Jean Piaget

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... eine Präsentation von Marcel Arnold

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Strukturgenetische Entwicklungstheorie, Psychologie, Pädagogik

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... eine Präsentation von Marcel Arnold

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Es gibt keine großen Entdeckungen,solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.

Albert Einstein

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Gliederung

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1 Biographisches2 Methoden von Piaget3 Kognitionstheorie

3.1 Grundlagen3.1.1 Schemata3.1.2 Assimilation3.1.3 Akkomodation3.1.4 Äquilibration

3.2 Kognitive Entwicklungsphasen3.2.1 Sensomotorische Phase3.2.2 Präoperationale Phase3.2.3 Konkretoperationale Phase3.2.4 Formaloperationale Phase3.2.5 Zusammenfassung

3.3 Versuch einer Bewertung3.3.1 Positive Aspekte3.3.2 Kritische Aspekte

4 Pädagogisches Schlusswort5 Quellen

G

GLIEDERUNG

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4

Biographisches

[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Biographisches

* 1896 und † 1980 in der Schweiz

konstruktivistischer Entwicklungspsychologe

Psychologie-Professur in Genf (1929-1954)

3 Kinder

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Methoden

[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Methoden von Piaget

Beobachtung von Einzelfällendifferenzierte Beobachtung von Kindern innatürlichen Spiel- und Interaktionsumständen

Klinische Interviewsnon-direktives Befragen von Kindern und Jugendlichen

Experimente»systematische Untersuchung« diverser Altersgruppenin verschiedenen Aufgabenstellungen und Versuchskonditionen

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie

Kognitionstheorie

Cognito [lat.] > Ich erkenne

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Grundlagen/Schemata

Schemata

dynamische Denk- und Handlungsstrukturen- werden immer mehr verfeinert ( z.B. Zähneputzen )

entstehen in InterAKTION zwischenSubjekt und Objekt(en)Innen- und Außenwelt

Psychoclustering Bildung neuropsychologischer Netzwerke

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Grundlagen/Assimilation

Assimilation

kognitive Integration von Umwelteinflüssen

Einbindung in vorhandene Schemata

Kind 'knetet' objektive Realität so, dass sie in derer kognitiven Strukturen 'passt'

?

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Anpassung eines kognitiven Schemas an ein Objekt

kognitive Organisation wird an Realität angepasst

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Grundlagen/Akkomodation

Akkomodation

eigenes Schema Objekt (Realität)

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Grundlagen/Äquilibration

Äquilibration

Umwelteinflüsse

objektive Realität

äußere Schemata

Selbst

subjektive Realität

innere Schemata

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Sensomotorische Phase

Sensomotorische Phasesensus [lat.] – Sinn, EmpfindungMotorik – Fähigkeit, sich körperlich zu bewegen

bis ca. 2. Lebensjahr

Verhalten: Reflexe und simple Schemata

wiederholt, variiert, kombiniert

Kind kann nicht zwischen Objekt, Subjekt und Handeln

unterscheiden

Kind begreift Ding nicht voll »sensorisch«(Objektpermanenz)

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Sensomotorische Phase

Im 1. - 4. Lebensmonat

Aktionen werden wiederholt

primitive Reflexe werden zufällig kombiniert> Aktionsaddition (z.B. Gucken+Saugen)> Reaktionsmuster bilden sich

im 1. Lebensmonat

pure körperlicheSelbstwahrnehmung (Egozentrismus)

einfache Schemata/Reflexe (Saugen, Greifen, Gucken)

»SINNloses« Handeln

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2. Stufe

1. Stufe

+

ICH

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Sensomotorische Phase

4. - 8. Lebensmonat äußere Reize werden wahrgenommen; darauf wird reagiert (motorisch)

Handlungen sind ABER noch unkoordiniert (ordo[lat.] - Ordnung, Reihe)

Kind versucht auf objektive Umwelt einzuwirken (z.B. mit Rassel)

8. - 12. Lebensmonat

ziel- und objektorientiertes Verhalten entstehtDing wird zur Seite geschoben, um anderes Ding zu erreichen

Urvertrauen wird aufgebaut zu festenBezugspersonen (Kind lächelt);Fremde werden abgewiesen

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3. Stufe

4. Stufe

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Sensomotorische Phase

12. - 18. Lebensmonat Kind gewinnt mehr Freude am Experimentieren (zielgerichtetere »Versuch-Irrtum«-Vorgehensweise)

Hilfsmittel, Werkzeuge werden verwandt

18. - 24. Lebensmonat

(motorisches) Denken entwickelt sich(»Erwachen der Intelligenz«, Piaget)

neue Mittel werden durch geistige Kombinationerschaffen

- Entstehung, Verformung von geistigen Bildern (Symbole)

körperliche egozentrische Sicht wird durchgeistigen Egozentrismus ersetzt

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5. Stufe

6. Stufe

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Präoperationale Phase

Präoperationale Phase

ca. 2. - 7. Lebensjahr

sensomotorische Aktionen werden immer mehr durchgeistige Aktionen (Sprache, Bilder) ersetzt

Wenn mit A das geschieht, dann passiert mit B das(z.B. «Wenn ich an der Decke ziehe, dann kommt der Teller näher«) funktionales Denken

Kind kann sich nicht vorstellen wie ein »Ding« vor seiner Veränderung aussah

rigides Denkenfehlende Fähigkeit zur Reversibilität

ABER Kind weiß, dass das transformierte Objekt immer noch das »Ding« ist (z.B. verformte Knetkugel)

