Jan Lisiecki - Konzerthaus Dortmund · – Ende ca. 20.50 Uhr – ... Sekunden und 16 Takten...

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Musik bereichert. KONZERTHAUS DORTMUND PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN Jan Lisiecki Samstag, 24.05.2014 · 19.00 Uhr

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Musik bereichert.KONZERTHAUS DORTMUNDPHILHARMONIE FÜR WESTFALEN

So klingt nur Dortmund.

Jan Lisiecki Samstag, 24.05.2014 · 19.00 Uhr

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JAN LISIECKI KLAvIEr

Abo: Solisten III – Junge Wilde

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr verständnis!

2,50 E

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ProgrAmm

FrédérIC CHoPINNocturnes op. 9 (1832)

Nocturne Nr. 1 b-mollNocturne Nr. 2 Es-durNocturne Nr. 3 H-dur

Walzer op. 64 (1847)Walzer Nr. 1 des-durWalzer Nr. 2 cis-mollWalzer Nr. 3 As-dur

Andante spianato et grande Polonaise brillante Es-dur op. 22 (1834 / 1831)

– Ende ca. 20.50 Uhr –

Einführung mit Ulrich Schardt um 18.15 Uhr im KomponistenfoyerNach dem Konzert: »meet the artist!« im Backstage-Bereich

FrédérIC CHoPIN (1810 – 1849)grande valse brillante Es-dur op. 18 (1833)

24 Préludes op. 28 (1839)Prélude Nr. 1 C-durPrélude Nr. 2 a-mollPrélude Nr. 3 g-durPrélude Nr. 4 e-mollPrélude Nr. 5 d-durPrélude Nr. 6 h-mollPrélude Nr. 7 A-durPrélude Nr. 8 fis-mollPrélude Nr. 9 E-durPrélude Nr. 10 cis-mollPrélude Nr. 11 H-durPrélude Nr. 12 gis-mollPrélude Nr. 13 Fis-durPrélude Nr. 14 es-mollPrélude Nr. 15 des-durPrélude Nr. 16 b-mollPrélude Nr. 17 As-durPrélude Nr. 18 f-mollPrélude Nr. 19 Es-durPrélude Nr. 20 c-mollPrélude Nr. 21 B-durPrélude Nr. 22 g-mollPrélude Nr. 23 F-durPrélude Nr. 24 d-moll

– Pause ca. 19.45 Uhr –

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KUrz vor dEm KoNzErT EIN ABENd mIT FrédérIC CHoPIN

der Klavierkosmos des Frédéric Chopin eröffnet sich uns im heutigen Konzert in 24 feinsten miniaturen der Préludes, einer pompösen Polonaise, in vier stilisierten Walzern und drei Noc-turnes, die einen besonderen Einblick in Chopins Seelen- und Kompositionswelt gewähren. Chopin erscheint uns als meister der Formen, deren gestalt und Inhalt er neu erschafft. Es geht ihm um den Entwurf einer romantisch-melancholischen Welt. Chopins Klaviertechnik mit ihren zahllosen Innovationen ist mittel zum zweck; ziel ist das virtuosentum des musikalischen Tiefgangs.

PArISEr CHArAKTErFrédérIC CHoPIN grANdE vALSE BrILLANTE ES-dUr oP. 18

die Konzerteröffnung bildet dieser brillante Walzer, der in fünf minuten eine veritable Fest- und Tanzatmosphäre kreiert. die geniale Ausgangsidee Chopins ist eine scheinbar schlichte Tonre-petition. die Kontraste zwischen harten und weichen Anschlagsvarianten erzeugen eine vitale und abwechslungsreiche Klavierwelt. Chopin demonstriert in den fünf Teilen dieses Walzers, dass er die Form beherrscht, ausfüllt und ein wirkliches Werk erschafft.

dIE QUAdrATUr dES QUINTENzIrKELSFrédérIC CHoPIN 24 PréLUdES oP. 28

»dieser Bach wird niemals alt. die Konstruktion seiner Werke gleicht geometrischen Figuren. Ideal gebaut, wo alles sich auf seinem Platz befindet, und du wirst vergeblich nach einer über- flüssigen Linie suchen.« Chopins Bewunderung für das Tonartenkaleidoskop des »Wohltempe-rierten Klaviers« Johann Sebastian Bachs mag ein Anlass für die Komposition der 24 Préludes gewesen sein. Chopin gelingt die Quadratur des Kreises, indem er 24 kleine meisterwerke komponiert, mal etüdenhaft, mal nächtlich versonnen, zumeist harmonisch visionär, dann wieder scheinbar schlicht.

