Jiddische Musik - osnabrueck.de · jiddische Musik und Klezmer mit ihren vielfältigen...

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Felix-Nussbaum-Haus Lotter Straße 2 / 49078 Osnabrück Telefon: 0541 / 323-2560 / [email protected] www.osnabrueck.de/fnh Karten im Vorverkauf im Museumsladen zum Preis von 15 Euro und 17 Euro an der Abendkasse. Reservierungsanfragen sind im Museumsladen möglich. Verkaufsstelle Museumsladen / Felix-Nussbaum-Haus: Öffnungszeiten Di. bis Fr. 11 – 18 Uhr, Sa. und So. 10 – 18 Uhr jeden ersten Donnerstag im Monat 11 – 20 Uhr Zugang: barrierefrei Bushaltestelle: „Heger Tor“ Parkmöglichkeiten: Stadthaus-Garage, Nikolai-Garage Herzlichen Dank an die Felicitas und Werner Egerland- Stiftung, die diese Konzertreihe unterstützt! Stella Jürgensen moderiert die Konzertreihe. Kartographie © Stadt Osnabrück, Fachdienst Geodaten Roswita Dasch und Ulrich Raue Roswita Dasch (Gesang und Violine) Ulrich Raue (Gesang und Klavier) Foto: © Ingo Klatt Freitag, 8. Dezember, 20 Uhr „Lerne lachen, ohne zu weinen – Kurt Tucholsky“ ist der Titel eines Liederabends mit Roswita Dasch und Ulrich Raue. Nie zuvor ging es auf den Kleinkunstbühnen der Republik lebendiger zu als in den „Goldenen 1920er Jahren“. Der Berliner Kurt Tucholsky, einer ihrer geisti- gen Wortführer, fragte: „Was darf Satire? Satire darf alles!“ Über sein politisches Engagement hinaus setzte er seine Schreibkunst auch in den Dienst der Unterhal- tung und schaute dabei als „Frauenversteher“ gern auf die Rolle des weiblichen Geschlechts. Roswitha Dasch und Ulrich Raue setzen den hinter- gründigen Humor Kurt Tucholskys in Sketchen, Gedich- ten und Chansons charmant in Szene. Abwechselnde Moderationen führen durch Tucholskys Lebensstatio- nen, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Ironie seiner Werke. Das Künstler-Duo zeigt alle Facetten einer Zeit zwischen Agitation und Amüsement. Mit diesem ungewöhnlichen Konzert möchte das Felix-Nussbaum-Haus an den Geburtstag des Malers Felix Nussbaum erinnern, der am 11. Dezember 1904 in Osnabrück geboren wurde. Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück Telefon 0541/323-2207 oder 0541/323-2237 [email protected] www.osnabrueck.de/fnh 2017 Jiddische Musik im Felix-Nussbaum-Haus Konzertreihe im Felix-Nussbaum-Haus Fr.,17. März Fr., 19. Mai Fr., 9. Juni Fr., 10. Nov. Fr., 8. Dez. Voices of Ashkenaz Stella’s Morgenstern Polina & Merlin Shepherd WAKS Roswita Dasch & Ulrich Raue Die beliebte Konzertreihe „Jiddische Musik im Felix- Nussbaum-Haus“ verspricht auch 2017 wieder span- nend zu werden. Stella Jürgensen hat Künstlerinnen und Künstler nach Osnabrück eingeladen, die jiddische Klangwelten in variantenreicher Bandbreite im Felix- Nussbaum-Haus erklingen lassen. Stella Jürgensen, selbst Musikerin, kennt sich in der Musikszene beson- ders gut aus. Sie findet für die Konzerte im Felix-Nuss- baum-Haus stets international agierende Musiker, die das Osnabrücker Publikum begeistern. Sie bringt New- comer und anerkannte Stars zusammen, die traditionelle jiddische Musik und Klezmer mit ihren vielfältigen musikalischen Interpretationen ein multikulturelles Ge- sicht schenken. In diesen Konzerten lebt Klezmer. Stella Jürgensen moderiert durch die Konzerte. Sie stellt die Musikerinnen und Musiker vor und gibt profunde Einblicke in die Welt der jüdischen Musik.

