Journal Heimische Foerderung Ausgabe1/2014

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Joachim Pünnel, Leiter der Deutschland- Aktivitäten von Wintershall ERDÖL UND ERDGAS IN DEUTSCHLAND. NEUES VON WINTERSHALL. AUSGABE NR. 1 / JANUAR 2014 Noch lange kein Alter, um sich schlafen zu legen! Zum 60. Geburts- tag von Wintershall Deutschland in Barnstorf gab es fetzige Beats statt gediegene Musik. Alles über den Festakt im Theater Diepholz mit rund 400 Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie den Besuch des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies am Standort Barnstorf in unserem Geburtstagsspezial. Seiten 2 bis 5 Deutschland hat eine neue Bundesregierung. Und steht vor wichti- gen Weichenstellungen in der Energiepolitik. Martin Bachmann, Wintershall-Vorstandsmitglied für Exploration und Produktion, über die energiepolitischen Pläne der Großen Koalition, die Zukunft der heimischen Öl- und Gasförderung und die Diskussion über den Ein- satz von Hydraulic Fracturing. Seite 7 Liebe Leserinnen und Leser, liebe Nachbarn! Trommelwirbel zum Geburtstag 60 Jahre Wintershall in Barnstorf Heimisches Öl und Gas bleiben wichtig Interview mit Martin Bachmann Oft werde ich gefragt: Was gibt es Neues bei Wintershall Deutsch- land? Und ich antworte: jede Menge! Großes und Kleines. Daher haben wir uns für 2014 etwas vorgenommen: Mit unserem neuen Wintershall-Journal „Heimische Förderung“ möchten wir Sie künftig noch ausführlicher über die Öl- und Gasförderung und unsere Aktivi- täten in Deutschland auf dem Laufenden halten. Gerade erst haben wir unseren 60. Geburtstag am Standort Barnstorf gefeiert – und damit die Jubiläumsfeierlichkeiten eröffnet. Unser Ehrengast war der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies. Zum ersten Mal zu Besuch bei Wintershall in Barnstorf, besichtigte Lies das Bohrkern- lager, unser weltweites Gedächtnis – und bekam von unseren Auszu- bildenden eine kleine Pferdekopfpumpe geschenkt. Wussten Sie, dass unsere erste Ölförderpumpe bei Barnstorf, die Aldorf 1, seit mehr als sechs Jahrzehnten 5000 Mal am Tag nickt? Als Dank erhält sie nun eine Ehrentafel, auf der sich Besucher über die Ölproduktion informieren können. Weitere Aktionen werden 2014 anlässlich des Jubiläums folgen. Seien Sie also gespannt. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre. Ihr Joachim Pünnel, Leiter Wintershall Deutschland „Mit unserem neuen Journal möchten wir Sie künftig noch ausführlicher über die Öl- und Gasförderung in Deutschland auf dem Laufenden halten.” 40.000.000 Tonnen heimisches Erdöl hat Wintershall bis heute in den eigenen Betrieben ge- fördert. Das ist so viel, wie Saudi-Arabien in 20 Jahren nach Deutschland liefert. VON DER NORDSEE BIS ZU DEN ALPEN: Wo wir in Deutsch- land tätig sind. Karte auf Seite 6 HÄTTEN SIE’S GEWUSST?

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Joachim Pünnel, Leiter der Deutschland-Aktivitäten von Wintershall

erDöL unD erDgas in DeutscHLanD. neues vOn WintersHaLL.AuSgABe NR. 1 / JANuAR 2014

Noch lange kein alter, um sich schlafen zu legen! Zum 60. Geburts-tag von Wintershall Deutschland in Barnstorf gab es fetzige Beats statt gediegene Musik. alles über den Festakt im theater Diepholz mit rund 400 Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie den Besuch des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf lies am Standort Barnstorf in unserem Geburtstagsspezial. seiten 2 bis 5

Deutschland hat eine neue Bundesregierung. Und steht vor wichti-gen Weichenstellungen in der Energiepolitik. Martin Bachmann, Wintershall-Vorstandsmitglied für Exploration und Produktion, über die energiepolitischen Pläne der Großen Koalition, die Zukunft der heimischen Öl- und Gasförderung und die Diskussion über den Ein-satz von Hydraulic Fracturing. seite 7

