JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs...

15
JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDEN

Transcript of JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs...

Page 1: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

JAHRESBERICHT 2017SPITEX OBWALDEN

Page 2: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

3EDITORIAL

Editorial 3

Crazy Age – Das Gefühlschaos 4

Jahresbericht der Geschäftsführerin 8

Verein 13

Fotogalerie der Mitarbeitenden 14

Rechnung 16

Psychiatriepflege im Fokus 18

Aus dem Vorstand 23

Laudatio Hans Peter Wechsler 25

© 2018 Spitex Obwalden

Konzept und GestaltungAmrhein Anderhalden , Sarnen

BilderSamuel Büttler , Kerns ( ausser Titelseite , S. 19 )

TexteSpitex Obwalden

Druck und Bindungvon Ah Druck AG , Sarnen

Hans WallimannPräsident

Geschätzte Leserinnen und Leser

« Massgeschneidert » so lautete das Jahresmotto für das Jahr 2017 der Spitex Obwalden. Dieses Motto wurde zu einem Zeit­punkt festgelegt , als ich das Präsidium noch nicht inne hatte. Ich habe mich anfänglich entdeckt , wie sich meine Vorstellungen zum Begriff « massgeschneidert » vor allem auf das Schneider­handwerk fokussiert haben. Hemden nach Mass , Hosen und Kittel nach Mass und vieles mehr nach Mass.

Bald merkte ich , dass meine Fokussierung und Begriffsauslegung nur einseitig ist. Es sind unsere über 700 Kundinnen und Kunden die im Zentrum stehen. Für all diese Menschen bereitet die Spitex bedarfsgerechte , individuelle Lösungen vor und setzt sie tag­täglich « massgeschneidert », als Leis tungen der Unterstützung und Pflege zu Hause in der Praxis um.

Selbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs­nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass in jeder Beziehung gefragt. Manchmal ist es aufgrund der Arbeitsmarktsituation eine grosse Herausforderung und ein Spagat zwischen Wünschbarem und Machbarem. Durch das sehr engagierte Wirken von Geschäfts­leitung und Mitarbeitenden attestiere ich der Unternehmung Spitex Obwalden : das Jahr 2017 war « massgeschneidert » !

Ihnen geschätzte Leserschaft wünsche ich , dass dieser Jahres­bericht für Sie « massgeschneidert » ist.

Page 3: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

4 THEMA

Crazy Age – Das Gefühlschaos

Ihr Leben sei von Anfang an schwierig ge­wesen. Die ersten Lebensjahre hat Tanja B. in Waldshut nahe der deutsch­schweizeri­schen Grenze verbracht. Aufgewachsen in einem Elternhaus mit einem gewalttätigen Vater und drei Geschwistern. Tanja B. ist das dritte Kind. Mit 14 eröffnet sie dem Vater, Schauspielerin werden und auf eine Schau­spielschule gehen zu wollen. Das sei viel zu teuer, entgegnete der Vater und steckte sie stattdessen in eine Lehre zur Metzgerei­fachverkäuferin. Es sei schrecklich gewesen in dieser Lehre. Mit 16 wurde sie schwanger, der Vater des Kindes war 15.

EINE ABTREIBUNG KAM FÜR SIE NIE IN FRAGE, ALSO BRACH SIE DIE LEHRE AB UND BEKAM IHREN ERSTEN SOHN.

Über diese Zeit sagt sie , dass sie nur eine riesige leere Zukunft vor sich sah. So gebar sie ihren Sohn und begann bald darauf mit dem Konsum von LSD. Ihr scheine heute , dass sie ihre Jugend am Platzspitz in Zürich verbracht habe. Durch Diebstähle hat sie

Hat jemand ein Bein im Gips oder den Arm in der Schlinge , ist die Verletzung offensichtlich. Was aber, wenn die Seele schmerzt ? Tanja B. leidet seit ihrer Jugend an einer Suchterkrankung. Sie bricht ein Tabu und erzählt ihre Lebens geschichte. Sie schäme sich nicht mehr für ihre Krankheit. Ihr Schick­sal habe sie nicht selber ausgesucht.

sich Geld für die Drogen beschafft. In die Drogenszene hat ihr Bruder sie gebracht – er machte ihr auch « schmackhaft » von LSD zu Heroin zu wechseln. Zwei ihrer Brüder bewegten sich ebenfalls im Drogenmillieu.

Mit 19 wurde Tanja B. erneut Mutter und gebar eine Tochter. Ihre Mutter half ihr mit , den mittlerweile 2­jährigen Sohn und die neugeborene Tochter zu betreuen. Den­noch entzog ihr das Jugendamt die beiden Kinder. Sie versteht das bis heute nicht.

Zurück zu ihrer Kindheit : als Kind überfuhr ein Lastwagen ihre beiden Hände. In der Folge war schreiben schwer möglich. Der Vater schlug Tanja B.. Einmal sei sogar die Tür des Bades aus der Angel gesprungen und der Vater habe von beiden Seiten mit den Fäusten auf sie eingeschlagen. Wahrscheinlich hätten sie etwas ausbaden müssen , was zwischen den Eltern nicht gut lief. Am 18. Geburtstag ihrer jüngsten Schwester hat der Vater die Koffer gepackt und sei ausgezogen. 10 Jahre später ist Tanja B. auf ihre eigene Initiative mit ihm in Kontakt getreten. Sie habe immer das Ge­fühl gehabt , dass ihr Vater lieber « normale » Kinder gehabt hätte. Die drei älteren sind suchtgefährdet , nur die kleinste Schwester

5

sei einen « geraden Weg » gegangen. Ihr Elternhaus beschreibt sie als spannungs­geladen ohne Geborgenheit und ohne Wohlbefinden.