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Felix-Nussbaum-HausLotter Straße 2 / 49078 OsnabrückTelefon: 0541 / 323-2560 / [email protected]/fnh

Karten im Vorverkauf im Museumsladen zum Preis von 15 Euro und 17 Euro an der Abendkasse. Reservierungsanfragen sind im Museumsladen möglich.

Verkaufsstelle Museumsladen / Felix-Nussbaum-Haus:Öffnungszeiten Di. bis Fr. 11 – 18 Uhr, Sa. und So. 10 – 18 Uhrjeden ersten Donnerstag im Monat 11 – 20 Uhr

Zugang: barrierefreiBushaltestelle: „Heger Tor“Parkmöglichkeiten: Stadthaus-Garage, Nikolai-Garage

Herzlichen Dank an die Felicitas und Werner Egerland- Stiftung, die diese Konzertreihe unterstützt!

Stella Jürgensen moderiert die Konzertreihe.

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Roswita Dasch und Ulrich Raue

Roswita Dasch (Gesang und Violine)Ulrich Raue(Gesang und Klavier)

Foto: © Ingo Klatt

Freitag, 8. Dezember, 20 Uhr

„Lerne lachen, ohne zu weinen – Kurt Tucholsky“ ist der Titel eines Liederabends mit Roswita Dasch und Ulrich Raue. Nie zuvor ging es auf den Kleinkunstbühnen der Republik lebendiger zu als in den „Goldenen 1920er Jahren“. Der Berliner Kurt Tucholsky, einer ihrer geisti-gen Wortführer, fragte: „Was darf Satire? Satire darf alles!“ Über sein politisches Engagement hinaus setzte er seine Schreibkunst auch in den Dienst der Unterhal-tung und schaute dabei als „Frauenversteher“ gern auf die Rolle des weiblichen Geschlechts. Roswitha Dasch und Ulrich Raue setzen den hinter-gründigen Humor Kurt Tucholskys in Sketchen, Gedich-ten und Chansons charmant in Szene. Abwechselnde Moderationen führen durch Tucholskys Lebensstatio-nen, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Ironie seiner Werke. Das Künstler-Duo zeigt alle Facetten einer Zeit zwischen Agitation und Amüsement. Mit diesem ungewöhnlichen Konzert möchte das Felix-Nussbaum-Haus an den Geburtstag des Malers Felix Nussbaum erinnern, der am 11. Dezember 1904 in Osnabrück geboren wurde.

Lotter Str. 2, 49078 OsnabrückTelefon 0541/323-2207oder 0541/323-2237

[email protected]/fnh

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Jiddische Musik im Felix-Nussbaum-Haus

Konzertreihe imFelix-Nussbaum-Haus

Fr.,17. MärzFr., 19. Mai

Fr., 9. Juni Fr., 10. Nov.

Fr., 8. Dez.

Voices of Ashkenaz Stella’s Morgenstern

Polina & Merlin ShepherdWAKS

Roswita Dasch & Ulrich Raue

Die beliebte Konzertreihe „Jiddische Musik im Felix-Nussbaum-Haus“ verspricht auch 2017 wieder span-nend zu werden. Stella Jürgensen hat Künstlerinnen und Künstler nach Osnabrück eingeladen, die jiddische Klangwelten in variantenreicher Bandbreite im Felix-Nussbaum-Haus erklingen lassen. Stella Jürgensen, selbst Musikerin, kennt sich in der Musikszene beson-ders gut aus. Sie findet für die Konzerte im Felix-Nuss-baum-Haus stets international agierende Musiker, die das Osnabrücker Publikum begeistern. Sie bringt New-comer und anerkannte Stars zusammen, die traditionelle jiddische Musik und Klezmer mit ihren vielfältigen musikalischen Interpretationen ein multikulturelles Ge- sicht schenken. In diesen Konzerten lebt Klezmer. Stella Jürgensen moderiert durch die Konzerte. Sie stellt die Musikerinnen und Musiker vor und gibt profunde Einblicke in die Welt der jüdischen Musik.

