JazzEcho Printausgabe 02_2009

24
News, Tourdaten und Neuerscheinungen donnerstags neu auf www.jazzecho.de world’s best- sounding magazine Ausgabe 2 2009 Jahrgang 12 Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne Märchen / Endlich Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keith Jarrett / Stefano Bollani im Trio / Roy Hargrove, Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn und, und, und. ECM New Series Die „andere Bibliothek der Musik“ – künstlerisch offen und unverwechselbar. Jan Garbarek Dresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Group strotzt vor Energie. Manfred Eicher und ECM Vier Jahrzehnte leise Revolution.

description

magazine world’s Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne Märchen / Endlich Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keith Jarrett / Stefano Bollani im Trio / Roy Hargrove, Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn und, und, und. Dresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Group strotzt vor Energie. News, Tourdaten und Neuerscheinungen donnerstags neu auf www.jazzecho.de

Transcript of JazzEcho Printausgabe 02_2009

Page 1: JazzEcho Printausgabe 02_2009

News, Tourdaten und Neuerscheinungen donnerstags neu auf www.jazzecho.de

world’s best-

soundingmagazine

Ausgabe 2 • 2009Jahrgang 12

Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne Märchen / Endlich Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keith Jarrett / Stefano Bollani im Trio / Roy Hargrove, Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn und, und, und.

ECM New SeriesDie „andere Bibliothek der Musik“ – künstlerisch offen und unverwechselbar.

Jan GarbarekDresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Group strotzt vor Energie.

Manfred Eicher und ECM

Vier Jahrzehnte leise Revolution.

Page 2: JazzEcho Printausgabe 02_2009

31.10. Zürich / Jazznojazz Festival01.11. Friedrichshafen / Bahnhof Fischbach02.11. München / Bayerischer Hof03.11. Darmstadt / Centralstation04.11. München / Bayerischer Rundfunk*05.11. Aalen / Aalener Jazzfest07.11. Ingolstadt / Ingolstädter Jazztage08.11. Luxemburg / Atelier10.11. Kaiserslautern / Kammgarn11.11. Leverkusen / Leverkusener Jazztage12.11. Hamburg / Kampnagel * Nur Don & Dave Grusin

Dave Grusin pLee Ritenour git

Don Grusin key

Nils Wülker tpWolfgang Schmid bWill Kennedy dr

The Hang All Stars

Album Don Grusin „The Hang“ (C.A.R.E. Music Group) ab 04.09.2009 im Handel erhältlich!

TOWER OF POWER05.11. Nürnberg / Hirsch 06.11. Aalen / Aalener Jazzfest07.11. Ingolstadt / Ingolstädter Jazztage10.11. München / Muffathalle

11.11. Hannover / Capitol12.11. Hamburg / Fabrik13.11. Leverkusen / Leverkusener Jazztage

Album „Great American Soulbook“ (C.A.R.E. Music Group) ab 04.09.2009 im Handel erhältlich!

21.10. Mainz / Frankfurter Hof22.10. Kaiserslautern / Kammgarn23.10. Stuttgart / Theaterhaus24.10. Essen / Philharmonie25.10. Dortmund / Konzerthaus27.10. Lübeck / MuK29.10. Berlin / Postbahnhof30.10. Leipzig / Gewandhaus

31.10. Hamburg / Kampnagel01.11. Bremen / Glocke03.11. Osnabrück / OsnabrückHalle04.11. Pforzheim / Kulturhaus Osterfeld05.11. Darmstadt / Centralstation06.11. Mannheim / Alte Feuerwache07.11. Karlsruhe / Tollhaus

MICHAEL WOLLNY SOLO

ULF WAKENIUS QUARTET

plus Special Guest: Youn Sun Nah (voc)

K A R S T E N J A H N K E K O N Z E R T D I R E K T I O N G M B H

TICKETS: 01805 - 62 62 80* und 040 - 413 22 60** • www.karsten-jahnke.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. *( 0,14/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobi l funkpreise können abweichen) **(Mo – Fr , 10 – 18 Uhr)

Kulturvision2015

Page 3: JazzEcho Printausgabe 02_2009

Editorial

Astrid Kieselbach

Chefredakteurin

www.jazzecho.de 3

Liebe Jazzecho-Leser, in spon taner Besonnenheit haben wir diesmal beschlossen, den Sommer mit einer außergewöhnlichen Ausgabe aus-klingen zu lassen, die sich im Schwer-punkt dem vierzigsten Geburtstag von ECM widmet. Das Münchener Label, das der „New York Times“-Redakteur Ben Ratliff kürzlich als „ständiges Ideal für kontemplative improvisierte Musik“ be-zeichnete, hat sich seinen guten Namen nicht nur mit den über eintausend Titeln seines Katalogs gemacht; schließlich stehen die drei Buchstaben für „Edition of Contemporary Music“. (Apropos con-temporary, hier in Berlin wird man im-mer wieder mit einer großen Neonschrift

am Alten Museum daran erinnert: „all art has been contemporary“.) In bester In-novationstradition widmet sich Manfred Eicher, der Produzent und Macher von ECM, nach wie vor zeitgenössischer Mu-sik mit hohem Zukunftspotential. Lang-jährige Weggefährten wie Keith Jarrett, Jan Garbarek und das Duo von Gary Bur-ton und Chick Corea kommen in diesem JazzEcho deshalb ebenso zum Zug wie die relativen „Frischlinge“ Nik Bärtsch und Stefano Bollani sowie moderne ECM-Klassiker, etwa Anouar Brahem und Steve Kuhn. Zwei Seiten haben wir den bahnbrechenden und grenzüberschrei-tenden Produktionen der ECM New Series gewidmet.

Natürlich gibt es in diesem JazzEcho auch andere Themen. Sagenhafte Sän-gerinnen zum Beispiel, vom French-Pop-Sternchen Berry bis zur Jazzverführerin Melody Gardot aus Philadelphia. Trom-peter und Tausendsassa Roy Hargrove stellt ein umwerfendes Bigband-Album vor, seine Kollegen Nils Petter Molvær und Till Brönner zeigen sich von sehr unterschiedlichen Seiten und Diego El Cigala erkundet die Schnittmenge von kubanischer Musik und Flamenco.

Viel Spaß beim Lesen und Hören,Ihre Astrid Kieselbach.

Text: Astrid Kieselbach | Foto: Ben Wolf

Inhalt dieser AusgabeSeite 4

Seite 6

Seite 8

Seite 9

Seite 10

Seite 11

Seite 12

Seite 13

Seite 14

Seite 15

Seite 16

Seite 17

Seite 18

Seite 19

Seite 20

Seite 21

Mix Prof. Jazz beantwortet Ihre Fragen / Manu Katchés entscheidende Platte / Wirbel um ... und mehr

Die leise Revolution des Manfred Eicher und seiner Edition of Contemporary Music

Erhöhte Temperatur hatte Jan Garbarek bei seinem ersten Livealbum

Ritas Augen haben es Anouar Brahem angetan

5 Fragen zu Keith Jarrett und Ein Klavier für die Herren Kuhn und Bollani!

Kunst des Solos Ein Nachdruck des „Spiegel“ Zeitlos freie Klänge von Burton und Corea

Zwischen den Stilen und zu allen Zeiten Eine ECM-Geschichte

Der Gesang des Instruments András Schiff, Kim Kashkashian und Thomas Zehetmair

Melody für Millionen JazzEcho deckt auf: Alle lieben Melody Gardot

Perfektes Szenario für Roy Hargrove Naschen Sie von dieser bittersüßen Berry

Second Coming für Brian Blade Späte Begegnung zwischen McLaughlin und Corea

Kontraste schafft Nils Petter Molvær

Chansons des Nordens singt Kristin Asbjørnsen

Der spanische Eroberer ist Diego El Cigala Neuer, älter, Brönner Till Brönner

Liberté, égalité, Khaledité Khaled ist wieder da

Short cuts ausführlich und JazzEcho-Konzertführer findet man ab

Page 4: JazzEcho Printausgabe 02_2009

Der diensthabende

Chefjazzer

Professor Jazz

beantwortet in jedem

JazzEcho die

interessantesten

Leserfragen.

Haben Sie auch eine?

Dann schicken Sie

diese bitte an

[email protected].

Neulich, bei „Yesterdays“ von Keith Jarrett, dachte ich, „da stimmt was nicht“, als sich erst nach sechs Sekunden etwas auf der CD tat. Dann fand ich heraus, dass alle ECM-CDs mit ein paar Sekunden Stille beginnen. Warum?Diese Frage beschäftigt Guntram Franks, Eschweiler

Fragen Sie Prof. Jazz

Gute Frage, Guntram. Es liegt nahe, das langjährige ECM-Motto „The most beau-tiful sound next to silence“ zu zitieren. Man stellt der Musik also auf den Veröffentlichungen von ECM den gleichschönen Klang der Stille voran, sozusagen als kurze Verbeugung. Im groß-en ECM-Buch „Horizons Touched“ bezieht sich Label-chef Manfred Eicher einmal auf Albert Einstein, der ihm aus der Seele sprach, als er meinte, Musik sei gewiss mehr als nur die Theorie von harmo-

nischen Progressionen und bleibe letzt-lich etwas Rätselhaftes. Diesem geheim-

nisvollen Ding begegnet man, beson-ders in unserer Zeit der akus ti-

schen Umweltverschmutzung, tatsächlich am besten mit der nötigen Ruhe und Kon-zentration. Die „stillen An-fänge“ der ECM-CDs gehen

auf einen Schweizer Radio-sender zurück, den Manfred

Eicher schon in früher Jugend auch deshalb sehr schätzte, weil zwischen den Sendungen immer ein paar Sekunden

Stille herrschte. Übrigens gibt es keinen Standard für die Stille bei ECM. So be-zieht sich der Titel von Silvio Blatters Ro-man „Zwölf Sekunden Stille“ auf András Schiffs Aufnahme von Bachs Goldberg-Variationen für ECM, deren anfängliche Stille den Protagonisten erst völlig aus der gewohnten Bahn wirft und anschlie-ßend in ein ganz neues Leben transpor-tiert. „Silence is golden“, wie der ameri-kanische Volksmund weiß.

„Ein Moment sind

drei Sekunden“ Der Plan

4 www.ecm40.de

Vielleicht nicht die allererste, aber die Platte, die alles änderte: John Abercrombies ECM-Debüt „Timeless“ von 1975 mit Jan Hammer und Jack DeJohnette. Ich war 18 Jahre alt und schloss gerade meine klassische Perkussionausbildung am Conserva-toire Supérieur in Paris ab. Zu fünft oder sechst trafen wir uns damals am Samstagnachmittag immer zum Musikhören. Einer meiner Freunde hatte diese unglaubliche Anlage, super Ver-stärker, wunderbare Lautsprecher. Bei runtergelassenen Jalou-sien hockten und lagen wir auf dem Boden. Es war wie ein Ri-tual: Schweigend hörten wir eine Platte, komplett, von Anfang bis Ende. Kommentiert wurde erst hinterher.

Bei „Timeless“ war ich sprachlos. Ich hörte damals viel Rock, manchmal auch Bebop. Aber so was hatte ich noch nie erlebt. Die Musik hatte unglaubliche Power und Energie – und war doch so elegant und beweglich. Die Form war logisch, aber sie klang wie improvisiert. Und was für eine Interaktion: Die drei spielten zusammen, als folgten sie den Impulsen eines Einzelnen. Dann dieser Schlag zeuger! Er klang so melodisch wie ein Pianist, er war zwischen den Linien, er schuf Atmosphären. Hier war meine Richtung, da wollte ich hin. Was mich aber am

meisten fesselte, war der Klang der Pausen. Die Band kochte förmlich, doch die Pausen waren Teil der Musik.

Das war Manfred Eichers Produzentenhandschrift, das war das Erkennungsmerkmal von ECM.www.manukatche.de

Meine erste JazzplatteManu Katché erinnert sich an „die“ entscheidende Platte.