Die zwei ersten Kinder wurden in einer Pflege familie in Deutschland platziert und Tanja B. hatte ein Mal pro Monat ein 2­ stündiges Besuchsrecht.

Mit 22 Jahren lernte sie bei ihrer Arbeit in einer Bar einen Mann aus der Schweiz ken­nen und lieben. Zu diesem Zeitpunkt war sie schwerst drogenabhängig. Ihr neuer Freund gab ihr Halt , Sicherheit und Gebor­genheit , so dass sie nach 9 Monaten The­rapie « sauber » war und sich eine Wohnung in Freiburg nahm. Mittlerweile war sie mit dem dritten Kind schwanger. Ihr Partner wünschte sich sehr, dass sie ihr gemeinsa­mes Kind in der Schweiz zur Welt bringen könnte. Das dritte Kind war wiederum ein Sohn. 10 Jahre war sie mit diesem Partner zusammen. Sie trennte sich dann , weil sie unterschiedliche Lebensauffassungen hatten. Er hätte ein eher konservatives Denken gehabt.

Sie rutschte wieder in die Sucht ab , konsu­mierte Heroin und Alkohol.

Page 4: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

7

Eines Tages stand ihr ältester Sohn mit 18 Jahren mit dem Koffer vor der Tür. Sie hatte sich sehr gewünscht , wieder mit ihren Kindern zusammenleben zu können. Zwei Jahre lebte er bei ihr.

Letzten Monat war sie für 4 Wochen in stationärer Behandlung. Sie musste den Führer ausweis abgeben und hat 5 Jahre Zeit , ihn sich zurück zu erkämpfen. Das ist für sie ein grosses Ziel. Dabei muss sie clean sein und bleiben. Dass es so weit gekommen ist , schreibt sie ihrer Gutmütig­keit zu. Sie hat sich überreden lassen , nach dem Konsum von Kokain eine Autofahrt nach Luzern zu unternehmen. Sie wird dafür in einigen Monaten auch eine Haarprobe abgeben.

Seit ein paar Tagen arbeitet sie jeweils über Mittag in einem Restaurant. Es macht ihr viel Freude und besonders stolz macht sie , dass sie dadurch ihre Paranoia , die sich durch Angstzustände vor Menschen zeigt , überwunden hat. Früher sei sie extrem kontaktfreudig gewesen. Die Drogen haben sich negativ auf ihre Psyche ausgewirkt.

Simona Stadelmann , Pflegefachfrau Psy­chiatrie , besucht Tanja B. ein Mal wöchent­lich. Tanja B. geben diese Besuche viel. Simona Stadelmann könne zuhören und ihr Wege aus der Sucht zeigen. Sie helfe ihr auch im Haushalt. Sie habe Angst , dass sie ohne die Besuche der Spitex in ein Loch fallen würde. Sie fühle sich trotz ihrer Krankheit als normaler Mensch.

6 THEMA

Das Bild — Ganz besonders stolz ist Tanja B. auf ihr Bild , das den Titel « Crazy Age – Das Gefühlschaos » trägt. Das Bild zeigt ihr Leben – erzählt ihre ganze Geschichte. Das Bild war nach eineinhalb Jahren fer­tig. Sie erklärt : Age steht nicht für Alter, sondern für « Stoff ». Auf der linken Seite erkennt man einen Lügenbaron. Er sym­bolisiert für sie die Sucht , aufgrund derer man sehr viel verdeckt und lügt.

DAS GESICHT SYMBOLI­SIERT DAS LEBEN – MIT EINER LACHENDEN UND EINER WEINENDEN SEITE. DIE ROSE IST DAS SYMBOL FÜR DAS EWIGE LEBEN.

Drei Mal musste Tanja B. schon reanimiert werden und hatte Nahtoderfahrungen , die auf dem Bild durch das helle Licht sym­bolisiert werden. Irgendwie habe sie das Gefühl , der liebe Gott wolle sie nicht gehen lassen.

Für ihre Krankheit schäme sie sich nicht mehr. Sie findet , dass speziell die tief­gründigen Menschen suchtgefährdet seien. Zudem habe sie sich ihre Kindheit und Jugend nicht ausgesucht.

Tanja B. glaubt an Gott und geht öfters in die Kirche. Dort zünde sie zwei Kerzen an : eine für die Guten und eine für alle anderen. Nachtragend ist sie nicht ; es war wie es war – ihr Leben. Sie durfte viele Erfahrungen machen , die andere nicht machen müssen und sei dafür reifer. Die tierliebe Tanja B. lebt mit ihrem Hund Chica in einer Woh­nung , die ihr viel Wärme und Geborgenheit gibt. Ihr Ziel ist , dass sie clean bleibt und wieder mit ihrem Partner eine gemeinsame Wohnung beziehen kann.

Einen grossen Plan hat sie noch : sie will ein Buch schreiben. Das Buch wird den Titel « Crazy Age – Das Gefühlschaos » heissen. Es werde ein richtiges Buch. Das Buch wird ein Happy End haben : Sie lebt mit ihrem Partner zusammen in einer Wohnung und alle ihre Kinder bleiben auf dem sehr guten Weg , den sie heute gehen. Das sei doch nicht zuviel…

Page 5: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

98 JAHRESBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRERIN

Überall für alle – unser Markenversprechen

Mir scheint , dass ich erst gerade den Jah­resbericht 2016 verfasst habe und nun sitze ich schon an der nächsten Ausgabe. Die Zeit eilt wie im Fluge. Gern präsentiere ich Ihnen nachfolgend einen Querschnitt durch das vergangene Geschäftsjahr.

Das vergangene Jahr stand ganz unter dem Zeichen des Jubiläums. Seit zehn Jahren dürfen wir als Spitex Obwalden «massge­schneiderte» Leistungen erbringen.

