmittelbar betreffen und deshalb neue Perspektiven eröffnen.

Die finanziellen Mittel hierfür können nur mit überzeugender Forschungs- und Gremienarbeit zusammen mit Patientenverbänden und dem Gesetzgeber sichergestellt werden. Erfahrene Mitglieder der Sektion Endoskopie sind an der Unterstützung dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt.

Für das kommende Jahr

Sprecher: Dr. med. Manfred Wagner, Nürnberg

Stellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Kaid Darwiche, Essen

EndoskopieSektion 2

„Die Sektion Endoskopie sieht sich vor allem als integrativen Bereich innerhalb der DGP.“

Themenschwerpunkte:• Schweres Lungenemphysem – bronchoskopische und chirurgische Lungenvolumenreduktion• Optimierte Diagnostik durch Kombination von Endoskopie und Sonographie• Diagnostische Herausforderungen durch neue personalisierte Therapieoptionen beim Lungenkarzinom

493 Mitglieder 23+77Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

26 %

6 %

33 %

26 %

8 %

Alter

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Stellvertretende Sprecherin: Dr. med. Cordula Bittner,

Hamburg

„Die Lungen- und Atemwegserkrankungen sind der wesentliche Berührungspunkt der Disziplinen Arbeitsmedizin, Epidemiologie, Umwelt- und Sozialmedizin unserer Sektion.“

Arbeitsmedizin, Epidemiologie, Umwelt- und SozialmedizinSektion 3

Ein Hauptziel besteht deshalb darin, diese vier eigenständigen wissenschaftlichen Fachdiszipli- nen zusammenzuführen und im Hinblick auf das Organ Lunge im Dialog zu vereinen. Ob und in welchem Maße Luftverschmutzung in der allge- meinen Umwelt oder im Besonderen am Arbeits- platz ursächlich für Lungen- und Atemwegser-krankungen ist, lautet eine unserer zahlreichen gemeinsamen Fragen.

Wir verfolgen somit einen transsektoralen Ansatz mit Schwerpunkt auf der Arbeitsmedizin. Das Vorkommen, die Diagnostik und die Prävention arbeits- und umweltbedingter Lungen- und Atem- wegserkrankungen sowie deren Versorgung, Reha- bilitation und Kompensation sind dabei zentrale Aspekte. Hier und in allen anderen Bereichen se-hen wir eine unserer wichtigsten Aufgaben darin, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus unseren vier Fachgebieten den in Klinik und Praxis tätigen Pneumologinnen und Pneumolo-gen zu vermitteln.

Eine wesentliche Aktivität der Sektionsmitglieder ist die Mitwirkung an zahlreichen Leitlinien und Empfehlungen. Der pneumologische Kontext wird durch die arbeits- und umweltmedizinischen Aspekte erweitert und ergänzt. Im Berufskrank-heiten(BK)-Verfahren stellen diese Leitlinien und Empfehlungen die Grundlage für die Diagnostik sowie die Beurteilung von Folgezuständen dar und dienen der Gleichbehandlung der Versicherten.

An folgenden Leitlinien und Empfehlungen sind Mitglieder unserer Sektion 2017 beteiligt: • Überarbeitung der S3-Leitlinie Lungenkarzinom • Überarbeitung der S2k-Leitlinie Asbestbedingte

Erkrankungen: Diagnostik und Begutachtung. Es ist eine S3-Leitlinie vorgesehen.

• Neufassung der S2k-Leitlinie Arbeitsplatz- bezogener Inhalationstest (AIT)

• Überarbeitung der „Bochumer Empfehlung – Empfehlung für die Begutachtung von Quarz- staublungenerkrankungen (Silikosen) der DGUV“

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Sektion war die Planung und Durchführung des wissenschaft- lichen Programms der Jahrestagungen der DGP e.V. Besondere Highlights beim DGP-Kongress in Stuttgart 2017 waren das Symposium „Diesel: Was kommt aus dem Auspuff heraus?“, das Berufs- krankheitenforum sowie der umgestaltete Post-graduiertenkurs Teil 1 und 2 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Röntgengesellschaft, AG Draue: „Pneumologische Radiologie – Grundlagen der Bildgebung pulmonaler Berufskrankheiten in der Differentialdiagnostik zu anderen interstitiellen Lungenerkrankungen“. Alle drei Veranstaltungen waren hervorragend besucht und es wurde sehr angeregt diskutiert.

Mitglieder der Sektion haben 2017 im ERS-Journal über Chrysotil-Asbestfasern in der Lunge und in der Zeitschrift „Pneumologie“ über die Differen- zialdiagnose bei mediastinaler und hilärer Lymph- adenopathie mit Fokus auf berufsbedingte Krankheitsbilder publiziert.

186 Mitglieder 18+82Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

8 %

3 %

25 %

33 %

32 %

Alter

Sprecherin: Dr. med. Nicola Kotschy-Lang, Falkenstein

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Beim DGP-Kongress 2018 in Dresden findet erneut als Highlight das Berufskrankheitenforum statt, das Pneumologen und Gutachter über die neues- ten Entwicklungen bei Berufskrankheiten infor-mieren und zur Diskussion anregen will. Neben Aktuellem zum Frühmeldeverfahren Atemwege und zu neuen Entwicklungen in der Begutachtung von Asbestose und Silikose liegt dieses Jahr der Schwerpunkt in der Diskussion über die Fortent- wicklung des Berufskrankheitenrechts (BK-Recht). Herr Ministerialrat Bernhard Traut wird diesbe-züglich über die Sichtweise des BMAS referieren. Wie eventuelle Änderungen des BK-Rechts von den Versicherten gesehen werden, wird von gewer- beärztlicher Seite dargelegt werden.

Ein weiterer Höhepunkt wird sicherlich das Symposium „Kontroverse Gutachtenfälle aus der Arbeitsmedizin mit TED-Abfrage“ sein. Das Spannende an diesem Symposium ist die inter- disziplinäre Diskussion der Gutachtenfälle mit dem Bundesrichter, mit Pneumologen und Arbeitsmedizinern. Zunächst wird Herr Bundes-richter Bernd Mutschler vom Bundessozialgericht Kassel „Neuestes aus der Rechtsprechung bei be-rufsbedingten Lungenerkrankungen“ berichten. Danach werden Fälle aus der Begutachtung pneu- mologischer Berufskrankheiten vorgestellt. Das Auditorium wird über TED abgefragt und die Fälle werden höchstrichterlich sowie arbeitsmedizi-nisch und pneumologisch diskutiert.

Unser Postgraduiertenkurs 2018, der wieder in Zusammenarbeit mit der AG DrauE der Deutschen Röntgengesellschaft veranstaltet wird, ist mit dem Thema Vernetzung „Pneumologie – Arbeits- medizin – Radiologie – Ein Update“ ebenfalls inter- disziplinär ausgerichtet und wird zu den neuesten Entwicklungen der pneumologischen Berufs-krankheiten aus radiologischer und arbeitsmedi- zinischer Sicht informieren. Der zweite Teil stellt einen Spezial-Hands-on-Kurs dar mit interaktiver Erarbeitung einer radiologischen Differential-diagnostik bei berufsbedingten Erkrankungen an Thoraxübersichten und CT-Thorax-Untersu-chungen unter interdisziplinärem und gutachter- lichem Aspekt. Es ist wie im vergangenen Jahr eine TED-Abfrage geplant.

Erneut findet ein Frühseminar in Zusammenarbeit mit der AG DrauE der Deutschen Röntgengesell- schaft statt, und zwar über „Radiologische Tumor- diagnostik: Zeichen im Röntgenübersichtsbild mit Korrelation zur CT“.

Im Symposium „Freie Vorträge“ und der Poster-session freuen wir uns auf spannende wissen-schaftliche Beiträge zu verschiedenen Themen der Arbeitsmedizin, Epidemiologie, Umwelt- und Sozialmedizin.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Themenschwerpunkte:• Frühmeldeverfahren Atemwege• Begutachtung pneumologischer Berufskrankheiten: Neueste Entwicklungen und interdisziplinäre

Fallbesprechungen mit dem Bundesrichter, mit Pneumologen und Arbeitsmedizinern• Radiologische Diagnostik pneumologischer Berufskrankheiten• Fortentwicklung des Berufskrankheitenrechts aus Sicht des BMAS und der Versicherten

Unsere Sektion hat für 2018 folgende Ziel- setzungen:• Durchführung der Symposien und Postgraduier-

tenkurse der Sektion beim DGP-Jahreskongress 2018 in Dresden

• Sektionssitzung 2018 mit Wahl neuer Sektions-sprecherinnen und -sprecher

• Planung und Organisation von Symposien und Postgraduiertenkursen beim DGP-Jahres-kongress 2019 in München

• Mitarbeit an Leitlinien und Empfehlungen• Publikationen

Zielsetzungen für das kommende Jahr

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Infektiologie und TuberkuloseSektion 4

Das Themengebiet weist innerhalb der Pneumo-logie eine starke Dynamik auf. Zwei der Gründe hierfür sind die Entdeckung neuer Pathogene wie SARS, MERS und des Influenzavirus H5N1 sowie die sich ausweitende Problematik antibiotika-resistenter Bakterien. Im Fokus unserer Sektion steht darüber hinaus die Tuberkulose, die in jüngster Zeit in Deutschland wieder häufiger auftritt.

Die Aktivitäten 2016/2017 (Auswahl) umfassen u.a. das gemeinsame Herbsttreffen der Sektionen Zellbiologie und Infektiologie und Tuberkulose in Hannover: Diese jährlich stattfindende Tagung bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs seit Jahren ein breites Forum zur Präsentation eigener Ergebnisse und für den Austausch untereinander.

Das deutsche Bronchiektasen-Register PROGNOSIS (www.bronchiektasen-register.de) hat seit Juni 2015 über 941 Patienten an 39 Zentren aller Ver-sorgungsstufen (Unikliniken, Fachkliniken und pneumologische Praxen) rekrutiert. Vom 6.– 8. Juli 2016 fand die erste World Bronchiectasis Con- ference im Schloss Herrenhausen in Hannover statt. Die Konferenz, an der mehr als 250 Ärzte, Wissenschaftler, Patienten und Industrievertreter aus über 25 Ländern teilnahmen, wurde vom europäischen Bronchiektasen-Register EMBARC initiiert und von PROGNOSIS und dem Standort Hannover (BREATH) des Deutschen Zentrums für Lungenforschung durchgeführt (www.world-bronchiectasis-conference.com).

Das Kompetenznetz CAPNETZ (www.capnetz.de) hat seine Aktivitäten auf klinischem Gebiet der Erforschung der ambulant erworbenen Pneumo-nie weiter fortgeführt. Im Berichtsjahr wurden erneut mehrere Studien aus der CAPNETZ-Gruppe in internationalen Journalen publiziert, u. a. Inten- sive Care Med, Vaccine, J Infect und Infect Dis. Über die CAPNETZ-Plattform wird weiterhin für die wichtige ABACOPD-Studie zur Notwendigkeit einer Antibiotika-Therapie bei einer akuten COPD-Exazerbation rekrutiert.

An Publikationen und Stellungnahmen wurden 2016/2017 u. a. verfasst: S2k-Leitlinie Tuberkulose im Erwachsenenalter, S3-Leitlinie Lungenerkran-kung bei Mukoviszidose, Modul 2 Diagnostik und Therapie bei der chronischen Infektion mit Pseudomonas aeruginosa, Update 2016 S3-Leitli- nie zur ambulant erworbenen Pneumonie (CAP), Definition der akuten Exazerbation der Bronchie- ktasen-Erkrankung (Eur Respir J) sowie die Betei- ligung am Syllabus zu respiratorischen Infektionen im Rahmen des ERS-Projekts HERMES Respiratory Infections, inkl. Publikation in BREATHE. Das Up- date 2017 der PEG-Empfehlungen zur kalkulierten parenteralen Initialtherapie bakterieller Erkran-kungen bei Erwachsenen wurde unter Mitarbeit der DGP-Sektion 4 fertiggestellt.

„Von der unkomplizierten Bronchitis bis hin zum bakteriell bedingten Lungenversagen – die Sek-tion Infektiologie und Tuberkulose befasst sich mit allen Aspekten pulmonaler Infektionen und der damit verbundenen Erregerabwehr.“

Sprecher: Dr. med. Felix Ringshausen,

Hannover

Stellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Martin Kolditz,

Dresden

495 Mitglieder 22+78Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

24 %

28 %

27 %

13 %

8 %

Alter

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Die Sektion 4 – Infektiologie und Tuberkulose ist entsprechend der Bedeutung der Infektiologie innerhalb der Inneren Medizin und der Pneumo- logie an einer Vielzahl von Veranstaltungen u. a. in Kooperationen mit den anderen wissenschaft-lichen Sektionen der DGP, des DZK und der DGI beteiligt. Auf dem DGP-Jahreskongress 2018 in Dresden werden PG-Kurse (inkl. praktischer

Übungen an radiologischen Befundungsmoni- toren), Highlights-Sessions und klinische Sym-posien inkl. TED-System, eine Posterbegehung und freie Vorträge geboten, die neben einem Update der „Best Clinical Practice“ in pneumo-logisch-(intensivmedizinisch-)infektiologischen Fragen auch die aktuellsten und praxisrelevan-testen Forschungsergebnisse vermitteln.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Themenschwerpunkte:• Das Neueste von den großen deutschen pneumo-infektiologischen Studien:

Klinisch relevante Ergebnisse aus CAPNETZ, PROGRESS, CAPSYS, PROGNOSIS und ABACOPD

• Update Leitlinie nosokomiale Pneumonie / VAP: Was ist neu?• Highlights: Pulmonale Infektionen – Clinical Year 2017 in Review• Pneumologische Infektiologie – Interaktive Falldiskussion (mit TED)• Pulmonale Infektionen im Prisma schwerer internistischer Begleiterkrankungen• Herausforderung Migration und Reisen: alte und neue Infektionen• Pneumologie im Prisma … der Infektiologie• Rezidivierende respiratorische Infektionen• Pulmonale Infektionen als Notfall!

Der kürzlich im European Respiratory Journal unter Beteiligung der Sektion 4 fertiggestellten ERS Practice Guideline zum Management der Bronchiektasen-Erkrankung (TF-2014-13) soll nun eine Übersetzung, Bearbeitung, Kommentierung und Publikation als S2k-Leitlinie der DGP unter Federführung der Sektion 4 folgen. Die Überar- beitung der S3-Leitlinie zur nosokomialen Pneu-monie unter Federführung von K. Dalhoff steht kurz vor dem Abschluss.

Die Bemühungen zur Nachwuchsarbeit, d. h. zur Einbeziehung des klinischen und wissenschaft-lichen Nachwuchses in die Arbeit der Sektion 4,

müssen weiter intensiviert werden. Zur Stärkung der Mitbestimmung und Mitgestaltung ist eine Befragung der Sektionsmitglieder zu Wunschfor- maten, -themen, -inhalten und -referenten (z. B. Survey Monkey) geplant. Des Weiteren sollen das „Senior + Junior“-Konzept für die Vorsitze der Sessions unserer Sektion und ggf. ein Standort- übergreifender Austausch und das Mentoring des wissenschaftlich interessierten Nachwuchses weiter ausgebaut werden.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Intensiv- und BeatmungsmedizinSektion 5

Bei Auftreten eines Atmungsversagens kommt der Beatmung – sei es in invasiver oder in nicht- invasiver Form – eine existenzielle Bedeutung zu. Auch extrakorporale Verfahren zur Unterstüt-zung der Lunge gewinnen an Relevanz. Darüber hinaus spielt die Beatmungsentwöhnung (Wea-ning) eine wichtige Rolle bei langzeitbeatmeten Patienten. Deshalb betrachten wir es als zentrale Aufgabe unserer Sektion, die Pneumologie fest in der internistischen Intensivmedizin zu veran- kern und die Intensiv- und Beatmungsmedizin als unverzichtbares Instrument in der pneumo-logischen Weiterbildung zu etablieren. Neben Ärztinnen und Ärzten laden wir assoziierte Berufs- gruppen wie Atmungstherapeuten, Pflegekräfte und Physiotherapeuten ein, aktiv bei uns mitzu-arbeiten.

Veranstaltungen 2017• ERS-Workshop NIV 02.–03.02.2017 in Hannover• 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft

für Pneumologie und Beatmungsmedizin 22.–25.03.2017 in Stuttgart

• 25. Jahreskongress der DIGAB e.V. zusammen mit dem 12. Beatmungssymposium der DGP 22.–24. Juni 2016 in Köln

• Gemeinsame Herbsttagung der Sektionen 5 und 15 am 24./25.11.2017 in Potsdam

• Mitarbeit beim DIVI-Kongress in Leipzig 06.-08.12.2017

Mitglieder der Sektion waren federführend an der Erstellung der S2-Leitlinie zur nicht-invasiven und invasiven Beatmung bei chronisch respira- torischer Insuffizienz beteiligt. Des Weiteren erfolgte eine aktive Mitarbeit an der S3-Leitlinie Invasive Beatmung und Einsatz extrakorporaler Verfahren bei akuter respiratorischer Insuffizienz. Für die Überarbeitung der von der DGP federfüh- rend betreuten S2-Leitlinie prolongiertes Weaning hat sich die Steuerungsgruppe 2017 mehrfach getroffen.

„Das Ziel, die Qualität von Beatmungs- therapie und Weaning auf Intensivstationen zu verbessern, möchten wir konsequent und effektiv verfolgen.“

Sprecher: Prof. Dr. med. Stefan Kluge,

Hamburg

Stellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Dominic Dellweg,

Schmallenberg

Themenschwerpunkte auf dem Kongress:• Akutes Lungenversagen (ARDS)• Nicht-invasive Beatmung – Clinical year in review• Weaning – die 4 Ws• Pneumologie meets Neurologie• Kontroversen in der pneumologischen Intensivmedizin• Der pneumologische Intensivpatient und das rechte Herz• Zwei PG-Kurse zur Beatmung und zum Weaning (gemeinsam mit Sektion 15)

Das Ziel, die Qualität von Beatmungstherapie und Weaning auf Intensivstationen zu verbessern, möchten wir konsequent und effektiv verfolgen. Hierfür kooperieren wir eng mit anderen wissen- schaftlichen Sektionen der DGP. Bei der Akkredi-tierung und Zertifizierung der Weaning-Zentren

im Kompetenznetzwerk WeanNet unterstützt die Sektion 5 das Institut für Lungenforschung. Zu-dem sind wir bestrebt, die Grundlagenforschung und die klinisch-wissenschaftliche Auseinander-setzung mit der Intensiv- und Beatmungsmedizin weiter voranzutreiben.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

734 Mitglieder 31+69Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

31 %

35 %

21 %

8 %

Alter

5 %

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Kardiorespiratorische InteraktionSektion 6

Die Sektion Kardiorespiratorische Interaktion beschäftigt sich mit Beziehungen zwischen Lunge und Herz-Kreislaufsystem, z.B. bei Lungenarte- rienembolie, kardialen Komorbiditäten bei Lun-generkrankungen, pulmonalen Folgen kardialer Erkrankungen und Belastungstests, Rechtsherz-katheter und Echokardiographie. Besonderer Fokus der Sektion liegt auf der pulmonalen Hyper- tonie. Die jährlichen Sektionstreffen im Frühjahr und Herbst betonen den klinischen und wissen- schaftlichen Austausch, die Unterstützung des pneumologischen Nachwuchses und die spezia-lisierte Weiterbildung.

Die Sektion 6 hat sich bei Leitlinien bzw. Empfehlungen eingebracht: • IQWIG, AMNOG Macitentan, M. Hoeper• G-BA Einsatz eines Vena-Cava-Filters gekoppelt

mit einem zentralen Venenkatheter zur Lungen- embolieprophylaxe bei Hoch-Risiko-Patienten, H. Worth

• AWMF S2 Perioperatives hämodynamisches Monitoring (Federführung DGAI), F.J. Meyer

• IQWIG Leitlinienrecherche zur Aktualisierung des DMP KHK, M.M. Borst

• G-BA Disease-Management-Programm-Anfor-derungen-Richtlinie (DMP-A-RL) Chronische Herzinsuffizienz, H. Worth

Beim Jahreskongress der DGP 2017 in Stuttgart gestaltete die Sektion 6 fünf Symposien, vier Postgraduiertenkurse, zwei Frühseminare sowie Sitzungen mit Postern und freien Vorträgen. Innerhalb der Sektion 6 ist die Gruppe 6.1 AG- Spiroergometrie aktiv. Das Jahrestreffen mit inter- disziplinärem wissenschaftlichem Programm wurde im Februar in Berlin von Chr. Opitz, S. Glä- ser und R. Ewert organisiert.

Die Sektion gestaltete ein Themenheft der Zeitschrift „Der Pneumologe“, Springer Verlag Heidelberg.

Ende November fand das Sektionstreffen in München statt. Neben der Verleihung des Wissen- schaftspreises der Sektion wurden kritische Fragen zu pulmonaler Hypertonie/Lungenarterienem-bolie, der Zusammenhang zwischen Lungen- und Lebererkrankungen, schlafbezogene Atemstö-rungen, die Herzfunktion unter Belastung und Herz-Lungen-Ersatzverfahren anhand neuer Studienergebnisse erörtert.

„Ziel unserer Sektion ist es, im Bereich der kardiorespiratorischen Interaktionen den klinischen und wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen und zu fördern.“

Sprecher: Prof. Dr. med. F. Joachim Meyer,

München

Stellvertretende Sprecherin: Prof. Dr. med. Heinrike Wilkens,

Homburg

348 Mitglieder 20+80Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

22 %

33 %

27 %

10 %

7 %

Alter

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Von der Sektion wurden relevante Beiträge beim Jahreskongress der DGP 2018 in Dresden organisiert:

• Postgraduiertenkurse „Spiroergometrie“, „Echokardiographie“, „Rechtsherzkatheter“ für die DGP-Fortbildungsakademie

• Frühseminar „Nichtinvasive Beatmung und Auswirkungen auf das kardiorespiratorische System“, bei dem Leitlinien zur akuten und chronischen respiratorischen Insuffizienz und ihre Anwendung im Alltag im Mittelpunkt stehen

• Symposium „Aktuelle Kontroversen bei Lungen- arterienembolie“. Mit klaren Pro-Con-Statements beziehen ausgewiesene Experten Stellung zu ungeklärten, hochaktuellen Fragen in der The- rapie von Patienten mit Lungenarterienembolie.

• Symposium „Der pneumologische Intensiv- patient und das rechte Herz“. Gemeinsam mit Sektion 5 organisiert, benennt dieses Symposi-um die wichtigsten pathophysiologischen Zu-sammenhänge, führt durch die diagnostischen Tests und stellt medikamentöse und interven-tionelle Behandlungsformen zur Unterstützung der Lunge und des rechten Herzens vor.

• Symposium „Pulmonale Hypertonie: Gibt es Neuigkeiten aus Nizza 2018?“. Hier sollen aus-gewählte für die Praxis relevante Aspekte der pulmonalen Hypertonie aufgegriffen und ein Einblick in die Diskussionen und Vorschläge der 6. Weltkonferenz für pulmonale Hypertonie gegeben werden.

• Symposium „Drogen für Pneumologen“. Aktuelle Informationen zu therapeutischen und toxischen Wirkungen der verschiedenen Substanzgruppen, die zunehmend im klini-schen Alltag zum Einsatz kommen

• Symposium „Clinical Year in Review“. Pulmonale Bildgebung, Spiroergometrie, Statine, kardiale Erkrankungen

• Symposium des Tagungspräsidenten „Lunge trifft Herz“

Die Sektion auf dem Kongress 2018

• Aktualisierung der DGP-Empfehlung „Belastungsuntersuchungen in der Pneumo- logie“, Federführung F.J. Meyer, H. Worth

• Gezielte Einbindung von jungen Wissenschaft-ler/Innen in die Aktivitäten der Sektion

• Jahrestagung der Gruppe 6.1 AG Spiroergome- trie im Februar in Würzburg unter Leitung von M. Held

Zielsetzungen für das kommende Jahr

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Klinische PneumologieSektion 7

Neueste Erkenntnisse über Pathogenese, Dia-gnostik und Therapie zusammenzuführen, zu präsentieren und in die klinische Tätigkeit zu integrieren, ist das Ziel der Sektion 7. Sie ist ein Bindeglied zwischen den wissenschaftlichen Sektionen und zu anderen Fachgebieten. Seltene Lungenerkrankungen und die Palliativmedizin sowie Aspekte der Geriatrie sind in der klinischen Pneumologie beheimatet. Neben dem studien-basierten wissenschaftlichen Ansatz beschäftigt sich die Sektion Klinische Pneumologie aber auch intensiv mit seltenen Lungenerkrankungen, Einzelfallbetrachtungen und Aspekten der klinisch-praktischen Medizin in der gesamten Breite der Pneumologie.

