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Jesuiten Die Sprache der Steine 2013/1 ISSN 1613-3889

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Die Sprache der Steine

2013/1ISSN 1613-3889

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Titelbild: Turm von Maria Regina MartyrumFoto: Rabanus Flavus

Ausgabe März/2013

Jesuiten Jesuiten 1 Editorial

Schwerpunkt 2 Gotteserfahrung im Raum

4 Die Zelle als Ort der Befreiung

6 Kirchenbaumeister Hans Schädel

8 Wenn die Zukunft stirbt

10 Gedenken an die Namenlosen

12 Die apokalyptische Frau

14 Erinnerungen an meinen Vater

16 Vorbilder im Glauben und Leben

18 Im Angesicht des Todes

20 Leben im Gedenken

Geistlicher Impuls 22 Die Steine werden schreien

Aktuell 24 Jesuiten aus der ehemaligen DDR rehabilitiert

Nachrichten 25 Neues aus dem Jesuitenorden

Personalien 28 Jubilare

Medien Hörbuch CD 29 Alfred Delp – Im Angesicht des Todes

Rückblick30 Jesuiten-Flüchtlingsdienst

33 Autoren dieser Ausgabe

Die besondere Bitte 34 JRS

37 Standorte der Jesuiten in Deutschland

Impressum

JesuITeN Informationen der Deutschen provinzder Jesuitenan unsere Freunde und Förderer64. Jahrgang 2013/1

IssN 1613-3889Herausgeberund Copyright:© Deutsche provinzder Jesuiten K.d.ö.r.redaktionsleitung:Klaus mertes sJredaktion:Dr. Thomas Busch (Chef vom Dienst)Holger Adler sJmarco Hubrig sJBernhard Knorn sJsimon Lochbrunner sJrichard müller sJ (Bildredaktion)Claus pfuff sJmikael schink sJTobias specker sJJohann spermann sJTobias Zimmermann sJpatrick Zoll sJ

Anschrift:redaktion JesuITeNseestraße 1480802 münchenTel 089 38185-213Fax 089 [email protected]

satz und reproduktionen:martina Weininger, münchen

Druck:Gebrüder GeiselbergerGmbH, Altöttingprinted in Germany

erscheinungsweise:Viermal im Jahr Abonnement kostenlos

Nachdruck nach rücksprache mit der redaktion

Jesuiten1 Editorial

Schwerpunkt2 Virtualität – Anwesenheit des Abwesenden6 Virtualität aus der Schulperspektive8 Mailgewitter & Twitterstürme

10 In die Computerzeit hineinleben11 Erreichbarkeit 2.0: Facebook ohne Ende14 Online-Exerzitien16 Pastorale Projekte17 Warum ich (noch) nicht bei Facebook bin18 Warum ich bei Facebook bin20 blog.radiovatikan.de21 Jesuiten in Facebook

Geistlicher Impuls22 Von der Versuchung, virtuell zu leben

Nachrichten24 Neues aus dem Jesuitenorden

Vorgestellt29 Gebetsapostolat

Nachrufe 201230 Unsere Verstorbenen

Medien32 DVD: Die Schrittweisen. Zu Fuß nach Jerusalem

33 Autoren dieser Ausgabe

34 Die besondere Bitte34 Ein Abonnement „Stimmen der Zeit“

37 Standorte der Jesuiten in Deutschland

JesuitenImpressum

JESUITENInformationen der Deutschen Provinzder Jesuitenan unsere Freunde und Förderer

63. Jahrgang 2012/4ISSN 1613-3889

Herausgeberund Copyright:© Deutsche Provinzder Jesuiten K.d.ö.R.

Redaktionsleitung:Klaus Mertes SJ

Redaktion:Dr. Thomas Busch (Chef vom Dienst)Holger Adler SJBernd Hagenkord SJBernhard Knorn SJSimon Lochbrunner SJRichard Müller SJ (Bildredaktion)Tobias Specker SJMartin Stark SJJohann Spermann SJTobias Zimmermann SJPatrick Zoll SJ

Anschrift:Redaktion JESUITENSeestraße 1480802 MünchenTel 089 38185-213Fax 089 [email protected]

Layout:Margot KrottenthalerLeporello Company,Dachau

Satz und Reproduktionen:Martina Weininger, München

Druck:Gebrüder GeiselbergerGmbH, AltöttingPrinted in Germany

Erscheinungsweise:Viermal im Jahr Abonnement kostenlos

Nachdruck nach Rück-sprache mit der Redaktion

Standorte der Jesuitenin Deutschland

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2012/4Titelbild: @ Fotolia„Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache,nicht in der Form zuexistieren, in der sie zuexistieren scheint, aberin ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer indieser Form existieren-den Sache zu gleichen.“Diese Definition aus„Wikipedia“ auf vielfältige Weise um-zusetzen, nahm sich Simon Lochbrunner SJmit seinen Bildern imSchwerpunktteil dieserAusgabe vor.

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Ed i to r ial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

was würden die Steine erzählen im nahe gelegenen Gefängnis in Berlin Plötzensee von den letzten Stunden der Frauen und Männer, die dort von den Schergen der nationalsozialistischen Diktatur mit der Guillotine oder an Fleischerhaken aufge-hängt ermordet wurden? Steine können sprechen wie Räume und Farben. Wie? Das wollen wir mit dieser Ausgabe zeigen. Dieses Jahr wird einer der faszinierends-ten modernen Kirchenbauten in Deutsch-land 50 Jahre alt. „Maria Regina Marty-rum“, „Maria Königin der Märtyrer“, ist ein vom deutschen Laienkatholizismus initiierter Kirchbau, der dem Gedenken an die Menschen einen Ort geben soll, die auch in Bedrängnis ihrem Gewissen und ihrem Glauben treu geblieben waren.

Es ist ein sperriger Bau, der sich nicht jedem erschließt. Dem, der sich darauf einlässt, eröffnet sich jedoch durch den Raum ein geistlicher Kosmos wie in den großen Kathedralen. Diese Kirche ist mehr als Versammlungsort und Hülle für die Liturgie. Wer hierher kommt, wird ästhetisch, geistig und geistlich gefordert: Man muss sich selbst öffnen für die Spra-che des Raums und braucht Zeit, um in-nere Wege zu gehen. Dieser Raum stößt alle Versuche zurück, das Gotteshaus zum heimeligen Wohnzimmer zu degradieren: keine platten Illustrationen, keine chris-tentümelnden Sprachfloskeln der katho-lischen Devotionalien- und Bildindustrie und kein katechetischer Firlefanz versu-chen einem hier die christliche Botschaft leicht verdaulich zu servieren.

Der Architekt Hans Schädel eröffnet viel-mehr durch das Erleben äußerer Räume, durch überraschende Perspektiven und hochrangige Kunstwerke, die in dieses Gesamtkunstwerk hinein komponiert sind, innere Räume geistlichen Erlebens. Die Erfahrung der letzten Stunden von Helmuth James Graf von Moltke und Pater Alfred Delp, um diese nur stellver-tretend zu nennen, werden nicht enteignet zur Illustration. Aber die ihrem Erleben selbst innewohnende Transparenz ihres Schicksals hin auf das Mahl, auf Kreuz und Auferstehung, wird für die Besucher der Kirche buchstäblich am eigenen Leib erfahrbar. Und so öffnen sich die inneren Sinne für die Feier des letzten Abendmah-les. Hans Schädel traut sich, die christliche Botschaft in der Sprache der eigenen Zeit zu sagen. Gerade dies reiht ihn in unseren Augen ein in die Tradition großer Kir-chenbaumeister.

Liebe Leserinnen und Leser, wir möchten Sie mit dieser Ausgabe einladen, diesen Ort, der uns im Gedenken an Pater Alf-red Delp wertvoll ist, zu besuchen. Wir wollen Sie einladen, mit uns verschiede-ne Wege zu gehen, sich einen Raum und seine Kunstwerke geistlich zu erschließen. Denn die Kirche Maria Regina Martyrum zeigt, wie moderne Architektur sich in hervorragender Weise als Ausdrucksmit-tel theologischer Erkenntnis und Raum geistlicher Erfahrung eignet.

Claus Pfuff SJTobias Zimmermann SJ

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Gotteserfahrung im raumKirchbau als Einführung in einen geistlichen Weg

Man betritt die Kirche der „Königin der Märtyrer“ durch einen scharf-kantigen Glockenturm, der an einen Wachturm er-innert. Dahinter öffnet sich ein leicht ab-fallender Hof. Gepflastert und gefasst von dunklen Basaltkieselplatten ist er geprägt durch eine Atmosphäre zwischen Appell-platz und Gefängnishof. Die Architektur „spielt“ einem nichts vor, noch gängeln Illustrationen oder Schilder die Wahrneh-mung des Eintretenden. Allein die unter-kühlte Nüchternheit und die düstere Wei-te des Platzes lassen langsam die langen Reihen zum Appell stehender zerlumpter Gestalten aus der Erinnerung aufsteigen, die man von Fotografien der Konzentra-tionslager kennt. Auch der Kreuzweg von Otto Herbert Hajek (Stuttgart) fügt sich ein. Seine ineinander verkanteten, spit-zigen Balken unterstützen zunächst fast ornamental den Eindruck des Verbarrika-dierens ohne Ausweg. Lässt sich der Blick aber fangen, dann löst sich der stählerne Verhau auf in stürzende oder in den Him-mel starrende Kreuze. Es entsteht ein Weg der Verurteilungen, der Verletzungen und des Sterbens, der sich erst ganz zuletzt wieder zu einem Gesamtbild verbindet, zu dem Weg einer Figur, die uns in den Hof begleitet und die vielen Kreuze in das eine Kreuz aufnimmt zu einer immer wieder-kehrenden Passion.