Anfang 2017 wurde von der Spitex Schweiz ein neues Logo lanciert , welches auf die Spezialitäten der Spitex mit öffentlichem Versorgungsauftrag hinweist. Sie konnten es in meiner Überschrift schon lesen : Überall für alle. Das heisst : kein Weg ist uns zu weit oder kein Einsatz zu kurz. Das zeigt auch die Tatsache , dass unsere Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter 9900 Stunden Wegzeiten zurückgelegt haben und dabei die stattliche Zahl von 288 200 Kilometer mit Autos und Roller registriert wurde.

Weiter durften wir

– bei 712 Kundinnen und Kunden Leistun gen erbringen , das ist eine Zunahme um 41 Personen

– 61 811 Besuche durchführen– 43 097 Stunden abrechnen

Verrechnete Stunden nach Leistungsbereich

2017 2016 + / – in %

Pflegeleistungen 34 374 34 403 – 0.08

Hauswirtschaft 8 723 8 779 – 0.64

Total 43 097 43 182 – 0.20

Irène RöttgerGeschäftsführerin

DIE PALETTE AN LEISTUNGEN IST SO VIEL FÄLTIG WIE ES KUNDSCHAFT GIBT.

Sie haben es schon gelesen : «massge­schneidert» war unser Jahres motto 2017. Um die Kundenleistungen auch wirklich auf Mass zuzuschneiden , steht zu jedem Einsatzbeginn eine differenzierte Abklä­rung , welche auch Grundlage für die Kos ten übernahme durch die Kranken ver­sicherer bildet. Aus dieser Abklärung ergibt sich der Bedarf. Dieser reicht von den allseits bekannten Grundpflegeleistungen , beinhaltet aber zunehmend auch Spezifika­tionen wie Palliative Care , Wundmanage­ment , Demenz pflege und Psychia triepflege.

Wir bleiben nicht stehen in unserer Ent­wicklung und durften im Juli die Finanzie­rungszusage der Einwohnergemeinden für die Ausdehnung unserer pflegerischen Leistungen auf 24 Stunden entgegen­nehmen. Die Umsetzung ist auf die zweite Jahreshälfte 2018 geplant.

Kompetente Beratung von Geburt an — 1563 Beratungen führten die Mütterbera­terinnen für die Eltern von 263 Mädchen und 266 Knaben durch. Über 64 % der Eltern der 2017 geborenen Säuglingen nutz­ten das Angebot. Neu wurden zusätzlich Gruppenkurse in Kinaesthetics für Babies durchgeführt sowie ein Referat zum Thema « Erziehung – Grenzen setzen und loben » angeboten.

Qualifikation der Pflege­

mitarbeitenden

62 % 22.45 Stellen Dipl. Pflegefachpersonen

HöFa / HF / DN I

29 % 10.35 Stellen Fachpersonen Gesundheit /

Krankenpflege FA SRK / Haus pflegerin

9 % 3.2 Stellen Pflegehelferinnen SRK

Page 6: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

10

jährlich ein Schwerpunkt aufgegriffen und vertieft oder geschult. Durchschnittlich hat­ten wir im Berichtsjahr 50.6 Stellen , verteilt auf 110 Personen besetzt.

Ausbildung — Im vergangenen Jahr konnte eine Fachfrau Gesundheit die dreijährige Grundausbildung abschliessen. Weiter erlangte eine Pflegefachfrau HF ihr Diplom und ist bei uns im Betrieb geblieben. Wir bieten jeweils auch Hand zu Austausch­praktikas auf verschiedenen Stufen. Aktuell sind drei Fachfrauen Gesundheit in Ausbil­dung.

VON DER STECKWAND ZUR AUTOMATION : DIE NEUEN TECHNOLO­GIEN MÜSSEN GEWINN­BRINGEND GENUTZT WERDEN.

Als ich vor 17 Jahren bei der damaligen Spi­tex Sarnen meine Tätigkeit begonnen habe , wurden die Kundeneinsätze auf riesigen Steckwänden manuell geplant. Es war schon damals ein Puzzle. Heute existieren dafür Einsatzplanungsprogramme , mit welchen sich einiges automatisieren lässt – Voraus­setzung dafür ist , dass die Parameter sauber hinterlegt sind. Wir haben 2017 diese Her­ausforderung angenommen und ein Projekt für die automatische Planung in Angriff ge­nommen. Geplant war eine Projektzeit von einem halben Jahr, was sich im Nach hinein als sehr ambitioniert erwiesen hat.

DAS INTERESSE AM « TAG DER OFFENEN TÜR » HAT UNS ÜBER­WÄLTIGT.

Einiges wurde im Berichtsjahr in das Re­freshing und das konsequente Umsetzen des neuen Logos investiert. Unser Internet­ Auftritt wurde vollständig erneuert und scheint uns sehr benutzerfreundlich. Gern lade ich Sie ein sich unter www.spitexow.ch selber ein Bild zu machen.

Am nationalen Spitex­Tag vom 2. Septem­ber öffneten wir die Tür unseres Spitex­ Zentrums für alle Interessierten. Über 200 Personen aus der Ärzteschaft , der Politik , Partnerinstitutionen und der Bevölkerung nutzten diese Gelegenheit. Besonders

11

gefreut hat uns , dass auch Kundinnen und Kunden einen Augenschein genommen haben. Bei einem Rundgang wurden viele Informationen und Einblicke in unsere Organisation gegeben.

Mein Dank gilt in allererster Linie unseren Mitarbeitenden , welche bei Wind und Wetter die Kundschaft mit «massgeschnei­derten» Leistungen versorgen. Den ge­schätzten Kundinnen und Kunden sowie deren Angehörigen danke ich für das Ver­trauen in unsere Organisation , den Vereins­mitgliedern für die ideelle Unterstützung unseres Vereins und dem Vorstand für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Und last but not least ist es mir wichtig , den Ver­treterinnen und Vertretern aus der Politik für ihr Interesse an den Aufgaben und Anliegen der Spitex Obwalden zu danken.

