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Jahresbericht 2012 Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.

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Jahresbericht 2012Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.

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Impressum:

Herausgeber: Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.Obere Wilhelmstraße 32, 53225 Bonn

Verantwortlich: Ulrich AengenvoortRedaktion: Boris Zaffarana

Gestaltung: LayoutManufaktur

Titelbild: Beim Bürgerdialog von DVV, Volkshochschulen und Bertelsmann Stiftung kamen die Menschen miteinan-der ins Gespräch – und diskutierten dabei auch mit der Bundeskanzlerin.

Foto: Frank Nürnberger

Druck: Albersdruck, Düsseldorf Bonn, im Juni 2013

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Inhalt

Wachsende Bedeutung der Weiterbildung

Dr. Ernst Dieter Rossmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Ehrgeizige Ziele gesteckt

Ulrich Aengenvoort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

VHS to go

Boris Zaffarana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Weiterbildung ist mehrWert

Bernd Passens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Zahlen weiterhin auf hohem Niveau

Hella Huntemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Wer besucht eigentlich die Volkshochschule?

Dr. Elisabeth Reichart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Sprachen und Integration weiterhin VHS-Flaggschiff

Evy Van Brussel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Orientieren – planen – querdenken

Bernd Passens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

„Mach den Mund auf!“

Lisa Freigang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Von der VHS-Tradition zur Nationalen Strategie

Dr. Angela Rustemeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Gemeinsam für die Gesundheit

Brigitte von Dungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Kulturelle Bildung: Neue Medien nutzen, neue Zielgruppen gewinnen

Mareike Schams . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

telc: VHS-Hausmarke im Aufwind

Jürgen Keicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Grimme ist mehr: Vielfalt pur

Uwe Kammann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Eine Universität für Lebenslanges Lernen in Afrika

Dr. Roland Schwartz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Das Curriculum globALE

Jesco Weickert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Zweck und Aufgaben des DVV . . . . . . . . . . . . . . 32

Mitglieder des DVV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Verbandsstruktur des DVV . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Gremienmitglieder des DVV . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Projekte der DVV-Bundesgeschäftsstelle . . . . . 36

Ansprechpartner/-innen beim DVV . . . . . . . . . . 37

Partner, Büros und Projekte weltweit . . . . . . . . 38

Beschäftigte beim DVV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Rechtsträger von Volkshochschulen . . . . . . . . . 41

Gesamtveranstaltungen der Volkshochschulen 42

Altersstruktur von Kursteilneh mer innen und -teilnehmern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Einnahmen von und Zuschüsse für Volkshochschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

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Wachsende Bedeutung der Weiterbildung

Kommen nun die guten Jahre der Weiterbildung? Hoff-nung macht zum einen die erkennbare Bereitschaft von Bund und Ländern, vorhandene Spielräume in den Sparkorsetts der öffentlichen Haushalte vorran-gig für Bildungsinvestitionen zu nutzen und dabei auch das Lebenslange Lernen als Ganzes in den Blick zu nehmen. Hoffnung machen zum anderen die Zah-len: Mit 49 Prozent war die Weiterbildungsbeteiligung im Jahr 2012 in Deutschland so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Berichterstattung im Jahr 1979. Das macht im Vergleich zu 2010 eine Steigerung gleich um

sieben Prozentpunkte aus. So ist es nachzulesen im Trendbericht zum deutschen Adult Education Survey (AES). Das Rekordniveau ist vor allem auf den Anstieg der betrieblichen Weiterbildung zurückzuführen, weil die Arbeitgeber mehr in Weiterbildung investieren als in der Vergangenheit. Hier dürfte sich gleichermaßen die günstige konjunkturelle Lage wie auch der Fach-kräftemangel widerspiegeln.

Für die Volkshochschulen bedeutsamer ist aber eine andere Steigerung: Auch die Beteiligung an nicht-berufsbezogener Weiterbildung hat spürbar zuge-nommen. Offenbar erkennen die Menschen zuneh-mend die Bedeutung der allgemeinen Weiterbildung für ihre persönliche Entfaltung, für die aktive soziale, politische und kulturelle Teilhabe an der Gesellschaft und für die Beschäftigungsfähigkeit stärker an als in

der Vergangenheit. Erfreulich ist zudem: Auch Men-schen mit Migrationshintergrund nutzen häufiger als in der Vergangenheit Angebote der allgemeinen Wei-terbildung.

Bekanntlich macht eine Schwalbe noch keinen Som-mer. Deshalb sollten wir uns darüber bewusst sein, dass ein Zweijahrestrend noch lange keine stabile Ent-wicklung dokumentiert. Doch dürfen uns die Zahlen durchaus Zuversicht vermitteln, dass die Bedeutung der Weiterbildung auf allen Ebenen – im Bereich der

Politik, der Gesellschaft, der Wirtschaft und bei jedem Einzelnen – allmählich erkannt wird.

Die Politik muss die Gunst der Stunde nun nutzen und das aufkeimende Weiterbildungsinteresse mit einem mutigen Vorstoß zur Verbesserung ihrer Wachstums-bedingungen unterstützen.

Zunächst muss eine Verantwortungsgemeinschaft aller staatlichen Ebenen ermöglicht werden. Weiter-bildung ist – ebenso wie die Elementar-, Schul- oder Hochschulbildung – eine öffentliche Aufgabe. Einem zielgerichteten Zusammenwirken von Bund, Ländern und Gemeinden im Sinne einer gemeinsamen Wahr-nehmung ihrer gesamtstaatlichen Verantwortung steht das grundgesetzliche Kooperationsverbot entge-gen. Dieses versagt es dem Bund, Initiativen oder Pro-

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ist, dass in Folge von EU-Vorgaben die Allgemeinbil-dung, beispielsweise Computer- und Internetkurse für Seniorinnen und Senioren, mit Umsatzsteuer belegt werden, obwohl solche Angebote eindeutig der Teil-habe am sozialen Leben dienen. In einer konzertier-ten Aktion mit dem DVV an der Spitze konnte die öffentlich verantwortete Weiterbildung den Gesetzes-entwurf zunächst stoppen. Doch das Thema ist damit nicht dauerhaft vom Tisch. Es muss eine tragfähige Lösung gefunden werden, die eine Verteuerung der Weiterbildung verhindert. Denn sonst droht die Wei-terbildungsbeteiligung wieder zu sinken.

Wenn die Politik die Rahmenbedingungen für Weiter-bildung stärkt, kann der Weiterbildungshunger der Bürgerinnen und Bürger weiter anwachsen. Und die Volkshochschulen werden den Menschen dabei wie gewohnt als verlässlicher und kompetenter Bildungs-partner zur Seite stehen, wenn es darum geht, neue und wachsenden Bildungsbedarfe mit attraktiven Angeboten zu beantworten. Denn nirgendwo anders ist eine solche Vielfalt, Kontinuität, Qualität und finan-zielle Erschwinglichkeit an Bildung für alle finanziell zu finden wie an der Volkshochschule – von der För-derung von Alltagskompetenzen, Allgemeinbildung, Alphabetisierung und Grundbildung, über Gesund-heitsbildung, politische, kulturelle und Sprachbil-dung bis hin zur beruflichen Qualifizierung und zur Seniorenbildung.

Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Volkshochschulen, der Landesverbände und des DVV dafür, dass sie mit großem Engagement auch in diesem Jahr wieder dazu beigetragen haben, dass die Bürgerinnen und Bürger ein hoch attraktives Volks-hochschulprogramm vor Ort vorgefunden haben. Dazu hat auch der DVV als bundesweiter Dachverband der Volkshochschul-Landesverbände einen Beitrag geleis-tet, über den wir Sie auszugsweise mit diesem Jahres-bericht informieren wollen.

IhrErnst Dieter Rossmann,Vorsitzender des DVV

jekten Finanzhilfen zu gewähren, für die die Länder die gesetzgeberische Zuständigkeit besitzen. Dabei hat sich gerade im Weiterbildungsbereich bereits des Öfteren gezeigt, wie sehr der Bund als Initiator politischer Entwicklungen und auch als Finanzier gebraucht wird – zuletzt bei der Nationalen Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung, die mit dem Bund als Lokomotive nun auch in den Ländern zuneh-mend Fahrt aufnimmt. Eine Aufhebung des Koopera-tionsverbots wäre also eine erste wichtige politische Rahmenbedingung für den weiteren Aufwuchs der Weiterbildung.

Dann müssen die Fördermöglichkeiten für das Lebens-lange Lernen verbessert werden. Die Weiterbildung braucht – komplementär zu den Weiterbildungsgeset-zen der Länder, die auf Struktur- und Angebotsför-derung ausgerichtet sind – ein Weiterbildungsförde-rungsgesetz mit klar definierten Fördermöglichkeiten

für Erwachsene. Ein solches Gesetz muss – in Ana-logie zum Schüler- oder Studenten-BAföG – sicher-stellen, dass die Bereitschaft zur Weiterbildung bei niemandem an finanziellen Barrieren scheitert und niemand aufgrund sozialer oder ethnischer Herkunft oder aufgrund früheren Scheiterns im Schulsystem vom Lebenslangen Lernen ausgeschlossen wird. Die Finanzierung muss das Nachholen von Alphabeti-sierung und Grundbildung sowie von qualifizierten Schul-, Hochschul- und Berufsbildungsabschlüssen ebenso ermöglichen wie die Teilnahme an spezifi-schen allgemeinbildenden und berufsqualifizieren-den Weiterbildungsangeboten.

Schließlich darf Weiterbildung nicht besteuert werden. Die Diskussion um das Jahressteuergesetz 2013 hat gezeigt, wie groß die Gefahr und auch die Versuchung

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Ehrgeizige Ziele gestecktDas DVV-Arbeitsprogramm 2012-2015

der Bundesgeschäftsstelle zur Mitarbeit in den Steu-erungsgruppen der einzelnen Themenbereiche ein-geladen.

Volkshochschulen profitieren unmittelbar

Der erste Arbeitsschwerpunkt „Organisations-, Pro-gramm- und Methodenentwicklung im demografi-schen Wandel“ beleuchtet ein weites Handlungsfeld. Es geht um die Rolle der Volkshochschulen in einer Gesellschaft, die nicht nur älter, sondern auch viel-fältiger wird. Anforderungen an die Erwachsenen-bildung in der Einwanderungsgesellschaft stehen ebenso im Fokus wie die Bedeutung von Volkshoch-schulen in schrumpfenden Regionen. Es ist klar, dass die Herausforderungen sich überall anders darstellen. Eine Vielzahl von Konzepten und Instrumenten muss entwickelt werden, damit die Volkshochschulen sich in ihren Kommunen als Lernorte der Zukunft positio-nieren können.

Durch das Arbeitsprogramm werden den VHS ganz konkrete Unterstützungsleistungen geboten. So wird im Arbeitsschwerpunkt „Aufbau und Umsetzung einer gemeinsamen Marketingstrategie“ mit der Wei-terentwicklung der bundesweiten Marke „VHS – Die Volkshochschulen“ nicht nur der Außenauftritt der Volkshochschulen gestärkt. Mit der Entwicklung einer Sprachen-App ist darüber hinaus der Startschuss für ein spielerisches digitales Marketing gegeben, um neue Zielgruppen für das Bildungsangebot der Volks-hochschulen zu begeistern.

Weiterbildung für alle

Den Volkshochschulen geht es neben der Steige-rung der Teilnehmerzahlen auch um einen qualita-tiven Zuwachs an Teilhabe und Zugang zu Bildung. Angesichts von siebeneinhalb Millionen funktiona-len Analphabeten in Deutschland kommt dabei den Strukturen zur Alphabetisierung und Grundbildung eine besondere Bedeutung zu. Neun neue Projekte

Von Urlich Aengenvoort, DVV

Mit einem engagierten Vierjahresprogramm ist der deutsche Volkshochschul-Verband in das Jahr 2012 gestartet. Grundlegende Zukunftsfragen der Volks-hochschulen stehen auf der Agenda: von den Heraus-forderungen durch den demografischen Wandel bis hin zu einem gemeinsamen Marketing der Volkshoch-schulen reicht das Themenspektrum.

Anstoß für den Arbeitsprozess war das „Blaue Buch“. Die im VHS-Jargon so benannte Standortbestimmung der Volkshochschulen, die der Verband beim Volks-

hochschultag 2011 veröffentlicht hatte, widmet sich im vierten Kapitel den Rahmenbedingun-gen für eine erfolg-reiche Weiterbil-dungsarbeit in der Zukunft.

Konstatiert wird hier: „Leistungs-vermögen, Inno-vationsfähigkeit und Flexibilität sprechen für das

Zukunftspotenzial der Volkshochschulen: ihr gro-ßer Vorteil im gegenwärtigen Strukturwandel. Um Zukunftsanforderungen gerecht werden zu kön-nen, muss das Modell ‚Volkshochschule‘ daher nicht grundlegend verändert, aber von innen professionell weiterentwickelt und von außen intensiv unterstützt und gefördert werden.“

Um die Volkshochschulen auf diesem Weg zu unter-stützen, haben Vorstand und Mitgliederrat neun Arbeitsschwerpunkte definiert und kompetente und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Volkshochschulen, den Landesverbänden sowie aus

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mit VHS-Beteiligung konnten 2012 im BMBF-Förder-schwerpunkt „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisie-rung und Grundbildung“ starten. Gleichzeitig leistet der Verband intensive Lobbyarbeit und bringt sich in die Nationale Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung ein.

Eine Umfrage an den Volkshochschulen, welche die interkulturelle Öffnung der Volkshochschulen sowohl im Bereich Programmplanung und Öffentlichkeitsar-beit, als auch im Bereich von Personalmanagement und Fortbildung in den Blick nimmt, bildet den Auf-takt zu einem weiteren Arbeitsschwerpunkt. Eng

damit zusammen hängt der Bereich „Internationali-sierung des Programmangebots und Verankerung der europäischen Bildungsidee in den VHS“. Hier berei-tet die Steuerungsgruppe unter anderem Hilfen für Volkshochschulen im Bereich von EU-Förderprogram-men vor.