Am Ende dieses Weges erhebt sich fast schwebend die Kirche, ein Quader nur

auf zwei Wandscheiben und auf der Um-fassungsmauer ruhend und selbst an düs-teren Tagen strahlend in Carrara-weißem Waschbeton, ein himmlisches Jerusalem über apokalyptischer Bedrängnis. Über dem Zugang erstrahlt wie ein Siegeszeichen golden die apokalyptische Frau von Fritz Koenig. Hinauf zieht es den Eintretenden über eine steile und freistehende Treppe. Geht man stattdessen zunächst an der Trep-pe vorbei auf eine Wand aus geschwärzten Scheiben zu und tritt ein in die Unterkirche, wird man umfangen von der dunklen Kühle einer Krypta. Sie liegt fast ebenerdig. Wer könnte nach den Gräueln des 20. Jahr-hunderts leugnen, dass die Welt ein Haus der Toten ist? Seine Mitte findet der Raum in der Pietà von Fritz Koenig: Dunkel heben sich weich fließende Konturen einer mütter-lichen Gestalt ab vom warmen Gegenlicht einer rötlich-goldenen Wandscheibe. Er-innerungen an mütterlichen Trost werden geweckt und eingeordnet als dunkles Abbild einer größeren bergenden Wirklichkeit. Zu ihren Füßen finden die teils leeren Gräber ihren Platz, wenige eingravierte Namen stell-vertretend für all die hingerichteten Blut-zeugen des Widerstandes. Der Hass des Na-ziterrors wollte jede Erinnerung auslöschen. Wenn aber jeden Mittag die Karmelitinnen hier ihr „Schenk Deinen Frieden!“ singen, dann geschieht im Herzen der Kirche das mütterlich-bergende Gedenken. Es gibt den Toten ihre Würde wieder, Söhne und Töch-ter zu sein mit Namen und Erinnerung. 2

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Hinaufsteigend in die Oberkirche begegnen wir der goldenen Wandscheibe wieder, ein warm schimmernder Ikonengrund vor dem Taufbecken und der Osterkerze: Getauft sind wir Entkommene, hinaufgerissen in das himmlische Jerusalem. Die Wendung des Blickes in den Innenraum ist dann freilich ein Schock. Licht sickert nur durch die Spal-te zwischen den frei aufgehängten Unter-zügen und den grauen Waschbetonwänden hindurch. Diese Kirche ist eine fensterlose Zelle. Den Abschluss aber bildet ein wuchti-ges Wandgemälde von Georg Meistermann (Köln). Die Rückwand wird förmlich aufge-rissen in den tektonischen Verschiebungen einer endzeitlichen Auseinandersetzung. Der Betrachter wird hineingerissen in einen Wirbel von dunklem, erdigem Rot und ei-sigem Blauschwarz. Dahinter aber wird es Licht, Licht freilich einer anderen Dimensi-on. Im Angesicht des Todes ergriff die Ge-fangenen Helmuth James von Moltke und

Alfred Delp eine geheimnisvolle Zuversicht, dass ihr Tod eine Richtung auf das Leben hin haben werde. Mehr noch, sie fühlten sich an-gekommen in einer Geborgenheit, die ihnen – zerbrechlich noch und kaum auszuspre-chen – das Gefühl gab, nichts könne ihnen mehr etwas anhaben.

Nicht die Düsternis, nein, das Staunen über das Licht, das sich hier auftut, treibt wieder hinaus zum eigentlichen Gebet, hinaus in die Gesellschaft zum Einsatz für die Nächsten. Die Kraft dazu lässt sich aus dem Stein-gewordenen Gedenken und der liturgischen Feier österlicher Hoff-nung, denen diese Kirche Raum schafft, schöpfen. Denn vor dem Licht in der aufgerissenen Wand erscheint, verletz-lich und doch unantastbar, das Lamm. „Wir sterben, damit andere einmal besser leben.“ (Alfred Delp)

Tobias Zimmermann SJ

Gedenkkirche von Maria Regina Martyrum 3

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Das Bild von Meistermann nimmt uns mit

in seine eigene Tiefe.

die Zelle als ort der Befreiungdie apokalypse von Georg Meistermann

„Was geschieht mit mir, wenn man mir sagte: morgen früh um fünf wirst du ge-henkt!?“ Der Künstler ringt um eine In-spiration für das Altargemälde. Was für eine Botschaft eröffnet dieser Raum? Die hohen Betonwände der Oberkirche – fensterlos, unerbittlich wie eine überdi-mensionale Gefängniszelle.

„Was ich da erfahren habe, habe ich gemalt“, erinnert er sich. „Die Welt zerfällt, reißt auseinander wie stür-zende Blöcke, zerfetzt in zerreißende Lappen. Und durch dieses Zerreißen erscheint die bleibende Verheißung in Symbolen wie Lamm, Auge, sie-ben Gaben des Heiligen Geistes. So steht das Grauen gegen Helligkeit. Die spiralartige Bewegung undAnordnung der Farben und Flächen er-gibt sich aus eben diesem Wechsel von Verfall und Erscheinung.“

Und so können wir den Kirchenraum er-leben. Die „Zelle“ öffnet sich auch vor mir auf die farbige Stirnwand hin. Das Bild ist Wand – und umgekehrt! Es ist Teil der

Architektur. Und gerade so überschreitet es seine Fixierung auf die Dimensionen der Wand – es nimmt uns mit in seine eigene Tiefe.

Wir entdecken einander überschneiden-de, überlappende Farbflächen in wech-selnden Übergängen und Positionen. Die Farbspirale um das Lamm vor dem ru-

henden grauen Rechteck schiebt sich in einen imaginären Vordergrund und ent-lässt sieben gelbe und rote Flammen des Geistes aus ihrem Kraftfeld.

Das zum „Auge Gottes“ aufsteigende Lamm inspiriert jede Bewegung im Mikro- kosmos dieser Kirche. Maria-Theresia Smith OCD

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5Altargemälde von Georg MeistermannFoto

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Kirchenbaumeister hans Schädel Ihr Machtverlust in der Säkularisation so-wie die gesellschaftlichen Umwälzungen seit Beginn der Industrialisierung haben in der Kirche die Unsicherheit wachsen lassen. Angesichts der Frage, wie sie auf diese neue Situation reagieren soll, be-sinnt sich die Kirche im 19. und im begin-nenden 20. Jahrhundert auf vermeintliche „Hochzeiten“ zurück: die Romanik als Zeit der Macht, die Gotik als Zeit geistli-cher Blüte. Sie greift diese Baustile auf, um sich mit diesem architektonischen Rück-zugsgefecht der gegenwärtigen Aufgabe zu entziehen. In einer verschwommenen, wenn nicht sogar verfälschten Rückbe-sinnung versucht sie der neuen Zeit zu begegnen. Die historischen Bauten sind letztlich Zeugnisse der kirchlichen Kraft-losigkeit, sich den neuen Anforderungen gebührend zu stellen. Die in der Nach-kriegszeit gewonnene Kenntnis des sich weiter entwickelnden modernen Kir-chenbaus in der Schweiz, vornehmlich von Baur und Metzger, öffnet den Blick für neue Möglichkeiten. So löst sich Hans Schädel schnell aus der Bindung an den Vorkriegsentwicklungsstand des moder-nen Kirchenbaus und beschreitet einen als Aufbruch im Kirchenbau beurteilten eigenen Weg, der die Sakrallandschaft des Bistums Würzburg prägt.

Am 14. Februar 1910 wurde Hans Schä-del in Randersacker geboren. Er absol-vierte eine Lehre als Steinmetz sowie eine Ausbildung zum Bautechniker. Die aufgrund zeitbedingter wirtschaftlicher

Verhältnisse gelernte Beschränkung auf das Notwendige und Wesentliche findet später in seinen Kirchenbauten ihren Aus-druck, eine wohltuende und sachgemäße Bescheidung, die sowohl ihn als Person als auch sein Werk charakterisiert. 1946 wurde er zum Leiter des bischöflichen Bauamtes der Diözese Würzburg ernannt und mit dem Wiederaufbau der zerstörten kirchlichen Gebäude im Bistum betraut. In seine nun folgende Tätigkeit fließen das väterliche Erbe und seine handwerkliche Ausbildung ein – die Beziehung zum Stein und zur Steinmetzarbeit, wovon viele sei-ner in Bruchsteinmauerwerk aufgezoge-nen Kirchen künden.

Des weiteren wird in seinen Bauten die Auseinandersetzung mit der liturgischen Erneuerungsbewegung in deren Besin-nung auf die feiernde Gemeinde in ge-meinschaftlicher tätiger Teilhabe an der Liturgie spürbar, so dass schon in seinen Frühwerken die Linie der späteren konzi-liaren Liturgiereform nachvollzogen wer-den kann. Die Christen-Kirche ist Haus Gottes. Sie ist es in der Christenheit in einem neuen, tie-feren Sinne, weil in ihr von der Gemeinde der Gläubigen das vom Erlöser gestiftete Mahl in unablässiger Erneuerung gefeiert wird. Die Glaubensgemeinschaft wird zur Tischgemeinschaft, die Feier des Mahles ist das Lebensgesetz der Kirche: aus dieser unveränderlichen Grundtatsache ergeben sich auch die Richtlinien und Gesetze für den Bau der Kirche, aus ihr erhält der Kir-chenbauer seine Wegweisung.6

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Dies muss in voller Klarheit gesehen wer-den: Kein äußerer Gestaltwandel in der heiligen Handlung der Messe berührte diesen Wesenskern, kein Stilwandel, wie klar ihn unser Geschichtsbewusstsein vor sich sieht, enthebt den Bauenden unserer Tage der unabdingbaren Verpflichtung, dieser Gelegenheit zu entsprechen, sich ihr unterzuordnen, von der zentralen Stel-lung des heiligen Opfers aus zu denken, zu planen und zu bauen, vom heiligen Bezirk aus, dessen Mitte der Altar ist, Stätte des Opfers.Notwendig ist es in jedem Falle, den Men-schen durch das Bauwerk selbst wieder den Sinn dafür zu wecken und zu stär-

ken, dass die Kirche das Haus Gottes, das wichtigste und zentrale Gebäude der Gemeinde ist. Ein Ort auch, an dem sich der gläubige Christ geborgen und zuhause weiß und fühlt.

