Jugend und Technik / 1959/07

70
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07 http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 1/70 7. AHNGAIG I u lt rtrs9 lm wöiteren Inholt: llllir estetenotorroller,,Bcdin"

Transcript of Jugend und Technik / 1959/07

Page 1: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 1/707. AHNGAIG

I u l t r t r s 9

lm

w ö i t e r en

I nho l t :

llllir esteten

otorroller,,Bcdin"

Page 2: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 2/70

*;

-.;

j

s

Page 3: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 3/70

/

s

müßte eine Hal

a/' I

teuern riedren

und

-

So mag

mancher E

nadr

Aben-

fremden

Welten.

meinen,

der'voll-

tik. Und

epfropft

ist mit

er denkt an verqualmte

mit

si

Matrosen,

Das

Leben

in

gleich

es sich

nicht vom

Sdiffahrt

trennen

Iäßt. Zu

langst du audr nidrt in den H

Sehenswürdlgkeiten?

Je nadr Tem

essensphärewird dir

Antwort

zuteil; der

H

die

alte

Neptun-

und die

junge

V/

versität, das

Steintor.

Vergangenes

Cegenwärtigem,

und

die

Qegmwart

Zukunft.

Rostocl<er

Petriturm

und danactr.

den Leuctrtturm

Haleneinfahrt

an

der

Kimm

auftaudren.

Wer

von See kommt,

gewahrt

zuerst

als neues

Beispiel: Der Seemann,

der früher

mit seinem.€chif.l

die

,

Warnowmtindung

ansteuerte,

sah

zuerst

den

Wahrzeidren

die

65 m

hohe

und Bl0

m lange

K.äF4

krananlage

mit

ihren

24 Laufkatzen,

die bis

a$äO,t

sdrwere

Sdliffssektionen

zu den

vier Helgen

portieren. Noch näher der Küste, gewahrt man die

term

Kabelkran

liegende

Sctriffbauhalle

der

werft.

Eine Halle:

sieben

normale

Stodrwerke..

und

auf einer

Fläche

von

20 000

mz

gebaut

Ilt

einem

Jahr

wurde

sie erbaut,

und

sie

gilt

als die

heizbare

Sdriffbauhalle

Europas

Vielleicht

sidl

der

Seemann

auch, wie

es

fri.iher

-

noch I

hier

an der

Warnowmündung

aussah.Ein

lüttes

haus,

ringsum

ein

paar

Bretterschuppen

das

war d

Sportbootwerft.

Dodr

1948

geschah

es, daß

Arbeiter-..:

brigaden

meterlange

Betonpfähle in

den morasti

Boden

neben

der

kümmerlidlen

Bootswerft

tri

und so

das

Fundament

für

einen

großen

Sghiffb{r

ü

A

:-4:*.

Rostocker

Begegnun

betrieb

sdrufen.

Drei Jahre

danadr

stand

die

volks-

eigene

Warnowwerft

und mit

ihr das

neue

Rostocker

Wahrzeichen.

Und fünf

Jahre

später,

im März

1956,

lief

die

,,Frieden,'

als das

erste

unserer

l0 000-tdw-

Motorfradrtschiffe

vom Stapel. Längst ist die ,,Frie-denl' nicht mehr der einzige große

llberseefrachter

unserer

Handelsflotte.

Weitere

Fahrzeuge

gleictren

Typs

lür die

Ostasienroute

sind

hinzugekommen;

mittelgroße

Motorfrachter

für die

Schwarzmeer-

und

Levantelinie

(Levante

-

Mittelmeerländer

östlich

von

Itallen);

Sdriffe

für

,,Kleine

Fahrtf,

in den

Küsten-

gewässern

von Nord-

und

Ostsee.

Export

und

Import

steigen

von

Jahr

zu Jahr.

Wurden

l9S8

in

unseren

Seehäfen

b92

2b0

t Frachtgüter

um-

gesdrlagen,

werden

es

in diesem

Jahre

mehr

als

1

300000

sein.

Dazu

braudrt

die

Deutsche

Seereede-

rei

nidrt nur

Schiffe.

Audr

gut

ausgebildete

Besat-

zungen.

Bis Ende

1960

kommen

zu

den 2?B

Offizieren

q \

und 38? Matrosen

weitere

360Offiziere

und i40 Matro-

ßen hinzu.

Und

bis 1965,

wenn die

Seehandelstonnage

unserer

Republik

500000

tdw

betragen

wird, werden

insgesamt

l22

Offiziere

und

l8?3 Matrosen

gebraucht.

Welch begeisternde Perspektive für die Jungen, die

zur See

fahrbn möchten

*

Verweile

vorerst'.noch

bei

Vergangenem,

Das

Steintor

grüßt

den

Besucher,

der

von Landseite

hen

die Hafen-

stadt

ansteuert.

Könnte

das alte

Gemäuer

erzählen,

es

würde zu

beridrten

haben,

daß

seit Jahrhunderren

Schiffahrt

und

Schiffbau

der Stadt

Näh{mutter

waren,

der

sie Existenz

und Fedeutung

vepdarikt.

Der Name

Rostocld

oll

aus

Oem Wdnäiichen

stammen

und,,Gewässerverbreiterung,,

heißen.

Eine

kleine

Wendenansiedlung

war es auch,

die deutsche

Kaufleute

um 1160

dort

vorfanden,

wo der

Warnow-Fluß

sein

Bett

sprengt

'ünd

in die Breite geht, ehe er seineWasser n die Ostsee gibt. -

Weshalb

dir das

erzählt

wird?

Wirst

gleiclr

erkennen,

daß

du die

heutige

Wirt-

schaftsstruktur

der Stadt

nidrt

von

ihrer

Geschichte

trennen kannst,

Jene

Kaufleute,

die im

12. Jahrhundert

hier

ihren

Handelsplatz

gründeten,

sie

hatten

mit

Bedacht

ge-

3E5

Page 4: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 4/70

wählt: Von Ost nach West verlief entlang der Küste

die,,Balt ische

Landstraße",

Handelsweg zwischen

Lübeck und Nowgorod. In sfidlicher

Ridrtung

ging

es

flußauf zu unermeßlidren

Waldreichtümern, und nach

Norden hin waren nu r 40 km Seeweg

zu den dänischen

Inseln.

B;rld

blühte lebhafter

Handel

mit

dem Holzreiihtum

dr:s

Hinterlandes. Bäuerlidre Ansiedler

folgten den

Kaufleuten,

Sie übernahmen

das Abholzen der Wäl-

der, legten

auf den Rodungen Felder

an und wurden

seßhaft.

Ihre Getreideernten

waren wiederum den

Rostod<ern

eine begehrte Handelsware.

Und den Kauf-

Ieuten und Siedlern folgten die

Handwerker, die sich

in

der reidrer

werdenden Stadt niederließen.

Unter

ihnen nictrt

wenige, die ihren

Broterwerb darin fan-

den, die von Sturm und Wellen geschlagenen Schiffe

auszubessern

und

neu zu

betakeln. Und es

gab

bei

dem

regeri Schiffsverkehr,

der während der Hansezeit

seine Hodrblüte

erlebte,

nicht. wenig

zu tun,

Neu'e,

größere

und flottere

Süiffe

wurden verlangt von den

Kauffahrteisdriffern,

So

reifte die Zeit, daß

an der

Unter-Warnow

die Werften

entstanden.

-

Damit

bekam

die Stadt damt

ihres Hinterlandes

das ihr

eigene Gepräge:

Schiffahrt

und Schiffbau,

Handel

und

Landwirtschaft.

*

Es

gehen

diriprinnerungen

nicht aus dem

Sinn, die

das

alte Steir[tor

wachrief, Welche

Betriebssmkeit

hatte der

Haf,en schon kennengelernt Etwa 1850nahmen die 263Schiffe der Stadt an die

1000Wagen-

Iadungen

mecklenburgisches

Getreide täglich

auf.

Uber

eine Million

Zentner Getreide

betrug die Aus-

fuhr

in

jenem

Jahr. Und die Schiffe

brachten

hls

Gegenlieferung

8,3

Millionen kg Kohle

aus England

mit.

Schon

zwei Jahrhunderte

zuvor: Die Kauffahrtei-

3E6

schiffe

brachten Klipp- und

Stockfisdl aus Norwegen,

brachten flandrische Tuche, russisdre Pelze,

Sie nah-

men

mit Bier, Malz

_und

Obst.

Brachten niederrheini-

sctres Eisen,. französisdres

Salz, englisdres

Lelnen.

Nahmen mit Wolle, Tabak,

Glaswaren, Handwerks-

erzeugnisse.

Ausfuhr

und Einfuhr, ständiger Wechsel.

Und heute?

Ridtig, frag' nadr

dem

Heute. Madl didt

auf den Weg nach

Rostock-Petersdorf..l95?wurde der

efste Spatenstich für den neuen Überseehafen getan.

Seitdem

wird

hier

Geschidrte

gemacht.

Denn weißt du,

was es heißt, wenn am l. Mai 1960 as erste Schiff im

neuen Hafen

gelöscht

werden kann? Dann muß bis

Ende

1959die Kaihalle I,

die dazugehörige 450m lange

Kaimauer

und

ein

250

m langer

Massengutkai fertig

sein

Allein dadurch

wird der Handelsschiffahrt eine

zusätzliche

Umschlagkapazität

geschaffen,

die

für

1960

der des

heutigen Stralsunder Hafens entspricht. Doch

bereits 1961

werilen im neuen Überseehafen

lr/rmal

mehr

Güter

umgeschlagen

als derzeitig in Wismar.

Und

der neue Ölhafen,

mit dessen Bau seitab vom

Itrandelshafen

begonnen

wurde,

soll

1960 so weit

ge-

wachsen sein, daß

Jeweils

zwei Tanker dort

fest-

machen und ihre Ladung lösdlen können. 1960schon

Es

gibt

Leute, die meinen,

daß

Termine

und Zahlen

eine

gewagte

Angelegenheit seien. Insofern

sollen sie

recht haben, daß

das, was heute

gilt,

morgen unaktuell

sein kann. Beispiel: Der

vom

Staat

gegebene

Termin

für die Inbetriebnahme

des neuen Hafens wurde von

seinen Erbaüern

um

einen Monat

vorverlegt. Solche

Männer

wie der Genosse Wilken sind

,,schuld"

daran,

Wilken

schlug das Taktverfahren

beim Kaibau vor.

Oder wie der

parteilose

Ingenieur

Bittermann, der das

Spülbohrverfahren

entwickelte, durch

das allein die

Bqukapazität von 65

Millionen DM

auf

72 Millio-

nen DM

erhöht werden konnte.

Oder wie der Genosse

Püschel, der

im vergangenen Jahr

beim Molenbau

hervorragenden

Anteil

an der Einführung des

modernen Schüttverfahrens hatte, wodurch die Mole

um Monate

früher fertig

wurde.

r1

Ein Abend auf

dem

Fluß ist

voller

Eigentümlichkeiten.

Anders

als in schmqlzigen Songs besungen,

Nictrts

gegen

Lieder, die

Fahrensleute

haben

sie audr. Derb

sind zumeist

ihre Shantys, derb wie ihre

Fäuste, die

zuzupacken verstehen.

Zupacken

-

ein

gutes

Wort,

Weißt du,.

was war, ehe

Tausende

zugriffen

und

rdrufen, was heute ist? Entlang

der Ostseeküste

unse-

rer

heutigen DDR

gab

e8 1945

einzig die Neptunwerft

als seeschiffbauenden

Betrieb. Sonst nur

eine Hand-

voll Sportbootwerften. Daß die Neptunwerft eine der

ältesten Schiffbaustätten

Deutsdrlands

ist, hier 1851

mit dem Bau

des ersten deutsdren

eisernen

Schraubendampfers

begonnen

wurde, besagt wenig.

Daß

es

heute

im Rostocker

Bezirk sedrs

große

See-

sdriflwerften

gibt,

bedeutet

mehr.

Drfährst

du,

daß

von 1950bis 1955

auf

den Werften 1384

Handels-,

Spezial-

und i'isctrereifahrzeuge

mit

324000 BRT

ge-

baut

wurden, erkennst du

die Kraft,

die in den

Fäusten steckt.

Zufrie.den?

Nein.

Das

war der Anrang.

Von

Jahr

zu

Jahr

wurden es mehr Schiffe.

Allein

1958 kamen

106 mit

125000 tdw

hinzu. Darunter

vier

10 000-tdw-

Motorfrachtschifle

und

drei

Kohle-Erz-Frachter

von

der Warnowwerft, zwel Seefahrgast- und sieben

Binnenfahrgastschifle

aus der Mathias-Thesen-Werft

in

Wismar,

zehn 3360-BRT-Motorfrachter

von

der

Neptunwerft.

Zufrieden?

Nein.

Die Partei

der Arbeiterklasse

gab

Köpfen und

Händen

weitere

Ziele.

Für die Neptun-

werft im Jahre

lg59 dieses

Programm:

elf AA60-BRT-

Page 5: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 5/70

Motorfrachter, zwel Frachtrnotorschlffe

von

Je

1(X)0

BRT

lür

westdeutsctre Auftraggeber,

zwel llebe-

sctriffe, sedrs Barkassen und eine

Eisenbahnlähre- Das

ist ein Schiflsraum

von lnsgesamt 90 ?20

t Wasser-

verdrängung. Und 1960

sollen

es

14

Motorfradrter und

3 Frachtmotorsdrilfe

mit 105990

t sein Ein

hoch-

gestecktes

Ziel Du bllckst über

den nädtlichen

Fluß

hintiber nacb der alten braven Neptunwerft, der die-ses Programm gilt. Eine

alte Werft? Jung sind die

Mensdren

in ihr. Als Kriterium

fttr den Begrllf

,,Jung,,

gilt

der Elan der

Schiflbauer,

gelten

ihre trlerzen, mit

denen sie

bei der Sadre sind.

Ihr Vorhaben:

die Bau-

zeiten

so zu verkürzen,

daß tür

den 30. Motorfradrter,

der Ende 1960

abgeliefert

wird, nur noch 6t/r Monate

benötigt

werden, Damit

haben sie dann

die westdeut-

schen Werften

in der

Bauzelt der

Schiffe überholt und

auch lührende

Schilfbaunationen

wie England, Sdrwe-

den,

Holland

hinter sidr

gelassen.

Es

begelsteit dieses

Ziel. Mandrer

Veteran

unter den

Neptunwe.kern

hat

sidr

daftir sein

Junges

llerz

bewahrt. Er

denkt mit

Groll zurtick

an

Jene

Zett, da die

,Fabrikordnung,,

am

Werktor

angeschlagen

war und in der

es hieß:

,,Die

Arbeitszeit ist lür gewöhnlich von morgens 6 Uhr bis

abends

? Uhr.

Der

gewöhnliche

Tag,

abztigllch der

Pausen,

besteht

mlthin

aus elf Arbeitsstunden.,.

Natürlich,

dieser

"gewöhnllche

Tagr.

galt

nicht für

die

Aktionäre,

Die

sdrufen

siclr ihre

elgene

,,Ordnung,.,

in der

von Prolit

viel, von

Arbeit nichts

stand. Sie

taten

es damit

den mecklenburgisctren

Junkern

gleidr,

die die Landbevölkerung

bewu8t in leudalistisdrer

Rüd<ständigkeit

hielten

und olfen

ausoprachen:

,,Es

genügt,

zwei

Ochsen

vor und einen

hinter dem Pflug

zu

haben "

-

Wevlel

Gemeinheit

und Arroganzl

Die

Quittung

dafür

wurde ihnen

1945

ausgestellt, von

den

Arbeitern

und den Bauern

und

den Sowjetsoldaten.

*

Vom lVestuler

der Warnow

zudren

blauweiße

Blitze

übers

nädrtliche Wasser.

Sdrweißarbeit

an den

auf

Helling

liegenden

Sdriffsrümpfen.

Die Sdrwelßflam-

men sind häufiger

als ratternde

Niethämmer.

Moder-

ner Stahlsdliffbau

Es

geht

vorwärts

auf unseren

sozlalistischen

Werftenl

Vermerk das,

aber verfalle

nidrt

in Selbstzufrleden-

heit,

Und wenn du das

Wort, daß

die

Partei der

Motor

bei

unserem Vorwärts

ist, auch

edton oft

gehört

hast,

beim Schiffbau

bekommst

du handfeste

Beweise dafilr:

Man spridrt

davon,

daß

beim Schiffskörpörbau

das

automatische

Schwelßen

eingetührt

ist. Die Genoäsen

geben

sidl

mit soldten

Allgemeinheiten

niclrtzulrieden.

Sie fordern,

daß

elne flüssige

und

logie und

wie soll die

Ehnbohnföhrr

wlrd ,ur

,Brüdr'

und Sdnndrn.

tn der Mathlas-Thesen-Werlt

der Anteil des

automa-

tischen

Sdrweißens beim

Bau von

Sdetahrtgastsctriffen

nur

28 Prozent beträgt?

Wie

sollen

die Neptunwerker

zum

Ziel kommen,

wenn

die

Sdrweißer mit den

Auto-

maten von einem Arbeitsplatz

zum andere,n

umsatteln

müssen,

weil

der

Arbeitsllu8 rrodt nidlt

entspredrend

umgestellt

worden

ist?

Die Partei, das sind wlederum Tausende Köpfe und

Hände.

Audr in der NeptunwerlL

Sie werden bts 1960

den

Anteil des

automatisctren und

halbautomatisdren

Schwelßens aul

6ä Prozent

vergrößern.

-

Und du

erfährst

gleidl

mit, daß audt die

Motorfradrter

weiter

modernisl€rt

werden. So

sollen

statt der

vier

Lade-

luken nur

nodr drei

eingebaut werden, um

größere

Ladeiilfnungen

zu bekommen,

Außerdem soll statt der

Getrlebeanlage mit zwei Hauptdieseln

nur eine. Haupt-

masdrinenanlage

mit langsamlautendem

llauptdlesel

eingebaut werden. Und

audr ein zweites Eisenbahn-

fährsclifl

ist nach

lbergabe der

,,Saßnitz.,

vorgesehen,

l,9ieder haben die

Genossender

Partei ein ernstes Wort

zu sagen.

Sie verweisen

darauf, daß

in der UdSSR

bereits eip lül-t-Tsnker

aus Polyester

gebaut

wird.

Bei uns aber werden Plaste bisher nur für Sportboote

verwendet.

Darum der Auftrag

an dle

WB

Sdtiffbau:

Solortige

Maßnahmen

slnd einzuleiten, damit

noett

 959

der erste Rumpl

eines Fisdrkutters

aus

Plaste

gefertigt

wird

*

Ein Streifzug ilurdr

die Stadt am nächsten

Tag. Du

suchst Antwort

darauf, was die

Seeleute tun, wenn

sie

nadr Wodren

währender Reise ftir einige

Tage

im

Hafen

sind. Sudrst du

wieder Hafenkneipenromantik?

Der Internationale

Seeleuteclub

madrt dir einen

Stridr durdr

die Redrnung. Als

Binnenländer ist dir

der Einlaß

verwehrt. Aber

der Fahrensmann hat hier

eine

Heimstatt.

Behaglidre

Gästezimmer und

Klub-

räume und Spielzimmer .entsdlädig€n ihn ftir die

harte Afbeit aul

See. In Rostock findest

du soldren

Seeleuteclub

und ln Wismar.

Selbst

unter

den Fah-

rensleuten

anderer

Länder haben dlese

Elnridrtungen

einen

guten

Klang.

Verwechsele

den

Club nicht mit dem Seemannshelm.

Das findest

du ebenlalls in Rostod<,

Auch in Saß-

nitz. Als

Heim für dle Hodrseefischer.

Denn audr sie

wollen nic*lt nur

an Bord in der

Koje sdllalen, wollen

Page 6: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 6/70

sich

mal

in einem

ridltigen

weißbezogenen

Bett

strecken

und

in Polstersesseln

sitzen.

So

umsorgt

der

Staat

die Männer,

die

den

silbernen

Schatz

des

Meeres

heimbringen.

Ein

Stichwort:

volkseigenes

Fisdrkombinat.

Suctrst

du

es in

Rostoch,

mußt

du

nadr Marienehe gehen,

wo

die

Logger

und

Trawler

beheimatet

sind.

Mehr

als 50

insgesamt.

Und

über

200

Kutter sind

in

Saßnitz statio-

niert.

Was sie bisher leisteten? ?0 400 t Fisctr

schickten

die

beiden

Kombinate

lg58

auf die

Tisdre

der DDR-Be-

völkerung.

f5

800

t kamen

von

den

genossensctralt-

lichen

und

privaten

Küstenfischern

hinzu.

Das macht

pro

Kopf

der Bevölkerung

nahezu

14 kg im

Jahr,

Damit

ist

die Westzone

sdron

überholt,

die lg56

(im

Jahr ihres

höchsten

Fischverbraudres)

mit 12,?

kg

pro

Kopf

aufwartete.

Dennodr

gibt

sidr

niemand

bel uns

mit den

Fangleistungen

zufrieden.

f90

400

t sollen die

beiden

Kombinate

lg65

bringen,

32 000

t die Küsten-

fischer.

Das

bedeutet

etwas.

Bedeutet

für die Mathias-Thesen-Werft,

nodr

in dibsem

Jahr

das

erste

(und

bis 1965

weitere

zehn)

Farig- und

Verarbeitungsschiff

zu übergeben.

Bedeutet für

die

Volkswerft Stralsund, in diesem Jahr 90 neue Mittel-

trawler zu Wasser

zu

bringen.

Bedeutet

ftir die

peene-

werft in

Wolgast,

die

mit

einer .eigenen

Fisdrmehl-

fabrik

ausgestatteten

Trawler

vorn Typ III

an die

Fangflotte

abzuliefern.

Darüber

hinaus

besdräftigt sidr

unsere

Fisdrwirtsdraft

damit,

einen

speziellen

Heringsfänger

zu

entwickeln,

Und

in den nädrsten

Jahren

kommen

die

in der

Stralsunder

Werft vom

Stapel

laufenden

,,Tropiks,,

hinzu

-

größere

Fang-

schiffe,

die

in tropischen

Gewässern auf

Thunfisdt-

jagd

gehen

sollen,

*

Allzu

verlod<end

ist der

Besudl

von Warpemünde.

Möchtest

dort die

großen

Zehntausendtonner

bewun-

dern. Mödrtest einen Blick zum Ausrüstungsbecken

tun, in dem die

,,Juri

Dolgoruki,.

(ein

ehemaliges

Kriegswrack)

als sowjetisches

Walfang-

und Ver-

arbeitungsschitf

seiner Vollendung

zugeht,

-

Weißt

du

eigentlidr,

daß dieses

Schiff seine

besondere

Bedeu-

tung

für die deutsche

Arbeiterschaft

hat, vor

allem

ftir

die sozialistische

Jugend? In

den äuf

der

,,Juri

Dolgoruki"

arbeitenden Sdriffbauer-Kollektiven

ent-

stand die

Bewegung der

,,Roten

Brigaden,.,

Kennst du

den

Erfolg?

Dle Brigaden

erreidrten,

daß die

sdriff-

baulichen

Arbeiten

statt im

April 1959

sdron im

Dezember

1958

abgesctrlossen

werde,n konnten.

Das

und noch

mehr ist

möglidr

durdr

gegenseitige

sozia-

listisdre

Hilfe

Du

willst den

sozialistisctren

Mensdren begegnen.Dann übersieh nicht . das Rostod(er Dieselmotoren-

werk,

Ebenfalls

ein

Betrieb,

der

erst

uriter.

der

Arbeiter-und-Bauern-Macht

entstand,

Neben

kleine-

ren

und

mittleren

werden dort

große

stationäre

Diesel für

die

Energieerzeugung gebaut,

Auch

Sctriffs-

maschinen,

Unter

anderem

seit

1958die 4S00-PS-MAN-

Großdiesel

im Lizenzbau.

MAN

hatte

dafür

Hilfe zu-

gesagt.

Aber

ohne

diese

versprochene

Hilfe hatten

die

sozialistischen

Maschinenbauer

den

ersten Motor

schon

zum 0. Jahrestag der Repubük fertig. Und sie schufen

eigene

konstruktive

Veränderungen,

durch

die

berelts

ab

ersten

Großmotor

100000

DM

eingespart

wurden.

Andere

findest

du ebenfalls

im

Alubau

Wismar,

wo

derzeitig

die Leictrtmetall-Decksaufbauten

für die

Mitteltrawler

gefertigt

werden,

_+

Das also

findest du

in Rostock,

dem

Ostseebezirk,

der

Hafenstadt.

Auf

Schritt

und

Tritt begegnest

du

dem

Neuen,

begegnest

dem Sozialismus.

Die Stadt

-

noctr

vor wenigen

Jahrzehnten

ohne

Perspektive

-

ist zum

Kernstück

unseres

Sctriffbaues,

zum

Herzen

unserer

Handelssdriffahrt

und der Hodrseefisdrerei geworden

Skizziert

von Hans-Joochlm Hartung

, \

I

. - - > - - - - - - - ; '

Weilsbllu.

kttoqung

I

fong

-u.

Vemrbeitung,sdtiffe

ln|rnOw

lolget

u.ftowlcr

,

\&--

\

I

I

. \

\

9_

ü

\

Rcrtod

ln dnlgcn

lqn

g.bout.

Dlc Soutcn

(Suomtkoporltöt

Aul

unrcrcr

ZrldrnungL

rowic dan

Abt anrpod

l.lr..ouLn

drr

Fcngfchrrcug.

d.3 Fl3ölomblnstr

iostod,

Page 7: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 7/70

w

,B.rllnr

l.udilal vom

Sprltrbl.ö

drr

Nomc

dat

n.uan Motorrollarr wia

osdt dor

Stodtropprn.

Auf

dcn

alit.n

llldr

crl.nnt

mcn,

do8 Söoumgrlmmloinrclrltlc

qn

di r

St.llc

d.f Sitrbcnk

9.t1.t.n

iind.

Eln

Bllct

(Bild

linlrl

übr dic ncucn Sltrc

hinrrg

ouf

ds3 Armotur.nbr.tt,

link.

trilig dos obdrdbon Zlindrölo8, rcöt:

dor lcöomclcr

und in dcr Mitlc

dor

lcn.

lungrrö1c8.

