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Bauindustrie / aktuell Januar / Februar // 2010 Schwerpunktthema erneuerbare Energien Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht übernimmt Ettersburg-Kuratoriumsvorsitz Bauindustriepräsident Bodner zu Antrittsbesuch bei Bundesbauminister Ramsauer Xxx www.bauenschütztklima.de

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Bauindustrie /aktuell

Januar / Februar // 2010

Schwerpunktthema

erneuerbare Energien

Thüringens Ministerpräsidentin

Lieberknecht übernimmt

Ettersburg-Kuratoriumsvorsitz

Bauindustriepräsident Bodner

zu Antrittsbesuch

bei Bundesbauminister Ramsauer

Xxx

www.bauenschütztklima.de

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Daten zur Baukonjunktur

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Inhalt

/ Anzeige /

/ GASTBEITRAG 3»Bauindustrie wird zur Klimaschutzindustrie«, Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

/ ERNEUERBARE ENERGIEN 4Gemeinsame Veranstaltung zum Thema „Bauwirtschaft und erneuerbare Energien“: Bauindustrie wird zur Klimaschutzindustrie – großes Potenzial bei Off-shore-Windkraft und Geothermie ■ Gutachten bescheinigt großes Potenzial für Geothermie ■ Workshop „Nachhaltiges Bauen“

/ JAHRESAUFTAKT-PRESSEKONFERENZ 10Baukonjunktur zum Jahreswechsel 2009/2010: Bauindustrie weiter skeptisch – Umsatzminus für 2010 erwartet

/ BAUFORUM MITTELSTAND 13Erstes Bauforum Mittelstand in Berlin: Kreditklemme bedroht mittelständische bauindustrielle Familienunternehmen

/ VERBANDSINFORMATIONEN 14Bauindustriepräsident Bodner zu Antrittsbesuch beim neuen Bundesverkehrsminister Ramsauer ■ Arbeitskreis „Öffentlich Private Partnerschaften“:Neues ÖPP-Kommunikationskonzept verabschiedet ■ Umweltausschuss: Paetzold bestätigt ■ Lenkungskreis Internationales Bauen: Fairen Wett-bewerb sicherstellen ■ HATECH: HATECH beschließt Strategie Technikpolitik ■ Tschechischer Bauverband besucht Berlin ■ BFA Schlüsselfertiges Bauen: Konsequenzen der Bologna-Reform ■ BFA Gussasphalt: Hüneke Neubrandenburg erster „Anerkannter Gussasphalt-Fachbetrieb“ ■ BFA Akus-tik- und Trockenbau: Trockenbaumeisterschaft 2009 – BFA-Mitgliedsunternehmen belegt 1. Platz! ■ BFA-Vorsitzende im Gespräch mit Bauindustrie-Präsident Bodner ■ BFA Unterirdisches Bauen: Nutzerfinanzierung schnell umsetzen ■ Mittelstandsausschuss: „Bachelor“-und-„Master“-Diskus-sion ■ 20 Jahre Mauerfall fotografisch dokumentiert ■ BFA Spezialtiefbau: Offensive im Arbeitsschutz beschlossen ■ BFA Bauwerksabdichtung: DIN 18195 im Mittelpunkt ■ ÖPP-Regionalveranstaltung in Hessen: ÖPP-Jahr 2009 endet mit gutem Ergebnis ■ BFA Straßenbau: Die Konjunkturpro-gramme haben den Straßenbau merklich gestützt

/ LÄNDERSPIEGEL 21Niedersachsen-Bremen: Hochschultag in Mellendorf ■ Baden-Württemberg: 4.000 neue Jobs durch Stuttgart 21 ■ IMPRESSUM ■ Hamburg: Tag der Hamburger Bauwirtschaft im Zeichen des Klimawandels ■ Bayern: Baudynamik 2009: Teilnehmer von Berufschancen begeistert ■ Bayern: Mit dem Bauindustrie-Express unterwegs auf Bayerns Schienen ■ Sachsen/Sachsen-Anhalt: Preis der Bauindustrie Sachsen-Anhalt verliehen ■ Nord-rhein-Westfalen: Konjunkturpaket II – Kommunales Investitionsprogramm: Bauindustrieller Mittelstand geht leer aus ■ Nordbaden: 25 Jahre Ludwig-Klee-Stiftung: Lothar Späth beglückwünschte Preisträger in Mannheim ■ Baden-Württemberg/Thüringen: 58. Deutsche Meisterschaft in bauhand-werklichen Berufen ■ Lieberknecht übernimmt Ettersburg-Kuratoriumsvorsitz ■ Personalien aktuell

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Auszug aus der Rede im Rahmen des Work-shops „Bauwirtschaft und erneuerbareEnergien“ am 6. November 2009 in Berlin

Es ist etwas im Klimaschutz in Bewegunggekommen – in Deutschland und weltweit.Immer bedrohlichere Klimaszenarien habenin der Öffentlichkeit ein Umdenken in Ganggesetzt. Klimaschutz geht heute alle an: Poli-tik, Wirtschaft und Bürger.

Dass sich Deutschland sehr hohe Ziele beimKlimaschutz gesetzt hat, weit höhere als dieanderen Länder in der EU, ist mittlerweilebekannt.

Dass diese Ziele nur in einer leistungsfähigenWertschöpfungskette zu erreichen sind, in derdie mittelständischen wie die großen Unter-nehmen der Bauindustrie eine wichtige Rollespielen, ist dagegen noch zu wenig bekannt.

Die Botschaft lautet deshalb: Ohne denBeitrag der Bauindustrie ist das Ziel der Bun-desregierung, den Anteil der erneuerbarenEnergien an der gesamten Energiebereitstel-lung bis 2020 von jetzt 9,5 auf 18 Prozent zusteigern, nicht zu erreichen.

Allerdings wachsen auch im Klimaschutz„die Bäume nicht in den Himmel“: Insbeson-dere bei der Onshore-Windenergie sind dieAusbaumöglichkeiten in einem dicht besie-delten Land wie Deutschland begrenzt. Schonheute laufen ca. 20.000 Onshore-Anlagen, die6 bis 7 Prozent zur deutschen Stromversor-gung beitragen. Ob die Flächen für Wind-energie-Anlagen noch weiter ausgedehntwerden können, ist mehr als fraglich, zumaldie Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet.Leistungssteigerung kann vor allem nochdurch Repowering erreicht werden.

Zukunft OffshoreDagegen bietet die Offshore-Windenergienoch viele interessante Entwicklungsmög-

GASTBEITRAG /3

lichkeiten. Anders als in Großbritannien,Dänemark oder Schweden ist dieser Bereichin Deutschland noch unterentwickelt. Mehrnoch: Deutschland muss zusehen, internatio-nal nicht den Anschluss zu verlieren. UnsereChancen stehen dabei aber nicht schlecht,wenn man bedenkt, dass bereits in vieleschwedische und dänische Projekte deutscheBaukompetenz eingeflossen ist, so zum Bei-spiel bei der Lillgrund Offshore Windfarmvor Malmö oder Horns Rev vor der Däni-schen Küste.

Im Unterschied zur Windkraft steht die Nut-zung der Erdwärme weitaus weniger imöffentlichen Fokus. Dabei hat die Geothermieunbestreitbare Vorteile: Sie ist eine schier un-erschöpfliche heimische Energiequelle. Und:Im Gegensatz zur Solarenergie und Windkraftwird sie als grundlastfähig eingestuft.

Geothermie ist jedoch für uns kein „Neu-land“. Gerade im Bereich der oberflächenna-hen Geothermie ist der technische Stand derBranche weiter fortgeschritten als in derÖffentlichkeit bekannt:

■ Im Wohnungsbau ist der Anteil der neuerrichteten Gebäude, die vorwiegend geo-thermisch beheizt werden, im Jahre 2008auf 18,5 Prozent gestiegen.

■ Im Gewerbebau gibt es in Deutschland kaum noch Hochbauprojekte, die auf „Energiepfähle“ verzichten. Schaut manbeispielsweise auf die Frankfurter Hoch-haus-Skyline, so sind schon vor JahrenHochhäuser wie das Mainforum, der MainTower oder Gallileo auf energeti-schen Bohrpfählen gegründet worden.

Damit sind die Potenziale im Wohnungsbauund im Gewerbebau – wie uns DeutscheBank Research in ihrem Gutachten aufgezeigthat – jedoch noch längst nicht ausgeschöpft:Die Forscher rechnen immerhin mit einemBauvolumen von 25 Milliarden Euro bis2030.

Trotzdem bleibt noch eine Vielzahl vonProblemen, die gemeinsam von Politik undWirtschaft gelöst werden müssen. Bei derFörderung erneuerbarer Energien muss eskünftig technologieoffen zugehen. Wir freuen

»Bauindustrie wird zur Klimaschutzindustrie«

/ Dipl.-Ing. Herbert Bodner

uns deshalb, dass im Rahmen des angekün-digten Energiekonzeptes der neuen Bundes-regierung alle Förderinstrumente auf Tech-nologieoffenheit überprüft werden müssen.

Die einseitige Förderung einzelner erneuer-barer Energien wie der Solarenergie muss aufden Prüfstand gestellt werden.

Genehmigungsprozesse müssen in Deutsch-land künftig schneller abgeschlossen werden.Zwar sollen bis 2030 in Nord- und Ostsee 40Offshore-Windparks errichtet werden; Inves-toren wenden sich aber trotzdem eher nachGroßbritannien, weil dort die Genehmi-gungszeiten erheblich kürzer ausfallen. Auchdeutsche Energiekonzerne wie EON sind dortbereits aktiv.

Gleichzeitig brauchen wir eine moderneLeitungsinfrastruktur, um eine Flaschen-hals-Situation in den Netzen zu vermeiden.Wenn wir die Offshore-Windenergie voll nut-zen wollen, müssen entsprechende An-schluss-Netze geschaffen werden. Das bedeu-tet, das Energieleitungsausbaugesetz mussnun zügig umgesetzt werden.

Mehr Forschung ist auch im Bereich derEnergiespeicher notwendig. Wir begrüßendaher, dass nunmehr ein Energieforschungs-programm entwickelt werden soll, das sich –neben der Energieeffizienz – auch mit derWeiterentwicklung der Speichertechnologienbeschäftigt.

Bauindustrie = KlimaschutzindustrieDie Bauindustrie ist gut gerüstet für dieZukunftsaufgabe „Klimaschutz“. Unsere tech-nische Leistungs- und Innovationskrafthaben wir vielfach unter Beweis gestellt: obbei der Errichtung klimaneutraler Wohn-und Gewerbegebäude, in denen intelligenteBaustoffe, Geothermie und Photovoltaik ein-gesetzt werden, bei der Verbesserung derEnergiebilanz von Industrieanlagen oder beider Gründung der großen Offshore-Wind-parks. Wer CO2-Einsparung oder den Ausbauder erneuerbaren Energien vorantreiben will, der muss auch über bauliche Lösungen nach-denken. Bau- und Baustoffindustrie sinddaher die natürlichen Partner für den Klima-schutz. ■

Lesen Sie dazu den Artikel ab Seite 4

Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

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Gemeinsame Veranstaltung zum Thema „Bauwirtschaft und erneuerbare Energien“:

Bauindustrie wird zur Klimaschutzindustrie – großes Potenzial bei Offshore-Windkraft und GeothermieKlimaschutz ist eine Bauaufgabe. Denn ohnedie Kompetenzen von Bau- und Baustoff-industrie sind weder nationale und inter-nationale Klimaziele zu erreichen nochökonomisch wie ökologisch nachteilige Aus-wirkungen des Klimawandels zu begrenzen.Dies ist die Quintessenz einer Veranstaltungvon Hauptverband und Bundesverband Bau-stoffe – Steine und Erden (bbs) am 6. Novem-ber in Berlin zum Thema „Bauwirtschaft underneuerbare Energien“.

Bauindustriepräsident Dipl.-Ing. HerbertBodner erläuterte in seinem Grundsatz-vortrag die zentrale Rolle der Bauindustrieim Bereich der erneuerbaren Energien undprägte hierfür den Begriff der Klimaschutz-industrie. Er verwies dabei auf die hohentechnischen Kompetenzen, die beispielsweisezur Errichtung der Offshore-Windparks inNord- und Ostsee nötig seien und über diedie Bauindustrie verfüge. Aber auch im Be-reich der Geothermie, wo es um tiefe und an-spruchsvolle Gründungen gehe, sei die Bau-industrie gefragt.

Mit ihrem Interesse am Schwerpunkt Geo-thermie betrete die deutsche Bauwirtschaft

zudem kein Neuland. Gerade im Bereich deroberflächennahen Geothermie sei die Bran-che weiter als in der Öffentlichkeit bekannt.Im Wohnungsbau habe der Anteil der neuerrichteten Gebäude, die vorwiegend geother-misch beheizt werden, von weniger als 1 Pro-zent im Jahre 2000 auf 18,5 Prozent im Jahre2008 zugenommen. Im Vergleich dazu gebe es im Bereich von Verwaltungsgebäuden, Fabrik- und Werkstattgebäuden noch großenNachholbedarf. Hier liege der Anteil geother-misch beheizter Objekte derzeit bei knapp 5 Prozent. Vorreiter der Geothermienutzungseien gewerbliche Hochhausbauten. Bodner:„Inzwischen gibt es in Deutschland kaumnoch Hochhausprojekte, die auf Energie-pfähle aus Beton verzichten.“

Zukunftsmarkt erneuerbare Energien

Bodner bescheinigte daher der Geothermieein großes Zukunftspotenzial. Er bezog sichdabei auf das Gutachten „Geothermie –Chancen für die Bauwirtschaft im Lichte desKlimawandels und der absehbaren Energie-knappheit“, das die Deutsche Bank Researchfür die Spitzenverbände der Deutschen Bau-industrie und der deutschen Baustoffher-

steller erarbeitet hat. Die Forscher sehendarin allein im Bereich der Geothermie bis2030 für Wohnungsbau und Gewerbebau einBauvolumen von 25 Milliarden Euro.

Auch der Ausbau der Offshore-Windkraft-anlagen in Nord- und Ostsee berge wichtigeMarktpotenziale. Hinter den Plänen der Bun-desregierung, hiermit eine Energieleistungvon bis zu 25.000 Megawatt bis zum Jahr 2030vor den deutschen Küsten zu gewinnen, stehe ein Investitionsvolumen von über 80Milliarden Euro, davon 20 bis 25 MilliardenEuro Bauinvestitionen allein für die Funda-mente und ihre Verankerung, so Bodner.

„Oberstes Ziel muss aber eine nachhaltige,sichere und bezahlbare Energieversorgungfür Bürger und Wirtschaft sein“, so AndreasKern, Präsident des Bundesverbandes derDeutschen Zementindustrie (BDZ) undVizepräsident des Bundesverbandes Bau-stoffe – Steine und Erden (bbs). Hierzu werdeein breiter Energiemix benötigt, der nichtallein politisch gesteuert, sondern letztlichResultat von Wettbewerb und Wirtschaft-lichkeit sein müsse.

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spielsweise die Windkraft in Deutschlandeinen Anteil von sieben Prozent an derStromerzeugung, der nach den Plänen derRegierung bis zum Jahr 2030 mehr als ver-doppelt werden soll.

Das Engagement für den Ausbau der erneu-erbaren Energien diene nicht nur dem glo-balen Klimaschutz, es bewirke auch mehrVersorgungssicherheit und weniger Abhän-gigkeit von ausländischen Energieimpor-ten. Vor allem schaffe es Arbeitsplätze, undzwar nicht nur im Anlagenbau, sondern auch in der Bau- und Baustoffindustrie,

hoben die Spitzenvertreter der beiden Ver-bände hervor.