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Stella‘s Morgenstern, Polina & Merlin Shepherd

Stella Jürgensen (Gesang, Autoharp, Ukulele)Andreas Hecht(Gesang, Gitarre, Banjo, Lautengitarre, Perkussion)

Polina Shepherd (Gesang, Klavier, Akkordeon) Merlin Shepherd (Klarinette, Saxophon)

Voices of Ashkenaz

Michael Alpert (Gesang, Violine, Rahmentrommel) Sveta Kundish (Gesang)Thomas Fritze (Kontra- bass, Gitarre, Gesang) Andreas Schmitges (Gitarre, Mandoline, Gesang) Vanessa Vromans (Violine, Gesang)

Polina & Merlin Shepherd „Workshops“

Polina Shepherd (Gesang, Klavier, Akkordeon) Merlin Shepherd (Klarinette, Saxophon)

Foto: © Edger Borger

Foto: © Adam BerryFoto S. Jürgensen/A. Hecht (Stella's Morgenstern): © Tobias Gloger, Foto P. u. M. Shepherd: © Paul Bogomazov

Chorworkshop: Polina Shepherd/Museum ca. 11–16 UhrInstrumentalworkshop: Merlin Shepherd/Musikschule ca. 13–17 Uhr Abschlusskonzert: Workshopteilnehmer um 20 Uhr im Museum

Freitag, 9. Juni, 11–17 Uhr, Klezmer- Workshops mit Abschlusskonzert, 20 Uhr

Erstmals lädt das Felix-Nussbaum-Haus zu Klezmer-Work-shops für Sänger und Instrumentalisten. Jugendliche haben die Möglichkeit, von Profis zu lernen, wie jiddische Musik gesungen und gespielt wird. Chorworkshop mit jiddischen Liedern: Die Komponistin und Sängerin Polina Shepherd genießt internationales An-sehen als Chorleiterin für jiddisches Repertoire. Ihr Work-shop richtet sich an alle Sänger, die entweder Noten lesen können oder nach Gehör lernen und vermittelt Charakteris-tika des jiddischen Gesangs. Teilnehmer erlernen, wie man im Chor „Jiddisch“ klingt, wie Mehrstimmigkeit und Gesang mit speziellen Ornamentierungen und Gesangstechniken angereichert werden und wie man jiddische Tonfolgen und Skalen improvisiert und dabei modern klingt. Instrumentalworkshop: Der renommierte Musiker, Kom- ponist und Pädagoge Merlin Shepherd hat eine eigene Methode entwickelt, Instrumentalisten im Klezmer zu un-terrichten. Shepherd orientiert sich an der der „Oral Tradi-tion“, der mündlichen Überlieferung, nach der Volksmusik in der Regel weitergegeben wird. Shepherds Methode wurde weltweit von vielen übernommen. Workshop-Teilnehmer werden zunächst nach Gehör in die traditionelle Klezmermusik eingeführt und lernen, ihr Instrument auf Jiddisch zum Singen zu bringen. Im Verlauf des Workshops erproben die Teilnehmer im gesamten En-semble Klezmerstücke für das Abschlusskonzert am Abend. Die Workshops erfolgen in englischer Sprache mit Übersetzung.

Freitag, 17. März 2016, 20 Uhr

Fünf Musikerinnen und Musiker aus den USA, Ukraine/Israel und Deutschland widmen sich den überraschenden Verwandtschaften und Parallelen jiddischer und deutscher Volkslieder. Das Konzertprogramm ist eine kreative Annä-herung an diese Verwandtschaften, ein Spiel mit Melodien und Texten. Extrem spannend und nie gehört, kommen hier Traditionen zusammen, die einmal im Aschkenas (he-bräisch: Deutschland) der frühen Neuzeit zusammengehör-ten – und gerade durch ihre unterschiedliche Entwicklung in verschiedenen Kulturen, Zeiträumen und Orten faszinieren. Ein solches Repertoire braucht besondere Sängerinnen und Sänger – und die sind seit 2016 in dieser Band vereint. Mit Sveta Kundish und Michael Alpert singen in den „Voices of Ashkenaz“ die beiden besten und bekanntesten Vertre-ter jiddischen Gesangs ihrer jeweiligen Generation. Neben einer traumwandlerischen stilistischen Sicherheit haben die beiden Erfahrung in fast allen Gesangsstilen Europas von West bis Ost, eine tiefe Verwurzelung im jiddischen Lied und seinen diversen Traditionen – und eine große Liebe zu allem, was diesen verwandt ist. Michael Alpert, seit 40 Jah-ren eine Lichtgestalt der weltweiten Szene der jiddischen Musik, wurde 2015 mit dem National Endowment for the Arts Fellowship ausgezeichnet, dem bedeutendsten Preis für traditionelle Kunst in den USA.

