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MASSGESCHNEIDERT

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Mantel aus 7531 Markenetiketten oder «759 987,20 Euro Coat» von Silke Wawro (2004).

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MASSGESCHNEIDERTIch freue mich, Ihnen Swisspearl Architecture in einem neuen Kleid zu präsentieren. Anlässlich des Rebran-dings unserer Firma haben wir die beiden bisherigen Zeitschriften des Heimmarkts und der Exportländer in ein einziges Magazin zusammengeführt und diesem ein frisches Outfit verpasst. Unsere Publikation infor-miert Sie über Aktualitäten aus der Architektur und gibt Ihnen einen Überblick über realisierte Swisspearl-Projekte auf der ganzen Welt.

Gute Architektur kennt nämlich keine Landesgrenzen. Von Asien über Nord- und Südamerika bis hin nach Europa: Überall findet man die Swisspearl-Produkte in verschiedensten Umgebungen und Anwendungen. So wird beim Durchblättern dieses Heftes klar, dass in der Architektur das Streben nach Individualität und Unverkennbarkeit nach wie vor gross ist – ähnlich wie dies auch in der Mode der Fall ist. Die gedankliche Verbindung von Kleidung und Gebäudehülle kommt also nicht von ungefähr. Massgeschneiderte Hüllen, die Kreation eines einzigartigen Äusseren, der Ausdruck eines Zeitgeschmacks sind Gemeinsamkeiten, die sich gegenseitig inspirieren können.

Was Architekten und Modeleute gemeinsam haben, liegt daher auf der Hand: Ein hohes Bedürfnis nach Ästhe- tik gepaart mit einem absoluten Willen zu Funktionali-tät. Mit Laufstegen, Couturiers und Modehäusern haben wir von Swisspearl nicht viel zu tun. Aber für alle, die sich für Dächer und Fassaden interessieren, bieten wir mit unserer Swisspearl-Produktepalette mass-geschneiderte Lösungen an: hochwertig in der Verarbei-tung und Beschaffenheit, genau im gewünschten Farb-ton und passgenau auf die Gebäudeform zugeschnitten.

Entdecken Sie in diesem Sinne mit uns die Welt von Swisspearl, mit ihren Möglichkeiten und Grenzen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre der Ausgabe 21 von Swisspearl Architecture.

Urs Lehner, CEO Eternit (Schweiz) AG

Urs Lehner hat sich als CEO zum Ziel gesetzt, sowohl inter-nationale als auch nationale Wachstumsmärkte weiterzuent-wickeln. Im Fokus bleiben dabei immer auch die spezifischen Kundenwünsche und ihre Erfül-lung durch massgeschneiderte Produkte.

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MASSGESCHNEIDERTReport von Michael Hanak

2 ARCHITEKTUR UND GEBÄUDEHÜLLEN NACH MASS

Italien Lukas Burgauner

6 ERWEITERUNG FLUGHAFEN, BOZEN

Südkorea Junglim Architecture

12 DOOSAN FUTURE TREES KINDERGARTEN, CHANGWON

USA Miller Hull Partnership

18 STAR CENTER, TACOMA

Interview 24 MARGARET SPRUG,

MILLER HULL PARTNERSHIP

USA SPF:architects

26 WALLIS ANNENBERG CENTER FOR THE PERFORMING ARTS, BEVERLY HILLS

USA OPN Architects

34 CEDAR RAPIDS PUBLIC LIBRARY, IOWA

Schweiz Allemann Bauer Eigenmann Architekten

40 ALTERS- UND PFLEGEHEIM DA CASA, VELLA

Essay von Bettina Köhler 44 ARCHITEKTUR FÜR DEN KÖRPER

SCHIEBELÄDEN50 BÜROGEBÄUDE TERRA PANONICA, MOKRIN

PERFORATION56 ÜBERBAUUNG PATIO, RHEINFELDEN

BEFESTIGUNG60 SICHTBAR GENIETET

ARCHITEKTURKONGRESS62 AIA CONVENTION IN CHICAGO

6

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Swisspearl-Fassade, Cahill Center für Astronomie und Astro physik in Pasadena, USA, von Morphosis Architects (2007/08).

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REPORT

ARCHITEKTUR UND GEBÄUDEHÜLLEN NACH MASS

Architektur und Mode werden oft miteinander in Beziehung gebracht. Der Vergleich zwischen Gebäude- und Körperhüllen offenbart nahelie-gende und erstaunliche Parallelen. Die vielbeschworenen Gemeinsamkeiten werden bisweilen aber überstrapaziert. Zwischen dem Entwurf von Bauten und dem Design von Kleidern bestehen einige grundsätzliche Unterschiede.

Michael Hanak Massanfertigungen liegt ein langsamer, Geduld erfordernder, ja inniger Arbeitsprozess zugrunde. In der Haute Cou-ture wird für Kleider und Anzüge Mass ge-nommen und der jeweilige einzukleidende Körper genau erfasst. Der Modeschöpfer geht individuell auf die Wünsche und Vor- lieben seines Kunden ein.

In der Architektur, zumindest da, wo sie hohe kulturelle Ansprüche stellt, messen Architekten Bauplätze aus und entwerfen für den jeweiligen Ort passende Baukörper. Der Auftraggeber bestimmt Funktion und Aus-sehen ganz wesentlich mit. In beiden Diszi-plinen helfen Pläne, Modelle und Prototypen, die passende Form zu finden. Bei massge-schneiderten Kleidern und massgeschnei-derten Bauten sind sowohl in der Zielsetzung wie auch in der Herstellung Ähnlichkeiten, ja Affinitäten und Analogien auszumachen.

Bauten wie KleiderWas haben das Guggenheim Museum in

Bilbao, die Bibliothèque Nationale in Paris und der Prada Shop in Tokio gemeinsam? Nun, sie alle spielen mit Assoziationen zu Textilien. Ihre Fassaden wirken mal dünn und leicht, mal durchscheinend und beweglich, mal genäht und gesteppt. In ihren Ansichten erwecken diese Bauwerke den Eindruck von etwas Schwebendem, Dynamischem, Gla-mourösem – ganz entgegen traditioneller Vorstellungen von Architektur als etwas Fes-tem und Dauerhaftem.

In Tokio haben Herzog & de Meuron den kristallinen Baukörper mit konvexen und konkaven, mehrheitlich durchsichtigen und gelegentlich opaken Gläsern überzogen. Zu-sammen mit der rautenförmigen Struktur erinnert die Gebäudehülle an gesteppte oder

gequiltete Stoffe. Frank Gehry verblüffte in Bilbao mit einer hauchdünnen Haut aus sil-bernem Titanblech und umgab die Museums-räume mit ungestümen, geschwungenen For-men. Für die Bibliothèque Nationale in Paris, und seither bei fast jedem seiner Bauten, ver-wendete Dominique Perrault ein transparen-tes Metallgewebe als äusserste Schicht und verlieh der Fassade damit einen schillernden, poetischen Ausdruck. Viele weitere Beispiele liessen sich anführen, um die Anleihen aus dem Textilbereich im Bauwesen zu vergegen-wärtigen.

Architektur wie ModeRäume zu schaffen, das ist das Ziel in der

Architektur wie in der Mode. Eine Hülle umgibt und definiert den Raum. Sie liegt zwi-schen Innen- und Aussenwelt, vermittelt gleichermassen zwischen Inhalt und Um-welt. Kleider verbergen und präsentieren gleichzeitig den menschlichen Körper, zei-gen dessen Umrisse und sparen einzelne Stellen aus. Wir nutzen Kleidungsstücke als Schutz gegen die Witterung, für unser Wohl-befinden und stellen uns zugleich damit dar. Bauten umgeben uns, dienen für bestimmte Zwecke und geben uns ebenfalls Schutz und Geborgenheit. Wir ziehen uns in unsere Häuser zurück, leben und arbeiten darin. Zugleich demonstrieren wir mit einem Ge-bäude, dessen Gestaltung wir mitbestimmt oder beeinflusst haben, wie wir uns in unse-rer Umwelt und in unserem kulturellen Kon-text verorten.

Die Mauern eines Hauses wie auch die Stoffe unserer Kleider beschützen uns vor Wind und Wetter, Kälte und Wärme sowie vor unerwünschten Einblicken. Doch Kleider wie Bauten werden auch dazu benutzt, Bilder

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zu vermitteln: Bilder, die einen bestimmten Stil und damit das jeweilige Selbstverständ-nis zum Ausdruck bringen. Mode wie Archi-tektur werden dazu eingesetzt, Individualität und Zugehörigkeit zu bekunden. Gerne iden-tifizieren wir uns mit einem Haus oder einer Kleidung, und wir werden mit ihnen identifi-ziert. Kleidungsstücke als auch Hausfassaden werden zur Repräsentation und Selbstinsze-nierung genutzt. Imagebildung, Labeling und Branding finden daher in Mode und Archi-tektur Verbreitung – zuweilen auch mit ge-genseitiger Unterstützung.

Neben den mehr oder weniger offensicht-lichen Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den Hüllen der Architektur und der Mode auch etliche Unterschiede. Das gilt zunächst für die Zeitachse: Während man seine Klei-der täglich wechselt, bleiben Gebäude viele Jahre bestehen. Mode lebt von der ständigen Veränderung. Architektur soll nachhaltig und zeitlos sein.

Stoffe und MaterialienDie einzigartigen luxuriösen Textilien,

die Jakob Schlaepfer in der Schweiz herstellt, geniessen in der Haute Couture international hohe Bewunderung. Louis Vuitton, Marc Jacobs und Vivienne Westwood lassen sich davon inspirieren. Mit findigem Innnovati-onsgeist verstehen es die Textilentwerfer und Modedesigner, traditionelle Stickereitechni-ken mit modernster Hightech-Fabrikation zu verbinden. Unter anderem verleihen sie den Stoffen unter Beimischung von Metallfäden Glanz und Formbarkeit. Spätestens mit der Lancierung von Vorhängen und Gardinen drang Schlaepfer unlängst auch in den Innen-dekorationsmarkt vor.

Die Weberei GKD/Gebrüder Kufferath AG in Deutschland hat sich, ausgehend von den Anfragen von Dominique Perrault, auf die Herstellung von Metallgeweben speziali-siert, die Architekten an Gebäuden einsetzen. Aus Drähten und Blechstücken aus Chrom-

stahl und Aluminium entstehen gitterartige Strukturen, die stoffartig erscheinen, aber dennoch die Fassaden schützen. Der durch-lässige Vorhang besitzt stabile und bestän-dige Eigenschaften, zugleich werden Licht und Sicht gefiltert.

Swisspearl bietet Zementkomposit-Pro-dukte an, die in ihrer hohen Festigkeit und Beständigkeit in mancherlei Hinsicht auf die jeweilige Architektur massgeschneidert wer-den können. Der Plattenzuschnitt auf Mass, die Farbwahl, die Verlegeart und das Fugen-bild bieten Möglichkeiten, um den Baukörper respektive die Gebäudehülle nach Kunden-wunsch zu gestalten. Denn Architekten wie Modeschöpfer verlangen nach hochwertigen Fabrikaten, um individuelle Ausdrucksfor-men und spezifische Ausdrucksweisen zu er-zielen.

Das Guggenheim Museum in Bilbao von Frank Gehry, das Grand Theatre im französischen Städtchen Albi von Dominique Perrault und Prada Aoyama von Herzog & de Meuron nehmen Anleihen aus der Welt der Stoffe.

Manchen seiner Stoffe mischt der Schweizer Stoffhersteller Jakob Schlaepfer Metallfäden bei, um eine plastische, ‹architektonische› Wirkung zu erzielen, wie in diesem Ballkleid für Christian Diors Frühjahrs-/Sommer- kollektion 2013.

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ITALIEN

NEUER TERMINALFLÜGELErweiterung Flughafen Bozen, Italien

STANDORT: Franceso Baracca Strasse 1 BAUHERRSCHAFT: ABD Airport Bozen Dolomiti, Bozen

ARCHITEKT: Lukas Burgauner, Bozen BAUZEIT: 2010–2012 BAULEITUNG UND FASSADENBAU: Stahlbau Pichler, Bozen

FASSADENMATERIAL: Swisspearl® LARGO, REFLEX Black Velvet 9221

Mit einer eindeutigen, klaren Geste zieht sich das mit Swisspearl-Platten bekleidete Dach des Flughafen an - baus aufwärts, als würde es abheben. Die Form erinnert an einen Flügel, verweist auf die Funktion des Gebäudes und verleiht ihm eine starke ästheti -sche Identität, die von nah und fern überzeugt.

Anna Roos Bozens lokaler Flughafen verbin-det die grösste Stadt im Südtirol mit anderen europäischen Städten. Früher ein deutsch-sprachiger Teil Österreich-Ungarns wurde Bozen nach dem Ersten Weltkrieg von Italien annektiert. Die Stadt lag und liegt immer noch auf einer ‹kulturellen Bruchlinie›. Bo-zen ist dreisprachig, in der Stadt spricht man italienisch, deutsch und ladinisch. Wein, Früchte und Tourismus begründen den wirt-schaftlichen Reichtum. Um den Tourismus zu unterstützen, forderte die International Civil Aviation Organization (ICAO) – wie es auch in den mittel- und langfristigen Zielen des Flughafens vorgesehen war – die Erwei-terung des lokalen Flughafens.