DIE PERSONAL­RESSOURCEN SIND UNSER KAPITAL.

Zwar ist die Fluktuation mit 11 % tief , den­noch empfand ich das vergangene Jahr personell recht turbulent. Speziell heraus­fordernd ist die Stellenbesetzung auf Stufe Teamleitung. Zur Attraktivitätssteigerung des Abenddienstes werden seit 2017 Abendzulagen ausgerichtet. 93 Mitarbei­tende bildeten sich in diversen Themen weiter. Als Projekt abgeschlossen werden konnte die Thematik der Arbeitssicherheit , die uns seit gut zwei Jahren beschäftigt hat. Anhand von Gefahrenchecklisten wur­den alle bereits umgesetzten Massnahmen strukturiert dokumentiert und fehlende Massnahmen abgeleitet. Zwei Mitarbeite­rinnen besuchten die Weiterbildung zur Sicher heits beauftragten. Künftig wird

Stellenplan

Bereich Besetzte Stellen am 31. 12. 2017

Kerndienste 40.8

Geschäftsleitung und Verwaltung 5.8

Mütter- / Väterberatung 1.0

Infrastruktur 0.5

Lernende und Studierende 3.0

Total 51.1

JAHRESBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRERIN

Page 7: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

13

Fast Fr. 20 000 sind als Spenden eingegan­gen. Viele Spenden erfolgen in Bezug auf die Begünstigung in Traueranzeigen. Wir werten diese Zuwendung durch die Trauer­familie jeweils als hohe Anerkennung für unsere Arbeit. Auch diese Zuwendungen spornen uns in unserer Arbeit an.

Die Verwendung der Spenden erfolgt nach den Bestimmungen unseres Spendenregle­ments. Als grösste Ausgabe wurden erneut die Aufwendungen für den 24 Stunden­ Pikettdienst getätigt. Weiter haben wir wie­derum die Tarife für die Nichtpflichtleistun­gen vergünstigt , so dass die Hauswirtschaft für alle zugänglich und tragbar ist.

Der traditionelle Ausflug im Jahr des 10­jährigen Bestehens unserer Organisa­tion sollte etwas ganz spezielles sein. So reisten wir nach Appenzell. Nach einem Stadtrundgang wurde ein wunderbares Mittagessen serviert. Dazu verwöhnten uns Klänge von typischer Zither­Musik. Am Nachmittag stand ein Besuch bei der Appen zeller Alpenbitter auf dem Pro­gramm. Nach einer sehr interessanten Filmvorführung über die Entstehung des Betriebes , folgte ein Rundgang durch

Mitgliederbeiträge und Spenden

VEREIN

Die Spitex Obwalden dankt für Ihre Solidarität.IBAN CH17 8123 2000 0057 2604 2

Jahr für Jahr entrichten Sie , geschätzte Vereinsmitglieder, den Mitglieder­beitrag. Über Fr. 82 000 durften wir so verbuchen. Es ist dies ein grosses Zeichen der Wertschätzung für uns und unseren Auftrag. Sehr gern bleiben wir weiterhin aktiv , um der Obwaldner Bevölkerung « massgeschneiderte » Lösungen für die Pflege und Hauswirtschaft anzubieten und so einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in Obwalden zu leisten.

die Fabrikation , welche mit einer Degustati­on all der Produkte der Appenzeller Alpen­bitter endete. Übrigens : wussten Sie , dass Appenzeller Alpenbitter früher als Medizin verordnet wurde ?

Da viele Spenden aufgrund der Zufrieden­heit mit unseren Mitarbeitenden eingehen , wurden die Teams wiederum mit einem Beitrag für einen Teamentwicklungs anlass begünstigt. Sowohl die Kundschaft , als auch die Mitarbeitenden erhielten ein Weih­nachtsgeschenk.

Das Fondsvermögen per Ende des Berichts­jahres beträgt gut Fr. 140 000.

Page 8: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

1514

Das

Spi

tex­

Team

ist «

mas

sges

chne

ider

t » a

uf d

en B

edar

f uns

erer

Kun

dsch

aft ! 15

Page 9: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

16 BILANZ

Aktiven 31. 12. 2017 31. 12. 2016

Umlaufvermögen

Flüssige Mittel 821 616.40 85 375.40

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 365 940.35 366 574.40

Übrige kurzfristige Forderungen 18 190.40 17 521.30

Nicht fakturierte Kantons­ und Gemeindebeiträge 67 015.26 38 443.12

Vorräte 30 433.76 24 675.54

Aktive Rechnungsabgrenzung 2 214.45 8 773.80

Total Umlaufvermögen 1 305 410.62 541 363.56

Anlagevermögen

Anlagen Spendenvermögen 140 334.39 154 475.84

Finanzanlagen 0.00 5 000.00

Mobile Sachanlagen 92 812.73 20 783.14

Total Anlagevermögen 233 147.12 180 258.98 Total Aktiven 1 538 557.74 721 622.54

PassivenFremdkapital kurzfristig

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 34 538.89 22 202.90

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 712 065.91 316 717.75

Passive Rechnungsabgrenzung 648 312.50 216 820.00

Total kurzfristiges Fremdkapital 1 394 917.30 555 740.65

Fremdkapital langfristig

Rückstellungen 3 306.05 11 406.05

Total langfristiges Fremdkapital 3 306.05 11 406.05

Eigenkapital

Spendenvermögen per 1. Januar 154 475.84 153 208.14

Zuweisung / Entnahme Spendenvermögen – 14 141.45 1 267.70

Total Eigenkapital 140 334.39 154 475.84 Total Passiven 1 538 557.74 721 622.54

17ERFOLGSRECHNUNG

Ertrag 2017 2016

Einnahmen aus Kerndiensten 2 452 422.50 2 455 110.55

Einnahmen aus Patientenbeteiligung 598 679.15 579 752.40

Einnahmen aus anderen Fachbereichen 3 134.60 3 080.80

Einnahmen aus Leistungen für andere Organisationen 4 334.45 4 729.00

Einnahmen aus Material und Vermietung 68 217.85 85 030.65

Übriger Betriebsertrag 20 777.30 19 489.29

Eigenwirtschaftlicher Betriebsertrag 3 147 565.85 3 147 192.69 Beiträge Gemeinden 1 051 190.94 847 205.65

