Jetzt das Morgen gestalten - Magazin 2011/2012 der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg

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1 Ausgabe 2011/2012 Jetzt das Morgen gestalten IM BLICK: NACHHALTIGKEIT WELTWEIT UND VOR ORT NACHHALTIG ENGAGIERT: SO GEHT‘S UND VIELE TIPPS, LINKS UND INFOS ZUM WEITERDENKEN MAGAZIN ZUR A A R M A A Z I N Z U R G

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Das Magazin 2011/2012 der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg wirft den Blick zurück und nach vorn: Das Heft richtet sich ganz besonders an Jugendliche und schlägt den Bogen vom Kongress 2011 bis zur Konferenz in Rio im Juni 2012. Hinzu kommen zahlreiche Tipps, Links und Informationen rund um Nachhaltigkeit.

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1Ausgabe 2011/2012

Jetzt das Morgengestalten

Im BlIck: NachhaltIgkeIt

weltweIt uNd vor ort

NachhaltIg eNgagIert:

So geht‘S

uNd vIele tIppS, lINkS uNd

INfoS zum weIterdeNkeN

magazIN zur

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Ausgabe 2011/2012Ausgabe 2011/2012Ausgabe 2011/2012magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur magazIN zur

die dvd fehlt?

macht nichts! die geschäftsstelle der Nach-

haltigkeitsstrategie hilft gerne mit einer neuen

aus (kontakt und adresse auf Seite 27).

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3edItorIal

das aktuelle Magazin der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg knüpft an den diesjährigen Nachhaltig-

keitskongress für Jugendliche und junge Erwachsene an, der unter dem Motto „Rio wird 20 – wir sind dabei“

am 15. Juli 2011 in Stuttgart stattfand. Das Magazin bietet viele interessante Hintergründe zur nationalen und

internationalen Nachhaltigkeitspolitik, Berichte aus erfolgreichen, die Nachhaltigkeit fördernden Projekten und

nützliche Tipps rund um Nachhaltigkeit im Alltag. Denn: Vor dem Hintergrund der UN-Konferenz für nachhaltige

Entwicklung im Jahr 2012 ist es wichtig, dass wir alle Verantwortung für unsere Umwelt und unsere Zukunft zei-

gen. Wir müssen uns darüber klar werden, welche Herausforderungen uns in der nachhaltigen Entwicklung noch

bevorstehen – lokal wie regional, national wie global.

Beim Nachhaltigkeitskongress in Stuttgart habe ich mehr als 400 junge Menschen erlebt, für die

dieses Thema kein theoretisches Konstrukt ist, sondern die wissen wollten: Was heißt das kon-

kret? Was gibt es zu tun? Welchen Beitrag kann ich persönlich leisten? Die Teilnehmerinnen und

Teilnehmer haben gezeigt, dass es vor allem auf Einsatz und Engagement ankommt. Das große

Interesse freut mich ganz besonders, denn Nachhaltigkeit in allen Bereichen ist das Leitmotiv

unserer Politik in Baden-Württemberg – vom Umweltschutz über die Energiewende bis hin zu

einer nachhaltigeren Wirtschaft.

Bei der Realisierung unserer Nachhaltigkeitspolitik ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger

von zentraler Bedeutung. Der Landesregierung ist es hierbei wichtig, dass die junge Generation da-

bei zu Wort kommt, sich einbringen kann und dieses Thema mitträgt. Wir haben vom Nachhaltig-

keitskongress viele Ideen, Fragen und Diskussionspunkte mitgenommen und möchten weiterhin die Meinungen,

Vorschläge und Kritik der jungen Menschen hören. Das große Interesse am Kongress ist deshalb ein Ansporn für

die zukünftigen Aktivitäten der Landesregierung.

Gleichzeitig hoff e ich, dass alle Akteure, die seit Jahren einen großen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in unserem

Land leisten, gemeinsam mit uns weiter in diese Richtung gehen und aus dieser Publikation viele Anregungen für

ihren Arbeitsalltag in den Projekten, Vereinen, Verbänden und Unternehmen mitnehmen – sei es durch die Ideen

der Jugendlichen, durch ihre Fragen, ihr Engagement oder durch die vielen guten Beispiele.

Wir freuen uns, wenn die Themen des Magazins neue Perspektiven aufzeigen und zu weiterem Handeln

anregen. Sie werfen aber auch neue Fragen auf, auf die wir gemeinsame Antworten fi nden können. Eine

Möglichkeit dazu bietet sich im Rahmen der „Nachhaltigkeitstage“* im kommenden Jahr. Dabei bauen

wir auf den tatkräftigen Einsatz vieler Beteiligter und freuen uns auf zahlreiche Ideen und Aktionen.

Nun aber erst mal: viel Spaß mit dem Magazin der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg!

Winfried Kretschmann

Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

g r u S S w o r t

Liebe Leserinnen und Leser,

Seit 12. Mai 2011 ist Winfried Kretschmann

Ministerpräsident von Baden-Württem-

berg und damit der erste grüne Regie-

rungschef in einem Bundesland. Sein

politisches Geschick wurde schon in der

Schule bei seiner Abiturrede im Jahr 1968

deutlich: Damals hielt Kretschmann an-

stelle der üblichen Reden ein politisches

Statement über Demokratie an der Schule.

Der 63-Jährige ist von Beruf Gymnasial-

lehrer für Biologie, Chemie und Ethik, ist

verheiratet und hat drei Kinder. Wenn ihm

Zeit bleibt, liest er oder geht wandern.

Nachhaltig-keitstage? Mehr Informationen über die Nach-

haltigkeitstage 2012 gibt es auf der

Rückseite und unter www.nachhaltigkeitstage-bw.de.

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4 Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Dabei sein: Die Nachhaltigkeitstage im April 2012

bieten viel Platz für eigene Ideen und landesweit

Aktionen zum Mitmachen. Mehr Infos auf Seite 28.

Zeitreise der nachhaltigen Entwicklung: Was bedeu-

tet Rio+20? Was ist 1992 passiert? Und wie geht

es weiter? Der Blick zurück und in die Zukunft

ab Seite 6.

Jede Stimme zählt: Nachhaltig engagierte Jugendli-

che berichten von ihrem Einsatz ab Seite 13.

Weiterdenken: Nachhaltige Maßstäbe werden bei

der Wohlstandsmessung und dem eigenen Kon-

sum immer wichtiger. Wie und warum zeigt sich

ab Seite 16.

Ganz schön clever: Nachhaltig ausgebildet in der Uni

und im Beruf heißt es ab Seite 22.

Vor ort: nachhaltIgkeIt konkret In Baden-WürttemBerg

Na, wie war‘s auf dem kongress? 5Im gespräch: umweltminister franz untersteller 10von helden, designern und erntehelfern 12

rIo 1992–2012: nachhaltIgkeIt damals und heute

zeitreise der nachhaltigen entwicklung 6diese welt ist noch nicht nachhaltig genug! 8

Jede stImme zählt: nachhaltIg engagIert

von der uni zur uN 13jede Stimme zählt! 14fÖj – was passiert da eigentlich genau? 15

WeIterdenken: nachhaltIge massstäBe

darf‘s ein bisschen mehr sein? 16grünes licht für junge geschäftsideen 17„Nachhaltige produkte müssen sexy sein” 18augen auf im konsumdschungel! 19vernetzt − verkabelt − verschwendet? 207 fragen an ... katrin Bauerfeind 21

ganz schön cleVer: nachhaltIg ausgeBIldet

„mit Nachhaltigkeit setzt man genau auf das richtige pferd!“ 22Nachhaltigkeit studieren – aber was und wo? 23erzähl doch mal, katharina! 24… und in der praxis? 24

gut zu WIssen

online-communitys zur Nachhaltigkeit 26Impressum 27ab in die zukuNft!mach mit bei den Nachhaltigkeitstagen 2012! 28

Rio

New York

Johannesburg

Deutschland

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Jede Stimme zählt: Jede Stimme zählt:

Zeitreise der nachhaltigen Entwicklung: Zeitreise der nachhaltigen Entwicklung: Was bedeu

New YorkNew YorkNew YorkNew York Deutschland

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5Vor ort: nachhaltIgkeIt konkret In Baden-WürttemBerg

„Wir sind hier, weil wir uns für Nachhaltigkeit einsetzen und inte-ressieren. Sehr gut fi nden wir die Idee mit den Öko-Shirts und hoffen, dass sich die Idee durchsetzen wird. Es wird zwar schwer, gegen die ganzen bekannten Marken anzu-kämpfen, aber vielleicht merken die ja auch irgendwann mal, dass ,Öko‘ nicht gleich schlecht ist.“ − Annika und Helen (beide 15)

Na, wie war’s auf dem Kongress? Die Redaktion hat sich auf dem Nachhaltigkeitskongress 2011 umgehört und erfahren, welche Schwerpunkte den Teil-

nehmern in Sachen Nachhaltigkeit besonders wichtig sind und was sie aus Stuttgart mitnehmen.

„Wir konnten uns schon vorher et-was unter dem Begriff Nachhaltig-keit vorstellen, wollten uns jetzt aber noch mal weiter informieren. Dazu haben wir am IT- und am Rio-Workshop teilgenommen, wo wir über Planspiele neue Aspekte zum Thema kennengelernt haben.“Robert und Falk, (beide 18 Jahre)

„Es war gut zu sehen, wie die un-terschiedlichen Gruppen diskutiert und aufeinander reagiert haben. Man hat neue Perspektiven bekommen und neue Ansätze erfahren.“ − Xenia

gelernt: Interdisziplinär. Und mir ist aufgefallen, dass auch unser Thema Nachhaltigkeit interdiszipli-när ist. Es geht uns alle etwas an, Wirtschaft, Politik und die ganze Gesellschaft. Das A und O ist doch letztlich, Bewusstsein zu schaffen − und das hat die Landesregierung mit dieser Veranstaltung heute ge-schafft.“ − Lena (18)

„Nachhaltigkeit ist eines der wich-tigsten Themen, mit denen wir uns heutzutage auseinandersetzen müssen. Der Kongress war super, um sich mit anderen auszutauschen.“Ashwin (18)

„Ich denke: Die Unternehmen stehen in der Bringschuld, die Konsumenten aufzuklären, zum Beispiel, indem sie die ökolo-gischen Siegel bekannter ma-chen und erklären.“ − Silke

Inhaltsverzeichnis

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”„Ich habe heute ein neues Wort

Vor ort: nachhaltIgkeIt konkret In Baden-WürttemBerg

Die Redaktion hat sich auf dem Nachhaltigkeitskongress 2011 umgehört und erfahren, welche Schwerpunkte den Teil-Die Redaktion hat sich auf dem Nachhaltigkeitskongress 2011 umgehört und erfahren, welche Schwerpunkte den Teil-Die Redaktion hat sich auf dem Nachhaltigkeitskongress 2011 umgehört und erfahren, welche Schwerpunkte den Teil-Die Redaktion hat sich auf dem Nachhaltigkeitskongress 2011 umgehört und erfahren, welche Schwerpunkte den Teil-

nehmern in Sachen Nachhaltigkeit besonders wichtig sind und was sie aus Stuttgart mitnehmen.