„Die Bundesregierung wird die Rahmen-bedingungen für erneuerbare Energien inDeutschland weiter verbessern. Angestrebtwird eine Verdopplung des Einsatzes vonerneuerbaren Energien in allen Bereichen derEnergienutzung. Daher soll das Erneuer-bare-Energien-Gesetz (EEG) beibehalten undweiter ausgebaut werden.“ Dies erklärteMinDirig. Ursula Borak vom Bundesminis-terium für Wirtschaft und Technologie. Sosehe die Novelle des EEG eine Erhöhung der

Die neue schwarz-gelbe Regierung müssesich insgesamt an ihrem Anspruch messenlassen, „eine ideologiefreie, technologieoffeneund marktorientierte Energiepolitik“ betrei-ben zu wollen, kündigte Kern an. Nach demWillen der Bundesregierung sollen in einemdynamischen Energiemix die erneuerbarenEnergien allmählich den Hauptanteil an derVersorgung übernehmen. Kern: „Dazu müs-sen sie so schnell wie möglich markt- undspeicherfähig gemacht werden.“ Die Spei-cherfähigkeit von Beton werde auf einemhohen innovativen Niveau vor allem bei dersogenannten Betonkernaktivierung genutzt.Dabei kann die Energieeffizienz optimiertwerden, indem Erdwärme genutzt wird sowieErd- und Wasserspeicher thermisch mit indas System einbezogen werden.

Nach den Zielvorgaben der Bundesregierungsoll der Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020auf 30 Prozent erhöht werden. Zudem habedie Koalition von Union und FDP bekräftigt,die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozentgegenüber 1990 zu senken. Die Baustoff-industrie, etwa die Zementherstellung, seihier doppelt involviert. Als energieintensiveBranche müsse sie die Energiekosten alswichtigen Kostenfaktor in der Produktion sogering wie möglich halten. Zum anderen seider Bau von Anlagen zur Nutzung erneuer-barer Energien ein interessantes Marktfeldfür den Absatz von Baustoffe. Bislang hat bei-

Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident des Hauptverbandes der DeutschenBauindustrie

Dipl.-Kfm. Andreas Kern, Präsident desBundesverbandes der Deutschen Zement-industrie und Vizepräsident des Bundes-verbandes Baustoffe – Steine und Erden

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Einspeisevergütung vor, was insbesondereder Entwicklung der Offshore-Windkraft inDeutschland helfe.

Borak nannte dabei als wichtigen Punkt auchdie Netzintegration. Die Stromnetze müsstenso ausgebaut werden, dass sie die erneuer-baren Energien auch aufnehmen könnten.Hierzu sei insbesondere die Entwicklungneuer Speichertechnologien und Lasttech-nologien notwendig. Um die Grundlast abdecken zu können, müssten auch dieKraftwerkparks flexibler eingesetzt werdenkönnen.

Borak wies im Weiteren darauf hin, dass dieerneuerbaren Energien im Wärmebereich zuRecht als schlafender Riese bezeichnet wer-den. Das EEG sei bewusst technologieoffengestaltet worden, um weitere Ressourcenerschließen zu können. Im Übrigen verwiessie darauf, dass neben der Förderung dererneuerbaren Energien für Stromerzeugungoder im Wärmebereich auch Fortschritte beider Energieeffizienz u. a. durch energetischeGebäudesanierung unbedingt nötig seien.

Die Bundesregierung habe durch Bereitstel-lung von KfW-Mitteln und bei der Ausgestal-tung der Konjunkturprogramme entspre-chende Voraussetzungen geschaffen.

Dr.-Ing. Christian Jokiel, Hochtief PPP Solu-tions GmbH, stellte das Projekt „Geother-

miekraftwerk Kirchstockach“ vor. Besondersdas süddeutsche Molassebecken sei für Pro-jekte der Tiefengeothermie sehr gut geeignet,obwohl durch die extreme Tiefbohrung von4,5 Kilometern auch Risiken bestünden, die eine Risikostreuung notwendig mach-ten. Daher habe es bei dem Projekt Kirch-

Ursula Borak, Ministerialdirigentin,Bundesministerium für Bildung undTechnologie

Dr.-Ing. Christian Jokiel, Hochtief PPPSolutions GmbH

Gutachten bescheinigt großes Potenzial für GeothermieWeiter heißt es in dem Gutachten: In den letz-ten Jahren hat die Geothermie ihre Wett-bewerbsfähigkeit gegenüber fossilen Ener-giequellen verbessert. In Deutschland, wo dieGeothermie bisher noch ein Nischendaseinfristet, hilft die Politik an vielen Stellen, dieTechnologien zur Nutzung der Erdwärmeattraktiver zu machen. So wurden am Anfangdes Jahres die Fördergesetze verbessert bzw.neu geschaffen. Dies führt z.B. dazu, dass sichneue Erdwärmesysteme bereits nach wenigenJahren gegenüber Öl- oder auch Gasheizun-gen rechnen können. Zur Stromversorgungtragen geothermische Kraftwerke auch 2020noch weniger als 1 Prozent bei.

Die Nutzung der Geothermie als Wärme-quelle ist ohne eine intelligente Integration indie jeweiligen Wohn-, Lebens- und Arbeits-welten nicht vorstellbar. Insofern sindGeothermie und Bauen quasi „siamesischeZwillinge“. Die Expansion der Geothermiebegünstigt deshalb auch die Bauwirtschaft. InDeutschland führt das Wachstum der direk-ten Geothermie bis 2030 zu einem kumulier-ten Bauvolumen um 25 Milliarden Euro. Dazutragen – je nach Bausegment – der Neubauund die Sanierung mit unterschiedlichem Ge-wicht bei. Überdies verspricht die geotherma-

le Stromproduktion, die in Deutschland juststartet, etwas mehr Baubedarf.

Nachhaltige Impulse erhalten künftig alleBaubereiche bis hin zur Baustoffindustriesowie viele Dienstleister. Das Anwendungs-spektrum kennt technisch kaum Grenzen.Aussichtsreich sind erstens der Bau von Ein-und Mehrfamilienhäusern, zweitens derHochhausbau (wo die Integration der Geo-thermie gerade beginnt und viel mehr mög-lich ist), drittens größere Wohn- undGewerbegebäude (eine Spielwiese für inno-vative Architekturlösungen, die sich fürBauherren häufig bezahlt machen) sowieviertens das vielfältige Spektrum der öffent-lichen Bauten. ■

Die globalen Zukunftsaufgaben – Eindäm-mung des Klimawandels und Vermeidungvon Energiepreisschocks – sind nur zu meis-tern, wenn alle verfügbaren Hebel zu ihrerBewältigung betätigt werden. Die Potenzialeder Geothermie werden in diesem Zusam-menhang bisher noch unterschätzt. Dies geht aus einem Gutachten hervor, das DB-Research im Auftrag des Hauptverbandesund des Bundesverbandes der DeutschenZementindustrie (BDZ) erstellt hat.

Ein- und Zwei-familienhäuser

Neue Gebäude Sanierte Gebäude Quelle: DBR

Mehrfamilien-häuser

GewerblicheGebäude

876543210

Mrd. Euro

Direkte Geothermie führt bis 2030 zu kumu-liertem Bauvolumen von bis zu 25 Mrd. Euro

Das Gutachten zur Geothermie stellte Dr. Josef Auer, Deutsche Bank Research, vor.

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z. B. bei dem System der Tiefensonde warmesWasser über einen vertikalen Wärmetau-scher direkt an der Schiene eingesetzt wird.Funke wies darauf hin, dass es in Deutsch-land circa 120.000 Weichen gebe. Würde manalle bisher elektrisch betriebenen Weichen-heizungen durch geothermische Heizungenersetzen, könnte man mehrere MillionenTonnen CO2 jährlich sparen.

Wittig erläuterte das Prinzip der Weichen-heizung am Projekt „BahnsteigbeheizungBad Lauterberg-Barbis“. Das Besondere andiesem System sei die Nutzung von Infra-strukturflächen als Wärmekollektor zurGewinnung solarer Strahlungsenergie imSommerhalbjahr. Im Winterhalbjahr könne

die gespeicherte Energie dann zur Schnee-und Eisfreihaltung von Verkehrsflächen ge-nutzt werden. Wittig betonte die Vorteile die-ses Heizsystems. Die Verkehrssicherheit vonFahrgästen werde erhöht, die Lebensdauerverlängere sich und die Instandsetzungsin-tervalle der Bauteile seien länger. Zudemseien im Bereich des Schienenverkehrs deut-lich geringere Betriebskosten zu erwarten.

Barbis sei bundesweit das erste Projekt, das als Pilot auf drei Jahre angelegt sei. Eshandele sich um den Neubau eines Halte-punktes mit einer Gesamtbausumme von 1,2Millionen Euro. Es seien insgesamt neun Erd-wärmesonden mit je 200 Meter Länge instal-liert worden, die mit einer komplexen

stockach, ein Kraftwerk zur geothermalenStromerzeugung, eine Zusammenarbeit mitRenerco und dem SachsenFonds gegeben.Zurzeit fänden in Kirchstockach mehrereProbebohrungen statt, die sehr vielverspre-chend verliefen. Wenn Kirchstockach Anfang2010 voll in Betrieb gehe, solle das KraftwerkStrom und Wärme für rund 20.000 Haushalteliefern. Allein durch die Stromproduktionkomme es zu einer CO2-Emissionsreduktionvon 40 Millionen Tonnen im Jahr.

Dr. Volker Klapperich, HeidelbergCementBaustoffe für Geotechnik GmbH, stellte die Entwicklung von Spezialbaustoffen fürdie oberflächennahe Geothermie vor. Erstrich heraus, dass die Optimierung derWärmeleitfähigkeit bei den eingesetztenSpezialbaustoffen zur Effizienzsteigerung dergeothermischen Anlage führe und so diebestmögliche Wärmeausbeute bzw. Kühlungerfolgen könne. Es sei daher die Aufgabe derForschung, die Wärmeleitfähigkeit unterBerücksichtigung der Dichte zu verbessern.Darüber hinaus sei es besonders wichtig, dassdie Baustoffe den Wechsel zwischen Kälte imWinter und Wärme im Sommer gut überste-hen könnten, da gerade besonders großeTemperaturwechsel die Eigenschaften deseingesetzten Baustoffes erheblich beeinträch-tigen könnten.

Reiner Wittig von der Frenzel-Bau GmbHund Michael Funke von TripleS-GmbH infor-mierten über die geothermische Heizung fürBahnsteige und Weichen. Die Grundidee sei,die Weichen mittels geothermischer Energieschnee- und eisfrei zu halten. Dies könnedurch eine Tiefensonde, das Grundwasseroder einen Flächenkollektor geschehen, wo

Reiner Wittig, Frenzel-Bau GmbHDr. Volker Klapperich, HeidelbergCementBaustoffe für Geotechnik GmbH

Michael Funke, TripleS-GmbH

Das Projekt „Bahnsteigbeheizung Bad Lauterberg-Barbis“ zeigt, dass sich die Verkehrs-sicherheit von Fahrgästen erhöht und sich die Lebensdauer verlängert.

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Steuerung über verschiedene Temperatur-sensoren und Eismelder verbunden seien.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit von geother-mischer Energie im Infrastrukturbereich stell-te Dr. Jan-Niklas Franzius, Ed. Züblin AG, vor.

Im Rahmen des Projektes „Konzept desStadtbezirks“, das eine Integration von Infra-struktur und Energieversorgung vorsehe, soll auch Geothermie in Tunnelbauwerkengenutzt werden. Züblin habe dazu einenEnergietübbing entwickelt, bei dem dieTunnelschale als Absorber fungiert. Dieses

Verfahren werde bereits für Tunnel im kon-ventionellen Vortrieb angewendet, z. B. beider Verlängerung der U2 in Wien. Der Vorteilsei, dass der Tübbing durch eine Tunnelbohr-maschine eingesetzt werden könne, was einehohe Präzision bei der Tübbingherstellungund beim Einbau erfordere. Die eigentlichenAbsorberleitungen und die Kopplungssys-

teme müssten allerdings in dieTübbings integriert werden. Zur-

zeit gebe es eine Pilotstrecke„Tunnelkraftwerk Jenbach“.Hier handle es sich um den

Neubau eines zweigleisi-gen Eisenbahntunnels,der die ZulaufstreckeNord des künftigenBrenner-Basis-Tunnels

darstelle und einenDurchmesser vonzwölf Metern habe.Dieser Tunnel unter-

quere die Gemeinde Jen-bach. Franzius betonte abschlie-

ßend die vielfältigen Möglichkei-ten des Einsatzes von erdnaher

Geothermie im Bereich städti-scher Infrastruktur. Dadurchkönne man umweltverträgli-che Lösungen auch für dicht

besiedelte Stadtteile und Stadt-quartiere erreichen.

„Für die Bilfinger Berger AG ist der BereichOffshore-Windkraft ein großes und interes-santes Geschäftsfeld, das hohe technischeKompetenz erfordert.“ Dies erklärte Dipl.-Ing. Hans Kahle, Bilfinger Berger Ingenieur-bau GmbH. Insbesondere die Gründung derWindmühlen in 40 bis 50 Meter Seetiefe, die

circa 60 Kilometer von der deutschen Küsteentfernt stattfinden müsse, sei eine besonde-re Herausforderung. Die limitierenden Fak-toren seien das Wetter und insbesondereWellen, die 20 bis 25 Meter hoch werdenkönnten. Die Bilfinger Berger IngenieurbauGmbH habe daher eine besondere Grün-dungskomponente entwickelt, die auf einemextra konstruierten Spezialschiff onshorezusammengebaut werde, um dann mithilfedes Schiffes offshore montiert zu werden.Dies habe zum Ergebnis, dass an immerhin270 Tagen im Jahr Gründungen weit draußenim Meer stattfinden könnten. Die BilfingerBerger Ingenieurbau GmbH habe insbeson-dere auf den Forschungsfeldern FINO undHorns Rev vielfältige Erfahrungen mit derGründung sammeln können und sehe sichnun gut gerüstet für einen Markt, der inZukunft mehrere Milliarden Euro an Invest-ment erfordere.

Dipl.-Kfm. Felix Koselleck von der StrabagAG hob hervor, dass andere Länder imBereich der Nutzung von Offshore-Wind-kraft schon viel weiter seien als Deutschland.Insgesamt bewertete er die Projektentwick-lung der Offshore-Windparks als ein in-teressantes Marktfeld für die europäische Bauindustrie, die aber maritime Erfahrung und Kompetenz sowie Projektfinanzie-rungs-Know-how und Liquidität erfordere.Koselleck wies in diesem Zusammenhangauf die politischen Rahmenbedingungen hin,die geeignet seien, Offshore-Windparks zufördern. Dies mache die Projektentwicklungtrotz des hohen Finanzbedarfs und derhohen Eigenkapitalquote von 30 bis 35 %interessant. Insbesondere das EEG habe hierfür große Schubkraft gesorgt. Bei den Wind-

Dipl.-Kfm. Felix Koselleck, Strabag AGDipl.-Ing. Hans Kahle, Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH

Dr. Jan-Niklas Franzius, Ed. Züblin AG

Für Geothermie geeignete Gebiete in Deutschland

Hamburg

Rostock

Bremen

Hannover

Norddeutsches Becken

MünsterländerBecken

Ober

rhei

ntal

Grab

en

ThüringerBecken

SüddeutscheSenke

NordalpinesMolassebecken

MettmannLeipzig

Dresden

München

Berlin

Kiel

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Workshop „Nachhaltiges Bauen“ Ing. Hans-Dieter Hegner führte aus, dassstatt des lange verfolgten „Beleihungsmo-dells“, bei dem das BMVBS als Siegelgeberdie Hoheit über die Kriterien hält und dieDGNB die praktische Umsetzung des Bewer-tungs- und Zertifizierungssystems organi-siert, es nun zu einem sogenannten Aner-kennungsmodell kommen werde. Damit seizunächst einmal verbunden, dass ab sofortbeliebige Organisationen eigene Nachhaltig-keitszertifikate entwickeln und verleihenkönnten. Parallel werde das BMVBS seinenLeitfaden „Nachhaltiges Bauen“ überarbei-ten und dort Mindeststandards für Nach-haltigkeitssysteme vorgeben. Bei Bedarf hätten die jeweiligen Organisationen dieMöglichkeit, einen Antrag an das BMVBS zustellen und ihr System anerkennen zu lassen.Voraussetzung hierfür sei, dass die Mindest-anforderungen erfüllt sind. In diesem Falldürfe zusätzlich zum jeweiligen Siegel derOrganisation auch das Siegel des BMVBS„Anerkannt durch das Bauministerium“ ver-liehen werden. Bereits heute lägen demBMVBS zahlreiche Anträge verschiedenerOrganisationen vor. Der Wunsch, zu einembundeseinheitlichen Bewertungs- und Zer-tifizierungssystem zu kommen, habe sichdamit nicht erfüllt.