{fr,

ü

il

V O l {

O l n D

S A t Z t r l A t { L

wie

die Typenbezeichnung

autet,

allerdings

g€nauer

unter. die

Lupe nimmt,

dann

sieht man

einige

Ver-

änderungen, Wenn man unter die Haube blickt. siehtman mehr, und wenn man

ihn fährt,

spürt

man noch

mehr.

Lassen

Sie

midr mit

der Sdrilderung

des

letzte-

ren beginnen.

Inhaltsreiche

Kilomeier

Es

war reiner

Zufall,

daß ich an

einem Tag

nach Lud-

wigsfelde kam,

als

man dort

gerade

dabei

war, die

Strechenführung

für

ein

Roller-TriaI festzulegen,

Wenn

man als erster

Presse-Vertreter

das

.Glück

hat.

die

sorgsam

gehütete

Neuschöpfung

just

zu diesem

Zeitpunkt

in

die Hände

zU bekommen,

dann

ist es

schon

kein

Zufall mehr,

daß man'

sdgleich

gebeten

wird,

die

Stred<e

abzufahren.

So

prging

es mir

also.

Die Kollegen des Industriewerkes gdben mir einen

,,Berlin",

zeigten

recht

genau

den

Verlauf des Trials

und

warteten

auf die Dinge,

die

dann von

meiner

Seite

kommen

sollten.

Da

idt,

ehrlich

gesagt,

genauso

ge-

spannt

war

wie sie,

wollte

ictr unsere

Ungeduld

nicht

auf,eine

so harte

Pro

e stellen,

schaltete

also

und

gah

Gas.

Soeben

bin ich

von einer

Probefahrt

zurückgekommen.

Er ist

also

da, er,

von dem

man schon

hier

und da

munkeln

hörte.

Von

wem idl

spreche,

wollen Sie

wissell? Nun, vom

,,Berlin.,,

dem neuen Motorroller,

de r

von

jetzt

an

die Straßen

unserer

Republik

bevölkern

wird.

Der VEB

Industriewerke

Ludwigsfelde

zeichnet

für

die

Konstruktion

des

,)Berlin,,

verantworilich

und

hat

so mit

glücklicher

Hand

seine

Rollerentwicklung

fortgesetzt.

Stoßen

Sie sidr

nicht

an dem

Namen.

ich

habe ihn

nicht

gemacht:

So

schlecht

ist er

auch

gar

nicht.

W,enn

die Eisenacher

ihren

Wagen

nach

einer

Burg

benennen,

warum

sollen

dann die

Ludwigsfelder

nicht

den Namen

ihr.es

neuen

Rollers.

von

unserer

deutschen

Haupt-

stadt

ableiten?

Sicher,

man hätte

auch

die

Bezeich-

nung

,,Wiesel"

lassen

und

mit

einem

Zusatz

versehen

können

(vielleicht

,,Wiesel

II,,

oder

,,Wiesel

b9,,

usw.),

aber

jetzt

ist der ,,Berlin., geboren, und wir sollten uns

damit

abflnden.

Ictr möchte

annehmen.

daß

auch

dieser

Name

bzw. das,

was sich

dahinter

verbirgt,

bald

allgemeine

Anerkennung

finden

wird.

Meine

,,Wieselableitungen"

stammen

ilbrigens

nicht

von

ungefähr;

wenn

man so

flüchtig

hinblickt,

ist

es näm-

lich

ein

,,Wiesel',

geblieben.

Wenn

man

den

,,SR-SS,.,

3E9

Page 8: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 8/70

Was

daon

kam, überstieg

zwar

kaum

meine Erwartungen,

war aber

'doch

so, daß di€

Kollegen

sich hinterher

einigten,

di,e

ür ihre Solidarität

be-

kannten Rollerfahrer

nicht

ganz

so

harten

Bedingungen

alr,ssetzen

zu

wollen,

Schließlidr

ist

das Wort

,,absteigen" ein Aktivtrm,

und nie-

m.and hat ös gern, wenn darau,smit

einem Sdrwupp

ein Passivum

wird.

Daß

ich dieses Wort

überhaupt

nicht

gebrauchen

mtrßte,

war wohl

vor

allem das

Verdienst

des

,,Berlin"'

Die

ausgezeichnete

Straßenlage

des

,,Wiesel"

ist

hinreichend

bekannt.

Beim SR-59

ist sie nicht

schlechter

geworden,

denn

in

seinem Grund-

aufbau

gleicht

er

ja

seinem

Vor-

gänger,

W,as

sidr

aber

gerade

im

welligen

Gelände,

also bei Boden-

unebenheiten,

bemerkbar

macht,

das

ist

einmal der

um 50

Prozent

er-

weiterte Federweg des Vorderrades, der demnach etzt

ll0 mm

beträgt.

Gleichfalls

stellt

man

mit Freuden

fest.

daß

sich

,auch

hinten

etwas

geändert

hat. Gerade

bei der Durchfahrt

von Straßenlöctrern

habe

ictr

in der

Vergangenheit

oftmals

bemerkt, daß

der

,,Wiesel"

hart

durctrschlagen

konnte.

Im Industriewerk

hat

man nun

in die

Parallelogru.mmf,ederung

des

llinterrades

,einen

Stoßdämpfer

eingezogen,

der

spürbare

Wirkung

ausübt.

Am wichtigsten

erscheint

mir

aber

das lemperament'

Ja, der neue

Roller ist

entschieden

emperamentvoller

als der

,,Wiesel",

Zwei Dinge

sind es,

die dieses

T,em-

perament

verbürged.

Elnrnal die aus dem

höheren

Hubraum

stammende

größere

Leistung und

zum ande-

ren das Vierganggetriebe, das naturgemäß günstigere

Gangabstufung

ermöglidrt

als ein

Dreiganggetriebe.

Doch

davon

später.

Selbstverständlich

habe ich am ersten

Tag meiner

Be-

kanntschaft

nodr mehr

gemacht

als lediglich

gewelltes

Gelände zu durchfahren.

Die

Trialstrecke war

nur

eine

Kostprobe. Auf

Autobahn, Landstraßen

und

dörflichem

,,Bonbonpflaster"

abe idr midr anschließend

ber viele

Kilometer mit dem

,,Berlin"

herumgetrieben.Dabei

ha t

sich

mein €rster Eindruck nur

verstärkt. Die Fede-

rungseigenschaften

sind ausgezeichnet, sie

werden

aber meines Erachtens

noch

durch

die Schaumgummi-

sitze nadl dem Muster der

Zsctropauer ES-Typen

verstärkt. Daß

idr bei ausgesprodrenen Waschbrett-

drausseen ns Springen

kam, liegt

nicht

am

Roller,

son-

dern vielmehr daran, daß ich ein Leichtgewicht dar-

stelle. Da der Roller stets in der Spur blieb, war es

offensichtlich

mehr

ein Sitzfeder'Springen.

Spredre

dr

von der

Geschwindigkeit,

so

kann ich

mich

ebenfalls

befriedigt

äußern.

Außer

an den

Stellen, wo

es notwendi8

war,

bin

ich kaum einmal

unter ?5

km/'h

gegangen.

Auf

der

Autobahn

wurden aber

gute

80

km/h

erreicht, so daß

wohl

auch

von

dieser Seite her

das

Temperament

bewiesen

ist.

Daß Kollegen

des

Werkes

mit zwei

Personen

liegend

90

km/h erreichten,

er -

scheint

mir nadr

meinem eigenen

Eindrucl< durchaus

glaubhaft.

Bliebe

noch zu

erwähnen,

daß die Ge-

räuschentwicklung

sich

positiv

verändert hat.

Die von

den schon

genannten

ES-Motorrädern

abgeleiteten

Auspuffanlagen

wie

auch

die neue

Ansauggeräusch-

dämpfung

sind

auch

für den Unkundigen

sofort

spürbar.

Bliek unter dle

Haube..

.

und

viel€

Detalls

Mag diese

kurze

Fahrschilderung

als Charakteristik

des neuen

Fahrzeuges

genügen.

Weiter oben schrieb

ich schon,

daß

einige Veränderungen

am

,,Berlin"

gegenüber

dem

,,Wiesel"

festzustellen sind.

Da ist zu-

nächst,

geht

man einmal

von vorn

nach hinten,

das

Armaturenbrett

zu nennen,

Es ist bei

gleichgebliebener

äußerer

Gestalt inhaltsreidler

geworden.

Links ist,

wie auch zuvor,

das

Zi.indsdtloß. Es wurde,

wie bei

unseren Motoirädern

üblich,

mit

einem

Abdechsch,ieber

versehen, Somit kann bei abgestellten Fahrzeugen

kein Regenwasser

mehr eindringen. Rechtsseitig is t

das Tadrometer

in allbekannter

Art und Größe. Zwi-

schen

beiden Armaturen

hat nun das Platz

gefunden,

was bestimmt schon

von allen

,,Pitty"-

und

,,Wiesel"-

Fahrern vermißt

wurde, das Lenkungsschloß.

Damit

ist nun der Roller

gegen

Diebstahl bzw. unbefugtes

B,enutzen

umfassend

Eesichert.

Zu

beiden

Seiten des

Armaturenbretts wurden

je

zwei Kontrollampen

symmetrisch angeordnet. Während drei

davon

zur

Lade-

kontrolle,

Leerlauf-

und

Gebläse-Kontrolle

dienen,

handelt

es sich bei

der viert€n um eine Blindlampe.

Je

nach Bedarf

kann diese Lampe zum Ansctrluß einer

Fernlicht-

oder

Blinkerkontrolle herangezogen wer-

den. Soviel dazu.

Das Nädrste, was auffällt, ist die Sitzanordnung.Hier

wurden

zwei Einzelkissen,so

wie sie

von MZ verwen-

det

werden,

auf

einen

durchgehenden Rahmen mon-

tiert.

Dieser Rahmen, besser

gesagt,

diese Rahmen-

platte

ist

abklappbar und ermöglicht

den

Zugrifr

zu

Werkzeugbehälter und

Kraftstoff-Einfüllstutzen. Damit

audr

hier

eine

Diebstahlsicherungi

die

bisher immer

Page 9: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 9/70

wieder geford,ertwurde,,vorhanden st, macht man die

gänze

Anordnung

versdrließbar,

Daß dazu

der

gleiclre

Sdrltissel

wie für

das Lenkungsschloß

dient,

sei

nur

am

Rande vermerkt.

Ebenfalls,

allerdings recht

dank-

bar,

sei vermerkt,

daß

die seitliche

Abdeckplatte

für

Benzinhahn

und

Sdrwimmergehäuse

etzt

nicht

mehr

versdrlossen

wird, sondern

nur noch

einen

Sdrnapper

trägt.

Wer

einmal beim

,,Wiesel,.

den Schlüssel

vergaß

und

dann

auf

,,Reservä..

umsdlalten

wollte.

kann

den

Vorteil

gut

einschätzen.

Öffnen

wir einmal die

Haube.

um zu sehen.

was es

daruntbr

an Neuem

gibt.

Die

erste Neuigkeit

ist d€r

veränderte

Haubenträger.

Die Haube

liegt

jetzt

vorn

am

Bodenbrett

und hintön rtickwärts

vom

Krafüstoü-

behälter aut. A4 eben diesen,Stellen wird sie auch

versdrraubt.

Die neue

Anordnung

hat zwar den kleinen

Nachteil,

daß

die hinteren

beiden Sctrrauben

unter dem

Reserverad

sdlwerer

zugänglich

sind, aber den

Vorüeil.

daß

endlidr

das

,,Einfädeln"

der seitlichen

Befesti-

gungsschrauben

aufgehört hat.

Da das zur

gleichen

Zeit

audr eine

Stelle ständiger

Rostbildung

war, ist

also

die Verlegung

der Haubenbefestigung

ollauf

be-

rechtigt.

Von der

Federung

habe ich

schon einiges

berichtet.

Es sei

an dieser

Stelle noch

einmal

betont.

daß

die vom

,,Wiesel"

her

bekannte

Parallelogramm-

schwinge

linksseitig

einen

Stoßdämpfer

erhalten hat.

Was noch

nicht

gesagt

wurde, ist daß

die

beidseitigen

Gummidämpfer,

die

in ihrer Winksamkeit

bisher nicht

ausreidrten,

ringförmig vergrößert

wurden

und bereits

im unbelasteten Zustand auf der oberen Schwinggabel

aufliegen.

Sie sdlwingen

also

auf- und

abwärts in

gleichem

Maße mit

und

geben

dadurdr

eine zusätzliche

Dämpfung

ab. Soweit

das,

was

auf den ersten

Blich

unter

der Motorhaube

auffällt.

Was man

nidlt sehen

kann,

aber

was

sidr mittlerweile

schnell

herum-

gesproch.en

at,

ist die Vergrößerung

von

Hubraum

und L€istung

des

neuen

Rollers.

Auf der

Grundlage

des

bekannten

MZ-125-Motors

wurde

durch

neuen

Kolben und

Zyllnder

der

Hubraum

vergrößert.

Be i

einem

Hub von

58mm

und einer

Bohrung

von 56

mm

beträgt der

Hubraum

143 m3.

Unter

einer Verdichtung

von

?,?5:l

gibt

dieser

Motor eine

Höchstleistung

von

?,5PS

bei

5100U/min

ab. Es ist

demnach

real.

mit elner

Dauerleistung von 6,5 PS bei 4000U/min zu rechnen. Es

ist

klar,

daß

diese Leistung

gegenüber

der

des

,,Wiesel"

eine

bedeutsame

Steigerung

darstellt.

Hinzu

kommt,

daß nunmehr

ein

Vierganggetriebe

zum Ein-

bau

kam.

Mit

den

Abstufungen

7.

Gang

18,4:1

2, Gang 10,8:7

)

3.

Cang

7,73:1

4,

Gang 6,02:1

wurde

ein allen Gegebenheiten

Recbnung

tragendes

Getriebe

gesdrafren.

G'esdralüet

wird auctr beim

,,Berlin"

wie bei seinem

Vorgänger durdr

einen ein-

fadren

Fußsdralthebel.

der durdr Zurückziehen

zum

ersten

Gang

und Nadr-vorn-Sctrieben

zum zweiten,

dritten und

vierten Cang betätigt

wir.d. Wenn auch viele

Leute

eine sogenannte

Sdraltwippe fordern,

so

ist mir

doclr kein Fall

bekannt, wo

die

hier zum

Einbau

ge-

kommene

Schaltanlage irgendwie

von Nadrteil

ge-

wesen

wäre Gewiß, man hat

in der enstenZeit schon

seine

Mühe und Not.

um den Leerlauf hineinzubekom-

men,

aber sdtwierig

i,st es im Grunde

genommen

nicht.

So viel zu Schaltung

und

Getriebe.

Sehen wir uns aber

unter der Motorhaube

weiter um.

Da ist zunädlst einmal. um an der linken Seite zu

bleiben, das

Lüfteffad

des Gebläses. dessen Tunnel

einen Formgummlaufsatz

erhielt,

um di€

Frisctrluft

nur

noch von außen

durch die seitlichen

Sdrlitze in

der Haube anzusaugen.

Sehr

widrtig ist bei

einem

Ge-

bläse

audt die

Kontrollmögliükeit.

Damit

war

es

beim

,,Wiesel"

nicht allzu

gut

bestellf,

Die kleine

Klappe, die

durdl den Luftstrom

des Gebläses

ange-

hoben

wurde, zeigte

des

öfteren

Klemmneigungen

und

gab

damit keine

garantierte.

Kontrolle

für das

einwandfreie

Arbeiten

des Kühlg€bläses.. pie

neue Ge-

bläsekontrollanlage,

die auf dem Prinzip

des Flieh-

kraftreglers

beruht, schaltet

endgültig diese

Fehler-

quelle

aus

und

arbeitet

unter

all,en

Klima-

und

Ge-

ländebedingungen einwandfrei,

Sprach

ictr soeben

von dem

Formgummi

am Gebläse,

so

hat

dieser noch einen

Gegenpol,

der ebenfalls

zu

erwähnen

wäre. Es ist

ein Aufsatz

auf

dem

Naßluft-

filter,

der wiederum

die Frisdrlultzufuhr

durch

seit-

liche Schlitze in

der Motorhaube

sichert.

Es ist ver-

ständlidr,

daß alle diese

kleinen

Dinge

doch r€cht

bedeutsam

sind. So kann man

algo mit

der

Weiter-

€ntwicklung

des

,,Wiesel",

wollte

sagen init

dem

RoUer

,,Berlin",

durdraus

zufrieden

sein,

Wäs das Bild nodl

abrunden

mag, sind

einige Leistungsdaten.

Der

Roller

hat im

ersten Gang

ein Steigvermögen.von

3A

prozent,

er erreicit

eine Höchstgesdrwindigkeit

von 80 km7h,

was

aber naö meinen

Erfahrungen

eher zu niedrig

als zu

hodr

gegriffen

ist.

Als Kraftstoffnormverbrauctr

wurden vorn Werk 2,8 Ä00 km ermittelt. Bei einer

Dauergesctrwindigkeit

von

60 km,rh wird

man

mit

einem

Verbraudr

von

3,2 l/100

km, das

ist

meine

,,private"

Messung,

redrnen

müssen.

Bliebe

trur noch

zu sagen,

daß des

neue Fahrzeug

mit

seinen

vielen

Verbesserungen

zum alten

preis

des

,,Wiesel"

m Handel

erhältlictr

ist.

391

Page 10: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 10/70

ttfrffinbffirrffi

0leun

Jn&rcesanbs

aus &r

ffi

'it'F

Die Geschichte

des

Sdriffbaues

und

der Schifräti

sehr alt.

Wir besitzen

keine

Bertptrte

@

von Menschen,

die

vor

vielen

Jahrtau$erf.den

Wasseriahrzeuge

herstellten

und

Seen

und

Meeresbudrten

befuhren:

Zeit erhaltenen

Bodenlunde

sind spär

späterer Zeit können

uns Vasonbilder,

und

.schriftliche

Aufzeichnungen

Bau und die

Handhabung alter

geben.

Wir sind

deshalb

für

sädrl.ich

auf

ged,anklictre

Übe

nationen angewiesen.

Zunächst wird

rder

Mensch

Gegenstände,

wie Sdtilf-

oder

stämme, zur

Fortbewegung

haben. Der Baurnstamm

war

Transportmittel, das

sidt im

Wasger

mehreren

Baumstämrnen zusammengesetzte

sidl dagegen nur

sdrwer fortbewegen u,nd

Mensdr nahm

daher

,seine

primitiven

Steinwerkzeuge

und begann

'den

Baumstamm auszuhöhlen,Bei dieser

schwierigen und langwierigen

Arbeit benutzte er audr

das Feuer. Das erste regel rechte

Schiff,

der

Einbaum,

war entstanden.

stützten Riemen

durch

Paddel.

Die Takelage

bestand

aus einem

Bock- oder

Pfahlmast,

der

.zwischen zwei

-

oft

stark

gebogenen

-

Rahen

ein

rechteckiges

Segel

irug. Zum

Steuern

diente ein

am Heck

mit

Tauen

beweglidr angebrachterSteuerriemen.

t:,g

t

w

dien-

über

Bug zum Heck

liefen

Schifre wind

wohl

kein

nq*oftJenaBö*ffi6eß:ässen

aben. rhr Antrieb

er-

gte

düiah Segel

und bis

zur Einführung

von

ge-

In ständiger Auseinandersetzung mit

der

Natur

seiner Umgebung vervoll-

kommnete der Mensch im Laufe

von

Jahrhunderten

seine Arbeitsmjittel,

Er

erlernte

die Gewinnung

von

Metallen

und deren

Verarbeitung zu Werkzeugen

und Waffen. Di,e Metallwerkzeuge er-

möglichten den Bau

von

Schifren aus

hölzernen

Spanten und Planken

(Beginn

der

Bronzezeit in Mitteleuropa etwa

1800 . u.

2., Beginn

der

Eisenzeit etwa

im 6. Jahrhun'9ert v.

u.

Z.), Damit war

eine

neue, hö.lere Stufe im Schiffbau

erreicht. i

Page 11: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 11/70

Die

Phöniker,

deren

Sctffrahrt

etwa um

1200

v, u. Z.

ihre

Blütezeit

erreiclte,

verwendeten

zur Herstellung

ihrer

auf

Spanten

gebauten

Schiffe

lJangholz;

die

Steven

dieser

Fa,lrrzeuge

waren

lrochgezogen

,und

olt

reich

verziert

(Abb

2).

Von Herodot,

dem

ältesten

griedlisdren

Gesdrichtsschreiber (etwa

484

bis 42S

v.

u, Z.l,

wird

uns

überliefert,

daß

sich die

p,tröni-

kisdr€n

Seeleute

bei

der

Orientierung

auf

See bereits

nach

dem

Polarstern

rictrteten.

Sdrifrbau

und

Navigation

der

Kreter

wurden

vor

allem

von den Griechen übernommen und weiterentwickelt,

AuI

griedrisdren

Werften

entstanden

die für

die

da-

malige

Zeit.

gewaltigen

Dieren (Zweiruderer.

Sctriffe

mit

zw€i

Riernenreihen

an

jeder

Bordseite)

und

Trieren

(Dreiruderer,

Schitre

mit

drei

Riemenrelhen

an

jeder

Bordseite).

Diese

Fahrzeuge

waren

Kriegsschifre,

die

man

zum

Kampf

gegen

Flotten

and.erer

Staaten

und

gegen

Seeräuber

einsetzte

(Abb.

J).

Bei

gilnstigem

Wetter

wurden

die

schwerfälligen

Sch,iffe

gesegelt,

uni

die

,Kraft

'der

Rudener

für

schlechtes

Wettär

od,er

Kämpfe

aufzusparen.

Auf

einer

Triere

befanden

sictr

ungefähr

170

Ruderer,

wozu

noch die

Kamplb€satzung

und

das

nautische

Personäl

kamen.

Im

4,

Jahrhundert

v.

u. Z.

waren

die Trieren

bei

,einer

rrVasserverdrän_

gung

von

90

t etwa

35-38

m lang,

5,60-b,80

m

breituird gingen 0,60<),80,m ief. Ihre Cescfrwinügteit wird

mit

5 kn

trnd

darüber

angegeben.

Aus

den

Cbmessun-

gen

der

Trieren

geht

hervor,

daß

diese

keine

Hoctrsee_

sdriffe

waren

und

daß

sie

nur

,eine

geringe

Stabilität

besaßen.

Bei

sdrwerem

Wetter

suchten

sie iofort

Land-

schutz

auf.

Die

griechischen

Handelsschiffe

war,en

brejter

und

fülliger

gebaut

als

die

Kriegszwed<en

drienenden

Trieren.

Sie

besaßen

keinen

Rammsporn

und ihr

oberster

Plankengang

verlief

in

einem

ziemlich

star-

ken

,Sprung.

Von

Fachleuten

wird

die Ladefähigkeit

der

griechisdren

Hand€lsschiffe

mit 1g-g0

t angegÄben.

Größere

Fahrzeuge

waren

selten

und

haben

siÄ

wegen

der

provisorisdren

Hafen-

und

Reparaturanlagen

nictrt

bewärhrt.

Mit diesen für r.lnsere heutigen Begrifrekleinen

Sctrifichen

(ein

gewöhnlicher

Schleppkahn

nimmt

heute

400

und rnehr

Ladung

auf)

unternahmen

die

griechischen

Händler

und

Seeleute

ausgedehnte

Reisen

auf

dem

Mittelmeer

,und

auf

dem

Schwanen

Meer.

Die

griedricdren

Seeliute

verfügten

bereits

über

provisorisdre

Seekarten,

Segelanweisun6en

und

Winkelmeßgeräte.

Nacttts

orientierten

sie

sich haupr-

sädtlich

nach

dem

Sternbild

des

großen

Bären.

J+

Die

Römer

verwendeten

hauptsächlich

sogenannte

Liburnen,

sdrnellfahrende

Sctriffe

mit l-2

Rie"rren-

reihen

und

einem

großen

Segel.

Den Übergang von den römischen Schiffen zu den

Galeeren

des

Mittelalters

bildeten

die Dromonen.

Die

Dromonen

waren

Rudersctriffe

mit

l-2

Masten.

die

im

frühen

Mittelalter

in

Italien

und

im

äsilichen

Mittelmeer

verwendet

wurden.

Als

hödlste

Entwicklungsstufe

des

Ruderschiffes

ü.m

Mittelmeer

kann

die

Galeere

bezeichnet

werden,

die

bis

in

die

Neuzeit

als

Kriegsschifi

Verwendung

fand

(Abb.

4).

Die

Galeeren

waren

bis b5

m lange,

rneist

a.us_

-Tannenholz

gebaute,

schnittige, gedecktä

Ruder_

sdrifre,

Bis zu

400

Ruderer

saßen

im

Glgensatz

zu den

Schiffen

des

Altertums

nicht

übereinÄder,

sondern

nebeneinander,

d.

h.,

die

Galeeren

hatten

also nur

eine

Riemenreihe

an

joder

Seite.

Jeder

Ri€men

war

erwa

12

m

lang

nrndwog bis zu 6 Zentner. An einem Riemenqpßen bis zu g

Sklaven,

deren

Arbeit

unglar.rblich

sdrwer

\irar.

Bei

Seeschlachten

und

scbl,echteÄ

Wetter

mußten

die

angesctrmiedeten

Rudersklaven

unter den

Peitsdren

der

Aufseher

bis

zur Erschöpfung

arbeiten

(Abb.

5). Ging die

Galeere unter,

so

konnte

sich

keiner

der

angeschmiedeten

Galeerensklaven

retten.

Noch

im vorigen

Jahrhundert

schiclqte

nan

in Frank-

reictr

Häftlinge

auf die

Galeeren

Nur

bei

gutem

Wetter

und

günstigem

Wind

wurd.en

die

Galeeren,

die

l-2 Masten

mit dreieckigen

Latein-

segeln

führten,

vor dem

Winde

gesegelt.

Da

der Tief-

gang

bei I

m Freibord

ebenfalls

nur

I m

betrug,

steuerten

die Galeeren

ei aufkommendem

schlechtem

Wetter

schleunigst

Land an.

Wie

die

Ruderschiffe

der

Antike war,enauch die Galeeren keine Hoctrseeschiffe.

Atrs Bewafrnung

trugen

sie zunächst

Wurfmaschlnen

und

Sdrleudern,

später

führten

sie. einige

Geschütze

im

Vorsdrifi,

die man

altrerdings

nur

dem

Höhenwinkel

nach

ridrten

konnte.