Lehr- und Lernsettings im Wandel

Um die Volkshochschulen für Zielgruppen jeden Alters attraktiv zu halten, ist die Anpassung des Angebots an veränderte Lebensläufe und Arbeitswelten unabding-bar. Der Arbeitsschwerpunkt „Studienvorbereitung und -begleitung“ hat gerade auch Menschen ohne formale Hochschulzugangsberechtigung im Blick. Zudem gewinnt die trägerübergreifende Bildungsbe-ratung für das lebenslange Lernen stetig an Bedeu-tung. Im Bereich der Standardisierung und Modula-risierung berufsbezogener Angebote geht es primär

Die 9 Arbeitsschwerpunkte1. Organisations-, Programm- und Methodenent-

wicklung im demografischen Wandel2. Aufbau und Umsetzung einer gemeinsamen Mar-

ketingstrategie3. Professionalisierung und Weiterqualifizierung

von VHS-Personal4. Ausbau dauerhafter, verlässlicher und flächende-

ckender Strukturen in den VHS und ihren Ver-bänden zur Alphabetisierung und Grundbildung

5. Interkulturelle Öffnung der Volkshochschulen und Ausbau des interkulturellen Programman-gebots

6. Studienvorbereitung und -begleitung für Perso-nen mit und ohne formale Hochschulzugangsbe-rechtigung

7. Standardisierung und Modularisierung berufsbe-zogener Angebote

8. Auf- und Ausbau einer trägerübergreifenden Bil-dungsberatung

9. Internationalisierung des Programmangebots und Verankerung der europäischen Bildungs-idee in den VHS

um die Entwicklung von Angeboten, die mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen kompatibel sind.Große Herausforderungen stellen sich den Volkshoch-schulen durch den anstehenden Generationenwechsel ihrer Belegschaft. Im Arbeitsschwerpunkt „Professio-nalisierung und Weiterqualifizierung von VHS-Perso-nal“ wird derzeit ein Fortbildungskonzept für VHS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter entwickelt. Sieben Module sollen diese nicht nur im Programm- und Per-sonal-Management und bei Rechtsfragen fit machen, sondern auch sicherstellen, dass grundlegende Werte der Volkshochschulen weitergegeben werden.

Hoher Praxisbezug

Die Breite des Themenspektrums zeigt: Um die Viel-zahl der Herausforderungen zu meistern, ist eine kon-zertierte Aktion aller Verbandsebenen notwendig. Im Jahr 2015 wird der Erfolg des Arbeitsprogramms sich daran messen lassen, ob die eingeleiteten Maßnah-men die tägliche Arbeit der Volkshochschulen mittel- und langfristig bereichern. Nicht verloren gehen darf beim Blick auf das große Ganze also der konkrete Pra-xisbezug. 2012 wurden dafür bereits entscheidende Weichen gestellt.

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VHS to goOnline-Marketing: die Entwicklung einer Sprachen-App mit angeschlossener Kursdatenbank

Von Boris Zaffarana, DVV

Das Ziel: vor allem junge Menschen dazu bewegen, einen VHS-Sprachkurs zu belegen. Der Weg: eine Internet-Anwendung, die mit humorvollen interak-tiven Videosequenzen das Thema Fremdsprachen aufgreift und Lust macht auf das Angebot der Volks-

hochschulen – das mit Hilfe der App dann auch direkt gebucht werden kann. Das Konzept ist ausbaufähig und kann problemlos adaptiert werden, beispiels-weise vom Gesundheitsbereich.

Hintergrund

Das Thema „Online-Marketing“ und dabei beson-ders die Frage nach einer Smartphone-App für VHS-Teilnehmerinnen und -teilnehmer (und solche, die es noch werden wollen) ist einer der Arbeitsschwer-punkte, die sich der DVV für die Jahre 2012 bis 2015 gesetzt hat (vgl. Bericht auf S. 4/5). Auf der Sitzung des Organisations- und Finanzausschusses im März

2012 wurde deshalb der Beschluss gefasst, intensiv in die Planung und Durchführung eines eigenen bundes-weiten Online-Marketings einzusteigen. Gründe für ein eigenes Online-Marketing sind die sich rasant ver-ändernden Technologien und die Chance, mit zusätz-lichen Anwendungsmöglichkeiten gerade die jüngere Generation (wieder) stärker an die Volkshochschulen

zu binden.Essenziell ist hier die Entwicklung einer wer-bewirksamen Anwen-dung inklusive eigener Webpräsenz, die deutsch-landweit und zentral die Angebote der Volkshoch-schulen präsentiert. Der Grund ist einfach: Der normale Nutzer orientiert sich heutzutage nicht an kommunalen Gren-zen, sondern an Sprach-grenzen. Er und sie sind es gewohnt, Angebote online aufzufinden und wenn möglich, mobil zu buchen. Das kann sinn-voll nur in einer bundes-

weiten Entwicklung erfolgen. Viele Volkshochschulen wären möglicherweise ohnehin überfordert, vollkom-men eigene Systeme zu entwickeln. Wertvolle (Zeit- und Knowhow-) Ressourcen würden dabei überdies verschwendet.

Entwickelt wird also ein System für alle – für mehr Buchungen und für eine Kundschaft, die vor allem, wenn auch nicht ausschließlich, die jüngeren Gene-rationen erreicht. Dabei sollen die entsprechenden Anwendungen auch VHS-typische Lerninhalte – spie-lerisch umgesetzt – enthalten. „VHS to go“ wird so buchstäblich möglich. Die Nutzerinnen und Nutzer haben die Volkshochschule auf diese Weise praktisch

Help?

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immer bei sich und werden täglich an sie erinnert. Das verkauft zwar nicht unmittelbar VHS-Kurse, ist aber nicht zu unterschätzende Imagewerbung und Kundenbindung für die Volkshochschulen. Clou der DVV-Anwendung: Einmal ins VHS-System eingebun-den läuft sie vollautomatisch. Mehraufwand für die Volkshochschulen: null!

Da die Strategie nicht allein auf die Entwicklung einer App begrenzt sein soll, wurde beschlossen, dass das Online-Marketing eine Sache aller Landesverbände und des DVV ist, und dass eine integrierte Strategie für den gesamten Bereich Online entwickelt werden sollte. Ins Leben gerufen wurde dafür eine Arbeits-gruppe aus verschiedenen Landesverbänden, Volks-hochschulen und des DVV. Und die hat sich im Jahr 2012 dann sofort auf den Weg gemacht, eine geeignete Agentur für das Mammutvorhaben zu finden – und begleitet sie aktuell bei der Umsetzung.

Wenn es keine unvorhersehbaren Verzögerungen gibt, werden die Sprachen-App, die dazu gehörende Web-seite und die angeschlossene Datenbank für VHS-Sprachkurse Mitte September 2013 fertig sein. Die Implemen-tierung bei Volkshochschulen folgt dann sukzessive. Durch die starke Vernetzung der Volks-hochschulen untereinander wird die App automatisch Verbreitung und Bekanntheit erfahren. Auch

an soziale Netzwerke wird sie publikumswirksam andocken. Ein Konzept, um die Anwendung jeweils vor Ort bekannt zu machen, ist in Vorbereitung.

Win-Win-Situation

Eine vollkommen eigenstän-dige Entwicklung der Volks-hochschulen ist natürlich ein extremer Kraftakt. Und doch überwiegen die Vorteile: So verbleibt die Datenhoheit bei den Volkshochschulen – ein nicht zu unterschätzender Punkt. Denn Daten sind die Währung der Zukunft. Dabei handelt es sich ja nicht nur um Adress- und Kontodaten, sondern vielmehr um Kun-denpräferenzen, die für das Marketing sehr wichtig sind. Das DVV/VHS-Modell wird es daher sein, die Bedarfe selbst

zu finanzieren – aber eben auch selbst und damit völ-lig unabhängig zu steuern und voranzutreiben.

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Weiterbildung ist mehrWertDeutscher Weiterbildungstag als Qualitätsmarke etabliert

Von Bernd Passens, DVV

Der Deutsche Weiterbildungstag fand am 21. Septem-ber 2012 nunmehr zum vierten Mal statt. Unter dem Motto „Weiterbildung ist mehrWert“ setzte er ange-sichts wachsender Herausforderungen und sinkender staatlicher Mittel Zeichen. Ziel des Deutschen Wei-terbildungstages ist es, bundesweit für Weiterbildung zu werben und die öffentliche Wahrnehmung dafür zu schärfen, was berufliche, politische und kulturelle Weiterbildung in unserem Land leistet. Weiterbildung soll auf diese Weise mehr öffentliche Anerkennung und Aufmerksamkeit erhalten.

Unstrittig ist, dass sich der Deutsche Weiterbildungs-tag mittlerweile zu einer in der politischen Öffent-lichkeit etablierten Marke entwickelt hat. Er wird als Forum anerkannt, in dem Interessen der Weiter-bildung trägerübergreifend formuliert werden. Der Bundestagpräsident, die damalige Bundesbildungs-ministerin sowie alle bildungspolitischen Sprecher der Bundestagfraktionen haben den Veranstaltern ein Grußwort übermittelt und bedankten sich explizit für die wichtige Arbeit auf dem Feld der Weiterbildung.

Bedeutung der Weiterbildung weiter stärken

Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung in Berlin, die wie gewohnt am Vortag des Weiterbildungstages stattfand, forderten die 16 den Weiterbildungstag tra-

Prominente sprachen Klartext und hielten ganz persönliche Plädoyers für die Weiterbildung.

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

genden Organisationen die Politik nachdrücklich dazu auf, endlich die Rolle und Bedeutung der Weiterbil-

mat geschaffen, das nicht nur für öffentliche Aufmerk-samkeit sorgte, sondern zugleich dem Weiterbildungs-

tag ein „digitales Gesicht“ verschaffte. Format und Bot-schaft der Auftaktveranstal-tung zum Deutschen Weiter-bildungstag wurden insge-samt positiv gewürdigt. Das Konzept, im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Vor-bilder der Weiterbildung“ zu ehren, hat sich nach Auffas-sung der Veranstalter ebenso bewährt.

Alle anwesenden Veranstal-ter haben in einer Auswer-tungsrunde das Interesse an einer Fortführung im Jahre 2014 bekundet. Eine kleine Vorbereitungsgruppe soll sich im Vorfeld mit der Frage auseinandersetzen, ob – und wenn ja welche – neue Ele-

mente die bisherige Konzeption des Weiterbildungs-tages ergänzen müssen, damit insbesondere dem sinkenden Zuspruch vor Ort entgegengewirkt wer-den kann.

dung angemessen zu würdigen. Diese Anerkennung – so der Veranstalterkreis – müsse den Ausbau der aktiven Arbeitsmarktpolitik, eine intensivere Grund-bildungsförderung sowie insgesamt eine verlässliche Finanzierung der Weiterbildung beinhalten.Zugleich wurden beim Auftakt zum Deutschen Wei-terbildungstag wieder so genannte „Vorbilder der Weiterbildung“ geehrt. Nähere Informationen – nicht nur – dazu stehen im Internet unter: www.deutscher- weiterbildungstag.de.

Obwohl die Zahl der Veranstaltungen vor Ort im Ver-gleich zu 2010 zurückgegangen ist, sind die Veran-stalter insgesamt mit der Resonanz zufrieden: An 540 Orten in Deutschland fanden lokale Veranstaltungen statt. Wenngleich auch die Zahl der beteiligten Volks-hochschulen zurückgegangen ist, stellen sie mit 82 beteiligten Einrichtungen immer noch das größte Kon-tingent.

Aktionsformat Bildungsmarathon

Der Weiterbildungstag 2012 wartete aber auch mit einer vielbeachteten Innovation auf: Mit einem 24-stündigen Bildungsmarathon nämlich, der zudem im Internet übertragen wurde, wurde ein Aktionsfor-

Die Auftaktveranstaltung im Bundestag ließ es bereits erahnen: Der 4. Deutsche Weiterbil-dungstag würde ein voller Erfolg werden.

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Zahlen weiterhin auf hohem NiveauVolkshochschul-Statistik für 2011

Von Hella Huntemann, DIE, Bonn

Die knapp 930 Volkshochschulen in Deutschland führten im Jahr 2011 insgesamt 15,3 Millionen Unter-richtsstunden durch. Etwas über 9 Millionen Teilnah-mefälle konnten für die rund 674.000 Kursveranstal-tungen registriert werden.

Die Leistungszahlen der Volkshochschulen liegen nach wie vor auf einem hohen Niveau. Die in 2011 durchgeführten Kurse erreichen den zweithöchsten Wert seit Beginn der Erhebungen zur VHS-Statistik 1962. Dabei werden die Kurse kürzer mit jetzt durch-

Anzahl, Unterrichtsstunden und Belegungen bei Kur-sen und Lehrgängen ab. Im aktuellen Berichtsjahr führten Volkshochschulen 0,3 Prozent weniger Kurse mit 1,9 Prozent weniger Unterrichtsstunden und 0,7 Prozent weniger Belegungen durch als im Vorjahr. Mit 85 Prozent aller Veranstaltungen und 98 Prozent der insgesamt durchgeführten Unterrichtsstunden machen Kurse und Lehrgänge den größten Teil des Gesamtangebots an Volkshochschulen aus – neben Einzelveranstaltungen und Studienfahrten/-reisen. Die Zahl der Einzelveranstaltungen, also der Veran-staltungen mit weniger als drei Unterrichtsstunden, lag bei 88.000. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 0,7 Prozent. Hier kamen mit rund 2,4 Millionen 0,6 Prozent mehr Besucherinnen und Besu-cher als im Jahr 2010 zu den Volkshochschulen.

Sprachen und Gesundheitsbildung weiterhin vorn

Der führende Programmbereich über alle Veranstal-tungsarten hinweg betrachtet ist klassischerweise der Bereich „Sprachen“ mit einem Anteil von inzwischen über 41 Prozent der Unterrichtsstun-den. Trotz des leichten Rückgangs von 0,5 Prozent hat sich daran im Jahr 2011 mit insgesamt mehr als

sechs Millionen durchgeführten Unterrichtsstunden nichts geändert. Weiter positiv entwickelt hat sich

der Bereich „Gesundheit“. Die Unterrichtsstunden sind um 0,8, die Belegungszahlen um 1,5 Prozent gestiegen. Mit fast drei Millionen Unterrichtsstunden belegt dieser Bereich weiterhin die zweite Position im Angebot der Volkshochschulen. Alle anderen Pro-grammbereiche haben Rückgänge zu verzeichnen.

Die aktuelle Volkshochschul-Statistik ist insge-samt die 50., die das Deutsche Institut für Erwach-senenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) im Auftrag des DVV erstellt hat. Sie kann kostenlos unter www.die-bonn.de/doks/2012- volkshochschule-statistik-01.pdf heruntergeladen wer-den.

Grundbildung – Schulabschlüsse

9,3 %

Arbeit – Beruf

13,9 %Politik – Gesell-schaft – Umwelt

4,5 %

Kultur – Gestalten 11,1 %

Gesundheit

19,4 %

Sprachen

41,9 %

Anteil der einzelnen VHS-Fachbereiche an den Unterrichts-stunden in Kursveranstaltungen, 2011

schnittlich 26,1 Unterrichtsstunden. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 27,0 und im Jahr 2006 immerhin noch 26,7 Unterrichtsstunden im Durch-schnitt.

Innerhalb der seit Jahren anhaltenden positiven Ent-wicklung treten nun Schwankungen, verbunden mit einem Rückgang, auf: Erstmals seit 2006 nehmen

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Wer besucht eigentlich die Volkshochschule?Was wissen wir über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer? Statistiken geben entscheidende Anhaltspunkte.