Foto: Jean Baptiste Mondino / ECM

Page 5: JazzEcho Printausgabe 02_2009

Text: Kurt Kropp

„Tradition sollte ein Sprungbrett sein, kein Sofa“, mein-te der britische Premierminister Harold Macmillan, auch ge-nannt „Super Mac“. In welchem Zusammenhang der erste Earl of Stockton, der sich besonders um die Auf- und Rückgabe der Kolonien des United Kingdom und einen internationalen Atomtest-Bann verdient machte, diesen schönen Ausspruch machte, ist nicht überliefert. Und auch nicht, wie oft sein sport-licher Leitsatz kopiert, aber nicht beherzigt wurde. Besonders Marketingstrategen sollten sich die Sache mit dem Sprung-brett mal durch den Kopf gehen lassen, wenn sie etwa das fünfzigste Jubiläum eines großen Soul-Labels um ein Jahr vor-verlegen, nur weil es ihnen bes ser in die Umsatzplanung passt

– und dann wieder nur dessen alte Helden feiern. Da stimmt doch was nicht, wenn die Vermarkter einen runden Geburtstag nur als Anlass für neu verpackte Best-of-Alben mit alten Num-mer-Eins-Hits nutzen anstatt für frische Verträge und die För-derung junger Talente – was wahrscheinlich mehr im Sinne der ehemaligen Innovationen wäre. Vornehmlich schütteln sich die erbsenzählenden Nachlassverwalter der großen Gründer zum Jubeljahr ihre Sofakissen zurecht. Ist das Mastermind noch im-mer am Werk, sind die Chancen besser, dass auch nach wie vor dessen Sturm und Drang und Gründergeist den Ton angeben. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum 40. von ECM, Manfred Eicher. Und weiter so …

Wirbel um ...

Jubiläen

www.ecm40.de 5

Was wären Sie geworden, wenn nicht Musiker? Comiczeichner.Das Leben könnte so schön sein, wenn … das Leben ist bedingungslos schön: „beautiful strange“.Es gibt nichts Schlimmeres als ... Humorlosigkeit und Machtmissbrauch.Der perfekte Song ... unperfekt.Nicht ohne meine ... Töchter.

5 Fragen an Nik Bärtsch

Nik Bärtsch‘s RoninHolonECM

CD 174 8672

www.nikbaertsch.com

GlückwwwünscheVor vierzig Jahren undenkbar, heute unverzichtbar: die Website. Auf www.ecm40.de wird anlässlich des Labeljubiläums alles gesammelt und gezeigt, was das Herz des Fans begehrt. Klar, übersichtlich und auf das Wesent-liche reduziert – also ganz im Stil von ECM – präsentieren sich hier etwa der komplette Katalog mit Coverabbildungen, diskographischen Details und oft auch Hintergrundinfor-mationen. Oben rechts wartet ein Player darauf, mit einem Klick Highlights aus dem Programm anzuspielen. Direkt dar-unter kann man mittels eines „Zeitstrahls“ vom Gründungs-jahr 1969 bis in die Gegenwart der Firmengeschichte reisen. Zu jedem Jahr findet sich ein Hauptartikel, der die wichtigs-ten Ereignisse, die erfolgreichsten Künstler und ihre Alben vorstellt. Neben einem Porträt von ECM-Mastermind Man-fred Eicher finden sich auf der Site außerdem regelmäßig aktualisierte „News“ und obendrein richtig alte, oft sagen-haft seltene Videos aus den Archiven des Labels. Da bleiben kaum Wünsche offen; höchstens Glückwünsche.

Page 6: JazzEcho Printausgabe 02_2009

6 www.ecm40.de

P roduzenten muss man nicht sehen und nicht hören. nMan muss nur ihre Handschrift erkennen können.

Das sollten die Macher im musikalischen Hintergrund mit de-nen gemeinsam haben, die im musikalischen Vordergrund ste-hen: mit den Dirigenten. Deren Aufgabe bestehe eigentlich darin, sich „augenscheinlich überflüssig zu machen und mit ihrer Funktion möglichst zu verschwinden“, meinte Franz Liszt, der schon im 19. Jahrhundert Probleme des Medienzeitalters vorausgesehen hat. Leider aber haben sich an seine Devise seither nur wenige Dirigenten und Produzenten gehalten. Das liegt allerdings nur zum Teil an ihnen selbst. Die Macht der Öf-fentlichkeit fordert ihren Tribut. Wer am Pult so offensichtlich mit den Händen herumfuchtelt und damit Wirkung erzielt, der zieht auch die – bisweilen ungerechtfertigte – Bewunderung der Massen auf sich. Und wer im Studiohintergrund die Fä-den in der Hand hält und die Regler bedient, wird heutzutage nahezu unweigerlich irgendwann ins Rampenlicht gezerrt und selbst zum Star gemacht.

Wohl dem, der dieser Versuchung widersteht und sich aus-schließlich in den Dienst der Musik stellt. Manfred Eicher ge-hört zu diesen Okapis im Regenwald des kongolesischen Mu-sikgeschäfts. Seit vierzig Jahren produziert er nun Schallplatten und CDs, als wolle er wie ein alter Handwerksmeister Stein auf Stein zu einem Tempel der Musik aufeinanderschichten. Und wenn man sich das anschaut, was er auf seinem Label mittler-weile herausgebracht hat und was ECM international darstellt, dann kann man eigentlich nur den virtuellen Hut ziehen. Man findet keine europäische und schon gar keine amerikanische Plattenfirma dieser anhaltenden Qualität, keinen Produzenten mit diesem internationalen Ruf, kein Produkt, das so ein cha-rakteristisches Erscheinungsbild aufweist, und keine kontinuier-liche Arbeit eines einzelnen Musikbesessenen, die so die aktu-elle Musikentwicklung mitbestimmt hat, wie die von Manfred Eicher bei ECM.

Es gibt Künstler, die einem Verlag, einer Plattenfirma, einem Produzenten zu Ansehen und kommerziellem Erfolg verhelfen. Bei ECM aber kann man ins Grübeln geraten, ob das nur als Einbahnstraße funktioniert. Hat Jan Garbarek ECM groß gemacht oder ECM Jan Garbarek? Hat Pat Metheny ECM etwas zu verdanken oder ECM Pat Metheny? Ist John Surmans Ruhm ohne ECM denkbar? Auch bei Keith Jarrett, dem wichtigsten Künstler des Labels, kann man nicht sicher sein, was Ursache und was Wirkung ist. Keith Jarrett hat ECM unwiderrufen auf die Landkarte des Jazz-Business gesetzt. Aber der Pianist wä-

re nicht geworden, was er mittlerweile ist, ohne die Seriosität und Loyalität von ECM, die – per Handschlag – alles von ihm akzeptiert hat, was ihm seine Intention und sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein eingegeben haben: das grandiose, mittler-weile zu Kultstatus gelangte „Köln Concert“ und seine aber-witzig voluminösen „Sun Bear Concerts“, die egomanischen Selbstbespiegelungen von „In The Light“ und sein patholo-gisch geprägtes „The Melody At Night, With You“. Und na-türlich auch seine Ausflüge zu Bach, Schostakowitsch und den heiligen Hymnen von Gurdjieff. Aber Keith Jarrett ist nur die Spitze des glühenden Vulkans mit den Feuer speienden drei Buchstaben.

ECM, noch immer ein relativ kleines Münchner Unter-nehmen mit wenigen Angestellten, aber hoher Effektivität, hat Jazzgeschichte und Tonträgergeschichte geschrieben. Zu Beginn der 70er Jahre war es eines der ersten in Europa, das amerikanische Jazzmusiker im großen Stil herausbrachte, in einer technischen Qualität allerdings und mit einer Produkti-onsakribie bis hin zur ästhetischen Cover-Gestaltung, die selbst für das Mutterland des Jazz ungewöhnlich blieben. Später, als vielen größeren Labels das Risiko mit avantgardistischer neuer und avantgardistischer alter Musik zu groß wurde, hat man die „New Series“ – mit Musik von Gesualdo bis Arvo Pärt – gegründet. Wer als Musiker nicht nur Wert legt auf eine Ver-öffentlichung, sondern auf eine mustergültige Edition, der ist seither bei ECM gut aufgehoben – neben Keith Jarrett im Grun-de alle Musiker aus dem Künstler-Pool der Miles-Davis-Bands und dazu jene Improvisatoren, die ihre Töne nicht nach dem jeweiligen Wind richten, ob dieser nun zum Jazzrock bläst oder zu den Ufern eines New Age.

Der Pianist Chick Corea und der Schlagzeuger Jack DeJohn- ette, die Gitarristen Ralph Towner, John Abercrombie, Egberto Gismonti und Bill Frisell, das ruppige Art Ensemble of Chicago um den allzu früh verstorbenen Trompeter Lester Bowie, die sanften Musiker der Gruppe Oregon und vom Trio Magico, nicht zu vergessen natürlich die unübersehbare Phalanx skan-dinavischer Musiker: Sie alle fanden in Manfred Eicher einen unbestechlichen und zugleich großzügigen Produzenten, der nie nur ein Ermöglicher gewesen ist. Eicher sucht mit Sorgfalt das jeweilige Setting für die Aufnahmen, bringt Künstler un-terschiedlichster musikalischer Herkunft zusammen, nimmt auf die Musik insofern Einfluss, als dass er nicht nur den optima-len Klang hervorlockt, sondern den Musikern auch ein künst-lerischer Berater und Partner ist. Sein ästhetisches Verständnis

Text: Wolfgang Sandner | Fotos: Marek Vogel / ECM

40 Jahre „Edition of Contemporary Music“, weit mehr als eintausend Veröffentlichungen, die kommerziell erfolgreichste Jazzaufnahme der letzten Jahrzehnte, wenn nicht gar der Jazzgeschichte. Und ein Gesamtkatalog, der Amerika aufrüttelt: Das muss doch einen Grund haben.

Die leise Revolution

Hat Jan Garbarek

ECM groß gemacht

oder ECM Jan Garbarek?

Page 7: JazzEcho Printausgabe 02_2009

www.ecm40.de 7

Till Brönner

Manfred Eicher

ist dabei das eines Kammermusikers. Das Schwatzhafte eines großorchestralen Klangs ist seinem Wesen im Grunde zuwi-der. Stimmen, Stimmengleichheit, Interaktion, Klarheit – da-für besitzt er ein untrügliches Gespür und sensibles Ohr. Dass viele Aufnahmen von ECM in einem Osloer Studio entstehen, ist kein Zufall. Die Stille, das Licht, die Klarheit des Nordens gehören zur Aura dieser Musik. Man kann es als asketisches Konzept und zugleich als Form des ästhetischen Widerstands

in einer akustisch aufreizenden Klangflut verstehen. Manfred Eicher hat mit ECM eine stille Revolution geschaffen. Die Auf-nahmen von ECM gehören zur Kultur Deutschlands wie die Bücher von Suhrkamp: eine nationale Tat mit internationaler Ausstrahlung.www.ecm40.de

Page 8: JazzEcho Printausgabe 02_2009

8 www.ecm40.de

Manfred Eicher

In Dresden ist öfter Premiere. Das Mund-wasser feierte genauso in der sächsischen Landeshauptstadt seinen weltweiten Ein-stand wie die Zahnpastatube, der Bierde-ckel, die Filterzigarette und das Mineral-wasser. Dieser ehrwürdigen Debüt-Tradi-tion der Elbestadt setzt Jan Garbarek jetzt die musikalische Krone auf. Sechs Jahre nach „In Praise Of Dreams“, seinem letz-ten Album als Leader, erscheint nun erst-malig ein Konzertmitschnitt des norwe-gischen Saxophonisten. Kritiker und Fans mögen es mindestens für sensationell halten, wenn ein Musiker von Garbareks internationalem (und nahezu histo-rischem) Rang und Namen nach gut vierzig Jahren zum ersten Mal mit einem eigenen Werk live auf Tonträger produ-ziert wird. Für den zum Zeitpunkt der Aufnahme eben 60-Jährigen, den Geor-ge Russell einst als „originärste europä-ische Stimme seit Django Reinhardt“ be-zeichnete, erscheint dieses Vorgehen ganz normal. Es wäre einfach die rechte Zeit und der rechte Ort gewesen, heißt es. Aufgenommen am 20. Oktober 2007 im „Alten Schlachthof“ in Dresden mit seiner immens populären, damals noch recht frischen Jan Garbarek Group mit

Rainer Brüninghaus an Klavier und Key-boards, Yuri Daniel am Bass und Manu Katché am Schlagzeug, bietet dieser Mit-schnitt die Gelegenheit, einen denkbar perfekten Konzertabend wieder und wie-der zu erleben. Über zwei CDs und eben-so viele Stunden spannen die vier Musi-ker nicht einen, sondern etliche Span-nungsbögen. Wenn man beim Zuhören die Augen schließt, wie der Leader selbst es meistens beim Spielen tut, wird man schnell in den Bann dieser meisterlichen und ganz bestimmt mystischen Musik gezogen. Nicht, dass Garbarek selbst sol-che geschraubten Worte benutzen wür-de. So ekstatisch und emotional er mit seiner Musik und seinem Instrument auch sein mag, seine Gedanken dazu klingen nahezu nüchtern. „Bei Studioal-ben bevorzuge ich es, wenn die Musik eine durchgehende ‚Temperatur‘ hat“, meinte Jan Garbarek einmal in einem In-terview. „Ein Album, das man eher zu-hause hört, ganz für sich, sollte bei lang-samen und schnellen Stücken eine be-ständige Grundstimmung verbreiten. Anders bei einem Konzert: Da ist die Temperatur naturgemäß höher und man braucht viel mehr Dynamik.“ Das ist, mit

Verlaub, untertrieben. Die grandiose Group, nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Eberhard Weber nun mit dem 1966 geborenen Brasilianer Yuri Daniel am Bass, brilliert hier auf energische und inspirierte Art und Weise mit neuem und altem Repertoire – von „12 Moons“, über „There Were Swallows“ und „Voy Can-tando“ bis „Paper Nut“. Garbarek selbst spielt in absoluter Bestform, inspiriert – ja, angeheizt – durch seine Mitmusiker, allen voran Pulsgeber Manu Katché. Es ist ein seltener Hochgenuss, wie kraftvoll die Musiker die „Temperatur“ an diesem Abend steigern, dann wieder entspannt abkühlen, um bald wieder tropischere Grade zu verbreiten. Wer das dringende Bedürfnis spürt, in den tosenden Beifall einzusteigen, sollte sich allerdings lieber noch etwas gedulden – im Herbst, etwa gleichzeitig mit der Veröffentlichung dieses Livealbums, ist die Jan Garbarek Group wieder in Deutschland auf Tour. Von Heidelberg bis Dresden gibt es dann, wie es sich für eine der besten Bands für improvisierte Musik gehört, reichlich Premieren – Nacht für Nacht.www.jan-garbarek.de

Text: Götz Bühler | Foto: Guri Dahl

Es ist sensationell, dabei eigentlich ganz einfach: „Dresden“ ist Jan Garbareks erstes Livealbum. Auf zwei CDs präsentiert der Saxophonist sich und seine Gruppe in absoluter Bestform – mit Klassikern von „12 Moons“ bis „Voy Cantando“.

