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Rubriktitel 1 Jes 02 . 2012 suchen. fragen. finden. Jes . Das katholische Magazin für Braunschweig Mai 02 . 2012 UNTERWEGS ZU SICH SELBST Auszeit auf alten Pfaden

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Jes. Das katholische Magazin für Braunschweig

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Rubriktitel

1Jes 02 . 2012

suchen. fragen. finden.

Jes . Das katholische Magazin für Braunschweig Mai 02 . 2012

UNTERWEGSZU SICH SELBSTAuszeit auf alten Pfaden

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EIN SCHÖNES GEFÜHL. RÜCKHALT.

Man kann Leben einfach versichern. Man kann es aber auch einfach sicherer

und lebenswerter machen.

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Gute Beratung braucht Gespräche. Wir sind für Sie da.

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Editorial . Inhalt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

viele von Ihnen haben uns verraten, wie Ihnen die erste

Ausgabe von „Jes“ gefallen hat. Wir haben eine Menge Lob

bekommen für die „ansprechende optische Gestaltung“,

für „Vielfalt und Ausgewogenheit“ der Beiträge, für den

„anspruchsvollen Inhalt“ und Weiteres mehr. Darüber

haben wir uns sehr gefreut.

Negative Kritik gab es kaum, aber eine Reihe von beden-

kenswerten Anregungen. Gewünscht haben Sie unter

anderem regionale Berichte über Randgruppen und kritische

Beiträge über aktuelle Missbrauchsfälle oder die Rolle der

katholischen Kirche in Braunschweig während des Natio-

nalsozialismus. Für jede Ihrer Rückmeldungen bedanken wir

uns sehr herzlich. Sie spornen uns an, das Magazin weiter

zu verbessern. Dabei wollen wir auch kontroverse Themen

nicht ausblenden.

Übrigens: Um noch mehr über die Akzeptanz von „Jes“ zu

erfahren, haben wir eine telefonische Leser-Befragung in

Auftrag gegeben. Einige von Ihnen werden also demnächst

einen Anruf bekommen. Wir möchten Sie bitten, unseren

Interviewern freundlich zu begegnen und ihnen ehrlich Ihre

Meinung zu „Jes“ zu sagen. Mit Ihren Antworten helfen Sie

uns, ein repräsentatives Meinungsbild zu erhalten.

Auf WWW.JES-BRAUNSCHWEIG.DE können Sie sich im Internet

durch die aktuelle Ausgabe klicken, aber auch das bereits

erschienene Heft abrufen. Nach und nach werden wir dort

alle „Jes“-Magazine zum Nachlesen online stellen.

Viel Freude beim Lesen der zweiten Ausgabe wünscht Ihnen

EingesammeltAuf dem Kirchturm die eigenen Grenzen testen S. 6

Nah dranEin Leben, viele Nackenschläge S. 8

GesprächsstoffDas Spendenwunder von Braunschweig S. 12

Im FokusSeelsorge hinter Gittern S. 16

EntdecktAuszeit auf alten Pfaden S. 20

EngagiertWenn Hunde ehrenamtlich tätig sind S. 24

SchmackhaftZu Pfingsten kommt Spargel auf den Tisch S. 25

Jes Junior Was steckt hinter der „Aussendung des Heiligen Geistes“? S. 26

Gesehen, gelesen, gehörtÜber die wahren Quellen des Burnouts S. 28

ErlebenswertDie Movimentos-Festwochen S. 29

TermineVon Kabarett bis Kindererziehung S. 30

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Wenn Sie uns schreiben wollen: Redaktion Jes,

Propsteipfarramt St. Aegidien, Spohrplatz 9, 38100 Braunschweig,

[email protected], WWW.JES-BRAUNSCHWEIG.DE

Volker Röpke, Redaktion Jes

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Heilige Schrift im grünen GartenImmergrüne Hecken und der Himmel voller Buchstaben – wer durch den Christlichen Garten in Berlin spaziert, wird auf Schritt und Tritt von der Heiligen Schrift begleitet. Aus vergoldetem Aluminium geformte Textpassagen aus der Bibel und aus philosophischen Schriften bilden einen Wandelgang, den die Besucher durchschreiten. Der Christliche Garten gehört zu den neun „Gärten der Welt“ im Erholungspark Marzahn. WWW.GRUEN-BERLIN.DE

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Klettern wie Spiderman Für den Comic-Helden Spiderman dürfte es ein Klacks sein, für alle anderen ein großes Wagnis: das Abseilen von einer Kirchturmspitze. Unter dem Motto „Entdecke deine Gren-zen!“ laden die katholische Hochschulgemeinde und die evan-gelische Studierendengemeinde Braunschweig Studenten ein, vom Kirchturm der evangelischen Jugendkirche in der Herzogin-Elisabeth-Straße herunterzuklettern – natürlich un-ter Anleitung und gut gesichert. Die Kletteraktion am 7. Juni gehört zu einer Reihe gemeinsamer Veranstaltungen der bei-den Hochschulgemeinden im Sommersemester. Das ökume-nische Schwerpunktthema dazu lautet: „Darf`s etwas mehr sein? – Vom Sinn und Unsinn von Grenzen.“ Die christlichen Studenten wollen dabei auch religiöse Grenzen überwinden. Am 9. Mai besuchen sie die Moschee der türkisch-islamischen Gemeinde in der Ludwigstraße, um zu entdecken, wie Musli-me in Braunschweig leben. Eine Begegnung mit der jüdischen Gemeinde Braunschweigs in der Synagoge in der Steinstraße steht am 21. Juni auf dem Programm.

Katholische Hochschulgemeinde Braunschweig, Schleinitzstr. 17,

38106 Braunschweig, Telefon 0531 343911,

WWW.KHG-BRAUNSCHWEIG.DE

könnte bereits jeder siebte Mensch in Niedersachsen 80 Jahre oder älter sein. Das glaubt der Landesbetrieb für Sta-tistik. Derzeit gibt es knapp 429.000 Hochbetagte, bis 2060 steigt ihre Zahl voraussichtlich mit rund 851.000 auf fast das Doppelte. Gleichzeitig geht die Ein-wohnerzahl von rund 7,92 Millionen auf etwa 6,18 Millionen zurück, meinen die Statistiker. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung wird sich den Angaben zufolge auch auf die Zahl der Pflege-bedürftigen auswirken. Schon bis 2030 steigt sie demnach um mehr als 60 Prozent auf 229.000 Personen.

2060

Per Internet wollen die beiden großen Kirchenin Deutschland Kirchgängern die Suche nach einem Gottesdienst erleichtern. Auf der Seite WWW.WEGWEISER-GOTTESDIENST.DE ist eine bundes-weite Suche nach katholischen und evangelischen Gottesdiensten möglich. Das neue Service-Portal wird von der katholischen und evangelischen Kir- che gemeinsam angeboten. Auf der Internetseite können auch Besonderheiten wie etwa die behin-dertengerechte Ausstattung der Kirche abgefragt oder kann nach Gottesdiensten in Fremdsprachen gesucht werden.

Internetwegweiserfür Gottesdienste

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Eingesammelt

Eine Problemlöserinverabschiedet sich

» Manche sind verwundert, wie viel der Glaube mit ihrem Leben zu tun hat.«

Mit den guten und schlechten Seiten menschlicher Beziehungen kennt sich Antonie Wiegand aus. Die Diplom-Psychologin (rechts im Bild) hat 21 Jahre lang die katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Braunschweig gelei-tet. In unzähligen Gesprächen hat sie Menschen begleitet, einen Ausweg aus Krisen und Konflikten zu finden. Doch damit ist nun Schluss: Die 61-Jährige hat sich Ende April in den Ruhestand verabschiedet. Neue Leiterin ist die Religionspädagogin Regine Hain (links im Bild), die bereits seit zwölf Jahren für die Beratungsstelle tätig ist. Zuvor war die 44-Jährige als Gemeindereferentin in der Gemeinde St. Albertus Magnus aktiv.

Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung

im Bistum Hildesheim, Ägidienmarkt 11,

38100 Braunschweig, Telefon 0531 126934,

WWW.EHEBERATUNG-BRAUNSCHWEIG.DE

»Zu glauben ist schwer, nichts zu glauben ist unmöglich.«

Victor Hugo

Für Ulrich Khuon (61), Intendant am Deutschen Theater Berlin, ist Pfingsten ein „großartiges Fest“ der Kommunikation. Weil die Menschen heute so oft aneinander vorbeireden, erinnert der Theater-macher und katholische Theologe gern an die Bot-schaft der Bibel: „Pfingsten zeigt uns, dass eine Sprache zu finden auch damit zu tun hat, dass es einem geschenkt wird. Und so wird uns ja vieles im Leben durch den anderen geschenkt oder durch eine Kraft, die außerhalb unserer selbst besteht und die uns manchmal hilft – egal, ob wir an sie glauben oder nicht.“

Viele Jugendliche machen sich darüber Gedanken, wie sie ihr Leben sinnvoll gestalten können, sagt Anne Hofmann (30). Die katholische Jugendrefe-rentin aus Braunschweig unterstützt junge Men-schen, die Verantwortung in einer Jugendgruppe übernehmen möchten oder soziale Vorhaben planen, zum Beispiel den Besuch in einem Alten-heim. „Bei jeder Aktion, die wir begleiten, schim-mert das Christliche durch – etwa wenn es darum geht, Gemeinschaft zu erleben. Manche sind dann verwundert, wenn sie merken, wie viel die Kirche und der Glaube mit ihrem Leben zu tun haben.“

» Pfingsten ist ein Fest der Kommunikation.«

» Der Glaube an Gott lehrt mich Demut.«

Hollywoodstar Denzel Washington (57) mag das Wort religiös nicht. „Religion bedeutet: Ich habe eine Religion, du hast eine Religion, meine Religion ist die richtige. Mein Gott ist gut, deiner ist es nicht“, sagte Washington. Er glaube nicht, dass es einen Gott der Juden gebe, einen Gott der Christen und so weiter. „Ich glaube, es gibt einen Gott“, betonte der Schauspieler. Der Gottesglaube lehre ihn vor allem Demut. Und außerdem: „Er erinnert mich, dass ich nicht perfekt bin und dass mir trotzdem vergeben werden kann.“FO

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Nah dran

Julia ist glücklich nach Monaten

wieder zu Hause zu sein.