Von Dr. Elisabeth Reichart, DIE, Bonn

Drei Viertel der VHS-Teilnehmerinnen und -Teilneh-mer sind Frauen. Ältere sind eine stetig wachsende Teilnehmergruppe an der Volkshochschule. Diese Daten sind den Verantwortlichen in den Einrichtun-gen bekannt und durch die Volkshochschul-Statistik schon seit vielen Jahren belegt. Seit der Einführung einer neuen Datenbank für die VHS-Statistik können zusätzlich Alter und Geschlecht gemeinsam erfasst werden. Von der Möglichkeit, diese Daten differenziert anzugeben, haben im Berichtsjahr 2011 61 Prozent der Volkshochschulen Gebrauch gemacht.

Anteile von Frauen und Männern an den Altersgruppen der Kursteilnehmer

Die Grafik zeigt die Anteile von Frauen und Män-nern in Kursen der Volkshochschulen, und zwar die so genannten Teilnahmefälle. Teilnahmefälle sind die Belegungen, es kann also vorkommen, dass eine Person mehrfach gezählt wird. Insgesamt betrachtet, entfallen mehr als drei Viertel der Teilnahme fälle auf

Frauen. Vergleicht man die Altersgruppen miteinan-der, so zeigt sich, dass der Männeranteil mit 38 Pro-zent bei den Unter-18-Jährigen am höchsten ist. Auch bei den 18- bis unter 25-Jährigen sind Männer mit 30 Prozent stärker repräsentiert als insgesamt. Bei den Älteren ab 65 Jahre gibt es ebenso mit 26 Pro-zent noch etwas mehr Männer als insgesamt. In den mittleren Altersgruppen dominieren die Frauen: der höchste Frauenanteil mit 80 Prozent findet sich in der Altersgruppe 35 bis unter 50 Jahre. Daten zur Pro-grammbereichsstruktur lassen vermuten, dass es sich bei den jüngeren Männern vor allem um Teilnehmer im Programmbereich Grundbildung/Schulabschlüsse handelt, in dem sowohl Männer mit 47 als auch Jün-gere bis 25 Jahre mit 64 Prozent überproportional ver-treten sind.

Entwicklung in den letzten 20 Jahren

Die Dominanz der Frauen in der VHS-Teilnehmer-schaft ist nicht neu: Schon im Jahr 1990 betrug der Frauenanteil 74 Prozent. Er ist mit leichten Schwan-kungen seither gleich geblieben. Bei den Altersgrup-

pen hingegen zeigt sich in den letz-ten 20 Jahren ein stetiges Wachsen der Altersgruppen ab 50 Jahre: Der Anteil hat sich in den Jahren 1990 bis 2010 mehr als verdoppelt, und zwar von 17 auf 38 Prozent, wäh-rend sich der Anteil der 18- bis 34-Jährigen im selben Zeitraum beinahe halbiert hat von 47 auf 24 Prozent. Die Anteile der Alters-gruppen unter 18 Jahre und von 35 bis 49 Jahre sind leicht angewach-sen (von 6 auf 8 bzw. von 31 auf 33 %). Wenn in den nächsten Jah-

62%

70%

76%

80%

78%

74%

76%

38%

30%

24%

20%

22%

26%

24%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

unter 18

18 bis unter 25

25 bis unter 35

35 bis unter 50

50 bis unter 65

ab 65

Insgesamt

Frauen Männer

Datenquelle: VHS-Statistik 2011, eigene Berechnungen, hochgerechnete Werte aus 46 % der 6.388.400 Belegungen in Kursen

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Programmplanung und Zielgruppenansprache wären solche Daten jedoch hilfreich. Man müsste entweder Teilnehmer an einzelnen Volkshochschulen befragen oder aber bevölkerungsrepräsentative Befragungen nutzen. Der Adult Education Survey (AES 2010) ist eine solche Studie, in der Weiterbildungsteilnehmer auch nach den Anbietern den besuchten Kurse gefragt wurden, sodass VHS-Teilnehmer identifiziert werden können.

Der AES 2010 als Datenquelle zu Kursen an Weiterbildungseinrichtungen

Der Adult Education Survey (AES) ist eine durch die EU vorgeschriebene Erhebung zur Erwachsenenbil-dung. Nach der Pilotstudie, dem AES 2007, wurde 2010 erneut eine Befragung durchgeführt. Mittler-weile hat bereits die nächste europaweite Erhebung stattgefunden (AES 2011/12). Der kostenlose Trendbe-richt für Deutschland steht unter www.bmbf.de/pub/trendbericht_weiterbildungsverhalten_2012.pdf zum Download bereit. Der Schlussbericht zum AES 2012 wird Ende 2013 erscheinen.

Im AES 2010 gaben deutschlandweit rund 7000

Im Folgenden werden Teilnahmefälle – Personen, die im Befragungszeitraum an mehreren Kursen an WBE teilgenommen haben, sind dabei mehrfach vertreten – bei drei Gruppen von WBE betrachtet:

• Volkshochschulen (18 % der Kurse an WBE),• andere WBE vornehmlich allgemeiner Weiterbil-

dung (kulturelle/wissenschaftliche und religiöse/kirchliche WBE, WBE der Gewerkschaften und poli-tischer Parteien/Stiftungen; 21v% der Kurse) und

• Einrichtungen der Wirtschaft und private Anbieter (57 % der Kurse an WBE).

Der resultierende Datensatz enthält 1291 Teilnahme-fälle an Kursen und ist damit nicht ausreichend für fein differenzierte und statistisch abgesicherte Analy-sen, aber geeignet zur Darstellung der groben Profile.

Volkshochschulen führend in der nicht berufsbezogenen Weiterbildung

Der AES unterscheidet drei Weiterbildungsarten:

• betriebliche Weiterbildung: mindestens überwie-gend in der Arbeitszeit und/oder mindestens über-wiegend vom Arbeitgeber finanziert

ren weitere Daten zum Zusammenhang von Alter und Geschlecht vorliegen, werden hier bald auch differen-ziertere Entwicklungsanalysen möglich sein.

Weitere Informationsquellen zur VHS-Teilnehmerschaft

Da die Volkshochschul-Statistik eine Einrichtungssta-tistik ist, gibt es außer zu Alter und Geschlecht keine weiteren Informationen zu anderen Merkmalen der Teilnehmer wie Bildungshintergrund, Erwerbsstatus oder auch Motivation zur Teilnahme. Für eine gezielte

Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren zu ihrem Bildungsverhalten Auskunft, unter anderem auch zum Besuch von Kursen, Seminaren oder Einzelun-terricht. 42 Prozent der Befragten hatten demnach im Jahr vor der Studie an mindestens einem solchen Angebot teilgenommen. Ein Drittel (33 %) aller Kurse der non-formalen Bildung wurde von Weiterbildungs-einrichtungen (WBE) durchgeführt. Weitere Anbie-ter sind Arbeitgeber (26 % der Kurse), eine andere Firma (18 %), Einzelpersonen (10 %) und Hochschu-len, andere öffentliche Einrichtungen, Verbände und Sonstige (13 %).

0 %

25 %

50 %

75 %

100 %

VHS andere WBE private und Einrichtungen der Wirtschaft

12%27%

74%28%

32%

19%

60%

41%

7% *weniger als 30 Fälle

Weiterbildungsart der besuchten Kurse nach Einrichtungsgruppen

Quelle: AES 2010, eigene Berech-nungen, gewichtete Werte (N=266/259/766 v. lks.)

nicht berufsbezogen

individuell, berufsbezogen

betrieblich

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• individuelle berufsbezogene Weiterbildung: jede andere Weiterbildung, die der oder die Befragte nach eigener Aussage „überwiegend aus berufli-chen Gründen“ besucht hat

• nicht berufsbezogene Weiterbildung: nicht betrieb-lich und „überwiegend aus privatem Interesse“ besucht

74 % der Teilnahmen an Volkshochschulen erfolgten als nicht berufsbezogene Weiterbildung, aber nur 27 % bei den anderen WBE und 12 % der Teilnahmen bei wirtschaftsnahen/privaten WBE. Zur individuel-len berufsbezogenen Weiterbildung gehören 19 % der Teilnahmefälle an VHS, 32 %, bei anderen WBE und 28 % bei wirtschaftsnahen/privaten WBE. Betriebliche Weiterbildung schließlich macht an den VHS 7, bei den anderen Einrichtungen 41 und in privaten und WBE der Wirtschaft 60 % der Teilnahmefälle aus.

Mehr Nichterwerbstätige an den VHS

Angesichts der Ergebnisse zur Art der besuchten Weiterbildung bei den unterschiedlichen Anbietern ist die Verteilung des Erwerbsstatus der Teilnahme-fälle nicht überraschend. Nichterwerbstätige Personen spielen mit insgesamt 35 Prozent eine größere Rolle an den VHS als bei den anderen Anbietergruppen (24 % / 25 %). An den VHS stellen dabei Hausfrauen und -männer, Rentnerinnen und Rentner sowie sons-tige Nichterwerbstätige die größte Gruppe mit mehr als einem Viertel der Teilnahmefälle. Bei den priva-ten und Einrichtungen der Wirtschaft sind Arbeitslose mit elf Prozent aller Teilnahmen deutlich stärker ver-treten als bei den anderen beiden Einrichtungsgrup-pen. Während an der VHS nur knapp zwei Drittel aller Teilnahmefälle Erwerbstätige sind, sind es bei beiden anderen Gruppen etwa drei Viertel.

Fazit

Viele Menschen, die nicht erwerbstätig sind und daher keinen Zugang zu betrieblicher Weiterbildung haben, nutzen das Angebot der VHS. Betrachtet man nur die Teilnahmefälle an nicht berufsbezogener Weiter-bildung, nannten davon 51 % die VHS als Anbieter (eigene Berechnungen mit AES 2010). Damit wird die VHS ihrem eigenen Anspruch gerecht, ein breites Bil-dungsangebot für verschiedene Bildungsbedürfnisse vorzuhalten sowie Alltagskompetenzen und Allge-meinbildung zu vermitteln, wie es ja in der Stand-

35%

22% 21% 3%*

3%* 11%

6%*

13% 26%

8% 3%

40 %

private u. Ein-richtungen der

Wirtschaft

30 %

55 % 53 %

35 %

22% 21 %

11 %

6 %*

13 % 11 %

26 %

8 % 3 %

0 %

20 %

60 %

80 %

100 %

VHS andere Weiterbil-dungseinrichtungen

Hausfrau/-mann, Rentner/in, Sonstiges

Ausbildung, Wehr-/Zivildienst, Elternzeit

arbeitslos

voll erwerbstätig

*weniger als 30 Fälle

in Teilzeit erwerbstätig

Erwerbsstatus der Teilnahmefälle nach Trägergruppen-Quelle: AES 2010, eigene Berechnungen, gewichtete Werte (N=266/259/766, v. lks.)

ortbestimmung „Die Volkshochschule – Bildung in öffentlicher Verantwortung“ auf Seite 28 formuliert ist. Der wahre Anteil nicht erwerbstätiger Teilnehmerin-nen und Teilnehmer liegt noch über den berichteten Zahlen, da sich die AES-Daten nur auf Teilnahme-fälle bis einschließlich 64 Jahre beziehen. Nicht ein-geschlossen sind hier Kurse, die zu einem regulären Bildungsabschluss führen und die unter die formale Bildung fallen, beispielsweise Schulabschlusskurse.

Gleichzeitig wird deutlich, dass mit der VHS-Statis-tik der Anteil der berufsbezogenen Weiterbildung an VHS unterschätzt wird. Während laut VHS-Statistik nur gut 9 % der Teilnahmer im Alter von 18 bis 64 Jah-ren dem Programmbereich Arbeit/Beruf zuzuordnen waren, gehören laut AES 2010 19 % zur individuellen berufsbezogenen und 7 % zur betrieblichen Weiter-bildung. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass auch ein Teil der Veranstaltungen in anderen Programm-bereichen von Teilnehmern aus beruflichen Gründen besucht wurde. Die VHS wird also auch maßgeblich für berufsbezogene Weiterbildung und hier vor allem für von den Teilnehmern selbst initiierte Weiterbil-dung genutzt.

Dieser Beitrag ist eine aktualisierte Version einer zweiteiligen Artikelserie, die die Autorin in dis.kurs, dem Magazin des Deut-schen Volkshochschul-Verbandes, 2012 veröffentlicht hat.

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auf 2,94 Euro. Ende 2013 wird der DVV Bilanz über die Honorarentwicklung ziehen.

Stipendien für Schüler

Weiterhin wurde 2012 im Sprachenbereich die von telc finanziell unterstützte Stipendienaktion für bil-dungsbenachteiligte Schülerinnen und Schüler abge-schlossen. Im Rahmen des Projekts konnten Schulen so genannte Sprachstipendien bei den Volkshochschu-len beantragen, die einen Vorbereitungskurs und eine telc-Prüfung in Türkisch oder Englisch umfasste. Ins-gesamt wurde das DVV-Projekt von den Landesver-

bänden und Volkshochschulen sehr gut angenommen. Die Nachfrage überstieg sogar das Fördervolumen: Insgesamt haben sich im Bundesgebiet 90 Volks-hochschulen am Projekt beteiligt, die wiederum mit 130 Schulen kooperierten. Somit wurde das strategi-sche Ziel, die Kooperation zwischen Volkshochschulen und Schulen zu stärken, erreicht. Bundesweit fanden knapp 180 Kurse statt. Insgesamt legten rund 1800 Schüler eine Prüfung ab. Die Stipendien haben zudem dazu beigetragen, die Bekanntheit der telc-Prüfungen zu erhöhen. Die Schüler entwickelten ein stärkeres Bewusstsein für die Angebote der Volkshochschulen und konnten ihre Sprachkompetenz in ihrer Mutter-sprache – Türkisch – oder in der wichtigsten Fremd-sprache – Englisch – stärken.

Von Evy Van Brussel, DVV

Der Integrationskursbereich war 2012 im Umbruch. Hintergrund: Am 1. März des Jahres trat die „Zweite Verordnung zur Änderung der Integrationskursver-ordnung“ in Kraft. Wesentlicher Bestandteil waren die Auflagen für das Trägerzulassungsverfahren, nach dem sich zum 1. Juli das gesamte Integrationskurssys-tem vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) neu „zertifizieren“ lassen musste.

