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Jahresbericht 2017 Rapport annuel Verein für Landschaft und Kultur Association en faveur du paysage et de la culture

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Jahresbericht 2017Rapport annuel

Verein für Landschaft und KulturAssociation en faveur du paysage et de la culture

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InhaltsverzeichnisTable des matières

5 Aktiv und engagiert auch im Jubiläumsjahr Vorwort des Präsidenten7 Un engagement sans faille, même pour notre anniversaire Avant-propos du président

11 Der besondere Reiz des linken Bielerseeufers Revision des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler BLN

15 Rive gauche du lac de Bienne: un paysage au charme unique Révision de l’Inventaire fédéral des paysages, sites et monuments naturels

19 Tausendjährige Reise vom Wallis ins Seeland Findlinge und Schalensteine21 Eine Attraktion für Bevölkerung und Fische Park auf der Bieler Schüssinsel24 Une oasis pour la population et les poissons Île-de-la-Suze: un nouveau parc à Bienne27 Spannender Blick unter Wasser Eine neue Karte zeigt die Tiefen des Bielersees30 Quelques surprises au fond de l’eau Nouvelle carte bathymétrique du lac de Bienne33 Mauerbau im Rebberg bei Rekordtemperaturen Neue Trockenmauern in Ligerz

36 Protokoll der 10. Generalversammlung Netzwerk Bielersee38 Kurzmeldungen42 Vorstand 201842 Impressum

Rechnung/Revisionsbericht separate Beilage

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2017 feierte das Netzwerk Bielersee sein zehnjährigesJubiläum. Ein Überblick über die Aktivitäten des Vor-stands im vergangen Jahr zeigt, dass es keinen Grundgibt, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Das Engage-ment unseres Vereins für die vielfältige Landschaftrund um den Bielersee bleibt nötig und wichtig.

Seit unser Verein am 6. September 2007 gegründetwurde, haben sage und schreibe hundert Vorstands-sitzungen stattgefunden. Dieses Jubliäum feierte derVorstand im Anschluss an seiner 100. Sitzung mit einemkleinen Apéro. Und auch den Startschuss für die nächste100er-Serie fiel in einem speziellen Rahmen. Mitte September 2017 wurden wir für die 101. Sitzung vonAlexandra Melar und Ueli Studer auf die Sunnflue inTwann eingeladen. Herzlichen Dank den beiden für diesen schönen Sitzungsort und die Bewirtung. Dochauch an diesen aussergewöhnlichen Sitzungen hat derVorstand wie immer intensiv über Themen diskutiert,die für unsere Region von grosser Bedeutung sind. Auf einige davon möchte ich hier speziell eingehen.

Positive Stellungnahme zum Bahntunnel in Ligerz Ein wichtiges Geschäft war zweifellos der geplanteBahntunnel in Ligerz. Zurzeit befindet sich die künftigeBaustelle in der Planungsphase. In einer Begleitgruppe,in der auch das Netzwerk Bielersee vertreten ist, werden Fragen wie Linienführung, Tunnelportale undder Rückbau des heutigen Bahntrassees diskutiert. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Inte-ressengruppen in diesem Gremium verläuft durchauskonstruktiv, unsere Anliegen werden ernst genommen.Wir haben deshalb eine positive Mitwirkungseingabe zudiesem Projekt verfasst.

Einsprache gegen A5-WestastAnders liegen die Dinge beim A5-Westast. Wie an derletzten Generalversammlung unseres Vereins erwähnt,haben wir gegen die Ausführungspläne des A5-West-astes Einsprache erhoben. Wir haben uns mit Bezug aufunsere Statuten gegen problematische Aspekte des Bauvorhabens geäussert, dies insbesondere im Bereichzwischen dem Strandboden und Vingelz. Bei unsererKritik am Westast werden wir von der nationalen Ge-wässerschutzorganisation AquaViva unterstützt, mit derwir die Einsprache gemeinsam eingereicht haben.

Ein erster kritisierter Punkt betrifft den Grundwasser-strom, der zwischen Stadt und See fliesst. Das aufgelegteProjekt durchquert diesen Strom so, dass massive tech-nische Eingriffe zu seinem Schutz nötig sind. UnsererAnsicht nach wurden diese Lösungen allerdings zu wenigauf ihre Wirksamkeit hin geprüft. Das muss vor einerBewilligung des Projekts unbedingt nachgeholt werden.

Der zweite kritisiere Punkt stellt quasi einen Rück-kommensantrag auf einen Variantenentscheid zum Anschluss Seevorstadt dar. Der Vorstand erachtet die Variante «Sputnik», die stadtseits des Bahndamms zuliegen käme, für besser als die aufgelegte Variante «Sichel». Diese Position wurde übrigens 2012 auch imSchlussbericht des Kantonalen Tiefbauamts zur «Zweck-mässigkeit der Vertiefungslösungen beim A5-Westast»vertreten. Ich zitiere: «Wichtigstes Kriterium in der Seevorstadt ist der Umgang mit dem Strandboden. Die Vertiefungslösung Sichel greift mehr in diesen sensiblen Bereich ein als die Vertiefungslösung Sputnik.Demgegenüber stehen die Eingriffe im Krautkuchen, die bei der Sichel verträglicher sind. Zudem ist auf Genehmigungsrisiken von Sputnik hinzuweisen. Gibtman dem Strandboden ein grösseres Gewicht als demKrautkuchen und scheut das Genehmigungsrisiko nicht,dann fällt die Wahl auf den Sputnik, im gegenteiligenFall auf die Sichel.» Dieser Einschätzung zum Trotz wurdenun die Variante «Sichel» aufgelegt. Im Gegensatz zuuns, scheint den Planenden der Krautkuchen attraktiverund schützenswerter zu sein als der Strandboden.

In einem dritten Punkt wehren wir uns gegen dasMonster-Tunnelportal im Rusel. Wie ursprünglich beimOstportal des Twanntunnels vorgesehen, sollen im Ruselmassive Stützmauern gebaut werden. Für das NetzwerkBielersee stellt diese weitere Verschandelung der Bieler-seelandschaft durch den Strassenbau ein klares NoGodar. Wie damals in Twann, fordern wir heute im Rusel,dass das Tunnelportal tiefer gelegt wird.

Nach Ablauf der Einsprachefrist wurde unter dem Titel «Westast so besser!» eine Projektvariante präsen-tiert, die einen Tunnel von Brügg bis ins Rusel vorsieht.Würde dieser Vorschlag umgesetzt, wären unsere beidenersten Einsprachepunkte gegenstandslos. Es ist mir indiesem Zusammenhang wichtig, klarzustellen, dass esdem Vorstand nicht darum geht, in der Diskussion pro und contra Westast Partei zu ergreifen. Was wir mitunserer Einsprache erreichen wollen, ist, dass ein opti-maler, möglichst umweltverträglicher Westast realisiertwird.

Rücksichtsloses Bauen kommt nicht in FrageUm grundsätzlichen Widerstand geht es, wenn sich dasNetzwerk Bielersee gegen Projekte ausspricht, bei denensich Leute schlicht um Zonenpläne, Bauzonen, Bau-auflagen und bestehende Gesetze foutieren. Da wird aus einem Löschteich plötzlich ein Swimmingpool, aneiner alten Hausfassade steht plötzlich ohne Baugesuchein liebloser Balkon, oder eine Fassade oder Mauer wirdweiss gestrichen, ohne dass die geforderte Bemusterungstattgefunden hat. Neben unserem Verein sind in solchenFällen aber vor allem die Gemeinden und das Regie-rungsstatthalteramt gefordert. Doch wird von Behörden

Vorwort des PräsidentenAktiv und engagiert auch im Jubiläumsjahr

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ein Rückbau verfügt, kommt gleich auch die Frage derVerhältnismässigkeit aufs Tapet. Meine Haltung in dieser Hinsicht ist klar: Wir dürfen beim Bauen keinenWildwuchs zulassen, denn wie sähen die Orts- undLandschaftsbilder am Bielersee aus, würden persönlicheFantasien rücksichtslos realisiert und im Nachhinein einfach an die Verhältnismässigkeit appelliert?

Differenzierter Umgang mit HagelschutznetzenDoch es gibt durchaus auch Gründe für Kompromisse. So wie beim Bewilligungsverfahren für Hagelschutznetze,das uns kurz vor Jahresende beschäftigt hat. Einerseitsbeeinträchtigen solche Netze das Landschaftsbild erheb-lich. Doch andererseits sind sie für den Rebbau enormwichtig, da die zunehmend stärkeren Hagelzüge grosseSchäden verursachen. Für die Winzer ist es von existen-zieller Bedeutung, ihre Reben vor Hagelschäden schützenzu können. Deshalb haben sich in dieser Frage verschie-dene Schutzorganisationen darauf geinigt, dass seitlichmontierte schwarze Netze mit einer maximalen Höhe ab Terrain von 1 m 60 cm aus unserer Sicht tolerierbarsind. Speziell im Sommer sind solche Netze im Laub der Reben aus der Distanz nicht so gut sichtbar, oder siewirken wie ein Schatten auf dem Reblaub. Umgekehrt

haben wir dafür plädiert, dass die Netze während derlaublosen oder laubarmen Zeit zugunsten des Land-schaftsbildes aufgerollt werden müssen. So fallen sie in der Zeit nach dem Läset bis Ende März weniger auf. Der Aufwand für diese Massname hält sich, wie Reb-bauern bestätigen, in vertretbaren Grenzen.

Grosszügige Spenden für das Netzwerk BielerseeImmer wieder runden Mitglieder unseres Vereins ihreJahresbeiträge generös auf, vielen Dank für diese undalle übrigen grosszügigen Gesten! So wurde etwa an derBeerdigung unseres Mitglieds Toni Reber dem NetzwerkBielersee gedacht, wodurch über 500 Franken zusam-menkamen. Und unsere Mitglieder Rosmarie und Theodor Strauss haben an einem Geburtstag- undHochzeitstagsfest auf Geschenke verzichtet und statt-dessen eine Sammlung für das Netzwerk Bielerseedurchgeführt. Dabei kamen über tausend Franken zu-sammen, dafür bedanken wir uns beim Ehepaar Straussund seinen Gästen herzlich.

Adrian Jakob, Biologe und Präsident des Vereins Netzwerk Bielersee

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Avant-propos du présidentUn engagement sans faille, même pour notre anniversaire

En 2017, le Réseau lac de Bienne a fêté son dixièmeanniversaire. Un résumé des activités menées par lecomité au cours de l’année montre que nous n’auronspas l’occasion de nous reposer sur nos lauriers. Notre association doit continuer à œuvrer sans relâchepour préserver la variété des paysages qui entourent le lac de Bienne.

Notre association a été fondée le 6 septembre 2007. Depuis, le comité s’est réuni cent fois et il organisé unpetit apéritif lors de sa 100e séance pour célébrer cedixième anniversaire. La première des cent séances suivantes s’est également déroulée dans un cadre spécial:mi-septembre 2017, Alexandra Melar et Ueli Studer nousont invités à tenir notre 101e réunion sur la Sunnflue, à Douanne. Nous les remercions tous les deux de nousavoir accueillis dans cet endroit magnifique. La particula-rité de ces séances n’a pas empêché le comité d’examinerattentivement des sujets de grande importance pour notre région. Je reviens ici sur quelques-uns d’entre eux.

Avis positif sur le tunnel ferroviaire de GléresseLe tunnel ferroviaire prévu à Gléresse n’a pas manquéde nous occuper. Le futur chantier en est actuellement à la phase préparatoire. Un groupe de suivi, où le Réseaulac de Bienne est également représenté, débat de ques-tions concernant le tracé et les portails du tunnel ainsique du démantèlement de la voie ferrée actuelle. La collaboration des différents groupements d’intérêtsau sein de cet organisme est très constructive et nospréoccupations sont prises au sérieux. Nous avons doncrédigé un avis positif sur cette consultation.

Opposition contre l’axe ouest de l’A5Il en va tout autrement de l’axe ouest de l’A5. Commementionné lors de la dernière assemblée générale denotre association, nous avons fait opposition contre lesplans de réalisation de ce projet. Nous appuyant sur nosstatuts, nous avons exprimé notre avis sur des aspectsproblématiques du projet de construction, en particulierdans la zone des Prés-de-la-Rive et de Vigneules. AquaViva, association nationale pour la protection des eaux,appuie nos critiques concernant cet axe. C’est donc encollaboration avec elle que nous avons présenté l’oppo-sition.

Le premier point de notre document concerne la nappe phréatique qui s’écoule de la ville en direction du lac. Pour préserver cette nappe, le projet doit, dans sa version actuelle, prévoir d’importantes interventionstechniques. À notre avis, l’efficacité des solutions annon-cées n’a pas été suffisamment étudiée. Il est essentiel de combler cette lacune avant d’autoriser ce projet.

Le deuxième point porte sur la jonction Faubourg du Lac et propose quasiment de reconsidérer l’option retenue. Le comité estime que la variante «Spoutnik» estmeilleure que la variante retenue, «Sichel». Dans sonrapport final Branche ouest A5 Bienne – Étude d’oppor-tunité des approfondissements, publié en 2012, l’Officedes ponts et chaussées (OPC) partageait d’ailleurs cet avis.Je cite: «Un critère important au Faubourg du Lac est le traitement des Prés-de-la-Rive. L’approfondissementSichel empiète plus dans ce milieu sensible que l’approfondissement Spoutnik. Par contre, celui-ci porteplus préjudice au Krautkuchen en comparaison avec lasolution plus acceptable de Sichel. Il faut de plus noterles risques liés aux autorisations de Spoutnik. Si la

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100e séance du comité:Urs Luedi,Adrian Jakob,Urs Rohner,Rolf Suter,Daniel BernetChristine Wisler,Cynthia Dunning(manquent Walter Bieri, Beat Jordi et Daniel Suter).

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pondération des Prés-de-la-Rive est plus élevée quecelle du Krautkuchen et si les risques liés aux autorisa-tions sont pris en compte, le choix à faire est Spoutnik, a contrario le choix est l’approfondissement Sichel.»Malgré cette appréciation, c’est la variante «Sichel» qui a été déposée. Contrairement à nous, les concepteurs estiment apparemment que le Krautkuchen est plus attrayant et qu’il mérite une plus grande protection queles Prés-de-la-Rive.

Le troisième point de notre opposition dénoncel’énormité du portail du tunnel tel qu’il est projeté à Rusel. Comme dans le cas du portail est du tunnel de Douanne, les plans prévoient la construction de mursde soutènement massifs. Pour le Réseau lac de Bienne,cette nouvelle détérioration du paysage par la construc-tion d’une route est tout simplement inadmissible.Comme nous l’avons fait pour Douanne, nous exigeonsque le portail du tunnel soit rabaissé.

Déposée peu après l’échéance du délai d’opposition,la variante «Axe ouest: mieux comme ça!» prévoit untunnel de Brügg jusqu’à Rusel. L’adoption de cette proposition rendrait caducs les deux premiers points denotre opposition. Je tiens à rappeler clairement ici que lecomité ne tient nullement à prendre parti dans le débatpour ou contre l’axe ouest. Notre opposition vise à par-venir à une solution optimale qui respecte au mieux lesaspects environnementaux.

Pour un minimum d’égard et de respectLe Réseau lac de Bienne intervient par principe dans dessituations où certains font fi des règles régissant lesplans de zones et les zones à bâtir, des normes architec-turales et des lois en vigueur. Il n’est pas admissiblequ’un étang à incendie se mue en piscine, qu’un balconhideux orne soudain la façade d’une maison (alorsqu’aucun permis n’a été demandé) ou qu’une façade ouun mur soient repeints en blanc sans approbation préalable d’un échantillon de couleur. De tels cas nedonnent pas seulement fort à faire à notre association,mais surtout aux communes et à la préfecture. Si les autorités ordonnent ensuite une remise en état, les fautifsmettent le principe de la proportionnalité sur le tapis.Mon avis à ce sujet est sans équivoque: nous devonsempêcher les constructions sauvages! Car à quoi ressem-bleraient les sites et les paysages du lac de Bienne, si chacun donnait libre cours à son imagination et secontentait ensuite d’invoquer la proportionnalité?