Keinen Ton zu lang, keine minute dauert Chopins Einführung in den Tonarten-Kosmos in C-dur. dunkle glocken begegnen uns im ernsten a-moll, das erst gegen Schluss erreicht wird. Wie Chopin die beiden Stimmen, die harmonisch doch arg fremdeln, mal miteinander verbindet und dann wieder einsam gehen lässt, ist radikal modern. Frühlingshaft jubelnd, verspielt und hell klingt das optimistische g-dur-Prélude, das vorbei ist, bevor der genuss erst beginnt. Wie

WErKE

Chopin auf kleinstem raum die zeit anhält und einen musikalischen gedanken tief auslotet, das zeigt das e-moll-Prélude. Sehnsucht weckt die traurig schimmernde Kantilene. Als gewiefter rhythmik-meister erweist sich Chopin im fünften Prélude von gerade einmal 30-sekündiger dauer, in dem er drei- und zweiteilige metren gegeneinandersetzt. die Nr. 6 in h-moll soll laut Chopins Lebensgefährtin george Sand daran erinnern, dass auf der Lieblingsinsel der deutschen im Winter doch mit regen(tropfen) zu rechnen ist. Aber das war zu Chopins zeit und inspirierte den meister eben zu dieser Nr. 6 und der des-dur-variante der Nr. 15. Jeden-falls ist schlechtes Wetter selten seriöser und eine Tonwiederholung auf h und den beidseitig benachbarten Tönen nicht ernsthaft versonnener vertont worden. A-dur ist nicht nur eine an sich wundergleich helle Tonart, sondern Chopin widmet ihr mit seinem siebten Prélude eine fabelhaft minimalistische, harmonisch augenzwinkernde melodie – leider ist sie schon nach 40 Sekunden und 16 Takten vorbei. Wie zweiunddreißigstel-Noten in eine sinnvolle musikalische Struktur zu gießen sind, demonstriert Chopin mit seinem achten Prélude in seltenem fis-moll. dass ein Prélude durchaus etüdenhaften Charakters sein darf, macht dieses Stück hörbar.

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Ein ernstes Largo, das einen moll-Charakter aufweist und doch in E-dur komponiert ist, stat-tet Chopin mit blechbläserähnlichen Bassakkorden aus: ein harmonisch wie auch klangfarblich raffiniertes Werk. die Nr. 10 in cis-moll ist eine flüchtige Begegnung mit einer aus dem diskant abperlenden Tonkaskade, wie sie Chopin-typischer nicht sein könnte. Nach 30 Sekunden ist auch dieser schöne Spuk vorbei. Ebenfalls von prägnanter Kürze ist der liebliche gedankenblitz in H-dur der Nr. 11, deren wiegende 6/8-Figuren einschmeichelnd erscheinen. deutlich sperri-ger und etüdenhaft hastet das gis-moll-Prélude dahin. Wie schön klingt die selten komponierte Tonart Fis-dur: In diesem Werk begegnen sich die Charaktere von Prélude und Nocturne. Es scheint wie unter einem Brennglas Chopins Klang- und Harmonieideale festzuhalten. gleichzei-tig schafft Chopin die Stimmung seiner Innenwelt der Töne. Jagende Unisono-Triolen prägen die Nr. 14 in es-moll, und ein grummelnder Basscharakter lässt wenig Licht ins harmonische dickicht dieses Préludes fallen.