In bewährter Weise haben der DVV und seine Lan-desverbände die Volkshochschulen erfolgreich durch das Zulassungsverfahren gelotst. In der Gesamt-schau konnten die Volkshochschulen ihre Posi-tion innerhalb der Trägerlandschaft stärken: Mitt-lerweile entscheiden sich knapp 40 Prozent aller neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Angebot der VHS. Insgesamt waren Ende 2012 bun-desweit 489 Volkshochschulen als Träger zugelas-sen. Damit garantieren Volkshochschulen nicht weniger als die Flächendeckung. Auch hat sich die Teilnehmerzusammen setzung in den Deutschkur-sen durch den Zuzug junger europäischer Fachkräfte grundlegend verändert. Dadurch stieg auch die Nachfrage nach Deutschkursformaten oberhalb des B1-Niveaus an Volkshochschulen.

Initiative für faire Honorare

Der Deutsche Volkshochschul-Verband verfolgt gegen-über der Bundesregierung seit geraumer Zeit das Ziel, die Honorarspielräume über erhöhte Trägerpauscha-len im Bereich der geförderten Integrationskurse zu verbessern. In diesem Zusammenhang verabschiede-ten die Gremien des DVV im Jahr 2012 eine „Initia-tive für faire Honorare und hohe Qualität in Integra-tionskursen“. Kernforderung war die Erhöhung der Trägerpauschale des BAMF auf drei Euro pro Teilneh-mer und Unterrichtsstunde. Die damit entstehenden zusätzlichen Finanzierungsspielräume sollten den Kursleiterinnen und Kursleitern zugute kommen. 2013 erhöhte das BAMF die Trägerpauschale dann

Sprachen und Integration weiterhin VHS-Flaggschiff

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Von Bernd Passens, DVV

Mit mehr als 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland fand die im Zwei-Jahres-Rhyth-mus durchgeführte Bundesfachbereichskonferenz „Berufliche Weiterbildung“ im nordrhein-westfäli-schen Münster großen Anklang bei den Fachbereichs-leitern der Beruflichen Bildung.

Das Motto „Orientieren – planen – querdenken“ deu-tete schon an, was die Teilnehmer vom Konferenzbe-such erwarten konnten: Aktuelle Fragen der berufli-chen Bildung sollten aufgegriffen, diskutiert und auf die Relevanz für die Pro-grammplanung an Volks-hochschulen geprüft wer-den. Dabei sollten aber auch Themen nicht zu kurz kommen, die im Allgemei-nen eher am Rande disku-tiert werden.

DQR im Fokus

Erster Höhepunkt der Kon-ferenz war ein Vortrag von Prof. Dr. Klaus Meisel, Managementdirektor der Münchner VHS, der eine eindrucksvolle Übersicht zur Rolle und Bedeutung der Beruflichen Bildung im letzten Jahrzehnt dar-bot. Im Anschluss daran ging Dr. Susanna Schmidt, Ministerialdirigentin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), auf die Bedeutung ein, die der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) für die Weiterbildung zukünftig haben kann. Wenn-gleich viele Konferenzteilnehmer bedauerten, dass Weiterbildungsleistungen im bisherigen Prozess der DQR-Erarbeitung nur ungenügend berücksich-

tigt worden seien, so wurde doch begrüßt, dass in der so genannten 2. Phase des DQR-Prozesses nicht-formale Qualifikationen (hierzu zählen auch Weiter-bildungskompetenzen) ins Blickfeld genommen wer-den sollen.

Im Anschluss an die Plenumsvorträge begannen Workshops. Die Zukunft der IT-Bildung an VHS, der Stellenwert von Angeboten im Bereich Erziehung und Familie sowie Stellenwert und Aufgabe von Beratungs-leistungen gehörten unter anderem zu den Themen, die in Kleingruppen diskutiert wurden. Der zweite Tag begann mit weiteren Arbeitsgruppen, in denen

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst dazu auf-gerufen waren, neue Profile an Kursangeboten und Formaten für die Berufliche Bildung zu erarbeiten. Mit einem Abschlussvortrag über die Klimaanpassung und der damit verbundenen Frage nach zukünftigen Aufgaben für die Berufliche Bildung endete schließ-lich der Kongress.

Orientieren – planen – querdenkenRekordteilnahme an Bundesfachbereichskonferenz „Berufliche Weiterbildung“ in Münster

Die Themen der Bundesfachbereichskonferenz brannten rekordverdächtigen fast 200 Teilneh-merinnen und Teilnehmern unter den Nägeln.

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„Mach den Mund auf!“VHS-Bürgerdialoge zur Zukunft Deutschlands

Von Lisa Freigang, DVV

Unter dem Motto „Mach den Mund auf!“ fanden im März 2012 an 50 Volkshochschulen in ganz Deutschland Bür-gerdialoge zur Zukunft Deutschlands statt. Die vom Deutschen Volks-hochschul-Verband und der Bertelsmann Stif-tung initiierte Aktion ergänzte den onlineba-sierten Zukunftsdialog von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit loka-len Diskussionsforen an Volkshochschulen.

Bürgerinnen und Bür-ger aller Altersgruppen und aus verschiedenen sozi-alen Gruppen kamen an den Volkshochschulen zu den Fragestellungen „Wie wollen wir in Zukunft zusam-men leben?“, „Wovon wollen wir in Zukunft leben?“ und „Wie wollen wir in Zukunft lernen?“ miteinander ins Gespräch. Sie brachten dabei nicht nur ihre persönlichen Perspektiven und Ideen ein, sondern erarbeiteten auch gemein-sam konkrete Vorschläge, die anschließend in einen bundesweiten Diskussionsprozess einge-speist wurden.

Das Format des Bürgerdialogs basiert auf dem Konzept der World-Café-Methode: Während der drei- bis vierstündigen Veranstaltungen disku-tierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an mehreren Tischen über drei Runden mit wech-selnden Gesprächspartnern. Die konkreten Fra-gestellungen fanden sie dabei selbst und erar-beiteten eigene Vorschläge an die Politik. Dabei erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

nicht nur, wie spannend es sein kann, mit Menschen aus anderen Milieus, Kulturen und Altersgruppen ins Gespräch zu kommen. Auch wurde deutlich, dass zwar im Diskussionsprozess nicht jeder seinen Willen bekommt, das gemeinsam erarbeitete Ergebnis aber meist mehr ist als die Summe der Einzelgedanken.

Im Dialog mit der Bundeskanzlerin

Ein besonderes Erlebnis war die bundesweite Abschlussveranstaltung des VHS-Bürgerdialogs mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 6. Juni 2012. Dazu waren aus den 50 regionalen Bürgerdialogen insgesamt 140 Teilnehmer im Alter von 14 bis Mitte 70 ausgelost und nach Berlin eingeladen worden.

Zunächst wurde erneut im „World Café“-Format dis-kutiert. Schnell zeigte sich, dass den Bürgerinnen und Bürgern aus ganz Deutschland – trotz teilweise starker regionaler Unterschiede – letztendlich die gleichen Themen am Herzen lagen: Insbesondere das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Generationen sowie soziale Gerechtigkeit und bürger-

Bewerten den Bürgerdialog als Erfolg: DVV-Vorsitzender Dr. Ernst Die-ter Rossmann, Stellvertreterin Dr. Dagmar Engels, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und DVV-Präsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth (v. lks.)

Foto: Frank Nürnberger

Bürgerdialog in 50 Städten zur Zukunft DeutschlandsEinladung

Im Rahmen von: Dialog über Deutschlands Zukunft der Bundeskanzlerin

Mach DEnMunD auf!DISkutIEREn SIE MIt

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schaftliches Engagement brannten den Teilnehmern unter den Nägeln. Außerdem standen die Themen Nachhaltigkeit, lokale Produktion und die Zukunft der Arbeit im Fokus. Besonders intensiv wurde der Bildungsföderalismus diskutiert. Den direkten Dialog

mit der Kanzlerin führten dann sechs Bürgerinnen und Bürger, die aus der Mitte aller Teilnehmer für diese verantwortungsvolle Aufgabe ausgewählt wor-den waren.

Positives Fazit

Die teilnehmenden Bürge-rinnen und Bürger zeig-ten sich begeistert über die interessanten und konsensorientierten Dis-kussionen mit Menschen, die sie teilweise eben erst kennengelernt hatten. Auch die Volkshochschu-len werteten die Veran-staltungsreihe als wichtig, um ihr Profil bei neuen Formen der politischen Partizipation zu schärfen. Ein Teilnehmer des Bür-gerdialogs in Flensburg

Die 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten gespannt das Gespräch zwischen Bundes-kanzlerin Dr. Angela Merkel und Moderator Dr. Dominik Hierlemann.

Foto: Dietmar Gust

fasste zusammen: „Viele der Teilnehmer haben sich als unpolitisch bezeichnet – aber egal, mit wem ich diskutiert habe, alle haben eine Meinung vertreten. Dies war ein guter Weg für Bürger, die sonst nicht politisch aktiv sind, sich zu beteiligen.“ Gerade bei

regionalen und kommu-nalen Fragestellungen kann das Format auch in Zukunft dafür genutzt werden, den Dialog zwi-schen Politik und Bür-gern zu stärken.

Bei einem Workshop im Oktober 2012 wurden die Erfahrungen aus den Dialogen gesammelt aus-gewertet und Anstöße zur Weiterentwicklung des Formats gegeben. Dabei wurde der Wunsch geäu-ßert, das Konzept für alle Einrichtungen verfügbar zu machen und das inno-vative Format auf lange Frist als feste Marke an Volkshochschulen in ganz

Deutschland zu verankern. Vor dem Hintergrund der aktuellen Eurokrise und steigenden Skepsis in der Bevölkerung gegenüber der europäischen Integration wurde dann für Mai 2013 eine Aktion zum Thema „Unser Europa“ vorbereitet.

Intensive Gespräche beim Bürgerdialog der KVHS Altenkirchen

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Von der VHS-Tradition zur Nationalen StrategieDVV dringt auf bessere Finanzierung für Grundbildung

Von Dr. Angela Rustemeyer, DVV

Drei Jahrzehnte lang unterrichteten Volkshochschu-len in Deutschland in beharrlicher Arbeit Erwachsene mit Lese- und Schreibschwierigkeiten. Dann legte die Universität Hamburg Zahlen vor: 7,5 Millionen Men-schen im erwerbsfähigen Alter sind funktionale Anal-phabeten. Sie können allenfalls einzelne Sätze schrei-

ben und lesen, aber keine zusammenhängenden Texte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung rief eine Nationale Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung aus. Als Gründungsmitglied des Bünd-nisses hat der Deutsche Volkshochschul-Verband im Jahr 2012 seine eigenen Standpunkte festgelegt und die Umsetzung des bundesweiten Programms voran-getrieben.

Konsens im DVV über Recht auf Alphabetisierung

Hinsichtlich der künftigen Orientierung in der Alpha-betisierung und Grundbildung erzielte der Deutsche

Volkshochschul-Verband einen verbandsinternen Kon-sens. Er nimmt das gesamte Spektrum der Menschen mit Grundbildungsbedarf in den Blick: Ältere und Jün-gere, Beschäftigte und Erwerbslose. Der Verband for-dert ein Recht auf Alphabetisierung: Die Chance, als Erwachsener lesen und schreiben zu lernen, muss ebenso gefördert werden wie das Nachholen des Hauptschulabschlusses.

Dazu bedarf es eines gemeinsamen finanziellen Engagements von Bund und Ländern und mithin der längst überfälligen Abschaffung des Kooperationsver-bots. Zur Verhinderung des Fachkräftemangels und damit viel mehr Menschen Grundbildung nachholen können, müssen die arbeitsmarktpolitischen Instru-mente genutzt werden. Stärker als bisher muss der Erwerb von Lese- und Schreibkenntnissen im Rahmen der Leistungen zur Eingliederung beziehungsweise Berufsvorbereitung und der Förderung der berufli-chen Weiterbildung ermöglicht werden. Gering qua-lifizierte Beschäftigte sollen über ein großes Nachqua-lifizierungsprogramm der Bundesagentur für Arbeit erreicht werden. Gebraucht wird ein differenziertes

Das Medieninte-resse nimmt zu, wenn es um Maß-nahmen gegen Analphabetismus in Deutschland geht.

Foto: Frank May für BMBF: Lesen & Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt.

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Kurs- und E-Learning-Angebot, das den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern weitere Bildungswege eröffnet.

Lobbyarbeit für Grundbildung

Die mangelnde Ausbildungs- und Weiterbildungsfä-higkeit vieler Menschen in Deutschland alarmiert. Das Interesse in Ministerien und Parlamenten an soli-der Grundbildung für alle ist spürbar gewachsen. Der DVV berät die politischen Akteure aus fachlicher Sicht. Zugleich tritt der DVV für eine dem Problem angemes-sene Förderung der Grundbildung ein. Der Kultusmi-nisterkonferenz wurde eine Kalkulation des Bedarfs an Grundbildungsangeboten in allen Bundesländern vorgelegt. Der DVV macht deutlich: ohne zusätzliche Investitionen kein Angebot, das den Bedarf auch nur annähernd decken würde.

Partnerschaften

Eine Schlüsselrolle in der Nationalen Strategie spielen die VHS-Landesverbände. Acht von ihnen sind Koor-dinationsstellen für Alphabetisierung und Grundbil-dung in ihren jeweiligen Ländern. In Zusammenarbeit mit den Ansprechpartnern bei den Landesregierun-gen organisieren sie den länderübergreifenden und länderinternen Austausch sowie die Kooperation mit dem Bund, mit den Sozialpartnern und mit Akteu-ren der Zivilgesellschaft. Landesverbände und DVV kooperieren über ihre Zusammenarbeit in den Ver-bandsgremien hinaus in mehreren vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung (BMBF) geför-derten Projekten.

Projekte

Im Förderschwerpunkt „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung“ des BMBF sind die Volkshochschulen mit neun Projekten vertreten, zwei davon werden vom DVV geleitet. Die VHS sind unbestritten die Nummer eins in der Grundbildung, aber auch unter den Weiterbildungseinrichtungen in den Kommunen. Das neue Projekt „AlphaKommunal“ nutzt diese doppelte Spitzenposition der VHS, um an drei Modellstandorten eine bundesweit übertragbare lokale Strategie für Grundbildung zu entwickeln. Das zeitgleich gestartete Projekt „Grubin“ verfolgt das Ziel, das Grundbildungsniveau von Teilnehmern an Maß-nahmen bei Beschäftigungsträgern zu erhöhen. Das dem Förderschwerpunkt zugeordnete Projekt „Rah-

mencurriculum und Kurskonzept für die abschluss-orientierte Grundbildung“ erstellt didaktisch aufbe-reitete Stoffsammlungen für Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse, die neue Zielgruppen anspre-chen sollen. Dabei entstehen auch branchenbezogene Grundbildungsmodule.

Die Projekte können an beträchtliche Erfahrung von Volkshochschulen in der arbeitsplatzbezogenen und branchenorientierten Grundbildung anknüpfen. Die Expertise der VHS auf diesem Gebiet bekannt zu machen, ist eine der Herausforderungen an eine koor-dinierte Öffentlichkeitsarbeit von DVV und Landes-verbänden in Sachen Alphabetisierung und Grund-bildung.