Die Redaktion hat sich auf dem Nachhaltigkeitskongress 2011 umgehört und erfahren, welche Schwerpunkte den Teil-

nehmern in Sachen Nachhaltigkeit besonders wichtig sind und was sie aus Stuttgart mitnehmen.

„Nachhaltigkeit ist eines der wich-tigsten Themen, mit denen wir tigsten Themen, mit denen wir „Nachhaltigkeit ist eines der wich-

Nachhaltigkeit einsetzen und inte-„Wir sind hier, weil wir uns für Nachhaltigkeit einsetzen und inte-„Wir sind hier, weil wir uns für

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rIo 1992–2012: nachhaltIgkeIt damals und heute

Zeitreise der nachhaltigen EntwicklungEin T-Shirt aus den USA kann von pakistanischer Kinderhand genäht sein, und sowohl deutsche als auch chinesische

CO2-Emissionen sind mitverantwortlich für weltweite Klimaveränderungen. Auf internationaler Ebene arbeiten des-

halb die Staaten im Rahmen der Vereinten Nationen zusammen. Der nächste Termin der UN ist 2012: Die Vertreter der

193 Mitgliedsstaaten treffen sich vom 4. bis zum 6. Juni zur Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro. An

die Konferenz, genannt „Rio plus 20“, sind hohe Erwartungen geknüpft: Sie findet genau 20 Jahre nach dem berühmten

„Erdgipfel“ von Rio im Jahr 1992 statt. Was ist damals in Rio passiert und wie ging es weiter? Ein Blick zurück:

1987 veröffentlicht die Welt-

kommission für Um-

welt und Entwicklung

den „Brundtland-Be-

richt“ und formuliert

darin erstmals das

Leitbild einer nachhal-

tigen Entwicklung.

Rio 1992

Insgesamt 17.000 Teilnehmer aus mehr als 170

Ländern treffen sich zur ersten Konferenz der

Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung.

Erstmals werden die Auswirkungen von Umwelt-

problemen auf die globale Entwicklung diskutiert.

Die Ergebnisse der Konferenz sind bahnbrechend:

Nach hitzigen Diskussionen einigen sich die

Regierungschefs auf die Rio-Deklaration, mit der

erstmals das Recht auf nachhaltige Entwicklung

in einem internationalen Abkommen verankert

wird. 27 Grundsätze zielen darauf ab, die soziale

und wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben

und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Auch das

entwicklungs- und umweltpolitische Aktionspro-

gramm „Agenda 21“* wird verabschiedet.

Zahlreiche Verhandlungen der Vereinten Nationen

in unterschiedlichsten Themenfeldern schließen

sich in den folgenden Jahren an. Ein wesentlicher

Durchbruch gelingt aber auf keiner Konferenz.

Immerhin: Schon „Rio+5“ in New York zeigt, dass

die Beteiligung gesellschaftlicher Akteure sehr gut

klappt.

„Rio+10“, 2002

Die nachhaltige Entwicklung bekommt neuen

Schwung. Aus der Konferenz der Vereinten

Nationen für Umwelt und Entwicklung wird die

Konferenz der Vereinten Nationen für Nachhaltige

Entwicklung. Die Teilnehmer befassen sich erstmals

mit der Green Economy, einer Wirtschaft, die

Ressourcen schont und Armut bekämpft. Verab-

schiedet wird der „Johannesburg-Aktionsplan“ mit

konkreten Zielwerten, an denen die nachhaltige

Entwicklung gemessen werden soll.

die lokale agenda 21 wurde 1992 in Rio beschlos-

sen. Das Aktionsprogramm soll sicherstellen, dass

das Thema Nachhaltigkeit nicht nur auf internatio-

naler Ebene an Bedeutung gewinnt, sondern auch

vor Ort umgesetzt wird. Auch in Baden-Württemberg

gibt es zahlreiche aktive Lokale-Agenda-Gruppen

– jede dritte Kommune hat eine solche Agenda

beschlossen.

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EntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklungZeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen Zeitreise der nachhaltigen

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rIo 1992–2012: nachhaltIgkeIt damals und heute

2007

startet die Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Würt-

temberg, die Nachhaltigkeit vor Ort umsetzt.

Ob Klimaschutz, Ressourcenverknappung oder

demografischer Wandel, Baden-Württemberg stellt

sich den Herausforderungen der Zukunft. Dazu

setzt das Land auf die Zusammenarbeit mit den

Baden-Württembergern. Rund 470 Organisationen

und viele engagierte Menschen beteiligen sich be-

reits. Eine tolle Möglichkeit für Jugendliche, sich zu

engagieren, war der Nachhaltigkeitskongress 2011

zum Thema „Rio wird 20 – wir sind dabei!“ Noch

mehr Ideen zeigt natürlich dieses Magazin!

„Rio+20“, 2012

In den vergangenen 20 Jahren ist viel passiert:

Weltweit beschäftigen sich immer mehr Menschen,

Organisationen und Unternehmen mit nachhal-

tiger Entwicklung, es gibt immer mehr nachhaltige

Produkte und Technologien. Aber nach wie vor

müssen einige Herausforderungen dringend gelöst

werden. Kein Wunder, dass die Ziele für „Rio+20“

hochgesteckt sind und die Konferenz bereits

intensiv vorbereitet wird. Ein Kernthema wird die

Neuausrichtung der Wirtschaft als Green Economy

sein, um Ressourcen zu schonen und die Armut zu

bekämpfen. Außerdem soll das Thema nachhaltige

Entwicklung stärker in die politischen Systeme der

Mitgliedsstaaten und in das System der Vereinten

Nationen eingebunden werden.

2002

Auch in Deutschland

tut sich was: Die Bun-

desregierung verab-

schiedet die nationale

Nachhaltigkeitsstrate-

gie „Perspektiven für

Deutschland“.

Wichtige Themen sind

dabei Lebensqualität,

sozialer Zusammen-

halt, Gerechtigkeit

zwischen Generati-

onen und internatio-

nale Verantwortung.

Nachhaltige entwicklung – was ist das eigentlich?Im Abschlussbericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung wird das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung erstmals beschrieben: Eine nachhaltige Entwicklung befriedigt die Bedürfnisse gegenwärtiger Generationen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, wiederum ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Sowohl gegenwärtige als auch zukünftige Generationen sollen also ein gesundes, lebenswertes Leben mit den dazu nötigen Ressourcen führen können.

Rio

New York

Johannesburg

Deutschland

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RioRioRioRioRio JohannesburgJohannesburgJohannesburgRioRioRioRio JohannesburgJohannesburgJohannesburgJohannesburgRioRio

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8 rIo 1992–2012: nachhaltIgkeIt damals und heute

„Rio, da denkt man an die Copacabana. An Strand und

mehr oder weniger leicht bekleidete Menschen. Rio, da

denkt man natürlich auch an Brasilien, den Amazonas

und den Regenwald“, erzählt Klaus Töpfer. Die Stadt, in

der 1992 die erste Konferenz der Vereinten Nationen

über Umwelt und Entwicklung stattfand, hat aber auch

ganz andere Seiten: Ein ausgedehnter Spaziergang

durch Rio ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen,

denn in einigen Stadtteilen sind Kriminalität, Drogen

und Waffengebrauch an der Tagesordnung. Die Konfe-

renzteilnehmer von 1992 hatten beide Seiten der Stadt

am Zuckerhut im Blick und konnten sehen, dass Um-

welt- und Entwicklungsprobleme dringend in Angriff

genommen werden müssen. Töpfer erinnert sich: „Wir

waren enthusiastisch und der Meinung, dass damals,

nach Ende des Ost-West-Konflikts, genug Geld da ist,

um eine neue Zweiteilung zwischen Nord und Süd,

zwischen Arm und Reich zu beseitigen.“ Dass ihre Ziele

nicht realisiert werden könnten, war für die Teilnehmer

damals unvorstellbar. Die Staatschefs beschlossen, 0,7

Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Entwicklungs-

maßnahmen auszugeben. Das klingt nach wenig?

Dennoch haben die meisten Staaten dieses Ziel bis

heute nicht umgesetzt. Deutschland etwa hat 2010

insgesamt 0,38 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in

Entwicklungsprojekte gesteckt, die USA sogar nur 0,2

Prozent. Nur Dänemark, Luxemburg, die Niederlande,

Norwegen und Schweden erreichten oder übertrafen

das 0,7-Prozent-Ziel. Nächstes Jahr in Rio sollte also

besser überlegt werden, welche Ziele überhaupt realis-

tisch sind und wie die Vereinten Nationen sicherstellen

können, dass die Maßnahmen auch wirklich umgesetzt

werden. Die 20 Jahre von Rio 1992 bis Rio 2012 waren

und sind eben auch ein weltweiter Lernprozess.

Der Anstoß von Rio 1992, Umweltschutz und gesell-

schaftliche Entwicklung unter einen Hut zu bringen,

war zwar richtig; 20 Jahre und viele UN-Konferenzen

später hat die internationale Staatengemeinschaft

aber immer noch viel zu tun, findet Klaus Töpfer. Zum

Beispiel in Sachen Bevölkerungswachstum: „Wir sind

heute mit rund sieben Milliarden Menschen etwa eine

Milliarde mehr als damals. Bis 2050 sollen es insgesamt

neun Milliarden sein.“ In armen Ländern verstärkt das

Bevölkerungswachstum aktuelle Ernährungsprobleme.

Die zentralen Fragen lauten: Wie können 2050 alle

menschenwürdig leben, ohne sich über Ressourcen zu

streiten? Wie kann jeder ernährt werden, wenn es schon

heute nicht genug zu essen gibt und jeder Siebte be-

reits hungert? „Bei uns in Deutschland liegt das Ernäh-

rungsproblem eher darin, uns zu überlegen, was wir tun

können, damit unsere Kinder nicht zu dick werden. Und

wir geben mehr Geld für Diätmittel aus, als notwendig

k l a u S t Ö p f e r ü B e r „ r I o w I r d 2 0 “

Diese Welt ist noch nicht nachhaltig genug!Rück- und Ausblick mit einem, der sich auskennt: Professor Klaus Töpfer war von 1987 bis 1994 deutscher Umweltmi-

nister und 1992 in Rio als Leiter der deutschen Delegation hautnah mit dabei. Beim Nachhaltigkeitskongress in Stutt-

gart hat er sich an den „Erdgipfel“ erinnert und klargemacht, welche Herausforderungen heute auf der Agenda stehen

sollten. Nicht nur beim nächsten Weltgipfel in Rio, sondern auch im Alltag.

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9rIo 1992–2012: nachhaltIgkeIt damals und heute

wäre, um alle hungernden Menschen zu ernähren“,

zeigt Töpfer die paradoxen Unterschiede zwischen dem

Leben in reichen und ärmeren Ländern auf.

„Nachhaltigkeit heißt, über die mittel- und lang-

fristigen Konsequenzen einer Handlung nachzuden-

ken. Heute leben wir in unserer Welt aber oft unter

dem Diktat der Kurzfristigkeit“, meint er. Deshalb wer-

den Ressourcen verschwendet, die Umwelt belastet

und riesige Schuldenberge angehäuft. Und wer muss

das Ganze irgendwann mal ausbaden? Richtig: alle,

die heute ziemlich jung oder noch gar nicht geboren

sind. Für junge Menschen hat Klaus Töpfer aber einen

guten Ratschlag: „Lassen Sie sich was einfallen!

