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Japan – Bedeutender Partner der hessischen Wirtschaft

Dr. Kerstin Frings Report Nr. 735 Wiesbaden 2008

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Eine Veröffentlichung der HA Hessen Agentur GmbH

Postfach 1811

D-65008 Wiesbaden

Abraham-Lincoln-Straße 38-42 D-65189 Wiesbaden

Telefon 0611 / 774-81 Telefax 0611 / 774-8313 E-Mail [email protected] Internet http://www.hessen-agentur.de

Geschäftsführer: Martin H. Herkströter Dr. Dieter Kreuziger

Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Alois Rhiel, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit Quellenangabe gestattet. Belegexemplar erbeten.

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HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –

I

Japan – Bedeutender Partner der hessischen Wirtschaft

Inhalt Seite

1 Einleitung 1

2 Wichtige wirtschaftliche Kennzahlen für Japan im Überblick 2

3 Außenwirtschaftliche Verflechtungen Hessens mit Japan 6

3.1 Hessische Exporte nach Japan 7

3.2 Hessische Importe aus Japan 10

3.3 Hessische Direktinvestitionen in Japan 14

3.4 Japanische Direktinvestitionen in Hessen 17

4 Der Standort Hessen aus Sicht japanischer Unternehmen 21

4.1 Japanische Unternehmen in Hessen 21

4.2 Bedeutung und Bewertung von Standortfaktoren 24

5 Wichtige Kontaktstellen 32

6 Fazit 34

Abbildungsverzeichnis 36

Literaturverzeichnis 37

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

II

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HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –

1

1 Einleitung

Intensive und sich dynamisch entwickelnde Außenwirtschaftsbeziehungen beein-flussen Wachstum und Wohlstand der Exportnation Deutschland und des besonders international ausgerichteten Wirtschaftsstandorts Hessen. Attraktive Wirtschafts-standorte ziehen internationale Investoren an, bieten Arbeitsplätze und tragen somit zur heimischen Wirtschaftsentwicklung bei.

Japan ist ein wichtiger Partner der hessischen Wirtschaft. Die Wirtschaftsbeziehun-gen umfassen nicht nur den Handel von Waren und Dienstleistungen, sondern auch Investitionen im jeweiligen Auslandsmarkt.

Die Bedeutung Japans für Hessen zeigen bereits folgende Zahlen:

• In Hessen leben rund 4.500 Japaner.1

• Hessen ist Standort für über 200 japanische Unternehmen.2 Allein im IHK-Bezirk Frankfurt wurden 2006 141 Unternehmen mit Handelsregistereintrag und 53 Kleingewerbetreibende aus Japan registriert.3

Ziel dieser vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwick-lung beauftragten Studie ist es, Japan und seine Wirtschaft anhand von Kennzahlen kurz vorzustellen (Kapitel 2), die Handels- und Direktinvestitionsbeziehungen zwi-schen Japan und Hessen näher zu beschreiben (Kapitel 3) sowie das Standortver-halten der in Hessen ansässigen japanischen Unternehmen zu analysieren (Kapi-tel 4). Darüber hinaus sind wichtige Kontaktstellen genannt (Kapitel 5).

1 Vgl. Ausländerstatistik des Statistischen Bundesamtes bezogen auf den 31.12.2006. 2 Vgl. Generalkonsulat von Japan in Frankfurt am Main, http://www.japangk-fra.de/deutsch/index.htm, Stand: 14.01.2008. 3 Vgl. Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (Hrsg.) (2007), S. 10. Zuordnungskriterien sind bei dieser Studie

die mehrheitliche Nationalität der verantwortlichen Entscheidungsträger und der Besitzer gewesen.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

2

2 Wichtige wirtschaftliche Kennzahlen für Japan im Überblick

Im folgenden Länderprofil werden zentrale Indikatoren der japanischen Wirtschaft dargestellt. Die Daten stützen sich im Wesentlichen auf Angaben der Bundesagen-tur für Außenwirtschaft zu Japan4 (im Folgenden mit * gekennzeichnet), ergänzt durch Angaben der United Nations Conference on Trade and Development5 (im Folgenden mit ** gekennzeichnet).

Knapp 130 Millionen Einwohner leben in Japan. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 338 Einwohnern pro Quadratkilometer über der Dichte Deutschlands mit 231 Ein-wohnern pro Quadratkilometer oder Hessens mit 288 Einwohnern pro Quadratkilo-meter.6 Die Arbeitslosigkeit in Japan fällt mit prognostizierten 3,9 % im Jahr 2007 re-lativ niedrig aus. Die Inflation liegt nach der Prognose für 2007 bei null Prozent.

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 4.367 Mrd. US$ in 2006 ist Japan – nach den USA – die zweitstärkste Volkswirtschaft der Welt.7 Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner liegt bei 34.000 US$ im Vergleich zu 35.000 US$ für Deutschland8. Das Verarbeitende Gewerbe trägt etwa ein Fünftel zur Entstehung dieses Bruttoinlands-produkts bei. Die wichtigsten Dienstleistungsbereiche sind Handel und Immobilien. Seit 2003 wächst das Bruttoinlandsprodukt Japans mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von rund 2 % verhältnismäßig stabil.

Der Außenhandel Japans ist durch einen positiven Saldo gekennzeichnet. Die Aus-fuhren aus Japan übersteigen die Einfuhren nach Japan 2006 um knapp 70 Mrd. US$. Bedeutendstes Importprodukt ist Erdöl, bedeutendstes Exportprodukt sind Straßenfahrzeuge. Deutschland steht als jeweils wichtigster europäischer Partner an neunter Stelle der Hauptlieferländer japanischer Importe und an siebenter Stelle der Hauptabnehmerländer japanischer Exporte.

Die japanischen Direktinvestitionen ins Ausland übertreffen die ausländischen Di-rektinvestitionen in Japan deutlich. Im Jahr 2006 fielen sie um 342 Mrd. US$ höher aus.

4 Bundesagentur für Außenwirtschaft (Hrsg.) (2007a). 5 United Nations Conference on Trade and Development (Hrsg.) (2007). 6 Statistisches Bundesamt. 7 Vgl. International Monetary Fund (Hrsg.) (2007). 8 Bundesagentur für Außenwirtschaft (Hrsg.) (2007b).

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3

Länderprofil Japan

Einwohner (März 2007)* 127,7 Mio.Arbeitslosigkeit (Prognose 2007)* 3,9 %Inflationsrate (Prognose 2007)* 0,0 %Bruttoinlandsprodukt (nom.) (2006)* 4.367 Mrd. US$Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner (2006)* 34.181 US$Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (2005)* Land-, Forstwirtschaft, Fischerei 1,5 % Bergbau 0,1 % Verarbeitendes Gewerbe 21,0 % Bauwirtschaft 6,3 % private und öffentl. Versorgungsbetriebe 3,4 % Handel 13,8 % Banken, Versicherungen 7,0 % Transport, Kommunikation 6,9 % Immobilien 12,0 % öffentl. Verwaltung 5,7 % sonst. öffentl. DL 2,7 % Sonstiges 19,6 %

Abbildung 1: Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (real) im Zeitraum 1998 bis 2007

-0,1

2,9

0,2 0,3

1,4

2,7

1,92,2 2,0

-2,0-3

-2

-1

0

1

2

3

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Prognose2007

Quelle: Bundesagentur für Außenwirtschaft (Hrsg.) (2007a).

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4

Einfuhr (2006)* 577,8 Mrd. US$Wichtige Einfuhrgüter (SITC) (2006)* Erdöl 20,1 % der Gesamteinfuhr Elektronik 11,9 % der Gesamteinfuhr Nahrungsmittel, lebende Tiere 7,4 % der Gesamteinfuhr chemische Erzeugnisse 7,1 % der Gesamteinfuhr Maschinen 5,2 % der Gesamteinfuhr Metalle 4,3 % der Gesamteinfuhr metallische Erze 4,2 % der Gesamteinfuhr Bekleidung 4,1 % der Gesamteinfuhr Elektrotechnik 4,1 % der Gesamteinfuhr Mess- und Regeltechnik 2,7 % der Gesamteinfuhr Straßenfahrzeuge 2,4 % der Gesamteinfuhr

Abbildung 2: Hauptlieferländer 2006

Sonstige35,5%

Korea (Rep.)4,7%

Taiwan3,5%

Indonesien4,2%

USA11,7%

VR China20,5%

Australien4,8%

VAE5,5%

Saudi-Arabien6,4%Deutschland

3,2%

Quelle: Bundesagentur für Außenwirtschaft (Hrsg.) (2007a).

