JOHN MANGO
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JOHN MANGO
© Lukas Salomon, 2009. Weitergabe ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors verboten.
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John Mango
Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, saßen
zwei wohlbekannte Gestalten im Blue Saloon des Schlosses, das früher einem gewissen Graf von
und zu Strache gehört hatte, am Tisch, der sich rechts vom Eingang befand. Das Schloss stand in
Beckburn, in Kengland, einer Provinz Kraftiens, die jedoch von von einer mangeng’schen
Mafiaorganisation, der Cosa Nenzing, kontrolliert wurde. An besagtem rechtem Tisch saßen der
Besitzer des Schlosses, Martin Graf Beck, und ein Mafiosi namens John Mango. Sie unterhielten
sich über das festgelegte Schutzgeld, doch das Gespräch begann mit Small Talk: „Sehr verehrter
Martin Graf Beck, meinen Sie nicht, dass dieser Tisch etwas extrem rechts steht?“. Beck, der von
seinen Fans nur „Meister Julian“ gerufen wurde, entgegnete: „Nein, nicht doch, der Tisch steht
doch genau inder Mitte der rechten Hälfte!“. Als John Mango, der früher ein Rammbock in
Vietnam war, antworten wollte, wurde das Gespräch durch den ersten, einzigen und letzen Fan
Becks, der wiederauferstandene Sevko, unterbrochen: Er schrie: „Meister, ist dieser verdammte
Mango schon hier? Wenn ja, dann…“. Er wurde unterbrochen, da John Mango mit seinem Pfeil
genau auf Sevkos Kopf gezielt hatte. Durch die durch das entstandene Loch entwichene, en
masse vorhandene, heiße Luft, entzündete sich Sevko und verglühte. Die nachfolgenden
zahlreichen lauten Geräusche stammten von den Sektkorken, die überall auf der Welt durch die
Lüfte glitten. Seit dieser Begebenheit feiert man am 31. Dezember Sevkester.
Die Verhandlungen zwischen Mango und Beck gingen weiter. Mango stellte Forderungen:
„Signore Beck, damit Sie und Ihre Familia sich sicher fühlen können, verlange ich…sagen
wir…200000 Lira“. Beck entgegnete: „Das ist Wucher, fast schon kraftisch. Nein, ich gebe Ihnen
maximal 50000 Lira. Außer…“ „Außer…?“, fragte Mango nach. „Außer Sie schaffen das
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Unmögliche. Die Vision meines Ururururururgroßvaters Jules Berne zu verwirklichen.“ „Ach,
der“, sagte Mango, „der, bei dem die komplette Intelligenz Ihrer Familie hängen geblieben ist.“
„Genau der. Er träumte davon, in 80 Tagen um die Welt zu kommen.“ „Das schaffe ich auch!“,
entgegnete Mango. „Sollte ich es schaffen, zahlen Sie 200000 Lira, sollte ich scheitern, zahlen Sie
lediglich 50000. Abgemacht?“. „So soll es sein.“. Plötzlich begann Beck, sich niederzuknien, und
auf lateinisch zu beten: „In nomine patre et fili et spiriti sancti aaaamen.“. Doch es war zu spät.
Der kraft’sche Steuereintreiber hatte Beck bereits erblickt. „Ich sehe, Sie besteigen langsam aber
sicher den Böckelberg.“ „Ganz genau, Meister!“, rief Beck. Plötzlich begann der kraft’sche
Steuereintreiber, mit seiner Lanze zu randalieren. Er zertrümmerte die antiken Tonvasen, auf
deren Boden ein Aufkleber „Made in China“ prangte. Er schrie: „Es ist ja ganz gut, dass Sie beten.