Beitrag Kanton 631 324.06 638 443.12

Total Beiträge öffentliche Hand 1 682 515.00 1 485 648.77 Total Betriebsertrag 4 830 080.85 4 632 841.46 Mitgliederbeiträge 82 580.00 84 630.00

Total Mitgliederbeiträge 82 580.00 84 630.00 Total Ertrag 4 912 660.85 4 717 471.46

AufwandPersonalaufwand 4 248 062.28 4 081 470.90

Medizinischer Bedarf 72 821.29 68 063.06

Fahrzeug­ und Transportaufwand 113 844.70 108 672.70

Sonstiger Betriebsaufwand 443 057.62 416 302.79

Abschreibungen auf Sachanlagen 78 826.16 40 953.96

Total Aufwand für die Leistungserbringung 4 956 612.05 4 715 463.41 Betriebsergebnis –43 951.20 2 008.05

Finanzaufwand –2 153.10 –2 008.05

Finanzertrag 0.00 0.00

Total Finanzergebnis –2 153.10 –2 008.05Ausserordentlicher Ertrag 46 104.30 0.00

Total übriges Ergebnis 46 104.30 0.00 Jahresergebnis vor Fondsergebnis 0.00 0.00

Betriebsfremder Ertrag

Spendenzugänge / übrige Einnahmen 19 488.75 36 087.20

Betriebsfremder Aufwand

Spendenverwendungen –33 630.20 –34 819.50

Jahresergebnis 1 –14 141.45 1 267.70 Zuweisung / Entnahme Spendenvermögen 14 141.45 –1 267.70

Jahresergebnis 2 0.00 0.00 Alle Zahlen in CHF

Die Rechnung mit Anhang und offiziellem Revisionsbericht ist auf www.spitexow.ch abrufbar.

Page 10: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

18 IM FOKUS

Sabine Flüeli , seit Februar 2014 bist du Teamleiterin des Psychiatrieteams bei der Spitex Obwalden. Was hast du angetrof­fen , als du diese Herausforderung ange­nommen hast ?Bei meinem Start bei der Spitex Obwalden traf ich zwei Frauen und einen Mann im Teilzeitpensum an. Alles ausgebildete Pflegefachpersonen HF Psychiatrie. Sie waren als Einzelkämpfende unterwegs. Ein Teamgeist war kaum spürbar. Das führte zu enormen Belastungen jedes Einzelnen. Mein erstes Ziel war, dies zu ändern. Ich wollte aus dieser Gruppe ein Team machen , welches sich gegenseitig Unterstützung geben kann. Innerhalb des Betriebs stiess ich auf ein grosses Wohlwollen gegenüber dem Fachbereich Psychiatrie.

Wie ist die Entwicklung gelaufen ?Zunächst galt es den eigenen Fachbereich der ambulanten psychiatrischen Pflege , die Mitarbeitenden der Spitex Obwalden , die Hausärzte , die Sozialdienste , die Psycholo­gen , die Psychiater und andere psychoso­ziale Dienste im Kanton Obwalden kennen zu lernen.

Im Herbst 2014 habe ich nach meiner Einar­beitungszeit als Teamleitung der Psychia­triepflege die Ausbildung zur Teamleitung im Gesundheits­ und Sozialbereich gestar­tet. Das neue Kinder­ und Erwachsenen­schutzrecht , welches 2013 in Kraft trat , hat

uns sehr beschäftigt. Viele Abläufe und die Zusammenarbeit mit der Kinder­ und Er­wachsenenschutzbehörde konnten geklärt werden und sind heute im Arbeitsalltag implementiert.

2015 lag der Fokus auf der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb der Bereiche all­gemeine Pflege und Hauswirtschaft. Wir op­timierten bestehende Pflegearrange ments und nutzten die bestehenden Syner gien innerhalb der Spitex Obwalden vermehrt.

2016 lag die Weiterentwicklung im Vertie­fen der professionellen Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen Netzwerke , welche unsere Kunden nutzen , im Zentrum. So können situativ maximale Wirkungen erzielt und Synergien genutzt werden. Im gleichen Jahr habe ich das Diplom als eidgenössisch diplomierte Teamleiterin in sozialen und sozialmedizinischen Institu­tionen erlangt.

2017 befassten wir uns unter anderem mit dem Thema « Angehörige ». Ein Schwer­gewicht in der Angehörigenarbeit legten wir auf Kinder von Menschen mit psychi­schen Erkrankungen.

Die Qualitätsentwicklung im Fachbereich ambulante psychiatrische Pflege ist durch folgende Gefässe gewährleistet : Team­sitzungen , Supervisionen , Intervisionen ,

Wegbegleitung in schwierigen Zeiten

Seit fünf Jahren leitet Sabine Flüeli das Team der Psychiatriepflege bei der Spitex Obwalden. Gerne nehmen wir Sie mit auf einen Rückblick und gewäh­ren Ihnen einen Ausblick in die Zukunft.