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5

Ausfuhr (2006)* 647,4 Mrd. US$Wichtige Ausfuhrgüter (SITC) (2006)* Straßenfahrzeuge 21,6 % der Gesamtausfuhr Maschinen 17,0 % der Gesamtausfuhr Elektronik 15,4 % der Gesamtausfuhr chemische Erzeugnisse 8,9 % der Gesamtausfuhr Elektrotechnik 7,1 % der Gesamtausfuhr Eisen/Stahl 4,6 % der Gesamtausfuhr Mess- und Regeltechnik 3,1 % der Gesamtausfuhr

Abbildung 3: Hauptabnehmerländer 2006

Sonstige30,9%

Großbritannien2,4%

Korea (Rep.)7,8%

Taiwan6,8%Hongkong (SVR)

5,6%

USA22,5%

VR China14,3%

Deutschland3,2%

Singapur3,0%

Thailand3,5%

Quelle: Bundesagentur für Außenwirtschaft (Hrsg.) (2007a).

Ausländische Direktinvestitionen in Japan (Bestand 2006)**

107,6 Mrd. US$

Hauptinvestoren nach Ländern (2006)* USA 39,0 % EU-25 36,8 % darunter Deutschland 4,3 %Japanische Direktinvestitionen ins Ausland (Bestand 2006)** 449,6 Mrd. US$

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6

3 Außenwirtschaftliche Verflechtungen Hessens mit Japan

Im Blickpunkt dieses Kapitels steht die Analyse der außenwirtschaftlichen Verflech-tungen Hessens mit Japan.

Zunächst werden die Struktur und die Entwicklung des hessischen Außenhandels mit Japan untersucht (Abschnitt 3.1 und 3.2). Der bundesdeutsche Außenhandel dient als Referenzmaßstab. Grundlage sind die jahresbezogenen Außenhandelsda-ten des Statistischen Bundesamtes. Sie beschreiben die Ein- und Ausfuhren von Gütern gemessen an ihrem statistischen Wert beim Grenzübergang. Auf Bundes-länderebene wird der Außenhandel nach unterschiedlichen Konzepten erfasst: Die Einfuhr wird entsprechend dem Konzept des Generalhandels erfasst, die Ausfuhr entsprechend dem Konzept des Spezialhandels. Die Berechnung eines Außenhan-delssaldos ist daher nicht statthaft.9

Anschließend wird der grenzüberschreitende Kapitalverkehr in Form von Direktin-vestitionen, die auf eine dauerhafte Beteiligung an Unternehmen im Ausland ausge-richtet sind, beleuchtet. Die Direktinvestitionsbeziehungen werden differenziert nach den hessischen Investitionen in Japan (Abschnitt 3.3) sowie nach den japanischen Investitionen in Hessen (Abschnitt 3.4) untersucht. Die bundesdeutschen Direktin-vestitionsbeziehungen dienen wiederum als Referenzmaßstab. Basis bildet die Di-rektinvestitionsbestandsstatistik der Deutschen Bundesbank. Diese Statistik erfasst stichtagsbezogen die unmittelbaren Direktinvestitionen durch direkte Beteiligungen von Inländern an Unternehmen im Ausland und umgekehrt ebenso wie die mittelba-ren Direktinvestitionen durch indirekte Beteiligungen über abhängige Holdinggesell-schaften.10

9 Dies bedeutet, dass die hessische Ausfuhr nur Waren enthält, die in Hessen erzeugt, be- oder verarbeitet und dann ex-

portiert werden. Hingegen umfassen die Importe Hessens auch Güter, die über Hessen in andere Bundesländer oder wieder in das Ausland weitergeleitet werden. Andererseits sind in der Einfuhr Hessens diejenigen Güter nicht enthalten, die von anderen Bundesländern eingeführt und von dort nach Hessen weitergeleitet werden. Vgl. zu den methodischen Details ausführlicher die Veröffentlichungen der statistischen Ämter zum Außenhandel.

10 Vgl. zu den methodischen Details ausführlicher die Veröffentlichungen der Bundesbank zum Direktinvestitionsbestand. Nachfolgend werden die unmittelbaren und mittelbaren Direktinvestitionen stets zusammengefasst dargestellt. Die Inves-titionen in Abschnitt 3.3 und 3.4 sind aufgrund unterschiedlicher Datenquellen nicht direkt mit den entsprechenden Anga-ben in Kapitel 2 vergleichbar.

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7

3.1 Hessische Exporte nach Japan

Hessen führte 2006 Waren im Wert von rund 1,23 Mrd. Euro nach Japan aus. Dies sind 2,7 % aller hessischen Exporte ins Ausland. Für Deutschland insgesamt belie-fen sich diese Exporte nach Japan im selben Jahr auf etwa 13,89 Mrd. Euro11. Dies entspricht 1,6 % sämtlicher Ausfuhren. Japan hat somit für Hessen ein relativ star-kes Gewicht an der Gesamtausfuhr.

In den vergangenen Jahren zeigte die hessische Ausfuhr nach Japan eine hohe Dynamik (vgl. Abbildung 4). So erhöhte sich im Fünf-Jahres-Zeitraum 2002 bis 2006 der Wert der hessischen Ausfuhren nach Japan um 30 %. Der entsprechende Wert der gesamtdeutschen Ausfuhren nach Japan nahm dagegen nur um 10 % zu. So-wohl für Hessen als auch für Deutschland war zwischen 2002 und 2003 zunächst ein leichter Exportrückgang nach Japan zu verzeichnen, ab 2004 hat die Export-summe aber zugenommen. Die Zunahme fiel für Hessen deutlich größer aus als für Deutschland insgesamt.

Abbildung 4: Entwicklung der Exporte nach Japan im Zeitraum 2002 bis 2006

95,7

105,6

113,8

130,1

94,5101,1

110,4106,1

80

90

100

110

120

130

140

2002 2003 2004 2005 2006

2002

= 10

0

Hessen

Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

11 Einschließlich Rückwaren und Ersatzlieferungen, die für Hessen nicht ausgewiesen werden. Ohne diese Rückwaren und

Ersatzlieferungen beträgt der deutsche Export nach Japan 13,80 Mrd. Euro.

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8

Fertigwaren hatten im Jahr 2006 einen Anteil von 87 % an dem von Hessen nach Japan ausgeführten Warenwert, Halbwaren von etwa 12 % (vgl. Abbildung 5). Er-nährungswirtschaft und Rohstoffe sind von nachrangiger Bedeutung. Für Deutsch-land insgesamt dominieren Fertigwaren noch stärker als für Hessen – 2006 mit ei-nem Anteil von 93 % an dem nach Japan ausgeführten Warenwert. Jeweils 3 % des deutschen Exports entfielen 2006 auf Halbwaren und Ernährungswirtschaft. Roh-stoffe machten 0,3 % des deutschen Exports aus, den Rest bildeten Rückwaren und Ersatzlieferungen.

Abbildung 5: Warenstruktur der hessischen Exporte nach Japan 2006

Halbwaren12,4%

Fertigwaren87,0%

Ernährungswirtschaft0,5%

Rohstoffe0,1%

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

An den von Hessen nach Japan exportierten Fertigwaren haben chemische und pharmazeutische Erzeugnisse mit Abstand den größten Anteil. Sie umfassten 2006 etwa 529 Mio. Euro bzw. 43 % des Werts aller von Hessen nach Japan ausgeführ-ten Güter (vgl. Abbildung 6 und Abbildung 7).

Bedeutende Fertigwaren-Exporte stellen ferner feinmechanische und optische Er-zeugnisse dar. Im Jahr 2006 entfielen auf diese 136 Mio. Euro bzw. 11 % des Werts aller von Hessen nach Japan ausgeführten Güter. Daran hatten insbesondere mess-, steuerungs- und regelungstechnische Erzeugnisse mit 107 Mio. Euro einen starken Anteil.

Maschinen sind ein weiteres wichtiges Exportprodukt. Sie stellten 2006 etwa 121 Mio. Euro bzw. 10 % des Werts aller von Hessen nach Japan ausgeführten Gü-ter.

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9

Weiterhin machten elektrotechnische Erzeugnisse 2006 rund 72 Mio. Euro bzw. 6 % des Werts aller von Hessen nach Japan ausgeführten Güter aus.

Abbildung 6: Hessische Exporte von Fertigwaren nach Japan 2006

1.855

2.742

4.325

4.477

5.710

6.153

10.368

14.564

20.308

44.137

46.573

51.672

72.111

121.438

135.546

529.426

18

0 100.000 200.000 300.000 400.000 500.000 600.000

Vollständige Fabrikationsanlagen

Holz und Holzwaren, Möbel

Textilien und Pelzwaren

Sportgeräte, Musikinstrumente, Spielwaren

Papier und Papierwaren, Druckerzeugnisse

Sonstige Fertigwaren

Schuhe, Lederwaren, Leder

Waren aus Kunststoffen

Kautschukwaren

Stein-, Glaswaren, keramische Erzeugnisse (ohne Baukeramik)

Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör

Eisen und Metallwaren

Schmuckwaren, Gold- und Silberschmiedearbeiten

Elektrotechnische Erzeugnisse

Maschinen

Feinmechanische und optische Erzeugnisse

Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse

in Tsd. Euro

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Bezogen auf Deutschland insgesamt hatten an den exportierten Fertigwaren 2006 Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör mit 28 % des Werts aller nach Japan aus-geführten Güter den größten Anteil, erst danach folgten chemische und pharmazeu-tische Erzeugnisse mit 18 %. Auf Maschinen entfielen 14 % des Werts aller von Deutschland nach Japan ausgeführten Güter, auf feinmechanische und optische Er-zeugnisse 12 %, auf elektrotechnische Erzeugnisse 10 % und auf Eisen und Me-tallwaren 4 %. Der Vergleich mit Hessen verdeutlicht insbesondere die Stärke Hes-sens als Standort für Chemie und Pharmazie.