Filets anti-grêle utilisés à bon escientDes compromis restent toujours possibles. Preuve ensont les filets anti-grêle dont la procédure d’autorisationnous a occupés peu avant la fin de l’année. D’une part,ces filets portent considérablement atteinte au paysage.D’autre part, ils revêtent une importance cruciale pour

le vignoble, car les orages de grêle, toujours plus violents,occasionnent de gros dégâts. Or, pour les viticulteurs, il est vital de pouvoir protéger les vignes des dommagescausés par la grêle. Plusieurs organisations de protectionont donc convenu que nous pouvions tolérer des filetsmontés latéralement et dont la hauteur ne dépasse pas1 m 60 (depuis le sol). De loin et en été, lorsque les vignes sont couvertes de feuilles, ces filets sont à peinevisibles de loin ou font penser à une ombre qui s’étendsur le vignoble. Afin de préserver le paysage, nous avonstoutefois plaidé pour que ces filets soient enroulés unefois les feuilles devenues plus rares ou disparues. Ils sefont ainsi plus discrets entre la fin des vendanges et finmars. Les viticulteurs nous ont confirmé que le travailrequis reste acceptable.

Des dons généreux Il arrive régulièrement que nos membres ajoutent unesomme appréciable au montant de la cotisation annuelle.Nous les en remercions vivement et sommes reconnais-sants pour tous les gestes généreux! Lors des funéraillesde feu notre membre Toni Reber, sa famille a par exemple pensé au Réseau lac de Bienne et récolté plusde 500 francs. En fêtant un anniversaire et un anniver-saire de mariage, nos membres Rosmarie et TheodorStrauss ont renoncé aux cadeaux et organisé une collecteen faveur de notre association: plus de 1000 francs ontété réunis. Nous adressons nos sincères remerciementsaux époux Strauss et à leurs invités!

Adrian Jakob, biologiste et président de l’association Réseau lac de Bienne

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Revision des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler BLNDer besondere Reiz des linken Bielerseeufers

Das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenk-mäler von nationaler Bedeutung (BLN) erfasst die typischsten und wertvollsten Landschaften der Schweiz.Der Bundesrat hat im März 2017 die Revision des Inventars und der dazugehörigen Verordnung gutge-heissen. Neu werden die einzelnen Objekte viel umfas-sender beschrieben und ihre nationale Bedeutung präziser begründet.

Die Landschaften und Naturdenkmäler, die imBundesinventar der Land-schaften und Naturdenk-mäler von nationaler Bedeutung (BLN) erfasstsind, zählen zum land-schaftlichen Erbe derSchweiz. Sie prägen ausserdem die regionaleIdentität und sind ein bedeutendes touristischesKapital.Ziel des BLN ist es, die

Schönheit, Vielfalt und Eigenart der Landschaften zu gewährleisten, die zum natürlichen und kulturland-schaftlichen Erbe der Schweiz zählen. Zwei weitere Bundesinventare betreffen ebenfalls die Landschaft,nämlich das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) und das Inventar der his-torischen Verkehrswege der Schweiz (IVS).

Im Zentrum der Revision des Inventars und der ent-sprechenden Verordnung stand die grundlegende Überarbeitung der Umschreibungen der Inventarobjekte. Die einzelnen Objekte sind neu viel umfassender be-schrieben. Die nationale Bedeutung der Objekte wirdpräziser begründet, die Merkmale der einzelnen Land-schaften werden im Detail beschrieben, und es werdenobjektspezifische Schutzziele formuliert.

Beschleunigte BewilligungsverfahrenDank der Präzisierungen wird die Sicherheit beim Vollzugund in der Planung erheblich verbessert. Die zuständigenBundes- und Kantonsbehörden verfügen künftig überbessere Grundlagen für die Beurteilung von Vorhaben,die BLN-Objekte betreffen. Die Interessenabwägungwird erleichtert, und Bewilligungsverfahren werden be-schleunigt. Das BLN umfasst derzeit 162 Objekte, die in vier Typenunterteilt sind: • Aufgrund ihrer Schönheit, Eigenart, wissenschaftlichen,

ökologischen oder kulturgeografischen Bedeutungeinzigartige Landschaften.

• Für die Schweiz typische Landschaften, das heisst naturnah geprägte Kulturlandschaften, die für eineLandesgegend besonders kennzeichnende Oberflächen-formen, kulturgeschichtliche Merkmale sowie für Faunaund Flora wichtige Lebensräume enthalten.

• Erholungslandschaften, die zum Wandern und Erlebender Natur einladen und zum Wohlbefinden und zurGesundheit der Menschen oder zur Identitätsbildungbeitragen.

• Naturdenkmäler, also Einzelobjekte, die häufig geolo-gischer Natur sind, darunter Findlinge, markante Gesteinsaufschlüsse und charakteristische Landschafts-formen.

Die Rechtswirkungen des Inventars beruhen auf demBundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG)und bleiben auch nach der Revision unverändert. DasNHG bezweckt die Erhaltung der typischen Merkmaleder durch das Inventar geschützten Landschaften,schreibt jedoch keinen absoluten Schutz vor. Das Gesetzsieht damit eine auf die Qualität ausgerichtete Land-schaftsentwicklung vor. In Kraft getreten sind das BLNund die totalrevidierte Verordnung am 1. Juni 2017.

Reich strukturierte KulturlandschaftUnter den gut 160 Objekten des BLN figuriert unter derNummer 1001 auch das linke Bielerseeufer. Begründetwird seine nationalen Bedeutung folgendermassen: Das Gebiet zeichnet sich durch die reich strukturierteRebbaulandschaft aus. Diese Kulturlandschaft ist eng mit seltenen und wärmeliebenden Waldgesellschaftenverzahnt. Prägend sind zudem die vielfältigen und wertvollen Trockenstandorte mit charakteristischen, trocken- und wärmeliebenden Pflanzen- und Tierarten,insbesondere Reptilien. Zusätzlich erwähnt werden inder Beschreibung die ausgedehnten Felsenheiden in Le Gibet, die Wasserfälle und Karsterscheinungen in derTwannbachschlucht, die Vielzahl an gut erhaltenen Orts-bildern sowie der historische Verkehrs- und Pilgerweg.

Das linke Bielerseeufer mit den Winzersiedlungen,der Kirche von Ligerz und dem Pilgerweg, der das Rebbaugebiet von Twann bis Schafis durchzieht, ist eineder am längsten besiedelten Gegenden der Schweiz. Das BLN Objekt 1001 erstreckt sich über das Gebiet zwischen La Neuveville im Südwesten und Tüscherz imNordosten und umfasst den steilen, trockenwarmen Jurasüdfuss. Es reicht vom Seeufer mit den charakteristi-schen Dörfern und den Rebbergen bis zu den höher liegenden Laubwäldern. Der besondere Reiz besteht imharmonischen Wechsel und in der Verzahnung kompak-ter Dörfer mit den weitgehend erhaltenen historischenSiedlungsrändern, Rebbergen, Felsen, einzelnen Gehöl-zen und trockenwarmen Magerwiesen. Trocken- undBruchsteinmauern gliedern das Rebbaugebiet. Im Gegen-satz zur trockenen und sonnigen Kulturlandschaft steht

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ihnen die stark gefährdete Costas Schönschrecke (Callip-tamus barbarus). Die Trockenmauern und das warmeKlima bieten ideale Bedingungen für mehrere Echsen-und Schlangenarten.

Hochstämmige Obstbäume, zum Teil auch kleinereObstgärten, verteilen sich über das Rebbaugebiet. Gelegentlich brütet in diesen Obstbäumen der Wende-hals (Jynx torquilla) und in den benachbarten Wäldernder Mittelspecht (Dendrocopos medius). Über den Rebbergen stocken vielfältige, lichte und sehr selteneStrauchkronwicken- Flaumeichenwälder sowie orchi-deenreiche Weissseggen-Buchenwälder, stets durchsetztvon kleineren und grösseren Felsabstürzen mit Trocken-vegetation. Bemerkenswert ist das gehäufte Auftretendes Schneeballblättrigen Ahorns (Acer opalus) als Beglei-ter der Flaumeiche.

Im Einschnitt der Twannbachschlucht dominiert der sehr seltene Hirschzungen-Ahornwald. Bei derKarstquelle im untersten Teil der Schlucht sind fünf Fledermausarten, darunter die stark gefährdete Mops-fledermaus (Barbastella barbastellus), nachgewiesen.

Klimatisch begünstigte Kulturlandschaft Archäologische Grabungen in Wingreis, Twann undSchafis belegen die jungsteinzeitliche Besiedlung deslinken Bielerseeufers. Direkte Hinweise auf diese neo-lithischen Seeufersiedlungen sind jedoch heute keinemehr sichtbar.

An den Ufern des Bielersees treffen die romanischeund die alemannische Sprachkultur aufeinander. Dieteilweise terrassenartig angelegten Rebberge und dieWinzerdörfer sind in ihrer Gestaltung durch das Neben-und Miteinander dieser beiden Kulturen geprägt. Haupt-sächlich klösterliche Gemeinschaften waren im Mittel-alter die treibenden Kräfte für die Anfänge des Rebbausin dieser klimatisch begünstigten Lage. Charakteristischfür diese Reblandschaft sind die Kompaktheit der Terrassenfluren mit den Trocken- und Bruchsteinmauernund die mit Mauern eingefassten Wege.

Die ausserordentlich hohe Dichte an gut erhaltenenOrtsbildern von nationaler Bedeutung mit intakten historischen Siedlungsrändern zeugen von der kulturellenund wirtschaftlichen Bedeutung des jahrhundertealtenWeinbaus. Der Pilgerweg und die hoch über dem Dorf in den Rebbergen liegende Wallfahrtskirche von Ligerzaus dem 16. Jahrhundert sind Teil der über 600 Jahre alten Wallfahrtsroute vom Rheinland nach Santiago de Compostela. Oberhalb von La Neuveville befindensich die Ruinen der im 13. Jahrhundert erbauten BurgSchlossberg.

Aus topografischen Gründen existierte bis ins 19. Jahrhundert entlang des linken Ufers keine durch-gehende Wegverbindung. Der Transport erfolgte daherausschliesslich auf dem Seeweg. Die erste Fahrstrassezwischen Biel und La Neuveville wurde in den Jahren

die schattige, feuchte Twannbachschlucht mit schroffenFelswänden, einem System von Höhlen und Karstquellensowie dem wild rauschenden Twannbach.

Grosse Blöcke im Gebiet Roggete, nordöstlich vonWingreis gelegen, weisen auf den Bergsturz von 1356hin. Roggete war vermutlich früher eine Siedlung, die durch den Bergsturz zerstört wurde. Geblieben sindeinzig die Flurnamen «Roggete» und «Kappelenräbe».Auf dem Schuttkegel wächst heute ein ganz speziellerWaldtyp.

Geologie und Geomorphologie Die Seeketten-Antiklinale – die erste und südlichste Kettedes Faltenjuras – ist das prägende geologische Elementdes linken Bielerseeufers. Bei La Neuveville ist ihr eineGeländeverflachung vorgelagert. Die Schichten des oberen Jura und der unteren Kreide verlaufen parallel zurHangneigung. Die Twannbachschlucht durchschneidetden zu einer Antiklinalen aufgefalteten Schichtstapelund macht den gewölbeförmigen Verlauf der Gesteins-schichten sichtbar.

Die Gesteine der oberen Juraschichten verkarstenstark. Erkennbar ist dies am Höhlensystem des Hoolilochsund an den ergiebigen Karstquellen im untersten Ab-schnitt der Twannbachschlucht. Im Hangfussbereich von La Neuveville und am Chapf bei Twann überlagertMoränenmaterial des Rhonegletschers den Fels. In derBergflanke dokumentieren erratische Blöcke und Block-schwärme zusammen mit Relikten von Seitenmoränenverschiedene Rückzugsstadien der Vergletscherung am Ende der letzten Eiszeit. Die Südost-Exposition desBerghangs, die flachgründigen, wärmespeichernden Böden und die unmittelbare Nähe zum See schaffengünstige klimatische Voraussetzungen für den Rebbau.

Wertvolle Lebensräume Auf felsreichen Grat- und Kuppenlagen gedeihen gutausgebildete und artenreiche Kronwicken- und Alpen-kreuzdorn-Flaumeichenwälder mit einem hohen Anteilan Schneeballblättrigem Ahorn. Auf oberflächlich ver-sauerten Hanglagen mit Moränenüberdeckung erscheintpartiell auch der Platterbsen-Traubeneichenwald. Bewegliche Schutthänge sind mit Ahorn-Sommerlinden-wald bewachsen.

Auf den offenen Flächen setzen Frühblüher und Orchideen farbige Akzente. Mitteleuropäische Trocken-und Halbtrockenrasen, teilweise Trockenwiesen- undweiden von nationaler Bedeutung, mit seltenen Pflan-zenarten kommen hier vor. Trockenwarme Krautsäumeund Gebüsche ergänzen das Mosaik. Auf den in der Region oft als Felsenheiden oder «garides» bezeichnetenTrockenrasen gedeihen auch Dornbüsche, die als Wirts-pflanzen für den stark gefährdeten Segelfalter (Iphiclidespodalirius) dienen. Verschiedene Schmetterlings- undFeldgrillenarten besiedeln diese Lebensräume, unter

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1835 bis 1838 erbaut. Davon zeugen Streckenabschnittemit teilweise gut erhaltenen Begrenzungs- und Stütz-mauern sowie die Steinbrücke aus Quaderstein mit flachem Gewölbe über dem Twannbach. Die Abschnittesind Teil des historischen Verkehrsweges von nationalerBedeutung zwischen Biel und Neuenburg.

Die 1. Juragewässerkorrektion zwischen 1868 und1878 und die damit verbundene Absenkung des See-spiegels um zwei Meter ermöglichten erst den Bau derBahnlinie am linken Bielerseeufer. Der Bau der National-strasse in den 1970er Jahren führte zu einer drastischenVeränderung der Dörfer und der sie umgebenden Land-schaft.

Vielseitige Schutzziele Das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenk-mäler von nationaler Bedeutung formuliert für das linkeBielerseeufer eine breite Palette von Schutzzielen. Erhalten werden sollen insbesondere:• die offene und fein strukturierte Rebbaulandschaft

mit ihren Strukturelementen wie Trocken- und Bruch-steinmauern

• die mosaikartige Verzahnung der naturnahen Lebens-räume mit der offenen Kulturlandschaft

• die geologischen Aufschlüsse • die Wälder, vor allem die seltenen Waldgesellschaften

sowie die Trockenstandorte mit ihren charakteristischenPflanzen- und Tierarten

• die Gewässer und ihre Lebensräume in einem natürlichen und naturnahen Zustand

• die Twannbachschlucht mit ihren Karsterscheinungen,insbesondere die Karstquellen

• die Dynamik des Twannbachs • die standortangepasste wald- und landwirtschaftliche,

insbesondere die rebbauliche Nutzung• die Strukturelemente der Landschaft wie Baum-

und Gehölzgruppen sowie Obstgärten

• die intakten Ortsbilder der Winzersiedlungen Tüscherz,Twann, Wingreis, Bipschal, Ligerz und Schafis in ihrenQualitäten und kompakten Ausprägung

• die historischen Verkehrswege in ihrer Substanz und ihrer Einbettung in die Landschaft

Aus Sicht des Netzwerks Bielersee als regionale Schutz-organisation für Landschaft und Kultur ist diese detail-lierte Beschreibung der Charakteristiken, die dem linkenBielerseeufer seine nationale Bedeutung verleihen, von grosser Bedeutung. Auch die klar definiertenSchutzziele stellen eine Grundlage dar, auf die wir unsbei unserem Einsatz für die Pflege der Landschaften, die Erhaltung und Entwicklung der Siedlungen sowiedie Förderung der Artenvielfalt von Pflanzen und Tierenberufen können.

Rolf Suter, Architekt BSA, Bauberater des Netzwerks Bielersee für das Nordufer(Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU)

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Révision de l’Inventaire fédéral des paysages, sites et monuments naturelsRive gauche du lac de Bienne: un paysage au charme unique

L’Inventaire fédéral des paysages, sites et monumentsnaturels (IFP) recense les paysages suisses présentantune beauté et des caractéristiques particulières. En mars 2017, le Conseil fédéral a approuvé une révisionde cet inventaire et de l’ordonnance qui le réglemente.L’IFP comprendra désormais une description plus dé-taillée de chaque objet et de son importance nationale.

Les objets inscrits dansl’Inventaire fédéral despaysages, sites et monu-ments historiques (IFP),constituent le patrimoinepaysager de la Suisse. Ils caractérisent par ailleursl’identité d’une région et recèlent un importantcapital touristique.L’inventaire fédéral a pourobjectif de préserver labeauté, la variété et laspécificité des paysages

qui constituent le patrimoine naturel et paysager de notre pays. La Suisse possède par ailleurs deux autresinventaires qui concernent le paysage: Inventaire fédéraldes sites construits d’importance nationale à protéger en Suisse (ISOS) et Inventaire fédéral des voies de com-munication historiques de la Suisse (IVS).