Sie sollten nur kein christliches Gebet sprechen, sich dabei Richtung Mekka verbeugen und einen
Armleuchter in der Hand halten! Wenn Sie Ihre Schulden von 150000 Lira nicht begleichen,
bringe ich Sie vor Kraftius Kraftatus!“ „Jaja. Natürlich.“ Daraufhin verschwand der kraft’sche
Scherge. Beck wandte sich wieder an Mango: „Sie sehen, wie sehr ich das Geld nötig habe! Nun,
ich würde sagen, die 80 Tage beginnen morgen. Stimmen Sie mit mir überein, Maestro?“. John
Mango antwortete: „Jawohl.“
Am Tag darauf verließ Mango sein in zehn Meter Höhe gelegenes Pentbaumhaus mit einem
gepflegten Sprung. Er durchging seine Reisestationen. „Nun…Mal sehen…Kroahu auf Kraftaii,
dort werde ich die geschichtsträchtige Dür besichtigen. Dann weiter mit einer Wasserroshka zur
Insel der Hödis, genannt Hödaika. Ein bisschen Gras für meinen englischen Rasen kaufen. Dann
wieder auf der Wasserroshka nach Lotterdam in den Liederlanden. Von dort einen Mangosprung
nach Lamsterdam, das Hot Curry Adventure von Graf Kreuzer besichtigen. Dann noch in die
verbotene Stadt in Lukasstadt, mit dem nächsten Chartersprung nach Abtenau in Lösterreich,
und von dort ein Langstreckensprung zurück nach Beckburn. Auf geht’s!“. John Mango bereitete
sich auf den Sprung nach Kroahu vor. Dabei waren nur einige wenige Vorkehrungen nötig. Die
wichtigste davon war die komplette Deaktivierung des enorm…kleinen Mangenggehirns. Die
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Chronisten stellen das in einem Vergleich dar: Die Deaktivierung des Gehirns eines
Hofhamsters am Hofe König Patys dauert im Durchschnitt drei Stunden. John Mango schafft es
bei gleichem Aufwand in 2 Nanosekunden. Als diese Vorbereitung getroffen war, begann John
Mango mit den obligatorischen Selbstgesprächen. „Mangeng 1 ready for take‐off. Apply
permission to take‐off.“ „Tower talking. Mangeng 1, you’ve got the permission. Please start take‐
off.“ „Mangeng 1 is starting take‐off, please circulate information to Kroahu.“ „Tower talking:
Mangeng 1, information has been circulated. Are you able to start?“ „Mangeng 1 to tower:
Mangeng 1 is ready for take‐off.“ „Tower called Houston is hearing you. Take‐off in 3, 2, 1, zero.“
Nach dieser gedanklichen Meisterleistung hob das Mangeng ab. Mitten im Südkraftifik gab es
einen Funkspruch zu sich selbst ab: „Tower Houston, we’ve got problems.“ „Mangeng 1, tower is
hearing you. Your problems are not mine problems.“ Damit waren die Selbstgespräche beendet.
Nach zehn Minuten Sprungzeit landete das Mangeng in Kroahu. Ein Fremdenführer war schon
von weitem zu hören: „So…packen wir’s…1941…1941…was war 1941…Whites Sands? Echt?
White Sands? Was i ne…Ka scho si…“. Der Fremdenführer versuchte, scheinbar vergeblich, die
Geschichte der geschichtsträchtigen Dür zu erklären. Nachdem John Mango meinte, alles
gesehen zu haben, bestieg Mango ein sogenanntes Wasserroshka, ein Mensch, der inder Flut
schwamm. Mango gab das Startkommando: „Ganges!“. Nach drei Minuten Fahrt bekam es John
Mango mit der Angst zu tun. Ein Flugzeug flog über dem Roshka. Mango sprach: „Hoffentlich
wirft das keine Bombay ab!“. Das tat es auch nicht. Nach weiteren vier Minuten Fahrt erlitt das
Roshka einen Motorschaden. Auf Englisch schrie es, gar nicht scharf: „I sink!“. In hundert Metern
Tiefe sprach es: „Nun sind wir inder tiefen Gegend.“ Und das Roshka sank tiefer und tiefer. 20000
Meter unter dem Meer stieß John Mango auf das verlorengegangene Niveau Sevkos. „Jetzt kann
ich es ihm auch nicht mehr geben, er hätte es sich schon selbst besorgen müssen!“, dachte sich
Mango. Da sprach das Roshka: „Sir, wir können uns freuen: Wir werden nicht bis zum
Mittelpunkt der Erde absinken, im Gegenteil, wir steigen wieder!“. Nach einer Minute war das
Roshka wieder über dem Meeresspiegel, nach weiteren zehn Minuten ankerte das Roshka in
Hassau, der Hauptstadt Hödaikas. Doch die Stadt war menschenleer. Nur ein alter, armer Hödi,
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auf dem vor langer Zeit ein Draxler lag, saß am Hafenbecken. Nach Hödi‐Gesetz bekam er
seit 50 Jahren eine Invalidenrente, da er nach dem Anblick des Draxlers als Opfer einer optischen
Vergewaltigung galt. Nachdem Mango fragte, wo denn die ganzen Hödis waren, antwortete er:
„Ach…Alle sind se wech. Alle sind se wech. Nur misch ham se alleene gelassen. Isch arma, alda
Mann. Alle ham se bei Getzner Arbeit jefunden. Nur isch nischt. Isch arma, alda Mann. Dosch du,
Junge, du musst dir keene Sorschen maschen. Du hast da n präschtiget Ding in deiner Hose.
Lang…Kerzengerade…jederzeit steif…und es kann immer und überall stecken…Wahnsinn.“ John
Mango wurde angesichts dieses Lobes ganz rot. „Jetzt werde ich auf meine alten Tage noch
Kommunist. Und daran ist nur Stalin auf seiner Burg mit seinem grenzenlosen Willen schuld.
Doch das ist eine andere Geschichte. Nun. Danke für das Lob für meinen Pfeil. Doch der Bogen
hat auch was zu bieten. Doch ich denke, wir müssen weg.“ John Mango bestieg wieder das
Roshka. Nach einer langen Fahrt kamen sie in Lotterdam an. Die erste Aussage von Mango war
eindeutig: „Sooo viele Container…Sevko würde sich wie zuhause fühlen.“ Doch mehr gab es im
Dreh‐ und Angelpunkt Lotterdam (auch das würde Sevko gefallen) nicht zu sehen. Deshalb
bereitete sich Mango auf die Weiterreise nach Lamsterdam vor. Die exakte Vorbereitung
ersparten sich die Chronisten. Unter dem Flug dachte Mango: „Die Liederlande würden Kraft
gefallen. So viele in Glashäusern eingekerkerte Rosen.“ Interessant ist, dass Mango trotz völliger
Deaktivierung des Gehirns Gedanken denken konnte, was hieß, er beherrschte das gedankenlose
Denken, also das Denken ohne Gedanken. Als Mango in Amsterdam ankam, wurde er gleich von
Graf Kreuzer erwartet. „Willkommen inder meinem heißen Reich!“. Die genaue Besichtigung
lassen die Chronisten in diesem Teil unerwähnt, doch ein Ereignis soll zitiert sein: Graf Kreuzer
ging mit John Mango an einem der berüchtigten Schaufenster vorbei. Kreuzer sprach: „Da drin
wird gerade genagelt. Sie hören’s am Hammer.“ Nach der Besichtigung machte sich John Mango,
dessen Name später Sevkester mit Sylvester ersetzen wird, auf den Weg nach Lukasstadt. Dort
angekommen, wurde Mango mitten in der Verbotenen Stadt herzlich begrüßt: Der Kaiser, der
sich mit dem großen Fürst Tinki, der an der Gründung eines eigenen Königreichs beschäftigt war,
auf einem Ausritt auf Tinkis bester Stute, befand, deutete kurz auf Mango und sprach zu einer
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Wache: „Bringen Sie den Müll raus.“ Darauf wurde Mango abgeflührt. Ein zorniger John
Mango machte sich auf den Weg nach Abtenau. Dort traf er auf einen Lins, der sich mit einer von
Kreuzers Mitarbeiterinnen als Volleyball vergnügte. Mango konnte es nicht lassern, seinen Zorn
preiszugeben, und erschoss kurzerhand Kreuzers Mitarbeiterin. Lins sprach: „Das kann man
sicher noch kleben.“ Nach dieser Begebenheit machte sich John Mango zurück nach Beckburn.
Martin Graf Beck wartete dort schon auf John Mango. Er sprach: „Maestro, es tut mir sehr leid.
Sie sind schon nach drei Tagen wieder zurückgekehrt. Wir haben aber gewettet, dass Sie in 80
Tagen um die Welt kommen. Damit haben Sie die Wette verloren und ich muss nur 50000 Lira
bezahlen.“ Das waren die letzten Worte Becks. Danach wurde er von Mangengs Pfeil
durchgenommen und an der Wand festgenagelt. Wie Becks Angehörige Vendetta ausüben,
verraten die Chronisten erst im nächsten Teil.