Die Fachvorträge befassten sich nach einerVorstellung des Gebäudes durch den Archi-tekten Thomas Winkelbauer mit den Haupt-kriteriengruppen des Systems für Büro- undVerwaltungsneubauten und erlaubten kon-krete Einblicke in die Herangehensweise, diepraktische Umsetzung und die detaillierteBewertung des Gebäudes. Während Prof.Thomas Lützkendorf die Erfüllung der öko-logischen und ökonomischen Anforderun-gen erläuterte, widmeten sich Dr. GünterLöhnert und Andreas Dalkowski den sozio-kulturellen, technischen und prozessorien-tierten Kriterien. Zur Abrundung gab NicolasKerz einen Überblick über den Nachhaltig-keitskriteriensatz 2008 und die Verände-rung beim Kriteriensatz 2009.

Zum Abschluss der Veranstaltung kündigtedas BMVBS an, die Kriteriensteckbriefe An-fang Dezember 2009 freizuschalten und derÖffentlichkeit zugänglich machen zu wollen.

Die Organisatoren planen für 2010 eine Fol-geveranstaltung.

Mehr dazu: www.bauenschütztklima.dewww.nachhaltigesbauen.de ■

Die Umsetzung der Nachhaltigkeitskriteriendes Bundesministeriums für Verkehr, Bauund Stadtentwicklung (BMVBS) bei derBauausführung des Paul-Wunderlich-Hau-ses in Eberswalde war Gegenstand einesWorkshops, der gemeinsam von Hauptver-band, Beton- und Bautechnikverein sowieBMVBS am 6. November in Berlin veran-staltet wurde. Das Paul-Wunderlich-Haus, Verwaltungs- und DienstleistungszentrumEberswalde, war zuvor mit dem „Gold-Gütesiegel“ der Deutschen Gesellschaft fürNachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnetworden.

In ihren Grußworten betonten der Haupt-geschäftsführer des Hauptverbandes, RAMichael Knipper, und der Unterabteilungs-leiter im BMVBS, Ministerialdirigent Dr.Rüdiger Kratzenberg, das besondere Enga-gement der deutschen Bauindustrie bei derEntwicklung des neuen Systems. Es sei nunvon Bedeutung, das Verständnis für nach-haltiges Bauen zügig in die Baupraxis zubringen, um die mit dem Konzept verbunde-nen Vorteile schnell nutzen zu können.

BMVBS und DGNB hatten zuvor bekanntgegeben, dass die bisherigen Partner zukünf-tig eigene Wege gehen. Ministerialrat Dipl.-

parks liege auch ein hoher Bauanteil, insbe-sondere im Bereich der Entwicklung undEinbettung der Fundamente, bei der Instal-lation der Stahltürme und Turbinen, derKabelverlegung sowie beim Rahmen- bzw.Bodenaushub und Auf- und Abbauen.

Das Marktpotenzial in der deutschen Nord-see bewertet Koselleck daher als hoch. 20 Parks seien genehmigt. Ziel der Regierungsei die Produktion von mehr als 12.000Megawatt mit 40 Parks in Nord- und Ostseebis 2020. Im Jahr 2030 sollen es bereits25.000 Megawatt sein. Zudem gebe es stabileWindverhältnisse und damit auch konstanteStromeinnahmen. Die besondere Kompetenzder Strabag demonstrierte Koselleck anhandeines kurzen Filmes, der den sogenanntenStrabag-Carrier vorstellt. Hier handelt es sichum erste Ansätze einer industriellen Mas-senfertigung von Schwerkraftfundamentenonshore, die dann mithilfe eines Carriers„offshore“ installiert würden. ■

Der neue Internetauftritt zum Thema „Bauen und Klimaschutz“ ist jetzt online: www.bauenschütztklima.de

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Baukonjunktur zum Jahreswechsel 2009/2010:

Bauindustrie weiter skeptisch –Umsatzminus für 2010 erwartet

Bi aktuell zitiert aus dem Sprechzettel:

Die deutsche Bauwirtschaft hat das erste Jahrder Wirtschaftskrise besser überstanden alsdie meisten anderen Zweige des produzieren-den Gewerbes. Zwar mussten auch die Unter-nehmen des deutschen Bauhauptgewerbesbis Oktober 2009 Umsatzeinbußen von no-minal 4,6 Prozent hinnehmen, dieses Minuswar jedoch deutlich geringer als im verar-beitenden Gewerbe, das in diesem Zeitraumeinen Umsatzeinbruch von 19 Prozent zu ver-kraften hatte.

Für das Gesamtjahr 2009 erwartet der Haupt-verband auf der Grundlage der bislang vorlie-genden Daten ein Umsatzminus von nominaletwa 4 Prozent.

Für diese vergleichsweise glimpfliche Ent-wicklung im deutschen Bauhauptgewerbewaren nach Auffassung des Hauptverbandesdrei Faktoren entscheidend:

■ die verhältnismäßig geringe Exportab-hängigkeit der deutschen Bauwirtschaft,

■ die hohen Auftragsbestände zu Jahres-beginn, durch die insbesondere im Wirt-schaftsbau ein noch wesentlich stärkerer Umsatzeinbruch vermieden werden konn-te, vor allem aber

■ die beiden Konjunkturprogramme der Bundesregierung, die einen drohenden Einbruch der öffentlichen Baunachfrage aufgefangen haben.

Dennoch sind die meisten Bauunternehmenzum Jahreswechsel 2009/2010, was die wei-tere konjunkturelle Entwicklung angeht,skeptisch: Nur 6 Prozent aller befragten Bau-unternehmen erwarten nach dem ifo-Kon-junkturtest für die nächsten sechs Monateeine Verbesserung der Geschäftslage; einegroße Mehrheit – nämlich 43 Prozent – gehtvon einer weiteren Verschlechterung aus.

Die Skepsis vieler Bauunternehmen ist ausunserer Sicht verständlich, wenn man sichdie Entwicklung der Auftragseingänge an-sieht. Zwar konnte der Rückgang der Bau-nachfrage im Oktober 2009 gestoppt werden,dies als konjunkturelle Trendwende zu inter-pretieren, scheint uns jedoch verfrüht. Fürdie Monate Januar bis Oktober 2009 ergibt

Die deutsche Bauwirtschaft rechnet trotz derstaatlichen Konjunkturprogramme auch imneuen Jahr mit Einbußen. Der Umsatzrück-gang im Bauhauptgewerbe dürfte sich aberauf 1,5 Prozent verlangsamen. Dies erläu-terte der Präsident des Hauptverbandes derDeutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. HerbertBodner, zu Jahresbeginn vor der BerlinerPresse. 2009 habe das Minus nach vorläufi-gen Berechnungen etwa 4 Prozent betragen.„Wir werden 2010 wie 2009 vergleichsweisegut über die Runden kommen“, sagte Bodnerweiter. „2011 könnte das eigentliche Krisen-jahr der Bauwirtschaft werden“, wenn diesenicht mehr von staatlichen Programmengestützt werde, die Wirtschaftsbau-Konjunk-tur aber noch schwach sei.

Bauindustriepräsident Bodner erläuterte Berliner Journalisten die Lage am Bau 2009/2010.

Baugewerbliche Umsätze im Bauhauptgewerbe im Jahre 2009– nominale Veränderungsrate zu 2008 –

Westdeutschland Ostdeutschland Deutschland

Wohnungsbau –5,0 % –8,0 % –5,5 %

Wirtschaftsbau –11,0 % –6,0 % –10,0 %

Öffentlicher Bau +5,0 % +5,0 % +5,0 %

Gesamt –4,5 % –2,5 % –4,0 %

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JAHRESAUFTAKT-PRESSEKONFERENZ /11

sich noch immer ein Auftragsminus vonnominal 6,7 Prozent.

Mit anderen Worten: Das deutsche Bauhaupt-gewerbe hat die konjunkturelle Talsohle nochlängst nicht erreicht. Selbst wenn sich diegesamtwirtschaftliche Konjunktur 2010 all-mählich stabilisieren sollte, so bleibt doch die Bauwirtschaft als „konjunkturell nach-laufende Branche“ vorerst im Abschwung.Daran können auch die Konjunkturpro-gramme nichts ändern.

Wirtschaftsbau betroffen

Vor allem für den deutschen Wirtschaftsbauist eine konjunkturelle Trendwende noch inweiter Ferne. Zwar hat sich die Auslastung der Kapazitäten im verarbeitenden Gewerbeetwas verbessert; der Erholungsprozess istjedoch noch nicht so weit fortgeschritten,dass wieder mit Erweiterungsinvestitionenund damit neuen Aufträgen für die deutscheBauwirtschaft zu rechnen wäre.

Wie gering derzeit die Investitionsneigung inder gewerblichen Wirtschaft ist, zeigt einBlick in die Baugenehmigungsstatistik: DasVolumen der Baugenehmigungen lag danachin den ersten zehn Monaten des Jahres 2009um 21 Prozent unter dem Vorjahresniveau,bei Fabrik- und Werkstattgebäuden sogar umfast 32 Prozent und bei Handels- und Lager-gebäuden um knapp 30 Prozent.

Wann der Investitionsmotor des verarbeiten-den Gewerbes wieder anspringt, hängt je-doch nicht nur von Nachfragefaktoren ab; es

kommt ganz wesentlich darauf an, dass denUnternehmen in einem hoffentlich bald kom-menden Aufschwung genügend Kredite zurVerfügung stehen, um die dann notwendigenInvestitionsmaßnahmen finanzieren zu kön-nen.

Leider mehren sich jedoch die Anzeichen,dass es im Frühjahr 2010 doch noch zu einerKreditklemme kommen könnte. Gemäß ifo-Konjunkturtest meldeten zum Jahreswechsel46 Prozent der Unternehmen des verarbei-tenden Gewerbes und 51 Prozent der Bau-unternehmen ein restriktives Kreditvergabe-verhalten ihrer Banken.

Wohnungsbau robust

Im Wohnungsneubau zeichnet sich – mittenin der größten Wirtschaftskrise der Nach-kriegszeit – die seit Langem erwartete „Boden-bildung“ auf niedrigem Niveau ab. Zwar ist die Zahl der genehmigten Wohnungen in denersten vier Monaten des Jahres noch einmalum 10 Prozent zurückgegangen; seitdem istaber die Zahl der genehmigten Wohnungenvon Monat zu Monat gestiegen – von Mai bisOktober insgesamt um 6 Prozent.

Schon heute deutlich positiver entwickelnsich die Baumaßnahmen im Wohnungs-bestand. Als stimulierend hat sich das CO2-Gebäudesanierungsprogramm des Bundeserwiesen, das im Rahmen der Konjunktur-programme nochmals um jeweils 1 MilliardeEuro für die Jahre 2009 bis 2011 aufge-stockt worden ist. Die Förderbilanz der KfWkann sich sehen lassen: Bis Ende November

2009 hat die KfW Kredite im Umfang von 8,1 Milliarden Euro für 546.000 Wohn-einheiten zugesagt; das sind doppelt so vieleZusagen bzw. Förderfälle wie im entspre-chenden Vorjahreszeitraum. Das geförderteInvestitionsvolumen betrug 17,1 MilliardenEuro.

Öffentlicher Bau im Plus

Alle Hoffnungen richten sich deshalb heuteauf den Öffentlichen Bau, der die einzigeBausparte ist, die nicht nur 2009, sondernauch 2010 mit einem Umsatzplus rechnenkann. Ob diese Hoffnungen aber aufgehen,hängt davon ab, ob es gelingt, die zwei Kon-junkturprogramme erfolgreich umzusetzen.

Fasst man die für die ersten drei Quartalevorliegenden Angaben über die Bauausgabenvon Bund, Ländern und Gemeinden zusam-men, kommt man auf ein Plus von knapp 6 Prozent. Nimmt man die für Bund undLänder vorliegenden Daten für das 4. Quar-tal hinzu, könnte der Bauausgabenzuwachssogar auf 8 bis 10 Prozent steigen.

Damit können wir zum gegenwärtigen Zeit-punkt feststellen: Die Konjunkturprogram-me, insbesondere die eigenen Maßnahmendes Bundes, haben – trotz der noch im Spät-sommer geäußerten Skepsis – konjunktur-stabilisierend gewirkt.

Die Konjunkturprogramme kommen abereher dem Ausbaugewerbe als dem Bauhaupt-gewerbe zugute. Dies gilt vor allem für dasZukunftsinvestitionsprogramm. Anders ist esnicht zu erklären, dass die staatlichen Bau-ausgaben in den ersten drei Quartalen 2009zwar um knapp 6 Prozent gestiegen sind, dieUmsätze der Unternehmen des Bauhaupt-gewerbes im Öffentlichen Bau im gleichenZeitraum jedoch nur um 1,4 Prozent überdem Vorjahresniveau lagen.

Wir hätten uns deshalb eine stärkere Ein-beziehung der Unternehmen des Bauhaupt-gewerbes in das Zukunftsinvestitionspro-gramm gewünscht.

Gerade die Projekte des Zukunftsinvestitions-programms haben einen extrem kleinteiligenZuschnitt. Bei 29.000 Projekten und einemInvestitionsvolumen von 1,1 Milliarden Eurokommt man lediglich auf eine durchschnittli-che Projektgröße von etwas mehr als 380.000Euro. In Nordrhein-Westfalen konzentrierensich sogar 40 Prozent des gesamten Auftrags-

Öffentliche Ausgaben für Baumaßnahmen 2009– Veränderung in % zum Vorjahresmonat –

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal Okt.–Nov. Okt.

–14,0–9,5

–5,0

11,4

33,1

13,47,3

19,1

26,3

–1,0

0,1

Bund Gemeinden Länder Bund: Jan.–Nov.: +17,0 %Länder: Jan.–Okt.: +5,1 %Gemeinden: Jan.–Sept.: +3,3 %Quelle: Bundesministerium der Finanzen, Statistisches Bundesamt

Ab Oktober ohne Investitions- und Tilgungsfonds.Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. / Kraus (Stand 06.01.2010)

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volumens auf Projekte in einer Größenord-nung von unter 100.000 Euro.

Statt eines ausgewogenen Mix aus kleineren,mittleren und größeren Projekten gibt es eineFlut von Klein- und Kleinstprojekten. Mitdiesem kleinteiligen Zuschnitt haben dieKommunen sicherlich für eine schnelleUmsetzung der Maßnahmen gesorgt. Damithaben sie aber nicht nur eine partielleAusgrenzung der Großunternehmen und des bauindustriellen Mittelstandes bei derAuftragsvergabe in Kauf genommen; siehaben damit auch Abstriche bei der Wirt-schaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Maß-nahmen gemacht.

Skepsis bei Gesamtumsatz

Trotz der Stabilisierung im Wohnungsbauund eines weiter expandierenden Öffent-lichen Baus bleibt der Hauptverband bezüg-lich der Entwicklung des Gesamtumsatzes imJahre 2010 skeptisch. Unseres Erachtens istder Impuls aus den beiden Konjunkturpro-grammen zu schwach, um den sich weiterfortsetzenden Abwärtstrend im Wirtschafts-bau auszugleichen.