Gehen Sie mit offenen Au-

gen durch die Welt und

fragen Sie sich zum

Beispiel, wo es der-

zeit noch Abfälle

gibt, die recycelt

werden könnten.

Damit können Sie

sogar Geld verdienen,

denn das ist definitiv

ein Geschäftsbereich der

Zukunft!“ Und noch etwas ist

Töpfer wichtig – für Rio+20

genauso wie für junge Men-

schen: „Lassen Sie sich

nicht damit abspeisen,

dass irgendetwas alter-

nativlos ist.

Suchen Sie nach Alternativen. Das kann ganz

schön spannend sein.“

Auch in Rio wird 2012 wieder nach Alterna-

tiven gesucht: Wie können Unternehmen im

Sinne einer Green Economy ressourcenscho-

nend produzieren? Wie lässt sich Nachhaltig-

keit konkret verankern? Die Suche nach Alter-

nativen beschränkt sich aber nicht nur auf die

großen Fragen in der Welt und ist wohl auch nach Rio

2012 noch lange nicht zu Ende.

weiter-lesen?!Neugierig geworden,

was sich hinter dem

internationalen Rio-Pro-

zess alles verbirgt? Auf

www.uncsd2012.org,

www.undp.org oder

www.unep.org gibt’s

weitere Infos.

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„Lassen Sie sich

nicht damit abspeisen, nicht damit abspeisen,

dass irgendetwas alterdass irgendetwas alterdass irgendetwas alter-dass irgendetwas alter

nativlos ist. nativlos ist. nativlos ist.

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10 Vor ort: nachhaltIgkeIt konkret In Baden-WürttemBerg

Im Gespräch: Umweltminister Franz UnterstellerDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Nachhaltigkeitskongresses wollten viel vom baden-württembergischen Um-

weltminister Franz Untersteller wissen. Im Magazin beantwortet er noch mal die brennendsten Fragen.

Herr Minister Untersteller, Sie sind seit Frühjahr 2011

Umweltminister. Und jetzt blickt die Welt in Rich-

tung Brasilien. Sind Sie schon aufgeregt wegen Rio?

Minister Franz Untersteller: Aufgeregt würde ich

nicht sagen, aber es ist eine Chance zu zeigen, was

innerhalb der letzten 20 Jahre bereits erreicht wur-

de. Dazu gehört zum Beispiel die Tatsache, dass wir

Nachhaltigkeit heute sehr ernst nehmen und dass

sich inzwischen auch so viele Jugendliche für das

Thema interessieren. Für uns in Baden-Württem-

berg ist das breite Engagement der Kommunen

bei der Lokalen Agenda 21 ein Erfolg. Wenn man

allerdings die ganze Sache global betrachtet,

dann muss man schon sagen, dass es kaum Fort-

schritte seit der Konferenz 1992 gegeben hat. Das

gilt besonders für so wichtige Themen wie den Klima-

schutz oder den Erhalt der Biodiversität.

Wie konkret beschäftigt Sie denn die internationale Ebe-

ne hier in Baden-Württemberg, damit wir bald weltweit

eine Green Economy haben?

Wir müssen internationale Vereinbarungen treffen,

um globale Probleme wie den CO2-Ausstoß in den

Griff zu kriegen. Aber wir können auch viel vor Ort tun,

zum Beispiel in Sachen grüner Technologien und einer

nachhaltigen Wirtschaft. Wenn andere sehen, dass es

bei uns klappt, dann kann das einen wichtigen Moti-

vationsschub bringen und dazu führen, dass sie sich

ebenfalls in diese Richtung entwickeln.

Was ist in Ihren Augen der Punkt, an den man in Rio de-

finitiv ran muss?

Es gibt eine Reihe von Themen, aber das Armutspro-

blem ist ganz entscheidend. Eine Lösung dieses Pro-

blems kann nur durch gemeinsame Anstrengungen

in allen Bereichen der Nachhaltigkeit erreicht werden.

Der Ansatz Green Economy als Instrument einzuset-

zen, um den Wohlstand auf umweltverträglicher Basis

auch in armen Ländern voranzubringen, ist sicher ein

guter Anfang. Klar ist aber auch, dass die Reichen ei-

nen Teil von dem abgeben müssen, was sie haben.

Viele Jugendliche fragen sich: Kann ich mit meinem per-

sönlichen Engagement etwas bewegen oder kann das

nur die Politik?

Sowohl als auch: Beim persönlichen Verhalten kann

man viele Dinge ändern, zum Beispiel verstärkt auf re-

gionale Produkte zurückgreifen. Das sollte aber nicht

ausschließen, dass man sich über die allgemeinen Pro-

zesse informiert und sich auch gesellschaftlich enga-

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11Vor ort: nachhaltIgkeIt konkret In Baden-WürttemBerg

giert. Beispielsweise auch dadurch, selbst in die Politik

zu gehen, um da etwas zu bewegen. Immerhin setzt

die Politik ja die Rahmenbedingungen dafür, was an

gesellschaftlicher Entwicklung möglich ist.

Und wie sorgen Sie konkret dafür, dass noch mehr

Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen entsteht?

Nachhaltigkeit ist das zentrale Leitkonzept unserer

Regierung und wird in allen Bereichen mitgedacht.

Nicht zuletzt durch unsere Nachhaltigkeitsstrate-

gie kommt es ja auch schon bei vielen Menschen in

Baden-Württemberg an. Wir veranstalten 2012 au-

ßerdem zum ersten Mal

Nachhalt igkeitstage*

– mit vielen Veranstal-

tungen, Projekten und

Diskussionen im ganzen

Land. Wir hoffen auf

viele Beteiligte und jede gute Idee ist willkommen.

Das Stichwort Mobilität fiel auf dem Kongress auch. Ein

Tipp von Ihnen: Wie können wir denn nachhaltiger mobil

werden?

Wir müssen natürlich überlegen, wann es Sinn macht,

statt des Autos auch mal das Fahrrad zu nehmen oder

zu Fuß zu gehen. Daneben brauchen wir aber auch at-

traktive Angebote, um unsere Mobilität neu zu organi-

sieren. So hat zum Beispiel jeder die Möglichkeit, die

Emissionen, die mit seiner Flugreise verbunden sind,

zu kompensieren. Bei www.atmosfair.de kann man

errechnen, wie viele Tonnen CO2 mit einer Reise von A

nach B verbunden sind und was es kostet, diese auszu-

gleichen. Durch eine entsprechende Spende werden

Klimaschutzprojekte gefördert. In meinem Ministeri-

um wird das schon so gemacht, und ich hoffe, dass die

gesamte Landesregierung bald unserem Beispiel folgt.

Ein gutes Stichwort: Wie sieht denn nachhaltiges Han-

deln darüber hinaus im konkreten Regierungsalltag aus?

Das Umweltministerium hat bereits 1999 eine Um-

weltprüfung durchgeführt und ist seit 2001 EMAS-

zertifiziert. Die dafür notwendigen Verbesserungen

bei der Umweltbilanz des Ministeriums schaffen wir

zum Beispiel durch den Einsatz energiesparender

LED-Leuchten. Eine wichtige Rolle spielen auch alter-

native Antriebskonzepte bei den Dienstfahrzeugen.

Ein Brennstoffzellenfahrzeug ist bereits für das Um-

weltministerium im Einsatz. Darüber hinaus strebt

die Landesregierung eine weitere Reduktion der CO2-

Emissionen bei den Dienstfahrzeugen an.

Auf dem Nachhaltigkeitskongress haben Sie verraten,

dass Sie auch im mitgemacht haben.

Wie war´s?

Wahnsinnig spannend! Die Zusammenarbeit mit den

Leuten vor Ort war eine Erfahrung, die mich sehr be-

reichert hat. Einerseits war es natürlich die Chance,

das im Studium erworbene

Wissen anzu-

wenden. Darüber hinaus bekam ich aber

auch einen Einblick ins kolumbianische Alltagsleben

und die Probleme der Menschen dort. Wir in Deutsch-

land machen ja oft aus einer Mücke einen Elefanten,

sind mit vielem unzufrieden. Wenn man das Leben in

einem armen Land erlebt, gibt das einem ein besseres

Gespür dafür, welche Probleme wirklich wichtig sind.

Und eine letzte Frage, die eine Teilnehmerin des Kon-

gresses eingereicht hat: Sind Sie als Umweltminister

auch mal pessimistisch?

Nein, das kann ich wirklich nicht von mir sagen.

Sicher gibt es gerade im Bereich der nachhaltigen Ent-

wicklung Herausforderungen, die uns als Einzelnen

manchmal unlösbar erscheinen. Wenn man sich aber

anschaut, wie motiviert und engagiert die jungen Leu-

te beim Nachhaltigkeitskongress dabei waren, dann

gibt es für mich keinen Grund, pessimistisch zu sein,

was die Zukunft Baden-Württembergs und der Welt

angeht.

april 2012

Mehr dazu auf der Rückseite

Weitere Informationen zum

ASA-Programm gibt‘s auf

Seite 25.

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12 Vor ort: nachhaltIgkeIt konkret In Baden-WürttemBerg12

Von Helden, Designern und ErntehelfernDie Jugend entscheidet mit über die Zukunft! Deshalb unterstützt die Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg

engagierte Jugendliche. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen zum Mitmachen zeigen, dass Nachhaltigkeit Spaß

macht und nicht nur trockene Theorie ist. Hier eine aktuelle Auswahl der Projekte, die im Rahmen der Jugendinitiative

der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg durchgeführt werden:

Ein ganz besonderer Höhepunkt für Jugendliche war

natürlich der Nachhaltigkeitskongress 2011 unter

dem Motto „Rio wird 20 – wir sind dabei!: Mehr als 400

junge Baden-Württemberger informierten sich in Stutt-

gart über die nachhaltige Entwicklung in Deutschland

und der Welt, diskutierten mit Experten und Aktiven

und erlebten Nachhaltigkeit konkret in Debatten, Work-

shops, Planspielen oder im Markt der Möglichkeiten.

Nachhaltigkeit ist auch im Netz ein Thema. Zahlreiche

Infos, Austauschmöglichkeiten, Termine, Expertenant-

worten, Tipps und Anregungen finden sich unter

www.wir-ernten-was-wir-saeen.de, der Community

für nachhaltige Entwicklung. „Auf der Plattform kön-

nen sich motivierte junge Menschen zu Nachhaltig-

keitsthemen austauschen und gemeinsame Aktionen

planen“, sagt Sebastian Henke (22), der zum Projekt-

team gehört und auf dem Nachhaltigkeitskongress

von seinem Einsatz berichtete. Die Idee zur Plattform

stammt übrigens von Jugendlichen selbst.

Wer selbst aktiv werden und sich freiwillig engagie-

ren will, findet im Onlineportal „Be a hero“ Unter-

stützung und Kontakte in seiner Region. Es gibt An-

gebote zu offenen Stellen im sozialen, ökologischen,

kulturellen oder sportlichen Bereich, man kann aber

auch unabhängig davon sein Interesse signalisieren.

www.be-a-hero.de macht deutlich: Jeder kann zum

Helden werden!