Zickzack-LinienLukas Burgauner, Architekt in Bozen, er-

hielt den Auftrag für die Erweiterung des Flughafens. Das bestehende Flughafenge-bäude – ein unauffälliger L-förmiger, ein-stöckiger Bau – benötigte dringend ein Face-lifting, um den heutigen Erwartungen der Passagiere an europäische Flughäfen zu ge-nügen. Burgauner passte den neuen, nach Westen orientierten zweistöckigen Flügel in der ‹Biegung› der bestehenden L-Form ein. In Übereinstimmung mit EU-Normen nimmt der Terminal den Strom ankommender und abfliegender Passagiere in grosszügigen Hal-len auf, in denen auch sanitäre Einrichtungen untergebracht sind.

Die kühne Formensprache von Schräg-dach und vorgehängter Fassade mit schiefen

Winkeln setzt eine grosse Dynamik frei und spielt auf Bewegung und Geschwindigkeit an. Burgauner hat mit dem allgegenwärti - gen rechten Winkel gebrochen, an den sich die meisten Gebäude halten, und setzt auf schräge Zickzack-Linien. Die Bewegung, mit der sich das Dach zur Traufkante hin ver-jüngt und mit der Ostfassade als einheitliches Element in einer Flugbahn nach oben abhebt, setzt ein klares architektonisches Signal. Das weit ausladende Dach spendet wie eine Mütze einem Gesicht Schatten und schützt die hohe, nichttragende vorgehängte Fassade zu den Start- und Landebahnen hin. Die nach vorne geneigte Glasfassade erinnert an einen Kontrollturm, dessen schräge Verglasungen Reflexionen verhindern und der Flugsiche-rung freie Sicht auf ankommende und abflie-gende Flugzeuge bieten. Das Gebäude steht auf keinem Sockel, vielmehr verlängert sich die Fassade bis zum Boden, der ohne Unter-bruch oder Stufe von innen nach aussen läuft und den glatten Asphalt der Rollbahnen in den Terminal verlängert. Diese nüchterne Umsetzung relativiert die mächtigen Volu-men und verstärkt den visuellen Gesamtein-druck.

Dynamische FormenAuf dem oberen Geschoss des Terminals,

den man via Treppe oder Lift erreicht, befin-den sich Administration, VIP-Lounge und die öffentliche Transitzone. Das Stahldach ist mit grossformatigen Swisspearl-Platten aus Zementkomposit verkleidet und überdeckt

Scale: 1:?

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

REI-71_Airport_BozenSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

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Das mit Swisspearl-Platten bekleidete Dach schiebt sich aufwärts wie ein Flügel.

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«Die Administration von ABD, einer auf Flugplatz- technologie spezialisierten Firma, ist im Ober-geschoss des neuen Gebäudes untergebracht. Diese Ebene ist über eine grosszügige Treppe und einen behindertengerechten Lift mit der unten liegenden Check-in-Halle verbunden.»Lukas Burgauner

die beiden Stahlbeton-Geschossdecken. Ei-gens zugeschnittene, dunkelgrau brünierte Platten umhüllen die spitz zulaufende Trauf-kante. Die präzise Verkleidung, die scharfen Kanten und die sorgfältigen Details in der Glasfassade mit ihren elegant eingefassten Scheiben verleihen dem Bau seine ästheti-sche Qualität. Zwei Atrien unterbrechen die glatte Oberfläche des Schrägdachs und brin-gen Licht bis in die unteren Ebenen. Leider scheinen diese Atrien in der oberen Ebene ungenutzt zu sein und nur als Lichtfilter zu dienen.

Architektonisch gesprochen strahlt die-ser Flughafenterminal eine eindeutige, starke Dynamik aus, die der Funktion des Gebäudes entspricht. Die Klarheit und der kleine Mass-stab des Gebäudes wirken sich mit Sicherheit positiv auf die Passagiere aus: Sie können sich leicht orientieren, und allfälliger Stress, den viele auf Flugreisen empfinden, lässt sich auf diese Weise verringern.

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10 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerksto� 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

Vertical sectionScale: 1:20

REI-71_Airport_Bozen

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

40

InsektenschutzFensterbankSturz

1 Swisspearl® cement composite panel 8 mm2 ventilation cavity, vertical sub-framing3 moisture barrier4 oriented strand board5 thermal insulation6 vapour barrier7 gypsum board8 metal sheet9 waterproo�ng10 suspended ceiling11  oor grating

8 9 4

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6

4

7

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3

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1

Scale: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

REI-71_Airport_BozenSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Scale: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

REI-71_Airport_BozenSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Erdgeschoss 1:1000

Obergeschoss

Vertikalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 2 Hinterlüftung,

vertikale Unterkonstruktion 3 Feuchtigkeitssperre 4 Grobspanplatte 5 Wärmedämmung 6 Dampfsperre 7 Gipsplatte 8 Metallblech 9 Abdichtung 10 abgehängte Decke 11 Gitterrost

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SÜDKOREA

KINDERKUBUS Doosan Future Trees Kindergarten, Changwon

STANDORT: 96-1 Bonggok-dong, Yichang-gu BAUHERRSCHAFT: Doosan Heavy Industries & Construction, Changwon

ARCHITEKTEN: Junglim Architecture, Seoul BAUZEIT: 2011–2013

GENERALUNTERNEHMUNG: Doosan Heavy Industries & Construction, Changwon FASSADENBAU: Sunpark, Incheon

FASSADENMATERIAL: Swisspearl® LARGO, CARAT Elfenbein 7090, 7091, 7099, Bernstein 7081, 7083, Rubin 7032

Der neue Kindergarten in der südkorea-nischen Stadt Changwon bietet 300 Plätze für die Kinder der Mitarbeiter eines grossen lokalen Industriekonzerns. Das Raumprogramm mit grosszügigen Innen- wie Aussenspielplätzen ist auf vier Etagen verteilt. Die Architekten haben eine Reihe baulicher Massnah-men ergriffen, um die Fassaden zu beleben und die soziale und pädagogi-sche Firmenphilosophie zu spiegeln.

Patrick Zamariàn  Doosan Heavy Indus-tries & Construction ist eine von mehreren wichtigen südkoreanischen Industriekonzer-nen mit Hautpsitz in Changwon, einer Stadt mit ungefähr einer Million Einwohnern an der südöstlichen Küste. Vor ein paar Jahren kaufte die Firma ein bebautes Gelände im Stadtzentrum, um darauf einen Kindergarten zu erstellen, für Kinder aus der Nachbar-schaft und von Mitarbeitern von sechs Toch-terfirmen. Junglim Architecture aus Seoul wurde eingeladen, eine Strategie für das Ge-lände zu entwickeln, einige der bestehenden Gebäude für den Abbruch vorzumerken und andere wiederum in ihren Entwurf miteinzu-beziehen. Die ungünstige rhomboide Form des 1750 Quadratmeter grossen Grundstücks und die rigorosen Gesundheits- und Sicher-heitsvorschriften für diese Art von Gebäude erschwerten das Vorhaben zusätzlich.

Ungewöhnliches RaumkonzeptDie Architekten beschlossen, zwei Ge-

bäude am nordwestlichen Rand des Grund-stücks zu erhalten und sie zu Seitenflügeln der neuen trapezförmigen Anlage umzuwan-deln. Die verbleibende südöstliche Ecke des Grundstücks bietet mit fast fünfzig Prozent der Gesamtfläche ausreichend Raum für die Haupttreppe und einen grossen Aussenspiel-platz. Der Kindergarten beherbergt auf vier Stockwerken bis zu 300 Kinder, ein für die-sen Gebäudetypus ungewöhnliches Raum-konzept. Zentriert um die Eingangshalle im Erdgeschoss befinden sich Rezeption, Büros, Essraum und zwei Gruppenzimmer mit direktem Zugang zum Spielplatz. Weitere Gruppenzimmer mit unterschiedlichsten Grund rissen befinden sich im ersten und zweiten Stock. Ein auf mehreren Ebenen an-gelegter Innenspielplatz erstreckt sich über den ganzen vierten Stock.

«Optisch bedeutsame» FassadenTrotz des additiven Prinzips des Gesamt-

konzepts ist es den Architekten gelungen, aus den verschiedenen Gebäudeteilen einen einheitlichen Innenraum zu gestalten. Auf jedem Stock öffnet sich ein grosser Raum: Das Tragwerk aus Stahlbeton wurde mit leichten Trennwänden in einzelne Räume unterteilt und kann bei Bedarf wieder um-gebaut werden. Dagegen widerspiegelt die Aus senhülle den Gegensatz von Alt und Neu. Die seitlichen Fassaden sind einheitlich mit Swisspearl-Platten in drei verschiedenen Hellgrau-Schattierungen bekleidet, während im Mittelteil ein unregelmässig gerasteter, schwarzer Stahlskelettbau, mit opaken und transparenten Glasscheiben ausgefüllt, zu se-hen ist. Das markanteste Merkmal jedoch ist ein abgewinkelter, zwischen den beiden Sei-tenflügeln eingekeilter Kubus, der scheinbar über dem Boden schwebt, über die Dachkon-tur hinausragt und Sonnenlicht durch seine Oberlichter scheinen lässt. Seine Erbauer nennen ihn ‹Kinderkubus› und beschreiben ihn als «Kreativ-Werkstatt, die die Phantasie und die Kreativität der Kinder anregt». Mit ihrer dunkelroten Zinkplatten-Bekleidung und der betont diagonalen Ausrichtung sei-nes Musters und der sich überkreuzenden Schlitzfenster hebt sich die Box deutlich von den restlichen Fassaden ab. Um die Sinne der Kinder anzusprechen, die das Gebäude be-wohnen, und gleichzeitig die sozialen und pädagogischen Anliegen der Firma hervor-zuheben, haben die Architekten eine Reihe baulicher Massnahmen ergriffen. Sie steigern die – wie Gropius gesagt hätte – «optische Bedeutung» der Fassaden: von der überein-andergeschichteten Fassadenbekleidung über auskragende Vordächer hin zu mit auffälligen bernsteinfarbenen und korallenroten Swiss-pearl-Platten bekleideten Fensterrahmen.

Scale: 1:?

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

SCO-41_Nursery_Kyungnam-doSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

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14 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Mit sich überkreuzenden Fenstern und einem diago-nalen Muster hebt sich der Kinderkubus von den restlichen Fassaden ab. Er schwebt über dem Boden und markiert den Gebäudeeingang.

«Die wichtigste Aufgabe des Entwurfs bestand darin, zu erkennen und zu entscheiden, welcher Gebäudeteil abgerissen und neu gebaut werden sollte, um den Raum optimal für den Kindergarten mit all seinen Funktionen zu nutzen.»Junglim Architecture

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16 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Scale: 1:750

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

SCO-41_Nursery_Kyungnam-doSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Scale: 1:750

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

SCO-41_Nursery_Kyungnam-doSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Scale: 1:750

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

SCO-41_Nursery_Kyungnam-doSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung «Da der Kindergarten eigens für die Kinder des Konzerns gebaut wurde, sollte der Bau auch dessen Überzeugungen, Philosophie und pädagogischen Beitrag zur Gesellschaft widerspiegeln.»Junglim Architecture

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerkstoff 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

Vertical sectionScale: 1:20

SCO-41_Nursery_Kyungnam-do

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

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InsektenschutzFensterbankSturz

1 Swisspearl® cement composite panel 8 mm2 ventilation cavity3 moisture barrier4 sub framing5 thermal insulation6 bracket7 concrete

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Erdgeschoss 1:750

1. Obergeschoss

2. Obergeschoss

Vertikalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 2 Hinterlüftung 3 Feuchtigkeitssperre 4 Unterkonstruktion 5 Wärmedämmung 6 Wandhalter 7 Beton

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17CUSTOM MADE

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USA

SCHUPPENMUSTERSTAR Center, Tacoma, Washington (WA)

STANDORT: 3873 South 66th Street BAUHERRSCHAFT: Metropolitan Park District of Tacoma, Tacoma, WA

ARCHITEKTEN: Miller Hull Partnership, Seattle, WA; Associé Jeff Floor

BAUZEIT: 2010–2012 GENERALUNTERNEHMUNG: Jody Miller Construction, Tacoma, WA

FASSADENBAU: LA Olson Construction, Des Moines, WA

FASSADENMATERIAL: Swisspearl® LARGO, CARAT Rubin 7031

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Das neue Gemeinschaftszentrum liegt im Herzen eines sanierten regionalen Sport- und Freizeitgeländes. Die Haupt-räume befinden sich in einzelnen Bau-modulen, die ineinander verschachtelt und aneinandergereiht einen Bogen beschreiben. Sie öffnen sich zur Land-schaft und blicken auf die nahe Bergkette. Die mit roten Swisspearl- Zementkompositplatten bekleidete Fassade zeigt ein Fischschuppenmuster und ist integraler Teil einer übergeord-neten Nachhaltigkeitsstrategie.