Perspektiven

Die finanzielle Sicherung eines ausreichenden Grund-bildungsangebots durch Bund und Länder bleibt auch im Jahr 2013 Schwerpunkt. 2012 zeichnete sich deut-lich ab, dass in vielen Bundesländern das Gewicht der Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds für die Finanzierung von Alphabetisierung und Grundbil-dung wachsen wird. Diese Entwicklung ist zu begrü-ßen. Es wird jetzt darum gehen, praxistaugliche För-derbedingungen zu schaffen.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, Syner-gien zwischen den beiden großen Arbeitsfeldern in der Alphabetisierung und Grundbildung an den VHS zu erzeugen: den Angeboten für Personen mit Deutsch als Muttersprache und Personen mit Deutsch als Zweitsprache. Für solche Überlegungen gibt es bereits zwei konkrete Ausgangspunkte im Internet: das DVV-Lernportal ich-will-lernen.de und das neue Portal ich-will-deutsch-lernen.de, das im Sommer 2013 freigeschaltet wird.

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Gemeinsam für die GesundheitDVV und „Apotheken Umschau“ starteten bundesweite Kooperation

Von Brigitte von Dungen, stellvertretende Vorsit-zende des Bundesarbeitskreises Gesundheit im DVV

Möglichst viele Menschen dazu motivieren, gesünder zu leben – das ist das gemeinsame Ziel der Zusam-menarbeit zwischen dem „Wort & Bild Verlag“ (W&B) und den Volkshochschulen. Um in der Präventionsarbeit und Gesundheits-förderung noch mehr Menschen anzusprechen, werden gemeinsame Kommunikationskonzepte und Kur-sprogramme entwickelt und so die Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll ergänzt.

Der Wort & Bild Verlag ist ein idealer Medienpartner für die Anliegen der Gesundheitsbildung. Sein zentra-les Produkt, die „Apotheken Umschau“, ist das meist gelesene Magazin zum Thema Gesundheit in Deutsch-land und erscheint mit einer Auflage von fast fünf Mil-lionen Exemplaren alle zwei Wochen. Nach Angaben des Verlages werden damit monatlich 20 Millionen Leserinnen und Leser erreicht.

Unter dem Motto „Lesen, was gesund macht“ sind die

Beiträge in der „Apotheken Umschau“ wissenschaft-lich fundiert und trotzdem so verständlich für Laien, dass sie eine sehr breite Zielgruppe ansprechen. Die

Redaktion besteht aus Medizinern, Apothekern und Journalisten, eine neutrale wissenschaftliche Bericht-erstattung ohne Produktwerbung ist Prinzip.

Die Volkshochschulen sind ein attraktiver Bildungs-partner für den Verlag, der ihm in der Verbreitung in der Fläche in nichts nach steht. Sie genießen als unab-hängiger Bildungsanbieter ein hohes Ansehen in der Bevölkerung, sie bieten eine bundesweit flächende-ckende Infrastruktur und stehen für hohe Qualität in

Besiegelten die Koopera-tionsvereinbarung auch per Handschlag: W&B-Geschäftsführer Dr. Jens Emmer, DVV-Pressespre-cher Boris Zaffarana, W&B-Heraus geber Dr. Hartmut Becker sowie die beiden Vertreterin-nen des BAK Gesund-heit, Anette Borkel und Brigitte von Dungen (v. lks.)

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

der Gesundheitsbildung: ein Praxisfeld von unschätz-barem Wert für einen Verlag, der permanent auf der Suche nach Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und alltagstaugli-cher Anwendung ist.

Interesse an der Kooperation immens

Die Idee für die Kooperation wurde zusammen mit der für W&B tätigen freien Journalistin Katja Töpfer ent-wickelt. Sie kennt die Volkshochschulen bereits gut aus dem letzten großen Kooperationsprojekt zwischen der Gesundheitsbildung und einem Verlagspartner. Für den „Wort & Bild Verlag“ hat sie die Koordina-tion übernommen, von Seiten der Volkshochschulen begleitet eine Arbeitsgruppe des BAK Gesundheit unter Beteiligung des DVV und Teilen der AG Online-Marketing das Vorhaben.

Für die erste Phase im Frühjahr 2013 wurden im Jahr 2012 drei Kurskonzepte für Einsteiger aus dem Bereich Bewegung ausgewählt, die zum Standardan-gebot jeder Volkshochschule gehören: „Rücken fit“, „Fit im Alltag“ und „Pilates“. Die große Verbreitung der Themen macht es jeder Volkshochschule bun-desweit möglich, mindestens einen Kurs in ihr Pro-gramm aufzunehmen. Inhaltlich orientieren sich die Kurse an den VHS-Kurskonzepten, die vor einigen Jah-ren bereits in Buchform erschienen sind. Titel und Ausschreibungstexte wurden vom BAK Gesundheit erstellt und mit dem Verlag abgestimmt. Materialien mit Hintergrundinformationen wurden erarbeitet und stehen seit Ende des Jahres zum Download bereit.

Der Verlag begleitet die Kurse in der „Apotheken Umschau“ redaktionell und mit großformatigen Annoncen. Eine Weiterentwicklung der Kooperation auf andere Themen aus Entspannung und Ernährung wird angestrebt.

Zum Redaktionsschluss waren rund 370 Volkshoch-schulen an der Kooperation beteiligt, Tendenz stei-gend.

Ich beweg’ mich!

Ich beweg’ mich! Ich beweg’ mich!

Eine gemeinsame Aktion der Apotheken Umschau und Ihrer vhs Die vhs-Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene:n Fit im Alltag n Pilates n Rücken fit

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Kulturelle Bildung: Neue Medien nutzen, neue Zielgruppen gewinnen

Von Mareike Schams, Vorsitzende des Bundesarbeitskreises Kultur im DVV

Kulturelle Bildung hat derzeit Hochkonjunktur. Dies belegen Bundesprojekte wie „Bündnisse für Bildung. Kultur macht stark.“ oder die Gründung der Dialog-plattform „Kultur bildet“, die im Deutschen Kulturrat angesiedelt ist. In beiden Projekten ist der Deutsche Volkshochschul-Verband vertreten. Knapp zwei Milli-onen Belegungen in fast 120.000 Veranstaltungen zei-gen den hohen Stellenwert kultureller Bildung auch an Volkshochschulen.

Unter dem Motto „Kultur.Netz.Praxis“ hatte der Bun-desarbeitskreis Kultur im Deutschen Volkshochschul-Verband im April 2012 in die Ulmer Volkshochschule eingeladen. Den Perspektivwechsel wagen, sich auf neue Aspekte einlassen – dazu rief die Bundesfachta-gung Kulturelle Bildung auf. Rund 90 VHS-Programm-verantwortliche diskutierten aktuelle Entwicklungen im Fachbereich Kultur: Neue Medien nutzen und neue Zielgruppen gewinnen, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund – beides wird das Angebot der Volkshochschulen in Zukunft nachhaltig beeinflussen.

Generation C

Der erste Tag der Konferenz stand ganz im Zeichen der „Neuen Medien“. Prof. Dr. Thorsten Meyer von der Universität zu Köln führte zunächst in das Thema ein und zeigte deutlich den einschneidenden Wan-del in der Medienkultur auf. Die aktuellen, digital vernetzten Medien produzierten eine vollkommen andere, neue kulturelle und soziale Umwelt, in der zurzeit eine erste Generation von „Eingeborenen der Digitalkulturen“ heranwachse, erläuterte er. Wer ist nun diese „Generation C“? Sie lebt in „Social Media“, fotografiert mit dem Telefon, sieht fern mit Youtube, kreiert ihre Selbstbilder bei Facebook und trägt vir-tuelle Welten in der Hosentasche. Wie nun können Volkshochschulen mit diesem Wandel umgehen? Sol-len und wollen sie das überhaupt? Meyer stellte kre-

ative Einsatzmöglichkei-ten im Umgang mit den Medien vor, die viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer faszinierten, aber auch zu vielen kri-tischen Diskussionen führten.

Best-Practice-Workshops aus den Volkshochschulen ergänzten das Thema. Online-Schreibwerkstätten mit Moodle, Jahreslehrgänge Kunst mit eigenem Blog oder auch – als scheinbarer Gegenpol – die kunstgeschicht-liche Auseinandersetzung mit der Gegenwartskunst am Beispiel der „documenta 13“ in Kassel.

Kultur mit allen

Der zweite Konferenztag begann mit der Frage „Wie können wir Migrantinnen und Migranten als Publi-kum gewinnen?“ Vera Allmanritter, ehemalige Mit-arbeiterin des Zen trums für Audience Development der Freien Universität Berlin, stellte dazu ihre For-schungsergebnisse vor. Sie unterstrich die Notwen-digkeit einer gezielten Nachfrageorientierung bei der Programmplanung, das Einbeziehen von Keyworkern, damit Angebote miteinander geplant werden können und so auch die Akzeptanz erhöht wird. Kulturelle

Die VHS ist die Institution der kulturellen Bildung, in der die verschiedenen Generationen miteinander und aneinander lernen können. Das ist gerade in Zeiten von extrem schnellem kulturellem Wandel, wie wir sie momentan erleben, wirklich wichtig. Damit die VHS eine solche Plattform bleiben kann, muss sie versuchen, mit den medienkulturellen Wandlungs-prozessen Schritt zu halten, ohne die Anschlussfähigkeit für die zu verlieren, die unter anderen medienkulturellen Bedin-gungen sozialisiert sind.“

Prof. Dr. Thorsten Meyer

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Bildung kann hier ein Schlüssel sein. An einigen Volkshochschulen gibt es hierfür schon gelungene Praxisbeispiele, etwa das Projekt „Kunst und Integra-tion“ der VHS Karlsruhe in Kooperation mit der Städ-tischen Galerie oder das Konzept zur Einbeziehung der kulturellen Bildung in Alphabetisierungskursen aus Nordrhein-Westfalen.

Perspektivwechsel

Zwei Themenkomplexe, zwei ganz unterschiedliche Diskussionsansätze für die kulturelle Bildung – und doch konnte ein gemeinsames Fazit gezogen werden: Für die Einbeziehung Neuer Medien in die Programm-gestaltung wie auch bei der Gewinnung neuer Ziel-

gruppen ist ein grundsätzliches Umdenken nötig, eine Öffnung alter Strukturen; hier verlangt es nach einem Perspektivwechsel! Diesen Wechsel will der Bundes-arbeitskreis Kultur weiter vorantreiben.

Die Bundesfachtagung hat gezeigt, wie wichtig der Austausch der Volkshochschulen untereinander ist. Gleichzeitig konnten dazu kultur- und bildungspoli-tische Akzente gesetzt werden. In diesem Sinne wer-den sicher auch bei der nächsten Tagung im März 2014 neue Impulse gesetzt.

Die komplette Dokumentation der Tagung steht online unter www.dvv-vhs.de unter „Themenfelder“ / „Kultu-relle Bildung“ zum Download bereit.

Bei der Bundesfachtagung Kultur 2012 gab es viel zu diskutieren.

„Die Stärken der VHS liegen zum einen darin, dass sie regelmäßig ihr Selbstverständnis und ihre Ausrichtung kritisch hinterfragt. Zum anderen liegen sie zum Teil auch daraus resultie-rend in ihrer programmatischen Anpassungsfähigkeit an aktuelle und zukünftige Nutzerinte-ressen. Die VHS muss sich den Herausforderungen gesellschaftlicher Entwicklungen wie etwa der Individualisierung, der Pluralisierung, der Digitalisierung oder dem demografischen Wan-del stellen. Um zukunftsfähig zu bleiben, ist ein Wandel der in Teilen noch immer verbreiteten Angebotsorientierung in eine umfassende Nachfrageorientierung notwendig. Es müssen Bemü-hungen stattfinden, auch diejenigen Menschen für die Angebote der VHS zu gewinnen, die diese bislang nicht oder nur wenig nutzen.“

Vera Allmanritter

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

telc: VHS-Hausmarke im Aufwind

Von Jürgen Keicher, telc GmbH, Frankfurt am Main

„VHS & telc: We are family“ lautete die Botschaft auf dem telc-Informationsstand beim Deutschen Volks-hochschultag 2011 in Berlin, und genau dies prägte im Berichtszeitraum 2012 das Handeln der Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter der gemeinnützigen DVV-Toch-tergesellschaft im wichtigsten Geschäftsfeld Deutsch-land. In aktiver Kooperation mit ihrem Gesellschafter DVV, den Landesverbänden und den Volkshochschu-len wurden kreative Projekte zur Stärkung und Wei-terentwicklung der Volkshochschulen als größte flä-chendeckende deutsche Sprachschule entwickelt. Das gab und gibt telc als exzellenter VHS-Hausmarke Auf-wind und unterstützt die Volkshochschulen in ihrem strategischen Bemühen, künftig mehr junges, berufs- und abschlussorientiertes Publikum zu gewinnen.

Die gemeinnützige telc GmbH entwickelt Sprachen-zertifikate zum lebenslangen Lernen in Schulen, in der beruflichen Bildung, in der Weiterbildung und in Hochschulen in Deutschland, Europa und außerhalb Europas. Mit ihren europäischen Sprachenzertifikaten

– heute telc-Prüfungen, früher VHS-Zertifikate – leis-tet sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Fremdsprachendidaktik. telc-Sprachenzertifikate als Nachweis erfolgreich absolvierter Sprachprüfun-gen auf unterschiedlichen Kompetenzstufen in zehn Sprachen sind in mehr als 20 Ländern begehrt. Sie verbessern berufliche Aufstiegschancen, ermöglichen den Zugang zum Studium und stärken in vielen Fäl-len zusätzlich das Selbstbewusstsein von Menschen, die aus Freude und Wissensdurst Fremdsprachen ler-nen und das erreichte Lernziel dokumentiert sehen möchten. Ausdrücklich europäisch ausgerichtet will die telc GmbH einen engagierten Beitrag zum Zusam-menwachsen von Europa leisten – durch Ermutigung zum Sprachenlernen und zu Integration!

Phase der Konsolidierung

Wirtschaftlich und strategisch ermöglichte das ver-gangene Jahr der telc GmbH eine Phase der Kon-solidierung. Dies bot die Chance, in den Vorjahren eingeleitete strategische Projekte nicht nur weiter umzusetzen, sondern in vielen Bereichen kreativ wei-terzuentwickeln. Die Zahl der Mitarbeiter liegt sta-bil bei 60, die – rein rechnerisch – 54 Vollzeitstellen besetzen (eine mehr als ein Jahr zuvor).