Auch Computerspiele können eine ganze Menge mit

Nachhaltigkeit zu tun haben − zumindest, wenn das

Spiel „Energetika“ heißt. Mit Strategie und Wissen gilt

es dabei, in einem fiktiven Land die Energieversorgung

nachhaltig und umweltverträglich sicherzustellen.

Doch wer die Kosten und unterschiedlichen Interes-

sen nicht im Blick behält, dem droht das Game over.

Kostenlos spielen kann man „Energetika“ unter

www.wir-ernten-was-wir-saeen.de/energiespiel/

game.

Dass nachhaltiger Konsum im Trend ist, beweist der

T-Shirt-Wettbewerb der Nachhaltigkeitsstrategie.

Gefragt waren nachhaltige Motive – und mehr als 170

kreative Designs wurden eingereicht! Gewonnen hat

schließlich der Entwurf von Katrin Maier-Sohn: „Für

mich bedeutet Nachhaltigkeit, dass man nicht nur

an die Gegenwart denkt, sondern auch überlegt, was

das eigene Handeln für die Zukunft bedeutet. Mein

T-Shirt zeigt: Wenn man Gutes hineingibt, kommt et-

was Gutes dabei heraus.“ Die Jury war überzeugt: Ka-

trin durfte sich auf dem Nachhaltigkeitskongress über

800 Euro Preisgeld freuen. Außerdem konnte jeder

Kongressbesucher ein kompostierbares und fair ge-

handeltes T-Shirt mit dem Gewinnermotiv mit nach

Hause nehmen!

Ein gutes Beispiel für nachhaltigen Konsum ist auch der

Verkaufsstand „FairTastic“ am Klettgau-Gymnasium

in Waldshut-Tiengen. Der bunte Bauwagen auf dem

Schulhof bietet alles, was man für eine leckere nach-

haltige Pause braucht: regional erzeugte Lebensmittel

und frisches Obst sowie Produkte aus fairem Handel.

Nicht nur die Idee kam dabei von den Schülerinnen

und Schülern – auch den Umbau des Wagens nahmen

sie selbst in die Hand.

Computerspiel „Energetika“

FairTastic-Verkaufsstand

Katrin Maier-Sohn (2. v. l.)

www.wir-ernten-was-wir-saeen.de

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13Jede stImme zählt: nachhaltIg engagIert

Nachhaltigkeit interessiert mich schon lange. Um

selbst etwas zu tun und mitzureden, habe ich mich als

Jugenddelegierte beworben. Die Vereinten Nationen

kamen mir vorher immer so weit weg vor. Aber ich

will wissen, was dort passiert, und mittlerweile habe

ich das Gefühl, selbst etwas bewegen zu können. Fe-

lix Beck, der zweite Jugenddelegierte der Kommissi-

on, und ich nehmen nicht nur an der Konferenz in Rio

teil. Im Dezember und März fahren wir außerdem mit

dem Bundesumweltministerium nach New York zu den

Vorbereitungstreffen. In den Medien bekommt man

von diesem Prozess leider noch viel zu wenig mit. Wir

sind auch in der „Major Group of Children and Youth“

vertreten und arbeiten mit Jugendlichen weltweit an

Empfehlungen für Rio 2012. Ich kümmere mich dabei

um das Thema Green Economy. Bei der Major Group

kann jeder mitmachen, nicht nur die Jugenddele-

gierten: Tragt euch in den Mailverteiler ein, nehmt an

Skype-Konferenzen teil und werdet eure Anregungen

und Vorschläge los! Momentan bin ich aber nicht nur

sehr oft online, sondern fahre auch zu vielen Veranstal-

tungen von Jugendorganisationen, internationalen

Organisationen oder vom Umweltprogramm der Ver-

einten Nationen in Deutschland. Ich möchte möglichst

oft mit anderen Jugendlichen sprechen und diskutie-

ren, ihre Positionen abholen und zeigen, wie man sich

auch von zu Hause aus in der internationalen Nachhal-

tigkeitspolitik einbringen kann.

Ich hoffe sehr, dass wir mit unseren Anliegen auf offene

Ohren treffen – und zwar in allen Ländern der Welt.

Richtig toll wäre natürlich, wenn wir Jugendlichen in

Zukunft noch mehr in internationale Entscheidungen

einbezogen würden. Ich hoffe außerdem, dass die Be-

schlüsse, die nächstes Jahr in Rio getroffen werden,

auch wirklich umgesetzt werden. Vielleicht nicht von

heute auf morgen, aber Fortschritte sollten sichtbar

werden. Uns Jugendliche betrifft vor allem der nach-

haltige Konsum: Wir müssen uns auch selbst auf die

Füße treten und bewusster konsumieren. Und wir müs-

sen uns an Entscheidungen und guten

Ideen beteiligen. Mir hat mein Ein-

satz gezeigt: Wer sich für Nachhal-

tigkeit interessiert, kann an vielen

Ecken mitmachen.

e I N e j u g e N d d e l e g I e r t e B e r I c h t e t

Von der Uni zur UNStuttgart, New York, Rio: Lena Mäckelburg aus Weil der Stadt kommt derzeit viel herum. Der Nachhal-

tigkeitskongress war nur eine von vielen Stationen der 25-jährigen Umwelttechnikstudentin auf ihrem

Weg nach Rio. Als Jugenddelegierte der UN-Kommission für nachhaltige Entwicklung* wird sie mit der deutschen Re-

gierungsdelegation an der Rio+20-Konferenz teilnehmen. Hier berichtet sie von den Vorbereitungen:

Die Kommission (englisch: CSD – Commission

on Sustainable Development) wurde auf der

Rio-Konferenz 1992 eingesetzt. Sie überwacht,

ob die Rio-Beschlüsse und die Agenda 21

auch wirklich umgesetzt werden. Unterstützt

wird die Kommission von den wichtigsten

zivilgesellschaftlichen Gruppen, die in den

sogenannten „Major Groups“ zusammenkom-

men. In der Major Group for Children and Youth

vernetzen sich über 1000 junge Menschen aus

aller Welt, damit ihre Ideen mit aufgenommen

werden. Das Beste: Jeder kann mitmachen!

Mehr Infos unter www.youthcaucus.net.

übrigens:

Wer sich auch mal als CSD-Jugendde-

legierter einbringen möchte, kann sich

unter www.dbjr.de bewerben. Auf der

Seite gibt‘s bald auch einen Blog von

Lena und Felix. Außerdem sind die beiden

natürlich auf Facebook unterwegs:

www.facebook.com/jugenddelegierte.

nachhaltige.entwicklung.

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14 Jede stImme zählt: nachhaltIg engagIert

Wer wissen will, wie man sich als UN-Gesandter mit

Stimmrecht fühlt, macht es wie Johny Varsami. Der

28-Jährige ist schon mehrmals in die Rolle von Regie-

rungsvertretern geschlüpft: Bei Model United Nations

Baden-Württemberg setzte er sich mal aus franzö-

sischer und mal aus rumänischer Sicht mit den großen

Fragen der internationalen Politik auseinander. Heute

organisiert der Linguistikstudent diese Simulationen

der UN-Vollversammlung. In der realen Politik des Lan-

des engagiert sich Alexander Salomon, Jahrgang 1986.

Der Karlsruher sitzt seit Frühjahr 2011 für die Grünen

im Landtag von Baden-Württemberg. Ob Datenschutz,

Menschenrechte oder Hochschulpolitik – seine Ideen

und Vorschläge bestimmen ganz konkret mit, wie un-

ser Land in Zukunft aussehen wird. Tanja Stevanovic

(18) ist dagegen auf lokaler Ebene im Tübinger Jugend-

gemeinderat aktiv. Ihr Standpunkt macht deutlich, was

noch verbessert werden kann: „Jugendbeiräte wären

noch erfolgreicher als jetzt, wenn sie sich besser ver-

netzen und mehr voneinander lernen würden!“ Wer

nicht gleich in die Politik gehen will, findet vielleicht

bei regionalen Jugendorganisationen wie dem evan-

gelischen Jugendwerk in Württemberg als Schülerbei-

rat oder in einer der Lokalen-Agenda-21-Gruppen Platz

für seine Ideen. Praktischen Einsatz zeigen kann man

übrigens auch bei einem Freiwilligen Ökologischen

Jahr (FÖJ). Dabei engagiert man sich für die Umwelt,

erfährt mehr über die ökologischen Zusammenhänge

und nimmt viele neue Erfahrungen mit. Fakt ist: Jede

junge Stimme zählt. Und je mehr Stimmen es sind, des-

to besser werden sie gehört!

w o r k S h o p B e S u c h „ m I t d e N k e N u N d m I t r e d e N ! “

Jede Stimme zählt!Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft kann jeder mitmischen! Beim Nachhaltigkeitskongress in Stuttgart zeigten

Aktive in Politik, Vereinen und Organisationen, wie’s geht.

Abstimmung bei Model United Nations (MUN) Johny Varsami

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15Jede stImme zählt: nachhaltIg engagIert

Ann-Katrin Schmauder (19) hat während ihres FÖJ von September 2010 bis August 2011 die Verwaltung des Heidelber-

ger Zoos unterstützt.

Wie sah dein typischer Tag im Zoo aus?

Ann-Katrin: Jeder Tag war anders. Ich hatte einige feste Aufgaben, habe die Tierpatenschaften verwaltet und Be-

schilderungen für die Gehege erstellt. Dann habe ich Veranstaltungen mitorganisiert, etwa eine Kampagne zum

Schutz der Menschenaffen. Und es gab immer wieder Überraschungen: Ich habe sogar der Tierärztin geholfen,

die Ziegen zu impfen.

Was war dein persönliches Highlight während der FÖJ-Zeit?

Ganz klar der Einzug unseres vierten Elefanten, Gandhi, im April 2011. Als einziger Zoo in Deutschland hat Heidel-

berg eine Junggesellengruppe von Elefanten, die nur aus Jungbullen besteht. Der neue Elefant kam im Container

und wurde trompetend mit einem Kran in die Außenanlage gehievt. Auch die folgende Zeit war spannend: ob er

sich gut mit den anderen versteht? Mittlerweile hat sich Gandhi richtig gut eingelebt.

Und was kommt nach dem FÖJ auf dich zu?

Ich mache eine Ausbildung zur Fachangestellten für Bürokommunikation. Durch die Büroarbeit im Zoo bin ich

bestens gewappnet, denn dort habe ich zum Beispiel auch gelernt, wie man professionell am Telefon und in

E-Mails kommuniziert.

Und das merkt man! Vielen Dank, Ann-Katrin, für dieses tolle Interview.

FÖJ – was passiert da eigentlich genau?

für das fÖj

bewerben –

so geht‘s

Wer die Schulpflicht erfüllt hat, jünger

als 27 Jahre und neugierig auf die Natur

ist, kann mit einem FÖJ starten. Welche

Einsatzstellen in Baden-Württemberg

möglich sind, weiß die Website

www.foej-bw.de.

Noch mehr den-

ken und reden?

Einen anderen Weg zum Mitdenken

ermöglichen die sogenannten Socialbars

(www.socialbar.de): Hier trifft man ande-

re „Weltverbesserer“ und kann Kontakte

knüpfen – zum Beispiel in Stuttgart.