Hans Schädel hat in seinen 56 Kirchenbau-ten und sieben wiederaufgebauten oder erweiterten Kirchen im Bistum Würzburg einen eigenen Weg gefunden und entwi-ckelt, der ihn in die Reihe der großen Bau-meister des modernen Kirchenbaus und in die Nachfolge der großen fränkischen Baumeister früherer Jahrhunderte stellt. Jürgen Lenssen

Innenraum von Maria Regina Martyrum beim Aschermittwoch der Künstler 2013 mit Rainer Maria Kardinal Woelki

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Wenn die Zukunft stirbtEs war am Abend des 13. März 1995. Wir feierten meinen 60. Geburtstag. Wir, das waren meine Frau Anni, mein Sohn Tho-mas, 1992 zum Priester geweiht, mein Sohn Richard, und ein Haus voller fröh-licher Freunde und Bekannter. Als sich Thomas kurz nach 22 Uhr verabschiedet, um mit dem Auto in seine Pfarrei ins Allgäu zurückzufahren, wissen wir noch nicht, dass wir ihn zum letzten Mal umar-men. Wir ahnen noch nicht, dass wir beim Aufgang der Sonne in einer für uns völlig veränderten Welt erwachen werden. Am frühen Morgen klingelt der Pfarrer unse-rer Gemeinde an der Haustür. Er beginnt behutsam zu sprechen: „Der Thomas – er hat einen Unfall erlitten.“ Ich frage: „Tot?“ Der Pfarrer nickt schweigend. Die unfass-bare, schockierende Nachricht trifft uns wie ein Keulenschlag. Lähmendes Entset-zen überkommt uns. Unsere Seelen krüm-men sich vor Schmerz.

Die Tage bis zur Bestattung stehen unter dem Zwang von geschäftiger Organisati-on. Die Überführung des toten Sohnes, die Wahl des Sarges, die Todesanzeige, in die wir schreiben: „Ins Leben eingegangen ist Thomas…“ Sind diese Worte Zeichen einer in uns noch wohnenden verschütte-ten Hoffnung auf Zukunft? Der Abschied am offenen Sarg. Die Berührung des To-ten. Wie erschreckend kalt seine Hände sind und seine Stirn. Wie gealtert sein Gesicht ist mit seinen 29 Jahren. Es ist der endgültige Abschied, die Gewissheit, ihn nie mehr umarmen zu können, nie mehr seine Stimme zu hören.

Nach dem Begräbnis begann das Weiter-leben, die Zeit der Trauer. Es kamen die Zeiten der Auflehnung gegen das Gesche-hene, des Ringens mit Gott, des Klagens und des ihn Anklagens, des Nicht-An-nehmen-Wollens. Warum lässt es Gott zu, dass ein so junges Leben ausgelöscht wird? War der Tod des Sohnes dein Ge-burtstagsgeschenk an mich – Gott? Der Glaube, angefochten und angezweifelt, stand auf dem Prüfstand.Viele haben uns in dieser schweren Zeit sehr geholfen. Geholfen hat mir auch der Besuch eines Trauerkreises, in dem wir über unsere Gefühle offen sprachen, in dem wir geweint und auch gelacht haben. Es kam die Zeit, in der wir Thomas loslas-sen konnten, die Zeit der dankbaren Er-innerung. Indem wir Ja sagten zu seinem Frieden, erwuchs auch uns Friede mit dem Geschehen.

Fast 18 Jahre später stehe ich wieder am Grab von Thomas. Ein frischer Hügel ist aufgehäuft. Wir haben meine Frau neben Thomas zur letzten Ruhe gebettet. Der Grabhügel, so niedrig und klein – kein Mensch kann ihn überspringen. Soll an ihm unsere Zukunft scheitern? Ist die Zukunft gestorben für uns, die wir nach dem Tod eines Kindes oder eines lieben Menschen weiterleben müssen? Nein! Sie ist nur verwundet, sie lebt. Ihre Wunden werden immer wieder heilen, weil Gott sie heilt. Und die Zukunft von Thomas? Auch sie ist nicht gestorben, sie lebt in der Ewig-keit Gottes weiter.hardy Krowiorsch8

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9Pietà in der Krypta

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Gedenken an die namenlosenZwei kleine Gedenktäfelchen, wie sie Frankreichreisenden nicht ganz unbe-kannt sind, stehen bei der Pietà in der Un-terkirche. Für manche sogar störend, ge-rade an der Stelle, an der an die „Großen“ des Widerstandes von Plötzensee gedacht wird. Zwei kleine Steintäfelchen, einfach und schlicht, ohne Namen, Daten, Bilder. Ab-gestellt wurden sie von ehemaligen fran-zösischen Zwangsarbeitern. Während des Krieges mussten sie in Deutschland vor allem in Landwirtschaft, Berg- und Stra-ßenbau und Rüstungsindustrie arbeiten. Im Jahr 1944 waren dies allein 12 Milli-onen Menschen, die als Kriegsgefangene, Zivilarbeiter, in Zuchthäusern und Kon-zentrationslagern lebten und arbeiteten.Zwei kleine Täfelchen. Wenn ich länger davor verweile, kommen mir Personen, die ich während meines Studiums in Tou-louse kennengelernt hatte. Plötzlich sind es nicht mehr nur zwei abgestellte Ob-jekte, die manchen Besucher stören. Aus den mehr als 12 Millionen Zivilisten, die in den Kriegsjahren auf deutschem Gebiet

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Gedenktafel für die französischen ZwangsarbeiterFo

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leben und arbeiten mussten, treten einzel-ne Gestalten mit ihrer Geschichte hervor.

Da ist Grégoire. Ich lernte ihn bei meinem Aufenthalt in einem Trappistenkloster im Süden Frankreichs kennen. Als jun-ger Mann wurde er wegen Zuhälterei in Paris verhaftet und nach Berlin gebracht. Dort musste er in der Rüstungsindustrie arbeiten. Weil er oft krank war und das erwartete Arbeitspensum nicht erbrachte, kam er in das KZ Buchenwald. Er über-lebte diese Zeit des Schreckens und Grauens. Erst über viele Umwege kam er nach sei-ner Befreiung zu den Trap-pisten, wo er lange Jahre als Gastbruder tätig war. Diese Zeit der Ge-fangenschaft hatte ihn nicht hart und ver-bittert gemacht. Er war hellhörig für die Nöte der Gefangenen und begegnete mir als Deutschem in großer Offenheit und Freundschaft.Oder ich denke an Robert, der seinen Va-ter erst nach Kriegsende kennenlernte. In viele Arbeitslagern Ostdeutschlands

war er gekommen. Von den Erfahrun-gen dieser Jahre hatte er seinen Kindern nie erzählt. Ein großes Geheimnis… Vor einiger Zeit hat Robert sich auf den Weg gemacht, sucht nach Informationen, um dieses Schweigen zu verstehen und seinen Vater nochmals besser kennenzulernen.

677 Tschechen, 253 Polen, 245 Franzosen, nur einige Gruppen aus der großen Zahl derer, die in der NS-Zeit in Plötzensee ihr Leben lassen mussten. An manche erinnert

gerade noch eine mit Schreibmaschine ge-tippte Seite Gerichtsurteil. Vergessen?Zwei kleine Täfelchen an der Erinne-rungsstätte der sogenannten „großen Gestalten“ des Widerstandes gegen das NS-Regime. Störend, um nicht vergessen zu werden. Und gleichzeitig werbend für Versöhnung und Gerechtigkeit.Claus Pfuff SJ

1944 waren in Deutschland 12 Millionen Menschen in Zuchthäusern und

Konzentrationslagern interniert.

Gedenktafel für die französischen Zwangsarbeiter

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Den Menschen wird Gerechtigkeit widerfahren, denn

Gott ist ein Gott des Lebens.

die apokalyptische FrauAn der strengen Waschbeton-Wand von Regina Martyrum gäbe es für das Auge keine Orientierung – wäre da nicht die in Gold gefasste Plastik. Sie verlockt zum Nähertreten. Diese Plastik, geschaffen von Fritz Koenig, mit ihrer strengen Form-sprache und dem archaischen Ausdruck, ist ein Ehrfurcht gebietendes Gegenüber. An ihr kommt niemand vorbei. Apokalyptische Frau – so ihr Titel. Mit gro-ßer Dramatik schildert der entsprechende biblische Text (Offb 12) die Bedrohung der gebärenden Frau durch den Drachen: Während sie in Geburts-wehen schreit, wartet er darauf, das Neugebo-rene verschlingen zu können. Das Kind aber, ein Sohn, wird zu Gott hin entrückt. Nach dem Kampf des Ungeheuers mit dem Erzengel Mi-chael stürzt der Drache auf die Erde und verfolgt die Frau unerbittlich bis hin zu ihrem Zufluchtsort in der Wüste, um sie zu vernichten. Doch die Schöpfung steht auf Seiten der Frau: mit Adlersflügeln aus-gestattet kann sie entkommen; Wasserflu-ten, die der Drache hinter ihr her speit, werden von der Erde aufgenommen. Der biblische Text entstand ganz unter dem Eindruck der drohenden Verfolgung durch den römischen Kaiser Domitian (81 bis 96 n. Chr.). Der Verfasser selbst und auch die Adressaten waren massiver Ge-walt ausgesetzt. Diese Erfahrung, willkür-

licher Gewalt ausgeliefert zu sein, schlägt die Brücke zu Maria Regina Martyrum als Gedenkkirche zu Ehren der Menschen, die im Kampf für Glaubens- und Gewis-sensfreiheit während der Hitler-Diktatur ermordet wurden. Es waren knapp drei-tausend Menschen, die im nahe gelegenen Gefängnis Plötzensee hingerichtet wur-den. Doch die Offenbarung des Johannes bleibt nicht bei der Beschreibung des Grauens stehen. Der Schreiber entwirft ein Hoff-nungsbild: den Menschen wird letztlich

Gerechtigkeit widerfahren und jede Träne wird abgewischt werden, denn Gott ist ein Gott des Lebens. Diese Botschaft begegnet aller Resignation.

Das Bild greift die konkrete Erfahrung von Frauen auf. Im Akt des Gebärens, ein Geschehen zwischen Tod und Leben, bewegen sie sich in der Spannung von Geschehen-Lassen und aktivem Mittun. Aller Gewalt, aller Ungewissheit, allen widrigen Umständen zum Trotz sind sie es, die sich immer und immer wieder auf die Seite des Lebendigen stellen und neu-es Leben hervorbringen. Mit der Trotz-12

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Macht des Lebens entlarven sie die Herr-schaft des Todes. In der Skulptur „Apokalyptische Frau“ wird diese stärkende Botschaft verdich-tet. Die Macht des Drachen ist bereits gebrochen. Nur noch im Kleinformat sind dessen sieben Köpfe unterhalb der Mondsichel zu Füßen der Frau zu erken-nen. Längst hat sich die Frau in ihrer un-angreifbaren Würde und Kraft im Glanz erhoben. Ihr Haupt wird als Pendant zu den sieben Ungeheuerköpfen mit sieben Zacken gekrönt. Diese Zahl symbolisiert Vollkommenheit und weckt die Assozia-tion zu den sieben Schöpfungstagen: „Was früher war, ist vergangen. ... Seht, ich ma-che alles neu.“ (Offb 21, 4f) An diesem Ort wird die Macht der NS-Diktatur und ihrer Schergen gebrochen. Sie werden nicht das letzte Wort behal-ten, sondern eine neue Gerechtigkeit, das Prinzip Leben, ja Gott selbst wird sein Zelt unter den Menschen aufschlagen (Offb 21,3). Dieses Zeichen wird Bestand haben.