Erhöhte Temperatur

Jan Garbarek GroupDresden

ECM

2 CDs 270 9572

Veröffentlichung: 04.09.

Jan Garbarek

1947Am 4. März geboren im

norwegischen Mysen.

1968 George Russell, mit des-

sen Bigband der

Saxophonist drei Alben

aufnimmt, nennt

Garbarek die originärste

europäische Jazzstimme

seit Django Reinhardt.

1970

Garbarek spielt mit Terje

Rypdal, Arild Andersen

und Jon Christensen sein

erstes ECM-Album ein:

„Afric Pepperbird“.

1970erGarbarek ist an Keith

Jarretts Klassikern wie

„Belonging“ (1974), „My

Song“ (1977) und „Nude

Ants“ (1979) beteiligt.

1994 Das genreüberschreiten-

de Album „Officium“ ist

weltweit ein Bestseller.

2005Garbareks „In Praise Of

Dreams“ wird für den

Grammy nominiert.

Jan Garbarek

Page 9: JazzEcho Printausgabe 02_2009

www.ecm40.de 9

Der Oud, die arabische Kurzhalslaute, ist fast so alt wie die menschliche Zivilisation. Bereits die

Sumerer und die alten Ägypter versüßten sich ihre Mußestun-den mit der hölzernen Zupfzwiebel. Im 10. Jahrhundert wurde sie von den Arabern adoptiert, die darauf spontane Lieder be-gleiteten, einige Jahrhunderte später wurde sie von den Kreuz-fahrern nach Europa getragen, wo sie bei Troubadouren und Minnesängern zum Einsatz kam, um während der Renaissance in Form der europäischen Laute zu europaweiter Beliebtheit zu gelangen. Der Tunesier Anouar Brahem ist nicht einfach nur ein weiterer Name auf einer jahrtausendealten Liste von Vir tuosen dieses Instruments. Er ist ein Geschichtenerzähler, ein Poet, der die lange Wanderung und die geografische Aus-breitung seines Instruments verinnerlicht hat. In seinem Spiel werden Seele und Passion des Oud hörbar, ohne dass er seine Geheimnisse preisgeben würde.

Auf seiner neuen CD „The Astounding Eyes Of Rita“ erzählt Brahem ein modernes Märchen. Um seiner Ge schich-te Vielschichtigkeit und Plastizität zu ver leihen, hat er sich in Abstimmung mit Manfred Eicher ein ungewöhnliches Kollektiv von Musikern ins Studio geholt. Holzbläser Klaus Gesing kennt man aus dem Norma Winstone Trio. Im Spiel des besonnenen Melodikers fließen Kam mermusik, Jazz und verschiedene Aspekte von Folklore zusammen. Der schwedisch-schweizerische Bassist Björn Meyer, be kannt von Nik Bärtschs Ronin, ist ein stetig Suchender, der seinen informellen Trance-Funk mit würzigen Zutaten des gesamten Planeten anreichert. Vierter im Bunde ist der libanesische Darbou ka-Spieler Khaled

Yassine, dessen unauf dringlich treibender Puls auf einem sagenhaften Reichtum an rhythmischen Ornamenten beruht. Dieses Quartett kann Landschaften zwischen Orient und Okzi-dent, Vergangenheit und Gegenwart, Ahnung und Gewissheit ausschreiten, die noch nie zuvor ein Mensch betreten hat. Die Intentionen dieser vier Musiker verschmelzen zu modernen Arabesken, deren ursprünglichen Impuls man nur selten aus dem gemeinsamen Fluss filtern kann. Obwohl sich Brahem viel weiter in die arabische Tradition zurückfallen lässt als auf seinen letzten Alben, klingt diese neue CD doch auch ungewohnt druckvoll und zeitnah urban.

Der Titel der Platte geht auf ein Gedicht des palästinen-sischen Poeten Mahmoud Darwisch zurück, der in der ara bi-schen Welt bis zu seinem Tod 2008 wie ein Rockstar verehrt wurde. Darwischs Lyrik war provokant bis weit über die Schmerzgrenze hinaus. Das Gedicht „Rita And The Rifle“ vereint auf anrührende Weise zärtliche Liebe und brutale Gewalt und thematisiert die uneingelöste Sehnsucht, die sich aus diesem Konflikt ergibt. Brahems Musik ist keine lineare Vertonung von Darwischs Poesie und doch bewegt sie sich in einem emotional ähnlich aufgeladenen Feld. Mit sanfter Nachhaltigkeit bezieht Brahem in einer Welt voller Widersprüche Position. Doch statt Parolen zu skandieren oder sich auf programmatisches Glatteis zu begeben, löst er seine inneren und äußeren Konflikte offensiv in Magie und Grazie auf. Ein schönes, vor allem aber auch brisantes Album.www.anouarbrahem.de

Text: Wolf Kampmann | Foto: CF Wesenberg / ECM

Ritas Augen

Anouar BrahemThe Astounding Eyes Of RitaECM

CD 179 8628

Veröffentlichung: 25.09.

Zarte Liebe und dramatische Gewalt vereint Anouar Brahem auf seinem neuen Album gemeinsam mit einem ungewöhnlichen Musikerkollektiv.

Anouar Brahem

Page 10: JazzEcho Printausgabe 02_2009

„Für uns bestimmen das aufzunehmende Repertoire und die Wahl der Musiker oder Ensembles den Sound eine Produk-tion“, erklärt Manfred Eicher auf der Website seines Labels. „Alles, was sich an diesem Punkt wirklich über einen ‚ECM-Sound‘ sagen lässt, ist, dass das, was man hört, der Sound ist, den wir mögen.“ Die Mär vom „typischen ECM-Sound“ ist trotzdem nicht auszumerzen. Vielleicht hilft es, wenn man sich die neuen Alben der Pianisten Steve Kuhn und Stefano Bollani anhört. Natürlich ist die Akustik der Aufnahmen, der Klang an sich, bei beiden großartig – trotzdem könnten sie kaum unterschiedlicher klingen. Kuhn, der Anfang 1960 für drei Monate der erste Pianist im John Coltrane Quartet war, legt mit „Mostly Coltrane“ eine energische, dichte und enorm vielschichtige Hommage vor. Mit seinem Trio mit Bassist David Finck und Drummer Joey Baron und dem ebenso mutigen wie berufenen Joe Lovano am Saxophon spielt Steve Kuhn dreizehn Trane-Interpretationen, von „Welcome“, über „Central Park West“ bis zu Songs vom postum veröffentlich-ten „Stellar Regions“. Genauso durchlässig und offen, aber deutlich entspannter und stilistisch sowieso in einer anderen Welt, stellt Stefano Bollani auf dem neuen Album „Stone In The Water“ sein dänisches Trio mit Bassist Jesper Bodilsen und

Drummer Morten Lund vor. Die Gruppe, die in den letzten sechs Jahren ihr nahezu traumwandlerisches Zusammenspiel perfektioniert hat, spielt Eigenkompositionen und ausgesuchte Interpretationen, etwa von Caetano Veloso, Antônio Carlos Jobim oder Poulenc. Es liegt hauptsächlich an den Musikern und der Art und Weise, wie sie das Repertoire spielen, dass sich der Sound dieser Aufnahmen schließlich doch kurz und knapp so kategorisieren lässt: fantastisch. www.ecm40.de

10 www.ecm40.de

Wann ist Keith Jarrett zum ersten Mal öffentlich aufgetreten?1953, im Alter von acht Jahren in seiner Hei-matstadt Allentown, Pennsylvania. Das abend-füllende Konzert vor zahlendem Publikum beendete der Klavierschüler im fünften Jahr mit zwei Eigenkompositionen.War er je als Sideman im Studio?Ist das eine Scherzfrage? Abgesehen von seinen Aufnahmen mit Art Blakey, Charles Lloyd oder Miles Davis, sind besonders „Gnu High“ von Kenny Wheeler und Paul Motians Debütalbum „Conception Vessel“ Paradebeispiele für Jarretts Studioarbeit. Wann hat Keith Jarrett sein erstes Solo-

Pianoalbum aufgenommen?Am 10. November 1971 in Oslo. Die Auf-nahmen dieses Tages erschienen auf seinem ersten ECM-Album „Facing You“. Ted Gioia, Autor einer gefeierten „History Of Jazz“, schreibt über „In Front“ aus dieser Session: „Keith Jarrett half eine neue Sprache für im-provisierte Musik zu formen, demonstrierte die Wunder seiner Erkenntnis von Konzepti-on und Anschlag, erforschte neuartige Wege der thematischen Entwicklung und stellte die Rollen der linken und rechten Hand im Pianojazz neu ein – alles innerhalb einer zehnminütigen Einspielung.“Wann kommt endlich ein neues Solo-

album?Im Herbst hat das Warten eine Ende: „Testa-ment“ (Paris/London), ein CD-Set mit Live-konzerten aus 2008, verspricht eine Art ver-spätete Fortsetzung von Jarretts ersten Live-Soloaufnahmen von 1973 zu werden, die damals auf der 3-LP-Box „Bremen/Lausanne“ erschienen.Wann ist Keith Jarrett wieder live in Deutschland?Am 12. Oktober gibt Keith Jarrett sein ein-ziges Deutschland-Konzert im Jahre 2009 – ein Solorecital in der Philharmonie Berlin. Es ist sein erster Liveauftritt in der Hauptstadt seit 1973.

Fragen zu Mr. Jarrett

www.keithjarrett.de

Foto: Rose Anne Jarrett / ECM

Steve KuhnMostly Coltrane

ECM

CD 270 1114

Text: Götz Bühler | Foto: Robert Lewis

Ein Klavier! Ein Klavier!Mit ihren neue Alben demonstrieren die beiden Pianisten Steve Kuhn und Stefano Bollani die ganze Bandbreite ihres gemeinsamen Instruments.

Steve Kuhn

Stefano BollaniStone In The Water

ECM

CD 179 4161

Veröffentlichung: 04.09.

Page 11: JazzEcho Printausgabe 02_2009

www.ecm40.de 11

Die derzeit besten Jazz-Aufnahmen sind in den meisten Plattenläden nicht zu bekommen. Nur im Postversand

und durch ausgesuchte Spezialgeschäfte werden die (bislang 20) Langspielplatten der „Edition for Contemporary Music“ (ECM) vertrieben.

Denn die zwischen London und Tokio als „mustergültig in Klang, Präsenz und Pressung“ (Fachblatt „HiFi Stereophonie“) gerühmte Produktion stammt nicht aus der Werkstatt eines großen Konzerns, sondern von einem – deutschen – Einzelgän-ger. Toningenieur, Aufnahmelei ter und Produzent der „ECM Records“ ist der Münchner Manfred Eicher, 29.

Der frühere Kontrabass-Spieler hatte sich schon lange über „künstlerische Inkompetenz, technische Nachlässigkeit und kommerzielle Arroganz“ der Weltfirmen erbost. 1969 beschloss er darum, die Improvisationen seiner Freunde selbst auf Platten zu edieren.