Patrick Zamariàn Jahrelange Bemühungen von lokalen Politikern und Interessengrup-pen haben das STAR Center erst möglich ge-macht. Die einprägsame Abkürzung steht für ‹South Tacoma Activity and Recreation Cen-ter›. Obwohl die Kroc Foundation 2004 eine Beteiligung am Bauvorhaben abgelehnt hatte, entschlossen sich die Initianten, das Projekt voranzutreiben. Letztlich gelang es ihnen, die 15 Millionen Dollar für den Bau des Zentrums aus anderen Quellen zu finanzieren.

Im Mai 2012 konnte die rund 3000 Quad-ratmeter grosse Anlage nach zweijähriger Bauzeit eröffnet werden. Sie ist das Kern-stück eines Masterplans, gemäss dem ein

bereits existierendes Sportareal umgebaut wird, angeleitet von Metro Parks, der regio-nalen Behörde, der die öffentlichen Pärke ge-hören. Sie betreibt die Pärke in Zusammenar-beit mit der öffentlichen Schule von Tacoma und dem örtlichen Ableger der Boys & Girls Club of America, einer Non-profit-Organisa-tion, die Freizeitaktivitäten für Jugendliche anbietet. Das STAR Center bildet mit einer bestehenden Middle School und dem kürz-lich fertiggestellten Topping HOPE Center des Boys & Girls Club einen 30 Hektar gros-sen, regionalen Freizeitcampus mit Plätzen für verschiedene Ballspiele, einem Wasser-park, einem Skateboardpark, je einem Roll-

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20 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Scale: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

MW-148_Star_Center_TacomaSituation

0,14 Nachbargebäude

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0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerksto� 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

vertical sectionScale: 1:20

MW-148_Star_Center_Tacoma

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

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InsektenschutzFensterbankSturz

1 Swisspearl® cement composite panel 8 mm2 horizontal Z-girts, perforated3 ventilation cavity4 moisture barrier5 plywood board6 thermal insulation7 vapour barrier8 stud framing9 gypsum board10 glulam beam11 concrete

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Erdgeschoss 1:1000

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Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

MW-148_Star_Center_TacomaSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

«Das Schuppenmuster betont den Bogen der ineinander verschach-telten Einheiten, indem sein Schatten auf der Fassade spielt.»Margaret Sprug, Miller Hull Partnership

Vertikalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 2 horizontale Z-Profile,

perforiert 3 Hinterlüftung 4 Feuchtigkeitssperre 5 Sperrholzplatte 6 Wärmedämmung 7 Dampfsperre 8 Rahmenkonstruktion 9 Gipsplatte 10 Brettschichtholz-Träger 11 Beton

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MASSGESCHNEIDERT 21

hockey- und einem Basketballfeld, einer Kletterwand und anderen Anlagen für wei-tere Aktivitäten im Freien. Das Raumpro-gramm des STAR Centers wurde in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Gemeinde entwickelt. Es bietet eine Reihe dringend benötigter Innenräume, in denen man sich erholen, sich wei terbilden oder sich kulturell betätigen kann. Um die Anlage auch Menschen mit körperlicher Behinderung zu-gänglich zu machen, etwa den Veteranen des nahen Armee- und Flugwaffenstützpunkts, berücksichtigten die Architekten die Stan-dards des Univer sellen Designs.

Ineinander gestülpte EinheitenDie eingeschossige Anlage gründet auf

dem Entwurf des inzwischen verstorbenen Architekten Bob Hull, Mitbegründer von Miller Hull Partnership. Er hat eine Reihe von Arbeitsräumen entlang einer langgezoge-nen Lobby angeordnet, die den Grundriss in zwei klar erkennbare Raumschichten teilt. Sie beherbergt neben einer Empfangstheke weitere Räume mit offener Funktion: einen grossen Gemeinschaftstisch, eine Sitzgruppe am Cheminée für entspannte Treffen, ein Cybercafé, eine Saftbar, eine Kantine und eine Lernküche für die Schulklassen.

Die zentrale Erschliessung erfolgt vom Campus-Parkplatz her, dem das Gebäude eine Reihe von individuell ausgestalteten, mehrheitlich fensterlosen Einheiten zuwen-det. Unterbrochen werden sie von tief zu-rückversetzten, vollverglasten Passagen, die

Licht in die Korridore fallen lassen. In der unscheinbaren, vorderen Gebäudeschicht befinden sich Sanitär-, Lager- und Neben-räume, Büro- und Behandlungszimmer sowie ein Tanzstudio.

In der hinteren Gebäudeschicht, die sich der umgebenden Landschaft zuwendet, be-finden sich die zentralen Funktionsräume: ein Mehrzweckraum, eine Turnhalle mit neuster technischer Ausrüstung sowie eine Kinderbetreuung mit Innen- und Aussen-spielplätzen. Dieser Teil des Gebäudes bricht aus dem Gesamtvolumen heraus und be-schreibt einen Bogen von aneinandergereih-ter und ineinander geschobener Boxen. Diese erhalten mittels im Norden angeordneten Lichtgaden und Oberlichter Tageslicht und bieten Zugang auf einen Aussenhof und einen nahen Spazierweg.

Multifunktionales AuditoriumDas Prinzip ineinander gestülpter Einhei-

ten zieht sich weiter: Die wellenförmige Sperrholzdecke in der zentralen Halle steigt stetig höher bis zu ihrem Zenit in der süd-lichen Lobby. Das dort angeordnete Audi-torium mit 300 Plätzen kann für unterschied-liche Zwecke in verschieden grosse Räume unterteilt werden. Die vollverglaste Rück-seite ragt über einen angrenzenden Teich und bietet effektvolle Ausblicke auf den Mount Rainier, die grösste Naturattraktion in der Region. Damit das Auditorium auch als Theater genutzt werden kann, lässt sich der Lichteinfall mittels automatischer Jalousien

und innen angebrachter Vorhänge regeln und der Raum vollständig verdunkeln.

Die Hülle des Stahlskelettbaus betont die Zweiteilung des Gebäudes. Die Westseite Richtung Parkplatz zeigt eine Stülpverscha-lung aus Zementkomposit, die wegen ihrer Massstäblichkeit gewählt wurde und in ei-nem zurückhaltenden Elfenbein gehalten ist. Im Kontrast dazu steht die auffällige Rück-seite mit horizontal angebrachten, korallen-roten Swisspearl-Platten und blau gefassten Fenstern. Der Architekt brachte das neue Winkel-Klammer-System zum Einsatz, um die grossen Platten zu befestigen, und schuf damit ein Schuppenmuster, das dem Ge-bäude, in Kombination mit der gebogenen Form der Ostwand, einen lebhaften, nahezu biomorphen Zug verleiht.

Die hinterlüftete Swisspearl-Fassade ist eine der vielen Energiesparmassnahmen, dank denen das STAR Center mit dem LEED Gold Award ausgezeichnet wurde. Die An-lage wird natürlich belüftet und belichtet. Aussen angebrachte Läden beschatten alle Fenster und reduzieren die Hitzeentwick-lung im Innern. Fünfzig geothermische Quel-len in einer Tiefe von neunzig Metern leiten warmes Wasser zu einem zentralen Pump-werk, das Hitze und passive Kühlung im gan-zen Gebäude koordiniert. Auch die sorgfältig geplante Landschaftsgestaltung dient dem Nachhaltigkeitskonzept: Drei grosse Rück-haltebecken im Süden schaffen eine natür-liche Regenentwässerung und einen Lebens-raum für Wildtiere.

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22 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

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MASSGESCHNEIDERT 23

Die Rückseite des Auditoriums ist voll verglast und kragt über eines der Regenrückhaltebecken aus. Mit aussen angebrachten automatischen Jalousien und Vorhängen im Innern lässt sich der Raum bei Bedarf verdunkeln.

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24 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

INTERVIEW

«ÜBERHÖHTES SCHUPPENDESIGN»

Frau Sprug, was können Sie uns über die Entstehung des STAR-Center-Projekts erzählen? Und vor welchen Aufga-ben standen Sie? Die Stadt Tacoma sah die Notwendigkeit, eine veraltete Erholungsstätte zu sanieren und auf die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung in der Nachbarschaft zu reagieren. Bis zur geplanten Eröffnung rechnete man mit bis zu 100 000 Einwoh-nern. Der Besitzer, Metro Parks Tacoma, sicherte die Finanzierung des neuen Gemeindezentrums 2005 mit einem Bond zur Entwick-lung von Stadtparks. Wegen der nationalen Finanzkrise verzögerte sich dann das Projekt. Die Eingaben der Architekturbüros wurden schliesslich in einem öffentlichen Verfahren evaluiert, und Miller Hull Partnership war eines von drei Büros, das sich vor der defini-tiven Wahl 2008 präsentieren konnte. Im Mai 2012 eröffnete das STAR Center.

Wie spielen die verschiedenen Räume zusammen? Eine Reihe ineinander verschachtelter Boxen beherbergt auf der Ost-seite des Gebäudes die Hauptfunktionen der Anlage. In der gröss-ten Box befinden sich ein Mehrzweckraum und eine Bühne, die auch als Begegnungsort dient. Ihre sechs Meter hohe Glasfassade rahmt die Aussicht auf den Mount Rainer, den höchsten Berg der Vereinigten Staaten zwischen Kanada und Mexico. Die Haupträume sind mittels eines zentralen, gekrümmten Rückgrats miteinander verbunden, das auch als gemeinsames ‹Wohnzimmer› dient. Auf der Westseite des Gebäudekomplexes ist eine Folge orthogonaler Boxen so artikuliert angeordnet, dass Licht in die zentrale Halle fällt. Die Boxen beherbergen die Service- und die Büroräume der Anlage.

«Die zentralen Funktionen sind über eine grosse zentrale gebogene Wirbelsäule, die der Gemeinde als ‹Wohnzimmer› dient, mitein-ander verbunden.»

Margaret Sprug ist Partnerin bei Miller Hull Partnership in Seattle. Ihr Architek-turdiplom erhielt sie 1993 von der Columbia University, sieben Jahre nach ihrem Bachelor in Environmental Design an der Texas A & M University. Nachdem sie von 1994 bis 1999 ein eigenes Büro in New York geführt hatte, schloss sie sich im Jahre 2000 Miller Hull an. 2006 wurde sie Teilhaberin und 2007 Partnerin.

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Wie bezieht sich das Gebäude auf die Umgebung und wel-che Rolle spielt dabei seine Hülle? Das STAR Center ist eines von drei Hauptgebäuden eines regionalen Erholungsgeländes, auf dem eine öffentliche Schule und eine Non-Profit-Organisation ihre Freizeitaktivitäten durchführen. Das Design des neuen Zentrums soll sich mit dem Ort intuitiv verbinden, verschiedene Möglichkei-ten schaffen, sich durch das Gebäude zu bewegen. Es soll – visuell oder physisch – mit seiner Aussenwelt im Austausch stehen: mit Tageslicht, das nach innen dringt, mit grosszügigen Ausblicken in die Umgebung, oder indem die Besucher nach aussen gelockt werden, um Naturlehrpfade und Sportplätze zu erkunden. Die in einem Bogen angeordneten, mit korallenroten Swisspearl-Platten verkleideten ineinander verschachtelten Boxen schliessen das Ge-bäude auf der Ost- und auf der Südseite ab. Dank der gekrümmten Anordnung blickt jede Box Richtung Sportfelder und Hauptaus-sichtspunkt, auf den Mount Rainier. An der Westseite des Gebäu-des, die an den Parkplatz grenzt, wechseln sich Volumen und Leere ab. Die soliden gelben Bauten beherbergen Funktionen, die mit wenig natürlichem Licht auskommen; die Leerstellen sind tief zu-rückgesetzt, hundertprozentig verglast und blicken in einen üppig bewachsenen Garten, der gleichzeitig als Versickerungsmulde dient. Um den Innen-aussen-Bezug zu verstärken, zieht sich die gelbe Stülpschalung ins Innere. Die ineinander verschachtelten Boxen sind mit Swisspearl bekleidet; deren Innenfassaden aus fla-chen MDF-Platten wurden farblich auf die leuchtende Aussen-farbe abgestimmt.