Liebe Leserinnen und Leser, liebe nachbarn!

trommelwirbel zum geburtstag60 Jahre Wintershallin Barnstorf

Heimisches öl und gas bleiben wichtiginterview mit Martin Bachmann

Oft werde ich gefragt: Was gibt es Neues bei Wintershall Deutsch-land? Und ich antworte: jede Menge! Großes und Kleines. Daher haben wir uns für 2014 etwas vorgenommen: Mit unserem neuen Wintershall-Journal „Heimische Förderung“ möchten wir Sie künftig noch ausführlicher über die Öl- und Gasförderung und unsere aktivi-täten in Deutschland auf dem laufenden halten. Gerade erst haben wir unseren 60. Geburtstag am Standort Barnstorf gefeiert – und damit die Jubiläumsfeierlichkeiten eröffnet. Unser Ehrengast war der nieder sächsische Wirtschaftsminister Olaf lies. Zum ersten Mal zu Besuch bei Wintershall in Barnstorf, besichtigte lies das Bohrkern-lager, unser weltweites Gedächtnis – und bekam von unseren auszu-bildenden eine kleine Pferdekopfpumpe geschenkt.

Wussten Sie, dass unsere erste Ölförderpumpe bei Barnstorf, die aldorf 1, seit mehr als sechs Jahrzehnten 5000 Mal am tag nickt? als Dank erhält sie nun eine Ehrentafel, auf der sich Besucher über die Ölproduktion informieren können. Weitere aktionen werden 2014 anlässlich des Jubiläums folgen. Seien Sie also gespannt. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der lektüre.

Ihr Joachim Pünnel, leiter Wintershall Deutschland

„ Mit unserem neuen Journal möchten wir Sie künftig noch ausführlicher über die Öl- und Gasförderung in Deutschland auf dem Laufenden halten.”

40.000.000tonnen heimisches erdöl hat Wintershall bis heute in den eigenen Betrieben ge-fördert. Das ist so viel, wie saudi-arabien in 20 Jahren nach Deutschland liefert.

vOn Der nOrDsee Bis Zu Den aLpen:

Wo wir in Deutsch-land tätig sind. Karte auf seite 6

Hätten sie’s geWusst?

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Wintershall hat 1953 begonnen, in der Region Barnstorf Erdöl und Erdgas zu fördern. Im kleinen Betriebsbüro im Gasthaus Niehaus in der Hermannstraße wurde es aber schon bald zu eng. Und so legte Wintershall am 6. april 1954 auf einem 17 Hektar großen areal in der Rechterner Straße in Barns torf den Grundstein für den Bau des Verwaltungsgebäudes.

Heute sei Wintershall mit seinen fast 300 Mitarbeitern und 37 auszu-bildenden einer der größten und wichtigsten arbeitgeber der Region, betonte Joachim Pünnel, leiter von Wintershall Deutschland, in seiner Festansprache vor rund 400 Gästen aus Politik und Wirtschaft.

Wintershall leiste mit der heimischen Förderung von Erdöl und Erdgas zudem einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren Energiever-sorgung in Deutschland. Bis heute habe Wintershall hierzulande allein 40 Millionen tonnen Erdöl gefördert. Und die Pferdekopfpumpe aldorf 1, die erste Ölförderung von Wintershall in der Region Barns-torf, mache bis heute ihr tägliches Nickmännchen – 5000 Mal am tag. „Sturmfest und erdverwachsen, eine echte Niedersächsin eben“, sagte Pünnel.

Joachim Pünnel unterstrich darüber hinaus die hohe wirtschaftliche Bedeutung der heimischen Öl- und Gasförderung: „600 Millionen Euro fl ießen als ab gaben auf niedersächsisches Öl und Gas jedes Jahr an das land Niedersachsen“. Sein Dank galt auch der guten und herzlichen Nachbarschaft, die Wintershall in Barnstorf erfährt.