Wir gehen deshalb für 2010 von einem Um-satzrückgang aus, der sich allerdings ge-genüber 2009 auf 1,5 Prozent verlangsamenwird.

Mit anderen Worten: Die deutsche Bauwirt-schaft hat gute Chancen, auch das zweite Jahrder Wirtschaftskrise mit einem „blauen Auge“zu überstehen. Die Zuwächse im ÖffentlichenBau und die Stabilisierung im Wohnungsbauwerden die anhaltende Talfahrt im Wirt-schaftsbau zwar nicht ausgleichen, aberimmerhin doch abmildern können.

Unsere Sorge richtet sich deshalb heute eherauf das Jahr 2011. Es ist nicht auszuschließen,dass die Konjunkturprogramme Ende 2010auslaufen werden, ohne dass der Wirtschafts-

bau bereits die konjunkturelle Talsohle ver-lassen hat. Das dritte Jahr der Wirtschafts-krise könnte dann zum eigentlichen Krisen-jahr der deutschen Bauwirtschaft werden.

Verkehrswegefinanzierung

Wir sollten es deshalb ernst nehmen, wennBundesfinanzminister Dr. Schäuble ankün-digt, dass er ab 2011 pro Jahr 10 MilliardenEuro einsparen will. Dazu wird die Bundes-regierung bis Juli 2010 ein entsprechendesPaket schnüren. Es gehört nicht viel Fan-tasie dazu, dass ein solches Paket auch tiefeEinschnitte in die Investitionshaushalte,insbesondere im Verkehrsbereich, enthaltenkann.

Für die deutsche Bauindustrie ist deshalbheute der Zeitpunkt gekommen, die Dis-kussion über eine Neuordnung der Verkehrs-wegefinanzierung in Deutschland zu er-öffnen. Wir lassen uns dabei von denErfahrungen aus 60 Jahren Verkehrswege-finanzierung leiten, nach denen der Ausbauund die Erhaltung der Verkehrsinfrastrukturnicht den Zufälligkeiten und Zwängen derHaushaltspolitik überlassen werden darf. Wirhalten es deshalb heute mehr denn je fürgeboten, die Verkehrswegefinanzierung – wievon vielen Fachleuten vorgeschlagen – vonder bisherigen Haushalts- bzw. Steuerfinan-zierung auf eine Nutzerfinanzierung umzu-stellen.

Der Hauptverband hat dazu bereits im ver-gangenen Jahr für die Bundesfernstraßen ei-ne Dreistufenstrategie ins Gespräch gebracht:

■ Kurzfristig: Ausgliederung der Gebühr fürschwere Lkw aus dem Haushalt und Über-tragung der Mauteinnahmen auf die Ver-kehrsinfrastrukturfinanzierungsgesell-schaft (VIFG).

Ausstattung der VIFG mit dem Recht der eigenständigen Kreditaufnahme, damit

der 2011 zu erwartende Einbruch der In-vestitionslinie Verkehr aufgefangen wer-den kann.

■ Mittelfristig: Erweiterung der Lkw-Ge-bühr auf alle Fahrzeuge über 7,5 TonnenGesamtgewicht und Einführung einer elektronischen Vignette für Pkws und leichte Lkws.

■ Langfristig: gegebenenfalls Ablösung derelektronischen Vignette für Pkw und leich-te Lkw durch eine streckenbezogene Maut, sobald dafür die technischen Vorausset-zungen geschaffen sind.

Kern dieses Dreistufenplans ist die mittel-fristige Einführung der elektronischen Pkw-Vignette (mögliche Vignettenpreise: 100 Eurofür 1 Jahr, 24 Euro für 2 Monate, 10 Euro für10 Tage). Für diesen Vorschlag sprechen un-seres Erachtens:

■ die überschaubaren Investitions- und Be-triebskosten, die auf etwa 5 Prozent des jährlich zu erwartenden Mautaufkommens von 4 Milliarden Euro geschätzt werden

■ die kurze Vorlaufzeit für die Einführung einer E-Vignette von nur sechs bis neun Monaten

■ die einfache und diskriminierungsfreie Einbeziehung ausländischer Straßenbe-nutzer, die damit ebenfalls zur Deckung der Wegekosten herangezogen werden könnten (erwartetes Aufkommen etwa 800 Millionen Euro pro Jahr)

Von Vorteil wäre darüber hinaus, dass die E-Vignette – aufgrund ihrer relativen Kosten-günstigkeit – sowohl als endgültige Lösungals auch als Zwischenlösung auf dem Weg zueiner streckenbezogenen Pkw- und Lkw-Gebühr in Betracht kommt. Die längst nochnicht praxistauglichen Erfassungssysteme füreine streckenbezogene Pkw-Gebühr könntenin Ruhe ausreifen. Über deren Einführungkönnte dann im Zusammenhang mit derNeuausschreibung der Toll-Collect-Kon-zession entschieden werden. Der drohendeFinanzierungsengpass im Bereich der Bun-desfernstraßen wäre jedoch abgewendet.

Wir halten eine Umstellung nur für vermittel-bar, wenn die vom Autofahrer zu zahlendenGebühren dem Autofahrer in Form vonStraßenbauleistungen wieder zugutekom-men. Wir sprechen uns deshalb – ähnlich wiedie Koalitionsparteien – für einen geschlos-senen Finanzierungskreislauf Straße aus. ■

Baugewerbliche Umsätze im Bauhauptgewerbe im Jahre 2010– nominale Veränderungsrate zu 2009 –

Westdeutschland Ostdeutschland Deutschland

Wohnungsbau +1,5 % –1,0 % +1,0 %

Wirtschaftsbau –13,0 % –8,5 % –12,0 %

Öffentlicher Bau +7,5% +9,0 % +8,0 %

Gesamt –2,0 % –0,5 % –1,5 %

/ JAHRESAUFTAKT-PRESSEKONFERENZ

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BAUFORUM MITTELSTAND /13

RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer desHauptverbandes

Dr. Volker Wissing, MdB,finanzpolitischer Experteder FDP-Fraktion

Dr. Veit J. Walthelm, Vorsit-zender des Mittelstandsaus-schusses im Hauptverband

Prof. Dr. Ulrich Battis, Humboldt Universität Berlin

Prof. Dipl.-Kfm. ThomasBauer, Vizepräsident desHauptverbandes der Deut-schen Bauindustrie

Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, geschäftsführendesVorstandsmitglied des Deut-schen Sparkassen- und Giro-verbandes e. V.

Erstes Bauforum Mittelstand in Berlin:

Kreditklemme bedroht mittelständische bauindustrielle Familienunternehmen„Unternehmensfinanzierung des Mittelstan-des“ war das Kernthema des ersten gemein-samen Bauforums Mittelstand, das vomHauptverband und der BundesvereinigungMittelständischer Bauunternehmen (BVMB)am 17./18. November 2009 in Berlin veran-staltet wurde. Im Rahmen des Vorabendtref-fens erläuterte Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, geschäftsführendes Vorstandsmitglieddes Deutschen Sparkassen- und Giroverban-des, in seiner „After-Dinner-Speech“ dieKonsequenzen der Wirtschaftskrise für diedeutsche Bauwirtschaft. Er plädierte für eineoffene und frühzeitige Kommunikation zwi-schen Sparkassen und Bauunternehmen undmahnte an, auch Probleme offen anzuspre-chen.

In ihren Begrüßungsworten zur Eröffnungder Hauptveranstaltung am 18. Novemberbetonten der Präsident der BVMB, Dipl.-Bw.Thorsten Bode, sowie der Vorsitzende desMittelstandsausschusses im Hauptverband,Dr. Veit J. Walthelm, die konstruktive und er-folgreiche Zusammenarbeit zwischen beidenVerbänden. Walthelm unterstrich dabei dieBedeutung mittelständischer Unternehmen,die nach seiner Definition Familienunter-nehmen seien, für die gesamte deutsche Bau-wirtschaft.

Dr. Volker Wissing, MdB, Vorsitzender desFinanzausschusses des Deutschen Bundes-tages, bekräftigte, dass die Politik fest entschlossen sei, an der Unternehmer-Erb-schaftsteuer gerade im Interesse mittelstän-discher Unternehmen weiterzuarbeiten. Erhob die Verantwortung der Banken für dieFinanzkrise hervor und betonte, möglichstschnell ein Insolvenzrecht für Banken poli-tisch auf den Weg bringen zu wollen. EineWiederholung der Finanzkrise müsse auf alleFälle verhindert werden.

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Vizepräsidentdes Hauptverbandes, stellte aus Sicht einesFamilienunternehmens die Situation auf demFinanzmarkt dar. Er kritisierte unter ande-rem, dass einige Kreditinstitute nach wie vordie am Bau üblichen Abschlagszahlungenfalsch bilanzieren würden. Ein Gutachten desangesehenen Finanzspezialisten Prof. Dr.Karlheinz Küting und eine Anweisung der

Bundesbank, nach der Abschlagszahlungenauf der Aktivseite zu bilanzieren seien, wür-den vor allem Sparkassen und Genossen-schaftsbanken oft ignorieren. Diese Praxishabe negative Folgen für die Bauunterneh-men sowohl beim Rating als auch bei denKreditlinien.

In der anschließenden Podiumsdiskussion –unter Moderation von Prof. Dr. Ralf PeterOepen, Geschäftsführer des Betriebswirt-schaftlichen Instituts der Bauindustrie,Düsseldorf – erörterten Bode und Walthelmals Unternehmensvertreter sowie Dr. StefanBreuer, Direktor der KfW Bankengruppe, Dr. Andreas Bley, Abteilungsleiter Volkswirt-schaft/Mittelstandspolitik im Bundesverbandder Deutschen Volksbanken und Raiffeisen-banken, und Jochen Ihler, BereichsvorstandMittelstand der Commerzbank AG, dasThema „Kreditversorgung des Mittelstandes2010 in Gefahr?“. Die Finanzexperten strittendie Existenz einer Kreditklemme ab; dieUnternehmervertreter berichteten hingegenvom Gegenteil. Auch die Themen „Kredit-Rating“, „Auswirkung von Basel II“ und „För-derkredite und Bürgschaften“ für mittelstän-

dische Bauunternehmen wurden debattiert.Im Ergebnis sprachen sich alle Beteiligtendafür aus, den Dialog zwischen Finanz- undBauwirtschaft weiterzuführen, um in Zukunftmehr Verständnis für den jeweils anderenStandpunkt zu entwickeln.

Prof. Dr. Ulrich Battis, Humboldt-UniversitätBerlin, referierte im Anschluss über das vonihm und seinem Kollegen Prof. Christoph G.Paulus im September 2009 vorgestellteGutachten zum Bauforderungssicherungs-gesetz. Es bestand bei allen TeilnehmernKonsens, das verfehlte und in der Praxis nichtumsetzbare Gesetz schnell abzuschaffen unddas Ziel des Gesetzes – die Absicherung desUnternehmers gegen die Insolvenz des Bau-geldempfängers – durch eine praktikableRegelung zu ersetzen.

Abschließend zogen RA Michael Knipper,Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes,und Dipl.-Vw. Friedhelm Noss, Hauptge-schäftsführer des BVMB, eine positive Bilanzdes erstmals durchgeführten „BauforumsMittelstand“. Man wolle dies in Zukunft fort-setzen. ■

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Bauindustriepräsident Bodner zuAntrittsbesuch beim neuenBundesverkehrsminister RamsauerDer Präsident des Hauptverbandes, Dipl.-Ing. Herbert Bodner, hat dem neuen Minis-ter für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,Dr. Peter Ramsauer, am 30. November ei-nen Antrittsbesuch abgestattet. Im Ge-spräch, an dem auch der Hauptgeschäfts-führer des Hauptverbandes, RA MichaelKnipper, teilnahm, ging es vor allem um die

Zukunft der Verkehrswegefinanzierung unddas Bauforderungssicherungsgesetz. DasGespräch verlief in einer sehr offenen undkonstruktiven Atmosphäre. Auf Einladungdes Präsidenten wird Ramsauer am Tag derDeutschen Bauindustrie 2010 als politischerHauptredner auftreten. ■

Mit einer neuen Kommunikationsstrategie,die der Arbeitskreis „Öffentlich Private Part-nerschaften“ auf seiner Sitzung am 9. De-zember 2009 in Berlin verabschiedet hat, sollder zunehmenden Kritik an öffentlich-pri-vaten Partnerschaften (ÖPP) begegnet wer-den.

Kern des Konzeptes ist die öffentlichkeits-wirksame Vermittlung der Botschaft, dassÖPP als Beschaffungsvariante mehr bedeuteals Effizienz und weitere Vorteile, besondersfür Nutzer wie Schüler, Lehrer und Elternbzw. Verwaltungsangestellte, zu bieten hat.

Als ersten Schritt im Rahmen der neuenKommunikationsstrategie hat der Arbeits-kreis ein Positionspapier mit dem Titel„Öffentlich Private Partnerschaften (ÖPP) –Argumente gegen Vorurteile“ verabschiedet,in dem die häufigsten Vorurteile gegenüberöffentlich-privaten Partnerschaften widerlegtund Falschaussagen zu ÖPP richtiggestelltwerden.

Das Positionspapier ist unter www.ppp-plattform.de abzurufen. ■

Arbeitskreis „Öffentlich Private Partnerschaften“:

Neues ÖPP-Kommunikations-konzept verabschiedet Der Umweltausschuss des Hauptverbandes

hat am 11. November 2009 in Berlin einstim-mig Dipl.-Geol. Thomas Paetzold, Wayss &Freytag Ingenieurbau AG, für weitere zweiJahre als Ausschussvorsitzenden bestätigt.Sein Stellvertreter bleibt Dipl.-Ing. WolfgangFinck, RST Ingenieurbau GmbH. Der Um-weltausschuss ruft alle Mitgliedsunterneh-men auf, qualifizierte Mitarbeiter zu entsen-den, um sich gemeinsam für praxistauglicheRegelungen im baurelevanten Umweltbereicheinzusetzen. ■

Umweltausschuss:

Paetzold bestätigt

Tag derDeutschenBauindustrie

20. Mai 2010Axel-Springer-Passage und Ullstein-Halle Markgrafenstr. 19a 10969 Berlin

Bitte vormerken:

2010

Geo

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VERBANDSINFORMATIONEN /15

Lenkungskreis Internationales Bauen:

Fairen Wettbewerb sicherstellenWelche politische und wirtschaftliche Unter-stützung kann die Bundesregierung leisten,damit die deutsche Bauindustrie trotz gravie-render Wettbewerbsverzerrung zugunsten derchinesischen Konkurrenz im internationalenWettbewerb nicht ins Hintertreffen gerät?Diese Frage stand im Mittelpunkt der Sitzungdes Lenkungskreises Internationales Bauenam 19. November 2009 in Berlin, die unterdem Vorsitz von Eimert Los, Vorsitzender derGeschäftsleitung der Hochtief ConstructionInternational, tagte. Geladen waren auch dieVertreter des Bundesministeriums für Wirt-schaft und Technologie (BMWi), MinDirig.Knut Brünjes, Unterabteilungsleiter Außen-wirtschafts- und Handelspolitik, RD Dr. Tho-mas Solbach, Referatsleiter Exportfinanzie-rung und -kreditversicherung, sowie MinR Dr.Helmut Greinke, Referatsleiter Bauwirtschaft.

