Jens Klatt FOREX TRADING - Münchner Verlagsgruppe · FBV Grundlagen, Strategien und Methoden für...

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FBV Grundlagen, Strategien und Methoden für den erfolgreichen Forex-Trader FOREX TRADING Jens Klatt © des Titels »Forex-Trading« (ISBN 978-3-86248-521-5) 2014 by mvg Verlag, Münchner Verlagsgruppe GmbH, München Nähere Informationen unter: http://www.mvg-verlag.de

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Grundlagen, Strategien und Methoden für den erfolgreichen Forex-Trader

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Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

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1. Auflage 2015

© 2015 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096

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Redaktion: Horst FuggerKorrektorat: Leonie ZimmermannUmschlaggestaltung: Kristin Hoffmann Umschlagabbildung: unter Verwendung von shutterstock-Abbildungen Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, GermeringDruck: CPI books GmbH, LeckPrinted in Germany

ISBN Print 978-3-89879-866-2ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-521-5ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-522-2

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Für meine Frau

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»You have to learn the rules of the game. And then you have to play better than anyone else.«

Albert Einstein

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

1. Was ist der Devisenhandel? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131.1 Warum ist das Wissen um die Positionierung besonders

im Devisenhandel interessant? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

2. Grundbegriffe des Devisenhandels – Von Longs und Shorts, Pips und Spreads ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.1 Long und short . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.2 Der Spread . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242.3 Der Pip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242.4 Lots, Mini-Lots und Micro-Lots . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252.5 Hebel oder Leverage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.6 Margin Call. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.7 Bullish und bearish . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.8 Majors und Crosses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.9 Devisen-Spot-Trading oder auch Kassahandel . . . . . . . . . . . . . . . 292.10 FX-Forwards und FX-Futures . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302.11 Rollover und der Carry Trade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.12 Slippage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

3. Die Ursprünge des Devisenmarktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 353.1 Was ist der Interbankenmarkt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373.2 Wer sind diese »Parteien«? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Banken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Zentralbanken (EZB, Fed, SNB und Co.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Hedgefonds, Vermögensverwalter und andere spekulative Akteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Online-Retail-Broker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

4. Welche Handelsplattform nutzt der Interbankenmarkt? . . . . . . . . . . . . 534.1 Von Kreditlinien und Margins – der Schritt vom institutionellen

zum Retail-Trading . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Dealing-Desk (DD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57No-Dealing-Desk (NDD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

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Inhalt6

Electronic Communications Network (ECN) . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Straight Through Processing (STP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63NDD, ECN, STP, DD – worauf sollte der Trader achten? . . . . . . . . 64

4.2 Eine kurze Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

5. Das Sentiment im Devisenhandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 715.1 Ein kurzer Blick auf die Fundamentalanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . 715.2 Ein kurzer Blick auf die technische Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Ist die Technische Analyse besonders am Devisenmarkt erfolgversprechend? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

5.3 Wie schaut es mit der Fundamentalanalyse aus? . . . . . . . . . . . . . 79Was ist das Sentiment? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Warum ist das Sentiment bzw. die Positionierung einzelner Marktteilnehmer besonders am Devisenmarkt interessant und wichtig? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

6. Der Commitment of Traders Report (CoT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 856.1 Währungs-Futures – wie alles begann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 866.2 Die Commercials bzw. kommerzielle Firmen . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

Die Non Commercials / Großspekulanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88Die Small Speculators / Kleinspekulanten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

6.3 Die Analyse und das Trading mit dem Commitment of Traders Report . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90Weitere Möglichkeiten der Anwendung des Commitment of Traders Report . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

6.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

7. Kurzfristige CoTs = Retail-Sentimentindikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . 1117.1 Ein Blick auf den Retail-Trader und einige (schmerzhafte)

Erinnerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112Ein genauerer Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113Der Erwartungswert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

7.2 Der Speculative Sentiment Index (SSI) von FXCM . . . . . . . . . . . . 118Was ist der SSI? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118Das Open Interest im SSI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121Was liefert die wöchentliche Positionsveränderung? . . . . . . . . . . 124Wie nutzt man so etwas in seinem Trading? . . . . . . . . . . . . . . . . 125

7.3 Ein Blick auf die fundamentale und technische Lage . . . . . . . . . . 128Woher also die Vorbehalte? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129Was tue ich nun als Trader? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

7.4 Extrempositionierungen im Retail-Sentiment und im Speculative Sentiment Index (SSI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132Was begünstigt den scharfen Umschwung Retail-Sentiment?. . . . 138

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Inhalt 7

Welche Erkenntnisse lassen sich aus diesem praktischen Beispiel ziehen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

8. Sentiment-basierte Handelsstrategien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1618.1 Potenzielle Erhöhung der Profitabilität durch das Sentiment

als Filter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1668.2 Handelsstrategien unter Einbeziehung des Retail-Sentiments . . . . 1718.3 Trendfolge und das Retail-Sentiment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738.4 Breakout-Trading und das Retail-Sentiment . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

9. Behavioral Finance – Warum kämpfen Retail-Trader gegen den Trend? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1899.1 Was versteht man unter Behavioral Finance? . . . . . . . . . . . . . . . . 190

Was ist die Effizienzmarkthypothese (EMH)? . . . . . . . . . . . . . . . . 191Wie lange ist eigentlich »Gewinne laufen lassen?« – ein Blick auf die Gier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197Wie kann ich als Trader von diesen psychologischen Erkenntnissen profitieren? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201

10. Risk- und Money-Management: Der heilige Gral für profitables Trading. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20510.1 Marktanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20910.2 Der Erwartungswert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21810.3 Das Trading-Journal – vielfach gehasst und doch vom echten

