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INHALT • Doktorandenschule Laboratorium Aufklärung • Juniorprofessuren des FZLA • Schiller-Professur 2009 • Masterstudiengänge • Buchreihe „Laboratorium Aufklärung“ • Das FZLA und die Klassik Stiftung Weimar Ausgabe 01 Nummer 1 Oktober 2009 FORSCHUNGSZENTRUM LABORATORIUM AUFKLÄRUNG JOURNAL www.fzla.uni-jena.de

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Inhalt

• Doktorandenschule Laboratorium Aufklärung• Juniorprofessuren des FZLA• Schiller-Professur 2009• Masterstudiengänge• Buchreihe „Laboratorium Aufklärung“• Das FZLA und die Klassik Stiftung Weimar

ausgabe

01nummer 1Oktober 2009

Forschungszentrum Laboratorium auFkLärung

JOURnal

www.fzla.uni-jena.de

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Inhalt

3 Editorial

4 Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung (FZLA)

5 Doktorandenschule (DSLA)

8 Juniorprofessuren im Forschungskolleg des FZLA

12 Schiller-Professur 2009

13 Masterstudiengänge

14 Buchreihe „Laboratorium Aufklärung“

14 Das Forschungszentrum und die Klassik Stiftung Weimar

Hinweis: Im Text werden anstelle der Doppelbezeichnungen die Personen- und Funktionsbezeichnungen in männlicher Form verwendet, stehen aber für die männliche und weibliche Form.

ImpressumFZLA JournAL | redaktion: Dr. Katharina Held (V.i.S.d.P.) | Layout:und Dr. Katharina Held | Druck: Druckhaus | Erscheinungsweise: 2x jährlichKontakt: Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung • Friedrich-Schiller-Universität Jena • Accouchierhaus • Jenergasse 8 • 07743 Jena • www.fzla.uni-jena.deBilder: FZLA, KSW und privat, S.15: Claus Bach, Maik Schuck.

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3FZla Journal - ausgabe 01 | Oktober 2009

Liebe Leserinnen und Leser,das Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung ist das institutionelle Rückgrat des gleichnamigen Forschungsschwerpunktes der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Vor Ihnen liegt nun die erste Aus-gabe des neuen, halbjährlich erscheinenden Journals dieses Zentrums. Mit ihm wollen wir Sie in regel-mäßigen Abständen informieren über die Aktivi-täten und Ziele, über die Entwicklungen und Vorhaben, aber auch über die Ergebnisse und Früchte unserer Arbeit. Das Journal richtet sich damit an die über fünf Fakultäten verstreuten Mitglieder des Forschungszentrums, an die Doktoranden unserer Graduier-tenschule, an die Mitarbeiter und Freunde der Klassik Stiftung Weimar, mit der wir eng kooperieren, aber auch an die universitäre Öffentlichkeit und darüber hinaus an alle, die neugierig sind auf uns und auf die Arbeit im Forschungszentrum. Diese Arbeit wird mit Mitteln des Landes Thüringen großzügig gefördert, um exzellente Forschung in diesem Bundesland auch in Zukunft möglich zu machen.Wie Sie auf den folgenden Seiten sehen werden, sind die Aktivitäten des FZLA bunt und vielfältig: Das Journal präsentiert ihnen nicht nur dessen Kernstruktur, sondern stellt Ihnen darüber hinaus unsere Doktorandenschule, unsere (bisher fünf) neu eingestellten Juniorprofessoren, die Schiller-Professur, die im laufenden Jahr Jan Philipp Reemtsma in-nehat, die Palette der auf das Forschungszentrum ausgerichteten Master-Studiengänge, unsere neu entstandene Buchreihe sowie schließlich die Kooperationsbeziehungen zwi-schen dem FZLA und der Klassik Stiftung Weimar vor.Wir hoffen sehr, dass wir damit Ihr Interesse und Ihre Neugier auf das FZLA wecken kön-nen – und dass Sie Gefallen finden an Idee, Inhalt und Layout unseres neuen Journals. Unter Anregung der Layoutagentur „justorange“ wurde dieses Heft von unserer Wissen-schaftlichen Referentin, Dr. Katharina Held, entworfen, die es in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer des FZLA, Dr. Andreas Klinger, redaktionell betreut. Dafür gebührt ihr ein ganz großer Dank des Direktoriums! Lassen nun auch Sie sich überzeugen - ich wünsche Ihnen ein anregendes Lesevergnügen und sodann einen guten Start in das Wintersemester

Ihr

(Direktor des FZLA)

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Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung (FZLA)

Forschen, Promovieren, studieren

Das Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung ist ein interdisziplinärer Forschungsver-bund und bildet einen der Forschungsschwerpunkte der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Es wird im Rahmen der „Pro-Exzellenz“-Initiative des Landes Thüringen gefördert.

Inhaltliches Ziel des im letzten Jahr gegründeten Forschungszentrums ist es, die Grundlagen der Moderne im langen 18. Jahrhundert (etwa 1690 bis 1830) zu erforschen und mit gegenwärtigen Entwicklungen in Staat, Gesellschaft, Religion, Wissenschaft und Künsten in Beziehung zu set-zen. Dabei besteht das zentrale Forschungsan-liegen darin, die als hybrid, transformativ und offen eingeschätzten Gesellschaftsformationen des langen 18. wie des beginnenden 21. Jahrhun-derts auf der strukturellen und der diskursiven Ebene zu vergleichen, um dadurch sowohl neue Erkenntnisse zum 18. Jahrhundert als auch ein spezifisches Verständnis der Gegenwart zu ge-winnen.

Das FZLA besteht aus drei Säulen, die miteinander ver-bunden sind und sich wechselseitig inhaltlich wie auch

strukturell befördern. Zum ersten ist es das Forschungskolleg, be-stehend aus sechs Juniorprofessuren, der Schiller-Professur – die je-des Jahr neu an eine renommierte Wissenschaftspersönlichkeit ver-geben wird – sowie aus freigestellten Jenaer Wissenschaftlern und Gastforschern, die Projekte mit der Schwerpunktsetzung „Aufklä-rung“ verfolgen. Zum zweiten ist es die mittlerweile 32 Nachwuchswissenschaftler ausbildende und fördernde, interdisziplinäre Doktorandenschule, in der Forschungsprojekte zur Aufklärung, zur klassischen Moderne sowie zur „dritten“ Moderne der Gegenwart ausgearbeitet werden. Zum dritten sind es die in den Schwerpunkt integrierten Master-Studiengänge, die von verschiedenen Instituten der Philosophischen wie der Sozial- und Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät ange-boten werden. Weitere Informationen zum FZLA finden Sie unter www.fzla.uni-jena.de.

Das Forschungszentrum wird von einem sie-benköpfigen Direktorium geleitet, das aus Wissenschaftlern verschiedener Fächer be-steht und dem beratend der Prorektor für For-schung der FSU Jena sowie der Präsident der Klassik Stiftung Weimar angehören. Direktor des FZLA ist der Jenaer Soziologe Prof. Dr. Hartmut Rosa. Besonderes Ziel des Zentrums ist die Vernetzung mit universitätsinternen Schwerpunktprogrammen – wie z. B. dem SFB „Weimar- Jena. Kultur um 1800“ – sowie insbesondere auch die überregionale und wissenschaftsübergreifende Verknüpfung mit Zentren der Aufklärungsforschung wie dem Exzellenznetzwerk „Aufklärung - Religion - Wissen“ der Universität Halle-Wittenberg. Darüber hinaus spielt für die Arbeit im FZLA auch die enge Kooperation mit außeruniversi-täten Forschungseinrichtungen und einschlä-gigen Kulturinstitutionen eine wesentliche Rolle .

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5FZla Journal - ausgabe 01 | Oktober 2009

D ie Doktorandenschule Laboratorium Auf-klärung (DSLA) ist bereits im letzten Jahr

als wesentliches Element der Graduiertenförde-rung des FZLA eingerichtet worden. Inzwischen ist sie zu einer etablierten Institution der Nach-wuchsforschung herangewachsen und besteht aus mittlerweile zwei Jahrgängen mit insgesamt 32 jungen Wissenschaftlern. So wie das For-schungszentrum legt auch die Doktoranden-schule inhaltlich den Fokus auf die beiden Trans-formationsphasen, die die klassische Moderne einschließen. Gemeinsamer Fokus aller Arbeiten ist die Beschäftigung mit Themen einer (weit ver-standenen) Aufklärungsforschung.Strukturell spielt die interdisziplinäre Vernetzung innerhalb der DSLA eine große Rolle. Deshalb stammen die Dissertationsvorhaben der Promovierenden nicht nur aus den Geistes-, sondern auch aus den Kultur-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie der Theologie. Bereits in der ersten Runde des zweistufigen Auswahlprozesses wurden aus einem starken Bewer-berfeld 16 hochqualifizierte Doktoranden ausgewählt. Diese haben zum Oktober 2008 das dreijäh-rige Promotionsprogramm der DSLA begonnen, und eine erste positive Zwischenbilanz zeigt, dass das forschungsorientierte Studienprogramm sowie der intensive wissenschaftliche Austausch, den die DSLA ermöglicht, exzellente Arbeiten erwarten lassen. 16 weitere vielversprechende Nach-wuchswissenschaftler sind nun in diesem Jahr ausgewählt worden, und dieser zweite Jahrgang be-ginnt zum Wintersemester seine Promotionsphase. Alle Promovierenden sind zugleich Stipendia-ten der Doktorandenschule; die DSLA vergibt Vollstipendien sowie zusätzlich zwei bis drei ideelle Stipendien pro Jahr. Den Nachwuchsforschern stehen in der Abteilung des Forschungszentrums

Promovieren im Laboratorium auFkLärung

Doktorandenschule Laboratorium Aufklärung (DSLA)

Im Mittelpunkt der Förderaktivitäten der Doktorandenschule stehen die Konzentrati-on auf die Dissertationsprojekte und deren erfolgreichen Abschluss. Daneben profitieren die Doktoranden von einem forschungsori-entierten Studienprogramm, das den trans-disziplinären Horizont ihrer Projekte fördert, den interdisziplinären Austausch ermöglicht sowie der Erweiterung und dem Erwerb von fachlichen und außerfachlichen Qualifikatio-nen gewidmet ist. Das Programm besteht aus einem Forschungskolloquium, wissenschaftli-chen Veranstaltungen und Präsentationsvor-trägen, selbstorganisierten Workshops und Tagungen sowie einem Praktikum, dessen Ziel es ist, die Doktoranden über kurze Zeit unter der Anleitung erfahrener Mitarbeiter in die vielfältige wissenschaftliche und kul-turelle Vermittlungsarbeit verschiedener In-stitutionen des Kooperationsnetzwerks des Forschungszentrums einzubinden. Zusätzlich haben die Doktoranden die Möglichkeit, an Schlüsselqualifikationsveranstaltungen der Graduierten-Akademie der Universität Jena teilzunehmen.

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in der Bachstraße voll ausgestattete Arbeitsplätze zur Verfügung. Da dort auch die Juniorpro-fessoren des Forschungszentrums arbeiten, ist die enge Vernetzung der Doktorandenschule mit dem Forschungskolleg gewährleistet, und die Promovierenden profitieren von der Möglichkeit des ständigen wissenschaftlichen Austauschs. Als Direktor steht der Doktorandenschule Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz, Inhaber des Lehrstuhls für Historische Pädagogik und Erziehungsforschung, vor, der zugleich Leiter des ersten Jahrgangs ist. Leiter des zweiten Jahrgangs ist der Theologe Prof. Dr. Michael Wermke. Die Geschäftsstelle der Doktorandenschule befindet sich im Accouchierhaus in der Jenergasse. Geschäftsführer des Forschungszentrums sowie der Doktorandenschule ist der Historiker Dr. Andreas Klinger, Wissenschaftliche Referentin ist Dr. Katharina Held, die innerhalb der Doktorandenschule Ansprechpartnerin für die Praktika ist.

Der (L’) homme machine des 21. Jahrhunderts.

Mein Promotionsvorhaben konzentriert sich auf die vergleichende Analyse des phi-losophischen und naturwissenschaftlichen Kontextes der frühen Automatenbauer im 18. Jahrhundert (Vaucanson, Jaquez-Droz) analog zu den Beweggründen heutiger Roboterentwickler, insbesondere im Hinblick auf den Bau von humanoiden Robotern. Im Hintergrund der Mensch-Maschinen-Metaphorik werden in

beiden Transformationsphasen Maschinen bzw. Automaten konstruiert - mit dem Ziel, den Menschen mit seinen Fähigkeiten und Besonderheiten originalgetreu zu kopieren. Es steht außer Frage, dass sich wissenschaftliche wie philosophische Deutungsmuster und gesellschaftliche Prämissen gegenseitig befruchten und zu neuen Auffassungen und Bestimmungen des Menschen führen. Die Herausforderung dieser Arbeit ist es, diese bestimmenden Denkweisen für das 18. wie für das beginnende 21. Jahrhundert entsprechend der Entwicklung von Automaten und Robotern aufzudecken und in Anbetracht des jeweiligen Menschenbildes aus einem wissenschaftshistorischen Blickwinkel zu diskutieren. Kontextuell sieht man sich hierzu vielen Fragen gegenübergestellt. Neben der Frage nach den Motivationen und Zielen der Automaten- und Roboter-bauer, gilt es ferner zu überlegen, ob die Entwickler heutiger Roboter die gleiche Auffassung vom Menschen haben, wie ihre Vorläufer 270 Jahre zuvor? Stehen ihnen heute nur bessere Technologien und Möglichkeiten zur Verfügung als damals, um den Traum vom künstlichen Menschen endlich verwirklichen zu können? Oder hat sich das Menschenbild geändert und die Wissenschaftler von heute verfolgen ganz andere Ziele ? Doch welche Ideen und Visionen sind es dann, die die Konstruktion humanoider Roboter vorantreiben und v. a. für welche Anwendungen werden diese Roboter gebaut? Anhand der Methoden, die von den Entwicklern in Japan, Deutschland oder den USA angewandt werden, wird diesen Fragen auf den Grund gegangen. Da sich die Roboterentwickler gegenwärtig mit den verschiedensten wissenschaftlichen The-

sen aus der Philosophie, Verhaltens- und Kognitionsforschung, Neurobiologie, aber auch aus der Informatik und den Kommunikationswissenschaften ausein-andersetzen müssen, ist bei der vorliegenden Problematik auch eine transdiszi-plinäre Sichtweise unabdingbar. Marlen Jank

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Weimar in Paris.Zwei Monate am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris

Wenn sich der August nähert, schaltet das sonst so hektische Paris auf einen gemächlicheren Sommermodus um: Viele Pariser verlassen die Stadt, Touristen und Souvenirverkäufer prägen nun das Bild. Auch im Deutschen Forum für Kunstgeschichte (DFK) , prominent gelegen in unmittelbarer Nähe zu Louvre und Palais Royal, ist das zu spüren, als ich Mitte Juli eintreffe, um dort für acht Wochen ein Praktikum zu absolvieren. Es laufen die Vorbereitun-gen für den September: Ab dann wird es hier wieder ein dichtes kulturelles Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Tagungen und Kursen geben; die neuen Jahresstipendiaten werden eintreffen, um ihre Dissertations- oder Habilitationsvorhaben in Angriff zu nehmen. Das Forschungsprojekt, in dem ich mitarbeiten werde, widersetzt sich jedoch dem Pariser Jahresrhythmus: hier befindet man sich gerade mitten in der Startphase. In Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung Weimar – ein Teil des Projekts wird in Weimar erarbeitet – sollen unter dem Titel „Sinnlichkeit – Materialität – Anschauung. Ästheti-sche Dimensionen kultureller Übersetzungsprozesse in der Weimarer Klassik“ innerhalb der nächsten drei Jahre verschiedene wissenschaftliche Studien und vor allem eine Ausstellung entstehen, die 2012 in Paris und Weimar gezeigt werden wird. Am Pariser Standort geht es vor allem um die Frage, in welcher Weise um 1800 ein Kulturaustausch zwischen Weimar und Paris stattfand, welche Kunst- und Alltags-gegenstände von Paris nach Weimar gelangten, was nachgeahmt wurde und welche Weimarer Gegen-stände umgekehrt in Paris Beachtung fanden. Aus wissenschaftlicher Perspektive ist für mich die zwar kunsthistorisch fokussierte, grundsätzlich jedoch interdisziplinäre Anlage des Projekts spannend. Als Praktikantin interessiert mich vor allem die konkrete Ausrichtung des Vorhabens auf eine Ausstellung hin. Für diese gilt es, Ideen zu sammeln und zu verfolgen, geeignete Ausstellungsgegenstände und -räume aufzutun, Kooperationspartner zu überzeugen und dabei Wissenschaft und Öffentlichkeits-wirksamkeit zusammenzuführen. Eine besondere Herausforderung besteht zusätzlich darin, dass das Konzept in zwei Ländern funktionieren und das Publikum interessieren soll. Neben der wissenschaftli-chen Recherche besteht also ein wichtiger Teil meiner Tätigkeit am DFK in der Mitarbeit an der Präsen-tation des Forschungsprojekts nach außen. Ein Dossier mit Texten, Bildern und Raumplänen entsteht, das die Ideen zum Ausstellungskonzept veranschaulicht. Als Paris Mitte September wieder zu seinem geschäftigen Normalzustand zurückkehrt und meine Zeit am Forum zu Ende geht, bleiben viele neue Erfahrungen und Einblicke in die ersten konzeptionellen und organisatorischen Prozesse eines Ausstellungsprojekts. Es ist noch offen, welche dieser Ansätze

am Ende auf welche Weise in der Ausstellung umgesetzt werden. Um das in aller Sinnlichkeit, Materialität und Anschauung zu erfahren, wird man sich bis 2012 gedulden müssen. Elisabeth Johanna Koehn

Die nächsten Promotionsstipendien werden voraussichtlich im Frühjahr des nächsten Jahres vergeben. Weitere Informationen zur DSLA, den Veranstaltungen sowie zum Studienprogramm finden Sie unter www.dsla.uni-jena.de.

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Juniorprofessoren am FZLA

JuniorProFessuren im ForschungskoLLeg des FzLa

I nnerhalb des Forschungskollegs des Forschungszentrums konnten in diesem Jahr fünf der sechs Juniorprofessuren be-

setzt werden. Die sechste, die Juniorprofessur für Interdependen-te Rechtsregime, wird voraussichtlich im Laufe des Wintersemes-ters besetzt, so dass wir über sie im nächsten Journal berichten werden. Die Juniorprofessoren haben ihre Arbeitsbereiche so wie die Nachwuchswissenschaftler der Doktorandenschule in der Abtei-

lung des Forschungszentrums in der Bachstraße. Im Folgenden wollen wir Ihnen die Professuren und ihre Inhaber näher vorstellen.

D ie Juniorprofes-sur für Ästhetik

des Wissens hat seit Juni 2009 Dr. Steffen Sie-gel inne. Steffen Siegel studierte von 1995 bis 2001 Kunst- und Medi-enwissenschaft, Neuere Deutsche Literaturwis-senschaft sowie Philo-sophie an der Universität Konstanz. 2008 wurde er mit einer Arbeit zum Thema „Tabula. Figuren der Ordnung um 1600“ an der Humboldt-Universität Berlin im Fach Kunstwissenschaft/Kunstgeschich-te promoviert. Zwischen 2005 und 2009 war Steffen Siegel als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der

Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften tätig. Bevor er die Juniorprofessur am Forschungszentrum antrat, war er im vergangenen Jahr Fellow am Stone Summer Theory Institute (SSTI) an der School of the Art Institute of Chicago (SAIC). Steffen Siegels Forschungsschwerpunkte liegen in der Bildwissenschaft und Bildtheorie, in der Methodenkritik aktueller Bildforschung , im Bereich von Bildmedien und Wissenskritik sowie in der Rezeptionsästhetik und Intermedialität.

Die Juniorprofessur für Ästhetik des Wissens beschäftigt sich mit der Nutzung von Visualisierungen in Kultur und Wis-senschaft und soll die disparaten Bereiche der Wissenschafts-, Kunst- und Kulturge-schichte zusammenbringen. Ziel der Pro-fessur ist die Darstellung von Anschau-ungsdispositionen und deren Bedeutung für die Systematisierung unseres Wissens. Hierbei gilt es, die Situation um 1800, in der Analyse verschiedener Sprach- und Bildtraditionen, mit den heutigen Versu-chen einer globalisierenden Vereinheitli-chung zu vergleichen.

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A uf die Juniorprofesssur für Intellectual History wurde Dr. Ale-xander Schmidt berufen, der im Juli 2009 seine Arbeit im FZLA

aufgenommen hat. Alexander Schmidt studierte von 1995 bis 2001 Neu-ere Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft an der Friedrich-

Schiller-Universität Jena und der Hum-boldt-Universität zu Berlin. Von 1998 bis 2004 war er Stipen-diat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2003 absolvierte Alexander Schmidt einen Forschungsaufenthalt an der Cambridge Uni-versity und wurde 2005 mit einer Arbeit zum Thema „Der Vaterlandsdiskurs im Alten Reich zwischen Augsburger Religionsfrieden und Dreißigjährigem Krieg (1555-1625)“ an der Friedrich-Schiller-Universität promoviert. Von 2004 bis 2008 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800.“ tätig. Von Januar bis Juni dieses Jahres war Alexander Schmidt als DAAD-Stipendiat und Fellow für einen For-schungsaufenthalt am Institute for Advanced Studies in the Humanities (IASH) an der Uni-

versity of Edinburgh. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Geistes- und Ideen-geschichte der Frühen Neuzeit (Humanismus/Späthumanismus bis zur Zeit um 1800) und in Themen zu Patriotismus/Nationalismus, Wissenschaftsförderung im 18. Jahrhundert, dem Rhein-bund sowie Schottland und der schottischen Aufklärung.

A uf die Juniorprofessur für Theaterwissenschaft wurde Dr. Nina Birkner berufen, die im Juni 2009 ihre Arbeit im Forschungszentrum

begonnen hat. Nina Birkner studierte von 1996 bis 2002 Schauspieldrama-turgie und Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maxi-milians-Universität München sowie der Bayerischen Theaterakademie August Everding. 2008 wurde sie mit einer Arbeit zum deutschsprachigen Künstlerdrama im 20. Jahrhundert an der Philipps-Universität Marburg promoviert. Zwischen 1998 und 2002 hospitierte Nina Birkner studien-

Den Schwerpunkt der Juniorprofessur für Intellectual History bildet die Untersuchung sozio-politisch relevanter Diskurse vornehm-lich im langen 18. Jahrhundert. Sie orientiert sich an einer „intellectual history“ nach Vor-bild der Cambridge School, deren vorrangiges Interesse an rhetorischen bzw. diskursiven Kontexten den im „Laboratorium Aufklärung“ gesuchten europäischen und inter-epochalen Vergleich methodisch am ehesten unterstützt. Die Integration anderer ideengeschichtlicher Konzepte, wie etwa eine gezielte politische, soziale und kulturelle Kontextualisierung, wird im Sinne einer methodischen Bereicherung verfolgt. Die Professur ist damit innerhalb des FZLA eine Querschnittsprofessur mit vielfälti-gen Anknüpfungspunkten.

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begleitend im Bereich Regie und Dramaturgie – u. a. an den Städtischen Bühnen Kiel, dem Maxim Gorki Theater Berlin und dem Bayeri-schen Staatsschauspiel München. Als Drama-turgin arbeitete sie an der Bayerischen Thea-terakademie sowie von 2002 bis 2004 an den Wuppertaler Bühnen. Bevor sie dem Ruf auf die Juniorprofessur am Forschungszentrum folgte, war sie von 2004 bis 2009 als Wissen-schaftliche Mitarbeiterin am Institut für Neu-ere deutsche Literatur der Universität Marburg tätig. Nina Birkners Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in der Dramentheorie, der Theater- und Mediengeschichte sowie der Literatursoziologie.

A uf die Junior-professur für

Vergleichende Pä-dagogik wurde im April Dr. Karsten Kenklies berufen. Karsten Kenklies studierte von 1995 bis 2003 Geschich-te der Naturwissenschaften, Philosophie und Erziehungswissenschaft an der FSU Jena und der University of St. Andrews, Scotland, sowie von 2003 bis 2006 Kunst-geschichte an der FSU Jena. 2008 wurde er im Fach Erziehungswissenschaft mit einer Arbeit zum Thema „Die Pädagogik des Sozi-alen und das Ethos der Vernunft: die Konsti-tution der Erziehung im platonischen Dialog Nomoi“ promoviert. In den Jahren 2003 bis 2008 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Die Juniorprofessur für Vergleichende Päda-gogik widmet sich der Untersuchung des Ver-hältnisses von Bildung und Kultur einerseits und dem umfassenden Verständnis von Möglichkei-ten und Grenzen des pädagogischen Vergleichs andererseits, der sowohl diachron als auch syn-chron vorgenommen werden soll. In diachroner Perspektive ist es vor allem die In-Beziehung-Setzung der beiden zentralen Transformations-phasen des langen 18. Jahrhunderts und der Gegenwart, die die Untersuchung des Zusam-menhangs von Bildung und Kultur bestimmen soll. Von dieser methodischen Herausforderung aus können und sollen dann Perspektiven des synchronen Vergleichs (international; interkul-turell) in den Blick genommen werden. Bezüge zur Allgemeinen Bildungs- bzw. Erziehungsthe-orie und zu den pädagogischen Traditionen in Weimar-Jena werden dabei berücksichtigt.

Die Juniorprofessur für Theaterwissen-schaft hat die Aufgabe, institutionen-, so-zial- und ideengeschichtliche Aspekte des Theaters als öffentlichem Reflexionsort zu untersuchen und mit einer Analyse der Theaterpraxis und der Theatertheorie zu verbinden. Sie verfährt dabei systematisch vergleichend und setzt die sich entwickelnde Theaterszene um 1800 in Beziehung zur ge-sellschaftlichen Situation und Funktion des Theaters heute. Der Frage, welche Möglich-keiten und Spielräume der gesellschaftlichen Selbstreflexion und der breitenwirksamen ‚Aufklärung’ das Theater heute hat und wel-che es beansprucht, soll dabei entscheidendes Gewicht zukommen.

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am Institut für Erziehungswissenschaft, Bereich Historische Pädagogik, der FSU Jena. Vor seinem Ruf auf die Juniorprofessur am FZLA war Karsten Kenklies als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bildung und Kultur der FSU Jena beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Theorien der Anerkennung in der Pädagogik, in der historisch-systematischen Erziehungswissenschaft sowie in der Bildungsphilosophie und Metaphysik der Erziehung. Inter-disziplinären Fragestellungen zwischen Pädagogik, Philosophie und Kunst widmet sich Karsten Kenklies im Besonderen.

D ie Juniorprofessur für Wissenssoziologie hat im April 2009 Dr. Tilman Reitz angetreten. Tilman Reitz studierte Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte an den Universitäten

Berlin und Heidelberg und promovierte 2001 mit einer Arbeit zum Thema „Bürgerlichkeit als Hal-tung. Zur Politik des privaten Weltverhält-nisses“ an der Uni-versität Heidelberg. Im Wintersemester 2001/02 verbrachte er einen Forschungs-aufenthalt an der Columbia University, New York; von 2002

bis 2007 war er Wissenschaftlicher Mitarbei-ter am Institut für Philosophie der FSU Jena. Bevor er die Juniorprofessur am FZLA antrat, war Tilman Reitz im Jahr 2008 Stipendiat der Kalkhof-Rose-Stiftung an der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Soziologie der Geisteswissenschaften, in der politischen Philosophie und Ideologiekritik, sowie in der Ästhetik und Kultursoziologie.

Die Juniorprofessur für Wissenssoziologie beschäftigt sich mit der Frage, wie die gesell-schaftlichen Wissensstrukturen im 18. Jahr-hundert und insbesondere im Laboratorium Aufklärung entstehen und welche Konzep-te und Institutionen der interdisziplinären Verknüpfung und der Vermittlung wissen-schaftlicher Erkenntnisse in die außerwis-senschaftlichen Sphären möglich sind und anvisiert wurden – damals wie heute. Für die systematische Analyse der sich verändern-den Wissensräume des 18. und 21. Jahrhun-derts soll methodisch in enger Kooperation mit der Jenaer Sozialgeographie auch an die zeitgenössische ‚geography of knowledge’ an-geknüpft werden.

Weitere Informationen zu den Juniorprofes-suren und ihren Inhabern finden Sie unter www.fzla.uni-jena.de/forschungskolleg/junior-professuren.

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I nhaber der Schiller-Professur des Jahres 2009 ist der renommierte Wissenschaftler und Mäzen Prof. Dr. Dr. h. c. Jan Philipp Reemtsma. 1952 in Bonn geboren, studierte Reemtsma Germanis-

tik und Philosophie in Hamburg, wo er auch heu-te lebt und arbeitet. Schon früh widmete er sich der Literatur und Wissenschaft und wurde zu einem der bedeutendsten Mäzene für kulturelle, wissenschaftliche und politische Initiativen. 1981 gründete er die Arno-Schmidt-Stiftung, deren alleiniger Vorstand er ist. 1984 gründete Reemts-ma das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS), das er seit 1990 als Vorstand leitet sowie die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wis-senschaft und Kultur. Im Jahr 1998 hatte er die Johannes-Gutenberg-Stiftungsprofessur der Uni-versität Mainz inne, 1999 die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen. Seit 1996 lehrt er als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg.

Aus seinem breiten wissenschaftlichen und publizistischem Werk sind im Kontext des „Laboratoriums Aufklärung“ seine Studien zu Christoph Martin Wieland sowie zur Gewalt in der Moderne von besonderer Rele-vanz. Jan Philipp Reemtsma war maßgeblich an der Wiederherstellung des Wieland-Guts Oßmannstedt beteiligt, das 2005 als Museum und For-schungsdomizil neu eröffnet wurde. Zusammen mit Klaus Manger ist er Herausgeber der historisch-kritischen Oßmannstedter Ausgabe der Wer-ke Wielands. Nähere Informationen zur Werkausgabe erhalten Sie unter www.wieland-edition.uni-jena.de.

Im Rahmen des FZLA hält Jan Philipp Reemtsma vieröffentliche Vortragsveranstaltungen. Nähere Informationenzu Terminen und Themen können Sie finden unter: www.fzla .uni-jena.de/forschungskolleg/schillerprofessur.

Schiller-Professur 2009

Jan PhiLiPP reemtsma inhaber der schiLLer-ProFessur

Die nach Friedrich Schiller benannte Gast-professur des Forschungszentrums wird als Ehrung international renommierter Wissenschaftler verstanden. Auf Vorschlag des Direktoriums wird sie durch die FSU Jena jedes Jahr an eine andere renommierte Wissenschaftspersönlichkeit vergeben. Der Inhaber der Schiller-Professur hält über das akademische Jahr hinweg öffentliche Vor-träge und veranstaltet Kolloquien mit den Wissenschaftlern des FZLA. Attraktiv ist die Schiller-Professur auch für den wissen-schaftlichen Nachwuchs, der so auf intensi-ve Weise mit herausragenden Gelehrten in Kontakt kommen kann.

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Masterstudiengänge

studieren im Laboratorium auFkLärung

Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Labo-ratorium Aufklärung“ werden an der FSU seit dem

Wintersemester 2008/09 spezielle Master-Studiengänge angeboten. Die von Instituten der Philosophischen sowie der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften angebotenen Studiengänge sind eng in die Forschungs- und Lehraktivitäten des „Laboratoriums Aufklärung“ eingebunden. Darüber hinaus sind alle Master-Studien-gänge durch spezielle, auf den Schwerpunkt der Aufklä-rungsforschung ausgerichtete Inhalte strukturiert.

Alle Studienprogramme kombinieren Theorie- und Praxismodule und sind auf eine Dauer von vier Semestern hin konzipiert. Weiterhin sind alle Studiengänge interdisziplinär und forschungs-orientiert angelegt. Auf Grundstudien- oder Einführungsmodule, die inhaltlich dem Fach gewidmet sind, folgen Vertiefungs- und For-schungsmodule, in denen sich die Studierenden dann fachübergreifend auf den Schwerpunkt hin spezialisieren. In allen Studiengängen können Wahlpflichtmodule belegt werden, die die Ver-tiefungsphase interdisziplinär ausdifferenzieren. Einige Studiengänge beinhalten – so wie das Promotionsprogramm der DSLA – ein Prakti-kum in einer Kultur- oder Wissenschaftsinstitution, um den Studierenden die transdisziplinären und wissenschaftsübergreifenden Anwendungsfelder und Möglichkeiten ihres Studiengangs zu-gänglich zu machen.

Bewerber sollten sich auf Basis des jeweilig zu Grunde liegenden Faches auf den Schwerpunkt „Aufklärung“ spezialisieren wollen und dem individuellen Master-Angebot entsprechend spezi-fisches inhaltliches Vorwissen mitbringen. Nähere, detaillierte Beschreibungen zu den einzelnen Masterstudiengängen, zu den Programminhalten sowie Kontaktdaten zu den jeweiligen An-sprechpartnern finden sich auf der Homepage des Forschungszentrums unter www.fzla.uni-jena.de/masterstudiengänge.

Angeboten werden folgende Masterstudien-gänge: „Bildung – Kultur – Anthropologie“ durch das Institut für Bildung und Kultur, „Deutsche Klassik im europäischen Kon-text“ durch das Institut für Germanistische Literaturwissenschaft, „Gesellschaftstheo-rie“ durch das Institut für Soziologie, „Neu-ere Geschichte – Schwerpunkt Aufklärung“ durch das Historische Institut sowie „Phi-losophie – Schwerpunkt Idealismus“ durch das Institut für Philosophie.

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Buchreihe „Laboratorium Aufklärung“

Das FZLA und die Klassik Stiftung Weimar

PubLikationen des Forschungszentrums

intensivierung der zusammenarbeit

A us den Arbeitsergebnissen, Tagungen und Vorlesungen des For-schungszentrums wird eine Buchreihe hervorgehen, die beim

Verlag Wilhelm Fink erscheint. Die Reihe widmet sich inhaltlich der ersten Moderne im langen 18. Jahrundert und unserer, also der drit-ten Moderne der Gegenwart. Das „Laboratorium Aufklärung“, in dem die Fundamente für die dritte Moderne gelegt wurden, soll beschrie-ben und für die Gegenwart fruchtbar gemacht werden. Zum Auftakt erscheinen bereits in diesem Jahr zwei Bände. Der erste Band widmet sich einführend dem Generalthema „Laboratorium Aufklärung“ und wird von Olaf Breidbach und Hartmut Rosa herausgegeben; der zwei-te trägt den Titel „Laboratorium Bildungsreform. Jena als Zentrum pädagogischer Innovationen“ und wird herausgegeben von Ralf Koer-renz. Auch der dritte Band – „Physik um 1800 – Kunst, Wissenschaft

oder Philosophie?“, herausgegeben von Olaf Breidbach und Roswitha Burwick – ist bereits in Ar-beit und wird im Frühjahr 2010 erscheinen. Nähere Informationen zur Reihe lassen sich finden un-ter www.fink.de/katalog/list/abteilung/philosophie-1/reihe/laboratorium_aufklaerung.html.

B ereits in der Vergangenheit bestand eine enge Verbindung zwischen der Friedrich-Schiller-Universität und der Klassik Stiftung Weimar. Gemeinsame Projekte wie Ausstellungen, Ta-

gungen oder Lesungen sind insbesondere aus der Zusammenarbeit im Rahmen des DFG-Sonder-forschungsbereichs „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800“ hervorgegangen. Aus Anlass des 200. Todestages Anna Amalias und des 250. Geburtstages Carl Augusts realisierten beide Institutionen im Jahr 2007 die vielbeachtete Ausstellung „Ereignis Weimar – Anna Amalia, Carl August und das Entstehen der Klassik (1757-1807)“, in der mit rund 500 Exponaten im Schlossmuseum Weimar die Entwicklung des kleinen Herzogtums zur „kulturellen Großmacht“ anschaulich wurde.

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15FZla Journal - ausgabe 01 | Oktober 2009

Auftakt der gemeinsamen Projekte ist die Veranstal-tungsreihe „Meisterkurse“, die sich an Nachwuchswis-senschaftler aller Disziplinen richtet. Zunächst jeweils einmal im Jahr werden die Klassik Stiftung und das For-schungszentrum in Kooperation einen Kurs ausrichten, der Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit bietet, in Form eines Seminar-Workshops über mehrere Tage hinweg mit einem international renommierten Wissen-schaftler zusammenzuarbeiten und ein vorab umrisse-nes Themenfeld gemeinsam zu erschließen. Die Teilneh-mer erleben eine Koryphäe und ihre Forschung dadurch hautnah und profitieren von intensiver Diskussion und direktem Austausch zu Themen ihrer eigenen Arbeiten und Forschungsinteressen. Umrahmt wird der Meis-terkurs von einem attraktiven kulturellen Rahmenpro-gramm der Klassik Stiftung Weimar. Jeder Meisterkurs widmet sich einem anderen Thema und Fachbereich, so dass langfristig eine große Vielfalt von Forschungsansät-zen und Disziplinen abgedeckt wird. Die Meisterkurse sind prinzipiell offen für Nachwuchswissenschaftler aus allen Fachgebieten. Nähere Informationen zu den Kur-sen sowie den Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.klassik-stiftung.de/forschung.Ansprechpartnerin für die Meisterkurse ist Frau Dr. Ka-tharina Held im Referat Forschung und Bildung der Klas-sik Stiftung Weimar, [email protected], Tel: 03643 /545-551.

In diesem Jahr ging aus der Zusammenarbeit das Projekt „200 Jahre Goethes ‚Wahlverwandt-schaften’ 1809-2009“ hervor sowie die Tagung „Romantik und Revolution. Zum politischen Re-formpotential einer unpolitischen Bewegung“, die im Juni an der FSU stattgefunden hat.

Das Forschungszentrum und die Klassik Stiftung haben sich nach der erfolgreichen Zusam-menarbeit der zurückliegenden Jahre nun entschieden, die Kooperation fortzuführen und auszubauen. Geschehen soll dies durch Forschungsprojekte, Tagungen und spezifische Veran-staltungen, die das Forschungszentrum und das Referat Forschung und Bildung der Klassik Stiftung gemeinsam realisieren. Als Koordinatorin zwischen beiden Institutionen fungiert seit Juni dieses Jahres die Wissenschaftliche Referentin Dr. Katharina Held, die zugleich für das Forschungszentrum und die Stiftung arbeitet und an beiden Standorten als Ansprechpartne-rin zur Verfügung steht. Über die weitere Zusammenarbeit und über neue Projekte wird fort-laufend im FZLA-Journal berichtet.

Nähere Informationen zum Referat Forschung und Bildung der Klassik Stiftung und seinen Projekten erhalten Sie unter www.klas-sik-stiftung.de/forschung.

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Forschungszentrum Laboratorium auFkLärungForschungszentrum Laboratorium Aufklärung • Friedrich-Schiller-Universität Jena • Accouchierhaus • Jenergasse 8 • 07743 Jena • www.fzla.uni-jena.de

Aktuelles, Termine sowie den Veranstaltungkalender des FZLA finden Sie unter www.fzla.uni-jena/de/aktuell