Nur ihre Beinschienen und ihre

Krücken erinnern noch an den Unfall.

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DIE EINZELKÄMPFERINWas Silke H. in den vergangenen zwei Jahrzehnten erlebt hat, reicht eigentlich für zwei Leben. Ein Schicksalsschlag nach dem anderen traf sie. Doch sie kämpfte sich immer wieder durch. Mit Mut und Gottvertrauen.

Nah dran

Der Herr ist meines Lebens Kraft“ – Der Spruch findet sich zufällig auf einem Kalenderblatt in der Küche von Silke H. Doch er scheint wie für sie gemacht. Kraft braucht Silke. Tag für Tag.

Die 43-Jährige ist Mutter von drei Kindern aus zwei Ehen. Seit vier Jahren ist sie alleinerziehend. Damals hat sie ihren zweiten Mann verlassen. Eine Eheberatung blieb erfolglos, die Beziehung war nicht mehr zu kitten. „Es ging einfach nicht mehr“, sagt sie.

Das Reihenhäuschen am Stadtrand, in dem die Familie einst lebte, hat längst andere Bewohner. Silke, ihr 16-jähri-ger Sohn Jan-Niklas und das 8-jährige Zwillingspärchen Julia und Jonas wohnen nun in einer Vier-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses im Braunschwei-ger Siegfriedviertel. Allerdings nicht mehr lange, denn das Leben der Familie hat sich in den vergangenen vier Monaten grundlegend geändert.

Umzug in die Parterre-Wohnung

Am 19. Dezember wurde Julia auf ihrem Schulweg von ei-nem abbiegenden Lastwagen überfahren. Lange war nicht klar, ob sie den Unfall überleben würde. Die Ärzte versetz-ten das Mädchen in ein künstliches Koma, unterzogen es diversen Operationen. Nach einer Reha kam Julia drei Tage vor Ostern erstmals wieder nach Hause. Wer sie heute sieht, glaubt nicht, dass es noch vor kurzem so ernst um sie stand. Sie ist ein fröhliches Mädchen. Nur an einem geschienten Bein und ihren Gehhilfen erkennt man, dass ihr etwas zu-gestoßen sein muss. Mit ihren Krücken bewegt sie sich flott

durch die Wohnung, zeigt ein wenig stolz einige ihrer bun-ten Zeichnungen, erzählt von dem, was sie in den vergange-nen Wochen erlebt hat. Nur: Treppensteigen wird auf Dauer schwierig bleiben. Da helfen auch ihre therapeutischen An-wendungen nicht. Also bleibt nur der Umzug in eine Parterre-Wohnung. In diesen Tagen kommt der Möbelwagen.

Julias Unfall ist nicht der erste Schicksalsschlag, den Silke H. wegstecken muss. Ihre erste Ehe scheitert, als Jan-Niklas noch ein Säugling ist. Sie muss sich mit ihrem Kind allein durchschlagen. Doch sie findet einen neuen Partner, heiratet ein zweites Mal, bekommt Zwillinge. Es sind zunächst glück-liche Jahre. Dann zerbricht auch diese Beziehung. Was Silke in der Folge auffällt: Ihr Sohn Jonas benimmt sich eigenartig, ist nicht nur lebhaft, sondern wild, verkriecht sich, hat wenig Kontakt zu anderen Kindern. „Zuerst dachte ich, das ist seine Reaktion auf die Trennung von meinem Mann, da habe ich wohl selbst Schuld“, sagt Silke. Doch dann folgt die Diagnose: Jonas ist Asperger-Autist. Kinder mit diesem angeborenen Syndrom haben Probleme in der sozialen Kommunikation, ihr Verhalten erscheint merkwürdig und ungeschickt, sie können Signale anderer Menschen nicht deuten, nehmen Dinge wörtlich, leben in ihrer eigenen Gefühlswelt. Asperger-Autisten sind dabei nicht weniger intelligent als andere Men-schen, haben oft Begabungen in speziellen Feldern. So ist es auch bei Jonas. Er besucht wie seine Schwester momentan noch eine katholische Grundschule.

Silke ist Beamtin, hat lange im städtischen Jugendamt ge-arbeitet und hautnah miterlebt, wie schlecht manche Eltern ihre Kinder behandeln. „Ich habe mich oft gefragt, wie Eltern

Sie lässt sich nicht kleinkriegen: Silke H. blickt

trotz aller Probleme optimistisch in die Zukunft.

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Nah dran

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ihrem Nachwuchs so etwas antun können. Da habe ich man-che Probleme im Kopf mit nach Hause genommen“, erzählt sie. Lange bevor Burnout in aller Munde ist, ereilt sie diese Krankheit. Kinder, Arbeit, Probleme – das alles ist zu viel. Sie entschließt sich, für zwei Jahre eine Auszeit zu nehmen und lässt sich beurlauben, lebt mehr oder weniger freiwillig von Hartz IV.

Silke ist eine freundliche Frau, sie lächelt oft und lacht manchmal herzlich. Sie kann dies heute, nicht zuletzt, weil sie sich mit ihrem Schicksal auseinandergesetzt hat. „Natür-lich fragt man sich: Wieso immer ich? Wieso mutet der liebe Gott mir das alles zu?“ Silke hat nach Antworten darauf ge-sucht, auch in langen Gesprächen mit ihrem Gemeindepfar-rer, Pater Fritz Wieghaus.

Die Kraft kommt ja nicht einfach so

Sie hat für sich eine Antwort auf ihre Fragen gefunden: „Weil ich die Kraft habe, das alles durchzustehen, und andere vielleicht nicht.“ Und sie ist sich sicher, dass sie ihre Proble-me nicht allein bewältigen muss: „Ich weiß, dass es da etwas gibt, was mir hilft. Die Kraft kommt ja nicht einfach so.“

Pater Fritz ist in den letzten Jahren zu einem Freund der Familie geworden. „Es tut gut, dass man mit ihm über alles reden kann“, erklärt Silke. Hilfe bekommt die Familie auch von einem Mitarbeiter einer ambulanten Jugendhilfeeinrich-

tung. Einmal in der Woche kommt er zu Besuch. Dann kom-men Dinge auf den Tisch, die Silke sonst vielleicht bei einem Glas Wein mit einem Lebensgefährten besprochen hätte.

„Wir sind keine katholische Musterfamilie, und wir sind nicht jeden Sonntag in der Kirche“, sagt Silke Herweg, „aber wir versuchen, unseren Glauben zu leben, zum Beispiel durch ein Gebet am Abend.“ Als Silke und Julia nach der Reha an der Albertus-Magnus-Kirche vorbeikommen, halten sie an und zünden eine Kerze an. Julia steuert auf das Weihwas-serbecken zu und bekreuzigt sich.

Bei einen Abstecher zum benachbarten Kindergarten, den Julia bis vor zwei Jahren besucht hat, ist das Hallo groß. Es gibt Umarmungen und gute Wünsche, und alle staunen, wie gut sich das Mädchen erholt hat. „Da haben unsere Gebete ja tatsächlich etwas bewirkt“, sagt Erzieherin Monika Kerker. Die Anteilnahme an Julias Schicksal ist groß, mehrfach wur-de über sie bereits in der Tagespresse berichtet. Zeitungsle-ser haben der Familie finanzielle Unterstützung angeboten. „Doch das wollte ich nicht“, sagt Silke H.

Fünf Tage nach Julias Unfall saß Silke H. am Heiligen Abend in der Kirche. Sie hat nur geheult, aus Verzweiflung. Ostern war sie wieder in der Kirche – diesmal mit Julia. „Da hab ich wieder nur geweint, aus Freude!“

TEXT: MATTHIAS BODE FOTOS: JOANNA NOTTEBROCK

Julia strengt sich an, will schon alles allein schaffen.

Doch wenn es mal schnell gehen soll, trägt ihre Mutter

sie ein kleines Stück.

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Nah dran

Begegnung mit Pater Fritz: Er ist zu

einem Freund der Familie geworden

und hat Silke H. dabei geholfen manche

Schwierigkeit durchzustehen.

Mütter & Kinder

› Mütter sind heute bei der Geburt ihres ersten Kindes deutlich älter als früher: Im Durchschnitt bekommen Frauen heute mit knapp 29 Jahren erstmals Nachwuchs. In den 70er-Jahren waren sie noch fünf Jahre jünger.