Trader innig geliebt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23910.4 Zum Abschluss dieses Kapitels: Wie können Sie nun starten

und Ihr Risk- und Money-Management professionalisieren? . . . 241Was bedeutet »ehrlich zu sich selbst sein«? . . . . . . . . . . . . . . . . 242Eine Checkliste für ein professionelles Risk- und Money-Management: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

11. Zehn Punkte, die Sie aus diesem Buch mitnehmen sollten . . . . . . . . . 245

12. Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

Über den Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254

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Vorwort

Sehr geehrter Leser,

der Devisenmarkt ist der größte und liquideste aller handelbaren Märkte. Er ist 24 Stunden am Tag geöffnet, hat minimale Transaktionskosten und man ar-beitet gewöhnlich mit einem großen Hebel. Die Vorteile des Devisenhandels im Vergleich zu anderen Märkten sind offensichtlich. Was ich am Devisenhandel besonders schätze, ist allerdings an erster Stelle nicht das Trading selbst (so über-wältigend die Vorteile auch sind), sondern die analytische Seite.

Die Betrachtung des Wertes der Währung eines Landes in Relation zu einer an-deren ist so umfangreich, wie es nur irgendwie geht. Bei der Analyse von Wech-selkursen und der Frage, wohin diese sich entwickeln könnten, ist schlicht jeder Aspekt relevant.

Zentralbankpolitik und Zinsentscheidungen sind die offensichtlichsten und si-cher auch wichtigsten Größen, die es bei der Bewertung einer Währung zu be-rücksichtigen gilt. Aber auch die Stärke des Aktienmarktes des betreffenden Landes spielt eine Rolle. Rohstoffpreise sind relevant. Handelsbilanzen, Arbeits-losenquoten. Inflationsraten oder Sparquoten. Alles spielt bei der Bewertung ei-ner Währung eine Rolle.

Hierbei wurde noch kein Blick auf Wahlergebnisse, Steuerpolitik, das Bevöl-kerungswachstum, das Gesundheitswesen oder Schadstoffemissionen und vie-le weitere Variablen geworfen, die alle über den Wert einer Währung gegenüber einer anderen eine Rolle spielen.

Der Devisenmarkt ist ein Traum für den Analysten, ein Markt schier unendlicher Informationen. Informationen, die alle miteinander interagieren.

Wo fange ich also am besten an? Welches sind die Eckpfeiler dieses Marktes? Was muss ich wissen? Ich arbeite seit nunmehr 13 Jahren am Devisenmarkt und dies sind die Fragen, die ich und jeder andere in diesem Geschäft immer und

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Vorwort10

immer wieder gestellt bekommen. Sowohl der völlige Neuling als auch der fort-geschrittene Trader werden von den niedrigen Kommissionen, der Transparenz und den vielen anderen Vorteilen des Devisenmarktes magisch angezogen. Aber die wenigsten wissen, wo sie im Devisenhandel beginnen sollten.

Beginnen Sie am folgenden Punkt: Der Devisenhandel ist ein Nullsummenspiel. Für jeden Trader, der long ist, gibt es einen Short-Positionierten. Für jeden Euro Gewinn muss es irgendwo einen Euro Verlust geben.

Wenn Sie im Devisenhandel zu den Gewinnern zählen wollen, dann brauchen Sie einen Vorteil. Sie müssen sich vom Durchschnitts-Trader abheben, mehr wis-sen als dieser. Aber wie kommen Sie zu diesem Vorteil? Nicht anders als auch in jedem anderen Beruf. Sie müssen viel lernen und üben!

Jens ist diesen Weg gegangen. Er hat viel gelernt und noch mehr geübt. Nicht nur, dass Jens den Devisenmarkt jahrelang analysiert und selbst gehandelt hat. Zudem gibt Jens sein Wissen seit Jahren täglich an unsere FXCM-Kunden wei-ter. Jens verfügt über einen riesigen Erfahrungsschatz, Kernelemente des Devi-senmarktes an Anfänger und Fortgeschrittene FX-Trader weiterzugeben. In ge-schriebener Form, aber auch in Live-Coachings, entweder im Webinar-Format oder in persönlichen Sitzungen.

Wenn Sie dieses Buch lesen, dann lernen Sie nicht nur von einem erfahrenen Trader und Analysten. Sie lernen zudem von einem sehr erfahrenen Lehrer.

Erfahrene Trader verlieren im Laufe ihrer Karriere den Blick eines Neulings und somit auch die Fähigkeit, einen Anfänger zu belehren. Jens hat diesen Blick nie verloren. Er ist in der Lage, komplexe Sachverhalte so zu kommunizieren, dass der Anfänger diese schnell und einfach verstehen und für sich anwenden kann.

Dieses Buch ist optimal für Anfänger, aber auch für fortgeschrittene Trader. Jens zeigt in diesem Buch auf, wie der Devisenmarkt funktioniert, auf welche Dinge es im Devisenhandel zu achten gilt, auch auf elementare Fragen, zum Beispiel worauf man bei der Brokerwahl achten sollte.

Er gibt Einblick in ein Konzept namens Speculative Sentiment Index (SSI), ein Werkzeug, das es möglich macht, aufgrund der Positionierung der Retail-Trader Handelsentscheidungen zu treffen.

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Vorwort 11

Klar ist: Im deutschsprachigen Raum gibt es kaum tiefer gehende Literatur über den Devisenmarkt. Der Retail-Devisenhandel im deutschsprachigen Raum wächst schnell und ihm wird im deutschen Markt immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

Jens’ Buch ist hier lange überfällig und es trägt dazu bei, dass der Trader sich diesem Markt von der bestmöglichen Position aus nähert: Er ist gut informiert!