„Was wir im Auge haben, das prägt uns, dahinein werden wir verwandelt, und wir kommen, wohin wir schauen“ (Heinrich Spaemann). Mit ihrer Positionierung über dem Eingang gibt die „Apokalyptische Frau“ der Blick- und Laufrichtung eine Orientierung. Sie fordert heraus, nicht im Grauen zu verharren, sondern in der Spannung von Engagement und Gesche-henlassen auf die Über-Macht des Lebens, auf den lebendigen Gott zu setzen.Margret Färber

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Sie starben als gläubige Christen. Der ökumenische Geist

des Widerstands lebt weiter.

Erinnerungen an meinen VaterDie politischen Gefangenen der Nazis wussten, dass eine Verlegung nach Plöt-zensee das baldige Ende des Lebens im Hinrichtungsschuppen des Gefängnisses bedeutete. In den Monaten unmittelbar nach dem missglückten Anschlag auf Adolf Hitler am 20.7.1944 wurden die Häftlinge direkt nach der Urteilsverkün-dung durch den Volksgerichtshof nach Plötzensee verlegt, hatten einige weni-ge Stunden Zeit, um Abschiedsbriefe zu schreiben, und wurden noch am selben Tag hingerichtet.

Mein Vater Helmuth James von Moltke ist diesen Weg am 23. Januar 1945 gegan-gen. Er hatte knapp zwei Wochen Zeit nach der dra-matischen Konfrontation mit dem Präsidenten des Volksgerichtshofs, Roland Freisler. Mit ihm starben an diesem Januartag Theodor Haubach, Ludwig Schwamb, Nikolaus Groß, Eugen Bolz, Franz Sperr und Erwin Planck. Alle diese Männer, ob katholisch oder evange-lisch, hatten erlebt, dass dem ungeheuren Druck des Nationalsozialismus nur mit einer Vertiefung des eigenen christlichen Glaubens zu begegnen war. Sie starben als gläubige Christen. Manche von ihnen waren vor dem Krieg Sozialdemokraten, manchen waren konservativ, vereint wa-ren sie aber alle in der Gewissheit, dass man den Schandtaten der Nazis entgegen-treten musste, selbst wenn es das eigene Leben kosten sollte.

Die Hinrichtungsstätte in Plötzensee ist inzwischen ein Mahnmal geworden, und sowohl die evangelische als auch die ka-tholische Kirche haben Kirchen errichtet, die an die Opfer erinnern sollen. Mein Vater hätte das sehr begrüßt. Für meine Mutter Freya von Moltke und mich sind Plötzensee und der Heckerdamm nun nicht mehr nur verbunden mit dem Tode meines Vaters, sondern auch mit den schönen Institutionen, die dort der Op-fer gedenken: mit dem Karmel und der Kirche Maria Regina Martyrum und mit

dem Evangelischen Gemeindezentrum Plötzensee.

Die Kirche Maria Regina Martyrum ist ein besonderer Ort. Dort wurde vor eini-gen Jahren ein von Professor Brakelmann herausgegebener Briefband meines Vaters erstmals dem Publikum vorgestellt, eine Briefsammlung, die den Schwestern des Karmels gewidmet ist. Unvergesslich aber bleibt mir im Gedächtnis die Andacht, an der ich mit den Schwestern in der Gruft teilgenommen habe. Dort findet man im Boden Gedenkplatten für katholische Christen, die ihr Leben im Widerstand 14

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geopfert haben. Meines Vaters Freund und Leidensgenossen Alfred Delp SJ wird dort gedacht, und in den letzten Monaten ist dort auch eine Platte für meinen evan-gelischen Vater gelegt worden. Der öku-menische Geist des Widerstands lebt also weiter.

Mein Vater hat konsequent gegen die Na-zis gekämpft und hat mit seinen Freunden im Widerstand die Umrisse eines neuen Deutschlands skizziert, das demokratisch, friedfertig und europäisch sein sollte. Die Welt, die in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist, würde mein Va-ter in ihrer Grundstruktur sicher bejahen.

Ich schulde meinem Vater Dank für ein weiteres Erbe: sein gefestigter Glaube. Mein Vater ist zwar christlich erzogen worden, stand aber der Kirche als jüngerer Mann nicht besonders nahe. In den Jah-ren vor Ausbruch des Krieges hat er ent-deckt, dass es dem Regime nicht gelang, die Kirchen völlig unter ihre Kontrolle zu bringen. Seine Freunde und er wollten ein bewusst christliches Deutschland schaffen und unterhielten enge Kontakte zu oppo-sitionellen Bischöfen beider Konfessio-nen. Das Jahr in Haft und vor allem die Monate im Gefängnis Tegel zusammen mit Alfred Delp und Eugen Gerstenmaier, die mit ihm vor Gericht standen, gipfelte dann in der Verhandlung mit der Feststel-lung des Richters Freisler, dass das Nazi-Regime den ganzen Menschen forderte und deshalb mit dem Christentum unver-einbar sei.

Meine Eltern hatten etwa vier Monate Zeit, sich auf seinen bevorstehenden Tod vorzubereiten und fanden Trost in der Bi-bel und Zuversicht in ihrer Zusammenge-hörigkeit über den Tod hinaus. Für mich ist es trostreich zu wissen, dass in Zeiten der Not der Glaube eine so wichtige Stütze sein kann.

Kreisau hat dank des Opfers meines Va-ters und seiner Freunde eine neue Be-stimmung gefunden: als verbindender Ort für Deutsche und Polen, die beide unter Diktaturen im letzten Jahrhundert gelitten haben und beide eine andere Zu-kunft erhofften. Das heutige Kreisau, jetzt Krzyżowa, ist aufgebaut worden als Be-gegnungsstätte für Menschen aus Ost und West, damit die nächsten Generationen in Europa ihre Probleme friedlich zu lösen lernen und wir die unheilvolle Geschichte Mitteleuropas nicht wiederholen müssen.helmuth Caspar von Moltke

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Vorbilder im Glauben und leben„Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen.“ Dieses Wort aus dem 1. Petrusbrief passt zu der Gedenkkir-che Maria Regina Martyrum. Denn es sind vor allem die hier verehrten Menschen, die als lebendige Steine diesen Ort zu einem geistigen Haus machen. Das wird im Ge-spräch mit Gläubigen über Maria Regina Martyrum deutlich. Es ist für sie kein ein-facher Ort: Viele haben Zeit gebraucht, ihn zu erschließen und zu erbeten. Aber es ist ihnen ein wichtiger Ort, zu dem sie oft und gerne gehen. Warum? Es sind die Blutzeu-gen, die diesen Ort so anziehend machen. Vorbilder im Glauben wie im Leben sind sie. Orientierung und Kraft geben sie. Stellvertretend für viele, die sich dem NS-Regime widersetzt haben, richtet sich der Blick auf vier. Die Namen von Pater Alfred Delp SJ, Helmuth James Graf von Moltke und Dompropst Bernhard Lichtenberg sind in den Epitaph der Krypta gemei-ßelt, der Name von Nikolaus Groß ist im Martyrologium der Krypta verzeichnet.

Alfred Delp trat 1926 in den Jesuitenor-den ein, stieß 1941 zum Kreisauer Kreis,

wurde im Zuge der Vergeltungsmaßnah-men im Anschluss an das gescheiterte Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 verhaftet und am 02.02.1945 erhängt. Seine Asche wurde verstreut, jedwedes Gedenken soll-te verhindert werden. Dass es anders ge-kommen ist, hat einen Grund in den be-wegenden Zeilen, die er während der Haft unter Folter und mit gefesselten Händen schrieb. Sie zeugen von seinem radikalen Gottvertrauen und der daraus erwachse-nen Standhaftigkeit als Christ. Angeklagt war er wegen Beteiligung am Attentat, ver-urteilt wurde er wegen seines Christseins.

Auch der evangelische Christ Helmuth James Graf von Moltke war wegen Be-teiligung am Attentat angeklagt, auch er wurde wegen seines Christseins verurteilt und am 23.01.1945 erhängt.Auf Moltkes Initiative bildet sich 1940 der Kreisauer Kreis. Dieser wollte eine neue, auf christlichen Prinzipien basierende Ge-sellschaftsordnung nach dem NS-Regime vorbereiten. Unter den Schriften Moltkes aus der Haft sticht der Briefwechsel mit seiner Frau Freya heraus, der ein bewe-

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gendes Zeugnis eines Christen in Be-drängnis ist.

Der Abschiedsbrief von Nikolaus Groß an seine Frau und sieben Kinder aus der Haft ist ein nicht minder bewegendes Zeug-nis. Als Gewerkschaftler und Chefredak-teur des KAB-Magazins Ketteler-Wacht kritisierte er das NS-Regime mit dessen Ideologie wie Absolutheitsanspruch als unvereinbar mit dem Christentum. Auch er wurde wegen Beteiligung am Attentat verhaftet, auch er wurde wegen seines Christseins verurteilt und am 23.01.1945 erhängt. 2001 wurde er seliggesprochen.

Bernhard Lichtenberg wurde 1996 selig-gesprochen. Ab 1900 war er als Seelsor-ger in Berlin tätig und fiel den Nazis dort schon auf, bevor sie 1933 an die Macht ge-langten. Die eigenen christlichen Grund-sätze waren für ihn mit denen der Nazis unvereinbar. Sie ließen ihn für Verfolgte öffentlich beten und eintreten sowie sie

unterstützen. 1941 wurde er verhaftet und nach Verbüßung der Haft ins KZ Dachau überstellt. Auf dem Weg dorthin starb er am 05.11.1943.

