Jmpuls - Medien

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03/2014 September JCVP Kanton Luzern Medien

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03/2014 SeptemberJCVP Kanton Luzern

Medien

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Inhalt

Editorial 3

Thema

Elektronisch oder auf Papier? 4Erkältungen sind zu vermeiden 5Bravo, Dr. Sommer & Co.! 8Die Medien als Propagandamittel – früher und heute 10

Gesichter der JCVP Yanick Minder 12

Schweiz Alle alleine gegen die Billag 14

Kanton Jugendparlament Kanton Luzern – here we come! 16Wählen wir doch eine Erfrischung! 18

Kriens Der Krienbach auf neuen Wegen 21

Gastkolumne von Raphael Prinz 22

Patronatskomitee 23

Impressum 23

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Bewahrt die Vielfalt!Die Medien bestimmen mit, über was und wen wir in der Kaffeepause sprechen, welche Informationen wir vor Abstimmungen erhalten und was wir vom Geschehen in der Welt mitkriegen. Die Presse spielt eine zentrale Rolle für die direkte Demokratie und die öffentliche Meinungsbildung. Eine grosse Medien- vielfalt ist daher für die Schweiz enorm wichtig.Medien können und wollen oft nicht völlig neutral sein. Die NZZ hat gemäss Statuten eine freisinnig-demokra- tische Grundhaltung. Der Tages-Anzeiger gilt dagegen als links-liberal. Diese politischen Ausrichtungen merkt man besonders gut vor Abstimmungen: Zu den gleichen Vorlagen zeigen die Zeitungen unterschiedliche Hinter- grundberichte und Statistiken. Um sich umfassend informieren zu können und nicht nur immer eine – im jeweiligen Zeitungsartikel oft nicht explizit offengelegte – Meinung vorgesetzt zu bekommen, braucht es Medienvielfalt. Es ist deshalb mehr also nur zu bedauern, dass die Anzahl der Zeitungen in den letzten 20 Jahren kontinuierlich zurückging und die Monopolisierungstendenzen weiter zunehmen. Vor allem wenn es in einer Region (wie z.B. Luzern) nur noch eine Tageszeitung gibt, ist nicht gewährleistet, dass vor kantonalen Abstimmungen und Wahlen eine ausgewogene Information erfolgt.Einen Beitrag zur Medienvielfalt leistet die SRG. Wie Jean-Pascal in der vorliegenden Ausgabe aufzeigt, darf sie nicht dem Verdruss über die Billag zum Opfer fallen.Mit unserem vierteljährlich erscheinenden Heft können wir nur bescheiden zur Medienvielfalt beitragen. Dennoch nehmen wir die Aufgabe ernst und hinterfragen unser eigenes Produkt. Sollen wir auf Hetzjagd gehen und Fehltritte von gegnerischen Politikern ausschlachten? Lieber nicht. Auch wollen wir uns nicht der Propaganda, wie von Michael beschrieben, hingeben. Lieber informiert Tobias sachlich über den Wahlkampf der JCVP Kanton Luzern.Eva-Maria leuchtet die Zukunft der Printmedien im Online-Zeitalter aus. Wir entschieden uns aus den in ihrem Bericht genannten Gründen, den Jmpuls sowohl gedruckt wie auch online auf www.jcvp-lu.ch/jmpuls zur Verfügung zu stellen. Natürlich hat auch die Zeitschrift BRAVO einen Internetauftritt. Yanick befasst sich mit dem immer noch sehr beliebten Magazin und erklärt, wie Jugendliche mit Medien umgehen.Im Jmpuls schreiben bekanntlich nur Laien. Wie die Profis zum Journalismus fanden und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben, berichtet Madeleine im Interview mit Radiomann Silvan Fischer sowie der TV-Korres-pondent Raphael Prinz.Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit dem Medienprodukt aus dem Hause JCVP Kanton Luzern.

Shirin Grünig, Chefredaktorin

Editorial

Editorial 3

Thema

Elektronisch oder auf Papier? 4Erkältungen sind zu vermeiden 5Bravo, Dr. Sommer & Co.! 8Die Medien als Propagandamittel – früher und heute 10

Gesichter der JCVP Yanick Minder 12

Schweiz Alle alleine gegen die Billag 14

Kanton Jugendparlament Kanton Luzern – here we come! 16Wählen wir doch eine Erfrischung! 18

Kriens Der Krienbach auf neuen Wegen 21

Gastkolumne von Raphael Prinz 22

Patronatskomitee 23

Impressum 23

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Thema

Braucht es gedruckte Zeitungen oder sind sie veraltet? Eine kurze Spurensuche soll diese und andere Fragen rund ums Medien-zeitalter beleuchten.

von Eva-Maria Habermacher

Die obenstehende Frage wird immer wieder gestellt: Brauchen wir Zeitungen in Papierform noch? Einige Personen würden sagen: Ja, definitiv! Warum? Nicht alle Menschen haben die Möglich-keit, rasch und einfach oder überhaupt auf das Internet zuzugreifen, was für elektronische Zeitungen natürlich die Grundvoraussetzung ist. Viele wollen nicht so stark elektronisch vernetzt, aber natürlich trotzdem über das Weltgesche-hen informiert sein. Es gibt auch Leute, die einfach gerne etwas in Papierform in den Händen halten (dazu zähle ich mich übrigens auch, obwohl ich mir auch online gerne die aktuellsten News anschaue).

Andere würden sagen: Nein, die braucht es nicht! Papierzeitungen finden sie nicht mehr zeitgemäss. Der Umweltgedanke ist auch ein Grund, warum manche sagen, Papierzeitun-gen brauche es nicht mehr. Zudem sind elektronische Zeitungen immer und überall verfügbar (vorausgesetzt man hat Internetzugang und ein funkti-onierendes Gerät ...).

Facts & FiguresEin Blick auf die Statistiken bestätigt das Gefühl, dass Printmedien heute eine geringere Bedeutung haben als vor

einigen Jahren. Gemäss einer Statis-tik vom Bundesamt für Statistik sind sowohl die Gesamtauflage als auch die Anzahl Titel seit ungefähr 1990 rückläu-fig. Es wird zudem deutlich, dass die Erlöse in diesem Bereich zurückgehen. Die Schweizer geben seit 2000 rund 20% weniger für Presseprodukte aus. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben in den Bereichen Computer, Internet und Fernsehen. Dies ist ein Indiz für den Wechsel vieler Leser von Printmedien hin zu elektronischen Angeboten. Allge-mein stieg die Internetnutzung in den letzten Jahren an. Dies betrifft vor allem die Altersgruppe der 15-29 jährigen.