Das tat er von Anfang an so vorzüglich, dass nun immer mehr prominente US-Musikanten wie beispielsweise die Pianis-ten Chick Corea, Keith Jarrett und Paul Bley, die Saxophonisten Marion Brown und Robin Kenyatta oder die Kontrabassisten Dave Holland und Barre Philips für Eicher musizieren. Selbst der Vibraphonist Gary Burton, Exklusiv-Star der führenden amerika-nischen Jazzfirma „Atlantic Records“, verhandelt gegenwärtig mit seinen Produzenten um „Freistellung für eine Platte bei ECM“.

Eicher, der die Herstellung jeder einzelnen Plattenmatrize selbst überwacht, bürgt nämlich nicht nur für die beste Aufnah-

me- und Pressqualität. Trotz dürftiger Vertriebsmöglichkeiten kann er mittlerweile auch Auflageziffern nennen, die seine mäch-tigen Konkurrenten bei Avantgarde-Jazz nur selten erreichen.

Von der Chick-Corea-Platte „Piano Improvisations“ zum Beispiel wurden in zehn Monaten mehr als 12.000 Exemplare verkauft. An dem Gewinn sind die Musiker direkt beteiligt. Um Kosten zu sparen, lässt Eicher die Bands nicht nach München einfliegen, sondern reist zu ihnen und nimmt ihre Stücke in ge-mieteten Studios auf.

Auf diese Weise hat sich der Solo-Produzent bereits ein Repertoire angelegt, das den Stand des zeitgenössischen Jazz einigermaßen korrekt wiedergibt – vom robusten, stilistisch vielseitigen Jazz-Rock der Norweger Jan Garbarek (Tenorsaxo-phon) und Terje Rypdal (Gitarre) bis zu den schwer verständ- lichen, ästhetisch problematischen Geräuschteppichen der „Music Improvisation Company“ aus London und den Elektro-nik-Experimenten des Stuttgarter Pianisten Wolfgang Dauner. Programm-Schwerpunkte sind freilich die leisen, kammermu-sikalischen Improvisationen.

Mit seinen Soloplatten der Pianisten Chick Corea und Keith Jarrett hat Eicher sogar schon einen Trend ausgelöst. Von die-sen erfolgreichen Produktionen angeregt, spielen neuerdings so viele Jazzmusiker allein, dass der Musikveranstalter Joachim Ernst Berendt demnächst bei einem Olympiade-Jazzfestival in München und bei den Berliner Jazztagen Konzerte unter den Titeln „Solo Now“ und „Die Kunst des Solos“ offerieren will.

Kunst des SolosEin Deutscher produziert als Einmann-Firma Jazz-Schallplatten so perfekt, dass immer mehr promi-nente US-Musiker für ihn spielen wollen.

„Die Musik dieser CDs ist im besten Sinne der Worte zeitge-nössisch und frei; mehr noch: sie ist zeitlos“, schreibt Schoof im Begleittext zur Doppel-CD „Resonance“. „Der Begriff ‚frei‘ steht hier nicht nur für einen spezifischen Jazzstil, der in seinen Anfängen mit revolutionärer Gestik gegen alles war, was nach Vergangenheit und Tradition roch, sondern vielmehr für die Freiheit, aus einer Vielfalt von sehr verschiedenen Ausdrucks-mitteln zu wählen.“ Diese Freiheit schöpfte der Trompeter auf den drei JAPO-Alben „Scales“, „Light Lines“ und „Horizons“ aus, die nun von ECM auf der Doppel-CD „Resonance“ neu aufgelegt werden. Aufgenommen hatte er die Alben zwischen 1977 und 1980 mit Bassklarinettist Michel Pilz, Keyboarder Jas-per Van’t Hof (der bei der letzten Session durch Rainer Brü-

ninghaus ersetzt wurde), Bassist Günter Lenz und Schlagzeu-ger Ralf Hübner. Schoofs Anmerkung könnte allerdings genau-so gut auch auf die Musik von Gary Burton und Chick Corea gemünzt werden. Als Duo sind die beiden zwar naturgemäßen Beschränkungen ausgesetzt, genießen andererseits aber noch mehr Freiheiten. Zwischen 1972 und 1979 nahmen sie für ECM einige Klassiker des kammermusikalischen Jazz auf: „Crys-tal Silence“, „Duet“ und das Live-Doppelalbum „In Concert“. Nun werden diese zeitlosen Aufnahmen mit zwei zuvor un-veröffentlichten Tracks von dem Züricher Auftritt („I’m Your Pal/Hullo Bolinas“ und „Love Castle“) auf vier CDs in der Box „Crystal Silence – The ECM Recordings 1972–79“ wieder her-ausgebracht. www.ecm40.de

Zeitlos freie KlängeText: Jörg Eipasch

Gary Burton & Chick CoreaCrystal Silence – The ECM Recordings 1972–79ECM

4 CDs 176 8057

Nachdruck aus „Der Spiegel“ Ausgabe 29/1972.

Page 12: JazzEcho Printausgabe 02_2009

12 www.ecm40.de

D ie Quadratur des Kreises be-steht auch darin, einer künst-

lerisch offenen Sammlung einen unver-wechselbaren Cha rakter zu geben. Wer eine Ausgabe der New Series in Händen hält, weiß, es kann sich nur um eine Pro-duktion von ECM handeln: Es wurde sorgfältig gear beitet, die Klangqualität ist über jeden Zweifel erhaben und die Beschäftigung mit dem Gegenstand wird sich lohnen. Was da aber klingt, aus wel-chem Jahr hundert die Musik stammt, ob es sich überhaupt um Musik oder nicht doch eher um Poesie oder eine andere Kunst form handelt, kann man nicht voraus sagen. Offiziell begann die Serie mit der Veröffentlichung von Arvo Pärts neu-alter Musik Anfang der 80er Jahre. Die Grenz überschreitung vom Jazz zur Neuen Musik aber hatte sich zuvor schon angekündigt: mit den Aufnahmen von Steve Reichs irisierenden Klangmustern etwa oder den Klaviertranskriptionen der Hymnen von G. I. Gurdjieff.

Im Grunde zeigt sich auch hier die unverwechselbare Physiognomie des Pro- duzenten Manfred Eicher, der nicht in Stilen und Epochen denkt, vielmehr ein Wertesystem unabhängig von künst le ri-

schen Genres verkörpert. Recht gibt ihm dabei auch die Aufführungspraxis Alter Musik, die – mehr als man dies lange wahrhaben wollte – von Freiheiten des Vortrages und improvisatorischen Ele-menten geprägt wird. Jedenfalls haben die Interpreten bis zum Barock den No-tentext, vergleichbar den Jazzmusikern unserer Zeit, als Vorlage und Aufforde-rung zur individuellen Auszierung und Varia tion verstanden. Es sind diese Ge-mein samkeiten der lebendigen Wieder-gabe, die die Nachbarschaft zwischen John Dowland und John Surman so plau-sibel machen.

Im Katalog der New Series finden sich neben András Schiffs Gesamt auf-nahme aller Beethoven-Sonaten sowie mehreren Einspielungen des Wohltem- pe rierten Klaviers (unter anderem durch Keith Jarrett) die fast vergessene, aber historisch so unermesslich wichtige Kunst eines Perotin oder die expressive Renais sancemusik Gesualdos. Man findet die grandiosen Geräuschkaskaden eines Helmut Lachenmann neben den neo-ar-chaischen Lautmalereien von Meredith Monk, Gedichte von Hölderlin und von T. S. Eliot, gelesen von Bruno Ganz, ne-

ben den Klangspuren aus Filmen von Jean-Luc Godard. Und immer wieder In-terpreten, die das unbekannte Neue wa-gen und das vergessene Alte bele ben: die Bratschistin Kim Kashkashian und das Rosamunde Quartett, die Pianisten Herbert Henck und Thomas Larcher, den Dirigenten Dennis Russell Davies und das Trio Mediaeval, das Hilliard Ensemble und die Cellisten Patrick und Thomas Demenga. Kann man das alles auf den Begriff bringen? Man kann es mit Hans Magnus Enzensberger: ECM New Series, das ist „die andere Bibliothek der Musik“.www.ecm40.de

Text: Wolfgang Sandner

Zwischen den Stilen und zu allen ZeitenDie ECM New Series versammelt die Avantgarden von einst und jetzt. Seit genau 25 Jahren findet man in der Serie alles, was man nicht sucht, weil es keinen Namen hat und in kein Kästchen passt.

„Manfred Eicher denkt

nicht in Stilen und Epochen.“

Page 13: JazzEcho Printausgabe 02_2009

www.ecm40.de 13

Kim KashkashianOlivero/Mansurian/Steinberg: NeharótECM New Series

CD 476 3281

András SchiffBach: Sechs Partiten BWV 825–830ECM New Series

CD 476 6991

Thomas ZehetmairPaganini: 24 Capricen für Violine, op.1ECM New Series

CD 476 3318

„Um gut zu spielen, muss man gut singen“, predigte Giuseppe Tartini schon im 18. Jahrhundert. Noch heute ist dies das höchste Ziel aller Musiker: die be seelte Weitergabe einer Botschaft, ohne dass etwas Mechanisches dazwi schen träte. Kim Kashkashian kann gar nicht anders als auf dem Instrument zu singen. Ihre Liebe zur Musik wurde einst vom Bariton des Vaters geweckt. Mit „Hin ga be, Be geis terung und einer allumfas-senden Liebe“ habe der armenische Emigrant in den USA in ihrer Kindheit Volkslieder aus der Heimat gesungen, sagt die Bratschistin. Ihr eigenes Spiel war denn auch immer von dem Drang bestimmt, „einen noch so kleinen Teil der emotionalen Mög lich keiten der Stim me zum Ausdruck zu bringen“.

Seit Beginn ist Kashkashian eine zen trale Gestalt der New Series; das ein gespielte Repertoire reicht von Bach bis György Kurtág, von Brahms bis zu Luciano Berio. Ihr neues Album „Neharót“ stellt fünf konzeptionell verwandte Werke von Betty Olivero, Tigran Mansurian und Eitan Steinberg vor. Die Kom-ponisten aus Israel und Armenien verbinden eine dezidiert zeitgenössische Klangsprache jeweils mit suggestiven An klän-gen an Musiktraditionen Europas und des Orients. Besonders berührend ist dies bei Olivero zu erleben, wenn sich inmitten dichter Streicherklänge wie eine Fata Morgana kurdische Lieder oder Arien von Monte verdi abzuzeichnen beginnen. Kim Kash-kashians inniger Gesang transportiert viel mehr als Melodien – er formt eindringliche Worte.

Das bisher umfangreichste Aufnahmeprojekt der New Series wurde im vergan genen Herbst abgeschlossen: András Schiffs Interpretation der 32 Klavier so n aten von Beethoven, live aus der Züricher Tonhalle – nach Einschätzung des bri -

ti schen „Guardian“ die „herausragende und gedankentiefste Übersicht seit vielen Jahren“. Spontanes Temperament und intellektuelle Durchdringung, Sinnlichkeit des Klangs und absolute technische Meisterschaft prägen auch die Neuein-spielung der sechs Bach’schen Klavierpartiten, in denen der Leipziger Meister eine Synthese der gesamten Suiten tra dition des Barock zieht. Wieder hat sich der ungarische Weltbürger für eine Liveeinspielung entschieden, und wieder projiziert er die Konzertsituation auf ein ausgefeiltes gestalterisches Konzept, das hier auch von der Erfahrung des Dirigenten Schiff mit Bachs Chorwerken profitiert.

Ähnliches gilt für Thomas Zehetmairs Deutung der 24 Capricen für Violine solo von Niccolò Paganini. Zehetmair ist Chefdirigent bei der Northern Sinfonia in England, er leitet eines der besten Streich quartette und als Solist ist er bei Mozart ebenso zuhause wie bei Heinz Holliger. Für die zentrale Herausforderung an den Geiger aber hält er Paganinis hals bre-cherisch schweres Kompendium: Der 48-Jährige begreift die Capricen als impro visatorische Charakterstücke, in denen sich all die Irrlichter und seelischen Ab gründe der Schauerromantik wieder finden. Sensationelle Farbnuancen und ein fast toll-kühner manueller Zugriff beschwören Paganinis Dämonie; Zehet mairs Lust, den virtuosen Aberwitz auf die Spitze zu treiben, macht die Auf nahme umso fesselnder. Dass das Singen dabei nicht auf der Strecke bleibt, versteht sich von selbst … www.klassikakzente.de

Text: Georg Grün | Fotos: Dieter Mayr, Silvia Lelli, Keith Pattison / ECM

Der Gesang des InstrumentsEröffnung des Neuheiten-Herbstes bei ECM New Series: Drei Aufnahmen mit herausragenden inter-nationalen Solisten demonstrieren die programmatische Breite des Labels.