Die Startrampe für „telc – language tests als exzel-lente VHS-Hausmarke“ besteht aus einer Vielzahl von Projekten. Hier eine Kurzübersicht: Gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurde die Kooperation mit den zugelassenen Sprachkursträgern, die Integrationskurse für Zuwan-derer anbieten, weiter professionalisiert, indem die administrativen Abläufe konsequent auf Online-Ver-fahren umgestellt wurden. Das gelang auch durch konstruktive Zusammenarbeit mit dem BAMF durch die Entwicklung einer gemeinsamen Datenschnitt-stelle.

Im Bereich der Testentwicklung stand das Jahr 2012 im Zeichen einer umfassenden Weiterentwicklung des

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telc-Prüfungsangebots. Das telc-Englisch-Programm wurde durch neue skalierte Prüfungsformate ausge-baut und vervollständigt. telc ist damit der einzige Testanbieter, der skalierte Sprachprüfungen anbietet, die Sprachkenntnisse in einer Prüfung auf zwei Kom-petenzstufen des Gemeinsamen Europäischen Refe-renzrahmens (GER) testen, jeweils in allgemeinen For-maten wie auch speziellen Angeboten für die Schulen oder den Business-Bereich.Mit der Entwicklung der Prüfung „telc Deutsch C2“ ist telc auf der höchsten und anspruchsvollsten Stufe des GER angekommen. In Vorbereitung ist derzeit auch eine Englischprüfung auf derselben Kompetenzstufe.

Junior-Prüfungen entwickelt

Speziell für Kinder von acht bis zwölf Jahren wur-den Junior-Prüfungen in Englisch, Deutsch, Franzö-sisch, Spanisch und Türkisch entwickelt, bei denen

der Papagei „Telcino“ spielerisch durch die Prüfungs-aufgaben führt. Auch das Prüfungsangebot für Jugend-liche bekam mit der Prüfung „telc Deutsch A2 Schule“

Zuwachs. Generell erfreut sich das Schulprogramm großer Beliebtheit; die Anzahl der mit telc und den Volkshochschulen kooperierenden Regelschulen ist auch 2012 weiter gestiegen.

Im Veranstaltungsbereich ist die Reihe „English@telc“ hervorzuheben, die sich speziell an Englischlehr-kräfte richtet und bereits in verschiedenen deutschen Städten in Zusammenarbeit mit den jeweiligen VHS-Landesverbänden stattfand. Darüber hinaus unter-stützte das Unternehmen partnerschaftlich verschie-dene VHS-Sprachentage wie etwa in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Auch inter-national präsentierte sich die telc GmbH auf bedeuten-den Konferenzen und erntete großen Zuspruch, wie etwa auf der IATEFL-Konferenz in Glasgow oder bei

„Going Global“ in London.

Gemeinsam mit dem Bundesarbeitskreis Sprachen entwickelte telc eine Kampagne für mehr abschlussorientierte Englisch-kurse an Volkshochschulen mit telc-Zertifikaten. Damit soll dem Teilneh-merrückgang an Englisch-Sprachkursen an Volkshochschulen entgegen gewirkt werden. Dazu wurde ein umfangrei-ches Informations-Paket erarbeitet und den Volkshochschulen zur Verfügung gestellt.

Einziger Wermutstropfen in der Erfolgs-bilanz ist die nunmehr fünfjährige und im Berichtszeitraum nicht aufgege-bene Weigerung der Hochschulrekto-ren- und Kultusministerkonferenz, die fachlich exzellent beurteilte Prüfung telc Deutsch C1/Hochschule auf die

so genannte Rahmenordnung zu setzen. Aber diese Zulassung werden DVV, Landesverbände und die telc GmbH auch noch schaffen!

Qualität verbindet: Der Bun-desarbeitskreis Sprachen und die telc GmbH stärken den Sprachenbereich der Volkshochschulen mit einer gemeinsamen Kampagne.

Papagei telcino, das Maskottchen der neuen Prüfung „telc English A1 Junior“

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Grimme ist mehr: Vielfalt purDer erste und der zweite Blick offenbaren die besonderen Qualitäten

Von Uwe Kammann, Grimme-Institut, Marl

Der bewegendste Moment des Grimme-Jahrs 2012? Sicher die Dankesrede der Schauspielerin Hannelore Hoger für die Besondere Ehrung des Grimme-Preis-Stifters DVV auf der Bühne in Marl. Sehr innig, sehr

offen, der Moment einer berührenden Vergegenwär-tigung von Kunst und Leben. Stehende Ovationen – jeder empfindet, dass „die Branche“ eben doch nicht mit einer kaltherzigen Szenerie gleichzusetzen ist.

Der munterste, frischeste Moment? Sicher die Modera-tion von Sabine Heinrich – vor allem als hochpräsente EinsLive-Stimme bekannt – bei der Verleihungsfeier des Grimme Online Award. Das ist sowieso keine Gala im üblichen Sinn, sondern eine Feier-Werkstatt, jung, dynamisch, vom Rahmen her (diesmal wieder eine Kölner Industriekulisse) immer das Atelier, das die Netz-Progressionen kennzeichnet. Zum zwölften Mal die große Grimme-Ehrung für publizistische Quali-tät im Netz: Das ist im besten Sinne eine Etablierung unter den großen Medienpreisen der Republik.

Ja, die Preise. So nehmen die allermeisten das Grimme-Institut auf den ersten Blick wahr. Im Hinter-kopf vielleicht noch mit dem anerkennenden Gedan-ken, dass auch die Juryarbeit beim noch frischen Deutschen Radiopreis (er geht jetzt ins vierte Jahr) von Grimme organisiert wird; garantierte Unabhän-gigkeit gehört zum Markenkern, und seriöse, glaub-

würdige Arbeit zahlt sich aus: durch Vertrauen der Auftraggeber.

Mehr als „nur“ Preise

Dass dies auch für viele andere Aktivitäten des Ins-tituts gilt, das erfordert den zweiten Blick, abseits der Preis-Leuchttürme. Und sofort wird offenbar: Da öffnet sich ein großes Spektrum von Arbeitsfeldern, Auftragssegmenten, Projekten, Initiativen, mit einer beeindruckenden Bandbreite der Aktivitäten und pro-fessionellen Kompetenzen.

Da ist, bestens fundiert und in der Branche hoch ange-sehen, die Arbeit der Grimme-Akademie: Aus- und Fortbildung in ausgewählten professionellen Seg-

DVV-Vorsitzender Dr. Ernst Dieter Rossmann hielt die Laudatio für Hannelore Hoger, die 2012 die Besondere Ehrung für ihr Lebens-werk bekam.

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menten, von der handwerklichen Inspiration junger Comedy-Autoren über die Einführung in die Grund-lagen und die Finessen des Medienjournalismus’ in einem viertägigen Kompaktseminar in Kooperation mit dem Deutschlandfunk bis zur Vermittlung des nötigen Handwerkzeugs für Platzierung und Bear-beitung so wichtiger gesellschaftlicher Themen wie Migration. Auch Prognose-Studien als Arbeitsgrundla-gen für Produzenten und Medien-Entscheidungsträger gehören dazu. Und, nicht zuletzt, die Organisation der Frankfurter Hörfunkgespräche, diesmal dem Thema „Radio Heimat – Heimat Radio“ gewidmet – ein pro-fessioneller Diskurs über mediale Orientierungsfunk-tionen.

Überhaupt, Orientierung und Reflexion von Zukunfts-modellen bei allen Schnittstellen von Medien/Gesell-schaft/Individuen, in unterschiedlichen Konstella-tionen und Beziehung: Auch das ist ein wichtiges Grimme-Thema, das öffentlich behandelt und debat-tiert wird. Wobei hier die gelungene Integration des früheren ecmc – des Europäischen Zentrums für Medienkompetenz – den Radius noch einmal wesent-lich erweitert hat. Was nicht zuletzt der engagierten Belegschaft zu verdanken ist, die in sehr produktiver Weise die neuen Möglichkeiten nicht nur ausschöpft, sondern auch erweitert und damit Grimme alt und Grimme neu in komplementärer, bereichernder Weise verbindet.

So sind die Tagungen „Social Community Day“ und „Medienfrauen NRW“ (jeweils in Köln) auf ihre Art konkurrenzlos und haben sich bestens etabliert: ein-mal als kritisch-offenes Forum zum Ausmessen der neuen Medienwelten, die sich mit den so genannten Sozialen Medien öffnen; und als Info-Beitrag zum Internationalen Frauentag, bei dem sich angehende Medienfrauen aus erster Hand über Einstiegsmöglich-keiten und Karrierechancen in den vielfältigen Medi-enberufen unterrichten. Dass NRW-Medienministerin Dr. Angelica Schwall-Düren diese von ihrem Ministe-rium geförderten Veranstaltungen mit wichtigen pro-grammatischen Überlegungen und wichtigen politi-schen Akzenten eröffnet, zeigt, welche Bedeutung dieser öffentlichen Orientierung beigemessen wird.

Das Gleiche gilt für den offenen „Tag der Medienkom-petenz 2012“, zu dem Landtag und Landesregierung NRW im November 2012 in die großzügigen Räume des schwingenden Landtags eingeladen haben – auf

der Grundlage der Konzeption und der Realisierung durch das Grimme-Institut. Workshops, ein Bühnen-programm mit Mitmach-Aktionen, ein Medienkompe-tenz-Kino mit Kurzfilmen sowie intensive Diskussio-nen mit Abgeordneten aller Parteien gehörten zum reichhaltigen Programm, das auch zahlreichen Medi-enbildungseinrichtungen die Gelegenheit zur Präsen-tation ihrer Aktivitäten bot. Dass – Zufall der Termin-planung – auch Bundespräsident Joachim Gauck vor-beischaute, war Tüpfelchen dieses Aktionstages, zu dem auch im zeitlichen Vorfeld zahlreiche Einzelpro-jekte mit Landtagsabgeordneten in ihren jeweiligen Wahlkreisen gehörten.

Oft eher regional wahrgenommen

Klar, dass wegen der starken regionalen Bezüge all diese Aktivitäten nicht bundesweit wahrgenommen werden, so wie selbst die intensive Diskussion eines Grimme-Preis-gekrönten Films in der bestens etablier-ten Reihe „Grimme trifft die Branche“ natürlich eher auf die Macher vor Ort konzentriert bleibt: diesmal im renommierten Arri-Kino in München. Wer von den Machern – so Autoren, Regisseure, Schauspieler, Pro-duzenten – dabei war, war begeistert von der dichten kritischen Diskussion.

Vieles prägte das Grimme-Jahr 2012. Das gilt nament-lich auch für die „Klassiker“ – wie etwa die Internet-Begleitung der WDR-Wissens- und Kultursendungen. Oder das überaus erfolgreiche Internet-ABC, das so pfiffig wie unterhaltsam Grundkenntnisse zum Netz vermittelt, mehrfach preisgekrönt. Oder das Großpro-jekt „Eltern und Medien“: eine Schulung von Erziehe-rinnen und Erziehern, auf deren Basis dann Eltern-abende zur sinnvollen Mediennutzung realisiert wer-den. Oder der medienpädagogische Atlas: auch hier Orientierung, Vermittlung.

In der Verknüpfung all dieser Aktivitäten hat das Grimme-Institut auch 2012 gezeigt: Vielfalt ist ein positiver Faktor der Medienarbeit, wenn damit zwei Seiten der Qualitätsmünze geprägt werden. Nämlich die Herstellung von Medienqualität und deren kriti-sche Einordnung auf der einen Seite; und die produk-tive, kritische Nutzung dieser Medien auf der anderen Seite. Damit soll produktive Teilhabe möglich werden. Fördern und Fordern als Einheit: Diese Basis offeriert der zweite Blick – weit über die Preise hinaus. Dies wird im laufenden Jahr nicht anders sein.

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Eine Universität für Lebenslanges Lernen in AfrikaErste städtische Volkshochschule in Marokko eröffnet

Von Dr. Roland Schwartz, damaliger Leiter von dvv international

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, wusste nicht nur Erich Kästner, sondern auch der Präsident und der Dekan der Universität Mohammed V in Rabat, Prof. Radouane Mrabet und Prof. El Ouazzani. Beide

der Erwachsenenbildung von der Bevölkerung ange-nommen wird, aber wir wollten nicht länger Beden-ken und Zweifel vor uns her tragen, sondern über das konkrete Erarbeiten eines attraktiven Kursangebots Menschen für das Lernen begeistern“, erklärt Ouaz-zani.

Langer Vorlauf

So ganz spontan geht man jedoch auch in Marokko nicht vor. Bevor die Hauptinitiatoren der Hochschule sich zur Eröffnung der Volks-hochschule entschlossen hatten, fanden inten-sive Diskussionen mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft und des Bil-dungsministeriums über Zielgruppen, Lehrpläne und Finanzierungsmodelle statt. Eine wesentli-che Quelle zur Beantwortung der vielen Fragen war das partnerschaftliche Beratungsangebot von dvv international und der Volkshochschulen in Deutschland. Sowohl die wertvollen Anregun-gen, die Vertreter des marokkanischen Bildungs-systems von den Volkshochschulen in Wein-heim, Offenburg, Bonn und Karlsruhe erhalten hatten, als auch die Beratungsleistung der Bon-ner VHS-Leiterin Dr. Ingrid Schöll in Marokko waren wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Eröffnung der „Université pour l’Apprentissage Tout au Long de la Vie“, also der Universität für Lebenslanges Lernen, in Rabat.

Vorläufiger Höhepunkt auf dem sicher noch lan-gen Weg zu einem voll etablierten Erwachsenenbil-dungssystem in Marokko war die feierliche Eröffnung der ersten „VHS-Saison“ durch DVV-Präsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth. In ihrer Eröffnungsrede betonte sie: „Die Volkshochschule ist ein breit angelegter, in ständiger Entwicklung begriffener Bildungsprozess, sie ist eine Antwort auf eine gesellschaftliche Nach-frage angesichts der Anforderungen der heutigen Wis-sensgesellschaft. Vor allem aber verkörpert sie den

Spitzenvertreter des Hochschulwesens haben durch einen mutigen Schritt begonnen, ihre Universität für Erwachsenenbildung zu öffnen und der ersten städ-tischen Volkshochschule Marokkos eine Heimat zu geben.

Das Lernangebot sieht Programme der Gesundheits- und Allgemeinbildung sowie Sprachkurse in den Lan-dessprachen vor. „Wir wissen nicht, wie das Konzept

Eröffneten die erste Volkshochschule im arabischen Raum: DVV-Präsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth und Universitäts-Präsident Prof. Radouane Mrabet

Foto: Marc Ouaziz

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Willen, eine beständige Aktivität der kulturellen und sozialen Integration aufrecht zu erhalten.“

Deutscher Botschafter begrüßt das Projekt

Im Kontext der Eröffnungszeremonie führte Süssmuth mit dem Hochschulminister und dem Staatssekretär des Bildungsministeriums Fachgespräche über die Bildungssysteme beider Länder und Möglichkeiten der Bildungskooperation. Auch der deutsche Botschaf-ter ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und lud die Präsidentin als Ehrengast zu den Feierlichkeiten des Jahrestags der Deutschen Einheit ein.