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10

Abbildung 7: Struktur der Exporte wichtiger Fertigwaren nach Japan 2006, Hessen und Deutschland

3,8

0,5

9,7

13,8

11,6

17,9

3,6

3,8

4,2

5,9

9,9

11,0

43,0

28,2

0 10 20 30 40 50

Fahrzeuge, Fahrzeugteileund -zubehör

Eisen und Metallwaren

Schmuckwaren, Gold- undSilberschmiedewaren

ElektrotechnischeErzeugnisse

Maschinen

Feinmechanische undoptische Erzeugnisse

Chemische undpharmazeutische

Erzeugnisse

in % aller ausgeführten Güter

Hessen

Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

3.2 Hessische Importe aus Japan

Hessen führte 2006 Waren im Wert von rund 3,15 Mrd. Euro aus Japan ein. Dies sind 4,9 % aller hessischen Importe aus dem Ausland. Für Deutschland insgesamt beliefen sich die Importe aus Japan im selben Jahr auf 24,02 Mrd. Euro12. Dies ent-spricht 3,3 % sämtlicher Einfuhren. Japan hat somit ein relativ starkes Gewicht an den hessischen Einfuhren. Sowohl ex- als auch importseitig besteht insofern ge-

12 Einschließlich Rückwaren und Ersatzlieferungen, die für Hessen nicht ausgewiesen werden. Ohne diese Rückwaren und

Ersatzlieferungen beträgt der deutsche Import aus Japan 23,86 Mrd. Euro.

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genüber dem Bundesdurchschnitt eine engere außenwirtschaftliche Beziehung zwi-schen Hessen und Japan.

Im Fünf-Jahres-Zeitraum 2002 bis 2006 (vgl. Abbildung 8) stiegen die Werte der hessischen Einfuhren aus Japan um 22 %, die Werte der gesamtdeutschen Einfuh-ren aus Japan um 21 %. Die Entwicklung der bundesdeutschen Importe aus Japan verlief dabei im Betrachtungszeitraum 2002 bis 2006 insbesondere 2005 etwas ver-haltener als diejenige der hessischen Importe aus Japan, hat zuletzt aber weitge-hend aufgeholt.

Abbildung 8: Entwicklung der Importe aus Japan im Zeitraum 2002 bis 2006

101,8

113,8

121,4 121,9

98,9

108,5 109,4

120,7

90

100

110

120

130

2002 2003 2004 2005 2006

2002

= 10

0

Hessen

Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Fertigwaren hatten im Jahr 2006 einen Anteil von 94 % an dem von Hessen aus Ja-pan eingeführten Warenwert, Halbwaren von etwa 6 % (vgl. Abbildung 9). Fertigwa-ren kommt daher für den hessischen Import aus Japan eine anteilig noch größere Relevanz zu als für den hessischen Export nach Japan. Ernährungswirtschaft und Rohstoffe haben nachrangige Bedeutung. Für Deutschland insgesamt dominieren Fertigwaren – mit einem Anteil von 97 % im Jahr 2006 an dem aus Japan eingeführ-ten Warenwert – noch stärker als für Hessen.

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12

Abbildung 9: Warenstruktur der hessischen Importe aus Japan 2006

Halbwaren5,5%

Fertigwaren93,8%

Ernährungswirtschaft0,1%

Rohstoffe0,6%

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Unter den aus Japan nach Hessen importierten Fertigwaren stehen Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör an erster Stelle. Sie umfassten 2006 etwa 904 Mio. Eu-ro bzw. 29 % des Werts aller von Hessen aus Japan eingeführten Güter (vgl. Abbildung 10 und Abbildung 11). Daran hatte insbesondere die Warenuntergruppe Personenkraftwagen und Wohnmobile mit 706 Mio. Euro einen starken Anteil. Der hessische Import von Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und -zubehör besitzt damit ein deutlich stärkeres Gewicht im Handel mit Japan als deren Export.

Bedeutende Fertigwaren-Importe stellen ferner elektrotechnische Erzeugnisse dar. Im Jahr 2006 entfielen auf diese 767 Mio. Euro bzw. 24 % des Werts aller von Hes-sen aus Japan eingeführten Güter. Der hessische Import elektrotechnischer Er-zeugnisse spielt im Handel mit Japan eine größere Rolle als deren Export.

Maschinen sind ein weiteres wichtiges Importprodukt. Sie machten 2006 rund 431 Mio. Euro bzw. 14 % des Werts aller von Hessen aus Japan eingeführten Güter aus. Darunter waren mit 164 Mio. Euro Büromaschinen und automatische Daten-verarbeitungsmaschinen vertreten.

Weiterhin sind feinmechanische und optische sowie chemische und pharmazeuti-sche Erzeugnisse als wichtige Importwaren zu nennen, die 2006 jeweils 10 % des Werts aller von Hessen aus Japan eingeführten Güter einschlossen. Der hessische Import chemischer und pharmazeutischer Erzeugnisse hat allerdings ein deutlich geringeres Gewicht im Handel mit Japan als deren Export.

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Abbildung 10: Hessische Importe von Fertigwaren aus Japan 2006

308

387

694

4.941

6.570

6.759

17.124

22.329

23.013

33.829

91.603

319.545

329.048

430.522

766.561

903.906

0

0 200.000 400.000 600.000 800.000 1.000.000

Vollständige Fabrikationsanlagen

Schuhe, Lederwaren, Leder

Schmuckwaren, Gold- und Silberschmiedearbeiten

Holz und Holzwaren, Möbel

Sportgeräte, Musikinstrumente, Spielwaren

Papier und Papierwaren, Druckerzeugnisse

Textilien und Pelzwaren

Waren aus Kunststoffen

Kautschukwaren

Stein-, Glaswaren, keramische Erzeugnisse (ohne Baukeramik)

Eisen und Metallwaren

Sonstige Fertigwaren

Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse

Feinmechanische und optische Erzeugnisse

Maschinen

Elektrotechnische Erzeugnisse

Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör

in Tsd. Euro

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Bezogen auf Deutschland insgesamt hatten an den importierten Fertigwaren 2006 Maschinen mit 27 % des Werts aller von Japan eingeführten Güter den größten An-teil, danach folgten elektrotechnische Erzeugnisse mit 25 % sowie Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör mit 20 % des Werts aller von Japan eingeführten Güter. Auf feinmechanische und optische Erzeugnisse entfielen im selben Jahr 9 % des Werts aller von Deutschland aus Japan eingeführten Güter, auf chemische und pharmazeutische Erzeugnisse 8 %.

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14

Abbildung 11: Struktur der Importe wichtiger Fertigwaren aus Japan 2006, Hessen und Deutschland

8,5

27,2

25,3

20,4

10,1

10,4

13,7

24,3

28,7

7,7

0 10 20 30 40 50

Chemische undpharmazeutische

Erzeugnisse

Feinmechanische undoptische Erzeugnisse

Maschinen

ElektrotechnischeErzeugnisse

Fahrzeuge, Fahrzeugteileund -zubehör

in % aller eingeführten Güter

Hessen

Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

3.3 Hessische Direktinvestitionen in Japan

Die hessischen Direktinvestitionen in Japan betrugen Ende 2005 insgesamt 938 Mio. Euro. Dies entspricht 0,6 % an allen Direktinvestitionen Hessens im Aus-land. Die deutschen Direktinvestitionen in Japan beliefen sich zum selben Zeitpunkt auf 8,87 Mrd. Euro bzw. 1,1 % sämtlicher deutscher Direktinvestitionen im Ausland.

Gegenüber Ende 2002 sind die hessischen Direktinvestitionen in Japan – nach ei-nem leichten Anstieg 2003 – bis Ende 2005 um 40 % gesunken (vgl. Abbildung 12). Die deutschen Direktinvestitionen in Japan blieben dagegen fast konstant. Die er-fassten Bestände an hessischen und deutschen Direktinvestitionen in Japan hatten im vergangenen Jahrzehnt ihren Höhepunkt jeweils Ende des Jahres 2000. Die hessischen Direktinvestitionen in Japan verringerten sich seitdem aber anteilig deut-lich stärker.