András Schiff Kim Kashkashian Thomas Zehetmair

Page 14: JazzEcho Printausgabe 02_2009

14 www.jazzecho.de

Melody für MillionenJazzEcho dokumentiert: Ein seltener Schulterschluss zwischen Fach-, Publikums- und Nachrichtenmagazinen – alle lieben Melody Gardot.Infos, Tourdaten und mehr unter www.melodygardot.de

Melody GardotMy One And Only

ThrillVerve

CD 179 6781

Life and Style 23.04.09

Hörzu 09.04.09

Freundin 22.04.09

Neue Presse 15.05.09

Stern 23.04.09

Der Spiegel 25.05.09

Page 15: JazzEcho Printausgabe 02_2009

www.jazzecho.de 15

Die Finanzmarktturbulenzen der letzten Monate führten dazu, dass einige Schwarzseher schon eine Welt-wirtschaftskrise wie in den 30er Jahren her aufdämmern sahen. Die Große De-pres sion wirkte sich damals auch auf die Jazzszene aus und trug nicht unwesentlich

zum massiven Bigband-Sterben im da-rauf folgenden Jahrzehnt bei. Ein „perfek-teres“ Szenario hätte sich der Trompeter Roy Hargrove also kaum aussuchen kön-nen, um seinen Traum von einem Album mit einer veritablen Bigband zu verwirk-lichen. Zwar ist er mit seiner Großforma-tion schon seit den frühen 90ern immer mal wieder live zu erleben gewesen, aber erst jetzt ging er mit der aktuellen 19-köpfigen Besetzung aus etablierten Recken und jungen Talenten (u.a. Darren Barrett, Justin Robinson, Norbert Stachel, Gerald Clayton und Montez Coleman) ins Studio, um unter dem Titel „Emergence“ acht Originale und drei Standards ein zu spie-len. Dabei setzte Hargrove auf eine aus-

gewogene Mischung aus Balladen, Swing-Nummern, Latin-Titeln sowie Tin-Pan-Alley-Schlagern, auf Traditionspflege und gleichzeitige Erneuerung. Das Album ist eine Hommage an Bigband-Leader wie Dizzy Gillespie, Count Basie, Duke Ellington, Maynard Ferguson und Gerald Wilson, aus deren Orchestern sich einst die kleineren Ensembles herausschälten, die seit den 50er Jahren im Jazz ton an-gebend sind. Als Gast präsentiert Roy Hargrove bei zwei Titeln die Italienerin Roberta Gambarini, die von der Jazz Jour-nalists Association gerade für die Wahl zur Jazzsängerin des Jahres nominiert wurde.www.royhargrove.de

Perfektes Szenario

Roy HargroveEmergenceEmarcy

CD 270 7924

Text: Jörg Eipasch | Foto: Chris Schmitt

BerryMademoiselleMercury

CD 530 6271

Die Streicher machen Drama. Während sie ihre Achtel schieben, geleitet vom brasilianischen Maestro Eumir Deoda-to, steigt die Spannung. Wer ist diese hübsche Berry, fragt sich der Hörer, die ihr Album „Mademoiselle“ nennt und auf dem Cover so keck auf ihrer Unterlippe kaut? Schon setzt das Titel-stück ein, zart und tänzelnd und verführerisch, in bester Nou-velle-Pop-Manier mit Jazz in den Harmonien und Singer-Song-writer-Soul im Groove. Da kommt schon die Stimme – ent-spannt wie Jane Birkin, präsent wie Françoise Hardy und sogar im sanften „da-di-dam“ noch tiefgründig. Schon stockt der Atem gleich noch für ein paar Züge.

Dass Berry mehr ist als nur ein funkelndes Sternchen am Chanson-Himmel haben ihre Landsleute sofort gemerkt. 42 Wochen in den französischen Charts, gefeierte Live- und TV-Auftritte und je eine „disque d’or“ und eine Nominie-rung für den „Victoire de la musique“-Preis später, erscheint „Mademoiselle“ auch bei uns. Zwölf Songs hat die kleine

Charmeurin mit Theater-Erfahrung und „dichterischem Talent“ („Le Figaro“) auf ihrem Debüt versammelt. Eingespielt und produziert mit dem Gitarristen Lionel Dudognon, den Jazzpianisten Manou und Laurent de Wilde, dazu Musikern und Arrangeuren, die auch schon mit Benjamin Biolay, Keren Ann und Portishead zu hören waren, modernisieren diese scheinbar leichtfüßigen, textlich eher bittersüßen Chansons die Traditionen eines Serge Gainsbourg. Die Musik lullt ein und lässt mitsingen, die vielschichtigen Texte mit allerhand Mut und Poesie becircen bittersüß. Aus gutem Grund hat sich Elise Pottier ihren Künstlernamen nach der Region Berry gegeben, in der die französische Schriftstellerin George Sand viele ihrer Romane platziert hat. Dabei geht es weniger um Sands Affären mit Berlioz, Balzac, Liszt oder Chopin, sondern vielmehr um ihre – im Rahmen ihrer Zeit – nahezu emanzipatorischen Schriften. So viel ist sicher: Es bleibt spannend, egal wie oft man Berry und ihren Liedern zuhört. www.berry-music.de

Text: Götz Bühler | Foto: Ramon Palacios Pelletier

BerryNaschen Sie von dieser bitter-süßen Berry

Roy Hargrove

Page 16: JazzEcho Printausgabe 02_2009

16 www.jazzecho.de

Brian BladeMama Rosa

Verve

CD 179 7457

Brian Blade hätte selbst nie ge-glaubt, dass er dieses Album je ma-chen würde. Als Schlagzeuger und Lea-der der Gruppe Fellowship ist er eine Art Pat Metheny des Schlagzeugs. Im Wayne Shorter Quartet beweist er seit Jahren, dass er zu den Rhythmus-Ikonen des zeit-genössischen Jazz gehört. Und nun das! Mit seinem neuen Album „Mama Rosa“ geht Blade unter die Singer/Songwriter. Muss das sein? Sind an dieser Hürde nicht schon ganz andere Jazzgrößen ge-scheitert?

Doch der hagere Drummer hat eine besondere Geschichte. Er sammelte Er-fah rungen an der Seite von Trouba dou-ren wie Joni Mitchell, Bob Dylan und Emmylou Harris. Auf dem mit Gitarrist Wolfgang Muthspiel eingespielten Duo-album „Friendly Travelers“ griff er schließ-

lich auch selbst zur Gitarre. Grenzen zwi-schen Jazz, Folk und anderen Genres kennt er nicht. „Wenn ich über Stilistiken nachdenke, fallen mir immer nur einzelne Namen ein. Thelonious Monk, John Coltrane oder Joni Mitchell haben stets ihren eigenen Weg beschritten und sich allgemeinen Kategorien entzogen.“

Trotz dieses Bekenntnisses erforderte es von Blade Überwindung, seinen ei ge-nen Songs zu trauen. „Ursprünglich habe ich sie ganz nebenbei im Wohnzimmer eingespielt. Doch das hätte keinen Men-schen interessiert. Sie klangen leer und belanglos. Erst durch die Mitarbeit von Daniel Lanois, Greg Leisz und all die an-de ren wurden echte Songs daraus.“

Understatement war schon immer eine Tugend von Brian Blade. Auf „Mama Rosa“ hilft ihm diese Zurückhaltung, den

Songs exakt zu geben, was sie brauchen. Das Album ist nicht weniger als die gran-diose Selbstfindung eines All roun ders, der eben viel mehr ist als ein fantastischer Trommler. www.brian-blade.de

Second ComingText: Wolf Kampmann | Foto: Megan Holmes

Brian Blade

Man mag es kaum glauben, aber es ist tatsächlich so: Obwohl Chick Corea und John McLaughlin seit den 60er Jahren aktiv sind, ist es zwischen diesen beiden Jazz- und Fusion-Le-genden nie zu einer engeren Zusammenarbeit gekommen. Dies überrascht umso mehr, wenn man bedenkt, wie viele mu-sikalische Berührungspunkte es über die Jahrzehnte zwischen ihnen gab. Beide erlebten ihren Durchbruch in der Jazz-Rock-Ära an der Seite von Miles Davis und gründeten danach eigene revolutionäre Fusion-Bands, mit denen sie in den 70ern sogar Stadien füllten. Dennoch mussten die Fans bis heute auf ein gemeinsames Album der beiden Größen warten. Aber viel-leicht war dies auch besser so. Denn beide durchliefen in ihrer Karriere immer wieder Phasen, in denen die pure Virtuosität die Musikalität an den Rand drängte. Wäre es da zu einer Begeg-

nung zwischen ihnen gekommen, hätte das Unternehmen leicht in einer erschlagenden technokratischen Klangorgie en-den können. Doch Corea und McLaughlin sind im Laufe der Jahrzehnte klüger geworden und können ihre Pferde nun im Zaum halten. Was nicht heißt, dass sie ihre Virtuosität auf dem Doppel-Livealbum „Five Peace Band Live“ nicht aufblitzen las-sen. Fast so prominent wie die beiden Leader ist auch der Rest der Band: Altsaxophonist Kenny Garrett, Bassist Christian McBride sowie die alternierenden Schlagzeuger Brian Blade und Vinnie Colaiuta. Gekrönt wird diese Supergroup-Session schließlich noch mit einem Gastauftritt von Keyboarder Herbie Hancock.

Späte BegegnungText: Jörg Eipasch | Foto: C. Taylor Crothers

Chick Corea & John McLaughlin

Five Peace Band LiveConcord

CD 723 1397

John McLaughlin und Chick Corea

Page 17: JazzEcho Printausgabe 02_2009

Sein archaischer Ton erweckt den Ein-druck, er wäre schon viel älter als die

Menschheit. Auf seinem neuen Album „Hamada“ gelingt es ihm einmal mehr, jene emotionalen Urzustände abzubil-den, die mit Angst, Sehnsucht, Hoffnung oder Freude nur höchst unzureichend beschrieben sind. „Hamada“ beschreibt in gewisser Weise eine Reise des passio-nierten Klangmalers in die eigenen Ab-gründe. Momente von betörender Schön-heit werden von krassen Störgeräuschen torpediert. Doch in Molværs Universum finden diese vermeintlichen Antagonis-men zu einer überraschenden Einheit. Ausgangspunkt für diese Reise war die Frage, was sich für ihn seit seinem Debüt-album „Khmer“ verändert hat. Dass dar-aus sein bislang intimstes Album resultie-ren würde, ahnte er nicht. „Wenn man im Voraus den Grund für ein Stück Musik kennt, geht die Magie verloren“, be-kennt der Norweger. „Über diese Dinge wird man sich meist erst retrospektiv klar. Der ganze Prozess selbst ist ja eine Reise. Ich begann mit einem Song, der für mich das Hauptthema der CD war und es am Ende nicht aufs Album schaffte. Viele Entscheidungen trifft man erst bei der Arbeit. Man gibt sich dem Fluss der Mu-sik hin. Diese Hingabe ist ja auch im Le-ben wichtig. Akzeptiere die Prozesse des Lebens, ohne die Kontrolle über sie zu verlieren.“

Nie zuvor rang sich Molvær auf einem sei ner Alben eine derart weite Spann breite von Zärtlichkeit und Bruta-lität ab. Es bleibt kaum aus, dass diese gefro renen Seelenlandschaften zunächst ein en Schock auslösen. Doch gerade auf diesen Effekt setzt der leidenschaftliche Querulant. „Kontraste und Reibung sind sehr wichtig im Leben. Diese Reibung bringt Elektrizität und Energie hervor. Man muss nur die richtige Balance zwi-

schen Spannung und Harmonie finden. Ich glaube, heute gibt es nicht mehr genug Raum für Gefühle. Bestimmte Emo tionen werden einfach nicht mehr zugelassen. Erst wenn etwas Schreckliches passiert, entsteht ausreichend Platz für ehrliche Gefühle. Innerhalb echter Emo-tionen gibt es jedoch immer große Kontraste.“

So vergleicht der weitgereiste Musiker die extremen Gegensätze des Albums mit einem guten Essen. Dieses besteht aus verschiedenen Komponenten, aber erst zusammen ergeben sie einen Ge-schmack, der für das Essen charakteristisch ist. „Ein gutes Thaifood zum Beispiel hat maximal sieben Ingredienzen, aber daraus werden etliche Kombinationen

hergestellt. Und wieder ist Kontrast ein wichtiger Aspekt, der zur Vervoll komm-nung führt.“ Die Ingredienzen von „Hamada“ sind vor allem die beteiligten Musiker. Die Bei-träge von Keyboarder Jan Bang, Gitarrist Eivind Aarset und Drummer Audun Kleive sind zwar sehr zurück haltend, doch ver-leihen sie diesem unge wöhnlichen Trip die besonderen Farb tupfer. Am Ende der Reise kommt Molvær bei sich selbst an. „Das hat etwas mit dem Älterwerden zu tun. Man muss nicht mehr der Konfron-tation mit sich selbst ausweichen, macht seinen Frieden mit sich selbst und kann sich daran erfreuen, wer man ist und woher man kommt.“ Reife Leistung!www.nilspettermolvaer.de

www.jazzecho.de 17

Kontraste

Text: Wolf Kampmann | Foto: Anja Basma

Nils Petter Molvær – das ist viel mehr als ein Name. Der norwegische Trompeter gehört zu jenen Genies des Jazz, die sich von allen stilistischen Vorgaben und Einschränkungen freimachen und ihr ureigenes Terrain abstecken.