das weitaus längste Werk, das geistig-kompositorische zentrum der 24 Préludes, stellt die folgende weltberühmte Nr. 15 in des-dur dar, besser bekannt als eben jenes »regentropfen-prélude«. Aber hier wird hörbar kein schlechtes Wetter ankündigt, sondern eine tiefernste Seelenlage vertont. Und Chopin ist zum Kompositionszeitpunkt tatsächlich dem zusammen-bruch nahe. der Trauerzug erinnert an Bach’sche Ernsthaftigkeit und verweist gleichzeitig auf schicksalshafte musik der Spätromantik von Tschaikowsky. Fast scheint das Herz stehen zu bleiben, bevor mindestens innere versöhnung und ruhe hörbar werden. das b-moll-Prélude setzt wieder auf den Furor der Bewegung – eine Sturmetüde, ohne Halt, lediglich durch Hast, un-wirsche Bassakzente und eine harmonisch wilde Tastaturbearbeitung gekennzeichnet: Chopin als Innovator fern jeglichen Salon-Klischees. Ein herausragend prominentes Prélude ist die Nr. 17 in As-dur. Hier umschmeichelt die unsterbliche melodie in feiner romanzenform, und doch schreibt Chopin wieder einmal geheimnisvoll nächtliche Töne – ein Topos der romantik, für das sich hier unglaubliche Harmoniewendungen und -rückungen finden.

Ein drama Liszt’schen Ausmaßes entfacht Chopin in seinem 18. Prélude in trockenem f- moll. Hier gibt es tatsächlich schlechtes Wetter: gewitter, peitschender regen und grollende donnerschläge, das Klavier als Farbmaschine. Elegant, weltmännisch und nobel-distanziert perlt hingegen die Nr. 19 in Es-dur. Weitgespannte Triolen laufen etüdenhaft gleichmäßig durch das Stück. Ein nur 13-taktiges Largo in c-moll ist die Nr. 20, auf das Busoni und rachmaninow eigene variationen-Werke schreiben. düster monumental, dann wieder schlicht wie ein Bach-Choral – auch ein enigmatisches Stück. das B-dur-Prélude der Nr. 21 in A-B-A-Form lebt von einer genialen verschränkung der zweistimmigkeit, wie Chopin überhaupt für die beiden Hände des Pianisten immer wieder neue kreative Ansätze des mit- und gegeneinanders schafft. das Prélude 22 unterstreicht Anspruch und Wirklichkeit des Klavier-visionärs Chopin, der seiner kompositorischen zeit hier Jahrzehnte voraus zu sein scheint. Ist das Brahms? oder Skrjabin?

Es ist Chopin im Sturm und drang der Spätromantik. die Nr. 23 in frühsommerhaftem F-dur entführt uns in einen zauberhaften garten schönster Harmonie(n) und perlender Bäche. die Be-zeichnung Allegro appassionato ist nicht die einzige verbindung, die das letzte schicksalshaft-kompromisslose und ernste Stück zu Beethoven aufweist. Chopin beendet seinen zyklus von 24 Préludes innerlich aufgewühlt und mit einer hochdramatischen Coda: keinerlei Licht am Ende dieses Tunnels.

EINSAmE gESäNgEFrédérIC CHoPIN NoCTUrNES oP. 9

In den Jahren 1830/31 schreibt Chopin seine ersten drei Nocturnes. Er widmet sie marie Pleyel, der ehemaligen verlobten von Hector Berlioz und gattin des Klavierfabrikanten Camille Pleyel. die Werkgattung der Nocturnes ist im Œuvre des Klavierzauberers diejenige, die seine kompo-

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sitorischen visionen, seine Persönlichkeit am intensivsten widerspiegelt. die Nocturnes sind wahrhaft Nachtstücke, die ihre innere Kraft aus einer radikal einfachen melodieentfaltung zie-hen. Alles folgt dem einsamen gesang, die Begleitstimme muss dienen, darf sich nicht in den vordergrund drängen. die Nocturnes sind Seelenbilder, in denen Wehmut, Erregung, gelassen-heit, Heiterkeit in einer geheimnisvollen Art verschmelzen. Enigmatische modulationen führen die musik in ferne Welten. Es ist Chopins persönliches Bekenntnis zur musik der romantik, dafür schafft er diese neue Form des Klavierstücks.