Die Vertreter des Lenkungskreises berichte-ten, dass die chinesische Bauindustrie, die

innerhalb weniger Jahre zum dominantenFaktor in Afrika aufgestiegen sei, nunmehrverstärktes Augenmerk auf die Baumärkte inMittel- und Osteuropa lege. Am BeispielPolens, wo jüngst ein chinesisches Konsor-tium – ohne über einschlägige Referenzen im lokalen Baumarkt zu verfügen – auf-grund eines ungewöhnlich niedrigen Ange-bots den Markteintritt geschafft habe, erläu-terten die Teilnehmer die Gefahren für deneuropäischen Baumarkt. So könne die chine-sische Konkurrenz, die in fast allen Markt-segmenten gegenüber den europäischenTechnologieführern aufgeholt habe, aufFinanzierungspakete der chinesischen Au-ßenhandelsbank, auf den Einsatz heimischerWanderarbeiter sowie im Bedarfsfall aufstaatliche Subventionen zurückgreifen. DerLenkungskreis sprach sich für einen engerenSchulterschluss zwischen Bauindustrie undPolitik in dieser Frage aus. Das BMWi sagtezu, im Verbund mit dem Auswärtigen Amt

das Problem auf der europäischen Ebene inBrüssel auf die Tagesordnung zu setzen.

Weitere wichtige Gesprächsthemen waren dieForderung des Hauptverbands nach mehrFlexibilität bei der Vergabe von Exportkredit-versicherungen für das Tochter- und Betei-ligungsgeschäft sowie nach einem Morato-rium hinsichtlich der Verschärfung der fürExportkreditversicherungen geltenden OECD-Umweltleitlinien. In beiden Punkten signa-lisierte das BMWi sein Verständnis für diePosition der deutschen Bauindustrie. Wäh-rend die Unterstützung in der Frage derOECD-Umweltleitlinien uneingeschränktgewährt werde, bat das BMWi hinsichtlichdes Wunsches nach „Hermes-Deckungen“für das Beteiligungsgeschäft seinerseits dieBauindustrie um Augenmaß. Aufgrund desde jure nicht gegebenen grenzüberschreiten-den Geschäfts könne eine sogenannte Cross-Border-Deckung nur auf Einzelfallbasiserteilt werden, wenn und soweit der „Expor-teur“ nachweisen könne, dass die gewählteVertragskonstruktion landesspezifischen Be-sonderheiten geschuldet sei. ■

Unter Leitung von Prof. Manfred Nußbaumer,Vizepräsident Technik des Hauptverbandes,hat der Hauptausschuss Technik (HATECH)am 1. Dezember 2009 die Eckpunkte für dieStrategie der Bauindustrie im Bereich derTechnikpolitik 2010 verabschiedet:

■ Die Umsetzbarkeit einer Arbeitsschutz-Initiative der Bauindustrie soll innerhalb von sechs Monaten ausgelotet werden. Fachliche Basis sollen bereits bestehende Handlungshilfen aus Unternehmen, Mus-ter-Gefährdungsbeurteilungen der Bau-industrie sowie Regelungen aus dem Be-reich der Berufsgenossenschaft sein.

■ Die Anwendungstauglichkeit der nationa-len und europäischen Baunormen soll wiederhergestellt werden. Dazu wird der HATECH ein Konzept für eine Normen-strategie der deutschen Bauindustrie erar-beiten und dem Präsidium zur Beratungvorlegen.

■ Der HATECH sieht aufgrund aktueller europäischer und nationaler Anforderun-gen an die Nachhaltigkeit von Gebäudenneue Märkte für die Bauindustrie. DerAusschuss hat daher einen Arbeitskreis

„Nachhaltigkeit“ eingesetzt, der auch die Zertifizierung im Bereich nachhaltigesBauen begleiten wird.

■ Die HATECH-Mitglieder unterstützen einstrukturiertes EU-Technik-Lobbying inBrüssel. Eine direkte Ansprache von EU-Parlamentariern soll hier zentraler Bau-stein sein.

■ Im Jahr 2010 wird sich der HATECH außerdem mit Mitteln und Wegen zur öffentlichen Präsentation der Leistungs-fähigkeit der deutschen Bauindustrie so-wie mit der Frage einer qualifizierten Bau-maschinenführung befassen.

Der HATECH setzt seine Beratungen am 19. Mai 2010 in Berlin fort. ■

HATECH:

HATECH beschließt Strategie Technikpolitik

Seit 1. Dezember 2009gehört Dr.-Ing. RolandGärber (r.), Leiter Zen-trale Technik BilfingerBerger AG, dem Vor-stand des Hauptaus-schusses Technik(HATECH) des Haupt-verbandes an. Er istNachfolger von Dr.-Ing.Gerd Simsch, der in dieGeschäftsführung der

Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH gewechselt ist. Im HATECH-Vorstand unterstütztGärber den HATECH-Vorsitzenden, Prof. Manfred Nußbaumer (3. v. l.), sowie die weiterenVorstandsmitglieder, Felizitas Skala (2. v. l.) und Dr.-Ing. H. Michael Bröhl (links).

Wechsel im HATECH-Vorstand

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Tschechischer Bauverband besucht BerlinAuswirkungen der Finanz- und Wirtschafts-krise auf die Baukonjunktur standen imMittelpunkt eines Gesprächs mit einer Dele-gation des Tschechischen Bauverbands (SPS)am 13. November 2009 in Berlin. RA MichaelKnipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptver-bands, hatte die Tschechen unter der Leitungihres Präsidenten Ing. Vaclav Matyas zu die-sem Arbeitstreffen eingeladen.

Beide Verbände stimmten darin überein,dass die Bauwirtschaft in ihren Ländern 2009Umsatzrückgänge verkraften müsse und einespürbare Belebung im Bausektor erst ab 2012zu erwarten sei. Der Hauptverband stelltezudem das Modell Kurzarbeit in Deutschlandals Maßnahme gegen die Wirtschafts- undFinanzkrise vor.

Die tschechische Seite erklärte, sich gegen-über der eigenen Regierung für eine finan-zielle Stärkung der Bauunternehmen durchVerkürzung der Zahlungsfristen bei öffent-lichen Aufträgen und für bürokratische Ent-lastung von kleinen und mittleren Unterneh-men eingesetzt zu haben.

Zu der Frage der 2011 auslaufenden Über-gangsfristen in der Arbeitnehmerfreizügig-keit und Dienstleistungsfreiheit in Deutsch-land stellten beide Verbände fest, dass vorallem tschechische Bauunternehmen in denGrenzregionen zur Bundesrepublik gute

Chancen hätten, grenzüberschreitend tätig zuwerden.

In der Frage der Sicherung fairen Wettbe-werbs auf dem Baumarkt in Mittel- und Ost-europa vertraten beide Verbände die Position,dass auf nationaler und europäischer Ebene

Druck auf die Politik ausgeübt werdenmüsse, um der Herausforderung chinesischerWettbewerber in Zeiten schwacher öffent-licher Finanzen in der Region mit einergemeinsamen Strategie zu begegnen.

Auch das Thema Nachhaltiges Bauen sowiedie Umsetzung der Bauproduktenrichtlinieund der Initiative „European TechnologyPlatform“ wurden erörtert. Der Dialog bei-der Verbände soll im Mai in Prag fortgeführt werden. ■

Tschechischer Bauverband (SPS) besuchte Berlin. RA Oliver Zander, Hauptverband, JosefHladik, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung tschechischer Unternehmen in Deutschland,Nadja Teoharova, Hauptverband, RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Hauptverband,Ing. Vaclav Matyas, Präsident SPS, Ing. Miloslav Masek, Generaldirektor SPS, Ing. MichaelSmola, Generalsekretär SPS, RA Frank Kehlenbach, Hauptverband (v. l.)

Die Auswirkungen des Bologna-Prozessesauf die Ausbildung des akademischen Nach-wuchses in der Bauwirtschaft stand imMittelpunkt der Beratungen der BFASchlüsselfertiges Bauen (SFB) am 29./30.Oktober in Berlin. Dipl.-Ing. Boris Engel-hardt, Leiter der Hauptabteilung Technik imHauptverband, stellte den Sitzungsteilneh-mern die neuen Abschlüsse Bachelor undMaster vor und stufte den Bachelorab-schluss im Bauingenieurwesen als nichtberufsbefähigend ein. Kritisiert wurde, dassdie Konsequenzen des Umstellungspro-zesses für die Unternehmen noch nicht ab-sehbar seien.

Daneben wurde auch über das Bauforde-rungssicherungsgesetz beraten. Der BFA-Vorsitzende, Dipl.-Ing. Jürgen Hagner, erläu-terte, dass der Hauptverband zahlreicheMaßnahmen ergriffen hat, um die Auswir-kungen des neu gestalteten Bauforderungs-sicherungsgesetzes auf die Unternehmenabzumildern. Er verwies in diesem Zusam-menhang auf das Gutachten der ProfessorenUlrich Battis und Christoph G. Paulus vonder Humboldt-Universität Berlin, die ein-deutig nachgewiesen hätten, dass das Gesetzin seiner jetzigen Form nicht praxistauglichsei. Im Koalitionsvertrag der neuen Bun-desregierung sei zudem festgehalten wor-

den, dass dieses Gesetz überarbeitet werdensolle.

Zum Thema Qualitätssicherung im schlüs-selfertigen Bauen verwies Hagner auf dasSchnittstellenmanagement als Kernkompe-tenz der Bauindustrie, das hier klar herausge-arbeitet werden müsse.

Die Frühjahrssitzung der BFA SFB wird am4./5. März 2010 in Mainz stattfinden. ■

// BFA SCHLÜSSELFERTIGES BAUEN

Konsequenzen der Bologna-ReformH

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VERBANDSINFORMATIONEN /17

// BFA GUSSASPHALT

Hüneke Neubrandenburg erster „Anerkannter Gussasphalt-Fachbetrieb“Die Hüneke Neubrandenburg GmbH hat alsdeutschlandweit erstes Unternehmen die Aus-zeichnung als „Anerkannter FachbetriebGussasphaltverarbeitung“ für hoch belasteteVerkehrsflächen sowie Estriche und Sonder-bauweisen erhalten. Die Auszeichnung wirdvon der Bundesfachabteilung Gussasphalt (BFAGUS) des Hauptverbandes der DeutschenBauindustrie verliehen.

Extra zur Übergabe der Urkunde nach Neu-brandenburg gekommen war Dipl.-Ing. Wolf-gang Poßögel, Vorsitzender der BFA GUS, derauch Vorsitzender der Beratungsstelle für Guss-asphaltanwendung ist.

Poßögel betonte bei der Verleihung der Urkun-de in Neubrandenburg, dass man die Messlattefür die Anerkennung als Fachbetrieb bewusstsehr hoch gelegt habe. Geprüft worden seiendie technische Ausstattung, die Qualifikationder Belegschaft sowie die Eignung der Be-triebsführung. In allen Bereichen habe dieHüneke GmbH vollständig überzeugen kön-nen: „Deshalb hat sich das gesamte Team vonder Betriebsführung über die Bauleitung, diegewerblichen Arbeitnehmer bis zu den Lehr-lingen die Auszeichnung mehr als verdient“,lautete Poßögels Fazit.

Besondere Anerkennung hätten dabei dieAktivitäten der Geschäftsführung zur Quali-fikation der Belegschaft gefunden. Seit Jahrenbilde der Betrieb regelmäßig und erfolgreichaus. Im vergangenen Jahr sei der beste Asphalt-bauer-Lehrling Deutschlands aus diesemBetrieb gekommen. Auch in der Fortbildung seider Betrieb aktiv. Bereits 17 Mitarbeiter hättenden sogenannten Gussasphalt (GA)-Schein. Für die Anerkennung als Fachbetrieb seien nurein Bauleiter und ein Polier mit GA-Schein not-wendig gewesen.

Die gesamte Belegschaft war dabei, als dieUrkunde am Betriebssitz überreicht wurde. Diegeschäftsführenden Gesellschafter Dipl.-Ing.(FH) Heinrich Jakubzik und Dipl.-Ing. (FH)Hendrik Marossow dankten in kurzen An-sprachen allen Beschäftigten. Sie betonten, dassdie Mischung aus Erfahrung, technischerKompetenz, moderner Betriebsorganisationund gutem Betriebsklima die Grundlagen desErfolges sind. Das Unternehmen habe sich überdie Landesgrenzen hinweg einen sehr gutenRuf erarbeiten können. Allein 2009 wurdenBauvorhaben in acht Bundesländern erfolg-reich realisiert.

Bei aller Freude über die gute Bilanz und dieöffentliche Anerkennung der Leistungen übteGeschäftsführer Marossow auch Kritik. „SeitJahren verdichtet sich das Bauen in der zweitenJahreshälfte. Am Anfang des Jahres fehlt es anArbeit und zum Jahresende wissen wir manch-mal nicht, wie wir die Arbeit schaffen sollen.“Als Beispiel verwies er auf die Zahlen für 2009.Allein im dritten Quartal habe der Umsatz dop-pelt so hoch gelegen wie im gesamten erstenHalbjahr. „Wir müssen unsere Technik undunsere Mitarbeiter aber das gesamte Jahrfinanzieren. Auch daran sollten insbesondereöffentliche Auftraggeber denken und ganzjäh-rig ausschreiben“, lautete sein Vorschlag.

Auch Oberingenieur Ulrich Habermann, Leiterder Abteilung Verkehrswegebau im Hauptver-band der Deutschen Bauindustrie, wandte sichin seinem Statement in Richtung Politik. Zwar gebe es aus den Konjunkturpaketen fürden Bundesstraßenbau eine sehr erfreulicheFinanzausstattung, doch im kommunalenStraßenbau werde gegenwärtig in gleichemUmfang am Straßenbau gespart.

Für Mecklenburg-Vorpommern schlage sich dasin zweistelligem Rückgang von Auftragsein-gängen und Umsatz im Straßenbau gegenüber2008 nieder. Hier werden der Hauptverband derDeutschen Bauindustrie und der BauverbandMecklenburg-Vorpommern gemeinsam weiterfür die Unternehmen vor Ort streiten. ■

Michael Stark und Esmer Canovic sind dieRaab Karcher Trockenbaumeister 2009. DasTeam von der drytec Innenausbaugesell-schaft mbH aus Seelze bei Hannover, Mit-glied der BFA Akustik- und Trockenbau(ATB) des Hauptverbandes, kämpfte sich imBochumer Finale der besten Trockenbaueraus ganz Deutschland am 13. November 2009mit einer Gesamtpunktzahl von 92,86 von100 Punkten an die Spitze.

Das Team von der Trockenbau Wäntig GmbHaus Schneeberg mit Marcel Lange und AndréUnger belegte im Finale der bundesweitenTrockenbaumeisterschaft den 3. Platz. ■

// BFA AKUSTIK- UND TROCKENBAU

Trockenbaumeisterschaft 2009 –BFA-Mitgliedsunternehmen belegt 1. Platz!

Trockenbaumeister 2009: Michael Stark und Esmer Canovic

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Unter Vorsitz von Dipl.-Ing. Edgar Schömighaben sich die Mitgliedsunternehmen derBFA Unterirdisches Bauen (UIB) für eineschnelle Umsetzung der Nutzerfinanzie-rung im Verkehrswegebau ausgesprochen.Unterstützt werden ausdrücklich die vomHauptverband geforderten und im Koali-tionsvertrag enthaltenen geschlossenenFinanzierungskreisläufe. Aufgrund der ra-schen und günstigen Umsetzbarkeit sprichtsich die BFA UIB im Bereich des Straßen-netzes für die Einführung einer Vignetteaus. Der Schutz der Beschäftigten imTunnelbau war ein weiteres Schwerpunkt-

thema. 2009 hat die BFA Muster-Gefähr-dungsbeurteilungen für maschinellen Tun-nelvortrieb veröffentlicht. Eine Ergänzungfür den konventionellen Tunnelvortrieb solljetzt folgen. Gemeinsam mit der Berufs-genossenschaft BAU will man sich denHerausforderungen einer vom Bundesar-beitsministerium angekündigten drasti-schen Grenzwertabsenkung bei Stickstoff-oxiden stellen, hieß es bei der BFA. Nachjetzigem Sachstand bedeute die Absenkungdas Aus für den konventionellen Tunnelbau.Die Beratung der BFA UIB wird am 27. April2010 fortgesetzt. ■

// BFA UNTERIRDISCHES BAUEN

Nutzerfinanzierung schnell umsetzen

Die Vorsitzenden der BFAen trafen sich mit Bauindustrie-Präsident Dipl.-Ing. Herbert Bodner.