Hier unterstrich Süssmuth erneut die Bedeutung von Bildung: „Im Verlauf meines beruflichen und kämp-ferischen Werdegangs habe ich gelernt, Bildung als grundlegendes Instrument für Entwicklung zu schät-zen, aber auch als Mittel, um Ziele im Zusammenhang mit dem Wohlergehen von Frauen und Männern in ihren Gesellschaften hinsichtlich ihres Rechts auf das Lernen und ihrer Beteiligung an der sozialen Emanzi-pation zu erreichen.“

Alphabetisierung und mehr

Während Marokko die Einschulungsrate auf 93 Pro-zent steigern konnte, ist die Zahl der Schulabbrecher mit 30 Prozent immer noch viel zu hoch. Im Kampf

gegen die ebenfalls hohe Analphabetenquote von 32 Prozent wird der Bevölkerung ein breites Alphabeti-sierungsprogramm angeboten, an dem jährlich bis zu 800.000 Menschen teilnehmen sollen. Erwartet wird, dass 75 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Kurse erfolgreich abschließen werden. Ein darü-ber hinaus gehendes Bildungsangebot für diese „Neu-alphabetisierten“ existiert zurzeit jedoch kaum, wäre aber dringend notwendig, um das Gelernte anzuwen-den und den Weg des Lebenslangen Lernens weiter gehen zu können. Angesichts dieser Tatsache kommt den weiterführenden Angeboten der nachholenden Grundbildung und der nicht-formalen beruflichen Qualifizierung zukünftig eine wachsende Rolle zu,

um Menschen die Chance zu geben, ihre Lebenssituation zu verbessern.

Ausblick

dvv international wird mit seinem Projektbüro in Rabat und dem Regional-büro in Mali den marokkanischen Partnern auf kom-munaler, regiona-ler und nationaler Ebene beim Auf-bau und der Weiter-entwicklung eines Erwachsenenbi l -dungssystems auch

weiterhin beratend zur Seite stehen. In Casa blanca und Marrakesch stehen bereits eine Privatuniversi-tät und diverse Nichtregierungsorganisationen in den Startlöchern, um dem VHS-Vorbild in Rabat nachzu-eifern. Die marokkanischen Partner beider Städte haben bereits signalisiert, dass sie sich im Entste-hungsprozess „ihrer“ Volkshochschulen fachliche Unterstützung von Experten deutscher Volkshoch-schulen wünschen. Nach Konsultation aller VHS, die am bisherigen Beratungsprozess der Kolleginnen und Kollegen aus dem Land mit den vier Königsstädten beteiligt waren, eruiert die Leiterin der VHS Offen-burg, Martina Wörner, im Auftrag des Instituts aktu-ell den kurz- und mittelfristigen Bedarf an Begleitung und Fortbildung.

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Volkshochschule auf marokkanisch: DVV-Präsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth (3. v. r.) informiert sich.

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Das Curriculum globALEWeltweit anwendbares pädagogisches Konzept für Aus- und Weiterbildung von Kursleitern entwickelt

Von Jesco Weickert, dvv international

Seit dem Sommer 2011 arbeiten das Deutsche Insti-tut für Erwachsenenbildung (DIE) und das Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, dvv international, gemein-sam an der Entwicklung eines kompetenzorientierten Kerncurriculums für die Aus- und Weiterbildung von Kursleiterinnen und Kursleitern, das weltweit gültig sein soll. Das „Global Curriculum on Adult Learning and Education“ – zu Deutsch: globales Curriculum für

das Lernen und die Bildung Erwachsener oder kurz: Curriculum globALE – ist auf Stufe fünf des Europäi-schen Qualifikationsrahmens angesiedelt, also knapp unterhalb eines Bachelor-Abschlusses. Es ist modular aufgebaut und lässt den notwendigen Freiraum für kontextuelle Anpassungen.

Referenzrahmen und Kompendium geschaffen

Anliegen der Initiative ist es, einen allgemein akzep-tierten Rahmen für Train-the-Trainer-Programme zu

formulieren und damit die Professionalisierung in der Erwachsenenbildung weiter voranzutreiben. Zudem dient das Curriculum globALE als Referenzrahmen und Kompendium bei der Entwicklung neuer Ausbil-dungsgänge für Kursleiter und unterstützt den inter-nationalen Fachaustausch in diesem Feld. Zielgruppe sind also vor allem Verbünde, Verbände und Träger in der Erwachsenenbildung, die Fortbildungsgänge anbieten.

Auf Basis der zahlreichen Erfahrungen in Deutsch-land, Europa und den Partnerländern von dvv inter-

national wurde der erste Entwurf des Curriculums im Jahr 2012 erstellt und im Rahmen eines Workshops mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis disku-tiert. Großer Wert wurde auf die Beteiligung aller Regionen, in denen dvv international tätig ist, gelegt. So konnten Partner aus Ecuador, Marokko, Südafrika, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Weißrussland und dem pazifischen Raum begrüßt werden.

Im Rahmen des Workshops wurde Feedback für das Curriculum globALE eingeholt und das weitere Vor-gehen besprochen. Außerdem wurden zahlreiche

Haben gut lachen: die Mütter und Väter des „Curriculum globALE“ nach einem erfolgreichen Workshop.

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zukünftige potenzielle Unterstützer (UNESCO Insti-tute for Lifelong Learning, diverse Hochschulen, meh-rere Regionen, in denen dvv international arbeitet) für das Curriculum gewonnen.

Das Curriculum besteht gegenwärtig aus:

• einer Einführung in das Konzept einschließlich der Vorgehensweise, dem theoretischen Hintergrund einschließlich der Prinzipien des Curriculums sowie Hinweisen zur Nutzung des Curriculums und zu Voraussetzungen für die Implementierung,

• der Beschreibung der fünf Module des Curriculums inklusive der zu erwerbenden Kompetenzen sowie

• diversen unterstützenden Dokumenten wie Litera-turlisten, einem Beispiel für ein auf dem Curricu-lum aufbauenden Training und mehreren Szenarien eines möglichen Einsatzes sowie Kontaktdaten von Fachleuten im Feld und eine Aufstellung der diver-sen zur Erarbeitung des Curriculums genutzten Trainingskonzepte.

Auf Herz und Nieren prüfen

Für das Jahr 2013 steht nun der Praxistest des Cur-riculums auf dem Programm. dvv international wird gemeinsam mit seinen lokalen Partnern in mehreren Regionen das Curriculum an die Begeben heiten vor Ort anpassen und „Szenarien“ für den Einsatz entwi-ckeln. So werden sich die Trainingskonzepte je nach Anwendungskontext (Erfahrungshorizont der Teilneh-

mer, Schwerpunkt ihrer Bildungsangebote, Zeitbud-get für gemeinsame Treffen) erheblich unterscheiden. Das DIE und dvv international werden den Prozess in diesem Jahr intensiv begleiten, um die Erfahrungen möglichst umfassend in das Curriculum einfließen zu lassen. Für 2014 ist die Veröffentlichung der endgül-tigen Version von Curriculum globALE geplant, die im Rahmen einer internationalen Konferenz stattfin-den soll.

Aufbau des Curriculums

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Zweck und Aufgaben des DVV

Nationale Aufgaben

• Entwicklung von Grundsätzen und Leitlinien für die Volkshochschularbeit

• Förderung der Zusammenarbeit und des Erfah-rungsaustausches der Mitglieder

• Information der Mitglieder über länderübergrei-fende, bundesweite und internationale Entwick-lungen in der Weiterbildung und die Bildungsar-beit der Volkshochschulen

• Förderung der Qualität der Weiterbildung

• Zusammenarbeit mit den kommunalen Bundes-verbänden in Fragen der Weiterbildung, Informa-tion der Öffentlichkeit über Ziele, Aufgaben und Leistungen der Volkshochschulen in Deutschland

• Akquisition, Koordination und Durchführung von Bundes- und EU-Projekten

• Planung und Durchführung von bundesweiten Veranstaltungen

Internationale Aufgaben

• Unterstützung von Weiterbildungsstruk-turen in Entwicklungs- und Transformati-onsländern

• Beratung und Förderung des europäischen und weltweiten fachlichen Austausches des Verbandes und seiner Mitglieder

• Fortbildung zu europapolitischem, glo-balem und interkulturellem Lernen

• Zusammenarbeit mit Erwachsenenbil-dungseinrichtungen in Deutschland, Europa und weltweit

ZweckDer DVV ist der Bundesverband der Landesverbände der Volkshochschulen. Zweck des Verbandes ist die Förde rung der Weiterbildung und der Bil dungsarbeit in den Volkshochschulen sowie die Interessen-vertretung seiner Mitglieder und der Volkshochschulen auf der Bundes-, der europäischen und der in-ternationalen Ebene.

Die Erfüllung dieser Aufgaben erfolgt nach geschlechtergerechten Grundsät zen.

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Zweck und Aufgaben des DVV Mitglieder des DVVDie Landesverbände

Volkshochschulverband Baden-Württemberg e. V.Vorsitzender: Innenminister a. D. Frieder BirzeleVerbandsdirektor: Dr. Hermann Huba

Bayerischer Volkshochschulverband e. V.Präsident: Oberbürgermeister Josef Deimer1. Vorsitzender: K. Heinz EisfeldVerbandsdirektor: Dipl.-Kfm. Wilhelm F. Lang

Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft / Referat Weiterbildung,zuständig: Rainer Krems

Brandenburgischer Volkshochschulverband e. V.Präsidentin: Sylvia Lehmann MdLVorsitzende: Carola ChristenLeiterin der Geschäftsstelle: Inga Börjesson

Landesausschuss der Volkshochschulen des Landes BremenDr. Sabina Schoefer

Freie und Hansestadt Hamburg Landesbetrieb Hamburger VolkshochschulenSprecherin der Geschäftsführung: Dr. Hannelore Bastian (bis 30.04.2012), Dr. Margret Lohmann (seit 01.09.2012)

Hessischer Volkshochschulverband e. V.Vorsitzender: 1. Kreisbeigeordneter a. D. Baldur SchmittVerbandsdirektor: Bernhard S. T. Wolf

Volkshochschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.Vorsitzender: Wolfgang SchmüllingVerbandsdirektorin: Ines Schmidt

Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens e. V.Vorsitzende: Astrid Vockert MdLVerbandsdirektorin: Veronika Jaeger

Landesverband der Volkshochschulen von Nordrhein-Westfalen e. V.Vorsitzende: Bürgermeisterin Sonja LeidemannVerbandsdirektor: Reiner Hammelrath

Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e. V.Vorsitzender: Landtagspräsident Joachim Mertes MdLVerbandsdirektorin: Steffi Rohling

Verband der Volkshochschulen des Saarlandes e. V.Präsidentin: Doris Pack MdEPVorsitzender: Michael KnappVerbandsdirektor: Dr. Martin Dust

Sächsischer Volkshochschulverband e. V.Vorsitzender: Matthias WeberVerbandsdirektorin: Ralph Pötzsch (bis 30.09.2012), Prof. Dr. Ulrich Klemm (ab 01.01.2013)

Landesverband der Volkshochschulen Sachsen-Anhalt e. V.Vorsitzender: Landrat Ulrich GerstnerPädagogischer Leiter der Geschäftsstelle: Uwe Jahns

Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e. V.Vorsitzender: Wolfgang J. Domeyer Verbandsdirektor: Dr. Martin Lätzel

Thüringer Volkshochschulverband e. V.Präsidentin: Landrätin Christine ZitzmannVorsitzende: Gudrun LuckVerbandsdirektorin: Sylvia Kränke

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Verbandsstruktur des DVV

Beirat für WeiterbildungVorsitz: Prof. Dr. Rita Süssmuth

Ausschüsse

FrauenausschussVorsitz: Marion Beier

Organisations- und FinanzausschussVorsitz: Reiner Hammelrath

Beteiligungsgesellschaften

Grimme-Institut – Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH, MarlGeschäftsführer: Uwe Kammann

telc GmbH, Frankfurt Geschäftsführer: Jürgen Keicher

Mitgliederversammlung

Bundesgeschäftsstelle

Verbandsdirektor: Ulrich AengenvoortStellvertreterin: Gundula Frieling

• Grundsatzfragen• Alphabetisierung und

Grundbildung• Berufliche Bildung• Integration und Sprachen• Kulturelle Bildung• Politische Bildung• Öffentlichkeitsarbeit

und Marketing• Verwaltung

dvv international (Institut für internationale Zusam-menarbeit)

Leiter: Dr. Anton Markmiller

Stellvertreter: Uwe Gartenschlaeger

Verwaltungsleiterin: Gabriele Kleinen-Rätz

Zentrale in Bonn:• Koordination und Management• Information und Kommunika-

tion• Evaluierung und Monitoring• Projekte und Netzwerke• Globales und interkulturelles

Lernen

Regionalbüros in:• Afrika: Äthiopien, Mali,

Simbabwe• Amerika: Ecuador, Mexiko• Asien: Georgien, Jordanien,

Laos, Usbekistan

Partner in rund 50 Ländern

Kuratorium dvv international

Vorsitz: Dr. Dagmar Engels

Vorstand

Präsidentin: Prof. Dr. Rita Süssmuth

Vorsitzender: Dr. Ernst Dieter Rossmann MdB

Mitgliederrat

Stand zum Redaktionsschluss

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

AUSSCHüSSE

VORSTAND

BEIRäTE

BETEILIGUNGEN

VORSTAND

BEIRAT FüR WEITERBILDUNG

BEIRäTE

Präsidentin: Prof. Dr. Rita Süssmuth

Vorsitzender: Dr. Ernst Dieter Rossmann MdB

Stellvertretende Vorsitzende:Dr. Dagmar Engels

Gremienmitglieder des DVV

Grimme-Institut – Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH, MarlGeschäftsführer: Uwe Kammann

telc GmbH, Frankfurt Geschäftsführer: Jürgen Keicher

Organisations- und Finanzausschuss:

Vorsitzender: Reiner Hammelrath

Frauenausschuss:Vorsitzende: Marion Beier

Stellvertretender Vorsitzender:Karl Heinz Eisfeld

Beisitzer-/in:Thomas FriedrichKlaus HebbornKatharina Seewald

Prof. Dr. Gerhard Bosch

Regine Büttner

Barbara Çakir-Wahl

Prof. (Hon) Dr. h.c. mult. Arne Carlsen

Prof. Dr. Veronika Fischer

Dipl.-Ing. Reinhard Grätz

Prof. Dr. Anke Grotlüschen

Sabine Heiligenthal

Dr. Thomas Kathöfer

Prof. Dr. Ekkehard Nuissl von Rein

Doris Pack, MEP

Werner Reuß

Werner Sabisch

Prof. Dr. Christiane Schiersmann

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rita Süssmuth

Prof. Dr. Dieter Timmermann

Prof. Dr. Rudolf Tippelt

Olga Vitzthum

Gabriele Warminski-Leitheußer

Prof. Dr. Reinhold Weiß

AUSSCHüSSEKURATORIUM dvv international

Vorsitzende:Dr. Dagmar Engels

Mitglieder:Karl-Heinz EisfeldDr. Gero ErdmannProf. Dr. Veronika FischerMonika HuberProf. em. Dr. Joachim H. KnollGünter KönsgenSteffi Rohling

BETEILIGUNGSGESELL-SCHAFTEN

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Projekte der DVV-Bundesgeschäftsstelle

Projektschwerpunkt Alphabetisierung und Grundbildung

Abschlussorientierte GrundbildungEntwicklung eines Kurskonzepts und Rahmencurricu-lums für die abschlussorientierte Grundbildung

AlphaKommunal – Kommunale Strategie für Grundbildung (seit 10/2012)Entwicklung einer kommunalen Strategie für Grund-bildung

Grubin (seit 10/2012)Entwicklung von Konzepten und Handreichungen zu Sensibilisierungsmaßnahmen, zur Teilnehmergewin-nung und zum Einsteigermodul „Grundbildung für die berufliche Integration“

ich-will-deutsch-lernen.deEntwicklung eines Lernportals zur Förderung der sprachlichen, beruflichen und gesellschaftlichen In-tegration Zugewanderter

ich-will-lernen.dePflege, Betrieb und Evaluation des DVV-Lernportals

Projekte der Jugendbildung

Gemeinsam gegen Rechtsextremismus – Bundes-weite Träger politischer Bildung engagieren sichBildungsveranstaltungen mit Jugendlichen in VHS ge-gen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Outreach, Empowerment, Diversity (OED)EU-Projekt zur Förderung von Vielfalt und interkultu-reller Öffnung in der Erwachsenenbildung

Politische Jugendbildung im DVVKinder- und Jugendplan des Bundes (KJP), Programm Politische Bildung

talentCAMPus (seit 02/2013)Entwicklung niedrigschwelliger und kostenfreier VHS-Ferienbildungsprogramme in Kooperation mit Bündnispartnern vor Ort für Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Milieus

Weitere Informationen zum aktuellen Stand der Projekt-arbeit in der Bundesgeschäftsstelle des DVV erhalten Sie unter www.dvv-vhs.de.

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Ansprechpartner/-innen beim DVV

Ansprechpartner/-innen in der Bundesgeschäftstelle:

Aufgabengebiet Name E-Mail-KontaktVerbandsdirektor Ulrich Aengenvoort [email protected]. Verbandsdirektorin Gundula Frieling [email protected] Erika Bergzog [email protected] Günter Ollmann [email protected] Martina Noeres [email protected] und Öffentlichkeitsarbeit Boris Zaffarana [email protected] Anja Thöne [email protected] und Sprachen Evy Van Brussel [email protected] Bildung Bernd Passens [email protected]/Grundbildung Gundula Frieling [email protected] Vera Klier [email protected]

Sascha Rex [email protected]

Ansprechpartner/-innen bei dvv international:

Aufgabengebiet Name E-Mail-KontaktLeiter Dr. Anton Markmiller [email protected]. Leiter Uwe Gartenschlaeger [email protected] Gabriele Kleinen-Rätz [email protected] stellv. Verwaltungsleiterin Ursula Bücking [email protected], Westafrika, südliches Afrika Henner Hildebrand [email protected] Ostafrika Jesco Weickert [email protected] Dr. Beate Schmidt-Behlau [email protected]üdamerika Tania Czerwinski [email protected]üdostasien Uwe Gartenschlaeger [email protected] Nazaret Nazaretyan [email protected] Naher Osten/Afghanistan Karen Langer [email protected] Südosteuropa Jesco Weickert [email protected] Bettina Brand [email protected] Maja Avramovska [email protected]ürkei Uwe Gartenschlaeger [email protected] und Fortbildung Uwe Gartenschlaeger [email protected] Nazaret Nazaretyan [email protected] Marketing und Förderer Anja Thöne [email protected] u. Evaluierung Maja Avramovska [email protected] Lernen/VHS-Kooperationen Julia Steffen

Henrik [email protected] [email protected]

Information und Kommunikation Ruth Sarrazin [email protected]

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Partner, Büros und Projekte weltweit

Afrika

LateinamerikaQ Kuba: Umweltbildung; politische Bildung; Methodik und Didaktik der EBW Mexiko (Regionalbüro), Gua te­mala, Honduras, Nicaragua: Stärkung von EB-Strukturen; Alphabetisierung; Ökologische Landwirtschaft und Ernährungssicherung; Umweltschutz; Fortbildung und Förderung von Frauen; Interkulturelle Erziehung; Einkommens-schaffungSüdamerika: E Bolivien (Regionalbüro): Stärkung der staatlichen Jugend- und Erwach-senenbildung; Grund- und berufliche Bildung; Aus- und Fortbildung von Er wachsenenbildner/innen; Netzwerk-arbeit; interkulturelle BildungR Argentinien: Ökologische Land wirtschaft; Politische Bildung; GesundheitsbildungT Kolumbien: Ökologische Land-wirtschaft und Ernährungssicherung; Grundbildung; Stärkung von indigenen Gruppen; FrauenförderungY Peru und Ecuador: Stärkung außer-schulischer Jugend- und Erwachse-nenbildung; interkulturelle Bildung

Region Lateinamerika CEAAL (Consejo de Educación de Adultos de América Latina) Lateiname-rikanischer Erwachsenenbildungsrat mit ca. 195 Mitgliedsorganisationen aus 21 Ländern Lateinamerikas (Sitz: Panama): Bildungspolitische Lobby-arbeit; Stärkung der Zivilgesellschaft; Förderung von NetzwerkenREPEM (Red de Educación Popular Entre Mujeres de América Latina y el Caribe) Lateinamerikanisches Frauen-netzwerk mit ca. 180 Frauengruppen und -organisationen aus 20 Ländern Lateinamerikas (Sitz: Uruguay): Lobbyarbeit für Frauenbildung und Geschlechtergerechtigkeit

OstafrikaQ Äthiopien (Regionalbüro): Aus- und Fortbil-dung für Praktiker/innen; Lehrende und Lernende der EB; vorrangig für Frauen; funktionale Alphabetisierung; non formale Berufsbildung; Erstellung von Lehr- und Lernmaterialien; Lobby- und NetzwerkarbeitW Uganda (Projektbüro): non-formale und berufliche Bildung; funktionale Alphabetisierung; Lobby- und NetzwerkarbeitWestafrikaE Mali (Regionalbüro): Grundbildung für Mitglieder von Selbsthilfegruppen und lokale Funktionsträger; nationale und regionale Fortbil-dungen; Kurse für berufsbildende Fertigkeiten; Lobby- und Netzwerkarbeit R Guinea (Projektbüro): Grundbildung für Mitglieder von Selbsthilfegruppen und lokale Funktionsträger; Einkommensschaffung; Netz-werkarbeitT Marokko (Projektbüro): Aufbau von Träger-strukturen; Aus- und Fortbildung für Personal des Bildungsministeriums und von NRO; Verbreitung von REFLECT in der AlphabetisierungSüdliches AfrikaY Südafrika (Projektbüro): Stärkung von EB-Strukturen; Verbreitung von REFLECT und „Popular Education“; AIDS-Prävention und Sozialfürsorge; NetzwerkarbeitU Angola: Alphabetisierung; Aus- und Weiter-bildung von Erwachsenenbildner/innen; Lobby- und Netzwerkarbeit O Simbabwe (Regionalbüro): Aus- und Fort-bildung von Erwachsenenbildner/innen; Kurse für berufsbildende Fertigkeiten; Verbreitung von REFLECT; Netzwerkarbeit

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Südosteuropa

Q Bosnien­Herzegowina (Regio­nalbüro):

W Kosovo (Projektbüro), Mazedonien (Projektbüro), Montenegro, Serbien: Fortbildung von EB-Fachkräften; Beruf-liche Weiterbildung; Förderung der Zivilgesellschaft, Versöhnungsarbeit; interkulturelles Lernen; Erstellung von Lehr- und Lernmaterialien; Lobby- und Netzwerkarbeit

Asien/Pazifik

ASPBAE (Asia South Pacific Association for Basic and Adult Education) Asiatisch-südpazifisches Büro für Erwachsenenbildung mit mehr als 200 Mitglie-dern aus 30 Ländern im asiatisch-pazifischen Raum: PRIA (Society for Participatory Research in Asia) Praxisorientiertes Institut für die Förderung von Bildung und Partizipation in der Region; Lobbyarbeit; Stärkung von Partnerschaften und Netzwerken; Qualifizierung von Führungspersonal ; Grund- und Erwachsenenbildung

Q Laos (Regionalbüro): Alphabetisierung und Grundbildung; Unterstützung des non-formalen Bildungssystems; non-formale berufliche Weiterbil-dung; Lobby- und Netzwerkarbeit

W Kambodscha: Alphabetisierung und Grundbil-dung; Umweltbildung: Fortbildung von Studierenden; Versöhnungsarbeit und Erinnerungskultur; Lobby- und Netzwerkarbeit

E Nepal: Frauen- und Friedensförderung

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Q

E

I

Osteuropa

E Republik Moldau (Projektbüro): Trägerstruk-turförderung; Bildungsangebote für benachteiligte Bevölkerungsgruppen; Professionalisierung der EB-Angebote; Aufarbeitung der Geschichte; berufliche Qualifizierung; Lobbyarbeit

R Belarus (Projektbüro): Aufbau von EB-Trägerstruk-turen; Training von Multiplikator/innen; Gemeinwe-senentwicklung; Förderung der Zivilgesellschaft; Curricula-Entwicklung; berufliche Qualifizierung; ländliche Entwicklung; Aufarbeitung der Geschichte

T Ukraine (Projektbüro): Berufliche Qualifizierung für benachtei ligte Bevölkerungsgruppen; Lobbyarbeit

Kaukasus

Y Georgien (Regionalbüro), Armenien (Projektbüro), Aserbaidschan (Projektbüro), Türkei: Berufliche Bildung; Politische Bildung; Beschäftigungsförderung und Integrationsarbeit; Erstellung von Lehr- und Lernmitteln; Curriculumentwicklung, Weiterqualifizierung von Erwachsenenbildnern; Aufarbeitung der Geschichte; Lobby- und Netzwerkarbeit; Türkisch-Armenische Versöhnung; Förderung von Partnerschaften zwischen Volkshochschulen und türkischen Volks-bildungshäusern; Politikberatung; Grund- und Erwachsenenbildung

Asien

Q Usbekistan (Regionalbüro): Trägerstruk-turförderung; Berufliche Bildung; Qualifizie-rungskurse für Arbeitslose; Geschichtsaufar-beitung; Lobbyarbeit

W Kirgisistan (Projektbüro): Berufliche und politische Bildung; Integration von Binnenmi-grant/innen; Lobbyarbeit

E Tadschikistan (Projektbüro): Berufliche Bildung; Qualifizierungskurse für Arbeitslose; Arbeit mit Migrant/innen und deren Angehöri-gen, Lobbyarbeit

R Afghanistan: Alphabetisierung; Berufliche Bildung, Demokratiebildung; Gesundheitsbil-dung; Einkommensschaffung; Lobbyarbeit

T Die Palästinensischen Gebiete (Projekt­büro): berufliche Bildung; Aus- und Weiterbil-dung von Multiplikatorinnen der EB; Lobby- und Netzwerkarbeit

Y Jordanien (Regionalbüro): Capacity Building für staatliche und nicht-staatliche Institutionen der EB; Lobby- und Netzwerkarbeit; Einkom-mensschaffung

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Beschäftigte beim DVV

Zahl der Beschäftigten der Bundesgeschäftsstelle (gesamt: 31)

138

4

TeilzeitkräfteVollzeitkräfte

5

10

15

6

unbefristetbefristet

153

184

70

83

16

62

2

30

6

63

25

99

22

138

9

24

127

35

25

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

Entsandt Lokal Päd./Wiss.Bereich

Verwaltung Techn.Hilfskräfte

männl. weibl. Vollzeit Teilzeit befristet unbefristet

31 davon in Bonn

162 davon in Projekten

193 Beschäftigte dvv international (gesamt)200

9139

78

32

69

124

160

33

133

60

nach Einsatzort nach Tätigkeit nach Arbeitszeitnach Geschlecht nach Vertrag

31

6

Zahl der Beschäftigten bei dvv international (gesamt: 193)

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Beschäftigte beim DVV Rechtsträger von Volkshochschulen

Kreis14,3%

Zweckverband7,6%

eingetragenerVerein32,4%

Gemeinde40,0%

GmbH oder sonstiger privater Träger 4,2%VHS in Stadtstaat

1,5%

Zahlen für 2011

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Programmbereich / Fachgebiet

Veranstaltungen in %Unterrichts-

stundenin % Belegungen in %

Sprachen 178.738 26,5 6.309.269 41,7 1.844.564 20,4

Gesundheit 198.409 29,4 2.922.450 19,3 2.476.236 27,4

Kultur – Gestalten 119.616 17,7 1.697.467 11,2 1.926.902 21,4

Politik – Gesellschaft – Umwelt 92.733 13,6 732.203 4,8 1.958.067 21,7

Arbeit – Beruf 72.314 10,7 2.087.677 13,8 676.271 7,5

Grundbildung – Schulabschlüsse 12.319 1,8 1.394.829 9,2 139.830 1,5

Gesamtsumme 674.129 100,0* 15.143.895 100,0 9.021.870 100,0*

Zugrunde gelegt sind die Angaben der Volkshochschul-Statistik, 50. Folge – Arbeitsjahr 2011 für Kurse, Einzelveranstaltungen und Vortragsreihen, Studienfahrten und Exkursionen sowie Studienreisen.

* Aufgrund von statistischen Auf- und Abrundungen ergeben die Prozentzahlen in der Summe nur scheinbar nicht 100%.

Gesamtveranstaltungen der Volkshochschulen

Zahlen für 2011

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Altersstruktur von Kursteilneh mer innen und -teilnehmern

unter 18 Jahren

6,5 % 18-24 Jahre 6,8 %

25-34 Jahre 16,1 %

35-49 Jahre 31,6 %

50-64 Jahre 24,6 %

65 Jahre und älter 14,4 %

Zahlen für 2011

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Jahresbericht des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. – 2012

Einnahmen von und Zuschüsse für Volkshochschulen

kommunale Zuschüsse

Landeszuschüsse

andere Einnahmen

Teilnehmergebühren39,4 %

19,8%

13,8 %

27,0 %

Zahlen für 2011

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