Die korallenrote Swisspearl-Fassade, die sich dem Land-schaftsgarten zuwendet, ist klar das augenfälligste Merk-mal des neuen Zentrums. Welche Überlegung steht hinter dem ungewöhnlichen Schuppenmuster, und wie haben Sie es realisiert? Die Farbwahl folgte aus der Erkenntnis, dass das Gebäude sowohl von Nahem als auch aus der Ferne sichtbar sein wird. Mit seinem Schattenwurf auf die Fassade betont das Schup-penmuster den Bogen, den die verschachtelten Boxen beschrei-ben. Ein innovativer lokaler Dienstleister entwickelte eine mass-geschneiderte Konterlattung, die den Krümmungseffekt bewirkt. Es war eine tolle Erfahrung, mit den Technikern und dem Ver-kaufs team von Swisspearl zusammenzuarbeiten; sie reagierten

«Das neue Center will sich intuitiv mit dem Ort verbinden, indem es verschiedene Möglichkeiten anbietet, sich durch das Gebäude zu bewegen und sich auf die Umgebung einzulassen.»

sehr schnell, unterstützten uns und waren ernsthaft an unserer Arbeit interessiert – davon zeugt ihre Bereitschaft, einen innova-tiven Ansatz bei der Produktinstallation zu berücksichtigen.

Wieso wählten Sie Swisspearl, und was ist Ihrer Ansicht nach die Hauptqualität dieser Platten? Obwohl wir ähnli-che Plattenmaterialen in Betracht zogen, schienen der feine, be-ständige Finish und die Materialdichte robuster und dauerhafter als bei anderen Optionen, die zwar in ihrer Textur ‹offener› waren, aber schneller schmutzig wirken, schneller zu altern schienen. Wir entschieden uns für Swisspearl wegen der grossen Plattenformate, der besseren Farbkonsistenz und des Finishs; auch wegen seiner strukturellen Festigkeit, Haltbarkeit und des einfachen Handlings. Und nicht zuletzt, weil der Preis im Vergleich zu Rohmaterial at-traktiv ist.

Nachhaltige und energiesparende Massnahmen werden in der heutigen Architektur immer wichtiger, vor allem bei öffentlichen Bauten. Inwiefern ist das Center nachhaltig, und welche Rolle spielt dabei die Gebäudehülle? Dieses Pro-jekt trägt sein nachhaltiges Design sichtbar nach aussen und zeigt sich Besuchern der Umgebung in Form einer natürlichen Regen-entwässerung, Tiefenwärmequellen, natürlicher Lüftung, der Nutzung von Tageslicht sowie rezyklierter, rasch erneuerbarer und emissionsarmer Materialien. Grosse Rückhaltebecken im Süden ermöglichen eine natürliche Regenentwässerung; ein Naturlehr-pfad führt um das Gebäude und durch die ganze Anlage. Die Ge-bäudehülle besteht aus einem beständigen, dauerhaften Material; das eignet sich für ein öffentliches Gebäude, das mit öffentlichen Geldern finanziert ist: Denn Betriebs- und Sanierungskosten spie-len da eine grosse Rolle.

Seit der Fertigstellung ist ungefähr ein Jahr vergangen. Sind Sie zufrieden mit dem Resultat? Mehrheitlich sind wir sehr zufrieden. Das Designteam hat grosse Freude an der Fassaden- bekleidung und deren Leistung. Aufgrund des überhöhten Schup-pendesigns fällt – andererseits – Vogeldreck mehr ins Auge, als dies bei einer flachen Plattenfassade der Fall wäre. Es ist aber kein gros-ses Problem, da die Platten einfach zu reinigen sind.

Margaret Sprug, ich bedanke mich für Ihre Zeit und das Gespräch. – Patrick Zamarian

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26 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

USA

BRIEFE AN DIE SONNEWallis Annenberg Center for the Performing Arts, Beverly Hills, Kalifornien (CA)

STANDORT: 9390 Santa Monica Boulevard BAUHERRSCHAFT: Wallis Annenberg Center for the Performing Arts

ARCHITEKTEN: SPF:architects, Culver City, CA BAUZEIT: 2011–2013

FASSADENBAU: The Raymond Group, Orange, CA

FASSADENMATERIALIEN: Swisspearl® LARGO, REFLEX Autumn Leaves 9270

MATERIAL INNENANWENDUNG: Swisspearl® Innenbekleidung, Champagne 9290-09

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MASSGESCHNEIDERT 29

SPF:architects haben einen verschlafe-nen Häuserblock im Herzen von Beverly Hills in ein pulsierendes Zentrum für Bühnenkunst verwandelt. Indem sie dem denkmalgeschützten Beverly Hills Post Office aus den 1930er-Jahren ein hochmodernes Theater des 21. Jahr-hunderts hinzufügten, schufen sie ein einzigartiges Ensemble, das die Ele-ganz und Einzigartigkeit der beiden Gebäude hervorhebt.

Mirko Beetschen «Für solche Projekte lebt ein Architekt», schwärmt Zoltan E. Pali. «Es ist berauschend, einen vor sich hinschlum-mernden Ort zum Leben zu erwecken.» Vor rund 25 Jahren gründete Zoltan E. Pali mit Judit Méda Fekete das Studio Pali Fekete Ar-chitekten (SPF:architects) in Culver City, das seither mehrfach prämiert wurde. Vor ein paar Jahren beauftragte das zuständige Ko-mitee das Architekturbüro damit, das attrak-tive, aber unternutzte Areal im Herzen von Beverly Hills in ein Kulturzen trum zu ver-wandeln. Den Ausschlag für die Wahl von SPF:architects gaben ihr Renommee im Um-gang mit geschützten Bauten und ihr einfühl-samer Entwurfsansatz, den sie bereits mehr-fach unter Beweis gestellt hatten.

Ausgangslage war das leerstehende Be-verly Hills Post Office. Seine Geschichte reicht ins frühe 20. Jahrhundert zurück, als Beverly Hills zu den am schnellsten wachsen-den Städten an der Westküste gehörte. Mit zunehmender Bevölkerung stieg auch die Nachfrage nach einer Poststelle, und so öff-nete 1933 das Beverly Hills Post Office auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs der Pacific Electric Railway. Der Neurenaissance-Bau, heute ein prominentes Wahrzeichen, be-hielt seine Funktion bis zum Umzug der Post-stelle im Jahr 1993. Dann nahm die Stadt die Gelegenheit wahr, das seit 1985 im National Register of Historic Places eingetragene Ge-bäude zu kaufen und es für eine kulturelle Einrichtung umzunutzen. Zwanzig Jahre später, im Oktober 2013, öffnete das Wallis Annenberg Center for the Performing Arts – kurz ‹The Wallis› – seine Türen.

Der entscheidende CoupUrsprünglich sollten das alte Postgebäude

in ein Theater umgebaut und in einem Anbau Schulungsräume, Proberäume und Büros un-tergebracht werden. Als Zoltan E. Pali an Bord kam, stellte er jedoch als erstes das Kon-zept auf den Kopf. Er ordnete die kleineren Räume im bestehenden dreistöckigen Ge-bäude an, bewahrte damit den ursprüngli-chen Bau und schuf gleichzeitig Raum für ein neues, hochmodernes Theater. «Das neue Gebäude ist ein neues Gebäude», sagt der Ar-chitekt über den Entwurf des Theaters. «Es hat ganz entschieden seine eigene Sprache und nimmt keine Elemente der historischen Architektur auf.» Bestimmend für die Form des Theatergebäudes ist das Grundstück. Wie das bestehende Post Office formt auch der Grundriss des Theaters ein ‹T›. Damit nutzen die Architekten das Grundstück nicht nur op-timal aus, die dynamische Form stimuliert auch ein Zusammenspiel zwischen den Ge-

N

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

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LAX-71_Beverly HillsSituation

0,14 Nachbargebäude

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0,30 Projekt

Pläne

0,06

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bäuden, bildet eine Reihe von Gärten und Hö-fen aus und schafft einen Fussweg, der von der benachbarten City Hall zum Einkaufs-viertel auf der anderen Seite des ‹Wallis› führt. Jeder Innenraum des Ensembles öffnet sich auf einen aussenliegenden Hof oder Gar-ten, dehnt sich in den öffentlichen Raum aus und profitiert so auch vom warmen Klima.

Briefe verschickenBeim Entwurf der Fassade bezogen sich

die Architekten auf die ursprüngliche Nut-zung des Areals. Sie dachten an all die Briefe, die über diese Poststelle verschickt worden waren. «Was, wenn all diese Briefe zurückkä-men?», fragte sich Zoltan E. Pali. «Was, wenn sie das Gebäude verhüllen würden?» Die Hülle des neuen Goldsmith Theater sollte das Bild von Millionen von Briefen und Kuverts, die von hier in die Welt gelangt waren, auf-nehmen. «Wir wollten eine menschliche Er-fahrung nachbilden», erklärt Pali. «Wer hat nicht schon einmal auf eine wichtige Zusage gewartet, auf einen Liebesbrief oder eine Ge-burtstagskarte? Bevor es E-Mails und SMS gab, bedeuteten Briefe viel. Die abstrahierten Briefe an der Fassade haben nicht nur eine poetische Konnotation, sondern eröffnen eine Art Dialog mit der Umgebung.» Da sie bereits früher mit Swisspearl-Fassadenplat-ten gebaut hatten, entschieden sich die Ar-chitekten für eine kupferfarbene Version des Zementkomposits, um die ‹Briefumschläge› darzustellen. Auf der Fassade finden sich unterschiedliche Briefformen: manche Um-schläge sind verschlossen, manche offen, einige zeigen ihre Vorder-, andere die Rück-seite. Zusammen ergeben sie eine wunder-schöne Gebäudehaut mit einem abstrakten Muster, deren kupferne Farbe die südkalifor-nische Sonne aufnimmt und widerspiegelt. Die Zementkomposithülle zeigt sich zum alten Gebäude wie auch zur Strasse hin. Sie verbirgt strukturelle und technische Details und verbindet die verschiedenen Elemente des Gebäudes zu einem Gesamtvolumen.

Das neue Wallis Annenberg Center for the Performing Arts ist nach der Erbin und Phi-lanthropin Wallis Annenberg benannt, deren Spende von 25 Millionen Dollar in das Bau-projekt einfloss. Heute beherbergt ‹The Wal-lis› im neuen Teil das Goldsmith Theater, während in jenem Teil, in dem einst Post sor-tiert und Briefmarken verkauft wurden, das Lovelace Studio Theater untergebracht ist: eine Theaterschule für Junge mit 150 Plät-zen, samt Café und Souvenirshop.

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30 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Eine Haut aus kupferfarbenen Swisspearl-Platten in Anlehnung an die verschiedensten Briefformen umhüllt das neue Theatergebäude und spielt auf das ehemalige Postgebäude an.

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31CUSTOM MADE

«Statt auf historische Elemente des alten Gebäudes anzuspielen, nahmen wir Bezug auf seine frühere Nutzung.»Zoltan E. Pali

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32 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

«Mit dem neuen Gebäude wollte ich vor allem eine Ahnung des Taktilen wecken.»Zoltan E. Pali

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerkstoff 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

horizontal sectionScale: 1:20

LAX-71_Beverly Hills

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

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InsektenschutzFensterbankSturz

1 Swisspearl® cement composite panel 8 mm2 sub framing3 ventilation cavity4 concrete5 steel tube6 waterproo�ng7 gypsum board8 metal stud framing9 thermal insulation

7 8 9

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1

1 61

Mst: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

LAX-71_Beverly HillsSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Mst: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

LAX-71_Beverly HillsSituation

0,14 Nachbargebäude

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0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

0 25 50m

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Erdgeschoss 1:1000 Obergeschoss

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerksto� 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

horizontal section ALAX-71_Beverly Hills

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

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InsektenschutzFensterbankSturz

Scale: 1:20

1 Swisspearl® cement composite panel 8 mm2 sub framing3 steel beam4 concrete5 thermal insulation6 structural steel7 �oor grating

2 3 4 516 7

Horizontalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 2 Unterkonstruktion 3 Hinterlüftung 4 Beton 5 Stahlrohr 6 Abdichtung 7 Gipsplatte 8 Metallrahmenkonstruktion 9 Wärmedämmung

Horizontalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 2 Unterkonstruktion 3 Stahlträger 4 Beton 5 Wärmedämmung 6 Stahlkonstruktion 7 Gitterrost

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34 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

USA

BIBLIOTHEK DER NEUEN GENERATION

Cedar Rapids Public Library, Cedar Rapids, Iowa (IA) BAUHERRSCHAFT: Cedar Rapids City, IA ARCHITEKTEN: OPN Architects, Cedar Rapids, IA

BAUZEIT: 2011–2013 GENERALUNTERNEHMUNG: Knutsen Construction, Iowa City, IA FASSADENBAU: AWS, West Des Moines, IA

FASSADENMATERIAL: Swisspearl® LARGO, CARAT Anthrazit 7025 und Elfenbein 7091

Der vielfach ausgezeichnete Entwurf der Cedar Rapids Public Library von OPN Architects soll «Offenheit und Transparenz verkörpern und öffentli-ches Engagement fördern». Und damit eine Bibliothek der neuen Generation schaffen. Das erhöhte Gebäude «sitzt im urbanen Zentrum wie eine Laterne», sagt Direktor Robert Pasicznyuk. «Sie lädt dazu ein, an der Gemeinschaft und am öffentlichen Leben teilzunehmen.»