Damit

waren

die

Galeeren

den

reinen

Segelschiffen,

welche

die

Artillerie

in der

Breitseite

trugen,

an Feuerkraft

weit unterleg€n

und

konnten

ihnen

nur

beikommen,

wenn

d,ie

Segelschifre

durch

Windstille

manövrierunflitrig

waren.

Jf

Wie eine

,ganze

Anzahl

von

zum Teil

gut

erhaltenen

Bodentunden

beweisen,

waren

auch

unsere

europä-

'.,t

nl'

}$

i,,

,,-"---*--r'--"

-

F

Page 12: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 12/70

Abb.

I

Golccrcn

londen bis

in

dh Ncurlt

yor

ollcm olr

Krlcar-

röllfc Vcrwcndung.

Dle Zclönung rclgt eint

iloll.tl'ö. Cal.rr.

l.lwo

um

ll0ql,

Abb. 5 Ang,.rdrni.d. . Gsl.crGnrlloyrn bci lhrcr

rhworcn

Arbalt.

Blr ru

ncun

Stlor.n büdlontün di. .twa la m lqng.n und rund

t.drr Z.r*n r ricAcndon

Ri.ncn

unl.r

dcn

Pcitrörnhlcbcn

&r

Aulsahcr.

ischen Vorfahren

gut€

Sdriftbauer und Seeleute,

So

wurden

zum

Beispiel von

1929-1932

ei

lljortspring auf

der

dänisdlen Insel Alsen die Reste €ines

alten

Schiffes au6

der

älteren Eisenzeit

(etwa

400 v. u. Z.)

geborg€n.

Es

handelt

sidr um ein schlankes 13 m

langes

und 2

m breites Paddelrudenboot mit Doppelsteven

an

beiden Enden und

fladrem

Boden.

Der Hauptspant ist

sichelförmig

gerundet,

währ€nd der Vor- und

Achter-

spant

V-Form

hat. Die insgesamt 10 Spanten des

Fahr-

zeuges

sind

mit Lindenholz klinkerbeplankt, d. h., die

Pl,anken greifen dachziegelartig übereinander. Heute

beflnden sich die Reste des Hjortspring-Schifres

im

Museum von Kopenhag€n.

Ein

hervorragendes Beispiel der

hochenüwickelten

Sdriffbaukunst der Wiklnger ist das 1880 aus einem

Grabhügel am Sandefjord

(Norwegen) geborgene

Gokstad-S&ifr,

in dem

g.ut€

Ruder-

,und

Segel-

eigerschaften

mlt

großer

Se€tüdrtigk€it vereint sind,

Das. Gokstad-Sdrifr

ist

etwa

23,40 m lang, 5 m breit

ünd

rtrat

ein€n

Tiefgang von 0,92

m.

Der aus Eichenholz

bestehende

Sdriffskörper ist

,ebenfalls

in Klinker-

bauweise h,ergestellt.

AuI

jeder

Bordseite beflnden sich

tiber dem Ktel 1? Plankengänge, An den 19 Spanten

sind die unteren Plankengänge

durdr

Schnüre,

die

oberen durdr

Holznägel befestigt.

Zum Antrieb

des

Schiffes dienten 16 Paar Riemen sowie 1 Mast, der ein

etwa ?0

p2

großes

Rahsegel

trug, Da der Außenkiel

des

Schifres

ungefähr 30 cm aus dem Sc*riffsboden

herausragt,

war

sogar ein Segeln i,m

Winde

möglidr.

Während das Gokstad-Sdifi

ein hodrseefähiges

Ge-

br,audrsfahrZeug dar,stellf,e, ist da6 1904 aul dern

Oseberghof

(Norwegen)

ausgegrabene

Oseberg-Sctriff

aul Grund seiner leldrten Bauweise und seiner reidren

Verzierungen

eher als Yadrt anzuspredren. Das Ose-

berg€chiff

ist

21,45m

lang und 5 m

breit

(Äbb.

6). Seine

Erbauer legten besonderen Wert auf

gute

Ruder-

eigenrschaften

und

gestalteten

aus diesem Grunde das

Unterwasserschiü sehr

sdrlank,

Die

Fahrzeuge

der

Wikinger waren hauptsächlich

schnelle Langschifre, die sich bei 'deren Kriegs- und

Raubzügen bewährten, Mit ihren offenen Langsdrifren

bef,uhren die Wikinger

die

Ostsee, die

Nordsee, das

Mittelmeer

und

den Nordatlantik. Von Island

,aus ge-

langüen sie um das Jahr 1000u. Z. an die

nordamerika-

nische

Küste

(Abb.7).

Zum

Traruport von

großen

{rnd

sperrigen

Waren war€D die offenen Langsctriffe wönig

geeignet,

Die

Kreuzzilge

und der sich im Frühkapita-

lismus ln den

nördlidren Randmeeren entwid<elnde

Seehandel

erforderten

Schiffe, mit denen man

größere

Transporte

bewältigen konnte. Im 11,/12.

Jahrhundert

begann

das

gedrungene,einmastig€

Segelhandels-

fahrzeug die hauptsädrlich durch Riemen fortbewegten

Langsdrifie in

den

nördlidren

Meeren abzulösen.

(Fortsetzung

m ndchsten HeIt)

Abb.

6

Aulnohm.

dca

lt04

out

dcn Orcbaghol

ln Norwcaen

gcfundrnrn

und

ifacig.l.9t.n

Osrberg-Söllfor.

;i

 

Abb, t

Mit

lhrrn

röncllcn und

rdrlonlen run ScAdn und

Rudorn .ing.rlcht

t.n Long.

röltf.il

tührLn

dit Willngcr

aar3pdahnL

Sc*cbcn durö

fcreo

tm n.

d, ZJ. Dh Sölldc

dor Msnn:öoft wqron

tum

Sdrutr

grgcn

llbrrkommcndc

Sco

outcnbordr

culgrhöngt.

Page 13: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 13/70

Ein ricrig.t

Zohnrod wird

in

die

Stshlbbdrwokan

das Schwcr.

mordrincnwcrll Toljuon cingohobcn. Dir Wolren dcs erslon

Stchlblcclrwohwcrlcc

öincrkchcr

Produltion

hoben

einen

Durömcrrcr

yon

7i00

nm und

rt€llan

Srohlblcchc

yon

t20o mm

Brcitc

hcr.

Ein neuGr

Stcdcnpferd-Frochtor

wird

ru.

Zait in Rortock

cus.

g.rü3tct.

Et

irt dor

aroo.t.Motorsdtitt

,Stoltcro".

$'

i

I r l

' - t

Kainc

Rok.tä,

tond.fn

Gin ncurr

Barchlcunigrr,

dtr

im Loborotorium

für

Stroh_

lungrquallen

drr Phyrilolirdr-Cheniröon

lnrtltutr in

Morkou

oufgcstellt wurd.,

Er dirnt

dcm

studium

dG. vcröndcrung

d.r

phFiloliiö.chemischcJ

Eigcnrdrotten

von

Stoffan,

dic

der Boctrshlung

mit

rdrncllflhgcndcn

golodcnan

Tcildrcn

our.

gctct:l

wGrdcn.

De.

Stdudomm

von

Nongol.

Hi.r

entrt.ht

dor

gröBtc

Mchnwoclprolclt

Indl.nr,

Er

r.trt

riö

rurommrn

oul

cincm

i il0

m hohcn

öomm,

crwa

650 ircircn

r(qnöran

und

libcr 2000

Mcilon

vcrtcllrrlonölcn.

Mlt

Hillc

dicrcr Dommcr

wlrd

db wcrrr"

vcrorgung

r.gulicrt

wcrdcn

und

clnc ruröblidrc

ErntG

von

5ö o0o

t wcitan,

5900@ goll.n Boumwole, 50@ r Zudrcrrohr und 0000 t HlirrGnfrlidrtG un d

Olroslen

möglidr

trin,

Page 14: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 14/70

Wohnungen

clus

der

Fqbrik

Mit

der Herstellung vorfobriziertor

Stohlbctonhöuser neu€n

Typs

lief

unlöngst

die

Produktion im Moslouer Höuserboukombinot

on, Dieses Kombinot

gehört

zu

d€n erst€n N€uboutan,

die ouf

Grund

des owjetischen

Siebenjohrplons

-

fertlggestellt wurden, Aus den hier vorfobrizicrtcn Bouelementen konn lm

Loufc

von 3O Togcn

cln fünfgaschossiger

Wohnhous on

jcder

bcliebigen

Stclle

der

Stodt erfldttet wefden.

Hier wird

dor

Fundoncnt

fllr ncuc Wohnhöurr

gGlcEt.

lm Hlnt.rgrund

st.hcn

N.ubout

rr,

dic our

rorfobrlrlrrtrn Boucbmcnt

n d.3 fombinot3

ämprorwodrtrn,

",r"

j

' ,"1'.

P'**?tt

* . } . *

Reölr obcn:

Montogc

dcr ronltörcn Anl. .n

lür

clnrn Ntubou,

blttqh.nd oul

Wonne,

Wo|chllrö

und

loll.tt.. Dl. Aultt llung

dicr-r

AnlcAcn

.dord.rt

nur

ucnlg Zoit.

Einr lcrtigc Zimncidcdc

lllr rin

gonrcr

Zimner irt

.ntilond.n

und wlrd für dGn Tronrport tGrtlgg.msöt.

In .ln.r Abt ilun

d.3

fombinog: Autoüolbö.r

Sdrrcltrn

von

M.tolln.Eanr

Page 15: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 15/70

1\

v* j i

r

{ Y

-1&

Einc ncur

univcrsolr hydrau"

liröc

Turboprolilprcara

wird in

Werl

flir rdrwcrc ltYcrl:eug.

mqtdrin.n

in

Xolomno

llorict

uniony

.rprobL Die Mosöine,

di. foo

t

ri.gt, hot cl.ltro.

hydroulirdtr

Slrucrung.

Nodr

dcm

Kleinwogcn,Pr inr"

hob.n unlöngsl

dic wastddt-

röcn NSU.Wcr&G

ihr.n

rSport.

Prinr"

hcrourgcbrodrt.

De r

Motor

di.rc, Wcaenr

wurde

In

roinor

LGittung

von

20 out

 0 PS

gcrtcigort,

wodurö cine

Spitt.ng.röwlndigt.it

yo n

l |t

Lm/h nöglidr

:cin soll.

Um llir

den Stoot 20 t Ei3en

und

Stohl cinrurporcn,

tert ig-

tcn

di.

Arbcitc:

der

Popier.

fsbril

von

Söongtröiu

eine

P,opitrmorc|rine

ous

Hoh.

DiGr6

|.lordrinr

hot rint Leislung

von

I t pro To9.

12 000 Fcrnrchgcrötc,

dic

dcn

Nqmcn

dcr

ungcriröen Molcn

Munlscat,

trog€n, wGrd.n

in

dicram

Jchr in

Srckeschcrvqr

(Ungcrn

produricrt,

Wic

do r

Sild crkcnncn lö8t, hondelt es

rlö

um modtrnc

Gcrötc,

dic

mil

12 Konlilcn

und

eincm

Bild-

röirrn von

52 cm

Durömestr

outg.rtottct

rind.

Q 6 t t t

|

|

39?

Page 16: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 16/70

ffi

Grc3c

Bcdcutung für

dcn Wsrröourr V.rl.hr hot die Stcfsn-

Stonynsli-Brüdre.

Dcr

Ncubou lrt

berrltr

30 wGit tortgcrdrrittanl

do8, wia cur dam

Bildc

crsldrllich, dic StroBcnbohnsdrlcncn

gclegt

wordcn

lönnon.

lm VEB Funkwerk Edu.t wurdG cin G.röt von hohcm tcönisö-

wisaDidrottlidr.m

Nlvcou cntwidelt,

dos Ultrosöoll-MotBriql.

prüfgcröt

lyp 9020. Dcr Anwcndungt bGroiö

da, Gcrötcs

licgt

brrondcr dort, wo ca gllt, on Holbfobrilqtrn und F.rtlgungs-

tcilon rowic on Wohcrzcugnlrsen

und Stohlgu8ttüden

Lunlcr,

RirJG

und Schlodranalnrthl{i tr. tGrlrur t€ll.n.

eW

l,;

:*Y

Uber Gcsömod roll mon

io

nldrt rtrcitGn.

-

Dcs

bl

i.d.ntolls

dl.

nGuG

Quidly.I,

dia türrlich

In

Nedorculm dic

Wcrhrhollcn

vorlicS,

lhrc Sesondarhclten: vorn

Longorm:clrwlnge,

hintcn

frlcbsotrröwlngr,

Ocblösekühlung

und Dralgongt.trlcba.

lm

Sclrwermoschinenbou

rKorl

liabtncdrt" wurde einc

groBe

Röntgenonlogc in Betrleb

g.nommcn.

Donk dcr

weitgohGnden

Mcchoniriorung und Automatiicrung die&r Anlogc, dcron

Rönlgenröhrc, wte

dot

Bild rcigl,

on Ginen Söarcnlron

nontiart

irt,

genligt

filr ihrc

Eedlcnung tln Röntgcnprlifcr.

-

1I

f..

n

I

t

; 'f,:";: ' ';

i ;

' 1

ü "

*

t i )

rt'S*,*

,*

S,,

"

'-

f r

ts+

=f,

_E@

*}ffiry

tr

Page 17: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 17/70

Woil bclonnt

ist

oudr in

unscrrr

Rrpublll

a.it mahr

ob clnem

Johr drr

rowJctlröc

Xroftwogcn

,Wolgo.,

dcr

.olr

Naöfolg.,

d$.Pobcdor

gcbsut

wird.

Nunmchr

wurdo

di . r . . ,Wol9o,xombl ,

yorg . r t c l l t ,

dc r

rbonfollr

lm

Autowcrl

Gorti

ln dh Scrhn.

plodulllon

gogcngon

lrt.

Hicr

.ngtaht

Kopcnhogenr

höörtc,

Bou.

wrrk.

Er hondelt

rlö um dor

22

Stod.wcrl

hoha

Hot€|,

dol

dic

"Stondinovion

Airlincs

sy:tom',

dic

tkondinovirdrc

Ltrftyarhh.&

gcr.llsöolt,

.rriöt.n

lü0t,

I

r&

;}tr}.

;^

I*l

'ff i

' :, $f

,iff

 

l"'t-

_.

.,

ld;*."

J

m

. i .

. _

^ .

titt

i*

- l t

,

, , 1 .

.

t t : .

r . , t . . .

. . ,

t

r j : : r

*:1

:

v

I

t . " . _ , -

I

I

t*--*

Zwci noclr modGrnit.n Ertcnntnlrrcn gr.

boutc

Glühöfu, dcncn

bir rum

Jshrcr.

.ndc

nodt

redts

wcitcrc

folgcn

wcrdcn,

rind

ictrt

lm

Ed.lst hlwo.|(

FrGltol

lhrr,

Bestimmung

übcrgobcn

wordcn,

lÄlh

dol

Bild

rrkonncn

lö8t, wurdGn

i. mlt

.ln.t

qutomoliröan

Chorglcrno*hln.

outg&

rürtGt,

mit

dcrcn Hillc

dic

acgllihron

Stöhla

yom

Ofcn In

dic {ühlgrubcn

tronr.

po.licrt

r.rdcn (rodttr

Mitt.l.

Ein nescr Trolto;.Typ, dos Mugtcr ,Sori.

won-59',

irt in

dcr Korccnisöcn

VolkrfGpu-

bl ik

antwidclt

wordcn.

Er wird

yon

dc l

Troltorcnrcpcrolur.Fobril

in

Soriwon

gc .

t.rti9t,

Page 18: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 18/70

Besuch

beirn Moskouer

Houptpostomt

Dos

Moskouer Houptpostomt

ist

dic

gröBte postolisdlc

'

Einrlötung

in der

Sowjetunion. An

jedcm

Tog wcrdcn

hiGr

etws 25@

t Post beörbeitct,

Vlcrmol

tögllch,

morgens,

mittogs,

noömittogs

und obends

hoben

dl c

Zusteller

olle

Höndc

voll zu

tun,

um dcn Empföngcrn.

dia Post zuzustellen. Dic Moskoucr erholten im Monot

ungeföhf

l5 Millionen

Briefe

und

Druclsochen,

über

3{t Million.n

Zeitungen

und

Zaitschrlften

und

über

l

Mi l l ion

Geldübemeisungen,

H inzu

kommcn

noch

rund

200

0@ Pqlete.

Kein Wunder,

doB zohlreiöe

Arbeitrvorgönge

zur

Bewöltigung

dicses rieslgen

post.

onfolls

ouf dem

Moskoucr

Portomt

medronislert

wurdcn,

Mit

ninrr

gGwoltig.n

Fosrodc

cmpltingt

dot Mo*su.r

Houptportoml

in

dcr XirowrtroSc

dh loudrrr.

Auf

dcm Bildröirn

liert

dlarc

Poatqn 6t.llt.

dlc Brielodrcrcn.

Nsö

cincm

Drudr

suf dcn

.nlrpr.ch.ndGn

Knopf

wird

der

Brlcl

on dan

rurlöndigcn SornmlGr woit.Jg.l.ltct.

An

der

holboutomotiaöGn

B.icfrorti.rmotchine

w.rden

dl'

Bricfc

glciörcitig

von

20 Arbcitr.

plöhen

our

rorti.rt. Di

L.i3lung

on

jcdGm

ArbciBplotz

bctrögt

a00O Bricfc

In

dcr

Stundo,

Töglich

bringen Dulrend.

von

Flugrcugcn

de r

In- und Aurlondsfluglinicn Port tüi di.

rowic.

tlröe Hsuptstodt.

Hler

wird

.b.n

.in. TU tol

ouf dcm

Flugplotr

Wnulowo

bci Morkou mit

?ort

b.lodcn.

400

Page 19: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 19/70

'.

.,-.',..l',;f... r;i'

,

-

-

:..1

lffi#,

Tää:ffi-*

' *6@e

B o ld

w i r d

d q 5

o l t e

Ge b ä vd e

d e s

Hq u p tp o s lo mte s

n ich l me h t

o u s r e i c h e n . .

D o 5 P f o t e t ( t

l ü r

e i n

n e u e s

P o s tg e b ö u d e

o m

K o "

:q n e r

B o h n h o f

in Mo s lq u

i s l

o b e r

b e te i t :

o u sg e a rb e i t e t ,

V J ie

d o s Mo d e l l

re ig t ,

w i rd

q u f

d e m

D o c h

d e r n e u e n , o , n i s g e

e r n

Hu b rch ro u b e r -L E n d e p lo t z

fu r

E i lg u t se n d u n g e n

e in g e r i ch te t .

M i t t e :

E i n e

M o r c h i n e

r u m

B i n -

d e n

vo n

B r ie fp ö ckch e n ;

h i e r m i t

k ö n n e n

i n

d e r

S tu n d e

l CO

B r ie fp ö ckch e n

:u lo mme n g e b u n ,

d e n

w e r d e n .

We r

ke in e

Ze i t h o t ,

ko n n

s i<h

se lb 5 t

b e d i e h e n .

D i e r e r

A u tc .

mq l

h q l

r e h n e r l e i

Um:ch lä 9 e

u n d

P o s tko . t e n

vo r rö t ; g .

.

$ - l

-'u&&*

I

q- .

-:

'

t ;

, * ]

iil

' -

, .

;

. , ,

,i*.

Ys.llf'*

tn

"%

*

,&

\

{ s '

* .

ti,i.li.*r;;:,

w

e

'if

.

$-4

t J ü

's"

ffi;

Page 20: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 20/70

Mit dem vom VEB Monlon, Leiprig, konr truierlen

hydroulischen

stoßbohrge.öt

lorscn rich Kobelkqnöle

dort, wo rie Verkehrs-

odern

wie

S t roßen,

Bohndömmc

und

Gröben

schne iden, ohne

deren Funktion ru

unterbrrchen, bohren.

Mit wenigen

Hondgritlen

irt dor Geröt, dol ous einem Zweitokt.Otto-Motor

mit einem

Komprerror besteht, ru bedienen.

Dieser Bodenschwingvcrdic hter vom VEB Bqumqrchinen

Steinqch

hot 6ine Vordichtungrlei3tun g von 600 m2,h, Dol Geröl wsrde für

die Verdichtung von nichtbündigen Böd.n

gebout.

Dio Var.

dichtung:tiefe betrögt

ie

nqch Bodonort 20 bir 55

cm,

wobei

di e

Frequenr

dcr Vardichtungsrtöße

gaöndert

werden konn,

Dic

lrolopenobtoilung des englirchen Atomrcntrums Hqrwell

ho

e ine

neuort igG Lomp6

entwi*el l , d ie e ine Brcnndquer von

10 Jqhrcn hot. Ahnlich den bekonntcn Leuchktottlomp.n werden

hierbei

Glqsröhren

mit rqdioqktivem Krypton.E5-6os

gafül t.

Di e

einrelnen Buchs tqbcn sind mit einer Zink.Sdrw efel-Phosohor-

Schicht

überrogen, die von dem Krypton"Gor rum Leuchten

gebrqchl

wird.

Der

Tonbondkot ler TK-830

von

Grundig

ist

sper ie l l

fü r k long .

reine Musikwiedergobe entwickelt und ber ittt desholb neben

den

8oßloutiprechern einen Höhenrundstrqhler. Außerdem wurde

doi Geröt

rum nochtrögli<hen Einblenden von

Sproche

und Ge-

röuschen mit

einer Tricktoste ousgertottet.

402

Page 21: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 21/70

" . :

*- .

i4-=-:

: ;

il

,üt

a s

I r &

li I

' I ' l

t t ia

,ürt

, ' ' .

. .

In

der Wojewodschol t Wroclow

(Vo lkspo len)

wird

rw Zeil

eine neukonstruierte fohrbqre

Tqnkstelle

erprob t . Be i

dem Fohrzeu ; hqndel t

es : i ch

um

einen LKW vom

Typ

, ,S tor

20" ,

qu t

den e in

3500.1"

'T re ibs lo f l tonk

mit Zopfonloge

mont ier l wurde,

Amer iko

sol l um elnen

Ssper lot iv re icher werden.

Vor

der

Hqfene in fohr t

von

New York,

rw ischen

Brooklyn

und S tq ten l slond ,

wurde d ie

, ,1öngs te"

8rüc te gep lon t .

S ie sol l 1960

er t igges te l l t

we.den

und mi t e iner

Sponnlönge von

1298m

twischen

den beiden möcht igen

Türmen

die

be.ühmte

Golden-Gqte.Brücle

von

5on Frqnc isco noch

um

18

m

übertfelfen.

D i e

S t o h l w e r k e r b r i g o d e , , F l i e g e n d e s

f e r d , '

h o t

unter den Werk tä t igen der KoreonischenVolks"

demokrqt icchen

Repub l i k

eine Wettbewerbsbewe"

gung

tür d ie vor f r i s t i ge

Erfü l lung

des ers ten Fünf -

iohrp lqne5

ent tq l te t .

8 i s 1965

wi .d

d ie Zoh l

der Fernsehs tq t ionen

n

der

Sowietunion

quf

Cqs 2 ,6 fqche

erhöht .

Dos B i ld

ze ig l

d ie

Uberprü fvng

elnes

Retronslqt ionslurmes

det

Funkre lo i5 l i n ie

Len ingrod-To l l i nn ,

mi t

deren

Hi l fe

die Bewohner

Ert londs

Sendungen

ous Len in"

grod

empfongen

können.

^ f

i l 1

t l l

{

l ir t

i l

ilI

$l

üil

:"

ift

Page 22: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 22/70

Wi '"äid*-"t"'

t:dl$l

tr-"*-

'--*

; s ' 4

.*-tt

i--'-*. ----"

,r&

f toskquer Wissenschol l lerhsben e ine

Anloge rum

Schweißen von Metol l en mi t dem

Elekl ronen5lrohl

entwiqkel t .

Der

Schweißproreß

o l l z ieh t s i ch in e iner

Kommer mi t e inem tost völ l igen Vokuum, Die

qb-

ge t r i l de te

elekl ronische, ,Kcnone", welche E lektronen

mit

g roßer

Geschwindigke i t ousrendet , ks nn die

5 t rengf

üs5 igs ten

Metol le erscheel ren.

Re ch tsq b e n r N iq h t

me h r

g o n r

n e u , o b e r i n s t ä rke "

re m Mq ße o n g e we n d e t i 5 t

d o t

A u ta te le fo n ,5 o

ko n n mo n

5 i q h

vo n

e in e m K ro f two g e n

q u s

i i b e r

e i n e T e l e t o n l e n l r q l e

in d q s ö r t l i ch e Fe rn sp re ch n e t r

e in 5 ch a l le n u n d wä h re n d d e r Fo h r t d q s n ö ch s te

Re n d e rvq u s

v e r q b r e d e n .

Mi t t e r E e im

8 o u d e r n e u e n

S t rq ße

B e rn -Th u n

iS ch we i r )

mu ßte

e in o u s d e m

Jo h re 1 6 8 1 s tq mme n -

d e r S p e ich e r

e n l f e .n t we rd e n . Do s Hq u E wu rd e

o u f

e in e n l i e f l o d e r g e se t r t

u n d , vo n

e in e m L K W

g e l g g e r ,

ü b e r

e in e S t re cke vo n t 0

km ru se in e m

neuen

Stondgrt

gebrccht.

I n L o n d o n wu rd e kü r r l i ch

d ie se s

Mo to rb o q t , d o s

su f e in e m

K lz . -A n h ö n g e r

t ro n 5 p o r t i e r t

we rd e n ko n n ,

vq .g e 5 le l l t .

D ie o u s A lu min ig m g e fe r t i g t e

Ga 6 r .

me to i l ko n 5 l ru k t io n

b ie e t v ie r

P e rso n e n P io t r u n d

w i id vo n

e in e m A u ße n b o rd mo to r

s .q e l r i e b e n ,

,10{

ii',,1

i,

eä*ffii

\

I

*

{{t:

* ' \

# z

*rys'es-

Page 23: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 23/70

,,Schneller

und sicherer,,

ist

au{ allen

Gebicten

des modernen

Verkehrs-

wesens,

so au<,h

in der

Schiffahrt,

die Forderung

der

Zeit. Die hohen

Schiffsgeschwindigl(eiten,

wie sie in

den letzten .Iahren

entwickelt

wur-

den,

bödingten

auch

neue und

sic'here,

von Sicht und

Wetter una,b-

hängige Methoden der Schiffs-

führung.

ts is zur

.Jn6.5. , -+-r, f l

,^ f f i

"*,'^.#ffiJJ,T"l:",fi.:l:

ischc

Navigation.