Die Harmonisierung von Präqualifikations(PQ)-Mindestanforderungen verschiedenerGroßauftraggeber mit dem nationalen PQ-Verfahren stand unter anderem im Mittel-punkt eines Gespräches der Vorsitzenden derBundesfachabteilungen mit dem Präsiden-ten des Hauptverbandes, Dipl.-Ing. HerbertBodner, das im Anschluss an die BFA-Konferenz am 1. Dezember in Berlin stattge-funden hat. Neben den PQ-Verfahren ging es

auch um die Entwicklung einer Strategie,bauindustrielle Interessenvertretung im Nor-mungsbereich sicherzustellen. Darüber hin-aus wurde die bauindustrielle Mitwirkungam „Runden Tisch Nachhaltiges Bauen“ dis-kutiert.

Eine Verstetigung der Gespräche wurde ver-einbart. ■

BFA-Vorsitzende im Gespräch mitBauindustrie-Präsident Bodner

Die Auswirkungen des Koalitionsvertragesauf die mittelständische Bauwirtschaft stan-den im Mittelpunkt der Sitzung des Mittel-standsausschusses am 17. November in Ber-lin. Der Ausschuss wertete es als positivesSignal, dass die Bundesregierung das Baufor-derungssicherungsgesetz auf den Prüfstandstellen werde.

Der Vorsitzende, Dr. Veit Walthelm, begrüßteals Gast Dipl.-Ing. Boris Engelhardt, Ge-schäftsführer des AkkreditierungsverbundesBau, der zur Bauingenieurausbildung berich-tete. Die Ausschussmitglieder kritisiertenbesonders die Unterscheidung der Studien-abschlüsse in Bachelor und Master, die imRahmen des „Bologna-Prozesses“ eingeführtwurden. Dies sei aus baubetrieblicher Praxisnachteilig. Der Ausschuss erklärte, dass dieBranche selbst definieren müsse, welcheKriterien die Bauingenieur-Ausbildung auf-weisen sollte, um den Bedarf der Branche an qualifizierten Bauingenieuren in dennächsten Jahren sicherstellen zu können. ■

Mittelstandsausschuss:

„Bachelor“- und-„Master“-Diskussion

Im Rahmen der Bautec 2010 veranstalten dieMesse Berlin, der Ost-Ausschuss der Deut-schen Wirtschaft und der Hauptverband einSeminar zum Thema „Ist der faire Wettbe-werb bedroht?“– Ausschreibungen im Infra-strukturbereich in Mittel- und Osteuropa.

Die Veranstaltung findet am 17. Februar von10 bis 12.30 Uhr auf dem Messegelände,Halle 7.3. im Saal Berlin statt.

Anmeldungen und weitere Informationen: Hauptverband der Deutschen BauindustrieNadja TeoharovaTelefon: 030 21286286www. bauindustrie.de ■

Bautec 2010:

Ist der faireWettbewerbbedroht?

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VERBANDSINFORMATIONEN /19

Die Normenreihe DIN 18195 „Bauwerksab-dichtungen“ bildete den Schwerpunkt derBFA-Sitzung am 13. Oktober in Berlin. ImRahmen der Neustrukturierung der DIN18195 sollen weitere Abdichtungssystemeintegriert werden. Für die BFA BWA stehtdabei die Praxistauglichkeit des Normen-werks im Vordergrund.

Die Frühjahrssitzung 2010 wird im An-schluss an die bautec-Veranstaltung am 18. Februar 2010 in Berlin im Haus der Deut-schen Bauindustrie stattfinden.

Terminhinweis:Zum Thema „Nachhaltige Bauwerksabdich-tungen“ veranstaltet die BFA BWA im Rah-men der bautec 2010 am 17. Februar 2010 einSeminar, das die Abdichtung von Parkdecks,die Haftung von Planern und Ausführendensowie neue Normungsvorhaben in DIN18195 beleuchten wird. ■

// BFA BAUWERKSABDICHTUNG

DIN 18195 im Mittelpunkt

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�Michael Herres / Georg Göker

BWA – Richtlinien

für Bauwerksabdichtungen

Technische Regeln

für die Planung und Ausführung von Abdichtungen

� erdberührter Bauwerksfl ächen oberhalb des Grund was serspiegels

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Aus der Praxis .

… für die Praxis !BWA – Richtlinien für BauwerksabdichtungenBand 3 | Technische Regeln

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Der Hauptverband unterstützte die Ausstellung „20 Jahre Mauerfall“ mit Arbeiten der BerlinerFotokünstlerin Angelika von Stocki. Prof. Dr. Hans Ottomeyer, Angelika von Stocki, RA MichaelKnipper, Vera Lengsfeld und Uwe Spindeldreier (v. l.)

Eine Ausstellung zum Thema „20 JahreMauerfall“ mit fotografischen Installationender Berliner Fotokünstlerin Angelika vonStocki hat der Hauptverband gemeinsammit dem Bundespresseamt in Berlin veran-staltet. Hauptgeschäftsführer RA MichaelKnipper lobte bei der Eröffnung der Aus-stellung am 15. Dezember 2009 im Bundes-presseamt in Berlin die Aufbauleistung der Bauwirtschaft in 20 Jahren nach demMauerfall.

Neben Knipper sprachen auch Uwe Spindel-dreier, Abteilungsleiter Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit im Bundespresseamt, sowieVera Lengsfeld, ehemalige DDR-Bürgerrecht-lerin, auf der Vernissage. Prof. Dr. HansOttomeyer, Präsident der Stiftung DeutschesHistorisches Museum, stellte die fotografi-schen Installationen in einen kunsthistori-schen Kontext und erläuterte die Entwick-lung des Begriffes „Mauerkunst“. Ottomeyerführte die Gäste anschließend durch die Aus-stellung. ■

20 Jahre Mauerfall fotografischdokumentiert

Eine Offensive im Arbeitsschutz hat die BFASpezialtiefbau (SPTB) am 20. Oktober 2009in Essen beschlossen. Als ein Bestandteil derGemeinschaftsinitiative „Sicherheit ist unswichtig!“ sollen alle Personen, die sich aufBaustellen des Spezialtiefbaus bewegen, mitWarnwesten ausgestattet werden. Gleichzeitigunterstützen die Mitgliedsunternehmen dieEinführung von Lehrgangs- und Prüfungs-kriterien für Geräteführer im Spezialtiefbaugemeinsamen Zulassungsausschuss für Prü-fungsstätten.

Ein besonderes Augenmerk der BFA Spezial-tiefbau gilt der Er- und Überarbeitung euro-päischer Spezialtiefbaunormen. Erheblicheeigene finanzielle Anstrengungen hätten bis-her sichergestellt, dass eine Vertretung derbauindustriellen Interessen in den Normen-ausschüssen möglich war. Ausdrücklichunterstützt die BFA SPTB die vom Haupt-ausschuss Technik initiierte Gesamtnormen-strategie der deutschen Bauindustrie. UnterVorsitz von Dr.-Ing. Michael Knöfel wird dieBFA am 3. November 2010 ihre Beratungen inMünchen fortsetzen. ■

// BFA SPEZIALTIEFBAU

Offensive im Arbeitsschutzbeschlossen

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Page 20: Januar / Februar // 2010 Bauindustrie · Bauindustrie /aktuell Januar / Februar // 2010 Schwerpunktthema erneuerbare Energien Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht übernimmt

„Öffentlich-private Partnerschaften habensich im Jahr 2009 trotz Finanzmarktkrise gutbehauptet.“ Mit dieser positiven Botschaftbegrüßte Dipl.-Ing. Detlef Knop, Direktor beiBilfinger Berger AG und Vorstandsmitgliedim Verein PPP in Hessen, die Gäste der fünf-ten Regionalkonferenz in Hessen, die am 15. Dezember 2009 in der IHK in Frankfurtam Main stattfand.

Zur Einstimmung berichtete Dr. ThomasSchäfer, Staatssekretär im hessischen Minis-terium der Finanzen, über den aktuellenStand der ÖPP-Landesprojekte und gab einenAusblick. Aus eigener Erfahrung mit ÖPP-Schulprojekten schilderte Peter Walter, Land-rat des Kreises Offenbach und Vorsitzenderdes Vereins PPP in Hessen, die Chancen fürKommunen. Prof. Dr. Martin Weber, Vorstandder ÖPP Deutschland AG, zeigte, mit welchenAktivitäten die ÖPP Deutschland AG zurWeiterentwicklung des ÖPP-Marktes beiträgt.

Zahlreiche Workshops dienten dem Austauschvon Erfahrungen. Die PPP-Regionalkonferenzwar auch als Kontaktplattform ein Erfolg. ■

ÖPP-Regionalveranstaltung in Hessen:

ÖPP-Jahr 2009 endet mit gutem Ergebnis

/ VERBANDSINFORMATIONEN

Anfang Mai 2009 sei aus vielen Regionen inDeutschland noch über Kurzarbeit imStraßenbau berichtet worden. Inzwischen seidurch die Konjunkturprogramme aber beiden Bundesfernstraßen eine deutlich bessereSituation zu beobachten, berichtete derVorsitzende, Dr.-Ing. H. Michael Bröhl, an-lässlich der Delegiertenversammlung am 5. November 2009 in Potsdam. Der Bundhabe damit erheblich zur Stabilisierung derBeschäftigung beigetragen.

Problematisch sahen die Delegierten dasZurückbleiben im kommunalen Straßenbau.Mit regional starker Differenzierung seiendadurch in den ersten acht Monaten des Jah-res im gesamten Auftragseingang für denStraßenbau in manchen Regionen Rückgängeim zweistelligen Bereich zum Vergleichszeit-raum 2008 zu verzeichnen. Zu den Anfang desJahres von der Politik befürchteten Engpässen

bei Kapazitäten und im Materialsektor sei esin nennenswertem Umfang nicht gekommen,berichteten die Delegierten.

Es konnte festgestellt werden, dass die Bau-umsätze im Straßenbau für das Gesamtjahr2009 in Deutschland voraussichtlich leichtüber dem Vorjahr liegen werden. Dadurch hät-ten die Auswirkungen der Krise für die Spartedeutlich abgefedert werden können. Aller-dings gebe es auch Regionen, in denen das Um-satzniveau des Vorjahres nicht erreicht werde.

Die Delegiertenversammlung nahm darüberhinaus einen Bericht aus der gemeinsamenArbeitsgruppe „Zukunft der ÖPP-Verkehrs-projekte“ entgegen. Prof. Dr.-Ing. CarlThümecke berichtete über den Stand der Ab-stimmungen und das weitere Vorgehen. VölligeÜbereinstimmung bestehe hinsichtlich derNotwendigkeit einer signifikanten Erhöhung

der Investitionsmittel für die Straßeninfra-struktur spätestens zum Zeitpunkt des Aus-laufens der Konjunkturmittel. Dies werde amehesten durch Umstellung von der Haushalts-auf eine Nutzerfinanzierung als möglich ange-sehen. ÖPP-Verkehrsprojekte sollten möglichstzusätzliche Investitionsmittel generieren. Hierwird in der gemeinsamen AG noch Abstim-mungsbedarf gesehen.

Eine breite Palette weiterer Themen, wie z. B.die vom Deutschen Baugerichtstag angeregteEinführung eines gesetzlichen Bauvertrags-rechtes, wurde kritisch beraten. Des Weiterenkamen das „Weiterbildende Studium Asphalt-technik“, die Innovationsstrategie Straßenbaudes Bundesministeriums für Verkehr, Bau undStadtentwicklung, die problematische Geneh-migungspraxis bei Schwertransporten sowiedie Normung und das Regelwerk im Straßen-bau zur Sprache. ■

// BFA STRASSENBAU

Die Konjunkturprogramme haben den Straßenbau merklich gestützt

ÖPP haben sich gut behauptet. Peter Walter, Landrat Kreis Offenbach, Dipl.-Ing. Detlef Knop,Bilfinger Berger AG, Prof. Dr. Martin Weber, ÖPP-Deutschland AG (v. l.)

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Page 21: Januar / Februar // 2010 Bauindustrie · Bauindustrie /aktuell Januar / Februar // 2010 Schwerpunktthema erneuerbare Energien Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht übernimmt

Zur Eröffnung des Hochschultages der Bau-industrie Niedersachsen-Bremen am 10. No-vember in Mellendorf, zu dem Professorenniedersächsischer Hochschulen, Bauunter-nehmer sowie Vertreter aus Politik undVerwaltung auf Einladung des Bauindustrie-verbandes Niedersachsen-Bremen und derIngenieurkammer Niedersachsen zusammen-kamen, betonte Prof. Dr.-Ing. Rolf Warmbold,Präsident des Bauindustrieverbandes Nie-dersachsen-Bremen, die Bedeutung desTechnologietransfers für die Bauindustrieund der von Europa vorangetriebenen Nor-mungsvereinheitlichung. Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Ingenieur-kammer Niedersachsen, forderte, dass dieneu strukturierte Hochschulausbildung auchweiterhin die Qualität der bisherigen Bau-ingenieurausbildung sichern soll.

Universitätsprofessor Dr.-Ing. Ludger Lohaus,Leiter des Instituts für Baustoffe der LeibnizUniversität Hannover, referierte über dasThema „Wird Beton grün?“. Klimaschüt-zender Beton könne dadurch hergestellt wer-den, dass der Portland-Zementklinker-Anteilim Portland-Zement reduziert werde. Diegrößere Temperaturempfindlichkeit diesesBetons müsse durch eine komplizierte undsensiblere Herstellung ausgeglichen werden.

Universitätsprofessor Dr.-Ing. Klaus-PeterGrosskurth, Institut für Baustoffe, Massivbauund Brandschutz der Technischen UniversitätCarolo-Wilhelmina zu Braunschweig, infor-mierte über „Instandsetzung gerissenerBauteile aus Stahl- und Spannbeton“. DieForschungsergebnisse gäben Auskunft darü-ber, wie insbesondere Risse in Spannbeton-brücken nachbearbeitet werden könnten,damit die Lebensdauer dieser Bauwerke er-halten bleibe.

Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Institut fürRohrleitungsbau an der FachhochschuleOldenburg, stellte „Rehabilitationsmaßnah-men in der unterirdischen Infrastruktur“ vor.Er gab einen Überblick über die gebräuch-lichsten Verfahren zur Erhaltung der unterir-dischen Netze. Die Versorgungsunternehmenkönnten je nach Umfang und Art des Scha-dens auf unterschiedliche Lösungen zurück-greifen. Unter Berücksichtigung des demo-grafischen Faktors werden die Netzbetreiberunter Effizienzgesichtspunkten entscheiden,welche Leitungssysteme künftig fortgeführtund erhalten werden. ■

Niedersachsen-Bremen:

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Hochschultag in Mellendorf. Bürgermeister Tjark Bartels, Gemeinde Wedemark, Prof. Dipl.-Ing.Thomas Wegener, Institut für Rohrleitungsbau der FH Oldenburg, Prof. Dr.-Ing. Rolf Warm-bold, Präsident Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen, Universitätsprof. Dr.-Ing. LudgerLohaus, Institut für Baustoffe der Leibniz-Universität Hannover, Universitätsprof. Dr.-Ing. KlausPeter Grosskurth, Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig,Dipl.-Ing. Ullrich Kammeyer, Präsident Ingenieurkammer Niedersachsen, Prof. Dipl.-Kfm.Michael Sommer, Hauptgeschäftsführer Bauindustrieverband Niedersachsen Bremen (v. l.)