Anna Roos Rem Koolhaas’ Seattle State Lib-rary von 2004 setzte mit innovativer Form und Funktion neue Massstäbe für öffentli-che Bibliotheken des 21. Jahrhunderts. 2013, neun Jahre später, eröffnete eine neue öffent-liche Bibliothek in Cedar Rapids, Iowa. Wie die Bibliothek in Seattle gehört auch sie zur Generation der Bibliotheksbauten, die den Begriff des öffentlichen Gebäudes erweitern. Sie beschränken sich nicht nur auf ihre ‹ei-gentliche› Funktion als Bücherausleihe, son-dern bieten eine Vielzahl unterschiedlichster Nutzungsmöglichkeiten, ob nun als Konzert- oder Lesungssaal, Café, Ruhe- und Lese-lounge oder als Dachgarten.

Nach der Sintflut2008 riss eine Flut durch Cedar Rapids

und verwüstete die Stadt. Die Naturkatastro-phe gilt als fünftgrösste Überschwemmung in der Geschichte der USA. Sie zerstörte Hun-derte von Häusern, Geschäften und öffentli-chen Gebäuden, darunter auch die öffentli-che Bibliothek im Stadtzentrum, die zweiein-halb Meter unter Wasser zu liegen kam. Das Gebäude wie sein wertvoller Inhalt waren nicht mehr zu retten. OPN Architects erhiel-ten den Auftrag, die Stadt in ihrer Vision ei-ner «Bibliothek der neuen Generation» zu unterstützen. Das Konzept sah vor, einen Raum zu schaffen, so schlicht und modern «wie ein Apple Store», einen angesagten, ver-heissungsvollen Ort, den man gerne besucht und an dem man gerne gesehen wird. Die In-nenräume öffnen sich dem Herzschlag der

Stadt: Eine ‹Vitrine› im Erdgeschoss schafft die optische Verbindung vom Aussenplatz im urbanen Zentrum mit den ruhigen Innenräu-men und verwebt so die Bibliothek mit ihrer innerstädtischen Umgebung.

Neu entwerfen, neu bauenFünf Jahre nach Flut und Zerstörung er-

öffnete schliesslich die neue Bibliothek von Cedar Rapids. Architektonisch gesprochen ist der T-förmige Grundriss rational angelegt. Der verglaste Eingang zieht die beiden Flügel optisch auseinander und steht gleichzeitig als Brücke zwischen den beiden Baukörpern da: der eine wächst in die Höhe, der andere in die Breite. Regelmässig angeordnete runde Be-tonpfeiler und Büchergestelle durchbrechen den offenen Grundrisse und schaffen vielfäl-tige Nebenräume, etwa einen offenen ovalen Arbeitsraum und sechs abgetrennte Studier-kojen – stille Orte der Konzentration.

Die Wahl der Materialien ist augenfällig: Glas, Beton und Swisspearl-Platten in einer Farbpalette von Schwarz, Grau und Weiss. Rote Akzente frischen den Gesamteindruck der Innenräume auf. Die glatten Swisspearl-Platten erweisen sich als geeignetes Material für die flächige, schlichte Ästhetik der Bau-körper. Statt Platten in Standardgrösse zu verwenden, wurden sie eigens für die Fassade zugeschnitten. Dort, wo sich die Fassade zum Eingangsgebäude zwischen den beiden pri-mären Körpern hochzieht, wurde jede ein-zelne Platte nach den Massen des Architek-ten entwurfs gefertigt.

Scale: 1:?

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

KS-01_Library_Cedar_RapidsSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

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36 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

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MASSGESCHNEIDERT 37

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38 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerkstoff 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

Vertical sectionScale: 1:20

KS-01_Library_Cedar_Rapids

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

40

InsektenschutzFensterbankSturz

1 Swisspearl® cement composite panel 8 mm2 ventilation cavity, sub framing3 thermal insulation, mineral wool4 vapour barrier5 glass mat gypsum board 6 �re proo�ng7 metal framing8 gypsum board9 metal panel10 raised access �ooring panel11 concrete12 structural metal �oor decking13 structural steel

10

2

3

4

6

511 12 13

9 2 3 4 5

8

7

1

6

Neues innerstädtisches ZentrumStatt Leser in einen staubigen, dunklen

Ort einzuschliessen, bietet ihnen diese Bib-liothek lichtdurchflutete Räume, die sich dem Treiben der Umgebung zuwenden. Die vorgehängte Fassade fungiert als lebhafte Kulisse für die Innenräume. Ein Café lädt Be-sucher ein zusammenzusitzen, zu verweilen und sich auszutauschen. Auch das Audito-rium – üblicherweise ein Raum, der keinen Bezug nach aussen aufnimmt – erlaubt dem Publikum Ausblicke durch raumhohe Fens-ter in einen grünen Garten.

In digitalen Zeiten, in denen viele hinter Bildschirmen festsitzen und isoliert arbeiten, sind Bücher zum Anfassen und gemeinsame Orte zum Lernen nötiger denn je – Orte, an denen man zusammenkommen und gemein-sam lernen kann, gewinnen heute wieder an Bedeutung. Mit unglaublichen 108 900 Besu-chern, 6200 ausgestellten Bibliothekskarten, 650 Events von externen Organisationen und 50 Hochzeiten in den ersten 3 Monaten legt die Cedar Rapids Bibliothek eindeutige Zah-len zum Beweis für ihren Erfolgs vor – und dafür, dass Bibliotheken in keiner Weise ana-chronistisch sind. An alle Regierungsbehör-den: bitte notieren!

Scale: 1:1000KS-01_Library_Cedar_Rapids

Scale: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

KS-01_Library_Cedar_RapidsSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Erdgeschoss 1:1000 Obergeschoss

Vertikalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 2 Hinterlüftung, Unterkon struktion 3 Wärmedämmung,

Mineralwolle 4 Dampfsperre 5 Gipsfaserplatte 6 Feuerschutzverkleidung 7 Metallrahmen 8 Gipsplatte 9 Metallplatte 10 aufgeständerter Hohlboden 11 Beton12 Trapezblech 13 Stahlkonstruktion

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MASSGESCHNEIDERT 39

«Dank dem Know-how von OPN konnten wir ein sehr hochstehendes, langlebiges Gebäude verwirklichen und dabei Millionen unter unserem Finanzierungs-budget bleiben.»Robert Pasicznyuk

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40 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

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MASSGESCHNEIDERT 41

SCHWEIZ

NETZSTRUKTURAlters- und Pflegeheim da casa, Vella

STANDORT: Davos Cuort 27d BAUHERRSCHAFT: Stiftung Alters- und Pflegeheim da casa val lumnezia, Vella

ARCHITEKTEN: Allemann Bauer Eigenmann Architekten AG, Zürich

BAUZEIT: 2010–2012 FASSADENBAU: Constructa Bau AG, Chur

FASSADENMATERIAL: Swisspearl® CLINAR, NOBILIS Grau N 213

In einem abgelegenen Bündner Berg-dorf entstand ein neues Alters- und Pflegeheim für 58 Bewohner. Mit gezielten Fassadenknicken bändigten die Architekten das grosse Volumen und integrierten es ins Dorfbild. Klein- formatige Zementkompositplatten strukturieren die Wandflächen klein-massstäblich.

Michael Hanak Umgeben von einer bezau-bernden Bergwelt liegt das Dorf Vella auf einer Geländeterrasse an einem weiten Hang. Die Gemeinden der Talschaft benötigten neue Wohnmöglichkeiten für die einheimi-schen Betagten und Hilfebedürftigen. Im offen durchgeführten Projektwettbewerb 2008 überzeugte das Projekt der Architekten Patric Allemann, Martin Bauer und Marc Eigenmann aus Zürich, die bereits einige Erfahrung mit dem Bautyp des Alterszen-trums mitbrachten. Als Baugrund hatten die Gemeinden ein unbebautes Stück Land am talseitigen Rand der Geländeterrasse unweit der Dorfmitte gefunden.

Das neue Alters- und Pflegeheim wurde 2012 fertiggestellt und im Jahr darauf zwei Häuser mit Alterswohnungen. Anfang 2013 fusionierten die Gemeinden der Talschaft zur Gemeinde Lumnezia. Ebenfalls im Zentrum von Vella wird Ende 2014 das neue Gemein-dehaus fertiggestellt.

Geknicktes GebäudevolumenDas Alters- und Pflegeheim beansprucht

ein grosses Volumen. Es hält aber Abstand zur kleinteiligen Dorfstruktur und orientiert sich an der Massstäblichkeit von Schule und Mehrzweckhalle, die das Dorf talseitig ab-schliessen. Ein flaches Walmdach überdeckt vier Hauptgeschosse. Aus der Mitte des Dachs wächst ein weiteres Geschoss in die Höhe, das jedoch nur aus der Ferne sichtbar ist. Die un-regelmässige Form der Grundfläche baut auf einem Fünfeck auf; zusätzlich ist jede Seite nach innen geknickt. Die ganze Fassaden-abwicklung besteht damit aus zehn Abschnit-ten – ein geschickter Kniff der Architekten, um die Erscheinung des Gebäudes perspekti-visch zu verringern und den Neubau ins Dorf-bild zu integrieren.

Innenräumliche VielfaltDer polymorphe Baukörper lässt sich

auch aus seinem inneren Aufbau erklären. Die Zimmer, je ausgestattet mit einer Nass-zelle bestehend aus Dusche, WC und Lavabo, reihen sich entlang der Fassaden. Im Kern jedes Geschosses sind die Diensträume zu-sammengefasst. Zwei daran anschliessende Lichthöfe leiten natürliches Licht in die tie-fen Grundrisse und gewähren Blickbezüge via Hoffenster. Indem die Höfe auf jedem Ge-schoss Form und Position wechseln, sorgen sie für eine hohe räumliche Qualität. Die Ge-bäudestruktur verleiht den Gängen weitere räumliche Qualitäten: Erstens lässt sich der Kern umrunden. Zweitens bieten die Quer-verbindungen entlang der Höfe weiteren Raum, in dem die Bewohner eines Geschos-ses sich frei bewegen können. Und drittens stellen Stichgänge zu den Fenstern der Aus-senwände, meist an der Stelle des Fassa-denknicks, Bezüge zur Umgebung her.

Das übrige Raumprogramm ist ebenso variantenreich organisiert. Das Erdgeschoss beherbergt gemeinschaftliche Einrichtun-gen: Cafeteria, Coiffeur- und Pediküresalon und anderes. Der Rücksprung der Oberge-schosse gegenüber dem Erdgeschoss bereitet Platz für eine grossflächige Terrasse im Wes-ten des ersten Obergeschosses. Und im Dach-geschoss befindet sich eine Kapelle.

Alle Fassaden sind mit kleinformatigen, grauen Zementkompositplatten versehen, die in schmalen Querformaten zueinander versetzt verlegt sind. Breite Kupferblech-streifen rahmen die Fassadenöffnungen ein, setzen sich über die geschlossenen Wand- bereiche fort und gliedern sie in Rechteckfel-der. Sie bilden eine sichtbare Klammer um die einzelnen Zimmer, die je ein grosses Fens-ter und eine Fenstertüre besitzen.

Scale: 1:?

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

CH_EFH_VellaSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

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42 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Scale: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

CH_EFH_VellaSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Scale: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

CH_EFH_VellaSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Scale: 1:1000

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

CH_EFH_VellaSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

«Das neue Haus orientiert sich an der Mass-stäblichkeit von Schule und Mehrzweckhalle und formuliert im Dialog mit diesen das talseitige Gesicht der Gemeinde Vella.»Allemann Bauer Eigenmann

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerkstoff 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

VertikalschnittScale: 1:30

CH_Vella

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

40

InsektenschutzFensterbankSturz

1 Swisspearl® Zementkompositplatte 4 mm, Doppeldeckung2 Swisspearl® Zementkompositplatte 8 mm3 Hinterlüftung4 Wärmedämmung5 Beton6 Verkleidung in Kupferblech7 Kupferblech in Bahnen mit Stehfälzen, Trennlage8 Bretterschalung9 Unterdachfolie10 Dachschalung11 Sparren

8 3 9 10 4 11

3 41

2

3

4

5

6

1

7

1

5Erdgeschoss 1:1000

3. Obergeschoss

Schnitt

Vertikalschnitt 1:30

1 Swisspearl® CLINAR Platte 4 mm, Doppeldeckung

2 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 3 Hinterlüftung 4 Wärmedämmung 5 Beton 6 Verkleidung in Kupferblech 7 Kupferblech in Bahnen mit

Stehfälzen, Trennlage 8 Bretterschalung 9 Unterdachfolie 10 Dachschalung 11 Sparren

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MASSGESCHNEIDERT 43

Betagte wohnen in Vella im Dorfzentrum und in grossartiger Architektur.