Nils Petter Molvær

Nils Petter MolværHamadaEmarcy

CD 270 2041

Page 18: JazzEcho Printausgabe 02_2009

18 www.jazzecho.de

Chansons des Nordens

M an kennt die rotgelockte Sängerin von den Bands Krøyt und Dadafon, mit denen sie Aggre gatzustän-

de zwischen Folk und Electronic austestet, und als stimmge-waltige Sängerin von Ketil Bjørnstad. Egal in welchen Kontext sie sich mit ihrer gebündelten Sinnlichkeit und Leidenschaft eingibt, ihr rauhes Timbre ist nur ein Medium ihrer Seele. Zu-letzt transformierte sie ihre tiefe Spiritualität auf dem Album „Wayfaring Stranger“ in die Gospel-Tradition des Mississippi-Deltas. Jetzt kehrt sie in die Heimat zurück und findet auf „The Night Shines Like The Day“ ein Scharnier zwischen Glauben und Alltag, Naturverbundenheit und urbaner Sehnsucht. „Das ist eine schmerzhaft persönliche Platte. Ich singe von meinen eigenen Erfahrungen, von Enttäuschungen, aber auch von den Hoffnungen, die sich daraus ergeben. Es kommt mir auf die Komplexität dieser Gefühle an, denn sie sind niemals nur ein-dimensional. Manchmal sind gerade die verzweifeltsten Mo-mente jene, in denen man auch die meiste Kraft schöpft.“

Wie nahezu alle norwegischen Musiker und Vokalisten treibt Kristin Asbjørnsen ein hintergründiges Spiel mit Licht und Dunkel. Doch es wäre zu platt, das Licht der Hoffnung und die Dunkelheit dem Kummer zuzuordnen. In Norwegen ändert das Licht fast jede Minute seine Beschaffenheit, ja man ist versucht, von Stofflichkeit zu sprechen. Die Sängerin mit der

Brandung in der Stimme macht Licht physisch greifbar. Kein Schatten, der nicht von gleißenden Sonnenstrahlen durch drun-gen wäre, kein Licht, durch das sich nicht ahnungsvolle Fäden von Finsternis ziehen würden. „Ich hatte bestimmte Farben vor Augen, als ich die Songs aufnahm. Blau, Gelb, Grün – eben die Farben, die auch auf dem Cover zu sehen sind. Es sind sommerliche wie winterliche Farbtöne, was sicher daran liegt, dass ich über den Zeitraum eines ganzen Jahres an diesen Songs gearbeitet habe. Mag sein, dass diese Farben etwas mit Norwegen zu tun haben, aber das spürt man nicht, wenn man zu Hause ist. Je mehr ich reise, desto stärker fühle ich jedoch auch die Verbindung mit meinen heimischen Wurzeln.“

In Asbjørnsens neuen Liedern kommen alle Charak teristika zusammen, die ihre bisherigen Alben ausgezeichnet haben. Da ist eine tiefe Verbundenheit mit der norwegischen Folklore, ohne dass ihre Lieder Folksongs wären. Da tanzt die Freiheit und Ex-pressivität des Jazz einen Reigen mit der Intimität und mondä-nen Verzweiflung des Chansons. Und da ist die Demut ihres Ausflugs in die Welt der Spirituals. So ist ihr ein ungewöhnliches Album gelungen, das auf seine eigene Weise ganz konventionell ist und sich doch allen Klischees entzieht. Sie zieht sich ganz in sich selbst zurück und bricht aus diesem inneren Exil in die bunte Unendlichkeit der Welt auf. www.kristin-song.de

Text: Wolf Kampmann | Foto: Hans Fredrik Asbjørnsen

Keine andere Musikkultur kennt so viele Facetten von Melancholie wie die norwegische. Zwischen Nils Petter Molvær, Susanna & The Magical Orchestra und Madrugada liegen Welten, und damit sind noch lange nicht alle Aspekte norwegischer Sehnsucht abgedeckt. Kristin Asbjørnsen fügt diesem Spektrum mit ihrer neuen CD „The Night Shines Like The Day“ eine weitere Spielart hinzu.

Kristin AsbjørnsenThe Night Shines

Like The DayEmarcy

CD 178 9904

Kristin Asbjørnsen

Page 19: JazzEcho Printausgabe 02_2009

www.jazzecho.de 19

Viele Till-Brönner-Fans dürften schon sehnsüchtig auf die Wieder-veröffentlichung seines 1997 in New York aufgenommenen Albums „Mid-night“ gewartet haben. Nun ist es so weit: Das frühe Fusion-Meisterwerk, das der deutsche Trompeter mit amerika-nischen Koryphäen wie Tenorsaxopho-nist Michael Brecker, Altsaxophonist Da-vid Mann (Tower of Power), Keyboarder George Whitty (Brecker Brothers), Gitar-rist Dean Brown, Bassist Anthony Jackson und Schlagzeuger Dennis Chambers ein-spielte, wird zwölf Jahre nach seiner Erst-veröffentlichung remastert auf CD wie-deraufgelegt. Trotz hervorragender Kri-tiken fand das Album aufgrund mangeln-der Promotion vor zwölf Jahren nicht die verdiente Aufmerksamkeit, dabei waren

mit souligen Covern von Marvin Gayes „What’s Going On“ und Stevie Wonders „Don’t You Worry ’Bout A Thing“ sogar zwei potenzielle Radiohits dabei.

Zwar war Brönner nicht der erste deutsche Jazzmusiker, der sich mit Mu-sikern der Crème de la crème der inter-nationalen Szene in ein Aufnahmestu-dio gewagt hatte, zu seinen Vorläufern gehörten unter anderen Joachim Kühn, Albert Mangelsdorff, Volker Kriegel und Wolfgang Dauner. Aber sie alle waren zu diesem Zeitpunkt schon gestandene Größen. Brönner sprang, trotz seiner be-reits beachtlichen Spielerfahrung und ei-ner früheren Plattensession mit der Jazz-legende Ray Brown, ins kalte Wasser und musste erst einmal beweisen, dass er mit den großen Fischen mithalten konnte.

Was ihm glänzend gelang. Till-Brönner-Fans, deren Zahl seit

1997 exponentiell gewachsen ist, gibt die Wiederveröffentlichung von „Mid-night“ nun Gelegenheit, ein verpass-tes frühes Meisterwerk neu oder wieder zu entdecken. Es lohnt sich so oder so. www.till-broenner.com

Text: Otto Westermann | Foto: Pablo Leonardo

Neuer, älter, Brönner!

Till Brönner

Till BrönnerMidnightVerve

CD 270 6791

Der spanische Eroberer

Diego El CigalaDos lágrimasEdge

CD 477 8333

Wenn er in Spanien vor ausverkauf-ten Häusern spielt, dann ist das für Diego El Cigala nichts Besonderes. Wenn aber im fernen Havanna die Men-schen auf den Stufen des Teatro Karl Marx übernachten, um zwei Monatsge-hälter für ein Ticket des Spaniers zu be-zahlen, dann ist das nahezu revolutionär. Dabei ist der Mann eigentlich nur in zwei-

ter Linie Spanier. In erster ist Diego Ramón Jimé nez Salazar ein Gypsy und Weltbürger. Im Dezember 1968 in Ma-drid geboren, bekam der Flamenco-Sän-ger bald den Spitznamen „El Cigala“, der Kaiser hum mer. Gefeiert und gefeatured von Camarón de la Isla, Paco de Lucía und Tomatito, wagte er sich bald an eige-ne Aufnahmen. Zu seinen Bewunderern zählen auch Künstler wie der Schriftstel-ler Gabriel García Márquez, der Schau-spieler Javier Bardem und der Regisseur Fernando Trueba. Durch Truebas Kuba-Dokumentation „Calle 54“ entdeckte El Cigala schließlich den Pianisten Bebo Valdés, mit dem er 2003 das Album „Lágrimas negras“ aufnahm, auf dem die beiden so logisch wie leidenschaftlich Flamenco und kubanische Musik verein-ten. Es war der Durchbruch, eine interna-tional millionenfach verkaufte und gefei-erte Heldentat, die ihm in Amerika sogar

Grammys und den Titel „Sinatra des Fla-menco“ einbrachte – und eben auch aus-verkaufte Konzerte im Teatro Karl Marx. Den nächsten Schritt und auch eine Art Fortsetzung dieser „Weltmusik“, im bes-ten Sinne, legt El Cigala jetzt mit seinem neuen Album „Dos lágrimas“ vor. Ohne den inzwischen 91-jährigen Bebo, dafür mit dem auch nicht mehr ganz jungen Guillermo Rubalcaba am Klavier und Richard Galliano am Bandoneon, singt der Kaiserhummer Klassiker wie „Dos cruces“, „Caruso“ und „Dos gardenias“. Im September ist er damit sogar live in Düsseldorf, Mainz, Hamburg und Berlin zu erleben. Sie können ja mal in Havanna nachfragen, ob sich das Schlangestehen für die Karten lohnt. Aber ein oder zwei Takte des atemberaubenden „Dos lágri-mas“ reichen wahrscheinlich auch.www.deutschegrammophon.de/cigala

Diego El Cigala

Text: Götz Bühler | Foto: Juan Aldabaldetrecu/David Sirvent

Page 20: JazzEcho Printausgabe 02_2009

Jetzt abonnieren!

* Mit diesen freiwilligen Angaben erklärt sich der/die Absender/-in einverstanden, dass seine/ihre Daten elektronisch gespeichert werden und zu Marketing- zwecken von der Universal Music GmbH genutzt werden können. Diese Einwilligung kann jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.

Anrede Herr Frau Familie Firma Titel ____________________________________________________________

Nachname, Vorname _______________________________________________________________________________________ Geburtstag _______________

Adresszusatz/Firma ______________________________________________________________________________________________________

Straße, Nr. ______________________________________________________________________________________________________________

PLZ/Ort ______________________________________________________________________________________________ DE AT CH

E-Mail-Adresse ___________________________________________________________ Mobilnr. __________________________________

Ich möchte gelegentlich Informationen zu diesen Musikgenres erhalten*:

world’s best-

soundingmagazineAusgabe 2 2009

Jahrgang 12

Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne Märchen / Endlich

Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners

Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keith Jarrett / Stefano Bollani im Trio / Roy Hargrove,

Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn und, und, und.

ECM New SeriesDie „andere Bibliothek der Musik“ – künstlerisch offen und unverwechselbar.

Jan GarbarekDresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Group strotzt vor Energie.

Manfred Eicher und ECM

Vier Jahrzehnte leise Revolution.

Hiermit bestelle ich kostenlos und unverbindlich:* JazzEcho Magazin per Post (A.-Nr. 5285) JazzEcho Newsletter per E-Mail (A.-Nr. 10002)

Für die Bestellung Ihres Printabos oder Newsletters benutzen Sie den Coupon links und schicken ihn bitte an:

UNIVERSAL MUSIC JAZZ A.-Nr. 7426, Postfach 90 06 41, 06058 Halle oder per Fax an: 030/520 07 22 44.

Sie können sich auch im Bereich „Newsletter“ unter www.jazzecho.de dafür anmelden oder uns eine E-Mail schicken: [email protected].

Beides ist kostenlos und kann jederzeit gekün-digt werden.