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15

Abbildung 12: Entwicklung der Direktinvestitionen in Japan im Zeitraum 2002 bis 2005

98,8 98,3

93,399,6

109,4

60,0

0

20

40

60

80

100

120

2002 2003 2004 2005

2002

= 10

0

Deutschland

Hessen

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

Von den hessischen Direktinvestitionen in Japan entfielen 215 Mio. Euro bzw. 23 % Ende 2005 auf Investoren des Verarbeitenden Gewerbes (vgl. Abbildung 13). Dar-unter machten die Investoren aus dem Bereich Maschinenbau 117 Mio. Euro bzw. 12 % der gesamten hessischen Direktinvestitionen in Japan aus. Ende 1995 hatte die Chemische Industrie innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes den deutlich größ-ten Anteil an den hessischen Direktinvestitionen in Japan – mehr als das achtfache des Maschinenbaus –, auch Ende 2000 übertraf die Summe der Direktinvestitionen durch Investoren der Chemischen Industrie diejenige durch Investoren aus dem Be-reich Maschinenbau noch um mehr als das doppelte. Ende 2005 stammten von In-vestoren aus dem Bereich Chemische Industrie nur noch 64 Mio. Euro bzw. 7 % der gesamten hessischen Direktinvestitionen in Japan, aus dem Bereich Elektrotechnik 13 Mio. Euro bzw. 1 %.

Der größte Teil der hessischen Direktinvestitionen lässt sich aber auf das Kredit- und Versicherungsgewerbe zurückführen. Investoren aus dem Kredit- und Versiche-rungsgewerbe hatten Ende 2005 431 Mio. Euro in Japan investiert. Dies entsprach zu diesem Zeitpunkt 46 % aller hessischen Direktinvestitionen in Japan.

Weiterhin stellten Beteiligungsgesellschaften 273 Mio. Euro bzw. 29 % sämtlicher hessischen Direktinvestitionen in Japan.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

16

Abbildung 13: Struktur der hessischen Direktinvestitionen in Japan Ende 2005

Kredit- und Versicherungsgewerbe

45,9%

Verarbeitendes Gewerbe22,9%

Sonstiges2,0%

Beteiligungsgesellschaften29,1%

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

Die deutschen Direktinvestitionen in Japan verteilten sich Ende 2005 zu 52 % auf Investoren des Verarbeitenden Gewerbes, zu 1 % auf Investoren aus dem Bereich Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen und Gebrauchsgütern, zu 6 % auf Investoren des Kredit- und Versicherungsgewerbes sowie zu 30 % auf Beteiligungsgesellschaften (vgl. Abbildung 14). Das Kredit- und Versicherungsge-werbe spielt damit für Hessen im Vergleich zum Bund eine anteilig stärkere Rolle als Investor. Dies dürfte auf die große Bedeutung Frankfurts als Finanzplatz zurückzu-führen sein. Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes stammten 21 % sämtlicher deutscher Direktinvestitionen in Japan von Investoren aus dem Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, 13 % aus dem Bereich Elektrotechnik, 11 % aus dem Bereich Chemische Industrie und 4 % aus dem Bereich Maschinenbau. Der hessische Maschinenbau ist insofern im Bundesvergleich anteilig besonders stark in Japan engagiert.

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HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –

17

Abbildung 14: Struktur der deutschen Direktinvestitionen in Japan Ende 2005

Handel; Instandhaltung von Kraftwagen und

Gebrauchsgütern0,6%

Verarbeitendes Gewerbe51,8%

Sonstiges11,8%

Beteiligungsgesellschaften29,9%

Kredit- und Versicherungsgewerbe

6,0%

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

3.4 Japanische Direktinvestitionen in Hessen

Die japanischen Direktinvestitionen in Hessen ergaben Ende 2005 insgesamt 1,52 Mrd. Euro. Dies entspricht 2,2 % an sämtlichen Direktinvestitionen des Aus-lands in Hessen. Die japanischen Direktinvestitionen in Deutschland beliefen sich zum selben Zeitpunkt auf 10,87 Mrd. Euro bzw. 2,8 % sämtlicher ausländischer Di-rektinvestitionen in Deutschland.

Gegenüber Ende 2002 sind die japanischen Direktinvestitionen in Hessen bis Ende 2005 um 11 % gestiegen. Der erfasste Bestand an japanischen Direktinvestitionen in Hessen hatte im vergangenen Jahrzehnt aber seinen Höhepunkt bereits Ende 1997. Die japanischen Direktinvestitionen in Deutschland insgesamt erhöhten sich seit Ende 2002 um 16 %. Das Jahr 2005 verzeichnete den Höchststand an japani-schen Direktinvestitionen in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt. Im Unter-schied zu den japanischen Direktinvestitionen in Hessen sind diejenigen in Deutsch-land in diesem Jahrzehnt fast durchgängig gewachsen.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

18

Abbildung 15: Entwicklung der japanischen Direktinvestitionen im Zeitraum 2002 bis 2005

111,0

116,4

103,4

107,5

100,3

110,8

100

105

110

115

120

2002 2003 2004 2005

2002

= 10

0

Deutschland

Hessen

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

Von den japanischen Direktinvestitionen in Hessen entfielen 359 Mio. Euro bzw. 24 % Ende 2005 auf Investitionsobjekte im Verarbeitenden Gewerbe (vgl. Abbildung 16). Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes hat sich damit gegenüber Ende 1995, als er 8 % betrug, bzw. Ende 2000, als er 13 % der japanischen Direktinvestitionen in Hessen umfasste, deutlich erhöht. Ende 2005 waren innerhalb des Verarbeiten-den Gewerbes 157 Mio. Euro, also allein 10 % der gesamten japanischen Direktin-vestitionen in Hessen, im Bereich Elektrotechnik investiert.

Der größte Teil der japanischen Direktinvestitionen in Hessen war mit 946 Mio. Euro bzw. 62 % Ende 2005 Investitionsobjekten aus dem Bereich Handel sowie Instand-haltung und Reparatur von Kraftwagen und Gebrauchsgütern zuzuordnen. Auch der Anteil dieses Bereichs ist gegenüber Ende 1995, als er 33 % betrug, bzw. Ende 2000, als er 52 % der japanischen Direktinvestitionen in Hessen umfasste, gestie-gen. Der Handel sowie die Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen und Ge-brauchsgütern sind damit in hohem Maße Investitionsziel der japanischen Investo-ren in Hessen. Der Handel sowie die Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen und Gebrauchsgütern betätigen sich selbst aber nicht in wesentlichem Umfang als Investoren hessischer Direktinvestitionen in Japan.

Das Kredit- und Versicherungsgewerbe bildete das Investitionsziel für 184 Mio. Euro bzw. 12 % der japanischen Direktinvestitionen in Hessen. Anteilig ist das Kredit- und Versicherungsgewerbe in Hessen damit in geringerem Maße Investitionsziel der ja-panischen Investoren als es selbst als Investor zu den hessischen Direktinvestitio-nen in Japan beiträgt.

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HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –

19

Abbildung 16: Struktur der japanischen Direktinvestitionen in Hessen Ende 2005

Handel; Instandhaltung von Kraftwagen und

Gebrauchsgütern62,4%

Verarbeitendes Gewerbe23,7%

Sonstiges1,8%Kredit- und

Versicherungsgewerbe12,1%

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

Die japanischen Direktinvestitionen in Deutschland umfassten Ende 2005 zu 18 % Investitionsobjekte des Verarbeitenden Gewerbes, zu 69 % Investitionsobjekte aus dem Bereich Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen und Ge-brauchsgütern, zu 1 % Objekte aus dem Bereich Verkehr und Nachrichtenübermitt-lung, zu 9 % Objekte des Kredit- und Versicherungsgewerbes sowie zu 2 % Beteili-gungsgesellschaften als Investitionsziele (vgl. Abbildung 17). Innerhalb des Verar-beitenden Gewerbes fanden schließlich 6 % sämtlicher japanischer Direktinvestitio-nen in Deutschland in der Elektrotechnik, 4 % in der Chemischen Industrie, 3 % im Maschinenbau und 2 % im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagentei-len statt.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

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Abbildung 17: Struktur der japanischen Direktinvestitionen in Deutschland Ende 2005

Sonstiges1,3%

Handel; Instandhaltung von Kraftwagen und

Gebrauchsgütern69,5%

Verarbeitendes Gewerbe17,9%

Beteiligungsgesellschaften1,6%

Kredit- und Versicherungsgewerbe

9,2%Verkehr und

Nachrichtenübermittlung0,6%

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

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4 Der Standort Hessen aus Sicht japanischer Unternehmen

Die nachfolgenden Abschnitte befassen sich mit dem Standort Hessen aus Sicht der hier ansässigen japanischen Unternehmen. Dabei werden zunächst einige bedeu-tende japanische Unternehmen13 beispielhaft kurz vorgestellt und die Struktur der japanischen Unternehmen näher beleuchtet (Abschnitt 4.1). Anschließend werden für die japanischen Unternehmen wichtige Standortfaktoren und deren Bewertung durch die Unternehmen aufgezeigt (Abschnitt 4.2).