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44 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

ESSAY

ARCHITEKTUR FÜR DEN KÖRPER

Bestehen zwischen Mode- und Architek-turentwurf tatsächlich Parallelen, wie vielfach behauptet wird? Der zen-trale Aspekt von Bewegung und Be- weglichkeit ist entscheidend. Ein dyna-misch geformter Bau bleibt statisch, wenn auch seine Bewohner sich im Raum bewegen. Im Modedesign steht die Bewegungen des menschlichen Körpers unmittelbar mit der Beweglich-keit der Materialien in Beziehung.

Bettina Köhler Der 1906 geborene anglo-amerikanische Modedesigner Charles James erhielt 1953 den Neiman Marcus Award for Distinguished Service in the Field of Fashion. Die Jury begründete James’ Auszeichnung mit einem überraschenden Argument. Er sei ein Designer, der der Mode mit seinen wun-derbaren, zeitlosen Entwürfen Genius und Unsterblichkeit verleihe. Unsterblichkeit und Zeitlosigkeit galten und gelten nicht als die besonderen Kennzeichen der Mode. Im Ge-genteil fasziniert sie gerade wegen ihrer Un-beständigkeit und ihrem irrationalen Wech-sel. Sie bietet damit schon seit Langem Grund für begeisterte Zustimmung oder kulturpes-simistische Kritik.

Modedesignerinnen und -designer sind sich dieser Tatsache bewusst. Charles James und die zwei Generationen ältere Madeleine Vionnet suchten beide auf sehr unterschied-liche Weise in ihren Entwurfs- und Verarbei-tungsprozessen Zeitlosigkeit. Eine Zeitlosig-keit, die man in der Architektur ihrer Kleider verwirklicht sehen könnte. Allerdings geht die Behauptung, es gäbe viele Parallelen im Entwurf und der Herstellung von Architek-tur und Mode, meist auf Interpreten und Kri-tikerinnen zurück, nicht aber auf die Mode-designerinnen und -designer selbst.

‹Architectural shaping›Was also ist dran an der Behauptung, dass

es Parallelen zwischen dem Architektur- und dem Modeentwurf gibt? Welche Vorstellun-gen vom Plan eines Kleides, von seiner Struk-tur, von seinem dynamischen Raum? Welche Idee vom Verhältnis zwischen den in abstrak-ten Formen zugeschnittenen Textilien und den individuellen Körpermassen? Charles James experimentierte in Entwurfs- und Her stellungsprozessen mit selbstentwickel-ten Schneiderbüsten, Unterkonstruktionen, Nahtverbindungen und vor allem mit einer unkonventionellen Schichtung und Verbin-dung von Materialien. So entstanden zugleich

flexible als auch formbewahrende Kleider. Als ein herausragendes Beispiel in dieser Hinsicht gilt das Clover-Leaf-Kleid, 1953 ent-worfen für Mrs. William Randolph (Austine) Hearst Jr., das James selbst als sein Vermächt-nis betrachtete. Harold Koda, Kurator der grossen Charles-James-Retro spektive, die 2014 im Metropolitan Museum of Art in New York stattfand, fasst die Besonderheit dieses Ballkleides unter dem Begriff des ‹architectu-ral shaping› zusammen.

«The supporting underskirts are not the usual boned hoops of flexible wands but multi-layered canopies of boning, net, buckram, Pel-lon, and canvas sandwiched into shape. […] James treated the fixed contours of these en- gineered understructures as an architectural form that he ornamented without constraint, like a milliner trimming a hat. He pieced to-gether a gown’s surface by juxtaposing materi-als that are not especially compatible with each other or with the cantilevered and form-retain-ing volumes he desired. […] The gown’s graphic power is possible because the seams that join the textiles are freed from structural require-ments by the ingenious support system below. […] James thus elevated fashion to fine art, merging the science of engineering with aes-thetics. The result is architecture for the body.» (Harold Koda, 2014, S. 193)

Das Clover-Leaf-Kleid entsprach James’ Anspruch, massgeschneiderte Abendroben anzubieten, die auf die Herausforderung neuer Mode mit Bewegungen der Trägerin «gegen und in den Fluss des Materials» ant-worteten und in die Umgebung ausstrahlten. Der auf den Hüften balancierende Rock durfte den Boden nicht berühren und sollte sich, während seine Trägerin tanzte, wie der Rock einer Eiskunstläuferin in einer Pirou-ette heben und senken. Die Tänzerin sollte die Bewegungen in dieser glamourösen Hülle – trotz ihrer relativen Steifheit – als absolut komfortabel erleben und genau diese Emp-findung dem Publikum vermitteln.

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MASSGESCHNEIDERT 45

Zeichnung des Clover-Leaf-Kleids von Charles James, 1953.

Armature

Maille de nylon

Satin extérieur

Jupon

Maille de nylon

Couture du jupon évasé

Volant supérieur en velours noir

Sous-Jupon

Taffetas crème

Taffetas crème

Double pli creux

Combinaison de satin

Maille de nylon

Tissu non laineux

Tissu non laineux

Jupon évasé

Armature

Volant intérieur en faille

Peplum de satin crème

Dessus de corsage en satin crème

Flanelle de coton

Dessous de corsage en satin

Grain du tissu

Grain du tissu

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46 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Kleeblatt-Kleid (Clover-Leaf) von Charles James, 1953, getragen von Mrs. Hearst.

Robe dit Quatre Mouchoir von Madeleine Vionnet, 1920.

Kleid von Madeleine Vionnet, in der ‹Vogue France› vom Mai 1932.

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MASSGESCHNEIDERT 47

‹fliessend› und ‹textil› oder eine ‹bewegliche Hülle›. In der Realität sind alle diese Ele-mente statisch und bieten allenfalls dem wahrnehmenden Blick einen Eindruck von Beweglichkeit.

Das in letzter Zeit zu beobachtende, aus-gesprochen starke Interesse der Architektur an Mode mag weniger auf diejenige Kleider-mode zurückzuführen sein, die im stetigen Wechsel der Formen ihre Raison d’être fin-det, als vielmehr auf in der Schneiderei und in der Textilkunst aufgehobene Bilder und Möglichkeiten. Etwa das Bild einer mass-geschneiderten Hülle statt einer standar-disierten, neutralen, rein auf Kalkulation basierenden Architektur. Oder neue Herstel-lungstechniken für flexible raumbildende Elementen, die Muster und Ornamente inte-grieren und damit zur Individualisierung eines Raums beitragen.

Würde man die Konzepte der hier vorge-stellten Kreationen als Herausforderungen für den Architekturentwurf ernst nehmen, bedeutete dies nicht nur, der Beweglichkeit, dem Komfort, der Stärke und Ästhetik des Textilen im Zusammenspiel mit anderen Ma-terialien (wieder) einen viel grösseren Platz einzuräumen. Es würde darüber hinaus er-fordern, der individuellen Wahrnehmung und der dynamischen Bewegung Räume zu eröffnen, in denen Zweckmässigkeit und Ele-ganz das Ziel sind; nicht die Stapelung modu-larisierter Boxen, in denen der zugrundelie-gende Algorithmus nur noch den Anschein von Variation und Lebendigkeit erzeugt.

LiteraturhinweiseHarold Koda, Jan Glier Reeder (Hg.), Charles James: Beyond fashion, New York 2014. – Jéromine Savignon, L’esprit Vionnet, Université de la Mode, Lyon 1994. – Brooke Hodge, Skin + bones. Parallel practices in fashion and architecture, Los Angeles 2007. – Deborah Fausch, Paulette Singley, Rodolphe El-Khoury, Zvi Efrat (Hg.), Architecture: In Fashion, New York 1994.

Um derartig spektakuläre Ergebnisse in der Herstellung einer ‹Architektur für den Körper› zu erzielen, bedarf es einer stetigen professionellen Entwicklung in einem Be-reich, der in der aktuellen Diskussion über die Parallelen von Architektur und Mode nur am Rande berührt wird. Die Bewegung der Materialien untereinander zu koordinieren, die Gravitationskraft auf die Stoffe sowie die Kräfte mit und gegen den bewegten Kör-per steht im Zentrum des Modeentwurfs. Unabhängig davon, ob ein massgeschneider-tes Ballkleid oder ein seriell wiederholbares Deuxpièces entworfen wird, ob festlicher Glamour oder tägliche Nonchalance das Ziel einer Gestaltung sind: Die Entscheidung darüber, an welchem Punkt oder an welcher Fläche das Kleid am Körper ‹aufgehängt› wird und wie es sich von dort aus bewegt und bewegt wird, ist essentiell für Gebrauch und Wirkung der Mode. Wer ein Zelt betritt, wird dieses Zelt nicht bewegen, wer aber ein Kleid überstreift, versetzt es unmittelbar in eine Bewegung.

Auf völlig andere Weise als Charles James hat Madeleine Vionnet in den 1920er- und 1930er-Jahren die ‹Architektur› von Klei-dern interpretiert. Ihr erklärtes Ziel war die – natürlich immer gestaltete – Freiheit von Körper und Stoff, der Verzicht auf die kon-ventionelle Trennung von Vorder- und Rück-seite des Kleides, die zwangsläufig zu einer Seitennaht führt, und der völlige Verzicht auf stützende Unterkonstruktionen.

Unstatische HülleJames arbeitete mit vielen Schichten,

Vionnet dagegen mit einer oder mit zwei Schichten, die als solche sichtbar blieben. In einigen spektakulären Abendkleidern der frühen 1930er-Jahre kam sogar nur eine ein-zige fliessende Stoffschicht direkt mit dem Körper in Kontakt. Alles, was es im ‹Innern› der Kleider gab, waren strategisch platzierte Bänder, die eine Fixierung erlaubten, die

sich aber in einem gewissem Raum bewegen konnten. Vionnets herausragende Bedeutung als Designerin beweglicher Stoffräume zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sie den Schnitt im schrägen Fadenlauf als Arbeitsmethode etablierte und meisterhaft ausführte. Damit kam sie ihrem Ideal eines nahtlosen, um den Körper laufenden Kleidvolumens näher. Sie führte das Kleid schmal an den Oberkörper, um es dann, in einem fliessenden Übergang um die Beine herum, in Volumen zu öffnen, die in Bewegung gleichwohl harmonisch blieben. Falten und Drapierungen fixierte sie nur so weit, dass diese immer einen Spiel-raum behielten, der mit den Bewegungen der Trägerin und den Eigenkräften des Kleides harmonisch ausbalanciert war. Der Schnitt im schrägen Fadenlauf verlieh dem Stoff eine Sprungkraft. Vionnet nutzte sie auch in Dra-pierungen und Verdrehungen so, dass die Geometrie der Konstruktion unsichtbar blieb und der resultierende Look ‹natürlich› be-wegt und auf keinen Fall forciert erschien.

Die Gestaltung von dynamischer Bewe-gung, die spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als Ausweis von Modernität und Fortschritt galt – erinnert sei hier an Sig-fried Giedions Herrschaft der Mechanisie-rung – stand bei James wie bei Vionnet im Zentrum. Ihre sehr unterschiedlichen Zu-gänge sind bis heute im Modedesign als Kon-zepte fassbar. Selbst wenn man sich eingeste-hen muss, dass unter dem Einfluss der frene- tischen Produktionsbeschleunigung die An-sprüche an die Qualität der Materialien und ihre präzise Verarbeitung zu einem bewegten und schönen Raum um den Körper drama-tisch sinken.

Deutlich wird gerade mit Blick auf die Thematik der Bewegung: Die Behauptung, dass zwischen Mode und Architektur Paral-lelen bestehen, kann immer nur Metapher sein. Eine aus Metallbändern gewobene Fas-sade, ein aus Kunststoffen gegossener Innen-raum sind nur metaphorisch gesprochen

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48 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Manche Texturen und Strukturen von Fassaden erinnern an Web- und Strickmuster von Stoffen. Strickkleider aus der Herbst-/Winterkollektion 2014/15 von Xess & Baba aus Zürich. Verschiedenfarbiger Swisspearl® Fassadenschiefer am Alters- und Pflegeheim in Hasle-Rüegsau von Opus Architekten (2007/08).

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SCHIEBELÄDEN

AUF DER GESCHICHTE BAUEN

Studio Autori hat auf einem früheren serbischen Landgut einen Neubau geschaffen, der sich vom bestehenden Ensemble absetzt und dennoch an die Geschichte des Ortes erinnert. Fassade, Dachbedeckung und insbesondere die Schiebeläden aus dunkelgrauen Swisspearl-Platten verleihen dem preisgekrönten Gebäude einen schlich-ten, modernen Charakter.