Liberté, égalité, Khaledité

„Zurück zu den Wurzeln“ lautete das Motto, das Produzent Martin Meis-sonier für „Liberté“, Khaleds erstes Al-bum nach fünfjähriger Aufnahmepause, ausgab. Der französische Produzent hat-

te den algerischen Sänger 1985 in Oran kennengelernt. Es war das goldene Zeit-alter des Raï und Khaled verkaufte in jenem Jahr von seiner Musikkassette „Hada Raikoum“ sagenhafte drei Millio-nen Exemplare. Nun wollte Meissionier Khaled musikalisch wieder dort anknüp-fen lassen. Dazu nahm er neben vielen brandneuen Songs auch drei Hits aus dieser Phase noch einmal ganz neu auf: „Raikoum“, „La liberté“ und „Yamina“. Waren diese damals mit synthetischen Klängen überfrachtet gewesen, so kom-men sie hier erstmals in entschlackten und dadurch wesentlich spannenderen Versionen daher. Auch der Schmalzfaktor bei den balladesken Nummern, der auf Khaleds früheren Alben schon mal ge-

fährliche Höchstwerte erreichen konnte, wurde hier – die Wattestäbchenindustrie mag’s bedauern – deutlich herunterge-fahren. Darüber hinaus kreierte Meissio-nier im Studio eine Liveatmosphäre, die dem ganzen Album einen lebendigeren, raueren Charakter gibt. Wie in seiner bes-ten Zeit präsentiert Khaled den Raï als den musikalischen Bastard, der er immer schon war: Dabei reichen die stilistischen Außeneinflüsse von knalligem Latin-Rock („Yamina“), über Reggae („Sidi Rabbi“) bis hin zu marokkanischer Gnawa-Musik und ländlichem Blues („Gnaoui“). Ein weiteres Highlight ist „Ya Minoun“, das der fabelhafte Schlagzeuger Julien Tekey-an zum rasanten Schlusspunkt des Al-bums voranpeitscht.

Text: Jörg Eipasch | Foto: Seb & Enzo

KhaledLiberté

AZ

CD 531 7987 Khaled

7426

Page 21: JazzEcho Printausgabe 02_2009

www.jazzecho.de 21

CDs • www.jazz-neuerscheinungen.de

Mit Chorinhos, Sambas, Valsas und Tangos porträtiert der Pianist das Rio der Vor-Bossa-Nova-Ära.Stefano Bollani / Carioca / Emarcy CD 177 4817

Für dieses Livealbum wurde das Gary Burton Quartet der 70er Jahre wieder zum Leben erweckt.G. Burton, P. Metheny, S. Swallow & A. Sánchez / Quartet Live! / Concord CD 723 1303

Digital remastert! Die 21 wichtigsten Ray-Charles-Hits aus den Jahren 1955 bis 1972.Ray Charles / Genius: The Ultimate Collection / Concord CD 723 1293 / Deluxe Edition CD 723 1351

Mit T Bone Burnett nahm Costello schon die Klassiker „King Of America“ und „Spike“ auf.Elvis Costello / Secret, Profane & Sugarcane / Concord CD 723 1612

Seine Klasse beweist der Soul-Crooner u.a. mit Interpretationen zeitloser Songs von Marvin Gaye und Barry White.Will Downing / Classique / Concord CD 723 1278

Sänger und Pianist Feinstein zeigt, wie man ein Idol würdigen kann, ohne es zu kopieren.Michael Feinstein / The Sinatra Project / Concord CD 723 0819

Atemberaubender Scat und jazzige Lovesongs von der Vocal-Senkrechtstarterin. Gäste: James Moody, Roy Hargrove & Al Foster.Roberta Gambarini / So In Love / Emarcy CD 179 6010

Auf ihrem 12. Album feiern João und Laginha, dass sie seit 25 Jahren ein musikalisches Paar sind.Maria João & Mário Laginha / Chocolate / Emarcy CD 178 9783

Heiß diskutiertes Album des jüdisch-palästinen-sischen Gesangsduos.Noa & Mira Awad / There Must Be Another Way / Emarcy CD 270 6342

Nach ihrem 20-jährigen Jubiläum bricht die Fusion-Jazz-Band zu neuen musikalischen Ufern auf.The Rippingtons / Modern Art / Concord CD 723 0635

Ihre Klasse beweist die Pianistin mit Material von Keith Jarrett und John Coltrane sowie eigenen Songs.Chihiro Yamanaka / Abyss / Emarcy CD 531 2284

ShortcutsWeitere

aktuelle

Veröffent-

lichungen

im

Überblick

Moderne wie traditionelle Fados von Stars wie Misia, Amália Rodrigues, Carlos do Carmo u.a.Various Artists / Fado Anthologia / Emarcy CD 178 5956

24 Klassiker von Coltrane, Miles, Monk u.a. zum sechzigsten Jubiläum des bedeutenden Jazzlabels.Various Artists / The Very Best Of Prestige Records / Concord 2 CDs 723 1239

Wie jedes Jahr: Lernen Sie Highlights des aktuellen Verve-Programms zum Schmunzelpreis kennen. Various Artists / Verve Today 2009 / Verve CD 531 9048

Das neue Album des Gitarren-Crooners ist Spitzen-Songwritern und Spitzen-Songs gewidmet.George Benson / Songs & Stories / Concord CD 723 0364

Ein vielseitiges Bass-Feuerwerk des US-Virtuosen, unterstützt von Joe Lovano und Brian Blade.John Patitucci / Remembrance / Concord CD 723 1018

Bluesy, funky und live mit seiner Tourband – so wie hier ist die US-Gitarrenlegende am besten.Robben Ford / Soul On Ten / Concord CD 723 1528

ECM-Neuerscheinungen • www.ecm-sounds.de

Stil-, Kultur- und Zeitgrenzen überschreitet Jon Balke in seinem Projekt mit Jon Hassell, Amina Alaoui u.a.Jon Balke / Siwan / ECM CD 178 0151

Vollkommene Gleichberechtigung streben Mark Turner (sax), Larry Grenadier (b) und Jeff Ballard (dr) im Fly Trio an.Fly Trio / Sky & Country / ECM CD 179 5041

Nach über zehn Jahren meldet sich der Brasilia-ner bei ECM zurück.Egberto Gismonti / Saudações / ECM 2 CDs 179 7280

Gratwanderung zwischen jazziger Improvisation, Electronica und moderner Kompositionsmusik.Evan Parker Electro-Acoustic Ensemble / The Moment‘s Energy / ECM CD 177 4798

Auf seiner abenteuerlichen musikalischen Odys- see folgt Sclavis diesmal den Spuren Homers.Louis Sclavis / Lost On The Way /ECM CD 179 8497

Neuerscheinungen

Page 22: JazzEcho Printausgabe 02_2009

22 www.jazzecho.de

ECM-Debüt des Saxophonisten mit melodischer Intensität und federnden Rhythmen.Andy Sheppard / Movements In Colour /ECM CD 179 5042

Seine Rückkehr zum Jazz zelebriert Surman mit John Abercrombie, Jack DeJohnette und Drew Gress.John Surman / Brewster’s Rooster /ECM CD 270 1112

Den Improvisationsgeist seiner ehemaligen Band beschwört Vitous auf diesem Meisterwerk herauf.Miroslav Vitous Group with Michel Portal / Remembering Weather Report / ECM CD 178 8137

Boxen

Highlights aus den fünf NCoJ-Alben, unveröffent-lichte Takes, Remixe und Liveaufnahmen.Bugge Wesseltoft / New Conception Of Jazz Box / Jazzland 3 CDs & 1 DVD 178 8021

Komplettmitschnitt vom Montréal-Jazzfestival 1989 mit Henderson, Rubalcaba, Cherry u.a.Charlie Haden / The Montréal Tapes Box / Emarcy 6 CDs 530 9996

Originals • www.verve-originals.de

Die Inspiration zu diesem Album verdankte Ayers dem erfolgreichen Broadway-Musical „Jesus Christ Superstar“.Roy Ayers / He’s Coming / Polydor CD 179 6630

Das wohl nuancenreichste Album von Roy Ayers’ Band Ubiquity. Gast: Dee Dee Bridgewater. Roy Ayers / Virgo Red / Polydor CD 179 9569

Dieses Kapitel der musikalischen Autobiographie spielte der argentinische Saxophonist 1973 ein.Gato Barbieri / Chapter Two: Hasta Siempre / Impulse! CD 179 6633

Die Arrangements für diese hochkarätige Latin- Jazz-Session schrieb der legendäre Chico O’Farrill.Gato Barbieri / Chapter Three: Viva Emiliano Zapata / Impulse! CD 179 9570

Mit Hilfe des Komponisten und Arrangeurs Billy Byers modernisierte Basie 1963 den Sound seiner Bigband.Count Basie / Basie Land / Verve CD 179 9572

Hard-Bop, Soul-Jazz, Bossa Novas und afro-kuba-nische Musik von ihren ersten Botschaftern.Art Blakey’s Jazz Messengers / Soul Finger / Emarcy CD 179 6639

Nach dem Ausstieg von Wayne Henderson wandten sich die Crusaders stärker dem Funk und Rhythm’n’Blues zu.The Crusaders / Images / Blue Thumb CD 179 9571

Tenorsaxophonist Stan Getz und Posaunist Bob Brookmeyer mit coolen Bebop-Sessions von 1954.Stan Getz / At The Shrine / Verve CD 179 6707

Gut gelaunt und in Höchstform eroberte Ella Fitzgerald 1961 das Publikum am Sunset Strip.Ella Fitzgerald / Ella In Hollywood / Verve CD 179 6700

In den Swinging Sixties brillierte Vibraphonist Terry Gibbs mit einem swingenden Bigband-Album.Terry Gibbs / Swing Is Here / Verve CD 179 6713

An der französischen Riviera begeisterte Dizzy das Publikum 1962 u.a. mit Bossa-Nova-Hits.Dizzy Gillespie / Dizzy On The French Riviera / Mercury CD 179 6693

Exzellentes 1954er-Soloalbum des Ellington-Alt-saxophonisten. Mit John Coltrane & Louie Bellson.Johnny Hodges / Used To Be Duke /Verve CD 179 6715

1962 aufgenommenes frühes Soloalbum, zeigt bereits das ganze Können der Trompeterlegende.Freddie Hubbard / The Artistry Of Freddie Hubbard / Impulse! CD 179 8447

Zweites Impulse!-Album von Jarretts US-Band der frühen 70er. Mit Dewey Redman, Charlie Haden & Paul Motian.Keith Jarrett / Treasure Island / Impulse! CD 179 6718

Meisterwerke des großen Mancini in swingenden Versionen eines ebenso genialen Bandleaders. Quincy Jones / Explores The Music Of Henry Mancini / Mercury CD 179 9574

Eines der letzten Alben des legendären Gitar-risten. Und eines seiner poppigsten!Wes Montgomery / Down Here On The Ground / CTI CD 179 9573

Inspirierte 1957er-Session der Saxophonle-genden, nur von Bass und Schlagzeug begleitet.Gerry Mulligan & Paul Desmond Quartet / Blues In Time / Verve CD 179 9578

Das erste der neun fabelhaften Songbook-Alben, die Peterson in den 50ern einspielte. Oscar Peterson / Plays The Jerome Kern Songbook / Verve CD 179 9576

Page 23: JazzEcho Printausgabe 02_2009

Impressum Herausgeber:

Universal Music

Classics & Jazz

Stralauer Allee 1

10245 Berlin

www.jazzecho.de

Konzept und Gestaltung:

G9 Design GmbH

Hamburg

www.G9.com

Litho:

RAWA, Hamburg

Druck:

Mediaprint Percom

GmbH & Co. KG,

Westerrönfeld

Alle Rechte vorbehalten.

Nach druck, auch auszugs-

weise, nur mit vorheriger

schriftlicher Zustimmung

des Herausgebers:

Fax: (030) 52007–2597

E-Mail:

[email protected]

Ihre Adresse hat sich

geändert?