› Mütter sind immer seltener verheiratet: Fast jedes dritte Baby in Deutschland hatte 2009 eine unver-heiratete Mutter.

› Mütter verbringen werktags durchschnittlich gut fünf Stunden mit ihren Kindern, am Wochenende sind es rund acht. Väter können bei weitem nicht mithalten: Wochentags kommen sie nur auf etwa zwei Stunden, am Wochenende hinken sie mit rund sieben Stunden nicht ganz so weit hinter den Frauen hinterher.

› In Deutschland gibt es rund 8,2 Millionen Familien, darunter fast 1,6 Millionen Alleinerziehende. 60 Prozent der alleinerziehenden Mütter sind berufstätig, 42 Pro-zent arbeiten Vollzeit.

› Frauen bekommen wieder mehr Kinder: Die Geburtenrate ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Statistiker streiten allerdings darüber, ob sie nun bei 1,46 oder 1,6 pro Frau liegt.

› 13,1 Millionen Kinder und Jugendliche leben in deutschen Haushalten und werden nach wie vor überwiegend von ihren Müttern betreut.

› Jedes vierte Kind lebt als Einzelkind. Knapp die Hälfte hat einen Bruder oder eine Schwester, der Rest hat zwei oder mehrere Geschwister.

› Am zweiten Sonntag im Mai wird in Deutschland und in vielen Ländern der Welt Muttertag gefeiert. Der Mutter-tag hat seinen Ursprung in der englischen und amerikani-schen Frauenbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In Deutschland wurde er 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und als Tag der Blumenwünsche gefeiert.

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Gesprächsstoff

GUTES TUN STECKT UNS IN DEN GENENMal liegt das Geld unter der Fußmatte, mal zwischen den Seiten eines Gesangbuches, mal schlicht im Briefkasten. Ein bislang unbekannter Wohltäter überrascht die Menschen in und um Braunschweig seit Monaten mit großzügigen Spenden. Seit November wurden bereits über 200.000 Euro anonym für soziale Zwecke verschenkt. Während die Region rätselt, wer dahintersteckt, wissen Experten: Der edle Spender gibt nicht nur, er tut sich auch selbst etwas Gutes.

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Gesprächsstoff

Zu den bislang Beschenkten gehören auch die Braun-schweiger Sternsinger. Jugendreferentin Anne Hof-mann zog aus dem Briefkasten der Kajune-Geschäfts-stelle am Spohrplatz einen Briefumschlag: Darin

10.000 Euro und ein Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 27. Januar mit der Schlagzeile: „Sternsinger sammelten 52.800 Euro für Kinder in Not“. Propst Reinhard Heine sagt zu der anonymen Spende: „Das ist ein unverhoffter Geldse-gen eines sehr großherzigen Spenders für eine gute Sache.Wir sind dafür sehr dankbar. Damit wird ja auch Wertschät-zung zum Ausdruck gebracht für das große Engagement von Kindern in unserer Stadt, die als Sternsinger Spenden für Kinder in Not gesammelt haben.“ Ähnlich wurden bisher Kindergärten, eine Suppenküche, ein Hospiz, die Opferhilfe und Kindertagesstätten gefördert.

Wer spendet, zeigt Mitgefühl

Braunschweigs Beauftragter gegen Kinderarmut, der frühe-re evangelische Propst Armin Kraft, spricht von einer „neu-en Version des Wohltäters“. Mit möglicherweise alten Moti-ven, wie der Berliner Philosoph und Wissenschaftsautor Stefan Klein darlegt. Denn altruistische Motive, also unei-gennütziges Handeln, gehören nach seinen Worten genauso wie der Egoismus zur genetischen Grundausstattung des

Menschen. „Wer selbstlos handelt, hat weniger Angst und ist weniger stressempfindlich, das zeigen neuropsycholo-gische Studien", argumentiert Klein. Wer gut zu anderen ist, dem geht es selbst besser, fasst der Bestsellerautor zu-sammen, der seine Thesen in seinem jüngsten Buch „Der Sinn des Gebens“ erläutert. „Wenn wir uns um das Wohl anderer kümmern, werden im Kopf Hormone wie Opioide und Oxytocin ausgeschüttet, die uns euphorisch stimmen und auch beim Sex eine wichtige Rolle spielen“, sagt Klein. Die Hormone lieferten eine Erklärung, warum Altruisten gesünder seien: „Beide dämpfen die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und beugen so Herz-Kreislauf-Er-krankungen und Infektionen vor. Denn chronischer Stress schädigt die Blutgefäße und behindert das Immunsys-

»Wer selbstlos handelt,

hat weniger Angst und ist

weniger stressempfindlich.«

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Einen Maecen gab es schon vor 2.000 Jahren

Spenden und Fördern hat eine lange Tradition – und ist nicht immer uneigennützig, sondern manchmal auch auf Einfluss und Renommee ausgerichtet. Viele Mäze-ne wollen allerdings im Hintergrund bleiben, unterstüt-zen soziale Initiativen und Institutionen wie Museen, Orchester und Bildungseinrichtungen. Ein Beispiel dafür ist die private und englischsprachig orientierte Jacobs-University in Bremen. Eine vom deutsch-schweizerischen Kaffee-Unternehmer Klaus J. Jacobs gegründete Stiftung gab vor einigen Jahren 200 Millionen Euro für die Hochschule. Weitere bekannte Mäzene der Gegenwart sind der Pub-lizist Henri Nannen (1913–1996) sowie die Unternehmer Arend Oetker und Dietmar Hopp. Nannen, langjähriger Chefredakteur des Stern, gründete 1986 mit seiner

Frau Eske die Kunsthalle in Emden. Er gab nicht nur seine Sammlung mit dem Schwerpunkt in der Klassischen Mo-derne in die Stiftung, sondern wendete auch sein gesamtes persönliches Vermögen auf, um die Kunsthalle zu bauen. Arend Oetker, Mitglied der Pudding-Dynastie, ist Vorsitzen-der des Deutschen Stifterverbandes und engagiert sich vor-nehmlich in der Förderung junger Wissenschaftler. Dietmar Hopp, früherer Vorstandschef, Aufsichtsratsvorsitzender und Miteigner des Software-Entwicklers SAP, gründete 1995 eine Stiftung, die Projekte aus den Bereichen Jugendsport, Medizin, Soziales und Bildung fördert. Der Begriff „Mäzen“ ist übrigens schon uralt: Er bezieht sich auf einen Freund und politischen Berater des römischen Kaisers Augustus, auf Gaius Cilnius Maecenas. Er war reich und förderte Dichter wie Vergil, Properz und Horaz.

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Gesprächsstoff

tem.“ Klein zitiert Studien der kanadischen Psychologin Elizabeth Dunn. Danach gilt: Wer freiwillig etwas für andere tut, verschafft sich nicht nur für den Moment gute Gefühle, er steigert auch langfristig seine Lebenszufriedenheit.

Viele Großspender bleiben lieber anonym

Dieser Einsicht folgen offensichtlich immer mehr Menschen. „Spenden von 10.000 Euro oder mehr gibt es zwar nicht oft, aber sie sind auch keine Seltenheit“, erklärt Reimund Wolf, Mitarbeiter des Fundraisingbüros des Bistums Hildesheim. Allerdings: Laut einer Studie von McKinsey (2008) möchte rund die Hälfte aller Großspender in Deutschland anonym bleiben und nicht öffentlich genannt werden. Der Hinter-grund ist die Furcht vor Neidern und unangemessenen Spendenanfragen, die durch eine Veröffentlichung einer Großspende folgen können. Den wachsenden Trend zum Spenden bestätigt der Blick auf hanseatisches Mäzenaten-tum genauso wie die unablässig steigende Zahl von Bür-ger-, Firmen- und Kirchenstiftungen. In Amerika wollen Superreiche wie Microsoft-Gründer Bill Gates, Investment-

Der geheimnisvolle Spender hat

in Braunschweig bereits mehr als

200.000 Euro an Gemeinden und

Vereine verschenkt, auch Kinder-

tagesstätten erhielten Geld.

Legende Warren Buffet und Facebook-Chef Mark Zuckerberg sogar die Hälfte ihres Vermögens spenden. „Höher Gebilde-te geben in allen westlichen Gesellschaften mehr als untere Bildungsschichten“, bilanziert der Erlanger Soziologe Frank Adloff. Dabei seien Empathie und Mitgefühl, oft durch Me-dien angestoßen, notwendige emotionale Prozesse, die das Spenden erst ermöglichten. So ist es auch in Braunschweig gelaufen, denn der anonyme Spender ließ sich stets durch Berichte in der Tageszeitung anregen.