4.1 Japanische Unternehmen in Hessen

Die Mehrheit der japanischen Unternehmen in Hessen konzentriert sich im Rhein-Main-Gebiet. Innerhalb des Rhein-Main-Gebiets sind die japanischen Unterneh-mensansiedlungen im gesamten Raum verteilt, dennoch stehen Frankfurt und das nähere Umland der Stadt eindeutig im Fokus des Interesses. 14

Ein bedeutendes japanisches Unternehmen mit Sitz im Rhein-Main-Gebiet ist die Mitsubishi Polyester Film GmbH. Sie hat in Wiesbaden mit über 500 Beschäftigten ihren Europasitz. Das Unternehmen ist weltweit einer der bedeutendsten Produzen-ten von Folien aus Polyethylen-Terephthalat. Die Mitsubishi Polyester Film GmbH hält zudem einen beträchtlichen Anteil an InfraServ Wiesbaden, der Betreibergesell-schaft des Industrieparks Kalle-Albert.

Die weltweit agierende SE Tylose GmbH & Co. KG, welche sich im Besitz der japa-nischen Shin-Etsu Chemical Company befindet, ist Marktführer bei Methylcellulose. Tylose-Produkte kommen in der Baustoff- und Farbenindustrie sowie in der Erdöl-, Kosmetik-, Pharma- und chemisch-technischen Industrie zum Einsatz. Produktion, Forschung- und Entwicklung, Marketing und Vertrieb der SE Tylose GmbH & Co. KG umfassen in Wiesbaden 500 Beschäftigte. Das Unternehmen ist ebenfalls be-deutender Anteilseigner an InfraServ Wiesbaden.

In Wiesbaden ist außerdem die Panasonic Marketing Europe GmbH ansässig. Die GmbH, die zur japanischen Matsushita Electric Industrial Company gehört, bietet für die europäischen Vertriebsniederlassungen übergreifende Dienstleistungen an und

13 Allen vorgestellten Beispielen liegen Angaben aus der Markus-Datenbank, der Betriebsdatei der Hessen Agentur und

Medienrecherchen zu Grunde. Die ausgewählten Unternehmensansiedlungen zeichnen sich zumeist u.a. durch eine rela-tiv hohe Zahl von Beschäftigten aus.

14 Vgl. Arnold, J. D. (2006), S. 73ff.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

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trägt die Marketingverantwortung. Panasonic ist zudem in Langen mit einem For-schungs- und Entwicklungszentrum in den Bereichen digitales Fernsehen und mobi-le Kommunikationssysteme präsent.

Als weiteres Beispiel sei die SMC-Pneumatik GmbH mit insgesamt über 500 Be-schäftigten genannt. Der Weltmarktführer produziert und vertreibt mit Deutschland-sitz in Egelsbach Luftaufbereitungstechnologien, Ventile, Pumpen, Antriebe und Zy-linder.

Eine Häufung von Niederlassungen im Bereich der Automobilindustrie belegt zu-dem, dass Hessen und das Rhein-Main-Gebiet attraktive Standorte für diesen In-dustriezweig darstellen. So befindet sich in Offenbach der Hauptsitz der Honda Mo-tor Europe (North) GmbH, deren rund 350 Mitarbeiter für den Vertrieb von Automo-bilen, Motorrädern und Power Equipment in Deutschland, Belgien, Österreich und den Niederlanden verantwortlich sind. Der Standort Offenbach umfasst zudem das Logistik-, das Schulungs- und das europäisches Forschungs- und Entwicklungszent-rum von Honda – weltweit größter Motorenhersteller. Suzuki International Europe in Bensheim mit 320 Mitarbeitern ist ebenfalls mit dem Handel und der Entwicklung von Kraftfahrzeugen und -rädern, Teilen sowie Zubehör befasst. Suzuki ist nach ei-genen Angaben Weltmarktführer im Minicar-Segment, viertgrößter Fahrzeugherstel-ler in Japan und Nummer 12 weltweit. Auch die Mitsubishi Motors Deutschland GmbH mit über 200 Beschäftigten hat ihren Hauptsitz im hessischen Hattersheim, das europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum von Mitsubishi Motors ist in Trebur ansässig. Mazda Motors GmbH – ebenfalls mehrheitlich japanisch – betreibt in Oberursel ein europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum. Zudem sind auch japanische Automobilzulieferer in Hessen präsent – wie beispielsweise die Sanden of Europe GmbH. Das Auto-Klimageräte herstellende Unternehmen hat seinen europäischen Sitz sowie sein Forschungszentrum mit einem der weltweit modernsten Windtunnel zum Test solcher Auto-Klimageräte in Bad Nauheim.

Fujitsu Microelectronics Europe mit über 200 Mitarbeitern in Langen ist ein Anbieter von IT-Lösungen und insbesondere Halbleiterprodukten. Die Brother International GmbH hat ihren Sitz in Bad Vilbel und vertreibt mit unternehmensweit knapp 200 Mitarbeitern Drucker, Multifunktions- und Faxgeräte, Schreibmaschinen, computer-gesteuerte Stick- und Nähsysteme sowie P-touch Beschriftungsgeräte. Japanische Software-Unternehmen wie die Asprova AG (Hüttenberg) oder die Sony Computer Entertainment Deutschland GmbH (Neu-Isenburg) sind zunehmend vertreten.

YKK, der weltweit größte Hersteller von Reißverschlüssen – um noch ein Beispiel aus einer anderen Branche zu nennen und die Bandbreite der Tätigkeitsfelder auf-zuzeigen –, hat seinen Deutschlandsitz in Mainhausen. Im Produktionswerk in Wei-mar-Wenkbach sind etwa 150 Mitarbeiter beschäftigt.

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HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –

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Die zumindest mehrheitlich japanische Optrex Europe GmbH schließlich ist ein welt-weit agierender, führender Hersteller von kundenspezifischen Flüssigkristallanzei-gen und Modulen mit etwa 230 Mitarbeitern in Babenhausen.

Daneben ist das zu den weltweit führenden Anbietern von Imaging Produkten und Lösungen zählende Unternehmen Canon bislang mit 400 Mitarbeitern in Gießen vertreten gewesen und gehört damit zu den größten japanischen Arbeitgebern in Hessen. Neben der Herstellung von Kopiersystemen werden in Gießen Tonerkartu-schen abgefüllt. Die Produktion von Kopiersystemen dort wird 2008 an kostengüns-tigere Standorte verlagert, und die Canon Giessen GmbH wird als Service- und Support-Unternehmen strategisch neu ausgerichtet.

Im Übrigen sind in Frankfurt zahlreiche japanische Banken ansässig. Unter anderem zählen hierzu Zweigstellen oder Repräsentanzen der Bank of Japan, der Develop-ment Bank of Japan, der Japan Bank for International Cooperation, der Shinsei In-ternational Limited, der Mizuho Coporate Bank oder der Nomura Bank. Ausschlag-gebende Argumente für die Ansiedlung asiatischer Banken in Frankfurt sind dabei die Reputation als Finanzplatz und die Nähe zu Finanzplatz-Akteuren wie der Euro-päischen Zentralbank und der Bundesbank, zu Geschäftsbanken und zur Börse.15

Nur einzelne japanische Großunternehmen weisen an den hessischen Standorten Beschäftigtenzahlen von 250 und mehr Mitarbeitern auf. Der überwiegende Teil der japanischen Unternehmen ist in Hessen mit Standorten kleiner oder mittlerer Grö-ßenordnung vertreten. Etwa ein Viertel aller japanischen Unternehmen in Hessen – oftmals Büros mit repräsentativem Charakter – hat am jeweiligen Standort weniger als 10 Mitarbeiter. Dennoch sind diese Standorte der japanischen Unternehmen als Sitz von Hauptverwaltungen bzw. bestimmter Funktionen für Deutschland und Eu-ropa in hohem Maße von Bedeutung.16

Zu den Tätigkeiten, welche japanische Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes an den hessischen Standorten vorrangig ausführen, zählen Service und Vertrieb. Jeweils knapp die Hälfte der Unternehmen betreibt an den hessischen Standorten aber – neben Verwaltungsaufgaben – auch Produktion oder Forschung und Ent-wicklung.17 Die japanischen Unternehmen leisten insofern einen beachtlichen Be-schäftigungsbeitrag in diesen Bereichen und bieten Stellen für hoch qualifizierte Fachkräfte.