Als lebendige Steine führen die Blutzeu-gen, vorbei an den Grenzen der jeweiligen Konfession, direkt zum Zentrum unseres Glaubens: zum lebendigen Eckstein Jesus Christus. Auf ihm bauen sie auf. Die Be-ziehung zu ihm erfasst sie. Ganz und gar stellen sie sich in seine Nachfolge. Von dort sind ihre Konsequenz und Stand-haftigkeit verstehbar. So geprägt können sie nicht schweigen angesichts des Ter-rors gegenüber ihren Mitmenschen. Trotz Gefangenschaft und Folter auf der einen und ungebrochenem Lebenswillen auf der anderen Seite bleiben sie standhaft bis in den Tod. Das ist ihr Vermächtnis und ihre Einladung an uns: Lebendige Steine zu sein, um über Grenzen hinweg am geisti-gen Haus mitzubauen.Felix Polten SJ

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Kreuzweg im Hof von Maria Regina Martyrum

Helmuth James Graf von Moltke

Alfred Delp SJ Nikolaus Groß Bernhard Lichtenberg

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leben im Gedenken Stimmen von Schwestern aus dem Konvent im Karmel

Inmitten des Gedenkens zu leben bedeu-tet, in Spannung des Kreuzes zu leben. Das Erinnern führt zu einer verstärkten Wahrnehmung und Anfrage des Heute, zur Sensibilität für Ausgrenzung und je-den Angriff auf die Menschenwürde, die unweigerlich einer Stellungnahme bedarf. Sr. Claudia elisheva

Im Lauf meines Lebens als Karmelitin an diesem Ort veränderte sich die Art meines Gedenkens: Die Martyrer brauchen mein Gebet nicht mehr, aber wir Lebende brau-chen ihr Lebenszeugnis, ihre Briefe und Schriften. Mein Gedenken und Beten, das den Tag durchzieht, gilt den Vielen, die heute im Feuer stehen. Sr. Katarina

Für mich ist es ein lebendiger Prozess als Karmelitin an diesem besonderen Ort zu leben. Im Altargemälde von Georg Meis-termann begegnet mir dabei immer wie-der das Auge Gottes. Dieses ist mir in den vergangenen 12 Jahren ein wesentliches Symbol geworden für den gegenwärtigen Gott der Liebe, der unsere Schmerzen und Ängste teilt. Diese Erfahrung kommt mir auch aus dem Glaubenszeugnis der Men-schen entgegen, an die diese Kirche erin-nert. Und es ist mir wesentlich, durch un-ser Gebet diesem Gott der barmherzigen Liebe gerade hier einen Ort zu sichern, damit viele Menschen seinem Blick auch heute begegnen.

Sr. Mechthild

Das zentrale Geschehen in meinem Le-ben als Karmelitin von Regina Martyrum Berlin ist die Feier der Eucharistie: Tut dies zu meinem Gedächtnis! Von daher lebe ich mitten im Gedenken an Tod und Auferstehung Jesu. Ich kann dieses Ge-denken nicht feiern, ohne der Menschen zu gedenken. Ich erinnere mich an die, die gestern lebten, und denke an die, die heute leben. Diese Feier trägt den Anruf Jesu in sich: Folge mir nach! Und ich habe entdeckt und entdecke es fortwährend tie-fer: Es gibt viele, die genau aus dieser Hal-tung ihr Leben und Sterben in Plötzensee bestanden haben und Zeugen Gottes und der Menschenwürde geworden sind. Seit dreißig Jahren wohne ich bewusst hier im Karmel Berlin und spüre: Da – auf diesem Boden, in diesem Kloster und dieser Ge-denkkirche ist für mich Kraft zum Leben! Ich verdanke es Jesus Christus, ich ver-danke es aber auch den Menschen, derer wir hier gedenken.Sr. Petra

Freya v. Moltke schrieb zum 25jährigen Bestehen des Karmels: „Weil die Schwes-tern vermögen, neben dem Ort des Grau-ens ihr Heil zu leben, erschaffen sie ein währendes und gleichzeitig heilendes Erinnern. Was erinnert und wie erinnert wird und dass erinnert wird, hat immer großen Einfluss auf die Zukunft.“In unser tägliches Beten in der Krypta der Gedenkkirche nehmen wir in freien Für-bitten die vielen Anliegen und Nöte von

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Menschen und die großen weltpolitischen Themen mit hinein, bringen sie vor Gott zur Sprache und versuchen so, mit den Leidenden unserer Tage solidarisch zu sein. Im Gebet um Frieden vor der Pie-tà wissen wir uns vereint mit allen Men-schen, die auf vielfältige Weise Schritte des Friedens wagen.Sr. Teresia Benedicta

Es kommen Menschen zu uns, Gruppen, vor allem auch Jugendliche, die sich von Plötzensee oder der Evangelischen Ge-denkkirche mit dem Totentanz von Alfred Hrdlicka kommend in ihrer Sprachlosig-keit der Sprache dieser Orte, der Kunst und Architektur öffnen.In der Begleitung dieser Gruppen er-schließt sich auch für mich immer wieder neu der Reichtum, der Schatz, der uns hier anvertraut ist.Vor dem großen Meistermann-Gemälde wird aus der Botschaft des Grauens eine Botschaft der Hoffnung, aus der wache Verantwortung im Heute wachsen kann – es ist Zusage und Auftrag für mich und alle, die hier her kommen.Wir haben hier, an dem Ort, an dem wir leben, einen kostbaren Schatz.Sr. Mirjam

Apostelleuchter in der Oberkirche

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im angesicht des todesDie Verhandlung selbst war geschickt und raffiniert gestellt. So raffiniert, dass keiner mit dem zu Wort kommen konnte, was den anderen entlastet oder ihm selbst von Vorteil war. Es wurde genau das und nur das gefragt und zur Aussage zugelassen, was nach der gerade gültigen These langt zum Verurteilen. (…) Die Beschimp- fungen von Kirche, Orden, kirchenge-schichtlichen Überlieferungen etc. waren schlimm. Ich musste eigentlich an mich halten, um nicht loszuplatzen. Aber dann wäre die Atmosphäre für alle verdorben gewesen. Diese herrliche Gelegenheit für

den großen Schauspieler, den Gegenspie-ler für einen gescheiten, überragenden, verschlagenen Menschen zu erklären und sich dann so unendlich überlegen zu zei-gen. Es war alles fertig, als er anfing. (…) Diese bitteren Monate der Reife und des Unglücks stehen unter einem ganz ei-genartigen Gesetz. Von der ersten Minu-te an war ich innerlich sicher, es würde alles gut gehen. Gott hat mich in dieser Sicherheit immer wieder bestärkt. Ich habe in diesen letzten Tagen gezweifelt und überlegt, ob ich Selbsttäuschungen zum Opfer gefallen bin, ob sich mein Lebenswille in religiösen Einbildungen sublimiert hat oder was das war: Aber diese vielen spürbaren Erhebungen mit-ten im Unglück; diese Sicherheit; dieser gewisse „Trotz“, der mich immer wis-sen ließ, es wird ihnen die Vernichtung nicht gelingen.alfred Delp SJ

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Station aus dem Kreuzweg im Hof von Maria Regina Martyrum: Jesus vor Pontius Pilatus

Foto: Burkhard Schmidt

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die Steine werden schreien Biblische Szenarien

BefreiungDas Volk Israel unter Josuas Führung wartet am Westufer des Jordans. Ihm wird für „morgen“ eine Großtat Jahwes ange-kündigt. Sobald die Träger der Bundesla-de mit ihren Füßen das Wasser berühren, staut sich der Jordan am Oberlauf wie ein Wall, während das Wasser zum Salzmeer hin vollständig abfließt. Die Israeliten zie-hen auf trockenem Boden ans andere Ufer. Josua errichtet in der Mitte des Flussbetts so viele Steine zu einem Denkmal, wie es Stämme in Israel gibt. Und die Vertreter der zwölf Stämme tragen je einen Stein aus dem Flussbett ans Ostufer, wo Josua die zwölf Steine als ein ewiges Erinne-rungszeichen aufstellt. Wenn später die Söhne ihre Väter fragen: Was bedeuten diese Steine?, dann sollen die Augenzeu-gen antworten: Hier hat Israel trockenen Fußes den Jordan durchschritten. Hier hat Jahwe das Wasser des Jordan austrocknen lassen, genauso wie er es am Schilfmeer gemacht hat. Der Durchzug durch den Jordan erneuert das ursprüngliche Ereig-nis des Exodus. Das Denkmal der zwölf Steine verstrahlt einen Glanz, der das Be-kenntnis Israels zu Jahwe spiegelt, dass Er sein Volk aus dem Arbeitshaus Ägyp-ten befreit hat. Den fremden Völkern im Ostjordanland zerschmilzt darüber das Herz und stockt der Atem. Der Psalmist formuliert es so: Unsere Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen. Das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.

Grund und BodenDie Glut der Erinnerung an Jahwes Groß-taten, verglimmt bereits, als die Söhne das Land der fremden Völker mit militä-rischer Gewalt besetzen und die eigenen Heldentaten mit dem Segen Jahwes ver-klären. Israel will sich zur Ruhe setzen auf dem angeeigneten Grund und Boden. Eine menschliche Dynastie soll das einzi-ge Königtum Gottes verdrängen. Die zwölf Steine sind verstummt. Dann jedoch lässt Nebukadnezar sie aufschreien, als er den Tempel Salomos in Schutt und Asche legt, dem letzten Davidserbe ein blutiges Ende bereitet und das Volk aus dem gesegneten Land der Väter verbannt. Doch die Pro-pheten deuten die religiöse Katastrophe als einen Anstoß zu glauben – ohne eigenen Grund und Boden, ohne abschrecken-de Staatsmacht, ohne Kultstätte aus Stein und Eisen, die nur scheinbar nicht bricht. Dennoch bleibt das Verlangen religiöser Menschen, ihren Glauben zu versteinern und ihn auf festem Grund und Boden zu verankern, überwältigend. Selbst Christen erliegen der Versuchung, ihren Glauben in Stein zu hauen, anstatt auf das zu hoffen, was nicht zu sehen ist. Die biblischen Bil-der einer himmlischen Stadt, gebaut auf dem Fundament der Apostel und Prophe-ten mit Jesus Christus als Schluss-Stein, umgeben von Mauern mit zwölf Grund-steinen, auf denen die Namen der Apos-tel stehen, sind wohl fehlerhaft übersetzt, wenn Kirchenführer aus ihnen verfestigte Strukturen und Machtmonopole ableiten.22