Mit Hilfe

von Landmad<en

oder

See-

zeichen

wird

bei der

terrestrischen

Navigation

(terra

:

die Erde)

de r

Schiffsort

nach

.der

Karte

bestimrnt.

Um

auch

bei schlechter

Sicht,

be i

Nacht

oder Nebel

noch nach

Land-

rnarken

steuern

zu kiinnen,

brachte

man

an

markanten

Punkten

Nebel-

.

hürner,

Glocken

oder auch

Unter-

wässerschal ls ignale

an.

Die Reich-

weite

dieser

Navigat ionshi l fsmit tel

war

ger'ing

und

nur unmittelbar

unter Land

brauchbar,

und oft

waren

die Sr:hiffe

dann

schon in

großer

Ge-

fahr

oder

mußten

mit

sehr lang-

samer

Fahrt

manövrieren.

Eine

r,veitere

Mäglichkeit

bot

sich in der

terrestr ischen

Navigat ion,

indem

mil dem

Lot

die Meerestie.fen

be -

st immt

und

mit den

tr intragungen

in

der

Seekarte

verglichen

wurrden,

Die

Meerstiefe

ist

an den_

verschieden-

stcn

Stellen

unterschiedlich,

so

war

es

bedingt

müglich,

den

Kurs

des

Sclriffes

i.iber

.den

Grund zu verfol-

gen

und vor

al lem

die Nähe

der

I(üste

rechtzeitig

zu bemenken.

Zeit raubend

und ungenau

war

diese

\4ethode,

weil das

Schiff

beim Loten'

nur

sehr

langsam lahren

kann, und

s;chon

bei

einer

Wassertiefe

von

kaum

20 m

völt ig st i l l iegcn

muß.

l)ie

astronotnische

Navigation

bietet

die Miigl ichkcit . mit Hi l fe der Ge-

st irne

dcn

Schif fsort

auf

hoher See

lestzustel len.

Abcr

auch d iese

Metl.rode

versagt

bci schlechter

Sicht

und

Nebel. . 'ür

ilstronomische

lleob-

a (h t ungc n

fch l t

dunn

d ic

S i < . h l

c l e r .

Gest irne

und vor

al lem

die f reie

Kimm

zum

Messen

der

Gestirns-

höhen.

Die

Technik

gab

dem Seemann

in

den

letzten

Jahren

neue

moderne

und sichere

Navigat ionsmit tel

in d ie

Hand,

mit deren

llilfe

eine absolut

genaue

Schif fsortbest jmmung

mög-

l ich ist .

Als

die wicht igsten

N4vi-

gat ionsinstrumente

seien

die Funk-

pc i ler

angefühIt .

Unabhängig

von

Sicht und

Wetter

gestatten

sie

Orts-

bestimmungen,

deren

Abweichr.rngen

vernachlässigbar gering

sind.

Die

um die Jahrhundertwende

ein-

geführte

Funkentelegraphie gab

de r

Schi{Iahrt

neue

Möglichkeiten

.der

Standortbestimmung,

die :in

den

le tzten

Jahrzehnten

tec.hnisc'h

so

volll<ommen

ent\Ä'ickelt

wurde. daß

Moderne

Methoden

der Söiffsortbestimmung

die Funknavigat ion

heute

nicht mehr

Hilfsmittel

der Navigation

bei

Nebel,

sondern einen völlig selbständigen

Zweig

der Navigation

darstellt,

de r

auch

bei klarem

Wetter ständig

4u r

Schifisführung

benutzt

wird.

Das

erste

Funknavigationsgerät

war

der

I)rehrahmenpeiler,

der aqch

heute

noch verwendet

wird. Man

nutzt

dabei die

Eigenschaft

einer

zu

einer

Schleife

geformten

Antenne

aüs,

die elel<tromagnetische

Wellen

von

Funkfeuern

oder

anderen

Sen-

dern

je

nach der

Richtung,

aus der

der Sender

einfällt,

in unterschied-

licher

Lautstärke

empfängt.

Dabei

erg ibt

; ich

ein

maximaler

Empfang

(Abb.

1), wenn

der

Sender in

Rich*

tung

der Antennenebene

steht

(Sr).

tsäl l t

.der

Sender

aus e iner anderen

#rd

*

pet**

' t t i #

Abb.

6

Schiffsort-

b€slimmung

noch

Consolfunkfeu:er

}

und

Xqrte

Abb.

I

Prinzip

des Funkpeilens

mit

Rohmenonlenne

rur

Mesaung

des

Empfongs-

minimums

?

I

/,,

I

If,

t

Page 24: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 24/70

Richtung ein, so wird der EmPfang

schwächer.

Kommen

nun

'die

Funk-

strahlen

aus

einer Rictrtung

quer

zu r

Rahmenebene

(S4),

so

geht

de r

Empfang

dieses

Sender's

ganz

au f

Null

zurüch.

d. h. der

Sender

is t

nicht zu

hören.

Dieses Minimurn

is t

sehr

'genau

zu bestimmen,

und

schon

eine

geringe

Drehung

des Rahmens

aus

dieser Mini'rnumstellung

heraus

hat eine

star,ke

Zunahme

der

Laut-

stärke zur

Folge,

deshalb

eignet

sidr

das

Minimum

besonders

gut

zur

Richtungsbestimmung.

An navigatorisdr wichtigen Punkten

der Küsten

haben

die

Küstenstaaten

Funkstellen

(sogenannte

Funkfeuer)

errichtet.

Ist es möglich,

zwei dieser

Feuer

zu

peilen,

so

ist der

Standort

des Schiffes

bestirnmt,

ohne

daß

man Land

in Sicht

bekommt'

Auf

Abb. 2

wird

das

Feuer von

Round

Island in

rw.

25"

gepeilt

und das

Funkfeuer

von Creach

in

rw.

110".

In

die Seekarte

eingezeichnet,

ergibt

sich

daraus

der

Standort Ow,

von

dem aus

nun weiter

navigiert

wer-

den

kann.

Wertvolle

Hilfe

leistet

der Funkpeiler,

wenn Schiffe

in

See-

not .sind. Oft ist dann der Schiffs-

ort

nicht

gönau

bekannt,

und

'die

zur

Hilfeleistung

herbeieilenden

Schiffe

können

das in

Not beflndliche

Schifi

einpeilen.

An

'dichtbefahrenen

Küsten

siird

auch

an

Land PeiI-

stationen

errichtet

worden,

von

denen

sich

mit

Funk ausgerüstete

Schiffe

einpeilen

lassen

können'

Diese Stationen

überwachen

auch

ständig die

Seenotwellen

und treten

sofort in

AktiPD,

wenn

ein Notruf

aufgenommen

ldwird'

Es arbeiten

immer

mehrerti

Landstationen

zu-

sammen,

und

so

kann unmittelbar

nach dem Notruf 'der genaue Stand-

ort

des Havaristen

bekanntgegeben

weralen.

Viele

Schiffe

und Seeleute

sind

dadurch

schon

gerettet

worden.

Der

Drehrahmenpeiler

tritt

heute

406

schon immer mehr in den Hinter-

grund;

er wird

verdrängt

vom

Goniometerpeiler

und

von

de r

neuesten

Konstruktion,

die

wir heute

im

Fertigungsprogramm

vom

RFT

f nden, dern

Sichtfunkpeiler.

Beim

Goniometerpeiler

(Gonio-

meter

:

Winkelmesser)

wir'd

ei n

feststehenrler

Kreuzrahmen

benutzt,

der das elektrische

Feld

aufnimmt

und

auf zwei

ebenlalls

über

Kreuz

stehende

Spulen

im

Goniometer-

pei ler

überträet.

(Abb.3).

Innerhalb

dieser

Spulen

bildet

sich nun

ei n

elektromdgnetisches

Feld, das

genau

dem an

der

Antenne entspricht.

In

dieses Sekundärfeld

wird

mit

einer

kleinen

Sudrerspule

ebenfalls

die

Richtung

des Minirnurns

bestimmt'

Man erreicht

mit dem Goniometer-

peiler

größere

Peilgenauigkeit,

größere

Reichweiten

und

vor

allem

eine leichtere

Bedienung,

weil

nidtt

die

gesamte

Antenne

beim

Peilen

gedreht

wer'den

muß.

Der

Sichtfunkpeiler

benutzt

eben-

falls eine

Doppelrahmenantenne.

Die

von der Antenne

aufgenommene

Energie wir'd

nach

V€rstärkung

den

Ablenkplatten einer Braunschen

Röhre

zugeführt

(Abb.4) .

Nehmen

wir an, der

Rahmen

A steht

in

de r

Maximumstellung

und

der Rahmen

B in der

Minimumstellung,

dann er-

hält

nur

da3 Plattenpaar

A einen

Wechselstrom,

durch

den

die Platteri

im

schnellen

Wechsel

negativ und

positiv

.aufgeladen

werden.

Das

Plattenpaar

B

hat dagegen

keine

Spannung;

denn

der dazugehörige

Rahmen

B steht im

Minimum

und

hat

keinen

Empfang.

Der Elektro-

nenstrahl

der Braunschen

Rti,hre

wird

also allein

durch

das

Plattenpaar

A

in schneller Folge von oben nach

unten abgelenkt.

Au{

dem Braun-

sclren

Rohr

erscheint

ein Strich von

oben nach unten,

der

die Peilung

des Senders

angibt.

Nehmen

wi r

nun einen Sender, bei dem Rahrnen

A im Minimum

steht

und Rahmen

B

im

Maximum,

so wird

der Elek-

tronenstrahl

von

rechts nach

links,

also durch das

Plattenpaar

B, ab-

gelenkt,

Aber nictrt

nur

in diesen

Hauptridltungen

erhalten

wir eine

Peilung. Steht

der

Sender in

einer

beliebigen

Zwischenrichtung,

so

werden

in den

beiden

Rahmen

Wechselströme

unterschiedlicher

Stärke

erzeugt,

die nun

ihrerseits

auch den

Elektronenstrahl

unter-

schiedlich

stark ablenken.

Der Elek-

tronenstrahl

folgt den

elektrischen

Fel.dern beider Plattenpaare und

stellt sich

in der Resultierenden

ein,

die der

Richtung

zum Funkfeuer

ent-

spricht.

Diese Peilung

ist von sub-

jektiven

'ehlern

frei, sehr leidtt

aus-

zuführen

und läßt eine

Kontrolle

über die

.Peilgenauigkeit

zu .

Neben

die Funkpeiler

traten aber

bald

weitere

Funkortungsverfahren,

bbi denen

die Bestrebungen

dahin

gehen,

den

technischen

Aufwand

an

Land einzusetzen

und an

Bord nach

Möglichkeit

mit einfachen,Empfangs-

geräten,

die nidrt

mehr

technischen

Aufwand erfordern als ein einfaches

R.adiogerät,

auszukommen.

Die

Richtfunkfeuer,

die diese

Be -

strebungen

erfüIlen,

leiten das Schiff

auf einen

Richtstrahl

(Abb.

5)

durch

enge Fahrwasser

oder

Hafenein-

fahrten. Das

Richtfunkfeuer

steht

an

Land und sendet

so,

daß rechts

neben der

Fahrrinne der

Büchstabe

E zu

rhören

ist

und links

neben der

Fahrrinne

'der

Buchstabe

T. Auf dem

Leitstrahl,

also

in, der

Fahrrinne,

sendet es

einen Dauerton.

Ist das

Empfangsgerät

auf

den Sender

ein-

gestellt,

so kann das

Schiff zu

jeder

Zeit feststellen, ob es im Fahrwasser

ist oder

an welcher Seite

des Fahr-

wassers

es sich

beflndet.

Ein Funk-

peiler

ist hierzu an

Bord nicht nötig.

Al lerdings ist

die Reichweite

dieser

Page 25: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 25/70

Richtfunkfeuer

nur

gering,

und sie

eignen

sic}r

daher

nur für

Hafen:

einfahrten

und

unmittelbare

Küsten-

gewässer.

Nach

einem

anderen

System

arbeiten

die

Consolfunk-

feuer.

Mit einer

Reichweite

bis

über

1000

sm

eignen

sie sich

zur

Schiffs-

ortbestimmung

auf hoher

See.

Auch

hier

benötigt

man nur

ein

einfaches

Empfangsgerät, das auf die Fre-

quenz

des

Consolfunkfeuers

ein-

gestellt

wind.

Das

Consolfunkfeuer

sendet

ununterbroche'n

im

Rhythmus

von

einer

,halben

Minute

seine

Ken-

nung

und

anschließend

60

Zeichen,

die

aus Punkten

und

Strichen

be-

stehen

können.

Aus

der

Anzahl

der

gezählten

Punkte

und

Striche

wird

die

Richtung

zum

Consolfunkfeuer

und damit

die

Standlinie

des Schif-

fes

bestimmt.

Zur

leichteren

Aus-

wertung

tragen

die

Seekarten

di e

Consolstandlinien

als farbigen

tlber-

druck

(Abb.

6).

Auf der

abgedruckten

Karte

sind

die Peilstrahlen

de r

Consolfunkfeuer

Stavanger

(Nor-

wegen), von oben nach unten ver-

laufend,

und

Bushmills

(Nordirland).

von

links

nach

rechts

verlaufend,

eingezelchnet.

Der

Nautiker

ha t

beim

Consolfunkfeuer

Stavanger

18

Str iche

und 42 Punkte

gezählt .

Da

er

zuerst

Striche

hörte,

beflndet

er

sich in

einem

Strichsektor.

und

zwar

auf

der

Standlinie

18

Striche.

Von

Bushmills

hat

er dagegen

45

punktc

und 15

Striche

gezählt.

Dementspre-

chend

beffndet

er

sich

in

einem

Punktsel<tor

des

Funkfeuers

Bush-

mil ls,

und zwar

auf

der Standl in ie

45

Punkte.

Beide

Standl inien

werden

in

die Kar te

einget ragen;

der

Kreu-

zungspunkt

(Ow)

ist

der wahre

Schifisort. Da der technische Auf-

wand

hierbei

an Bord

sehr

gering

ist,

hat

sich dieses

Verfahren

vo r

allem

auf

kleinen

Schiffen

und in

der

Hoc'hseeflscherei

durchgesetzt.

Das

modernste

und

genaucste

Navi-

gationsverfahren

ist

die Standort-

bestimmung

durch

Decca-Geräte.

Allerdings

ist

der

Aufwand

auf

de r

Senderseite

als

auch

auf

de r

Empfangsseite

sehr

groß.

Zu einer

Decca-Kette gehören

vier Sender.

Sie

ermöglichen

dann

eine

sichere

Stan'dortbestimmung

bis

zu

300 sm

um die Sender herum. Um den

Schiffsort

nach diesen

Sender.n

be -

stimmen

zu können,

braucht

man

ei n

spezielles

Empfangsgerät

(phasen-

vergleichsgerät),

das nur für

diese

Aufgabe

geeignet

ist. Auf

drei

Uhren

können

jederzeit

zwei

Standlinien

abgelesen

werden;

die

v ier te

Uhr

ist für

d ie

Grobor tung

best immt,

d ie

notwendig

ist,

da

die Feinortung

in -

folge

der

vielen Standl inien

mehr-i

Ceut ig

sein

kann.

Die

Auswertung

erfolgt

auf

einer

spezi.ellen

Decca-Karte,

auf

der

di e

Standlinien

eingezeictrnet

sind.

Überraschend ist vor allem die Ge-

nauigkeit

,dieser

Standortbestim-

mung.

In

der Nähe

der

Sender

kann

der

Standort

auf wenige

Meter

genau

best immt'werden,

und

noch

auf

größeren

Entfernungen

sind

C)rtungsgenauigkeiten

von

100

bi s

200

Met.ern,

also

etwa

einer

Schiffs-

länge,

möglich.

Dadurch

wird er-

reicht,

mit diesem

Gerät

auch

in

schwierigen

Gewässern.ohne

Land-

sicht.'

sicher

zu

n4vigieren.

Diese

große

Genauigkeit

hat

auch

dazu

gefti,hrt,

daß man

heute

mit

Decca-

Geräten Küstenvermessungen durch-

führt

un'd

vor

allem auf

See

außer

Sicht

des Lan.des

sehr

genau

Ver-

messungen

d.es

Meeresbodens

vor-

nehmen

kann.

Heute

ist

in der

Funktechnik

ein

Stand

erreicht,

bei

dem

es

jedem

Schiff,

das

mit den

entsprechenden

Geräten

ausgerüstet

ist, möglich

ist,

auch

bei

Nebel sicher

zu

navigieren.

Allerdings

ist

es notwendig,

daß

auch

an

den

.Küsten

die

ent-

sprechenden

Funkfeuer

bestehen,

was

leider

noCh'

ange

nicht

überall

der

Fall

ist.

Die Funknavigation

is t

heute liein Hilfsinittel mehr; ,das

man

bei

Nebel

einsetzt,

sondern

ein

selbständiger

und

vollwertiger

Zweig

der

Navigation,

der

auch

bei

klarem

Wetter

gute

Ortungsmöglichl<eiten

bietet

und

ständig

verwendet

wir.d. .

funkfeuer

Abb.

I Arbcitsschemq

dc s

Sidrtlunlpei

lcrt

.,1.,,

'

.

:.,,

''

.l'ii:'rl'lr:,

. ":

i i . r . : r l : . _ l i : :

. " t

4 0 ? ,

Page 26: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 26/70

I)resden

benutzt. der

entdcckt am Orts:rusgang

des kleinen

Dörfchens Niedcrwartha,

kurz vor

den

Toren der

Stadt,

unvermittelt zwci

mächtige stählerne

I lobre. die den

stei len

Elbhang

herabführen. Sie unter-

queren

dic Straße

und verschwinden

in einem

Maschi-

ncnhal len ähnl ichen

hohen

Gebäude, Von dor t

aus-

gehende

Hochspannungslei tungen,

die in

kühnem

Schwung

über die Elbe

führen und in

elegantem Bogen

rrühelos den Elbhang erklimmen. lassen auch den Laicn

vermnten, da{3 sich

hier ein Kraftwerk

befindet.

-ii-

Al lerd lngs

kein Kraf twerk,

das auf Kohlebasis

u' ie

z.

B. in

Berzdorf oder Trattendorl

arbeitet, sondern

das die

jn

einem

Speicherbecken

gestauten

Wasser-

krä{te

nutzt.

Auch ist

es kein Wasserkraltwerk

im

üblichen

Sinne, wo

dem Speicherbecken

durch stän-

digen natürlichen

Zufluß

die notwendigen Wasser-

mengen zur Verfügung

stehen. In

Niederwartha

muß

das Wasser

elst einmal

von'einem

am

Kraftwe,rk

ge-

legenen Speicherbecken

durdr

reichlich 1800 m

lange

Rohrleitungen

zum oberen Speicherbecken

gepumpt

r,,"'erden. anze

12Stunden daltert

es,bis die

gegenwärtig

in Betrieb beflndlichen 4 leistungs{ähigen Zentri-

fr-rgal-I{ochdruckpumpen

clie rd.

1,9 MilI. m:r umfas-

sende Nutzwa$sermenge

dieses

unteren Speicher-

beckens

über einen Höhenunterschied

von 143

m ztim

(,bcren

Speicherbccken

gcpumpt

haben.

Von dieser Arbeitsweise

rührt auch

,cler

Name der-

artiger

Kraftwerke her, die del Energiefachmann

mi t

Pumpspeichelwerke bezeichnet.

? Stunden lang

kann dann

das Wasser in

den Druck-

rohren wieder

zu

TaIe stürzen.

mit 18 mir in

jeder

Sekunde

in die schneckenförmigen

Gehäuse

de r

Francis-spiralturbinen

hineinschießen

und deren

Lauf-

räder samt den

auf

einer

gemeinsamen

Welle

mon-

t ierten Generatorläufern

in

375 Umdrehungen ' in

jeder

Minute versetzen.

28 000 PS

abgegebene

Leistung an

der Welle verwan-

dein sich in den

Drehstrom-Synchronmaschlnen

in eine

elel<trische Leistung

von 31,5 NIVA,

rvas einer

Nenn-

leistung

von rund

22

MW ent*spricht.

(Der

Genalrigkeit

halber sei

noch erwähnt, daß

diese

Angaben für

den

Leistungsfaktor

cos

,l,

0,7

gelten,

wobei

cos

,i.

das

Ver-

hältnis

der Wirkleistung

zur Scheinleistung

eines

Wechselstromes

zum Ausdruck

bringt.)

10 000 V wer-

den

den

Klemmen der Generatoren

abgenommen

und

nach entsptechender

Transformierung

auf

110

kV

oder

220 kV den Verbraucherschwerpu nkten

der

Republik

über cias

Verbundnetz

zugeführ:t.

Die

abgeiührte

Ge-

samtleistung

von rd.

4

/.

22

MW

-"

BB MW

stellt

innerhalb

des

Landesnetzes

eine

beachtenswerte

Ilnergiereserve dar tind ist in der Lage, den Strorn-

bedarf einer

mit t lcren

Großstadt

zu decken.

Nun

rverden

Sie wahrscheinl ich

einwerfen,

daß dies

wuir l

beac'ht l iche

Leistungen

sind, Ihnen

jedoch

die

geringe,

nur

einige Stunclen

am Tage

dauernde nin-

satzmüglichkeit

dieses Werkes

sowie

der

große

Energieverbrauch

zum

Itetfieb der

gewaltigen

Wasser-

pumpen

zumindest

vom

wirtschaft l ichen

Standpunkt

hc r

a l s

f r agw ür d i g c r s c hc i nen .

Betrachten

wir

diese llinge einmal

näher und beschäf-

tigen

wir

uns zunächst

mit den Belastungsschwankun-

gen

im Verteilungs,netz.

Nchm.en wir der

Einfachheit

halber

:rn, daß eine

Stadt ausschließiich

von einem

Dampfkfaftwerk

versorgt

werde. Schon bei

der

Fest-

legung der Kapazität dieses Kraftwerkes fängen die

Sorgen der

Energiefachleute

an; denn

die sogenannte

Tagesbelastungskurve

des

Stromverbrauches

dieser

Stadt

gestaltet

sich

recht u,nterschiedlich

und

zeigt aus-

geprägle

Spitzen.

Solche Belastungsspitzen,

d.

h.

Zeiten

sehr

großer

Stromentnahme

seitens

des Ver-

brauchers,

Lreten im Sommer

vor

allem

in

den Vor-

mittags- und

Midtagsstunclen

(Kochspitze)

auf, im

Winter dadegen

besonders

steil in

den Morgen-

und

Abendstunden.

Unterschiede

ergeben sich

auch bei

Wochen-

und

Feiertagen, wobei

z. B.

die

abendliche

Spitze

während

der Weihnachtsfeiertage

eine Höhe

ereichen kann, die aI Ie

anderen Belastungsspitzen

weit überr,agt.

In den Narchtstunden

ist dagegen

nu r

ein verhältnismäßig

geringer

Verbrauch

seitens der

Abnehmer z,u verzeichnen.

Diesen

unterschiodlichen

Belastungsschwankungen

muß sich

'das

Kraftwerk

jederzeit

anpassen können,

Di6set ouf

dem Freigelöndedes

Sdroltwerkes tehendc

Ricrs

von

einem

Hodrsponnungstronstormqlor

iegt t85 000 tg.

Er

lronsformiert

den in den

Generotoren

ert€uglen und runödrsl

von

l0 kV

quf

l 0 tV Spon nung

trqnsfo.mietten lektriröen

Strom

qut

die 22o"kV-Sponnunges

Verbundnetret,

Der Trofo

kqnn obet

Sponnung

ouö

dia

qus

dem Verbundnetz slommende

22&lV.

ouf

lt0 kV heroblrqnsformiere n.

,:..

R N E R

H O R J l b e s u c h t e

Niederwcrtha

bei

Dresden

. F

F

Unser

Mitorb€iter

W E

drrs

Pumpspeidrerwerk

)

rt

1r-

tJn

rF

 

-

J

3l

G'

3t

J';F

Page 27: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 27/70

r i . h . . r s rn r r l " i

i i t r ' Kap l r z i t r i t

bes i l z c n .

d i c : r uc h i n

t le r

Li igc

ist .

: l l . l {- '

Wünschc der

Vlrbrauc}. t r : r

in dcn Zeiten

glr i . ic;

Sirornentnir ihnic

zu bclr icdigcn.

l l inc

der.art ig

Iroh+

lei .s lungsrrrt i lJ igr:

usicgl:ng cics

Kr"af t rverkes

rsl

jedOch r, r , ' i r t . . rchal1l i r . t f r

cschr:n

sehr.

unrent:rbel,

da z.

B.

in

r r : . in

großst i idi Ischc.n

)elaslungsnelzen

diese

Spitzen-

kiipazi{üt

k:rum merirr

uls z-u

5 Prozent

im Jerhre

aus-

gcl: rst . r l

\uird.

I ) l

s ich

c inc

I lncrqicspoit :herung

dcs elektr j"schen

Stnrrncs (2. 13. n d. 'n Narhtslundcn

bei

gcringer

Strom-

t :ntnairnrc

.k:r ' Vcrl .x 'alrchcr)

i is

nicht mögl ich

erweist .

r .v i ; ; l

c lcktr isci :c

Enorgie

ihrcr

physihat ischen

Oigenart

nach

t iber i ruui r r

nicht

spclc irer

äbig

ist , muß

ein

solches

..Alrfbewahrcn"

\ 'on

I lr lcfgjc

aul

eincm

Umweg

ge-

' .schchcn.

fazu

biotci

s ich Wlsscr

als

geradezu

ideales

Spci lhtrr l i t tol

r . l ; rr .

dir r :s

sjrh

nl i t tols

pumpen

leicht

bcfijlclr:rn

ii.illt

urtr:l in

Llnbesr.enzlem

ll.{rße

praktisch

irostcnkrs

zr,rr

Ver' f

igr ing

s1.ohl.

i )c r

Codanl<e

incr s.) lchcn

lncrg espeicherung,

bei

,der

i lLc

eiokt l iscl . r i :

Encrgit :

in

dcr lastschwachen

Zeit

l lo(hleis iungspt irnl l t ) l t

bc, t rc ibt

i lnd

das

Wasser

von

einern

nierderern

lecir{,in

1n 0in

l-Lrtr'}rgr:iegenes

peicher*

i ;ct :kt :n

belort lc | i .

c i . h. in

pol 'nt iel lc

Ener.g ie

umwan:

r . l o l t , [ and z r - r i ] r , : g i nn uns . l . c s . I ah r h r r nde r t s i n der

Srhrvc iz .

in

dc n z r v anz i gL r r

z r v . d r o i l J i ge r , I ah r en

i $

i )r . r

isrLr

ni l scinr: l :ni i rrbr lr l tcnrio

Vclrrt ' i rkI ichung.