15 Vgl. Landesbank Hessen-Thüringen (Hrsg.) (2008), S. 24ff. 16 Vgl. Arnold, J. D. (2006), S. 103f und S. 107f. 17 Vgl. Arnold, J. D. (2006), S. 110ff.

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4.2 Bedeutung und Bewertung von Standortfaktoren

Grundlage für die Betrachtung der Bedeutung und Bewertung von Standortfaktoren bildet eine empirische Befragung, die im Rahmen einer von der Hessen Agentur be-treuten Diplomarbeit im Jahr 2005 durchgeführt wurde.18

Die japanischen Unternehmen in Hessen messen der Verkehrsinfrastruktur als Standortfaktor höchste Relevanz bei (vgl. Abbildung 18). Für 94 % der Unterneh-men spielt die Anbindung an den internationalen Flughafen eine entscheidende Rol-le. Ein großes Angebot an innereuropäischen Flügen erscheint dabei im Hinblick auf die Funktion vieler hiesiger Standorte japanischer Unternehmen besonders bedeu-tend. Aber auch das Angebot an Direktflügen nach Japan ist ein Ansiedlungskriteri-um. Hessen – insbesondere das Rhein-Main-Gebiet – hat diesbezüglich mit dem Frankfurter Flughafen als internationaler Luftverkehrsdrehscheibe einen eindeutigen Standortvorteil, den auch die japanischen Unternehmen zu schätzen wissen (vgl. Abbildung 19). Von allen Standortfaktoren werden die Anbindung an den internatio-nalen Flughafen und das Angebot an Direktflügen nach Japan am besten bewertet.

Der Anbindung an das Autobahnnetz kommt in der Rangliste der Standortanforde-rungen japanischer Unternehmen – gemessen an der Zahl der Unternehmen, die diesen Aspekt für sehr wichtig oder wichtig erachten, – unmittelbar nach der Anbin-dung an den internationalen Flughafen Platz zwei zu. Die verkehrsinfrastrukturelle Ausstattung wird in dieser Hinsicht von den ausländischen Unternehmen als gut bis sehr gut beurteilt. Allerdings ist der Autobahnanschluss alleine kaum ausreichend. Die zentrale Lage des hessischen Standorts in Deutschland und Europa begünstigt die Erreichbarkeit von Geschäftspartnern in Deutschland und dem benachbarten Ausland.

Die Anbindungen an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und das Schie-nennetz stufen im Vergleich dazu weniger japanische Unternehmen als wichtig bzw. sehr wichtig ein, wenn sie auch keinesfalls bedeutungslos sind. Einzelne japanische Unternehmen bemängeln explizit eine schlechte Anbindung Frankfurts an manche Umlandgebiete, während das Stadtgebiet gut erschlossen sei.

18 Arnold, J. D. (2006). Ausgewertet wurden Befragungsergebnisse von 32 japanischen Unternehmen. Dies entsprach einer

Rücklaufquote an der bereinigten Grundgesamtheit von 16 %.

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Abbildung 18: Bedeutung von Standortfaktoren für japanische Unternehmen

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Nähe zu RohstoffenVerfügbarkeit ungelernter Arbeitskräfte

Nähe KonkurrentenÖffentliche Förderung (monetär)

EinwohnerzahlAnbindung an Binnenschifffahrt

Nähe zu anderen ausländischen UnternehmenNähe Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Nähe zu ZulieferernNähe zu Unternehmen gleichen Herkunftslandes

Nähe zu TechnologienVerfügbarkeit von erschlossenen Grundstücken und Immobilien

Nähe unternehmensorientierte DienstleistungenKaufkraft

Verfügbarkeit Arbeitskräfte mit MutterspracheImage des Wirtschaftsstandorts

Dauer von GenehmigungsverfahrenService und Beratung von Behörden und Ämtern

Anbindung an SchienennetzAusgangspunkt für Bearbeitung Markt Osteuropa

KündigungsschutzRegulierungsdichte

Wasser-, Energie- und EntsorgungskostenArbeitszeitregelungen

Ausgangspunkt für Bearbeitung Markt WesteuropaNähe zu einheimischer Bevölkerung und Kultur

Kosten für Bauland und ImmobilienKundennähe

Regionales LohnniveauLebenshaltungskosten

Anbindung an ÖPNVSteuerbelastung der Unternehmen

FreizeitmöglichkeitenAngebot an attraktiven Wohnmöglichkeiten

UmweltqualitätDirektflüge ins Heimatland

Verfügbarkeit englischsprachiger ArbeitskräfteVerfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitskräfte

Qualität Informations- und Telekommunikations-NetzSicherheit

Kosten für TelekommunikationAusbildungsniveau deutscher Arbeitskräfte

Anbindung an AutobahnnetzAnbindung an internationalen Flughafen

in %

sehr wichtig wichtig

Quelle: Vgl. Arnold, J. D. (2006), S. 118ff.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

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Abbildung 19: Bewertung der Standortgegebenheiten durch japanische Unternehmen

Quelle: Vgl. Arnold, J. D. (2006), S. 122ff.

Anbindung an internationalen FlughafenDirektflüge ins Heimatland

Anbindung an AutobahnnetzNähe unternehmensorientierte DienstleistungenKundennäheAusgangspunkt für Bearbeitung Markt Westeuropa

UmweltqualitätQualität Informations- und Telekommunikations-NetzAusbildungsniveau deutscher ArbeitskräfteFreizeitmöglichkeitenVerfügbarkeit englischsprachiger ArbeitskräfteNähe zu TechnologienAusgangspunkt für Bearbeitung Markt OsteuropaNähe zu ZulieferernSicherheitNähe Hochschulen und ForschungseinrichtungenImage des WirtschaftsstandortsAnbindung an ÖPNVVerfügbarkeit von erschlossenen Grundstücken und ImmobilienVerfügbarkeit hoch qualifizierter ArbeitskräfteNähe zu anderen ausländischen UnternehmenAngebot an attraktiven WohnmöglichkeitenAnbindung an Schienennetz

Kosten für TelekommunikationNähe Konkurrenten

Nähe zu Unternehmen gleichen HerkunftslandesKaufkraft

EinwohnerzahlNähe zu RohstoffenWasser-, Energie- und Entsorgungskosten

Verfügbarkeit ungelernter ArbeitskräfteNähe zu einheimischer Bevölkerung und KulturRegionales Lohnniveau

LebenshaltungskostenAnbindung an BinnenschifffahrtKosten für Bauland und ImmobilienRegulierungsdichte

Verfügbarkeit Arbeitskräfte mit MutterspracheSteuerbelastung der Unternehmen

Öffentliche Förderung (monetär)Arbeitszeitregelungen

KündigungsschutzService und Beratung von Behörden und Ämtern

Dauer von Genehmigungsverfahren

1 2 3 4 5

1 = sehr gut2 = gut3 = befriedigend4 = ausreichend5 = mangelhaft

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Immerhin jedes fünfte japanische Unternehmen sieht schließlich die Anbindung an die Binnenschifffahrt als sehr wichtig bzw. wichtig an. Die Produktpalette der in Hes-sen ansässigen japanischen Unternehmen dürfte der Wahl dieses Verkehrswegs zumindest zum Teil entgegenkommen. Insgesamt werten die japanischen Unter-nehmen die in Hessen vorgefundene Anbindung an die Binnenschifffahrt als befrie-digend.

Versorgungsinfrastruktur und Immobilien können weitere Argumente bilden, die un-ternehmerische Standortentscheidungen beeinflussen. So nennen die japanischen Unternehmen in Hessen als wichtige bzw. sogar sehr wichtige Standortanforderung am vierthäufigsten die Kosten für Telekommunikation. Deren Niveau wird zwischen gut und befriedigend eingestuft. Auch die Qualität des Informations- und Telekom-munikationsnetzes wird von 84 % der japanischen Unternehmen als ausschlagge-bend gesehen. Sie wird als zumindest relativ gut bewertet. Besonders zufrieden sind diesbezüglich ausländische Unternehmen mit Sitz im Zentrum von Frankfurt.

Weniger bedeutend scheinen für die in Hessen primär ausgeübten Tätigkeiten die Wasser-, Energie- und Entsorgungskosten. Die meisten Unternehmen halten das diesbezügliche Kostenniveau für weitgehend befriedigend.

Eine vergleichsweise nachrangige Relevanz aus Sicht der japanischen Unterneh-men kommt den Kosten für Bauland und Immobilien zu, die von rund 60 % für wich-tig bzw. sehr wichtig erachtet werden, sowie deren Verfügbarkeit. Die Verfügbarkeit von Grundstücken und Immobilien stufen die japanischen Unternehmen noch als gut ein, das Kostenniveau in Hessen dagegen als befriedigend. Zuletzt verringerte sich das bisherige Überangebot an Büroflächen in Frankfurt allerdings etwas – pri-mär in bevorzugten Geschäftslagen wie dem Bankenviertel oder dem Westend.19 Bezüglich der Kosten bestehen im Übrigen auch große regionale Unterschiede, die Standorte außerhalb des Ballungsgebiets begünstigen.

