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066 / 067 JEKT bau Headquarter Scott TRAGGEBER itt Sports SA ZER itt Sports SA HITEKTUR, BAULEITUNG, GENERALPLANER en+Brechbiihl AG DSCHAFTSARCHITEKTUR ggiBasler INGENIEUR C Ingenieurs Conseils SA ZUNGS-, LUFTUNGSPLANER ler + Hofmann ZBAUINGENIEUR ermlihle Bauingenieure htl/sia TROPLANUNG ISTEL & PARTNER AG HERHEIT lan AG PHYSIK/ENERGIE/NACHHALTIGKEIT Ingenieure AG KTROINGENIEUR oplan AG NUNGSZEIT 5-2018 ZEIT 6-2019 HODUL0R 4&5 / 2020 Architektur / SCOTT HEADQ R, GIVISIEZ SPORTLICHES VORBILD von Theresa Mortl (Text) und Simon Ricklin, Philipp Zinniker (Fotos) Sport verbindet - und kennt keine Grenzen. Demnach schlagt die neue Hauptzentrale von Scott Sports am Rostigraben nicht nur eine Briicke uber die gedachte Kluft zwischen Deutschschweizern und Romands, sondern vereint vielmehr das Innovationsstreben des Unternehmens mit dessen langjahriger Geschichte. Als gelungene Symbiose beider AnsprLiche realisierte das Schweizer Architekturbiiro IttenBrechbiihl in Givisiez die unverkenn- bare Enwicklungs- und Biirozentrale des internationalen Konzerns - durchwegs inspiriert von Aushangeschildern dessen Produktsortiments. Sowohl in der dynami- schen und iiberaus markanten Fassade des Firmengebaudes als auch in dessen Innenausstattung wurde mit viel Experimen- tierfreudigkeit an das Projekt herangetreten, das letztendlich eben in jenem stimmigen und iiberaus technisch ausgereiften Gesamtpaket resultierte. Schlicht und dezent prasentiert sich der neue Firmensitz in seiner Hulle aus eloxiertem Aluminium - aber nur auf den ersten Blick.

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066 / 067JEKTbau Headquarter ScottTRAGGEBERitt Sports SA

ZERitt Sports SAHITEKTUR, BAULEITUNG, GENERALPLANERen+Brechbiihl AGDSCHAFTSARCHITEKTURggiBasler

INGENIEURC Ingenieurs Conseils SAZUNGS-, LUFTUNGSPLANER ler + Hofmann

ZBAUINGENIEURermlihle Bauingenieure htl/siaTROPLANUNGISTEL & PARTNER AGHERHEITlan AGPHYSIK/ENERGIE/NACHHALTIGKEITIngenieure AG

KTROINGENIEURoplan AGNUNGSZEIT5- 2018 ZEIT6- 2019

HODUL0R 4&5 / 2020 Architektur / SCOTT HEADQ R, GIVISIEZ

SPORTLICHESVORBILDvon Theresa Mortl (Text)und Simon Ricklin, Philipp Zinniker (Fotos)

Sport verbindet - und kennt keine Grenzen. Demnach schlagt die neue Hauptzentrale von Scott Sports am Rostigraben nicht nur eine Briicke uber die gedachte Kluft zwischen Deutschschweizern und Romands, sondern vereint vielmehr das Innovationsstreben des Unternehmens mit dessen langjahriger Geschichte. Als gelungene Symbiose beider AnsprLiche realisierte das Schweizer Architekturbiiro IttenBrechbiihl in Givisiez die unverkenn- bare Enwicklungs- und Biirozentrale des internationalen Konzerns - durchwegs inspiriert von Aushangeschildern dessen Produktsortiments. Sowohl in der dynami- schen und iiberaus markanten Fassade des Firmengebaudes als auch in dessen Innenausstattung wurde mit viel Experimen- tierfreudigkeit an das Projekt herangetreten, das letztendlich eben in jenem stimmigen und iiberaus technisch ausgereiften Gesamtpaket resultierte.

Schlicht und dezent prasentiert sich der neue Firmensitz in seiner Hulle aus eloxiertem Aluminium - aber nur auf den ersten Blick.