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LebensatemNicht erst die entvölkerten Gotteshäuser unserer Zeit, die zum Abriss freigegeben oder umgewidmet werden, lassen uns den Aufschrei der Steine spüren. Jesus selbst, der geliebte Sohn, auf dem der Geist Got-tes ruht, hat uns das Sinnesorgan dafür geschärft. Er hat den Zauber der Steine und Bauten ein für alle Mal von uns ge-nommen. Der Grund und Boden unseres Glaubens sind nicht die in Stein gehaue-nen Denkmäler vergangener Großtaten Gottes an seinem Volk Israel, auch nicht ein versteinerter Rückblick auf die Ge-schichte der Botschaft und Person Jesu, sondern der gegenwärtige Lebensatem Gottes, der uns innerlicher ist, als wir selbst es uns sind. Die Propheten haben es vorweg geahnt, dass Gott uns das Herz von Stein aus unserer Brust reißt und uns ein neues Herz von Fleisch gibt, dass er seinen Geist in uns hinein legt, damit wir lebendig werden. Dass wir nicht aus-getrocknete Skelette, versteinerte Fossile und gekrümmte Untertanen sind, son-dern durch Gottes Geist lebendige Wesen mit aufrechtem Gang und ermächtigt, aus den Zeichen der heutigen Zeit zu lernen. Nun ist Jesus mehr als Jona und die übri-gen Propheten. Aber indem Jesus von ei-nem anderen Anwalt spricht, sieht er sich selbst als Anwalt auf Zeit. Erst nachdem und weil er von uns gegangen ist, sendet Gott uns seinen Geist als Anwalt für alle Zeit. Dieser wird in uns sein und bei uns bleiben, uns alles lehren und an alles erin-nern, was Jesus getan und gesagt hat.Friedhelm hengsbach SJ

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Jesuiten aus der ehemaligen ddr rehabilitiert22. Juli 1958: Ein Kommando des Staats-sicherheitsdienstes der DDR durchsucht die Jesuitenkommunität in Biesdorf, Ost-Berlin. Vier Jesuiten werden verhaftet und vor Gericht gebracht: die Patres Robert Frater, Joseph Menzel, Wilhelm Rueter und Joseph Müldner. Während P. Frater schon länger observiert wurde, sind die drei anderen eher zufällig an diesem Tag im Haus. Die Anklagen wurden teilwei-se erst nach der Verhaftung konstruiert: Kontakt mit einer Ordensschwester, die aktiv Fluchtwilligen half, seelsorgliche Gespräche mit Menschen, die überlegten, aus der DDR zu fliehen, der Besitz von West-Geld, westlichen Kirchenzeitungen oder eines aus der Bundesrepublik einge-führten Mofas.Letztlich ging es aber um viel mehr: Der „Biesdorfer Jesuitenprozess“ war als Teil eines Kampfes des DDR-Regimes gegen die katholische Kirche ein Schauprozess,

der abschreckend wirken sollte. Die Stasi wollte beweisen, „dass der Jesuitenorden eine verbrecherische Organisation ist, die in enger Zusammenarbeit mit imperia-listischen Geheimdiensten und anderen Organisationen der katholischen Kirche mittels der ideologischen Diversion und der Spionage einen aktiven Kampf gegen die Arbeiter- und Bauernmacht führt“. Die Mitbrüder wurden zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt und mussten diese auch zum großen Teil absitzen.

Nur Pater Menzel hat den Fall des DDR-Regimes 1989 noch erleben dürfen. Auf Antrag von Provinzial Stefan Kiechle SJ hat das zuständige Landgericht Frank-furt/Oder am 30.01.2013 jetzt den ganzen Prozess für rechtsstaatswidrig erklärt und posthum die Mitbrüder rehabilitiert.Bernd Günther SJ

Joseph Müldner SJ Wilhelm Rueter SJ Joseph Menzel SJ Robert Frater SJ

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neues aus dem JesuitenordenEntscheiden lernen mit den Jesuiten – eine Kampagne der Berufungspastoral

Entscheiden ist eine Kunst – eine Kunst die man lernen und üben kann. Die Je-suiten kennen aus der Spiritualität der Exerzitien eine Menge an Wegweisern und Methoden für einen guten und ver-antworteten Entscheidungsprozess. Für junge Menschen in Orientierungs- und Entscheidungssituationen bietet die Be-rufungspastoral der deutschen Jesuiten verschiedene Projekte und Hilfen an. „Wir verstehen unsere Aufgabe so, dass wir jun-gen Menschen dabei helfen wollen, gute Lebensentscheidungen zu treffen. Dabei verschweigen wir auch nicht, dass wir Jesuitwerden für eine gute Entscheidung halten“, meint Leopold Stübner SJ, der im Team Berufungspastoral mitarbeitet.

Seit Beginn des Jahres 2013 will das Team mit der „So geht Entscheiden“-Kampagne junge Menschen unterstützen. Wichtige Entscheidungstipps gibt es in einem kom-pakten Booklet, auf der Webseite <http://berufung.jesuiten.org/entscheiden> und künftig auch als App für Smartphones. Die Materialien der Kampagne sollen Re-ligionslehrern und Seelsorgern in der Ju-gendpastoral helfen und können je nach Gruppengröße auf den Webseiten der Be-rufungspastoral bestellt werden.Für junge Männer bis 23, die überlegen, ob sie Jesuit werden wollen, bietet die Be-

rufungspastoral ab Herbst das „Mind & Soul“-Projekt an. Ein Jahr lang leben die Teilnehmer in einer eigenen Wohnung in unmittelbarer Nähe zur Hochschule für Philosophie in München. Sie studieren Philosophie und lernen im Kontakt mit Jesuiten den Orden und seine Spiritualität kennen, um so klären zu können, ob Jesu-itsein auch ihr Weg werden könnte.„Junge Menschen stehen heute am Beginn ihres Ausbildungs- und Berufslebens vor vielen sehr guten Möglichkeiten für ihren Lebensweg. Wir möchten mit unseren Angeboten dabei helfen, dass Jugendliche den Weg finden, den sie froh und mit Lei-denschaft gehen können“, sagt Bernhard Heindl SJ, der als „Promotor Vocationum“ für das Team Berufungspastoral verant-wortlich ist.

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Smartphone, Booklet und PC

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Auf dem Weg zu Heilung und Erneuerung

Am 5. Februar 2013 wurde in der Grego-riana ein Band zu den Ergebnissen eines Symposiums über Kindesmissbrauch vor-gestellt, an dem vom 6. bis 9. Februar ver-gangenen Jahres in Rom 220 Vertreter von Bischofskonferenzen und Ordensgemein-schaften teilnahmen. Eine deutsche Aus-gabe des Tagungsbandes „Auf dem Weg zu Heilung und Erneuerung“ erhielt Papst Benedikt XVI. am 30. Januar am Rand der Generalaudienz von dem Mitautor und Jesuiten Hans Zollner.

Personalnachrichten

P. Wolfgang Bauer hat zum 1. März 2013 die Aufgabe des Superiors in Sankt Blasien übernommen.

P. Josef Bill und P. Johannes G. Gerhartz sind nach Auflösung der Residenz Aachen im Januar 2013 nach Köln Mülheim um-gezogen.

P. Theo Mehring übernimmt im April die Leitung der „Katholischen Glaubensin-formation“ in Hamburg.

P. Heinrich Watzka wurde für eine zweite zweijährige Amtszeit, beginnend mit dem 1. Oktober 2012, als Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen wiedergewählt. Ebenfalls wiedergewählt wurde der bisherige Prorektor der Hoch-schule, Prof. Dr. Dr. Klaus Kießling.

Julian Halbeisen, Christian Modemann, Björn Mrosko und Claus Recktenwald wer-den am 28. September 2013 in Mannheim zum Priester geweiht werden.

Diakonweihe in London

Julian Halbeisen wurde am 9. Fe-bruar in London von Weihbischof John Arnold aus Westminster zum Diakon geweiht.

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Hans Zollner SJ überreicht Papst Benedikt XVI. die Dokumentation

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Weltweite Klänge 2013 – Internationales Jugendorchester der Jesuitenmission auf Tour

Im Januar 2013 veranstaltete die Jesuiten-mission Deutschland zum fünften Mal ihre beliebte Konzerttournee „Weltweite Klänge“. Mehr als 30 Jugendliche und jun-ge Erwachsene aus vier Kontinenten teil-ten dabei ihre Leidenschaft für Musik. Die 15- bis 25-jährigen Nachwuchstalente aus Paraguay, Kolumbien, Uganda, Indien und Deutschland kommen aus Jesuitenschulen wie der „Gandhi Ashram School“ in Nord-indien oder aus der Musikbildungsinitiative „Sonidos de la Tierra“ in Paraguay, die von der Jesuitenmission gefördert wird. Beide Projekte bieten Kindern aus armen Familien die Möglichkeit, ein klassisches Instrument zu erlernen. Die diesjährige

Deutschland-Tournee führte u.a. nach Büren, Bonn, Göttingen, Dresden, Nürn-berg, München und Frankfurt. Auf dem Programm waren weltliche sowie geistli-che Kompositionen aus Europa und aus den Herkunftsländern der Musiker. Dazu zählen Gospellieder aus Uganda oder der Bollywood-Hindi-Song „Abija“ genauso wie Auszüge aus einem „Sacred Concert“ des amerikanischen Swing-Komponisten Duke Ellington. Zum Einsatz kamen auch die faszinierenden Müllinstrumente, die in der Initiative „Sonidos de la Tierra“ aus Schrottteilen zusammengebaut wurden. Die künstlerische Gesamtleitung übernahm erstmals der Dresdner Musikpädagoge und Dirigent Max Röber. Ihm stand der erst 23 Jahre alte Nachwuchsdirigent José Miguel Echeverría aus Paraguay zur Seite.Zusammengestellt von Thomas Busch

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Jubilare Verstorbene

02. aprilBr. hermann Josef Jacobs60. ordensjubiläum

13. aprilKardinal Karl Josef Beckerp. Johannes Günter Gerhartzp. otto Winkes 65. ordensjubiläum

14. aprilp. peter Knauerp. heribert Skirde p. lorenz von Walter60. ordensjubiläum

15. aprilp. Günter Switek80. Geburtstag

16. aprilp. christian herwartz70. Geburtstagp. Karl Frielingsdorf p. heribert Graab60. ordensjubiläum