19

2008 beschäftigt sich erstmals bei der Spitex im Kanton Obwalden eine Arbeitsgruppe mit der Erstellung eines Konzepts für Psychiatriepflege. In der Folge startete am 1. Mai 2009 die erste Pflege fach frau HF Psychiatrie in einem 40 %­Pensum. Heute , neun Jahre später, zählt das Psychiatrie team fünf Mit arbeitende mit einem Pensum von total drei Voll zeit stellen. Tendenz steigend.

Page 11: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

20 IM FOKUS 21

v.l. : Jane Renggli , Martina Leu , Sabine Flüeli ( Team leiterin ), Martin Führer, Simona Stadelmann

Wo war ( ist ) es schwierig ?Anhand der Stellenprozente sieht man , dass die Rekrutierung von geeigneten Pflegefachpersonen HF Psychiatrie extrem schwierig ist. Dies bedeutet im Moment , dass der bestehende Bedarf an ambulan­ten , psychiatrischen Leistungen im Kanton Obwalden nicht immer abgedeckt werden kann. Ein Zustand , der mich nachdenklich stimmt. Eine Lücke , die zum Glück sehr gut geschlossen werden konnte , war die Pensionierung einer langjährigen Mitarbei­terin , welche seit Beginn am Aufbau des Fachbereiches Psychiatrie dabei war. An­spruchsvoll sind auch die immer komplexer werdenden multimorbiden Krankheitsbilder und verschiedensten Formen des Zusam­menlebens. Mehr und mehr prägen auch fremde Kulturen das häusliche Umfeld. Der Erwerb von neustem Fachwissen ist ebenfalls eine grosse Herausforderung im ambulanten psychiatrischen Pflegebereich , welche viel Eigeninitiative und Einsatz je­des Einzelnen benötigt.

Wer nutzt die Psychiatriepflege und wie arbeitet ihr ?Wir betreuen alle Menschen mit einer psy­chiatrischen Erkrankung oder sehr schwie­rigen psychosozialen Problemen. Es ist uns ein Anliegen , alle gleichberechtig zu behan­deln , unabhängig von der Diagnosestellung.

UM EINE GUTE PSYCHIA­TRISCHE PFLEGE ZU GEWÄHRLEISTEN, IST ES WICHTIG, DIE BEZIEHUNG ZU GESTALTEN.

Respekt und Wertschätzung , adäquate Nähe und Distanz , die Berücksichtigung vorhandener Ressourcen und des indivi­duellen Bedarfs gehören selbstverständ­lich dazu. Das gemeinsame Erarbeiten von Zielen ist wichtig. Die Anwendung von Recovery­ und Empowermentkonzepten

Entwicklung Psychiatriepflegein Stunden

2012

1715

2013

1748

2014

2236

2015

2360

2016

2304

2017

3245

Fallbesprechungen , Erfahrungsgruppen , Netzwerk Spitex­Psychiatriepflege Zentral­schweiz , Fachtagungen und Weiterbil­dungen zum Erwerb von verschiedenem , spezifischem Fachwissen.

Im laufenden Jahr wollen wir uns der Erwei­terung des Psychiatrieteams widmen. Es ist sehr anspruchsvoll , im ausgetrockneten Personalmarkt geeignete Fachpersonen zu finden.

Was läuft gut ?Die Teamentwicklung läuft sehr gut. Wir haben viele Strukturen erarbeitet , welche den Arbeitsalltag erleichtern. Es hat sich eine Kultur entwickelt , die ein professio­nelles Arbeiten ermöglicht. Die Handlungs­kompetenzen der einzelnen Mitarbeitenden erweitern sich fortlaufend. Dazu gehört das umfassende Fachwissen , welches mei­ne Mitarbeitenden mitbringen und stets auf dem neusten Stand halten.

Page 12: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

gehören zur heutigen Grundlage. Diese Konzepte unterstützen unsere Arbeit und heben das Genesungspotenzial der Betrof­fenen hervor. Unsere Kundschaft begleiten wir auf ihrem individuellen Weg , ermutigen und motivieren sie , geben Hoffnung und Zuversicht und erarbeiten eine Fehlertole­ranz ( « s Füfi lo grad si » ), damit die Energie für den Gesundungsprozess genutzt wer­den kann. Mit unserem Fachwissen zeigen wir Möglichkeiten und Alternativen auf. Das Pro und Kontra einer medikamentösen Behandlung zu besprechen , ist ebenfalls ein häufiges Thema.

Welche Visionen hast du für die Zukunft ?Ich will der Stigmatisierung entgegen treten. Das immer noch bestehende Tabu « psy­chisch krank » in der Öffentlichkeit brechen. Das ist auch ein Anliegen des Manage­ments und so soll beispielsweise mit dem veröffentlichten Kundenbericht die Hemm­schwelle in unserer Gesellschaft verkleinert werden. Wichtig erscheint mir innerhalb der Spitex Obwalden , die Zusammenarbeit weiter zu fördern. Den Mitarbeitenden in der Pflege und Hauswirtschaft Fachbera­tungen und wenn nötig ein Coaching an­bieten zu können. Dies wird als sehr grosse Entlastung empfunden. Gerne würde ich das Team vergrössern , um den tatsächli­chen Bedarf im Kanton Obwalden auch in Leistungsspitzen abzudecken.

Die Anstellung eines Peers ( Experte aus Erfahrung ) in unserem Team ist eine grosse Vision und auch ein Gruppenangebot schwebt mir im Kopf herum.

