JENAER GLASWERK Demontage und Deportation

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JENAER GLASWERK JENAER GLASWERK Demontage und Demontage und Deportation Deportation Ein schmerzhaftes Kapitel Ein schmerzhaftes Kapitel der Firmen- und Stadt- der Firmen- und Stadt- Geschichte Geschichte Projekt von Natalia Tchettchoueva

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JENAER GLASWERK Demontage und Deportation. Ein schmerzhaftes Kapitel der Firmen- und Stadt- Geschichte. Projekt von N atalia Tchettchoueva. Jena nach dem 2. Weltkrieg. - PowerPoint PPT Presentation

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JENAER GLASWERKJENAER GLASWERKDemontage und Demontage und

DeportationDeportation

Ein schmerzhaftes Kapitel der Ein schmerzhaftes Kapitel der Firmen- und Stadt- GeschichteFirmen- und Stadt- Geschichte

Projekt von Natalia Tchettchoueva

Jena nachJena nach dem 2. dem 2.

WeltkriegWeltkrieg

Trotz der enormen Trotz der enormen Kriegszerstörungen Kriegszerstörungen gab es 1946 in Jena gab es 1946 in Jena noch genügend noch genügend industrielles Potential industrielles Potential was der Sowjetunion was der Sowjetunion von Nutzen sein von Nutzen sein konnte. konnte.

Deportation oderDeportation oder „Schreck in der Morgenstunde“ „Schreck in der Morgenstunde“

„„Aufstehen, nach Moskau!“Aufstehen, nach Moskau!“ mit mit diesen Rufen sowjetischer diesen Rufen sowjetischer Soldaten und durch lautes Soldaten und durch lautes Klopfen an die Wohnungstüren Klopfen an die Wohnungstüren wurden frühmorgens am wurden frühmorgens am 22.Oktober 1946 Mitarbeiter 22.Oktober 1946 Mitarbeiter des Glaswerks aus dem Schlaf des Glaswerks aus dem Schlaf gerissen und ohne jegliche gerissen und ohne jegliche Vorankündigung mit einem Vorankündigung mit einem folgenschweren Befehl folgenschweren Befehl

konfrontiert: konfrontiert: ihrer ihrer Dienstverpflichtung in die Dienstverpflichtung in die Sowjetunion für fünf Sowjetunion für fünf Jahre!Jahre!

Die deportierten Spezialisten des Die deportierten Spezialisten des Jenaer GlaswerkesJenaer Glaswerkes

Georg Bätz Georg Bätz Herbert BinsHerbert BinsWilchelm BüssingWilchelm BüssingAlfred GüttluchAlfred GüttluchWerner HartmannWerner HartmannWilli Hartwig Willi Hartwig Willi HollmachWilli Hollmach

•Kurt John•Hans Jörke •Willy Neuland•Mathias Radermacher•Dr. Helmut Rötger•Kurt Schubert •Dr. Johannes Winkler•Erich Zimmermann

Margerete Rötger:Margerete Rötger:Reise ins UnbekannteReise ins Unbekannte

„„Wie „ernst“ die Wie „ernst“ die Situation war, wurde Situation war, wurde mir klar, als Vati sich mir klar, als Vati sich endlich rasieren endlich rasieren wollte. Der Offizier wollte. Der Offizier ließ ihn nicht einen ließ ihn nicht einen Augenblick aus den Augenblick aus den Augen, er ging mit Augen, er ging mit ihm bis zum Klo, er ihm bis zum Klo, er stand beim Rasieren stand beim Rasieren neben ihm.“neben ihm.“

Margerete Rötger im Jahre 1996

„„Nur wer arbeitet, erhält Nur wer arbeitet, erhält

Lebensmittel Lebensmittel “ oder“ oderdas Leben in Russlanddas Leben in Russland

In Begleitung von In Begleitung von Familienangehörigen waren die Familienangehörigen waren die Deportierten in den Glaswerken Deportierten in den Glaswerken Lytkarino (ca. 25 südöstlich von Lytkarino (ca. 25 südöstlich von Moskau) und Klin sowie in Moskau) und Klin sowie in feinmechanisch-optischen Werken feinmechanisch-optischen Werken in Krasnogorsk, Kiew und in Krasnogorsk, Kiew und Leningrad tätig. Jede Familie Leningrad tätig. Jede Familie verfügte über eine Wohnung mit verfügte über eine Wohnung mit Küche, Bad und Zentralheizung. Küche, Bad und Zentralheizung. Die sogenannten Junggesellen, Die sogenannten Junggesellen, die ihre Familien in Jena die ihre Familien in Jena zurückgelassen hatten, bewohnten zurückgelassen hatten, bewohnten jeweils zu zweit ein Zimmer.jeweils zu zweit ein Zimmer.