> Identität bleibt erhalten

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opera [lat.] - die Arbeit (hier: die geistige)rigidus [lat.] - starr, steifreversibel [lat.] - umkehrbar

a

b

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Präoperationale Phase

Bedürfnisse, Denken, Handeln (und die Funktion derer)bezieht sich nur auf sich selbst Kind kann noch nicht vollständig zwischenSich und Außenwelt unterscheiden

Welt wird aus EGO-Perspektive wahrgenommen, begriffen, interpretiert

Kind kann also schwer andere Sichtweisen sich vorstellen oder gar übernehmen

kindlicher EGO-Realismus: - Die Welt ist nur für mich erschaffen worden- Alle fühlen und denken so wie ich- Meine Realität ist auch Deine

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Egozentrismus

A

B

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Präoperationale Phase

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anima [lat.] - Seele, Atemanimus [lat.] - Absichtartificium [lat.] - Kunstwerkfinis [lat. ] - Endecausa [lat.] - Grund, Urache

Egozentrismus –

Animismus,

Finalismus &

Artifizialismus

Kind glaubt:

Dinge sind wie ich (belebt, bewusst, bestrebt) »Die Sonne geht unter weil sie müde ist.«

... und die Dinge haben Absichten, sie streben nach etwas, nach einem Ziel »Die Sonne geht unter, damit wir schlafen können.«

... also können die Dinge nur vom Menschen erschaffen worden sein »Die Sonne lächelt so schön, weil sie von einer hübschen Frau (Mutter) erschaffen worden ist«

Diese Denkweise ist kausal und prälogisch.

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Konkretoperationale Phase

ca. 7. - 11. Lebensjahr

Kind kann:

auf »Erfahrung« zurückgreifen

erkennen, dass Dinge ihre Substanz, trotz Transformationen, behalten (Erhaltung)

in Gedanken mit nicht-abstrakten, also konkreten, vorstellbaren Objekten»operieren«

auch rückwärts (Reversibilität > Addition-Subtraktion)

dezentral wahrnehmen; Dinge im Kopf also nicht nurnach dem auffälligsten Merkmal abspeichern

ordnen (Seriation) und nach Merkmale und Eigenschaften gruppieren (Klassifikation)

Kind kann noch nicht richtig logisch denken, eher intuitiv19

Konkretoperationale Phaseserere [lat.] - reihen, fügenreversibel [lat.] - umkehrbar

1 + 1 = 2

2 – 1 = 1

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Formaloperationale Phase

Formaloperationale Phase

11. - 16. Lebensjahr

Operationen mit Objekten UND Operationen möglich(... über Gedanken nachdenken)

aus Informationen können nun Schlüssegezogen werden

ergo: Denken wird abstrakt, logisch und hypothetisch(selbst Gedanken über der Realität hinaus sind möglich)

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hypóthesis [griech.] - Unterstellung, Behauptung

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Kognitive Entwicklungsphasen/Zusammenfassung

Charakteristik :Phasen sind seriell; eine Phase muss durchlaufen werden bevor die nächste folgen kannPhasen sind universell; sie sind kulturunabhängigEs besteht eine Balance zwischen Akkomodation und Assimilation;Reifung, Erziehung und Erfahrung ändern dies > nächste Phase

Phasen-Übersicht :sensomotorische (0-2 Jahre):

physischer EgozentrismusErwerb von:

- sensomotorischer Koordination- Experimentierfähigkeit- Objektpermanenz (ohne innere Repräsentation)

präoperationale (2-7 Jahre):physische Egozentrizität wird durch psychische abgelöstErwerb von Sprech- und VorstellungsvermögenKennzeichen: Animismus, Finalismus, Artifizialismus, Realismus

konkretoperationale (7-11 Jahre):Erwerb von Dezentrierung, Reversibilität, Erhaltung, Seriation, Intuition, Klassifikation

formaloperationale (11-16 Jahre):Erwerb von logischen, abstrakten, hypothetischen und rekursiven (über eigenes Denken denken) Denken

Zusammenfassung

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sehr umfassende Beschreibungder kindlichen Entwicklung

Betonung der Kognition (Lernen)

hoher pädagogischer, heuristischer und empirischer Wert

mehrere Ansätzebiologischneurologischphilosophischpsychologisch

Entdeckung überraschender Merkmalebei Kindern

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Versuch einer Bewertung/Positive Aspekte

Positives

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gebrauchte keine anerkannte Methodik(Statistiken, standardisierte Untersuchungsmethoden)

seine Theorie beschreibt nur, sie erklärt und interpretiert nicht

seine Terminologie ist zu kompliziert; man verheddert sich in den Definitionen

Phasenmerkmale stimmen oft nicht

Nichtbeachtung der emotionalen, sozialen, kulturellen, ... Aspekte

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Kognitionstheorie/Versuch einer Bewertung/Kritische Aspekte

Kritisches

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Pädagogisches Schlusswort

Jedesmal, wenn man einem Kind vorzeitig etwas beibringt, das es auch selbst hätte entdecken können, hält man es davon ab, es zu erfinden und damit auch ganz zu verstehen.

Jean Piaget

Pädagogisches Schlusswort

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http://de.wikipedia.org(Artikel: Jean Piaget)

http://www.ph-freiburg.de/psycho

Theorien der Entwicklungspsychologie(P. Miller, 1993)

Lern- und Kommunikationsprozesse in einem netzbasierten Lernsystem(Jürgen Großmann, 2002)

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[Piaget – Strukturgenetische Entwicklungstheorie]> Quellen

Quellenangabe

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