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16 WeIterdenken: nachhaltIge massstäBe

Der gesellschaftliche Erfolg eines Landes wurde lange allein am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen. Dabei sagt

der Wert eigentlich wenig über die tatsächliche Lebensqualität für die Menschen im Land aus. Sind sie gesund

und werden sie im Ernstfall gut medizinisch versorgt? Können sie saubere Luft einatmen oder nur Straßenmief?

Wie viel Prozent können lesen und schreiben? Und wer kann sich einen Arztbesuch leisten?

Inzwischen haben Experten Alternativen zum BIP entwickelt, mit denen sich Wohlstand und Entwicklung exakter

messen lassen. Denn diese neuen Indikatoren gehen über die bloßen wirtschaftlichen Kennzahlen hinaus. Auf

dem Nachhaltigkeitskongress diskutierte Roland Zieschank vom Forschungszentrum für Umweltpolitik an der

Freien Universität Berlin mit rund 40 Jugendlichen über diese neuen Ansätze. Er stellte zum Beispiel den „Human

Development Index“ der Vereinten Nationen vor. Dieser Index berücksichtigt unter anderem Werte wie die Le-

benserwartung der Bevölkerung oder Bildungsaspekte. Ganz neu ist außerdem der Glücksindex (engl. „Better Life

Index“) der Organisation für wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Er misst das Wohlbefinden der Menschen,

indem er materielle Werte und Aussagen

zur Lebensqualität verbindet. Der Index um-

fasst bislang Daten aus den 34 Mitgliedslän-

dern der OECD zu elf Kriterien, zum Beispiel

zum Einkommen, zur Wohnsituation und

der Work-Life-Balance oder zu Themen wie

Gesundheit, Politik, Umwelt, Sicherheit und

Lebenszufriedenheit.

w o r k S h o p B e S u c h „ r e I c h , g l ü c k l I c h o d e r g e B I l d e t “ – w o h l S ta N d S m e S S u N g h e u t e

Darf’s ein bisschen mehr sein?Wie kann man den Wohlstand und die Entwicklung eines Landes am besten messen? Diese Frage wird von Fachleuten

und Politikern heiß debattiert – und beschäftigte deshalb auch die Teilnehmer des Nachhaltigkeitskongresses.

Selber messen?

Einen persönlichen Wohlstandsindex kann

man übrigens unter www.oecdbetterlifein-

dex.org erstellen.

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17WeIterdenken: nachhaltIge massstäBe

Ob es in Zukunft eine solche „Green Economy“ geben

wird, liegt nicht nur in der Hand von Regierungschefs

und Wirtschaftsvertretern auf internationalen Kon-

ferenzen. Auch Schüler und Auszubildende können

dafür sorgen, dass in der Wirtschaft neben dem Ge-

winn verstärkt auch ökologische und soziale Aspekte

berücksichtigt werden! Richtig gut funktioniert das

im Projekt „Juniorenfirmen auf dem Weg zum nach-

haltigen Wirtschaften“, das Dr. Nina Scheer, Initiato-

rin und Projektmanagerin von UnternehmensGrün

e. V., Bundesverband der grünen Wirtschaft, und Pro-

jektmanagerin Juliane Reiber auf dem Nachhaltig-

keitskongress vorgestellt haben. Das Prinzip: Schüler

und Auszubildende gründen Miniunternehmen, im

Projekt heißen sie Juniorenfirmen. Zusammen mit

nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen entwi-

ckeln sie dann eigene nachhaltige Geschäftsideen

– und setzen diese auch um! So wurde zum Beispiel

das Café im Werksverkauf des Outdoor-Spezialisten

VAUDE von einer Juniorenfirma nachhaltiger gestal-

tet. Sechs Schüler vom Technischen Gymnasium Ra-

vensburg haben dafür Lieferantenbeziehungen unter

die Lupe genommen, den Veranstaltungskalender

erweitert und eine Internetpräsenz des Cafés erstellt.

Mit insgesamt sechs Workshops gibt Unterneh-

mensGrün den Junioren das nötige Handwerkszeug

für ihren nachhaltigen Geschäftserfolg mit auf den

Weg, zum Beispiel zu den Themen Umweltrecht

oder Ökobilanzierung. Im vergangenen Jahr galt das

für neun Juniorenfirmen aus Baden-Württemberg.

„Wer am Projekt teilnimmt, erfährt eine wertvolle

Orientierung in Fragen rund um ökologisches Wirt-

schaften“, so Dr. Nina Scheer, die Geschäftsführerin

von UnternehmensGrün. Stattdessen können sich

die Juniorinnen und Junioren aktiv mit ihren Ideen

einbringen. Im Herbst 2011 startet übrigens eine neue

Projektrunde.

w o r k S h o p B e S u c h B e I d e N N a c h h a lt I g e N j u N I o r e N f I r m e N

Grünes Licht für junge GeschäftsideenUnternehmen sind profitgierig. Umweltschutz oder faire Löhne haben deshalb

keinen Platz in der Wirtschaftswelt. Richtig? Falsch! Das Konzept der Green Eco-

nomy zeigt: Es geht auch anders! Und weil eine nachhaltige Wirtschaft auch glo-

bal immer wichtiger wird, steht das Thema in Rio 2012 im Mittelpunkt.

Nachhaltigkeit unternehmen?

• wie viel zeit braucht man?

Eine Juniorenfirma ist ein Schuljahr lang rund drei Stunden pro Woche aktiv. Erst

gründet jedes Team eine eigene Firma, dann wird die Geschäftsidee entwickelt

und umgesetzt.

• woher kommt das notwendige know-how?

Im Rahmen des Projekts finden sechs Workshops mit Dozenten aus der Wirtschaft

statt. Themen sind zum Beispiel nachhaltiges Wirtschaften, Recht, Teamarbeit und

ganzheitliche Bilanzierung.

• was bringt‘s?

Eine Menge Wissen über nachhaltiges Wirtschaften, Kontakte und garantiert eine

Menge Spaß. Und ein Zertifikat für den Lebenslauf gibt’s obendrauf.

• wie kann man mitmachen?

Ganz einfach unter www.nachhaltige-juniorenfirmen.de direkt Kontakt mit Unter-

nehmensGrün aufnehmen. Übrigens: Ökologisch wirtschaftende Unternehmen, die

Junioren aufnehmen, sind auch immer gefragt.

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18 WeIterdenken: nachhaltIge massstäBe

Gregor, gibt es das ultimative „grüne“ Lifestyle-Produkt?

Gregor: Es gibt viele gute, nachhaltige Produkte, aber

leider noch keines, das zu 100 Prozent „grün“ ist. In ver-

schiedenen Einsatzbereichen haben wir einfach noch

keine natürlichen Alternativen gegenüber den synthe-

tisch hergestellten Materialien gefunden. Hier müssen

wir dranbleiben – und dazu auch mit Universitäten zu-

sammenarbeiten.

Was steht denn noch alles auf der To-do-Liste, damit wir

bald weltweit eine Green Economy haben?

Einiges! Zum Beispiel müssen Einfuhrbeschränkungen

für ökologisch hergestellte Produkte abgebaut wer-

den. Wir brauchen auch bessere Produktkennzeich-

nungen, denn momentan haben wir eine Kennzeich-

nungsflut, bei der sich keiner vernünftig orientieren

kann. Es muss klar werden, wann ein Produkt welche

Kennzeichnung bekommt. Hier müssen Standards

her. Und da gibt’s bestimmt noch mehr, was auf uns

zukommt. Aber ich bin optimistisch, dass wir in zehn

Jahren noch mal um einiges „grüner“ sind.

Und was macht deine Firma zu einem nachhaltigen Un-

ternehmen?

Nachhaltigkeit gibt bei ARBOR im kompletten Lebens-

zyklus unserer Produkte den Ton an: von der Auswahl

der Rohstoffe, über die Ernte, den Transport der Boards

und Klamotten zum Händler bis zum Recy-

cling und Composting unserer Produkte.

Regenerative Materialien für Boards,

umweltfreundliche Naturfasern für

T-Shirts: Wir pflegen und denken Nach-

haltigkeit. Und um den CO2-Ausstoß

vom Transport unserer Produkte

auszugleichen, unterstützen wir Initiativen wie

Plant for the Planet* und Prima Klima Weltweit e. V.**

Eure Produkte werden auf dem Markt immer erfolg-

reicher. Gerade weil sie nachhaltig produziert werden?

Wir stellen schon fest, dass die Leute immer mehr auf

Nachhaltigkeit achten. Aber nachhaltige Produkte

müssen auch sexy sein und den Konsumenten insge-

samt überzeugen. Der Kunde muss merken, warum

er für ein cooles T-Shirt aus Bambus, hergestellt ohne

Pestizide und mit minimalem Wasserverbrauch, acht

Euro mehr bezahlt als für ein Baumwoll-T-Shirt, bei

dem 15.000 Liter Wasser pro Kilo Produktion verballert

werden. Nachhaltige Produkte müssen also auch

technisch besser sein als „normale“ und spürbar ange-

nehmer. Mit gutem Design werden sie umso überzeu-

gender.

Mehr über ARBOR Europe unter

www.arborcollective.eu.

g r e g o r c o m m o N I m I N t e r v I e w

„Nachhaltige Produkte müssen sexy sein”Gregor Common (45) ist leidenschaftlicher Snowboarder und Skater. Als Gründer von ARBOR Europe verkauft er nach-

haltig produzierte Boards und Klamotten mit Style.

*Die Schülerinitiative ver-

sucht den Klimawandel

durch Baumpflanzaktionen

einzudämmen. Gegründet

wurde sie 2007 von Felix

Finkbeiner – der war

damals gerade mal neun

Jahre alt.www.plant-for-the-planet.org

**Der Verein hat seit 1991

bereits über zwölf Millionen

Bäume gepflanzt. Für einen

Euro könnt auch ihr der Erde

einen neuen Baum schenken.

www.prima-klima-weltweit.de

green economy –

was ist das

eigentlich?

Weltweit werden für Produktion und Transport von

Gütern Unmengen an fossiler Energie, also Kohle,

Erdgas und Erdöl, verbraucht. Viele Produkte

können nicht gut recycelt werden und belasten

deshalb irgendwann als Müll die Umwelt. Dazu ist

die Green Economy ein Alternativprogramm: Faire

Löhne, schonender Umgang mit Ressourcen und

die Nutzung erneuerbarer Energien und Rohstoffe

stehen hier auf der Tagesordnung. Und weil Green

Economy ein so vielversprechendes Konzept ist, ist

es eines der Topthemen für die Rio-Konferenz 2012.

Deutschland zählt übrigens zu den Vorreitern

im Bereich nachhaltiges Wirtschaften: nachhaltige

Produktentwicklung, Umwelttechnologien, er-

neuerbare Energien – wir sind mit guten Ideen

dabei. Und gerade auch in Baden-Württemberg

übernehmen viele Unternehmen Verantwortung

für Umwelt und Gesellschaft.

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19WeIterdenken: nachhaltIge massstäBe

Wer wissen will, wie sich sein Konsum auf die Welt aus-

wirkt und wie die Welt durch Kaufentscheidungen ver-

ändert wird, der ist bei WELTbewusst* an der richtigen

Adresse. Auf dem Nachhaltigkeitskongress 2011 stellte

Sabine Wand, Koordinatorin der WELTbewusst-Gruppe

in Karlsruhe, die „Stadtführungen für nachhaltigen

Konsum“ vor und diskutierte mit den Teilnehmern.