Freitag, 19. Mai, 20 Uhr

Stella‘s Morgenstern hat wieder Musiker eingeladen, um mit einem einmaligen Konzert an die traditionelle Musik der osteuropäischen Juden zu erinnern und die Bandbrei-te neuer jüdischer Musik aufzuzeigen. Unter dem Motto „Mahnung“ präsentieren „Polina und Merlin Shepherd“ (Brighton/UK) und „Stella‘s Morgenstern“ (Hamburg/ Israel) in einer persönlichen Auswahl traditionelle und neue jüdische Kompositionen gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus. Traditionelle jiddische Friedenslieder und Protestsongs, die von ihrer Aktualität nichts eingebüßt haben, setzen Stella‘s Morgenstern und die Shepherds Ausgrenzung und Verfolgung entgegen. Darunter mischen die Musiker ihre eigenen Kompositionen, mit denen sie jüdische Volksmu-sik lebendig halten und die Tradition fortführen möchten. Ergänzend werden Zeichnungen des Tel Aviver Künstlers prof*merose und Zitate jüdischer Friedensaktivisten und Philosophen projiziert. Polina und Merlin Shepherd schöpfen tief aus der Tradition jüdischer Musik. Sie kreieren eine Spiritualität, die sie außerhalb von Synagogen mit ihren Zuhörern teilen. Beide zählen zu den führenden Musikern, die osteuropäi-sche jiddisch-jüdische Musik in ihrer ursprünglichen Stilistik wieder aufleben lassen. „Stella‘s Morgenstern“ spielt neue und alte jüdische Volksmusik mit unverkennbar orientalisch-anglo-sächsi-schen Einflüssen auf Hebräisch, Jiddisch, Englisch und Deutsch. Die meisten Lieder stammen aus der Feder des Tel Aviver Künstlers Merose.

WAKS

Inge Mandos (Gesang)Klemens Kaatz(Piano, Akkordeon, Indisches Harmonium)Hans-Christian Jaenicke (Violine)

Foto: © Hocky Neubert

Freitag, 10. November, 20 Uhr

Die Erfindung des Phonographen machte es möglich, menschliche Stimmen zu bewahren. Jiddische Lieder, gesungen von Osteuropäern, wurden durch einen Trichter verstärkt und mit Hilfe einer Membran und eines Metall-stifts in Wachswalzen geritzt. Diese verstaubten in Archi-ven und wurden nach vielen Jahrzehnten geborgen. So ließ sich der Wunschtraum der Sängerin Inge Mandos verwirklichen, ungeachtet des zeitlichen und geografischen Abstandes mit diesen intensiven und be-rührenden Stimmen zusammen zu singen: zweistimmig, im Wechsel, oder wo nötig auch das beschädigte Liedgut rekonstruierend. Das WAKS-Ensemble (WAKS bedeutet „Wachs“ auf Jiddisch) mit dem Pianisten Klemens Kaatz und dem Violinisten Hans-Christian Jaenicke schuf dazu ganz eigene Arrangements. Es stellt die Sängerinnen und Sänger aus Osteuropa, die vor 80 Jahren gelebt haben, ins Zentrum der Musik und lassen sich konsequent auf die Stimmen und das Material ein, einschließlich Rauschen und Knacken. Die so bearbeiteten Lieder schaffen eine intime Nähe zu jüdischen Sängern aus dem vergangenen Jahrhundert, die im O-Ton eingespielt und somit zu Solis-ten des Konzerts werden. Im Zusammenspiel mit WAKS entsteht eine berührende Verschmelzung von damals und heute – ein Konzept, das es im jiddischen Genre bis-her nicht gegeben hat.