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SCOTT HEADQUARTER, GIVISIEZ / Architektur 068 / 069 MODUL0R 4&5 / 2020

Je nach Sonnenein- stiahlung offnen und schliessen sich die frei beweglichen Fassadenflugel, die formal vom Mittelstiick des Fahrradrahmens abgeleitet warden.

Fortschritt - gleichermassen wie Dynamik - ist schon von Beginn an die treibende Kraft des Unterneh- mens: 1958 begann die Erfolgsgeschichte eines der welt- weit fiihrenden Bike- und Sportartikelhersteller mit der Markteinfiihrung neuartiger Alu-Skistocke. So verwun- dert es auch kaum, dass die Planer von IttenBrechbiihl eloxiertes Aluminium zum Hauptakteur des Neubaus in der Nahe von Fribourg machen. Fine Umgebung, in der insbesondere graue Waschbetonbauten, eintoni- ge Industriebauten und eine funktionelle Architektur- sprache das Erscheinungsbild der Industriezone von Givisiez bestimmen. Inmitten dieser monotonen Ar- chitekturlandschaft prasentiert sich hingegen die neue Hauptzentrale des Sportkonzerns komplett kontrar - und halt sich dennoch auf den ersten Blick farblich und formal dezent zuruck. Bereits seit 1978 ist der Hauptsitz des Grosskonzerns ein bestandiger Teil des Industrie- quartiers, der sich zuvor auf vier einzelne Gebaude ver- teilt hat und nun als Gesamtpaket die diversen Abteilun- gen im Neubau vereint. Wie ein barter Kern prasentiert sich die neue Zentrale wortwortlich, die sich mit ihrem rostbraunen Mantel von den restlichen Funktionsbau- ten abkapselt.

In Bewegung

Doch schon im nachsten Augenblick kann eben jene schiitzende Aussenhulle dem Betrachter ein vollig neu- es Bild eroffnen: 880 Motoren sind in die vermeintlich tiarte Schale integriert, die die einzelnen Fassadenele- mente je nach Sonneneinstrahlung offnen und schlies­sen. Dadurch reguliert die bewegliche Hiille automa- tisch die Tageslichtbeleuchtung der Innenraume und schafft somit gleichzeitig ein anpassungsfahiges, re- aktionsfreudiges Gebaude - demnach immer im Wan- del mit der Zeit. Die dynamische Gebaudehulle spielt iedoch nicht nur auf den Elan der Sportmarke an: Die Dreiecksform der frei beweglichen Fliigelelemente wur- ie vom Mittelstiick des Fahrradrahmens abgeleitet, wo- durch das Gebaude dutch und dutch Scott verkdrpert. Gleichzeitig gewinnt die Fassade dutch die kleinteilige- re Ausfiihrung an Filligranitat und einer gewissen Ver- spieltheit, die im Endeffekt die grosse Varianz in der Fransparenz ermoglicht. Fur die technische Umset- sung der unkonventionellen Aussenhaut - eine Sonnen- ahr der etwas anderen Art - holten sich die Architekten Inspiration von der Design School Kolding in Danemark md passten in einer unkonventionellen und interdiszi- plinaren Zusammenarbeit den Mechanismus ihren An- forderungen an. Hierfiir wurde in Eins-zu-eins-Model- len an den technischen Feinheiten geschliffen und die ibsolut unauffallige Integration der unzahligen Antrie- ae in die vorgehangte Fassade ausgetiiftelt. Nur wenige teste Aluminiumelemente sind im metallenen Gebaude- Sdeid zu finden, die das dahinter liegende tragende Ge-

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SCOTT HEADQUARTER, GIVISIEZ / Axchitektur 070 / 071 HODUL0R 4&5 / 2020

rust des Neubaus aus Betonsaulen verhiillen. Selbst im geschlossenen Zustand - wenn die triangulierte Fassade ihre Stacheln nicht aufstellt - gewahrleistet die Mikro- lochperforierung der Dreiecksfliigel die Ausleuchtung der Innenraume mit Tageslicht.