Im Ranking der Standortanforderungen japanischer Unternehmen steht an dritter Stelle ein Faktor, der sich auf den Arbeitsmarkt bezieht. 89 % der japanischen Un-ternehmen halten das Ausbildungsniveau deutscher Arbeitskräfte für einen wichti-gen oder sogar sehr wichtigen Standortfaktor. Gerade hoch qualifizierte und eng-lischsprachige Arbeitskräfte sind gefragt. Die Verfügbarkeit des Angebots wird von den japanischen Unternehmen als gut eingeschätzt – die Verfügbarkeit hoch qualifi-zierter Kräfte tendenziell ein wenig schwächer als die anderen Faktoren.

Während 78 % der japanischen Unternehmen den Englischkenntnissen der Arbeits-kräfte Bedeutung beimessen, legen nur 44 % Wert auf japanisch sprechende Ar-beitskräfte. Größtenteils wird auf eine deutsche Belegschaft gesetzt, Japaner finden

19 Vgl. Alexander, M. (2007).

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sich am ehesten in den Führungspositionen. Die Verfügbarkeit von Kenntnissen der japanischen Sprache bei den Arbeitskräften bewerten die Unternehmen nur als noch befriedigend.

Die als weitgehend befriedigend eingestufte Verfügbarkeit ungelernter Arbeitskräfte spielt als Standortanforderung – gemessen an der Zahl der Unternehmen, die die-sen Aspekt für sehr wichtig oder wichtig erachten, – kaum eine Rolle.

Auch das ebenfalls als weitgehend befriedigend beurteilte regionale Lohnniveau ist gegenüber der Verfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitskräfte eher von nachrangiger Bedeutung.

Internationale Standortentscheidungen werden auch von so genannten weichen Standortfaktoren, die beispielsweise die Lebensqualität der Arbeitskräfte prägen, mitbestimmt. Sicherheit nimmt dementsprechend den fünften Platz im Ranking der Standortanforderungen japanischer Unternehmen ein, die am häufigsten als wichtig bzw. sehr wichtig bezeichnet werden. Die Unternehmen werten die Sicherheitslage in Hessen noch als gut. Übergriffe auf Personen asiatischer Herkunft können aber abschreckend wirken.

Auch Umweltqualität sowie attraktive Wohn- und Freizeitmöglichkeiten beurteilen die japanischen Unternehmen mehrheitlich als wichtige oder sogar sehr wichtige Standortfaktoren. Beispielsweise erachten 72 % der japanischen Unternehmen in Hessen das Angebot an attraktiven Wohnmöglichkeiten für sehr wichtig oder zumin-dest wichtig. Im Schnitt gelten die lokale Umweltqualität sowie die hiesigen Wohn- und Freizeitmöglichkeiten aus der Perspektive japanischer Unternehmen ebenfalls als noch gut, je nach Standort dürften aber erhebliche Differenzen bestehen. Selbst das Kultur- und Freizeitangebot von Frankfurt scheint vielen Japanern im Vergleich zu beispielsweise Düsseldorf oder Köln wenig attraktiv. Zum Teil mag dies an mit den Städten verbundenen Assoziationen und deren jeweiligen Marketingstrategien liegen.

Die Lebenshaltungskosten sowie Nähe zur einheimischen Bevölkerung und Kultur (verstanden als Nähe zu Personen des Herkunftslandes) scheinen demgegenüber für die japanischen Unternehmen nicht ganz so relevant, sind aber auch nicht zu vernachlässigen. In Frankfurt gibt es eine etablierte japanische Community, ein ja-panisches Einkaufs- und Gastronomieangebot, japanische Vereine sowie eine japa-nische Schule, die sich großen Interesses erfreut. Die Nähe zur einheimischen Be-völkerung und Kultur stufen die japanischen Unternehmen daher als weitgehend be-friedigend ein. Die Lebenshaltungskosten bilden einen lediglich befriedigend bewer-teten Standortaspekt. Sie dürften im Ballungsgebiet Rhein-Main besonders hoch ausfallen.

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Im Ranking der Standortanforderungen – gemessen an der Zahl der japanischen Unternehmen, die diesen Aspekt für sehr wichtig oder wichtig erachten, – belegt das mehrheitlich als gut bezeichnete Image des Wirtschaftsstandorts schließlich einen Platz eher im unteren Mittelfeld. Die Relevanz des Images des Wirtschaftsstandorts dürfte allerdings je nach Branchenzugehörigkeit sehr unterschiedlich ausfallen.

Eher von insgesamt geringerer Relevanz für japanische Unternehmen sind Stand-ortanforderungen, die sich auf staatliche Regulierung und Unterstützung beziehen. Mit all diesen Aspekten staatlicher Regulierung und Unterstützung sind die japani-schen Unternehmen für ihren hessischen Standort auch nur sehr begrenzt zufrie-den. Die Einschätzung der Faktoren variiert jeweils zwischen befriedigend und weit-gehend ausreichend. Bedeutendster Aspekt ist aus japanischer Sicht die Steuerbe-lastung der Unternehmen.

Annähernd jedes zweite japanische Unternehmen äußert außerdem Interesse an den Arbeitszeitregelungen, der Regulierungsdichte und dem Kündigungsschutz.

Service und Beratung von Behörden und Ämtern sowie die Dauer der Genehmi-gungsverfahren werten die japanischen Unternehmen als Standortkriterium von nachrangiger Bedeutung. Allerdings wird die Dauer von Genehmigungsverfahren (speziell auch bei der Beantragung von Visa und Arbeitsgenehmigungen) von japa-nischen Unternehmen als Investitionshemmnis bemängelt. Eine nachrangige Rele-vanz von Service und Beratung durch Behörden und Ämter bei den Standortanfor-derungen sollte im Übrigen nicht dahingehend missverstanden werden, dass die ja-panischen Unternehmen keinen Wert auf Kontakte mit Politik und Verwaltung legen würden.

Öffentliche Fördermittel spielen kaum eine Rolle. Sie sind nur für 15 % der Unter-nehmen überhaupt wichtig, für keines sehr wichtig. Die Rhein-Main-Region, in der die meisten japanischen Unternehmen ansässig sind, ist auch kein primäres Zielge-biet regionaler Förderpolitik.

Standortfaktoren, die in Zusammenhang mit dem Absatzmarkt stehen, haben für die Gesamtheit der japanischen Unternehmen in Hessen ebenfalls keine vorrangige Bedeutung. Am ehesten wird noch die Kundennähe als Bestimmungsfaktor der Standortwahl betrachtet. Dieser Aspekt wird von den japanischen Unternehmen in Hessen als gut bewertet.

Einwohnerzahl und Kaufkraft tangieren vorrangig Unternehmen mit Endverbrau-chern am Standort. Dies dürfte nur auf einen Teil der japanischen Unternehmen zu-treffen, welche die Aspekte zudem nur als weitgehend befriedigend einstufen.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

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An Fühlungsvorteile wie die Nähe zu Konkurrenten, zu anderen ausländischen Un-ternehmen bzw. zu Unternehmen des gleichen Herkunftslandes werden ebenfalls eher geringe Standortanforderungen gestellt. Die Nähe zu Unternehmen des glei-chen Herkunftslandes beispielsweise, der die japanischen Unternehmen noch am meisten Relevanz einräumen, erachtet gerade mal rund ein Drittel der japanischen Unternehmen für sehr wichtig bzw. wichtig. Die jeweiligen Ansprüche sind nach An-sicht der japanischen Unternehmen am hessischen Standort noch gut bis weitge-hend befriedigend erfüllt.

Dagegen messen die japanischen Unternehmen dem hessischen Standort als Aus-gangspunkt für die Erschließung der west- und osteuropäischen Märkte wieder et-was größere Relevanz bei. 56 % der japanischen Unternehmen sehen einen Vorteil des hessischen Standorts als wichtigen bzw. sogar sehr wichtigen Ausgangspunkt für die Durchdringung Westeuropas. Sie bescheinigen dem Standort gute Voraus-setzungen und bearbeiten den westeuropäischen Markt daher möglicherweise be-vorzugt vom hessischen Standort aus. 47 % schätzen die Standortvorteile Hessens für die Durchdringung des osteuropäischen Markts als bedeutend ein und beurteilen die diesbezüglichen Voraussetzungen des hessischen Standorts als noch gut.

Standortfaktoren, die sich auf die Gegebenheiten am Beschaffungsmarkt beziehen, sind für die japanischen Unternehmen mit Standort in Hessen primär von geringem Interesse. Die Nähe zu unternehmensorientierten Dienstleistungen hat noch am häufigsten – und zwar für 41 % der japanischen Unternehmen am hessischen Standort – eine wichtige oder sehr wichtige Bedeutung. Zum Teil beziehen die japa-nischen Unternehmen Beratungs- und Bankdienste aber auch intern. Die Situation für einen externen Bezug von unternehmensorientierten Dienstleistungen ist insbe-sondere in Frankfurt und Umgebung gut geeignet.