Dann schicken Sie bitte

Ihre alte und neue Adresse

sowie Ihre Kundennummer

(die Sie auf dem Adress-

etikett finden) per Post an:

JazzEcho

A.-Nr. 5285

Postfach 90 06 41

06058 Halle

oder per E-Mail an

[email protected]

Arild Andersen28.08. Wuppertal18.09. St. Wendel, JazzfestivalKristin Asbjørnsen16.09. München, Unterfahrt19.09. Neuhardenberg, Schloss22.09. Köln, Stadtgarten23.09. Hamburg, Stage Club25.09. Jena, Volksbad26.09. Halle, Ulrichskirche08.10. Heidelberg, Enjoy Jazz, Karlstorbahnhof09.10. Nürnberg, Stimmenfang FestivalRebekka Bakken04.10. Hannover, Landesfunkhaus – Niedersächsische Musiktage08.10. Coesfeld, Konzerttheater – Münsterland Festival25.11. Mainz, Frankfurter Hof26.11. Köln, Gloria27.11. Hamburg, Fabrik28.11. Berlin, Quasimodo29.11. Dresden, SchlachthofFortsetzung unter www.jazzecho.deNik Bärtsch’s Ronin28.08. Leipzig, Jazztage, Oper18.09. Kassel, Minimal Music-Festival, Ständesaal11.10. Mannheim , Enjoy Jazz, Alte Feuerwache (Bärtsch solo)24.10. Dortmund, DomicilKetil Bjørnstad16.09. Langenau, Pfleghofsaal17.09. Köln, Altes Pfandhaus18.09. Münster, Haus der Begegnung06.11. Neuwied, Jazz In Neuwied19.11. Hamm, KurhausMari Boine21.10. Hamburg, Fabrik22.10. Berlin, Passionskirche23.10. Plauen, Malzhaus25.10. Marburg, KFZ27.10. Helmbrechts, Bürgersaal28.10. Freiburg, Jazzhaus29.10. Zürich (CH)31.10. Ludwigsburg, Scala01.11. Karlsruhe, Tollhaus03.11. Kaiserslautern, Kammgarn04.11. Bochum, Bahnhof Langendreer05.11. Ingolstadt, Altstadt-Theater06.11. Neuwied, Jazzfestival08.11. Leverkusen, JazzfestivalRichard Bona12.10. Basel (CH), Stadtcasino13.10. Zürich (CH), Moods14.10. Bern (CH), Bee-Flat15.10. Innsbruck (A) Treibhaus20.10. Wien (A), Porgy & Bess30.10. Berlin, Quasimodo31.10. Berlin, Quasimodo01.11. Ludwigshafen, Enjoy Jazz, BASF-Feierabendhaus04.11. Aschaffenburg, Colos-Saal06.11. Ravensburg, KantineDee Dee Bridgewater29.08. Bremen, Die GlockeTill Brönner & NDR-Big Band27.08. Hamburg, Schuppen 5228.08. Lübeck, MuK29.08. Salzau, Konzertscheune

Till Brönner30.08. Minden, Kultursommerbühne02.09. Weimar, Kunstfest/Viehauktionshalle03.09. Füssen, Jazzfestival12.09. Baden-Baden, Mr. M‘s Jazz Club19.09. Viersen, JazzfestivalDiego El Cigala24.09. Düsseldorf, Savoy Theater 26.09. Mainz, Frankfurter Hof28.09. Hamburg, Fabrik29.09. Berlin, Haus der Kulturen der WeltChick Corea & Lenny White & Stanley Clarke 31.10. Zürich (CH), Theaterh. Gessnerallee02.11. Wien (A), Konzerthaus04.11. Düsseldorf, TonhalleCyminology 19.09. München, Black Box, Gasteig13.10. Heidelberg, Enjoy Jazz25.11. Erlangen, E-Werk02.12. Berlin, VolksbühneMathias Eick04.10. Mannheim, Enjoy Jazz, Alte FeuerwacheJan Garbarek17.10. Offenburg, Oberrheinhalle 18.10. Aachen, Audimax der Universität20.10. Heidelberg, Enjoy Jazz, Stadthalle 21.10. Bremen, Die Glocke23.10. Osnabrück, Kongresssaal 25.10. Mülheim, Stadthalle26.10. Paderborn, Paderhalle27.10. Erlangen, Heinrich-Lades-Halle28.10. Frankfurt/M., Alte Oper29.10. Karlsruhe, Konzerthaus30.10. Trier, St. Maximin 31.10. Hamm, Alfred-Fischer-HalleFortsetzung unter www.jazzecho.deJulia Hülsmann17.09. Spiekeroog, Künstlerhaus02.10. Langenau, Pfleghofsaal29.10. Elmau, SchlossSophie Hunger24.09. Freiburg, Jazzhaus25.09. Stuttgart, Theaterhaus26.09. Hamburg, Reeperbahnfestival28.09. Mannheim, Alte Feuerwache29.09. Köln, Kulturkirche30.09. Berlin, Lido03.10. Dresden, Tante Ju04.10. Leipzig, Moritzbaste05.10. Erlangen, E-Werk05.11. München, Backstage06.11. Frankfurt, Das Bett08.11. Ravensburg, Trans4 Jazz Festival, Konzerthaus09.11. Karlsruhe, JubezKeith Jarrett12.10. Berlin, PhilharmonieDiana Krall14.09. Hamburg, Laeiszhalle04.10. Wien (A), Konzerthaus06.10. Luzern (CH), KKL18.10. Köln, Lanxess Arena Teatro19.10. Berlin, Philharmonie20.10. Frankfurt/M., Alte Oper09.11. München, Philharmonie10.11. Basel (CH), AVO SessionCharles Lloyd Quartet02.10. Heidelberg, Schloss

Branford Marsalis05.11. Mannheim, Enjoy Jazz, Alte FeuerwacheNils Petter Molvær28.08. Gronau, Festival29.10. Zürich (CH), ewz-Unterwerk Selnau31.10. Elmau, Schloss02.11. Linz (A), Posthof03.11. Wien (A), Porgy & Bess04.11. Karlsruhe, Tollhaus06.11. Ingolstadt, Jazztage07.11. Neuwied, Jazz in Neuwied09.11. Leverkusen, Jazztage12.11. Jena, Volksbad17.11. Gleisdorf (A), Forum Kloster19.11. Berlin, Fritzclub am PostbahnhofEnrico Rava & Stefano Bollani24.10. Murnau, Kultur- und Tagungszentrum Terje Rypdal23.09. Nottbeck, KulturgutCurtis Stigers02.11. Berlin, Postbahnhof03.11. Düsseldorf, Tonhalle05.11. Aalen, Jazzfest 06.11. München, Carl-Orff-Saal07.11. Ingolstadt, Jazztage10.11. Mainz, Frankfurter Hof11.11. Kaiserslautern, Kammgarn12.11. Karlsruhe, Tollhaus15.11. Kiel , Schloss16.11. Hamburg, Fabrik17.11. Darmstadt, Centralstation18.11. Lörrach, Stimmen FestivalTok Tok Tok 07.10. Hann.-Münden, Festival Kunst und Denkmal09.10. Köln, Pfandhaus16.10. Berlin, Quasimodo21.10. Stuttgart, BIX22.10. Freiburg, Jazzhaus04.11. Münster, Hot Jazz Club05.11. Osnabrück, Lagerhalle06.11. Bremen, Kuba07.11. Hamburg, Kaispeicher12.11. Leipzig, Spizz13.11. Kassel, Relounge20.11. Siegen, Oase21.11. Düsseldorf, TonhalleRalph Towner17.10. Würzburg Ralph Towner & Paolo Fresu 13.12. Neuburg a.d. Donau Christian Wallumrod10.09. Rüsselsheim 11.09. Berlin, A-Trane01.11. Ingolstadt, Jazzfestival03.11. Nürnberg, TafelhalleWasilewski Trio 05.10. Darmstadt, Centralstation06.10. München, Unterfahrt10.12. Singen, GEMSBugge Wesseltoft28.08. Gronau, Münsterlandfestival, Popmuseum30.08. Berlin, Badeschiff04.11. Aalen, JazzfestMigeul Zenon20.10. Damstadt, Centralstation21.10. Berlin, A-Trane03.11. Saarbrücken

JazzEcho-KonzertführerAlle Angaben ohne Gewähr. Aktuelle Tournews donnerstags neu auf www.jazzecho.de

www.jazzecho.de 23

Coole Grooves gehen hier mit wunderbaren Arrangements und expressiven Soli einher. Max Roach / As Quiet As It‘s Kept / Emarcy CD 179 9575

Entspanntes Meisterwerk zwischen Jazz, Soul und Rhythm’n’Blues. Mit Dave Grusin & Steve Khan.Grover Washington Jr. / A Secret Place / Kudu CD 179 9566

Page 24: JazzEcho Printausgabe 02_2009

Die neue CD-Serie für alle Lebenslagen.Kompetent zusammengestellt aus den besten Aufnahmen der beliebtesten Jazz-Künstler:

Norah Jones, Diana Krall, Jamie Cullum, Till Brönner, Al Jarreau u.v.a.

Top-Qualität zum schlanken Budget-Preis.

www.my-jazz.net | www.jazzecho.de

Freiheit06007 5317399

Klanggold06007 5317400

Ladies’ Jazz06007 5317401

Durchatmen06007 5317402

Jazz Macchiato06007 5317403

After Work06007 5317404

What A Wonderful World06007 5317405

Nur mit Dir06007 5317406

Fern von Dir06007 5317414

Romantic Gentlemen06007 5317415

Africa06007 5317416

Cuban Feelings06025 1794295

DAS IST MEIN JAZZ

My Jazz_AZ_210x260.qxd 09.07.2009 14:40 Uhr Seite 1

Die neue CD-Serie für alle Lebenslagen.Kompetent zusammengestellt aus den besten Aufnahmen der beliebtesten Jazz-Künstler:

Norah Jones, Diana Krall, Jamie Cullum, Till Brönner, Al Jarreau u.v.a.

Top-Qualität zum schlanken Budget-Preis.

www.my-jazz.net | www.jazzecho.de

Freiheit06007 5317399

Klanggold06007 5317400

Ladies’ Jazz06007 5317401

Durchatmen06007 5317402

Jazz Macchiato06007 5317403

After Work06007 5317404

What A Wonderful World06007 5317405

Nur mit Dir06007 5317406

Fern von Dir06007 5317414

Romantic Gentlemen06007 5317415

Africa06007 5317416

Cuban Feelings06025 1794295

DAS IST MEIN JAZZ

My Jazz_AZ_210x260.qxd 09.07.2009 14:40 Uhr Seite 1

Die neue CD-Serie für alle Lebenslagen.Kompetent zusammengestellt aus den besten Aufnahmen der beliebtesten Jazz-Künstler:

Norah Jones, Diana Krall, Jamie Cullum, Till Brönner, Al Jarreau u.v.a.

Top-Qualität zum schlanken Budget-Preis.

www.my-jazz.net | www.jazzecho.de

Freiheit06007 5317399

Klanggold06007 5317400

Ladies’ Jazz06007 5317401

Durchatmen06007 5317402

Jazz Macchiato06007 5317403

After Work06007 5317404

What A Wonderful World06007 5317405

Nur mit Dir06007 5317406

Fern von Dir06007 5317414

Romantic Gentlemen06007 5317415

Africa06007 5317416

Cuban Feelings06025 1794295

DAS IST MEIN JAZZ

My Jazz_AZ_210x260.qxd 09.07.2009 14:40 Uhr Seite 1

Die neue CD-Serie für alle Lebenslagen.Kompetent zusammengestellt aus den besten Aufnahmen der beliebtesten Jazz-Künstler:

Norah Jones, Diana Krall, Jamie Cullum, Till Brönner, Al Jarreau u.v.a.

Top-Qualität zum schlanken Budget-Preis.

www.my-jazz.net | www.jazzecho.de

Freiheit06007 5317399

Klanggold06007 5317400

Ladies’ Jazz06007 5317401

Durchatmen06007 5317402

Jazz Macchiato06007 5317403

After Work06007 5317404

What A Wonderful World06007 5317405

Nur mit Dir06007 5317406

Fern von Dir06007 5317414

Romantic Gentlemen06007 5317415

Africa06007 5317416

Cuban Feelings06025 1794295

DAS IST MEIN JAZZ

My Jazz_AZ_210x260.qxd 09.07.2009 14:40 Uhr Seite 1

Die neue CD-Serie für alle Lebenslagen.Kompetent zusammengestellt aus den besten Aufnahmen der beliebtesten Jazz-Künstler:

Norah Jones, Diana Krall, Jamie Cullum, Till Brönner, Al Jarreau u.v.a.

Top-Qualität zum schlanken Budget-Preis.

www.my-jazz.net | www.jazzecho.de

Freiheit06007 5317399

Klanggold06007 5317400

Ladies’ Jazz06007 5317401

Durchatmen06007 5317402

Jazz Macchiato06007 5317403

After Work06007 5317404

What A Wonderful World06007 5317405

Nur mit Dir06007 5317406

Fern von Dir06007 5317414

Romantic Gentlemen06007 5317415

Africa06007 5317416

Cuban Feelings06025 1794295

DAS IST MEIN JAZZ

My Jazz_AZ_210x260.qxd 09.07.2009 14:40 Uhr Seite 1

Die neue CD-Serie für alle Lebenslagen.Kompetent zusammengestellt aus den besten Aufnahmen der beliebtesten Jazz-Künstler:

Norah Jones, Diana Krall, Jamie Cullum, Till Brönner, Al Jarreau u.v.a.

Top-Qualität zum schlanken Budget-Preis.

www.my-jazz.net | www.jazzecho.de

Freiheit06007 5317399

Klanggold06007 5317400

Ladies’ Jazz06007 5317401

Durchatmen06007 5317402

Jazz Macchiato06007 5317403

After Work06007 5317404

What A Wonderful World06007 5317405

Nur mit Dir06007 5317406

Fern von Dir06007 5317414

Romantic Gentlemen06007 5317415

Africa06007 5317416

Cuban Feelings06025 1794295

DAS IST MEIN JAZZ

My Jazz_AZ_210x260.qxd 09.07.2009 14:40 Uhr Seite 1