„Wir wollen die ökologischen und ökonomischen Aus-

wirkungen unseres Konsums aufdecken, indem wir ei-

nen Blick hinter die Kulissen werfen. Zum Beispiel ist

jeder Deutsche täglich über 1000 Werbebotschaften

ausgesetzt. Im Rahmen der Stadtführung begeben wir

uns deshalb direkt an den Tatort und suchen vor Ort,

gemeinsam mit den Teilnehmern, nach Handlungsal-

ternativen“, erklärt die 26-jährige Ehrenamtliche. Tou-

rismus ist eines von vielen Themen, bei denen es sich

lohnt darüber nachzudenken, wie sich menschliches

Handeln auf die Natur auswirkt – ein im Rahmen der

Stadtführung besuchtes Reisebüro macht das deutlich.

Der eben noch schöne Traumstrand wird zu einem in-

frastrukturellen Großprojekt mit Straßen, Hotelketten,

Golfplätzen, Müllbergen und Kraftwerken. Wer über-

legt, fi ndet schnell Alternativen: von der Fahrrad- oder

Wandertour bis hin zu alternativen Reiseanbietern, die

sich soziale und ökologische Mindeststandards aufer-

legt haben.

Egal ob es um Tourismus, Handys oder Turnschuhe

geht: Die Stadtführungen zeigen, dass das eigene Han-

deln Einfl uss auf die Welt hat und dass „Nichtstun“ kei-

ne Alternative ist.

Wer Lust bekommen hat, selbst Stadtführer zu werden,

kann sich an WELTbewusst wenden. „Das Tolle ist, das

Konzept steht schon. Man kann direkt loslegen. Un-

sere Gruppen gibt es in vielen Städten und wir freu-

en uns immer über neue Gesichter. Egal ob Nachhal-

tigkeitsprofi oder Neuling im Thema – wir brauchen

euch!“, so Sabine.

w o r k S h o p B e S u c h : „ S ta d t f ü h r u N g N a c h h a lt I g e r ko N S u m “

Augen auf im Konsumdschungel!Wurde das eigene Handy im Kongo geboren? Welchen Weg hat eigentlich die Jeans hinter sich? Keine Ahnung? Dann

ab auf Spurensuche in der Stadt!

weltbewusstWELTbewusst ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Weltladen-Dachverband e. V. und der Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz e. V. In über 30 Städten zeigen junge Gruppen, was der eigene Konsum mit der Welt zu tun hat, in Baden-Württemberg zum Beispiel in Heidelberg, Freiburg und Karlsruhe. Im Programm hat WELTbewusst außerdem Projekttage zum Thema Konsum und Globalisierung. Weitere Informationen unter www.weltbewusst.org.

weltbewusst

Karlsruher Mitglieder von WELTbewusst mit Utensilien einer nachhaltigen Stadtführung

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20 WeIterdenken: nachhaltIge massstäBe

Zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes entfallen

auf IT und Telekommunikation. Damit verursachen

Handy & Co. genauso viele Emissionen wie der Luft-

verkehr! Allein in Deutschland raucht ein

großes Kohlekraftwerk nur, um den En-

ergiehunger für Computer in Unterneh-

men, Behörden und Schulen zu stillen.

Wie lassen sich vor diesem Hintergrund

PCs und Handys „ökorrekter“ nutzen? Dr.

Volker Kienzlen von der Klimaschutz- und

Energieagentur Baden-Württemberg und

Sibylle Rock vom Technologie-Unterneh-

men Hewlett-Packard hatten in ihrem

Workshop auf dem Nachhaltigkeitskon-

gress ein paar Infos und Tipps im Gepäck.

Was macht mein Elektrogerät zu einem „grünen“ Gerät?

Sibylle Rock: Im Grunde zwei Punkte: Beim Design wur-

de auf die Verwendung von abbaubaren Rohstoffen

geachtet, und das Gerät arbeitet energieeffizient.

Volker Kienzlen: Und der Nutzer! Es braucht kluge

Köpfe, die mitdenken, sprich das Gerät auch mal aus-

schalten, nicht immer die neuesten Geräte kaufen,

wenn die alten noch super funktionieren und auch den

Energieverbrauch im Auge behalten.

Worauf genau kann man denn beim Kauf noch achten?

Kienzlen: Eine gute Orientierung bieten verschiedene

Öko-Labels und Zertifikate. Sie weisen darauf hin, ob

die Geräte ökologisch verträglich hergestellt wurden

oder umweltfreundlich im Verbrauch von Ressour-

cen sind. Hinweise bekommt man zum Beispiel unter

www.ecotopten.de.

Wie sieht die grüne Technik der Zukunft aus?

Kienzlen: Der grüne PC der Zukunft ist auf jeden Fall trag-

bar und sehr energieeffizient. Am besten wären Model-

le, bei denen man nicht ständig einen neuen Compu-

ter kaufen muss, sondern nur einzelne Teile austauscht.

Rock: Das Gerät beinhaltet so wenig Schadstoffe wie

möglich, ist super energieeffizient, und der Verbrau-

cher bemüht sich sowohl das Gerät selbst als auch das

gesamte Zubehör dem Recycling zuzuführen.

w o r k S h o p B e S u c h „ g r e e N I t “

Vernetzt − verkabelt − verschwendet? Erfahre mehr über den „ökorrekten“ Umgang mit PC und Handy.

ab in den müll – und dann?Hier sind alte Handys gut aufgehoben: www.handysfuerdieumwelt.de.

Was mit dem Computer passiert, nachdem man ihn entsorgt hat, zeigt der Film „Behind the Screen − Das Leben meines Computers“. Den Trailer gibt’s hier: www.behindthescreen.at.

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21WeIterdenken: nachhaltIge massstäBe

• Nachhaltigkeit ist für junge Menschen so wichtig, weil ... einem sonst die

eigene Zukunft egal wäre.

• Mein erster Einsatz für eine nachhaltige Gesellschaft war ... Menschen be-

schimpfen, die Dosen kaufen, Pelz tragen und beim Zähneputzen das Wasser

laufen lassen.

• Mein Leben wäre noch ein bisschen nachhaltiger, wenn ich ... nicht so gerne

Auto fahren würde.

• Wenn ich Erfinder wäre, dann gäbe es bald ... nur noch nachhaltige Erfindungen.

• An meiner Heimatstadt in Baden-Württemberg mag ich am meisten ... die

Landschaft, die Lage und Linsen und Spätzle.

• Jeder kann etwas für eine nachhaltige Zukunft tun. Zum Beispiel ... anfangen

darauf zu achten, wie man eigentlich lebt und dann überall, wo´s geht, besser

machen.

• Der Nachhaltigkeitskongress war für mich ... toll. Ich war überrascht, wie begeis-

terungsfähig die Jugend ist. Es gibt noch Hoffnung.

7 Fragen an ... Katrin BauerfeindKatrin Bauerfeind (29) ist Fernsehmoderatorin und wechselte für den Nachhaltigkeits-

kongress in Stuttgart auf die Bühne. Dort mussten ihr sämtliche Gäste Rede und Antwort

stehen. Zum Ausgleich hat sich die studierte Technikjournalistin danach den Fragen der

Redaktion gestellt und uns Einblicke in ihre Gedanken und Ansichten gegeben:

„Mir hat richtig gut gefallen, wie die Moderatorin durch den Tag ge-führt hat. Sie hat die Diskussionen auf der Bühne gut geleitet und es war spannend zuzuhören."

„Ich würde sofort wieder bei einem Planspiel mitmachen. Es war wirk-lich schwer, die verschiedenen Mei-nungen zu koordinieren. Alle Inte-ressen sind irgendwie berechtigt.“

„Der Kongress war so gemacht, dass keinerlei Langeweile aufkam. Die Workshops waren informativ, die Podiumsdiskussion war gut und auch das Essen hat geschmeckt.“

„Besonders gut hat mir die Podiums-diskussion zum Thema Green Eco-nomy und der Workshop ‚öko aber chic!‘, gefallen. Dort habe ich viele neue Informationen zu Produktzer-tifikaten erhalten. Außerdem haben mir die anschließenden Diskussionen Spaß gemacht.“

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„Der Kongress war so gemacht, dass „Der Kongress war so gemacht, dass „Der Kongress war so gemacht, dass „Der Kongress war so gemacht, dass Spaß gemacht.“

neue Informationen zu Produktzer-tifikaten erhalten. Außerdem haben

Spaß gemacht.“

chic!‘, gefallen. Dort habe ich viele chic!‘, gefallen. Dort habe ich viele neue Informationen zu Produktzer-

nomy und der Workshop ‚öko aber nomy und der Workshop ‚öko aber chic!‘, gefallen. Dort habe ich viele

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nomy und der Workshop ‚öko aber

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nungen zu koordinieren. Alle Inte

war spannend zuzuhören."„Ich würde sofort wieder bei einem „Ich würde sofort wieder bei einem

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22 ganz schön cleVer: nachhaltIg ausgeBIldet

Wie können wir aus Wasser, Sonne und Wind am bes-

ten Strom erzeugen? Wie stellt man Produkte her, die

sich nach ihrem Gebrauch auch gut recyceln lassen?

Und wie kann ein Wirtschaftsunternehmen am meis-

ten Strom und Ressourcen sparen? – Der Umschwung

hin zu einer grünen Wirtschaft wirft viele Fragen auf,

die uns jetzt und in den kommenden Jahrzehnten

beschäftigen werden. Und genau deshalb bietet die

Green Economy – das weiß Professor Müller – tolle Be-

rufschancen für junge Menschen.

Aber wie findet man im Dschungel der unzähligen Stu-

diengänge den richtigen Weg in die Nachhaltigkeit?

Professor Müller hat einen Tipp: „Erst einmal muss

man sich fragen: Was bin ich für ein Typ? Bin ich natur-

wissenschaftlich und technisch interessiert oder mag

ich lieber Pädagogik? Oder bin ich eher der Typ für al-

les Wirtschaftliche? Nach dieser Grundentscheidung

findet man sich gleich leichter zurecht.“ Wer Baden-

Württemberg nicht verlassen möchte, der entdeckt

seinen Wunschstudiengang vielleicht an einer der

Fachhochschulen des Landes, denn hier stehen Nach-

haltigkeitsthemen schon vielerorts auf dem Lehrplan,

zum Beispiel an der PH Schwäbisch Gmünd. Aber auch

an Universitäten, wie dem Karlsruher Institut für Tech-

nologie, gibt es immer mehr interessante Studiengän-

ge. „An der Uni Ulm haben wir einige Angebote im Be-

reich Umwelttechnik, zum Beispiel den Master Energy

Science and Technology. Das Thema Umweltbildung

ist in viele unserer Studiengänge integriert, so zum

Beispiel bei den Wirtschaftswissenschaften“, berichtet

Professor Müller.