La révision de l’inventaire et de l’ordonnance qui lerégit avait pour objectif central de redéfinir entièrementla description des objets inventoriés. Chaque objet estdésormais décrit de manière plus détaillée, son impor-tance nationale est motivée avec davantage de précisionet les spécificités de chaque paysage sont mentionnéesavec exactitude. De plus, l’inventaire formule des objectifsen matière de protection pour chacun des objets.

Procédure d’autorisation accéléréeLes précisions apportées à l’inventaire améliorent consi-dérablement la sécurité de la conception et de l’exécutiond’éventuels travaux. Les autorités compétentes, qu’ellessoient fédérales ou cantonales, disposeront à l’avenir de bases plus solides pour évaluer des projets qui pour-raient porter atteinte à des objets IPF. Les données supplémentaires faciliteront la pesée des intérêts et accélèreront les procédures d’autorisation.L’IFP comprend actuellement 162 objets répartis entrequatre types: • Paysages uniques de par leur beauté, leur particularité,

leur importance scientifique, écologique ou géogra-phique.

• Paysages typiques de la Suisse, c’est-à-dire des paysa-ges ruraux proches de l’état naturel, présentant unephysionomie typique d’une région, encore empreintsdes particularités de leur histoire culturelle et compor-tant des milieux naturels importants pour la faune et la flore.

• Paysages prisés pour la détente, qui invitent à la ran-donnée et à la rencontre avec la nature et contribuentau bien-être et à la santé des personnes ou au lienidentitaire.

• Monuments naturels, c’est-à-dire des objets singuliers,souvent de nature géologique, comme les blocs erratiques, des affleurements rocheux marquants etdes formes caractéristiques du paysage.

Les effets juridiques de l’inventaire découlent de la loifédérale sur la protection de la nature et du paysage (LPN)et demeurent inchangés même après révision de l’inventaire et de l’ordonnance. Si la LPN vise à préserverl’aspect caractéristique des paysages inscrits à l’IFP, ellen’en prescrit pas une protection absolue. Elle préconiseainsi un développement du paysage axé sur la qualité.Les versions révisées de l’IFP et de l’ordonnance sontentrées en vigueur le 1er juin 2017.

Un paysage rural varié et structuréParmi les plus de 160 objets de l’IFP figure également la rive gauche du lac de Bienne (elle porte le numéro1001). Son importance nationale est justifiée commesuit: coteaux viticoles richement structurés; imbricationde surfaces cultivées et d’associations thermophiles rares; milieux secs diversifiés et précieux avec des espèces végétales et animales caractéristiques des milieux xérothermophiles, en particulier des reptiles; garides étendues au Gibet; gorges de Douanne avec cascades et formations karstiques; nombreuses localitésbien conservées, voies de communication historiques et chemin des Pèlerins.

La rive gauche du lac de Bienne, avec ses villages viticoles, l’église de Gléresse et le chemin des Pèlerins(qui parcourt le vignoble de Douanne à Chavannes), est l’une des plus anciennes régions habitées de Suisse.L’objet IFP 1001 s’étire sur une zone située entre La Neuveville, au sud-ouest, et Daucher, au nord-est, et englobe la base escarpée et rocheuse du flanc sud duJura. Dans sa largeur, il va des rives du lac, ponctuées devillages pittoresques et de vignobles, jusqu’aux forêts de feuillus qui les dominent. L’attrait du site réside dansla succession particulièrement harmonieuse de bourga-des compactes aux pourtours historiques largement préservés, de coteaux viticoles, de rochers, de bosquetset de prairies sèches xérothermophiles. Le vignoble estde plus structuré par des murs de pierres sèches.

Avec leurs falaises escarpées, leur réseau de grotteset de sources karstiques ainsi que le grondement du

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torrent, les gorges de Douanne forment une enclave sombre et humide dans ce paysage rural sec et ensoleillé.

Aux alentours de Roggette, au nord-est de Vingras,de gros blocs témoignent de l’éboulement de 1356.Roggete était sans doute une localité, qui a été détruitepar l’effondrement d’un pan de la montagne. L’histoiren’a retenu que deux toponymes: «Roggette» et «Kappe-lenräbe». Aujourd’hui, un type de forêt très particuliercroît sur le cône d’éboulis.

Géologie et géomorphologie L’élément géologique marquant est l’anticlinal surplom-bant le lac: il correspond à la première chaîne du Juraplissé, qui est aussi la plus méridionale. Près de La Neuveville, il est précédé par un replat. Les couchesdu Jurassique supérieur et du Crétacé inférieur sont parallèles à la pente. L’anticlinal est entaillé par les gorgesde Douanne, qui font apparaître le tracé en voûte desdifférentes strates rocheuses.

Les roches du Jurasique supérieur ont une typologiekarstique marquée, reconnaissable au réseau de cavitésdu Hooliloch ainsi qu’aux sources karstiques abondantessur le tronçon inférieur des gorges de Douanne. Au pieddu coteau de La Neuveville et à Chapf, près de Douanne,le matériel morainique du glacier du Rhône recouvre la roche. Sur le coteau, des blocs erratiques, des amas de blocs ainsi que des reliquats de moraine latérale témoignent des différents stades de retrait des glaciers à la fin de la dernière glaciation.

L’exposition sud-est du coteau, les sols peu profondsemmagasinant la chaleur ainsi que la proximité du lacoffrent des conditions climatiques favorables à la viticulture.

Des milieux naturels de grande valeurLe vignoble et la succession changeante des conditionsnaturelles composent un paysage richement structuré,

engendrant une grande diversité de milieux et d’espèces. La partie viticole est bordée par

une bande continue de hêtraies

naturelles sur calcaire, formations rares, imbriquée avecdes cultures, des rochers et des pelouses sèches.

Les arêtes et les croupes sont couvertes de chênaiesà coronille (Coronillo-Quercetum) et de chênaies à nerprun des Alpes (Rhamno-Quercetum) bien fournieset riches en espèces, avec une forte proportion d’érablesà feuilles d’obier (Acer opalus). La chênaie à gesse noir(Lathyro-Quercetum) est aussi présente sur certains versants acidifiés en surface, à couverture morainique.Les éboulis mobiles sont colonisés par des tillaies à érable (Aceri-Tilietum).

Sur les surfaces ouvertes, les plantes à floraison précoce et les orchidées apportent des touches colorées.On trouve des pelouses sèches et mi-sèches médio-européennes (Xerobromion et Mesobromion), dont quel-ques prairies et pâturages secs d’importance nationale,avec des espèces végétales rares. Des ourlets maigresxérothermophiles (Geranion sanguinei) et des buissonsxérothermophiles (Berberidion) complètent la mosaïque.Sur les pelouses sèches, souvent appelées «garides»dans la région, croissent des buissons épineux, planteshôtes du flambé (Iphiclides podalirius). Plusieurs espècesde papillons et de grillons colonisent ces milieux, notam-ment le criquet de Barbarie (Calliptamus barbarus), en danger. Les murs de pierres sèches et la douceur duclimat offrent des conditions idéales à plusieurs espècesde lézards et de serpents.

Les arbres fruitiers haute-tige, constituant parfois de petits vergers, se répartissent dans tout le vignoble.Le torcol fourmilier (Jynxtorquilla) niche occasionnelle-ment dans ces arbres et le pic mar (Dendrocoposmedius)dans les forêts avoisinantes. Les vignobles sont bordés à l’amont par des chênaies à coronille (Coronillo-Quer-cetum) claires, diversifiées et rares, ainsi que par des hêtraies à laîche (Carici-Fagetum) riches en orchidées,parsemées d’à-pics rocheux de dimensions variables etcolonisés par de la végétation sécharde. L’abondance del’érable à feuilles d’obier (Acer opalus), accompagnant lechêne pubescent (Quercus pubescens) est remarquable.Dans la partie fraîche et humide des gorges de Douanne,

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l’érablaie à langue-de-cerf typique (Phyllitido-Aceretum),très rare, domine. Cinq espèces de chauves-souris, dont la barbastelle d’Europe (Barbastella barbastellus),en danger, sont signalées dans la partie inférieure, autourdes sources karstiques.

Un paysage rural au climat propiceDes fouilles archéologiques à Vingras, Douanne et Chavannes indiquent que la rive gauche du lac de Biennea été habitée dès le néolithique, même si le paysage n’a pas gardé d’indices directs de cette époque.

Les cultures linguistiques romane et alémanique serejoignent sur les rives du lac de Bienne. La structure desvignobles, parfois en terrasses, et des villages viticolestémoigne de la coexistence et de l’imbrication de cesdeux cultures. Les premières vignes, datant du Moyen-Âge, furent plantées par les moines sur ce site au climatfavorable. Les éléments caractéristiques de cette régionviticole sont les terrasses compactes avec des murs depierres sèches et les chemins bordés de murs.

Le nombre particulièrement élevé de sites construitsd’importance nationale bien conservés, avec leurs abordshistoriques intacts, témoignent de l’importance cultu-relle et économique d’une viticulture multicentenaire. Le chemin des Pèlerins ainsi que l’église de Gléresse (du XVIe siècle), qui surplombe le lac depuis le vignoble,font partie d’un itinéraire de pèlerinage, vieux de plusde 600 ans, qui part de Rhénanie pour rejoindre Saint-Jacques-de-Compostelle. Au-dessus de La Neuveville setrouvent les ruines du Schlossberg, un château fort érigéà la fin du XIIIe siècle.

Pour des raisons topographiques, aucun chemin ne longeait la rive gauche du lac de Bienne jusqu’auXIXe siècle. Les transports se faisaient alors exclusivementpar voie lacustre. La première route entre Bienne et La Neuveville a été construite entre 1835 et 1838. Ellecompte des tronçons avec des murs de délimitation etde soutènement bien conservés ainsi que le pont enpierre de taille faiblement voûté qui traverse le ruisseaude Douanne. Ces tronçons font partie de la voie de com-munication historique d’importance nationale entreBienne et Neuchâtel.

C’est la première correction des eaux du Jura, réaliséeentre 1868 et 1878 et qui a abaissé le niveau du lac deprès de 2 mètres, qui a rendu possible la construction de la voie ferrée sur la rive gauche. La construction de laroute nationale, dans les années 1970, a modifié radica-lement les villages et le paysage environnant.

De multiples objectifs de protectionL’Inventaire fédéral des paysages, sites et monuments

historiques naturels d’importance nationale formule une vaste palette d’objectifs de protection pour la rivegauche du lac de Bienne. Voici les éléments qui méritenten particulier d’être conservés:

• le paysage viticole ouvert et finement structuré avecses composantes typiques, comme les murs de pierressèches;

• l’imbrication en mosaïque de milieux proches de l’étatnaturel et d’espaces agricoles ouverts;

• les affleurements géologiques;• les forêts, en particulier les associations forestières

rares, et les milieux secs, ainsi que leurs espèces végétales et animales caractéristiques;

• les eaux et leurs écosystèmes dans leur état naturel;• les gorges de Douanne avec leurs formations karstiques,

en particulier les sources;• la dynamique du ruisseau de Douanne;• l’exploitation agricole et sylvicole adaptée au site,

en particulier la viticulture;• les éléments structurels du paysage tels que les groupes

d’arbres et les bosquets ainsi que les vergers;• la qualité, le caractère et l’aspect compact des localités

viticoles de Daucher, Douanne, Vingras, Bipschal, Gléresse et Chavannes;

• les voies de communication historiques, dans leursubstance et leur encadrement dans le paysage.

Pour le Réseau lac de Bienne, organisation régionalepour la protection du paysage et de la culture, cette description détaillée des caractéristiques qui confèrentson importance nationale à la rive gauche du lac deBienne jouent un rôle crucial. Désormais clairement définis, les objectifs de protection offriront à l’avenir unebase plus solide à nos efforts pour entretenir le paysage,préserver et développer les localités et promouvoir la diversité des espèces animales et végétales.

Rolf Suter, architecte FAS et conseiller en constructionrive nord du Réseau lac de Bienne(Source: Office fédéral de l’environnement, OFEV)

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Findlinge und SchalensteineTausendjährige Reise vom Wallis ins Seeland

Findlinge faszinieren uns seit der Urgeschichte. Heutegehört die Tatsache, dass diese Felsblöcke mit Glet-schern in unsere Gegend verfrachtet wurden, zum All-gemeinwissen. Doch lange Zeit rankten sich die wildes-ten Vorstellungen um ihre Herkunft. In verschiedenenSagen werden die grossen Blöcke vom Teufel oder vonRiesen deponiert. Zum Beispiel bei der Teufelsbürdeauf dem Jolimont oder beim Heidenstein bei Biel.

Als Findlinge gelten Steinblöcke mit mehr als einem Kubikmeter Inhalt. Seit der Bronzezeit und wahrscheinlichbis ins 20. Jahrhundert wurden diese Steine verehrt. In die Oberfläche auffallend vieler Findlinge wurden unterschiedlich tiefe schalenartige Vertiefungen gehauen.Im Seeland hat Urs Schwegler mehr als 40 Schalensteinenachgewiesen. Über den Sinn dieser Schalen gibt es unterschiedliche Deutungen, von denen sich aber bisheute keine zweifelsfrei bestätigt oder als allgemein-gültig erwiesen hat. Waren es Opfergefässe, Lampen,Feuerbohrstellen, Mörser, Ortspläne, Sternbilder, Kalender oder einfach Spielereien, wie mehrmals in den Alpen volkskundlich nachgewiesen? So oder sowurden diese Steine lang verehrt und gefürchtet. Siewurden in späteren Zeiten öfters in die Nähe von Kirchenverlagert oder sogar vergraben. Es erstaunt deshalb nicht,dass viele Schalensteine und Findlinge immer noch alsKraftorte gelten.

Erst relativ spät legte sich die Wissenschaft darauffest, dass die Findlinge tatsächlich von Gletschern transportiert wurden. Erste Wissenschaftler hatten die

Gletscherthese bereits Anfang des 18. Jahrhunderts ver-treten, doch sie fanden damit kein Gehör. Erst ab 1870setzte sich die Theorie der Eiszeiten durch und somitauch die Ansicht, dass die Findlinge durch die Gletscherins Seeland kamen.

Ausgedehnte FindlingsreservateZur allgemeinen Überraschung zeigte sich später bei derGesteinsanalyse von Findlingen im Seeland, dass nichtetwa der Aare-, sondern der Rhonegletscher die grossenBlöcke in unsere Region gebracht hat. Nach der letztenVergletscherung vor 22 000 Jahren liess er bei seinemRückzug viele Findlinge oder erratische Blöcke im Seeland zurück. Der höchstgelegene Findling in unserer Region wurde auf 1300 m ü. M. gefunden (Ferme de Jobert, Orvin), das zeigt die Mächtigkeit der grösstenVergletscherung, die den Jura fast vollständig mit Eis bedeckte.

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Die Findlinge können gewaltige Ausmasse aufweisen.So hat der grösste Findling der Schweiz ein Volumen von13 000 m3 (Luegibodenblock bei Habkern). Man stellesich das Gewicht eines solchen Blocks vor – er liesse sichmit keinem unserer heutigen Transportmittel bewegen.Die Findlinge im Seeland sind um einiges kleiner, abersie weisen immer noch eindrückliche Dimensionen auf.Zum Beispiel die Teufelsbürde auf dem Jolimont, eineganze Gruppe von Findlingen, von denen der grösste ein Volumen von ca. 315 m3 aufweist. Ein weiteres Find-lingsreservat befindet sich am Längholz bei Biel. Im ganzen Hügelgebiet zwischen Mett und Brügg liegenüber 50 erratische Blöcke verstreut. Der grösste von ihnenträgt den Namen Heidenstein und stammt aus einerGneis-Zone der südlichen Walliser Seitentäler.

Hälfte des Volumens eingebüsstDie Geschichte der Eiszeit kennt mehrere Perioden derVergletscherung während der letzten 500 000 Jahre. Mit der neuen Methode der Oberflächenexpositions-datierung von Findlingen kann der Zeitpunkt ihrer Deponierung nachgewiesen werden. Es wurden aberkeine weiteren Untersuchungen zu den Findlingen inunserer Gegend durchgeführt.

Gesichert ist allerdings, dass alle Findlinge im See-land aus dem Wallis stammen, der Rhonegletscher hat

sie mit einer Geschwindigkeit von rund 100 Metern imJahr vorwärtsgestossen. Die Reise eines Findlings vomWallis ins Seeland dauerte mindestens 1000 Jahre. Aufdieser Schlittenfahrt auf dem Eis verloren die Findlingedurch Abrieb rund die Hälfte ihres Volumens.