Glasklar sehen

Gesaumt wird die Fassade im Erdgeschoss von einem Band aus speziellen tonbaren, elektrochromen Vergla- sungen - sogenanntem „SageGlass“. Je nach Wunsch kdnnen diese Scheiben durch Stromimpulse jederzeit abgedunkelt und so bewusst die Einblicke auf die innere Betriebsamkeit gesteuert werden. Gleichzeitig kann das Wechselspiel und der Bezug vom Innen- und Aussen- raum aufrechterhalten werden, sodass die beiden Zonen scheinbar ineinander fliessen kdnnen. Ganz klassisch prasentiert sich dagegen die Struktur des glasernen So- ckelgeschosses hinter dem geschwungenen Abschluss der Aluminiumkonstruktion: Die 3,5 m hohe Glaswand wurde mit insgesamt 288 raumhohen Fensterscheiben in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion in einer Raster- breite von 1,4 m umgesetzt. Nachts erhellen eingearbei- tete Lichtbander den wellenfdrmigen Sockel des Gebau- des sowie das tagsiiber dunkle Firmenlogo neben dem Eingang.

Meg weisen

Verstarkt wird die Eigenstandigkeit des Baukdrpers vom iiberaus grossziigig gestalteten Aussenbereich, der mit viel Freiraum das Gebaude umringt. Ein heller Be- tonboden durchzieht hier die Griinflache und ebnet dem Besucher den Weg zum Eingang am siidlichen Gebaude- ende. Im Gebaudeinneren zieht sich dieser Untergrund weiter und endet auf der gegemiberliegenden Seite in ei­ner Welle - eine Metapher an die Rampen der „Pump Tracks'* aus derMountainbike-Szene. Hinter der „Half- Pipe" verbirgt sich das Auditorium, das mit unzahligen technischen Details bestens fur Konferenzen und Dis- kussionsrunden ausgestattet ist.

Raum erleben

Im Sog dieser Welle eroffnet sich im Inneren des me- tallenen Korpus ein iiberdimensionaler, abgesenkter Lichthof: Der zentrale Umschlagpunkt, Eventflache als auch Frischluftzone durchzieht die gesamte Gebau- dehdhe und wird durch Oberlichter mit Tageslicht er- hellt. Die Innenfassade wir von vertikalen Holzlamel- len aus Baubuche strukturiert, die im gleichen Zuge die Verglasungen der hdheren Etagen sichern und mit ihrer Feuerfestigkeit punkten. Als Vorbild fur diese Innen- verkleidung diente den Architekten erneut ein Produkt der Marke Scott: Die kombinierte Skikonstruktion, be- stehend aus einem laminierten Holzkern und einer Me- tallschale, wurde in ihre Schichten zerlegt und in einem

neuen Verstandnis auf die zwei Gebaudeansichten pro- jiziert. Doch die linearen Holzelemente sind mehr als ein optisches Highlight: Die Platzierung der einzelnen Holzlamellen erfolgte bewusst nach einem speziellen Konzept von Strauss Elektroakustik, das die versetz- te Anordnung der einzelnen Holzleisten genau vorgab. So dient die Innenfassade nicht nur der Abdeckung von Haustechnik und Lautsprechern, sondern sorgt vor al- lem fur einen optimalen Raumklang im Atrium - selbst bei Grossveranstaltungen. Gleichzeitig sorgen die Holz- stabe fur zusatzliche Atmosphare: Im steten Zusam- menspiel von Licht und Schatten schaffen sie ein star- kes Relief an der innenliegenden Gebaudeansicht, das durch die Dachkonstruktion aus tiefen Brettschicht- holztragern verstarkt wird.

Schwarze Treppenlaufe und roher Sichtbeton kombiniert mit einer dezenten Lichtfiihrung setzen das auf das We- sentlichste reduzierte Treppenhaus in Szene.

Platz schaffen

Zu beiden Seiten wird der zentrale Luftraum von offenen Gemeinschaftsflachen umgeben: Die betriebsinterne

BAUTAFEL

SITUATIONSPLANUnweit von Freiburg behaup- tet sich der neue Firmensitz inmitten des Industriequar- tiers von Givisez.

