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1. Mai — 4. September 2016 Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung Joseph Beuys: WERKLINIEN

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1. Mai — 4. September 2016Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung

Joseph Beuys: WERKLINIEN

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Ausstellung: JOSEPH BEUYS — WERKLINIEN

Das Museum Kurhaus Kleve hütet einen kostbaren Schatz, der noch nicht entsprechend geborgen wer-den konnte: Es beherbergt das originale Atelier von Joseph Beuys (1921 — 1986), das dieser von 1957 bis 1964 im ältesten Gebäudeteil des heutigen Mu-seums besaß, dem damals leer stehenden Kurhaus. Beuys arbeitete dort in einer Zeit, die künstle-risch als Scharnier zwischen seinem frühen, stark von seinem Lehrer Ewald Mataré (1887—1965) beein-flussten Werk und dem bahnbrechenden Schaffen der 1960er und 1970er Jahre gilt. Nachdem Beuys das Atelier aufgrund seiner Berufung an die Düsseldorfer Kunstakademie ver-lassen hat, wurden die Räume alternativ genutzt und wurde das Gebäude in den 1980er Jahren saniert. Als das Museum Kurhaus Kleve 1997 seine Pforten öffnete, befand sich in dem Gebäudeteil des alten Kurhauses das Archiv der Stadt Kleve. Als dieses 2006 an einen anderen Standort wechselte, war für das Museum die Gelegenheit gekommen, die origina-len Räume des Künstlers wiederherzustellen. Die Rückführung gelang in einem langwierigen Prozess und durch mannigfaltige Unterstützung in den Jah-ren von 2008 bis 2012. Seit September 2012 ist das rekonstruierte Atelier von Joseph Beuys im Museum Kurhaus Kleve wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Seither bot sich keine Gelegenheit zur angemessenen Wür-digung dieser bedeutenden Wirkungsstätte. 2016 ist der 30. Todestag und 95. Geburts-tag von Joseph Beuys. Diese Jubiläen nimmt das Museum Kurhaus Kleve zum Anlass, um vom 1. Mai bis 4. September 2016 die Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ zu realisieren, in der rund um die originalen Räume wichtige Werkgruppen präsentiert werden, die entweder dort entstanden sind oder dort ihren Ursprung genommen haben. Dabei werden symptomatische Werklinien verfolgt, die eng mit dem Klever Umfeld jener Jahre verbunden sind und von den Anfängen bis zum Spätwerk reichen.

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BÜDERICHER EHRENMAL

Beim „Büdericher Ehrenmal“ handelt es sich um das monumentalste Werk von Joseph Beuys, das in seinem Atelier im Klever Kurhaus entstanden ist. Es nimmt in seinem Oeuvre eine singuläre Position ein. Aus Anlass der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ werden zum ersten Mal nach über fünfzig Jahren wieder alle drei Teile dieses Werks an seinen Ent-stehungsort zurückkehren. Es wird das einzige Mal sein, dass eine Präsentation in Kleve möglich sein wird, da die Ausleihe dieses normalerweise fest installierten Mahnmals im Jahr 2016 nur im Zuge einer umfassenden Konservierungs- und Reinigungs-maßnahme möglich ist. Beim „Büdericher Ehrenmal“ handelt es sich um das einzige von Joseph Beuys zu Lebzeiten im öffentlichen Raum realisierte Monument. Es wurde von Beuys in einem romanischen Kirchturm im Meer-buscher Stadtteil Büderich, nicht unweit des Ateliers von Ewald Mataré, seines Professors an der Düssel dorfer Kunstakademie, installiert. Es besteht aus einem Eichenholztor mit zwei Flügeln, in die Beuys als Erinnerung an die Gefallenen die Namen der 222 Büdericher Kriegstoten geschnitzt hat, sowie aus einem Eichenholzkreuz, das — als Gegenpol zum Tor — ein Auferstehungs- und Erlösungs-symbol darstellt. Joseph Beuys hatte 1955 bei einer öffent-lichen Ausschreibung einen Entwurf für das Ehren-mal für die Gefallenen beider Weltkriege einge-reicht. Im Mai 1957 erhielt er den Zuschlag — zu einem Zeitpunkt, als er sich auf dem Hof der Brü-der van der Grinten von einer inneren Krise erholte. Um die Arbeit am Ehrenmal umsetzen zu können, mietete er sich Räume im leer stehenden Kurhaus an. Ein Konvolut an Entwurfszeichnungen aus dem Besitz des Museum Schloss Moyland veran-schaulicht Beuys‘ Planungen. Historische Photo-graphien von Willy Maywald (1907—1985) und Fritz Getlinger (1911—1998) dokumentieren die Phase der Entstehung im alten Kurhaus — die auch einen Neu-beginn in Beuys‘ Schaffen markiert. 1959 fand die Einweihung des Ehrenmals im alten Kirchturm in Büderich statt. Beuys‘ Installation vor Ort wird durch Photographien von Werner Hannappel (*1949 in Essen) dargestellt.

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ANACHARSIS CLOOTS und die STRASSEN­BAHN HALTESTELLE

Joseph Beuys hat in seinem Oeuvre zahlreiche Erfahrungen und Erkenntnisse aus seiner Jugend-zeit in Kleve verarbeitet. Schon früh war er von der historischen Figur des Barons Jean Baptiste Cloots fasziniert, der 1755 auf Schloss Gnadenthal unweit des Museum Kurhaus Kleve geboren wurde und sich später „Anacharsis Cloots“ nannte (siehe auch S. 36f). Cloots ging im Umfeld der französischen Revolution nach Paris und profilierte sich dort als „Orateur du Genre Humain“ (Redner des Menschen-geschlechts). Beuys empfand ihn als revolutio-nären Bruder im Geiste und nahm in seinem Werk immer wieder Bezug auf ihn, insbesondere auf sein heroisches Ende 1794 unter der Guillotine. 1972 hatte Beuys in der Aktion „Anacharsis Cloots“ in Rom aus einer Biographie über Cloots rezitiert, später den Baron zu Cloots durch die Annahme des Namens „Josephanacharsis Clootsbeuys“ zu seinem Alter Ego erklärt. Cloots‘ abgeschlagener Kopf ist auch Teil einer der berühmtesten Installationen von Joseph Beuys, der sogenannten „Straßenbahnhaltestelle“, die sich heute im Kröller-Müller Museum, Otterlo befindet. Sie wird aus Anlass der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ im Museum Kurhaus Kleve zu sehen sein. Beuys schuf die „Straßenbahnhaltestelle“ für die Biennale in Venedig 1976. Sie wurde von dem Trophäenmal „Am Eisernen Mann“ (eigentlich „Cupido- Säule“) in Kleve inspiriert (siehe auch S. 26f), an dem Beuys als Kind regelmäßig mit der Straßenbahn vorbeifuhr. Das Trophäenmal, das im 17. Jahrhun-dert von dem Klever Statthalter Johann Moritz von Nassau- Siegen (1604—1679) aus Utensilien des dreißig-jährigen Krieges geschaffen wurde, fesselte Beuys bereits als Kind durch seine archaische Optik. Jahrzehnte später entstanden die Photogra-phien von Fritz Getlinger (1911—1998) und Herbert Schwöbel, die heute wichtige historische Doku-mente sind und dem Betrachter deutlich machen, wie akribisch Beuys den Abguss in Kleve und den Aufbau in Venedig vorbereiten und umsetzen ließ. Das dieser Installation zugrunde liegende Unikat des Kopfes befindet sich als Leihgabe der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, im Besitz des Museum Kurhaus Kleve und wird ein zen-trales Element der Ausstellung bilden.