Nicht nur für die Geologen interessant sind die verschie-denen Gesteinsarten der Findlinge und ihre genaue Herkunft. Eine unvollständige Aufzählung belegt einegrosse diesbezügliche Vielfalt:• Samargdit-Gabbro aus dem Allalin-Gebiet• harter Sandstein der Steinkohleformation des Wallis• Gabbroblock aus den Vispertälern• Quarzite des Verrucano aus dem Turtmanntal• Granatführender Amphibolit aus dem Saastal• Casannaschiefer aus dem Kristallin der Bernharddecke

des südlichen Wallis• Chlorit-Sericit-Schiefer aus dem Wallis• Granit-Porphyr aus der Gegend von Arolla• Hornblendegranit (Arkesin) aus dem Val d’Hérens• Granit aus dem Mont Blanc-Gebiet• Magneteisenstein aus der Region Martigny

Bevor man sie unter Schutz stellte, wurden Findlingeauch in Blöcke gehauen und als Baumaterial verwendet.Der erwähnte grösste Findling der Schweiz in Habkernentging seiner Zerstörung nur knapp. 1840 wollte manihn für den Bau der Nydeggbrücke in Bern zu Quadernschneiden, glücklicherweise befand die Baukommissionaber den Farbton des Steines als unpassend. 1868 kaufteeine Privatperson diesen Block für 980 Franken undschenkte ihn dem Naturhistorischen Museum in Bern.Diese Anekdote zeigt, wie wichtig es ist, Natur undLandschaft vorausschauend zu erhalten. Vor 150 Jahrenwaren in dieser Hinsicht eher Einzelpersonen aktiv,heute sind es Schutzorganisationen wie das NetzwerkBielersee.

Urs Rohner, Förster und Cynthia Dunning, Archäologin,Vorstandsmitglieder des Netzwerks Bielersee

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Park auf der Bieler SchüssinselEine Attraktion für Bevölkerung und Fische

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Seine Ufer sind flach ausgestaltet, was den Zugang derBevölkerung ans Wasser erleichtert. Umgeben von die-sen beiden Gewässern, ist der Park eine durch sechsBrücken erschlossene Insel.

Spielen und flanieren auf der neugeschaffenen InselBiels neuste Grünanlage besteht aus ausgedehnten Rasen- und Wiesenflächen sowie einem dichten Baum-park mit rund 600, mehrheitlich standortgerechten, einheimischen Bäumen. Noch braucht es aber einigeJahre, bis sich Vegetation und Bäume soweit ausgebildethaben, dass das geplante Erscheinungsbild des Parks ersichtlich wird.

Am östlichen Ende der Schüssinsel kommen die Kin-der auf dem grosszügigen Spielplatz auf ihre Rechnung.Rund 60 Akazienstämme bilden hier ein dichtes Geflecht,in welchem es sich ausgezeichnet klettern, schaukeln,balancieren und auf einer Tyrolienne durch die Lüfteschweben lässt. Auf diversen, unterschiedlich grossenWegen, die ein Netz von beinahe fünf Kilometern bilden,lässt es sich wunderbar durch den Park flanieren.

Glücklicherweise wurde bei dessen Gestaltung auchdie Schüss miteinbezogen. Denn bis vor drei Jahren floss

Im Juni 2017 wurde auf der Schüssinsel im Osten vonBiel eine neue Parkanlage eingeweiht. Auf dem ehe-maligen Gygax-Areal ist nach über zweijähriger Bauzeitein attraktives Naherholungsgebiet mitten in der Stadtentstanden. Bestandteile des Projekts waren auchHochwasserschutz und Revitalisierung der Schüss. Die Aufwertung des Lebensraums wirkt sich positiv auf den Fischbestand auf.

Der Schüssinselpark befindet sich in einem städtebaulichaufstrebenden Quartier. In unmittelbarer Nachbarschafthaben private Investoren den neuen Wohnpark «Jardindu Paradis» mit 279 neuen Wohnungen erstellt. Gar eine architektonische Attraktion stellt der an dieParkanlage anschliessende schlangenförmige Neubauder Swatch Group dar. Und nur einen Steinwurf von der Schüssinsel entfernt wird auf dem Areal des altenGurzelen-Stadions eine neue Wohnüberbauung geplant.

Der neue Park bietet der Bieler Bevölkerung einegrosszügige Grünfläche. Die Anlage ist 5,5 Hektarengross, was einer Fläche von rund acht Fussballfeldernentspricht, und wird auf ihrer Südseite durch die Schüssbegrenzt. Auf der nördlichen Seite liegt der Steblerkanal.Er dient heute als Gestaltungselement der Parkanlage.

Typische Gerinne-form der Schüssentlang desSchüssinselparks.Die steile Böschungder Aussenkurve(rechte Seite) ist mit einem Holz-kasten aufgebaut.Auf der linkenGleithangseite findet sich einestrukturierte Flachwasserzone.

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diese in einem begradigten, strukturlosen Gerinne. Richtig augenfällig wurde dieser desolate Zustand erst,nachdem das Ufergehölz für die Bauarbeiten gerodetworden war. Erst jetzt zeigte sich, dass die Flussufer mitgeometrisch behauenen Quadersteinen hart verbautwaren. Diese Verbauung mochte zwar die Ingenieur-kunst der damaligen Zeit unter Beweis stellen, doch aufden Fischbestand wirkte sie sich katastrophal aus. Der damalige Wasserbau hatte schlicht die Tatsacheignoriert, dass den Fliessgewässern auch eine ökologischeFunktion zukommt und dass sie den WasserlebewesenLebensraum bieten müssen.

Bauliche Massnahmen als Basis für eine ökologische AufwertungVor der Revitalisierung gab es in diesem Teil der Schüsskaum Versteckmöglichkeiten für die Fische. Laichplätzemit lockerem Kies waren Mangelware, und geschlüpfteJungfische hatten kaum eine Chance, genügend strö-mungsberuhigte und strukturierte Uferhabitate zu finden.Auf solche Lebensräume aber sind sie in den ersten paarWochen ihres Lebens angewiesen, um überleben undwachsen zu können. Kurz: Vor ihrer Aufwertung bot dieSchüss für die Fische ungenügenden Lebensraum. Das Projekt Schüssinsel wollte deshalb nicht nur Erho-lungsraum für die Bevölkerung schaffen, sondern hatteauch zum Ziel, die ökologischen Defizite der Schüss zu beheben und den Fluss zu revitalisieren. Zudemsollte der Fluss so ausgebaut werden, dass sein Bett ein100-jährliches Hochwasser abzuführen vermag.

Im Rahmen der Revitalisierung wurden zuerst dieharten Uferverbauungen abgebrochen und einige Meterzurückversetzt wieder neu aufgebaut. Dadurch konnte

der nötige Raum geschaffen werden, um die Abfluss-kapazität des Gerinnes bei Hochwasser zu erhöhen.Diese Arbeiten waren aber auch die Voraussetzung dafür,die Uferpartien und das Gerinne naturnaher gestalten zu können. Eine klassische Win-Win-Situation also.

An den Aussenkurven der Schüss wurden Steiluferangelegt und an Stelle von Blocksteinen wo möglich mit Holzkästen aufgebaut. Durch ihr Lückensystem bietenHolzkästen ideale Unterstände für Fische. Die Holz-konstruktionen wurden tief in die Gewässersohle fundiert,damit sich Bereiche mit grosser Wassertiefe, sogenannteKolke, ausbilden können. Überall dort, wo die steilenPralluferpartien trotzdem mit Blocksteinen gesichertwerden mussten, wurden davor Raubäume und Totholz-faschinen fixiert, um auch in diesen Bereichen Versteck-möglichkeiten für die Fische zu schaffen.

An den Kurveninnenseiten sind die Ufer flach ausge-bildet. Diese Gleithänge stellen vor allem für die Jung-fische in den ersten Lebenswochen einen geeignetenLebensraum dar. Die Flachwasserpartien wurden mit sogenannten Totholzfaschinen strukturiert. Diese Holz-bündel dienen den Jungfischen als ausgezeichnete Unterstände.

Unterschiedliche Fliessgeschwindigkeitenund WassertiefenFür die Gestaltung der Schüssinsel und des neuenSchüssbettes mussten umfangreiche Erdbewegungendurchgeführt werden. Es wurden etwa 35 000 m3

Schotter, Lehm, Blocksteine und Humus ausgehoben. Für den Bau von Diagonalschwellen und Lenkbuhnen

wurden rund 1600 t Wasserbausteine verbaut. DieseElemente sind wichtige wasserbauliche Voraussetzungen,um in einem Gewässer für unterschiedliche Fliessge-schwindigkeiten und abwechslungsreiche Wassertiefenzu sorgen. Immer mehr wird in den Fliessgewässernauch die Bedeutung von Totholzstrukturen als Versteck-

Grosse Laichgrubeeiner Seeforelle

(rote gestrichelteLinie).

Häufig befinden sie sich in unmit-telbarer Nähe vonTotholzfaschinen,

die neben guter Deckungauch günstige

Strömungs-bedingungen ermöglichen.

Bessere Laichbedingungen und geeignete Jungfischhabitate haben sichbereits in den ersten Jahren nach den Revitalisierungsmassnahmen positiv auf den Fortpflanzungserfolg der Forellen ausgewirkt. Im Vergleich zu anderen Standorten entlang der Schüss werden Höchst-werte erreicht.

Der Forellenbestand hat sich im Vergleich zur letzten Erhebung 2003mehr als verdoppelt. Mit rund 600 Forellen pro 100 m Gewässer werden sehr hohe Fisch-dichten erreicht.

2003 2017

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ForellenSchüss – Schüssinsel

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möglichkeiten und Lebensraumstrukturen für Fische erkannt. Daher war es dem Fischereiinspektorat desKantons Bern ein Anliegen, die Schüss mit viel gut fixiertem Totholz zu strukturieren. Es findet sich heuteentlang der revitalisierten Uferpartien in der Form vonFaschinen, Raubäumen und Holzkastenwänden. In derGewässermitte wurden sogenannte Wurzelstämme verbaut. Das sind grosse Wurzelteller von 5–6 m langenausgewachsenen Bäumen, die entgegen der Fliessrich-tung in die Gewässersohle eingebaut sind.

All diese Strukturierungsmassnahmen verfolgen die Absicht, Ufer und Gewässerbett möglichst vielfältig auszubilden. Nur so wurde es möglich, die dringend benötigten Forellenhabitate zu fördern. Adulte Forellenbrauchen Bereiche mit grosser Wassertiefe, sogenannteKolke, genügend Versteckmöglichkeiten und für dieFortpflanzung geeignete Laichplätze. Jungfische sind auf strukturierte Flachwasserbereiche angewiesen.

Aufgewerteter Lebensraum fördert FischbeständeDie Schüss gehört zur Forellenregion. Sie ist ein typisches,hoch produktives Gewässer des Berner Juras und zeich-net sich durch ein winterwarmes und sommerkühlesTemperaturregime aus. Wie in den meisten anderenFliessgewässern des Schweizer Mittellandes sind auch in der Schüss die Forellenbestände in den vergangenenvier Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Die Ursachendafür sind vielfältig und können nie nur einem einzigenEinflussfaktor zugewiesen werden. Doch in Gewässernwie der Schüss stehen die Aussichten gut, dass mit einerAufwertung des Lebensraums auch der Fischbestandmassgeblich gefördert wird.

In der Schüss leben hauptsächlich Bachforellen undGroppen. Im Herbst schwimmen vom Bielersee her Seeforellen den Fluss hinauf. Sie stellt neben dem Aare-Hagneckkanal den einzigen bedeutenden Zufluss desBielersees dar. Wegen seines Kiesreichtums ist dieSchüss für kieslaichende Seeforellen von grosser Bedeu-tung. Seeforellen gehören zu den bedrohten und prioritären Fischarten der Schweiz und werden auf derRoten Liste als stark gefährdet aufgeführt.

Das Fischereiinspektorat überprüft die Wirkung vonRevitalisierungsmassnahmen auf Fortpflanzungserfolgund Fischbestand durch regelmässige Abfischungen. Bereits nach zwei Jahren lässt sich in der revitalisiertenSchüss eine überaus positive Wirkung erkennen. DerAnteil an naturverlaichten Forellenbrütlingen hat sichbereits im ersten Jahr nach der Revitalisierung verdoppelt.Im zweiten Jahr überstieg er den vor der Revitalisierunggemessenen Anteil um mehr als das Sechsfache. Dies ist ein Spitzenergebnis: Nirgendwo sonst entlangdes Flusses wurden im Jahr 2017 so viele naturverlaichteForellenbrütlinge gezählt wie im Gebiet der Schüssinsel.

Ziele der Revitalisierung wurden erreichtDie grosse Zahl naturverlaichter Brut ist den guten Laich-platzbedingungen mit lockerem Kies und den ausge-zeichneten Jungfischhabitaten zu verdanken. Auch beider Entwicklung der Bestände gibt es gute Neuigkeiten:Im Oktober 2017 wurden auf einer Länge von 100 Metern618 Forellen, 510 Groppen und ein Gründling abgefischt.Auch dies ist ein Wert, der in anderen Forellengewässerndes Mittellandes kaum noch erreicht wird. Insbesonderedie Holzkastenstrukturen auf den Kurvenaussenseitenerweisen sich mit ihren ausgezeichneten Unterständenund den grossen Wassertiefen als Orte mit vielen Fischen.Genau derselbe Abschnitt der Schüss wurde vor der Revitalisierung bereits im Oktober 2004 befischt. Damalskonnten nur 262 Forellen und rund 50 Groppen gezähltwerden. Die starke Zunahme bei den Forellen liegt vorallem an einem viel höheren Anteil an Jungfischen bis14 cm Körperlänge.

Die Daten aus der Wirkungskontrolle belegen, dassdie Ziele der Revitalisierungsarbeiten im Rahmen desProjekts Schüssinsel für den Fischbestand erreicht wurden. Wie sich die Aufwertungsmassnahmen künftigauswirken, wird die weitergeführte Überwachung zeigen.

Preisgekrönte Oase mitten in der StadtDer für die wasserbaulichen Angelegenheiten an derSchüss zuständige Wasserbauverband Syndicat d’amé-nagement de la Suze (SAES) hat in den letzten 15 Jahrenviel Geld und Engagement investiert, um die Schüss inBiel hochwassersicherer zu machen und ökologisch auf-zuwerten. Mit der Revitalisierung der Schüss im Bereichder Parkanlage Schüssinsel ist die vorläufig letzte Etappedieser Anstrengungen umgesetzt worden. Von der Taubenlochschlucht bis zur Gottstattstrasse ist die Schüssnun auf einer Länge von mehr als zwei Kilometern fit für die Zukunft. Der Stadt Biel ihrerseits ist es gelungen,mit dem Schüssinselpark eine vielseitige Begegnungs-zone im öffentlichen Raum zu schaffen. Die attraktiveAnlage sorgt denn auch bereits weit über Biel hinaus fürAufsehen. Ein Zeichen dafür sind die beiden Preise, dieder Schüssinselpark schon kurz nach seiner Eröffnunggewonnen hat: den «Flaneur d’Or» des Verbands Fuss-verkehr Schweiz und den «Goldenen Hasen» der renom-mierten Architekturzeitschrift «Hochparterre». Zweifellosist Biel mit der grünen Oase Schüssinsel mitten in derStadt um eine Attraktion reicher geworden.

Daniel Bernet, Bereichsleiter Fischereiinspektorat des Kantons Bern und Vorstandsmitglied des Netzwerks Bielersee

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Île-de-la-Suze: un nouveau parc à BienneUne oasis pour la population et les poissons

Jouer et flâner sur une île toute neuveLe tout dernier jardin public biennois comprend de vastes espaces couverts de gazon et de prairie ainsi quedes zones arborisées, occupées par des bosquets trèsdenses: les aménagistes y ont planté quelque 600 arbres,dont la majorité d’essences indigènes. Il faudra cepen-dant laisser quelques années à la végétation et aux arbres pour que le parc présente l’aspect voulu.

À l’extrémité est de l’Île-de-la-Suze, les enfantstrouvent leur bonheur sur une place de jeux aux propor-tions généreuses. Une soixantaine de fûts d’acacias offrent une structure serrée, où il fait bon grimper, sebalancer, jouer à l’équilibriste ou se laisser glisser sur unetyrolienne. Un réseau de sentiers et de chemins, plus oumoins larges et totalisant près de cinq kilomètres, offreune occasion de flâner agréablement dans la verdure.