GratiszeitungenDie traditionellen Tageszeitungen haben in den letzten Jahren starke Konkurrenz von den Gratiszeitungen erhalten. Die Pendler können am Bahnhof ihren Durst nach Neuigkeiten mit den Gratiszei-tungen «20 Minuten» oder «Blick am Abend» stillen. Diese informieren kurz und bündig über das Weltgeschehen. Die nötigen Informationen in kurzer Zeit zu bekommen, passt zur heutigen Lebensweise. Ob es gut ist, sich jeweils eher oberflächlich über aktuelle Themen zu informieren, sei dahingestellt und sollte jeder für sich entscheiden.

FazitWie sich jemand über das aktuellste Geschehen informiert, ist sehr indiv-iduell. Obwohl das Internet auf dem Vormarsch ist, bin ich der Überzeugung, dass es auch in Zukunft gute und infor-mative Papierzeitungen braucht.

Elektronisch oder auf Papier?

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Thema

Wie ist die Arbeit hinter den Kulissen? Wir fragten Silvan Fischer, Redaktor beim Regional-journal Zentralschweiz, wie er seine Arbeit beim Radio erlebt.

von Madeleine Piazza

Sie haben regelmässig mit Politikern zu tun. Wie erleben Sie den Umgang mit ihnen?Meistens sehr angenehm. Klar gibt es Ausnahmen. Einzelne sind Jour-nalisten gegenüber skeptisch und verschlossen, weil sie schlechte Erfah-rungen gemacht haben. Dann liegt es an mir, Vertrauen aufzubauen und sie für mein Thema zu gewinnen. Andere geniessen förmlich die Interview-Situ-ation, das Spontane oder das Sparring.

Gab es schon Manipulations- versuche? Wenn ja, welcher Art?Nein, so direkt nicht. Aber ab und zu versuchen Interessengruppen oder PR-Profis von Firmen schon hartnä-ckig, ihr Thema in die Sendungen zu bringen. Da braucht es ein waches Auge der Redaktion.

Und wie wählt ihr am Ende die Themen aus?Priorität haben Politik, Wirtschaft und Sport. Es stellt sich jeweils die Frage: Wie relevant ist das Thema? Grund-sätzlich entscheidet dann der/die verantwortliche WochenproduzentIn. Grössere Themen werden im Team diskutiert. Und neben dem Relevanten sollen natürlich auch interessante oder kuriose Geschichten Platz haben.

Wie gehen Sie mit heiklen Themen um, zu denen Sie selbst eine klare Meinung haben? Fällt es manchmal schwer, neutral zu bleiben?Neutralität ist sehr wichtig, denn von ihr hängt auch die Glaubwürdigkeit ei-nes Mediums ab. Dazu gehört bei SRF zum Beispiel auch, dass ich keiner politischen Partei angehören darf. Klar habe ich immer auch eine Meinung. Aber als Journalist bin ich quasi der Stellvertreter der Zuhörenden. Also muss ich dafür sorgen, dass beson-ders bei kontroversen Themen beide Seiten zu Wort kommen. Manchmal braucht es auch einen externen

Erkältungen sind zu vermeiden

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Thema

Experten, der das Geschehene oder Gesagte in der Sendung einordnet.

Gibt es bestimmte Themen, die immer wieder kommen oder welche die Leute am meisten interessieren?Wiederkehrende Themen gibt es viele. Ein grosses ist die Verkehrssi-tuation in der Stadt Luzern, inklusive Zukunftsideen wie Parkhaus Musegg, Metro oder Tiefbahnhof. Hochwasser-schutz ist ein anderes. Oder Wahlen, wie nächstes Jahr im Kanton Luzern. Interessant ist meistens, was einen ganz persönlich betrifft.

Gibt es auch Kritik? Wie gehen Sie damit um?Die interne Sendungskritik – nach vorgegebenen Kriterien – ist fester

Bestandteil unserer Morgensitzung. Dazu gibt es wöchentliche Inputs des Redaktionsleiters. Aber auch Hörer melden sich per E-Mail oder Telefon. Solange die Einwände belegt und sachlich sind, habe ich kein Problem damit. Im Gegenteil. Was aber auch gilt: Journalismus ist keine exakte Wissenschaft.

Sie haben von der SRF-Nachrichten- redaktion zum Regionaljournal Zent-ralschweiz gewechselt. Was sind die grössten Unterschiede?Die beiden Arbeitsorte sind sehr unter-schiedlich. Die nationalen Nachrichten sind hochdeutsch und werden von A bis Z im Studio aufbereitet – aus dem, was von Agenturen, Korrespondenten

Bild: Silvan Fischer Mit diesem Gesicht würde sich der Radioredaktor Silvan Fischer auch fürs Fernsehen eignen.

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Thema

oder Fachredaktoren hereinkommt. Ausserdem werden die Nachrichten halbstündlich, 24 Stunden am Tag live gelesen.Das Regionaljournal sendet fünfmal täglich auf Schweizerdeutsch. Die Sendungen sind ebenfalls live mo-deriert. Im Gegensatz zu den Nach-richten setzen wir oft auch eigene Schwerpunkte zu Themen, die in der Zentralschweiz aktuell sind.

Wie steht es um die Konkurrenz der verschiedenen Medien untereinander?Natürlich vergleicht man, was die anderen machen. Und wie sie es machen. Auch, um zu kontrollieren, ob wir etwas nicht mitbekommen haben. Interessant ist als Macher immer, wie andere Medien das gleiche Thema umsetzen, welche Aspekte sie fokussiert haben.

Welche Bedeutung haben moderne Medien wie Twitter, Internetauftritt usw.?Sie sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Heute konsumie-ren viele Menschen News über ein mobiles Gerät – wann und wo sie ge-rade Lust haben. Für die Redaktionen bedeutet das mehr Aufwand für das Online-Angebot. Es besteht aber auch die Gefahr, dass Medien Online-Infor-mationen kopieren und zitieren. Und so wird schnell aus einem Gerücht ein vermeintlicher Fakt.

Wie ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Medienschaffende?Im Moment eher schwierig. Viele Medienhäuser haben einen Einstellungsstopp verfügt oder bauen Personal ab. Gleichzeitig sind Medien-berufe nach wie vor beliebt.

Zu Ihrer Person. Wie sind Sie Medienschaffender geworden?Ich war ursprünglich Primarlehrer. Die erste Festanstellung als Journalist bekam ich bei Radio Sunshine in Rotkreuz. Berufsbegleitend machte ich die Ausbildung an der Journalisten-schule MAZ in Luzern.