Etwa 4.000 neue Arbeitplätze sollen bis zumgeplanten Ende des Projektes Stuttgart 21 imJahr 2019 auf dem Bau sowie in nachgelager-ten Wirtschaftszweigen zusätzlich entstehen.Damit rechnet die Landesvereinigung Bau-wirtschaft Baden-Württemberg. Geschäfts-führer Dieter Diener: „Nach der jahrelangenHängepartie gibt es nun endlich Planungs-sicherheit für unsere Betriebe. Die Unter-nehmen verfügen über ausreichend Kapa-zitäten und stehen bereit, um schon inwenigen Wochen mit dem ersten Spatenstichzu beginnen.“

Die Landesvereinigung Bauwirtschaft gehtdavon aus, dass bei dem Projekt Stuttgart-Ulm nicht nur große Spezialunternehmenwie Tunnelbauer zum Zuge kommen, son-dern auch viele heimische mittelständischeBaubetriebe. Neben dem Bau von unterir-dischen Bahnhöfen und Tunnels werde aucheine Vielzahl von neuen Straßen, Zufahrts-wegen und Nebengebäuden benötigt. Außer-dem sollen zahlreiche Wohn- und Geschäfts-häuser sowie mehrere öffentliche Gebäudeauf dem Areal von Stuttgart 21 entstehen. ■

Baden-Württemberg:

4.000 neue Jobsdurch Stuttgart 21

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IMPRESSUMHerausgeberHauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.

RedaktionDipl.-Volksw. Dr. Heiko Stiepelmann (verantw.)Iris Grundmann, M.A.Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur)

Kurfürstenstraße 129, 10785 BerlinTel.: 030 21286-0Fax: 030 21286-189

Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet. Belegexemplar erbeten.

Gestaltungskonzept, Layout und Realisationconstruktiv GmbH, Agentur für Online + Print + PR, Bremen/Berlin

DruckereiGraphia – Huss, Frankfurt a. M.

BildnachweisTitelbild: Composing, Ursprungsbilder von fotolia.deSeite 14, Visual „Tag der Deutschen Bauindustrie“: istockphoto.de

ISSN 0940-7367

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Page 22: Januar / Februar // 2010 Bauindustrie · Bauindustrie /aktuell Januar / Februar // 2010 Schwerpunktthema erneuerbare Energien Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht übernimmt

Im Zeichen des Klimawandels stand der Tag derHamburger Bauwirtschaft, zu dem am 5. No-vember 2009 der Bauindustrieverband Ham-burg und der Norddeutsche Baugewerbever-band ins Museum der Arbeit geladen hatten.

In seiner Begrüßung betonte Dipl.-Ing. Tho-mas Sander, Vorsitzender des NorddeutschenBaugewerbeverbandes, die herausragendeBedeutung der Bauwirtschaft für die Belangedes Klimaschutzes. „Wenn man bedenkt,dass allein der Wärmeverbrauch aller Wohn-und Wirtschaftsgebäude für ca. 40 Prozentder Treibhausemissionen verantwortlich ist,der Straßenverkehr hingegen nur für unge-fähr 17 Prozent, dann wird die gigantischeHerausforderung deutlich, die in den nächs-ten Jahren und Jahrzehnten auf die Bauwirt-schaft zukommt.“

Dr. Stephan Hugo Winters, Staatsrat derBehörde für Stadtentwicklung und Umwelt,setzte sich in seiner Rede mit den Herausfor-derungen auseinander, die sich für Bau undStadtentwicklung in Hamburg vor demHintergrund des Klimawandels stellen. „InZeiten des Klimawandels und immer knap-per werdender Rohstoffe spielt die Energie-einsparung eine besondere Rolle. Hier sindinnovative Konzepte für energieeffizientesBauen und Modernisieren gefragt“, so Dr.Winters.

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, langjähriger Um-weltsenator in Hamburg und jetzt Vorsitzen-der der Geschäftsführung der RWE InnogyGmbH, bezeichnete die Energieversorgung alsdie zentrale Herausforderung unseres Jahr-hunderts. „Um diese zu meistern, brauchen

wir in Deutschland energietechnische Exzel-lenz statt Technikphobie und eine Offensiveim Bereich naturwissenschaftliche Bildung.“Bei den Maßnahmen zum Klimaschutz müss-ten aber auch unbedingt die Kosten beachtetwerden. Hier könne insbesondere die Bau-wirtschaft erhebliche kostengünstige Beiträgezur CO2-Vermeidung leisten.

Dr.-Ing. Friedrich W. Oeser, Vorsitzender desBauindustrieverbandes Hamburg, nahm inseinem Schlusswort auf die Pläne der neuenschwarz-gelben Koalition für das Bauen undWohnen Bezug. Der Koalitionsvertrag ent-halte sehr positive Ansätze wie etwa dieSicherstellung der Investitionen in die Ver-kehrsinfrastruktur auf hohem Niveau, dieVerkürzung langer Planungs- und Genehmi-gungszeiten, die wirkungsvollere Ausge-staltung des CO2-Gebäudesanierungspro-gramms oder die Erhöhung der Bundesaus-gaben für Bildung und Forschung. „Wir hoffenalle, dass die Regierung Kraft und Mut hat,diese positiven Ansätze in den nächsten vierJahren auch umzusetzen. Die Bauwirtschaftsteht zur Unterstützung und Umsetzung die-ser Ziele bereit“, so Dr. Oeser abschließend.

Im Rahmen der Veranstaltung ehrte dieHamburger Bauwirtschaft eine Reihe von„bauwirtschaftlichen Nachwuchstalenten“.Herausragende Diplomanden der Techni-schen Universität Hamburg-Harburg undStudenten der HafenCity Universität Ham-burg erhielten ebenso Preise wie die jahr-gangsbesten Auszubildenden in den BerufenZimmerer, Betonbauer sowie Maurer. DiePreisverleihung wurde von Prof. Dr.-Ing. ErikPasche, TU Harburg, moderiert. ■

Hamburg:

Tag der Hamburger Bauwirtschaftim Zeichen des Klimawandels

Die Hamburger Bauwirtschaft zeichnete im Rahmen des Tages der Hamburger BauwirtschaftNachwuchstalente aus.

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Unter dem Motto „Baudynamik 2009: Multi-plikatoren informieren, starken Nachwuchsfür moderne Bauberufe gewinnen“ hat derBayerische Bauindustrieverband am 24.November rund 50 Lehrer, Sozialarbeiter,Schulräte, Schulleiter sowie Vertreter priva-ter Initiativen und von Lehrer- und Eltern-verbänden ins BauindustrieZentrum Mün-chen-Stockdorf eingeladen.

Informiert wurde über die Vielfalt und dieAufgaben der Bauberufe, Aus- und Weiter-

bildungsmöglichkeiten sowie Aufstiegs-chancen. Hintergrund der Aktion ist derNachwuchskräftemangel in der Branche.Susanne Niewalda, Leiterin Arbeitsrecht,Sozialpolitik und Berufsbildung des Baye-rischen Bauindustrieverbandes, erklärte:„Der Nachwuchskräftemangel ist im Alltagder Firmen schon stark spürbar. Darummöchten wir nicht nur die Jugendlichen alspotenzielle Auszubildende ansprechen, son-dern auch diejenigen Ansprechpartnerinformieren, die die Jugendlichen beim

Übergang von der Schule ins Berufslebenbegleiten.“

Die Teilnehmer hatten außerdem Gelegen-heit, bei einem Bau-Parcours selbst zu pflas-tern, Minibagger oder Frontlader zu fahrenoder zu mauern.

Weitere Informationen unter: www.bauindustrie-bayern.de/bildung ■

Bayern:

Baudynamik 2009: Teilnehmer von Berufschancen begeistert

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Page 23: Januar / Februar // 2010 Bauindustrie · Bauindustrie /aktuell Januar / Februar // 2010 Schwerpunktthema erneuerbare Energien Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht übernimmt

LÄNDERSPIEGEL /23

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis der Bau-industrie Sachsen-Anhalt, der in diesem Jahrzum dritten Mal verliehen wurde, ging in derKategorie Bauingenieurwesen an NilsJagodzinski für seine Bachelorarbeit zum

Thema „Bauen im Bestand – Lösungssuchezur Verbesserung der Wohnqualität unterbesonderer Berücksichtigung der Anfor-derungen an den Brand- und Wärmeschutz“.

Der Präsident des BauindustrieverbandesSachsen/Sachsen-Anhalt Bernd Busse unter-strich bei der Verleihung auf dem 18. BautagSachsen-Anhalt in Magdeburg, dass derVerband nicht nachlassen werde, für denBeruf des Bauingenieurs zu werben, um die„Lust am Bauen“ zu wecken. Bauingenieureseien die Initiatoren und Träger der Inno-vationen in den Unternehmen.

Erfreulich sei es, dass die Anzahl der Studien-anfänger im Fachbereich Bauwesen derHochschule Magdeburg/Stendal wieder zuge-nommen habe. Die Branche brauche einengut ausgebildeten Ingenieurnachwuchs, umdie zukünftigen Bauaufgaben in hoher Qua-lität ausführen zu können. Deshalb komme esdarauf an, jetzt die besten Köpfe zu gewinnen.

Der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt zeichnet mit dem Preis innovativeund zukunftsweisende Bachelor- und Mas-terarbeiten auf dem Gebiet des Bauwesensaus. Neben der akademischen Nachwuchs-werbung will der Verband dazu beitragen,dass der Bauingenieurberuf sowie die Bedeu-tung der Baukultur für die Gesellschaft wie-der positiv in der Öffentlichkeit wahrgenom-men werden. ■

Sachsen / Sachsen-Anhalt:

Preis der Bauindustrie Sachsen-Anhalt verliehen

„Wir fahren heute im bayerischen Schienen-verkehr auf der Substanz, die vor 160 Jahrengeschaffen wurde. Das ist nicht mehr zeitge-mäß!“. Das erklärte Gerhard Hess, Haupt-geschäftsführer des Bayerischen Bauindus-trieverbandes, während der Sonderzugfahrtmit dem „Bauindustrie-Express“ am 9. De-zember 2009 quer durch Bayern. Rund 120Vertreter aus Kommunen, Wirtschaft, Indus-trie, Politik und Presse hatten das Angebotdes Bayerischen Bauindustrieverbandes an-genommen, sich während der Fahrt vonExperten über den Zustand des Schienen-netzes informieren zu lassen.

So führte die gecharterte „BOB“ (BayerischeOberlandbahn) die Gäste von der MetropoleMünchen in den ländlichen Raum, fuhr auf

den Güterverkehrsstrecken der Wackerche-mie und des Regensburger Hafens undbrachte sie über Freising wieder zurück nachMünchen.

Hess kritisierte bereits im Vorfeld: „Hierdümpelt ein riesiges Immobilien- und Infra-strukturvermögen vor sich hin und ver-schlampert. Es ist höchste Zeit, diese stilleReserve zu heben und nachhaltig zu ertüchti-gen.“ Das, so Hess, sei die Verantwortungheutiger Politik. Das erfordere die systemati-sche Ertüchti-gung des gesamten Schienen-netzes, insbesondere auch für den ländlichenRaum, die Verknüpfung seiner Mittelzentren,zudem die Schaffung eines neuen Personen-nahverkehrssystems. ■

Bayern:

Mit dem Bauindustrie-Express unterwegs auf Bayerns Schienen

Wollen verstärkt für den Beruf des Bauingenieurs werben: BISA-Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Momberg, BISA-Präsident Bernd Busse, Nils Jagodzinski, Staatssekretär AndréSchröder, Prof. Rainer Monsees, Hochschule Magdeburg/Stendal (v. l.)

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„Das kommunale Investitionsförderungs-programm aus dem Konjunkturpaket II ent-faltet zunehmend seine Wirkungen – jedochnicht in der Weise, wie es die Initiatoren desProgramms verkünden. Die Sanierung undModernisierung von Infrastruktureinrich-tungen unter Beachtung der Klimaschutz-ziele bei gleichzeitiger Förderung des Mittel-standes ist eigentlich eine gute Sache.“ Dieserklärte Beate Wiemann, Hauptgeschäfts-führerin des Bauindustrieverbandes Nord-rhein-Westfalen, in Düsseldorf.

Als Zielgruppe des Programms werde stetsder Mittelstand genannt. Eine Auswertungder Projektliste des InnenministeriumsNordrhein-Westfalen zeige, dass über 80 Pro-zent der Maßnahmen auf die energetische

Sanierung von Gebäuden wie Dacherneue-rung, Wärmedämmung, Heizungs- und So-laranlagen entfallen. Lediglich 8,5 Prozentseien Neubaumaßnahmen und 4,2 Prozentflössen in den Straßenbau. Der Großteil derProjekte falle damit in einen eng abgegrenz-ten Tätigkeitsbereich, der nicht vom bauin-dustriellen Mittelstand, sondern von kleinen,handwerklich orientierten Bau- und Ausbau-betrieben abgewickelt werde, kritisierte Wie-mann.

„Der bauindustrielle Mittelstand geht hierweitgehend leer aus. Dies kann nicht im Sinnder ursprünglich festgelegten Förderzielesein“, sagte Wiemann weiter. Der Anteil dermittelständischen Firmen, die nicht von demFörderprogramm profitieren, liege bei 41

Prozent. Darüber hinaus sei auch die Aus-grenzung der Großfirmen grundsätzlich be-denklich, da deren Beschäftigten ebenfallszur Wertschöpfung beitragen.

Ein Blick auf die Verteilung des gesamtenFördervolumens untergliedert nach Projekt-größen zeige die gleiche Entwicklung, nämlich die eindeutige Bevorzugung desBauhandwerks. 40 Prozent der gesamtenAuftragssumme konzentriere sich auf Pro-jekte in einer Größenordnung von unter100.000 Euro. Noch einmal 40 Prozent desGesamtvolumens entfielen auf Baumaßnah-men zwischen 100.000 und 500.000 Euro undlediglich 10 Prozent des Auftragsvolumensbewegten sich im Millionenbereich. ■

Nordrhein-Westfalen: Konjunkturpaket II – Kommunales Investitionsprogramm:

Bauindustrieller Mittelstand geht leer aus

/ LÄNDERSPIEGEL

„Wer am Bau richtig ausgebildet ist, hat eineMenge Chancen. Wir können weltweit mitunserer Qualität und unseren Ideen punkten.Dazu brauchen wir Führungskräfte ebensowie Praktiker, die improvisieren und Pro-bleme lösen können.“ Dies erklärte LotharSpäth, ehemaliger baden-württembergischerMinisterpräsident, am 29. Oktober 2009anlässlich der Verleihung des Ludwig-Klee-Preises im Ausbildungszentrum der Bau-wirtschaft in Mannheim. Der Preis derLudwig-Klee-Stiftung, die ihr 25-jähriges

Jubiläum feierte, wird an die besten Prüflingeder Gesellen- bzw. Lehrabschlussprüfung imMaurer- und Betonbauerhandwerk vergeben.

Michael Schmieder, Vorsitzender der Ludwig-Klee-Stiftung, mahnte den Baunachwuchs:„Jeder muss mitmachen, mitdenken, seinBestes einbringen, damit vor der Krise wie-der nach der Krise sein wird.“ ThomasMöller, Geschäftsführer des Verbandes Bau-wirtschaft Nordbaden, appellierte an diePrüflinge, ihre Begabung weiter zu fördern:

„Nutzen Sie Ihre Talente. Wir brauchen Sie,damit der Bau in Zukunft wieder den Stellen-wert bekommt, den er verdient.“

Den 1. Preis im Maurerhandwerk erhieltChristoph Haag, Neckar Bau GmbH, Neckar-gemünd, den 1. Preis im Betonbauerhand-werk erzielte Daniel Jasnic, Heinrich RossGmbH & Co., Pforzheim, der bereits als bes-ter Nachwuchs-Beton- und StahlbetonbauerBaden-Württembergs den Landesleistungs-wettbewerb 2009 gewann.