Wen es aus dem Ländle wegzieht, der ist an den Uni-

versitäten in Lüneburg, Oldenburg oder Kassel an der

richtigen Adresse. Und einen Arbeitsplatz findet man

mit Know-how zu Energieeffizienz, Ressourceneffizienz

und Co. bestimmt: „Nur mit diesem Wissen meistern wir

die Probleme der Zukunft und den Weg in eine Green

Economy. Das wissen auch die Unternehmen und ach-

ten deshalb immer mehr auf Kompetenzen im Bereich

Nachhaltigkeit“, meint Professor Müller. Und so kommt

die Wirtschaft der Green Economy, wie Professor Mül-

ler sie sieht, dann auch immer näher: „Wir sollten uns

ein Beispiel an der Natur nehmen, denn dort sind die

Prozesse richtig effizient gestaltet. Während wir unsere

Produkte nach dem Gebrauch deponieren oder ver-

brennen, wird in der Kreislaufwirtschaft der Natur alles

wieder verwertet. Das müssen wir auch schaffen, denn

das ist Green Economy.“

p r o f e S S o r d r . m a r t I N m ü l l e r ü B e r „ g r ü N e “ B e r u f S c h a N c e N

„Mit Nachhaltigkeit setzt man genau auf das richtige Pferd!“Professor Dr. Martin Müller steht tagtäglich vor Hunderten von Studenten im Hörsaal der Universität Ulm. Seine Spe-

zialgebiete: Nachhaltiges Wirtschaften, Umwelt- und Sozialstandards und betriebliches Umweltmanagement. Beim

Nachhaltigkeitskongress verriet er, warum die Green Economy tolle Berufschancen für junge Menschen bietet.

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23ganz schön cleVer: nachhaltIg ausgeBIldet

Nachhaltigkeit an der uni ...

... hat viele Gesichter. Deshalb werden verschiedenste Aspekte gelehrt und erforscht

– von A wie Agrarwissenschaften über N wie Nachhaltiges Produktmanagement und

U wie Umweltwissenschaften bis hin zu Z wie zukunftsfähige Energieversorgung.

für das Studium sollte man ...

... ein gesundes Interesse an ökologisch-biologischen Zusammenhängen mitbrin-

gen, wenn man sich für umweltbezogene Studiengänge interessiert. Bei den eher

technisch geprägten Studiengängen sollte man sich für die Mechanismen hinter

den Dingen begeistern können. Und bei den wirtschaftswissenschaftlich ausge-

legten Fächern, zum Beispiel Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt „Corpo-

rate Social Responsibility“, ist natürlich mathematisches Talent hilfreich.

Nachhaltigkeitswissen ...

... ist auf jeden Fall gefragt! Und zwar häufig sowohl bei Unternehmen als auch bei

Vereinen und Verbänden oder im öffentlichen Dienst.

Nachhaltigkeit studieren – aber was und wo?

ab in den hörsaal!

Sieben Studiengänge rund um Nachhaltigkeit gibt es zum Beispiel momentan an

der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen – Geislingen (HfWU). Und es

sollen noch mehr werden. Das Studienangebot der Hochschule macht bereits jetzt

vor allem eines deutlich: Nachhaltigkeit spielt nicht nur in den Naturwissenschaften

eine immer größere Rolle, sondern auch in technischen und wirtschaftswissen-

schaftlichen Studiengängen. Angeboten werden zum Beispiel die Studiengänge

Energie- und Ressourcenmanagement, Agrarwirtschaft und der Masterstudiengang

Umweltschutz. Ab Wintersemester 2012/13 startet außerdem der Studiengang

Nachhaltiges Produktmanagement, in dem sich die Studenten darauf spezialisieren,

Produkte ressourcen- und umweltschonend zu entwickeln, zu gestalten und zu

produzieren. Hinzu kommt Wissen über die Produktnutzung und -entsorgung. Was

Studenten im Studiengang „Landschaftsplanung“ an der HfWU erleben, erzählt

Katharina Viebranz übrigens auf der nächsten Seite. Weitere Infos unter www.

hfwu.de.

Zwar nicht in Baden-Württemberg gelegen, aber in Sachen Nachhaltigkeit ganz

vorne mit dabei ist die Leuphana Universität in Lüneburg mit einer eigenen Fakultät

für Nachhaltigkeit. Als nachhaltige Studiengänge kommen zum Beispiel die Nach-

haltigkeitshumanwissenschaften als Nebenfach im Bachelorstudium in Frage. Wer

das Bachelor-Zeugnis bereits in der Tasche und mindestens im Nebenfach Umwelt-

oder Nachhaltigkeitswissenschaften studiert hat, kann an der Leuphana auch den

Master of Science Nachhaltigkeitswissenschaft ablegen. Mehr zum Studium und

dem Studienangebot unter www.leuphana.de.

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24 ganz schön cleVer: nachhaltIg ausgeBIldet

Warum hast du dich für deine Studienfächer entschieden?

Katharina: Ich habe mich schon immer für Natur und Umwelt interessiert. Später würde ich gerne in

Entwicklungsländern arbeiten und dazu beitragen, das Leben dort umweltverträglich und nachhaltig

zu gestalten. Mir gefällt außerdem die Kombination von Arbeit in der Landschaft unter freiem Himmel

und der Arbeit am Schreibtisch. Und es tut gut zu wissen, dass unsere Bemühungen zum Erhalt vieler

Arten und Lebensräume beitragen.

Welches Seminar hat dir bisher am besten gefallen?

„Bodenkunde“ – oder anders ausgedrückt „Alles über Dreck“. Ich hätte nie gedacht, was man

alles über den Dreck unter unseren Füßen erfahren kann. Jetzt finde ich es unheimlich span-

nend und schaue bei jeder Baustellengrube ganz genau hin.

Was würdest du Studienanfängern empfehlen?

Wer ein Studium im Bereich Nachhaltigkeit beginnt, sollte nicht konfliktscheu sein: Gera-

de wenn es um nachhaltiges Wirtschaften und Naturschutz geht, stößt man leider immer

noch auf Widerstände in der Bevölkerung.

Allgemein würde ich empfehlen, neben dem Studium aktiv an den studentischen In-

itiativen und in den Gremien der Hochschule mitzumachen. So kann man Themen der Nachhaltigkeit

an der gesamten Hochschule etablieren. Das Studium soll ja außerdem nicht nur sture Wissensvermehrung sein,

sondern vor allem Spaß machen.

g a N z S c h Ö N c l e v e r – N a c h h a lt I g a u S g e B I l d e t

Erzähl doch mal, Katharina!

… und in der Praxis?

Katharina Viebranz (24) studiert Landschaftsplanung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-

Geislingen.

weiterlesen

Alle genannten Unis sind im Netz mit ihren

Angeboten vertreten und bieten oft auch wei-

tere Seminare und Kurse zum Thema an. Einen

guten Überblick zu nachhaltigen Studiengän-

gen und Lehrveranstaltungen an den baden-

württembergischen Fachhochschulen bietet

das Netzwerk „Hochschulen für nachhaltige

Entwicklung“ (www.rtwe.de/hne).

Tolle Studiengänge stehen auch im Utopia-

Ratgeber (www.utopia.de/ratgeber/studium).

Und alle Angebote rund um nachhaltiges Wirt-

schaften und Wirtschaftsethik gibt es bei der

Studenteninitiative sneep (www.sneep.info).

jobs im NetzMehr zur Ausbildung im Handwerk auf der Website des Handwerkstags unter www.handwerkspower.de.

Bei der Suche nach Jobs und Praktika helfen Stellenbörsen wie www.greenjobs.de, www.eejobs.de, www.oekojobs.de oder www.stellenmarkt-umweltschutz.de.

Auch fern vom Hörsaal kann man

nachhaltige Schwerpunkte setzen

oder einen Ausbildungsberuf wählen,

bei dem sich alles rund um die Nach-

haltigkeit dreht. Besonders unsere

Energieversorgung wird ein immer

wichtigeres Thema: Ein Dachdecker

ist beispielsweise auch als Fachmann

bei der Montage von Solaranlagen

gefragt. Außerdem kann man sich zur

Elektronikerin oder zum Elektroniker mit der Fachrich-

tung Energie- und Gebäudetechnik ausbilden lassen.

Neben dem Handwerk bietet auch die Industrie ent-

sprechende Ausbildungsplätze, wie den Energieanla-

genelektroniker, an.

Nach der Ausbildung gibt es übrigens auch zahlreiche

Möglichkeiten, sich beruflich zu spezialisieren, darun-

ter Weiterbildungskurse im Energiemanagement oder

zum Solarteur, einem Berater für erneuerbare Energien.

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25ganz schön cleVer: nachhaltIg ausgeBIldet

Nachhaltigkeit international: arbeiten bei der gIz

unterwegs mit aSa

Dauerbrenner bei Studenten und Absolventen, die

international arbeiten wollen, ist die Deutsche Gesell-

schaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die die

Bundesregierung dabei unterstützt, ihre Ziele für eine

nachhaltige Entwicklung in der internationalen Zusam-

menarbeit zu erreichen. Auf dem Nachhaltigkeitskon-

gress berichtete die langjährige GIZ-Mitarbeiterin Anja

Wucke, die seit 2010 das Vorhaben „Rioplus-Umwelt-

politik und nachhaltige Entwicklung“ leitet, von ihren

Einsätzen. Dabei geht es um Themen wie armutsorien-

tiertes Abwassermanagement oder Ökoeffizienz und

vielfach um Gerechtigkeit, zum Beispiel um die Frage,

wer Zugang zu welchen Ressourcen hat. Was Wucke

an ihrem Beruf besonders gut gefällt, ist die Vielseitig-

keit: „Insgesamt bin ich im Jahr zwei bis drei Monate in

Entwicklungsländern unterwegs. Dort nehme ich an

Konferenzen teil oder arbeite an der Umsetzung von

Pilotmaßnahmen.“

Auslandserfahrungen macht auch das ASA-Programm

möglich. Für die Teilnehmenden (Studenten, Absol-

venten oder junge Berufstätige) geht es zur Projekt-

arbeit nach Afrika, Asien, Lateinamerika oder Süd-

osteuropa. Kombiniert wird der Praxisaufenthalt mit

Seminaren zur Entwicklungszusammenarbeit, zu

Sprachen, Kommunikation und Methoden. Anna-Lena

Samm (28) aus Heidelberg war mit ASA in Brasilien:

„Meine Mitarbeit startete mit einer intensiven Einarbei-

tungsphase und zahlreichen Aufgaben in Deutschland.

Dann ging es endlich nach São Paulo. Überrascht hat

mich von Anfang an, wie gut ich in Brasilien aufgenom-

men wurde und wie viel Unterstützung ich von allen

Seiten bekommen habe. Das Projekt war sehr span-

nend und abwechslungsreich: Zum einen habe ich das

Marktpotenzial für mit Vitamin A angereicherte Nah-

rungsmittel erforscht, zum anderen lag meine Aufga-

be darin, mit ein-

zelnen Akteuren

Kontakt aufzu-

nehmen und sie zu beraten,

damit sie gezielt Maßnahmen gegen Mangelernäh-

rung ergreifen können.“

Mehr zum Programm und zur Teilnahme unter

www.asa-programm.de.

raus in die welt?Die GIZ und ihre Organisationen bieten zahlreiche berufliche Möglichkeiten – vom Praktikum über Ausbildungsplätze und Trai-neestellen bis hin zum direkten Berufseinstieg. Informationen unter www.giz.de/de/stellenmarkt.