1 GRUNDRISS Erdgeschoss2 GRUNDRISS 1.-4. Obergeschoss

3 lAngsschnitt

3

Consortium Anitiglio AG/ Grisoni Zaugg SA, Fribourg211.9 Baumeisterarbeltenantialio.ch

Frutiger SA, Fribourg211.9 Umgebungsarbeitenfrutioer.com

Scottas SA, Bulle215.2 Fassadenbauscottas.ch

BernaRoof AG, Bern224.1 Flachdacharbeitenbernaroof.ch

ARGE Elektro Scott Hediger/ ETF, Bern237 Gebaudeautomationhediaer.ch

Groupe E Connect SA, Matran231 Photovoltaikanlageaeconnect.ch

Kaba AG, Riimlang235.3 ZKS Zutxittskontrollekabasafes.ch

Strauss Elektroakustik GmbH, Bern235,6 Beschallungssystemstrauss-elektroakustik.ch

RIEDO Clima AG, Dudingen240 Heizungsinstallationenriedoclima.ch

Geotherm SA, Belfaux240 Subunternehmen Erdsondenkibao.ch

Schindler Aufziige AG, Natran261 Aufziigeschindler.com

Frepa AG, Lyss271 Gipserarbeitenfreoa.ch

Gutknecht Holzbau AG, Nurten273.3 Allg. Schreinerarbeltengutknecht.ch

Uniquefloor Switzerland AG, Cham281.1 BodenbelSgeuniguefloor.ch

CWS-boco Suisse SA,Chatel St. Denis281.2 Schmutzschleusencws-boco.com

Sassi Carrelages SA, Corminboeuf281.6 Plattenarbeitencarrelaoes-sassi.ch

Wand- und Deckenbau AG, Heimberg283.1 Deckenbekleidungen Metallw-d.ch

Maler Pfister AG, Ittigen285.1 Malerarbeitenmaler-pfister.ch

Walo Bertschinger AG, Gumlingen421 Umgebung Gussasphaltwalo.ch

Kuster Garten AG, Miihleberg421 Gaxtnerarbeitenkuster-oaerten.ch

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MODUL0R 4&5 / 2020SCOTT HEADQUARTER, GIVISIEZ / Architektur 074 / 075

Gedeckte Farben und eine zuruckhaltende Innnarchitektur der Prasentationsflachen stellen bewusst die Produkte in den Vorder- grund.

Frisch gekocht wild taglich in der be- triebsinternen Kantine, die als sozialer Umschlagpunkt die Mitarbeiter wahrend der Pausen zusammenbringt.

des Unternehmens. Erweitert wird der Abstellraum fur den betriebsinternen Fuhrpark durch geschlechterge- trennte Umkleiden samt Nasszellen, Trockenraumen fiir die Sportkleidung sowie zusatzlichen Waschrau- men zur freien Nutzung. Alles andere als unerwartet und natiirlich auch mit dem Hintergedanken, dem Be- wegungsdrang der Angestellten nachzukommen und die Bewegung wahrend der Pausen im Bixroalltag zu ermog- lichen.

Energie tanken

Doch nicht nur das Energie- und Leistungslevel der Mit- arbeitenden spielt im Konzept des Ersatzneubaus eine wesentliche Rolle: Mindestens genauso bemerkenswert ist das durchdachte Energiekonzept des Gebaudes, das gerade aufgrund des hohen Anteils an Technik und Au- tomatisierung den bewussten Umgang mit Ressourcen in den Vordergrund riickte. Die Versorgung durch Fern- warme wird mit zusatzlichen Erdsonden und Sonnen-

kollektoren unterstiitzt, wodurch die gesamte Gebau- dekiihlung sowie -heizung als auch die Motoren der Fassade betrieben werden konnen.