L’aménagement du parc a heureusement tenucompte de la Suze. Il y a trois ans encore, la rivières’écoulait ici dans un chenal rectiligne et monotone. Cet état désolant n’est apparu dans toute son ampleurqu’une fois les arbres de la berge abattus pour les besoinsdes travaux. Il a fallu attendre cette étape pour constaterque le cours d’eau était aménagé en dur par de grosblocs de pierre de taille géométrique. Si ce type d’aména-gement correspondait aux techniques qui prévalaient

En juin 2017, un nouveau parc a été inauguré sur l’îlede la Suze, à l’est de Bienne. Après plus de deux annéesde travaux, une zone destinée aux loisirs de proximitéa vu le jour sur l’ancienne aire Gygax. Le projet avaitégalement pour objectif d’assurer la protection contreles crues et de revitaliser une portion de la Suze. La valorisation du milieu naturel a accru le peuplementpiscicole.

Le parc de l’Île-de-la-Suze se trouve dans un quartier en pleine mutation. À proximité immédiate, des inves-tisseurs privés ont érigé l’ensemble résidentiel nommé«Jardin du Paradis», qui compte 279 logements. Le bâti-ment futuriste de Swatch Group, qui serpente à une ex-trémité du parc, constitue une curiosité architecturale.Enfin, à un jet de pierre de là, un nouveau lotissementsera aménagé sur l’ancien stade de la Gurzelen.

Le nouveau parc offre un espace vert généreux à lapopulation biennoise, puisqu’il s’étend sur 5,5 hectares,soit l’équivalent d’environ huit stades de football. Au sud, il est délimité par la Suze. Au nord, le canal Stebler contribue à façonner le parc et ses berges platesfacilitent l’accès à l’eau. Bordé par ces deux tronçonsaquatiques, le parc est une île à laquelle on accède parsix ponts.

Ce seuil en diagonale modifie

la vitesse et la direction de

l’écoulement et favorise

la formation de «mouilles»,

où l’eau est plusprofonde.

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alors, il a eu un effet catastrophique sur le peuplementpiscicole. À l’époque, la conception de l’aménagementavait tout simplement ignoré que les cours d’eau rem-plissent également des fonctions écologiques et que leurrôle consiste notamment à garantir des habitats naturelsaux organismes aquatiques.

Revalorisation écologique Avant la revitalisation, ce tronçon de la Suze n’offrait aucune cachette aux poissons. Les frayères en graviermeuble étaient rares et les jeunes poissons n’avaientguère de chance de trouver des endroits à faible courantet suffisamment structurés pour se développer. Or, ilsont absolument besoin de ce type de biotope durant les premières semaines de leur existence pour pouvoir survivre et grandir. Bref, avant la réalisation des travaux,la Suze n’offrait pas assez d’habitats dignes de ce nomaux poissons. Le projet de l’Île-de-la-Suze visait nonseulement à créer un espace de détente pour la popula-tion, mais aussi à remédier aux déficits de la Suze en revitalisant ce tronçon. De plus, le cours d’eau devait êtreaménagé de manière à contenir une crue centennale.

La première étape de la revitalisation a consisté àdémolir les berges en dur et à en édifier de nouvellesquelques mètres plus loin. Ces travaux ont créé l’espacenécessaire pour accroître la capacité d’écoulement duchenal en cas de crue. C’était aussi la condition pour amé-nager le lit et ses berges de manière plus naturelle. Uneopération gagnant-gagnant somme toute assez classi-que.

La partie extérieure des méandres a été garnie de rives escarpées, où les blocs de pierre ont dans la mesuredu possible été remplacés par des caissons de stabilisa-tion en bois. Avec leurs interstices, ils offrent des abrisrêvés pour les poissons. Les constructions en bois s’en-foncent profondément dans le fond du lit pour favoriserl’apparition de «mouilles», c’est-à-dire des zones où l’eau

est plus profonde. Partout où il a malgré tout fallu conso-lider les berges abruptes par des blocs de pierre, des arbres en épi et des fascines de bois mort ont été placésdans le lit, afin de créer des refuges pour les poissons.

À l’intérieur des méandres, les berges ont été apla-nies. Ces rives convexes constituent un habitat idéalpour les jeunes poissons, en particulier durant les premières semaines de leur existence. Des fascines debois mort structurent les zones d’eau peu profonde et ces assemblages serrés de branchages offrent aussid’excellents abris aux juvéniles.

Variabilité d’écoulement et de profondeurL’aménagement de l’Île-de-la-Suze et du lit du coursd’eau a exigé d’importants travaux de terrassement:quelque 35 000 m3 de gravier, de terre glaise, de blocsde pierre et d’humus ont été évacués.

Environ 1600 t d’enrochements ont été déplacéspour réaliser des seuils en diagonale et des épis en bois.Grâce à ces divers éléments, le tronçon présente désor-mais différentes vitesses d’écoulement et différentesprofondeurs. Par ailleurs, les spécialistes reconnaissentde plus en plus l’utilité des structures en bois mort pourcréer des abris et des habitats pour les poissons. Les services de l’inspection de la pêche ont donc tenu à ceque de tels éléments soient présents en nombre suffisant

Des blocs de pierreévitent l’affouille-ment de cetteberge abrupte. Les troncs d’arbres,maintenus en place par des filinsd’acier, structurentla rive et rendentle milieu naturelplus accueillantpour les poissons.

Dès les premières années qui ont suivi la revitalisation, des frayères plus propices et des habitats favorables aux juvéniles ont amélioré le frai naturel. Dans le tronçon de l’Île-de-la-Suze, ses valeurs dépassentlargement celles des autres secteurs de la rivière.

La deuxième année après les travaux, le peuplement de truites avait déjàplus que doublé et atteint une densité très élevée: environ 600 individussur un tronçon de 100 mètres.

2011–15: moyenne20162017

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TruitesLa Suze – Île-de-la-Suze

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dans la Suze. On trouve ainsi des fascines, des troncs enépi et des caissons de stabilisation en bois le long desportions revitalisées de la berge. Des souches plates ontde plus été placées au milieu du lit: il s’agit de souchesde grands arbres, d’une longueur de 5 à 6 mètres, quisont fixées dans le sens opposé à l’écoulement.

Toutes ces mesures visent à doter les berges et le litdu cours d’eau d’une structure aussi variée que possible.C’était le seul moyen de recréer des habitats propicespour la truite. Les truites adultes ont besoin de zonestrès profondes, appelées «mouilles», un nombre suffisantd’abris et des frayères appropriées pour se reproduire.Les jeunes individus ne peuvent, quant à eux, survivrequ’en présence de zones très structurées où l’eau est peuprofonde.

Les poissons se plaisent dans le tronçon revitaliséSituée dans la zone à truites, la Suze est un cours trèsproductif et typique du Jura bernois, qui se distingue parun régime de températures chaud en hiver et frais enété. Comme dans la plupart des autres rivières du Plateausuisse, ses peuplements de truite ont nettement diminuéau cours des quatre dernières décennies. Les raisons dece recul sont multiples et il est impossible de les mettresur le compte d’un seul facteur. Dans des rivières tellesque la Suze, les chances sont toutefois bonnes de voir lenombre de poissons s’accroître sensiblement après unerevalorisation du milieu naturel.

Les espèces piscicoles qui vivent surtout dans la Suzesont la truite de rivière et le chabot. Chaque automne,des truites lacustres quittent le lac de Bienne pour remonter le cours de la rivière. Principal affluent du lac,avec le canal de Hagneck, la Suze est riche en gravier etrevêt donc une grande importance pour ces poissons,qui ne peuvent frayer que sur des fonds graveleux. EnSuisse, la truite de lac est une espèce piscicole menacéeet prioritaire; elle figure parmi les espèces en danger dela liste rouge.

L’Inspection de la pêche procède à des pêches régu-lières pour vérifier l’impact des mesures de revitalisationsur le frai des poissons et sur leur peuplement. Deuxannées après la revitalisation de la Suze, ces relevésfournissent des résultats réjouissants. La proportion des alevins provenant du frai naturel avait déjà doublédurant la première année après les travaux. Au cours dela deuxième année, elle a déjà dépassé plus de six foiscelle mesurée avant la revitalisation. Le succès est ex-ceptionnel: en 2017, le secteur de l’Île-de-la-Suze étaitle tronçon, sur tout le tracé de la rivière, qui abritait leplus grand nombre d’alevins issus du frai naturel.

Un succès sur toute la ligneSi le nombre d’alevins a augmenté à ce point, c’est grâceaux nouvelles frayères (garnies de gravier non compacté)et aux conditions idéales dont disposent les jeunes poissons. La densité du peuplement s’est égalementaméliorée: en octobre 2017, on a recensé 618 truites,510 chabots et un goujon dans un tronçon de 100 mètres.Voilà encore des valeurs que d’autres rivières à truitesdu Plateau peinent à égaler. Des poissons ont principa-lement été repérés en grand nombre aux alentours descaissons en bois placés du côté extérieur des méandres,car ces éléments constituent d’excellents abris juste à côtéde zones d’eau profonde. Un recensement opéré dans lemême tronçon de la Suze en octobre 2014, c’est-à-direavant la revitalisation, n’avait recensé que 262 truites etenviron 50 chabots. La forte hausse du nombre de truitess’explique d’ailleurs par une proportion nettement plusélevée de jeunes poissons, de taille inférieure à 14 cm.

Les résultats du contrôle d’efficacité confirment quele projet de l’Île-de-la-Suze a permis d’atteindre les objectifs de revitalisation en matière de peuplement piscicole. Le suivi assuré à l’avenir contribuera à mieuxconnaître l’impact des mesures de revalorisation.

Prix d’excellence pour une oasis de verdureen pleine villeResponsable des travaux sur le cours d’eau, le Syndicatd’aménagement de la Suze (SAES) a investi beaucoupd’argent et de travail ces 15 dernières années pour assu-rer la protection contre les crues le long de la Suze enville de Bienne et pour sa revalorisation écologique. La revitalisation de la Suze à la hauteur du parc Île-de-la-Suze constitue (provisoirement) la dernière étape de ces efforts. Des gorges du Taubenloch jusqu’à la ruede Gottstatt, la Suze s’écoule désormais sur plus de deuxkilomètres dans un lit paré pour l’avenir. Quant à la villede Bienne, elle est parvenue à créer une zone de ren-contre polyvalente sur des terrains publics. L’attrait duparc de l’Île-de-la-Suze fait déjà sensation loin à la ronde.Preuve en sont les deux prix qui lui ont été décernéspeu après l’inauguration: le Flâneur d’Or, de l’associationMobilité piétonne Suisse, et le Lièvre d’or, attribué par le célèbre magazine d’architecture Hochparterre. Enaménageant cette oasis de verdure au cœur de la cité,Bienne s’est à coup sûr dotée d’une nouvelle et belle attraction.

Daniel Bernet, responsable de domaine à l’Inspection de la pêche du canton de Berne et membre du comitédu Réseau lac de Bienne

Caissons de stabilisation

en bois au pied dela berge concave

du méandre (pendant les

travaux). Ces éléments de

construction comportent des

interstices où lespoissons peuventse mettre à l’abri.

Des touffes de faux roseaux et

des fascines de bois mort, par exemple,contribuent à

structurer la zonepeu profonde.

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Eine neue Karte zeigt die Tiefen des BielerseesSpannender Blick unter Wasser

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Das Projekt einer genauen Vermessung des Bielerseesist abgeschlossen. Erstmals wurde für den Seegrundein neues, detailliertes Geländemodell erstellt und daraus eine Tiefenkarte geschaffen. Sie erlaubt eineninteressanten Blick auf die morphologischen Phäno-mene und Prozesse am Boden des Sees.

Initiiert wurde das Projekt durch den Energie Service Biel(ESB). Ende 2009, Anfang 2010 hatten Trübungen desSeewassers dazu geführt, dass der Wasserversorger dieEntnahme von Trinkwasser aus dem See vorübergehendeinstellen musste. Um einen ähnlichen Vorfall zu ver-meiden, wollte man den Ursachen für die Trübung aufden Grund gehen. Hinzu kam, dass das Seewasserwerkerneuert werden muss, und es deshalb gilt, einen mög-lichst idealen Standort für eine neue Seewasserfassungzu finden.

Aus diesen Gründen beschloss der ESB, die Tiefwas-serzone im Seebecken zwischen der St. Petersinsel undBiel zu vermessen. Das Landschaftswerk Biel-Seelandwurde auf dieses Vorhaben aufmerksam und kontak-tierte weitere, an einer bathymetrischen Vermessung interessierte Partner, mit dem Ziel, ein Projekt für dengesamten See zu lancieren. Unter Bathymetrie verstehtman die Vermessung der Topographie von Gewässer-betten, Meeresböden und Seegründen.

Ende 2014 waren die Partner hinter dem gemeinsamenProjekt versammelt und die Finanzierung durch folgendeInstitutionen gesichert:• Bundesamt für Umwelt BAFU• Bundesamt für Landestopografie swisstopo• Renaturierungsfonds des Kantons Bern RenF• Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern AWA• Archäologischer Dienst des Kantons Bern ADB• Energie Service Biel ESB• Verein für Ingenieurbiologie VIB

Hightech-Vermessung des SeebodensAls Grundlage für Geländemodell und Karte dientenzwei Datensätze aus je einer Echolot- und einer LIDAR-Vermessung. Einer Methode, bei der mit Laserstrahlengearbeitet wird. Die beiden Datensätze wurden an-schliessend miteinander kombiniert und aus den berei-nigten Rohdaten ein 1 x 1 m-Raster erstellt, aus demschliesslich der Geodatensatz BATHYBIE generiert werdenkonnte. Die Darstellung dieses Datensatzes ist unter derBezeichnung «Tiefenkarte Bielersee» auf dem Geoportaldes Kantons Bern aufgeschaltet.

Die Echolotaufnahmen wurden von Mitarbeitern desInstituts für Geologie der Universität Bern im März 2015mit einem Fächer-Echolot durchgeführt. Die LIDAR-Daten für die Flachwasserzone wurden von der FirmaAirborne HydroMapping AHM GmbH, Innsbruck erhobenund ausgewertet. Der Vermessungsflug fand am 6. Januar 2016 statt. Details zu beiden Erhebungen findensich im technischen Bericht, der ebenfalls auf dem Geo-portal des Kantons Bern abrufbar ist. Das Zusammen-führen der beiden Datensätze erledigte die AHM GmbH

Abb. 1: Bathy-metrische Kartedes Bielersees. Die Farbtöne stellen die verschiedenen Tiefen dar.

Amt für Wasser und Abfalldes Kantons Bern© Kanton Bern, swisstopo, TomTom

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mit Unterstützung der Universität Bern und von Swiss-topo. Die Projektleitung lag bei Prof. Dr. Flavio Anselmetti,Universität Bern. Die administrative Projektleitung und die Koordination der Projektpartner übernahm dasLandschaftswerk Biel-Seeland unter dem Patronat desVereins für Ingenieurbiologie.

Neue Erkenntnisse zur Dynamik am SeegrundDie Resultate der Vermessung überraschen mit einerenormen Detailfülle und geben interessante Einblicke indie mit dem Seegrund verbundenen Prozesse. So lieferndie Daten aus der Flachwasserzone wertvolle Informa-tionen über die morphologische Dynamik durch Sedimentumlagerungen und dienen der Beurteilungvon wasserbaulichen Massnahmen und der Planung von Revitalisierungsvorhaben. Auch für Archäologie undSchifffahrt sind die neuen Daten wertvoll. Sie wurdenunter anderem bereits zur Modellierung von Massnah-men zum Schutz der archäologischen Station Sutz Rütteverwendet und dienten als Grundlagenplan für das Hafenbecken in Täuffelen. Auch die Daten aus der Tiefwasserzone dokumentieren bisher unbekannteStrukturen und Prozesse und liefern neue Erkenntnissefür den Gewässerschutz.

Bekannt ist, dass die Flachwasserzone vom Aare-delta Hagneck bis nach Ipsach (Abbildung 2) durch dieErosionskraft der Wellen geformt wurde. Gegen die See-mitte wird die Flachwasserzone durch die sogenannteHaldenkante begrenzt. Sie markiert den Übergang vomflachen zum steil abfallenden Seegrund, der unterhalbder Reichweite der Wellenerosion liegt. Die Kante ent-spricht also der Linie der tiefsten möglichen Einwirkung

der Wellenbewegung. Die Tiefe der Kante ist demnachabhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes und der Wellenexposition.