Er-

innof l

sai

; rn r l ic i l r : rr tsci t rrn

)ur.r ' rpspeicher* 'erke

er-

dcckc.

13tngh:r ir : r t 'n,

Rkt j loch,

Schlr-rchsce

owie nicht

zulctzt

Nicdr, : r \ \ : l l r l l l l .

das nach

si: iner

Ini :etr, iebnahme

zu

dcn lc ist i lngsfühigstcn

Spir.zenl iraf t r ' , ,er l<en

ieser.

Ä1L

n l lu i 'opa

zi ihl i .c.

Ar"rf

c i ,cseWtisc

kann

das Dampf-

i i r i l f twet

l { rn

t

oincr

int

gro{3en

und

ganzen

gla ich-

Dri i13igcn

unC scinr:r

Kxpaz

tät

angc)messenen

wirt -

sciraf t i ichen

l,c istung

fa]-rren.

In

den

lastschwacho$

N:rchtstuncion

fü l len

die

gcn'al t igen

pumpen

cles.

Sy:cir :herkraf t rr , 'erkcs

dle Energietä1er

der

Tages:;

belilstungsliulven

atl':

1n de'n

vel.brar-lcherintensiven

Spi izenzelton

dicnt

cler

in c len

Trlrbinen

wieder-

gc\ \ 'c lr ]nonc clehir ische Slrom zur DeckunA der auf-

jr

;$,

$*

i,rl-'

fltr

t:

{liff'.:

. i

,.i.

,....:f'

,st

i:,:

:

i

' '/

&,

' n : :

i

..,

'1.

:

-i

in den

beiden 800

m longen

rteilen HongfohrJtrecken

stünl

do s

ll l /ogser

vom Elbhong

in

dos Krofthous

.ru

den Turbinen,

Inrge;trmt

betrögt

der Höhenunlerschied

zwischen

oberem

Speicherback+n

u n d d e m

T u r b i n e n h o u s

d u rch s<h n i t t l i <h ' 1 4 3

m, De r

l i d r t c

Du r i t i .

merser

d ;eser Fo l ld ruck tohr le i l unsen

nimmt

dqbe i von

1,A0. , i ,1;

ouf 2,50 m

ob,

.

,l

,

r I

# . ,

'

1 t

i ,

<

Die

B q u q rb e i t e n

b e i

d e r V e r ie g u n g

d e 3 . D fu <k ra h re s

{ i i n h e s

Ro h r |

r u r g e p l o n t e n

E rh ö h u n g

d e r l ( ro f twe rks lsp o : i t ö t

i n d

in

vo l le m

Go n g e ,

Do s E i ld

re ig t e i r , c . n

r e i

d e .

e h r o

i i l g o

d

a n g e n ,

l l q c h g e n e i g t e n

6 e tö l l e sa re c [e

o b e r h s l b

d e g

f lb to l r .

A b c th l rß

d ie se r

{ lo ch e n

Ge l6 l l e s l re cke

b i i d e n

d ie ;m

Hin te rq ru n d

i i f , h t _

b o re n

j e

3 2 m h o h e n

Wo sse rs<h ld : se r ,

ru

d e n e n

i i t h

t l r

<J i r , ,

n e u e

Ro h r ie i t u n g

n o € h

e in

we i t e re r g e se l ie n

w i r d .

Page 28: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 28/70

Tcaesbcloslungrlurvc

iili

.

.:,jr,

,

iiri

Dle Scholtworte

ttcllt

dd 5

Gehiln

dor

Kroftwetket

dori

Yon hier ous

lonn der

gonra

kompliriarte Mechonismus

eines

solchen

Werles

gstt€u€tt

un d

kontrolliert werdan, Scholtwörter

Werncr

Keil scholt€t

eben die

elektritdre Energic einas Gene'

iotors

porollcl

tum

Lcndernett.

Blict ouf dia

gegcnwörtlg

im Betrieb befindlichen

vier Moschinenättc

in Krofthous

des

Pumpspeidremerler

Niederwortho.

Zu cinem

soldren

Morchinensotr

gehören

leweils

dia

28 000-PS-Wosscrturbina

(Froncis'SpirolturbinEl,

di. ols Molor odor

Genarolor

ru bctreibrnd. elcltriröe

Mosdrin., die

kleine Anwurllurbine

mil Zqhn'

lupplung und schließliö

die im

Vordergrund slohondo

27000'P5-Z.ntrilugol'Hodt'

drud(pumpa,

Gagcnwörtig

irt mqn

noö mit

den

letrten

Ausbouorbeiten

im Kroft'

werk

beschöttigt.

Der Sdroltmeister

muB stöndlg don Betri.b5tuitond

ollar elcktrischGn

Aggrogotr

der

Werkes kennen, Derholb werden im

regclmö8igcn Ablecedlenrt

al le

in

ds r

Scholtworta suf

den MeBinttrumontsn

onger€igtcn

Wortg registrieit und

do m

Lostyerl€iler zur Verfügung

gartellt.

Unser Bild

reigt dic Sdtoltwottqnhilfc

Ruth

Jllncr bci ihrem stündliöcn Kontrollgong.

tretenden Energiespitzen,

welche

die Kapazität

d.es

Grundkraftwerkes

tibersdrreiten.

(Vgl.

hierzu

die

nebenst€hend

bgebildete

Tlagesbelastungskurv,e.)

Der \4'irkungsgrad

der Pumpspeicherung

liegt

all-

gemein

immerhin

zwischen

rl

:

0,54

bis 0166,

d.

h. ,

die zum

Hina,ufpumpen

des Wassers

verbrauchte

En€rgie wind

zu 54 bis

66 Prozent

wiedergewonnen.

In

Niederwartha

liegt der Wirkungsgrad

bei

etwa

?i

:

0,60'

i+

Es

war

.schon

ngedeutet

wor'den,

daß

der vorstehend

gesctrilderte

FaIl

eines Dampfkraftwerkes

(Grund'

kraftwerk) und eines Spitzenkraftwerkes zur Versor-

gung

e.iner

Stadt

nur eine

Vereinfachung

zum

Ver-

ständnis dieser

Problematik

darstellt. Heute

,erfolgt

die Energieversorgung

der Verbraucherschwerpunkte

aus

einem

gemeinsamen

Verbundnetz,

n

das

alle Groß-

kraftwerke der Republik

ihre Energie

liefern.

Beüm

Ausfall eines

Kraftwerkes bridrt

damit die

Energie-

versorgunrg eines

Teitrs der Verbraucher

nicht zusam-

men,

da

das

Verbundnetz

genügend

eistungsfähig

aus-

gelegt

ist. Die

Pumpspeicherwerke

spielen

als

Spitzenkraftwerke innerhalb

dieses die

gesamte

Re-

publik

umtassenden

Verbundnetzes

eine

"t/ichtige

RoiIe.

Niederwartha

Iiefert also nicht

etwa allein

für die Stadt

Dresden

den Spitzenstrorn,

sondern

g,i

t seine

Energie

in das

gesamte

Verbundnetz

Ost ab.

Die

€ntsprechen-

den Anweisungen hierzu empfängt di,e Schaltzentrale

von der

Hauptlastverteilung,

die über

den

Zustand

des

Netzes

jederzeit

einen

genügenden

Uberblick besitzt'

Da in der DDR

gegenwärtig

drei

Pumpspeicher-

werke in Betrieb sind

-

Bleilodr,

Hohenwarte

und

m

am

DonPfktdflwetk

unmillelbqr

n

die

l/erbrauclter

bga

gebene neryß

N

vom

ompfkrondds

Pumpspercherwerk

zun PrmPen

obge'

gebene

nergie

ffi

vonPunpspeicher

werk

ndie Yer'

broucher

bgege-

bene pilzenenergre

\ " r

\

g

N

- 5 0

Sr

-

3

o

{

*{

*

L. ?4slünd.

leislung

da

]onpf'

1a\sflrverkes.

4r0

e0

E1

Page 29: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 29/70

obot"t

Wtdratweo

Sail

,|956

werdcn dic Bau-

orb.it.n

lü. den Erwclterungr-

bsu des Pumprpaldrerwcrtcr

nit ollcr Krolt bctricban, Wlr

bliclen vom Dodr dcr Kroft-

w€rker

in dos Gntrtshcnds

n.ua

Macdrinrnhour, Llnhr

rlnd

rdron

dis

AnsdrluBrohrlcitungcn

gclcat;

reölr cchrn 5lo dor

gewdlilge B.tontundom.nt lür

Moröin.6.

Sö€motirdrc Dorrtcllung dcr Arbcilswclrc

oiner

Pumprpcidremcrlcr, In dar SplttGnbalortungrzc lt

sowio bci Störungrlöllcn tli. ßt dor

Inr

obcrc

Spclchcrbedcn

gGpumptr

Wor:cr In

dlc

Wsrcr.

turbinor und eEcugt im

gcnorotor

dic zusötzlldr

bcnötigtc clchtrirchc Ena.gl., In dcn Z.ltcn

sdrwodrer Belortung

dat cbktritcfian

Netro

Inodrtrl

entninmt dor Kroflwa* dlcre

libar:öllrrlgc

Encrglc

:um Antrieb von Pumpcn

.und

bcfördcrt wlodcr

:inc Wo$errggcrye In

dor obcrc Spcidrcrbcdrcn

rurüdt.

I Pumpe,

2 Anfohrturbina,

3

Kupplung,

4

G.n.;otor,

5 Turb ine .

Niederwartha

-,

stehen

zur Abd€chung

von

Spitz€n

und

plötzlich

auftretenden

Störungen

zur Zeit

165

00kW

dem

gesamten

Verbundnetz

zur

Verfügung.

Durch

den zügig

voranschreitenden

Aulbau

bzw. wei-

teren

Ausbau

der

Pumpspeicherwerke

Amalienhöhe

und

Niederwartha

werden

es im

Jahre

lg6b

nsgesamt

528

200

kW

sein,

ü.ber

.die

der

Haupilastverteiier

als

Momentanreserve

zusätzlich

verfügen

kann.

is

Es

ist

nun

noeh

ganz

interessant,

einiges

vom

Wjeder-

aufbau

und

den

geplanten

Erweiterungen

des

pump-

speicherwerkes

Niederwartha

zu

erfahren.

Geba.ut

wurde

das Werk in der zweiten Hälfte derzwanziger Jahre und konnte

lg30

n

Betrieb

genommen

werden.

Es

stellte

damals

eine

bahnbrechende

Neue_

rung

dar,

da erstmalig

n

diesem

Umfange

der

GeÄanke

einer

reinen

Fremdspeicherung,

d.

h, ohne

Zuhilfe_

nahme

anderweitig genutzter

oder

natürliche,r

SDei_

cherbecken,

seine

Verwirklichung

fand.

Im

Jahre

igls

stand

das

Werk

auf

der

Demontageliste

der Sieger_

mächte

und

wurde

entsprechend

diesen

Beschlüssen

von

der

damaligen

sowjetischen

Besatzungsmacht

e_

montiert.

Daß

sich

die

Sowjetunion

dabei

schon

damals

nicht

von

einer

auf

lange

Zeit hinzielenden

wirtschaft_

ljchen

Niederhaltung

Deutschlands

leiten

ließ,

mag

daraus

hervorgehen,

daß

diese

wertvollen

pumpen,

Tur-

binen

und

Gener,atoren

icht dn

der

Sowjetunion

ein-

gesetzt,sondern unter fachmännischerpfiege lediglich

sichergestellt

wur,den.

Bei

der

großzügfgen

Rüct<gabe

dieser

Aggnegate

n die

Hände

des

deutschen

Volkes

war

z,

B. nicht

oine einzige

Rostmarke

auf

deir

Wellen

zu

verzeichnen.

Gegenwärtig

werden

dlese

Maschinen

auf

den neuesten

technischen

Stand

gebracht

(Ausstattung

mit

VolI_

automatik);

sie

dienen

nach

der

Erweiterung

des

Werkes

zur

geplanten

Kapazitätserhöhung

um

rd.

50

prozent

der

jetzigen

Leistung.

Der

Wiederaufbau

Vqn

Niederwartha

wurde

l9b4 in

Angriff

genommen

und

war

19b?

sdrließlich

so weit

.gediehen,

aß im

Oktober

die

erste

Tunbine

4

Tage

vor

dem

geplanten

Staatstermin

anlaufen

konnte,

äinen

Monat

später

folgte,

wiederum

um

4

Tage

früher,

die

zweite

Tulbine,

und

im

Februar

lgbS

gab

die

dritte

Turbine

acht

Tage

eher

Strom

ins

Netz

ab. Seit

Marz

vorigen

Jahres

läuft

das

pumpspeicherwerk

Nieder_

wartha mit der 14.Tage vorfristig angelaufenen Tur_

bine

4 wieder

mit seiner

alten

Kipazitat.

.

,t

Das

,gewaltrige

Kohle-

und

Energieprogramm

unserer

Regierung

mit

seiner

auf lange

Jahre

hinaus

weit-

sich,tigen

Planung

und

projektierung

nzuer

Kraft_

werke

ließen

es

als

unbedingt

notwe;dig

ersctreinen,

die

Kapazität

von

Niederwartha

zu

Crhöhen.

Die

Bau_

arbeiten

hierzu

sind

seit

1956

n

vollern

Gang,e,

und die

Arbeiter

und

verantworilichen

'lngenieure

iassen

kei-

nen

Zweifel

darüber,

,daß

auch

drie

neuen

Maschinen_

sätze

vor

den festgesetzten

Staatsterminen

im

nächsten

Jahr

anlaufen

werden.

f2g

000

kW

sollen

di€

Genera_

toren

Ende

1960

als

Spitzenen€rgie

dns

Landesnetz

lieförn, - dies entspricht einer Leiitung, mit der der

Ener,giebedarf

beispielsweise

von

HaUä

voll

gedeckt

werden

könnte.

Damit

rückt

das

pumpspöichärwerk

Niederwarttra

wiederum

zu

.den

leistungsfähigsten

Kraftwerken

dieser

Art in

Europa

auf

41r

Page 30: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 30/70

Eben hat rnan mir

,die

Ableitungshaube

mit

den

acht

nlektroden

au.fgesetzt,

Nun

wird die

Tür

geschiossen,

und ich sitze isoliert von der

Außenwelt in einem

klo.inen

grünrrerkleideten

Raum, dessen Fenster au s

haarfeiner Kupferdrahtgaze bestehen.

So beiingstigend,

wi.e es den Anschein hat,

ist die

S;rche

jedoch

gar

niclrt. Alles hat seine Richtigkeit.

Der Käfig, in den m,ich Charlotte Jehr,ing, EEG-

Assistentin d er Medizinischen Universitätsklinik

Leipzig,

gesperrt

hat, ist ein sogenannter Faraday-

schör Käfig, ein Raum, in dem ic'h

gegen

jegiiche

atnrosphärisch-elel{trische

Einflüsse von außerhalb ab-

gcschirrnt

bin.

Nur

einige Millionstel Volt

Fs

steht

fest, dalS'der

biochem,ische

Stoffwechselablauf

der v ielen Mil l iarden Nervenzel len un seres Gehirns

von

elektrischpr.r Spannungsschwankungen begleitet

w-ird, die allerdiAgs nqr mit'den empfindlich,sten Meß-

geräten

wahrgelioinmen

.*ierden

können. Selb.st die

grüßte Spannunä entlädt si.'h nur in einigen hundert

Mikrovoit, die auf den Widelstand der

umliegenden

CleWebe und Sch ädelknochen stößt. Außerhalb der

Schädel'decke beträgt die Spannung nur noch einige

Millionstel Volt, und da das Maß

der vorn Hirn

er -

zeugten Impulse so überaus klein

ist, sind sie schon

4I.2

einige IlIiiiimeter

von

der Oberfläche des

Schädels

entfernt überhaupt r-icht rnehr

nachzuweisen.

Die acht

iliektroden, die Challotte Jehring auf meinem

Kopf

je

nach

Bedarf

ganz

versclieden

kombinieren

kann, {angen nun die

geringen

elektr.ischen Spannungs-

schwankungen der

Hirntäiigkeit auf und übertragen

sie drei- bis

siebenmillionenfach verstärkt auf'den im

Vorraum stehenden Elektroenzephalographen

(EEG).

l)urch diese enorme

Verstärkung könoen die elek-

trischen Ablüufe in meinem Nervensystem den Schrei-

ber des EEG in Rewc,gung setzen, und

'auf

einem

Papierstreifen schieben sich acht Kurven aus dem

Gerät.

Ruhe Hirnstromablcilung

,,Augen

schließen und

ganz

ruhig bleiben",

gibt

Char-

lotte Jehring

durch das kleine Gazefenster ihre An-

weisung.

Das Stillsitzen ist

nun nicht

gerade

meine

starke

Seite.. Aber"der

Onzephalograph Iäßt sich

nicht

betrügen. Ein leichtes

Augenzwinkern macht sich auf

dern Papier

gleich

als unvorschriftsmäßiger

,,Hakenl'

bemerkbar. Ab und zu kom.mt Charlotte zu

mir und

lqombiniert die

Elelitroden neu, um

die

Hirnströme in

einer anderen Beziehung zueinalder

registnieren

zu

odetheT

widafr,,,,

können. Nach einer

halben Stunde haben di,e acht

Kurven eine l,änge von

jeweils

25 Meter. Da endlich

schaltel die Assistent in den

Enzephalographen, aus,

und

,ich

darf mich wieder

nach Herzenslust bewegen.

Nun bekornmt Oberarzt Dr. Feudell den

papiernen

Bandw,Lrrm

zur Auswe::tung. Langjährige aus

dem

Studiurn Tausender solcher

EEG-Kurven

gesammelte

Erfahrungswerte gehör,en dazu, um aus den Linien

eventuelle

krankhafte Veränderungen

.der

elektrischen

Ilirntätigheit

herauslesen

und als

Schwundvorgang,

Geschwulstbildung, Vergiftung

oder Anfallskrankheit

d,iagnostizieren

zu l<önnen.

I)r. Feudell

zcigt

mir die Kurven eines.Patienten, d er

unter

epileptisch,en Anfällen

leidet. Mirr,ntenlang-, ist

der Stift hier

gleichmäßig

auf

und

ab

gewandert.

I)ann

abcr leitet sich rvie bei einem

Erdbeben ein

Aufruhr

in den

Linien

ei.n. Große Wellen

und steile und scharfe

Spitzen bede<'l<en twa ein en

halben

Meter des Papier'-

str eifens.

Die

Elktroenzephalographie

(enzephalon

:

Gehirn)

ist noch ein verhältnismäßig

junger

Zweig der Wissen-

schaft. Der VEB Wissenschaftlich-Technisches Büro

für Gerätebau Berlin sfellt diese kostbaren Geräte

seit kurzem her, und di'e Medizinische Klindk Leipzig,

die

größt€

ihrer

Ar t in

Gesamtdeutschland,

erhiel t als

eine der ersten Institute einen solchen in der DDR

gebauten

Achtfach-Schreiber für die Hirndiagnoslik,

, i

ll

j

Page 31: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 31/70

Seine Bedienung crforder t al ler dings

sor.gfäl t ig aus-

gebi idetes

Personal .

Das

Gehirn wird

geffImt

I) iese

und v ie le andere

neue

Diagnost ikmr: t l -roden

so-

wie d ie

großen

Fortschri t tc

in der

Chirurgie,

r"ror

a l lem

in

der

llerz-

und Hirnchinrrgie,

waren ohnc

den stür-

mischen

Vormarsch der

Technik nicht

mögl ich. Die

Wissenschaft unserer Tagc ist so weit fol tg,eschri t ten.

dafl

der

Patient auch dann,

wenn der Arzt sich für

e ine

Ope|at ion entscheiden muß, diesem

Eingr i f f r ,ö l l ig

ohne Furcht entgegensehe n kann.

Um bei der l l i rn-

r:hirurgie zu

bleiben, seien noch einige

Boispiele aus

diesem Spezialgebiet angeführt .

Wurde durch

das

IIEG

ein Tumor lokal is ief t ,

der nur

auf operal ivem

Wege entfernt

werden lcann,

so ver-

gewissert

sich der Chirurg noch

durch die Angiographie

über

den Sitz und clie

Art der Geschwulstbildung.

Mi t

Hilf e eines Kontrastmitt€:ls. das der

prtrtugiesische

Neurologe und Nobelpreisträger

Moniz erfqnd, können

die Blutgefäße und

Ad€rchen im

Gchirn 1ür d ie

Röntgenkamera und in naher

Zukunft auch mit

der

von

dem Wiener

Arzt Dr, Ernst Klausbcrger

ktirzlich er-

fundenen

Filmkarnera

sichtbar

gemacht

werden. Um

das Gehirn während des Kontrastmit tc ldurchlaufs

filmen

zu ktlnnen,

müssen

allcrdings die Röntgcn-

strahlen mit einer

Verstärkerrröhrc n Eleklrononstrahlcn

verwandeltwerden,

rvodurch sich

dicLic 'htstärke bei

der

Au{nahme

um etwa

clas Tausendf:rche

erhöht.

Moderne

Operationstechnik

Was nun die Operation selbst betrifft.

so erschlolS aucli

hier die moderne Technih

neue Perspel<t iven. l ) ie

Ilochfrequenztec'hnik

zum Beispiel

ermöglicht einc

wirksame Rlutst i l l t rng, der

Fortschri t t ar"r ldem

Gebiet

der Blutübertragung

eine

laufende

l l lut infusion

während der Operat ion und die Intubat ionsnarl<ose

-

die

jüngstc

Errungenschaft der Narkosetechnik

ohne

An\Ä'endung

von Ather

-

e ine

schonende

Betäubung

und ki lnst l iche I le atmung über v ic le Opcrat ions-

stunden,

so

daIJ heute

der

früher

oft beschriebene

Narhosetod bei

schweren Opefat ionen zu

einer Selten-

heit

gervorden

i t.

l le i der

Intubat ions-

oder Kreis laufnarkorie, für dic

der VE]3 Medi-'I'echnil< Leipzig das Lachg:rs-N:rrkose-

Gor'ät

l led i 418

enlwickelte,

ist es

dar 'über h inaus

nrüg-

] ich, mi l einem indianischen Pfci lgi f t , dern Curare,

die

gesamte

Muskulatur

des Pat ientcn

einschl ießl ic ir

der

Atemmushulatur

zeitr,r,eise

viillig

zu liihmen unci

damit

jede

unerrvünschte

Muskel l<rampfung

und an,

dere {ür

den Operateur

hindprl iche

Ref lcxc'

aus-

zuscheriten.

Und

schl ießl ich

verhi l f t

d ie Behandlung

mit Ant i-

biot ic is

(Penici l l in

und

anderon synthet ischen

Hei l -

mit teln,

die speziel l

nadr Operat ionen

die Rakte l rerr

abtöten)

dem

Patienten

zu einer

gcfahrlosen

Gclnesung.

Wenn heute auch Eingriffe ins lIirn oder am geriffneten

I:Ierzen

unter Sicht

noch keine

einfa<'he

Sache

sind und

nur von

erfahrenen

Spezialisten

ausge luhrt

r,vcrder.t

I t i innen,

so bestcht

doch selbst

in solchen

schrvierigcn

Fäl len

l iein Anlaß,

cl ie

hel fende

Hand

des Chirurgen

:tus

unbegrünc leto l

Angst vor

der

Operat ion zurück-

zuwc l l sen

, -4 , ,

f

L isa

St 'h i r tnet

, '

' #

\

I

I

f

$,

Prof,

Meerem

{linksl

bei

einer Tumor-Operolion

in

der Neurs.

Chirurgischen.Universitötsklinik

Leiprig.

Durch

die

EE6-Diogrcmme

konnte der Sitr d es Tumors vorher einwqndfrei lokolisiert werden,

Oberorrt Dr.

Feudel

om Enrephologrophen

bei der Auswertung

der Hirnstromdiogromme.

Fotos:

Jlob

Ausschnitt

qus

einem EEG-Bond,

qu f

Dömmerruslqnd

eines epileptischen

is l .

Mon s ieht

l inks den normolen

cfiorokteristische

Veränderung bei

Anlolles.

dem der

etwo 7

s

wöhrende

Polienlen

deutlich sichtbor

Kurvenverloul und dessen

Beginn und wöhrend

des

' :'i-ir:'

,'i:,::

Page 32: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 32/70

Sponwnkel

zur

spanabhebenden

Bearbeitung

Abb.z

{-D--P

,f'

Kolkverschleiß,

das

ist das Aus-

hartmetallbestückte

Werkzeuge be-

'F---"

-'t''4

'v

den Span,

am stärksten in

Erschei-

*_- t ' "

NatBry'gso

y:-*:

erden

zut Zeit fast überwiegend

-l-r

z9üet1n",ono

wascien der

Spanablauffläche durch

nutzt.

Sie zeichnen

sich durdr höhere

nung. Bei

Schneidkeramik

ist

di e

Standzeiten

bei höheren

S"lt -

Nagungswinket

positiv(üOerhöh/)

Kolkung

'vernachlässigbsr

gering,

geschwindigkeiten

als

Schnellstahl-

----t

und die

Hauptabnutzung tritt

an der

werkzeuge us.