Viele in der Region hoffen, dass das „Wunder von Braun-schweig“ noch eine Weile anhält. So wie Henning Noske, Lo-kalchef der „Braunschweiger Zeitung“: „Solange es keinen ungesetzlichen Hintergrund hat, kann es von mir aus so wei-tergehen.“ DIETER SELL

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Rubriktitel

Besinnlich

WUSSTEST DU SCHON, DASS DIE NÄHE EINES MENSCHEN GESUND MACHEN, KRANK MACHEN, TOT ODER LEBENDIG MACHEN KANN? WUSSTEST DU SCHON, DASS DIE NÄHE EINES MENSCHEN GUT MACHEN, BÖSE MACHEN, TRAURIG UND FROH MACHEN KANN? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS WEGBLEIBEN EINES MENSCHEN STERBEN LASSEN KANN, DASS DAS KOMMEN EINES MENSCHEN WIEDER LEBEN LÄSST? WUSSTEST DU SCHON, DASS DIE STIMME EINES MENSCHEN WIEDER AUFHORCHEN LÄSST, EINEN, DER FÜR ALLES TAUB WAR? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS WORT ODER DAS TUN EINES MENSCHEN WIEDER SEHEND MACHEN KANN, EINEN, DER FÜR ALLES BLIND WAR, DER NICHTS SAH IN DIESER WELT UND IN SEINEM LEBEN? WUSSTEST DU SCHON, DASS ZEITHABEN FÜR EINEN MENSCHEN MEHR IST ALS GELD, MEHR ALS MEDI-KAMENTE, UNTER UMSTÄNDEN MEHR ALS EINE GENIALE OPERATION? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS ANHÖREN EINES MENSCHEN WUNDER WIRKT, DASS DAS WOHLWOL-LEN ZINSEN TRÄGT, DASS EIN VORSCHUSS AN VERTRAUEN HUNDERTFACH AUF UNS ZURÜCKKOMMT? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS TUN MEHR IST ALS DAS REDEN? WUSSTEST DU SCHON, DASS DER WEG ZUM WISSEN ÜBER DAS REDEN ZUM TUN UNENDLICH WEIT IST?Aus: Wilhelm Willms, Der geerdete Himmel, Wiederbelebungsversuche

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Rubriktitel

Was treibt Menschen dazu, anderen Leid anzutun? Franz-Josef Christoph weiß es. Der Braunschweiger Justizvoll-zugsseelsorger arbeitet mit Häftlingen, die oft keine Skrupel kennen. Im Gespräch verrät er, wie man mit harten Jungs über Schuld spricht und warum Moralpredigten nichts bringen.

Dicke Mauern, Stacheldraht, Schlösser und Gitter-stäbe verbergen den Arbeitsplatz von Franz-Josef Christoph. Der Pastoralreferent ist Seelsorger im Braunschweiger Gefängnis in der Rennelbergstraße,

das zur Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel gehört. Unter-suchungshäftlinge sitzen hier ein. Gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Martin Burgdorf bietet Christoph den Gefangenen – unabhängig von ihrer Konfession oder Nationalität – Lebenshilfe an. Auch Gottesdienste feiert er mit ihnen: in einer Kirche hinter Gittern. Wie viel Überwindung kostet es Sie, Menschen zu helfen, die etwas Abscheuliches getan haben?Wenn jemand zum ersten Mal vor mir sitzt, weiß ich nicht, wer er ist und ob er etwas Furchtbares gemacht hat. Ich lese normalerweise keine Akte, obwohl ich es könnte. Ich versu-che, dadurch nicht voreingenommen zu sein, indem ich zu viel über diesen Menschen herausfinde. Von den Untersu-chungshäftlingen kommt ja auch nur ein bestimmter Teil zu mir. Es sind diejenigen, die das wirklich wollen. Wenn

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Im Fokus

Sein Arbeitsplatz ist hinter Gitterstäben:

Seelsorger Franz-Josef Christoph im

Gefängnis an der Rennelbergstraße,

einer Abteilung der Justizvollzugs-

anstalt Wolfenbüttel.

KIRCHE HINTER

SCHLOSS UND RIEGEL

jemand keinen Druck verspürt, etwas verändern zu wollen, dann kommt der auch nicht. Was sagen Sie Opfern von Straftaten, die mit Ihrer Arbeit nichts anfangen können?Ich würde ihnen sagen, die Arbeit mit Tätern und deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft ist der beste Opfer-schutz für die Zukunft. Die Resozialisierung von Gefangenen ist bestimmt eine gute Sache, wenn sie klappt. Aber sicher nicht jeder lässt sich zum Guten bekehren. Bleiben manche böse Menschen für immer böse?Wenn ich mein Handeln auf das Predigen von Moral beschrän-ke, ist es chancenlos. Moralpredigten haben wir seit 2000 Jahren, sie haben die Welt nicht verändert. Moral löst keine Probleme, aber man kann fragen: Warum hat ein Mensch das getan? Dieser Mensch hat dann die Chance, sich selbst und sein Handeln zu verstehen. Man kann anschließend versuchen, Handlungsmuster aufzubrechen und andere Wege auszupro-

bieren. Das geht aber nur, wenn sich dieser Mensch mit seiner Geschichte von mir angenommen und ernst genommen fühlt, ohne dass ich eine Moralpredigt halte. Die Auseinanderset-zung mit der Schuldfrage und dem Opfer stehen am Ende. Warum kommt das erst zum Schluss?Weil sonst nur Rechtfertigungsgeschichten kommen. Ich muss zuerst fragen: Wie kommt es, dass du dich regelmäßig volllaufen lässt und dich dann mit anderen schlägst? Wenn ich stattdessen mit der Schuldfrage beginne, sagt der bloß, der andere hat angefangen. Setzen sich die Gefangenen, die zu Ihnen kommen, denntatsächlich mit ihrer Schuld auseinander oder drehen sich die Gespräche eher um Haftbedingungen, die Trennung von Angehörigen und anderes?Das lässt sich nur schwer voneinander trennen. Die Furcht, durch die Haft Frau und Kinder zu verlieren, ist für viele Gefangene vorrangig. Auch materielle Fragen spielen eine wichtige Rolle, zum Beispiel der Verlust von Job oder Haus.

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»Das Eigentliche, was Menschen

dazu führt, anderen zu schaden,

ist Angst.«

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Die moralische Bewertung, also die Frage nach der Schuld, lässt sich davon aber nicht lösen. Sie stellt sich spätestens dann, wenn sich der Häftling fragt: Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Die Auseinandersetzung mit der Schuld setzt aber voraus,dass der Gefangene ein Gewissen hat. Hat das jeder?Wer nicht gelernt hat, dass man nicht stiehlt oder anderen keine Gewalt antut, kann an dieser Stelle auch keine mo-ralischen Skrupel haben. Er muss erst lernen, was gut und böse ist. Ich arbeite viel mit Jugendlichen, die Straftaten begangen haben. Vom Kopf her wissen die meisten von ih-nen, dass man andere nicht verprügelt. Aber sie machen es trotzdem, wenn es in der Gruppe dazugehört, wenn Gewalt oder das Knacken eines Autos positiv bewertet sind. Bei vie-len Jugendlichen sind das Mutproben. Wer beim Stehlen der Mutigste ist, ist Chef im Ring, nicht der, der anderen hilft.

Was treibt Menschen dazu, anderen Leid anzutun?Das Eigentliche, was Menschen dazu führt, anderen zu scha-den, ist Angst. Wenn ich in einem Milieu groß werde, in dem Angst und Gewalt eine große Rolle spielen, muss ich selbst Angst verbreiten, damit mir andere nicht schaden – auch dann, wenn ich selbst Angst habe. Dahinter steckt die Furcht,

zu wenig Liebe und Anerkennung zu kriegen – der Klassiker ist Kain und Abel jenseits des Paradieses. Ein teuflischer Kreislauf.Ja, genau. Denn sobald ich Schwäche zeige, muss ich da-mit rechnen, dass ein anderer stärker wird als ich. Das ist ein atemloses Leben, weil ich immer auf der Hut sein muss. Schauen Sie nach Syrien: Was macht Assad dort? Aus Angst, seine Macht zu verlieren, verbreitet er noch mehr Angst und Schrecken, damit die Leute aufhören, gegen ihn zu demonst-rieren und zu kämpfen. Deswegen ist es eine schwierige Ge-schichte mit der Moral. Sagen Sie mal einem, der Angst hat und Schrecken verbreitet, dass er das nicht tun soll. Das wäre für ihn der Untergang. Begegnen Sie Menschen, die mit der Schuld nicht fertig werden?Einige wissen, was sie getan haben, und werden damit nicht fertig, besonders bei Beziehungstaten, wenn es um Mord oder Totschlag geht. Die haben ihrer Meinung nach ihr Leben durch die Tat verwirkt. Da hilft manchmal auch ein Gott der Versöhnung nicht mehr. Wie geht es Ihnen dann?Mir geht es dann schlecht, ich fühle mich ohnmächtig und hilflos. Es gibt Leute, bei denen ich gut nachvollziehen kann, wenn sie sagen, dass das Leben für sie keinen Sinn mehr hat. Ich kann dann nur zuhören und mit ihnen aushalten, dass für sie aus ihrer Sicht alles aussichtslos ist. Aber ich lasse diese Menschen nicht allein. Gibt es Momente, in denen Sie resignieren?Nein. Dass meine Arbeit sinnlos ist, glaube ich nicht. Das Ge-fühl der Ohnmacht gehört dazu. Ich bin kein Erlöser, sondern

Lebenshilfe für Inhaftierte:

Franz-Josef Christoph bietet

Einzelgespräche für Gefangene an.

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Im Fokus

Franz-Josef Christoph wurde 1957 in Wolfsburg geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Trier und Münster, anschließend machte er eine Ausbildung zum Pastoralreferenten. Seit 1984 ist Christoph für das Bistum Hildesheim tätig. Zunächst arbeitete er in Lüneburg, dann in Nörten mit einem Seelsorge-Auftrag im Maßregelvollzug in Moringen. Seit November 2001 ist er Seelsorger in der Jus-tizvollzugsanstalt Wolfenbüttel, Abteilung Braun-schweig, außerdem berät er als Supervisor Men-schen in verschiedensten Veränderungsprozessen. Christoph ist verheiratet und lebt in Braunschweig.