Unter der Annahme, der Untergrund am ganzenSüdufer des Bielersees sei ähnlich beschaffen, müsstedie Tiefenlage der Haldenkante deshalb vom Wellenklimaam jeweiligen Standort abhängen. Eine kurze Überprü-fung dieser Hypothese mit Daten aus dem Wellenatlasdes Bielersees (www.swisslakes.net) zeigt, dass die Wassertiefe bei der Haldenkante tatsächlich ungefährder Länge der signifikanten Welle eines 10- bis 15-jährli-chen Windereignisses am Standort entspricht. Die Tiefebeträgt in Gals rund 3,5 m, in Erlach 4,5 m, in Gerolfingen5,5 m und in Sutz 6 m.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ist die aufder neuen Tiefenkarte erkennbare, sogenannte Kliffkante,die sich in einem weit geschwungenen doppelten S auf der Flachwasserzone zwischen Hagneck und Ipsach

abzeichnet. Die Böschungs-oberkante dieses Kliffs liegtauf rund 427 Meter überMeer, was einer Wassertiefevon ca. 2,5 m entspricht. Sie liegt damit wesentlichhöher als die natürliche Haldenkante. Die Vermutungliegt deshalb nahe, dass essich beim Sedimentkörperzwischen Kliffkante und See-ufer um «junges» Materialaus dem Aaredelta handelt,das parallel zum Ufer inRichtung Ipsach wandertund die Feststoffbilanz dergesamten Flachwasserzonepositiv beeinflusst.

Abb. 3: Im Aus-schnitt der Flach-

wasserzone beiGerolfingen ist die

Haldenkante aufder Höhenlinie

von ca. 424 m ü. M.gut sichtbar.

Weiter landwärtsbefindet sich ein

Kliff von rund 2 mHöhe. Gut sichtbar

sind auch die Dünen, welche auf eine aktive

wellen- und strömungsbedingte

Sedimentdynamikhinweisen.

Abb. 2: In der Flachwasserzone (grau und hellrosa) zwischen dem Aaredelta Hagneck und Ipsach ist die Dynamik des uferparallelen

Sedimenttransports von speziellem Interesse.

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Abb. 4: Hangrutsche können unter anderem durch Baumassnahmenausgelöst werden wie hier in La Neuveville wahrscheinlich durch dieAufschüttung des Ufers bis an die Haldenkante.

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Periodische Hangrutsche unter WasserDiese Vermutung wird auch durch ein von Abbildung 5dokumentiertes Phänomen gestützt. Durch die allmäh-liche Verengung der Flachwasserzone gegen Ipsach wird das Sediment gegen das Tiefenwasser geleitet und lagert sich an der Halde ab, wo sich periodisch Hang-rutsche aufgrund der labilen Schichtung ereignen. Zusammenfassend kann gesagt werden: Ohne Nachschubvon Sedimenten aus dem Aaredelta wäre die Erosionder Flachwasserzone zwischen Hagneck und Ipsach heuteviel weiter fortgeschritten.

Aus dieser These ergeben sich verschiedene Fragenzur Nachhaltigkeit des Sedimentnachschubs respektivezu den möglichen Auswirkungen dessen Beeinträchti-gung. So hat sich zum Beispiel durch die Verlegung derTurbinen des Kraftwerks Hagneck vom alten Kraftwerkka-nal in den Hauptkanal die Strömungssituation geändert.Der Deltabereich vor dem ehemaligen Kraftwerkkanalwird künftig nur noch geringfügig mit Sedimenten alimentiert. Ob dies längerfristig negative Auswirkungenauf die Feststoffbilanz der Flachwasserzone nördlich desDeltas hat, werden erst künftige Vergleichsmessungenzeigen. Negative Folgen können aber nicht ausgeschlos-sen werden.

Auch ein weiteres Beispiel deutet darauf hin, dassBeeinträchtigungen des Sedimenttransports längerfristignegative Folgen haben können. Vor gut zwanzig Jahrenwurde beim Bau des Hafens in Ipsach die neue Mole bis direkt an die Haldenkante erstellt. Damit wurde der Sedimenttransport parallel zum Ufer definitiv unter-brochen. Die bathymetrische Karte 2016 zeigt, dass dieFlachwasserzone im Strömungslee nordöstlich des Hafensauf einer Länge von 200 m rund einen Meter tiefer liegt als südwestlich des Hafens. Das deutet auf einefortschreitende Erosion hin, welche durch den Bau desHafens ausgelöst wurde. Der Sedimenttransport kannaber auch positiv beeinflusst werden, wie das Beispielvon Gals zeigt. Dort wurden mehrere Wellenbrecher

Bezug der Tiefenkarte• Kartenansicht unter www.geo.apps.be.ch

> Karten > Tiefenkarte Bielersee• Technischer Bericht und Download der Karte

unter www.geo.apps.be.ch > Geodaten > Geoprodukte > Bathymetrie Bielersee

• Die LIDAR-Daten sind beim Amt für Wasser undAbfall AWA auf dem Server gespeichert. Auf Anfrage können diese Daten und der entspre-chende Viewer beim Gewässer- und Bodenschutz-labor des AWA persönlich bezogen werden. Auf Grund der sehr grossen Datenmenge stehendiese Daten nicht als Download zur Verfügung.

Abb. 5: Gegen Ipsach wird die Flachwasserzone allmählich schmaler. Das uferparallel transportierte Sediment wird gegen die Seemitte abgelenkt und lagert sich an der Halde in einem unstabilen Schüttkegelan. Periodisch ereignen sich Hangrutsche – der letzte 2010, ausgelöstwahrscheinlich durch einen Erdstoss (Nathalie Dubois, Eawag).

erstellt, um eine Ablagerung der Sedimente zu bewirken.Das ermöglichte die natürliche Entwicklung einer neuenRöhrichtzone.

Hangrutsche sind vielerorts auch am Nordufer desBielersees zu beobachten. Wie der Rutsch bei St-Joux in La Neuveville, sind die meisten dieser Vorfälle wahrscheinlich durch Bauarbeiten – meist Seeaufschüt-tungen – ausgelöst worden, zum Beispiel bei der ARA in Twann, beim Hafen Wingreis oder entlang der A5/SBB-Doppelspur vor Tüscherz und Alfermée.

Mit der neuen bathymetrischen Karte des Bielerseeslassen sich bereits heute wertvolle Erkenntnisse über diemorphologischen Prozesse gewinnen. Zudem wird sieeine wichtige Grundlage für die numerische Modellie-rung von wasserbaulichen Massnahmen und Revitalisie-rungsprojekten darstellen. Interessant werden zukünftigeVergleichsmessungen sein, mit welchen die morpholo-gischen Veränderungen auch quantitativ erfasst werdenkönnen.

Christoph Iseli, dipl. Forsting. ETH, Landschaftswerk Biel-Seeland

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Nouvelle carte bathymétrique du lac de BienneQuelques surprises au fond de l’eau

Le projet visant à établir un relevé plus précis du lac deBienne a été achevé. Il a permis d’élaborer le premiermodèle détaillé de la topographie du fond lacustre etservi à dresser une carte bathymétrique. Celle-ci illustredes phénomènes et des processus morphologiquessous-lacustres totalement insoupçonnés.

De fin 2009 à début 2010, une turbidité inhabituelle acontraint Energie Service Biel/Bienne (ESB) à arrêtertemporairement son installation qui pompe l’eau du lacpour alimenter le réseau d’eau potable. Désireuse d’éviterqu’un tel incident se reproduise, l’entreprise a lancé un projet afin de connaître les causes de cette turbidité.De plus, la station de conditionnement d’eau du lac devant être remplacée, il fallait trouver un emplacementaussi idéal que possible pour la nouvelle prise d’eau.

L’entreprise ESB a donc décidé de procéder à desmensurations dans la partie du lac située entre Bienneet l’île Saint-Pierre. Informée de ce projet, Action paysageBienne-Seeland a contacté d’autres partenaires suscep-tibles de s’intéresser à ces travaux bathymétriques, afind’étendre les relevés à l’ensemble du lac. Rappelons quela bathymétrie englobe les activités consistant à mesurela topographie du fond des océans, des lacs et des lits de cours d’eau.

Fin 2014, tous les partenaires prêts à soutenir ce projetétaient réunis et le financement des travaux était assurépar les organismes suivants:• Office fédéral de l’environnement (OFEV)• Office fédéral de topographie (Swisstopo)• Fonds de régénération des eaux du canton de Berne

(FRégén)• Office des eaux et des déchets du canton de Berne

(OED)• Service archéologique du canton de Berne (SAB)• Energie Service Biel/Bienne (ESB)• Association pour le génie biologique (AGB)

Mensuration sophistiquée du fond du lacLe modèle de terrain et la carte ont été établis sur labase de deux jeux de données, l’un provenant des relevésobtenus à l’aide d’une échosonde, l’autre de mesuresréalisées grâce à un système de télédétection par laser(LIDAR). Ces deux jeux de données ont été combinés,puis les données brutes apurées ont servi à établir unetrame de 1 m sur 1, à partir de laquelle on a généré le jeu de géodonnées BATHYBIE. La représentation deces données est disponible sur le géoportail du cantonde Berne sous «Carte bathymétrique du lac de Bienne».

Les relevés par échosonde (sonar) ont été réalisés en mars 2015 par des collaborateurs de l’Institut de géo-logie de l’Université de Berne. Les données LIDAR, quicouvrent la zone d’eau peu profonde, ont été réunies etanalysées par la société Airborne HydroMapping AHM

GmbH d’Innsbruck. Elles ont été réunies lors d’un vol de prospection le 6 janvier 2016. Le rapport technique,également disponible sur le géoportail du canton deBerne, fournit des précisions sur les deux relevés. C’estla société AHM, avec l’appui de l’Université de Berne etde Swisstopo, qui a fusionné les deux jeux de données,sous la direction du professeur Flavio Anselmetti, del’Université de Berne. Parrainé par l’Association pour le génie biologique, Action paysage Bienne-Seeland aassurée la gestion administrative du projet ainsi que la coordination entre ses partenaires.

De nouvelles découvertes sur la dynamiquedu fond du lacLes résultats des travaux surprennent par la foule de détails réunis et donnent un aperçu étonnant des pro-cessus qui se déroulent au fond du lac. Les donnéesconcernant la zone d’eau peu profonde fournissent nonseulement de précieuses informations sur la dynamiquemorphologique engendrée par les déplacements de sédiments, mais permettent aussi d’évaluer les travauxd’aménagement et de planifier les projets de revitalisa-tion. Les nouvelles données présentent aussi une grandeutilité pour l’archéologie et la navigation. Elles ont parexemple déjà servi à modéliser la protection du site archéologique de Sutz-Lattrigen-Rütte et à établir le plande base pour le bassin du port de Täuffelen. Les donnéesrelatives à la zone profonde décrivent des structures etdes processus jusqu’alors inconnus et livrent de nouvellesinformations pour la protection des eaux.

Tout le monde sait que la zone d’eau peu profondequi s’étend du delta de l’Aar à Hagneck jusqu’à Ipsach(figure 2, p. 28) a été formée par l’érosion des vagues.Côté lac, cette zone est bordée par une «rupture depente», à partir de laquelle le fond du lac s’incline enpente raide et ne subit plus l’effet des vagues. Cette sorted’arrête délimite ainsi la zone soumise à l’influence dumouvement des vagues. Sa profondeur dépend donc dela nature des matériaux qui constituent le fond du lac àcet endroit et de leur exposition aux vagues.

En admettant que le fond du lac présente la mêmestructure le long de toute sa berge sud, la profondeur de la rupture de pente devrait, à chaque emplacement,dépendre du climat des vagues. Vérification faite grâceaux données provenant de l’atlas des vagues du lac deBienne (www.swisslakes.net), il s’avère que la profondeurde l’eau au niveau de la rupture de pente correspond eneffet chaque fois à la hauteur de vague significative d’unvent violent survenant tous les 10 à 15 ans. Elle atteintenviron 3,5 m à Gals, 4,5 m à Cerlier, 5,5 m à Gerolfingenet 6 m à Sutz-Lattringen.

Il est intéressant de relever la présence d’une arrêteen forme de double S très allongé, qui s’étire sur la plate-forme sous-lacustre de Hagneck à Ipsach. Elle délimiteun talus dont la partie supérieure se situe à environ

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427 m d’altitude, ce qui correspond à une profondeur de 2,5 m. Cette arrête se trouve donc à une profondeurnettement moins grande que la rupture de pente natu-relle. Force est de supposer que les sédiments qui se situent entre cette ligne et la berge sont constitués dematériaux «jeunes». Provenant du delta de l’Aar, ils sedéplacent parallèlement à la berge en direction d’Ipsachet ont un effet positif sur le bilan global des matières solides.

Glissements sous-lacustres périodiquesLe phénomène illustré par la figure 4 (p. 29) corroborecette supposition. La plateforme peu profonde devenanttoujours plus étroite en direction d’Ipsach, les sédimentssont poussés vers la zone plus profonde et s’accumulentau sommet de la pente, où l’instabilité de leurs couchesprovoque régulièrement des éboulis. Pour résumer, il est possible de conclure que sans l’apport de sédimentsprovenant du delta de l’Aar, la zone peu profonde entreHagneck et Ipsach serait aujourd’hui bien plus érodée.

Ce constat soulève diverses questions concernant lapérennité de l’apport de sédiments et l’impact potentield’un changement de son régime. La construction de lanouvelle centrale de Hagneck – où les turbines ont étédéplacées du chenal de l’ancienne centrale vers le brasprincipal du canal – a modifié le mode d’écoulement. À l’avenir, seule une quantité minime de sédimentscontinuera d’alimenter le delta du chenal desservantl’ancienne usine. Et il faudra attendre de futurs relevéscomparatifs pour savoir si ces changements auront desconséquences pour le bilan des matières solides dans la zone peu profonde au nord de ce delta. Un impact négatif n’est toutefois pas à exclure.

Une autre observation prouve qu’une modificationdu transport de sédiments peut avoir un effet néfastesur le long terme. Dans le port d’Ipsach, aménagé il y aplus de vingt ans, la jetée atteint et longe la rupture depente. Sa construction a définitivement interrompu ledéplacement des sédiments le long de la berge. La cartebathymétrique de 2016 montre que la plateforme sous-lacustre affiche une plus grande profondeur (d’un mètreenviron) sur une longueur de quelque 200 m au nord-estdu port, par rapport à la profondeur mesurée au sud-ouest de l’ouvrage. Cette différence met en évidence un

phénomène d’érosion provoqué par l’aménagement duport. Le cas de Gals prouve à l’inverse que des interven-tions peuvent avoir un effet positif sur le transport desédiments. Au niveau de cette localité, plusieurs brise-lames ont été aménagés afin de favoriser le dépôt desédiments. Ils ont conduit à la formation naturelle d’unenouvelle roselière.

Des glissements sous-lacustres sont également visi-bles le long de la rive nord du lac de Bienne. À l’instar de celui survenu au lieu dit Saint-Joux, à la Neuveville,la plupart ont probablement été causés par des travauxde construction (le plus souvent des remblais), commeaux abords de la STEP de Douanne, du port de Wingreisou le long de la route et de la voie ferrée entre Daucheret Allfermée.

La nouvelle carte bathymétrique du lac de Biennefournit non seulement de précieuses informations surles processus morphologiques en cours, mais constitueaussi base probante pour modéliser des projets d’amé-nagement et de revitalisation. À l’avenir, il sera égale-ment intéressant de procéder à de nouveaux relevés,afin de quantifier les modifications morphologiques dufond lacustre.

Christoph Iseli, ingénieur forestier EPF, Action paysage Bienne-Seeland

Consultation de la carte• Carte: www.geo.apps.be.ch/fr

> Cartes > Carte bathymétrique du lac de Bienne• Rapport technique et téléchargement de la carte:

www.geo.apps.be.ch/fr > Géodonnées > Recherche: Bathymétrie du lac de Bienne

• Les données du système LIDAR sont stockées sur le serveur de l’Office des eaux et des déchets(OED). Sur demande, ces données et la vision-neuse correspondante peuvent être obtenues enpersonne auprès du Laboratoire de la protectiondes eaux et du sol de l’OED. Compte tenu de leurvolume, ces données ne sont pas disponibles pourtéléchargement.

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Auf der Parzelle von Peter Kull in Ligerz drohten dieschadhaften Trockenmauern einzustürzen. Dank dergrosszügigen Unterstützung der Stiftung NetzwerkBielersee und weiterer Geldgeber konnten die Mauernim Sommer 2017 durch das Landschaftswerk Biel-Seeland saniert werden. Nun trotzen sie dem starkenHangdruck mit neuer Stärke.

Vor einem Jahr wurde an dieser Stelle über die Sanierungvon Trockenmauern im Rahmen der Rebgüterzusam-menlegung entlang des Nordufers des Bielersees berichtet. Wiewohl eindrückliche 1285 Quadratmeterneue Trockenmauern errichtet wurden, versteht es sichvon selbst, dass nicht alle schadhaften Mauern im Perimeter der Rebgüterzusammenlegung berücksichtigtwerden konnten. Das Projekt hatte sich auf landschaftlichwichtige Orte und Wege zu beschränken, zum Beispielauf das Umfeld der Kirche Ligerz oder historische Ver-kehrswege wie den Pilgerweg oder den Chapfweg ober-halb von Twann.