Die Relevanz der der Nähe zu Zulieferern fällt als Standortanforderung japanischer Unternehmen noch etwas niedriger aus. Dieser Aspekt wird als zumindest relativ gut eingestuft.

Die Nähe zu Rohstoffen ist für die ausgeübten Tätigkeiten japanischer Unternehmen kaum relevant, die Bewertung dieses Aspekts durch die Unternehmen fällt weitge-hend befriedigend aus.

Forschung und Entwicklung sowie Wissenstransfer schließlich sind wichtige Fakto-ren für die Innovationskraft eines Unternehmens. Die Nähe zu Technologien sowie die Nähe zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind aber für die japani-schen Unternehmen erstaunlicherweise von eher geringer Relevanz, was zum Teil durch die Tätigkeitsbereiche der hiesigen Niederlassungen sowie durch primär un-ternehmensinterne Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten – in erheblichen Um-

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HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –

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fang zudem im Heimatland – erklärbar sein könnte. Die Standortgegebenheiten werden aber jeweils als zumindest relativ gut eingeschätzt.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

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5 Wichtige Kontaktstellen

Representative Economic Development for the German State of Hessen Hr. Nanei Tamura 3-7-5 Minami-Ogikubo, Suginami-ku Tokyo 167-0052 Tel.: +81-(0)3-5936-0661 Fax: +81-(0)3-5936-0662 [email protected]

Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan Executive Director: Hr. Manfred Hoffmann Sanbancho KS Building, 5F 2-4 Sanbancho, Chiyoda-ku Tokyo 102-0075 Tel.: +81-(0)3-5276-9811 Fax: +81-(0)3-5276-8733 [email protected]

Japanisches Generalkonsulat Frankfurt am Main Taunustor 2 60311 Frankfurt a. Main Tel.: (0 69) 23-85730 Fax: (0 69) 23-0531 [email protected]

Japan External Trade Organization Düsseldorf Königsallee 58 40212 Düsseldorf Tel.: (0 211) 136020 Fax: (0 211) 326411 [email protected]

HA Hessen Agentur GmbH Hr. Reinhard Keller Abraham-Lincoln-Str. 38-42 65189 Wiesbaden Tel.: (0 611) 774-8242 Fax: (0 611) 774-8385 [email protected]

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HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –

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Erstinformationen zum Wirtschaftsstandort Hessen in japanischer Sprache können von der HA Hessen Agentur GmbH, Ansprechpartner: Hr. Reinhard Keller bezogen werden oder sind als Download unter http://www.invest-in-hessen.de verfügbar.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

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6 Fazit

Die Bedeutung Japans als Partner der hessischen Wirtschaft spiegelt sich insbe-sondere in den Außenhandelszahlen wider:

Im Vergleich zu Deutschland (1,6 %) entfiel für Hessen 2006 mit 2,7 % ein höherer Anteil der Gesamtausfuhr auf Japan. In den letzten Jahren wuchsen die hessischen Exporte nach Japan zudem stärker als die deutschen Ausfuhren dorthin.

Zugleich stellte Japan 2006 für Hessen im Vergleich zu Deutschland (3,3 %) mit 4,9 % auch einen höheren Anteil am Gesamtimport.

Allerdings war der Anteil der Direktinvestitionen in Japan an allen hessischen Direkt-investitionen im Ausland Ende 2005 mit 0,6 % etwas niedriger als für Deutschland (1,1 %), und die hessischen Direktinvestitionen in Japan sanken zuletzt stärker.

Auch fiel der Anteil der japanischen Direktinvestitionen an allen ausländischen Di-rektinvestitionen in Hessen mit 2,2 % ein wenig geringer aus als für Deutschland (2,8 %).

Die Rhein-Main-Region ist ein Ballungszentrum japanischer Unternehmen mit Nie-derlassungen in Deutschland und Europa. Neben Vertrieb, Service und Verwaltung sind auch Produktion sowie Forschung und Entwicklung als Tätigkeitsfelder japani-scher Niederlassungen vertreten.

Standortfaktoren, die aus Sicht der japanischen Unternehmen zugunsten des Standorts Rhein-Main sprechen, sind insbesondere der internationale Flughafen Frankfurt, das Angebot an Direktflügen nach Japan und die Anbindung an das Au-tobahnnetz. Neben solchen verkehrsinfrastrukturellen Faktoren werden speziell die Nähe zu unternehmensorientierten Dienstleistungen, die Kundennähe und die Aus-gangslage zur Bearbeitung des westeuropäischen Marktes von japanischen Unter-nehmen als gut beurteilt. Auch die weiterhin als besonders wichtig erachteten Standortfaktoren Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte, Qualität des Informations- und Telekommunikationsnetzes, Sicherheit, Verfügbarkeit hoch qualifizierter und englischsprachiger Arbeitskräfte sowie Umweltqualität erfahren eine gute Bewer-tung. Kritisch gesehen werden am Standort Rhein-Main vor allem die staatliche Re-gulierung und Unterstützung.

Zu den Standortfaktoren, die Deutschland bzw. Hessen als Investitionsstandort für japanische Unternehmen besonders attraktiv machen, zählt auch die Tatsache, dass bei bestimmten Technologien und Produkten deutsche Unternehmen in Japan als weltweit führend gelten. Hierzu gehören beispielsweise die Bereiche Umwelt-

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schutz/erneuerbare Energien sowie senioren- und behindertengerechte Produkte. Man sieht Deutschland hier – wie auch bezüglich anderer gesellschaftlicher Ent-wicklungstendenzen – in einer Vorreiterrolle bei der Lösung von Problemen, mit de-nen auch die japanische Wirtschaft und Politik konfrontiert sind.

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Japan – Partner der hessischen Wirtschaft

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung Seite

1 Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (real) im Zeitraum 1998 bis 2007 3

2 Hauptlieferländer 2006 4

3 Hauptabnehmerländer 2006 5

4 Entwicklung der Exporte nach Japan im Zeitraum 2002 bis 2006 7

5 Warenstruktur der hessischen Exporte nach Japan 2006 8

6 Hessische Exporte von Fertigwaren nach Japan 2006 9

7 Struktur der Exporte wichtiger Fertigwaren nach Japan 2006, Hessen und Deutschland 10

8 Entwicklung der Importe aus Japan im Zeitraum 2002 bis 2006 11

9 Warenstruktur der hessischen Importe aus Japan 2006 12

10 Hessische Importe von Fertigwaren aus Japan 2006 13

11 Struktur der Importe wichtiger Fertigwaren aus Japan 2006, Hessen und Deutschland 14

12 Entwicklung der Direktinvestitionen in Japan im Zeitraum 2002 bis 2005 15

13 Struktur der hessischen Direktinvestitionen in Japan Ende 2005 16

14 Struktur der deutschen Direktinvestitionen in Japan Ende 2005 17

15 Entwicklung der japanischen Direktinvestitionen im Zeitraum 2002 bis 2005 18

16 Struktur der japanischen Direktinvestitionen in Hessen Ende 2005 19

17 Struktur der japanischen Direktinvestitionen in Deutschland Ende 2005 20

18 Bedeutung von Standortfaktoren für japanische Unternehmen 25

19 Bewertung der Standortgegebenheiten durch japanische Unternehmen 26

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Literaturverzeichnis

Alexander, M. (2007): Trendwende am Büromarkt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.01.2007.

Arnold, J. D. (2006): Standortverhalten ausländischer Unternehmen in Hessen – eine kul-turvergleichende Analyse der Herkunftsländer USA, Japan und der Republik Korea, Dip-lomarbeit im Studiengang Geographie an der Universität Bayreuth.

Bundesagentur für Außenwirtschaft (Hrsg.) (2007a): Wirtschaftsdaten kompakt – Japan, Stand: November 2007, Köln.

Bundesagentur für Außenwirtschaft (Hrsg.) (2007b): Wirtschaftsdaten kompakt – Bundes-republik Deutschland, Stand: November 2007, Köln.

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (Hrsg.) (2007): Ausländische Unter-nehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main, Wirtschaft international 2007, Frankfurt am Main.

International Monetary Fund (Hrsg.) (2007): World Economic Outlook Database, Stand: Oktober 2007, Washington.

Landesbank Hessen-Thüringen (Hrsg.) (2008): Finanzplatz Frankfurt und Asien – Eine wachsende Beziehung, Helaba Volkswirtschaft/Research, Frankfurt am Main.

United Nations Conference on Trade and Development (Hrsg.) (2007): Word Investment Report 2007 – Country fact sheet Japan, New York, Genf.