Voll durchdacht

Ganz nach dem Motto „harte Schale, weicher Kern“ be- geistern die Raumlichkeiten der Firmenzentrale durch ihre Ausstattung: Ein angenehmer Materialmix aus Sichtbeton, Holz und Bronzetonen verleiht dem Innen- leben eine warme und einladende Atmosphare. Geradli- nigkeit und Purismus bestimmen die Innenarchitektur, die dank der warmen Farbgebungen und unterschiedli- cher Haptik Wohlbefinden vermitteln. Bewusst wurden Installationen sowie Schachte sichtbar in Szene gesetzt, die gemeinsam mit der Materialehrlichkeit der meist un- behandelten Oberflachen dem gesamten Bau Authenti- zitat verleihen. Doch auch im restlichen Mobiliar wurde an Exklusivitat nicht gespart: In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Firmen wurden unikate, meist neuar-

Insgesamt 52 separierte Meeting- sowie Fokus- raume flankieren in den vier Obergeschossen das annahernd rechteckige Atrium und bieten Ruck- zugsorte innerhalb der offenen Biiroflachen an.

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SCOTT HEADQUARTER, GIVISIEZ / Architektur 076 / 077 MODUL0R 4&5 / 2020

tige Losungen entwickelt, die ihre Markteinfiihrung im Hauptsitz der Sportfirma feierten: So gestaltete Itten- Brechbiihl gemeinsam mit Kvadrat iiberdurchschnitt- lich grosse Deckensegel mit integrierter Beleuchtung und auch in Zusammenarbeit mit Laufen die fugenlo- sen Waschtische in den Sanitarbereichen. Gemeinsam mit Zumtobel wurde eine ganzheitliche Lichtlosung fur den Ban realisiert, wodurch im gesamten Gebaude kei- ne Lichtschalter zu finden sind. Das Inneneinrichtungs- konzept wurde vorwiegend mit Mobeln des Unterneh- mens Alias umgesetzt, das wie Scott unter der Leitung von Beat Zaugg steht.

Konsequent durchgezogen

Die Erfolgsgeschichte des Sportunternehmens ist schon von Beginn an von Innovation, Technologic und Design gepragt. Dass eben jene Stichworte auch in der Planung :les Neubaus als zentrale Themen aufgegriffen wer-

Insgesamt 52 separiexte Meeting- sowie Fokus- raume flankieien in den vier Obergeschossen das annahernd rechteckige Atrium und bieten Riick- zugsorte innerhalb der offenen Buroflachen an.

KONSTRUKTIONSDETAILPfosten-Riegel-Fassade mit Drehflugel, Vertikalschnitt.

1 Fensterf liigel2 Fassadensystem P+R Alu3 Bodenaufbau4 Stahlblech/Brandschutzabschluss und

Schallschutz5 Unterkonstruktion P+R6 Doppelhautaufhangung7 Befestigungspunkt fUr die Personen-

sicherung8 Gitterrost9 Antriebsverkabelung und Kabeldurchbruch10 Motorenkasten mit Mechanik, Lagerhulse

und Motor11 Doppelhautf liigel12 Anschlag13 Aufhangungsstoss

den, verwundert somit kaum: Um die unzahligen Ak- teure, abgesehen von den Architekten IttenBrechbiihl, bestmoglich zu koordinieren, wurde auf einen BIM- Modellplan als gemeinsames Arbeits- und Planungs- werkzeug gesetzt. Angefangen von den verantwortli- chen Ingenieurbiiros fur Statik sowie Gebaudetechnik als auch Elektroplanung, Sicherheit als auch Energie- und Bauphysik iiber Landschaftsarchitekten bis hin zu Fassaden- und Gastroplanern wurden unterschiedlichs- te Beteiligte dadurch eingebunden, um gemeinsam aber dennoch gewerksspezifisch vorab ein 3D-Modell durch- zuplanen. Fur diese gelungene BIM-Kollaboration wur­den IttenBrechbiihl 2017 letztendlich mit dem Schweizer Arc-Award in Gold ausgezeichnet. Mit diesem Neubau setzten sowohl die Architekten als auch Scott Sports ein markantes Zeichen in Richtung Fortschritt, das mit Si­cherheit noch lange nicht das Ende einer zukunftsorien- tierten und innovativen Firmengeschichte ist. ■