Auslandsanregungen gibt’s außerdem beim Freiwilligendienst „weltwärts“ (www.weltwaerts.de).

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26 gut zu WIssen: lInks zur nachhaltIgkeIt

Online-Communitys zur Nachhaltigkeit

Wir ernten was wir säen – www.wir-ernten-was-wir-saeen.de

Was ist „Nachhaltige Entwicklung“? Wie kann ich meine Ideen für eine bessere Zukunft einbrin-gen, damit sie gehört werden? Was denken andere über dieses Thema? Mit solchen Fragen liegt man bei Wir ernten was wir säen goldrichtig! Bei der Online-Community gibt es eine geballte Wissensladung rund um das Thema Nachhaltige Entwicklung. Im Blog kann man sich zum Beispiel zur Rio+20-Konferenz informieren oder erfahren, was hinter dem Begriff globales Lernen steckt. Außerdem findet man bei Wir ernten was wir säen nützliche Tipps, wie man auch im Alltag die Umwelt schützen kann. Schon gewusst, dass man mit Spülmittel oder Essig mindestens genauso gut Fenster putzen kann wie mit einem normalen, umweltbelastenden Glasreiniger? Wer noch mehr in puncto Nachhaltigkeit tun möchte, ist in der Rubrik „Engagier Dich“ richtig. Hier wird zum Beispiel der Ideentisch angekündigt: das Treffen für Community-Mitglieder und alle jungen Menschen, die sich für nachhaltige Entwicklung interessieren. Waschechte Alltagshelden finden außerdem beim angeschlossenen Onlineportal „Be a hero“ Infos, wie und wo man sich in Baden-Württemberg freiwillig engagieren kann.

Utopia – www.utopia.de

„Besser: wissen – machen – kaufen“ ist das Motto von Utopia. Noch nie von Utopia gehört? Dann wird es höchste Zeit, denn da gibt es geballte Informationen und Tipps, wie jeder Einzelne die Welt ein bisschen nachhaltiger gestalten kann. Hinter Utopia stecken nicht nur die Mitarbeiter in München, sondern auch eine mittlerweile 70.000 Köpfe starke Online-Community, die „Utopisten“. Auf www.utopia.de tauschen sie sich aus und machen sich schlau. Und was tun Utopisten für mehr Nachhaltigkeit? Zum Beispiel das richtige Wasser trinken! Leitungswasser ist nämlich gleich doppelt grün. Sein Transport verursacht keinen CO2-Ausstoß und es kommt unverpackt ganz ohne Müll direkt ins Glas. Wer auf gekauften Sprudel nicht verzichten möchte, liegt mit Glasflaschen und regionalem Wasser richtig.

Korrekte Klamotten – www.korrekte-klamotten.de

Müslilatschen und Jutepulli waren gestern! Bei Korrekte Klamotten bloggen Labels und Läden, die richtig tolle und nachhaltig produzierte Kleidung verkaufen. Hier erfährt man, welche Neuheiten es gibt, wer hinter den Firmen steckt, wie produziert wird und wo es die zukünftigen Lieblingsstücke zu kaufen gibt. Außerdem gibt es Tipps für Kreative: Wer wusste zum Beispiel, dass man mit roten Zwiebeln Stoffe gelb färben kann?

Faktor N – Career and Lifestyle meets sustainability – www.faktorn.de

Wer auf der Suche nach einem Praktikum im Bereich Nachhaltigkeit ist oder andere nachhaltig aktive Menschen, Institutionen und Gruppen kennenlernen möchte, ist bei Faktor N genau richtig! Hier findet man zum Beispiel Jobs und Praktika verschiedenster Unternehmen und Organisati-onen. Außerdem wird regelmäßig die „Initiative des Monats“ gekürt: tolle Projekte und junge Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit in der Welt. Und wer noch mehr Inspiration sucht, wird bestimmt auf einer Veranstaltung aus dem Nachhaltigkeitskalender oder bei einer Faktor N Network-Veranstaltung fündig.

Netcycler – Tauschen auf die clevere Art – www.netcycler.de

Der Fotoapparat bleibt im Schrank und das Snowboard erblickt ebenfalls kein Tageslicht mehr, seit du lieber wieder Ski fährst? Dann wird es höchste Zeit zum Tauschen! Denn bei Netcycler findet sich ganz bestimmt jemand, der unbedingt einen Fotoapparat oder ein Snowboard haben möchte und zum Beispiel gegen tolle Skistöcke tauscht, die du unbedingt brauchst. Tauschen statt kaufen ist günstiger und verringert die Nachfrage nach immer mehr Rohstoffen. Mit wem man tauscht und ob die Übergabe persönlich oder per Post stattfindet, entscheidet jeder selbst. Wer dringend ausmisten muss, der kann bei Netcycler auch einfach Dinge verschenken. Und später vielleicht auch selbst mal etwas umsonst abstauben!

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27gut zu WIssen: kontakt

kontakt, konzeption und redaktionGeschäftsstelle Nachhaltigkeitsstrategie

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Nina Möhrle

Kernerplatz 9

70182 Stuttgart

Telefon: 0711 126-2660

Telefax: 0711 126-2867

E-Mail: [email protected]

www.jetzt-das-morgen-gestalten.de

konzeption, text und redaktionIFOK GmbH

Lena Kampe

Berliner Ring 89

64625 Bensheim

Telefon: 06251 8416-28

Telefax: 06251 8416-901

E-Mail: [email protected]

grafik und layoutfreelance project GmbH

Silberburgstraße 112

70176 Stuttgart

Telefon: 0711 993386-0

Telefax: 0711 993386-66

E-Mail: [email protected]

Gedruckt auf umweltfreundlichem 100-%-Recyclingpapier,

Druckerei zertifiziert nach EMAS

© 2011, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

Baden-Württemberg

Impressum

Bildnachweis:

Alle Bilder vom Kongress: Jens Oswald | Alle Zeich-

nungen: Dietwald Doblies (S. 4, 9, 17, 20, 22, 27)

Seite 3: Staatsministerium Baden-Württemberg

Seite 4: Claudia Paulussen, Fotolia.com; Robert

Kneschke, Fotolia.com | Seite 9: Jonathan

MacIntosch | Seite 13: Aotearoa | Seite 16: Claudia

Paulussen, Fotolia.com | Seite 18: ARBOR Europe

GmbH | Seite 19: WELTbewusst |Seite 23: Robert

Kneschke, Fotolia.com; silver-john, Fotolia.com;

diego cervo, Fotolia.com | Seite 25: GIZ/Michael

Kottmeier | Seite 28: Jens Oswald; martina,

Fotolia.com; Andrey Kiselev, Fotolia.com

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ab in die zukuNft!Mach mit bei den Nachhaltigkeitstagen 2012! Noch mehr Nachhaltigkeit vor Ort? Kein Problem! 2012 beschäftigen sich nicht nur die Staatschefs in Rio mit der nachhaltigen Entwicklung. In

Baden-Württemberg geht es am Freitag, 20. April, und Samstag, 21. April 2012, für ganze 48 Stunden „ab in die zukuNft!“. Es fi nden auf Initiative

der Nachhaltigkeitsstrategie die ersten Nachhaltigkeitstage in Baden-Württemberg statt, und jeder kann dabei sein!

Das heißt konkret: Im ganzen Land werden zahlreiche spannende und informative Aktionen und Veranstaltungen verschiedene Aspekte der

Nachhaltigkeit aufgreifen. Jeder ist eingeladen, mitzumachen – ob als Gast bei einer oder gleich bei mehreren Veranstaltungen oder sogar

selbst als Veranstalter. Alle Infos dazu gibt's unter www.nachhaltigkeitstage-bw.de. Und das Beste: Wer eine tolle Idee hat, kann seine Aktion

ganz einfach anmelden und umsetzen! Von der spontanen Überraschungsaktion bis zur lange geplanten Ausstellung mit der Schule oder Uni

ist alles möglich. Wie eine kreative Aktion von Jugendlichen für Jugendliche (und alle anderen) aussehen kann, darüber haben sich übrigens

auch schon die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Nachhaltigkeitskongress

2011 Gedanken gemacht. Hier ein paar der Ideen:

In vier Schritten zur eigenen

veranstaltung:

1. Überleg dir eine tolle Idee dazu, wie nachhaltige

Themen für Aufmerksamkeit sorgen können. Du suchst

noch nach einer guten Aktionsidee? Dann kontaktiere

das Projektbüro der Nachhaltigkeitstage unter pro-

[email protected]! Hier gibt’s jede

Menge Infos und Unterstützung für Veranstalter.

2. Such dir Mitstreiter: Freunde, die Klasse, die Jugend-

gruppe oder dein Verein unterstützen dich bestimmt.

3. Lege Zeit und Ort fest und – GANZ WICHTIG! – regis-

triere deine Aktion im Veranstaltungskalender unter

www.nachhaltigkeitstage-bw.de. Denn hier finden

die Besucher einen vollständigen Überblick über alle

Veranstaltungen im ganzen Land.

4. Mach die Aktion bekannt in deiner Stadt, bei Freunden,

Eltern und Verwandten und freu dich auf den 20. und

21. April 2012! Gerne kannst du deine Idee auch auf

der Facebookseite der Nachhaltigkeitstage unter

www.facebook.com/abindiezukunft vorstellen.

Infostand zum ressourcenver-brauch:

Verschiedene Wasserbehälter zeigen zum Beispiel an, wie viel Wasser Einwohnern in verschiedenen Ländern der Welt zur Verfügung steht – und wie knapp der Rohstoff vielerorts wirklich ist.

Themen für Aufmerksamkeit sorgen können. Du suchst

noch nach einer guten Aktionsidee? Dann kontaktiere

tipps aus dem magazin:

Stadtführungen mit köpfchen:Touren zu nachhaltigen Themen wie Klimaschutz oder Konsum sind auch in deiner Stadt span-nend. Mehr dazu auf Seite 19.

Nachhaltige pausensnacksauch in deiner Schule: FairTastic macht vor, wie's geht! (Seite 12)

klima-kochkurse:

Gemeinsam wird gekocht – aber nur mit regionalen, saisonalen, biologischen Zutaten, die ge-meinschaftlich ausgewählt und eingekauft werden (natürlich ohne Auto!). Klar, dass dann auch die Zubereitung so ener-gieschonend wie möglich ist.

Nachhaltig mobil:

Mit dem Blumentopf auf dem Gepäckträger geht’s per Fahrrad durch die Stadt. Neugierige Pas-santen werden über die Nutzung nachhaltiger Transportmittel informiert.

helden unterwegs:

Verkleidete „Heros“ – zum Beispiel im Superman-Kostüm machen in Schulen, auf Pausen-höfen oder in Fußgängerzonen auf den Mehrwert eigenen Engagements und den Ehren-amtsguide „Be a hero“ (Seite 12 im Magazin) aufmerksam.

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ressourcenver-ressourcenver-Infostand zum Infostand zum Infostand zum

noch nach einer guten Aktionsidee? Dann kontaktiere

noch nach einer guten Aktionsidee? Dann kontaktiere

noch nach einer guten Aktionsidee? Dann kontaktiere

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magazin: