Jetzt für SilverStar 2014 bewerben!

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Kurz notiert Jetzt für SilverStar 2014 bewer- ben! 2014 wird der SilverStar-För- derpreis bereits zum vierten Mal aus- geschrieben. Der Förderpreis soll Be- werber und Projekte unterstützen, die sich die praktische Betreuung von äl- teren Menschen mit Diabetes mellitus zur Aufgabe gemacht haben. Gesund- heitsprofis wie Ärzte, Pflegekräfte oder Apotheker, sowie engagierte An- gehörige, Freunde, Nachbarn oder Be- troffene und auch Organisationen können sich um den vom Unterneh- men Berlin-Chemie ausgelobten Sil- verStar bewerben. Die Bewerbungs- frist endet am 30. Juni 2014. Nähere Infos unter: www.silverstar-preis.de. Red. Rhinosinusitis Pflanzenextrakt mit starker Wirkung _ Schwellen die durch einen Atemwegsin- fekt entzündeten Schleimhäute an, kommt es zu einem Sekretstau. Durch die Entzün- dung ist die Sekretkonsistenz ohnedies zäh- flüssiger. Der Selbstreinigungsmechanis- mus der Atemwege gerät ins Stocken, Krankheitserreger und andere Fremdparti- kel werden nicht mehr abtransportiert. Hier spielt das Phytotherapeutikum Sinupret® extract seine Vorteile aus, indem es sekreto- lytisch, antiinflammatorisch, antiviral und antibakteriell wirkt. Die im Präparat enthaltenen Bioflavo- noide steigern dosisabhängig die transepi- theliale Chloridionen-Sekretion über die CTFR-Kanäle (Cystic Fibrosis Transmembra- ne Regulator) der Atemwegsschleimhaut und verflüssigen dadurch das zähe Sekret (Kreindler JL et al. American Journal of Rhi- nology & Allergy 2012). Die mukoziliäre Clearance wird wieder aktiviert. Auch die Freisetzung von Gamma-Inter- feron (IFN-γ), einem proinflammatorischen Zytokin, wird dosisabhängig reduziert (Sei- fert, S. et al, Planta Med 2012). IFN-γ triggert sowohl den Beginn als auch die Aufrechter- haltung einer Entzündung. In einer weiteren Studie wurde in vivo eine signifikante Reduktion des Entzün- dungsmediators Prostaglandin-E2 (PGE2) gezeigt. Die Wirkung war abhängig von der eingesetzten Dosis. Diese Wirkungen machen sich auch kli- nisch bemerkbar: Die Therapie mit dem Tro- ckenextrakt BNO 1016 führte in einer Studie zur schnelleren Remission des sinugenen Kopfschmerzes. Konkret konnte im Ver- gleich zu Placebo am siebten Tag der Be- handlung ein Genesungsvorsprung von zwei Tagen nachgewiesen werden. Red. Nach Informationen von Bionorica SE Pleiotrope Effekte bei Herzinsuffizienz und koronarer Herzerkrankung I f -Kanalblocker wirkt antiatherosklerotisch _ Bei KHK und Herzinsuffizienz kann eine Therapie mit dem I f -Kanal-Inhibitor Ivabra- din kardiale Komplikationen verhindern. Der Kardiologe Prof. Gerd Heusch, Essen, ist überzeugt, dass dafür nicht nur die Fre- quenzsenkung, sondern zusätzliche pleio- trope Effekte verantwortlich sind. Unter Iva- bradin werde eine Reduktion atherosklero- tischer Plaques sowohl in den Gefäßen als auch an der Aortenklappe beobachtet. Eine retrospektive klinische Studie deutet zudem an, dass die Substanz auch die Vulnerabili- tät solcher Plaques für eine Ruptur redu- ziert. Frequenzsenkung nicht von zentraler Bedeutung Worauf beruhen diese Effekte? Heusch zweifelte, dass hier allein die Frequenzsen- kung ausschlaggebend ist und führte daher Experimente an Schweineherzen durch, bei denen ein Infarkt induziert wurde. Behan- delt wurden die Herzen entweder mit Pla- cebo, mit Ivabradin, oder mit Ivabradin plus Schrittmacher, der die Frequenz hoch hielt. Wie sich zeigte, konnte in beiden Ivabradin- gruppen die Infarktgröße signifikant redu- ziert werden. Dies beweist, dass die Fre- quenzsenkung von untergeordneter Rolle ist. Heusch spricht von pleiotropen Effek- ten. Oxidativer Stress wird gemindert Was ist der Mechanismus dieser pleiotropen Wirkung? In Versuchen an Mäuseherzen konnte Heusch nachweisen, dass Ivabradin die intrazelluläre Konzentration von freien Radikalen und damit den oxidativen Stress im Arbeitsmyokard reduziert. Ivabradin (Procoralan®) ist in der Thera- pie der Herzinsuffizienz etabliert: Laut ESC- Leitlinie sollte es zur Senkung des Dekom- pensationsrisikos bei Patienten im Sinus- rhythmus mit einer EF < 35% in Erwägung gezogen werden, wenn die Herzfrequenz trotz Betablockade über 70/min liegt und Beschwerden persistieren. Gleiches gilt, wenn Betablocker nicht vertragen werden. Die Zulassung liegt ab einer Herzfrequenz von 75/min vor. Ab dieser Frequenz redu- ziert Ivabradin auch das Sterberisiko. Bei stabiler KHK empfehlen die ESC-Leitlinien Ivabradin zur Reduktion der Angina pecto- ris, wenn Betablocker und Kalziumantago- nisten nicht ausreichen. Ausblick Ob der I f -Kanalblocker bei KHK auch die Prognose verbessert, wie eine Subgruppe der BEAUTI f UL-Studie andeutete, wird der- zeit in der SIGNI f Y-Studie überprüft. Die Er- gebnisse werden 2014 erwartet. Dr. Dirk Einecke Lunchsymposium „Am Puls der Zeit – Paradigmen- wechsel bei KHK und Herzinsuffizienz“ anl. der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung e.V.; Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie; Dresden, Oktober 2013; ( Veranstalter: Servier Deutschland) PHARMAFORUM MMW-Fortschr. Med. 2014; 156 (1) 73

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Kurz notiert

Jetzt für SilverStar 2014 bewer-ben! ▶ 2014 wird der SilverStar-För-derpreis bereits zum vierten Mal aus-geschrieben. Der Förderpreis soll Be-werber und Projekte unterstützen, die sich die praktische Betreuung von äl-teren Menschen mit Diabetes mellitus zur Aufgabe gemacht haben. Gesund-heitspro�s wie Ärzte, P�egekräfte oder Apotheker, sowie engagierte An-gehörige, Freunde, Nachbarn oder Be-tro�ene und auch Organisa tionen können sich um den vom Unterneh-men Berlin-Chemie ausgelobten Sil-verStar bewerben. Die Bewerbungs-frist endet am 30. Juni 2014. Nähere Infos unter:www.silverstar-preis.de. Red. ■

Rhinosinusitis

P�anzenextrakt mit starker Wirkung_ Schwellen die durch einen Atemwegsin-fekt entzündeten Schleimhäute an, kommt es zu einem Sekretstau. Durch die Entzün-dung ist die Sekretkonsistenz ohnedies zäh-�üssiger. Der Selbstreinigungsmechanis-mus der Atemwege gerät ins Stocken, Krankheitserreger und andere Fremdparti-kel werden nicht mehr abtransportiert. Hier spielt das Phytotherapeutikum Sinupret® extract seine Vorteile aus, indem es sekreto-lytisch, antiin�ammatorisch, antiviral und antibakteriell wirkt.

Die im Präparat enthaltenen Bio�avo-noide steigern dosisabhängig die transepi-theliale Chloridionen-Sekretion über die CTFR-Kanäle (Cystic Fibrosis Transmembra-ne Regulator) der Atemwegsschleimhaut und ver�üssigen dadurch das zähe Sekret (Kreindler JL et al. American Journal of Rhi-nology & Allergy 2012). Die mukoziliäre Clearance wird wieder aktiviert.

Auch die Freisetzung von Gamma-Inter-feron (IFN-γ), einem proin�ammatorischen Zytokin, wird dosisabhängig reduziert (Sei-fert, S. et al, Planta Med 2012). IFN-γ triggert sowohl den Beginn als auch die Aufrechter-haltung einer Entzündung.