Wenn Sie Jens’ Analysen mögen, dann werden Sie dieses Buch lieben.

Brendan Callan, CEO FXCM Europe

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1. Was ist der Devisenhandel?

Vermutlich hat jeder, der dieses Buch in seinen Händen hält und diese Zeilen nun liest, schon mindestens einmal einen Devisenhandel abgewickelt.

Der Devisenmarkt oder kurz Forex/FX beinhaltet den An- und Verkauf von De-visen, d.h. im Umkehrschluss nichts anderes als: Wenn Sie beispielsweise eine Reise in die USA planen und aus Deutschland kommen, dann müssen Sie spätes-tens in den USA angekommen Ihre Euro in USD umtauschen, denn ein Taxifah-rer in den USA wird sich in USD bezahlen lassen und nicht in Euro.

Sie verkaufen also in der Wechselstube am Flughafen Ihres Reiseziels Ihre Euro und kaufen hierfür USD.

Am Ende Ihrer Reise werden Sie diesen Devisenhandel wieder rückgängig ma-chen und allerspätestens am deutschen Zielflughafen Ihre USD zurück in Euro tauschen.

Diese Form des Devisenhandels findet jeden Tag Zigtausende Male rund um den Globus statt und macht dennoch nur einen Bruchteil aller globalen Devisen-transaktionen aus.

(Man schaue in diesem Zusammenhang auch unter den Grundbegriffen »Spot-/Kassahandel« nach.)

Gemäß der Bank for International Settlements (BIS) betrug das tägliche Volu-men an den globalen Devisenmärkten im September 2013 im Durchschnitt rund 5,3 Billionen USD (das entspricht einer 53 mit 11 folgenden Nullen).

Um sich das ein wenig besser vorstellen zu können: Das entspricht einem durch-schnittlichen Handelsvolumen von 220 Milliarden USD pro Stunde.

Oder noch etwas besser und eindrucksvoller: Das Bruttoinlandsprodukts Portu-gals betrug im gesamten Jahr 2012 rund 212 Milliarden USD.

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Und der Devisenmarkt wächst weiter. Noch im April 2010 betrug das täglich ge-handelte Devisenvolumen rund 4 Billionen USD, im Februar 2012 lagen wir bei rund 4,7 Billionen USD täglich.

Hierdurch wird der Devisenmarkt zum größten Markt der Welt.

Die folgende Grafik zeigt, dass selbst das Zusammenlegen der täglichen Han-delsvolumen an der New York Stock Exchange (NYSE), der gesamten globalen Aktienmärkte und der täglich gehandelten Volumen an den Futures-Märkten nicht ausreichen würde, um auch nur annähernd an die täglich gehandelten Vo-lumen am Devisenmarkt heranzureichen.

Diese immense Liquidität ist es, die Händler rund um den Globus anzieht. Pro-fessionelle Händler, aber auch interessierte Privatanleger erachten Liquidität und hohe Handelsvolumen als essenziell und als wichtigstes Utensil in ihrem Handel, um ohne Mühe Positionen aufbauen und wieder liquidieren zu können, ohne dabei starke Schwankungen in dem jeweils von ihnen gehandelten Markt zu verursachen.

So bedeutet dies beispielsweise für Berufstätige, dass sie stets und ohne Schwie-rigkeiten vor oder auch nach der Arbeit handeln können und sich trotzdem in einem liquiden Marktumfeld wiederfinden.

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Der Devisenhandel macht dies möglich, 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Wo-che. Es finden sich nahezu sekündlich ein Käufer und Verkäufer.

Diese Größe und auch Tiefe des Devisenmarktes macht ihn zum idealen Han-delsplatz.

Aber im Gegensatz zu beispielsweise Aktien- oder Futures-Märkten, die an ei-nem zentralisierten Handelsplatz namens »Börse« stattfinden, ist der Devisen-markt ein Ort, bei welchem ein Großteil des gehandelten Devisenvolumens außerbörslich und somit dezentral und vollständig elektronisch abgewickelt wird, primär zwischen Banken von Hongkong bis Zürich und von London bis New York.

So zeigen letzte Aufzeichnungen von Mitte/Ende 2013, dass das durchschnitt-lich spot- bzw. kassa-gehandelte Devisenvolumen rund 2 Billionen USD pro Tag betrug, während das an der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelte täg-liche Durchschnittsvolumen am FX-Markt im gleichen Zeitfenster nur zwischen 110 und 120 Milliarden USD pro Tag betrug, also rund 6 Prozent des spot-ge-handelten Volumens am Interbankenmarkt (hierzu folgt im Kapitel »Der Com-mitment of Traders Report (CoT)« mehr).

Zwar möchte ich an dieser Stelle nicht zu sehr in die Details gehen, doch der interessierte Leser wird an dieser Stelle berechtigterweise die eine oder andere Billion USD des oben thematisierten durchschnittlichen Handelsvolumens von 5,3 Billionen USD vermissen.

Tatsächlich klammert diese Betrachtung beispielsweise Devisen-Swap-Geschäfte aus, die einen wesentlichen Anteil am täglich durchschnittlich gehandelten De-visenvolumen haben.

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(Quelle BIS (Bank for International Settlements, April 2013)

Solche Devisen-Swap-Geschäfte sind Tauschgeschäfte, bei welchen zwei Wäh-rungen Spot (also jetzt »Kassa«)-getauscht und dann zu einem späteren Zeit-punkt wieder zurückgetauscht werden (in der Zukunft, also »Future«. Da die Transaktion aber außerbörslich stattfindet, spricht der Trader von einem »For-ward«).