Da man

t:-s:hn:11:

gchnerden-

ts-jl*.rtc,nt*itt

rreifläctre

auf.

gesdrwindigkeiten,

besonders

.

bei

ifrffi"::rffi9r*styA<nfö

p,ei

Zerspanungsvorgängen

st nicht

Sdrlichtvorgängen,

tändig, teiqern

-r""

W -r/

nur

der Vorsctrub,

G Spantiefe nd

möchte höhere S&nittgeschwindig- L)/ die Sctrnittgeschwindigklit, sondern

keiten

Iassen

bekanntl,ich

bessere

sind

auch

,ale

WinXef der Schneide

f:;f'tjffi;:"j" "1,1",1äh""'

ä

/tetsunsswinket

esatrr(senersil

^iä_::*:L

1li,*'".?jläi:,?-;i::

nicht

mehr

aus. Außerdem

werden

tchneiden-

fr

steht

man die reine

Drehzeit

zwi-

ständig

neue Werkstoffe-entwickelt,

tpitze--\#,11-lycrßlöcknille

schen

zwei Anschlifien

der Schneide,

die immer

höhere Anf,orderungen

(lllffi

in. der

der

zulässige Freiflächen-

an

die Schneidwerkstoffe..stellen.

\J.r'

verschleiß

erre,icht

Xt

@UA.U.

Ncue

Schneidwerkzeuge

mit

neuen

Eigenscharten,

ire k*;;*i,;h;;

u,Freiwinket

'"Keilwinkel

l|*",Tffi'rffHä:iä.1T,'äilH:

Schneidstoffe,

treten in

,tetzter

Zeit

T,,fponwinkel

),1,leigUngswinkal

Aber

auch die

Schneide

wird da_

immer

mehr in den

vordergrund.

durctr

gesctrwächt

nd bricht

leichter

Korund

(AlzOr)

ist schon Iange

als gndslss

Herstellungsverfahren

ver-

aus.

Schleifmittel

bekannt. Er

ist sehr

besserte diese

zwar

w,esentlich,

Von

großer

Bedeutung

st der

Span-

hart,

härter

als

Wolframkarbid

wurde aber zu teuer. winkäI. Wird der Spinwinkel nega_(WC), das als Härteträger

im.

Hart- plq

darahf folgende

Zusamryen-

tiv, so

wird der Spän

mehr herirm_

metall

bekannt.

st. Korund

verliert

arbeit

zwisctren

Hochschule

und

gebogen,

man sagt,

er wird

ge_

seine

Härte bei erhöhten

Tempera-

Industrie

erwies

sich

als fructrtibar,

staucht.

Bei einem

stark

positiven

turen

nicht'

Diese Eigenschaften

und

gemeinsam

mit der TH

Dresden

spanwinkel

aagecen

wird wieder

lassen

Al:O:

als

Schneidwerkstoff

entwickelte

das

porzellanwerk

Neu-

der

Keilwinkel

kleiner,

und die

günstig

erscheinen.

Allerdings

ist

hau.-g.6iersehnitz

die Sctrneidkera-

sctrneide

bricht

leicht aus. Es

gibt

Korund sehr

spröde'

miksorten

A 5 und

A 10,

Diese Sor-

also einen

optimalen

Spanwinkel.

Auf

der

Leipziger

Messe

1937wur-

ten

hatten erstmals

Metallzusätze,

Vemuche haben

ergeiben

(Abb.S),

den e.rstmalig

keramische

Schneid.en

die

die Zähigkeit

,steigerten.

Sie

daß zwischen

b9

und+5o

die

besten

für

Drehmeiß-el

_geze-igt.

Versucle

waren so

verschleißfest

wie die

Ergebnisse

erzielt

werden..

.:

mit diesem

Werkstoff

wurden

an

Hartmetallsorte

S l,

aber

wesenilich

Der

Neigungswinkel

hat die Auf_

der

Technischen

Hochschule

Dresden

bruchempfindlieher,

An

der Weiter-

;""

-p;;I-

ö'1"üu'e-*d"'o-eurührt.

;;;icil;r,ä

aiu.",schneidkeramrk'

,:l;

ifrä3ä:'"TTlt?"XlffaTti:;

an

benutzte

gesinterten

Korund.

art

wird

heute im

VEB

porzellan-

;:::';:::::::j.::i^,":^

Mit diesenscrr,'eidpramenonntenwerk N*r,u,.r_.schierschnitz"- $ieJ'ä';flrät""Yi:-si,#tlll; :i

tfix

nur Kunststoffe

bearbeitet

werden.

arbeitet.

Im

Jahre

195b benutite

Nach dem

2.

weltkrieg

nahmen

so-

man

im

vEB Hartmetallwero

schneidet

beim Anschnitt

zuletzt'

wjetische

issenscharir;ää;;;-

rmmelborn

rstmatie-ö*r;;;;;;ii:

*TTilt:fTl

Tli::Sl"|ii:

ä,t

schungsarbeit

mit

keramischen

5l: i9" .als

Zusätze

zum

AlrO:r. Die

g1s16""it

zurückgeht.

Müssen Ab-

Schneidwerkstoifen

auf. Erstmal;ig

*zi ie\:tj,q"t

Sdrneidkeramik

wurde

sätze

bearbeitet

werden, so

ist

man

kcrnnte

Stahl

bearbeitet

werden, und

Sber

das bisher

Bekannte

gesteigert.

gezwungen,

*if

"i""-

Einstell-

die

beste und heute

noch

gebräuctr-

Diese

.neue

Gruppe'

von Schneid-'iuint

"t

"uo"

gO;

zu arteiten.

Wilt

liche,

in der Sowjetunion

ent-

l<eramiken

nennt man

Oxydkarbid-

man

unter

solchen

Umständen

di e

wickelte

oxydkerarnik

ist

6ns

keramik'

gleichen

standzeiten

erreichen, so

,,Mikrolit".

,,Mikrolit"

ist hlirter

",6

Aus

der

Entwichlungsreihe

des

VEB

muß

die

Schneide

enilastet

werden,

das

härteste

Ha"rtmetall,

jedoc6

auch

Hartmetallwerk

Immelborn

sind

spröcl.er

ats

alieses.

zwei

im Handel

erhäIiliche

schneid-

indem

der vorsdlub

verringert

wird'

äö;,;'ili"iüt

sowjetischer

61-

keramiksorren,

c

20 und Hc

s0,

3,äf,f11-fäit'''""'lftuJ:t'"1#.i:fi

scher

regten

di{ Fachleute

an der

hervorgegangen.

der Schneide. Ein vergleich de rTH Dresden zu digenen Arbeiten an.

Standaeit

der Schneidkeramik

HC

20 ,

Die,dort

zuerst

entwickelte

Keramik_

Die

Geometrie

der

Schneide

die

zur Bearbeitunj

von.Stahl

dient,

sorte

,,S"

konnte

noch

nicht

{ie

Jedes

Werkzeug

unterliegt

eihem

gegenüber

der dei

Hartmetallsorte

Schneidleistungen

der sowjetischen

Verschleiß.

Beim Zerspanen

auf der

HS

l0

(nach

alter B,ezeichnung

S l)

sorte

,'Mikrolit"

aufweisen.

Ein

.Drehmaschine

tritt

gewöhnlich

der

zelgl

gii,nstige

wirkung

(Abb.4).

4t4

Page 33: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 33/70

^R

s

$

E

$

R

Wcr*dolf'

C60öe

Eiire

mm2

t

I

r

-

wr t t .x t . lv

t

v

-

-

r tnr t

Drct eil

.

16nin

frhncidwcrkslott

tlt

30

wcrkttat:

6öq6ß

.&Jt4

fichry'llgafiwiNUkart-y

WW,f',,y:{#;'4@n/nn

A b b . 3

Woog.r.cht

ttt

dl. Schnlttgctöwindlglcit ln m/nin und

t.nlr.drt

dla Slondzlit T .ing.tragGn.

Dlc Kurvrn

geltcn

nut

bal alnam

konrtsntcn Voööub

und cincr bürlimmtan

Spqntiefc; Aur'r'd.r

KudG lrt tu

.ntnchm.n, do8 dlo

Stondr.it brl

100 n/min

on

grö8tcn

ltt.

rynüfrraTL*

rieter

Einrich-

tungen

keine

Schwi

erigkeiten.

Es

wird

bei

ge-

r ingem

Anpreß-

druck

geschliffen

und

stark

ge-

kühtt .

Die Plat ten wer-

den

in

zwei

Arbeitsgängen

1.

Vorschleifen:

Sillzlumkarbldtopf

schelbe

Körnung

ES-100,

Härte

c-Jot

?. Fertigschlelfen:

Sitiziumkarbidtopf

scheibe

Körnung

220,

Härte

G-Jot

Dlamantschlelf

scheibe

Körnung

D

r00-D

50,

Die

Umfangsgeschwindigkeit

de r

Siliziumkarbidschleifscheibe

darf

nicht mehr als b bis I m,/s betragen.

Beim

I'ertigschleifen

kann

di e

Schleifgeschwindigheit

etwas

höher

sein.

Das

Fertigschleifen

mit

einer

Diamantschleifscheibe

verlangt

eine

Schleifgeschwindigkeit

von

20

bi s

25

m,rs,

Dabei

wird

mit

petroleum

gekühlt.

Das

Fertigschleifen

mi t

einer

Diamantschleifscheibe

ist

dem

Fertigschleifen

mit

Siliziumkarbid-

schleifscheiben

vorzuziehen,

da

di e

Schneide

so

weniger

Scharten

auf-

weist .

Die

Arbeitsbedingungen

Schneidl<eramik ist kein Universal-

schneidstoff,

sondern

eine

Ergänzung

der

Schneidwerkstoffe

für

hohä

Schnittgeschwindi

gkeiten.

Auf

Grund

der

ger ingen

Stoß-

empfindlichkeit

muß

der

Drehvor-

gang

möglichst

schwingungsarm

sein.

Es

müssen

Drehmäschinen

vorhan-

den

sein,

auf denen

man

mindestens

rnit

der

Hartmetallsorte

HS

l0

(früher

S 1)

drehen

kann.

Die

Lager

und

Führungen

der

Drehmaschinen

müssen

einwandfrei

sein,

damit

sie

auftretende

Schwingungen

nicht

noch verstärken.

Das

Werkstück

soll

stabil

sein

und

über

ein

VerhäItnis

Durchmesser

zu

Länge

von

l :12

nicht

h inausgehen,

Die

Schnittgeschwindigkeiten

sind

nach

bereits

bestehenden

Erfah-

rungswerten

(Abb.4)

zu

wählen.

An

Hand

ein iger

Beispiele

sol l

d ie

Wirtschaftlichkeit

der

Schneidkera-

mik

gegenüber

Hartmetal lschneiden

unter

Beweis

gestel l t

werden:

Es

wurden

Riemenscheiben

aus

Grauguß

GG

18

bearbeitet .

Die

Ab-

I

messungen

betragen:

t

Durchmesser 180mm, Länge JZo nrm,

Die

Riemensc,heibe

wurde

vorher

mit

der

Hartmeul lsorte

HG

20

(früht 'r

I

G

1) unter

folgendcn

Bedjngungen

bearbeitet :

schnltt-

geschwindlgkeit ,

v :70

m/min

Vorschub s*

o,2mmiu

S p a n t i e f e

a : 0 , 5 m m

Drehzeit

t : l2,5mln/Stck.

Es

wurden

8 Stück

pro

Anschliff be-

arbeitet.

Mit

Schneidkeramik

HC

30 wurden

folgende Bedingungen eingestel l t :

Schnltt-

geschwindigkeit

v

-

200

m/min

Vorschub

s:

0,3mm/'U

Spant iefe

a:

0, jmm

Drehzeit

t :

2, imln/Stck.

Es

wurden

11 Stück

pro

Anschiiff

be -

arbeitet.

Durch

die Anwendung

der Schneid-

kerarnik

HC

30 wurden

TB,4'1,/r;

er

bisher

benötigten

Zeit

eingespart.

Auch

bei

der Bearbeitung

von

Stahl

bewährten

sich

die

Keramik-

schneiden.

Mit

der

Keramiksorte

HC 20 wurde St,ahl C 60 hoch titan-

und

manganhaltig

mit

einer

Festig-

kei t

von

6e

:

100 kg

mmr

abge-

orenr .

Gearbeitet

wurde

mit

e inem

KlemmhaLter

mit

Wegwerfplatten

unter

folgenden

Schnit tbedin-

gungen:

Schnltt-

geschwlndigkelt

v

Vorschub

s

Spantiefe

a

:

100 m/min

0,?mm/U

Unter

diesen

Bedingun'gen

konnten

gegenüber der Hartm€tallsorte HS 10

(f rüher

S1)

700/o

Zeit

e ingespar t

werden.

Es

hat

sich

bewiesen,

daß

bei der

Anwendung

der

Schneidkeramik-

sorten

HC

20 und

HC

30

große

Zeit-

e insparungen

möglich

sind.

Dieser

Art ikel

sol l

.

dazu

anregen,

Versuche

mit Schneidkeramik

in den

Kiubs

Junger

Techniker

durchzu-

führen

und

die

Anwendr"rng

des

neuen

Schneidwerkstof fes

in unseren

Betrieb,en

durchzusetzen.

2

3

+ 5 6 7 8 t t o t

2

q

r i 6 r 9 9 t o 3

+

Schniltgachwindigkit

v(n/nin.

415

Klemmen

und Kleben

Die

Schneidkeramikplat ten

sind

nicht ,

wie

Hartmetal lschneiden,

auf

den

Schaft

des

Drehmeißels

auf-

lötbar.

Für

diesen

neuen

Schrneid-

werkstofi

mußten

deshalb

auch

besondere

Befestigungsarten

ent-

wickelt

werden.

Zur Zeit

kommen

zwei

Verfahren,

das Klemmen

und

das

Au.fkleben,

zur Anwendung.

DasKlemrnen (Abb.

1) hat

den

Vorteil,

daß schon

vorgeschliffene

Platten

verwendet

werden können.

Klemm-

halter

gestatten

die Verwendung

von

Wegwerfplatten,

das sind

all-

seitig

geschliffene,

prismenartige

Plat ten,

d ie duich Drehen

im

Halter

nacheinander

an mehreren

Schneid-

kanten

benutzt

werden.

Die

Platten

werden,

da sie sehr

bi l l ig

sind,

nach

Verbrauch

aller

Schneidkanten

weg-

geworfen,

und

der Verbraucher

spart

das Schleifen.

Ihr

Nachteil

is t

lediglich,

daß

stets

mit einem

nega-

tiven Spanwinkel von *5o gearbeitet

werdeh

muß.

Allerdings

benötigt

man

zum Klemmen

einen

Stahl-

halter

mit

bestimmten

und reiativ

großen

Abmessungen.

Steht

.nicht

genügend

Platz

-

z. B. beim

Innen-

drehen

-

zur

Verfügung,

so muß

au f

andere

Befestigungsarten

zurück-

gegriffen

werden.

In solchen

Fällen

wird

gehlebt.

Dazu

wird

ein

Epo-

xydharzkleber,

,,Epilox

M

10,,,

vom

VEB Leunawerke,,Walter

Ulbricht , ,

benutzt.

Das

Aut lc leben

Der mit dem Plattensitz versehene

Schaft

und die

Keramikplatten

wer-

den

mit

Trichloräthylen

oder

ähn-

lichen

Mitteln entfettet,

dann

wer-

den

Schaft

und

Platle

auf

etwa

130 bis

l50o

C erwärmt.

Das

pulver-

förmige

Klebmit tel

wird mit

e iner

Messerspitze

auf den

Plattensitz

des

Schaftes

und auf

die Platte

gestreut,

wo

es sofort

verläuf t ,

Nun

wird

die Platte

in

den Platten-

si tz

gelegt

und

mit

e inem

Stichel

so

angedrückt,

daß

das

überflüssige

Klebmittel

herausläuft.

Das

Werkzeug

muß

bei 200,,C

etwa

eine Stunde aushärten, dann ist es

schleiffertig.

Das

Schleifen

Das

Schleilen

der Keramikplatten

berei tet

bei

Vorhandensein

geeig-

\

L

s

Page 34: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 34/70

cr Flug

von

der

Erdc zur

interplanetare4.r l

lag

längst hinter

uns. wunmehrhättäuns

der Versorgungsraumschiffe

von dort zum Mond

gebrac'ht.

Ziel

.unserer

Reise

war

es,

einen

Spaziergang durch die erste Mondstadt

zu unternehmen,

die in dem Krater

Eratosphen

liegt.

Ein Spezialfahrzeug

bringt uns

in schnurge,rader"tr.a

vom Kosmosflugplatz

in unsere

Stadt. Der

Weg ist aus-

gezeichnet,

er

wird

nicht

von

Regen ausgewaschen,

er

ist nicht mit Staub bedeckt. Hier gibt es keinen Regen,

keinen

Wind,

keine

Atmosphäre.

Unser Fahrzeug ist

ein

-

echtes Kind

dieser

Situation. Es ist von zylin-

drischer

Form, da

man mit ihm keinen

Luftwiderstand

zu überwirrden

biaucht.

Außerdem ist

es

hermetisch

abgeschlossen, mit

künstlicher

Belüftung

und K1ima-

aniage ausgestattet,

da wir sonst in

seinem

Metall-

gehäuse gebraten

werden

würden.

Jetzt fährt

unser Mondauto

in

einen schmalen Tunnel

ein, der in

den Fels des

Kraters

gehauen

ist,

und vor

ihm

öffnet sich

ein Tor aus Aluminium.

Das ist eine

Luftschleuse.

ln der

Stadt, in

die wir nun

gelangen,

erreicht

der atmosphärische

Druck fast

500 mm

der

Quecksilbersäule.

Das ist

ein Drittel weniger als auf

dem Meeresspiegel

der Erde. Diese

Luft, die etwas

mehr Sauerstoff als die der Erde enthält, kann man

ohne

jede

Unannehmlichkeit

für

die Gesundheit

ein-

atmen. Damit die Lu{t

aber nicht

aus

der Glaskuppel

der

Stadt entweicht, werden

alle Stadtausgänge ver-

schlossen

gehalten.

Beim Ein-

und

Ausgang müssen

Luftschleusen

passiert

werden. Vor unserem Fahrzeug

öffnete

sich eine zweite Tür aus

Aluminium, und

lyir

fahren in

die

Stadt. Man kann

aussteigen

und

flie

/'

,,"#

Ja, über

sichtigdi

uch die

,,

'dürchsich-

tigen -sihiöhten

eingeschiossen

sind. Dieses

ver

mäßig

dünne

Dach ersetzt hier

eine di

sphäre

bestim

ahlung

in

die

Stadt durchlassen,

der auch

die Erdoberfläche er-

reidrt,

es soll

die Umwandlung

in Elektroenergie

Teils

der Sonnenstrahlung

aufhalten und

der auch

durch die

Erdatmosphäre

aufgehalten wiifi

es

soll aber auch

vor

dem

Fall

von Meteoriteh

schützen.

Dünne

Aluminiumsäulen

halten Aluminiumeinfassun-

gen,

in

die

die

Glas-.und

Kunststoffplatten

eingesetzt

sind. Nein, diese

Säuien

schützen nicht

vor dem Fall

auf die Mondclberfläche.

Im Gegenteil,

sie

arbeiten

au f

Dehnung,

sie ziehen

die

I{uppel

zur

an, da sie

sonst durch

den

l)ruck

der

werden könnte.

Luf i I

r*f

Wir .gehen neben blühenden Sträudiern, zwischen

Früchte

tragenden

Bäumen. Nicht

älle sind uns

gleich

bekannt,

obwohl

sie

Kinde.^f.

der Erde

sind. Unter den

schlcchten Mondanziehungsverhältnisscn

wird

ein

ge-

wöhnliches Radieschen

riesengroß,

und die Zwiebel

treibt

Pfeile

von l0 m Länge.

:

Vor

uns ist eine

Glaswand mit einer Doppellür.

Solche

Wände

trifit

man hier

auf Schritt und Tritt.

etwa

alle

800 bis

1000m. Sie spielen

unter an-

derem dieselbe

'Rol le

wie eine

wasserundurchlässige

Scheidewand

eines Ozeanschiffes.

Falls solch ein

Schiff auf

ein Riff a ufläuft und den

Boden

durchschlägt, f l ießt

das Was-

.

ser nur in einen

Teil des Schiffs,

.i

und es sinkt nicht. Wenn

ein

großer

r.

Meteorit aui

das Dach der Mond-

stadt

auftrifft,

gehen

nur die Pflan-

:

aen

eines Abschnitts zugrunde,

,

Nun könnte

man natür l ich

auf den

\

Ceaanken kommen,

daß derartige

,

",

Truntrwände und Luftschleusen

sich

i: :1-i

ehr

verkehrshemmend auswirken

würden. Dem ist

aber

nicht

so.

I)ie

moderne Elektronik,

die bereits

Mitte des 20.

Jahrhunderts auf der

Erde spürbare Erleichterungen

und

Verbesserungen in

Wissenschaft und

\chnik

ergab, hat auch hier dafür

gesorgt , daß unter den wei t schwie-

Umständen, wie

sie die

tuation auf dem Mond erfordert.

automatische Meß-

. und Regel-

anlagen dem Menschen

die

Arbeit

abnehtnen.

Fährt

man beispiels-

weise

mit einem Kraft fahrzeug

I

i

i

 

l

",t;

i i

I t '

1

$l

.-: ,l

I

I

I

,4

rb-

Sn

ü

  - -

@&

Page 35: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 35/70

'"ry:\,

,ö",

,'7'l

1

durch

die Stadt,

,$ann

braUeh,t, man

nicht an

jeder

Luftsglleuse

zu sffipen.

Es ist ülelmehr"'sö.

daß die

?ahizeuge in ihrdm

Bug eine sogenannte

Fc"rnklinke

besitzoin. Diese ,Fernklinke': ist nichts

anderes ais

das

auf

der Erde.

bekannte

Echolot.

Hier wird also

ei n

gerichteter

Schallstrahl

in Fahrtrichtung

ausgesan(lt,

der bei Atnäherung an

eine Luftsdtleuse

auf einen

dort installierten

Empfänger fällt. Dieser

Empfänger

löst nun

einen

Impuls aus, der

genau

zum richtigen

Zeitpunkt der Annäherung

des Kraftwagens die erste

Schleusentür öffnet und wiederurn

nach ihrem

Schlie-

ßen di€' zweite Tür

zum

Aufrollen

bringt.

Damit'allein ist natürlich no ch nicht das

Verkehrs-

problem gelöst.

Es ist

klar,

daß auch

in einer

so

modernen Stadi, wie wir sie

aul unserem

Erd-

trabanten vor uns

haben, ein

großer

Teil der Men-

schen sich nicht mit Fahrzeugen bewegt.

Andererseits

kann man

von einem

Fußgänger wohl kaum erwarten,

daß er ständig einen kleinen-Echogeber mit sich führt.

Das ist auch nicht notwendig, wie wir

gleich

sehen

werden.

Doch

zum

Wort Fußg änger noch eine

Be -

richtigung. Auf dem Mond

kann man kaum. von

Fußgängern sprechen,

sondern

man

rnüßte

dafür viel-

mehr

,,Fußsteher"

sagen. Die

Notwendigkeit

des

Gehens besteht

hier nicht, denn allgemein

sind die

Bürgersteige nebeneinanderliegenden

Laufbändern,

die in beide Richtungen führen,

gewichen.

An

Straßen-

ecken

oder

-kreuzungen

ist es

also für den Passanten

ledigiich notwendig, auf ein

anderes Transportband

überzuwechseln. Jn

Verbindung

damit

ist es nun

auch

äußerst

einfach, das Öffnen der l,uftschleusen

durch

Passanten vornehmen

zu lässen. Unmittelbar

vo r

jeder

äußeren Schleuseritür ist nämlich

eine Licht-

sc'hranke eingebaut. Durchfährt nun ein Mensdt, de r

sich auf dem Transportband befindet, eine

derartige

Schranke, so löst das

wiederum

einen

Impuls aus, der

die

Schleusentür.zum

Öffnen bringt.

AlIe diese vielen technischen

Einrichtungen, die uns

auf Schritt

und Tritt auf dem Monde begegn en,

wir-

ken nur dadurch so besonders befremdlich,

daß sie

überwiegend aus deh"'hlier:

verwendeten Hauptbäu-

stoffen Aluminium, GIas odeq Kunststo{f

hergestellt

s ind.

Aluminium, Glas, Kunststof f ,

Wasser,

Erde

-

müssen

all diese Dinge von der Erde zum Mond befördert

werden?

Nein

Die

Rohstofre

des Aluminiums

werden

aus den

örtiichen Lagerstätten

gewonnen'und

das

Metall in den

Mondfabriken hergestellt. In den Mondfabriken

werden

'

auc'h das

Glas

und

die

Kunststofre

ge{ertigt.

Das

Mond-

wasser, das aus

dem tiefen Innern

unseres Trabanten

ge ördert

wird, wird die

Kulturenschicht des

Mond-

bodens bewässern.

Der

Sauerstoff

und

der

Stickstoff

der Luft

in der Stadt

werden

gleichfalis

aus den.Mine-

ralien des Mondes

.erzeugt.

Die

Tageslichtlampen,

di e

hier

entzündet

werden und die im

Laufe der dauernden

Nacht

nicht nur. einen

Monat brennen,

die Batterien,

die in

dieser Zeit

der

Stadt, den

Maschinen und Öfen

Wärme spendcn, die in den örtiichen Fabriken und

Werken arbeiten

*

alles wird in

Betrieb

gesetzt,

alles

arbeitet

4uf

der

Energiebasis der örtlichen

Sonhen-

und Atomkraftwerke.

Aber

die

Mondstadt steht nicht nur im

eigenen Dienst,

sondern arbeitet

auch sdron f,ür den

,,Export".

Hier

wefden

synthetische Kraftstoffe

für

den

Antrieb

de r

Raketen

erzeugt, die zur Erde

geschickt

werden.

Hier

befindet sich

das

Bauprojekt einer

großen.Wexlt

fü r

Kosmosschiffe.

Bald

'werden

also

Raketen auf

die

Reise

geschickt,

die

in den

Mondfabriken

hergestellt

worden

sind,

Fremdartig wirkt die

gesamte

Umgebung

auf den

Ordenbürger.

Wenn

er

auch sdlbst

den Mond

besiedelt,

so hat doch die

Atmosphäre des alten

Trabanten

be -

sondere Formen und technische Anlagen zur Folge,

die

au{

der Erde keinen Maßstab

kennen.

So

kann

man nu) immer wieder stehen

und schauen

und

sich

an dem

Anblick ergötzen.

.läh

steigt

vor schwarzem Himmelsgrund

eine

gewaltige

f'euersäule empor. Eine

gigantische

Rakete

ist

vom

Kosmosflugplatz

gestartet.