Der Ludwig-Klee-Preis wird seit 25 Jahrenjedes Jahr verliehen. Die Stiftung wurde 1984von dem Mannheimer Bauunternehmer FranzSchmieder anlässlich des 75-jährigen Beste-hens der Klee KG Bauunternehmung insLeben gerufen. Der Ludwig-Klee-Preis ist nachwie vor der einzige privat finanzierte Preis zurFörderung von jungen Menschen im gewerb-lichen Bauberuf. Der Verband BauwirtschaftNordbaden organisiert und sponsert als Trä-ger der Gemeinnützigen Berufsförderungs-gesellschaft der Nordbadischen Bauwirtschaftdie alljährliche Preisverleihung.

Alle Preisträger unter www.bau-nordbaden.de ■

Nordbaden:

25 Jahre Ludwig-Klee-Stiftung: Lothar Späth beglückwünschte Preisträger in Mannheim

Der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs, Lothar Späth (M.), würdigte diebesten Prüflinge im Maurer- und Betonbauerhandwerk in Mannheim.

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Personalien/aktuell

Prof. Dipl.-Kfm.Dipl.-Hdl. HerbertFrey hat sein 90. Le-bensjahr vollendet.Frey hat das 1964gegründete Betriebs-wirtschaftliche Insti-tut der Bauindustrie

(BWI-Bau) aufgebaut und agierte alsInstitutsleiter und Geschäftsführer. Freyoblag darüber hinaus die Leitung derGremien des Hauptverbandes und andererbauwirtschaftlicher Verbände zur Ent-wicklung der Kosten-Leistungs-Rechnungund der Grundsätze der Baufinanzwirt-schaft. 1976 wurde Frey zum Honorarpro-fessor an der Baufakultät der UniversitätStuttgart berufen.

Die Ministerpräsidentin des Freistaates Thü-ringen, Christine Lieberknecht, übernimmtden Vorsitz des Kuratoriums der StiftungSchloss Ettersburg – Gestaltung des demo-grafischen Wandels. Lieberknecht pflegt seitvielen Jahren eine enge Beziehung zumSchloss Ettersburg und hat unter anderem die„Ettersburger Gespräche“ etabliert. Sie über-nimmt den Kuratoriumsvorsitz von Dieter

Althaus, ehemaliger Ministerpräsident Thü-ringens. Die Wahl erfolgte im Rahmen derjährlich stattfindenden Kuratoriumssitzung.

Der Präsident des Hauptverbandes der Deut-schen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Herbert Bod-ner, wurde zum stellvertretenden Kurato-riumsvorsitzenden gewählt. ■

PERSONALIEN /25

Dennis Benk aus Schwendi, Patrick Neuge-bauer aus Memmingen, beide Baden-Würt-temberg, sowie Nils Kämmer aus Nauendorfin Thüringen haben bei der 58. DeutschenMeisterschaft in den bauhandwerklichenBerufen, die im Ausbildungszentrum Bau inSigmaringen vom 7. bis 9. November statt-fand, in der Sparte Baugeräteführer die Plätze1 bis 3 belegt.

Der Präsident der Bauwirtschaft Baden-Würt-temberg, Dr.-Ing. Dieter Meyer-Keller, würdig-te die Leistungen der Wettbewerbsteilnehmersowie das Engagement der Betriebe für einequalitativ hochwertige Ausbildung. Mit denim bundesweiten Wettstreit gezeigten Arbei-ten hätten die Teilnehmer nicht nur ihre eige-nen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, son-dern auch einen Beitrag zur Verbesserung desImages im Bauhandwerk geleistet.

Die drei bestplatzierten Baugeräteführer be-kamen im Rahmen der Siegerehrung von

Dr. Meyer-Keller neben ihrer Urkunde wert-volle Geldpreise sowie jeweils einen Modell-bagger überreicht, der von den beteiligtenBaumaschinenherstellern gestiftet wurde.

Insgesamt kämpften 90 Teilnehmer in neunbauhandwerklichen und bauindustriellen Be-rufen um Gold, Silber und Bronze. Dabei wur-den die Bundessieger in den Ausbildungs-berufen Beton- und Stahlbetonbauer, Fliesen-,Platten- und Mosaikleger, Maurer, Straßen-bauer, Stuckateur, Wärme-, Kälte-, Schall-schutzisolierer, Estrichleger, Zimmerer sowieBaugeräteführer ermittelt.

Ausgerichtet wurde der diesjährige Bundes-entscheid des Bauhandwerks vom Zentralver-band des Deutschen Baugewerbes (ZDB) inZusammenarbeit mit dem Verband der Bau-wirtschaft Baden-Württemberg, in dessenSigmaringer Ausbildungszentrum die Wettbe-werbe stattfanden. Alle Gewinner unter:

www.bauwirtschaft-bw.de ■

Baden-Württemberg/Thüringen:

58. Deutsche Meisterschaft in bauhandwerklichen Berufen

Lieberknecht übernimmtEttersburg-Kuratoriumsvorsitz

Baugeräteführer: 1. Platz Dennis Benk (19)aus Schwendi (Baden-Württemberg), 2. PlatzPatrick Neugebauer (19) aus Memmingen(Baden-Württemberg), 3. Platz Nils Kämmer(20) aus Nauendorf (Thüringen)

Thüringens Ministerpräsi-dentin Christine Lieber-knecht (M.) übernimmt denVorsitz des Kuratoriums derStiftung Schloss Ettersburg.Es gratulierten RA MichaelKnipper (l.), Hauptgeschäfts-führer Hauptverband, undRA Eckart Drosse (r.), Haupt-geschäftsführer Bauindus-trieverband Hessen-Thüringen

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Sievert AG & Co. KG: Risikomanager Aon als Sparringspartner Interview mit Dipl.-Kfm. Stefan Egert, Sprecher des Vorstandes der Sievert AG & Co. KG

Herr Egert, wie stellen Sie sich dengroßen Herausforderungen des Mark-tes, die Ihnen in der aktuellen Finanz-krise begegnen? Unser Geschäft ist hochkomplex: Wirvereinen als Holding fünf Sparten derBaustoffindustrie: Transportbeton, Bau-elemente, Trockenmörtel, Bauchemieund Logistik. Wir haben über 100Standorte, sind international aktiv undsetzen dabei etwa 175 Fahrzeuge zumTransport von Baustoffen und für dieBeratung unserer Kunden ein. Irgend-wann stoßen Sie beim Optimieren die-ser Prozesse an Grenzen, wenn Sie allesselber machen wollen. Wichtig ist, daszu erkennen und dann jemanden vonaußen auf die Dinge schauen zu lassen.In unseren extrem wettbewerbsinten-siven Märkten sind wir schließlich nurerfolgreich, wenn wir stetige Innova-tion und Optimierung betreiben.

Können Sie dafür ein Beispiel nennen?Wenn wir nicht termingerecht arbeiten,kostet uns das viel Geld. Für Betriebe,die Baustoffe produzieren und zuver-lässig liefern müssen, sind Verzögerun-gen oder Transportausfälle geschäfts-kritisch. Hohe Folgeschäden beimKunden bei verzögerter und nicht ter-mingerechter Auslieferung stellen eintägliches Risiko dar. Um dieses Risiko zuminimieren, haben wir den technischenVersicherungsmakler und Berater fürRisikomanagement, Aon, beauftragt.Aon hat uns überzeugt, weil man unsdort die Betreuung durch Aon Wolff &Müller, einen Spezialmakler für dieBau- und Baustoffindustrie sowie Bau-logistik, bieten konnte. Das gesamteRisikomanagement der Sievert-Gruppesollte durch Aon optimiert werden. EinFokus lag dabei auf dem Flotten-management.

Ist es nicht untypisch, einen Ver-sicherungsmakler mit so einer Aufgabezu betreuen?Wenn Sie in Lösungen denken, ist dasgenau der richtige Ansatz. Denn es

geht darum, Risiken zu minimieren.Aon analysierte alle vergangenen Scha-denfälle, konnte uns dadurch neueInformationen über unsere Flotte lie-fern und die Kernfragen beantworten:Welche Unfälle werden wann, warumund durch wen verursacht? Kracht esbesonders häufig auf den dicht befah-renen Autobahnen im Ruhrpott oder inden von Baustellen geprägten Auto-bahnabschnitten? Sind die Fahrerdurch Stausituationen überlastet odersind die langen geraden StreckenGrund für Unfälle? Gezielte Mitar-beitergespräche und Fahrertrainingshalfen, die Zahl der Unfälle zu reduzie-ren. Zudem führten wir nach der Be-ratung durch Aon ein Prämiensystemfür besonders unfallvermeidendes undspritsparendes Fahrverhalten ein. Dieb-stahlsicherungen und GPS-Ortungs-geräte für hochwertige Fahrzeuge run-deten das Paket ab.

Das scheinen eher ungewöhnlicheLeistungen zu sein, die Sie von einemVersicherungsmakler erwarten.

Ich sehe gute Berater als Sparringspart-ner. Das bloße Abfragen eines Preisesfür eine bestimmte Versicherungsleis-tung ist zu wenig. Insbesondere dasOptimieren von Prozessen stellt einegroße Herausforderung dar, die vomMakler sehr gute Branchenkenntnisseabverlangt und das tiefe Eintauchen indie Materie erfordert. Unsere Partnerbei Aon wollen und können das auch.Mitunter herrscht eben noch ein fal-sches Bild über die Leistungsfähigkeitderart spezialisierter Risikomanager.Eine reine Fokussierung auf den Preisist nicht mehr ausreichend.

Was haben denn die von Aon vorge-schlagenen Maßnahmen gebracht?Die Schadenfälle sind um etwa 35 Prozent zurückgegangen. Wir habenimmense Kosten gespart, die Ausfall-quote gesenkt und die pünktlicheLieferung, insbesondere bei terminkriti-schen Aufträgen, nochmals deutlichverbessert.

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Aon Wolff & Müller GmbH – BauAssekuranz Makler Kleiner Schloßplatz 13–15 | 70173 Stuttgart

Mathias Röder | E-Mail: [email protected] Tel. (0711)96030-1110 | Fax (0711)96030-10 62

www.aon.de

Partner der Sievert-Gruppe

Die Aon Wolff & Müller GmbH – BauAssekuranzMakler, gemeinsame Tochtergesellschaft derWolff & Müller Unternehmensgruppe und AonJauch & Hübener, ist der unabhängige Maklerfür industrielle und gewerbliche Ver sicherungenmit kostenreduzierenden Lösun gen „vom Baufür den Bau“.

Allen am Bau beteiligten Unternehmen – vomAuftraggeber bis zum Nachunternehmer – bietenwir übergreifende, einheitliche Konzepte an –gezielt abgestimmt auf Projektdaten und Bau-vertrag. Die Vorteile unserer kombinierten Haft -pflicht- und Bau leistungsversicherung liegen aufder Hand. Zum Beispiel:

• Keine Probleme mit zu geringen Deckungssum -men der Nachunternehmer. Die Deckung in derHaftpflichtversicherung steht extra für das Pro -jekt zur Verfügung. Dadurch keine Belastung desGU-Umsatzvertrages bei Großschäden.

• Die aufwändige Prüfung der Einzelversiche -rungsnachweise aller beteiligten Unternehmenentfällt. Bei Insolvenz oder Nichtzahlung derPrämie entsteht kein Ausfall der Versicherung.

• Im Schadensfall erfolgt die Abwicklung durchuns effizient und schnell aus einer Hand, umteure Ausfallzeiten soweit wie möglich zu reduzieren.

• Interessante Zusatzmodule der Aon Wolff & Müller Projekt-Versicherung: Versicherung des Mietausfalls bei schadenbedingter Bau-zeitverzögerung oder alternativ der Kosten für Beschleunigungsmaßnahmen.

Rufen Sie uns an. Wir informieren Sie über alle Vorzüge der Aon Wolff & Müller Projekt-Versicherung.

Mit uns Projekte optimal versichern

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Konjunkturprogramme können Einbruch im Wirtschaftsbau nicht ausgleichen

Baunachfrage

Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)Nominal Jan.–Okt. 2009Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.Wohnungsbau 6.035,6 –1,6 Wirtschaftsbau 15.928,2 –16,7 Öffentlicher Bau 17.940,8 2,3

Öffentlicher Hochbau 3.240,7 –3,3 Straßenbau 8.771,4 5,5 Sonstiger Tiefbau 5.928,6 0,9

Insgesamt 39.904,7 –6,7

Hochbaugenehmigungen (Neubau)Jan.–Okt. 2009

Gebäudeart absolut in % z. Vj.Zahl der genehmigten WohnungenWohn- und Nichtwohngebäude insg.* 145.262 –1,8

dar.: Wohngebäude insg. 126.418 0,2dar.: Einfamilienhäuser 62.371 –0,2

Zweifamilienhäuser 12.890 –1,3 Mehrfamilienhäuser 49.107 –0,1

Veranschlagte Baukosten (Mio. Euro) Nichtwohngebäude insgesamt 19.084 –10,4

dar.: Wirtschaftsbauten 13.861 –21,1Öffentliche Gebäude 5.224 40,3

dar.: Büro- und Verwaltungsgeb. 3.606 –1,3 Fabrik- und Werkstattgeb. 2.928 –31,7 Handels- und Lagergeb. 3.973 –29,8

*Einschl. Umbauten.

Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Reichweite in Monaten)Bauart Nov. Okt. Sept. Nov. Okt. Sept.

2009 2009 2009 2008 2008 2008Wohnungsbau 1,8 1,8 2,0 1,6 1,7 1,7Wirtschaftshochbau 2,4 2,5 2,8 2,9 3,1 3,4Öffentlicher Hochbau 2,0 2,1 2,3 1,9 2,0 2,3Straßenbau 2,3 2,4 2,6 2,2 2,4 2,5Sonstiger Tiefbau 2,4 2,6 2,8 2,4 2,6 2,8Insgesamt 2,2 2,3 2,5 2,2 2,4 2,6

Bauleistung

Umsatz im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)2

Nominal Jan.–Okt. 2009Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.Wohnungsbau 19.841,8 –6,0 Wirtschaftsbau 24.914,8 –9,0Öffentlicher Bau 21.307,0 2,5

Öffentlicher Hochbau 4.800,2 7,1 Straßenbau 9.609,2 2,7 Sonstiger Tiefbau 6.897,5 –0,7

Insgesamt 66.063,6 –4,6

Geleistete Arbeitsstunden im Bauhauptgewerbe (in Mio.)2

Jan.–Okt. 2009Bauart in Mio. Std. in % z. Vj.Wohnungsbau 264,7 –3,9Wirtschaftsbau 224,1 –5,6 Öffentlicher Bau 204,3 –0,5

Hochbau 45,1 7,9 Straßenbau 86,6 –2,3 Sonstiger Tiefbau 72,5 –2,9

Insgesamt 693,2 –3,5

Arbeitsmarkt

Beschäftigte im Bauhauptgewerbe (Anzahl)2

Jan.–Okt. 2009*

Anzahl in % z. Vj.Insgesamt 704.159 –0,2*Durchschnitt.

Arbeitslose und offene Stellen (Anzahl) im BauhauptgewerbeDez. Nov. Dez. Nov.2009 2009 2008 2008

Offene Stellen für Bauarbeiter Zurzeit liegen keine aktuellen Daten vor Arbeitslose Bauarbeiter Zurzeit liegen keine aktuellen Daten vorOffene Stellen für Bauingenieure 1.236 1.192 1.246 1.278Arbeitslose Bauingenieure 3.628 3.665 3.753 3.685

Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe, Januar–Oktober 2009, in % zum Vorjahreszeitraum

Wohnungsbau –1,6

Wirtschaftsbau –16,7

Öffentlicher Bau 2,3

Öffentlicher Hochbau –3,3

Straßenbau 5,5

Sonstiger Tiefbau 0,9

Insgesamt –6,71Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.2Mit der Veröffentlichung der Oktoberdaten 2009 wurde die Jahreskorrektur 2009 (März bis September) für die auf alle Betriebe aufgeschätzten Ergebnisse durchgeführt. Die Angaben für 2009 sind nun endgültig.Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit, ifo Institut

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