Als konkreteres, greifbareres Beispiel hierzu stelle man sich einfach ein Unter-nehmen vor, das beispielsweise Schuhe aus den USA importiert. Zur Bezahlung der Rechnung hat der Importeur bereits 10 Millionen USD gekauft, doch die Lie-ferung verzögert sich um sechs Monate. Infolgedessen muss der Importeur dann erst die 10 Millionen USD für die Schuhe bezahlen.

Der Importeur bedient sich nun eines Devisen-Swap-Geschäfts, verkauft die 10 Millionen USD heute Kassa (= Spot) und kauft sie gleichzeitig auf Termin in sechs Monaten wieder zurück.

Auch wenn es im Folgenden nicht um Devisen-Swap-Geschäfte gehen soll, so zeigt sich doch anhand dieses Beispiels gleich zu Beginn recht deutlich: Der De-visenmarkt hält nahezu eine unendliche Fülle an spannenden Themengebieten

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bereit, die alle in der Lage sind, Kursbewegungen in nahezu allen Währungspaa-ren auf den Weg zu bringen.

Die ersten Leser werden sich bereits jetzt mit Recht die Frage stellen »Oh mein Gott, und das muss ich alles wissen? Wie findet man sich denn in diesem mit unfassbarer Informationsdichte gefüllten Markt zurecht?«

Und genau diese Fragen sind es, welche die Motivation dieses Buchs sehr gut einfangen. Es gibt tatsächlich Möglichkeiten, sich in diesem Markt zurechtzu-finden, Möglichkeiten, welche über die klassisch technische und fundamentale Analyse hinausgehen.

Während wir später sehen werden, dass fundamentale oder technische Analy-sen aufgrund der hohen Informationsdichte verschiedene Interpretationen zu-lassen, die den Trader zum Ende seiner Analyse meist mit mindestens genauso vielen Fragen zurücklassen, kann eine Sentimentbetrachtung der fundamentalen oder technischen Betrachtung den letzten Schliff verleihen und das Bild ab- runden.

Sentimentbetrachtungen beinhalten größtenteils die Analyse der offenen Positi-onen verschiedener Handelsgruppen.

Zu wissen, ob große Marktteilnehmer wie Hedgefonds (wenn man so möch-te, »George Soros und Co.«) long oder short im Euro zum US-Dollar positioniert sind und was Retail-Trader, klassische Kleinanleger, zum gleichen Zeitpunkt tun, kann einen klaren Vorteil im Devisenhandel bedeuten.

1.1 Warum ist das Wissen um die Positionierung besonders im Devisenhandel interessant?

Während man am Aktienmarkt eine wichtige Information in Form des gehan-delten Volumens erhält, fehlt diese am Devisenmarkt.

Die Börse, an der eine Aktie gehandelt wird, zeichnet das Volumen auf, mit wel-chem beispielsweise ein signifikanter Widerstand im Chart gebrochen wurde oder mit dem eine Aktie auf eine wichtige Unternehmensveröffentlichung re-agiert.

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So lässt sich aus einem dann gesteigerten bzw. hohen Volumen schließen, dass das jeweilige Niveau mit viel Interesse gebrochen wurde – oder auch anders: Es gab in diesem Bereich eine hohe Bereitschaft der Marktteilnehmer, zu kaufen und zu verkaufen.

Ebenso deutet beispielsweise auf Intraday-Basis ein durchschnittlich hohes Volumen in einem Bereich eines Hoch- oder Tiefpunkts auf eine hohe Umver-teilung hin und kann häufig als Indiz genutzt werden, dass der Markt sich zu-mindest kurzfristig im Bereich eines potenziellen Hoch- oder Tiefpunktes befin-det. Ohne Frage eine Information, die ich als Devisenhändler selbstverständlich haben möchte.

Als Beispiel ein Monatschart des E-Mini-S&P500-Future mit unterlegtem Volu-men:

Chart erstellt mit der TradeStation

Tatsache ist, dass es eine solche Information im Devisenmarkt nicht gibt. Denn ein primär dezentraler Handel heißt nichts weiter, als dass es keinen zentralen Ort gibt, an dem eine Aufzeichnung der getätigten Umsätze auf einem bestimm-ten Kursniveau zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfindet.

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Die Information, wie viel Umsatz in einem bestimmten Währungspaar auf einem bestimmten Kursniveau gehandelt wurde, taucht nur bei den beteiligten Parteien (primär Banken) in deren Büchern auf.

Selbst wenn man sich das aufgezeichnete Volumen in Währungs-Futures an-schaut, so ist dieses verhältnismäßig klein und inakkurat im Vergleich zu den am Interbankenmarkt getätigten Umsätzen.

Doch bevor wir uns in den folgenden Kapiteln dieses Buches darauf konzentrie-ren, will ich hier Abhilfe schaffen und Wege aufzeigen, wie man diese fehlende Information über das Volumen, ausgehend von der Positionierung spezifischer Marktteilnehmer am Devisenmarkt, umgehen kann. Es gilt noch einige weitere Grundlagen des Devisenhandels zu thematisieren oder zumindest aufzufrischen, zum Beispiel, was der Interbankenmarkt ist und wo dieser seine Ursprünge hat.

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2. Grundbegriffe des Devisenhandels – Von Longs und Shorts, Pips und Spreads ...