Auf dem Kongress der DGP war die Sektion mit neun eigenen Symposien vertreten und an weite- ren in Kooperation beteiligt. Weiterhin fand ein PG-Kurs statt (und es gab mehrere Beteiligungen an anderen PG-Kursen). Es wurden 112 Abstracts präsentiert.

Der ILD-Patienten-Fragebogen wurde aktualisiert und als frei verfügbarer Fragebogen der DGP pub- liziert. Die Sektion 7 hat sich an der Initiative der DGIM „Choosing wisely“ beteiligt. Mitglieder der Sektion arbeiten aktiv im COSYCONet mit.

Die Sektion ist ebenfalls im Deutschen Zentrum für Lungenforschung vertreten. Einige Zentren der klinischen Sektion sind zudem Zentren der ERN-LUNG. Eine weitere wichtige Veranstaltung war das Bad Reichenhaller Kolloquium mit dem Schwerpunkt „Risiko und Rationale in der pneu- mologischen Diagnostik und Therapie“. Hier fand ein Treffen der Sektion statt. Eine klinisch-rönt-genologisch-pathologische Fallkonferenz zu seltenen Lungenerkrankungen war Bestandteil dieses Kolloquiums.

In der Zeitschrift „Pneumologie“ wurden von Mit- gliedern der Sektion oder unter deren Beteiligung Empfehlungen, Leitlinien, Originalarbeiten, Fall- berichte und Übersichten publiziert.

Ein wichtiges Anliegen ist auch für unsere Sek- tion die Nachwuchsförderung. Die Sektion war an einem pneumologischen Assistententag be-teiligt, der mit großem Erfolg in Sachsen-Anhalt stattfand.

„Die Sektion Klinische Pneumologie bildet das Gebiet der Pneumologie in seiner gesamten Breite ab.“

Sprecher: Prof. Dr. med. Jens Schreiber,

Magdeburg

Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med. Michael Kreuter,

Heidelberg

1268 Mitglieder 31+69Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

27 %

29 %

24 %

11 %

9 %

Alter

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Page 19: Jahresbericht 2017 Deutsche Gesellschaft für … · Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusam-menhang. Besonderes Augenmerk legen wir

Die Sektion Klinische Pneumologie wird auf dem kommenden DGP-Kongress Symposien vorstellen zur Therapie obstruktiver Atemwegserkrankun-gen, zu palliativmedizinischen und geriatrischen Aspekten der Pneumologie, zu seltenen Lungen- erkrankungen (in einem Symposium und in einer interaktiven Fallkonferenz) und zur Sarkoidose. Zudem gibt es einen Jahresrückblick zu wichtigen Aspekten der klinischen Pneumologie, eine Pro- Con-Diskussion zu kontroversen Themen der klinischen Pneumologie sowie zu Interaktionen

zwischen Psyche und Atemwegserkrankungen. Zusätzlich wurden 127 Abstracts akzeptiert, die ganz überwiegend die Ergebnisse von Studien zeigen. Eine Posterpräsentation widmet sich auch interessanten Kasuistiken. Dabei handelt es sich meist um Themen mit unmittelbarer praktischer Relevanz für die ärztliche Tätigkeit, aber es ist auch ein Ziel der Sektion, einen Ausblick auf zu-künftige Entwicklungen in Wissenschaft, Klinik und Praxis zu geben.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Themenschwerpunkte:• Interstitielle Lungenerkrankungen• COPD – medikamentöse Therapie• COPD – nicht-medikamentöse Therapie• Asthma bronchiale – Therapie• Phänotypenspezifische Therapie obstruktiver Atemwegserkrankungen• Seltene Lungenerkrankungen• Sarkoidose• Palliativmedizin• Clinical Year in Review COPD• Clinical Year in Review ILD• Induktives Denken – spannende Fälle mit breiter Bedeutung• Lunge und Psyche• Kontroversen in der Pneumologie• Dyspnoe

Im kommenden Jahr wird die Sektion 7 die Mit-gestaltung des Kongresses und voraussichtlich des Bad Reichenhaller Kolloquiums wie in den Vorjahren fortsetzen. Aktuell erfolgt eine Unter-suchung zur Anwendung der bronchoalveolären Lavage in pneumologischen Einrichtungen.

Das Engagement in multizentrischen wissen-schaftlichen Projekten, in regionalen und über-regionalen Weiterbildungsveranstaltungen und in der Nachwuchsgewinnung wird fortgesetzt und weiterentwickelt.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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SchlafmedizinSektion 8

Die Sektion Schlafmedizin der DGP beschäftigt sich mit allen Formen von Erkrankungen oder Störungen, die im Schlaf auftreten oder den Schlaf beeinträchtigen. Der Mensch verbringt etwa 1/3 seiner Lebenszeit schlafend und ein gesunder Schlaf ist für fast alle Körperfunktionen einschließ- lich der Gedächtnisbildung von großer Bedeutung. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf den schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS), ins-besondere dem obstruktiven Schlafapnoe-Syn-drom (OSAS), und allen Formen der Atmungsin-suffizienz. Diese Störungen sind häufig schon im Wachzustand nachzuweisen, manifestieren sich aber besonders häufig wesentlich frühzeitiger im Schlaf. Als ursächlich für diese Störungen sind die COPD, das Adipositas-Hypoventilationssyndrom, Zwerchfellparesen und neuromuskuläre Störun-gen anzuführen.

Die Sektion Schlafmedizin hat sich im Jahre 2017 zweimal getroffen, und zwar bei der sog. SNAK-Tagung in Berlin am 27./28.01.2017 und auf der Jahrestagung der DGP 2017 in Stuttgart am 25.03.1017. Die SNAK-Tagung stand unter Leitung von Professor Fietze und Professor Penzel in den Räumen der Charité. Über 100 Teilnehmer disku-tierten in einer sehr anregenden und kreativen Atmosphäre überwiegend Originalarbeiten der verschiedenen Studiengruppen aus Deutschland und Österreich.

Die Sektion initiierte vier Symposien, einen Post- graduiertenkurs und zwei Frühseminare sowie eine Postersitzung. Die Symposien waren ins- gesamt gut besucht und insbesondere die Veran- staltungen zur nächtlichen Therapie der respira-torischen Insuffizienz fanden großes Interesse. Darüber hinaus wurden die aktuellen Ergebnisse zur Pathophysiologie der SBAS sehr breit disku-tiert.

Die modernen Beatmungsgeräte ermöglichen eine Fernüberwachung und Therapiesteuerung mittels Internet. Hieraus resultieren viele Chan- cen einer verbesserten Therapie, aber diese Tech- niken können auch eine Verschlechterung der Arzt-Patient-Beziehung bewirken. Die Einführung solcher Technologien bedarf einer intensiven Begleitung durch die Ärzte. Daher hat die Sektion an dem Positionspapier Telemedizin mitgearbei-tet, welches auch in der Zeitschrift „Pneumologie“ erschienen ist. Ebenso hat sich die Sektion an der Erstellung der S3-LL Schlafstörungen/schlafbezo-gene Atmungsstörungen beteiligt.

Für die Pneumologie sind verschiedene Publika-tionen der Sektion in Vorbereitung bzw. schon eingereicht oder erschienen: u.a. Höhenmedizin, Intensivstation, Herzinsuffizienz, Telemedizin, Schwangerschaft.

„Die Schlafmedizin muss sich mit den ungünstigen Auswirkungen einer sich verschlechternden Versorgung der Patienten auseinandersetzen.“

Sprecher: PD Dr. med. Georg Nilius,

Hagen-Ambrock

Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med. Kurt Rasche,

Wuppertal

470 Mitglieder 25+75Weiblich

Männlich

Geschlecht

<35

35–44

45–54

55–65

>65

17 %

32 %

34 %

12 %

Alter4 %

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Für 2018 ist insbesondere eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema angedacht: „Was ist in der Schlafmedizin für die Versorgungs-forschung relevant?“ Die nächste SNAK-Tagung wird am 02./03.02.2018 in Wiesbaden von Herrn Professor Schulz und Herrn Professor Hirche ausgerichtet werden.

Die Schlafmedizin muss sich mit den ungünsti-gen Auswirkungen einer sich verschlechternden Versorgung der Patienten auseinandersetzen. Die schlafmedizinische Versorgung ist durch eine aus- geprägte regionale Inhomogenität gekennzeich-net. Teilweise dürfen die Leistungen nicht statio-

när erbracht werden, ohne dass die ambulanten Strukturen entsprechend aufgebaut wurden. Die Versorgung mit Beatmungsgeräten und Masken steht unter einem massiven wirtschaftlichen Druck. Infolge von Ausschreibungsmodellen mussten die Home Care Provider erhebliche Preis- nachlässe gewähren. Nachfolgend verschlechtert sich die Versorgung der Patienten; u.a. drohen Zuzahlungen, wie sie bei der Versorgung mit Bril- len bereits üblich sind. Die Akzeptanz der Thera-pie wird hierdurch bedroht. Diese Situation wird einen großen Teil der Aktivitäten der Sektion beanspruchen.

Für den DGP-Kongress 2018 wurden folgende Vorschläge für Kurse, Seminare und Symposien eingereicht:

• PG-Kurs „Schlafmedizin Practical skills: Theorie und Praxis der Schlafmedizin“

• PG-Kurs „Einführung in die Schlafmedizin“• Frühseminar „Begutachtung zur Fahrtauglichkeit

bei OSAS“• Frühseminar „Obstruktive Schlafapnoe – Peri-

operatives Management und Versorgung im Rahmen der Intensivmedizin“

• Symposium „Kontroverses zu den Themen Schlaf und Herz/Lungenerkrankungen: (Wann) Brauchen wir das Schlaflabor?“

• Symposium „Aktuelles aus den Leitlinien zur Schlafmedizin und nächtlichen Beatmung“

• Symposium „Schlafmedizin quergedacht“• Symposium: „Phänotypisierung der Schlaf-

apnoe“

Durch die Auswahl der Themen wird das gesamte klinische und wissenschaftliche Spektrum der Schlafmedizin abgebildet. Das Themenspektrum hat für den klinisch-praktisch wie auch wissen- schaftlich tätigen Schlafmediziner hohe Relevanz. Insbesondere wurde bei der Themenauswahl Wert darauf gelegt, bisher nicht bearbeitete Aspekte der pneumologischen Schlafmedizin anzusprechen. Darüber hinaus ist thematisch genügend Raum zur Einarbeitung in die Schlafmedizin für den schlafmedizinischen „Anfänger“ gegeben. Die diesbezüglich vorgeschlagenen Kurse und Früh- seminare werden auch auf Interesse bei engagier- ten Patientinnen und Patienten stoßen.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Themenschwerpunkte:• Schlafmedizinische Aspekte der Intensiv- und Beatmungsmedizin• Schlaf bei Herzinsuffizienz• Telemedizin• Versorgungsforschung in der Schlafmedizin

Zielsetzungen für das kommende Jahr

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Pädiatrische PneumologieSektion 9

Die Mitglieder der Sektion 9 Pädiatrische Pneu-mologie sind im Wesentlichen Pädiaterinnen und Pädiater mit der Schwerpunktbezeichnung Pädiatrische Pneumologie, es finden sich sowohl Klinikärztinnen und -ärzte als auch Kollegen und Kolleginnen aus dem niedergelassenen Bereich. Sprecher und Stellvertretender Sprecher werden von der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumo- logie (GPP) vorgeschlagen und in der Sektions- sitzung der DGP gewählt. Der Sprecher der Sektion 9 Pädiatrische Pneumologie gehört zum Vorstand der GPP.

Auf dem DGP-Kongress 2017 standen für die Sek-tion zum einen die Mukoviszidose, zum anderen die ambulanten Atemwegsinfektionen im Laufe des Lebens im Vordergrund. Bei der cystischen Fibrose ging es in einem Einführungs-PG-Kurs gemeinsam mit den Sektionen 4 und 15 um die Themen Diagnostik und Therapie der Mukovis-zidose; in einem klinischen Symposium wurden insbesondere die Neuentwicklungen im Bereich der cystischen Fibrose diskutiert. In einem Sym-posium zu ambulanten Atemwegsinfektionen und deren Entwicklung im Verlauf des Lebens (gemeinsam mit Sektion 4) wurden primär die Langzeitfolgen von frühen Schädigungen der Atemwege diskutiert.

„Die Sektion 9 sieht ihre Schlüsselrolle darin, eine fruchtbare Synthese zwischen Kinder- und Erwachsenenpneumologie zu fördern.“

Sprecher: Prof. Dr. med. Philippe Stock,

Hamburg

Stellvertretender Sprecher: Dr. med. Oliver Fuchs,

München

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Auf dem DGP-Kongress 2018 wird die Sektion 9 erneut sehr aktiv sein. Zum einen ist ein Postgra- duiertenkurs zum Thema Lungenfunktion bei Erwachsenen und Kindern geplant. Dieser soll gemeinsam mit der Sektion 15 durchgeführt wer-den und so einen Einstieg sowie eine Vertiefung in allgemeine und spezielle Fragen der Lungen- funktion liefern. Des Weiteren werden drei klini- sche Symposien stattfinden. In einem ersten geht es insbesondere um Fragen der Transition in der Pneumologie, hier sollen verschiedene Strategien und Sichtweisen anhand ausgewählter Beispiele diskutiert werden. Auch der Bereich der cystischen

Fibrose wird wieder in einem Symposium als „Update 2018“ intensiv beleuchtet werden. Haupt- sächlich geht es um erste Erfahrungen durch das nationale Screening sowie um neue diagnostische und vor allem therapeutische Möglichkeiten mittels CFTR-Modulatoren. In einem dritten Sym- posium soll gemeinsam mit der Sektion 7 das Thema der Zilienerkrankungen diskutiert werden. Schwerpunkte sind hier der Überblick sowohl über primäre als auch über sekundäre Zilienfunk- tionsstörungen sowie Erfahrungen aus der Epide- miologie und erste Daten aus einem Bronchiek-tasen-Register.

Es ist weiterhin der Wunsch der Sektion 9, die Zusammenarbeit zwischen Kinderpneumologen und Erwachsenenpneumologen weiter zu stärken. Die Sektion 9 sieht ihre Schlüsselrolle darin, eine fruchtbare Synthese zwischen Kinder- und Erwach- senenpneumologie zu fördern. Dies ist sowohl im klinischen und wissenschaftlichen Austausch als auch im Bereich des möglichen partnerschaft- lichen öffentlichen Auftretens wünschenswert.

Bereits in diesem Jahr wurde die Mitgliederver-waltung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneu-mologie (GPP) in die Räume der DGP verlegt, um auch hierüber einen regen partnerschaftlichen Austausch zwischen beiden Fachgesellschaften zu ermöglichen. Regelmäßige Einladungen zu den jeweiligen Vorstandssitzungen sowie gegenseitige Fachsymposien auf den Jahreskongressen sollen das partnerschaftliche Verhältnis abrunden.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

110 Mitglieder 35+65Weiblich

Männlich

Geschlecht

>65

<35

35–44

45–54

55–65

20 %

17 %

35 %

24 %

Alter4 %

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Pathophysiologie und AerosolmedizinSektion 10

Neben klassischen Themen wie Lungenfunktions- analyse treiben wir die Diagnostik von Entzün- dungs- und Umbauprozessen im Atemtrakt voran. Auf dem Gebiet der Aerosolmedizin, die Spezial-wissen erfordert, fungieren wir als kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen der Inhalations-technologie und unterstützen Schulungsmaß-nahmen. Das Erarbeiten pathophysiologischer Konzepte für die Indikationsstellung einer Sauer- stofftherapie und das Verständnis sämtlicher pathophysiologischer Mechanismen der Lunge selbst sowie der Systeme, mit denen sie zusam-menarbeitet und in Interaktion steht – wie z.B. auch die Atempumpe –, haben wir uns ebenfalls zur Aufgabe gemacht.

Am 25.03.2017 fand auf dem 58. Jahreskongress der DGP in Stuttgart die Sektionssitzung inklusive der turnusgemäßen Neuwahlen statt. U.a. unter der Verantwortung von Prof. Koczulla führte die DGP erstmals die Sommerakademie in Schönau am Königssee vom 02.–07.07.2017 als interaktive und fallbezogene Weiterbildung für Interessierte durch. Aufgrund der positiven Resonanz ist die Fortführung geplant. Mit diesen Angeboten möchte die Sektion den Nachwuchs in wissen-schaftlicher Hinsicht praxisnah fördern. Der Mar- burger Reha-Tag mit dem Schwerpunkt Pneumo-logische Rehabilitation fand am 11.11.2017 statt.

„Die Atemphysiologie besser zu verstehen, sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Patienten mit pulmologischen Erkrankungen, ist das zentrale Ziel der Sektion Pathophysio- logie und Aerosolmedizin.“

Sprecherin: Dr. med. Verena Knipel,

Köln

Stellvertretende Sprecherin: Dr. med. Ulrike Olgemöller,

Göttingen

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Für den Kongress 2018 wird es ein Symposium zur Aerosoltherapie geben mit dem Titel „Aerosol-medizin – Untergang im Strudel der Vielfalt der Inhalationssysteme?“, welches relevante Entwick- lungen auf dem Gebiet der Inhalationstherapie aufzeigt und Einsatzmöglichkeiten der Systeme in der Praxis zur Orientierung vermittelt.

Im Symposium „Symptom Husten – Kardinal-symptom in der Pneumologie: häufig vorhanden, selten verstanden!“ wird unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinie ein Überblick über Diag-nostik, Klassifizierung und Therapie sowie die Aussicht auf neue Behandlungsansätze gegeben. Auch hier werden in einem Symposium relevante Themen für alle genannten Zielgruppen vereint.

„Der Mensch in Extremsituationen 4.0: the next level!“ ist ein Symposium, welches wir zum vier-ten Mal durchführen werden und in dem es um Anpassungsstrategien diverser Spezies in Bezug

auf pneumogene Sepsis, Reflux und Mikroaspi- ration sowie das respiratorische System geht, dargestellt anhand sogenannter „cross-talks“ zwi- schen Veterinär- und Humanmedizinern. In Ko- operation mit Sektion 12 führen wir ein weiteres Symposium durch, auf dem es um den Leistungs- sport und Reha-Sport als Brückenschlag geht.

Als Postgraduiertenkurse wird die Sektion 10 auch weiterhin Kurse zu den Themen „Lungenfunktion“ sowie „Inhalationstherapie“ anbieten. Des Weite-ren wird ein Frühseminar zur „atemmuskulären Funktionsdiagnostik“ angeboten. Alle drei Kurse vermitteln Grundlagen, Indikationsstellung, Rele- vanz und praxisnahe Anwendung für die Ziel- gruppen Ärzt/Innen, Therapeut/Innen und Pflege- kräfte.

Der traditionelle Workshop des Arbeitskreises Respiratorisches System der DVG (Deutsche Veteri- närmedizinische Gesellschaft) wird fortgeführt.

158 Mitglieder 23+77Weiblich

Männlich

Geschlecht

>65

<35

35–44

45–54

55–65

18 %

32 %

28 %

18 %

Alter3 %

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Page 24: Jahresbericht 2017 Deutsche Gesellschaft für … · Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusam-menhang. Besonderes Augenmerk legen wir

Themenschwerpunkte:• Aerosolmedizin/Inhalationstherapie• Husten• Leistungssport und Reha-Sport im Brückenschlag (in Zusammenarbeit mit der Sektion 12)• Anpassungsstrategien von Mensch und Tier• Lungenfunktionsdiagnostik• Atemmuskelfunktionsdiagnostik

Für das kommende Jahr sind einzelne Aktivitäten bei diversen Veranstaltungen geplant, unter an- derem beteiligt sich die Sektion erneut an der Planung der Sommerakademie, die nächstes Jahr im Juni stattfinden soll. Mit unseren Kernaktivi- täten und unserer wissenschaftlichen Präsenz

möchten wir weiterhin einen Beitrag zur Förde- rung des Nachwuchses leisten, die Fort- und Weiterbildung hinsichtlich atemphysiologischer Fragestellungen vorantreiben und damit die Vernetzung der Berufsgruppen in klinischen und ambulanten Bereichen ermöglichen.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Pneumologische OnkologieSektion 11

Erfreulich ist, dass die Sektion auch dieses Jahr wieder neue und junge Mitglieder begrüßen kann. Ebenso ist ein positiver Trend bei den Abstract- Einreichungen festzustellen. Deutlich mehr Abstracts zum Themengebiet pneumologische Onkologie wurden für den Jahreskongress 2018 in Dresden eingereicht als letztlich berücksichtigt werden konnten. Es finden zwei Posterpräsenta-tionen (insgesamt 30 Poster) und eine Vortrags-sitzung mit sieben Vorträgen statt. Das Engage- ment bei der Programmgestaltung ist sehr rege und stets von klinisch-wissenschaftlichem Inte- resse geprägt. Ein sehr kollegialer und fairer Um- gang mit diversen Aufgaben der Sektionsarbeit und bei der Präsentation der Inhalte beim Jahres- kongress ist bemerkenswert.

Weiterbildungsseminar „Thorakale Onkologie“Die zweite Auflage fand 2017 in Berlin statt. Prof. Grohé war ein hervorragender Gastgeber von 28 Seminarteilnehmern. Herzlichen Dank an die in bewährter Weise durchgeführte Organisation von Frau Karg seitens der DGP-Fortbildungsakademie. Alle Themen in der Diagnostik und Therapie konnten präsentiert und diskutiert werden.

SektionstreffenDas interdisziplinäre Sektionstreffen findet wieder Anfang 2018 in Heidelberg statt (Termin: 26./27.01.2018; Gastgeber: Prof. Dr. Michael Thomas). Alle Fachdisziplinen in der thorakalen Onkologie (DGP, POA, ARO, AOT, AIO) sind vertreten.

Bereits am Freitagvormittag, dem 26.01.2018, trifft sich um 9 Uhr die Gruppe der Young Thoracic Oncologists (YTO) während des zweitägigen Mee- tings. Aspekte des Fortbildungsformats der YTO werden vorgestellt; inhaltlich liegt ein Schwer-punkt bei der Kommunikation mit onkologischen Patienten.

KongresseDie DGP war mit Joint-Symposien auf den Kon-gressen von DGHO und DKK vertreten und lädt wiederum die Fachgesellschaften zum eigenen Jahreskongress der DGP in Dresden ein.

PublikationenDie Mitglieder der Sektion haben zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zum Themenge- biet der thorakalen Onkologie verfasst. Auch die geplante Position zur adjuvanten Chemotherapie konnte in kooperativer Zusammenarbeit vieler aktiver Mitglieder im „Ärzteblatt“ publiziert wer- den. Hervorzuheben ist die zum zweiten Mal erschienene Therapieempfehlung zum NSCLC im Stadium IV, die in gleicher Weise von der Sektion überarbeitet in „Pneumologie“ publiziert werden konnte.

StellungnahmenDank der Mitglieder der Sektion 11 konnten erneut zahlreiche Stellungnahmen im Rahmen von GBA- Verfahren für unsere Fachgesellschaft abgegeben werden, dazu zählten auch wieder Teilnahmen an den Verhandlungen in Berlin.

Mitglied im Steering Board von CRISPEin Vertreter (Dr. Karl Matthias Deppermann) unserer Sektion konnte in das Steering Board von CRISP nominiert werden und wird die DGP bei diesen Registerarbeiten und Plattformen vertre-ten. Zahlreiche Sektionsmitglieder sind aktiv an der Rekrutierung von CRISP beteiligt.

ProgrammkommissionNach fünf Jahren hervorragender Arbeit von Prof. Dr. Hans Hoffmann als Mitglied der Programm-kommission für die Sektionen Endoskopie, Pneu- mologische Onkologie und Thoraxchirurgie findet ein Wechsel statt.

Weiterbildungscurriculum zur „Medikamentösen Tumortherapie“In Abstimmung mit den anderen Fachgesellschaf- ten konnte eine Überarbeitung des Curriculums zur Zusatzweiterbildung „Medikamentöse Tumor- therapie“ erarbeitet werden.

„Die Sektion Pneumologische Onkologie zeich- net sich durch zahlreiche aktive Mitglieder aus.“

Stellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Niels Reinmuth,

Gauting

487 Mitglieder 27+73Weiblich

Männlich

Geschlecht

>65

<35

35–44

45–54

55–65

20 %

36 %

29 %

9 %

Alter6 %

Sprecher: Prof. Dr. med. Christian Schumann, Kempten-Oberallgäu

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Clinical Year in ReviewEin Update zur zielgerichteten Therapie wird ge-geben. Themen rund um die Re-Biopsie können mit den Pathologen diskutiert werden und und die neuen Standards in der Erst- und Zweitlinien- therapie werden vorgetragen.

„Immuntherapie beim Lungenkarzinom“Aktueller geht es nicht. Dieses Symposium widmet sich der Immuntherapie, die breit in die Therapie des Lungenkarzinoms Einzug gehalten hat. Es geht um das globale Verständnis zur The- rapie, State of the Art, zukünftige Strategien und wie die Immuntherapie bei Patienten mit begrenz- ter Prognose zu sehen ist.

S3-LeitlinieDas „Symposium zur neuen Leitlinie“ spricht aktuelle Änderungen an, die sich durch das neue Staging-System ergeben, welche Konsequenz sich z.B. für den Umgang mit oligometastatischer Erkrankung ergibt.

Frühseminar„Young Thoracic Oncologists“: Zu diesem Früh-seminar sind v.a. die jüngeren Kolleginnen und Kollegen und alle Interessierten eingeladen.

PostgraduiertenkurseMittwoch, 09:30–13:00 Uhr „Staging und RECIST“Mittwoch, 14:00–17:15 Uhr „Grundlagen der Thoraxonkologie“

Die Sektion auf dem Kongress 2018

• Neuwahlen der Sektionssprecher• Weiterbildungsseminar: Thorakale Onkologie

in Münster 2018, Planung 2019 und 2020

• Sektionssitzung mit interdisziplinärer Fortbildung

• Erneute Publikation der Therapieempfehlungen zum NSCLC im Stadium IV

Zielsetzungen für das kommende Jahr

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Rehabilitation, Prävention und TabakkontrolleSektion 12

In der Sektion 12 sind aktuell rund 200 Mitglieder registriert. Neben Pneumologen zählen auch Ver- treterinnen und Vertreter assoziierter Berufe wie Sporttherapeuten, Atmungstherapeuten etc. dazu. Gemeinsames Ziel ist es, die Bedeutung der pneu- mologischen Rehabilitation (PR) für viele chro-nische Atemwegserkrankungen wissenschaftlich zu fördern und dieses Wissen nach innen (in der Sektion) und außen (durch z.B. Kongresse, Veröf- fentlichungen, Weiterbildungen an Ärzte, Kosten- träger, med. assoziierte Berufe, Patienten und Patientengremien) zu kommunizieren. Teil der Sektion 12 sind die AG Tabakprävention und -entwöhnung sowie die AG Atemmuskeltraining.

Kongresse• Gestaltung des DGP-Kongresses in Stuttgart

im März 2017 • 17. Rehabilitationsworkshop der Sektion

Prävention und Rehabilitation der DGP im Rahmen des Bad Reichenhaller Symposiums im Juni 2017

• Im Januar 2017 fand mit reger Beteiligung der internationale DACH-Kongress (DACH = Deutschland/D, Österreich/A, Schweiz/CH) für pneumologische Rehabilitation statt, dieses Mal in Salzburg.

• Am 11.11.2017 bot der 2. Marburger Reha-Tag eine Plattform, um praxisnah Daten und Hand-lungsempfehlungen bzgl. Rehabilitation zu präsentieren.

• Beteiligung am Reha-wissenschaftlichen Kollo- quium („Deutscher Kongress für Rehabilitation“) der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswis-senschaften (DRGW) in Frankfurt im März 2017

Leitlinien • Mitarbeit an der DGP-Asthmaleitlinie

(Konrad Schultz)• Mitarbeit an der Nationalen Versorgungsleit-

linie Asthma (Konrad Schultz)• Mitarbeit an der COPD-Leitlinie (Klaus Kenn)• Mitarbeit an den Leitlinien kardiologische

Rehabilitation zum Thema Komorbidität COPD (Konrad Schultz, Heike Buhr-Schinner)

Aktivitäten• Konzeption und Erstellen eines „Lehr- und

Lernbuchs für das Reha-Team in der pneumo-logischen Rehabilitation“ für den deutschspra-chigen Raum in Zusammenarbeit der Sektion 12 mit den entsprechenden Organisationen der Schweiz und Österreichs

• Nationale und internationale Veröffentlichungen von Studien zur Evidenz, Durchführung und zu anderen wichtigen Themen bzgl. der PR

„Unsere Sektion engagiert sich dafür, die Bedeutung der Rehabilitation qualitativ hoch-wertig wissenschaftlich zu untermauern.“

Sprecherin: Dr. med. Heike Buhr-Schinner,

Schönberg-Holm

Stellvertretender Sprecher: Dr. med. Marc Spielmanns,

Wald (CH)

203 Mitglieder 34+66Weiblich

Männlich

Geschlecht

>65

<35

35–44

45–54

55–65

17 %

25 %

32 %

20 %

Alter6 %

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Im Symposium „COPD – All that glitters is not gold“ wird die COPD in den Kontext wesentlicher Aspekte der aktuellen und neuen Leitlinien ge- stellt. Es werden u.a. als praktische Konsequenzen aus den Empfehlungen die Problematik des Rauch- stopps und der Stellenwert der Rehabilitation beleuchtet.

Im Symposium „Spannend, aktuell und wirksam: Therapieverfahren jenseits von LABA/LAMA/ICS“ sollen aktuelle Meinungen, Situationen und Evi- denzen zu verschiedenen Themen aus der pneu-mologischen Rehabilitation dargestellt und dis-kutiert werden. Besonderes Augenmerk wird auf die E-Zigarette, die Finanzierung der Tabakent-wöhnung, die lebenslange körperliche Aktivität und die Evidenz der PR bei Asthma gelegt.

Ein spannendes Symposium ist sicherlich „Pneu- mologie meets Spitzensport“. Bei diesem Sympo-sium werden verschiedene Aspekte zu Leistungs-fähigkeit, Trainingseffekten, Trainingsgestaltung

von Lungenpatienten und Spitzensportlern ver- glichen sowie Gemeinsamkeiten und Besonder- heiten herausgearbeitet. Zu Wort kommen neben Pneumologen auch Spitzensportler.

Die zwei ganz wesentlichen präventiven und lebenslang notwendigen Maßnahmen bzgl. Lun-generkrankungen werden in zwei PG-Kursen zu den Themen Tabakentwöhnung und körperliche Aktivität behandelt.

Relevant sind diese Themen für alle o.g. genann-ten Gruppen, zusätzlich werden die Kostenträger adressiert. PR gehört in das Behandlungskon-zept als wichtiger Teil der nicht-medikamentösen Behandlung der meisten pneumologischen Er- krankungen. Beachtet werden sollten auch die neuesten Forschungsergebnisse, die in den freien Vorträgen zum Thema „Highlights der Rehabi-litation 2017“ und der Postersession „Neues aus Rehabilitation und Tabakentwöhnung“ präsen-tiert werden.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Die Bedeutung der Rehabilitation soll durch qualitativ hochwertige wissenschaftliche Studien untermauert werden. Aspekte wie: Was ist eine qualitativ hochwertige PR?, Nachhaltigkeit der PR und Evidenz der PR verschiedener pneumologi-scher Diagnosen werden Thema sein. Mitarbeit in Leitlinien, Fertigstellen des „Rehabuches“ für den deutschsprachigen Raum sowie aktive Prä-

senz bei Kongressen werden Teil unserer Arbeit sein. Unsere Sektion engagiert sich weiterhin da-für – dem in der Sozialgesetzgebung verankerten Recht auf Rehabilitation entsprechend –, Ärzte und Kostenträger von einer patientenorientierten Verordnung und Kostenübernahme zu über- zeugen.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

Themenschwerpunkte:• PG-Kurs: Sport und Training bei Lungenkrankheiten: Wie geht das und was kann ich erwarten?• PG-Kurs: Entwöhnst Du schon oder schimpfst Du noch? Erfolgreiche Tabakentwöhnung im ärztlichen Alltag

in Praxis und Klinik• Physiotherapieseminar: „COPD – Optionen nicht-medikamentöser Therapie“• Symposium: „COPD – All that glitters is not gold“• Symposium: „Spannend, aktuell und wirksam: Therapieverfahren jenseits von LABA/LAMA/ICS“• Symposium: „Pneumologie meets Spitzensport“

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ThoraxchirurgieSektion 13

Dies ist eine wichtige Aufgabe, die künftig noch an Bedeutung gewinnen wird, da die operative und konservative Therapie von Erkrankungen der Brustkorborgane wieder näher zusammenrücken, wie sich beispielsweise an der zunehmenden Zahl an Gründungen interdisziplinär arbeitender Lungenkrebszentren zeigt.

Im Jahr 2017 hat die Sektion Thoraxchirurgie auf dem DGP-Kongress vier Symposien, drei Postgra- duiertenkurse, eine Sitzung mit freien Vorträgen sowie eine Postersitzung organisiert. Onkologi- sche Themenschwerpunkte der Symposien

waren moderne Stagingverfahren beim Lungen-karzinom sowie die Therapie des Lungenkarzi-noms im Stadium III. Weitere interdisziplinäre Symposien fokussierten auf die Diagnostik und Therapie parasitärer Lungenerkrankungen sowie auf die neue Leitlinie zur Behandlung des Pneu-mothorax. Im Rahmen der Postgraduiertenkurse wurden in Kooperation mit den Sektionen 2, 7 und 11 Übungen zu Staging und Anwendung der RECIST-Kriterien sowie zur Thoraxdrainagenanla-ge und Thorakoskopie angeboten. In Kooperation mit der Sektion 11 wurden in einem weiteren Kurs die Grundlagen der Thoraxonkologie vermittelt.

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Themenschwerpunkte:• Asbestose und Pleuramesotheliom: Aktuelle Diagnostik und Therapie• Der Lungenrundherd interdisziplinär beleuchtet• Das oligometastasierte Lungenkarzinom• Therapierefraktäre pulmonale Infekte• Der exsudative Pleuraerguss

Auf dem Kongress 2018 bietet die Sektion Thorax- chirurgie fünf interdisziplinär ausgerichtete kli-nische Symposien an. Im onkologischen Bereich erfolgt die Fokussierung auf das Management des oligometastasierten Lungenkarzinoms (OMD), dessen moderne Behandlung einem konzeptio-nellen Wandel von der Palliation zur potenziellen Kuration unterworfen ist. Die 8. Auflage der TNM- Klassifikation hat dies gewürdigt; der Weg zur Standardisierung von Diagnostik und Therapie ist allerdings noch lang. Das Symposium strebt eine Leitlinien-konforme Definition der aktuellen diagnostischen und therapeutischen Algorithmen für diese Krankheitskonstellation an. Das zweite onkologische Thema ist die aktuelle Diagnostik und Therapie von Asbestose und Pleurameso-

theliom; hierbei werden auch arbeitsmedizinische und versicherungsrelevante Aspekte beleuchtet. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die interdis-ziplinäre Abklärung des unklaren Lungenrund-herdes. Therapierefraktäre pulmonale Infekte – MDR- und XDR-Tuberkulose, Bronchiektasien und Destroyed Lung – stellen in der klinischen Praxis nach wie vor eine große Herausforderung dar. Deren konservative und operative Therapie- optionen werden deshalb in einem weiteren Sym- posium interdisziplinär beleuchtet. Neben den klinischen Symposien werden erneut die bewähr- ten Postgraduiertenkurse mit praktischen Übun-gen zur Thoraxdrainage und Thorakoskopie angeboten.

„Die Sektion Thoraxchirurgie sieht sich als Bindeglied und Mittler zwischen der DGP und der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie.“

Sprecher: PD Dott. Dr. med.

Alessandro Marra, Bremen

Stellvertretender Sprecher: PD Dr. med. Martin Eichhorn,

Heidelberg

Zentrale „Mission“ der Sektion 13 bleibt die Inten- sivierung der Kooperation zwischen DGP und DGT auf mehreren Ebenen. Angestrebt ist eine Zusam- menarbeit der Fortbildungsakademie der DGP mit der Akademie der DGT, u.a. mit der Organisation gemeinsamer Veranstaltungen für den Nachwuchs

beider Gesellschaften. Darüber hinaus hat die Sek- tion eine Vermittlerrolle zwischen DGP und DGT übernommen für eine gemeinsame Stellungnah- me zu den Lungenvolumenreduktionverfahren beim schweren Lungenemphysem an den G-BA.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

89 Mitglieder 19+81Weiblich

Männlich

Geschlecht

>65

<35

35–44

45–54

55–65

18 %

36 %

33 %

9 %

Alter4 %

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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ZellbiologieSektion 14

Die Sektion Zellbiologie der DGP vereint neben Ärzten auch Wissenschaftler mit ganz unterschied- lichem Ausbildungshintergrund, denen gemein ist, dass sie sich mit der Grundlagenforschung zu pneumologischen Erkrankungen, aber auch grundlegenden Mechanismen pulmonaler Physio- logie befassen. Die Sektion ist eine Plattform für bereits erfahrene und etablierte Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftler, hat sich aber auch ganz dezidiert der Förderung des wissenschaftli-chen Nachwuchses verschrieben.

Auf dem Hauptkongress 2017 steuerte die Sektion sechs Symposien und eine Postersession zum Programm bei. Wie es auch im kommenden Jahr geplant ist, war es uns ein Anliegen, für das vor- wiegend klinisch tätige Publikum des Kongresses zentrale Erkrankungen wie u.a. das akute Lungen- versagen, COPD, interstitielle Lungenerkran-kungen und das Bronchialkarzinom sowohl aus

klinischer als auch grundlagenwissenschaftlicher Perspektive zu diskutieren. Die positive Resonanz auf dem Kongress motiviert uns diesen Weg fort- zusetzen. Darüber hinaus ist es uns aber auch wie- der gelungen, Themen abseits des Mainstreams, wie die Physiologie des Hustens, einer großen Hörerschaft nahezubringen.

Das traditionelle Herbsttreffen der Sektion fand 2017 in Gießen statt. Dieses Treffen widmet sich ganz der Grundlagenwissenschaft. Arbeiten von über 40 sowohl etablierten als auch Nachwuchs-wissenschaftlern wurden aus der Menge der hoch- klassigen eingereichten Abstracts ausgewählt und die Autor/Innen hatten die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse zu präsentierten und zu diskutieren. Die wiederum besten vier Beiträge wurden zum Hauptkongress 2018 zugelassen, wo sie im Rahmen des Symposiums „Best of Herbst-tagung“ von den Autoren vorgestellt werden.

„Wir verstehen unsere Sektion als Plattform für die Grundlagenforschung und als Schnittstelle zur klinischen Pneumologie.“

Sprecher: Dr. med. Holger Müller-Redetzky, Berlin

Stellvertretende Sprecherin: Prof. Dr. med. Antje Prasse,Hannover

Die Sektion auf dem Kongress 2018

Für den Hauptkongress 2018 sind sechs Symposien der Sektion geplant. Die Themen reichen von der pneumologischen Infektiologie und dem pulmo-nalen Mikrobiom über die Lungenfibrose und die Mukoviszidose bis hin zur Rolle von Biologica für die zielgerichtete Therapie von Lungenerkrankun- gen sowie ihren Nebenwirkungen. Die Symposien richten sich sowohl an Ärzte, die etwas genauer die Pathomechanismen wichtiger pneumologi- scher Erkrankungen verstehen wollen und neugie- rig sind, wie die Therapien der Zukunft aussehen könnten, als auch an in der Gesellschaft aktive Wissenschaftler, die den Austausch mit den for- schenden Kollegen suchen. Auch in diesem Jahr werden die vier besten Beiträge der Herbsttagung der Sektion auf dem Hauptkongress in dem Symposium „Best of Herbsttagung“ präsentiert.

Es sprechen exzellente Nachwuchswissenschaftler zu Themen der Infektiologie, Lungenfibrose und Autoimmunerkrankungen der Lunge. Auch in die- sem Jahr konnte wieder ein international renom- mierter Wissenschaftler für einen Impulsvortrag in diesem Symposium gewonnen werden. Wir freuen uns darauf. Darüber hinaus wird es eine Postersession und freie Vorträge geben, in deren Rahmen Wissenschaftler ihre Forschungsergeb-nisse vorstellen und diskutieren werden. Neben der Vorbereitung des alljährlichen Hauptkongres- ses werden wir auch 2018 wieder eine Herbstta-gung durchführen, die dieses Jahr in Essen statt- finden wird.

148 Mitglieder 19+81Weiblich

Männlich

Geschlecht

>65

<35

35–44

45–54

55–65

23 %

13 %

30 %

27 %

7 %

Alter

30

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Atmungstherapeuten und GesundheitsfachberufeSektion 15

Das zeigt sich im klinischen Alltag, wo interdiszi- plinäre und multiprofessionelle Teams Hand in Hand miteinander arbeiten. Deren Bandbreite erstreckt sich von Atmungstherapeuten und Pfle- gekräften über Physio- und Ergotherapeuten bis hin zu Logopäden, Sportwissenschaftlern und An- gehörigen medizinisch-technischer Berufe. Neben der aktiven Mitgestaltung des Jahreskongresses

der DGP lagen die Hauptaktivitäten der Sektions- mitglieder im Bereich der Organisation und des Referierens bei einer Vielzahl von fachspezifischen Tagungen, Kongressen und Fort- und Weiterbil- dungsveranstaltungen. Des Weiteren waren Sek-tionsmitglieder an der Erstellung und Überarbei-tung von Leit- und Richtlinien beteiligt.

„Die optimale Versorgung von Patienten mit pneumologischen Erkrankungen und Neben- diagnosen ist von Ärztinnen und Ärzten alleine nicht zu leisten.“

Sprecherin: Janine Wagner,

Bad Belzig

Stellvertretender Sprecher: Thomas Hillmann,

Essen

Themenschwerpunkte:• Beatmungsentwöhnung (Weaning)• Inhalative Therapie in der Intensiv- und Beatmungsmedizin• Nicht-invasives Sekretmanagement• Lungentransplantation als interprofessionelle Herausforderung• Polygraphie zur Beatmungseinstellung• Das schwierige Tracheostoma• Refresher-Kurs für Atmungstherapeuten und -therapeutinnen

Das Anliegen unserer Sektion ist es, den Vertre-terinnen und Vertretern aller nicht-ärztlichen Berufsgruppen in der DGP eine Heimat und ein Forum zu bieten. Für uns sind die Atmungsthe- rapeuten und die Angehörigen anderer Gesund-heitsfachberufe eine wertvolle Ressource, die wir in der wissenschaftlichen, edukativen und strukturellen Arbeit der DGP vertreten wollen.

Neben der Erforschung der von diesen Berufs- gruppen durchgeführten therapeutischen Maßnahmen besteht das Hauptziel von Sektion 15 darin, Expertenwissen zu sammeln und zu kanalisieren, um es dann über Fortbildungen, Vorträge und Publikationen insbesondere den Sektionsmitgliedern zugänglich zu machen.

Zielsetzungen für das kommende Jahr

404 Mitglieder 52+48Weiblich

Männlich

Geschlecht

>65

<35

35–44

45–54

55–65

37 %

35 %

11 %

15 %

Alter

2 %

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Arbeitsgruppen und Taskforces

Arbeitsgruppe 5.1: WeanNet

Bei WeanNet handelt es sich um ein bundeswei-tes Netzwerk pneumologischer Weaning-Zentren, das die DGP im Jahr 2009 ins Leben gerufen hat. Die AG WeanNet (Gruppe 5.1) wurde im Jahr 2014 gegründet. Die Zertifizierungsverfahren der Weaning-Zentren und die Dateneingabe in das WeanNet-Register werden in enger Zusammen-arbeit mit dem Institut für Lungenforschung durchgeführt.

Tätigkeiten in 2017:WeanNet-WorkshopDer erste WeanNet-Workshop fand am 17.02.2017 im Klinikum Siloah, Hannover, statt. Hier wurden elf Themenblöcke behandelt.

Analyse des WeanNet-Datenregisters für inter-nationale PublikationIn die Analyse der WeanNet-Datenbank werden 11 424 Fälle einbezogen. In der zweiten Hälfte 2017 erarbeitet die WeanNet Writing Group die Pub-likation der Ergebnisse in einem hochrangigen Journal.

Auditoren-Schulung Ein Workshop zur Auditoren-Schulung und zum interaktiven Austausch der WeanNet-Auditoren fand am 21.11.2017 in Berlin statt.

Schulung zur Weaning-Datenbank Insgesamt haben bisher 418 Teilnehmer aus 108 Zentren teilgenommen. Die Teilnehmer kamen aus allen 40 zertifizierten und aus 68 nicht-zerti-fizierten Zentren.

Zertifizierung der Weaning-ZentrenAktuell (Stand Oktober 2017) besitzen 40 Zentren die Zertifizierung. Insgesamt wurden bisher 80 Verfahren abgeschlossen, davon 43 Erstzertifizie-rungen, 28 erste Re-Zertifizierungen und neun zweite Re-Zertifizierungen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich zehn Zentren im Verfahren.

Die Arbeitsgruppe auf dem Kongress 2018• Symposium zum Thema „Ärzte und ATs im

Bereich Weaning, Frührehabilitation und außer- klinische Beatmung“

• Postgraduiertenkurs zum Thema „All about Weaning“

• Postgraduiertenkurs zum Thema „Beatmung und adjuvante Verfahren für Fortgeschrittene“

Themenschwerpunkte• Weaning• Der pneumologische Intensivpatient und das

rechte Herz• ARDS• Pneumo meets Neuro• Nicht-invasive Beatmung – Clinical year in

review• Kontroversen in der pneumologischen

Intensivmedizin

Zielsetzungen für das kommende Jahr• Organisation des 2. WeanNet-Workshops• Fertigstellung der internationalen Publikation

zu den Daten des WeanNet-Registers• Weiterführen des Zertifizierungsprozesses der

Weaning-Zentren im WeanNet• Erstellung eines Auditoren-Leitfadens• Fertigstellung der Revision der Sk2-Leitlinie

Prolongiertes Weaning

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Page 33: Jahresbericht 2017 Deutsche Gesellschaft für … · Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusam-menhang. Besonderes Augenmerk legen wir

Arbeitsgruppe 6.1: Spiroergometrie

Arbeitsgruppe 7.1: Palliativmedizin

Die AG Spiroergometrie beschäftigt sich mit der klinischen und wissenschaftlichen Anwendung der Spiroergometrie. Die Teilnehmer der Jahres- tagungen kommen aus den unterschiedlichsten Fachgebieten, von der Pneumologie und Kardio- logie bis zur Sportmedizin, Arbeitsmedizin und Rehabilitationsmedizin, sodass hier ein interdis-ziplinärer Austausch besteht.

Am 10.–11.02.2017 fand in den Kliniken Berlin- Westend die von Prof. Dr. Opitz ausgerichtete 30. Jahrestagung statt. Die Besucherzahl betrug annähernd 180. Themenschwerpunkte waren technische Aspekte der Spiroergometrie sowie spezielle Fragestellungen u.a. zur Arbeitsmedi-zin, Leistungslimitation, präoperativen Risikoab-schätzung, Trainingssteuerung und CTEPH.

Die Arbeitsgruppe auf dem Kongress 2018Zusammen mit der Sektion Kardio-respiratori-sche Interaktion werden Symposien veranstaltet, die speziell auf kardiale und pulmonale Inter-aktionen und den Einsatz der Spiroergometrie ausgerichtet sind.

Die AG Palliativmedizin versteht sich als Binde- glied zwischen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und der DGP. Ziel ist eine Koope- ration beider Fachgesellschaften hinsichtlich gemeinsamer Fortbildungen und wissenschaftli-cher Projekte.

Im vergangenen Jahr standen die Stärkung der Palliativmedizin in den einzelnen pneumologi-schen Zentren im Vordergrund sowie die Intensi-vierung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Dazu dienten Beiträge zu palliativmedizinischen Themen in pneumologischen Journalen, eine rege Vortragsaktivität und regionale interdisziplinäre Treffen mit palliativmedizinisch tätigen Kollegen. Gleichzeitig wurde eine Basis zur Stärkung der wissenschaftlichen Aktivitäten der AG geschaffen.

Die Arbeitsgruppe auf dem Kongress 2018Die Arbeitsgruppe Palliativmedizin ist in Dresden mit einem Postgraduiertenkurs und einem Sym- posium vertreten. Insbesondere der PG-Kurs legt

Die DGP-Postgraduiertenkurse „Spiroergometrie“ für Anfänger bzw. Fortgeschrittene wurden wei-terentwickelt und gehen auf die Grundlagen, die praktische Durchführung und die Interpretation der Spiroergometrie ein.

Themenschwerpunkte• Spiroergometrie: Anwendung und Interpre-

tation bei klinischen und wissenschaftlichen Fragestellungen.

Zielsetzungen für das kommende Jahr• Nächste Jahrestagung am 2.–3. Februar 2018

in Würzburg• Enge Kooperation mit der Sektion Kardio-

respiratorische Interaktion.

seinen Fokus auf die verschiedenen palliativmedi- zinischen Aspekte der COPD, die auch außerhalb einer Palliativstation von erheblicher praktischer Relevanz sind. Hierzu gehören Behandlungsstra-tegien bei Luftnot und Ängsten, die palliativme-dizinische Sicht endoskopischer Verfahren sowie die Bewertung der Rehabilitation bei COPD-Pati-enten. Die Kurse richten sich an ambulant sowie stationär tätige Ärzte.

Themenschwerpunkte• COPD im Fokus der Palliativmedizin

Zielsetzungen für das kommende JahrBereits im Rahmen des Kongresses in Stuttgart 2017 war eine engere wissenschaftliche Zusam-menarbeit hinsichtlich palliativmedizinischer Themen vorbereitet worden. 2018 soll sie in die Tat umgesetzt werden. Geplant ist unter anderem eine multizentrische Studie zu palliativ-inten-dierten endoskopischen Interventionen.

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Arbeitsgruppe 7.2: Pneumologische Altersmedizin

Arbeitsgruppe 7.3: Seltene Lungenerkrankungen

Die AG Pneumologische Altersmedizin beschäftigt sich mit Lungen- und Bronchialerkrankungen der späten Lebensphase. Die AG Pneumologische Altersmedizin versteht sich als wichtiges Binde-glied zur Deutschen Gesellschaft für Geriatrie.

Die Arbeitsgruppe wurde erst im April 2017 ge-gründet und ist als AG 7.2 der Sektion Klinische Pneumologie zugehörig. Nach Gründung der AG wurde eine Internetpräsenz auf der Homepage der DGP geschaffen und die relevanten Themen der Gruppe wurden definiert.

Die Arbeitsgruppe auf dem Kongress 20182018 werden 21 % (16,9 Millionen) der Bundes-bürger älter als 65 Jahre sein und 5,2 Millionen Einwohner werden über 79 Jahre alt sein (7 %). Für 2028 wird ein Anteil von 25 % über 65 Jahre (19,7 Millionen) prognostiziert.

Die Physiologie der alternden Lunge ist seit Lan- gem Gegenstand der Forschung, die Ergebnisse finden im klinischen Alltag bislang jedoch zu wenig Berücksichtigung. Dabei spielt die alternde Lunge gerade bei COPD, Pneumonie und Lungen- fibrose eine wichtige Rolle in der Pathogenese und für die Prognose der Patienten.

Neben den Hauptindikationen COPD und Asthma haben es Pneumologen mit einer breiten Palette an seltenen Erkrankungen zu tun. In der AG Sel-tene Lungenerkrankungen der Sektion 7 haben sich Experten zusammengeschlossen, die durch ihre Beiträge auf Kongressen und auf Fortbildungs- veranstaltungen das Wissen über diese Erkran-kungen vermitteln und vertiefen.

Auf dem DGP-Kongress 2017 veranstaltete die AG einen PG-Kurs zu Lungenfibrosen sowie das klini- sche Symposium „Seltene Lungenerkrankungen – vom Fall zur Übersicht“. Im April 2017 richteten Mitglieder der AG das 5. Heidelberger Symposium „Seltene Lungenerkrankungen im Fokus“ aus. Unter Federführung von Prof. Dr. Michael Kreuter wurde ein Patientenfragebogen der Sektion 7 der DGP zur Erfassung der Ursachen interstitieller und seltener Lungenerkrankungen entwickelt, der auf der Website der DGP verfügbar ist.

Leitlinien und Standards beruhen schwerpunkt- mäßig auf randomisierten kontrollierten Studien, bei denen geriatrische Patienten regelhaft ausge-nommen sind. Inwieweit können die Erkenntnisse überhaupt auf alte Patienten übertragen werden? (Nicht-erholsamer) Schlaf und Demenz scheinen sich in mehrfacher Hinsicht wechselseitig zu be- einflussen, was gleichermaßen von wissenschaft- licher wie klinischer Relevanz ist.

Themenschwerpunkte• Physiologie der alternden Lunge• Leitlinie und Standards bei geriatrischen

Patienten• Polypharmazie im Alter• Schlaf und Demenz

Zielsetzungen für das kommende JahrZiel 2018 wird es sein, mehr Pneumologen für das Thema Altersmedizin zu interessieren und für die Arbeitsgruppe zu gewinnen. Hierzu plant die AG ein erstes Symposium, das in Wuppertal statt- finden wird. Außerdem ist eine geriatrisch-pneu-mologische Übersichtsarbeit in Vorbereitung.

Die Arbeitsgruppe auf dem Kongress 2018Die exakte Diagnosestellung und gezielte Thera-piesteuerung seltener Lungenerkrankungen ist eine große Herausforderung für behandelnde Ärz-te. Nach der guten Resonanz im Vorjahr gestaltet die AG auf dem DGP-Kongress wieder einen PG- Kurs zu Lungenfibrosen und ein klinisches Sym- posium zu seltenen Lungenerkrankungen.

Themenschwerpunkte• Seltene Lungenerkrankungen• Lungenfibrose

Zielsetzungen für das kommende JahrAm 14. April 2018 findet das 6. Heidelberger Sym- posium „Seltene Lungenerkrankungen im Fokus“ statt. Der Patientenfragebogen der Sektion 7 zur ILD-Diagnostik wird auf dem DGP-Kongress 2018 als Poster vorgestellt und soll anschließend zur Publikation in der Fachzeitschrift Pneumologie eingereicht werden. Aktuell wird von der AG ein Lebensqualitätsfragebogen für IPF/NSIP-Patien-ten entwickelt.

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Page 35: Jahresbericht 2017 Deutsche Gesellschaft für … · Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusam-menhang. Besonderes Augenmerk legen wir

Arbeitsgruppe 12.1: Tabakprävention und -entwöhnung

Task Force Pneumologinnen

Die AG Tabakprävention und -entwöhnung hat 24 Mitglieder, die einerseits in der Tabakentwöhnung aktiv sind und andererseits zum Thema forschen und die Politik beraten.

Mitglieder der AG organisieren Fortbildungen zur Tabakentwöhnung und haben an verschiedenen Stellungnahmen mitgearbeitet. Zudem koordi-nieren sie eine Klageinitiative zur Durchsetzung der vollen Erstattung ärztlicher Leistungen zur Tabakentwöhnung.

Das Programm der jährlichen DKFZ-Konferenz wurde von AG-Mitgliedern mitgestaltet. Des Wei- teren wurden Ressourcen zur Tabakentwöhnung erstellt und Originalarbeiten publiziert. Als eine auch politisch wegweisende Studie sei hier die ATEMM-Studie von T. Heindl genannt.

ZieleFörderung der pneumologischen Gendermedizin, Förderung der Pneumologinnen im Beruf (Verein- barkeit von Familie und Beruf) und in der DGP, weitere Themen: Ökonomie, Ethik und Erlernung von soft skills in Kommunikation und Führung.

Tätigkeiten 2017Publikation unserer Befragung auf dem Jahres-kongress der DGP zum Thema: Weiterbildungs-situation junger Ärztinnen und Ärzte in der Pneumologie, Veröffentlichung der Ergebnisse im Augustheft 2017 der Pneumologie.

Die Task Force auf dem Kongress 2018Wir fördern Wissen zum Thema Genderaspekte pneumologischer Erkrankungen, das zum Ziel hat, dass jeder Patient/in die für ihn/sie optimale Behandlung bekommt. Dieses Thema gewinnt weltweit an immer größerer Bedeutung und ist damit relevant für Wissenschaftler und Ärzte.

Die Arbeitsgruppe auf dem Kongress 2018• PG-Kurs „Entwöhnst Du schon oder schimpfst

Du noch?“ – relevant für Ärzt/Innen, Atemthe-rapeut/Innen und Assistenzpersonal

• Symposium gemeinsam mit Sektion 7 (Vortrag „Rauchstopp bei COPD – Warum klappt die Raucherentwöhnung immer noch nicht?“) – relevant für Ärzt/Innen und Wissenschaftler/Innen

• Symposium der Sektion 12 (Vortrag „Taugt die E-Zigarette zur Entwöhnung?“) – relevant für Ärzt/Innen, Wissenschaftler/Innen und Patient/ Innen

Zielsetzungen für das kommende Jahr• Diskussion der OPS 9-501• Etablierung einer Schnittstellenlogistik

zwischen Kliniken und Tabakentwöhnerpraxen• Publikation der Ergebnisse laufender Studien• Beratung der Politik nach Abschluss der

Koalitionsverhandlungen

• Frühseminar zum Thema: schweres Asthma: Affekt, Coping, Entzündungsmechanismen

• Frühseminar zum Thema: Genderaspekte in Krankenhaushierarchien

• Symposium: Genderaspekte pneumologischer Erkrankungen

Zielsetzungen für das kommende Jahr• Planung eines Themenheftes „pneumolo-

gische Gendermedizin“ in Atemwegs- und Lungenkrankheiten

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Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin

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Die DGP

Die Vorbeugung und Behandlung von pneumologischen Erkrankungen

kontinuierlich zu verbessern – diesem Ziel geht die DGP als gemein-

nütziger Verein seit über 100 Jahren erfolgreich nach. Lange stand

dabei die Tuberkulose im Vordergrund, doch seit den 1960ern haben

Volkskrankheiten wie Asthma, COPD, Lungenentzündung und Lungen-

krebs die Pneumologie zu dem gemacht, was sie heute ist: dem

neben Kardiologie und Gastroenterologie dritten großen Schwerpunkt-

fach der Inneren Medizin. Unser Selbstverständnis als zuständige

medizinische Fachgesellschaft ist die Förderung von Wissenschaft,

Forschung und Lehre, Fort- und Weiterbildung, Prävention, Therapie,

Krankenversorgung und Rehabilitation im gesamten Bereich der

Pneumologie einschließlich der Beatmungsmedizin.

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Wir erarbeiten und fördern die Implementierung von Leitlinien und Empfehlungen, publizieren mit der Zeitschrift „Pneumologie“ eine wissen-schaftlich anerkannte Fachzeitschrift und veran-stalten alljährlich den größten pneumologischen Fachkongress im deutschsprachigen Raum, der auch als wichtige Plattform für den interprofes-sionellen Austausch dient. Denn die Zusammen-arbeit zwischen Forschern und Forscherinnen, Ärzten und Ärztinnen in Klinik und Praxis sowie anderen pneumologisch tätigen Berufsgruppen zu unterstützen, gehört ebenso zu den besonderen Anliegen der Fachgesellschaft wie die Nach-wuchsförderung.

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

Über diese wissenschaftlich-fachlichen Aspekte hinaus betrachten wir es als unsere Aufgabe, die Interessen der Pneumologie in der Öffentlichkeit zu vertreten und deren politisch-gesellschaftlichen Stellenwert deutlich zu machen. Für Politik, Ge- sundheitsorganisationen und Verbände fungieren wir als kompetenter Ansprechpartner zu allen Fragen rund um Pneumologie und Beatmungs-medizin. Um ihre Leistungsfähigkeit und ihre Positionen noch zusätzlich zu stärken, kooperiert die DGP auch mit Patientenorganisationen und anderen Fachgesellschaften.

Dem Vorstand gehören neben den Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstands an:

Tagungspräsidenten 2018Dr. med. Peter KardosFachärztliche Gemeinschaftspraxis und Zentrum für Lungen- und Bronchialheilkunde, Schlafmedi- zin und Allergologie an der Klinik Maingau vom Roten Kreuz, Frankfurt am Main

Prof. Dr. med. Winfried J. RanderathKrankenhaus Bethanien gGmbH, Solingen

Tagungspräsident 2019Prof. Dr. med. Jürgen BehrMedizinische Klinik und Poliklinik V der Ludwig-Maximilians-Universität München, Asklepios Fachkliniken München Gauting

Vertreter der DGP in der CERS (Consilium of European Respiratory Societies)Prof. Dr. med. Michael DreherUniversitätsklinik RWTH Aachen

Gremien

Vorstand, wissenschaftlicher Beirat, die Beauftrag- ten – in der DGP gibt es verschiedene Gremien, die im ständigen Austausch miteinander stehen. Sie sind die Schnittstelle zwischen unseren Mit-gliedern und den wissenschaftlichen Positionen und Zielen der Gesellschaft. Die Gremienarbeit wird von den dort tätigen DGP-Mitgliedern ehren- amtlich geleistet.

Der geschäftsführende Vorstand setzt sich derzeit wie folgt zusammen:

PräsidentProf. Dr. med. Klaus F. RabeLungenClinic Grosshansdorf

Stellvertretender PräsidentProf. Dr. med. Michael PfeiferKlinik Donaustauf

GeneralsekretärProf. Dr. med. Felix J. F. HerthThoraxklinik Heidelberg

Schatzmeister PD Dr. med. Thomas KöhnleinKlinikum St. Georg, Leipzig

PastpräsidentProf. Dr. med. Berthold JanyKlinikum Würzburg Mitte gGmbH, Würzburg

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Die DGP👥

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Organigramm der DGP

Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung ist das oberste Gremium. Mitglieder können Ärzte und Ärztinnen und interessierte Personen werden. Juristische Personen können ausschließlich fördernde Mitglieder werden.

Aufgaben u.a.:• Wahl des Vorstands• Entlastung des Vorstands• Einrichtung wissenschaftlicher Sektionen• Ernennung von Ehrenmitgliedern• Genehmigung von Jahresrechnungen und Haushaltsplänen• Durchführung verschiedener Wahlen und Abstimmung zu Anträgen von Mitgliedern

Vorstand

Der Vorstand der DGP hat folgende Mitglieder: Präsidentin/Präsident, stellvertretende/r Präsi- dentin/Präsident, Generalsekretär/-in, Schatz-meister/-in, Vertreter/-in der DGP in der CERS (Consilium of European Respiratory Societies), Pastpräsident/-in sowie Tagungspräsident/-in des kommenden und des darauf folgenden Jahreskongresses.

Aufgaben u.a.:• Führung der Geschäfte der Gesellschaft gemäß deren satzungsmäßigen Zielen

Dem geschäftsführenden Vorstand gehören der Präsident, der stellvertretende Präsident, der Generalsekretär, der Schatzmeister und der Pastpräsident an.

Aufgaben u.a.:• Regelung der Tagesgeschäfte

Programmkommission

Die Programmkommission setzt sich aus gewählten Mitgliedern der jeweiligen Sektionen zusammen.

Aufgaben u.a.:• Gestaltung des jährlichen wissenschaftlichen Kongressprogramms• Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Kongresses der DGP

WissenschaftlicherBeirat

ProgrammkommissionJahreskongress

wählt

unterstützt Geschäftsstelle

Beauftragte

Taskforces

Fortbildungsakademie

Mitglieder👥👥

unterstützt

Mitglieder-versammlung

VorstandGeschäfts-führenderVorstand

WissenschaftlicheSektionen

Arbeitsgruppen

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Die DGP👥

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Wissenschaftlicher Beirat

Die Sprecher der wissenschaftlichen Sektionen, der Vorstand, ehemalige DGP-Präsidenten, Vertre- ter verschiedener Berufsverbände und Partner- organisationen, der Herausgeber des Publikations- organs, der nationale Delegierte in der European Respiratory Society (ERS) bilden den wissenschaft- lichen Beirat.

Aufgaben u.a.:• Wissenschaftliche Beratung und Unter- stützung des Vorstands• Beratung des Vorstands in personellen Fragen

Wissenschaftliche Sektionen

Die 15 wissenschaftlichen Sektionen sind das Rückgrat der wissenschaftlichen Arbeit der DGP und decken das Fach in seiner ganzen Breite ab.

Aufgaben u.a.:• Aktive Mitgestaltung der wissenschaftlichen Entwicklung der DGP• Vorbereitung, Entwicklung und Unterstützung von Publikationen, Leitlinien, Empfehlungen und Positionspapieren (Stellungnahmen)• Mitgestaltung des Kongressprogramms

Arbeitsgruppen

Arbeitsgruppen sind zeitlich unbefristet und immer einer Sektion angegliedert.

Aufgaben u.a.:• Bearbeitung thematisch langfristiger Aspekte einer wissenschaftlichen Sektion• Entwicklung von Empfehlungen und Positionspapieren

Taskforces

Taskforces sind zeitlich auf drei Jahre befristet und direkt dem Vorstand unterstellt.

Aufgaben u.a.: • Bearbeitung aktueller wissenschaftlicher Fragestellungen

Beauftragte

Die DGP hat Beauftragte für Leitlinien, Qualitäts-sicherung und Nachwuchsförderung ernannt.

Aufgaben u.a.:• Ansprechpartner für Mitglieder• Ansprechpartner für Beauftragte und beauftragende Kommissionen

Fortbildungsakademie

Die Fortbildungsakademie stellt die qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie Angehörigen von Gesundheitsfachberufen sicher.

Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle führt das operative Geschäft der DGP. Sie besteht aus einer/einem hauptamt-lichen Geschäftsführer/-in sowie Mitarbeitern der DGP-Geschäftsstelle.

Aufgaben u.a.:• Geschäftsführung• Mitgliederbetreuung• Netzwerkmanagement• Öffentlichkeitsarbeit• Interessenvertretung

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Die DGP👥

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Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Dezember

• Vorschläge für Symposien (bis Ende April)

• Interne Abstimmungen in den Sektionen

• Diskussion und Sammlung weiterer Vorschläge auf Sektionstreffen während des DGP-Kongresses

• Benennung von Verantwortlichen für vorgeschlagene Symposien

• KONGRESSPRÄSIDENT: Festlegung des Kongressmottos und der Präsidentensymposien für den übernächsten Kongress

• Mitteilung an Sektionssprecher: Anzahl der Symposien, Aufruf zur Einsendung von Vorschlägen

• Aufruf an DGP-Mitglieder, sich über Sektionen in die Programmgestaltung einzubringen

• Ausarbeitung der angenommenen Symposien

• Benennung der Referenten und Ersatzreferenten

• Benennung der Vorsitzenden der Symposien mit Ersatz

• Offizielle Information der Referenten und Ersatzreferenten

• Offizielle Information an die Vorsitzenden der Symposien mit Ersatz

• GRUPPENSPRECHER DER PROGRAMMKOMMISSION:

Sichtung und Vorbewertung der Vorschläge, Sortierung nach Gruppen, Vorbereitung für die 1. Sitzung

• GRUPPENSPRECHER DER PROGRAMMKOMMISSION:

Weitergabe der Entscheidungen über die Annahme der Symposiumvorschläge an die Sektionssprecher, Weitergabe von Hinweisen der Programmkommission zu den angenommenen Symposien

1. SITZUNG DER PROGRAMMKOMMISSION

• Diskussion und Bewertung der Vorschläge

• Vorplanung (Überschneidungen)

• Entscheidung über Annahme der Symposien

2. SITZUNG DER PROGRAMMKOMMISSION

• Festlegung des endgültigen Programms

• Zeitliche Einteilung der Symposien und Raumzuordnung

• Benachrichtigung an Referenten und Vorsitzende

• Aufnahme der zeitlich final eingeteilten Symposien mit Referenten ins System

• Abgleich und Aufstellung Parallelitäten und 2+2-Regelung

• Export der Stundenpläne

Sammlung der Vorschläge, Informationen zusammenstellen

Sammlung der ausgearbeiteten Entwürfe

Programmkommission Wissenschaftliche SektionenWissenschaftliches Sekretariat

DGP-Kongress

VERÖFFENTLICHUNG DES HAUPTPROGRAMMS

Entwicklung des wissenschaft- lichen Kongressprogramms

Das wissenschaftliche Kongressprogramm

Bei der Entwicklung des wissenschaftlichen Pro- gramms eines DGP-Kongresses hat sich in den letzten Jahren eine enge Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Sektionen der DGP mit der Programmkommission, den Kongresspräsiden-ten und der Fortbildungsakademie etabliert. Dieser Prozess wird regelmäßig bewertet und weiter optimiert.

Die Programmkommission der DGP wurde 2013 vom Vorstand mit dem Ziel initiiert, eine lang- fristige inhaltliche Planung und Abstimmung der Jahreskongresse sicherzustellen, den Kongress- präsidenten bei der inhaltlichen Vorbereitung zu

unterstützen und die Jahreskongresse der DGP insgesamt weiterzuentwickeln. Der Vorsitzende der Programmkommission wird vom Vorstand eingesetzt. Zudem wählen jeweils drei Sektionen aus ihren Reihen einen gemeinsamen Gruppen- sprecher sowie dessen Stellvertreter, die in die Programmkommission entsendet werden.

Die Mitgliederversammlung der DGP wählt ca. drei Jahre im Voraus einen Kongresspräsidenten. Er legt ein Kongressmotto fest, an dem sich die Themenschwerpunkte der Symposien und ande-ren Veranstaltungen orientieren.

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Die DGP👥

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Uns Pneumologen ist die Bedeutung unseres Fachs klar. Wir diagnostizieren und therapieren täglich eine Vielzahl von Patienten mit respiratorischen Erkrankungen. Wir müssen eine ausgesprochen große Palette von seltenen Entitäten erkennen, aber die „Volkskrankheiten“ COPD und Asthma, die Infektionen von Atemwegen und Lunge sowie die bösartigen thorakalen Erkrankungen machen die Hauptlast unseres praktischen Tuns aus.

Lange Zeit haben die Pneumologen beklagt, dass ihrem Fach nicht die angemessene Aufmerksam-keit und damit oft verbunden die Ausstattung mit entsprechenden Ressourcen in Wissenschaft und

Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Deutschland

Krankenversorgung entgegengebracht wird, die es seiner Bedeutung nach verdienen würde. Ein Zeichen, dass sich dies erfreulicherweise ändert, ist der im September 2017 vom Robert Koch-Insti- tut (RKI) vorgelegte Bericht über zeitliche Trends in der Inzidenz und Sterblichkeit von Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Deutschland. Für diese Arbeit werteten die Autoren bundesweit ver- fügbare Datenquellen sowie Daten aus Bevölke- rungskohorten des RKI aus. Im Mittelpunkt der Analysen standen Asthma, COPD, akute respirato- rische Erkrankungen sowie Lungenkrebs als Er- krankungen von hoher gesellschaftlicher Relevanz.

in Mecklenburg-Vorpommern (3 %) von Asthma betroffen. Bei Männern war die Häufigkeit in Nordrhein-Westfalen mit 7 % am höchsten und in Sachsen-Anhalt mit 2,9 % am niedrigsten.

Erfreulich ist der konstatierte Rückgang der Sterb- lichkeit an Asthma. Zwischen 1998 bis 2015 sind die Sterberaten pro Jahr um durchschnittlich 8,3 % bei Frauen und 11,2 % bei Männern gesunken und dabei zuletzt auf 659 Todesfälle bei Frauen und 393 bei Männern zurückgegangen. Wird hier der Erfolg von leitliniengerechter Therapie sowie ver- bessertem Selbstmanagement deutlich?

Asthma bronchiale

Auf der Basis bundesweiter Befragungs- und Unter- suchungssurveys zeigte sich eine weitere Zunahme der Lebenszeitprävalenz von ärztlich diagnosti- ziertem Asthma, und zwar bei Erwachsenen, Kin-dern und Jugendlichen. 2014/2015 gaben 6,2 % der Erwachsenen ab 18 Jahren an, dass sie in den letzten zwölf Monaten von Asthma bronchiale betroffen waren. Bei Frauen war die 12-Monats- Prävalenz höher als bei Männern (7,1 gegen 5,4 %). Über alle Altersgruppen hinweg blieb die Häufig- keit von Asthma bei Frauen konstant. Bei Männern war sie hingegen zwischen 45 und 64 Jahren am höchsten. Auffällig sind die relativ großen Schwan- kungen in der Asthmaprävalenz zwischen den einzelnen Bundesländern: Frauen waren am häu- figsten in Brandenburg (9,7 %) und am seltensten

Frauen % (95 %-KI) Männer % (95 %-KI)

Frauen (gesamt) 7,1 (6,5–7,7) Männer (gesamt) 5,4 (4,8–5,9)

18–29 Jahre 7,8 (6,4–9,6) 18–29 Jahre 3,6 (2,7–4,7)

Untere Bildungsgruppe 13,3 (8,9–19,4) Untere Bildungsgruppe 4,1 (2,1–7,7)

Mittlere Bildungsgruppe 6,5 (5,1–8,2) Mittlere Bildungsgruppe 2,9 (2,0–4,1)

Obere Bildungsgruppe 5,2 (3,3–8,2) Obere Bildungsgruppe 5,8 (3,5–9,5)

30–44 Jahre 6,4 (5,4–7,6) 30–44 Jahre 5,1 (4,1–6,4)

Untere Bildungsgruppe 8,5 (5,4–13,1) Untere Bildungsgruppe 7,3 (4,1–12,6)

Mittlere Bildungsgruppe 6,1 (4,8–7,6) Mittlere Bildungsgruppe 4,4 (3,1–6,1)

Obere Bildungsgruppe 6,2 (4,8–8,0) Obere Bildungsgruppe 5,7 (4,0–8,1)

45–64 Jahre 7,1 (6,3–8,0) 45–64 Jahre 6,3 (5,4–7,2)

Untere Bildungsgruppe 7,0 (5,0–9,6) Untere Bildungsgruppe 8,5 (5,8–12,3)

Mittlere Bildungsgruppe 7,1 (6,1–8,4) Mittlere Bildungsgruppe 6,6 (5,3–8,1)

Obere Bildungsgruppe 7,2 (5,8–8,8) Obere Bildungsgruppe 5,0 (4,0–6,2)

≥ 65 Jahre 7,1 (6,1–8,4) ≥ 65 Jahre 5,5 (4,5–6,7)

Untere Bildungsgruppe 7,3 (5,6–9,5) Untere Bildungsgruppe 8,0 (5,3–11,9)

Mittlere Bildungsgruppe 6,7 (5,2–8,5) Mittlere Bildungsgruppe 5,3 (3,9–7,0)

Obere Bildungsgruppe 6,9 (4,7–10,1) Obere Bildungsgruppe 4,8 (3,4–6,7)

Gesamt (Frauen und Männer) 6,2 (5,8–6,7) Gesamt (Frauen und Männer) 6,2 (5,8–6,7)

KI = Konfidenzintervall* n = 51 zusätzlich fehlende Werte

(26 Frauen, 25 Männer) bei Stratifizierung nach Bildungsstatus

Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS, aus Steppuhn et al. 2017b, S. 37

12-Monats-Prävalenz von Asthma bronchiale nach Geschlecht, Alter

und Bildungsstatus (n = 12 448 Frauen, n = 10 223 Männer)*

Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS

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Die DGP👥

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12-Monats-Prävalenz von Asthma bronchiale nach Geschlecht und Bundesland (n = 12 448 Frauen,

n = 10 223 Männer)Quelle = GEDA 2014/2015-EHIS

Die COPD ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Insgesamt wurde im Jahr 2015 bei mehr Männern (17 300) als Frauen (13 773) eine COPD (ICD-10: J44) als zum Tode führendes Grund- leiden (unikausale Todesursache) angegeben. Die rohe Sterberate war bei Männern deutlich höher als bei Frauen (43,1 vs. 33,2 pro 100 000) und stieg vor allem bei Männern mit dem Alter an.

Die Autoren postulieren die Gewinnung verlässli- cher Daten „zur Entwicklung der in Einschränkung verbrachten Lebensjahre“, um die Krankheitslast besser abschätzen zu können. Die Problematik der Datenlage basierend auf Todesursachenstatistiken wird ausführlich diskutiert.

COPD

Fehlende Vergleichszahlen aus Vorjahren machen die Analyse langfristiger Trends bei der COPD schwierig. Studiendaten des RKI belegen für 2015 eine 12-Monats-Prävalenz bei Erwachsenen von insgesamt 5,8 %. Mit dem Alter stieg die Häufig-keit deutlich an. Zwischen den Bundesländern variierte die Häufigkeit bei Frauen zwischen 3,6 % in Sachsen-Anhalt und 7,5 % in Bremen. Männer waren in Hessen deutlich seltener an COPD er- krankt als im Saarland (4,3 gegen 11,2 %). Auffällig ist der starke Zusammenhang von sozialer Schicht und Prävalenz der COPD. Frauen und Männer in der unteren Bildungsgruppe sind wesentlich häu- figer an COPD erkrankt als in höheren Bildungs- gruppen. Dies erklärt sich mit dem hohen Anteil von Rauchern in den bildungsferneren sozialen Schichten (DKFZ 2004).

Konfidenzintervalle in Klammern

Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS, aus Steppuhn et al. 2017b, S. 39

Frauen Männer

≥8,5 %5,5 % – <7,0 %

7,0 % – <8,5 %4,0 % – <5,5 %<4,0 %

9,0 (6,7–11,9)

7,8 (5,0–11,8)

7,2 (5,7–9,1)

3,0 (2,2–4,2)

5,9 (4,7–7,3)

8,0 (6,6–9,6)

5,7 (3,7–8,8)5,7 (4,0–8,0)

8,7 (6,4–11,8)

4,6 (2,8–7,5) 9,7 (7,1–13,2)

5,1 (3,8–6,7)

7,2 (5,5–9,5)

7,4 (5,7–9,4)

7,1 (5,0–9,8)

9,0 (6,7–11,9)

4,7 (3,2–6,7)

4,7 (3,5–6,2)

5,4 (3,9–7,3)

6,1 (4,8–7,8)

7,0 (5,6–8,6)

5,9 (3,8–9,3)3,8 (2,4–6,1)

4,7 (3,5–6,3)

2,9 (1,6–5,1) 4,5 (3,0–6,6)

3,3 (1,8–6,0)

4,3 (3,1–6,1)

3,8 (2,3–6,2)

5,9 (3,8–9,0)

3,5 (1,7–7,4)

7,0 (4,2–11,5)

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Die DGP👥

Page 43: Jahresbericht 2017 Deutsche Gesellschaft für … · Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusam-menhang. Besonderes Augenmerk legen wir

12-Monats-Prävalenz der bekannten COPD nach

Geschlecht und Bundesland (n = 12 448 Frauen, n = 10 254 Männer)

Quelle: GEDA 2014/2015-EHISKonfidenzintervalle in Klammern

Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS, aus Steppuhn et al. 2017c, S. 49

Frauen Männer

≥8,0 %6,0 % – <7,0 %

7,0 % – <8,0 %5,0 % – <6,0 %<5,0 %

5,7 (3,0–10,7)

6,5 (3,6–11,5)

4,7 (3,5–6,3)

5,8 (3,3–10,2)

4,9 (3,7–6,6)

6,8 (5,6–8,1)

4,9 (2,6–9,1)4,0 (2,5–6,1)

6,9 (4,8–9,9)

3,6 (2,0–6,6) 5,7 (3,6–8,9)

5,9 (4,3–8,1)

6,7 (4,9–9,0)

5,9 (4,5–7,8)

7,5 (5,0–11,2)

6,3 (4,1–9,6)

5,3 (3,1–8,9)

4,6 (3,6–5,8)

5,3 (3,8–7,4)

5,7 (4,5–7,1)

7,4 (6,1–9,0)

4,6 (2,5–8,2)5,5 (3,6–8,3)

4,3 (3,1–5,8)

5,4 (3,3–8,9) 6,8 (5,2–8,8)

4,8 (2,7–8,5)

5,3 (4,0–6,8)

5,3 (3,2–8,8)

5,4 (3,4–8,5)

8,7 (5,6–13,3)

11,2 (7,2–16,9)

Frauen % (95 %-KI) Männer % (95 %-KI)

Frauen (gesamt) 5,8 (5,2–6,4) Männer (gesamt) 5,7 (5,2–6,3)

18–29 Jahre 2,4 (1,6–3,5) 18–29 Jahre 1,3 (0,8–2,3)

Untere Bildungsgruppe 4,5 (2,5–8,2) Untere Bildungsgruppe 2,0 (0,7–5,3)

Mittlere Bildungsgruppe 2,0 (1,2–3,3) Mittlere Bildungsgruppe 1,2 (0,6–2,4)

Obere Bildungsgruppe 0,7 (0,3–1,9) Obere Bildungsgruppe 0,7 (0,3–1,8)

30–44 Jahre 3,4 (2,7–4,4) 30–44 Jahre 2,0 (1,4–2,9)

Untere Bildungsgruppe 7,4 (4,5–11,9) Untere Bildungsgruppe 2,8 (1,2–6,2)

Mittlere Bildungsgruppe 2,9 (2,0–4,1) Mittlere Bildungsgruppe 2,5 (1,7–3,9)

Obere Bildungsgruppe 2,5 (1,5–4,0) Obere Bildungsgruppe 0,9 (0,4–1,9)

45–64 Jahre 5,1 (4,3–5,9) 45–64 Jahre 6,3 (5,4–7,4)

Untere Bildungsgruppe 7,2 (5,2–9,8) Untere Bildungsgruppe 12,1 (8,8–16,3)

Mittlere Bildungsgruppe 5,1 (4,2–6,2) Mittlere Bildungsgruppe 7,0 (5,8–8,5)

Obere Bildungsgruppe 3,3 (2,4–4,5) Obere Bildungsgruppe 3,1 (2,4–4,1)

≥ 65 Jahre 11,0 (9,5–12,7) ≥ 65 Jahre 12,5 (10,9–14,3)

Untere Bildungsgruppe 10,8 (8,6–13,5) Untere Bildungsgruppe 15,5 (11,7–20,1)

Mittlere Bildungsgruppe 11,2 (9,2–13,6) Mittlere Bildungsgruppe 12,2 (10,0–14,8)

Obere Bildungsgruppe 9,4 (6,1–14,0) Obere Bildungsgruppe 11,6 (9,4–14,3)

Gesamt (Frauen und Männer) 5,8 (5,4–6,2) Gesamt (Frauen und Männer) 5,8 (5,4–6,2)

KI = Konfidenzintervall* n = 50 zusätzlich fehlende Werte

(25 Frauen, 25 Männer) bei Stratifizierung nach Bildungsstatus

Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS, aus Steppuhn et al. 2017c, S. 48

12-Monats-Prävalenz der bekannten COPD nach

Geschlecht, Alter und Bildungs-status (n = 12 448 Frauen,

n = 10 254 Männer)*Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS

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Die DGP👥

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Akute respiratorische Erkrankungen

Akute respiratorische Erkrankungen machen einen großen Teil besonders saisonaler Arztbesu- che aus. Der bislang höchste Wert im Krankheits- geschehen bei akuten Atemwegsinfektionen der vergangenen Jahre trat in der Grippewelle 2012/ 2013 auf, als zum Höhepunkt der Welle 2,6 % der Bevölkerung pro Woche mit einer akuten Atem-wegserkrankung den Arzt aufsuchten. Zwischen den Altersgruppen bestehen erhebliche Unter-schiede. Kinder sind von akuten Atemwegserkran- kungen am häufigsten betroffen.

Bei alten Menschen sowie bei Personen mit chronischen Vorerkrankungen steigt das Risiko, an einer schweren Infektion wie der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) zu erkranken, die

eine stationäre Behandlung nach sich zieht. In diesem Zusammenhang diskutieren die Autoren auch die Problematik der nosokomial, im Kran-kenhaus erworbenen Pneumonie.

An schweren, akuten Atemwegsinfektionen ster- ben nach amtlicher Todesursachenstatistik jähr- lich mehr als 17 000 Personen. Da häufig ein vor-bestehendes chronisches Grundleiden als zum Tode führende Ursache dokumentiert ist, wird die Bedeutung von respiratorischen Infektionen an dieser Stelle unterschätzt. Bei Grippewellen wird daher die Methode der Schätzung von Influenza- bedingter Exzess-Sterblichkeit als statistisches Verfahren angewendet.

Entwicklung der wöchentlichenNeuerkrankungsraten auf Basis

der Konsultationsinzidenz je 100 000 Einwohner für akute respiratorische Erkrankungen

(ICD10: J00–J22, J44.0, B34.9) 2009–2016, Deutschland

(Männer und Frauen) nach Alter

Trend zu verzeichnen. Dass auch Frauen und vor allem Jugendliche in den letzten 10 bis 15 Jahren weniger rauchen, schlägt sich aufgrund der langen Zeit, die zwischen Beginn des Rauchens und Auf- treten des Tumors meist vergeht, noch nicht in der Krebsstatistik nieder.

Trotz therapeutischer Fortschritte gehört der Lungenkrebs nach wie vor zu den prognostisch ungünstigen Tumoren mit einer Sterblichkeit von fast 50 % im ersten Jahr nach Diagnosestel-lung und zählt zu den häufigsten Todesursachen. 15 881 Frauen und 29 378 Männer verstarben 2015 an dieser Erkrankung. Dabei bewegen sich die Neuerkrankungsraten für Lungenkrebs ab 1998 auf fast gleichem Niveau wie die Sterberaten.

Lungenkrebs

Für thorakale Malignome liegen verlässliche Daten aus öffentlichen Krebsregistern für die Analyse von zeitlichen Trends vor. Für Lungenkrebs erfolgt nach dem 2009 in Kraft getretenen Bundeskrebs- registerdatengesetz eine kontinuierliche und bundesweite Schätzung zu Neuerkrankungs- und Sterberaten. Inzidenztrends sind für Lungenkrebs bereits für längere Zeiträume verfügbar.

2013 erkrankten 18 810 Frauen und 34 693 Männer an Lungenkrebs. Bei Männern sank zwischen 1998 und 2013 im Mittel die Neuerkrankungsrate, was auf den kontinuierlichen Rückgang der Raucher- anteile zurückzuführen ist. Bei Frauen ist, wie übrigens auch bei der hauptsächlich durch Tabak- konsum verursachten COPD, ein gegenläufiger

Datenquelle: Syndromische Surveillance akuter respiratorischer Erkrankungen der

Arbeitsgemeinschaft Influenza

Quelle: Steppuhn et al. 2017a, S. 46

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016Kalenderwoche

ARE-Konsultationen pro 100 000 Einwohner

0

1 000

2 000

3 000

4 000

5 000

6 000

7 000

8 000

9 000

10 000

0−4 Jahre

Altersgruppe:

5−14 Jahre

15−34 Jahre ≥ 60 Jahre

35−59 Jahre

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Die DGP👥

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Die Pneumologie ist dort angekommen, wo sie hingehört. Erfreulich waren die Kontakte zum RKI von einer Reihe von Mitgliedern der DGP in den vergangenen Jahren. Sie konnten ihre Sicht auf die Problematik respiratorischer Erkrankungen kommunizieren, was auf sehr große Aufnahme-bereitschaft vonseiten des RKI gestoßen ist. Die Verstetigung der nun vorgelegten Analysen wird von den Autoren selbst gesehen und angestrebt.

Insgesamt ist der Bericht des RKI eine äußerst wertvolle Zusammenstellung der epidemiologi- schen Daten zu den häufigsten pneumologischen Krankheitsbildern. Das RKI nimmt seinen Auf- trag auch auf dem Feld der Lungenerkrankungen wahr: „Vorrangige Aufgaben liegen in der wissen- schaftlichen Untersuchung, der epidemiologi-schen und medizinischen Analyse und Bewertung von Krankheiten mit hoher Gefährlichkeit, hohem Verbreitungsgrad oder hoher öffentlicher oder gesundheitspolitischer Bedeutung“. (www.rki.de)

Links: Altersstandardisierte Erkrankungs- und Sterbe-

raten, nach Geschlecht, ICD-10 C33–C34, Deutschland

1999–2014/15 je 100 000 (Europastandard)

Rechts: Absolute Zahl der Neuerkrankungs- und Sterbe-

fälle, nach Geschlecht, ICD-10 C33–C34, Deutschland

1999–2014/15

Steppuhn H, Buda S, Wienecke A et al. (2017a): Zeitliche Trends in der Inzidenz und Sterblichkeit respiratorischer Krankheiten von hoher Public-Health-Relevanz in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2(3):3–35. DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-049

Steppuhn H, Kuhnert R, Scheidt-Nave C (2017b): 12-Monats-Prävalenz von Asthma bronchiale bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2(3):36–45. DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-052

Steppuhn H, Kuhnert R, Scheidt-Nave C (2017c): 12-Monats-Prävalenz der bekannten chronisch obstruktiven Lungen- erkrankung (COPD) in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2(3):46–54. DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-053

Krebs in Deutschland für 2013/2014. 11. Ausgabe. Robert Koch-Institut; Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg.). Berlin, 2017

Atemwegserkrankungen in Deutschland. Pressemeldung des Lungeninformationsdiensts vom 04.10.2017. Download vom 08.01.2018. https://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/news/alle-news-im-ueberblick/ aktuelles/article/atemwegserkrankungen-in-deutschland//index.html

Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.): Rauchen und soziale Ungleichheit – Konsequenzen für die Tabak- kontrollpolitik. Heidelberg, 2004

Quelle: „Krebs in Deutschland“, S. 57

2000 2004 2008 20122002 2006 2010 2014

2016 2000 2004 2008 20122002 2006 2010 2014

2016

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25 000

30 000

35 000

40 000

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Frauen

Erkrankungsrate:

Männer

Frauen

Sterberate:

Männer

Frauen

Neuerkrankungen:

Männer

Frauen

Sterberate:

Männer

Quellen

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Die DGP👥

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Am 17. Oktober 1910 wurde in München die über- regionale Vereinigung der Lungenheilanstalts- ärzte ins Leben gerufen. 1920 entstand die Deut-sche Gesellschaft der Tuberkulosefürsorgeärzte. Beide schlossen sich 1925 zur Deutschen Tuber-kulose-Gesellschaft zusammen. Aus diesem Verbund ging im Laufe der Jahrzehnte, nach der vorübergehenden Auflösung am Ende der NS-Zeit und verschiedenen Umbenennungen, im Jahr 1990 die Deutsche Gesellschaft für Pneumo- logie hervor. 2005 wurde die Beatmungsmedizin wegen ihrer wachsenden Bedeutung in den

Geschichte und Entwicklung der DGP

Namen aufgenommen. Somit blickt die DGP auf eine bewegte Entstehungs- und Entwicklungsge-schichte zurück, die von zwei Weltkriegen und entscheidenden Durchbrüchen in der Medizin geprägt war – wie der Einführung des Penicillin oder der drastischen Senkung der Mortalitätsrate durch Tuberkulose. Gleichzeitig gab und gibt es aber immer wieder neue pneumologische Herausforderungen, etwa die wachsende Zahl von Asthmapatienten und die starke Zunahme von Lungenkrebs.

1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020

3 500

4 500

4 000

500

1 000

1 500

2 000

2 500

3 000

0

1. W

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Mitgliedszahlen der Deutschen Gesellschaft für

Pneumologie und Beatmungs-medizin e.V. und ihrer

Vorgängergesellschaften

Mitglieder der DGP nach Alter

Mitgliedsarten

<35 35–44 45–54 55–65 >65

22 Studierende

145 Mitglieder im Ruhestand212 Mitglieder unter 35

64 Mitglieder Industrie

1 261 Mitglieder (Praxis & Chefarzt & ltd. Arzt)1 677 Mitglieder 4 010 Gesamt

11 Korrespondierende Mitglieder

32 Ehrenmitglieder

581 Assistenzpersonal

5 Fördermitglieder

Männlich & Weiblich Praktizierend* & Ruhestand

34 %75 %66 %

4 %

*Praktizierend nur ärztliches Personal

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Die DGP👥

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Die DGP kooperiert mit einer Vielzahl von Fach- gesellschaften, Organisationen und Initiativen auf nationaler und internationaler Ebene. Traditionell eng sind die Verbindungen zu den pneumologi-schen Verbänden – wie dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP) und dem Verband Pneumologischer Kliniken (VPK). Ein enger Kontakt zu unseren österreichi- schen und schweizerischen Partnergesellschaften

führt zu einem länderübergreifenden Austausch und erfolgreichen Fortbildungsangeboten. Mit zahlreichen Patientenorganisationen arbeitet die DGP eng zum Wohl der Betroffenen zusammen. Das Spektrum der Themen reicht dabei von der Grundlagenforschung über die Selbstbestimmt-heit von Patienten bis hin zur Beteiligung an Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen.

Kooperationen

Die „Klug entscheiden“-Empfehlungen wurden 2016 in einer Serie im Deutschen Ärzteblatt publi- ziert und 2017 als Sammelband von der DGIM herausgegeben. Aktuell werden von der DGP und anderen internistischen Fachgesellschaften Emp- fehlungen für die Notfallmedizin erarbeitet, die auf dem DGIM-Kongress 2018 vorgestellt werden.

Die DGP gehört zu den Unterstützern des von der DGIM im September 2017 vorgestellten Klinik- Kodex „Medizin vor Ökonomie“. Der Klinik-Kodex ist eine Reaktion auf die zunehmende Ökonomi- sierung im Gesundheitswesen und deren negative Folgen. Mit dieser Verhaltensmaxime verpflichten sich Mediziner, ihr ärztliches Handeln stets am Wohl des Patienten auszurichten mit „absolutem Vorrang gegenüber ökonomischen Überlegungen“. Zugleich sollen sich Ärzte im beruflichen Alltag und insbesondere in der Argumentation gegen-über rein wirtschaftlich orientierten Handlungs- vorgaben auf das Konsenspapier berufen können. Ziel ist zudem, mit dem Klinik-Kodex das Vertrau- en von Patienten und Bevölkerung in eine werte-orientierte Medizin und Ärzteschaft zu stärken.

Neben einer festen Ansprechpartnerin für die GPP gehört zum Servicepaket eine nach dem Konzept der DGP-Mitgliederverwaltung entwickelte Daten- bank, die auf die Bedürfnisse der GPP zugeschnit- ten ist. An inhaltlicher Zusammenarbeit hervor-zuheben sind die gemeinsamen Absprachen im G-BA-Stellungnahmeverfahren zum Disease-Ma-nagement-Programm (DMP) Asthma bronchiale. Die mittlerweile beschlossene Aufnahme von Kindern unter fünf Jahren in das DMP Asthma ist aus Sicht unserer beiden Fachgesellschaften ein großer Fortschritt.

Die DGP in der Inneren Medizin

Engere Zusammenarbeit mit Pädiatern und Thoraxchirurgen

In den letzten Jahren hat die Pneumologie inner- halb der Inneren Medizin an Bedeutung gewonnen und sich für andere internistische Disziplinen zu einem gefragten Partner entwickelt. Passend dazu haben die Kongresspräsidenten des DGP 2018 mit dem Motto „Pneumologie – Prisma der Inneren Medizin“ die vielfältige Interaktion der Pneumologie mit den Fächern der Inneren Medi- zin in den Mittelpunkt gerückt. Eine Reihe von interdisziplinären Symposien trägt dieses Motto in den Kongress hinein. Die DGP ist eine von zwölf Schwerpunktgesellschaften der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).

Zu einem stärkeren Zusammenrücken der Fächer hat in den letzten zwei Jahren die „Klug entschei-den“-Initiative der DGIM maßgeblich beigetragen, die zum Ziel hat, Über- und Unterversorgung in der Medizin zu vermeiden. Die von den Fachge- sellschaften ausgesprochenen Empfehlungen sollen Ärzte ermutigen Entscheidungen zu treffen, die dem aktuellen Stand der medizinischen For- schung entsprechen. Die DGP brachte sich aktiv in die Initiative ein und formulierte als Positiv- empfehlungen u.a. Lungenfunktionsmessungen bei Rauchern und strukturierte Tabakentwöh-nungsprogramme bei Patienten mit einer chroni- schen Lungenerkrankung.

Vor allem über die Sektionen Pädiatrische Pneu- mologie und Thoraxchirurgie unterhält die DGP langjährige Beziehungen zur Gesellschaft für Pädi- atrische Pneumologie (GPP) bzw. zur Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT). Das Jahr 2017 brachte einige neue Impulse für die Zusam-menarbeit mit den beiden Fachgesellschaften. Der in Gesprächen zwischen den Vorständen von DGP und GPP gefasste Beschluss, die Mitglieder-verwaltung der GPP in die DGP-Geschäftsstelle einzugliedern, konnte im Juni 2017 vertraglich geregelt und in die Tat umgesetzt werden.

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Die DGP👥

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nur mit mäßigem Erfolg. Um die Attraktivität zu erhöhen, wird auf dem DGP-Kongress 2018 ein neues Konzept mit lediglich 30 Fragen und direkt anschließender Feedback-Sitzung umgesetzt.

Der Jahreskongress der ERS ist mit regelmäßig über 20 000 Teilnehmern das größte Forum der Pneumologie weltweit. Die DGP war auf dem ERS 2017 in Mailand zum wiederholten Male mit einem Infostand im „World Village“ vertreten. Das „World Village“ bot u.a. Gelegenheit, mit anderen pneumologischen Fachgesellschaften, Forschungs- netzwerken, Patientenorganisationen und insbe-sondere den teilnehmenden Mitgliedern der DGP in Kontakt zu treten.

Für die DGT hat die DGP-Geschäftsstelle 2017 eben- falls verschiedene administrativ-organisatorische Aufgaben hinsichtlich Mitgliederverwaltung, Zer- tifizierung von Veranstaltungen und im Bereich Dokumentenmanagement übernommen. DGT und DGP kooperierten 2017 in den beiden Stellung- nahmeverfahren des G-BA zu chirurgischen Lun- genvolumenreduktionsverfahren. Die Zusammen- arbeit soll in den kommenden Jahren inhaltlich weiter vertieft werden. Neben den Vorständen beider Fachgesellschaften wird diese Entwicklung von der Sektion Thoraxchirurgie getragen, die vor allem zu den Sektionen Endoskopie und Pneumo- logische Onkologie enge Verbindungen unterhält.

Halbzeit beim Kooperationsvertrag mit der ERS

Am 20. März 2015 auf der 56. Jahrestagung der DGP in Berlin wurde mit der European Respiratory Society (ERS) ein auf sechs Jahre ausgelegter Ko- operationsvertrag unterzeichnet. Mitglieder der DGP profitieren durch diese Vereinbarung von einem deutlich reduzierten Mitgliedsbeitrag in der ERS in Höhe von 20,- Euro pro Jahr. Aktuell machen knapp 1 000 DGP Mitglieder von der Kombimitgliedschaft Gebrauch. Wir empfehlen insbesondere unseren jungen und neuen Mitglie- dern, die Möglichkeiten, die die ERS als weltweit größte medizinische Fachgesellschaft in der Pneu- mologie bietet, unbedingt zu nutzen. Ebenfalls seit drei Jahren bietet die ERS auf dem Jahres-kongress der DGP ein HERMES-Trainingsexamen an – hinsichtlich der Teilnehmerzahlen leider

Im kommenden Jahr wird die Zusammenarbeit besonders geprägt sein von den Vorbereitungen des gemeinsamen Jahreskongresses 2019 in Mün- chen. Die beiden Kongresspräsidenten, Frau Prof. Dr. Erika von Mutius (GPP) und Prof. Dr. Jürgen Behr (DGP), haben sich auf das gemeinsame Kongressmotto „Pneumologie – interdisziplinär und interaktiv“ verständigt und wollen so die zunehmende Komplexität und notwendige Inter- disziplinarität der Pneumologie fokussieren. Ge- meinsame Symposien von GPP und DGP zu zen- tralen Themen, die auch im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) abgebildet sind, werden inhaltlich als roter Faden das Kongress-programm prägen.

Gemeinsamer Stand von DGP und DZL auf dem ERS-Kongress

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Die DGP👥

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Einer der Schwerpunkte der Arbeit der DGP liegt in der Öffentlichkeitsarbeit, um über Ursachen, Folgen und Therapien von Lungenerkrankungen zu informieren. Dazu gehört die Etablierung eines neuen Außenauftritts und einer modernen Web- seite, die die wissenschaftlich fundierten Publika- tionen auch gestalterisch professionell präsentiert.

Gesundheitspolitische Fragestellungen, insbeson- dere zur Prävention von Lungenerkrankungen, werden ebenfalls regelmäßig aufgegriffen. Dies beinhaltet auch die Beantwortung von Anfragen von Politik und Presse zu unterschiedlichen Aspekten der Pneumologie und von Patienten, denen kompetente Ansprechpartner vermittelt werden, sowie das Verfassen von Stellungnah-men zu gesundheitspolitischen Vorhaben und medizinischen Themen. Pressemeldungen zu aktuellen Fragen, Pressekonferenzen, insbeson- dere im Umfeld des Jahreskongresses, und zahl-reiche Interviews mit Expertinnen und Experten der DGP sprechen für die Resonanz in den Me- dien. Das jeweilige Kongressprogramm bietet thematische Anknüpfungspunkte, die Journalis-ten und Journalistinnen zur Berichterstattung motivieren.

2017 haben 116 Medienvertreter am DGP-Kongress und an drei Pressekonferenzen der DGP teilge-nommen, u.a. zu den Themen „Klug entscheiden in der Pneumologie: Lungenärzte empfehlen

Lungenfunktionstests für Raucher“, „Intensivme-dizin – Entwöhnung vom Beatmungsgerät erhöht Lebensqualität und senkt Kosten“, „Steigender Hitzestress erhöht Sterberisiko bei Patienten mit Lungenkrankheiten in Zeiten des Klimawandels“, „Wie gefährlich ist Feinstaub? Mehr Forschung zu gesundheitlichen Auswirkungen der Luftver-schmutzung“. Die vorab verschickten Pressemel-dungen wurden an bis zu 4 500 Medienadressen versandt. 583 Beiträge sind in Print- und Fachme-dien, Fernsehen und Hörfunk zwischen Februar und April 2017 erschienen. Hierunter waren u.a. 3sat, der Deutschlandfunk, der SWR, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Apotheken-umschau, das deutsche Ärzteblatt und die Ärzte-zeitung. Die Reichweite der Medienberichterstat-tung zum DGP-Kongress konnte im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden (von 25 Mio. auf 63 Mio. – allein in Printmedien).

Dies machte sich auch in der Resonanz im weite-ren Verlauf des Jahres 2017 bemerkbar: Von Arte, WDR, NDR, MDR über Die Zeit und die Frankfur- ter Allgemeine Sonntagszeitung wurden u.a. in der Geschäftsstelle der DGP Expertinnen und Ex- perten angefragt. Die DGP wird zunehmend als kompetenter Ansprechpartner rund um das The- ma „Lunge“ wahrgenommen. Zudem stehen der Presse als ständige Ansprechpartner die Mitar-beiterinnen der Thieme-Medizinkommunikation zur Verfügung.

Die DGP in Öffentlichkeit und Politik

Das DZL veröffentlicht zudem regelmäßig seine „Mitteilungsseiten“ in der Fachzeitschrift „Pneu-mologie“, die Organ der DGP, des DZL und des DZK (Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose) ist. Auf unserem Jahreskongress ist das DZL regelmäßig mit einem Infostand und Vorträgen vertreten. Vorstandsmitglieder und Wissenschaftler des DZL hatten und haben darüber hinaus zentrale Positionen in der DGP inne und tragen so zur Förderung gemeinsamer Aktivitäten bei. So ist beispielsweise der amtierende Präsident der DGP, Prof. Dr. Klaus K. Rabe (Großhansdorf/Kiel), auch DZL-Vorstandsmitglied.

DGP und Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 ist das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) ein wichtiger strategischer Partner der DGP. Im DZL wird die grundlagen-, krankheits- und patientenorientierte Forschung auf dem Gebiet der Lungenerkrankun- gen koordiniert und auf internationalem Spitzen- niveau durchgeführt, um so die Translation grund- lagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in neue klinische Konzepte zur Verbesserung der Patien-tenversorgung zu beschleunigen. Kooperationen von DGP und DZL, u. a. auf dem Gebiet der Förde- rung von Nachwuchs-Lungenwissenschaftlern und -medizinern sowie im Bereich des Austau-sches mit Patientenorganisationen, werden weiter verstärkt. Zuletzt wurde mit der aktiven Unter- stützung von DZL und DGP die deutsche Version des von der European Lung Foundation entwickel- ten kostenfreien Online-Programms EPAP (Euro-pean Patient Ambassador Programme) realisiert, das sich an Patienten, Angehörige und Pflegende richtet.

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Die DGP👥

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Laufende Verfahren und Stellungnahmen der DGP

aus dem Jahr 2017Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

2017

Juli

Stellungnahme zu OPS „Multimodale stationäre Behandlung zur Tabakentwöhnung“ an das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) und den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)

Stellungnahme zum KBV-Mustervertrag zur Behandlung von Beatmungspatienten an die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)

Stellungnahme zur medizinischen Notwendigkeit und schulmedizinischen Anerkennung einer Bronchoskopie unter Einsatz eines elektromagnetischen Navigationssystems an die Bundesärztekammer (BÄK)

Stellungnahme im Nutzenbewertungsverfahren Macitentan an den G-BA

Stellungnahme zum Einsatz eines Vena-Cava-Filters gekoppelt mit einem zentralen Venenkatheter zur Lungenembolieprophylaxe bei Hochrisikopatienten an den G-BA

Gemeinsame Stellungnahme zum Gesetzentwurf zur Neuordnung des Rechts zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung an den Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Deutschen Bundestag

Stellungnahme zur Leitlinienrecherche zur Aktualisierung des DMP KHK an das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG)

Stellungnahme zur Neufassung der Richtlinie der Gendiagnostik-Kommission (GEKO) an das Robert Koch-Institut (RKI)

Stellungnahme zum Beschlussentwurf quadrivalente Influenzaimpfung an die Ständige Impfkommission (STIKO) des RKI

Dossierbewertung von Reslizumab in der Indikation schweres eosinophiles Asthma an das IQWIG

Stellungnahme zur Änderung des Beschlusses über Maßnahmen zur Qualitäts-sicherung bei Protonentherapie bei Patientinnen und Patienten mit inoperablem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) der UICC-Stadien I–III an den G-BA

Stellungnahme zum Beschlussentwurf zur Anwendung von Influenzaimpfstoffen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 2–17 Jahren (LAIV) der STIKO an das RKI

Stellungnahme zum Entwurf der Empfehlungen zu strukturellen und personellen Voraussetzungen für die Sicherung einer rationalen Antiinfektiva-Verordnung in Krankenhäusern an das RKI

Änderung DMP-A-RL Anlagen 9 und 10 (DMP Asthma bronchiale) an den G-BA

Stellungnahme Reslizumab (Asthma) an den G-BA

Stellungnahme zum Fragenkatalog zu chirurgischen Lungenvolumenreduktions-verfahren an den G-BA

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Die DGP👥

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2017Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

2018

KOM-Entwürfe für Rechtsakte zur Rückverfolgbarkeit und zum Sicherheitsmerk-mal von Tabakerzeugnissen an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)Stellungnahmen zur Nutzenbewertung von Trametinib (neues Anwendungsgebiet: Lungenkarzinom) und Osimertinib (nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom) an den G-BA

Stellungnahme zum Richtlinienentwurf für die Wartelistenführung und Organ-vermittlung zur Herz- und Herz-Lungen-Transplantation an die BÄK

Stellungnahme zur Muster-Weiterbildungsordnung – Zusatzweiterbildung zur Allergologie an die BÄK

Unterstützungsschreiben für die Initiierung eines Nationalen Sepsisplans an die Sepsis-Stiftung

Offener Brief zu schwerwiegenden Fehlentwicklungen in der schlafmedizinischen Versorgung in Deutschland an den Bundesminister für Gesundheit

Stellungnahme zu Beschlussentwurf und tragenden Gründen für das DMP Herzinsuffizienz an den G-BA

Stellungnahme zum Verfahren zu Lungenvolumenreduktionsverfahren beim schweren Lungenemphysem an den G-BA

Stellungnahme zum Entwurf einer Gesundheitsinformation zum Thema: „E-Zigaretten: Tabak-Alternative oder Ausstiegshilfe?“ an das IQWIG

Stellungnahme zur Änderung der KHMe-RL: Gezielte Lungendenervierung durch Katheterablation bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung an den G-BABeteiligung an der Ausarbeitung der Zusatzweiterbildung Infektiologie für die Bundesärztekammer (BÄK) unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie

Unterstützung Memorandum III, Teil 3 „Methoden der Qualitäts- und Patienten-sicherheitsforschung“ an das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF)

Klug entscheiden in der Notaufnahme – Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin an die DGIMStellungnahme zum Entwurf einer Gesundheitsinformation zum Thema „Akute Bronchitis“ an das IQWIGUnterstützung der Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin an die DGIM

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Die DGP👥

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Fortbildungsakademie

„Die akademische Freiheit ist die Freiheit, so viel lernen zu dürfen,

wie man nur will.“ Diesem Satz von Rudolf Virchow folgend ist ein

Ziel der DGP, die Aus-, Weiter- und Fortbildung im Bereich der Pneu-

mologie kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Hierfür

haben wir unsere Fortbildungsakademie eingerichtet, die sowohl

Medizinern als auch Angehörigen anderer Gesundheitsfachberufe ein

vielfältiges Programm bietet. An alle Ärzte und Ärztinnen wenden

sich unsere Veranstaltungen zur vorgeschriebenen regelmäßigen Fort-

bildung und vor allem der jährlich stattfindende Kongress. Gesund-

heits- und Krankenpflegern sowie Physiotherapeuten bieten wir

eine fachbezogene Weiterbildung zum Atmungstherapeuten an. Das

Fort- und Weiterbildungsprogramm vermittelt neueste Forschungs-

ergebnisse und Behandlungsstandards. Ein besonderer Fokus liegt

auf der Schulung der Handlungskompetenz.

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Weiterbildungen für Ärztinnen und Ärzte

Im klinischen Alltag wird eine strukturierte Weiter- bildung für Ärztinnen und Ärzte aus Zeitmangel immer schwieriger. An dieser Problematik setzt ein Schwerpunkt der Arbeit der DGP-Fortbildungs- akademie an. In den letzten Jahren entwickelte die Akademie in enger Abstimmung mit den wissenschaftlichen Sektionen eine Reihe von strukturierten curricularen Weiterbildungspro-grammen zu verschiedenen Themenbereichen der Pneumologie. Aus dieser Serie wurden 2017 die Weiterbildungskurse „Allergische Erkrankun-gen“, „Thorakale Onkologie“ sowie ein Masterkurs in „Thoraxbildgebung“ (in Kooperation mit der Deutschen Röntgengesellschaft) veranstaltet. Die Kurse vermitteln Grundlagenwissen, informieren darüber hinaus aber auch über den aktuellen Kenntnisstand in Diagnostik und Therapie. Getra-gen werden die Kurse von engagierten Mitglie-dern der DGP, die als Kursleiter und Referenten die Konzepte der DGP-Akademie in die Praxis umsetzen.

Ebenfalls an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbil-dung richtet sich der jährliche viertägige Intensiv- kurs „State of the Art – Pneumologie“, der als Vor- bereitung auf die Facharztprüfung konzipiert ist. Die DGP bietet diesen Kurs seit 2008 mit großem Erfolg an. Die Kurse sind regelmäßig ausgebucht.

State of the Art Pneumologie26.–29. Januar 2017, KasselWissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Stefan KrügerTeilnehmer: 60 (ausgebucht)Referenten: 17CME-Punkte: 45

PG-Kurse DGP 22. März 2017, StuttgartAnzahl der Kurse: 22Teilnehmer: 426

Weiterbildungsseminar Allergologie03.–06. Mai 2017, Bochumin Kooperation mit dem Allergie Centrum Ruhr Wissenschaftliche Leitung: Dr. Juliane KronsbeinTeilnehmer: 26Referenten: 11CME-Punkte: 39

Sehr positiv hat sich die Neustrukturierung des Programms der Postgraduiertenkurse (PG-Kurse) auf der DGP-Jahrestagung 2017 auf Teilnehmer-zahlen und das Teilnehmerfeedback ausgewirkt. Das Format – maximal 20 PG-Kurse zu einer Reihe von pneumologischen Schwerpunktthemen, kon- zentriert auf praktische Fertigkeiten – soll bei den nächsten Jahreskongressen beibehalten und weiter optimiert werden.

Die Teilnehmerzahl am HERMES-Assessment der ERS im Rahmen der DGP-Jahrestagung ist weiter- hin leider gering. 2018 wird ein neues Konzept mit lediglich 30 Fragen und direkt anschließender Feedback-Sitzung angeboten. Wir hoffen, dass dadurch die Attraktivität erhöht wird.

Zunehmend nachgefragt wird die „Vorlesung Pneumologie“, eine Foliensammlung wichtiger pneumologischer Themen, die wir unseren Mit-gliedern zur Vorbereitung von Vorträgen oder Vorlesungen zur Verfügung stellen. 2017 haben über 50 Mitglieder um die Dateien gebeten. Wir sind bemüht, die Dateien ständig auf dem laufen- den Wissensstand zu halten.

Weiterbildungsseminar Thorakale Onkologie10.–14. Oktober 2017, Berlinin Kooperation mit dem Lungenkrebszentrum der Evangelischen Lungenklinik Berlin (ELK), der Pneumologisch-Onkologischen Arbeitsgemein-schaft (POA) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Thorax- chirurgie (DGT)Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Christian GrohéTeilnehmer: 24Referenten: 24CME-Punkte: 32

Masterkurs Thoraxbildgebung09.–11. November 2017, MünchenDeutsche Röntgengesellschaft (DRG) in Kooperation mit der DGP Wissenschaftliche Leitung: PD Dr. Julia Ley-Zaporozhan, Prof. Dr. F. Joachim MeyerTeilnehmer: 60 (ausgebucht)Referenten: 15CME-Punkte: 24

Kurse und Seminare 2017

Fortbildungsakademie 53

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Page 54: Jahresbericht 2017 Deutsche Gesellschaft für … · Allergologie und Immunologie mit dem breiten Spektrum der Lungenerkrankungen in Zusam-menhang. Besonderes Augenmerk legen wir

Bewerber, Kursbeginner und Absolventen der Weiterbildung

zum Atmungstherapeuten

Für Gesundheitsfachberufe (Kranken- bzw. Gesundheitspfleger, Physiotherapeuten)

State of the Art Pneumologie 18.–21. Januar 2018 in Kassel

22 PG-Kurse + HERMES-Assessment 14. März 2018 in Dresden

Weiterbildungsseminar Allergische Erkrankungen18.–21. April 2018 in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Ver-sorgungszentrum der Evangelischen Lungenklinik Wissenschaftliche Leitung: Dr. Peter Velling

Qualifizierung TabakentwöhnungApril bis Juni 2018 in Berlin in Kooperation mit der Ärztekammer Berlin und dem DNRfK nach dem Curriculum der Bundesärztekammer

Sommerakademie24.–29. Juni 2018 in Schönau am Königssee in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmedizi-ner (BdP) und dem Verband Pneumologischer Kliniken (VPK)Wissenschaftliche Leitung: PD Dr. Matthias Held, Prof. Dr. Rembert A. Koczulla, Dr. Maren Schumann

Weiterbildungsseminar Thorakale Onkologie05.–08. September 2018 in MünsterWissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Rainer Wiewrodt

Masterkurs Thoraxbildgebung voraussichtlich im Herbst 2018 in Hannover (DRG in Kooperation mit der DGP)

Unverändert hoch ist die Nachfrage nach den Weiterbildungskursen zum Atmungstherapeuten, die die DGP-Fortbildungsakademie in Koopera-tion mit aktuell sieben Weiterbildungszentren veranstaltet. Ein wichtiger Meilenstein 2017 war die praktische Einführung des überarbeiteten Weiterbildungscurriculums. Die Grundlagen des gesamten Lehrgangs sind im Lehrbuch Pneumo-logie für Atmungstherapeuten zusammengefasst,

das die DGP als gebundene Ausgabe sowie als E-Book herausgibt und vertreibt. Während des DGP-Kongresses findet jährlich ein Refresher- Kurs für Atmungstherapeuten statt. Ebenfalls im Rahmen des DGP-Kongresses werden jene Absolventen der letzten Weiterbildungskurse, die die besten Facharbeiten angefertigt haben, mit dem Förderpreis für Atmungstherapeuten ausgezeichnet.

Oliver Gorgs (Klinik Schillerhöhe)Kursort HeidelbergTitel der Arbeit: Temperaturkorrekturfunktion in der BGA und ihre Auswirkung auf die Beatmungs- einstellung kontrolliert beatmeter Menschen

Gabriela Manietta (Lungenklinik Hemer)Kursort LüdenscheidTitel der Arbeit: Mobilisation von COPD-Patienten im prolongierten Weaning – Einfluss auf Ventila-tion, Gasaustausch, VO2, VCO2, Laktat

Birgit Ried (Hufeland Klinik Bad Ems)Kursort BerlinTitel der Arbeit: Wirkungsweise der reflektori-schen Atemtherapie bei chronischen Lungen- erkrankungen Asthma bronchiale und COPD im Behandlungsverlauf

Termine 2018

Förderpreisträger (jeweils beste Facharbeit) 2017

2014 (seit 6/2014)

2015

49

121

160

142

2016

2017(Stand 10/2017)

Bewerbungen

201498

68

100

53

2015

2016

2017

Kursbeginner

201470

93

93

63

2015

2016

2017

Absolventen

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Die Phasen des HERMES- Programms der ERS

Akkreditierung der ERS von Respiratory Training Centres

2017 erhielten die Lungenfachklinik Immenhau-sen sowie die LungenClinic Grosshansdorf von der European Respiratory Society (ERS) bzw. dem European Board for Accreditation in Pneumology (EBAP) die Akkreditierung als „Training Centre in Adult Respiratory Medicine“. Gemeinsam mit der Klinik für Pneumologie im Emil von Behring Krankenhaus (Lungenklinik Heckeshorn), die diese Akkreditierung bereits 2014 erhalten hat, haben sich nunmehr drei deutsche Kliniken von fünf innerhalb Europas diesem Verfahren unterzogen. Was bedeutet dies, welche Vorteile bietet die Akkreditierung?

Die DGP hat sich dafür eingesetzt, die Inhalte des HERMES-Curriculums in die neue deutsche Weiterbildungsordnung zu übernehmen, sie bietet das HERMES-Examen als Assessment an und motiviert Kliniken zur Akkreditierung. Der Zertifizierungsprozess verlangt einen enormen Aufwand. Aber er führt dazu, die eigenen Struk-

Die ERS startete 2005 ihr Programm „Harmonised Education in Respiratory Medicine for European Specialists“ (HERMES) mit dem Ziel, die Weiter-bildung innerhalb Europas möglichst einheitlich zu strukturieren. Dieses Programm umfasst fünf Phasen (s. Abb. unten, in Anlehnung an Breathe 2016,12:11–17). ERS, EBAP und die DGP sind davon überzeugt, dass eine möglichst einheitliche Weiter- bildung für Pneumologen in Europa sowie die Ak- kreditierung von Weiterbildungszentren den Weg zu einer besseren Patientenversorgung weisen.

turen im Hinblick auf die Weiterbildung zu überdenken und sie zu verbessern. Das erzielte „Gütelabel“ ist attraktiv für junge Ärztinnen und Ärzte aus dem In- und Ausland. Die DGP gratu-liert den deutschen Kliniken, bedankt sich für deren Einsatz und hofft auf Nachahmer.

Preliminary Curriculum AssessmentAccreditation of training centres

CME-CPD, revalidation

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5

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Die Sommerakademie der DGP

Vom 02.07.–07.07.2017 fand in Schönau am Königssee erstmalig die Sommerakademie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin mit Unterstützung von BDP und VPK statt.

Nach morgendlichen Seminaren von Expertinnen und Experten der pneumologischen Fachbereiche aus universitärer Medizin und praktischer fach- ärztlicher Praxisversorgung wurde am Nachmittag ein Workshop-Konzept in den Räumlichkeiten der in fußläufiger Entfernung zu den Hotelseminar-räumen befindlichen Schön Klinik angeboten. Dies umfasste neben Spiroergometrie, Herzultra- schall, Spirometrie, Bronchoskopie, Rehabilita- tionsplan- und Trainingsplanerstellung auch eine „Erlebnislaryngoskopie“. Hierbei kam es zu Stimu- lationsversuchen durch Düfte und Bewegung, um eine Vocal Cord Dysfunktion zu stimulieren bzw. – im konkreten Fall einer Workshop-Teil-nehmerin – auszuschließen.

Die Pilotveranstaltung wurde mit 19 interessier- ten Kolleginnen und Kollegen der Inneren Medi- zin unterschiedlicher Ausbildungsstufen durch- geführt. Die Räumlichkeiten in der Schön Klinik wurden von Herrn Professor Kenn zur Verfügung gestellt, der auch als VCD-Experte die Laryngo- skopie durchführte. In den Mittagspausen wurden Höhenmedizin und Leistungsuntersuchungen praktisch auf dem Fahrrad und beim Wandern getestet.

Erwähnenswert ist sicherlich auch der anwen-dungsbezogene Bronchoskopieteil. Hierfür wurden von der Firma Olympus zwei Türme mit Phantomen zur Verfügung gestellt. An zwei Nach- mittagen konnte das Handling der Bronchoskope in Kleingruppen getestet werden.

Die Resonanz war sowohl bei den teilnehmenden Vortragenden und Workshop-Experten wie auch vonseiten der Teilnehmer außerordentlich posi-tiv. Besonders das kliniknahe praktische Konzept und der enge Austausch zwischen Teilnehmern und Referenten überzeugten. Es konnte gezeigt werden, dass Pneumologie theoretisch und prak- tisch Spaß macht. Der Erfolg wurde u.a. durch wäh- rend der Akademie ausgefüllte Mitgliedschafts-anträge für die DGP dokumentiert.

Im Sinne der Nachwuchsförderung führt die DGP dieses Konzept auch 2018 weiter: Die zweite Sommerakademie wird vom 24.06.–29.06.2018 erneut in Schönau am Königssee stattfinden.

Wissenschaftliche Leitung: Maren Schuhmann, Matthias Held, Rembert Koczulla

Teilnehmerinnen und Teilneh- mer der Sommerakademie 2017 am Bronchoskop und

auf dem Ergometer

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Atmungstherapeuten in der DGP

Seit 2005 bietet die DGP die berufsbegleitende Weiterbildung zum Atmungstherapeuten an. Bis März 2018 bildete die DGP über 680 Kursteil- nehmer aus, denen die Bezeichnung „Atmungs- therapeuten (DGP)“ verliehen wurde. Unserer Fachgesellschaft ist es mit ihrer Sektion „Atmungs- therapeuten und Gesundheitsfachberufe“ gelun- gen, einen großen Teil der Angehörigen dieser noch jungen Berufsgruppe zu integrieren. Mittler- weile zählt die Sektion über 400 Mitglieder und bringt sich aktiv in das Vereinsleben der DGP ein.

Von dieser dynamischen Entwicklung zeugt auch die jährliche Tagung der Atmungstherapeuten (DGP), deren bereits neunte Auflage vom 21.–22. Oktober 2017 in Bad Berka stattfand. Trafen sich zur ersten Tagung in Berlin 2009 gerade einmal 25 Teilnehmer, folgten 2017 der Einladung nach Thüringen über 350 Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Tagungen dienen sowohl der Fortbildung als auch dem interdisziplinären Aus- tausch und werden von den Atmungstherapeuten in Eigenregie gestaltet. Neben Atmungstherapeu- ten nehmen Ärzte und Pflegefachkräfte aus unter- schiedlichen Fachbereichen, wie beispielsweise auch Intensiv- und Anästhesiepfleger von nicht- pneumologischen Intensivstationen, teil.

Geboten wird ein abwechslungsreiches inter-disziplinäres wissenschaftliches Programm mit Vorträgen und Workshops. Erstmals stellten sich 2017 auf einer prominent besetzten Podiumsdis- kussion zum Thema „Das Selbstverständnis der Atmungstherapeuten im klinischen Alltag“ Beat- mungsmediziner und Atmungstherapeuten aus klinischer und außerklinischer Versorgung kriti- schen Fragen des Auditoriums und sprachen offen über ihren beruflichen Alltag.

Eine begleitende Fachausstellung rundet die Ta-gung ab. Hier können sich Besucher über neueste Innovationen informieren oder sich untereinan-der mit Kolleginnen und Kollegen austauschen.

2018 kehrt die Jahrestagung der Atmungsthera-peuten nach Berlin zurück. Die 10. Jahrestagung der Atmungstherapeuten (DGP) vom 20. und 21. Oktober 2018 steht unter dem Motto „Therapie im Dialog“. Die DGP freut sich wieder über eine rege Teilnahme.

Mehr Informationen unter:www.jt-atmungstherapeuten-dgp.de

Jahrestagung der Atmungs- therapeuten 2017, Bad Berka

Karg, O (2018). Der Weg zum Atmungstherapeuten in Deutschland - Status quo und Entwicklungsperspektiven. Pneumologie 2018; 72(02): 127-131, DOI: 10.1055/s-0043-117786

Quelle

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Publikationen

Als Fachgesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

zählt es zu unseren Kernaufgaben, Empfehlungen und Leitlinien zu

erarbeiten und zu veröffentlichen, die in unserem Fachgebiet die

Standards bei Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation

definieren sollen. Zu aktuellen Themen und Diskussionen, die medi-

zinisch, gesundheitspolitisch oder volkswirtschaftlich relevant sind,

bezieht die DGP zudem in Positionspapieren Stellung und gibt eine

wissenschaftlich fundierte Einschätzung ab – oft gemeinsam mit

anderen Fachgesellschaften und Verbänden. Offizielles Organ der

Gesellschaft ist die Zeitschrift „Pneumologie“, ein breit aufgestelltes

anerkanntes Fachmagazin, das wir seit über 70 Jahren herausgeben.

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Leitlinien

Diagnostik und Therapie von Patienten mit AsthmaBuhl, R.; Bals, R.; Baur, X.;… Zacharasiewicz, A. (2017). S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. Pneumologie 2017; 71: 849–919

Die vorliegende Leitlinie ist ein Update der Leit- linie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma und löst die bisher für den deutschen Sprachraum gültige Version ab. Nicht nur neue Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie des Asthmas einschließlich der Entwicklung neuer Medikamente und Therapieoptionen machten eine Neufassung notwendig, sondern auch die Neuorientierung und das Umdenken durch die Charakterisierung von Phänotypen des Asthmas, die neue Einteilung der Schweregrade des Asthmas und den Aufbau der Stufenpläne. Auch wenn in den letzten Jahren die Zunahme der Asthmaprä-valenz in westlichen Ländern zum Stillstand ge- kommen zu sein scheint, hat die Prävalenz von Asthma in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Ländern zugenommen (insbesondere bei Kindern und Jugendlichen). Asthma bleibt eine der häu-figsten chronischen Erkrankungen in Deutschland und die volkswirtschaftliche Bedeutung von Asthma ist sehr groß, sodass die Aktualisierung dieser Leitlinie dringend notwendig wurde.

Lungenerkrankung bei Mukoviszidose. Modul 2: Chronische Pseudomonas-InfektionSchwarz, C. et al.

Menschen mit Mukoviszidose (cystischer Fibrose) sind häufig auch von einer Infektion mit dem Keim Pseudomonas aeruginosa betroffen. Oft kann diese Infektion chronisch werden und den Krankheitsverlauf verschlechtern. Deshalb ist es besonders wichtig, eine Infektion schnell und effizient zu behandeln. Mit der neuen S3-Leitlinie Lungenerkrankung bei Mukoviszidose – Modul 2: Diagnostik und Therapie bei chronischer Infek- tion mit Pseudomonas aeruginosa wurde nun erstmals in Deutschland ein Standard für die Diag- nostik und Behandlung der chronischen Atem-wegsentzündung geschaffen. 45 Expertinnen und Experten aus Therapie und Wissenschaft ent- wickelten die Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP). Auch Patien- tenvertreter waren an ihrer Entstehung beteiligt.

Idiopathische Lungenfibrose – Update zur medikamentösen Therapie 2017Behr, J.; Günther, A.; Bonella, F.; Geißler, K.; Koschel, D.; Kreuter, M.;… Costabel, U. (2017). S2k-Leitlinie Idiopathische Lungenfibrose – Update zur medikamentösen Therapie 2017. Pneumologie, 71(07): 460–474. doi:10.1055/s-0043-106160

Die idiopathische Lungenfibrose (idiopathische pulmonale Fibrose, IPF) ist eine schwerwiegende Lungenerkrankung, die häufig innerhalb von zwei bis vier Jahren nach Diagnosestellung zum Tod führt. Seit Veröffentlichung der deutschen IPF-Leitlinie im Jahr 2013 liegen neue Therapie- studien vor, die eine Neubewertung der Behand-lungsstrategien erfordern. Daher wird dieses Up-date als Ergänzung der ursprünglichen Leitlinie veröffentlicht.

Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie – Update 2017Dalhoff, K.; Abele-Horn, M.; Andreas, S.;… Welte, T. (2018). Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneu-monie – Update 2017. Pneumologie 2018; 72(01): 15–63

Diese Leitlinie verfolgt das Ziel, Entscheidungshil- fen zu Diagnostik und Therapie der nosokomialen Pneumonie zur Verfügung zu stellen sowie die Versorgungsqualität der von dieser Erkrankung betroffenen Patienten zu optimieren und flächen- deckend zu gewährleisten. Gleichzeitig soll durch einen rationalen Antibiotikaeinsatz ein unnötiger Verbrauch von Antiinfektiva vermieden und da-mit die Selektion resistenter Erreger vermindert werden. Hierzu ist eine zielgerichtete Diagnostik erforderlich, die auch die Generierung von Daten über das lokale Erregerspektrum einschließt.

Leitlinien unter Federführung der DGP

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Leitlinie zur Diagnostik und Therapie, ein-schließlich Chemoprävention und -prophylaxe des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose e.V. im Auftrag der DGP. Schaberg, T.; Bauer, T.; Brinkmann, F.; Diel, R.; Feiterna-Sperling, C.; Haas, W.;… Stahlmann, R. (2017). S2k-Leitlinie: Tuberkulose im Erwachsenen- alter. Pneumologie, 71(06): 325–397. doi:10.1055/s-0043-105954

Die Fallzahlen der Tuberkuloseerkrankung sind seit 2013 wieder steigend, 2015 wurden 29 % mehr Fälle gemeldet als noch 2014. Im Jahr 2016 kam es zu keinem weiteren Anstieg, sodass 5 828 Fälle registriert wurden. Dies entspricht einer Inzidenz von 7,1 / 100 000 Einwohnern. Mittlerweile mehr als drei Viertel der Neuerkrankungen traten dabei bei Menschen auf, die nicht in Deutschland ge- boren sind. Die höchste Erkrankungsrate zeigte sich bei jungen Erwachsenen aus Somalia, Eritrea und Afghanistan, Syrien und Rumänien.

Im weltweiten Vergleich ist die Tuberkulose in Deutschland weiterhin eine seltene Erkrankung. Der aktuelle Anstieg der Fallzahlen infolge der vermehrten Migration stellt dennoch eine große Herausforderung für das öffentliche Gesund-heitswesen dar.

Die Weltgesundheitsorganisation hat mit der End- Tb-Strategie das ehrgeizige Ziel ausgerufen, bis 2035 die Tuberkuloseepidemie zu beenden. Der Schwerpunkt der internationalen Bemühungen liegt vor allem darauf, in den Hochprävalenzlän-dern die Fallfindung zu intensivieren und erfolg- reich zu behandeln. In Niedrigprävalenzländern wie in Deutschland sollte im Rahmen der Elimi-nationsbemühungen vor allem in Risikogruppen nach der Tuberkulose gesucht werden, was bei-spielsweise seit 2015 durch ein Screening mittels

Röntgen-Thorax-Untersuchung vor Unterbringung in Sammelunterkünften realisiert wird. Auch die präventive Behandlung von Menschen mit beson- ders hohem Risiko kann für die Eliminierung der Tuberkulose in Zukunft wichtig werden.

Um den aktuellen Herausforderungen zu begeg-nen, wurden die DZK-Therapieempfehlungen von 2012 von den relevanten Fachgesellschaften aktu- alisiert und im Juni 2017 als S2k-Leitlinie veröffent- licht. Die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie, einschließlich Chemoprävention und -prophylaxe im Erwachsenenalter, fasst den derzeitigen Wis-sensstand zusammen und passt die Empfehlun-gen an die Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Wichtige Neuerungen sind die Versorgungsaspekte, die detailliertere Dar-stellung der Labordiagnostik und das therapeu-tische Medikamentenmanagement. Auch die Kapitel zur Behandlung der medikamentenresis- tenten Tuberkulose und der HIV-Ko-Infektion haben Neuerungen erfahren und diese Themen werden ausführlich beschrieben.

Die neue Leitlinie soll den umfangreichen Wis-sensschatz zur Tuberkulose in übersichtlicher Form zusammenfassen und praktische Hilfestel- lungen bei der auch außerhalb von spezialisierten Zentren wieder häufiger gewordenen Therapie-führung bieten. Auf das Leitliniendokument der S2k-Leitlinie Tuberkulose kann über die Internet- seiten des DZK kostenfrei zugegriffen werden. Hier finden Sie auch die im Oktober 2017 veröffent-lichte S2k-Leitlinie zur Tuberkulose im Kindes- und Jugendalter.

Revision 2017 (Leitlinie Außerklinische Beatmung) Windisch, W.; Dreher, M.; Geiseler, J.; Siemon, K.; Brambring, J.;… Dellweg, D. (2017). S2k-Leitlinie: Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz – Revision 2017. Pneumologie, 71(11): 722–795. doi:10.1055/s-0043-118040

Im Fokus der vorliegenden ersten Revision der S2-Leitlinie stehen die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie die wesentlichen gesundheits- politischen Veränderungen in Bezug auf außer- klinisch beatmete Patienten. Um die aktuell

unzureichende Versorgung von Patienten mit Beatmung in Deutschland flächendeckend zu ver- bessern, plädieren die Autoren für die Einrichtung zertifizierter Zentren für außerklinische Beat- mung, für die die Leitlinie eine Reihe an Qualitäts- kriterien definiert. Die Heimbeatmungszentren verantworten für invasiv bzw. nichtinvasiv beat-mete Patienten Einstellung, Kontrolle und Opti-mierung der Beatmungstherapie und dienen als Notaufnahme im Falle einer Verschlechterung. Darüber hinaus fungieren sie als Ansprechpart-ner für das außerklinische Pflegeteam und den behandelnden niedergelassenen Arzt.

S2k-Leitlinie: Tuberkulose im Erwachsenenalter

S2k-Leitlinie: Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz

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Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische HerzinsuffizienzDGP-Mandatsträger: M. M. Borst

Die NVL Chronische Herzinsuffizienz soll zur Ver- besserung der sektorenübergreifenden Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz beitragen. Dazu wird sowohl die Versorgung im gesamten ambulanten Bereich als auch in Teil- aspekten des stationären Bereichs (Behandlung der akuten Dekompensation, invasive Therapien) adressiert. Außerdem werden die Übergänge zwi- schen primärärztlicher und spezialfachärztlicher Versorgung sowie zwischen ambulanter und stationärer Versorgung definiert.

Leitlinie zur Diagnostik, Prävention und Therapie der Tuberkulose im Kindes- und JugendalterDGP-Mandatsträger: M. Barker

Aktuelle epidemiologische Daten zeigen in den letzten Jahren einen Anstieg der Tuberkulose im Kindes- und Jugendalter. Es findet sich zudem auch in Deutschland ein Anstieg von Infektionen mit gegenüber Tuberkulosemedikamenten resis- tenten Erregern. In diesem Zusammenhang stellt die Diagnose, Prävention und Therapie der Tuber- kulose vor allem im Kindesalter eine Herausfor-derung dar. Die S2k-Leitlinie für die Diagnostik, Prävention und Therapie der Tuberkulose im Kindes- und Jugendalter wurde verfasst, um die adäquate Versorgung von Kindern und Jugendli-chen mit Tuberkuloseexposition, -infektion oder -erkrankung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu sichern.

Leitlinien unter Beteiligung der DGP

Eine weitere wichtige Neuerung zur Vorversion ist die dezidierte Ausarbeitung eines eigenen Kapitels zur invasiven Beatmung via Tracheosto-ma nach erfolglosem Weaning. Dabei schlägt die Leitlinie eine Brücke zur DGP-Leitlinie Prolongier- tes Weaning* sowie zum WeanNet der DGP. Die Autoren postulieren eine enge Verzahnung von Weaning-Zentren und Zentren zur außerklini-schen Beatmung. Eine invasive außerklinische Beatmung ist, wie in der Leitlinie formuliert, nur dann zu indizieren, wenn eine fehlende Entwöhn- barkeit von einem zertifizierten Weaning-Zent-rum attestiert worden ist. Dies hat wesentliche gesundheitspolitische Implikationen und trägt maßgeblich zu einer Optimierung der Behand-lung dieser Patienten bei.

Die Leitlinie Außerklinische Beatmung leistet zum einen einen wichtigen Beitrag zur Einführung einer qualitätsgesicherten medizinischen Betreu- ung von heimbeatmeten Patienten. Zum anderen positioniert sich die DGP mit dieser Arbeit in einem aktuell viel diskutierten gesundheitspoli- tischen Umfeld und gibt Entscheidungshilfen für

die zukünftige Ausgestaltung der außerklinischen Beatmung durch Politik und Verbände. Akuter Handlungsbedarf in der außerklinischen Beat-mung besteht nicht zuletzt aufgrund steigender Patientenzahlen und damit drohender weiter aus- ufernder Kosten. Ein 2017 von der DGP und weite- ren Fachgesellschaften veröffentlichtes Positions- papier konstatiert für die letzten Jahre eine starke Zunahme der häuslichen Krankenpflege für tracheotomierte (invasiv beatmete) Patienten**. Aktuelle Hochrechnungen verschiedener Kranken- kassen gehen von 15 000 bis 30 000 Patienten aus bei jährlichen Kosten von bis zu 4 Milliarden Euro/Jahr.

* Schönhofer, B.; Geiseler, J.; Dellweg, D.; Moerer, O.; Barchfeld, T.; Fuchs, H.;… Windisch, W. (2015). S2k-Guideline „Prolonged Weaning“. Pneumologie, 69(10): 595–607. doi:10.1055/s-0034-1392809

** Rosseau, S. et al. (2017). Positionspapier zur aufwendigen ambulanten Versorgung tracheotomierter Patienten mit und ohne Beatmung nach Langzeit-Intensivtherapie. Pneumologie, 71(04): 204–206

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Die Lungenheilkunde im Nationalsozialismus

Die Geschichte der Lungenheilkunde war lange Zeit von der Tuberkulose dominiert. In den 1920er Jahren war der Tuberkulosefacharzt als eigene Disziplin im Gespräch, zahlreiche Zeitschriften, Bücher und Fachorganisationen führten die Tu-berkulose in ihrem Namen. So auch die heutige Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Be- atmungsmedizin (DGP), die, als Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte gestartet, von 1926 bis 1964 Deutsche Tuberkulose-Gesellschaft (DTG) hieß und erst 1990 die Tuberkulose namentlich ablegte.

Hitler hatte die Volkskrankheit Tuberkulose bereits 1919 als Metapher für sein antisemitisches Welt- bild und „für den Juden allgemein“ gewählt („Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberku- lose der Völker“) und ihr den Kampf angesagt. Solange es kein Heilmittel gab, versuchte man mit allen Mitteln der Prävention gegen die Krankheit vorzugehen. In der Zeit des Nationalsozialismus mündeten die Bemühungen in einem Katalog inhumaner Maßnahmen, die mit Eheverbot und Zwangseinweisung anfingen, Zwangsasylierung und Zwangsarbeit beinhalteten, zu tödlichen TB-Experimenten an Menschen führten und in gezielten Tötungen unheilbar erkrankter TB-Pa-tientinnen und -patienten gipfelten.

Die DGP holt nun eine tiefer gehende Auseinan- dersetzung mit dem Thema nach, die sie in frü- heren Publikationen ansatzweise begonnen hatte. Unser Interesse gilt in erster Linie dem Aufzeigen von teilweise nur graduellen Verschiebungen im „Tuberkulose-Diskurs“ und deren z.T. inhumaner Realisierung. Denn was in der Weimarer Repub-lik nur theoretisch diskutiert worden war, setzte der Nationalsozialismus rigoros in die Tat um.

Sie können das Buch als gebundene Ausgabe zum Preis von € 39,- inkl. MwSt., zzgl. Versand-kosten bei der Geschäftsstelle bestellen:

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. Robert-Koch-Platz 9 10115 Berlin

Tel: 030 29 36 27 01 E-Mail: [email protected]

www.pneumologie.de

Herausgeber: Robert Loddenkemper, Nikolaus Konietzko, Vera Seehausen

Verlegt von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., 2018

Design: Lindgrün GmbH, www.lindgruen-gmbh.com

ISBN: 978-3-9817734-3-9

Es gilt zu klären, mit welchen Maßnahmen die NS-Gesundheitspolitik versuchte, den Kampf ge- gen die Tuberkulose zu gewinnen. Wie positionier- ten sich die Protagonisten der Lungenheilkunde und der Gesellschaft unter den veränderten Rah-menbedingungen – als Vorkämpfer, als Mitläufer oder „nur“ als schweigende Masse? Und wie eng war die „Zweckbeziehung“ zwischen NS-Regime und den Wortführern in Tuberkulosepraxis und Tuberkuloseforschung?

Auf diese Fragen hat die vom DGP-Vorstand eingesetzte Arbeitsgruppe gemeinsam mit zahl- reichen Medizinhistorikern Antworten zu finden versucht: Antworten, die für zukünftige ideologi- sche und ethische Umbrüche in der Medizin sensi- bilisieren und an die Verantwortung der Ärzte- schaft gemahnen sollen. Im Einzelnen geht es um das NS-Gesundheitswesen und den Stellenwert der Tuberkulose in der damaligen Forschung, um Ausmaß und Umgang mit der Krankheit in der Bevölkerung, um Strategien ihrer Bekämpfung im Öffentlichen Gesundheitsdienst, im Versiche- rungswesen sowie in der Wehrmacht, um Diskri-minierung und Verfolgung bis hin zu Human- experimenten an TB-Kranken, um das Verhalten von Organisationen und Personen innerhalb der NS-Tuberkulosepolitik – und um die Vor- und Nachgeschichte. Auch werden die Einbettung des NS-Diskurses über die Tuberkulose im zeit-geschichtlichen Zusammenhang beleuchtet und die Kontinuitäten von Personen und Institutio-nen nachverfolgt.

Diese Themenschwerpunkte werden in einem über 300 Seiten starken Buch, das zum Kongress erscheint und von einer Ausstellung begleitet wird, ausführlich geschildert.

Informationen zur Bestellung

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Exemplarische Doppelseiten aus dem Buch „Die Lungenheil-kunde im Nationalsozialismus“

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Jahreskongress der DGP

Der wissenschaftliche Jahreskongress der DGP ist das zentrale Forum

der Pneumologie im deutschsprachigen Raum. Kern des Kongresses

ist das von den Sektionen und Kongresspräsidenten gestaltete wissen-

schaftliche Programm aus Symposien, Plenarvorträgen, Postern und

freien Vorträgen. CME-zertifizierte Postgraduiertenkurse der Fortbil-

dungsakademie, berufspolitische Symposien, Veranstaltungen für

den Nachwuchs sowie die Fachausstellung und Industriesymposien

runden das Kongressprogramm ab.

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Preise der DGP

Die DGP vergibt jedes Jahr zwei Forschungspreise und vier Posterpreise. Die Forschungspreise wür- digen die beste klinisch-therapeutische Arbeit und die beste wissenschaftliche Arbeit in der Grund-lagenforschung. Sie sind mit je 10 000 Euro dotiert. Zudem werden die Preisträger und ihre Publika- tionen in unserer Zeitschrift „Pneumologie“ vor-gestellt und auf der Website der DGP genannt. Als Jury fungieren unabhängige Gutachter aus den Reihen der DGP.

Die Ausschreibung für die Forschungspreise wird jedes Jahr neu auf unserer Website und in der „Pneumologie“ veröffentlicht. Die Posterpreise werden aus den für den jeweiligen Pneumologie- Kongress eingereichten Postern von einer Jury ausgewählt. Sie sind mit bis zu 2 000 Euro für den ersten Preis dotiert. Überreicht werden die be- gehrten Forschungs- und Posterpreise im Rahmen der Eröffnungs- und der Preisverleihungsveran-staltung des Jahreskongresses der DGP.

Forschungspreisträger 2017

Beste klinische Arbeiten:Dr. med. Stefan Karrasch„Health effects of laser printer emissions: a con- trolled exposure study“. Indoor Air, 2017 Jan 5

Dr. Stefan Karrasch ist am Institut für Epidemio-logie I des Helmholtz Zentrums in München tätig. Er untersuchte Auswirkungen der Emissionen von Laserdruckern an gesunden Personen, Patienten mit Asthma und bei Exposition gegenüber Dru- ckern symptomatischen Personen. Die Unter-suchungen haben ergeben, dass bei einer Kurz-zeitexposition gegenüber den Emissionen von Laserdruckern keine klinisch relevanten Effekte auf Kenngrößen der Lungenfunktion sowie Cyto- kine in Serum und Nasensekret bei den drei unter- suchten Gruppen feststellbar waren.

Priv. Doz. Dr. med. univ. Dr. biol. hom. Nikolaus Kneidinger„Lung volumes predict survival in patients with chronic lung allograft dysfunction“. Eur Respir J. 2017 Apr 12;49(4)

Dr. Nikolaus Kneidinger konnte in seinen klini- schen Untersuchungen am Lungentransplantati-onszentrum in München prognostische Parame-ter zur frühzeitigen Erkennung der komplexen Prozesse der Transplantatabstoßung identifizie- ren. In der Arbeit konnte gezeigt werden, dass beim Auftreten chronischer Abstoßung nach Lun- gentransplantation die bodyplethysmographische Ermittlung der Lungenvolumina einen hohen prognostischen Wert hat. Damit können bereits bei Erstdiagnose einer chronischen Abstoßung Patienten mit ungünstiger Prognose identifiziert und spezifische Behandlungsmaßnahmen ein-geleitet werden.

Die Forschungspreisträger 2017 (von links: Nikolaus Kneidinger, Stefan Karrasch und Elie El Agha)

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Beste Arbeit in der Grundlagenforschung:Elie El Agha, Ph.D.„Two-Way Conversion between Lipogenic and Myogenic Fibroblastic Phenotypes Marks the Progression and Resolution of Lung Fibrosis“. Cell Stem Cell. 2017 Feb 2;20(2):261–273.e3

Dr. Elie El Agha ist im Excellenzcluster Kardio-pulmonales System der Universität Gießen und Marburg beschäftigt und hat die molekularen Mechanismen bei der Entstehung und Resolution der fibrosierenden Lungenkrankheiten erforscht. Die Daten zeigen, dass die pulmonalen Fibro- blasten im Rahmen der Fibrosierung glattmusku- läre und im Rahmen der Resolution fettbildende Eigenschaften annehmen und dass dies über PPAR gamma gesteuert wird, was eine neue therapeu-tische Option für die idiopathische pulmonale Fibrose bedeuten könnte.

Posterpreisträger 2017

1. PlatzProf. Dr. med. Antje Prasse et al., HannoverMolekulare Bildgebung mittels CXCR4-Gallium- 68-Pentixafor PET erweist sich als ein geeigneter Biomarker im Therapiemonitoring der Idiomati-schen Lungenfibrose (ILF)

Dr. med. vet. Sandra Wienhold et al., BerlinDisruption of the gut microbiome augments the development of ventilator-induced lung injury in mice

2. PlatzProf. Dr. med. Carsten Finke et al., BerlinNeurone Autoantikörper und assoziierte kognitive Defizite bei Patienten mit kleinzelligem und nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom

3. PlatzDr. med. Malgorzata Wygrecka et al., GießenHagemann Factor regulates inflammatory responses in ARDS

Posterpreisträger 2017

Prof. Dr. med. Antje Prasse

Prof. Dr. med. Carsten Finke

Dr. med. vet. Sandra Wienhold

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Kongressentwicklung

Anzahl von Ausstellern, Referenten und eingereichten

Abstracts auf dem DGP- Kongress (2012–2017)

Anzahl von Symposien/ Seminaren, Industriesymposien

und Postgraduiertenkursen auf dem DGP-Kongress

(2012–2017)

REFERENTEN

EINGEREICHTE ABSTRACTS

AUSSTELLER

2012 2013 2014 2015 2016 2017

100

200

300

400

500

600

700

SYMPOSIEN/SEMINARE

INDUSTRIESYMPOSIEN

POSTGRADUIERTENKURSE

2012 2013 2014 2015 20172016

20

40

60

80

100

120

Der wissenschaftliche Jahreskongress der DGP ist das zentrale Forum der Pneumologie im deutsch- sprachigen Raum und erfreut sich mit fast 4 000 Besuchern in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Um diese Führungsrolle weiterhin einzunehmen, haben in den letzten Monaten die Programmkommission unter ihrem Vorsitzen-den Prof. Dr. Michael Pfeifer und der geschäfts-führende Vorstand der DGP intensiv über die programmatische Weiterentwicklung des DGP- Kongresses beraten. In die Überlegungen flossen

auch Anmerkungen und Wünsche ein, die an die DGP von Kongressteilnehmern der 2016 erfolgten Befragung herangetragen wurden. Neben den wissenschaftlichen Symposien bieten zahlreiche Postgraduiertenkurse zu aktuellen Themen aus der Pneumologie exzellente Fortbildungsmöglich- keiten. Im HERMES-Trainingsexamen der ERS können Teilnehmer ihr pneumologisches Fach- wissen überprüfen und damit gezielt ihren eige-nen Fortbildungsbedarf bestimmen.

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58. DGP-Kongress 22.–25. März 2017, Stuttgart

Über 3 400 Besucher folgten der Einladung der Kongresspräsidenten Professor Martin Hetzel und Professor Martin Kohlhäufl zum 58. Kongress der DGP in Stuttgart, der unter dem Motto „Qualität und Wirtschaftlichkeit“ stand. In einer Reihe von Symposien wurde das Thema fachkundig disku- tiert: Höchste Qualitätsansprüche werden an Ärz- tinnen und Ärzte gestellt, die jedoch auch daran gebunden sind, diese Leistungen wirtschaftlich zu erbringen. Dabei hat das Wohl der Patienten und Patientinnen oberste Priorität.

Neben Postgraduiertenkursen, Pro- und Contra- Debatten und gemeinsamen Symposien mit un-seren Partnern – wie der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, der European Respiratory Society, der Deutschen Gesellschaft für Hämato-

logie und Onkologie, dem Deutschen Zentral-komitee zur Bekämpfung der Tuberkulose, dem Verband der Pneumologischen Kliniken und dem Bundesverband der Pneumologen – kamen auch die persönlichen Gespräche nicht zu kurz. Der Stand der DGP wurde für zahlreiche Fotos und zur kollegialen Kontaktpflege gerne genutzt.

Auch die Sektion der Gesundheitsfachberufe hat sich mit eigenen Angeboten präsentiert und zeigt, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und den nicht-ärztlichen Berufen in der Pneumo- logie hervorragend etabliert hat. Die Themen der insgesamt über 90 Symposien, 22 Postgraduierten- kurse und 22 Posterbegehungen haben überdies ein großes lokales und überregionales Medien-interesse hervorgerufen.

Eindrücke vom 58. DGP-Kongress in Stuttgart,

März 2017

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Pressekonferenz auf dem DGP-Kongress in Stuttgart

Mit diesem Termin am medial stark besetzten Standort Berlin wollte die DGP auch die dort ansässigen Hauptstadtmedien ansprechen. Es folgten weitere Pressekonferenzen während des Kongresses in Stuttgart: eine zur Eröffnung am 22. März sowie eine weitere am zweiten Kongresstag.

Themen der Pressekonferenzen waren (Auswahl):• Klug entscheiden in der Pneumologie• Auswirkungen von Feinstaub und Klimawandel • Qualität und Wirtschaftlichkeit in der

Pneumologie• Tuberkulose und Migration

Sowohl lokal als auch überregional stieß der DGP- Kongress auf großes mediales Interesse. Mehr als 100 Journalisten und Journalistinnen besuch- ten die Tagung, darunter Vertreter überregionaler Medien wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie mehrerer wichtiger Fachmedien oder regio- naler Medienvertreter, beispielsweise von der Stuttgarter Zeitung und dem Südwestrundfunk.

Text nach Lisa Ströhlein (Thieme-Medizinkommunikation)

Presseaktivitäten und Medienresonanz zum 58. Kongress der DGP

Um die öffentliche Aufmerksamkeit für ihren 58. Kongress in Stuttgart zu erhöhen, setzte die DGP auch im Jahr 2017 auf aktive Medienarbeit und kommunizierte die Themen und Botschaften des Kongresses an ein breites Spektrum von Fach- und Publikumsmedien. So konnte die Fachgesellschaft ihre Positionierung als kompetenter Ansprech-partner für alle Fragen rund um die Lungenheil- kunde ausbauen. Gleichzeitig betonte sie dadurch die Bedeutung des DGP-Kongresses als wichtigste deutsche Fortbildungsveranstaltung für Pneumo- logie und Beatmungsmedizin.

Lange vor dem Kongress wurde sorgfältig ausge-wählt, welche Themen im Rahmen der Medien-arbeit besonders hervorgehoben werden sollten. Daraus entstanden schon im Vorfeld der Veran-staltung thematisch relevante Pressemeldungen, die von den Medien für die Berichterstattung vor und während des Kongresses genutzt werden konnten. Sämtliche aktive Medizin- und Wissen-schaftsjournalisten aus dem deutschsprachigen Raum erhielten außerdem eine persönliche Ein-ladung, den Kongress zu besuchen und darüber zu berichten.

Im Rahmen des Kongresses organisierte die Pressestelle mit den Kongresspräsidenten und ver- schiedenen DGP-Experten drei Pressekonferen-zen, um die Schwerpunktthemen der Tagung im direkten Dialog mit den Journalisten auszutau-schen: Die erste Veranstaltung fand am 15. März im Tagungszentrum im Haus der Bundespresse-konferenz in Berlin statt.

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ZertifizierteZentren

Vom Kompetenznetzwerk WeanNet der DGP können sich auf die

Entwöhnung von mechanischer Beatmung spezialisierte Zentren in

Deutschland zertifizieren lassen. Ziel der Zertifizierung ist, durch klar

definierte Strukturen und Prozesse die Versorgungsqualität und

das Therapieergebnis bei Patienten im prolongierten Weaning vom

Respirator zu verbessern und damit die Anzahl der Patienten mit

Weaning-Versagen zu senken. Darüber hinaus engagiert sich die DGP

im Zertifizierungsverfahren für Lungenkrebszentren der Deutschen

Krebsgesellschaft (DKG). Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft

für Thoraxchirurgie e.V. (DGT) hat unsere Fachgesellschaft hierfür

entscheidende Vorarbeiten geleistet. Viele Mitglieder der DGP arbeiten

aktiv im Zertifizierungsverfahren der DKG mit.

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Kompetenznetzwerk WeanNet

Eine flächendeckende Versorgung dieser Menschen zu gewährleisten und auf dem noch jungen Gebiet der Beatmungsmedizin die nöti-gen Qualitätsstandards zu etablieren, stellt das Gesundheitssystem vor eine neue Herausforde-rung. Vor diesem Hintergrund hat die DGP 2009 WeanNet gegründet. Getragen wird das Projekt von der Erkenntnis, dass das Weaning von lang-zeitbeatmeten Patienten erfolgreicher sein kann, wenn neben der medizinischen Kompetenz eine auf prolongiertes (= verlängertes) Weaning bezo-gene Struktur- und Prozessqualität vorhanden ist. Das bundesweit arbeitende Kompetenznetz-werk WeanNet unterstützt spezialisierte

Weaning-Zentren in inhaltlichen und organisa-torischen Anliegen. Eines der wichtigsten Ziele von WeanNet besteht darin, im Rahmen eines anspruchsvollen Zertifizierungsverfahrens eine überprüfbare Weiterentwicklung dieser Zentren zu fördern, um die Versorgung und Behandlungs- qualität von Weaning-Patienten zu verbessern. Die Zertifizierung und ein Patientenregister mit inzwischen über 10 000 Einträgen sind die zentra- len Instrumente der Qualitätssicherung. Zudem lassen sich durch Auswertungen des Registers epidemiologische Daten für die Kommunikation mit Krankenkassen und politischen Entschei-dungsträgern ableiten.

Asklepios Klinik Harburg, Hamburg

Asklepios Fachkliniken München-Gauting

Lungenklinik Ballenstedt/Harz

Lungenfachklinik Immenhausen

Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken, Münnerstadt

Thoraxklinik-Heidelberg

Fachkliniken Wangen

Klinik DonaustaufKlinik Löwenstein

Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Charité – Universitätsmedizin BerlinKRH Klinikum Siloah-Oststadt-Heidehaus, Hannover

Universitätsklinikum Greifswald

Universitätsklinikum Freiburg

Helios Klinikum Krefeld

Universitätsklinik RWTH Aachen

Rhein-Maas Klinikum, Würselen

Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe

Evangelisches Krankenhaus Herne

Klinikum Westfalen, Dortmund

Ruhrlandklinik, Essen

Evangelische Lungenklinik Berlin

Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin

Robert-Bosch-Krankenhaus, Gerlingen

Hufeland-Klinik Bad Ems

Agaplesion Pneumologische Klinik Waldhof-Elgershausen, Greifenstein

Zentren mit Erstzertifizierung im Jahr 2017

Zentren mit Zertifizierung vor 2017

Krankenhaus Bethanien, Solingen

HELIOS Klinik Hagen-Ambrock

Marienkrankenhaus Kassel

Bürgerhospital Frankfurt am Main

Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende

Krankenhaus vom Roten Kreuz Bad Cannstatt, Stuttgart

Zentralklinik Bad Berka

Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg

Klinikum Lüdenscheid – Märkische Kliniken

LungenClinic Grosshansdorf

Asklepios Kliniken Bad Wildungen

Lungenklinik Hemer

Krankenhaus der Augustinerinnen Köln

St. Marien-Hospital, Lungenklinik Köln-Nord

Zertifizierte Weaning-Zentren(Stand 01/2018)

Zertifizierte Zentren 71

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Ablauf des Zertifizierungsprozesses

Zertifizierungs-kommission der DGP

Zertifizierungs-kommission der DGP

Antrag auf ZertifizierungWeaning-Zentrum

Weaning-Zentrum

ILF GmbH

ILF GmbH

Audit

DGP-Geschäftsstelle

DGP-GeschäftsstelleGutachten und Zertifikat

Vor dem Audit

Nach dem Audit

Erhebungsbogen und Unterlagen

Gutachten

AbstimmungAuditoren

PrüfungGutachten

Zertifizierung

Das Zertifizierungsverfahren soll dazu beitragen, dass „pneumologische Weaning-Zentren“ einen verlässlichen Standard an Qualitätsmerkmalen erfüllen. Dieser Standard muss für die Öffentlich- keit transparent sein. Hierzu wurde ein struktu-riertes Zertifizierungsverfahren eingeführt. Die erfassten Kriterien betreffen primär die Struktur- und Prozessqualität, in bisher geringem Umfang auch die Ergebnisqualität.

Die geforderten Kriterien für die Zertifizierung sind in einem Erhebungsbogen zusammenge-fasst. Eine der grundsätzlichen Voraussetzungen ist die Teilnahme am Weaning-Register. Die Zulas- sung zum Zertifizierungsverfahren setzt eine jähr- liche Mindestzahl von Patienten im prolongierten Weaning voraus, deren Behandlung dokumentiert werden muss. Die Auszeichnung „Weaning-Zen-trum der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.“ erhält das Zentrum für drei Jahre.

Die Zertifizierung erfolgt durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungs-medizin e.V. (DGP). Im Auftrag der DGP über-nimmt das Institut für Lungenforschung GmbH (ILF) die organisatorischen Tätigkeiten und die Koordination der Zertifizierungsprozesse. Die ILF GmbH wird wiederum vom Institut für Lungen- forschung e.V. getragen, welches das Ziel hat, die Forschung auf dem Gebiet der Lungen- und Atem- wegserkrankungen zu unterstützen, damit diese Forschung Ärzten, Kliniken und letztendlich Pa-tienten zugutekommt. Die dazu erforderlichen finanziellen Mittel bezieht der gemeinnützige Sektor des ILF aus Zuwendungen und Mitglieds-beiträgen. In Zukunft soll zusätzlich auch der Dienstleistungssektor des ILF wirtschaftlich dazu beitragen, Forschung auf dem Gebiet der Lungen- und Atemwegserkrankungen zu unterstützen, indem er Aufträge zur Durchführung einzelner pneumologischer Projekte realisiert.

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Zertifizierte Lungenkrebszentren

Der Nationale Krebsplan wurde 2008 vom Bundes- gesundheitsministerium, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren, der Deutschen Krebs- gesellschaft und der Deutschen Krebshilfe initiiert. Mit dem Nationalen Krebsplan werden zentrale Belange der Onkologie, nämlich die Erstellung evi- denzbasierter Leitlinien (Ziel 6), die Anwendung dieser Leitlinien und die Qualitätssicherung der Behandlung in zertifizierten Zentren (Ziel 5) sowie die transparente Erfassung und Darstellung der Langzeitergebnisse durch die klinischen Krebs-register (Ziel 8) in ihrem Zusammenwirken poli- tisch festgeschrieben und mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsre-gister gesetzgeberisch unterstützt.

Entsprechend dem Nationalen Krebsplan bilden evidenzbasierte Leitlinien die wissenschaftliche Basis für die praktische Tätigkeit, welche in zerti- fizierten Zentren realisiert wird. Nach den ent- scheidenden Vorarbeiten der DPG und der Deut-schen Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V. (DGT) können sich Lungenkrebszentren (LKZ) seit 2008 nach den Anforderungen der Deutschen Krebs-gesellschaft (DKG) zertifizieren lassen. Zudem be- steht die Möglichkeit, im Rahmen onkologischer Zentren als zertifizierte Einrichtung nach DKG- Anforderung Lungenkrebspatienten zu behandeln. Seit Beginn der Zertifizierung von Lungenkrebs-zentren steigt die Zahl der zertifizierten Einrich-tungen gleichmäßig an. Zum Stichtag 30.09.2016 waren 45 LKZ an 52 Standorten zertifiziert.

Die durchschnittliche Zahl von Primärfällen pro Zentrum ist mit nahezu 400 neu erkrankten Patienten pro Jahr vergleichsweise hoch. Für die Zertifizierung werden mindestens 200 Primär-fälle pro Jahr gefordert. Bezogen auf die Gesamt-zahl von Neuerkrankungen pro Jahr wird ca. ein Drittel der Patienten (= ca. 17 600 Patienten) in zertifizierten LKZ behandelt.

Die Anforderungen für eine Zertifizierung als Lun- genkrebszentrum (LKZ) werden im „Erhebungs-bogen für Lungenkrebszentren der Deutschen Krebsgesellschaft“ dargelegt (www.onkozert.de). Die letzte Aktualisierung erfolgte in der Sitzung der Zertifizierungskommission im Februar 2016. Die interdisziplinär und fachübergreifend zusam- mengesetzte Zertifizierungskommission für LKZ arbeitet unter Federführung der DKG und DGP daran, die onkologische Versorgung von Lungen- krebspatienten zu harmonisieren und zu ver-bessern.

Mithilfe von Kennzahlen kann objektiviert wer-den, wie die für eine Zertifizierung notwendigen Anforderungen an Struktur und Qualität erfüllt werden. Zudem wird ein Vergleich zwischen den Behandlungszentren erleichtert.

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Stadium IV mit Pembrolizumab führt im Vergleich zur Chemotherapie sowohl zu einem signifikan-ten progressionsfreien Überleben als auch zu ei-nem signifikant verlängerten Gesamtüberleben bei einer deutlich reduzierten Nebenwirkungsrate. Dieser Erfolg ist bei Patienten zu erzielen, die PD- L1 mindestens in 50 % der Tumorzellen exprimie- ren (30 % der gescreenten NSCLC-Patienten). Die-ser bis vor Kurzem nicht vorstellbare Therapieer-folg ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer Therapie des Lungenkarzinoms, die mehr und mehr auf die spezifischen molekularen und, im Fall von PD-L1, immunologischen Besonderheiten des individuellen Patienten zugeschnitten ist. Maßgebliche Impulse für diese Studie kamen aus der deutschen Thoraxonkologie.

Modernste Behandlungsmethoden und Spitzenforschung in zertifizierten Zentren

Obwohl Lungenkrebs nach wie vor zu den tödlichsten Krebsarten zählt, haben Betroffene heutzutage deutlich höhere Überlebenschancen als noch vor fünf Jahren. Dabei verbessert sich die Prognose für den Patienten, wenn er in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum von einem Pneumologen behandelt wird. Moderne Diagnos- tik und individualisierte Therapien können bei bestimmten Krebsentitäten heute sogar ein lang- fristiges Überleben ermöglichen. So konnte eine 2016 publizierte klinische Studie zeigen, dass die Gabe des durch gentechnische Verfahren her- gestellten Antikörpers Pembrolizumab eine deut- liche Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Bron- chialkarzinom (NSCLS) ermöglicht. Die Therapie von zuvor unbehandelten NSCLC-Patienten im

Unterschiede im Überleben (overall survival) zwischen

Chemotherapie- und Pembroli- zumab-Gruppe (Reck et al. 2016)

3 6 9 12 15 18 21

136154 121 82 39 11 2 0123151 106 64 34 7 1 0

Zeit in Monaten

Überleben in Prozent

Patienten unter Risiko

Chemotherapie

Pembrolizumab

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

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Algorithmus nach Reck et al. 2017

Reck, M.; Rabe, K. F. (2017). Precision Diagnosis and Treatment for Advanced Non-Small-Cell Lung Cancer. New England Journal of Medicine, 377(9): 849–861. doi:10.1056/nejmra1703413

Reck, M.; Rodríguez-Abreu, D.; Robinson, A. G.; Hui, R.; Csőszi, T.; Fülöp, A.;… Brahmer, J. R. (2016). Pembrolizumab versus Chemotherapy for PD-L1-Positive Non-Small-Cell Lung Cancer. New England Journal of Medicine, 375(19): 1823–1833. doi:10.1056/nejmoa1606774

Quellen

Histology

EGFR mutationBRAF V600E mutation

ALK or ROS1 translocationdiscovered through IHC or FISH

Next-generation sequencing in selected patients with adeno-carcinoma who never smoked or seldom smoke

Cytology

Squamous-cell NSCLC Non-squamous-cell NSCLCAdenocarcinoma

Large-cell carcinomaOther

Molecular Profiling

Selected samples evaluable for molecular analysis

Not yet available for PD-L1 analysis

Diagnostic Algorithm in Non-Small-Cell Lung Cancer (NSCLC)

Individual treatment

PD-L1 ≥ 50 % PD-L1 < 50 % PD-L1 < 1 %

PD-L1 staining

If negative or unknown

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Bildnachweise

(sofern nicht bei den Abbildungen angegeben)

Umschlag: Lindgrün GmbH auf Basis von Prof. Dr. med. Andreas C. Hocke (M.Sc.), Molekulare Bildgebung der Immunregulation, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie

Seite 4: LungenClinic Grosshansdorf GmbH

Seite 8–31: Mike Auerbach (www.mike-auerbach.com)

Seite 56: Prof. Dr. Rembert Koczulla

Seite 57: Dorit Schimandl

Seite 63: Lindgrün GmbH

Seite 65: Mike Auerbach

Seite 66: Mike Auerbach

Seite 68: Lindgrün GmbH; Mike Auerbach

Seite 69: Mike Auerbach

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