Mirko Beetschen Gleich der erste Bau, den Studio Autori vom Konzept bis zur Fer-tigstellung verantwortete, trug dem jungen Büro viel Anerkennung ein. Vor sechs Jah-ren hatten Dijana Novaković, Maja Trbović, Aleksandra Nikitin und Dušan Nenadović mit ihrem Wettbewerbsbeitrag den Auftrag gewonnen, ein altes Landgut in ein Kultur-zentrum zu verwandeln. Das Gut in Mokrin, einer geschichtsträchtigen Stadt in der serbischen Provinz Vojvodina im Nordosten des Landes, nahe der rumänischen Grenze, ist ein typisches Beispiel eines landwirt-schaftlichen Familienbetriebs des 19. Jahr-hunderts in dieser Region. Der neue Besitzer wollte die alten Gebäude, soweit möglich, sanieren und für kulturelle Pro-jekte, Gästezimmer und insbesondere dazu nutzen, um lokale Erzeugnisse bekannt zu machen. Terra Panonica, wie das Projekt heute heisst, hat sich inzwischen zur interdisziplinären Plattform entwickelt, die das ländliche Leben im kriegsgeschädig-ten Land revitalisieren und fördern will. Das bauliche Konzept sah vor, den einstigen Hof und seine Atmosphäre in einer zeitge-mässen Form zu interpretieren.

Den Architekten stellte sich nicht nur die Aufgabe, vier historische Bauten zu sanieren, sondern auch einen Neubau mit Büros und Multifunktionsräumen zu realisieren. ‹Haus B›, wie die neue Einheit heisst, ersetzt das ehemalige Wohnhaus der Gutsfamilie von 1878; es befand sich in sehr schlechtem Zustand und musste ab- gerissen werden. «Unser Konzept für den Neubau sah vor, Form und Proportionen der ehemaligen Struktur beizubehalten», erklärt die Architektin Aleksandra Nikitin

von Studio Autori, «aber mit neuen, inno-vativen Materialien.» Auf der Suche nach einem identischen Material für Fassaden und Dach, um dem Bau ein monolithisches Erscheinungsbild zu verleihen, stiessen die Architekten auf die Swisspearl-Pro-dukte. «Die perfekte Wahl, wie sich später herausstellte», sagt Aleksandra Nikitin. «Sie bot uns nicht nur eine Gesamtlösung für Fassade und Dach, sondern kam auch dem Wunsch des Kunden entgegen, dauer-hafte und ökologische Materialien zu ver-wenden.»

Das Architekturquartett kleidete das formal einfache, zweigeschossige Gebäude komplett in dunkelgraue Zementkompo sit-platten. «Die Fassade zur Strasse ist ein Nachbau der alten Fassade punkto Pro- portion, Position und Anzahl Öffnungen», erklärt die Architektin weiter. «Auf der Hofseite haben wir eine andere Idee reali-siert: Da hat die Fassade viele Fenster und Glastüren, die das Gebäude zum Gut hin öffnen.» Allerdings können diese Öffnungen mit Schiebeläden aus denselben Swisspearl-Platten geschlossen werden und bilden so eine komplett zusammenhän-gende Fassade. Während aussen dunkle Farben den Ton angeben, dominieren im Innern nüchterne, weisse Flächen und helles Holz. Die Büros und Multifunktions-räume können je nach Bedarf unterteilt werden und sind mit einer Küche und tech-nischer Ausrüstung bestückt. Eine gros se Holzbank im Werkraum im ersten Geschoss wurde aus den Holzbalken des alten Hau -ses gefertigt.

‹Haus B› war das erste Gebäude auf dem Terra-Panonica-Gelände, das fertig gestellt wurde. 2012 erfolgte die Sanierung eines der Originalbauten. Beide Projekte trugen Studio Autori Auszeichnungen am jährli-chen Architektursalon in Belgrad ein.

Bürogebäude Terra Panonica, Mokrin, Serbien

StandortSvetog Save 25, Mokrin

Bauherrschaft Terra Panonica d. o. o, Mokrin

Architekten Studio Autori, Belgrad

Bauzeit 2010

Fassaden- und Dachbau Vodotermika Inženjering, Smederevska Palanka

Fassadenmaterial Swisspearl® LARGO, XPRESSIV Dark Grey 8220

Dachmaterial Swisspearl® LARGO, CARAT Anthrazit 7020 R

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«Swisspearl war die perfekte Wahl, um einen ‹monolithischen› Block zu schaffen; es lieferte uns eine Lösung für Dach und Fassade.»Aleksandra Nikitin

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54 SWISSPEARL ARCHITECTURE #21

Scale: 1:400

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

SER-104_Terra_Panonica_MokrinSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Erdgeschoss 1:400

Scale: 1:400

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

SER-104_Terra_Panonica_MokrinSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerkstoff 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Zementüberzug 0,035 (nur bei Löchern)

Massivholz 0,035

Vertical sectionScale: 1:20

SER-104_Terra_Panonica_Mokrin

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

40

InsektenschutFensterbankSturz

1 Swisspearl® cement composite panel 8 mm2 Swisspearl® cement composite panel 8 mm, R-�nish (roo�ng)3 ventilation cavity4 moisture barrier5 thermal insulation6 thermal block7 conrete beam8 plaster9 aluminium sub framing, to be procured localy10 waterproo�ng11 wooden board12 vapour barrier13 gypsum board

9 10 11

2

3

4

5 12 13

4

5

3

6

1

1

1

2

7

8

7

Vertikalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm 2 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm,

Oberfläche für Dach 3 Hinterlüftung 4 Feuchtigkeitssperre 5 Wärmedämmung 6 Wärmedämmstein 7 Betonträger 8 Putz 9 Aluminiumunterkonstruktion,

von lokalem Anbieter 10 Abdichtung 11 Holzplatte 12 Dampfsperre 13 Gipsplatte

Scale: 1:?

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

SER-104_Terra_Panonica_MokrinSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Die Form des Gebäudes und die Positionie-rung der Fenster in der Fassade zur Strasse sind die einzige Referenz auf die lokale Architekturtradition. Zur Hofseite zeigt die Fassade hingegen eine Vielzahl verschie- dener Öffnungen.

«Uns war wichtig, dass unser Ansatz von Anfang an klar wird: eine Reinterpretation des lokalen Erbes, umgesetzt mit zeitgenössischen Formen und Materialien.»Aleksandra Nikitin

Obergeschoss

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PERFORATION

EINBLICKE UND AUSBLICKE

Die Bewohner der Überbauung Patio in Rheinfelden wohnen kompakt und nach innen gerichtet. Die hohe Baudichte im Wohnquartier und der fehlende Weitblick inspirierte die Architektinnen, ein mehrgeschossi- ges Patiohaus zu entwerfen. Perforierte Zementkompositplatten sorgen für eine Auflockerung der Fassade.

Michael Hanak Nachdem Hansruedi Mergenthaler sein Baugeschäft in Rheinfel-den altershalber verkauft hatte, wollte er das ursprüngliche Werkgelände mit Wohn-häusern überbauen. Das zentrumsnahe Quartier befindet sich seit einigen Jahren im Umbruch: Die grossen Neubauten mit vielen Wohnungen profitieren von der Nähe zur Stadt Basel und zum Rhein. Mit dem Entwurf beauftragte er seine Tochter Lea Mergenthaler, die zusammen mit Miriam Braun das Architekturbüro raum.werk.plus in Luzern führt.

Welcher Bautyp eignet sich fürs Woh-nen in einer Eigentumswohnung heute am ehesten?, fragten sich die Architektin-nen. Viele Eigenheimbesitzer wünschen sich einen Rückzugsort, ein individuell ge-staltetes Gebäude und möglichst viel Raum. In einem zunehmend dichter bebauten Wohngebiet sind Patiohäuser eine mögliche Lösung, befanden die Architektinnen.

Das Projekt besteht aus drei Gebäuden mit quaderförmigen Umrissen und je drei Geschossen: zwei Reihenhäusern mit zwei respektive drei Einheiten und einem Maisonnette-Haus. Die Wände der Reihen-häuser sind aus Dämmbeton gefertigt, der an den Fassaden und in den Patios sichtbar belassen wurde. Das Maisonnette-Haus ist mit weissen Zementkompositplatten um-hüllt: Es beherbergt im Erdgeschoss eine Arztpraxis und darüber drei Maisonnettes. Die Höfe sind im obersten oder im zweit-obersten Geschoss platziert, bei jeder Woh-nung an einer anderen Stelle. Unterschied-lich grosse Wandausschnitte stellen gezielte Blickbezüge her: in den Jurawald und in die nahen Hügelzüge, aber auch in die Gär-ten der Nachbarschaft.

Da die Höfe im Maisonette-Haus immer an eine Fassade grenzen, entschieden sich die Architektinnen gegen Dämmbeton und für eine hinterlüftete Fassade mit Aussen-wärmedämmung. Vorgehängt sind weisse, perforierte Swisspearl-Platten. Sie legen sich wie eine feine Hülle über das Gebäude – halbtransparent wie ein Gewebe, leicht wie ein Stoff und dennoch schützend wie ein Filter. Die Perforation spinnt das Thema von beschränkter Öffnung und Durchläs-sigkeit fort. Und in den Höfen entsteht ein Spiel von Licht und Schatten. Licht nach innen und Blicke nach draussen bieten die performierten Platten auch vor einigen Badezimmer- und WC-Fenstern. Die Lo-chungen messen im Durchmesser 25 und 35 Millimeter und sind in zwei Gruppen angeordnet, die wiederum gespiegelt wer-den. Die gewählte Anordnung hält die Montagestege frei und gewährleistet die Schutzanforderungen.

Die Patios dienen den Wohnungen als abgeschirmte Aussenwohnräume, bringen Licht ins Haus und ermöglichen Ausblicke in die Nachbarschaft. Mittels grosser Schiebetüren lassen sie sich mit den Innen-wohnräumen verbinden. Die Überbauung Patio reiht die Wohneinheiten mit den oft doppelgeschossigen Höfen nebeneinan-der an und leistet damit eine ortspezifische Lösung: individuelles Wohnen mit hohen Aussenraumqualitäten im sich verdichten-den Quartier.

Überbauung Patio, Rheinfelden, Schweiz

Standort Baslerstrasse 1–3, Margaretenweg 19

Bauherrschaft Mergenthaler AG, Rheinfelden

Architekten raum.werk.plus, Luzern: Lea Mergenthaler, Miriam Braun

Bauzeit 2012–2014

Fassadenbau Salm Fassadenbau AG, Schinznach-Dorf

Fassadenmaterial Swisspearl® LARGO perforiert, PLANEA Weiss P 111

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Scale: 1:500

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

CH_Patiohaeuser_RheinfeldenSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Scale: 1:500

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

CH_Patiohaeuser_RheinfeldenSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

«Nebst der Flexibilität bezüglich Haus-grösse ermöglichen die Grundrisse eine hohe Planungs- und Nutzungs- flexibilität.»Lea Mergenthaler

Fertigbeton 0,035

Beton 0,035

Isolation 0,035Backstein 0,035 Holz geschnitten 0,035

Holzwerkstoff 0,035

Natur / Steinplatten 0,035

Massivholz 0,035

VertikalschnittScale: 1:20

CH_Patiohaeuser_Rheinfelden

Hinterlüftungsspalt von min. 2,5 cm

Ansicht 0,09

Schnitt 0,2

Sigma 12

Folien 0,09verdeckte Ansicht 0,09Achsen 0,09

10

40

InsektenschutzFensterbank

EinfacherRa�amellenstoren

Sturz

1 Swisspearl® Zementkompositplatte 8 mm, perforiert2 Hinterlüftung, verikales Aluminiumpro�l3 Feuchtigkeitssperre4 Wärmedämmung, Mineralwolle5 Beton6 Wandhalter7 Backstein8 Rollstoren

3

4

2

1

5

6

8

7

Erdgeschoss 1:500

Obergeschoss

Scale: 1:

Mst: 1:2000 foot '= 30,48 cminch/Zoll “ = 2,54 cm

Mst: 1:1000

Mst: 1:500

Mst: 1:200

Mst: 1:100

CH_Patiohaeuser_RheinfeldenSituation

0,14 Nachbargebäude

N ?

0,30 Projekt

Pläne

0,06

0,06 Umgebung

Vertikalschnitt 1:20

1 Swisspearl® LARGO Platte 8 mm, perforiert 2 Hinterlüftung, vertikales Aluminiumprofil 3 Feuchtigkeitssperre 4 Wärmedämmung, Mineralwolle 5 Beton 6 Wandhalter 7 Backstein 8 Rollstoren

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Neben den Patios in den Gebäuden umgibt ein hofartiger, privater Aussenraum die drei Bauten.

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Die Befestigungstechnik der Zementkomposit-platten ist ein ausgeklügeltes System, in dem etwa klimatische Bedingungen – Temperatur, Feuchtigkeit und Windsog –, die Art der Unterkonstruktion, Befestigungsdistanzen und, nicht zuletzt, ästhetische Fragen eine Rolle spielen. Mit Viktor Rupf, Produktmanager Zu- behör Eternit (Schweiz) AG, sprach Rahel Hartmann Schweizer.

Zementkompositplatten werden geschraubt oder genie-tet. Welche Technik kommt wann zum Einsatz?Schrauben werden bei einer Unterkonstruktion aus Holz eingesetzt, Aluminium- oder Stahlnieten bei einer solchen aus Aluminium oder Stahl.