Zu Beginn dieses Kapitels zweierlei gleich einleitend:

Erstens: Für fortgeschrittene Trader ist das folgende Kapitel eventuell zu trivial. Sie können dieses Kapitel gerne überspringen und gleich auf Seite 35 im Kapitel »Die Ursprünge des Devisenmarktes« weiterlesen.

Zweitens: Zwar sagte der Verlag zu Beginn dieses Projekts, dass er es schön fän-de, wenn ich auch die Anfänger im Devisenhandel abholen würde, um ein mög-lichst breites Publikum mit diesem Buch zu erreichen. Doch die Motivation die-ses Kapitels ist eher persönlicher Natur, wie folgende Anekdote zeigen wird:

Im Zuge meiner Tätigkeit als Chefanalyst DailyFX Deutschland erinnere ich mich noch heute sehr genau und detailliert an meinen ersten Vortrag vor grö-ßerem Publikum.

Es war in Stuttgart im April 2012 im Zuge unserer damaligen ersten FXCM/ DailyFX-Kino-Roadshow.

Ich war sehr aufgeregt, lief vor dem Kinosaal auf und ab, ging in Gedanken mei-nen Vortrag durch und flippte durch meine vorgefertigten Notizen.

Als ich dann auf die Bühne trat, folgte ich der Weisheit »Angriff ist die bes-te Verteidigung«, schob meine Notizen auf dem Rednerpult zur Seite und star-tete einfach mit meinem Wissen und meinen Gedanken gegenüber dem Publi-kum durch.

Das Trading-Fachvokabular schoss nur so aus mir heraus, an den faszinierten Ge-sichtern des Publikums in der ersten Reihe, welche die einzige war, die ich in- folge des gleißenden Scheinwerferlichts erkennen konnte, schloss ich, dass ich offensichtlich kompetent und begeistert rüberkam und die Menge in meinen Bann zog.

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Grundbegriffe des Devisenhandels – Von Longs und Shorts, Pips und Spreads ... 22

Lange Rede, kurzer Sinn: Nach über einer Stunde Trommelfeuer mit geballter Trading-Kompetenz trat ich von der Bühne und war zufrieden. Dem Beifall des Publikums nach zu urteilen war auch dieses von meinem ersten Auftritt begeis-tert, so zumindest meine erste Einschätzung.

Mein Weg führte dann direkt zum Buffet und dort zu den mühselig aufgetürm-ten Champagnergläsern, von denen ich erst einmal zwei auf einen Zug leerte. Nach wenigen Sekunden trat schon der erste Gast neben mich, lächelte mich an, klopfte mir auf die Schulter und sagte »Wow Herr Klatt, das war wirklich ei-ner der besten Vorträge zum Thema Trading, dem ich jemals habe lauschen dür- fen ...«

Ich lächelte selbstbewusst zurück, winkte ab und meinte mit einem süffisanten Schmunzeln: »Ach ...« Der Gast unterbrach mich »Nein Herr Klatt, Ehre, wem Eh-re gebührt. Aber eine Frage habe ich dennoch: Dieses Long und Short, das zog sich ja wie ein roter Faden durch Ihren Vortrag. Was genau meinen Sie damit ...?«

Genau an dieser Stelle möchte ich dann auch einsetzen und long und short in ei-nem tradingrelevanten Kontext erklären, damit auch tatsächlich jeder Leser und jede Leserin dieses Buches einen Mehrwert aus meinen Zeilen ziehen kann und dies keine Hürde darstellt (ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Fachbe-griffe wie »netto-long« und »netto-short« als Grundvoraussetzung für die weite-re Lektüre dieses Buches gelten).

2.1 Long und short

Im Bereich des Devisenhandels sind die Begrifflichkeiten zwar genauso zu ver-stehen wie auch beispielsweise im Aktien- oder Rohstoffhandel, dennoch lohnt sich ein detaillierter Blick.

Kurz gesagt bedeutet »long gehen bzw. sein« nichts weiter, als dass der Trader das Währungspaar gekauft hat und auf steigende Notierungen setzt, während »short gehen bzw. sein« bedeutet, dass der Trader das Währungspaar verkauft hat bzw. auf fallende Notierungen setzt.

Währungspaare werden aufgeteilt in die »Basiswährung« und in die »Gegenwäh-rung«.

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So ist im Falle des EUR/USD-Währungspaares der Euro (= EUR) die Basiswäh-rung, während der US-Dollar (= USD) die Gegen- oder auch Kurswährung ist.

Ist man den EUR/USD long, so hat man den Euro zum USD gekauft oder anders ausgedrückt: Man hat seine USD in Euro umgetauscht.

Auf der Kehrseite bedeutet die Aussage »Ich bin den EUR/USD short«, dass man seine vorhandenen Euro verkauft und hierfür USD gekauft hat.

Somit können Quotierungen auf dem Devisenmarkt zunächst etwas verwirrend sein, denn jede Position, die Sie einnehmen, setzt sich eigentlich aus zwei ver-schiedenen Positionen zusammen.

Merken sollten Sie sich, dass Sie bei der Platzierung eines Trades, ob long oder short, Ihre Position immer in Bezug auf die Basiswährung einnehmen. Wenn Sie ein Paar kaufen (= long gehen), dann kaufen Sie die Basiswährung. Wenn Sie ein Paar verkaufen (= short gehen), dann verkaufen Sie die Basiswährung.

Logisch ist dann natürlich, dass Sie immer genau das Gegenteil mit der Gegen-währung machen. Wenn Sie also EUR/USD kaufen, dann kaufen Sie Euro und verkaufen USD.

Beim Devisenhandel werden Sie immer eine doppelseitige Quotierung sehen, sprich, Sie sehen stets einen Kaufkurs (= Geldkurs oder Bid) und einen Verkaufs-kurs (=Briefkurs oder Ask/Offer).