Dass dennoch weiterhin neue Trockenmauern in dereinzigartigen Kulturlandschaft entstehen, ist in erster Linie der Initiative der Grundbesitzer und der finanziellenUnterstützung verschiedener Institutionen zu verdanken,die sich für den Landschafts- und Naturschutz einsetzen.So auch bei Peter Kull, der ökologischen Weinbau auf einer der steilsten Parzellen in Ligerz betreibt. Die Stütz-mauern im oberen Bereich seiner Parzelle befanden sichbis Ende 2016 in sehr schlechtem Zustand und drohtendem starken Hangdruck nachzugeben. Immer wiederlösten sich Steine aus dem Mauerwerk und rollten alsVorboten eines Kompletteinsturzes in den Rebberg. Solchermassen alarmiert, wandte sich Peter Kull an dasLandschaftswerk Biel-Seeland. Durch viele andere Sanierungsprojekte in der Reblandschaft des nördlichen

Neue Trockenmauern in LigerzMauerbau im Rebberg bei Rekordtemperaturen

Bielerseeufers konnte sich das Landschaftswerk in denletzten zehn Jahren eine grosse Expertise im Trocken-mauerbau erarbeiten. Nun erhielt die Mauerequipe umRené Burri durch den Auftrag von Peter Kull zur Sanie-rung, beziehungsweise dem kompletten Neubau seinerTrockenmauern, die Chance, ihr Fachwissen erneut unterBeweis zu stellen.

Logistische Herausforderungen und aufwändige HandarbeitDer Trockenmauerbau ist aufwändig, erfordert vielHandarbeit, und die Kosten übersteigen in der Regel dieMöglichkeiten der Grundbesitzer. Das Sanierungsprojekt«Kull» bildete hier keine Ausnahme, im Gegenteil: Dassteile Gelände stellte sowohl das Projektierungsteamwie auch die Ausführungsequipe vor grosse planerische,bauliche und logistische Herausforderungen. Damit dasSanierungsprojekt nicht an den hohen Kosten scheiterte,wurde im Vorfeld der Bauarbeiten durch das Landschafts-werk eine Finanzierungskampagne durchgeführt. Dankder grosszügigen Unterstützung der Stiftung Netzwerk

Sanierungs-bedürftige Trockenmauer aufder Parzelle vonPeter Kull in Ligerz.

Arbeiten an denneuen Mauern im Sommer 2017.

Diese Steine haben eine Geschichtezu erzählen.

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Baustelle im Sommer 2017mit grossem Podest zur Arbeitim steilen Gelände.

Fertig gestellteMauern auf der Parzellevon Peter Kull.

Bielersee, des BKW-Ökofonds, des Berner Lotteriefonds,des ESB-Ökofonds Taubenloch, des Fonds LandschaftSchweiz und der Sophie und Karl Binding Stiftung konntedie Mauersanierung schliesslich in der ersten Jahreshälfte2017 durchgeführt werden.

Die Bauarbeiten an den Mauern von Peter Kull warenin vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. So stellte sich beimRückbau der alten Mauern der Hangdruck als noch grösser, als erwartet, heraus. Nachrutschendes Geröllmusste in grossen Mengen gesammelt und per Helikop-ter ausgeflogen, das Gelände behelfsmässig mit Bretternstabilisiert werden. Bei diesen Vorbereitungsarbeitenschreckte die Bauequipe mehrere der stark gefährdetenAspisvipern auf, die sich im extensiv gepflegten undsonnenexponierten Gelände ausgesprochen heimisch zu fühlen scheinen.

Steintransport per HelikopterDie für den anschliessenden Mauerbau erforderlichenSteine konnten nicht wie üblich per Raupendumper auf die Baustelle gefahren werden, sondern mussten per Helikopter an den Verwendungsort geflogen werden,da im steilen Gelände keine Baupiste erstellt werdenkonnte. Zudem wurde ein grosses Podest als Arbeits-plattform und zur Zwischenlagerung der Arbeitsgeräteund Steine errichtet. Dadurch konnte im Rebberg gear-beitet werden, ohne die Weinstöcke zu beschädigen. Die neuen Mauern wurden mit starkem Anzug, einermächtigen Hintermauer und einer grossen Anzahl vonsogenannten Bindern – langen Verbindungssteinen zwischen Vorder- und Hinterwand – erstellt, um demHangdruck zu trotzen.

Für die Bauequipe wurde nicht nur das Gelände,sondern auch das trockene und heisse Wetter im Sommer2017 zur Herausforderung. Im Juni wurden Höchstwerte

von 45°C auf der Baustelle gemessen, während daskühle Wasser des Bielersees aus der Ferne lockte. Dennoch schritten die Arbeiten gut voran und konntenim August 2017 zur vollsten Zufriedenheit aller Beteilig-ten abgeschlossen werden. «Die neuen Mauern werden100 Jahre halten», versicherte der sichtlich stolze Bau-stellenleiter René Burri anlässlich der Bauabnahme imHerbst. Dafür werden nicht nur die gründliche und sorg-fältige Arbeit der Bauequipe sorgen, sondern auch das verarbeitete Material: Die Mauersteine konnten ihre Stabilität und Frosthärte schon in ihrem «ersten Leben»unter Beweis stellen, stammen sie doch grössten Teilsvon der alten Schüssverbauung, die anlässlich des Revi-talisierungsprojekts Schüssinsel entfernt wurde. In dieneuen Mauern wurden also nicht einfach nur Steine,sondern auch ein Stück Bieler Geschichte mit eingebaut.

Mit der Sanierung der Trockenmauern auf der Parzellevon Peter Kull konnten das Gelände langfristig stabilisiertund ein Beitrag zur Erhaltung der einmaligen Kulturland-schaft entlang des Bielersees geleistet werden. Zudemliess sich ein wertvoller Lebensraum für seltene undspezialisierte Pflanzen und Tiere bewahren und aufwer-ten. Wer einmal die Gelegenheit hat, die neuen Trocken-mauern auf der Parzelle von Peter Kull zu besichtigen,wird begeistert sein von der Artenvielfalt, der wildenSchönheit des Ortes sowie der einmaligen Aussicht aufden Bielersee. Die aufgeschreckten Aspisvipern werdenhoffentlich zur neuen Mauer zurückkehren und mit ihnen die Mauereidechse, der Mauerpfeffer und derStreifenfarn.

Lea Fluri, Umweltingenieurin, Landschaftswerk Biel-Seeland

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Protokoll der 10. Generalversammlung Netzwerk Bielerseevom 19. Mai 2017 19.00 Uhr, Residenz Au Lac in Biel

• Im Park des von Rütte-Guts fand zum Thema «Winter-licht» eine Skulpturenausstellung statt. Diese wurdevom Verein Netzwerk Bielersee als Mitbegründerin der Stiftung von Rütte-Gut finanziell unterstützt. Dabeiwurde eine Führung mit anschliessendem Fondue-Essen für das Netzwerk organisiert. Rund 80 Mitgliederhaben an diesem Anlass teilgenommen.

• Die Artenvielfalt im und am Bielersee beschäftigt dasNetzwerk fortlaufend. Einerseits hat die Biodiversitätder Wasserpflanzen zugenommen, andererseits sindeinheimische Tiere und Pflanzen von einwanderndenArten bedroht.

• Der Umzug des Landschaftswerks Biel-Seeland an denneuen Standort an der Mattenstrasse fand im Oktober2016 statt. Die Mitglieder sind eingeladen den neuenStandort zu besuchen.

• Die Aktivitäten des Netzwerkes sind vielfältig: Die Exkursionen und Vorträge sind beliebt und wurdenwiederum gut besucht.

Marion Girod bedankt sich im Namen des Landschafts-werks Biel-Seeland für die Spenden der Netzwerk-Mit-glieder zugunsten des Amphibienförderprogrammes,das im Winter 2017 starten wird.

Mit dem Dank an alle Beteiligten für Texte, Fotos,Redaktion und Gestaltung des Jahresberichts wird diesereinstimmig genehmigt und die grossartige Arbeit desRedaktors Beat Jordi speziell verdankt.

Kassa- und Revisorenbericht 2016/ Décharge-ErteilungDie Erfolgsrechnung für das Jahr 2016 wird von Finanz-chef Walter Bieri präsentiert. Bei Einnahmen von CHF 37 782.40 und einem Aufwand von CHF 173 788.65,inklusiv zwei budgetierten Wertberichtigungen von CHF 137 000.– schliesst das Rechnungsjahr mit einemDefizit von CHF 136 006.25 ab.

Grösste Budgetposten waren die Wertberichtung der Beteiligung am Landschaftswerk Biel-Seeland (CHF 107 780.–), die Produktion des Jahresberichts mitCHF 7414.15 (Grafik und Druck) sowie Geschäftsführung,Bauberatung und Beiträge an Projekte Dritter.

Per Ende 2016 beliefen sich die Aktiven in der Bilanzauf CHF 278 292.31. Unter Ausklammerung der zweck-gebundenen Rückstellungen und Legate beträgt das Eigenkapital neu CHF 201 888.46.

Die Rechnung und der Bericht der Revisoren MatthiasGygax und Caroline Kan werden einstimmig genehmigt.Die GV erteilt dem Kassier und dem Vorstand Decharge.Der Präsident dankt allen Beteiligten für ihre Arbeit.

BegrüssungDer Präsident begrüsst die anwesenden Mitglieder zur10. Generalversammlung und erwähnt namentlich Martin Spätig und Marion Girod vom LandschaftswerkBiel-Seeland, Rudolf Bürgi und Doris Graschitz von derStiftung Netzwerk Bielersee sowie die Vertreter verschie-dener Schutzorganisationen und Seegemeinden.

Auch im vergangenen Jahr hat der Verein NetzwerkBielersee etliche Mitglieder durch Todesfälle verloren,darunter auch unser Ehrenmitglied Hans Brogni. In einerSchweigeminute wird der Verstorbenen gedacht.

Protokoll der 9. Generalversammlung vom 20. Mai 2016Das Protokoll ist im Jahresbericht 2016 abgedruckt. Es wird von der Versammlung diskussionslos genehmigtund vom Vorsitzenden verdankt.

Jahresbericht 2016Der Präsident Adrian Jakob vertieft die im Jahresberichtbehandelten Themen in seinem illustrierten Rückblickauf das Vereinsjahr. Er erwähnt dabei speziell:• Die Vernetzung mit Partnerorganisationen ist äussert

wichtig. Der Verein Netzwerk Bielersee ist in diesenZusammenhang neu auch auf der Umwelt- und Naturplattform Naturnetz vertreten. Dadurch könnender Bekanntheitsgrad der Organisation verbessert und Interessierten besseren Zugang zu ihren Aktivitäten ermöglicht werden.

• Die Energieinfrastrukturlandschaft am Aare-Hagneck-Kanal wurde von der Stiftung Landschaftschutz zurLandschaft des Jahres 2017 erkoren. Dazu gehören dieökologische Aufwertung im Zusammenhang mit derSanierung des Hagneckkanals und das gut in die Umgebung eingepasste und mit einem grosszügigenFischpass ausgestattete neue Kraftwerk. Das NetzwerkBielersee hat bereits mehrere Exkursionen in die prä-mierte Landschaft durchgeführt und einige Artikel dazuin den vorangegangenen Jahresberichten publiziert.

• Der Abschluss des langjährigen Projektes zur Errichtungvon Trockenmauern am Bielersee als Teil der Rebgüter-zusammenlegung Twann-Ligerz-Tüscherz-Alfermée.Das Netzwerk Bielersee hat in der Begleitgruppe mitgewirkt und das Projekt durch den Verein und dieStiftung finanziell unterstützt. Eine geführte Besichtigung der neuen Mauern findetam 26. August 2017 statt.

Vorsitz Adrian JakobAnwesend rund 80 Mitglieder oder Gäste

gemäss PräsenzlisteEntschuldigt Es haben sich 29 Mitglieder

entschuldigtProtokoll Cynthia Dunning

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AusblickAdrian Jakob erwähnt folgende Punkte:Kritische und konstruktive Begleitung von grossen Bau-projekten am See – u. a. Agglolac, Ligerztunnel der SBB,Linienführung des A5 Westastes.Der Vorstand hat entschieden, Einsprache gegen den A5 Westast zu erheben, nicht fundamental gegen dasProjekt, sondern um Verbesserungen zu erzielen:• Die Situation des Grundwasserstroms quer zum Projekt

von der Stadt Richtung See muss besser untersuchtund die Berechnungen auf die ganze betroffene Streckemüssen ergänzt werden.

• Beim Halbanschluss Seevorstadt gilt es zwischen einerStrasse von regionalem Interesse und einem Schutz-gebiet von nationaler Bedeutung abzuwägen. Deshalbsoll der Halbanschluss stadtseitig (Variante Sputnik)bevorzugt und nochmals geprüft werden.

• Es sind andere Orte für die Bauinstallationen und Zwischendeponie zu suchen. Der Strandboden mussfür die Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar sein: 15 Jahre ohne dieses Naherholungsgebiet am See sindzu lang!

• Beim Halbanschluss Vingelztunnel sind das Tunnel-portal tief zu legen und der Langsamverkehr in beidenRichtungen auf der Höhe der heutigen Neuenburg-strasse zu halten. Eine entsprechende Planung findetbeim Ostportal des Twanntunnels statt. Mit dieser Absenkung sind weniger grobschlächtige Schutzmauernnötig.

Der Verein Netzwerk Bielersee hat als regionale Schutz-organisation keine Einspracheberechtigung bei nationalenProjekten. Deshalb wird die Einsprache gemeinsam mitunserer Dachorganisation Aqua Viva eingereicht.

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Budget 2017, Festlegung der JahresbeiträgeWalter Bieri erläutert das Budget. Bei geplanten Einnahmen von CHF 42 700.– und Ausgaben in der Höhevon CHF 42 400.– schliesst es mit einem marginalen Gewinn von CHF 300.– ab.

Das der GV unterbreitete Budget wird ohne weitereFragen einstimmig genehmigt. Auch die unverändertenMitgliederbeiträge werden ohne Gegenstimme akzeptiert.Sie betragen 2017 für Einzelmitglieder CHF 30.–, fürPaarmitglieder CHF 50.– und für juristische MitgliederCHF 100.–.

AnträgeEs sind keine Anträge eingegangen.

VerschiedenesAdrian Jakob weist auf diverse Veranstaltungen, Publika-tionen und Flyer von befreundeten Organisationen hin.Interessierte können sich bedienen.

Anschliessend an den statutarischen Teil der Versamm-lung präsentieren Adriano Boschetti und Regine Stapfervom Archäologischen Dienst des Kantons Bern einenBildervortrag zum Thema «Perlen aus dem Bielersee –aus der Tätigkeit des Archäologischen Dienstes».

Bei einem Apéro klingt die Versammlung aus.

Der Präsident: Adrian JakobDie Protokollführerin: Cynthia Dunning

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Der Ligerztunnel bietet Chancen km. Ab Ende 2025 verkehren die Züge zwischen Schafisund Twann durch den neuen Ligerztunnel. Damit wirddas heutige Bahntrassee nicht mehr benötigt und fürandere Nutzungen frei. Der Rückbau der Bahnlinie aufeiner Strecke von über zwei Kilometern zwischen Schafisund Twann bietet eine grosse Chance zur Verbesserungder Lebensqualität und zur Wiedergutmachung von Ein-griffen in die Landschaft. Die Gemeinden La Neuveville,Ligerz und Twann-Tüscherz, so schreiben sie in einerMedienmitteilung, wollen diese Chance nutzen. Ligerzetwa erhofft sich einen erleichterten Zugang vom Ortskern zu den Gärten und an den See, wenn die alteBahnstrecke zurückgebaut wird. Die Gleise stellen seit160 Jahren eine fast unüberwindbare Barriere mittendurchs Dorf dar. Zudem wird mit der Aufhebung der altenBahnstrecke wertvoller Boden frei, der zum Beispiel fürkomfortablere und sichere Velo- und Fusswege zwischenTwann und Neuenstadt genutzt werden kann.