In einer weiteren Studie wurde in vivo eine signi�kante Reduktion des Entzün-dungsmediators Prostaglandin-E2 (PGE2) gezeigt. Die Wirkung war abhängig von der eingesetzten Dosis.

Diese Wirkungen machen sich auch kli-nisch bemerkbar: Die Therapie mit dem Tro-ckenextrakt BNO 1016 führte in einer Studie zur schnelleren Remission des sinugenen Kopfschmerzes. Konkret konnte im Ver-gleich zu Placebo am siebten Tag der Be-handlung ein Genesungsvorsprung von zwei Tagen nachgewiesen werden. Red. ■

■ Nach Informationen von Bionorica SE

Pleiotrope Effekte bei Herzinsuffizienz und koronarer Herzerkrankung

If -Kanalblocker wirkt antiatherosklerotisch_ Bei KHK und Herzinsu�zienz kann eine Therapie mit dem If-Kanal-Inhibitor Ivabra-din kardiale Komplikationen verhindern. Der Kardiologe Prof. Gerd Heusch, Essen, ist überzeugt, dass dafür nicht nur die Fre-quenzsenkung, sondern zusätzliche pleio-trope E�ekte verantwortlich sind. Unter Iva-bradin werde eine Reduktion atherosklero-tischer Plaques sowohl in den Gefäßen als auch an der Aortenklappe beobachtet. Eine retrospektive klinische Studie deutet zudem an, dass die Substanz auch die Vulnerabili-tät solcher Plaques für eine Ruptur redu-ziert.

Frequenzsenkung nicht von zentraler BedeutungWorauf beruhen diese E�ekte? Heusch zweifelte, dass hier allein die Frequenzsen-kung ausschlaggebend ist und führte daher Experimente an Schweineherzen durch, bei denen ein Infarkt induziert wurde. Behan-delt wurden die Herzen entweder mit Pla-

cebo, mit Ivabradin, oder mit Ivabradin plus Schrittmacher, der die Frequenz hoch hielt. Wie sich zeigte, konnte in beiden Ivabradin-gruppen die Infarktgröße signi�kant redu-ziert werden. Dies beweist, dass die Fre-quenzsenkung von untergeordneter Rolle ist. Heusch spricht von pleiotropen E�ek-ten.

Oxidativer Stress wird gemindertWas ist der Mechanismus dieser pleiotropen Wirkung? In Versuchen an Mäuseherzen konnte Heusch nachweisen, dass Ivabradin die intrazelluläre Konzentration von freien Radikalen und damit den oxidativen Stress im Arbeitsmyokard reduziert.

Ivabradin (Procoralan®) ist in der Thera-pie der Herzinsu�zienz etabliert: Laut ESC-Leitlinie sollte es zur Senkung des Dekom-pensationsrisikos bei Patienten im Sinus-rhythmus mit einer EF < 35% in Erwägung gezogen werden, wenn die Herzfrequenz trotz Betablockade über 70/min liegt und

Beschwerden persistieren. Gleiches gilt, wenn Betablocker nicht vertragen werden. Die Zulassung liegt ab einer Herzfrequenz von 75/min vor. Ab dieser Frequenz redu-ziert Ivabradin auch das Sterberisiko. Bei stabiler KHK empfehlen die ESC-Leitlinien Ivabradin zur Reduktion der Angina pecto-ris, wenn Betablocker und Kalziumantago-nisten nicht ausreichen.

AusblickOb der If-Kanalblocker bei KHK auch die Prognose verbessert, wie eine Subgruppe der BEAUTIfUL-Studie andeutete, wird der-zeit in der SIGNIfY-Studie überprüft. Die Er-gebnisse werden 2014 erwartet. Dr. Dirk Einecke ■

■ Lunchsymposium „Am Puls der Zeit – Paradigmen-wechsel bei KHK und Herzinsu�zienz“ anl. der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislau�orschung e.V.; Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie; Dresden, Oktober 2013; ( Veranstalter: Servier Deutschland)

PHARMAFORUM

MMW-Fortschr. Med. 2014; 156 (1) 73