Nach

den

ersten

Starts der

Sputniks und

der späteren

Besiedlung des

Mondes

sind

jetzt

sozialistische

Wissenschaftler

ge.startet,

um

den

interstellaren

Raum

zu

erforscheg,

'f i| 'H

I

-fl-

f f

ernReiseberiGüt

* i - - t

qf

U

I

ous dcm

XXl.

Jqhrhundert

4t1

Page 36: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 36/70

Tregobogow

tüor

Werkstirs[c

Die

mathematische

Statistik, über deren Anwendung

in diesem Beitrag

beridrtet

werden soll

-

Sie braudren

keine Angst

zu

haben, so sctrwierig wie das auf den

ersten Blick

scheinen mag, ist die

Sache

gar

nicht

-i

hat die

Wahrsdreinlichkeitsredrnung

zur Grundlage.

Sie unterscheidet sich aber von der Wahrscheinlictt-

keitsrechnung dadurch,

daß wir

es in

der

Statistik

stets

mit Beobachtungs- oder Versuchsreihen zu tunhaben. Moderne statistisdre Methoden haben heute

ein sehr

weites Anwendungsbereich

gefunden;

sie

werden in der Medizin

und Biologie, in

der

Landwirt-

schaft, im

Forstwesen sowie in den

Wirtschaftswissen-

schaften und seit einigen

Jahrzehnten auch in

der

industfiellen

Fertigung zur Verbesserung

der

Erzeug-

nisqualität

angewandt. Mit dem zuletzt

genannten

Anwendungsgebiet

werden wir uns hier näher

be-

schäftigen.

Kein

Werkstück

gleieht

dem anderen

Bei einer modernen Massen-

und Serienfertigung

.ist

es erforderlich,

Standardteile herzustellen,

die

zu-

sammengebaut

werden und dann das fertige Erzeugnis

bilden. Sind nun alle Teile gleicher Art in allen ihren

Abmessungen

einander

gleich,

so

passen

sie

genau

zusammen

und ergeben einwandlreie Erzeugnisse.

In

der

Praxis

ist dies aber nidrt

der

Fall. Die

Qualität

der Werkstoffe

ibt ni&t

gleichbleibend,

für

den Ferti-

gungsprozeß

widrtige Bedingungen schwanken,

die

Maschinen und Anlagen zeigen einen versdriedenen

Abnutzungsgrad und

die

Arbeiter sdrließlidr

können

nicht

mit vollkommener

Genauigkeit

arbeiten. Durch

das verweridete Meßgerät,

den

Vorgang

des

Messens

sowie

den

Messenden selbst

kommen

noctr weitere

Schwankungen

hinzu. Diese Schwankungen

sind nidtt

zu vermeiden.

Wie sich

aus dem Vorstehenden ergibt, versteht

man

in

der Fertigung

unter der

Qualität

eines Erzeugnisses

den Grad der Übereinstimmung mit den technisdten

Vorsctrriften,

für die wegen der

oben

erwähnten

Schwankungen

in den

meisten Fällen Toleranzen

an-

gegeben

sind,

Innerhalb

dieser Toleranzen dürfen

siclt

die entsprechenden

technischen

Merkmale

bewegen.

Ein

jedes

Erzeugnis

ist

also

durdr eine Reihe von

Qualitätsmerkmalen,

wie

Länge, Breite, Dicke,

Ober-

flädrengüte

usw. bestimmt. Wollen wir ein

ganz

ein-

faches

Erzeugnis, z. B, eine Sdrraube, bmctrrei,ben,

so

benötigen

wir

schon

eine

größere

Anzahl

von

Quali-

tätsmerkmal€n.

Da es

also nidlt möglich ist,

ein

Erzeugnis dem

anderen

absolut

gleiclr

zu fertigen, entstehen

jetzt

lolgende

Fragen:'

a

Welche

Schwankunt

ln

der

Maßhaltlgkelt

des

Werk-

stllckes Et zuläscig?

a

Welche

Sctrwankung n

deq

Maßhaltlgkelt des

fertigen

ErzeugnlsBes

k&nn als normal. sngesehen werden,

und

wann

zelgt eln Anw&chsen

der Schwenkungan,

deß etwas

nlcht ln

Ordnung

lst?

4lt

D r . E .

S C H I t I D O W S K I

von

der Deutschen Ak,odemie

der

Wissenschoften

u Berl in, nst i tut ür

'

Angewondte

Mothemotik

und Me-

ch,onik

stellt eine neu,o rtigeMethode

zur

Guol i tötskontrol le n Industr ie.

betr ieben,

die

Stot ist isdreQuql i töts.

kontrolle,

vor.

a

Welche Bealeutungh&ben.dle

verschledenen

Faktoren,

dle

elne Schwankung

verursachen?

a

MUA man

JedeE

lnzelne

Stllck

prllfen

oder

genllgt

es,

elne

Stlclrprobe zu

prllfen?

Zur Beantworiung

diiser

urrd

ähnlicher Fragen

sind

sowohl

technische als

auch statistisdre Kenntnisse

er-

forderlidl.

Stattstisehe Qualitätskontrttle

Alle statistisdren

Verfahren,

die zur

Verbesserung

der

Qualität

der industriellen Erzeugnisse

angewendet

werden, hat man unter

dem Namen

,,statistiscie Quaii-

tätska{ntrolle"

zusa.rnm,engefaßt,

ie Statistisdre

Q,uaU-

tätskontrolle hat

dabel

weniger

mit

der

Prüfung der

Erzeugnisse, sondern im

wesentlichen

mit der

Steue-

rung des

fertigungsprozesses

zu tun. Der Fertigungs-

prozeß

kann mit Hilfe statistisdler

Verfahren so

gelenkt

werden, daß Ausschuß

und Nadrarbeit

nur noch aus

unvermeidbaren

Ursadren entstehen.

Die

Statistische

Qualitätskontrolle

ist

also ein hervorragendes

Mittel

zur Senkung der Selbstkosten und

zur Erhöhung der

Arbeitsproduktivität.

Hierin

liegt ihre

gIoße

wirtschafr-

liche Bedeutung

bei der Erfüllung der ökonomisctrenHauptaufgabe.

Bei der Kontrollmöglichkeit

unterscheidet man zwei

Fälle: Im ersten Fall

liegen d ie Erzeugnisse bereits

fertig vor,

so daß zu entscheiden ist, ob

diese Erzeug-

nisse dem

Qualitätsstandard

entsprechen,

ob sie einen

geminderten

Gebrauchswert haben

oder ob sie als Aus-

schuß zu

werten sind. Eine ünmittelbare

Beelnflussung

des

Fertigungsprozesses

ist hier nicht

mehr möglidr,

Jedoch lassen sich

gewisse

Schlußfolgerungen für die

Verbesserung der

glelchartigen

nactrfolgenden Produk-

tion ziehen. Die auf diesen FaIl

anwendbaren stati-

stischen

Verfahren sind die versdriedenen

Arten von

Stichprobenplänen,

auf

die einmal später in einem

besonderen

Beitrag eingegarg€n

werden soll.

Im zweiten Fall, von dem hier weiterhin die Rede

sein soll, kann

der Fertigungsablaut selbst mit Hille

von

Kontrollkarten so

gesteuert

werden, daß ein

Minimum

an Äusschu8 und Nactrarbeit anfällt.

Gut-S

etrleefrt-Prlif

un

g

Wie

können wir

nun die

Qualität

eines

Erzeugnisses

beurteilen?

Einmal kann man die

Qualitätsmerkmale

(Länge,

Breite,

Diclre usw) mit einem

geeigneten

In-

strument

messen.

VieHach

verzichtet

man

aber

auf'

eine solche

Messung und

prüft

die

Qualitätsmerkmale

,

mit Hilfe von

Grenzlehren. In Betrieben

des Masdtinen-

baus wird z,

B, überwiegend

mit

Grenzlehren

ggar-

beitet, wie das z.

B. im

nebenstehenden

Foto zu sehen

ist. In anderen Fällen können Qualitätsmerkmale nur

visuell

geprüft

werden

(2.

B.

Beurteilung der Be-

sdraffenheit einer Oberfläche).

Sowohl

bei der visuellen Kontrolle als auch

bei

der

Benutzung dei Grenzlehren können die

Erzeugnisse

Page 37: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 37/70

nur

in

,,brauchbare"

und

,,unbraudrbare"

Stücke

eln-

geteilt

werden, Als

,,unbrauchbar"

werden alle Erzeug-

nisse

angesehen, die

bei

der Kontrolle

Mängel

auf-

weisen.

Prüft

man z.

B.

Erzeu,gni,sse

000/oig,

. h. Sttick

für

Stück, so kann man

den

Anteil der

,,unbrauchbaren"

an den insgesamt

geprüften

Erzeugnissen

berechnen,

Die

Qualität

der'

Erzeugnisse

wird

dann durch die

,,Aussdrußquote"

oder

den,,AuSsctrußprozentsatz,,

us -

gedrücht.

Obwohl alle statistischen Verfahren; die auf der

messenden

Prtifung

von Erzeugnissen

aufbauen,

die

besten Informationen

liefern. sollen

hier nur'zwei

Verfahren

ausführlidr behandelt

werden,

die sictr aus-

.schließlictr

mit der

Gut-schlecht-Prüfung

(Einteilung

der

Erzeugnisse in

brauchbare

und

unbrauchbare)

beschäftigen. Eine

derärtige Einteilung

erfolgt

in fast

allen

Betrieben;

die

gesammelten

Unt€rlagen

können

mit Hilfe

von Kontrollkarten

statistisch

ausgewertet

werden.

Ist

auf Grund

von Beobachtungen,

ie

sicll

über

einen längeren

Zeitraum

erstrecJ<en,diö

durch-

sclnittlich

bei

der

Fertigung anfallende

Aussdruß-

quote

ermittelt

worden,

so karnn man d,ie

tÄglich

geprtiften

Erzeugnisse

als Stidrprobe

aus diesen. Fer-

tigungsprozeß mit bekannter' Aussdrußquote an6ehen.

Sticlproben

Nehmen

wir als

Beispiel

an,

daß die

durchsdrnittliche

Ausschußqüote

p

:

0,05

(50Ä

Aussdruß)

beträgt

und

daß

tägud

f00

Erzeugnisse

hergestellt

und

geprüft

werden.

Diese

Stidr-

proben

-

die

täglidl

hergestellten

,und

geprüften

100

Erzeugnisse

-

werden

nun

nicht

genau

5o/oA'us-

sdruß,

d. h. 5

unbrauchbare

Erzeug-

nisse,

enthalten,

Die

Anzahl der

unbrauchbaren

Stücke

wird mal

größer

mal

kleiner

sein

als 5; im

Durdrsdrnitt aber wird die Anzahl

der

Aussdrußstüche

bei 5 liegen,

Zur

V,eransctraulidr,ung

des

eben

Ge-

sagten

wollen

wir

uns einmal

die

täglidre

Stichprobe

aus

der Ferti-

gung

mit durchsdrnittlich

50/o

Aus-

sdruß

als

eine Stiehprobe

aus

einem

Getäß

mit

sehr vielen

Kugeln

vor-

stellen,

von

denen

g5o/o

weiß

und

5o/o

drwarz

sind;

also

z. B, 9b00

wei-

ßen

und 500

sdrwarzen

Kugeln,

Es

ist also

p

:

500 10

000

:

0,05.

Aus

diesem

Gefäß

ziehen

wir nun Stich-

proben

vom

Umfang

n

:

100

und

beobadrten,

wie viele

sdrwarze

Kugeln in den Stidrproben enthalten

sind. Theoretisdr

können

0, 1,2

bis

100

schwarze

Kugeln

gezogen

wer-

den.

Es

leuchtet

ein, daS

es nicht

sehr

wahrsdreinlidr

ist,

daB

gerade

alle 100

gezogenen

Kugeln

sctrwarz

slnd,

Es ist nun

möglich,

die

Wahrsdreinlichkeiten

zu ermitteln,

mit

denen

die einzelnen

Fälle

(keine

qchwarze

Kugel, eine

schwarze

Kugel, zwei

sdrwarze

Kugeln

usw,) eintreten.

Diese

Wahrscheinlidtkeiten

kann

man mit

Hilfe des

binomisdren

Lehrsatzes

berechnen.

In

unserem

Beispiel

mit n

:

100 und

p

:

0,0F

erhält

man dann

die

auf

Seiüe 420

angegebenen

Wahrsdrein-

lidrkeiten.

Die Wahrsdreinlidrkeiten erklären sidl wie folgt: Es

ist im

Mittel

zu erwarten,

daß sich

unter

100 Stictr-

proben

etwa

eine

Stidrprobe

mit keiner schwarzen

Kugel

(Wahrcclreinliökeit

0,60/o),

rei

Stichproben

mit

einer

sc}warzen

Kugel

(Wahrsctreinlichkeit

3,10/o),

8

Stichproben

mit zwei

schwarzen

Kugeln

(Wahrschein-

lichkeit

8,10/e)

sw.

beflnden

werd,en,

(Vergtetche

hierzu

auch

Abb.I).

Wir sehen,

daß

schon

die Wahrscheinlidr-

keit

dafilr,

daß einre Stidgobe

11

sdrwarze

Kugeln

enthält,

sehr klein ist

(kleiner

als

10/o). s ist

also

sehr

unwabrsctreinlidr,

daß

eine Sticlrprobe

mehr als

l0

schwarze

Kugeln enthält,

Fehleranalyse

Wenden

wir die

gewonnenen

Erkenntnisse

nun einmal

auf unser industrielles Beispiel an: Enthält eine Stieh-

A cnh.0//-Aa,i

,la

Nt: lr0/'l

-56

r/P.tPr

fe h / e

a

n

a ys e

j1

tq./

eq ed

u)n

-

Abb.7

3 7

58

3 0 1

3 + 5

a

6

3

22

2

z3

5 6

1 1

5A

t 9 8

?p

t20 3

/Maltl

dcrsdw

ft4da

i,

&t

W

h;

po)

Page 38: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 38/70

Anzahl

de r

schwarz€n

Ilugeln

Wrhrsctrein-

lichkeit

Wahrschein-

licrrkeit

%

0, 6

3 ' l

8, 1

14,0

17,8

18,0

15,0

10,6

b , l

3,6

t,7

0,?

0' 3

0

I

2

J

8

9

10

tz

0,006

0,031

0,081

0.140

0,1?E

0,180

0,150

0,106

0,065

0,036

0,ol?

0,oo?

0r003

Sumrne

1,000

100.0

probe

mehr

als 10

unbrauchbare

Stücke,

so ist mit

grofjer

Wahrscheinlichkeit

zu

vermui€n,

daß irgendwo

im

Fertigungsprozeß

eine

Stöfung

eingetreten

ist. Wir

wöllen

daher bei

l0 unbrauchbaren

Stücken eine

Grenze,

die

sogenannte

Kontrollgrenze,

ziehen.

Beim

Überschreiten

der Kontrollgrenze

muß rnan

die

Störung

sofort

suchen,

sie

beseitigen

und

dafür

sorgan,

daß sie

künftig

möglichst

nicht

mehr

auftritt. Ist

die Störung

nur auf eine einzige Ursadre zurückzuführen, so ist der

Fall

einlach.

I(önnen

aber mehrere

Ursachen

für das

Auftreten

der

Störung

verantwortlidr

sein, so kann

man

mit

}{ilfe

einer

Fehleranalyse

feststeilen,

welche

dieser

Ursachen

mäßgebend

waren.

In

Abb.2 ist

eine

solche l'ehleranalyse

wiedergegeben,

in

der aber auch

andere

Daten,

wie die

Anzahl der

geprüften

Teilc,

die Anzahl

der beanstandeten

Teile,

d er beoba

chtete

A,usscn'ußprozen

tsa tz und

di,e Kon troll-

grenzen

eingetragen

sind. Man

sieht, daß

die

Fehier

AD

(Ausschuß

vom Drehen)

und AS

(AusschufJ

vom

Schleifen)

einen

entscheidencien

Einfluß

auf den Aus-

schuß

häben.

Der

Fehler

AM

(Materialfehler)

wurde

zwar

auch

aufgeführt,

bei

der Berechnung

der

Aus-

schußprozentsätze

aber

nicht

beri,id{sichtigt.Abb.3 zeigt eine

Kontrollkarte

für den

Ausschuß-

prozentsatz,

eine

sogenannte

p-Karte,

in

der

die Werte

für ein

ganzes

Quartal

eingetragen

sind.

Wir erkennen

dort die

obere

Kontrollgrenze,

die entsprechend

den

obigen

Überlegungen

berechnet

wurde. Da

die

Änzahl

der täglich

gepr'üften

Teile

von

Tag zu 1'ag

sdrwankt,

ändert

sich

dementsprechend

die Kontrollgrenze. Wir

sehen ferner,

daß in

jedem

Monat

die Mittellinre

p

tiefer

gelegt

werden konnte.

Am

Ende

cles

Quartals

hatte

sich

der

durchschnittliche

Ausschuß

bereits

um

ein Drittel

gesenkt,

was im

wesentlichen

aul die Beach-

tung

der in

der

f'etlleranälyse

angegebenen

Fehler-

ursachen

zurückzuführem

ist.

Millionen DM

werden

eingespart

I)as Führen

der

p-Karte

erfordert

keinen besonderen

Arbeitsaufwand.

Die

Prüfergebnisse

werden

gewöhn-

lich

täglich

einmal

ausgewertet.

Das

Ziel bei der An-

wendung

der

p-Karten

ist

das flieferlegen

der Mittel-

Iinie p, d. h. also des durchschnitttichen Ausschuß-

prozentsatzes.

Im Laufe

der

Zeit

kann dann

ein durch-

schnittlicher

Ausschußprozentsatz

erreicht

werden,

de r

bei den

z. Z.

vorhandenen

technischen

Möglichkeiten

kaum

noch

zu unterschreiten

ist.

Wenn

dies erreicht ist,

besteht

die

wesentliche

Aufgabe

der Statistischen

Qualitätskontrolle

darin,

dieses Minimum

auf

di e

Dauer

beizubehalten.

Al,s

Ergebnis

der

konsequenten

Anwendung

von

p-K.arten

konrnten

z.

B. in

einem mittleren

Betrieb

der DDR

(VEB

Elektromotorenwerk

Wernigerode)

di e

selb,st

verschuldeten

.4uss,ch,ußknsten,

die auf

die

pro-

duktionskosten

des

ganzen

B,etrieb,es

bezogen

sind,

'Ä ' ie

folgt

gesenkt

werden:

1954 vor

Einführung

der

p-Karten)

Z,Siolc

1955 t,26rlo

1956

0,66rlo

1957

{l,ilolo

1958

0.560/o*

Durch

Senkung

der

selbstverschuldeten

Ausschuß-

kosten

konnte

d,ie

beträchtliche

Summe von etwa

4 000 000 DM

eingespart werden.

Hierbei

sind die Aus-

wirkurngen, die

sich durch d;i'e

aus'd,er Senkung des

Aus-sctrusses

ol

gende

Erhöhun

g

der Arbeitsprod;uktivi-

tät

ergeben ha,ben,

noch nicht

einrnäl

ein,b€zogen.

Kontrolle

am

Arbeitsplatz

In diesem Betrieb wurden

die

Erzeugnisse, da es

sich

um hochwertige

Teile

(Wellen

für Elektromotoren)

handelt,

allerdings l001lig

geprüft.

Besonders wirksam

ist eine Kontrolle der Erzeugnisse unmittelbar am

Arbeitsplatz,

also während der Fertigung. Das

Schema

des

Ablaufs

einer

solchen Kontrolle ist sehr einfach.

In festgelegten

Zeitabständen, z.

B.

jede

Stunde,

geht

der

Kontrolleur

an den

zu

kontrollierenden

Punkt

(2.

B.

an die Maschine).

entnimmt der Produktion, die

seit

der letzten Kontrolle

gefertigt

ist, eine

aus

meh-

reren Stücken

bestehende Probe

(2.

B. vom Umfang

n:30)

und

prüf t

an

jedem

einzelnen

Stück die für die

Qualität

charakteristischen

Mefkmale.

Sofern

di e

Ergebnisse

der Kontrolle

(ZahI

der

in der Stichprobe

festgeslellten

Ausschußstücke)

unterhalb

der

I(ontroll-

grenze

liegen,

so ist mit sehr

großer

Wahrscheinlichkeit

bcwiesen,

daß in den

Produklionsbedingungen keine

beunruhigenden

Veränderungen eingetreten

sind.

Die

Fert igung kann dann ohne Veränderung wcitei laufen,

und die seit

der vorhergehenden

KontroUe

her-

ges.tellten

Erzeugnisse

können ohne weitere Unter-

suchung

zum nächsten

Ärbeitsgang

gehen

oder

ausgeliefert

werden. Liegt

jedoch

ein

Punkt

einer

bestimmten

Probe

außerhalb

der

Kontrollinie,

so

is l

dies

als

Zeichen

einer

gtörung

im Produktionsablauf

zu werten. Die

Produktion muß

darin so{ort

gestoppt,

die Ursache

für

die Veränderung

gesucht

uncl beseitigt

werden.

Allerdings

müssen dann

die seit der vor.her-

gehenden

Kontrolle

hergestellten

Erzeugnisse

nun

Stück

Iür

Stück

geprüft

werden

(1000leige

Konirolle).

"

D"t

A"sti"g im

Jähre 1958 st

durch den Anlauf neuer

Typen

zu erkläretr,

Page 39: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 39/70

't

I

Jecicr neue l\,kri.or, dcr zum Arrtrictr

von

Fahrzeugen

zur S ee, zu L:r nd o del

jn

dcr Lult

vcrwcnric't

wird,

mul l einc

ganze

Reihc von Vortc i len

gcgcnüber

al lctr

f rüher

vcrwondcten

Motoren besitzen.

Er

muß viel

lc ist l lngsfähigcr ' .

leichter,

sparsämer irn Treibstof{ver-

br;ruc'h, ei.nfacher

in der Hcrstellung

unil

Verrvendr,rng

und hältbarer

und zuverlässiger

in dt:r

Arbeit

se'r'n.

tseginnen

wir mit der Leistr"rng

des Motors.

Die

kom-

paktesten

und leichtersten

Motoren im

Vergleich zu der

vor"r hncn cntwicl<clten Lcisturig sind die Flugzeug-

motorL)n.

Die i ibl ichen

Kolbenmotorcn,

d ie

oinige

/0- /4kg

Q4

-

0,5 g

Rۊkto

en t

a zität

des

Atommotors

qhergi

Jerbra

begrenzt,

diese

En,ergie

zu verbrauchen.

I)er.

Kernreraktor,

der.

am Tag

u,ngefähr

1

kg

Uran

  'e,rbraucht,

entwickelt

eine

Wärmekapnzität

von

I 000 000

kW und

als Energiequelle

eines elektrischen

Krtrftwerkes

mit einem

Nutzungskoeffi.zienten

von

35 Prozent

könnte

dieser

Kernreaktor

350 kW Elektro-

energie

erzeugen,

Diese Kapazität

würde vollständig

ausreichen,

selbst

das

größte

Schiff auf

dem

Meer,

die

stärkste

Lokomotive

auf den Schienen und das

qrößte

f'lugzeug

in

der

Luft zu

bewegen.

Die

Kapazität

eines Atomkraftwerkes

wird äber theo-

retisch

durch

diese Zahlen

nicht begrenzt.

Indem wir

2 kg Kerntreibstoff pro

Tag verbrennen,

können

wi r

die Leistung

verdoppeln

und wenn

wir 4 kg

verbrennen,

könncn

wir die

Leistung

vervielfachen.

Ein

zweiter,

sehr

wichtiger

Faktor

bei der Beurteil,ung

des Motors

ist

sein Gewicht.

Je leichterderMotorbei

g le icher

Leistung

ist ,

um so

gri ißer

ist

sein Verwen-

dungsgebir:t.

Abgesehcn

von

einigen

besoncleren Ar-

be:'tsbedingr:ngen

des Motors

wird ein

Grad seiner

Vollkommenheit

gewirhnlich

durch

das Gewicht be-

st immt.

das

auf 1

pS

entfäl l t

(L-erg l .

hierzu Abb. 1).

Für die schweren stationären Motoren, die für eine zu-

verlässige.

Iange.

stationäre Arbeit

gedacht

sind

(2.

B.

in

Wärmekraftwerken,

Schiffen

usw.) entfallen 10 bis

i4

kg Gewicht

auf 1 PS.

In den

Flugzeugkolbenmotoren,

die

in der

Regel

{ür

eine kurzfristige

Arbeit

bei maximaler

Lcistung be-

st immt

sind,

entf : r l len auf I PS

ungefähr

0,5 bis 0,4kg,

bei Turbo-Luftslrahlantri eb (TL)

0,3 bis 0,2

kg,

bei dem

Propel ler turb inen

-

Luftstrahlantr ieb

(PTL)

0,1 bis

0,05

kg,

bei dem Flüssigkeilsraketen-Luftstrahlantrieb

(R)

0,01

bis

0,001kg usw

Bc im

Atommotor . . .

o

w eh ,

i n d i r s e r

) 3c z i c hung

i s t

er von

der

Vollkommenheit

weit, entfernt. Abcr d:rs

Gewicht,

das

auf

die Leistungseinheit

ent fä] l t , ist nicht

de r w i < . h l i gs t c

Fak tor .

i'

Jerde Tansporiart

ist

äuf eine

besi immte

Anzahl

von

Arbeilsstunden

nhne Treibstoffnachschub

bcrechnet:

beim

Schiff

rech:1et

man nach

Monaten,

beim Flugzeug

r N 9 .

leilung

dcr

i

0,3

"

0,2kg

Abb. ' l

Gewicht

es Motors

bezogen

uf 1 PS.

Dutzend

Arbeitszyl incler

besitzen,

l ( i innen

wir mit

grol3en

Schwierigkeiten

für

eine

Leistung

von 3000

bis

4000

PS

bauen.

Moderne

Düsenmotoren

entwickeln

jedoch

eine

Zugkraft,

die

beim

FlLtg mit maximalcr

Geschwindigkeit

einer

Leistung

von

35 000 bis 40

000

pS

entspricht.

In

den I)üsenmotoren

von

kurzfristiger

Wirkung

können

wir .schließlich

eine

Zu*kraft

ent-

wickeln,

d ie

der

L,eistung

von Flundert tauJenden

unci

Miliionen PS gteichkommt.