18. aprilKardinal Karl Josef Becker85. Geburtstag

21. aprilp. Markus laierp. alban Müllerp. hermann Josef Siebenp. Klemens Stock60. ordensjubiläum

22. aprilp. heinrich pfeiffer50. ordensjubiläum

24. aprilp. Bernhard Kriegbaum 50. ordensjubiläum

26. aprilp. hans ludwig olligp. Günther Kerkmann50. ordensjubiläum

28. aprilp. ludger van Bergen75. Geburtstag

03. Maip. Wolfgang Seibel85. Geburtstag

16. Maip. Fritz Korte75. Geburtstag

25. Maip. Werner Knetsch90. Geburtstag

02. JuniBischof dieter Scholz75. Geburtstag

p. Johann B. Sommer* 02.08.1918+ 20.11.2012Seelsorger in München und hof

p. Erwin Bischofberger* 01.05.1936+ 05.12.2012dozent für Ethik in Schweden

p. heinrich Jürgens* 06.10.1928+ 16.12.2012Seelsorger und Superior in Frankfurt

p. aloys liesenfeld* 08.07.1935+ 31.12.2012lehrer und Seelsorger in St. Blasien

p. Gerhard podskalsky* 16.03.1937+ 06.02.2013professor für Byzantinistik in Sankt Georgen

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alfred delp im angesicht des todesIm Gefängnis schreibt Alfred Delp SJ mit gefesselten Händen in den letzten Wochen vor seiner Hinrichtung religiöse Meditati-onen, soziologische Essays, Tagebuchver-merke und Briefe. Aus diesen Aufzeich-nungen spricht ein kritischer Geist, der mit seiner Vision einer menschlichen und sozialen Gesellschaft über Konfessionen und Weltanschauungen hinweg Zeichen eines Neuanfangs setzen will.

Die meisten dieser Kassiber wurden von zwei Frauen aus dem Gefängnis ge-schmuggelt. 1947 erschien erstmals unter dem Titel „Im Angesicht des Todes“ eine Auswahl der geheimen schriftlichen Mit-teilungen Delps. Schon bald wurde das Buch ein spiritueller Klassiker, der Gene-rationen von Christen bewegte.Die Hörbuch-CD enthält Texte aus diesem Buch, u.a. zu Advent und Weihnachten, dem Vater Unser, Auszüge aus den Tage-buchaufzeichnungen, sowie dem Brief an sein Patenkind und an seine Mitbrüder im Jesuitenorden.

Die ausgewählten Texte liest Patrick Blank, einer der renommiertesten Sprecher für Radio-Essays und TV-Dokumentationen. Zwischen den einzelnen Abschnitten spielt Tobias Breitner Stücke auf der Orgel der Jesuitenkirche in Mannheim.

2 CDs im Set: Gesamtlaufzeit 156 Min.Booklet: 12 SeitenPreis: € 12,00 (zzgl. Versandkosten)

Bestelladresse: INIGO Medien GmbH Kaulbachstraße 22a, 80539 MünchenTel 089 2386-2430, Fax 089 2386-2402<[email protected]><www.inigomedien.org>

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Was konnten sie tun? Zum Thema „Widerstand gegen den

Nationalsozialismus“ präsentiert sich in

diesem Jahr eine Wanderausstellung der

Stiftung 20. Juli 1944 in Zusammenarbeit

mit der Gedenkstätte Deutscher Wider-

stand. Eine sehenswerte Webseite mit

zahlreichen Informationen findet sich unter

<www.was-konnten-sie-tun.de>

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Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JrS) „Mein Onkel und mein Cousin wurden wegen ihres Glaubens ermordet. Deshalb hat meine Familie beschlossen, dass ich nach Deutschland gehen soll. Deutsch-land ist eine Mutter des Rechts, haben wir gedacht, da kann man in Sicherheit und in Frieden leben. Ich wollte hier arbeiten, aber ich darf nicht. Und jetzt hat man mich sogar ins Gefängnis gebracht. Ich bin ein Flüchtling, aber ich werde wie ein Verbrecher behandelt, und ich fühle mich wie einer.“ Das hat uns ein 19-jähriger Flüchtling aus Afghanistan gesagt, als wir ihn in der Abschiebungshaft trafen. Sein einziges „Vergehen“: Er war ohne gültiges Visum hier. Oft sind es erst die Seelsorger, die den Menschen in der Abschiebungs-haft erklären, warum sie überhaupt in-haftiert wurden. Auch der junge Afghane wusste nicht, dass er von Italien aus nicht nach Deutschland weiterreisen durfte. Er muss sein Asylverfahren in Italien führen und wurde dorthin zurückgeschickt.

Seelsorge in der Abschiebungshaft folgt dem ignatianischen Auftrag, dorthin zu gehen, wo die größere Not ist, und dort-hin, wo sonst kaum jemand hinkommt. Das ist auch eine Richtschnur für uns als Jesuit Refugee Service (JRS), den Pater Arrupe als Generaloberer 1980 angesichts der großen Not vietnamesischer Boots-flüchtlinge ins Leben gerufen hat und der heute in mehr als 50 Ländern auf der Welt tätig ist. In Deutschland gibt es den Jesui-ten-Flüchtlingsdienst seit 1995, als in der provisorischen Abschiebungshaft in Ber-lin hunderte Menschen saßen, Gerüchte

von Selbstmordversuchen und Hunger-streik nach außen drangen und praktisch niemand außer Seelsorgern Zutritt hatte. Später sind der Einsatz für Menschen ohne Papiere (sogenannte „Illegale“) und die Arbeit in der Berliner Härtefallkom-mission zu den Aufgaben hinzu gekom-men, die wir derzeit mit fünf Hauptamt-lichen und sieben Ehrenamtlichen leisten. Der Reihe nach:

Abschiebungshaft Jede Woche fahren JRS-Seelsorger in die Abschiebungshaft, 2012 haben sie mit rund 1000 Abschiebungshäftlingen gesprochen. Dieter Müller SJ sucht in München-Stadelheim Menschen auf, de-ren Alltag von den rigorosen Vorschriften eines normalen Gefängnisses bestimmt wird – obwohl sie keine Straftäter sind. Ludger Hillebrand SJ und Sr. Dagmar Plum MMS fahren nach Köpenick und bis an die polnische Grenze, nach Eisen-hüttenstadt – kaum jemand sonst verirrt sich dorthin. Sr. Dagmar Plum MMS bringt ihre lange Erfahrung in der Arbeit mit Opfern von Menschenhandel ein. Da-durch konnte sie auch einer jungen Frau helfen, die schon als Kind in die Prostitu-tion verkauft worden war – deren Asylan-trag aber zunächst scheiterte, weil sie aus Scham ihr Schicksal verschwiegen hatte. „Allahu akbar, Gott ist groß: Als ich kei-ne Hoffnung mehr hatte, hat deine Kirche mir geholfen“, hat sich die junge Frau spä-ter überglücklich bedankt. Solche glück-lichen Wendungen in der Abschiebungs-haft sind selten.30

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Dort brauchen wir juristische Kenntnisse. Denn auf der Seele lasten Fragen wie: Wa-rum bin ich eingesperrt? Warum kann ich nicht in Deutschland bleiben? Der Staat übernimmt aber nur unter bestimmten Bedingungen die Kosten für einen Anwalt, und selbst bezahlen können ihn die meisten Abschiebungsgefangenen nicht. Damit wir in besonderen Fällen helfen können, haben wir einen Rechtshilfefonds eingerichtet, der nur durch Spenden finanziert wird: Dank dieser Unterstützung können wir Anwälte beauftragen, wenn wir annehmen, dass die Haft rechtswidrig ist. Im vergangenen Jahr haben wir 80 Abschiebungsgefangenen ei-nen Rechtsbeistand vermittelt, den meisten von ihnen in Bayern. 47 von ihnen konnten ihre Freilassung erstreiten oder bekamen nachträglich Recht. Die Klage eines min-derjährigen Flüchtlings aus Somalia, der in der Jugendabteilung der Untersuchungshaft inhaftiert wurde, ging bis zum Bundesge-richtshof. Die höchste Instanz hat entschie-den, dass dieser junge Mensch, der überdies schon Schlimmes auf der Flucht erlebt hat-te, gar nicht hätte inhaftiert werden dürfen. Beim Bundesgerichtshof liegen weitere Fäl-le, von denen wir uns sowohl Gerechtigkeit für den Einzelnen wie auch eine Grund-satzentscheidung erhoffen. Wir tun das in der Überzeugung, „dass die Förderung der Gerechtigkeit notwendig zum Dienst am Glauben gehört“.

„Illegale“Wir sind in unseren Sprechstunden auch Ansprechpartner für Menschen ohne Pa-piere und bringen ihre Anliegen über das „Katholische Forum Leben in der Illega-lität“ oder über den Sachausschuss Mig-

ration des Diözesanrates in eine breitere Öffentlichkeit ein. Forderungen, die an-fangs utopisch schienen, kommen Schritt für Schritt voran: Heute können Kinder in die Schule gehen, ohne dass ihr Aufent-haltsrecht überprüft werden muss, und es gibt eine medizinische Notfallversorgung. In der Wirklichkeit hakt es aber noch an vielen Stellen. Rechtsanwalt Heiko Hab-be gibt juristischen Rat im Einzelfall und vertritt als JRS Policy Officer menschen-rechtliche Anliegen gegenüber der Politik.

Härtefallkommission Manchmal ist für die Menschen, die un-sere Beratung aufsuchen, die Härtefall-kommission die letzte Hoffnung. Ich vertrete das Erzbistum Berlin in dieser Kommission. Sie kann dem Innensenator empfehlen, aus humanitären Gründen ein Bleiberecht zu gewähren. An uns wenden sich Familien mit Kindern, die in Berlin zwar eine neue Heimat gefunden, aber kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht bekom-men haben. Menschen, die dem Elend 31

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Ein somalischer Flüchtling in der Abschie-bungshaft Berlin-Köpenick. Der JRS weiß nicht, wo er heute ist oder wie es ihm geht.

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ihrer Heimat entflohen sind und bei uns etwas Neues aufbauen wollten, Menschen, die vom Krieg vertrieben wurden: Es sind so viele Gründe, wie es Menschen sind, aber keiner kommt leichten Herzens oder nur, weil es sich hier besser leben ließe. Kürzlich haben wir erlebt, wieviel Rück-halt und Solidarität eine bosnische Roma-Familie von ihren Mitmenschen erfahren hat, als ihr die Abschiebung drohte. Der Senator hat diesen Antrag positiv ent-schieden – wie auch 32 weitere von den 56, die wir eingereicht und in Hunderten persönlicher Gespräche mit Familien und Einzelnen vorbereitet haben.