Der Geldkurs ist der Kurs, zu dem Sie das Währungspaar kaufen können, der Briefkurs gibt den Kurs an, zu dem Sie das Währungspaar verkaufen können.

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2.2 Der Spread

Die Ausführungen zum Geld- und Briefkurs führen nahezu fließend zu einer nächsten sehr wichtigen, aber aufgrund meiner persönlichen Erfahrung mit Kunden und Trading-Begeisterten nicht wirklich verstandenen Komponente, dem sogenannten Spread.

Die reine Definition des Begriffs »Spread« lässt sich wie folgt formulieren: Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs wird im Devisenhandel als »Spread« be-zeichnet.

Die Weite des Spread hängt von der zur Verfügung stehenden Liquidität im ge-handelten Währungspaar ab.

So ist der Spread im EUR/USD, dem global am meist gehandelten und somit li-quidesten Währungspaar, sehr eng, wohingegen exotische Währungspaare wie beispielsweise der USD/ZAR (»ZAR« steht für »Zouth African Rand« oder Südaf-rikanischer Rand) einen im Vergleich zum EUR/USD relativ weiten Spread auf-weisen.

2.3 Der Pip

Die Angabe dieses Spread erfolgt im Devisenhandel in »Pips«.

»Pip« ist die Abkürzung für »Point in Percentage« und ist die Basiseinheit im Devisenhandel, in welcher die Veränderung eines Währungspaars angegeben wird.

In allen Währungspaaren, die den Japanischen Yen (JPY) beinhalten, ist ein Pip die 1/100ste Stelle, sprich die zweite Stelle rechts von der Dezimalen.

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In allen anderen Währungen ist ein Pip die 1/10.000ste Stelle, sprich die vierte Stelle rechts von der Dezimalen.

2.4 Lots, Mini-Lots und Micro-Lots

Währungspaare werden gemeinhin in 100.000er-Einheiten, sogenannten »Lots«, gehandelt. Hieraus ergeben sich dann auch die Bezeichnungen Mini- und Micro-Lots.

Ein Händler, der ein Mini-Lot EUR/USD kauft, erwirbt 10.000 Einheiten der Basiswährung, also Euro, während er 10.000 Einheiten der Gegenwährung, also USD, verkauft.

Micro-Lots stellen wiederum im Devisenhandel 1000 Einheiten dar.

Zum besseren Verständnis ein Beispiel: In der Grafik notiert der EUR/USD bei 1,31830 Geld, 1,31831 Brief.

Das Eröffnen einer Long-Position in der Größenordnung 10.000 Einheiten (= 1 Mini-Lot) EUR/USD zu 1,31831 bedeutet, dass der Händler 10.000 Euro kauft und im gleichen Moment 13.183,10 USD verkauft.

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Setzt man diese beiden Werte ins Verhältnis (10.000 Euro / 13.183 US-Dollar = 0,78 EUR/USD), erhält man den sogenannten Pip-Wert in Euro, sprich den Wert, um welchen sich die eingegangene Position verändert, sowohl wenn sie sich zu Ihren Gunsten als auch zu Ihren Ungunsten entwickelt.

Ein persönlicher Tipp: Wählen Sie einen Broker, der Ihnen diese Berechnung automatisch beim Eingehen eines Trades abnimmt. In der unteren Grafik habe ich ein Orderfenster geöffnet, in welchem ich hypothetisch 1 Mini-Lot (= 10.000 Einheiten) EUR/USD kaufe. Das Order-Fenster zeigt mir sofort den jeweiligen Pip-Wert in Euro an:

2.5 Hebel oder Leverage

Die Betrachtung des Pipwertes, einhergehend mit den jeweils gehandelten Ein-heiten, lässt uns wiederum fließend zu einem nächsten ganz wesentlichen As-pekt im Devisenhandel kommen: dem Hebel oder auch sogenannten Leverage.

Ganz einfach und nahezu schon das Thema komplett abdeckend bedeutet Hebel, dass der Händler am Devisenmarkt mit weniger Kapital mehr Kapital am Devi-senmarkt bewegen kann.

Als Beispiel kann man sich vorstellen, dass ein Händler für den Aufbau einer Long-Position im EUR/USD in Höhe von 500.000 Euro nur 1000 Euro seines Tra-ding-Kapitals bei seinem Broker hinterlegen muss.

Da der Trader mit seinen 1000 Euro 500.000 Euro am Markt bewegt, nutzt er folglich einen Hebel von 50 bzw. 50 zu 1.

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Das schaut auf den ersten Blick natürlich verlockend aus. Die Gewinnchancen sind bei solchen Verhältnismäßigkeiten immens.

Doch wenn man professionelle Trader fragt, wie sie ihren Job an erster Stelle de-finieren würden, dann bekommt man in nahezu 99,5 Prozent der Fälle die Ant-wort »Ich bin Risikomanager« zu hören.

Professionelle Trader sind sich der Wirkung des Hebels bewusst. Besonders der Tatsache, dass der Hebel in zwei Richtungen wirkt, und demzufolge der Tatsa-che, dass der Einsatz eines Hebels auf der Kehrseite auch ein größeres Verlust-potenzial in Bezug auf das zur Verfügung stehende Trading-Kapital impliziert.

Während der Hebel, richtig angewandt, die Rentabilität Ihres Handelns erhö-hen kann, ist es in den meisten Fällen so, dass der Hebel bei vielen Tradern der Hauptgrund für das Ende der kürzlich begonnenen Trading-Karriere und den Crash des Trading-Kontos ist. Hierzu folgt später im Kapitel »Risk- und Money-Management« mehr.