»Religionen bieten mehr.

Sie beantworten die Frage

nach Versöhnung.«

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ein Wegbegleiter für die Inhaftierten, die in ihrem Leben et-was ändern wollen. Ein Gott, der Versöhnung anbietet, kann dabei hilfreich sein.

Was ist gut und was ist böse?Gut ist, was mir guttut und anderen nicht schadet. Wenn es mir guttut und anderen auch, dann ist es noch besser. Wo es anfängt anderen zu schaden, wird es böse. Ich kann auch zu mir selbst böse sein, ohne anderen zu schaden, zum Beispiel durch Drogen und Alkohol. Oder ich kann zu viel arbeiten und dabei aus dem Blick verlieren, was mir guttut. Ich habe fast dreißig Jahre lang geraucht, das war nicht gut für mich. Ich habe in erster Linie mir Schaden zugefügt, aber auch anderen, als das Rauchen an vielen Orten noch nicht verboten war.

Warum ist es manchmal so schwierig, das Gute zu tun und das Böse zu lassen?Das Wissen darum, was gut und was böse ist, genügt offen-sichtlich nicht, das Böse zu lassen. Bei unseren Handlungen werden wir eben nicht nur von der Vernunft gesteuert, son-dern auch durch unser Vorbewusstsein und Unterbewusst-sein. Das macht die sittliche Bewertung unseres Handelns so schwer. Ich denke, dass oft die Angst eine große Rolle dabei spielt, dass wir wider besseres Wissen das Böse tun.

Ob sich jemand freut oder ob er traurig ist, erkennen wir oft mit einem Blick. Ist Einfühlungsvermögen die Quelle des Guten im Menschen?Ja, wenn es um Anerkennung und Liebe geht, ist es wichtig, jemanden nicht nur vom Kopf her zu verstehen, sondern auch auf der emotionalen Ebene, also ganzheitlich. Wie kann man bei hartgesottenen Häftlingen Einfühlungsvermögen wecken?Das geht nur, wenn die motiviert sind, sich mit sich selbst und ihrem Tun auseinanderzusetzen. Dann gibt es die Chan-ce, am Einfühlungsvermögen der Häftlinge gegenüber sich selbst und damit auch gegenüber den Opfern zu arbeiten. Wenn sie mehr Gespür für sich bekommen, dann können sie auch eher verstehen, was in ihren Opfern möglicherweise vorgeht. Brauche ich die Religion, um moralisch richtig zu handeln?Religionen bieten Modelle mit Sinnhintergrund an, um mo-ralisch richtig zu handeln, aber so etwas finden Sie auch im Humanismus. Religion bietet mehr. Sie beantwortet die Fra-ge nach Versöhnung. Dieses Sinnangebot, dass es eine ande-re, nicht weltliche Instanz gibt, vor der die Frage nach Schuld und Versöhnung noch mal anders beantwortet wird, kann der Humanismus nicht machen.

INTERVIEW: VOLKER RÖPKE FOTOS: PETER SIERIGK

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Entdeckt

20 Jes 02 . 2012

Rubriktitel

Lasst euch finden

Geht in euren Tag hinaus ohne vorgefasste Ideen,ohne die Erwartung von Müdigkeit,ohne Plan von Gott, ohne Bescheidwissen über ihn,ohne Enthusiasmus,ohne Bibliothek –geht so auf die Begegnung mit ihm zu.

Brecht auf ohne Landkarte –und wisst, dass Gott unterwegs zu finden istund nicht erst am Ziel.Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden,sondern lasst euch von ihm findenin der Armut eines banalen Lebens.

MADELEINE DELBRÊL

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Entdeckt

Pilgern ist zum Trendsport geworden: Immer mehr Menschen greifen zu Wanderstock und Rucksack. Zugleich erleben viele alte Pilgerwege eine Renaissance. Auch im Braunschweiger Land werden lange vergessene Pfade wieder begehbar gemacht.

BETEN MIT DEN FÜSSEN

Das Projekt, in das er Monate, vielleicht Jahre seines Lebens investiert hatte, war gescheitert. Abt Albert war 1236 aus Stade in Richtung Rom aufgebrochen. Er wollte vom Papst die Erlaubnis erbitten, die lax

gewordenen Mönche in seinem Kloster der strengeren Regel der Zisterzienser zu unterwerfen. Albert trotzte Mühsal und Gefahren des Pilgerweges und kehrte mit der Einwilligung des Papstes zurück. Aber zu Hause in Stade machten seine Mitbrüder keine Anstalten, auf die neue Linie einzuschwen-ken. Frustriert zog sich Albert in ein anderes Kloster zurück. Hier begann er das Werk zu schreiben, das es Historikern und Pilgerbegeisterten heute möglich macht, den Weg eines norddeutschen Pilgers nach Rom nachzuvollziehen.

Durch die Region Braunschweig sind jahrhundertelang Menschen zu den großen christlichen Pilgerzielen gereist: ins Heilige Land, nach Rom und zum Grab des Apostels Jako-bus nach Santiago de Compostela. Pilger sind auf der Suche

nach greifbaren Erfahrungen mit Gott: Sie suchen Orte auf, wo schon andere Menschen solche Erfahrungen gemacht haben – oder wo das Heilige in Form von Reliquien greifbar erscheint. Rund ein Drittel aller Touristen, die weltweit un-terwegs sind, sind auch heute noch Pilger, schätzt der Reli-gionswissenschaftler Manfred Hutter. Der Volkskundler Hel-mut Eberhart hat sich mit den Gründen beschäftigt, warum sich Menschen auf den Weg machen. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit waren es häufig Leid und Gewissensqualen, die Menschen antrieben: Krankheiten, Unfälle, Kriege – aber auch die auferlegte Verpflichtung, durch die beschwerliche Reise für eine Schuld zu büßen.

Moderne Pilger dagegen suchen den Mehrwert, etwas, was ihnen im Alltag fehlt: Spiritualität, Gemeinschaft, Zeit zum Nachdenken über das, was im Leben wichtig ist. Fred Hasselbach hat sich auf seine erste Pilgerreise gemacht, als er in den Ruhestand wechselte: „Das war ein neuer Lebens-

Zeit zum Nachdenken über das, was

wichtig ist – wer pilgert, nimmt sich eine

Auszeit von der Hektik des Alltags.

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fernungsangaben. Sein Rückweg führte ihn über Bozen, Inns-bruck, Würzburg, Gotha – und auch durch Braunschweig. Für eine erste Etappe des Pilgerweges auf Alberts Spuren haben Andreas Memmert und sein Team jetzt einen Streckenflyer herausgebracht. Wer für fünf bis sechs Tage schnupper-pil-gern möchte, kann in der Fachwerkstadt Hornburg starten und über Wernigerode bis Nordhausen in Thüringen wan-dern. In dem Flyer findet man nicht nur eine Streckenbe-schreibung, sondern auch die Adressen der Tourist-Informa-tionen, die Pilgerunterkünfte vermitteln. Für die erste Etappe haben Memmert und sein Team eine besonders geschichts-trächtige Strecke ausgewählt, erklärt er: „In Hornburg wurde Papst Clemens II. geboren. Und auf der Pfalz Bodfeld starb Kaiser Heinrich III. nach einem Jagdunfall.“ An den Resten dieser Königsburg führt der Weg ebenso vorbei wie durch den mittelalterlichen Wallfahrtsort Wasserleben.

Bei aller Mühe, die man heute darauf verwendet, die al-ten Wege zu rekonstruieren: „Den“ Pilgerweg gab es nicht. Die Wallfahrer setzten unterschiedliche Prioritäten. Vie-le scheuten den Weg durch die Lüneburger Heide, wo der Wind die Spuren verwehte und Fuhrwerke sich nur müh-sam durch den Sand quälten. Sie machten lieber den Um-weg über Braunschweig. Der Isländer Haukr Erlendsson, der schon den weiten Weg von der heimischen Insel hinter sich

abschnitt. Ich wollte überlegen: Wie stellst du dir den An-schluss vor?“, erzählt er. Er kennt auch viele Mitpilger, die sich nach einer schweren Krankheit mit dieser speziellen Reise wieder auf den Weg zurück ins Leben gemacht haben. Da sind moderne und mittelalterliche Wallfahrer gar nicht so weit voneinander entfernt. Denn eine Pilgerreise ist das, was Anthropologen einen „Übergangsritus“ nennen: Der Pil-ger ist hinterher nicht mehr der gleiche Mensch wie vorher. „Die Erlebnisse verändern den Menschen“, bestätigt Fred Hasselbach. Er hat sich entschlossen: „Was ich erlebt habe, möchte ich an andere weitergeben.“ Deswegen engagiert er sich in der Deutschen St.-Jakobus-Gesellschaft dafür, die al-ten Wege der Jakobspilger durch Norddeutschland zu erfor-schen und auszuschildern.