das b-moll-Nocturne ist ein feiner gesang im 6/4-Takt und dem unendlichen zeitmaß eines Larghettos. die musik soll alle zeit der Welt erhalten, um ihre Innensicht zu entfalten. dur- und moll-Terzen stehen unvermittelt nebeneinander. Einen der großartigsten Klaviergesänge der gesamten Literatur erschafft Chopin scheinbar ohne jede intellektuelle Anstrengung mit dem zweiten, dem Es-dur-Nocturne. die somnambule Kantilene, die zweifelsohne süchtig macht, verlangt nach höchster Anschlagsdifferenzierung. von diesem Welthit hat der geigenartist Pablo de Sarasate eine violinversion verfasst, die ebenfalls zu hoher Popularität gelangt ist. dieses Andante-Nocturne im 12/8-Takt ist rondoartig geschrieben und folgt einem regelmäßigen Auf-bau. das dritte Nocturne ist ein Allegretto in H-dur im 6/8-Takt. Chromatische, anschmiegsame Wendungen geben diesem Nachtstück eine gefällige Wirkung.

KoNTrASTrEICHFrédérIC CHoPIN WALzEr oP. 64

Ein kaum tanzbares Perpetuum mobile lässt Chopin in seinem des-dur-Walzer girlandenartig rauschen, das nur von einem beinahe alt-wienerischen mittelteil kurz unterbrochen wird, be- vor die rasende Welt des »Kunst-Walzers« virtuos siegt. Wie dieses Werk zu dem unpassenden

Beinamen »minutenwalzer« gekommen ist, weiß der Himmel. In melancholischem cis-moll rollt der prominente zweite Walzer dieses opus am fernen Horizont vorbei. Chopin erschafft wieder einmal durch die gegenüberstellung kontrastierender Kompositionsideen Spannung auf kleins- ter Fläche: das »musikwalzen-Thema« im Kontrast zu der ernst gefassten zweiten Idee. Schein-bar etwas gemütlich und lässig wiegt sich der As-dur-Walzer, ein im Klangcharakter zurück-haltendes und intimes Werk. Es könnte auch eine reminiszenz an vergangene Tänze oder eine nur noch erträumte Bewegungssequenz sein. Töne scheinen zu entstehen und verflüchtigen sich – ein Schattenwalzer.

vIrTUoSES gEFügEFrédérIC CHoPIN ANdANTE SPIANATo ET grANdE PoLoNAISE BrILLANTE ES-dUr oP. 22

vergleichsweise »leicht« endet dieser Chopin-Abend mit dem sehr entgegenkommend brillanten Werk, das Chopin im Winter 1830/31 in Wien zunächst als reine grande Polonaise für Klavier und orchester schreibt. Erst später fügt er diesem Bravourstück ein Andante spianato (italie-nisch für gleichmäßig, ausgewogen oder unpathetisch) hinzu und schreibt eine Soloklavierfas-sung.

gEHörT Im KoNzErTHAUSChopins Préludes op. 28 standen zuvor 2007 bei Antti Siirala und 2008 bei grigory Sokolov im rahmen des »Klavier-Festival ruhr« auf dem Programm. Andante spianato und grande Polonai-se spielte Boris Bloch 2003 ebenso wie Yundi 2010, der bei seinem Klavierabend zu Chopins 200. geburtstag auch die ersten beiden Nocturnes op. 9 zu gehör brachte.

SCHArdTS PLATTENSCHrANK

Für die Nocturnes greift der Autor besten gewissens zum Klassiker: Artur rubinstein. Wenn nobles Chopin-Spiel nach einem Namen sucht – dieser großmeister spielt nicht Chopin, er legt den geist des Werkes frei, dies aber bei gleichzeitiger Freiheit der gestaltung, Ernsthaftigkeit des Ausdrucks, generöser genialität des Klavierspiels und der puren Tonschönheit (rCA /Sony music). die Walzer op. 64 dürfen es mal mit Alexandre Tharaud sein: erlesene Anschlagskultur, Walzerveredelung in feinen Farben und dynamikabstufungen – aristokratisches Understatement (Harmonia mundi). Bei den Préludes gibt es einmal eine eher abseitige Empfehlung: dass das große Enfant terrible Friedrich gulda auch ein Chopin-gott gewesen ist, hier ist es hörbar oder doch besser zu erahnen, denn die hundsmiserable Aufnahmetechnik verunklart beinahe guldas großartiges Chopin-Spiel (dg/Universal music).