22 IM FOKUS

Peer « Menschen , die mit besonderen Lebens lagen konfrontiert waren , sie durchlebt , durchlitten und bewältigt haben , bieten anderen Menschen in ähnlichen Situationen hilfreiche Unter stützung.» ( Utschalkowski et al. 2009 )

« Recovery ist ein zutiefst persönlicher, einzig artiger Veränderungsprozess der Haltung , Werte , Gefühle , Ziele , Fertigkeiten und Rollen. Es ist ein Weg , um trotz der durch die psychi­sche Krankheit verursach­ten Einschränkungen ein befriedigendes , hoffnungs­volles und konstruktives Leben zu leben. Recovery beinhaltet die Entwicklung eines neuen Sinns und einer neuen Aufgabe im Leben , während man gleichzeitig über die kata­strophalen Auswirkungen von psychischer Krankheit hinauswächst.» ( William Anthony 1993 )

Empowerment ist die Förderung der Fähigkeit für selbständiges /­bestimmtes Handeln durch Ressour­cenförderung , Motivation und Partizipation.

Die erste Begebenheit ist der Wechsel im Präsidium. An der Mitglieder versammlung vom 1. Juni ist Hanspeter Wechsler als Präsident zurückgetreten und aus dem Vor­stand ausgeschieden. Damit ist sein jahre­langer und unermüdlicher Einsatz für die Spitex zu Ende gegangen. Als neuer Präsi­dent darf ich feststellen , dass Hans peter Wechsler mit seinen Vorstandsmitgliedern und der Geschäftsführerin , eine profes­sionelle Spitex­Organisation mit modernen betrieblichen Zielsetzungen und einer kla­ren Strategie geführt hat. Dieses Führungs­verhalten überträgt sich auch auf die Einsatzfreude der bestens qualifizierten Mitarbeitenden im Betrieb. Dafür gebührt ihm , seinen Vorstandsmitgliedern und der Geschäftsführerin hoher Respekt , An­

23AUS DEM VORSTAND

Der Vorstand 2017 v.l.n.r. : Hans Peter Wechsler ( Präsident bis 2. Juni ), Roland Bucher, Werner Amport , Yvonne Lose , Hans Wallimann ( Präsident seit 2. Juni ), Hansjörg Bucher

Spitexvorstand – fokussiert auf «massgeschneidert»

erkennung und Dank ! Als vierter Präsident in der Geschichte der Spitex Obwalden bin ich nun besonders bemüht , zusammen mit der Führungscrew die Spitex Obwalden als leistungsfähiges und anerkanntes Dienst­leistungsunternehmen für die Gesundheits­versorgung im Kanton Obwalden weiter­zuführen. Dabei steht auch die gesicherte Finanzierung durch den wirt schaft lichen Einsatz der Mittel im Fokus.

Die zweite Begebenheit ist das 10­ jährige Bestehen der Spitex Obwalden und zu­gleich sind fünf Jahre seit Bezug des Spitex­ Zentrums vergangen. Zu diesen Anlässen sind am nationalen Spitextag vom 2. Sep­tember die Türen im Spitex­Zentrum geöff­net worden. Über 200 Personen und

Das Spitex­Jahr 2017 ist , neben den ordent lichen Geschäften anlässlich der Vorstands­sitzungen , unter anderem geprägt durch vier Begebenheiten.

Page 13: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

Interessierte haben die Gelegenheit ge­nutzt , um sich an den mit grosser Sorgfalt eingerichteten Posten zu informieren. Auf­grund der vielen positiven Rückmeldungen kann davon ausgegangen werden , dass ein « Tag der offenen Tür » im Spitex­Zentrum in einem Rhythmus von etwa fünf Jahren in die Planung aufgenommen wird.

Die dritte Begebenheit ist die Einführung des Nachtdienstes , also eines 24­Stunden­ Betriebs im Kanton Obwalden. Alle sieben Gemeinden im Kanton haben entsprechen­de Mittel für ein dreijähriges Pilotprojekt gesprochen. Start der neuen Dienstleistung ist frühestens ab Mitte 2018 zu erwarten. Bis zu diesem Zeitpunkt sind konzeptionelle Arbeiten zu erbringen. Mit dem Angebot sollen insbesondere auch pflegende An­gehörige entlastet werden , um zu verhin­dern , dass jene Personen ausbrennen und hohe Folgekosten für Krankenversicherer und die öffentliche Hand entstehen. Das 24­Stunden­Angebot bedeutet nicht , dass Mitarbeitende der Spitex künftig rund um die Uhr bei den Kundinnen und Kunden zu Hause sind. Diese Pflegeeinsätze werden immer mit Interventionen verbunden sein. Es besteht die Absicht , dazu ein eigenes Nachtteam aufzubauen. Dass dieses Pilot­projekt in Angriff genommen werden kann , ist der weitsichtigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit der Gemeinden mit der Spitex­Organisation zu verdanken. Im Vor­dergrund stehen dabei Wirksamkeit , Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Die vierte Begebenheit ist ein durch­geführter Strategie­Workshop. An einem

Nachmittag haben sich Vorstand und Geschäftsleitung zu konkreten Fragestel­lungen positioniert. Es handelte sich um die verschiedensten Fragen , insbesondere um Themen der Qualität , der Finanzen , des Dienstleistungsangebots sowie um Fragen betreffend des Personals. Es sind entsprechende Grundlagendiskussionen geführt worden. Teilweise wurden Entschei­de gefällt und angepasste Massnahmen formuliert und zur Umsetzung freigegeben. Andere Themen werden uns weiter be­schäftigen.

ICH DARF ZUSAMMEN MIT DEM VORSTAND UND DER GESCHÄFTS­LEITUNG AUF EIN INTENSIVES JAHR 2017 ZURÜCKBLICKEN.

Es ist mir ein ausgesprochenes Bedürfnis für die konstruktive und hervorragende Zusammen arbeit meinen verbindlichen Dank auszusprechen , namentlich allen Kun­dinnen und Kunden für ihre Treue, den Vor­standsmitgliedern , der Geschäfts führerin mit den Geschäfts leitungs mit gliedern sowie allen Mitarbeitenden in allen Diensten.

24 AUS DEM VORSTAND 25AUS DEM VORSTAND

Lieber Hans Peter

Es ist bereits das dritte Mal während meiner nun achtjährigen Tätigkeit als Geschäfts­führerin , dass ich einen Präsidenten , resp. eine Präsidentin verabschiede. Das tönt nach einem hohen Verschleiss und ich hoffe , dass das nicht an mir liegt , sonst dürftest du mir das unter vier Augen getrost sagen.

Dein Name war mir schon ein Begriff – noch lange bevor ich ein Gesicht damit verbinden konnte. Schon als ich 2001 in die damalige Spitex Sarnen eingetreten bin , warst du aktiv im Obwaldner Spitex Kantonal verband. Den ersten persön­lichen Kontakt hatte ich , als du mich als designierte Leiterin Administration für die im Begriff gegründet zu werdende Spitex Obwalden zu einem Vertragsverhandlungs­gespräch eingeladen hast. Die Effizienz mit der du dieses Gespräch geführt hast , ist mir in den folgenden Jahren immer wie­der begegnet.

Nach der geglückten Fusion , die du mit­gestaltet hast und der Auflösung der Spitex Ortsvereine erübrigte sich der Kantonal­verband in der bisherigen Form und ich habe dich längere Zeit nicht gesehen.

Im Jahr 2010 kündigte Urs Zumstein der Gründungspräsident an , 2011 aus dem Vor­stand auszuscheiden und die Suche nach

neuen Vorstandsmitgliedern begann. Dabei ist rasch dein Name gefallen und auf An­frage hin , erklärtest du dich schnell bereit , im Vorstand mitzuarbeiten. Am 17. Juni 2010 – das Bild zeigt dieses Ereignis – wurdest du in den Vorstand gewählt und am 23. Mai 2013 übernahmst du das Präsidium – ad interim für maximal zwei Jahre betontest du.

Aus zwei Jahren wurden vier – vier Jahre , in denen ich mit dir zusammenarbeiten durfte. Wir haben zusammen regelmässige Rapporte gehalten , Vorstands sitzungen vorbereitet , sind zu Zentralschweizer Regional konferenzen und zu Schweizeri­schen Konferenzen nach Bern gereist.

Rücktritt Hans Peter Wechsler

An der Mitgliederversammlung vom 2. Juni 2017 ist Hans Peter Wechsler als Präsident aus dem Vorstand der Spitex Obwalden zurückgetreten. Es ist uns ein Anliegen an dieser Stelle die Laudatio der Geschäftsführerin zu veröffentlichen.

Hans WallimannPräsident

Page 14: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

Es gibt vieles , was ich an dir sehr geschätzt habe und die Zusammenarbeit leicht und angenehm gemacht hat. Vor allem war es deine effiziente und klare Art. Wenn ich et­was beantragt habe , hast du oft mit einem knappen aber klaren JA geantwortet. Ich wusste immer, dass du mit deinem JA voll hinter dem Beschluss stehst. Mit Verbesse­rungs anträgen zu Gunsten der Mitarbeiten­den , wie zum Beispiel die Einführung einer 5. Ferienwoche für alle oder Abendzulagen stiess ich bei dir immer auf offene Ohren.

Die Vorstandssitzungen – und ich denke , ich darf hier im Namen des gesamten Vor­stands sprechen – wurden ebenso effizient wie zielführend durchgezogen.

Beeindruckt hat mich auch deine verstoh­lene Grosszügigkeit – jeweils am letzten Rapport vor Weihnachten hast du dein Porte monnaie geöffnet und mir einen Be­trag über den Tisch geschoben , welcher so grosszügig bemessen war, dass es nebst den Weihnachtsschöggeli noch für Berliner und Zigerkrapfen an der Fasnacht langte.

Du hast dich entschieden , nun aus dem Vorstand zurückzutreten. Hans Peter ich danke dir ganz herzlich für deine Wegbe­gleitung während der letzten sieben Jahre.

In einem Obwalden aktuell vom Januar 2015 ist ein Kurzinterview mit dir erschienen. Zwei Sachen möchte ich herauspicken :

Eine Frage lautete : Wem / wofür möchten Sie ein Kompliment erteilen. Deine Antwort war : « Meiner Frau Lorly , weil es mit mir

zusammen nicht immer so ganz einfach ist.» Ich glaube natürlich nicht , dass es mit dir zusammen kompliziert ist – aber ich schliesse mich an und spreche Lorly von meiner Seite ein Kompliment aus : Hinter je­dem grossen Mann steckt eine starke Frau. Du hast das bewiesen. Du warst immer da , wenn Hans Peter einen Auftritt für die Spitex Obwalden hatte und hast dich immer dezent im Hintergrund gehalten. Ich danke dir ganz herzlich und wünsche euch bei­den weiterhin Stärke und viele schöne und möglichst unbeschwerte Stunden.

Dann die zweite Frage :

MENSCHEN KÖNNEN BERGE VERSETZEN – KENNEN SIE JEMANDEN ? « DIE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER DER SPITEX OBWALDEN » WAR DEINE ANTWORT.

Eine schönere Wertschätzung und Publi­city kann ich mir nicht vorstellen.

Hans Peter – danke vielmals für alles.

Irène RöttgerGeschäftsführerin

26 AUS DEM VORSTAND

Page 15: JAHRESBERICHT 2017 SPITEX OBWALDENSelbstredend beschäftigt die Spitex Obwalden der Bedarfs nachfrage entsprechend Personal mit fachlichen und sozialen Kompetenzen. Auch hier ist Mass

Spitex ObwaldenKägiswilerstrasse 296060 Sarnen

Telefon 041 662 90 90Mail [email protected] www.spitexow.ch