Von Hornburg nach Nordhausen führt eine Strecke auf Abt Alberts Spuren

Der Verein „Rompilgerweg Abt Albert von Stade“, dessen Bundesvorsitzender der Hornburger Stadtdirektor Andre-as Memmert ist, arbeitet derweil daran, den Weg des Abtes nachzuvollziehen und wieder begehbar zu machen. In sei-nen „Annales Stadenses“, die heute in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel verwahrt werden, beschrieb Abt Albert seine Romreise mit allen Stationen und genauen Ent-

Die lange Tradition des Pilgerns auf dem Jakobsweg reicht weit ins Mittelalter zurück. Daran erinnert

auch das Pilgerdenkmal auf der Passhöhe des Puerto del Perdón hinter Pamplona.

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hatte, passierte Braunschweig im 14. Jahrhundert auf seinem Weg nach Rom. Anders als Abt Albert umging er lieber den Harz in westlicher Richtung, wie er in seinem „Hauksbók“ beschreibt.

Der prominenteste Pilger Braunschweigs war Welfenherzog Heinrich der Löwe

Auch die Braunschweiger selbst waren eifrige Pilger. In der aktuellen Ausstellung des Landesmuseums, „Tatort Ge-schichte“ finden sich Belege dafür: Am Hagenmarkt haben Archäologen Pilgerzeichen ausgegraben. Die bescheidenen Plaketten aus Zinn und Blei mit ungelenken Heiligendar-stellungen darauf sind Mitbringsel von den Wallfahrtsor-ten Maastricht und Aachen. Man nähte sie an die Kleidung, um sich als Pilger auszuweisen. An den Heiligenbildern sah man, welche Ziele der Wallfahrer schon besucht hatte. „Der prominenteste Pilger war Heinrich der Löwe“, weiß Hans-Jürgen Derda, stellvertretender Direktor des Braunschwei-gischen Landesmuseums. Der Welfenherzog brachte von seiner Wallfahrt nach Jerusalem eine ganze Sammlung von Reliquien mit, die er dem Dom stiftete. Darunter waren auch so fragwürdige Mitbringsel wie die angebliche „Rippe des

Pilgerwege in Norddeutschland

Via Romea: Der Weg des Abtes Albert von Stade durch

Deutschland, Österreich und Italien nach Rom wird zur Zeit

rekonstruiert und für Pilger ausgeschildert.

WWW.VIAROMEA.DE

Wege der Jakobspilger: Pilger sind von ihren Heimatorten

in ganz Europa nach Santiago de Compostela in Nordspanien

gereist. So war jede alte Heer- und Handelsstraße in entspre-

chender Richtung auch ein Weg der Jakobspilger. Die Deutsche

St.-Jakobus-Gesellschaft arbeitet daran, das Netz der Jakobs-

pilger-Wege zu erforschen und auszuschildern. So können

auch moderne Pilger den Weg vor ihrer Haustür beginnen.

WWW.JAKOBSWEGE-NORDDEUTSCHLAND.DE

Pilgerweg Loccum-Volkenroda: Er verbindet die ehemaligen

Zisterzienserklöster Loccum in Niedersachsen und Volkenroda

in Thüringen. Im Jahr 1163 machten sich zwölf Mönche von

Volkenroda auf nach Norden, um in Loccum ein neues Kloster

zu gründen. 2005 wurde der moderne, rund 300 km lange

Pilgerweg auf ihren Spuren eröffnet.

WWW.LOCCUM-VOLKENRODA.DE

Sigwardsweg: Dieser 170 km lange Rundweg liegt im ehema-

ligen Bistum Minden. Sigward war von 1120 bis 1140 Bischof

von Minden und Berater des Kaisers Lothar von Süpplingen-

burg. Der Weg auf seinen Spuren führt durch Bad Nenndorf,

Bückeburg und Loccum.

WWW.SIGWARDSWEG.DE

Stade

Rom

Braunschweig

Celle

HornburgWernigerode

NordhausenHasselfelde

VIA ROMEA

JAKOBSWEG

Goliath“. Tatsächlich handelt es sich wohl um einen Walross- oder Elefantenknochen, der ebenfalls im Landesmuseum zu bewundern ist. In den Kunstschätzen des Doms verbar-gen sich weitere Stücke aus Heinrichs Sammlung: In einer Kammer, die sich im Immerward-Kreuz am Hinterkopf des Gekreuzigten versteckt, und in der Mittelsäule des Marienal-tars. Dadurch wurde der Dom selbst zum Pilgerziel. Auch das Aegidienkloster mit den Gebeinen des heiligen Auctor zog die Wallfahrer an. „Wer Reliquien hatte, konnte sich freuen“, erklärt Hans-Jürgen Derda. „Die Pilgerströme kurbelten die Wirtschaft in der Stadt an.“

Echte Pilger wissen: Nach der Wallfahrt ist vor der Wall-fahrt. Nachdem man sein Ziel erreicht hat, muss man sich wieder auf den Weg machen – in den Alltag und zu neuen Zielen. Das Gute daran ist, dass man zurückblicken kann: Man erkennt plötzlich einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Erlebnissen, fragt nach dem Sinn, empfindet viel-leicht so etwas wie: „Eine Hand hat mich geführt.“ Das Wort „Sinn“, sagen Sprachwissenschaftler, geht auf das alte Wort für „gehen“ oder „reisen“ zurück. Pilger wissen, warum.

ANNEDORE BEELTE

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Bozen

Innsbruck

Padua

Würzburg

Augsburg

Ravenna

Arezzo

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Malteser Hilfsdienst, Kasernenstraße 30, 38102 Braunschweig,

Telefon 0531 3800830, WWW.MALTESER-BRAUNSCHWEIG.DE

Besucher mit Herz und vier Pfoten

Auf ehrenamtliche Helfer mit vier Pfoten setzt seit kurzem der Malteser Hilfsdienst in Braun-schweig. Die Retter schicken auf Wunsch Be-suchshunde in Alten- und Pflegeheime, Kran-kenhäuser oder Privathaushalte, um einsame und kranke Menschen aufzumuntern. Die Hun-de sorgen für Gesellschaft und Lebensfreude, spenden Trost oder verhelfen den besuchten Menschen zu mehr Bewegung.

Für dieses Ehrenamt wurden Mensch und Tier speziell aus-gebildet. Die Hundeführer sind im Umgang mit Demenz-kranken, in der Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung und im Erkennen von Stress-Signalen bei Hunden geschult. Die Vierbeiner mussten ein Auswahlverfahren überstehen, ehe sie überhaupt zur Ausbildung zugelassen wurden.

„Wir haben geprüft, ob die Hunde für den Umgang mit fremden Menschen geeignet sind. Zähne fletschen, Knurren oder eine aggressive Körpersprache – und der Hund ist raus“, sagt Hundetrainerin Stefanie Hoffmann.

Sie lehrt die Tiere Gehorsam: Ein Kommando wie „Platz“ muss ein Besuchshund so zackig ausführen wie ein Rekrut den Befehl seines Vorgesetzten. Dass Kampfhunde ausgebil-det werden, ist verboten. Nur gutmütige Tiere kommen als Gäste mit Herz und Schnauze in Frage.

„An unserem Angebot haben acht Altenheime Interes-se bekundet. Wir kommen mit der Ausbildung gar nicht so schnell hinterher“, sagt der Malteser-Stadtbeauftragte Frank Stautmeister. Um mehr Besuchshunde einsetzen zu können, bittet der Malteser Hilfsdienst um Spenden.

Mit dem Geld werden die Schulung der Hunde und Hun-deführer sowie die Ausrüstung der Hunde finanziert. Die Bürgerstiftung Braunschweig hat die Ausbildung der ersten fünf Begleithunde und Hundeführer gesponsert und die fi-nanzielle Unterstützung einer weiteren Gruppe zugesagt.

Engagiert

Jes 02 . 201224

Vierbeiner im Dienst:

ein Malteserbesuchs-

hund zu Gast im

Altenheim St. Hedwig

in Braunschweig.

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So wird´s gemacht

Überbackener Spargel für 2 Personen 12–16 Stangen Spargel (weiß) Salz, Zucker, Pfeffer, Gemüsebrühe, Senf 30 g Butter, 30 g Mehl, Milch, Sahne 100 g Roquefort-Käse 2 Eier Roher Schinken Spargel schälen und in kochendem Wasser (etwas Zucker und Salz dazugeben) ca. 15–20 Minuten ziehen lassen. Butter zerlassen und Mehl unter Rühren dazugeben. Milch nach und nach dazuge-ben, bis die Konsistenz sämig wird. Roquefort-Kä-se hineinbröckeln, mit Sahne aufgießen, mit etwas Gemüsebrühe und Pfeffer würzen, einen Klacks Senf dazugeben. Dann Eidotter unterrühren, zum Schluss das steif geschlagene Eiweiß unterziehen. Jeweils zwei Spargelstangen mit einer Schinken-scheibe umwickeln und in eine Auflaufform geben. Die Käsesoße darübergießen. Im Backofen bei 220 Grad etwa 8–10 Minuten goldbraun gratinieren. Dazu kann man Salzkartoffeln reichen.

