Johann Wilhelm Ritter, der Begründer der wissenschaftlichen Elektrochemie. Ein Lebensbild aus dem...

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Angewandle Chemie 570 Neue Biicher I 47. Jahrg. 1934. Nr.31 NEUE BUCHER (Zu beziehen, soweid im Buchhandel erschienen, durch Verlag Chemie, G. m. b. H., Berlin W 35, Corneliusstr. 3.) Giftgase und Gassehutz. Von Arnold V a t t e r. 77 Seiten. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart (Dieck- Das auBerlieh gut ausgestattete Biichlein von 77 Seiten ist leider durchaus geeignet, in weiten Kreisen vollig falsche Vor- stellungen voni Wesen des chemischen Krieges zu verbreiten. Zweifellos ist die Aufklarung der Bevolkerung uber die Cefahren der chemischen Kampfmittel und ihre Bekampfung dringend erforderlich. Es mu13 aber auch gefordert werden, daf3 nur solche Autoren an diese Aufklarungsarbeit herangehen, die das Fachgebiet beherrschen. Die Schrift offenbart, daD der Verfasser SiCh nicht nur auf dem bmonderen Fachgebiet fun- danientalen Irrtiimern hingibt, sondern, daB ihm auch elemen- tare Begriffe in der Chemie und Physik nicht gelSiufig sind. Das Buch enthalt so vie1 grundsatzlich Falscheh daB die Kenn- zeichnung der Fehler allein schon aus Raunimangel hier nicht moglich ist. 6. Auflage. Verlag). Preis RM. 2,25. Auch rein sprachlich ist nianches zu beanstanden. Stniltien. [BB. 71.1 Luftschutz, Gas und Bomben drohen. Von Ing. W. P e re 6. (Miniatur-Bibliothek 1369--TO.) Verlag fur Kunst und Wissen- schaft A. 0. Paul, Leipzig. Preis RM. 0,40. In deni 54 Seiten starken Heft wird in allgemeinverstand- licher Weise der Luftkrieg besprochen und die Wirkungsweise von Gas-, Brand- und Sprengbomben auseinandergesetzt. Ein kurzer Abschnitt ist den behordlichen Mafinahmen zum Schutz gegen die Luftgefahr gewidniet. Resonders aber wird dar- getan, was der einzelne zu seinein personlichen Schutz, zum Srhutz seiner Faniilie und s,eines Eigentums tun kann. Wegen des billigen Preises, der guten und lrlaren Dar- stellungsweise ist das Heft a k volkstiimliche Aufklarungsschrift gerade in Laienltreisen zu enipfehlen. Johaun Wilhelm Ritter, der Begriinder der wissenschaftlichen Elektrocheniie. Einn Lebensbild aus dem Zeitalter der Romantik von Hans S c h i m a n k. Deutsches Museum, Ab- handlungen und Berichte. 5. Jahrgang, Heft 6, 30 Seiten. VDI- Verlag, Berlin 1933. Preis geh. RM. 0,W. Die Anforderung a n die Geschichtsschreibung der Natur- wisseuschaften, nicht nur iiber das Entdecken und Denken ver- gangener Zeiten zu berichten, sondern ihm auch jeweils seine ,oeistesgeschichtliche SteIlung anzuweien, wird in den Schriften Schimnnks weitgehend erfiillt. Die vorliegende Biographie des Physikers Rilter, der am Anfange des vorigen Jahrhunderts z. B. das folgende als erster erkannte und vollig klar aus- driickte : ,,Der ProzeB der Niederschlagung des einen Metalls durch das andere aug der Auflosung in Sauren in metallischeni Zustande ist also ein vollig galvanischer ProzeB" - und zu dessen Art, Physik zu treiben, sein Zeitgenosse Novalis ZU- stirnrnend Stellung nahm, kt ein neues Beispiel dafiir. Gunther, Berlin. [BB. SS.] Couductometrie Analysis, Prinziples, Technique, Applications by Hubert T. S. B r i t ton. 1% Seiten,, 49 Abbildungen. Verlag Chapman and Hall, Ltd., London 1934. Preis 1216 net. Iin Laufe der letzten Jahre sind drei Monographien tiber Leitfahigkeitstitrationen und Leitfahigkeitsmessungen heraus- gegeben worden, ein Beweis, daB das Interesse an diesem Spezial- gebiet zur Zeit sehr lebhaft ist und die Anwendharkeit der Me- thoden und Apparaturen in Wissenschaft und Praxis steigende Beachtung findet. Das vorliegende Buch ist erst kiirzlich er- schienen. Es schildert zunachst die Grundlagen, ferner die allge- nieinen und zahlreichen besonderen Versuchsanordnungen bei konduktonietrischen Titrationen mit akustischer und visueller Beobachtung (40 Seiten). Dann fo1gen einige Kapitel iiber die Stantien. [BB. 72.1 Titration starker und schwacher, ein- uud mehrwertiger Sauren iind Basen, uber die Verdrangungsanalyse und iiber Reak- tionen, die mit Fiillungen oder der Bildung von Kornplexsalzen verbunden sind (80 Seiten). Die letzten beiden Abschnitte bringen einen Uberblick uher die Anwendungsmoglichkeiten (20 Seiten). Das Buch, welches von einem der bekanntesten Spezialisten Englands geschrieben wurde, wird zweifellos allen denen wertvoll sein, welche auf diesem Gebiet arbeiten. Zu den beiden Kapiteln ,,Titration of abnormal acids" und ,,The precipitation of metallic bases" (30 Seiten) ist etwas Grundisltzliches zu sagen: Man darf die Konduktornetrie nicht einseitig iiberschatzen, ein so wichtiges Hilkmittel sie sonst sein mag. Die Besprechung der eigenen Arbeiten Brittons im Rahmen dieser Monographie hatte kaurn einen so breiten Raum einnehmen brauchen. Es entsteht ein durehaue falsehes Bild, wenn man zur Entscheidung wichtiger Fragen bei wissenschaft- lich-chemischen Untersuchungen (Hydrolyse, Aggregation usw.) iiur die konduktometrische, bestenfalls noch die potentio- metrische Titration heranzieht und gelten laBt, dabei aber nicht beachtet, daf3 dieselben Probleme unter Hinzuziehung zahl- reicher anderer physikalisch-chemischer Arbeitsverfahren sowie praparativer und analytischer Untersuchuugen inzwischen Ianget vollstandig geklart wurden und keine Prohleme mehr sind. G. Jander. [BB. 63.1 Transactions of the American Institute of Chemical Engeneers. Volume XXVII. 1931. Published by the Institute and for sale by D. Van Nostrand Company, Inc., New York, 1932. Preis 6 Doll. Das Buch bringt in 411 Seiten 21) kiirzere Aufsatze aus deni cheniisch-technologischen Gebiet, und zwar in der Hauptsache chemisch-technische Operationen betreffend. Bernerkenswerl sind der Aufsatz von A. W. Whits uber Beschaftigung und Ein- komnien von Chemie-Ingenieuren (in Amerika) ; ferner eine Abhandlung iiber Platin und Vanildimaure als Katalysatoren fiir die Schwefelsaurefabrikation, der eine eingehende Dis- kussion beigegeben ist. Interessant ist auch der Beitrag iiber die Korrosionsbestandigkeit von Zirkoniumverbindungen. Dae Buch diirfte nur von Fall zu Fall besonders interessieren. F. A. Iienglein. [BB. 74.1 Naehruf! Am 25. Juli d. J. fand unser Chemiker Herr Dr. THEODOR WEIGEL ini Alter von 32 Jahren den Tod durch Ahsturz in den Alpen. Wir verlieren in deni Dahingeschiedenen, der seit sechs Jahren in unseren Dieneten stand, einen niit reichem Wissen ausgestatteten Chemiker, der durch seinen vornehmen Charakter die Achtung aller Vorgesetzten und Mitarbeiter in hohein MaBe genof3. Sein plotzliches Hinscheiden erfiillt Un6 mit aufrichtiger Trauer. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Direktion der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft Leverkusen-I. G.-Werk, den 30. Juli 1934. \'rronlwnrlliclie Schriftleitung: Dr. W. Foerst, Berlin W 35. - Verantwortlich ffm geschiftliche M'ilteilungen des Vereins: Dr. F. Scharf. Berlin W 35. - Vrrantwortlich fir a) Zentralslellennachweis: Hans Lindner, Berlin W 35; b) Anxigen: Anton Burger, Berlin-Tempelhof. - Verllg Chemie, G. rn. b. H., Berlin W35. Druck: Maurer & Dinimick. G. m. b. H., Berlin SO 16. D.-.A. 2. Vj. 11 Oi7.

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Angewandle Chemie 570 Neue Biicher I 47. Jahrg. 1934. Nr.31

NEUE BUCHER (Zu beziehen, soweid im Buchhandel erschienen, durch Verlag Chemie, G. m. b. H., Berlin W 35, Corneliusstr. 3.)

Giftgase und Gassehutz. Von Arnold V a t t e r. 77 Seiten. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart (Dieck-

Das auBerlieh gut ausgestattete Biichlein von 77 Seiten ist leider durchaus geeignet, in weiten Kreisen vollig falsche Vor- stellungen voni Wesen des chemischen Krieges zu verbreiten.

Zweifellos ist die Aufklarung der Bevolkerung uber die Cefahren der chemischen Kampfmittel und ihre Bekampfung dringend erforderlich. Es mu13 aber auch gefordert werden, daf3 nur solche Autoren a n diese Aufklarungsarbeit herangehen, die das Fachgebiet beherrschen. Die Schrift offenbart, daD der Verfasser SiCh nicht n u r auf dem bmonderen Fachgebiet fun- danientalen Irrtiimern hingibt, sondern, daB ihm auch elemen- tare Begriffe in der Chemie und Physik nicht gelSiufig sind. Das Buch enthalt so vie1 grundsatzlich Falscheh daB die Kenn- zeichnung der Fehler allein schon aus Raunimangel hier nicht moglich ist.

6. Auflage. Verlag). Preis RM. 2,25.

Auch rein sprachlich ist nianches zu beanstanden. Stniltien. [BB. 71.1

Luftschutz, Gas und Bomben drohen. Von Ing. W. P e r e 6. (Miniatur-Bibliothek 1369--TO.) Verlag fur Kunst und Wissen- schaft A. 0. Paul, Leipzig. Preis RM. 0,40.

In deni 54 Seiten starken Heft wird in allgemeinverstand- licher Weise der Luftkrieg besprochen und die Wirkungsweise von Gas-, Brand- und Sprengbomben auseinandergesetzt. Ein kurzer Abschnitt ist den behordlichen Mafinahmen zum Schutz gegen die Luftgefahr gewidniet. Resonders aber wird dar- getan, was der einzelne zu seinein personlichen Schutz, zum Srhutz seiner Faniilie und s,eines Eigentums tun kann.

Wegen des billigen Preises, der guten und lrlaren Dar- stellungsweise ist das Heft a k volkstiimliche Aufklarungsschrift gerade in Laienltreisen zu enipfehlen.

Johaun Wilhelm Ritter, der Begriinder der wissenschaftlichen Elektrocheniie. Einn Lebensbild aus dem Zeitalter der Romantik von Hans S c h i m a n k. Deutsches Museum, Ab- handlungen und Berichte. 5. Jahrgang, Heft 6, 30 Seiten. VDI- Verlag, Berlin 1933. Preis geh. RM. 0,W.

Die Anforderung a n die Geschichtsschreibung der Natur- wisseuschaften, nicht nur iiber das Entdecken und Denken ver- gangener Zeiten zu berichten, sondern ihm auch jeweils seine ,oeistesgeschichtliche SteIlung anzuweien, wird in den Schriften Schimnnks weitgehend erfiillt. Die vorliegende Biographie des Physikers Rilter, der am Anfange des vorigen Jahrhunderts z. B. das folgende als erster erkannte und vollig klar aus- driickte : ,,Der ProzeB der Niederschlagung des einen Metalls durch das andere aug der Auflosung in Sauren in metallischeni Zustande ist also ein vollig galvanischer ProzeB" - und zu dessen Art, Physik zu treiben, sein Zeitgenosse Novalis ZU- stirnrnend Stellung nahm, kt ein neues Beispiel dafiir.

Gunther, Berlin. [BB. SS.] Couductometrie Analysis, Prinziples, Technique, Applications

by Hubert T. S. B r i t t o n . 1% Seiten,, 49 Abbildungen. Verlag Chapman and Hall, Ltd., London 1934. Preis 1216 net.

Iin Laufe der letzten Jahre sind drei Monographien tiber Leitfahigkeitstitrationen und Leitfahigkeitsmessungen heraus- gegeben worden, ein Beweis, daB das Interesse an diesem Spezial- gebiet zur Zeit sehr lebhaft ist und die Anwendharkeit der Me- thoden und Apparaturen in Wissenschaft und Praxis steigende Beachtung findet. Das vorliegende Buch ist erst kiirzlich er- schienen. Es schildert zunachst die Grundlagen, ferner die allge- nieinen und zahlreichen besonderen Versuchsanordnungen bei konduktonietrischen Titrationen mit akustischer und visueller Beobachtung (40 Seiten). Dann fo1gen einige Kapitel iiber die

Stantien. [BB. 72.1

Titration starker und schwacher, ein- uud mehrwertiger Sauren iind Basen, uber die Verdrangungsanalyse und iiber Reak- tionen, die mit Fiillungen oder der Bildung von Kornplexsalzen verbunden sind (80 Seiten). Die letzten beiden Abschnitte bringen einen Uberblick uher die Anwendungsmoglichkeiten (20 Seiten). Das Buch, welches von einem der bekanntesten Spezialisten Englands geschrieben wurde, wird zweifellos allen denen wertvoll sein, welche auf diesem Gebiet arbeiten.

Zu den beiden Kapiteln ,,Titration of abnormal acids" und ,,The precipitation of metallic bases" (30 Seiten) ist etwas Grundisltzliches zu sagen: Man darf die Konduktornetrie nicht einseitig iiberschatzen, ein so wichtiges Hilkmittel sie sonst sein mag. Die Besprechung der eigenen Arbeiten Brittons im Rahmen dieser Monographie hatte kaurn einen so breiten Raum einnehmen brauchen. Es entsteht ein durehaue falsehes Bild, wenn man zur Entscheidung wichtiger Fragen bei wissenschaft- lich-chemischen Untersuchungen (Hydrolyse, Aggregation usw.) iiur die konduktometrische, bestenfalls noch die potentio- metrische Titration heranzieht und gelten laBt, dabei aber nicht beachtet, daf3 dieselben Probleme unter Hinzuziehung zahl- reicher anderer physikalisch-chemischer Arbeitsverfahren sowie praparativer und analytischer Untersuchuugen inzwischen Ianget vollstandig geklart wurden und keine Prohleme mehr sind. G. Jander. [BB. 63.1

Transactions of the American Institute of Chemical Engeneers. Volume XXVII. 1931. Published by the Institute and for sale by D. Van Nostrand Company, Inc., New York, 1932. Preis 6 Doll.

Das Buch bringt in 411 Seiten 21) kiirzere Aufsatze aus deni cheniisch-technologischen Gebiet, und zwar in der Hauptsache chemisch-technische Operationen betreffend. Bernerkenswerl sind der Aufsatz von A. W. Whits uber Beschaftigung und Ein- komnien von Chemie-Ingenieuren (in Amerika) ; ferner eine Abhandlung iiber Platin und Vanildimaure als Katalysatoren fiir die Schwefelsaurefabrikation, der eine eingehende Dis- kussion beigegeben ist. Interessant ist auch der Beitrag iiber die Korrosionsbestandigkeit von Zirkoniumverbindungen. Dae Buch diirfte nur von Fall zu Fall besonders interessieren.

F. A. Iienglein. [BB. 74.1

N a e h r u f !

Am 25. Juli d. J. fand unser Chemiker Herr Dr.

THEODOR WEIGEL ini Alter von 32 Jahren den Tod durch Ahsturz in den Alpen.

Wir verlieren in deni Dahingeschiedenen, der seit sechs Jahren in unseren Dieneten stand, einen niit reichem Wissen ausgestatteten Chemiker, der durch seinen vornehmen Charakter die Achtung aller Vorgesetzten und Mitarbeiter in hohein MaBe genof3.

Sein plotzliches Hinscheiden erfiillt Un6 mit aufrichtiger Trauer.

Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.

Direktion der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft

Leverkusen-I. G.-Werk, den 30. Juli 1934.

\'rronlwnrlliclie Schriftleitung: Dr. W. Foerst, Berlin W 35. - Verantwortlich ffm geschiftliche M'ilteilungen des Vereins: Dr. F. Scharf. Berlin W 35. - Vrrantwortlich f i r a) Zentralslellennachweis: Hans Lindner, Berlin W 35; b) Anxigen: Anton Burger, Berlin-Tempelhof. - Verllg Chemie, G . rn. b. H. , Berlin W35.

Druck: Maurer & Dinimick. G. m. b. H., Berlin SO 16. D.-.A. 2. Vj. 11 Oi7.