Die Gemeinden am linken Bielerseeufer haben ge-meinsam mit den SBB und dem Verein seeland.biel/bienne einen Richtplan ausgearbeitet, der zeigt, wie dasBahntrassee künftig genutzt und gestaltet werden soll.Die entsprechenden Vorhaben reichen von der Reparaturder Eingriffe in die Landschaft über die Wiederherstellungder Verbindungen zwischen Dörfern und See bis zurSchaffung von neuen Grünräumen, Plätzen sowie Fuss-und Velowegen. Es sollen aber auch Ersatzflächen fürRebflächen geschaffen werden, die für die Portale desLigerztunnels benötigt werden.

Zu den Folgen des Tunnelprojekts für die geschützteRebenlandschaft erklärt Markus Widmer, der Gemeinde-präsident von Ligerz und Präsident der Konferenz LinkesBielerseeufer: «Die SBB betreibt einen grossen Aufwand,

Kurzmeldungen

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um die beiden Tunnelportale möglichst gut in die Landschaft zu integrieren. Auch die Schutzorganisationenwurden einbezogen. Die Eingriffe ins Landschaftsbildsind vertretbar.»

Das Netzwerk Bielersee, das in der Begleitgruppezum Ligerztunnerl vertreten ist, hat eine positive Mitwir-kungseingabe zum Projekt verfasst (siehe Vorwort desPräsidenten). (Quelle: Verein seeland.biel/bienne)

Aare-Hagneck-Kanal ist Landschaft des Jahres 2017 km. Der Aare-Hagneck-Kanal ist von der Stiftung Land-schaftsschutz Schweiz (SL) zur Landschaft des Jahres 2017erkoren worden. Die «Energieinfrastrukturlandschaft», so schreibt die Stiftung, zeige in modellhafter Weiseeine «Win-win-Situation von Stromproduktion undLandschaftsschutz». Sie stelle allerdings auch ein fragilesGleichgewicht zwischen Nutzen und Schützen dar.

In den vergangenen Jahren sind sowohl der Kanalwie auch die vier Flusskraftwerke (Hagneck, Aarberg,Niederried, Kallnach) saniert worden. Dies ermöglichteine höhere Stromproduktion und gewährleistet denHochwasserschutz. Aus den Sanierungen resultierenauch bedeutende Aufwertungen für Natur und Land-schaft. Damit ist die Energieinfrastrukturlandschaft amAare-Hagneck-Kanal ein Modell für ein Nebeneinandervon intensiver Nutzung und hohen Schutzwerten. Preisempfänger sind die BKW, der Energie Service BielESB und der Kanton Bern. Sie werden für ihr Engagementfür eine sorgfältige, umwelt- und landschaftsverträglicheSanierung der Kraftwerke und für die Umsetzung derHochwasserschutzmassnahmen ausgezeichnet. (Quelle SL)

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Petinesca. Les dessous d’une collineEn 2017, le NMB Nouveau Musée Bienne a mis en lumière le site archéologique gallo-romain de Studen-Petinesca. Un site peu connu du grand public et pourtantarpenté depuis le début du 19e siècle par des privés, des associations, des musées et plus dernièrement parle Service archéologique du canton de Berne. Ce projetavait pour objectif de sensibiliser aux richesses de la colline du Jensberg et de mettre en valeur les traces duriche passé de ce lieu emblématique de la région deBienne et du Seeland.

La colline du Jensberg, située sur la commune deStuden dans le canton de Berne, abrite le site archéolo-gique de Petinesca. Sur cette éminence, pas de construc-tions imposantes ni d’élévation de colonnes. Mais desvestiges ténus, imperceptibles, dont seul le modelé dupaysage laisse parfois entrevoir la nature: ici le quartierdes artisans gallo-romains, là un imposant mur de défense celtique. Pourtant, la colline a marqué l’histoirede toute la région durant près de cinq siècles: un oppi-dum celtique puis une agglomération romaine floris-sante figuraient le centre économique et religieux de larégion de Bienne et du Seeland.

Durant le mois de mai 2017, le site de Petinesca a eul’opportunité d’être estampillé «site du mois». Le projet«site du mois» a pour but de faire découvrir, au gré dessaisons, des vestiges archéologiques souvent peu connus,en invitant le public à les explorer. L’association Pro Petinesca, le Service archéologique du canton de Berne,ArchaeoConcept et le NMB Nouveau Musée Bienne ontainsi proposé un programme étoffé composé de visitescommentées (cérémonie sacrificielle dans le sanctuairepour l’inauguration du site du mois; gastronomie gauloiseet romaine), de conférences et d’animations spécialementdestinées au jeune public.

Grâce au soutien du Réseau Lac de Bienne, deux actions intitulées «Archaeology Live» ont permis de suivreles archéologues au plus près de leurs recherches. Aumois de mai tout d’abord: le public a pu participer àl’étude du matériel issu des anciennes fouilles du sanc-tuaire de Petinesca. Sous la houlette de l’Institut dessciences de l’archéologie (IAW) de l’Université de Berne,étudiants et professeurs ont partagé leur savoir. Au moisd’août ensuite, grâce à une action visant à établir un liendirect entre le terrain et le musée: la fouille-école quis’est déroulée dans l’enceinte du sanctuaire de Petinescadu 7 août au 1er septembre 2017 a été retransmise chaque après-midis dans l’exposition du NMB.

L’heureuse collaboration des institutions et associationsde la région de Bienne et du Seeland a contribué, nous le croyons, à transmettre à de nombreux publics l’impor-tance du patrimoine gaulois et romain qui a marqué toutun territoire, bien avant la fondation de la ville de Bienne.

Ludivine Marquis (NMB)

Fakten und Analysen zum Gewässerzustandim Seeland und Berner Jurakm. Das kantonale Amt für Wasser und Abfall AWA hatim September 2017 seinen Bericht zum Zustand der Gewässer im Kanton Bern veröffentlicht. Der Schwerpunktder Untersuchungen lag auf dem Berner Jura und demSeeland. Unter anderem lieferte der Bericht folgende Erkenntnisse: Wie die Bestandsaufnahme der Wasserpflanzen im Bielersee zeigt, reagiert die Unterwasserflora positiv aufden Nährstoffrückgang im Seewasser. Die alle 10 Jahredurchgeführten Untersuchungen dokumentieren seit1995 eine deutliche Reaktion der Bestände auf denRückgang des Phosphatgehalts. Es kommen mehr Artenvor, die nährstoffärmere Verhältnisse bevorzugen, ihreBiodiversität nimmt zu, und die Pflanzen dehnen sich in tiefere Wasserschichten aus. Die chemischen und biologischen Untersuchungen derHauptgewässer der Region weisen grundsätzlich einegute Qualität auf. Doch kleinere Fliessgewässer sind zum Teil stark belastet. Sie werden nach wie vor durchSiedlungsentwässerung, industrielle Belastungen sowiedie Landwirtschaft beeinträchtigt. Flächen- und mengenmässig ist das Grundwasservor-kommen im Berner Seeland eines der bedeutendsten imKanton. Seine Qualität wird jedoch durch natürliche Ursachen und durch vom Menschen beeinflusste Fakto-ren teils erheblich beeinträchtigt. Dies stellt die Trink- undBrauchwasserversorgung vor einige Herausforderungen. Die Aare als längster und wasserreichster Fluss im KantonBern gehört zu den saubersten Fliessgewässern. Diegrössten Bedrohungen für Wasserlebewesen gehen heutevon akuten Verschmutzungen kleinerer Bäche sowie vonden Belastungen durch Mikroverunreinigungen aus. Vor allem in kleineren Gewässern des Mittellandes, deren Einzugsgebiete intensiv für den Ackerbau genutztwerden, sind empfindliche Wasserorganismen durchden Eintrag von Pestiziden ernsthaft gefährdet. Deshalblaufen verschiedene Bemühungen für einen wirksamerenSchutz vor Pflanzenschutzmitteln (PSM) und deren Um-wandlungsprodukten. Der Bericht kann heruntergeladen werden unter:www.bve.be.ch > Wasser > Messdaten > Berichte(Quelle: AWA)

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La 4ème régate internationale de pirogues préhistoriques à Aiguebelette (France)Après la régate d’Attersee en Autriche (voir rapport annuel de 2016), Xiphia, notre pirogue préhistoriquestationnée à Sutz, est repartie en voyage à Aiguebeletteen Savoie (France) au mois de septembre 2017 pourparticiper à «La Grande Traversée». Cette grande manifestation, visant à mettre à l’honneurla vie lacustre, de la préhistoire à nos jours, était organi-sée par la Communauté de communes du lac d’Aigue-belette et était soutenue par le Conseil départementalde Savoie, Savoie Mont Blanc Tourisme, le laboratoireEDYTEM de l’Université de Savoie et la DRAC Auvergne-Rhône-Alpes sous l’égide du groupe de coordinationUNESCO Palafittes.

Un large programme festif, ludique et sportif a permisde découvrir durant trois jours le patrimoine culturel etnaturel lacustre de Savoie et du Jura. Les archéologueslocaux ont construit pour cette occasion deux pirogues,l’une basée sur un modèle néolithique et l’autre sur lemodèle de l’âge du Bronze ayant servi à créer Xiphia.Toutefois, leur stabilité et leur maniabilité ne pouvaientégaler celles de Xiphia, manifestement réalisée avec plusd’expérience. Une trentaine d’équipes locales et interna-tionales (dont trois équipes suisses!) ont participé à cetévènement, parmi lesquelles se trouvait les membres de l’équipe nationale d’aviron du Japon, justement venues’entraîner à Aiguebelette. Leurs aptitudes sportives neles ont pourtant pas pour autant conduit à la victoire:manier les avirons n’équivaut pas à manier les largespagayes et pirogues préhistoriques! Comme à Attersee,Xiphia a été la plus rapide et la plus adulée, menant à la victoire une équipe de Slovènes hardis, hôtes de laprochaine régate internationale qui se déroulera en juin2018 à Ljubljana, capitale de la Slovénie. Les organisa-teurs ont ainsi accueilli plus de 2500 visiteurs de tousâges, qui ont pu découvrir non seulement un pan d’his-toire régionale de renommée internationale, les villagespalafittiques, mais ont aussi appris à connaître les trésorsnaturels du lac d’Aiguebelette: un vrai succès!

Cynthia Dunning

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période. Bien que fouilléau XIXème siècle, c’est grâceà l’étude approfondie dumobilier entreprise dansles années 1990 qu’il aété possible de préciserl’interprétation du site: il aalors été mis en évidenceque le même groupe depersonnes – un clan ouune famille – a utilisé cet espace pour enterrer

certains de ses morts durant plus de 400 ans. Cette nécropole devait être située aux abords de la route(axe sud-nord) traversant le Seeland et reliant la Médi-terranée à l’Allemagne du Nord.

Quelques temps plus tard, entre le 11ème et le 12ème siècle, la colline est à nouveau activement occupée:le Hasenburg est construit sur un éperon escarpé duSchaltenrain. Ce château fort domine alors deux terrassesprotégées par d’imposants vallons artificiels. Il n’en subsiste aujourd’hui que de rares traces de murs en pierreet son système de fossés et de remparts en terre bien visibles sur le terrain. Avec ses 350m de longueur, il s’agit d’un des plus grands châteaux forts de Suisse. Il était jadis le siège des seigneurs de Fenis, une des plusinfluentes lignées de la noblesse de l’empire franco-germanique du 10ème au 12ème siècle. Ils fondèrent l’abbayede St. Jean et la bourgade de Cerlier avant de s’installerà Neuchâtel et à Nidau.

Actuellement, l’ensemble du Hasenburg est unique-ment partiellement accessible et les tertres du Grossholzont besoin d’être débarrassés des broussailles pour lesrendre plus visibles dans le paysage. Par ailleurs, les informations à leur sujet sont relativement limitées etn’incluent pas les résultats des recherches les plus récen-tes. Un projet de valorisation de cet ensemble archéologi-que est en cours. Les visiteurs pourront bientôt aiséments’y promener tout en s’informant sur l’histoire de ces lieuxmarqués par les siècles.

Cynthia Dunning

Le paysage archéologique du Schaltenrain, à la croisée des chemins entre Ins/Anet, Brüttelen et VinelzUne excursion organisée par le Réseau du Lac de Biennenous a amené à la découverte du paysage archéologi-que du Schaltenrain, où se visitent les discrets vestigesdu château fort médiéval des seigneurs de Fenis, le Hasenburg, et les tertres funéraires hallstattiens qui sedécoupent dans le paysage sylvestre. Ces deux sites archéologiques exceptionnels, situés à quelques centai-nes de mètres l’un de l’autre bien que temporellementdistants de plus de 18 siècles, sont classés biens culturelsd’importance nationale.

La colline du Schaltenrain se situe entre le lac deBienne et les zones agricoles désormais fertiles, anciensmarais asséchés suite aux corrections répétées des eauxdu Jura. Tout comme le Jäissberg et l’Oberholz, situésdans les hauteurs de Mörigen, cette butte morainique aincontestablement servi de lieu de passage pour les personnes désirant se déplacer entre la région de Bienneet les rives des lacs de Neuchâtel ou de Morat. Il s’agis-sait en effet de l’unique passage praticable, la rive norddu lac de Bienne étant inaccessible en raison de son relief escarpé et le Seeland trop marécageux pour yconstruire une route. Ceci explique la richesse archéolo-gique locale, dont témoignent les nombreux vestigesdatant de la préhistoire jusqu’au Moyen âge, situés dansla forêt communale d’Ins/Anet.

Les tumuli dits de Ins, datés de l’époque de Hallstatt(800–450 avant notre ère), forment l’ensemble de tombesd’élites connu le plus important de Suisse pour cette

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Präsident Adrian Jakob Untere Zelg 36, 3145 OberscherliVizepräsident Daniel Suter Plattenweg 3, 2502 BielSekretariat Cynthia Dunning Schützengasse 21, 2502 BielFinanzen Walter Bieri Hauptstrasse 9D, 2575 GerolfingenBeisitzerInnen Daniel Bernet Burgunderweg 17, 2505 Biel

Beat Jordi Salomegasse 15, 2503 BielUrs Luedi Sandrainstrasse 3, 2552 OrpundUrs Rohner Moosweg 9, 3293 DotzigenRolf Suter Alleestrasse 11, 2503 BielChristine Wisler Gostel 18, 3234 Vinelz

Ehrenmitglieder Peter Klingenberg Im Vogelsang 28, 2502 BielHans Rudolf Oechslin Hauptstrasse 182, 2552 OrpundHugo Pilloud Schafisweg 43, 2514 Schafis-Ligerz Lilly Spring Kutterweg 10, 2503 Biel

KontrollstelleRevisoren Matthias Gygax Bielmatten 13, 2564 Bellmund

Caroline Kan Weyernweg 27, 2560 NidauErsatz Isabelle Dettwiler Alpenstrasse 52, 2502 Biel/Bienne

Delegierte und VertretungenStiftung Rebhaus Wingreis Elisabeth Aellen, Christine HurniStiftung von Rütte-Gut Christine HurniStiftung Hans Iseli Anna HofmannAqua Viva Adrian JakobLandschaftswerk Biel-Seeland Urs RohnerMS Jura Genossenschaft Adrian JakobBielersee-Schifffahrts-Gesellschaft Adrian Jakob

Vorstand 2018Stand 1.3.2018

ImpressumJahresbericht Netzwerk BielerseeRapport annuel Reseau Lac de Bienne

Herausgeber/EditeurNetzwerk BielerseeRéseau Lac de BiennePostfach/Case postale2501 Biel/BienneT 032 315 27 29sekretariat@netzwerkbielersee.chwww.netzwerkbielersee.chwww.reseaulacdebienne.ch

PC 25-5389-7IBAN CH78 8083 3000 0059 2812 7

Auflage/Tirage1100 Ex. April/avril 2018

Redaktion und Produktion/Rédaction et productionKaspar Meuli

Übersetzungen/TraductionMilena Hrdina, Bienne

LektoratElsa Känel, Daniel Suter

BildnachweisDaniel Bernet (7, 10/2, 18, 21, 22, 24,25,26/2), Cynthia Dunning (13/3, 19, 20, 34/2,39/1, 40, 41), Christoph Iseli (26/1, 33, 35),Adrian Jakob (3, 6, 8, 9, 14/2, 16/2, 29),Maria Ritter (4, 10/1, 12, 13/1, 13/2, 14/1,16/1, 17, 31, 32, 34/1, 39/2), Christine Wisler (1, 27, 37, 42, 44), zVg (38)

Gestaltung/Conception graphiqueOliver Salchli

Druck/ImpressionEdiprim

gedruckt auf FSC-Papier

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T 032 315 27 29sekretariat@netzwerkbielersee.chwww.netzwerkbielersee.chwww.reseaulacdebienne.ch

Netzwerk BielerseeRéseau Lac de BiennePostfach/Case postale2501 Biel/Bienne