Pfingstgebäck, ein Heilig-Geist-Krapfen oder ein Brotvogel als Symbol für den Geist Gottes – all das gab es früher. Ebenso wurde aus Pfingst-milch eine Suppe mit Mandeln und Eiern bereitet. Allerdings: Die Spei-sebräuche zu Pfingsten haben nie so große Popularität erlangt wie zu Weihnachten oder Ostern. Auch Christi Himmelfahrt zehn Tage zuvor hat keine besondere, auf den Festinhalt verweisende Küche, wenn man von „fliegendem Fleisch“ absieht, also Geflügel, das man häufig in Bay-ern an diesem Tag genoss. Gern isst man heute an beiden Festtagen Spargel – und mit etwas Augenzwinkern lässt sich sogar ein Bezug zum Fest Christi Himmelfahrt herstellen: Den nach oben schauenden, dem auffahrenden Herrn nachblickenden Aposteln sagten nämlich zwei En-gel: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ (Apostelgeschichte 1,11). – Auch der Spargel soll ja nicht „zum Himmel schauen“, auch wenn er sich ihm emporreckt. Noch bevor er das Erdreich durchbricht, soll er gestochen werden. Warum also nicht auch an Christi Himmelfahrt ein schönes Spargelgericht? Es kann uns daran erinnern, dass wir zwar im Glauben dem Himmel zugewandt sind, doch dabei erdverbunden bleiben sollen.

GUIDO FUCHS

Schmackhaft

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Himmelwärts & erdverbunden

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RubriktitelJes Junior

JOYEUSE PENTECÔTE!

GLAD PINGST!

BUONE PENTECOSTE!

!HAPPY PENTECOST!

WESOLYCH ŚWIĄT!

BUEN PENTECOSTÉS!!

26 Jes 02 . 2012

FROHE PFINGSTEN!

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+50+ + =?

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Weihnachten wird ein Kind geboren, Ostern überwindet ein

Mensch den Tod. Aber Pfingsten? Wer fängt schon etwas mit

der „Aussendung des Heiligen Geistes“ an?

Tauben und Feuerzungen

Tatsächlich klingt das, was in der Bibel berichtet wird, heute fremd: „Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle (Jünger) am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und er-füllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nie-der. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ Trotz der unglaub-lichen Szene und der ungewohnten Sprache – die zentrale Aussage des Pfingstfestes ist gar nicht so schwer: Es gibt eine treibende Kraft, die unter den Anhängern Jesu wirkt und sie die Nachricht von seiner Auferstehung verkünden lässt. Und diese Nachricht kann jedermann verstehen.

Das Pfingstfest gilt als die Geburtsstunde der Kirche. Vom kleinen Zirkel der Jünger ausgehend, verbreitet sich die Nachricht von der Auferste-hung in Windeseile und bald bilden sich die ersten christlichen Gemeinden.

Pfingsten wird am fünfzigsten Tag nach Ostern gefeiert. Davon leitet sich auch der Name ab, er kommt vom griechischen Wort für fünfzig, „Pen-tekoste“. Wegen seiner Bedeutung und als krönen-der Abschluss der fünfzigtägigen Osterzeit erhielt das Fest im Mittelalter eine sogenannte Oktav, eine Feier von acht Tagen. An ihnen wurde nicht gearbeitet, was aber wirtschaftlich nicht aufrecht-zuerhalten war. Deshalb kürzte man diese Oktav auf vier, später auf drei und schließlich auf zwei Tage: Der Pfingstmontag ist so noch letzter Zeuge dieser alten Feier.

Zentrales Symbol des Pfingstfestes ist die Taube. Seit dem 6. Jahrhundert taucht sie in der Kunst auf. Zurück geht das auf die Evangelisten, so schreibt Lukas, der Geist Gottes sei „sichtbar in Gestalt ei-ner Taube“ herabgekommen.

BUEN PENTECOSTÉS!

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Gesehen, Gelesen, Gehört

Riikka Pulkkinen Wahr Martti und Elsa sind über fünfzig Jahre verheiratet, nun ist Elsa sterbenskrank und ordnet ihren Nachlass. Ihre Enkelin Anna entdeckt dabei ein fremdes Kleid im Schrank ihrer Großmutter. Das Kleid gehörte Eeva, die in den späten sechziger Jahren das Kindermädchen von Annas Mutter war und für mehrere Jahre die Geliebte ihres Großvaters wurde. Und so wird Anna zur Zeugin eines bisher verborgenen Familiengeheimnisses, das für ihren weiteren Lebensweg eine nicht unerhebliche Rolle spielen wird. – Die Geschichte ist so alt wie die Menschheit selbst und wird doch von der jungen finnischen Autorin, Jahrgang 1980, erfrischend neu und erstaunlich reif interpretiert. Pulkkinen erzählt aus verschiedenen Perspektiven. Dadurch entsteht ein stimmi-ges, anrührendes Kaleidoskop über Liebe und Tod, Verrat und Vergebung und nicht zuletzt die Geschichte einer Ehe, die alle Stürme überdauert bis hin zum Tod. Ein literarischer Genuss!List, 2012, 18,00 €

Helen Heinemann Warum Burnout nicht vom Job KommtBurnout – diese (Selbst-)Diagnose stellen viele von uns, wenn sie sich angesichts gestiegener Be-lastungen bei der Arbeit und in anderen Lebensbereichen erschöpft fühlen oder sogar in eine depressive Krise fallen. Trotz vieler Studien weiß die moderne Medizin dagegen bislang kaum standardisierte Rezepte. Die Autorin dieses Buches – Pädagogin, Psychotherapeutin und Burnout-Expertin – glaubt, dass die wahren Quellen des Burnouts tiefer liegen, dass dazu bereits eine in-nere, psychische Disposition gehört. Sie erklärt, warum manche Menschen ein Burnout erleben, andere in vergleichbarer Situation nicht. Und sie beleuchtet, welche Rolle das Selbstbild, die eige-ne (männliche oder weibliche) Identität beim Burnout spielt. – Heinemanns Buch bringt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und ist dank vieler Beispiele sehr anschaulich. Ein kluger Ratgeber für alle, die sich mit körperlichen oder seelischen Erschöpfungszuständen konfrontiert sehen.Adeo, 2012, 17,99 €

Literatur

Sol Gabetta lässt Vivaldi sprechenDas Cello, so sagt man, ist das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Der Komponist Ernest Bloch meinte sogar, es sei „eine Stimme, die alle Sprachen spricht“. Wer in die CD „Il Progetto Vivaldi 2“ von Sol Gabetta hineinhört, hat es leicht, diese Empfindungen zu teilen. Sol Gabetta lässt Vivaldi sprechen – ganz ohne Worte. Sie entführt ihre Zuhörer in die Zeit des Barock, mal forsch und lebenslustig, mal andächtig und sanft. Zu Gehör kommen drei Cello-konzerte in b-dur, g-moll und a-moll sowie eine Vivaldi-Sonate. Darüber hinaus hat Sol Gabetta gemeinsam mit der Capella Gabetta, die von ihrem Bruder Andrés Gabetta geleitet wird, zwei Cello-Konzerte von Zeitgenossen Vivaldis eingespielt: Das erste von Leonardo Leo, das zweite von Giovanni Benedetto Platti – eine Welt-ersteinspielung. Musiziert wird auf historischen Instrumenten, was freilich nur von Fachleuten geschätzt werden dürfte. Die Aufnahmen sind aber keineswegs nur für sie gemacht. „Il Progetto 2“ eignet sich nicht nur für eingefleischte Klassikfans, sondern für jeden, der offen für gute Musik ist. Eine CD, die Lust auf mehr macht. Sol Gabetta, Il Progetto Vivaldi 2, 22,99 €

Musik

Der Borromäusverein e.V. aus Bonn unterstützt uns bei der Bücherempfehlung.

Weitere Informationen: WWW.BORROMAEUSVEREIN.DE

Roman

Sachbuch

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Erlebenswert

Event

Je mehr Informationen wir haben, desto weniger gelingt es uns, sie in Wissen umzuwandeln. Das ist das Dilemma der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Zahlen, Daten, Fakten, Blogs werden geschrieben, Bilder und Botschaften überfluten uns auf allen Kanälen. Von allem zu viel – und doch zu wenig, wenn es um Sinn- und Lebensfragen geht. „Uns fehlt der Kompass, um auf diesem Meer von Informati-onen navigieren zu können“, betonen Bernd Kauffmann und Maria Schneider, die beiden künstlerischen Leiter der „Mo-vimentos-Festwochen“ der Autostadt in Wolfsburg. Deshalb haben sie die 10. Ausgabe des Festivals unter ein bildungsphi-losophisches Motto gestellt: „Weisheit, Wissen, Information.“ Noch bis zum 20. Mai sollen die Künste, also Tanz, Musik und Literatur, dabei helfen, im Informationschaos Kurs zu halten, und Spuren von Weisheit zu legen, wo Wissen allein nicht aus-reicht und erfüllt. Wissen heißt verstehen: Wie lässt sich heu-te Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, wie lassen sich wahr von unwahr, gut von böse trennen? Zur Weisheit wiede-rum gehören auch Muße und Gelassenheit, sie „adelt“ also das Wissen. Wissen und Weisheit verbinden sich seit jeher auf besondere Weise im Tanz, dem Herzstück von Movimentos. Ein Spiel für die Sinne präsentiert der international bekann-te skandinavische Choreograf Kenneth Kvarnström mit der Deutschlandpremiere von „(play)“ vom 2. bis 4. Mai im Kraft-werk – eine Collage aus Musik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Vom 10. bis 12. Mai gastiert der Choreograf und

Bis 20. Mai 2012, Karten unter der Ticket-Hotline 0800 288 678 238,

WWW.MOVIMENTOS.DE

Ihre Bewegungen fließen wie Wolken ineinander:

die Tänzerinnen und Tänzer des Cloud Gate Dance

Theatre of Taiwan.