Wie muss man sich den Nietvorgang vorstellen?Der sogenannte Blindniet besteht aus dem Nietkörper mit Kopf an der Vorderseite und einem längeren, durchgesteckten Dorn am hinteren Nietende, der mit einer Sollbruchstelle versehen ist. Durch Ziehen des Dornes wird der Niet am Schaftende gestaucht, das heisst, es entsteht eine Aufweitung. Der Dorn selbst reisst an der Sollbruchstelle ab.

Wie viele Nieten braucht es pro Quadratmeter?Durchschnittlich sind es insgesamt sechs Nieten pro Quadratmeter – also deutlich weniger als beim Eiffelturm! Die Anzahl bemisst sich – abgesehen von der Last der Platten – nach Faktoren wie Abmessun-gen, Höhe, Form und Lage des Gebäudes. Ausserdem ist es wichtig, bestimmte Abstände einzuhalten. So betragen die Randabstände maximal 100 und mini-mal 40 Millimeter seitlich und 80 Millimeter oben und unten.

Inwiefern ist die Lage des Bauwerkes entscheidend?Die Lage spielt wegen der klimatischen Verhältnisse eine Rolle, wobei vor allem Wind, Temperatur und Feuchtigkeit ins Gewicht fallen. In windigen Tälern sind die Windlasten höher als mitten in der Stadt. Hinzu kommt, dass die Zementkompositplatten eher auf Feuchtigkeit und das Aluminium eher auf Tempe-ratur reagiert. Deshalb müssen sich diese bewegen können.

Wie stellen Sie sicher, dass die Platten diese Differenzen auffangen und nicht reissen, dass sie sowohl gut be- festigt sind, als auch eine gewisse Beweglichkeit haben?Indem wir Fest- und Gleitpunkte definieren. Zwei Nie-

ten pro Platte werden jeweils in Festpunkthülsen mon-tiert. An ihnen hängt das Gewicht, sie nehmen die Schwerkraft auf. Die übrigen – ohne Hülsen – fungieren als Gleitpunkte, um ein gewisses Spiel zu ermöglichen. Diese nehmen ausschliesslich die Windlast auf.

Sie haben eingangs den Eiffelturm erwähnt. Dort empfin-det man die Nieten selbstverständlich als Teil der Konstruktion. Bei den Swisspearl® LARGO Platten hinge-gen dürften sie Architekten manchmal eher als störend empfinden. Könnte man sie nicht kleiner machen oder verdeckt montieren?Viele Architekten möchten am liebsten unsichtbare Befestigungen. Es bedarf jedoch eines Kopfdurchmes-sers von 15 Millimetern, weil die Bewegungen sonst ein Problem darstellen. Mit Swisspearl® SIGMA 8 haben wir ein System entwickelt, mit dem die Befestigung verdeckt erfolgen kann: Dabei werden Agraffen mit Nieten oder Schrauben an der Unterkonstruktion und mit Spreizankern an der Platte befestigt. Die Montage der Systemanker erfolgt im Werk.

Andere Architekten machen sich die Befestigung als Gestaltungselement zunutze – nach dem Motto, «wenn man sie schon sieht, dann soll sie auch auffällig in Erscheinung treten». Dafür haben wir verschiedene Formen von Zierhülsen oder Zierköpfen entwickelt: zylindrische und konische Formen, Kegel, Alu farblos eloxiert oder auch in Farbe oder rostfreier Stahl. Wir bieten inzwischen eine Auswahl davon an, doch jeder Kunde kann seine Form wünschen.

BEFESTIGUNG

SICHTBAR GENIETET

Viktor Rupf hält für Swisspearl-Platten eine Auswahl verschiedener Befestigungsteile bereit. Nieten und Zierköpfe sind Teil des Fassaden-designs, etwa bei der Fassade der Kindertages-stätte in Ennetbaden.

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Annähernd 20 000 Architekten, Designer, Aus-steller, Sponsoren und Medienvertreter wohnten dem diesjährigen Kongress des American Institute of Architects (AIA) in Chicago bei: eine attraktive Plattform für Swisspearl, dessen Auftritt das Thema der Tagung widerspiegelte.

Rahel Hartmann Schweizer «Design with Purpose», unter diesem Titel stand der Kongress, den das Ame- rican Institute of Architects (AIA), die grösste Ar- chitektenvereinigung der USA, Ende Juni in Chicago veranstaltete. Dabei wollten die Organisatoren ‹purpose› ebenso als Substantiv wie als Verb verstan- den wissen und das ‹Was› als auch das ‹Wie› des Architekturschaffens thematisieren. Das ‹Was› kreiste um die Aspekte von Nachhaltigkeit, Komfort, Sicher-heit und Gesundheit – zum Beispiel unter dem Titel «Green Health: Opportunities for Partnership Between Public Health and the Green Building Industry». Das ‹Wie› fokussierte die Zusammenarbeit, offen sein für soziale Medien und neue Technologien nutzen – etwa beim Thema «Design Drawing: Combining Tradi-tional Hand Drawing Methods with Advanced Digital Tools».

In den Kongress eingebunden waren auch Firmen, die ihre Produkte, Dienstleistungen und Technolo- gien präsentierten. Swisspearl stellte sein neues Logo vor, das von der Schwesterfirma Swisspor aus Poly- styrol gefertigt in mehreren Ausführungen über dem Stand prangte. Dem Tagungsmotto entsprechend sollte der Stand zudem Offenheit nach aussen signali-sieren: mit einer leichten MDF-Holzkonstruktion, die nach zwei Seiten hin geöffnet und auf einer dritten mit einer semi-transparenten Folie bespannt war. Die Strategie ging auf: 463 Architektinnen und Desig-ner besuchten den Stand, mit 30 bis 40 Prozent von ihnen wird Swisspearl voraussichtlich den Kontakt pflegen können.

Auch auf das ‹Was› und das ‹Wie› bot Swisspearl Antworten: Die Farbmuster aller gängigen Swisspearl-Farbfamilien – Carat, Reflex, Xpressiv, Planea und Nobilis – vermittelten einen Überblick über das Gesamt-sortiment. Die Besucher konnten die Fassadenplatten in verschiedenen Stadien ihres Einsatzes betrachten: in einem Regal, das die Material- und Farbproben wie Buchtitel präsentierte, an zwei Mock-ups in der Mitte des Stands sowie auf einem Foto eines gebauten Objekts. Dabei handelte es sich um eine von den Archi-tekten Mojca Guzič und Gregor Trplan im sloweni-schen Velenje realisierte Busstation. Die Wahl erwies sich als besonders glücklich. Das Bild der perforierten Platten des Gebäudes – ausgeführt in Swisspearl® LARGO, CARAT Elfenbein 7236 – hatte man auf ein halbtransparentes Textil gedruckt. So entstand ein reizvolles visuelles Spiel.

Der AIA-Kongress 2015 wird in Atlanta stattfinden, und bereits heute ist klar, dass Swisspearl das Konzept der Transparenz beibehalten will. Verstärkt will es aber die Kompetenz auf dem Gebiet spezifischer Kunden- lösungen präsentieren, die über das Standardsortiment hinausgehen.

ARCHITEKTURKONGRESS

AIA CONVENTION IN CHICAGO

Am Stand von Swisspearl informieren und bera ten die Mitarbeiter die interessierten Tagungsbesucher.

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Herausgeber

Eternit (Schweiz) AG CH-8867 Niederurnen Telefon +41 (0)55 617 11 11 [email protected] www.swisspearl.ch

RedaktionskommissionRobert Wirichs Philippe Carrard Christine Dietrich Janine Löpfe Marco Pappi Daniel Steinmann Sandra Winteler

Redaktion Michael Hanak, Zürich

LektoratMarion Elmer, Zürich

ÜbersetzungMarion Elmer / Nina Toepfer, Zürich

GestaltungBernet & Schönenberger, Zürich

PlangrafikDeck 4 GmbH, Zürich

DruckGalledia AG, Flawil

Auflage20 000

SchriftenBrown Pro, Mercury Text

English editionISSN 1661–3260

Édition françaiseISSN 2297–1637

Deutsche AusgabeISSN 2297–1629

UmschlagU1: John Edward Linden, Woodland Hills , CAU2: Hans Schürmann, Zürich/Ber-lin, © Gewerbemuseum WinterthurU3: Jürg Zimmermann, Zürich U4: Claes Westlin, Malmö

AbbildungsnachweisS. 2: Roland Halbe, StuttgartS. 4 oben: FMGB Guggenheim Bilbao Museo, BilbaoS. 4 Mitte: Georges Fessy, Lyon © DPA/Adagp S. 4 unten: Wiiii; commons.wiki-media.org S. 5: Jakob Schlaepfer, St. GallenS. 6–11: Renè Riller, SchlandersS. 12–17: Lee Ki-Hwan, Ansan-city, Kyunggi-doS. 18–23, 25: Steve Wanke, Warren/OR S. 24: Miller Hull Partnership, SeattleS. 26–33: John Edward Linden, Woodland Hills, CAS. 35–39: Wayne Johnson, North Liberty, IAS. 40–43, 49, 56–59, 60/61: Jürg Zimmermann, Zürich S. 45: Zeichnung von Bill Wilkinson, in: Richard Martin, Charles James, Paris 1997S. 46 oben: Unbekannt © Bett-mann/CorbisS. 46 Mitte: In Pamela Gobin (Hg.), Madeleine Vionnet, Puriste de la Mode, Paris 2010, S. 86/87S. 46 unten: George Hoyningen- Huene © Condé Nast Archive/ CorbisS. 48: Xess & Baba, ZürichS. 50–55: Vladimir Sretenović, KikindaS. 62/63: Warren Perlstein, Chicago

Swisspearl Architecture ist die international vertriebene Zeitschrift der Eternit (Schweiz) AGund stellt deren Zementkompositprodukte in den Kontext der aktuellen Architektur.

AutorenMichael Hanak ist Kunst- und Ar-chitekturhistoriker in Zürich. Mit Vorliebe widmet er sich der jüngs-ten Architekturgeschichte und dem gegenwärtigen Umgang damit. Zudem publiziert er über zeitge-nössische Architektur.

Anna Roos ist Architektin in Bern. Sie schreibt über aktuelle Architek-turgeschehnisse und arbeitet auch als Übersetzerin und Lektorin. Zurzeit verfasst sie ihr erstes Buch für DAAB Publishers.

Patrick Zamariàn arbeitet als frei schaffender Autor und Übersetzer. Zurzeit schreibt er seine Doktorarbeit über britische Nachkriegs architektur an der University of Liverpool.

Mirko Beetschen ist freier Journa-list in Zürich und im Berner Oberland. Als Partner der Berg- dorf AG gibt er Bücher zu Wohn- und Architekturthemen heraus. Im September 2014 ist sein erster Roman Schattenbruder erschienen.

Bettina Köhler ist promovierte Kunsthistorikerin in Basel und seit 2005 Professorin für Kunst- und Kulturgeschichte an der Hoch-schule für Gestaltung und Kunst in Basel. Ihre Arbeitsgebiete umfas-sen vor allem Materialität und Raum in Architektur und Mode, Ideen- und Begriffsgeschichte in Design und Architektur, Wohn-interieurs, Körper-Geschichte.

Rahel Hartmann Schweizer ist Kunst- und Architekturhistorikerin in Bern und Zürich. Nach Tätigkeit als Fachredaktorin und einer Dis-sertation über den Architekten Otto Kolb schreibt sie über die Inter-disziplinarität zwischen Architek-tur, Kunst und Ingenieurwesen.

Rechtliche HinweiseAlle Texte, Bilder und Grafiken in dieser Publikation werden durch das Copyright und das Urheber-recht geschützt. Die Rechte an den Texten liegen bei den Autoren. Kein Teil dieses Werks darf in irgend-einer Form vervielfältigt, verbreitet, weiterverarbeitet oder Dritten für kommerzielle Zwecke zur Verfü-gung gestellt werden. Zudem befin-den sich auf einigen Seiten Werke, deren Copyright Dritte besitzen.

Die Inhalte dieser Publikation wur-den mit grösster Sorgfalt zusam-mengestellt und geprüft. Trotzdem übernimmt der Herausgeber keine Garantie für die Fehlerfreiheit oder die Richtigkeit aller Angaben. Die Pläne stellten die Architekten freundlicherweise zur Verfügung. Die Detailpläne wurden zur besseren Lesbarkeit überarbeitet; für deren Richtigkeit kann die Redaktion keinerlei Garantie übernehmen.

Abgesehen von CARAT Onyx, Bernstein und PLANEA werden alle Swiss pearl® LARGO Platten ausschliess lich in der Schweiz hergestellt.

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MASSGESCHNEIDERTSwisspearl Architecture befasst sich in dieser Ausgabe mit massgeschneiderten Lösungen für Fassaden und Dächer. Abge-winkelte Gebäudeformen, vielgestaltige Öffnungen oder ein besonderer architektonischer Ausdruck erfordern anpassbare, variable und doch präzise Baumaterialien – so entstehen auf individuelle Bauten und Kunden zugeschnittene Produkte.

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