Demontage 94% oderDemontage 94% oder bis auf die Grundmauern bis auf die Grundmauern

Die Demontage begann in den Die Demontage begann in den letzten Oktobertagen 1946. letzten Oktobertagen 1946. Nicht nur Maschinen, Nicht nur Maschinen, Apparate, technisches Gerät Apparate, technisches Gerät und Glasvorräte fielen der und Glasvorräte fielen der Demontage zum Opfer, Demontage zum Opfer, sondern auch Heizkörper, sondern auch Heizkörper, Fenster, Türen, sanitäre Fenster, Türen, sanitäre Anlagen und sogar Anlagen und sogar Lichtschalter.Lichtschalter.

• Am März 1947 war die Demontagebeendet mit dem Ergebnis, dass 72 Güterzüge nach Osten gerollt waren.

„„Diebstahl“Diebstahl“

Mit Beginn der Demontage versuchten einige Mit Beginn der Demontage versuchten einige Unentwegte, für das Glaswerk zu retten, was zu retten Unentwegte, für das Glaswerk zu retten, was zu retten war (wichtige Werkzeuge, Unterlagen, auch Platin). war (wichtige Werkzeuge, Unterlagen, auch Platin).

Hermann Schorn und Hermann Stecher waren von Hermann Schorn und Hermann Stecher waren von sowjetischen Soldaten bei einem solchen „Diebstahl“ sowjetischen Soldaten bei einem solchen „Diebstahl“ ertappt und verhaftet worden. ertappt und verhaftet worden.

Das Schicksal von Hermann Schorn ist nicht mehr zu Das Schicksal von Hermann Schorn ist nicht mehr zu rekonstruieren. rekonstruieren.

Von Hermann Stecher ist bekannt, dass er in den Von Hermann Stecher ist bekannt, dass er in den sowjetischen Internierungslagern inhaftiert war. Er war nie sowjetischen Internierungslagern inhaftiert war. Er war nie nach Hause zurückgekehrt.nach Hause zurückgekehrt.

Lytkarino ist heuteLytkarino ist heuteein kleines grünes ruhiges ein kleines grünes ruhiges

Städtchen…Städtchen…

,eine kleine Stadt mit einem ,eine kleine Stadt mit einem Glaswerk,Glaswerk,

……das mit 5000 Arbeitern der das mit 5000 Arbeitern der größte Hersteller optischer Gläser größte Hersteller optischer Gläser

in Russland ist.in Russland ist.

Ein „deutsches“ Haus in Ein „deutsches“ Haus in LytkarinoLytkarino

Die Deportierten wurden Die Deportierten wurden in Lytkarino in einem in Lytkarino in einem Wohnblock einquartiert, Wohnblock einquartiert, der nach dem Kriegsende der nach dem Kriegsende von deutschen von deutschen Kriegsgefangenen in Kriegsgefangenen in Massivbauweise errichtet Massivbauweise errichtet worden war.worden war. Noch heute gibt es Noch heute gibt es mehrere „deutsche“ mehrere „deutsche“ Häuser in Lytkarino und Häuser in Lytkarino und anderen russischen anderen russischen Städten.Städten.

Ein „deutsches“ LagerEin „deutsches“ Lager

In Lytkarino befindet sich ein ehemaliges In Lytkarino befindet sich ein ehemaliges deutsches Lager für Kriegsgefangene.deutsches Lager für Kriegsgefangene.

Ich möchte herzlich bedankenIch möchte herzlich bedanken

Christel BettermanChristel Betterman

Rainer BettermannRainer Bettermann

Dmitrii BobyljovDmitrii Bobyljov

Fritz KuhndFritz Kuhnd

Annete SchadAnnete Schad

Danke schönDanke schön

Alle „russischen“ Bilder von Lytkarino wurden von Dmitrii Bobyljov gemacht und geschickt.

Dmitrii Bobyljov, Moskau 2003

Vielen DankVielen Dank

für Ihr Interessefür Ihr Interesse

und ihre Aufmerksamkeit !und ihre Aufmerksamkeit !

Auf wiedersehen!!!!