2.6 Margin Call

Wie in den folgenden Kapiteln noch zu sehen sein wird, kann die missbräuch-liche Anwendung des Hebels zu einem Ereignis namens »Margin Call« führen.

Einen Margin Call erhält man, wenn die auf dem Trading-Konto zur Verfügung stehenden Geldmittel nicht mehr in der Lage sind, im Depot geöffnete Positio-nen, ausgehend von ihrem derzeitigen Wert, zu decken.

Der Broker fordert den Trader entweder auf, weitere Geldmittel nachzuschießen, oder (und das ist die üblichere Variante) schließt die geöffneten Positionen, um dem geforderten Kapitalbedarf nachzukommen.

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2.7 Bullish und bearish

Ein Trader, der eine Long-Position in einem Währungspaar, zum Beispiel dem EUR/USD, eingeht, setzt darauf, dass der Euro zum USD im Wert zulegt. Trader sagen dann, dass sie für den EUR/USD bullish sind.

Verkauft der Trader das Währungspaar EUR/USD und setzt darauf, dass der Euro zum USD an Wert verliert, dann sprechen Trader davon, dass sie für den EUR/USD bearish sind.

Der Grund übrigens, warum man am Finanzmarkt von Bullen (englisch: Bulls) und Bären (englisch: Bears) spricht, findet seinen Ursprung darin, dass Bullen beim »Auf-die-Hörner-Nehmen« von unten nach oben mit ihren Hörnern sto-ßen, Bären mit ihrer Tatze aber von oben nach unten schlagen.

2.8 Majors und Crosses

Im Devisenhandel wird man als Trader häufig auch etwas von Majors und Cros-ses hören können. Ganz pauschal gesprochen werden als Majors die Währungs-paare bezeichnet, die gegen den USD gerechnet werden.

Hier sollte man jedoch etwas vorsichtig sein: Das Währungspaar USD/MXN (MXN = Mexikanischer Peso) als Major zu bezeichnen erachte ich infolge der niedrigen Liquidität als etwas optimistisch.

Spreche ich von Majors, dann spreche ich vom G8-Währungsuniversum, wel-ches die folgenden Währungen beinhaltet die dann gegen den USD gerechnet werden: den Euro (EUR), das britische Pfund (GBP), den japanischen Yen (JPY), den australischen Dollar (AUD), den Schweizer Franken (CHF), den Neuseeland-Dollar (NZD) und den Kanadischen Dollar (CAD).

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Währungen, die nicht gegen den USD gerechnet werden, bezeichnet man hin-gegen als sogenannte Cross-Pairs, beispielsweise den EUR/JPY, EUR/CHF oder den EUR/NZD.

2.9 Devisen-Spot-Trading oder auch Kassahandel

Die Long- oder Short-Position bzw. der Trade, den Sie bei einem klassischen De-visen-Retail-FX-Broker eingehen, bei dem Sie ein Konto eröffnet haben, ist ein Spot- oder Kassa-Trade.

Spot-Trading beinhaltet den Kauf oder Verkauf einer Devise gegen ihren Gegen-part unter der Voraussetzung der sofortigen Lieferung. Das heißt, die Ausfüh-rung erfolgt sofort (»on the spot«) und nicht gegen einen Liefertermin in der Zu-kunft (wie das bei Forwards oder Futures der Fall ist; hierzu mehr weiter unten).

Zum besseren und einfacheren Verständnis eines Spot- bzw. Kassa-Trades stel-len Sie sich vor, wie Sie in Ihren Urlaub in die USA fliegen und dort mit Euro am Flughafen ankommen. Wenn Sie an der dortigen Wechselstube Ihre Euro in

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USD eintauschen, haben Sie einen klassischen Spot-Trade getätigt. Sie erhalten im sofortigen Gegenzug für Ihre Euro einen entsprechenden USD-Betrag.

Tatsächlich sind Devisengeschäfte die üblichste Form von Spot-Trades. Würden diese Geschäfte nämlich nicht sofort gegeneinander ausgeglichen werden, wür-de der Trader fordern, für das Warten auf den Ausgleich der Transaktion eine Entschädigung zu erhalten.

2.10 FX-Forwards und FX-Futures

Ein Future ist ein verbindlicher Börsenvertrag, der charakterisiert ist durch die Verpflichtung, den Vertragsgegenstand (im Falle eines Währungs-Future folg-lich die Währung) in der vereinbarten Menge (der sogenannten Kontraktgröße) zu einem bestimmten Termin in der Zukunft (daher die Bezeichnung »Future«) zu einem bereits bei Vertragsabschluss festgelegten Preis zu liefern bzw. abzu-nehmen.

Futures sind folglich standardisierte, börsengehandelte Produkte.

Der Unterschied zwischen einem Future und einem Forward ist nun, dass For-wards im Gegensatz zu Futures außerbörslich zwischen zwei Parteien gehandelt werden und nicht standardisiert sind.

An dieser Stelle nun ein kleiner Exkurs, um das Zusammenspiel zwischen FX-Futures und FX-Spot-Geschäften einzufangen und besser zu illustrieren:

Der aufmerksame und neugierige Leser und Trader wird sich nun eventuell fra-gen, ob es im Devisenbereich nicht auch die Möglichkeit zu sogenannten Arbi-trage-Geschäften1 gibt. Natürlich gibt es diese, sobald die sogenannte Basis2 in-effizient ist.

Kurz zur Erklärung: Als Basis bezeichnet man die Differenz zwischen Spot- und Future-Kursen. Diese Basis bestimmt sich durch die sogenannten Cost-of- Carry, den Preis bzw. die Entschädigung, die der Trader für entgangene (oder auch entstehende) Zinserträge erfährt, muss er auf die Lieferung der Währung warten.

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(Anmerkung: Normalerweise arbeite ich bei dieser Illustration mit sogenannten »Soft Commodities« wie Weizen oder Zucker, weil sich der Leser und Börsen-In-teressierte die Bedeutung dieses Begriffs hierbei besser vorstellen kann. So wer-den für die Lagerung von Weizen in einem Silo zum Beispiel über sechs Mona-te selbstverständlich Kosten entstehen, für die der Händler entschädigt werden will).

Bleiben wir bei Devisengeschäften und vergegenwärtigen uns das anhand eines Beispiels: Zum Zeitpunkt, als ich diese Zeilen tippte (Ende Mai 2014), lag das Leitzinsniveau für den USD zwischen 0,00 – 0,25 Prozent. Im Australischen Dol-lar (AUD) lag das Leitzinsniveau hingegen bei 2,5 Prozent.

Zu diesem Zeitpunkt notierte der Kurs des AUD-FX-Future an der Chicago Mer-cantile Exchange (CME), Verfall Juni 2014 bei 0,9219, für den Verfallsmonat September 2014 bei 0,9163.

Zum gleichen Zeitpunkt notierte das Währungspaar AUD/USD Spot/Kassa bei 0,9230 USD.

Was der Leser sofort sieht, ist, dass der Kassa-Kurs unter dem des Future-Kur-ses notiert. Warum?

Das ist intuitiv klar, die Erklärung findet sich in der Zinsdifferenz zwischen dem USD und dem AUD. Denn der Future beinhaltet, ausgehend von den obigen Zei-len, dass der Käufer des Future eine Lieferung AUD gegen den USD im Juni im jeweils abgeschlossenen Gegenwert zu erwarten hat, der AUD-FX-Future sich folglich dem AUD/USD-Kassapreis annähern sollte.

Würde der AUD-FX-Future nicht mit einem den Zinsvorteil berücksichtigenden Abschlag zum AUD/USD-Kassapreis notieren, so wäre ein risikoloser Gewinn (eine Arbitrage) möglich.

Der Trader würde Folgendes tun: Er würde sich USD zum niedrigeren Zins lei-hen, diese in AUD umtauschen (AUD/USD Spot long) und im gleichen Zug den AUD-FX-Future im gleichen Gegenwert verkaufen (AUD-FX-Future short), um sich gegen das entstehende Währungsrisiko abzusichern. Der risikolose Gewinn wäre der zu erwartende Zins aus dem sogenannten Carry-Trade.

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Durch den Abschlag im AUD-FX-Future wird dieser risikolose Profit eliminiert. Würde der Trader nämlich nun diesen bei einem entsprechenden Abschlag ver-kaufen und den AUD/USD in Erwartung einer Zinsgutschrift kaufen, würde die Zinsgutschrift durch die Annäherung des AUD-FX-Future an den AUD/USD-Kassapreis zum Verfall hin aufgebraucht.

Der Leser merke sich also:

Währungen, die einen Zinsvorteil zu ihrem Gegenpart beinhalten, sollten im Future mit einem Abschlag zum Kassapreis notieren.

Währungen, die einen Zinsnachteil zu ihrem Gegenpart beinhalten, sollten im Future mit einem Aufschlag zum Kassapreis notieren.

Ist dem nicht so, entsteht die Chance auf einen risikolosen Profit.

2.11 Rollover und der Carry-Trade

Um den Carry-Trade zu verstehen, muss man zunächst wissen, was der Begriff »Rollover« bedeutet.

Beim Rollover handelt es sich um die Zinsen, die man erhält oder zu zahlen hat, wenn man eine Position »overnight« (über Nacht) hält.

Wie bereits im Teil zu Futures und Forwards und anhand des Beispiels klar ge-worden sein dürfte, hat jede Währung einen entsprechenden Zins, und da man Währungspaare handelt, handelt man nicht nur die Währungen gegeneinander, sondern auch deren Zinsniveaus.

Ausgehend hiervon ist es möglich, zu verstehen, was ein Carry-Trade ist.

Einfach gesprochen handelt es sich bei Carry-Trades um langfristige Positionen, mit denen Trader darauf abzielen, sowohl Zinsen zu erhalten als auch Kapital-zuwächse zu erwirtschaften.

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Das bedeutet: Ein klassischer Carry-Trade beinhaltet, dass der Trader sich ei-ne niedrig verzinste Währung »leiht« und diese dann gegen eine höher verzins-te Währung verkauft.

2.12 Slippage

Als Slippage bezeichnet man im Trading den Unterschied zwischen dem Preis, zu dem ausgeführt werden soll (den Preis, den man in seinem Entry-Order-Fens-ter eingibt), und dem Preis, zu welchem tatsächlich ausgeführt wird.

Ein Beispiel: Angenommen, man möchte den EUR/USD zu 1,2950 USD kaufen, die Order wird allerdings, begünstigt durch bestimmte Marktumstände, erst zu 1,2960 USD ausgeführt. Der Trader erhält somit eine Slippage von 10 Pips.

Kleiner Tipp: Halten Sie bei Ihrer Suche nach dem richtigen Broker Ausschau nach einem solchen, welcher Sie an Slippage auch profitieren lässt. Zwar bein-haltet obiges Beispiel sogenannte »negative Slippage«, aber wo es negative Slip-page gibt, gibt es auch positive …

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