Politische Fürsprache Von den 42 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, kommt nur ein kleiner Bruchteil zu uns! 65.000 Asyl-

anträge wurden 2012 in Deutschland gestellt – lächerlich wenig im Vergleich zu den Flüchtlingen, die alle von den ar-men Ländern aufgenommen werden. Als Regionaldirektor des JRS Ostafrika habe ich erlebt, wie Kenia in einem Jahr eine halbe Million Flüchtlinge allein aus So-malia aufgenommen hat. Hier wird bei einigen tausend Roma aus Osteuropa, die vor existenzieller Not fliehen, laut „Asyl-missbrauch“ gerufen und die Reisefreiheit in Europa in Frage gestellt. Von den über 630.000 syrischen Flüchtlingen sind 2012 nur 6200 nach Deutschland gekommen. Wir erhalten viele Anrufe von Syrern hier, die voller Sorge um ihre Angehörigen sind und ihre Familie nachholen möch-ten. Wir versuchen im Einzelfall zu raten und zu helfen. Aber Deutschland kann und muss großzügiger in der Aufnahme von Flüchtlingen werden. Das hat auch Nawras Sammour SJ, der JRS Regionaldi-rektor für den Nahen Osten, kürzlich in Gesprächen im Bundestag betont. Zu oft sehen wir Flüchtlinge nur als Bedrohung statt als Bereicherung. Es sind aber Men-schen, die uns viel geben und von denen wir viel lernen können. Sie willkommen zu heißen und wertzuschätzen, ist nicht nur eine Aufgabe für den Jesuiten-Flücht-lingsdienst. „Liebe den Fremden wie dich selbst!“ (Levitikus 19,34). Das ist ein Auf-trag an jeden Christen.

Weitere Informationen:www.jesuiten-fluechtlingsdienst.de www.facebook.com/fluechtlinge Frido Pflüger SJ

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Gute Nachricht für die Familie aus Bosnien: Die Härtefallkommission hat entschieden, dass sie bleiben dürfen.

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Maria-Theresia Smith OCDBerlin. Karmel Maria Regina Martyrum

Tobias Zimmermann SJBerlin. Rektor des Canisius-Kollegs

Claus Pfuff SJBerlin. Schulseelsorger im Canisius-Kolleg

Felix Polten SJBerlin. Canisius-Kolleg

Frido Pflüger SJ Berlin. Leiter des Jesuiten-Flüchtlings-dienstes (JRS)

Richard Müller SJMünchen. Bildredaktion Jesuiten

Hardy KrowiorschSchrobenhausen- Mühlried. Vater

Jürgen LenssenDomkapitular. Leiter des Bauamtes und Kunstrefe-rent der Diözese Würzburg

Klaus Mertes SJSt. Blasien. Kollegsdirek-tor und ChefredakteurJesuiten

Helmuth Caspar von MoltkeUSA. Familie von Moltke

Friedhelm Hengsbach SJLudwigshafen. Prof. em. für christliche Gesellschaftsethik

Bernd Günther SJMünchen. Socius des Provinzials

Margret FärberBerlin. Referentin für Pastoral in Kindertagesstätten

Thomas BuschMünchen. Öffentlich-keitsreferent im Provin-zialat der Jesuiten

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JrS – Jesuiten-Flüchtlingsdienst

Fast täglich erreichen uns Informationen und Bilder vom Flüchtlingselend in Syrien und den Nachbarländern. Als Beobachter fühlen wir uns sehr machtlos. Diese Ohn-macht hat wohl auch der frühere Gene-ralobere des Jesuitenordens Pedro Arrupe SJ gefühlt, als er vor rund 30 Jahren den „Jesuiten-Flüchtlingsdienst“ ins Leben rief. Seither arbeiten rund 80 Jesuiten aus aller Welt zusammen mit über eintau-send Mitarbeitern, um Menschen auf der Flucht menschlich und unbürokratisch zu helfen. Sie vermitteln unter anderem Schulunterricht, teils sogar Fernstudien in den Lagern. Die Rechtshilfe spielt auch eine große Rolle, denn Aufenthaltsgeneh-migungen in den Zufluchtsländern muss man oft rechtlich erkämpfen.

Deutsche Jesuiten sind im Flüchtlings-dienst auch führend tätig, an seiner Spitze steht Peter Balleis SJ. Der Münchner Mi-chael Schöpf SJ ist Regionaldirektor des Europabüros in Brüssel. In Berlin arbeiten Fridolin Pflüger SJ, der bei seinem lang-jährigen Einsatz in Ostafrika das Flücht-lingsdrama in ganz anderem Ausmaß erfahren musste, als Leiter, sowie Ludger Hillebrand SJ als Flüchtlingsseelsorger. In

München werden sie unterstützt durch Dieter Müller SJ.

Die deutsche Provinz der Jesuiten bezu-schusst den Flüchtlingsdienst jährlich mit einem hohen Betrag. Können Sie uns da-bei helfen, damit dies so bleibt?

Aus München grüßt ganz herzlich

Pater eberhard von Gemmingen SJ

Freunde der Gesellschaft Jesu e.V.Ligabank BLZ 750 903 00Konto 2 121 441 IBAN: DE31 7509 0300 0002 1214 41BIC: GENODEF 1M05<[email protected]> Tel 089 38185-213 Fax 089 38185-252Für Spenden ab 10 Euro erhalten Sie auf Wunsch eine steuerwirksame Zuwen-dungsbestätigung.34

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Titelbild: Turm von Maria Regina MartyrumFoto: Rabanus Flavus

Ausgabe März/2013

Jesuiten Jesuiten 1 Editorial

Schwerpunkt 2 Gotteserfahrung im Raum

4 Die Zelle als Ort der Befreiung

6 Kirchenbaumeister Hans Schädel

8 Wenn die Zukunft stirbt

10 Gedenken an die Namenlosen

12 Die apokalyptische Frau

14 Erinnerungen an meinen Vater

16 Vorbilder im Glauben und Leben

18 Im Angesicht des Todes

20 Leben im Gedenken

Geistlicher Impuls 22 Die Steine werden schreien

Aktuell 24 Jesuiten aus der ehemaligen DDR rehabilitiert

Nachrichten 25 Neues aus dem Jesuitenorden

Personalien 28 Jubilare

Medien Hörbuch CD 29 Alfred Delp – Im Angesicht des Todes

Rückblick30 Jesuiten-Flüchtlingsdienst

33 Autoren dieser Ausgabe

Die besondere Bitte 34 JRS

37 Standorte der Jesuiten in Deutschland

Impressum

JesuITeN Informationen der Deutschen provinzder Jesuitenan unsere Freunde und Förderer64. Jahrgang 2013/1

IssN 1613-3889Herausgeberund Copyright:© Deutsche provinzder Jesuiten K.d.ö.r.redaktionsleitung:Klaus mertes sJredaktion:Dr. Thomas Busch (Chef vom Dienst)Holger Adler sJmarco Hubrig sJBernhard Knorn sJsimon Lochbrunner sJrichard müller sJ (Bildredaktion)Claus pfuff sJmikael schink sJTobias specker sJJohann spermann sJTobias Zimmermann sJpatrick Zoll sJ

Anschrift:redaktion JesuITeNseestraße 1480802 münchenTel 089 38185-213Fax 089 [email protected]

satz und reproduktionen:martina Weininger, münchen

Druck:Gebrüder GeiselbergerGmbH, Altöttingprinted in Germany

erscheinungsweise:Viermal im Jahr Abonnement kostenlos

Nachdruck nach rücksprache mit der redaktion

Jesuiten1 Editorial

Schwerpunkt2 Virtualität – Anwesenheit des Abwesenden6 Virtualität aus der Schulperspektive8 Mailgewitter & Twitterstürme

10 In die Computerzeit hineinleben11 Erreichbarkeit 2.0: Facebook ohne Ende14 Online-Exerzitien16 Pastorale Projekte17 Warum ich (noch) nicht bei Facebook bin18 Warum ich bei Facebook bin20 blog.radiovatikan.de21 Jesuiten in Facebook

Geistlicher Impuls22 Von der Versuchung, virtuell zu leben

Nachrichten24 Neues aus dem Jesuitenorden

Vorgestellt29 Gebetsapostolat

Nachrufe 201230 Unsere Verstorbenen

Medien32 DVD: Die Schrittweisen. Zu Fuß nach Jerusalem

33 Autoren dieser Ausgabe

34 Die besondere Bitte34 Ein Abonnement „Stimmen der Zeit“

37 Standorte der Jesuiten in Deutschland

JesuitenImpressum

JESUITENInformationen der Deutschen Provinzder Jesuitenan unsere Freunde und Förderer

63. Jahrgang 2012/4ISSN 1613-3889

Herausgeberund Copyright:© Deutsche Provinzder Jesuiten K.d.ö.R.

Redaktionsleitung:Klaus Mertes SJ

Redaktion:Dr. Thomas Busch (Chef vom Dienst)Holger Adler SJBernd Hagenkord SJBernhard Knorn SJSimon Lochbrunner SJRichard Müller SJ (Bildredaktion)Tobias Specker SJMartin Stark SJJohann Spermann SJTobias Zimmermann SJPatrick Zoll SJ

Anschrift:Redaktion JESUITENSeestraße 1480802 MünchenTel 089 38185-213Fax 089 [email protected]

Layout:Margot KrottenthalerLeporello Company,Dachau

Satz und Reproduktionen:Martina Weininger, München

Druck:Gebrüder GeiselbergerGmbH, AltöttingPrinted in Germany

Erscheinungsweise:Viermal im Jahr Abonnement kostenlos

Nachdruck nach Rück-sprache mit der Redaktion

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2012/4Titelbild: @ Fotolia„Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache,nicht in der Form zuexistieren, in der sie zuexistieren scheint, aberin ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer indieser Form existieren-den Sache zu gleichen.“Diese Definition aus„Wikipedia“ auf vielfältige Weise um-zusetzen, nahm sich Simon Lochbrunner SJmit seinen Bildern imSchwerpunktteil dieserAusgabe vor.

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Die Sprache der Steine

2013/1ISSN 1613-3889