„Die Kommunalpolitik ist bei Ihnen – und ein fester Partner“, sagte der Diepholzer landrat Cord Bockhop in einem Grußwort. Die enge Verbindung zwischen Kommune und Wintershall stellte auch der Barnstorfer Samtgemeindebürgermeister Jürgen lübbers heraus: „Winters hall lebt Barnstorf und Barnstorf lebt Wintershall.“

Deutschland brauche weiterhin Energierohstoffe, sagte Martin Bachmann, Wintershall-Vorstandsmitglied für Exploration und Pro-duktion. Bachmann forderte daher rechtliche Klarheit für die weitere Förderung von Erdöl und Erdgas in Deutschland. „Die Produktion in Niedersachsen geht zurück, Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro sind blockiert, Europa droht das Rennen um die Rohstoffe zu

trommelwirbel zum 60. geburtstag von Wintershall Deutschland. Statt gediegener Musik zum Vorruhestand gab es bei einem Festakt im Dezember fetzige Beats und einen dynamischen auftritt. auf fünf Ölfässern ließ die „Drum Connection“ auf der Bühne des theaters Diepholz die trommelstöcke fl iegen und zeigte, dass 60 noch lange kein alter ist, um sich schlafen zu legen.

2 HEIMISCHE FÖRDERUNG – ERDÖl UND ERDGaS IN DEUtSCHlaND. NEUES VON WINtERSHall. 01 /2014

WintersHaLL DeutscHLanD

60 Jahre Wintershall Deutschland in Barnstorf

„600 Millionen Euro fließen pro Jahr als Förder-abgaben auf heimisches Öl und Gas an das Land.

Das ist jedes Jahr das Dreifache von dem, was Niedersachsen aus seiner 20-prozentigen Landesbe-

teiligung an der Volkswagen AG als Dividende erhält.“ Joachim Pünnel, Leiter Wintershall Deutschland

Diskussion: Moderatorin Julia Westlake befragt Wirtschaftsminister Olaf Lies (rechts) und Martin Bachmann, Wintershall-Vorstandsmitglied

Aufbruch: Am 6. April 1954 legt Wintershall den Grundstein für den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes in Barnstorf

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verlieren. Insbesondere der Medienrummel ums Schiefergas be-droht die heimische konventionelle Förderung“, so Bachmann.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf lies (SPD) unter-mauerte im theater Diepholz die Position der landesregierung, für alle Fracking-Vorhaben eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie ein öffentliches Beteiligungsverfahren einzuführen. Er wolle den Öl- und Gasunternehmen in Niedersachsen so die tür öffnen für weitere Projekte in der Zukunft, denn Erdgas sei schließlich ein hervorragen-der Partner der Energiewende. Es trage dazu bei, unabhängiger von Importen zu sein, so lies.

Martin Bachmann begrüßte die Versachlichung der Diskussion und blickte zuversichtlich in die Zukunft: „Ich bin mir sicher, dass wir mit technologie aus Barnstorf auch zukünftig in Deutschland und international konkurrenzfähig bleiben können.“ Denn in Barnstorf sei die technologische Expertise von Wintershall zu Hause. Hier ent-wickele das Unternehmen unter hohen Umwelt- und Sicherheits-standards innovative Methoden zur Öl- und Gasförderung, die welt-weit gefragt seien und die in Russland, der Nordsee, Nordafrika oder der Golfregion international erfolgreich eingesetzt würden.

3 Weitere informationen und einen Film zu 60 Jahren Winters-hall Deutschland in Barnstorf sowie unseren Jubiläums-Sonderdruck fi nden Sie im Internet unter www.wintershall.com/60jahre

Der Diepholzer Landrat Cord Bockhop (links) gratuliert Joachim Pünnel, Leiter Wintershall Deutschland

Lobt die gute Nachbarschaft: Jürgen Lübbers, Bürgermeister Samtgemeinde Barnstorf

Olaf Lies (rechts) und Joachim Pünnel (2. v. r.) schneiden mit Wintershall-Mitarbeitern die Jubiläumstorte an

Fetzige Musik: Die Band „Drum Connection“ trommelt im Diepholzer Theater auf Ölfässern