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FRÜHER WERKKOMPLEX Als Leihgabe der Kunst sammlung Nordrhein­ Westfalen, Düsseldorf

2012 — zur Einweihung des rekonstruierten Ate-liers von Joseph Beuys im Klever Kurhaus — über-gaben die Witwe des Künstlers, Eva Beuys, sowie seine Kinder Wenzel und Jessyka Beuys dem Museum Kurhaus Kleve einen umfassenden Werkkomplex von Beuys als temporäre Leihgabe. Dieser Werkkomplex von über zwanzig Arbeiten ist für das Museum Kur-haus Kleve von großer Bedeutung, da er — bis auf einzelne Ausnahmen — in den für das Klever Museum relevanten Jahren 1947 bis 1961 entstanden ist. Der Hauptteil der Werke stammt also aus einer Zeit, als Beuys zunächst Student u.a. bei Ewald Mataré an der Düsseldorfer Kunstakademie (1946—1954) und dann — ab 1957 im Klever Kurhaus-Atelier — frei tätig war, bis er schließlich 1961 die Pro-fessur an der Düsseldorfer Kunstakademie annahm. In dieser Zeit entwickelte Beuys die Grundlagen für sein späteres Werk. Die Werkgruppe veranschaulicht trefflich, wie Beuys von herkömmlichen Sujets wie dem Kreuz, der Pietà oder dem weiblichen Akt zu einer eigenen Ikonographie und individuellen künstlerischen Formensprache gelangt ist — wie dem Wurfkreuz-, Lampen-, Badewannen- oder Justitia-Motiv. Die Werkgruppe besitzt eine besondere Bedeutung, indem sie einen geschlossenen Komplex aus einer entscheidenden Werkphase bildet. Sie erlaubt einen Einblick in die Ideenwelt des Künstlers und ermög-licht gleichermaßen durch die Materialität des Gipses und dessen deutlich sichtbare Bearbei-tungsspuren einen Einblick in die Arbeitsprozesse und damit in die Werkstatt von Beuys. Von Beginn an war es ein ausdrücklicher Wunsch des Museum Kurhaus Kleve, diese Werkgruppe für seine Sammlung zu erwerben. Der Ankauf gelang schließlich in den Jahren 2013 bis 2015 mithilfe des Landes Nordrhein-Westfalen, das den Werk-komplex nunmehr offiziell für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, erworben hat, von der aus das Museum Kurhaus Kleve die permanente Leihgabe erhalten hat. Ermuntert durch den Grün-dungsdirektor des Museum Kurhaus Kleve, Guido de Werd, wurde der Ankauf von der Familie Beuys durch die Schenkung zahlreicher Atelier utensilien ergänzt, die in Kleve die einmalige Erfahrung dieses singulären Werkstatt charakters rund um die originalen Räume des Künstlers möglich machen. Aus Anlass der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ wird der Werk komplex in neuer groß-zügiger Form präsentiert.

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4 BÜCHER AUS: PROJEKT WESTMENSCH

In der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ im Museum Kurhaus Kleve werden Zeichnungen aus „4 Bücher Aus: Projekt Westmensch“ zu sehen sein, als Werkgruppe enthaltene Skizzenbücher von Joseph Beuys, die einen unmittelbaren Einblick in sein Schaffen über einen Zeitraum von sieben Jahren geben. Von den vier Büchern auf insgesamt 1168 Seiten wurden 454 von Beuys für Zeichnungen als auch für schriftliche Notate genutzt. Mehr als die Hälfte der Seiten ist frei oder von Beuys mit dem Hinweis „leer“ versehen. Alle vier Kladden sind liniert und paginiert. Beuys arbeitete in ihnen zumeist mit Bleistift, nur einige Male mit Pinsel und Farbe. Er datierte die Kladden in das Jahr 1958 und hat sie mindestens bis 1965 benutzt, um zahlreichen seiner Ideen eine erste Gestalt zu geben. Die „4 Bücher Aus: Projekt Westmensch“ besaßen einen hohen Stellenwert bei Beuys: „Ich halte diese Zeichnungen immer noch für eine der wichtigsten Sachen, die ich überhaupt gemacht habe, denn diese ganzen Versuche oder Experimente in der Zeichnung sind für mich ein unendlich wichtiger Apparat.“ Sie blieben zeitlebens in sei-nem Besitz. Wiederholt schöpfte er aus ihrem Ideen-fundus: „Meine Zeichnungen bilden für mich eine Art Reservoir, woraus ich wichtige Antriebe erhal-ten kann. Es fi ndet sich also in den Zeichnungen eine Art Grundmaterial, um daraus immer wieder etwas zu nehmen.“ Das in den „4 Bücher Aus: Projekt West-mensch“ enthaltene umfassende zeichnerische Werk erkundet Polaritäten wie Wärme und Kälte oder Form und Antiform, die für das spätere Werk von Beuys richtungsweisend geworden sind und für die hier ein dichter linearer Ausdruck gefunden wurde. In der Verschränkung von künstlerischen, wissen-schaftlichen und sozialen Erwägungen fi ndet Beuys hier eine erste gültige Form für sein komplexes Denken, das später in den „Erweiterten Kunst-begriff“ münden wird. Das vierte Buch von „4 Bücher Aus: Projekt Westmensch“ kulminierte dem-nach auch in der zentralen und weitreichenden Aussage: „Plastik = Alles“.

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Joseph Beuys in der Sammlung des Museum Kurhaus Kleve

Aus Anlass der Ausstellung „Joseph Beuys — Werk-linien“ werden die Bestände an Werken von Beuys aus dem Besitz des Klever Museums und seines Freundeskreises neu präsentiert. Von Beginn an lag der Fokus der Sammlungstätigkeit des Museums stets auf frühen Werken — aus dem Zeitraum Ende der 1950er Jahre und Anfang der 1960er Jahre, als Beuys im Klever Kurhaus tätig war. Durch die Jahre und dank seines einsatzkräftigen Freundeskreises befindet sich nunmehr in der Sammlung des Klever Museums eine stattliche Anzahl von Skulpturen, Zeichnungen, Graphiken und Multiples, die ein umfassendes Bild des berühmten Klever Sohnes zei-gen. Schließlich sah sich Beuys selbst stets als Klever, seine Geburt in Krefeld bezeichnete er als rein „zufällig“. Einige herausragende Beispiele in der Sammlung sind zu nennen: So nennt das Klever Museum etwa ein Exemplar des frühen androgynen Selbstbildnisses von 1947 sein Eigen, das ein Jahr nach dem Tod des Künstlers von der Familie in einer Auflage von sechs Stück gegossen worden war. Das Museum Kurhaus Kleve verfügt auch über den einzigen heute bekannten Bronzeguss des frü-hen „Kreuzes“, den Beuys Fritz Getlinger schenkte, und auch das Gipsoriginal befindet sich in der Museumssammlung — als Leihgabe aus dem Nachlass des Künstlers. In der Brust der Christusfigur befindet sich eine vertiefte Mandorla, die einen Kelch umrahmt, ein Hinweis auf die Verwandlung des am Kreuz vergossenen Blutes in Wein. Die Arbeit „Ohne Titel (Schaf)“ veran-schaulicht 1949 trefflich den Einfluss seines Leh-rers Ewald Mataré, dem er sich — so zeigt es seine Biographie — nur allzu schnell entzog. Als wahrer Glücksfall ist 2012 die Erwerbung der monumen-talen Arbeit „Ohne Titel (Mein Kölner Dom)“ von 1980 zu bezeichnen, die mit Unterstützung der Kultur stiftung der Länder, des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, der Sparkassen- Kulturstiftung Rheinland und der Sparkasse Kleve möglich war. Bei keiner anderen Arbeit sind die beiden Künstler Joseph Beuys und Ewald Mataré — dessen künstlerischen Nachlass das Museum Kur-haus Kleve ebenfalls unter seinem Dach hütet — näher miteinander verbunden. Als Student arbeitete Beuys an der Umsetzung von Matarés Bronzetüren am Südportal des Kölner Doms mit und verarbeitete dieses Schlüsselerlebnis Jahrzehnte später als vierteilige Photographie auf Photo leinen.

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Joseph Beuys aus der SAMMLUNG VIEHOF

In der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ werden 28 Arbeiten von Joseph Beuys aus den 1950er und 1960er Jahren zu sehen sein, die sich im Besitz der Sammlung Viehof in Mönchengladbach befinden. Darunter sind neben einzelnen Skulptu-ren auch zahlreiche Arbeiten auf Papier mit Blei-stift und Aquarell, die einen Einblick in sein Denken und Schaffen der frühen Jahre geben. Beuys gilt als begnadeter Zeichner, seine meist kleinformatigen Blätter fesseln und elek-trisieren den Betrachter gleichermaßen. Beuys‘ zeichnerische Impulse äußerten sich oft spontan und zwanglos. Sie wurden von ihm nie deskriptiv vorgenommen, sondern immer improvisatorisch und reflexiv. Die Zeichnung sei eine Verlängerung sei-nes Gedankens, bemerkte er später einmal an. Die Blätter vermitteln somit auch ein eindringliches Bild früher künstlerischer Ideen — der Fettstühle etwa —, seines unkonventionellen ästhetischen Empfindens oder seines Verhältnisses zur Frau und deren Körperlichkeit. Ergänzt werden die Papier-arbeiten durch eine kleine Reihe von skulpturalen Werken, die auf sinnlich-ansprechende Weise auf die Verletzlichkeit des (vornehmlich weiblichen) Körpers und die Vergänglichkeit des Menschen ver-weisen. Die Sammlung Viehof, in die wichtige Teile der Sammlungen Speck und Rheingold eingeflossen sind, ist eine der bedeutendsten deutschen Privat-sammlungen zeitgenössischer Kunst. Mit über 1000 Werken aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Photo graphie, Skulptur, Installation und Video mit dem Schwerpunkt auf deutscher Kunst von der Nachkriegszeit bis heute vereint die Sammlung Viehof hochkarätige Konvolute einzelner Künstler — darunter Georg Baselitz, Joseph Beuys, Candida Höfer, Jörg Immendorff, Sigmar Polke, Daniel Richter und Rosemarie Trockel. Nach Abschluss der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ am 4. September 2016 reisen die Werke von Beuys weiter nach Hamburg, wo die Sammlung Viehof erstmals umfassend in den Deichtor- hallen Hamburg in einer Überblicksschau vom 30. September 2016 bis 17. Januar 2017 präsentiert wird.

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Für die vertiefende Auseinandersetzung wird die Lektüre des Büchleins „Joseph Beuys am Niederrhein — Eine Wegleite“ von Franz Joseph van der Grinten mit Photographien von Stefan Möller empfohlen, hrsg. v. Förderverein Museum Schloss Moyland e.V., 1995 – u.a. erhältlich im Museumsladen des Museum Schloss Moy-land, Bedburg-Hau

Beuys in Kleve, Kranenburg und Bedburg­Hau

Joseph Beuys wurde zwar in Krefeld geboren, am 12. Mai 1921, seine Eltern siedelten mit ihm jedoch bereits im Herbst 1921 nach Kleve über. Erinnerun-gen an Krefeld besaß er keine, weshalb er seine Geburt in dieser Stadt späterhin als rein „zu fäl-lig“ angab. Geprägt wurde er durch seine Kindheit und Jugend in der „Herzogstadt“ Kleve, wo er sich von früher Jugend an für deren Geschichte und Werdegang interessierte. Er beschäftigte sich mit geschichtsträchtigen Orten in Kleve und in seiner Umgebung und identifizierte sich mit den berühmten Persönlichkeiten der Klever Historie. Im Folgen-den wird eine selektive Auswahl von wichtigen „Beuys-Orten“ rund um das Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung mit seinem Atelier von Joseph Beuys vorgestellt, die dem Besucher ein umfängliches Bild des Künstlers innerhalb seiner Heimatregion vermitteln soll.

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AMPHITHEATER am Museum Kurhaus Kleve (Tiergartenstraße 41, 47533 Kleve)

Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604—1679) — ein kunstsinniger und humanistischer Fürst, der im 17. Jahrhundert vom Großen Kurfürsten als Statt-halter in Kleve eingesetzt worden war und Kleve nach Beendigung des dreißigjährigen Krieges zu einer Gartenstadt ausgebaut hatte — gehört bis heute zu den bedeutendsten historischen Persön-lichkeiten der Stadt. Durch seine achtjährige Tätigkeit als Gouverneur in Brasilien geprägt, verwandelte er u.a. mithilfe seines Hofarchitek-ten Jacob van Campen Kleve in eine blühende Park- und Gartenstadt mit Alleen und Sichtachsen und legte damit das Fundament für den Kur- und Bade-betrieb und den damit verbundenen Wohlstand Kleves in den darauffolgenden Jahrhunderten. Auf unnachahmliche Weise verband Johann Moritz Kunst, Natur und Leben. Auf seine Initi-ative geht die Aufstellung der Skulpturen „Pallas Athene“ und „Ares“ im Amphitheater zurück. Die Göttin der Weisheit steht mit Speer und Schild bewaffnet aufrecht auf einer Insel, umgeben von Delphinen und Fontänen . Ihr gegenüber auf einer Säule aus Kanonenrohr und -kugeln befindet sich der Gottes des Krieges, der eine Waffe in der Hand hält. Solange ihr Blickkontakt auf Augenhöhe nicht unterbrochen ward, sollte Frieden herrschen — so Johann Moritz‘ mustergültiges, gar roman-tisches Ansinnen. 1672 wurde der originale „Eiserne Mann“ zerstört, an den heute die 2004 aufgestellte Skulptur von Stephan Balkenhol mit dem Namen „Neuer Eiserner Mann“ erinnert. Beuys huldigte Johann Moritz von Nassau- Siegen nicht nur mit einer seiner berühmtesten Installationen schlechthin, der „Straßenbahn-haltestelle“ (siehe auch. S. 6f), sondern erwies ihm auch mit der Pflanzung von 7000 Eichen auf der documenta in Kassel eine gültige Reminiszenz.

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Das Original der „Pallas Athene“ von Artus Quellinus d.Ä. (1660) befindet sich seit Eröffnung des Museum Kur-haus Kleve 1997 als permanente Installation in seiner Säulengalerie. Im Garten befindet sich — zum Schutze des Unikats — eine Kopie.

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SCHWANENBURG (Schloßberg 1, 47533 Kleve)

Die Schwanenburg erhebt sich imposant über der Kulisse von Kleve auf einem steil am westlichen Ufer des Altrheins aufsteigenden und in nordsüd-licher Richtung verlaufenden Hügelrücken — der Kleve seinen Namen gegeben hat (der Hügel als „Clive“, also „Kliff“). Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts bewohnte ein Grafengeschlecht die wohl schon in spätkarolingischer Zeit befestigte Höhe. Der Name der Burg knüpft an die legendäre Herkunft des Hauses an. Der erste Graf von Kleve soll, wie auch sein Bruder, der Graf von Geldern, aus Flandern gekommen und von Kaiser Heinrich II. belehnt worden sein. Vermutlich hat arrangierte Heiratspolitik mit dem lothringischen Herzogs-haus sowohl zu dieser Version der Herkunftsge-schichte als auch zur Übernahme der braban tischen Sage vom Schwanenritter, der zum Ahnherr des Hau-ses Kleve wurde, geführt. Diese legendäre Her-kunft des Geschlechts prägte nicht nur den Namen der Burg, sondern fand auch im Wappen seinen Niederschlag. Der Schwanenritter, der von Richard Wagner im 19. Jahrhundert zur berühmten Oper „Lohengrin“ verarbeitet wurde, nahm in Beuys‘ Vorstellung einen besonderen Platz ein. Seine Vorliebe für das Motiv des Schwans, die sich kontinuierlich durch sein Werk zieht (z.B. in der frühen Werk-gruppe „Die Intelligenz der Schwäne“), liegt in dieser Legende, die in Kleve ihren Ursprung genommen hat, begründet.

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AM EISERNEN MANN / CUPIDO­SÄULE (Eiserner Mann 1, 47533 Kleve)

Als Kind fuhr der junge Beuys oft mit der Straßen-bahn zu seinem Onkel im nahe gelegenen Bedburg- Hau, umsteigen musste er dabei an der Straßen-bahnhaltestelle „Am Eisernen Mann“. Dort befand sich seit jeher ein mysteriöses Trophäenmal, das Beuys durch seine archaische Optik von klein auf faszinierte. Jahrzehnte später kehrte Beuys an diesen Ort zurück, um in einer Art Triumphzug — 1976 genoss er bereits internationales Ansehen als Künstler und seine Anwesenheit sprach sich in der Herzogstadt schnell herum, so dass sich regelrechte Menschentrauben um ihn bildeten — durch Kleve zum Denkmal zu gelangen und Abgüsse von diesem anzufertigen, die er schließlich in seiner berühmten Installation verarbeitete: der „Straßenbahnhaltestelle“, die er 1976 auf der Biennale in Venedig präsentierte (siehe auch S. 6f). Den Namen „Am Eisernen Mann“ trug diese Straßenbahnhaltestelle irrtümlich, damit gemeint war eigentlich der männliche Gegenpart der Skulp-tur der Pallas Athene im Amphitheater zu Kleve, der 1672 zerstört worden war (siehe auch. S. 22f). Mündliche Über lieferung hatte der visuell ähn-lich anmutenden Cupido- Säule diesen irreführen-den Namen eingebracht. Johann Moritz von Nassau-Siegen hatte im 17. Jahrhundert dieses Trophäenmal in der Achse einer neu angelegten Allee errichten lassen. Für dieses skulpturale Werk wurden Gerätschaften aus dem Dreißigjährigen Krieg verwendet. Daher besteht die Säule aus einem Geschützrohr, einer sogenannten „Feldschlange“, und die Fundamente aus eisernen Mörsertöpfen, die innerhalb eines sternförmigen Rondells eingegraben waren, deren Spitzen mit Kanonenkugeln geschmückt sind. Beuys hatte für seine „Straßenbahnhaltestelle“ die Spitze der Feldschlange — des Drachen sozusagen — mit dem Kopf des „Anacharsis Cloots“ ergänzt (siehe auch S. 6f und 36f).

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Das Denkmal hat mehrfach dem Verkehr Platz machen müssen und steht jetzt da, wo die Lindenallee von der Nassauerallee abzweigt.

Johann Moritz hatte das Trophäenmal ursprünglich mit einem geharnischten Cupido versehen, der jedoch gegen Ende des 18. Jahrhunderts von den französischen Truppen zerstört worden war. Heute wird es durch eine Interpretation des Cupido des Bildhauers Dieter von Levetzow (*1925) bekrönt.

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EHEMALIGES KÖNIGLICHES GYMNASIUM (heute Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Römerstraße 9, 47533 Kleve)

Joseph Beuys besuchte als Kind das sogenannte „Königliche Gymnasium“, das zu Zeiten des Na tional sozialismus in Deutschland „Hindenburg- Oberschule“ genannte wurde und heute schließlich „Freiherr-vom-Stein-Gymnasium“ heißt. Es stellt bis heute eine wichtige Schule in Kleve dar und ist von weithin imposant anzusehen als repräsen-tativer preußischer Schulbau. Als Kind war Beuys ein ziemlicher Lausbub und fuhr schon mal mit dem Fahrrad zwischen den Stockwerken über die Treppe oder benutzte das Regenrohr, um in seine Klasse zu gelangen. Großen Eindruck auf ihn hinterließ sein Gymnasiallehrer Heinrich Schönzeler (1888—1975), der ihn bereits als Junge für angelsächsische und französische Literatur begeistern konnte. Mit seinem Sohn, dem etwa gleichaltrigen Ernst B. Schönzeler (1923—1981), studierte Beuys später an der Düsseldorfer Kunstakademie. Jahre später, als bereits berühmter und anerkannter Künstler von Weltrang, kehrte Beuys 1978 auf die Bitte seines Freundes Walther Brüx (1917 — 2006) — eines Bildhauers und Malers, der am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Kunst lehrte — an seine alte Schule zurück und hielt für die an wesen-den Schülerinnen und Schüler eine Unterrichts-stunde. Dabei wurde Beuys von einer regelrechten Menschentraube begleitet. Zahlreiche Schau lustige und Photographen begleiteten ihn, wie u.a. der Journalist Peter Sager und der Photograph Gerd Ludwig, deren Texte und Aufnahmen dieses Tages im ZEITmagazin unter dem Titel „Joseph Beuys — Die Heilige Kuh vom Niederrhein“ erschienen.

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AM TOTEN KRIEGER (früher: Am Ehrenmal, 47533 Kleve; heute: Kapitelstraße 10, 47533 Kleve)

Beuys‘ erste Begegnung mit dem Werk seines späte-ren Professors an der Düsseldorfer Kunstakademie, Ewald Mataré, fand statt über dessen in Kleve geschaffenes Ehrenmal für die Gefallenen des Ers-ten Weltkriegs, des sogenannten „Toten Kriegers“. Es war genau gegenüber seiner Schule, des Freiherr- vom-Stein-Gymnasiums, installiert und Beuys nahm als Schüler, im Alter von dreizehn Jahren, an seiner Einweihung am 22. November 1934 teil. Um die eindrucksvolle Skulptur, die einen Soldaten unter einer Fahne im Augenblick seiner Totenstarre zeigt, entbrannte im Dritten Reich eine hitzige Diskussion, die schließlich dazu führte, dass das Denkmal 1938 über Nacht zerstört und entfernt wurde. 1977 wurden Fragmente der Skulptur im Kle ver Hafengelände wiedergefunden. Mehrere Künst-ler, alle Schüler des 1965 verstorbenen Ewald Mataré, machten Vorschläge für die Wiederher-stellung. Beuys schlug vor, die einzelnen beschädig-ten Teile am Eingang der Fußgängerzone in den Boden einzulassen, den „Toten Krieger“ also, der ursprünglichen Absicht Matarés folgend, in eine Art „Grab“ zu betten, das durch ein Gitter abge-deckt werden sollte — ein Vorschlag, der nicht aufgegriffen wurde. Der „Tote Krieger“ befindet sich heute in erhöhter, aufgebahrter Position vor der Stiftskirche Kleve. Die Wiederauffindung des „Toten Kriegers“ im Februar 1977 führte die Witwe des Künstlers, Hanna, und seine Tochter Sonja nach Kleve. Es war der Anfang einer intensiven und fruchtbaren Beziehung, die 1988 in der Entscheidung Sonja Matarés kulminierte, den Nachlass ihres Vaters Ewald Mataré in die Obhut des im ehemaligen Kur-haus neu zu gründenden Museums zu geben.

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Koekkoeks BELVEDERE / Hanns Lamers‘ TURM (Privathaus am Hanns Lamers-Platz, 47533 Kleve )

Der Atelierturm des romantischen Landschafts-malers Barend Cornelis Koekkoek (1803 — 1862), „Belve dere“ genannt, hieß nach dem Zweiten Welt-krieg, als er von dem Klever Maler Hanns Lamers (1897—1966) bewohnt wurde, einfach nur „der Turm“. Lamers, der in München studiert hatte und regelmäßig in Frankreich weilte, war in den Nach-kriegsjahren eine zentrale Künstlerpersönlich-keit in Kleve. Mit seiner Frau Ilse lebte und arbeitete er in Armut, aber mit Stolz, bescheiden und abgeschieden im Turm, mit dem Willen, wieder Anschluss an die große Kunstwelt zu finden. Ab 1946 verkehrte er regelmäßig mit dem über zwanzig Jahre jüngeren Joseph Beuys, dessen Eltern während jener Jahre in einem Nachbarhaus am Karlsplatz (heute Hanns Lamers-Platz) wohnten. Gemeinsam realisierten sie erste Ausstellungen mit Klever Künstlern. Lamers übte großen Einfluss auf Beuys aus. 1986, nur wenige Wochen vor Beuys‘ Tod, erwähnte er in seiner „Notiz“ für seine Dankesrede anläss-lich des Lehmbruck-Preises diejenigen, denen er verpflichtet war: Josef Enseling, Ewald Mataré, Walther Brüx und Hanns Lamers — bis auf Enseling sämtlich klevische oder mit Kleve verbundene Künstler. Lamers hielt ihm zeitlebens die Treue und war ihm vor allem in seinen schweren Jahren ein verlässlicher Freund. 1954 bedankte sich Beuys bei einer der wenigen Ausstellungen des weitgehend unbekannt gebliebenen Lamers (einer Gruppenausstellung mit Hann Trier und Georg Meistermann in der Galerie Hella Nebelung in Düsseldorf) mit liebevollen einführenden Worten. Lamers sei, so Beuys, „mit der Schönheit und dem Adel seiner geistigen und körperlichen Gestalt“ eine schwere Aufgabe aufge-bürdet gewesen: „mehr Gewissen zu haben und mehr verantwortlich zu sein“. Der „Wahrheitswille“, der aus dem „Bewusstsein dieser Schwere“ folgte, habe ihn zur Kunst — „der Alleinmöglichen“ — getrieben: „Kunst, die die Wahrheit verfolgt, wo anderswo in dummer, fauler, niedriger und gemeiner Weise davon abgewichen wird. Rasend und wahn-sinnig der Mensch, der nicht spätestens nach dem letzten Krieg […] dies erkennen kann. So leuchtet durch die Bilder von Hanns hindurch nicht die Wahrheitserfüllung irgendwie, sondern die Wahr-heitserfüllung, die Wahrheitsüberdruck, Wahr-heitserzeugung genannt werden müsste und Liebe heißt.“

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Das Privathaus ist nicht öffentlich zugänglich, beachten Sie bitte den freien Besuchstermin im Rahmen der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ am 12. Juni 2016, 14-17 Uhr — mehr Infos auf S. 46.

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Städtisches Museum Haus Koekkoek / heute Stiftung Museum B.C. Koekkoek­Haus (Koekkoekplatz 1, 47533 Kleve)

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das „Haus Koek-koek“, das ehemalige Wohnpalais des romantischen Malers Barend Cornelis Koekkoek, eines der weni-gen, nahezu unbeschadet gebliebenen Gebäude in zentraler Lage in Kleve. Die Eigentümer, die alt-eingesessene Familie van Ackeren, wurde — wie damals üblich — enteignet und das Gebäude diente in den ersten Jahren als Rathaus für Kleve. Nach-dem sich die Stadt mit den ehemaligen Eignern einigen konnte, war das Gebäude ab 1957 als städt-isches Museum in Nutzung, das 1960 eröffnet wurde. Der erste Museumsdirektor Friedrich Gorissen reali sierte zahlreiche bedeutende Ausstellungen, darunter u.a. „Govert Flinck“, „Kleevische Beelden-snijder“ und „Conspectus Cliviae“. Seit der Eröff-nung des Museum Kurhaus Kleve als städtisches Museum 1997 wird das B.C. Koekkoek-Haus fortan als Stiftung und Spezialmuseum für die romantische Landschaftsmalerei der Niederlande rund um Barend Cornelis Koekkoek, seine Familie, seine Schüler und Zeitgenossen betrieben. Beuys‘ Eltern wohnten während dem Zweiten Weltkrieg in unmittelbarer Nähe zum Haus Koek-koek (am damaligen Karlsplatz, dem heutigen „Hanns Lamers Platz“). Daher ist zu vermuten, dass Beuys Haus Koekkoek gut kannte. Nachdem Beuys Professor für Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie geworden war, richtete ihm seine Heimatstadt Kleve eine große Einzel ausstellung aus, die im Städtischen Museum Haus Koekkoek stattfand. Sie wurde am 8. Oktober 1961 unter Anwesenheit eines interessierten Pub-likums und mit Begrüßungsworten des Stadtdirek-tors Dr. Scholzen eröffnet. Begleitet wurde Beuys nicht nur von seiner Ehefrau Eva (geb. Wurmbach), die er 1958 kennengelernt und 1959 geheiratet hatte, sondern auch von den Brüdern Franz Joseph und Hans van der Grinten, die große Sammler und bedeutende Förderer seines Werks waren (siehe auch S. 38f). Es handelte sich um Beuys zweite Einzel-ausstellung überhaupt, die erste, zu der ein Katalog erschienen war. Ausgestellt wurden Zeich-nungen, Aquarelle, Ölbilder und Plastische Bilder. Aus lokaler Sicht heraus erregte die Präsentation einen Sturm der Entrüstung — nichts davon ent-sprach dem gäng igen Bild eines Hochschul-professors. Auswärtigen kunstsinnigeren Gästen gewann sie großen Respekt ab.

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SCHLOSS GNADENTHAL (Gnadenthal 8, 47533 Kleve)

Joseph Beuys nannte sich zuweilen „Josephanachar-sis Clootsbeuys“, seinem „Alter Ego“ „Anacharsis Cloots“ entsprechend, der eigentlich Jean Bap-tiste Cloots hieß und 1755 auf Schloss Gnadenthal in Kleve geboren wurde. Cloots ging nach Paris und war zurzeit der Französischen Revolution Mitglied des Jakobinerklubs (oder der sogenannten „Robe-spierristen“), der damals bedeutendsten politi-schen Vereinigung. Cloots trat für die Abschaf-fung der Monarchie und für die Einführung eines Weltstaates ein, in dem alle Menschen gleich waren. Dadurch entwickelte er sich zu einer Gefahr für die Wortführer der Jakobiner, bei einem Schau-prozess am 24. März 1794 starb er unter der Guil-lotine. Beuys sah ihn als Bruder im Geiste und bezog sich in zahlreichen Werken auf seine Per-son. Sein abgeschlagener Kopf begegnet späterhin in berühmten Installationen wie etwa der „Stra-ßenbahnhaltestelle“ (siehe auch S. 6f), die er auf der Biennale in Venedig 1976 zeigte, oder auch in „Palazzo Regale“ (heute Kunstsammlung Nordrhein- Westfalen), seinem letzten umfangreichen Werk, das heute gemeinhin als sein Vermächtnis gilt. Schloss Gnadenthal ist eine klassizi s-tische Schlossanlage mit Herrenhaus und Nebenge-bäude, zu der man von der Straße aus durch ein Waldstück und eine imposante Kastanienallee kommend gelangt. Sie dient heute als Tagungshotel und befindet sich im Klever Stadtteil Donsbrüggen, etwa drei Kilometer nordwestlich der Innenstadt von Kleve. Erste Erwähnung erlangte sie im Jahr 1481 unter dem Namen „Gnadenthal“, als dorthin ein 1445 gegründeter Augustinerkonvent verlegt wurde. Die Schlossanlage wurde vermutlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch den preußischen Minister Johann Moritz von Blaespiel errichtet, dem es auch den französischen Park mit Spiegelweiher ver-dankt. Die Veränderung des Schlosses im klassizis-tischen Stil und die Anlage des noch heute sicht-baren englischen Parks wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts vollzogen.

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Haus und Grabmal der Familie van der Grinten in Kranenburg (Privathaus an der Nimweger Straße, 47559 Kranenburg; Grabmal am Friedhof, Klever Straße, 47559 Kranenburg)

Im Sommer 1951 besuchte Joseph Beuys das erste Mal das Haus der Familie van der Grinten, ein bäuer-liches Anwesen in Kranenburg an der Nimweger Straße. Die Brüder Franz Joseph (*1933) und Hans van der Grinten (1929 — 2002) waren damals im Begriff, eine Sammlung moderner Kunst aufzubauen, und Beuys stellte ihnen eine Auswahl von Zeich-nungen vor, von denen sie zwei erwarben. Schnell ent wickelte sich eine enge Beziehung zwischen dem Künstler und den kunstinteressierten Brüdern, die sich in einer jahrelangen Freundschaft äußerte und aus der die heutige „Sammlung van der Grinten“ in der Stiftung Museum Schloss Moyland hervorge-gangen ist (siehe auch S. 44f). 1953 richteten ihm die Brüder van der Grinten auf ihrem Hof in Kranenburg unter dem Titel „Josef Beuys, Plastik, Graphik“ die erste Einzelausstellung mit 85 Werken aus — die soge-nannte und mittlerweile als legendär angesehene „Stallausstellung“. Die Ausstellung, die unter denkbar einfachsten Bedingungen stattfand, aber von allen Beteiligten akribisch begleitet worden war, beeindruckte den damaligen Direktor des Von der Heydt-Museums in Wuppertal, Harald Seiler, so dass dieser Teile der Kranenburger Ausstellung für eine Werkschau im eigenen Haus übernahm. Zu jener Zeit besaß Beuys als Meisterschü-ler von Ewald Mataré noch ein Atelier unter dem Dach der Düsseldorfer Kunstakademie, das er bis 1953 mit Erwin Heerich teilte. Im Anschluss an das Studium beherrschten erste Ausstellungen, Auf-tragsarbeiten und Wettbewerbe den Alltag des freien Künstlers und Beuys begann, die Möglich-keiten und Grenzen des überkommenen Kunstbegriffs zu überdenken. Mitte der 1950er Jahre geriet Beuys in eine tiefe, gleichermaßen psychische wie physische Krise, von der er sich erst vollends erholte, als er im Mai 1957 auf den Hof der van der Grintens ging und dort etwa drei Monate, bis Anfang August, bei praktischen Tätigkeiten mithalf. In seinem „Lebenslauf / Werklauf“ schrieb er „Beuys arbei-tet auf dem Felde“ und es waren Monate, die ent-scheidend zu seiner Genesung beitrugen. Als Dank schuf er Jahre später, 1961, ein Grabmal für die Eltern der Brüder, Gerhard und Maria van der Grinten, das er erst in seiner Einzelausstellung im Haus Koekkoek präsentierte (siehe auch S. 34f) und das im Anschluss auf dem Friedhof in Kranen-burg in stalliert wurde, wo es sich bis heute befindet und öffentlich zugänglich ist.

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MUSEUM KATHARINENHOF in Kranenburg (Mühlenstraße 9, 47559 Kranenburg)

Der Katharinenhof im historischen Ortskern von Kranenburg ist ein 1446 errichtetes und ehemals als Beginenkonvent geführtes Gebäude, das seit 1961 als Museum genutzt und heute ehrenamtlich betrieben wird. Zu sehen sind ständige Präsen-tationen: eine umfangreiche Gemäldesammlung mit dem Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert sowie Bestände moderner Kunst als auch eine breite graphische Sammlung. Im Dachgeschoss wird seit 2009 unter dem Titel „Heilige Orte — Heilige Dinge“ eine Sammlung zum Thema Volksfrömmigkeit vor-gestellt. Seit 1973 finden regelmäßige Sonderaus-stellungen über Gegenwartskunst statt. Zu dem Museum gehören zwei weitere histo-rische Gebäude in unmittelbarer Nähe: Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Stadtscheune, die seit 2002 als Ausstellungsraum zur Dokumentation des bäuerlichen und handwerklichen Lebens genutzt wird, und der Mühlenturm an der alten Stadtmauer von Kranenburg, der 2004 restauriert wurde und seit 2006 eine Dauerausstellung zur Stadtge-schichte präsentiert. Seine überregionale Bedeutung verdankt das Museum Katharinenhof nicht zuletzt dem aus Kranenburg stammenden Kunstsammler und Beuys- Gefährten Hans van der Grinten (siehe auch S. 38f), der dort viele Jahre als künstlerischer Leiter tätig war, bedeutende Akzente gesetzt hat, die bis heute spürbar sind, und inhaltlich verantwortlich war für die Sammlungs- und Ausstellungspolitik. Unter Verschluss — aber auf Nachfrage von Besuchern gerne einsehbar — befindet sich im Museum Katha-rinenhof ein intimer kleiner Raum, in dem zahl-reiche sehenswerte Editionen und Multiples von Joseph Beuys untergebracht sind.

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MORITZGRAB (Uedemer Straße 23, 47551 Bedburg-Hau)

Johann Moritz von Nassau-Siegen gestaltete ab 1650 die Landschaft in und um Kleve und machte die Stadt zu einer der schönsten Barockresidenzen Europas. Bei der Konzeption der Gärten wurde er von Hollands größtem Barockarchitekten beraten, Jacob van Campen, u.a. dem Erbauer des Amsterdamer Rathauses. Van Campen war 1655 in Kleve, um „aller-hant schöne Dinge zu ordonnieren, alles ohne Kosten“, wie Johann Moritz voller Stolz an den Kurfürsten schrieb. Bis auf die „Pallas Athene“ von Artus Quellinus d.Ä. (siehe auch S. 22f) sind heute fast alle Architekturen und Skulpturen, die einst diesen Ort füllten und ihm Bedeutung gaben, verschwunden. Auch die heutigen Gärten sind, wenngleich eindrucksvoll und imposant, nur noch ein kleiner Rest der ursprünglich von Johann Moritz umgesetzten Garten- und Parklandschaft. Und auch wenn das heutige Erscheinungsbild nicht mehr dem des Barock entspricht, so ist der von Johann Moritz intendierte Sinn des Gartens — dem Einssein mit der Natur — noch deutlich spürbar. Eine ähnliche Absicht verfolgte Johann Moritz mit der Errichtung seiner Grabanlage in Bergendael außerhalb von Kleve, von wo aus er mit einem Fernblick auf Stadt und Burg bestattet wer-den wollte. Gemäß den Exedren italienischer Parks ließ er zwei Viertelkreise mauern, die er mit heimischen Antiken schmückte und die den Blick freigaben auf einen eisernen Sarkophag mit den Wappen seiner Herkunft und den Emblemen seiner Funktionen . Die Glanzzeit Kleves unter seiner Statt-halterschaft endete 1672. König Ludwig XIV. von Frankreich zog mit seinen Truppen im Krieg gegen Holland bei Lobith über den Rhein. Johann Moritz verließ Kleve, um als einer der beiden General-feldmarschalle des niederländischen Heeres die Verteidigung Hollands auf sich zu nehmen. Kleve wurde von den Franzosen besetzt. Jahre später, 1676, kehrte Johann Moritz, der aus Altersgründen aus den Diensten der Generalstaaten ausgeschieden war, nach Kleve zurück. Er ließ sich in einer Einsiedelei in Bergendael, südlich von Kleve, nieder. Er verstarb am 20. Dezember 1679 in Kleve und wurde zunächst in seinem Grab in Bergendael beigesetzt, wurde jedoch neun Monate später nach Siegen überführt, wo er bis heute in der Fürsten-gruft ruht. Auf seinem Grab befindet sich sein Bildnis, das 1664 von Bartholomäus Eggers, dem berühmten Barockbildhauer der Niederlande geschaffen wurde. Sowohl das Mauritshuis in Den Haag als auch das Klever Museum besitzen eine Kopie dieser Büste.

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Die originalen Ausstattungsstücke des 17. Jahr-hunderts befinden sich heute im Landesmuseum Bonn, vor Ort sind Repliken angebracht.

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MUSEUM SCHLOSS MOYLAND (Am Schloss 4, 47551 Bedburg-Hau)

Die Stiftung Museum Schloss Moyland besitzt mit annähernd 6.000 Arbeiten die weltweit größte Samm-lung an Werken von Joseph Beuys. Das imposante Schloss Moyland in Bedburg-Hau, rund zehn Kilo-meter von Kleve entfernt, ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst und ein inter-nationales Forschungszentrum zu Joseph Beuys. Die Sammlung des Museums gründet auf der ehemaligen Privatsammlung der Brüder van der Grinten (siehe auch S. 38f) und wird in der historischen Schloss- und Gartenanlage bewahrt und präsentiert. Ange-gliedert sind das Joseph Beuys Archiv und die Museumsbibliothek. Einen Schwerpunkt des Beuys- Bestandes bilden frühe Arbeiten auf Papier. Dazu gehören Zeichnungen, Wasser- und Ölfarbenblätter sowie Druckgraphiken. Einen zweiten Schwerpunkt bilden kleinformatige Objekte, darunter die Werk-gruppe der Plastischen Bilder. Der Beuys-Bestand geht wie die übrige Sammlung auf die private Sammel tätigkeit der Brüder Hans und Franz Joseph van der Grinten zurück. Diese Sammlung wird durch die umfangreichen Bestände aus dem Joseph Beuys Archiv ergänzt. Archivalien und Photographien übergab Beuys den Brüdern ab 1967 kontinuierlich bis zu seinem Tod im Jahr 1986. Diese wiederum übereigneten im Jahr 1990 ihre Kunstsammlung sowie Archivalien und Dokumente zu Beuys der Stiftung Museum Schloss Moyland. Dass Schloss Moyland eine wesentliche Station für sein Werk darstellen sollte, hat Beuys noch zu Lebzeiten denkend mit vorbereitet. Er konnte noch erleben, wie der langgehegte Plan begann, Wirklichkeit zu werden. Beuys besaß auch ein besonderes historisches Interesse an Moyland, vor allem an der Sternstunde des Hauses im Jahr 1740, als Friedrich der Große, der, wenn er am Nie-derrhein weilte, in Moyland zu wohnen pflegte, und Voltaire, der auf dem Weg zu ihm nach Berlin war, hier zum ersten Mal zusammentrafen. Der Philosoph der Aufklärung und der König, der gerne Philosoph gewesen wäre. Für Beuys‘ Denken war die Aufklä-rung ein wesentlicher Baustein. Um an diese berühmte Begebenheit zu erin-nern, findet in Museum Schloss Moyland von 2. Okto-ber 2016 bis März 2017 die Ausstellung „Jochen Stücke — Moyländer Episoden: Friedrich, Voltaire, Beuys“ im Rahmen der Reihe „KUNST. BEWEGT“ statt. Mit seinem Zeichenprojekt „Moyländer Episoden“ verbindet Jochen Stücke (*1962) Geschichte und Gegenwart von Schloss Moyland, thematisiert die erste Begegnung der beiden Persönlichkeiten und knüpft damit eine Verbindung zu Joseph Beuys.

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Mittwoch, 24. August 2016, 19.30 UhrKuratorenführung durch Valentina Vlasic, M.A. für Mitglieder des Freundeskreises und deren Freunde (freier Eintritt)

Donnerstag, 1. September 2016, 19.30 Uhr„Resonanzraum Kunst“: Gesprächsabend zwischen Zeit-zeugen von Joseph Beuys, u.a. Prof. Ernst Josef Althoff, dessen Vater u.a. das Holz für das „Büde-richer Ehrenmal“ bestellt hat und der mit Beuys studierte, unter Beisein der Kuratorin Valentina Vlasic, M.A. und moderiert durch den Direktor Prof. Harald Kunde (Eintritt 5 Euro, ermäßigt und für Freundeskreis-Mitglieder 3 Euro)

Sonntag, 4. September 2016, 12 Uhr„Eurasienstab“ — Filmperformance von und mit Joseph Beuys und Henning Christiansen und Live- Musik von Johan Luijmes / Matinée als Finissage der Ausstel-lung „Joseph Beuys — Werklinien“ im Rahmen der „Muziek Biennale 2016“: Zusammen mit dem dänischen Künstler und Fluxus-Komponisten Henning Christi-ansen entwickelte Joseph Beuys die Aktion „Eurasienstab“, mit der er seinen Entwurf von utopischer Internationalität, den Staat EURASIA, künstlerisch inszenierte. Aus der ursprünglichen 82 Minuten dauernden, 1967 in Wien aufgeführten Fassung entstand ein Jahr später in Antwerpen ein 20minütiges Filmdokument. „Der Film ist ein Beuys“ — urteilte der Künstler später hochzufrieden. Die Film-Performance wird mit dem 1. und Teilen des 2. Satzes der Christiansen-Komposition „fluxorum organum Opus 39“ von dem niederländischen Ausnahme-organisten Johan Luijmes an der Orgel begleitet. [Eintritt, Führung, Musik-Filmperformance, Imbiss (Getränke extra) 14 Euro; ermäßigt 50% günstiger]

Sonntag, 11. September 2016, 11.30 UhrPräsentation des zurückgekehrten „Büdericher Ehr en-mals“ von Joseph Beuys im renovierten Alten Kirchturm an der Dorfstraße im Meerbuscher Stadt-teil Büderich — aus Anlass des „Tags des offenen Denkmals 2016“. Begleitend hierzu ist eine Aus-stellung mit historischen Photographien des „Büde-richer Ehrenmals“ von Fritz Getlinger und Willy Maywald — Leihgaben des Museum Kurhaus Kleve — im nahe gelegenen Standesamt, Alter Kirchweg 57, 40667 Meerbusch zu sehen.

Weitere Termine entnehmen Sie bitte der Informa-tionsbroschüre „Mein Museum“ am Empfang oder der Website des Museums, www.museumkurhaus.de

BEGLEITPROGRAMM

Sonntag, 1. Mai 2016, 11.30 UhrEröffnung (bis 13 Uhr freier Eintritt) und Präsen-tation des Katalogs mit Beiträgen von Harald Kunde, Guido de Werd, Valentina Vlasic, Ulf Jensen und Werner Bebel

Mittwoch, 18. Mai 2016, 19.30 UhrKuratorenführung durch Valentina Vlasic, M.A. für Mitglieder des Freundeskreises und deren Freunde (freier Eintritt)

Donnerstag, 19. Mai 2016, 19.30 Uhr„Resonanzraum Kunst“: Gesprächsabend zum Thema „Beuys“ zwischen Dr. Ulf Jensen, Humbold-Universität Berlin, Prof. Dr. Matthias Weiß, Freie Universität Berlin, Kuratorin Valentina Vlasic, M.A. und Direktor Prof. Harald Kunde als Moderator (Ein-tritt 5 Euro, ermäßigt und für Freundeskreis-Mit-glieder 3 Euro)

Freitag, 27. Mai 2016, 10.30 — ca. 15 UhrFachkolloquium zum Thema „Konservatorische Anfor-derungen an das Büdericher Ehrenmal von Joseph Beuys“ im Museum Kurhaus Kleve mit freundlicher Unterstützung des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland und des Fachbereichs Kultur der Stadt Meerbusch (weitere Informationen und Veröffent-lichung der Teilnehmerliste in Kürze auf www.museumkurhaus.de und „Aktuell“; Teilnahme von interessiertem Publikum mit Museumseintritt mög-lich)

Sonntag, 12. Juni 2016, 14—17 UhrNachmittag der offenen Tür in Koekkoeks „Bel-vedere“ / Hanns Lamers‘ „Turm“ (siehe auch S. 32f): Empfang und ggf. Führung durch den Hausbesitzer durch das liebevoll restaurierte und architek-tonische Kleinod in Kleve (freier Eintritt)

Freitag, 1. Juli 2016, 19.30 UhrEröffnung der Ausstellung „Wer nicht denken will, fliegt raus — Handlungsanweisungen nach Beuys“, einer die Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ begleitenden Präsentation mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen

Donnerstag, 7. Juli 2016, 19.30 Uhr „Resonanzraum Kunst“: Vortrag zum Thema „Joseph Beuys und das Holzkreuz des Büdericher Ehrenmals. Die Vollendung einer frühen Formfindung“ durch Dr. Barbara Strieder, Leiterin der Graphischen Sammlung, Stiftung Museum Schloss Moyland (Ein-tritt 5 Euro, ermäßigt und für Freundeskreis- Mitglieder 3 Euro)

statt, die ca. 60 Minuten dauern und deren Teil-nahme kostenlos ist (zzgl. Museumseintritt). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Führungen werden jeweils im Wechsel von fünf freien Kunst-vermittlerinnen und Kunstvermittlern durchge-führt (die Termine können dem Veranstaltungs-kalender „Mein Museum“ am Empfang oder online unter „Museumspädagogik“ entnommen werden).

Leckerbissen zum Sehen und Schmecken im Museum Kurhaus KleveEin Lieblingsexponat aus „Joseph Beuys — Werk-linien“ oder einen interessanten Aspekt der Aus-stellung auswählen, zu dem man eine kunsthisto-rische Einführung durch eine Kunstvermittlerin oder einen Kunstvermittler erhält. Im Anschluss mit ihr oder ihm einen vertiefenden Gedanken austausch über das Gesehene im Museumscafé bei einer Tasse Kaffee oder Tee und einem Stück Kuchen führen. Dauer: ca. 60 Minuten, Gebühr: 60 Euro zzgl. Museumseintritt.

Auf Beuys’ Spuren am NiederrheinBeim Besuch der in dieser Broschüre aufgeführten Beuys-Orte kann jeder Besucher von einer geschul-ten Kunstvermittlerin oder einem geschulten Kunstvermittler des Museum Kurhaus Kleve beglei-tet werden, die oder der tiefere Einblicke zu jeder Station geben kann. Individuelle Absprachen und Arrangements sind möglich. Information und Buchung am Museumsempfang bei Ute van den Berg, Stefanie Jansen, Susanne Seidl oder Regine Witt, unter Tel. 0049 / 2821 / 750 1-0 oder E-Mail [email protected].

Beuys besuchen im Museum Kurhaus Kleve und im Museum Schloss MoylandVormittags bei einer eineinhalbstündigen Führung das Atelier von Joseph Beuys und die Werke der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ im Museum Kurhaus Kleve besuchen. Ein Mittagessen in einem der Museumscafés genießen und am Nachmittag eine eineinhalbstündige Führung durch die größte Samm-lung an Werken von Joseph Beuys im Museum Schloss Moyland erhalten. Sie werden in beiden Museen von einer Kunstvermittlerin oder einem Kunstver-mittler, die oder der in beiden Museen tätig ist, betreut. Ein Bildungs- und Vermittlungsangebot des Museum Kurhaus Kleve in Kooperation mit dem Museum Schloss Moyland (ca. 10 km voneinander entfernt). Preis pro Person: 42,50 Euro inkl. Mittagessen bzw. 36 Euro inkl. Kaffee und Kuchen (für eine Gruppe von mind. 15, max. 20 Personen).Weitere Informationen unter www.museumkurhaus.de oder www.moyland.de.

KUNSTVERMITTLUNG FÜR SIE

Workshops und Ateliers in der WunderKammerDie Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ kann für Groß und Klein kreativ vermittelt und spiele-risch erfasst werden in den Workshops und Ateliers im Museum Kurhaus Kleve. Jeden Samstag finden von 11 bis 13 Uhr Workshops für Kinder und Jugendliche in der „WunderKammer“, dem museumspädagogischen Saal des Museum Kurhaus Kleve, statt; jeden zwei-ten Samstag eines Monats von 14 bis 16 Uhr Ate-liers für Erwachsene. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Kinder und Jugendliche zahlen pro Person 10 Euro Teilnahmegebühr, Erwachsene 15 Euro — jeweils inklusive Material. Eltern und / oder Großeltern, die ihre (Enkel-) Kinder bei einem Workshop begleiten, zahlen den Kindertarif. Es wird um verbindliche Anmeldung gebeten (bei Bedarf werden Wartelisten geführt).

Individuelle Führungen im Museum Kurhaus KleveEinen Ausstellungsrundgang als individuelle und inspirierende Begegnung zwischen kunstsinnigen Kunstvermittlern und interessierten Besuchern zu erleben — das ist ausschließlich bei persönlichen Führungen möglich. Geführte Besuche der Ausstel-lung „Joseph Beuys — Werklinien“ im Museum Kurhaus Kleve (egal, ob von Einzelpersonen, Reisegruppen oder Schulklassen) können individuell geplant werden und nach Voranmeldung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten stattfinden. Geschulte Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler stehen zur Verfügung, um Gruppen (mit max. 25 Personen) in deutscher, niederländischer oder englischer Sprache das Museum und die Ausstellung vorzustel-len und — zum Beispiel mit einer kombinierten Führung je nach thematischem Sonderwunsch — einen tieferen Einblick in die Materie zu gewähren. Ideen und Vorschläge werden bei Bedarf gerne erteilt. Information und Buchung am Museumsemp-fang bei Ute van den Berg, Stefanie Jansen, Sus-anne Seidl oder Regine Witt, unter Tel. 0049 / 2821 / 750 1-0 oder E-Mail [email protected]. Gebühren:—60-minütige Führung: 60 Euro zzgl. Museumseintritt—90-minütige Führung: 85 Euro zzgl. Museumseintritt—120-minütige Führung: 100 Euro zzgl. Museumseintritt—Adäquate Führung in niederländischer oder englischer Sprache: jeweils zzgl. 15 Euro

Öffentliche Führungen im Museum Kurhaus KleveWährend der Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ finden sonntags um 11.30 Uhr öffentliche Führungen

INFORMATION

Buchladen MinervaDie Publikationen des Museums sowie eine Auswahl an Büchern zu moderner und zeitgenössischer Kunst und zur Geschichte der Stadt sowie Künstler editionen, Postkarten, Plakate und Souvenirs sind im Buch-laden Minerva erhältlich. Online-Shop unter www.museumkurhaus.de.

Café MoritzDas Café Moritz bietet auf der Dachterrasse eine pracht volle Aussicht auf die historischen Klever Parkanlagen. Ein wechseln-des Angebot an Speisen und Getränken steht zur Ver fügung. Reservierungen sind unter Tel. 0049 / 2821 / 750 1-20 oder per E-Mail an [email protected] möglich.

FreundeskreisUnterstützen Sie das Museum Kurhaus Kleve und treten Sie dem Freundes-kreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. bei. Genießen Sie die Vorteile der Mitglied-schaft im größten Kunst- und Förderverein am unteren Niederrhein: kostenfreien Eintritt, Erhalt exklusiver Ein-ladungskarten und der Kunstzeitschrift „Museums Reporter“ sowie Ermäßi-gungen beim Erwerb von Publikationen und Kunst- editionen. Anmeldungen sind am Empfang des Museums oder unter www.freunde- klever-museen.de möglich. (Jahresbeitrag: Einzel personen 36 Euro, Paare 54 Euro, Ermäßigungs berechtigte 12 Euro, Familien 60 Euro und Firmen 90 Euro)

TeamDirektor: Prof. Harald Kunde · Sekretariat: Hiltrud Gorissen-Peters · Wissenschaftliche Mit-arbeiterin / Presse: Susanne Figner, PhD (ABD) · Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Presse (Karenzvertretung): Henri Dietz, M.A. · Wissen-schaftliche Mitarbeiterin / Web Content Management: Valentina Vlasic, M.A. · Empfang: Ute van den Berg, Stefanie Jansen, Susanne Seidl und Regine Witt · Café: Perisan Özden, Elena Stawski und Mizgin Gûden · Bibliothek: Klaus Nöller · Technik: Wilhelm Dücker hoff, Norbert van Appeldorn und Roswitha Feja · Freie Kunstver-mittlerinnen und Kunstver-mittler: Brigitte Alex, Gerd Borkelmann, Monika Buchen, Alexandra Eerenstein, Klara Heimbach, Margret Ostermann und Thea van Vroenhoven

IMPRESSUM

HerausgeberMuseum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung

RedaktionValentina Vlasic

GestaltungMarius Schwarz, Amsterdam

© Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2016 für Joseph Beuys und Ewald Mataré© Association Maywald / VG Bild-Kunst, Bonn 2016 für Willy Maywald© VG Bild-Kunst, Bonn 2016 für Egbert Trogemann© Museum Kurhaus Kleve — Nachlass Fritz Getlinger 2016 für Fritz Getlinger

Die Ausstellung „Joseph Beuys — Werklinien“ wird gefördert durch

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein- Westfalen

Landschaftsverband Rheinland

Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.

Stadt Kleve

Mit freundlicher Unterstützung

Sparkasse Kleve — Premium-Partner des Museum Kurhaus Kleve

The Rilano Hotel Cleve City

WDR 3 — Kulturpartner des Museum Kurhaus Kleve

Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung

Tiergartenstraße 4147533 Klevewww.museumkurhaus.de [email protected] Tel 0049 / 2821 / 750 1-0Fax 0049 / 2821 / 750 1-11

ÖffnungszeitenDienstag — Sonntag (und an allen Feiertagen) 11 — 17 Uhr

Eintrittspreise— Erwachsene 10 Euro— ermäßigt (Schüler, Studenten, Behinderte und Wehrdienstleistende) 5 Euro— Gruppen ab 15 Personen, pro Person 8 Euro ( ermäßigt 5 Euro)— Familienkarte (2 Erwachsene und alle Kinder unter 18 Jahren) 20 Euro— Verbundkarte mit B.C. Koekkoek-Haus Kleve (www.koekkoek-haus.de) 14 Euro (ermäßigt 7 Euro, für Familien 28,50 Euro und für Gruppen ab 15 Personen 12 Euro)

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