Sie haben sich für das Medium Radio entschieden. Warum?Radiomachen treibt den Puls an, besonders in der Live-Situation – das mag ich. Radio ist auch sehr direkt und authentisch. Und mich reizt die Arbeit mit Stimmen und Stimmungen.

Trainieren Sie Ihre Stimme?Nicht speziell. Ausser dass ich in meiner Freizeit singe. Wichtiger ist, sie nicht zu sehr zu strapazieren und Erkäl-tungen – soweit überhaupt möglich – zu vermeiden. Sonst wird’s schwierig am Mikrophon.

Welche Voraussetzungen braucht man, um ein guter Radiomann zu werden?Natürlich eine geeignete Stimme. Man muss auch mit Zeitdruck umgehen können. Das heisst: Fähig sein, in relativ kurzer Zeit ein Thema zu sich-ten, zu analysieren und verständlich umzusetzen.

Silvan Fischer ist Redaktor beim Regionaljournal Zentralschweiz, zu hören auf SRF 1. Er ist 36-jährig und kommt aus Sursee. Mehr übers Regionaljournal auf www.srf.ch / zentralschweiz.

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Thema

Jeder kennt das BRAVO, das seit 1956 wöchentlich erscheint. Ist es heute noch aktuell? Wie gehen die Jugendlichen mit solchen Medien um?

von Yanick Minder

1998 wurden noch fast eine Million Bravo pro Ausgabe verkauft, zusätzlich wurden 120‘000 Exemplare an Abon-nenten versandt. Im Jahr 2012 sank der Absatz pro Ausgabe auf 250‘000 im Verkauf und 54‘000 bei den Abos. Dieser Rückgang kam, weil es die News zu den Stars und Sex-Aufklä-rung auch im Internet gibt.

Ein DauerbrennerDas Zielpublikum war immer zwischen 13-19 Jahren. Bei den Eltern kam das Bravo kaum je gut an, weil auch unanständige Storys über Stars berich-tet werden. Kritisiert werden vor allem die Foto-Love-Storys, die manchmal fragwürdige Titel oder Handlungen ha-ben, wie z.B. One-Night-Stands. Auch Zeitungen wie der Spiegel kritisieren diese Storys scharf, die z.T. sexuelle Gewalt zeigen. Trotzdem ist Bravo immer noch eine der beliebtesten Teenie-Zeitschriften in Deutschland und der Schweiz. Vor allem bei den Mädchen zwischen 13-15 Jahren ist das Bravo sehr beliebt. Noch begehr-ter für die Mädchen ist aber das Bravo Girl, das es seit 1988 gibt.

Viele kennen Dr.Sommer, der seit 1969 auf alle Fragen zu Sexualität, anderen Sorgen oder Beziehungen

antwortet. Der erste Dr. Sommer von 1969 bis 1984 war der Psycho- therapeut Martin Goldstein. Er wurde bekannt, da ihm keine Frage zu peinlich war. Seine Nachfolgerin, die Sozialpädagogin Margit Tetz, leitete bis 1998 das «Dr. Sommer-Team». Die beliebtesten Fragen drehen sich um Sex und Verhütung, Liebe und Freundschaft, Körper und Gesundheit sowie Küssen. Seit April 2014 ist be-kannt, dass Bravo die Sozialpädagogin Jutta Stiehler entlassen hatte. Sie war seit 16 Jahren Dr. Sommer. Seit dieser Entlassung werden die Zuschriften nicht mehr von Fachkräften bearbei-tet, sondern freie Mitarbeiter ohne pädagogische Ausbildung kümmern sich darum. Das Bravo begründet dies mit internen Sparmassnahmen.

Andere Zeiten – gleiche ProblemeSeit 40Jahren stellen die Teenies die gleichen Fragen: Wie ist das erste Mal? Wie küsse ich richtig? Was soll ich machen? Ich bin total verknallt in meinen Lehrer. Alles an ihm ist einfach toll. Ich habe ein Foto von ihm, das ich dauernd angucke. Ich bin aber erst in der 6.Klasse und er ist schon 26 Jahre alt. Was soll ich machen? Ich habe ein grosses Problem. Jedes Mal, wenn mich jemand anspricht, den ich nicht kenne, laufe ich knallrot an. Besonders schlimm ist es bei Mädchen! Bitte helft mir!

Bravo, Dr. Sommer & Co.!

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Thema

Umgang mit MedienViele Sozialpädagogen und Internet- Wissenschaftler sehen in «Klatsch & Tratsch»- Zeitschriften wie Bravo vor allem eine Bedrohung: die Nach-ahmung. Besonders bei den Mädchen fällt auf, dass sie bei den Kleidern viele Stars als Idol haben. Heute gibt es neben den Zeitschriften auch Social Media-Netzwerke wie Instagram, Twitter und Facebook. Vor allem bei den Bildern sehen Experten Gefahren. Einerseits sind sich viele Jugendliche nicht bewusst, dass man ein Bild im Internet nicht mehr löschen kann. Andererseits sind die Kommentare zu den einzelnen Bildern manchmal sehr aggressiv, sodass der Betroffene

verletzt werden kann. Zudem bekom-men so viele Sachen auch Personen mit, denen man es eigentlich gar nicht zeigen wollte. Das Internet wurde von der Politik am Anfang stark vernachlässigt, heute hat man aber Gesetze geschaffen. Man kann z.B. einen Nutzer bei Facebook anzeigen, der rassistische Texte schreibt. Ein neueres gefährliches Phänomen ist der Screenshot auf dem Smartphone, den immer mehr Jugendliche brau-chen. Man kann von Unterhaltungs-abschnitten z.B. bei Whatsapp ganz schnell einen Screenshot machen und diesen aufbewahren oder weiter- schicken, sodass ein anderer sieht, was man geschrieben hat.

Heute und früher grell: Die Titelseiten vom Bravo. Bild: Yanick Minder

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Thema

Heute spielen nicht mehr die Waffen die entscheidende Rolle beim Schüren von Gewalt. Noch wichtiger ist die Fähigkeit, gewisse Informationen gezielt zu streuen.

von Michael Krummenacher

Dass die Propaganda eine wichtige Bedeutung in Kriegen hat, war schon früh bekannt. Es gibt zahllose Beispie-le – etwa George Washington und Napoleon, Wladimir Lenin und Josef Stalin, Winston Churchill und Adolf Hitler, Mao Zedong und Fidel Castro. Sie alle wussten dieses Instrument erfolgreich einzusetzen. Aber bis zu den späten 1970er Jahren spielte die Propaganda eher eine Nebenrolle. Siege wurden immer noch unmittelbar auf den Schlachtfeldern errungen. Damals wie heute ist der Propaganda aber eigen, dass ihr Wahrheitscharak-ter nicht so wichtig ist. Die gezielte einseitige Darstellung ist bis heute weitverbreitet und begegnet uns fast täglich.

Die Propaganda in der VergangenheitBereits in der Antike versuchten Herrscher die Meinung in der Öffent- lichkeit zu beeinflussen. In der römischen Kaiserzeit wurde mittels öffentlichen Bauten, Biographien oder der Münzprägung auf die öffentliche Meinung eingewirkt. Zu den bekann-teren Propagandakampagnen zählen

sicherlich diejenigen der beiden Weltkriege. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Bevölkerung von Deutschland, Frankreich und Gross-britannien vor allem mittels Plakaten, sogenannten Maueranschlägen, beeinflusst. Mit der Erfindung des Films gewann ein neues Medium im Zweiten Weltkrieg an Bedeutung. Vor allem die Propaganda des Deutschen Reiches gilt als gutes Beispiel, wie die Bevölkerung von einer Meinung oder Ideologie überzeugt werden kann. Adolf Hitler und sein Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels nutzten die Presse, den Rundfunk und Massenveranstal-tungen, um das eigene Volk zu beein-flussen. Einige Jahre später wurde in der DDR und BRD eine Vielzahl von Propagandamitteln eingesetzt. In der DDR richteten sich diese allgemein gegen den Kapitalismus und den westlichen Imperialismus. Da in der Deutschen Demokratischen Republik sämtliche Medien vom Staat zensiert und gesteuert wurden, war diese Propaganda in allen Haushalten allge-genwärtig. Die Einflussnahme begann bereits in den Kindergärten und ist ein klares Kennzeichen einer totalitären Herrschaft. Die BRD setzte ähnliche Methoden ein, oft mit starker Aus-richtung gegen die DDR. So wurden aufklärerische Flugblätter mit Auflagen von bis zu 32 Millionen Stück per Wetterballon über der DDR verteilt.

Die Medien als Propaganda-mittel – früher und heute

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Thema

Die Propaganda heuteDie Kriegspropaganda ist heute ge-mäss einem Internationalen Pakt, der von 168 Staaten unterzeichnet wurde, nicht mehr erlaubt. Das Eintreten für nationalen, rassistischen oder religi-ösen Hass, der zu Diskriminierung, Feindseligkeit oder Gewalt anstacheln soll, ist durch das Gesetz verboten. Trotzdem sind Manipulationen in den Medien allgegenwärtig – in der heuti-gen Zeit auch oft via Social Media. In der Ausgabe des Blicks vom 17. No-vember 1997 wurde Wasser, das über den Vorplatz des Hatschepsut Tempel in Luxor strömte, in Blut verwandelt. Bei den Anschlägen starben damals 36 Schweizer. Mit den verfälschten Bildern wurde der Leser bewusst manipuliert. Es wurden in ihm Gefühle

geweckt, die sich durch das Abbild der Realität vielleicht nicht geregt hätten.

Die Bedeutung von PropagandaPropaganda ist nichts anderes als Werbung für politische Grundsätze, wirtschaftliche Zwecke oder kulturelle Belange. Propaganda gibt es immer und überall. Bewusste Einflussnahme auf die Meinungsbildung durch Infor-mation, auch Public Relations genannt, wird heutzutage von Unternehmen, staatlichen Stellen, gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden genutzt. Nicht immer sind Propagandainst-rumente sofort zu erkennen und es braucht viel Wachsamkeit, um ihr nicht zu erliegen. Dabei hängt die Möglich-keit, die Leser oder Betrachter mit (Fehl-)Informationen zu beeinflussen, nicht zuletzt von deren Wissen ab.

Ob man bei einem so originellen Plakat noch von Propaganda sprechen kann? Bild: JCVP Kanton Luzern

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Yanick Minder

Gesichter der JCVP

Yanick ist 17 Jahre alt, wohnt in Grosswan-gen und absolviert eine Lehre als Kaufmann bei der DIWISA Distillerie Willisau SA. Daneben geht er gerne ins Fitness.

Wie hast du zur JCVP gefunden?

Mit 15 Jahren war ich entschlossen, einer Partei beizutreten. Politik fasziniert mich sehr. Ich informierte mich im Internet über verschiedene Jungparteien. Die JCVP fiel mir auf, da sie sich für Themen einsetzt, die ich befürworte – z.B. für ein striktes Bauverbot von Gaskraftwerken jeder Art oder für die Einführung des Familienstimmrechts. Darum entschloss ich mich ein Mitglied der JCVP zu werden.Die JCVP führt sehr spannende Debatten, die ich gerne mitverfolge oder in welche ich selber meine Meinungen einbringe. Da ich eine Politkarriere anstrebe, verfolge ich die Diskussionen immer mit grossem Interesse. Das faszinierendste an

der JCVP finde ich, das die Partei viele neue und moderne Ideen bringt, die auch die Jungen der Schweiz ansprechen. Da ich selbst noch ein Teenager bin, bin ich noch engagierter dabei und versuche mit der JCVP den Jungen die Politik näher zu bringen.

Was sind deine politischen Schwerpunkte?

In der Innenpolitik liegt mir die Familienpolitik sehr am Herzen. Ich befürworte ein Familienstimmrecht, da die Bevölkerung immer älter wird und dann vor-nehmlich die Interessen der älteren Generation von der Politik wahrgenommen werden. Mit einem Familienstimmrecht würden die Interessen der Familien einen neuen Stellenwert bekommen. In der Aussenpolitik finde ich es sehr wichtig, gute Kontakte mit anderen Staaten der Welt zu knüpfen, die wirtschaft-lich gesehen oder auf politischer Ebene gute Partner für die Schweiz sind. Aus meiner Sicht sollte die Schweiz z.T. mehr an ihren Standpunkten festhalten und sich nicht immer schnell unterordnen.

Wie kann die JCVP mehr junge Menschen begeistern?

Man sollte den Jungen die Jungpolitik schmackhafter machen, indem man z.B. vor Oberstufenklassen spannende Vorträge hält. Es sollten Vorträge sein, in die man die Schüler einbezieht oder Videos zeigt. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass das für Teenager spannender ist, als wenn nur einer redet.

Was ist dein Wunsch an den Bundesrat?

Ich finde der Bundesrat sollte alle Sprachregionen der Schweiz repräsentieren, schon seit 12 Jahren gibt es jedoch keine Tessiner Vertretung mehr im Bundes-rat. Ich kann mir nicht neun Bundesräte vorstellen, aber acht fände ich richtig, damit das Tessin eine grössere Chance hätte. Einen guten Kandidaten fände ich Filippo Lombardi, der eine gute Standfestigkeit hat.

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Das CVP Haus in Luzern

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Schweiz

Alle alleine gegen die Billag

Einmal mehr wollen mehrere neue Volksinitiativen die Billag abschaffen, einmal mehr werden sie dieses Ziel nicht erreichen.

von Jean-Pascal Ammann, Präsident der JCVP Schweiz

Im Juni wurde unter Federführung der Jungen SVP die No-Billag-Initiative lanciert. Auf den ersten Blick wirkt sie sympathisch, doch die Initiative for-dert nicht nur die Abschaffung der Billag, sondern auch ein Verbot für öffent-lich-rechtliches Fernsehen, quasi die Abschaffung der SRG. Auch Beiträge an private Regionalfernsehen und -radios werden explizit ausgeschlossen.

Initiative ist gegen MedienvielfaltStatt einer Medienvielfalt, welche die mehrsprachige und föderale Schweiz braucht, gäbe es dann noch 2-3 deutschsprachige Monopolstationen à la RTL und SAT1. Die Initiative ist radikal und chancenlos, da die Schweizer Bevölkerung niemals freiwillig auf die Tagesschau und das Regionaljournal verzichten wird. Nicht alles ist schlecht, was die SRG produziert. Doch einmal mehr reduziert eine Initiative alles auf eine Entweder-Oder-Entschei-dung. Statt den Spielraum der SRG einzuschränken, kommt es zu einem medienwirksamen Ja-oder-Nein-Showdown über deren Zukunft.

Die Initiative zeigt das Hauptproblem auf: Die Gegner der Billag mar-schieren getrennt, statt sich wirkungsvoll zu vereinigen. Es gäbe eine klare Mehrheit in der Bevölkerung für die Abschaffung der heutigen Billag-Gebüh-ren, die auch das Gewerbe in unangemessener Form belasten. Stattdessen wird die gefühlt zehnte nicht durchdachte Initiative zur Abschaffung der Billag lanciert.

Es ist schade, wenn ein berechtigtes Anliegen, wie die Abschaffung der Billag, durch solche Extremforderungen überlagert wird. Es würden besser die Kräfte gebündelt und gemeinsam gegen die Billag gekämpft. Solche Initiativen schaffen die Billag nicht ab, sie festigen sie erst recht.

Dauerbrenner LadenöffnungszeitenWie die Billag so sind auch die Ladenöffnungszeiten ein ständig wiederkeh-rendes Thema. Zurzeit wird über eine Änderung des Bundesgesetzes über die Ladenöffnungszeiten diskutiert. Neu sollen alle Kantone gezwungen werden, Mindestöffnungszeiten zwischen 6 und 20 Uhr unter der Woche und am Samstag zwischen 6 und 19 Uhr einzuführen. Der Vorstand der JCVP Schweiz lehnt das entschieden ab.

Der Bund hat den Kantonen ihre Ladenöffnungszeiten nicht zu diktieren. Die Stärke der Schweiz ist ihre Vielfalt und die Absicht, diese Vielfalt durch ein föderalistisches Staatsmodell zu schützen. Nicht in jeder Region existiert das Bedürfnis bis um 20Uhr einkaufen zu gehen. Diese regionalen Unterschiede gilt es zu respektieren.

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Schweiz

Leider stammt die Motion, die diese Änderung anregte, aus der CVP. Ein falscher Solidaritätsgedanke führte dazu, dass die Fraktion sie vorbehaltlos durchwinkte. Wie kann es passieren, dass niemandem in Bundesbern auffällt, dass damit zentrale Werte der CVP verletzt werden? Die Kritik der JCVP tat eine CVP-Nationalrätin gar nur als «jugendlichen Leichtsinn» ab.

Teamplay in der PolitikEs muss die Stärke einer Volkspartei sein, eine Meinungsvielfalt zuzulassen und damit respektvoll umzugehen. Es braucht mehr Konfrontation in der CVP und gleichzeitig auch mehr Geschlossenheit. Wir können dabei vom Sport lernen. Eine Delegiertenversammlung ist wie eine Besprechung in der Kabine: hitzig, aber fair, um danach gemeinsam aufs Spielfeld zu treten und die verein-barte Taktik als Team umzusetzen. Nur so kann man gewinnen.

Mittlerweile haben sich fast alle Kantone gegen das Gesetz gestellt. Wir sind verschieden, aber stark, weil wir den Willen haben, diese Verschiedenheit als Chance zu sehen!

Fahnenverbot im SommerlochNatürlich gab es dann im Sommer noch andere Themen. Sommerlochstopfer ohne inhaltliche Relevanz, reine mediale Propaganda, die zeigen: Wir machen zu viel Politik und gleichzeitig zu wenig.

Darunter fällt das Fahnenverbot am 1. August, das die Juso verordnen wollte, weil sie Stolz und Freude an der Schweiz mit Nationalismus gleichstellt. Dies ist einmal mehr überschäumende Ideologie und der dazugehörige Missionierungs-drang. So sollte jeder Schweizer am 1. August zu Gewissensbissen verurteilt werden. Dabei hat er doch bereits am Cervelat zu beissen, den er unter dem Schweizer Kreuz grilliert. Wieso kann man einen Feiertag nicht einfach Feiertag sein lassen? Wieso kann man Politik am 1. August nicht einfach einmal sein lassen?

Und noch der SchweizerpsalmDer Juso in nichts nachstehen die Bestrebungen der Schweizerischen Gemein-nützigen Gesellschaft (SGG) den Schweizerpsalm abzuschaffen. Die Drängerei der SGG ist undemokratisch und die Unterstützung durch das Schweizer Fernsehen und Radio für dieses Projekt unsensibel und unangebracht.

Am 1. August 2012 kündigte die SGG einen «Künstler-Wettbewerb» mit dem Ziel an, den bisherigen Schweizerpsalm bis spätestens 2015 durch einen neuen Text zu ersetzen. Der bisherige Text, so die Organisation, sei nicht mehr zeitge-mäss und «sprachlich sperrig». Eine neue Landeshymne via Casting-Abklatsch à la «The Voice of Switzerland» verordnen zu wollen, ist mehr als befremdlich. Noch befremdlicher ist, dass der Bundesrat sich diesem demokratisch nicht legitimierten und überflüssigen Prestigeprojekt nicht entschieden entgegen-stellt. Ein glaubhafter Auftrag zur Ausarbeitung einer neuen Hymne muss vom Volk und nicht von einer kleinen Gruppierung kommen.

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Kanton

Mit dem Jugendparlament des Kantons Luzern (JUKALU) ist die hiesige Politlandschaft seit dem 15. März 2014 um eine bedeutende Institution reicher. von Till Haechler, Vorstandsmitglied JUKALU

Das Ganze fand im Jahr 2011 an der Jugenddebatte in Sempach seinen Anfang. Anstatt ins Klagelied der scheinbar polit-müden Jugend einzustimmen, beschlossen die Jugendlichen dort, die Gründung einer Mitwirkungsmöglichkeit ins Auge zu fassen. Eine Gruppe von motivierten Jugendlichen verfolgte das Anliegen mit SP-Kantonsrätin Priska Lorenz weiter. Letztere reichte schliesslich eine Motion dazu im Kantonsrat ein. Der Tatbeweis für jugendliches Polit-Engagement erbrachte man gleich selbst, indem für die Motion im Kantonsrat erfolgreich um Unterstützung geweibelt wurde. Zur Freude unserer Gruppe, bestehend aus Lea, Nico, Fabian, Roman, Denis und mir, wurde die Motion «über die Schaffung eines kantonalen Jugendparlamentes» im vergangenen Jahr vom Kan-tonsrat für erheblich erklärt.

Anpacken und mitredenSo wurde ungezählte Treffen in improvisierten Sitzungszimmern später das kantonale Jugendparlament im März 2014 mit dem Gründungsakt langersehnte Realität. Das JUKALU zählt heute als Verein mehr als dreissig Mitglieder und einen 10-köpfigen Vorstand angeführt durch das Co-Präsidium. Ziel ist es, das politische Interesse von 14- bis 24-Jährigen und die Vernetzung der kommunalen Jugendparlamente zu fördern, sowie die Stimme der Jugend gegenüber den kantonalen Entscheidungs-trägern zu vertreten. Dazu veranstaltet das JUKALU am 20. Oktober 2014 die erste kantonale Jugendsession, bei der jeder Jugendliche wohnhaft im Kanton Luzern einen Tag lang die Möglichkeit erhält, sich im Kantons-ratssaal im politischen Schlagabtausch zu üben und eine jugendspezi-fische Forderung auszuarbeiten. Was den Teilnehmern an diesem Tag unter den politischen Fingernägeln brennt, wird später an den Kanton in Form einer Petition überreicht werden. Interessierte sind an dieser Stelle herzlich eingeladen, sich unter www.jukalu.ch anzumelden.

Mit der Gründung des kantonalen Jugendparlaments hat der Kanton Luzern zweifellos einen bedeutenden Meilenstein in der Jugendpartizi- pationsförderung gesetzt. Das JUKALU freut sich, aktiv an der Zukunft des Kantons Luzern mitzuwirken. Im Zeitalter der wachsenden Schulden- berge, der europapolitischen (Fehl-)Entscheidungen und des bildungs- politischen Reformhungers ist es unerlässlich, auch die Jugend ein bedeutsames Wörtchen auf allen politischen Ebenen mitreden zu lassen und ihr die nötigen Mittel zur Einflussnahme zur Verfügung zu stellen – wir danken für Ihre Unterstützung!

Jugendparlament Kanton Luzern – here we come!

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Gründungsanlass des kantonalen Jugendparlaments im vergangenen März

Oben: Der JUKALU-Vorstand mit Agustin Maiorini, Fabian Havernkamp, Dennis Kläfiger, Liridona Berisha, Serge Notter, Lea Fuchs, Nico Planzer, Till Haechler, Nicolas Alexander Rimoldi (v.l.), es fehlt Roman Stadelmann. Unten: Gründungsanlass des kantonalen Jugendparlaments.

Bilder: Till Haechler

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Kanton

Wählen wir doch eine Erfrischung!

Bald stehen Wahlen an. Die Wahlkampf-Suppen sind noch nicht gekocht, doch Rezepte, Zutaten und auch die Köche sind bereit. von Tobias Käch, Präsident der JCVP Kanton Luzern

Weltweit stehen Menschen und Völker auf, um gegen Regierungen, Regime oder Landesgrenzen anzukämpfen. Sie wollen die Geschehnisse im eigenen Land selbst in die Hand nehmen und sind bereit, dafür auch Gewalt anzuwenden. Glücklicherweise können wir Schweizer dies bequem und gewaltlos tun. Dank der direkten Demokratie sowie unserem Wahl- und Abstimmungssystem kann zuhause der Wahlzettel ausgefüllt und abge-schickt werden. Die Informationen flattern vor Wahlen und Abstimmungen regelmässig in alle Haushalte, so dass man sich das notwendige Wissen ebenfalls ohne grossen Aufwand selbst aneignen kann. Trotz dieser Vorteile und der Möglichkeit, aussergewöhnlich oft abzustimmen und zu wählen, interessieren sich in der Schweiz immer weniger Personen dafür. Aktiv daran beteiligen wollen sie sich erst recht nicht, geschweige denn sich für ein öffentliches Amt zur Verfügung stellen.

Am 29. März 2015 werden im Kanton Luzern der Kantons- und Regie-rungsrat neu gewählt. Die Karten im Luzerner Machtpoker werden neu gemischt. Für den Kanton ist es wichtig, dass nebst Beständigkeit durch erfahrene Kantons- und Regierungsräte auch erfrischend konstruktiver Wind durch neue, junge Kantonsräte Einzug hält. Wieder einmal bietet sich auch für uns Jungparteien die Chance, dafür anzutreten. Es gibt keine bürgerliche Jungpartei, die einen Sitz im Kantonsrat inne hat und es ist Zeit, dies zu ändern. Auch wenn die Chancen klein sind, so bestehen sie doch und mit einem erfrischenden Wahlkampf, der – bei einer Jungpartei immer – nicht viel Geld kostet, der aber durch den geschickten Umgang mit den neuen Medien und Pendlerzeitungen doch seine Wirkung hat.

Wahlen sind immer ein GewinnAuch bei der JCVP hat die Vorbereitung auf die kantonalen Wahlen bereits begonnen. Die wichtigsten Termine sind notiert, die Anmeldung für die Verlosung der Listennummern abgeschickt und auch die organisatorischen Belange geklärt. Die Absprachen mit der CVP und den Amtsparteien laufen. Denn insbesondere bei der Kandidatensuche sind wir auf eine gute Zusam-menarbeit von Jung und Alt angewiesen. Wahlen sind für Parteien nicht nur da, um Vertreter in ein Parlament oder eine Regierung zu senden. Sondern auch, um neue Mitglieder zu gewinnen. Genau dies ist die Chance, die es zu packen gilt. Gerade bei Jungparteien, deren Wahlerfolge sich meist in Grenzen halten, ist das der Gewinn von Wahlen. Und darum lohnt es sich, Zeit und finanzielle Mittel zu investieren. So wie bei den letzten Wahlen, als wir zwar keinen Sitz, aber diverse aktive Neumitglieder und sogar Vorstands-mitglieder gewinnen konnten.

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Aus diesem Grund, liebe Leserin und lieber Leser, betrifft dies auch Sie. Sie können uns dabei mithelfen, Kandidierende zu finden, neue Mitglie-der zu gewinnen oder unseren Wahlkampf zu finanzieren. Dafür bedanken wir uns herzlich.

Davon profitiert auch die CVP, denn auch Mitglieder einer noch so erfrischenden JCVP werden älter und landen dann, immer noch jung und dynamisch, als Aktive in der CVP!Hier ein Beispiel wie Junge politisieren können:

Gedanken eines engagierten Jungpolitikers zu den SparmassnahmenEnde Jahr beraten Staat, Kantone und Gemeinden das Budget des kommenden Jahres. Wünsche werden geäussert, um einzelne Posten wird gefeilscht und die Zitrone wird ausgepresst. So lange, bis kein Tropfen mehr aus ihr tropft. Die vom Parlament und der Mehrheit der Luzerner Stimmbürger gewollte Tiefsteuer-Strategie zwingt den Kanton, den Gürtel enger zu schnallen. Doch langsam beginnt ein immer grösser werdender Teil der Bevölkerung zu realisieren, dass tiefere Steuern bei immer höheren Ansprüchen und knapper werdenden Finanzen auf Dauer nicht aufgehen können. Nach und nach beginnt sich Widerstand zu formieren, Schüler gehen auf die Strassen und offene Briefe werden geschrieben.

Mit einem geselligen Jassturnier wurden die Wahlen 2011 eingeläutet. Bild: JCVP Kanton Luzern

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Gegen Einschränkungen bei der BildungSo demonstrierten im letzten Jahr die Schüler für mehr Unterricht, resp. gegen Zwangsferien aus Spargründen. Auch die JCVP hat sich gegen diese und andere einschneidende Massnahmen im Bildungsbereich eingesetzt. Und trotzdem wurden Bibliotheken geschlossen, Elternbei-träge erhöht, Stunden gestrichen – um nur wenige der Massnahmen zu nennen.

Mit Verwunderung konnten nun aber Lernende (früher Schüler, Lehr-linge und Studenten) feststellen, dass der Kanton durchaus noch Geld hat, das investiert wird. So wurden beispielsweise die durch Bibliotheks-schliessungen eingesparten wenigen tausend Franken eingesetzt, um Kunstwerke zu sanieren oder Weiher einzuzäunen. Für teures Geld (meh-rere hunderttausend Franken) werden neue Notausgänge gebaut, neue, etwas höhere und sicherere Treppengeländer montiert und unsere Welt dadurch Stück für Stück sicherer gemacht. Dadurch müssen wir weniger Angst haben und geben gleichzeitig weniger Acht. Denn gefährlich ist ja verboten und es wurden sicher Massnahmen dagegen ergriffen. Früher muss es extrem gefährlich gewesen sein, zur Schule zu gehen, Treppen zu steigen oder an einem Weiher vorbeizugehen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Häufig «zwingen» den Kanton eigens auferlegte Vorschriften und Empfehlungen, viel Geld in Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit zu investieren, die eigentlich mit dem Einsatz von gesundem Menschen-verstand nicht nötig wären. Spielt es eine Rolle, in welche Richtung ein Geländer ausgerichtet ist, also ob die Streben vertikal oder horizontal angeordnet sind? Nein, denn als kleines Kind lernt man, dass Geländer nicht zum Klettern da sind, da dies gefährlich sein kann...

Spielt es eine Rolle, ob ein Weiher eingezäunt ist, oder nicht? Nein, denn Flüsse und Seen sind es auch nicht und die Eltern bringen den kleinen Kindern den Umgang mit stehenden und fliessenden Gewässern bei...

Menschenverstand statt teure SicherheitWir können uns durchaus global zu Tode sparen, doch es gibt sie noch, die Sparmassnahmen oder Minderausgaben, die viel bringen, aber nie-mandem schaden. Diese gilt es zu identifizieren, denn dadurch kann die Qualität der vom Kanton angebotenen Leistungen, welche Form diese auch immer haben, weiterhin garantiert werden. Das sollte es uns Wert sein.

Mir ist bewusst, dass ich eine begrenzte Sicht auf das Budget und die Investitionen des Kantons Luzern habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass die gezeigten Beispiele nicht Ausnahmen darstellen und sich in vielen Bereichen Ähnliches widerspiegelt.

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Kriens

Waren die zur Überschwemmung führenden Regengüsse in diesem Sommer einmalig oder muss der Hochwasserschutz in Kriens aus-gebaut werden? von Michael Krummenacher

Dieser Sommer wird vielen Kriensern in Erinnerung bleiben: Wir konnten leider keine Sonne in der Badi geniessen. Die Regentänzer hatten Erfolg und es regnete rekordverdächtige Mengen. So viel, dass sich der Krienbach auf der Obernauerstrasse einen neuen Weg suchte. Nun ist die Gemeinde an den Aufräumungsarbeiten. Das angeschwemmte Holz muss weg, das Bachbett muss vom Geröll befreit werden und im Schulhaus Obernau muss der durch die Überschwemmung verursachte Schaden behoben werden. Viele Krien-ser fragen sich, ob diese Überschwemmung ein einmaliges Ereignis war. Schliesslich hat doch die Gemeinde in den letzten Jahren massiv in den Hoch-wasserschutz investiert. Was waren die Gründe dafür, dass in diesem Som-mer der Krienbach trotzdem über die Ufer trat? Die JCVP Kriens ist gespannt auf das Statement der Gemeinde. Nach einer Analyse sollten die Fakten für die Krienser Bevölkerung auf dem Tisch liegen.Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass uns zumindest der Herbst ein paar schöne Tage bringt. Ein grosser Dank geht an alle Männer und Frauen der Feuerwehr, der Gemeindemitarbeiter und freiwilligen Helfer, die mithelfen, die Schäden vom Unwetter zu beseitigen.

Der Krienbach auf neuen Wegen

Überschwemmung in Kriens. Bild: Michael Krummenacher

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Auch mal «cool» bleiben

Journalist ist ein spannender und vielseitiger Job – für mich schon seit über 10 Jahren (siehe unten). Eine Arbeit, die mir zahlreiche bleibende, schöne wie tragische Erlebnisse beschert hat. Durch den Beruf komme ich mit spannenden Menschen in Kontakt, beim aktuellen Geschehen bin ich hautnah dabei – auch bei schlimmen Ereignissen.

Journalist ist aber auch ein hektischer Job. Auf diese Hektik möchte ich im Folgenden eingehen. Das rasant wachsende Tempo ist für mich eine der grössten Veränderungen der Branche in den letzten Jahren. Dazu ein Beispiel:

Pressekonferenz der Firma Schindler 1980: Der Patron lädt die Journalisten an einen Tisch und bespricht mit ihnen das Jahresergebnis. Man kennt sich – beim anschliessenden Apéro sprechen sich

die drei Luzerner Journalisten ab und beschliessen, die Resultate erst über-morgen in der Zeitung zu bringen (wurde mir von einem langjährigen Kollegen glaubhaft so erzählt).

Medienkonferenz der Firma Schindler 2014: Eine Stunde vor Beginn der Medienkonfe-renz bekommen die Journalisten die wichtigsten Kennzahlen des Geschäfts-jahres. An der Medienkonferenz sind einige Journalisten nicht persönlich anwesend, sondern per Skype zugeschaltet. Die Resultate veröffentlichen sie auf Online-Plattformen. Dies nicht am Ende der Medienkonferenz, sondern zwei Minuten nach deren Beginn.

Das Beispiel zeigt: Die Zeitspanne zwischen einem Ereignis und der Nachricht darüber wird immer kleiner. Der Druck, schnell zu sein, wird für die Journalisten immer grösser. Grund sind die Online-Plattformen und die sozia-len Medien wie Twitter und Facebook. Diese haben viele Vorteile und bieten Chancen – aber auch Gefahren. Im Temporausch bleibt manchmal die Sorgfalt auf der Strecke – und oft die Reflexion.

Um auch in Zukunft einen glaubwürdigen Journalismus zu haben plädiere ich für mehr Gelassenheit. In hektischen Momenten, wenn alle nervös sind, muss ein Journalist durchatmen, cool bleiben. Nach dem Durchatmen kann man sich überlegen: Ist das Ereignis von Relevanz oder nur ein kurzfristiger «Aufreger»? Was ist der Kern der Neuigkeit, was ist von Bedeutung? Fragen, die sich nicht in 5 Minuten beantworten lassen.

Ich bin froh und dankbar, dass beim SRF (oft – auch nicht immer) zuerst durchgeatmet und überlegt wird, bevor man auf eine Geschichte aufspringt. Etwas mehr von dieser Coolness würde der ganzen Branche gut tun.

Raphael Prinz ist seit über 10 Jahren Journalist. Zuerst als Redaktor und Ressortleiter Politik bei der «Neuen Luzerner Zeitung». Seit 2008 arbeitet Prinz beim Schweizer Fernsehen und ist derzeit als TV-Korrespondent Zentralschweiz für die Sendungen «Schweiz aktuell», «Tagesschau» und «10vor10» tätig.

von Raphael Prinz

Gastkolumne

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Patronatskomitee

Herr Christian Blunschi, Vizepräsident CVP Kt. Luzern, EmmenbrückeHerr Markus Dürr, Alt-Regierungsrat, MaltersFrau Ida Glanzmann-Hunkeler, Nationalrätin, AltishofenFrau Kathrin Graber, Einwohnerrätin, KriensHerr Konrad Graber-Wyss, Ständerat, KriensHerr Guido Graf, Regierungsrat, PfaffnauHerr Marcel Hurschler, Finanzchef CVP Kt. Luzern, SempachHerr Pirmin Jung, Präsident CVP Kt. Luzern, EschenbachFrau Luzia Kurmann, Regierungsstatthalterin, BuchsHerr Christoph Lengwiler, Alt-Kantonsrat, KriensHerr Ruedi Lustenberger, Nationalrat, RomoosFrau Erna Müller-Kleeb, Kantonsrätin, RickenbachFrau Marlis Roos Willi, Kantonsrätin, GeissHerr Martin Schwegler-Fasching, Präsident KAB Wohnraumgenossenschaft, MenznauHerr Anton Schwingruber, Alt-Regierungsrat, WerthensteinHerr Xaver Vogel, Zentralpräsident KAB Schweiz, MenzbergHerr Franz Wicki, Alt-Ständerat, GrosswangenHerr Franz Wüest, Kantonsrat, EttiswilHerr Pius Zängerle, Kantonsrat, Adligenswil

Impressum

Auflage 1630 Exemplare

Redaktionsleitung Shirin Grünig, Impasse de la Forêt 7, 1700 Fribourg, [email protected]

Redaktion Jean-Pascal Ammann, Renato Bucher, Eva-Maria Habermacher, Till Haechler, Tobias Käch, Yanick Minder, Daniel Piazza, Madeleine Piazza, Andreas Weber, Severin Zumbühl

Gestaltung Debby Bürgisser, [email protected]

Präsident der JCVP Kanton Luzern Tobias Käch, Benziwil 39, 6020 Emmenbrücke, [email protected]

Adressverwaltung Lukas Graf, Halde 22, 6263 Richenthal, [email protected]

Inserateverwaltung Martin Fischer, [email protected]

Der «Jmpuls» erscheint viermal jährlich zuhanden der Abonnenten, der Mitglieder der JCVP Kanton Luzern sowie der Spender des «Jmpuls» und der JCVP Kanton Luzern. Die Abonnementskosten betragen CHF 10.00. Die Verlegerin ist die JCVP Kanton Luzern.

Redaktionsschluss für den «Jmpuls» 04/2014: 31.Oktober 2014

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Termine

07.11.2014 Generalversammlung der JCVP Kanton Luzern in Luzern

22.11.2014 Morgen Anlass zum Thema Gesundheit mit der CVP60+ in Nottwil

22.11.2014 Abend JCVP Luzern Parteifest in Horw

08.12.2014 Bundeshausbesuch in Bern zusammen mit CDK Luzern

AZB

6110 Wolhusen

keine Adressberichtigungen