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auf seiner ersten Station im Betrieb lernte lies Frank Jakobsen ken-nen. Jakobsen ist in Barnstorf für das Bohrkernlager verantwortlich. Seine Familie ist in vierter Generation im Unternehmen beschäftigt. Er selbst ist seit 36 Jahren im Betrieb. 70.000 Meter Gestein und Bohrproben – die älteste Probe ist aus dem Jahr 1924 – bilden eine umfangreiche Bibliothek für das Unternehmen. „Wir können erken-nen, wie es im Unter grund aussieht. Das älteste Material erlaubt einen Rückblick auf 500 Mil lionen Jahre Erdgeschichte. Es ist das Gedächtnis von Wintershall Deutschland“, sagte Jakobsen.

Einen Blick in die Zukunft ließ sich Wirtschaftsminister lies vom Geologen Bastian Köhrer zeigen. Köhrer erläuterte die Unterschiede zwischen konventionellem und unkonventionellem Erdgas anhand unterschied lichster Gesteinsproben.

auch die Wirkung des Pilzes Gemeiner Spaltblättling (Schizophyl-lan commune) interessierte den Minister. Füttert man diesen Pilz mit Zucker und Sauerstoff, produziert er ein Biopolymer, ein hundert Prozent biologisches Verdickungsmittel. Mit diesem Polymer – nach

seinem Schöpfer Schizophyllan genannt – kann mehr Öl aus lager-stätten herausgeholt werden. „Und das Beste daran: Schizophyllan ist vollständig biologisch abbaubar!“, so Martin Bachmann, Winters-hall-Vorstandsmitglied für Exploration und Produktion. Zukunftstech-nologie „made in Barnstorf“, die, so Bachmann weiter, auch das Interesse der großen Ölkonzerne aus dem ausland wecke.

Damit die Erfolgsgeschichte am Standort Barnstorf weiter fort-geschrieben werden kann, betreibt Wintershall intensive Nachwuchs-arbeit. Bei einem Besuch der lehrwerkstatt zeigte Marten Koldewey aus dem 4. lehrjahr dem Minister sein abschlussprojekt: einen eigens programmierten und aufgebauten Roboter. Olaf lies, gelernter Funk-elektroniker und Ingenieur für Elektrotechnik, fühlte sich sichtlich wohl zwischen den lehrlingen und schmunzelte beim Blick auf die Feilen auf der Werkbank: „Erinnerungen werden wach.“ Ein Geschenk für Olaf lies und Martin Bachmann hatten die azubis ebenfalls parat: Eine kleine Pferdekopfpumpe, die, so lies, fortan einen Ehrenplatz in seinem Büro haben soll.

vor dem Festakt zum 60. geburtstag im theater in Diepholz besichtigte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf lies den Betrieb von Wintershall Deutschland in der Rechterner Straße in Barnstorf.

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auszubildende schenken Minister Lies eine kleine pferdekopfpumpe

Führung durch das Bohrkernlager: Wirtschaftsminister Olaf Lies (links) mit Martin Bachmann, Wintershall-Vorstands-mitglied und Joachim Pünnel, Leiter Wintershall Deutschland

Ehrenplatz im Büro: Olaf Lies (links) freut sich über das Geschenk der Auszubildenden, eine Miniatur-Pferdekopfpumpe

Marten Koldewey (rechts) führt seinen selbst programmierten Roboter vor

Differenziert: Geologe Bastian Köhrer (rechts) erläutert Olaf Lies die Unterschiede zwischen konventioneller und unkonventioneller Erdgasförderung

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Herr Lies, Wintershall feiert 60 Jahre Erd-öl- und Erdgasförderung in Deutschland am Standort Barnstorf. Was möchten Sie dem Geburtstagskind sagen?Ich gratuliere ganz herzlich, weil es nicht selbstverständlich ist, dass sich ein Unter-nehmen 60 Jahre so entwickelt. Wintershall ist modern und innovativ aufgestellt. Man darf zu Recht sagen: Wintershall ist feder-führend im Bereich der Erdöl- und Erdgas-förderung. Und deshalb sind wir als Nieder-sachsen auch froh darüber, dieses Unter-nehmen hier zu haben. Deutschland treibt die Energiewende wei-ter vor an. Welche Rolle spielen dabei Erdöl und Erdgas?Ich bin froh, dass wir in Deutschland die Energiewende auf den Weg bringen. Die er-neuerbaren Energien sind unsere Rohstoffe, die müssen wir nicht importieren. aber klar ist auch: Fossile Energien wie Öl und Gas werden noch Jahrzehnte gebraucht. Umso wichtiger ist, dass wir die deutsche Produk-tion auch in Zukunft sicherstellen können. Und es ist wichtig, dass gerade Niedersachsen als das Erdgasförderland in Deutschland die Potenziale nutzt, um weiterhin Erdgas för-

dern zu können. aber: Der Umweltschutz ist neben der Rohstoffförderung ein gleichran-giges Ziel. Das sage ich ausdrücklich auch als „Bergbauminister“ dieses landes. Welche Vorteile hat die Erdöl- und Erd-gasförderung in Deutschland?Gerade in einem land wie Deutschland, wo wir sehr genau hinschauen und wo wir sehr kritisch sind, setzt Wintershall die richtigen Maßstäbe. Das ist ganz entscheidend – auch für den internationalen Einsatz. Und deswegen setze ich darauf, dass am Stand-ort Barnstorf weiterhin führende technolo-gien entwickelt werden. Das land Nieder-sachsen jedenfalls wird Wintershall auch in Zukunft unterstützen.Wo sehen Sie die größten Herausforde-rungen in den nächsten Jahren?Es gilt, die bislang in der Förderung einge-setzten Verfahren weiter zu verbessern, da-mit Niedersachsen auch in Zukunft das Erd-öl- und Erdgasland in Deutschland bleibt. Dabei kommt es darauf an, diese Herausfor-derung nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem umweltschonend und mit größtmög-licher akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern zu lösen.

niedersachsen ist energieland nummer eins. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf lies (SPD) über das Geburtstagskind Wintershall, die Energiewende und die Zukunft der Öl- und Gasförderung.

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große Zustimmung: Die Deutschen sind fest davon überzeugt, dass es auch künftig nicht ohne die fossilen Energie-träger Erdöl und Erdgas geht. Mehr als drei Viertel setzen nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsin sti-tu tes forsa bei der Versorgungssicher-heit auf eine Kombination aus heimi-scher Förderung und Importen aus dem ausland. Und über die Hälfte der Deut-schen ist dafür, dass Erdöl und Erdgas auch wei terhin hier gefördert werden. auch über die Verwendung der mehr als 600 Millionen Euro Förderabgaben auf Erdöl und Erdgas in Niedersachsen ha-ben die Bürger eine klare Meinung: Das Geld soll vor allem für Investitionen in Bil-dung und For schung genutzt werden.

Deutsche sprechen sich für heimische Förderung aus

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14

64

4

Deutsch-land

■ Importe aus dem Ausland

■ Heimische Förderung

■ Heimische Förderung und Import

■ weiß nicht

Meinung

Die Energieversorgung durch Erdöl und Erdgas sollte gesichert werden durch:

Angaben in Prozent

„ Wir sind froh darüber, dieses unternehmen hier zu haben“

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von der nordsee bis zu den alpen

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Barnstorf Steigerung der Ölproduktion in BockstedtWintershall teuft neue Bohrungen im Erdölfeld Bock-stedt bei Barnstorf ab. Die drei Bohrungen haben eine tiefe von ungefähr 1300 Metern. Die arbeiten sollen voraussichtlich im Februar abgeschlossen sein. Ziel ist es, die Ölproduktion zu steigern. Die Erdölförderung in Bockstedt und der Region hat eine lange tradition. Wintershall fördert hier bereits seit 60 Jahren Erdöl – bis heute rund 3,6 Millionen tonnen. Das Erdölfeld soll zudem weiter geologisch untersucht werden.

EmlichhEimWintershall saniert StraßenWintershall investiert weiter am Standort Emlichheim an der deutsch- niederländischen Grenze. Bis Ende 2013 hat Wintershall große teile der Straßeninfrastruktur erneuert. Das ermöglicht nicht nur Mitarbeitern von Wintershall, sicherer die Produktionsstandorte im Erdölfeld zu erreichen. auch anwohner, Radfahrer und interessierte Besucher profitieren von einem intakten Wegenetz am Standort Emlichheim. Wintershall fördert hier bereits seit Jahrzehnten Erdöl mit der innovativen Dampffluttechnik.

landauWärme aus dem BohrlochDer Förderbetrieb von Wintershall in landau stellt erneut eine nicht mehr benötigte ehemalige Erdölförderbohrung zur geothermischen Wärmeenergienutzung zur Verfügung. Die Energie wird aus der ehemaligen Bohrung landau 49 durch Wassererwärmung innerhalb der Bohrung gewonnen. Über Energie Südwest nutzt ein regionales autohaus die Wärme zum Heizen. Dieses Referenzprojekt ist zudem anlass für eine Studie über die perspektivische Nutzung von nicht mehr benötigten Erdölbohrungen zur thermischen Energieerzeugung, die Energie Südwest in Zusammenarbeit mit Wintershall erstellt.

aitingEn/schwaBmünchEnWintershall spendiert Evakuierungstücher für WertachklinikWintershall hat der Wertachklinik in Schwabmünchen neue Evakuierungstücher gespendet, die regelmäßig ersetzt werden müssen. Evakuierungstücher liegen unter den Matratzen der Krankenhausbetten. Im Unglücksfall können Mitarbeiter damit Patienten schnell in Sicherheit bringen. Wintershall spendete auf Initiative der Freiwilligen Feuerwehr Schwabmünchen die fehlenden Evakierungstücher. Damit sind nun wieder alle Betten in der Klinik ausgestattet. Bereits seit 1979 fördert Wintershall in der Region Großaitingen bei augsburg Erdöl.

mittElplatENeue FörderbohrungenWintershall und RWE Dea haben ehrgeizige Pläne für die Bohr- und Förderinsel Mittelplate im Wattenmeer. Beide sind mit je 50 Prozent an der Mittelplate beteiligt. aktuell läuft die Bohrkampagne 2013 bis 2017. Sie sieht unter anderem vier neue Produktions bohrungen auf der Mittelplate vor. Gebohrt wird derzeit die Förderbohrung a25. Das ist eine Duallateralbohrung. Sie soll eine Endteufe von 5600 Metern haben. Der Vorteil von Duallateralbohrungen: Neben der Hauptboh-rung wird eine abzweigung gebohrt, aus der ebenfalls Öl gefördert wird – im Fall der a25 in einer tiefe von 4500 Metern. Die neuen Bohrungen sollen dazu beitragen, dass die Ölförderung auf dem derzeitigen Niveau von rund 1,4 Millionen tonnen pro Jahr fortgesetzt werden kann. Wahrscheinlicher Produktionsbeginn ist Juli 2014. Betriebsführer der Mittelplate ist RWE Dea.

Wintershall ist weltweit aktiv. Ob in der libyschen Wüste, den hohen Wellen der Nordsee oder dem Permafrost Sibiriens.Die Heimat ist und bleibt jedoch Deutschland. lesen Sie hier, was an unseren heimischen Standorten passiert.

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BarnstOrF. In seiner Freizeit bastelt Ralf lampe leidenschaftlich Modellautos, Bag-ger, Rettungsboote und Kreuzfahrtschiffe. Für Wintershall hat er zusammen mit den Kollegen Erich Kasten, Rolf Neddermann und thomas Post ein System zum sicheren aufl aden und transportieren von Druckgas-fl aschen entwickelt. Dieses Ein-Mann-trans-portsystem hat den Deutschen arbeitsschutz-preis gewonnen.

Den Stein ins Rollen hatte Handwerker Ralf lampe im Winter 2011 gebracht, als er einem Kollegen beim transport von Druck-gasfl aschen helfen sollte. Dabei stieß er auf ein handfestes Problem. Wegen des nass-kalten Wetters waren die bis zu 85 Kilo-gramm schweren Druckgasfl aschen glitschig. „Wenn man die dann anhebt, können sie einem schnell aus der Hand rutschen“, sagt lampe. „Wir haben uns gedacht: Das muss doch auch einfacher gehen. Und so kamen wir auf die Idee.“

Das von lampe und seinen Kollegen Kasten, Neddermann und Post entwickelte trans-portsystem ist einfach, sicher und praktikabel: Mit einer speziellen Hebevorrichtung kippt ein Mitarbeiter die Druckgasfl asche bequem auf die ladefl äche eines Fahrzeugs. Dort muss er sie dann auch nicht mehr aufwen-dig festgurten, denn ein automatischer Ver-schluss fi xiert die Flasche.

Wintershall will das transportsystem an allen Standorten einsetzen.

MitteLpLate. Gas geben und Geld spa-ren. Seit über drei Jahren liefern Wintershall und RWE Dea Erdölbegleitgas von der Bohr- und Förderinsel Mittelplate für die Energie-versorgung des Gesundheits- und therapie-zentrums (GtZ) in Friedrichskoog.

Nun stocken RWE Dea und Wintershall die jährliche lieferung von Erdölbegleitgas noch einmal von 50.000 auf bis zu 60.000 Kubikmeter auf. Beide sind mit je 50 Prozent an der Mittelplate beteiligt. Mit der höheren Menge kann der zusätzliche Strombedarf des Gesundheitszentrums an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste gedeckt wer-den. Das steigert die Wirtschaftlichkeit.

Erzeugt wird der Strom durch ein im Keller

neu errichtetes 15 Kilowatt-Blockheizkraft-werk. Dieses Kraftwerk trägt zum erfolgrei-chen Betrieb des Kur- und Wellness zentrums bei. Das ist für die Gemeinde wichtig, weil der Betrieb eine wesentliche Voraussetzung für die anerkennung des Ortsteils Friedrichs-koog-Spitze als Seeheilbad ist.

Das Versorgungskonzept des GtZ ent-stand in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Das Mittelplate-Konsortium liefert das Erdölbegleitgas, das bei der Erdölpro-duktion mitgefördert wird. Die Gemeinde Friedrichskoog wiederum ist für den Bau und die Wartung der Rohrleitung zum Gesund-heitszentrum sowie für das Blockheizkraft-werk verantwortlich.

Kreative Wintershall-Mitarbeiter gewinnen Deutschen arbeitsschutzpreis

energie von der Mittelplate für das solebad und die sauna

01 Herr Bachmann, es wird immer weniger Öl und Gas in Deutschland gefördert. Wie reagiert die neue Bundesregierung auf diese Entwicklung? Versorgungssicherheit beginnt vor der eige-nen Haustür. Dies hat auch die neue Bun-desregierung erkannt. Sie will die heimische Rohstoffförderung stärken und für mehr Akzeptanz werben. Für Wintershall ist dies ein wichtiges Zeichen, da wir uns durch be-sonders hohe und langfristige Investitionen vor Ort binden. Abzuwarten bleibt, wie das Bekenntnis mit konkreten Initiativen belebt wird und wie die Rahmenbedingungen künftig im Detail aussehen.

02 Wird Wintershall in den nächsten Jah ren die Frac-Technologie einsetzen können? Wir müssen differenzieren, in welcher Lager-stätte wir die Fördertechnologie einsetzen. Für konventionelle Vorkommen, wie zum Beispiel in Tight-Gas-Lagerstätten, wenden wir die Technologie bereits seit Jahrzehnten sicher an. Dies muss auch künftig weiter möglich sein, um den Rückgang in der heimi-schen Gasversorgung aufzuhalten. Anders ist es beim Schiefergas: Hier will die Bun-desregierung der Forschung zunächst den Vorrang geben, was auch unsere Linie ist.

03 Erdgas ist auch für die Stromerzeugung ein wichtiger Energieträger. Wie sieht die Zukunft von Strom aus Gas aus? Gaskraftwerke produzieren hocheffi zient Strom und sind zudem in Kombination mit erneuerbaren Energien fl exibel steuerbar. Damit sind sie ein vergleichsweise günsti-ges Klimaschutzinstrument. Dieses Poten-zial wird von der Politik aktuell jedoch nicht erkannt und genutzt. Wir verpassen damit leider die Chance, der klimaschonenden Energieerzeugung den Vorrang zu geben.

Martin BacHMann, Wintershall-Vorstand für Exploration und Produktion

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Drei Fragen an

Das auf der Mittelplate bei der Erdöl-produktion entstehende Erdöl begleitgas wird zur Energieerzeugung genutzt

Wintershall-Mitarbeiter Rolf Lampe (links) präsentiert das Ein-Mann-Trans-portsystem für Druckgasfl aschen

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HingescHaut

Im Jahr 1952 floss das erste Öl aus der Bohrung aldorf 1. Für Wintershall war es der entscheidende Ölfund, der den Beginn einer erfolgreichen Öl- und Gasproduktion in der Region Barns-torf markiert. Die Pferde kopfpumpe des Ölfelds aldorf 1 ist immer noch in Betrieb: 5000 Mal am tag macht sie ihr Nick-männchen. Bis heute hat sie auf diese Weise rund 23.000 tonnen Öl gefördert, aus denen wichtige Produkte unseres alltags wie Medikamente, Kleidung und Smart phones hergestellt wurden. als Dank für ihren ehrenvollen Dienst in über 60 Jahren erhält sie als teil der 60-Jahre-Feierlichkeiten eine Ehrentafel, auf der sich Besucher über die Ölproduktion informieren können.

5000 nickmännchen am tag

KOntaKt Wintershall Holding gmbHRechterner Straße 249406 Barnstorf

Mark Krümpel Tel. +49 5442 20-1251Fax +49 5442 [email protected]

Hier können sie das Journal „Heimische Förderung“ abonnierenund abbestellen: www.heimische-foerderung.de/journal

„Die neue ausbildungswerkstatt ist eine Bereicherung für Winters-hall. Wir haben sehr viel investiert und modernisiert. Es wurde eine freundliche Umgebung geschaffen, und neueste Maschinen kommen zum Einsatz“, sagt Klaus Brüggemann, zuständiger ausbildungs-meister. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Wintershall-Nach-wuchs optimal auf den Beruf vorbereitet wird.

In weiteren Räumen finden Schulungen statt und die aus zu bilden-

den haben hier einen Rückzugsort, um ihre Berichte zu schreiben und sich auf die Berufsschule vorzubereiten. Durch die neue lehr-werkstatt konnte Wintershall die ausbildungskapazitäten von ehe-mals sechs auf zwölf Plätze verdoppeln.

„Die neue lehrwerkstatt hat unsere arbeitsbedingungen weiter verbessert. Unser ausbilder sitzt nun in unmittelbarer Nähe und kann uns sofort unterstützen“, sagt Jonas Heidbrink, auszubildender zum Industriemechaniker.

Jeder auszubildende verbringt etliche Wochen in der lehrwerk-statt und lernt dort neben dem Grundkurs Metallbearbeitung auch den Umgang mit den Maschinen.

trotz des tollen neuen ambientes halten sich die Jugendlichen aber nicht nur in der Werkstatt auf. Die auszubildenden werden auch für längere Zeit in den Betrieben eingesetzt, um den arbeits-alltag und die Kollegen kennenzulernen.

Derzeit erlernen 37 auszubildende bei Wintershall die Berufe Me-cha troniker, Elektroniker, Industriemechaniker, technischer Produkt-designer, Bergbautechnologe mit Fachrichtung tiefbohrtechnik oder machen ein duales Studium zum Bachelor of arts in Business admi-nistration. Bereits im Sommer 2014 ist geplant, 15 neue auszu-bildende einzustellen.

neue Lehrwerkstatt für noch bessere ausbildung Wintershall Deutschland hat die Zahl der ausbildungsplätze aufgestockt. Mit einer neuen lehrwerkstatt bietet Wintershall in Barnstorf jungen Menschen optimale Bedingungen für ihre ausbildung.

WintersHaLL DeutscHLanD