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BIogrAFIE

JAN LISIECKI

mit 15 Jahren begann Jan Lisiecki, exklusiv für die deutsche grammophon aufzunehmen; sein debüt-Album für das Label beinhaltet mozarts Klavierkonzerte Kv 466 und 467 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen rundfunks unter Christian zacharias. die Cd wurde 2013 für einen »Juno Award« nominiert. Lisieckis zweites dg-Album, erschienen im April 2013, stellt Chopins études op. 10 und 25 gegenüber. der für sein poetisches und reifes Spiel bekannte Pianist wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2013 bekam er den »Leonard Bernstein Award« des »Schleswig-Holstein musik Festivals«, 2011 war er »Jeune Soliste des radios Francophones« und 2010 unter den »révélations radio-Canada musique«. 2012 wurde er zum UNICEF-Botschafter Kanadas ernannt, nachdem er seit 2008 National Youth represen-tative war.

Im letzten Jahr spielte Lisiecki mit Claudio Abbado und dem orchestra mozart, gab sein debüt bei den »BBC Proms« mit Antonio Pappano und dem orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in der royal Albert Hall in London sowie sein debüt mit dem Philadelphia or-chestra unter Yannick Nézet-Séguin beim »Bravo vail Festival«. die Saison 2013/14 beinhaltet weiter Konzerte mit dem orchestra Filarmonica della Scala unter daniel Harding in mailand, dem orchestre de Paris, Tonhalle-orchester zürich und NHK Symphony orchestra sowie reci-tals in rom, San Francisco und in der Wigmore Hall in London.

Höhepunkte vergangener Spielzeiten waren Lisieckis debüt beim New York Philharmonic unter david zinman, das Saisoneröffnungskonzert des orchestre de Paris unter Paavo Järvi und sein debüt beim BBC Symphony orchestra unter Jirí Belohlávek. Konzerte führten ihn nach Armenien, Belgien, Brasilien, China, England, Frankreich, deutschland, griechenland, guatemala, Italien, Japan, Korea, Polen, Schottland, Schweden, in die Schweiz und die USA. CBC stellte ihn in der reihe »Next!« als einen der vielversprechendsten musiker Kanadas vor und zeigte die dokumentation »The reluctant Prodigy« über sein Leben. 2013 war er im »Heute Journal« des zdF zu sehen. Auf Empfehlung der Schule hat Jan Lisiecki vier Klassen übersprungen und im Januar 2011 die Highschool abgeschlossen. Er macht seinen Bachelor of music an der glenn gould School of music in Toronto, Kanada.

JAN LISIECKI Im KoNzErTHAUS dorTmUNdJan Lisiecki ist einer von sieben jungen musikerinnen und musikern der reihe »Junge Wilde«, die sich drei Spielzeiten lang in dortmund regelmäßig mit unterschiedlichsten Programmen und musikalischen Partnern präsentieren. Im September 2012 gab er seinen Einstand als »Junger Wilder« und rollte die Klaviergeschichte mit Werken von Bach, mendelssohn, Beethoven, Chopin und messiaen auf.

„Chopins Etüden-Kunst in einer geradezu klassisch stimmigen und zugleich mitreißenden Interpretation.“BR Klassik

Chopins 12 Étuden op. 10 und op. 25

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ANzEIgEN marion daldrup · T 0231- 22 696 213

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Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

druckfehler und änderungen von Programm und mitwirkenden vorbehalten.

ImPrESSUm

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KONZERTHAUS DORTMUNDPHILHARMONIE FÜR WESTFALEN

Musik bereichert.

WDR Sinfonieorchester Köln Andris Nelsons, Baiba SkrideStrauss »Die Frau ohne Schatten«, Violinkonzert, »Also sprach Zarathustra«Dienstag, 10.06.2014 · 20.00 Uhr

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Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.«

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So klingt nur Dortmund.

Ray Chen Freitag, 18.10.2013 · 19.00 Uhr