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Philosoph Lin Hwai-min aus Taiwan mit seinem Cloud Gate („Wolkentor“) Dance Theatre in Wolfsburg. Der Künstler be-schäftigt sich auch intensiv mit chinesischer Schriftmalerei. Längst ist aus dem Tanzfestival ein Kulturfestival geworden, das auch in Wolfsburgs Kirchen zu Veranstaltungen einlädt. Wo sich Ästhetik und Liturgie verbinden, bleibt Raum für tranzendente Dimensionen von Kunst, die oft ähnliche Fra-gen an das Leben stellt wie die Kirche. Nur, dass die Künste keine Antworten geben wollen. Was Cato der Ältere über die Weisheit des Alters dachte, hat uns der antike Redner und Philosoph Cicero hinterlassen. Der Schauspieler Dieter Mann liest aus dem fiktiven Gespräch der weisen alten Römer am 28. April in der Wolfsburger St. Bernward-Kirche. Heinrich von Kleists berühmte Novelle „Die Marquise von O.“, in der am Ende die Wahrheit über die geheimnisvolle Schwanger-schaft der adligen Witwe ans Licht kommt, interpretiert die Schauspielerin, Regisseurin und bekennende Kleist-Verehrin Edith Clever am 5. Mai in der Heilig-Geist-Kirche. Dort tritt am 12. Mai auch das Berliner Scharoun Ensemble mit einem Märchen-Konzert auf. K A R I N D Z I O N A R A

Movimentos-Festwochen. Kurshalten im Informationschaos

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Termine

ImpressumJes . Das katholische Magazin für Braunschweig

Verlag Bernward Medien GmbH, Domhof 24, 31134 HildesheimVerantwortlich für den Inhalt: Matthias Bode, Domhof 24, 31134 Hildesheim

Redaktion Volker Röpke, Propsteipfarramt St. Aegidien, Spohrplatz 9, 38100 Braunschweig, Telefon 0531 24490-25, [email protected], www.jes-braunschweig.deFreie Mitarbeit: Guido Fuchs, Karin DzionaraGestaltung Bettina Höhne, Bernward Medien GmbHAnzeigen Mirco Weiss (verantwortlich), Domhof 24, 31134 Hildesheim, Telefon 05121 307-858

Druck Westermann Druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig

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Erziehungstipps für Eltern 7. Mai 2012

Erziehen auf die kesse Tour – praktische Anregungen für den Erziehungsalltag erhalten Eltern während des Seminars Kess-Erziehen. Veranstaltet wird es von der katholischen Erwach-senenbildung sowie der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Die Abkürzung Kess steht für die Begriffe kooperativ, ermutigend, sozial und situationsorientiert. Der Kurs richtet sich an Eltern von Kindern ab dem zweiten Lebensjahr und wird an fünf Montagen von 20.00 bis 22.15 Uhr ausgerichtet. Beginn ist der 7. Mai. Kosten pro Elternpaar: 80,00 Euro. Veranstaltungsort: Katholische Erwachsenenbil-dung, Spohrplatz 8, 38100 Braunschweig.Infos unter Telefon 0531 42092

Kabarettabend mit Matthias Brodowy 11. Mai 2012, 19.30 Uhr In seinem siebten Programm lädt der Kabarettist Matthias Brodowy ein „zu einem Parforceritt durch Raum und Zeit: Von Adam bis Angela, vom Neandertal bis zum Neoliberalismus, von Aristoteles bis Adipositas, vom Urknall bis zum Untergang“. Zu sehen ist das Programm „Offenbarung“ am Freitag, 11. Mai, um 19.30 Uhr im Dominikanerkloster St. Albertus Magnus (Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig). Der Eintritt kostet 12,00 Euro, Vorverkauf im Pfarrbüro. WWW.DOMINIKANER-BRAUNSCHWEIG.DE

Kino im Kloster10. Mai 2012, 20.00 Uhr

In der Veranstaltungsreihe „Kino im Kloster“ im Domi-nikanerkloster St. Albertus Magnus (Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig) ist der norwegisch-deutsche Film „O'Horten“ zu sehen. Im Mittelpunkt steht ein Pfeife rauchender Lokomotivführer kurz vor der Pensionierung, dessen Leben bisher immer strikt nach Fahrplan verlief. Doch als er zu seiner letzten Fahrt durchs verschneite Nor-wegen aufbrechen soll, verschläft er und stolpert in eine Reihe skurriler Ereignisse, die sein Leben plötzlich ziemlich aufregend machen. WWW.DOMINIKANER-BRAUNSCHWEIG.DE

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Caritas-Sozialstation BraunschweigKasernenstraße 30, 38102 Braunschweig,Telefon 0531 / 3800843, www.caritas-bs.de, [email protected]

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Freizeit 31

"Der Kleine Tag" – Das Musical von Rolf Zuckowski für die ganze Familie. Für Junges Musical Braun-schweig e.V. wird der 22. April ein großer Tag, ein Termin, den Karin und Lena Jeschke schon lange geplant haben, auf den sie sich ganz besonders freuen, und den man in Braunschweig hoffentlich nie ver-gisst. Nach fünf erfolgreichen Produktionen der einzelnen Ensem-bles gibt es nun eine besondere Premiere: Erstmals stehen alle Akti-ven aus allen drei Altersgruppen um 17 Uhr gemeinsam auf der Bühne in der Stadthalle.

Ein Stück lebendige Musikge-schichte kehrt zurück auf die Clubbühnen: „The Marmalade - Live on Tour 2012“. Marmalade, die 60er und 70er Jahre sind unvorstellbar ohne diese Band! Sie prägten die Beatgeneration gemeinsam mit den Beatles, Tremeloes, Hollies, Searchers uvm. – unvergessen sind ihre Hits, wie alle Beatklassiker sind sie heute Evergreens. Aber diese Band hat mehr als nur Vergangenheit zu bie-ten, das neue Album und das ver-jüngte Band-Line Up präsentiert sich in einem unvergleichbaren frischen Sound mit ausgeprägten Harmonie Vocals und Beatwurzeln. Heute tourt die Band mit neuem Programm wie-der auf Clubebene, natürlich alle Hits im Gepäck. Jedoch vergleichbar frisch und spielfreudig, die Band-klassiker, zeitlos und nicht in den 60er oder 70er Jahre verhaftet – am 22. April um 19 Uhr im Gastwerk.

Marek Lieberberg päsentiert Michael Flatley's „Lord Of The Dance“ am 25. April um 20 Uhr in der Stadthalle. Michael Flatley tritt hierbei nicht persönlich auf. „Lord of the Dance“ zeigt eine neue Enter-tainment-Dimension auf. Das „Klacken der Killerhacken“ erlebte einen Triumph ohne Beispiel. Die geniale Synthese aus Tanz, Folklore und Show, die sich vom Geheimtipp zum phänomenalen Publikums-magneten entwickelte, gilt als das heißeste Konzertticket der Showge-schichte.

Ihr letztes Konzert “Made in Germany“ in der VW-Halle vor 6000 restlos begeisterten Zuschauern, war eine gigantische Multimedia-

show. Jetzt kommt NENA am 26. April wieder und verspricht ihren Fans ein ganz besonderes Erlebnis: im fast schon intimen Rahmen der Stadthalle wird sie „unplugged und mehr…“ ihre großen Hits und Klassiker ganz nah bei den Fans zelebrieren. Bei diesem Konzert wird alles anders: sparsame Instru-mentierung, viel unplugged und akustisch. Auf jeden Fall ein Abend voller Überraschungen und eine völlig neue Setlist mit vielen lange nicht gespielten Titeln. Auch Kandidat Behnam Moghaddam aus „The Voice“ wird zu erleben sein - zusammen mit den special guests „Klee“ ein äußerst volles und rundes Paket für die NENA-Fans (20 Uhr).

Pop-Oratorium "Die 10 Gebote" am 29. April in der VW-Halle: Grundlage des Oratoriums ist eine der großen Werke der Weltliteratur: Mose erhält von Gott den Auftrag, das Volk Israel aus der Knechtschaft ins verheißene Land zu führen. Die Hauptrolle spielt der Musical-darsteller Michael Eisenburger. Bahar Kizil, sonst mit dem Trio „Monrose“ erfolgreich in den Charts vertreten, wird Zipporah, die Frau des Mose, singen. Der Schauspieler Otto Sander verleiht seine Stimme

der „Stimme Gottes“. Als Erzähler treten die Kinder Paul Falk und Yosefin Bouhler auf. Die Musik – breit gefächert zwischen Pop, Rock, Gospel und Musical – wurde von Dieter Falk komponiert. Story und Texte stammen von dem Musical-autor und Grammy-Gewinner Michael Kunze. Für sein Lebenswerk wurde er mit dem „Echo“ ausge-zeichnet (19 Uhr). (ts)

"Der Kleine Tag" – Das Musical von Rolf Zuckowski für die ganze iFamilie. Für Junges Musical Braun-schweig e.V. wird der 22. April ein großer Tag ein Termin den Karin

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Bischöfliche Stiftung Gemeinsam für das Leben

Dem Leben helfen! Spendenkonto 2 307 999Commerzbank Hildesheim · BLZ 259 400 33

www.gemeinsam-fuer-das-leben.de

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