Die

Kettenreaktion

cler

Uran-

oder

plutonium,sparrung

ermöglicht

es

jedoch.

im

Atomkessel

eine

Kapazität

von einigen

Millionen

kW

zu

orhalten,

wobei die

Vor:-

au.ssetzung

für die

Gewinnung

einer

dera.rtigßn

Ka-

pazität

eine

genügend

wirksame

und

.schnelle Ab-

'0

I

ow,

Mot rnu

"'-... ")

ndenen

ungeheurcn

0,/

-0,05

kg

0,0t

0,00i

Rg\

4Zl

Page 40: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 40/70

nach

jeweils

zehn Stunden und beim Düsenflugzeug

hödrstens

nach

Stunden.

Wie

vollkommen und leidrt auch der Motor

sein mag,

wir dürfen nicht nur sein Gewicht, sondern

auch das

Gewicht

mit dem Treibstoffvorrat berückslchtigen,

de r

für die ununterbrochene Arbeit im

Verlauf

der

Zeit

zwischen den zwei Auftankungen erforderlich ist.

Dies

ändert

die

ganze

Sache sehr

wesentlich

(ugl.

hierzu

Abb. 2).

Auf einem modernen Dampfer mit einer Wasser-

verdrängung von l0

000 t

kann

der

Dampf oder Ö1-

motor

1000

t wiegen.

Auf

die Fahrt

muß er 2000

bi s

3000 t Kohle

oder Erdöl mitnehmen. Daher

müssen

wir

das Gewicht der Kraftanlage

plus

Treibstoff

mi t

3000 bis 4000

annehmen.

Außerdem kann

kein Schiff

eine

sehr lange Fahrt ohne

NachlüIlen

des Treibstoffes durchführen. Dies bedeutet

in

den

meisten

Fällen,

daß wir

noch eine besondere

Flotte

benötigen,

die

zu den

verschiedenen

Häfen des

Landes

Kohle und Erdöl heranschafft,

was oftmals

kompliziert,

teuer, nicht rationell und

manchmal

sogar

unmöglich

ist.

Dies

alles müssen

wir

direkt noch zum

,,Gewicht"

der Kraftanlage

des Sdliffes hinzuzählen.

Ein Flugzeug, das in 12 Stunden eine Entfernung von

5000 bis

6000

km

zurücldegt und dessen

Motoren 2 bis

3 t

wiegen, muß l0 bis 15

und manchmal noch mehr t

Treibstofi

mitnehmen. Nidrt

umsonst sagen wir zu

den

modernen, schweren

Flugzeugen

oftmals,

daß

sie

fliegende

Tarnkstellen sind. Nehmen

wir an,

ein Flug-

zeug wiegt

l0

t, der Motor

2

bis

3 t und das Benzin

l0 bls l5

t,

Die hochzuhebende

Nutzla.st wiegt

un-

Abb. 2 Viel r icht iger

ößt s lchdos Gewicht nd die sp ezif ische

Leistung er Motoren usommenmit dem

Gewicht

es Vorrotes

on Treibstof f

est immen, er im Loufe

einer

best immten eit

verbroucht

ird.

Abb. 3 E in ol ter

Troum der Pol or forscher

der A tomeisbrecher.

gefliär

nur

10

t,

mit anider,en

Worten,

ein modernes

Flugzeug transportiert

mehr

für sich al,s

an Menschen

und Lasten. Das Gewicht des

Motors,

das auf

1 PS

entfällt,

ist n icht so klein wie di,es anfangs

erschie{n,

als wir das schwere

Gewidrt in Form eines

großen

Kohlenbunkers oder eines

Benzinbehältons

nicht be-

rücksichtigten.

?

Jetzt

wollen

wir uns fragen,

ob es überhaupt

günstig

ist, einen Atomreakto'r als

Energi:equelle filr die ver-

schiedenen

Motoren zu verwenden?

Auf den ersten Blick sdraut die

Sache nicht

gut

aus.

AuI I PS

dieses Motors entfallen nicht

mehr 0.5,

auch

nicht I und auch nicht 10 kg seines Ge wichts, Eine

Betonschutzhülle des

kleinsten der bekannten

Reak-

toren soll unabhängig von seiner Leistung

mindestens

300

bis 500

t wiegen.

Das Bedauerlichste dabei

besteht

darin, daß

der Reaktor einsdrließlich Uran, Verzöge-

rungsvorrichtung,

Neutronenrefl ektor und Abkühlungs-

system nicht so viel wiegt.

Es sind

neaktorentypen

bekannt, deren Gewicht I t

nicht

übersteigt.

Im Teil des Gewichtes der

gesamten

Anlage

einschließ-

lidr

Vorrat

an mitgeführten Treibstoff hat

der Kern-

reaktor seine unbestrittenen Vorteile. Wir

erwähnten

bereits,

daß

ein Atomkraftwerk mit

einer Kapazität

von 100000 kW bei einer Wärmekapazität des Reaktors

von

300

000

bis 400 000 kW für

seine

Arbeit

am

Tag

insgesamt ungefähr pur 500 bis 600 g Uran 235 oder

Piutonium

verbraucht. Das ist im Jahr'ungefähr

I t

und wenn man dabei den sogenannten regenerativen

Reaktor

oder Vermehrungsreaktor

verwendet,

dann

können

wir ein-en Teil des Treibstoffes zurückgeben

oder sogar' noch eine

Arößere

Menge

Treibstoff

er -

hal ten.

Wir wollen uns

jetzt

einmal vorstellen, daß auf

einem

Schiff

mit

einer

Wasserverdrängung von l0

000

bis

15 000 ein Atommotor mit 50 000 PS steht. Das

Gewicht

des Reaktors

beträgt

ungefähr 1000

t, der Vorrat

an

Kerntreibstoff

0.5 t. das Gewicht der Motorturbinen

beträgt

1000 t, und

die

sonstige Anlage

wird 600 t

wiegen. Das sind insgesamt

2600 t

-gegenüber

5000 bis

6000 t bei einem gewöhnlichen Schiff mit der gleichen

Wasserverdrängung, das noch einen

Treibstoffvorrat

mitnchmen muß.

Währcnd ein

gewöhnlichcs

Schi{f mii vollem Tre ib-

stofivorrat nicht mehr

als 10 000 km zurücklegen kann,

%

lutz/ost90/o

422

Page 41: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 41/70

Abb.4 AufdleseWeise

önnen

lr

dosVolumen

nd

dosGe-

wicht er

Söutzumhül lungen

es

Kernreoktorserr lngern,

er

ouf

einemDompfer ngebrochtst .

legt

ein Schiff mit einem Atommotor 300

000

bis

3ä0000

km

zurück.

Dies

entspridrt fast der

Entfernung

von

der'Erdä zum

Mond

Ein Sdriff

mit

gewöhnlichen

Motoren muß zu diesem

Zweche fast 35mal Treibstoff tänken und in seinem

Schifisraum 80 000 bis

90

000

t

unnötige Last transpor-

tieren, Ftir das Heransdraffen

dieser

Lasten

muß

eine

ganze

Flotte von

Kohlensdriffen oder Öltankern,

ein

Systeü'n

von Stützpunkten, Häfen usw. inrstand'

ge-

halten

werden

Atomeisbrecher,,Lenin"

Besonders vorteilhaft erweist

sich der

Atommotor für

die Eisbredrer. Bekanntlich haben die größten Eis-

brecher

Dampfmotoren mit einer Leistung von

f0

000 PS oder

Verbrennungsmotoren von 20 000

bis

250(n..PS. Wir können uns leidrt vorstel.len.

wie der

b,ei uns in der Sowj ,etu'nion

als erster

j,n

der Welt

geb'a'ute

Atomeisbrecher

'

,,Lenin"

das Eis durch-

schneiden

wird, d'essen

Motor eine Leistung

von

50 000 PS hat

(Abb.

3). Die Leistung diases Motors ist

um das 2- bis 2,5fadle

größer

als

bei den stärksten

Eisbredtenn

diaser l{lasse.

Al,s Ergänzung

zur wlrken-

den Kraft des Sdriffskcirpers können auf

einem

solchen Eisbredrer ftir das Eisbrechen

die starken

Hydromonitoren

verwendet werden,

die das Eis durdt

Wasserstrahlen zerkleinern,

die

unter riesengroßem

Druck

herausgeschleudert

werden.

Der

Atomeisbredter

hat für diesen ZwecJr mehr als genug Energie. Es

erfüIlt

sich der

Traum

des

großen

russisdren

Flotten-

führers,

des Admirals S, O, Makarow:

,,Allen

Hinder-

nissen zum Trotz

stoßen

wir

bis zum PoI

vor 'r

+f

es

giUt

aber noctr einen

Umstand,

der eine

entschei-

dende Rolle in

der

Projektierung der

Kernmotoren

für

die Seesdriffe spielt,

Warum ist der Atomkessel

eine so

große

Anlage?

Er

ist deshalb so

groß,

weil

das Bedienungspersonal

gegen

die todbringenden

Neutronenströme und Gamnla-

strahlen

zuverlässig

gesch'ützt

werden muß.

Aber

diese

sdrädliche Strahlung

wird

mit

zunehmender

Entfernung schwächer,

Um ein Sdfff. das

auf

freier

See

sdtwimmt, und ein Flugzeug, das hoch

in

der

Luft

fliegt, und sdrließlidr

ein interplanetares

Raketen-

schiff ist eine

solche Zone nictrts Furdrtbares,

allerdings

unter der

einen Bedingung:

die Mens "chen ellnden sictr

entweder in sicherer

Entfernung vom Kernmotor

oder

zwischen

.lV1ensdren

nd

Motor ist ein Sdrild, der die

Mensdren

gegen

alle

gefährlichen

Strahlen

sidter

schützt. Dann wird deqbiologische

Schutz des

Reaktors

so aussehen,wie

das

in Abb.4

dargestellt wird.

Der Kernreaktor kommt im Bug oder im Hech

des

Sdrifres zur Aufstellung. Ein dicker Beton- oder BIei-

sdrild

sdrafft einen

,,Schatten"

gegen

dre

Passagiere

und die lebenswidrtigen Mechanismen des Sdrifres.

Das

Meerwasser

oder

kilome.terbreite Luftschidrten

ersetzen

die übrigen fünf Beton- oder Bleischutz-

wände.

Aber

diese

,, 'reiheit"

ist nur auf offener See

oder bei einem

Flug hoch über

der Erde möglich.

Bei einem

Ozeandampfer

können wir dies audr anders

madren.

Wir umgebenden Reaktor

von allen Seiten

mi t

Doppelwänden mit

3

bis 5 m Zwischenraum zwisctren

den

Wänden. Während des Aufenthaltes im Hafen oder

bei Begegnung

auf See mit anderen

Schiffen

(auf

nahe

Entfernungen)

wird

Meerwasser

in diesen

Zwischen-

raum

gepumpt.

Dieses

Meerwasser

wird

auf ofrener See

zur

Erleidrterung

der

Fahrgesch,windigkeit de*sSchiiff s

ins

Meer

gelassen.

An den

Abfertigungs- oderAnkunfts-

stellen .dieser Schiffe müssen stationäre, fünfwändige

;Betondodrs

oder Bunker erridrtet werden, in

die

die

Schiffe

unverzügliclr

mit

jenem

Teil

fahren

müssefi

(Bug

oder Heck), n dem sich der

Atommotor beflndet.

Dann wird däs Schiff selbst

m Hafen

unsdrädlidt sein.

Das Entferneir von fünf der

sechs Wände,

die einen

gewöhnlidren

Atommotor ümgeben,

ermöglicht

es ,

den TeiI des unprod,uktiven

G,ewichts auf

5l'c

zu ver-

ringern.

Aus

unserem Beridrt können wir die

Schlußfolgerung

ziehen, daß

bei allen

möglichen Vervollkommnungen

der Atommotoren in

den

nächstenJahren wie auch

in

der entfernteren Zukunft der Kernreaktor sidrerlich

im

Verlauf

einer

langen

Zeit nur

große

und

schwere

Ozeandampfer, Unterseeboote und vielleicht audt

große

Transportflugzeug€ antreiben wird, auf

denen

ein zuve rlässiger Atomsdrutz er richtet werden kann,

Sicherlich

werden

auch noch lange Zeit

die

Anhänger

des Auto- und Motorradverkehrs und die Autoren

phantast'ischer

Erzählungen

,enttäuscht

sein u,nd davon

träumen. daß in nicht zu ferner Zukunft alle Auto-

sträßen

d'es Landes und

die

Straßen der Städte von

Atomautos

und Motorrädern und der Luftraum von

Flugzeugen

für

die

individuelle

Verwendung überfüllt

sein

werden, in denen kleine Atommotoren eingebaut

sind,

Atomlokomotiven

Neben dem Ozeandampferwird der Atommotor höchst-

wahrsdreinlich in

die Lokomotiven

der

Eisenbahnen

eingebaut

werden.

In

der Äbb,5 ist

das Außere und

der

Querschnitt

eines breitspurigen

(4,5

m)

zweistöckigen

Zuges

der

Zukunft

und einer Atomlokomotive

dargestellt, wie

sie sidr

der Autor

des

Beitrages

und der Zeichner vor-

stellen.

|

.

Welctre Umstände

müssen die Ko4strukteure

der

Atomlokomotive

berücksichtigen?

Zum

Untersdlied

von den Ozeandampfern

führen die

Eisenbahnen

n der Nähe

von Siedlungen

vorbel.

Der

Sdrutz

des Kernreaktors, der

in. die Lokomotive ein-

gebaut wurde, muß daher vollkommen sein. d, h. von

allen

Seiten, von unten

wie auch von oben

(Brücken).

Dies bedeutet

in erster

Linie, daß ein

Reaktor von

kleinsten

Dimensionen

bei einer mäximal

mögliclien

Leistung

eingebaut

werden muß.

I

I

I

I

I

I

I

i

1

42t

Page 42: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 42/70

Und

weiter: wie streng und allseitig

auch die Maß-

nahmen

zur Sicherheit der Fahrt

angewandt werden

sol l tcn.

so muß man

dennoch damit

rechncn,

d.ß oine

Atomlokomotive

unter

vieleq; einmal einen Unfall

haben kann.

In dicsem

Falle

muß

die

Lokomotivc

so konstruiert

sein, daß

die radioaktiven

Stoffe,

die im Arbeitsteil

des Reaktorst im Abkühlungssystem und im zirkulie-

renden

Wärmeträger zwischen

dem Reaktor und

de r

Dampfturbine

bei einem

eventueilen Unfall

enthalten

sind,

bis zum Eintrelfen

der

technischen Hilfsmittel

aus

dem

Reaktor nicht herauskönnen.

Diese Aufgabe

ist

unweigerlich mit

sehr beträchtlichen

konstruktiven

Komplikationen

der

gesamten

Anlage

verbunden.

+ .

Betrachten

wir eines

der

im

Ausland veröffentlichten

Projekte

einer Atomanlage

auf einer

gewöhnlichen

Lokomotive.

Wre wir uns erinnern, ist der kleinste Reaktor unter

allen

bis

jetzt

bekannten

und möglichen Typen

de r

homogene

Reaktor

-

der

,,Damp{kesse1",

der

mit an-

gereidrertem

Uran arbeitet.

Gewöhnlich

ist dies eines

der lJransaize,

die

in

schwerem

Wasger

aufgelöst

werden, Das Arbeits-

volumen und

die Form dieses

Reaktors

-

metallische

Sphäre

aus nichtrostendem

Stahl

mit einem

Durch-

messer nicht

über

30 cm.

Bei einem

Inhalt von reinem

Uran-235 in

der

Lösung

in

einer Menge

von ungefähr

9 kg kann dieser

Reaktor

eine

Wärmekapazität

von ungefähr

30 000 kW ent-

wid<eln

und bei einem

Wirkungsgrad

der

gesamten

Anlage von 20 Prozent wird die Nutzleistung der Loko-

motive 7500 PS

betragen.

Bei einem

Verbrauctr

von ungefähr 45

bis 50

g

Uran-235

pro

Tag kann

der Kernreaktor

dieses

Typs ohne

Aus-

wechseln des Kerntreibstoffes

3 bis 4 Monate unul:ter-

brochen ärbeiten.

Die Anlage muß

so konstruiert sein,

daß nach Abschh"rß

des

festgelegten

Laufes der Loko-

i i l

:li'

i:

motive derr

gesamte

Arbeitsieil

des Reaktors

-

me '

tallischc Sphäre mit

Lösung oder der

gcsämte

Block

-

im

Ganzen aus der

Lokomotive herausgezogen

und an

seine

Stelle ein neuer

Teil eingebaut wird,

Das kleine

Volumen des Arbeitsteils des homogenen

Reaktors ermöglicht

es, den Reak.tor so zu

bauen und

aufzuhängen,

daß bei

jedem

Unfall

der

Inhalt

de r

metallischen

Sphäre nichl in die

äulJeren

Zellen des

Reaktors gelangt.

Bei den unausbleiblichen

Erschütterungen und Stößen,

von

denen

wir wohl kaum auch in Zukunft die Loko-

motive

vollkommen befreien können, müssen wir abso-

Iut zuverlässige Verbindungen zwisdren Röhren und

anderen Vorridrtungen

schaffen,

und es

wird

sehr

schwer sein,

sie

g€gen

Wasser und Luft selbst bei einem

kleinen Unfali zu isolieren, Trotz des Anreizes,

den

Reaktor mit

irgendeinem flüssigen Metall abzukühlen,

mußte man in diesem Falle darauf verzichten.

Es bleibt noch

die

einfac'hste.

üitligste

und zuver-

lässigste

Lösung: als Wärmeträger

müssen r.r'ir

gewöhnliches

Wasser verwenden, das unter

einem

Druck von 110 bis 120 atü in den Reakto r getrieben

wird

und das sich im Innere n der Sphäre auf 250 bis

315' erwärmt.

Dies

ist eine

relativ niedrige Temperatur

und es ist unmöglich, einen Wirkungsgrad

der

gesamten

Anlage von über 20 Prozent zu erhalten.

Aus

den

gleichen

Erwägungen

heraus

ist es

nicht er-

forderlich, eine Wärmeaustauschvorrichtung

cinzu-

bauen. Die unausbleiblichen Wärmeverluste würden

darin ohnedies den nicht sehr

hohen

Wirkungsgrad

der Lokomotive reduzieren. Daher muß die

Dampf-

turbine

direkt vom Hochdruckdampf arbeiten, der aus

dem Reaktor

herausströmt. Der Hauptnachteil ist

die

starke

Radioaktivität

des

Dampfes. f)er Dampf ver-

seucht sowohl die Turbine und

den Kondensatoi

wi e

auch jene Anlagen, durch die das Wasser und de r

Dampf auf ihrem Wege hindurchgehen.

Das Volumen des voliständigen

biologischen Schutzes

der

Lokomotive wird

in

diesem

Falle

mindestens

150m3 und das Gewicht 500 bis 600 t betra gen. An Stelle

von Beton können wir auch ein anderes

Material ver-

wenden, z. B. Gußeisen oder BIei. In diesem Falle

kann

der

durch die Rleiwände abgegrenzte Nutzraum

der

Anlage bedeutend

größer

sein

und

die

Anlage

kann

darin

bequemer und freier für die

Bedienung und

Steuerung untergebracht werden.

Der eiektrische Generator, der die zahlreichen

Motoren

speist

und 24 Paar Lokomotivenräder in Be.,vegung

bringt. benöt igt keinen

Bctonsdrut l .

Die

gesamte

Länge des Atommotors

mit

den

verschie-

denen Anlagen

beträgt

ungefähr 50 m. Der Atommotor

wird

in

zwei Waggons untergebracht,

von denen

jeder

Waggon 24 Achsen hat.

Die übrigen Einzelteile der Lokomotive und des darauf

ängebrachten

Kernreaktors sehen wir in

Abbildung

7

im Or ig inal .

Wird

Iortgesetzt

q

I

)

 

{

kooJenidtoteo

Zugmblorcn

ßlomreoklor

Abb.5 E ines der mögl ichen 5nemotd eine(

Atomlolomotive für die modernen Eisen-

bohnen.

3/r0lTtgeneruloren

l,/örmeuti wondler

Page 43: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 43/70

wF{.&m

'+röt*?f,tf

rt

i?At-.f.,,fW;;;

*r'f

{A \

tl

Waren Sie

schon einmal

in Ber l in

und haben

sich das

Leben unserer

Hauptstadt

dor t

angesehen,

wo

es wohl

mit am erregendsten

zu spüren

ist , nämlich

äln

Alexanderplatz

oder, wie

der Berl iner

kurz sagt.

am

Alex?

Pausenios

rollen Motorräder

und Personen-

wagen, La*qtkraftfahrzeuge und Omnibusse aus den

sternförmig

auf

den Platz

mündenden Straßen,

ordnen

sich folgsam

in den Kreisverkehr

ein und fahren

nacl;

kurzer

Karussellrunde

eine der

Ausfahrtstraßen wieder

hinaus

in

Richiung

Pankow

oder Weißensee,

zrrr

Stalinallee

oder

zum Ostbahnhof.

Immer neue

Menschenmenge,n

eilen aus

den

Tunnels der U-Bahn

und den Au,sgängen

des

Hochbahnhofes

der S-Bahn,

warten

ungeduldig,

bis der Verkehrspolizist

die Siraße

{reigibt, und

eir,en dann dicht

a'n dicht

zum

HO-

Warenhaus

oder z.:rm

Berol,inahochhaus,

zu den Kauf-

häusern in

der RathausstralJe

oder'wo

sonst

im,mer

ihr Ziel sein

mag. Kurzum.

hier sieht

man

das Herz

der

Hauptstadt scl:lagen,

hier bekommt

der

Be.sucher

einen

Eindruck.

von dem

rhythmisch

pulsierendon

Leben der Mil l ionenstadt.*

..AIex"

heißt

auch

das ,,eu

F"rrrrehtischgerät

mit

der

Werksbezeichnung

FS 0203

des VEB

Sternradio

in

Berlin-Weißensee,

das

immer

öfter in

den Schaufen-

stern der

Fernsehfachgeschä{te

zu

sehen

ist und

mi t

seiner

ausgesprochen

modernen

Formgebung

hervor-

sticht.

Ein verpflichtender

Name

also, den

das Gerät

von seinen

Weißenseer

Vätern

erhielt,

soll

doch darin

in

übertragenem

Sinne

zum Ausdruck

kommen,

das

ganze

vielfältige

und wechselvolle

Weltgeschehen

au f

die

Bildröhre

zu bannen

und dem

Betrachter

in Form

eines

gestochen

scharfen Bildes

vor

Augen

zu führen.

Bleiben

wir zunächst

gieich

bei der

konsequent

aus

der Funktion des Fernsehgerätes entwickelten

Form,

die einen weiteren

Reweis

des nun

schon

seit Jah-

ren verwirklichten

Leitspruches

des Betriebs

,,die

neue

note

in form

und

technik" darstellt.

Im

Vergleich

zu

dem ersten

f'ernsehgerät

des VEB

Sternradio

Berlin,

dem Tischempfänger

,,Weißensee",

bei dem

an der Vor-

derfront mit

der Bildröhre

noch die

Bedienungskntipfe

für Bildkontrast

und

Grundheliigkeit

sowie der

Netz-

schalter und

Lautstärkeregler

angeordnel

waren*),

sind

beim

..Alex"

alle wesentlichen

Bedienungshnöpfe

gut

erreichbar

an

die rechte

Seitenwand

verlagert.

Damit wirkt

auf den

Betrachter

nur noch

der fast

di e

gesamte

Vorderfront

beherrschende

Bildschirm,

ohne

daß sich

irgendwelche

Bedienungselemente

störend

bemerkbar

mac'hen

*

ein Umstand,

den

ich als

sehr

angehehm empfunden habe. Die k larq und gcfäl i ige

Form des Gerätes

paßt

sich vor

al lem ln

modern

ein-

r )

Vgl . h ierzu

auch . ,Jugel ld

und

Techn ik "

Hc{ t

1 .1958:

Auf

Herz und N ie |en

geDrü f t

Fe fnsehempfänger

. ,we ißensce"

Von

W.

I Io rn

gerichtete

Wr;hnräume

ein

r-tud

bef r iedigt

: r l tch die ver-

wöhntesten

Ansprüche

in bezug auf

neuzeitliche

Wohnkultur.

Durch die Verwendung

von Plast ikfol ie

zur Bespannung des

Holzgehäuses ist es

dem Werk

möglich,

praktisch

alle

Farbwünsche der

l(äufer

zn

berücksicht igen. Gegenwärl ig wird das Gerät mit den

schon beim

,,Weißensee"

bewährten Farblönen

*

eincm

hellen Lindgrün,

einem hellen warmen Grau,

einem

dezenten Braun sowie in Beige,

Knzrllschwarz und

llot-

braun

*

geliefert.

., ,

BestechenC ist am

,,Alex"

seine

ger inge

Gritße, t rotz

der

großen

sich

immer mehr clurchsetzenden

4ller

Rild-

röhre, Mit

den

Gehäuseabmessungen

von

nu f

420

X

450

X

360 mm stellt sich

das Gerät so\Mohl

größenmäßig

wie auch mit einem

Gewicht vön

ledig-

lich

19 l<g als kleinstes und leichtestes Gerät

unserer

Republik vor.

In

dieser

}linsicht haben

sich die

Kon-

strukteure

des

,,Alex"

der

gegenwärtig

in allen Fern-

sehgeräte

produzierenden

Ländern

der Erde

zu ver-

zeichnenden Entwicklungstendenz zur wesentlichen

Verkleinerung

der Empfänger

angepaßt und brauchen

einen

Vergleich

mit den

führenden Geräten

auf dem

Weltmarkt

nicht z,\t scheuen.

Dieses bedeutende

,,Schlankerwerden"

des f'ernsehgerätes

erforderte

jedoch

eine

wesentlic'h

kürzere

Bildröhre

als die

bisher

in den

gängigen

Gerätetypen

im

Einsatz be-

findlichen.

Im Gegensatz

zu diesen Bildriihren

mi t

mägnetischer

Fokussierung belindet

sich

im

,,Alex"

€ine soiche

mit elektrostatischer

Fokussierung.

Der Vorteil elektrostatisch

fokussierter tsiidröhren

ist

r'<lr

allem darin

zu sehen, daß der

llohussierungs-

magnet einschließlich

der

erforderlichen Reglerein-

richtung wegfällt.

Damit veuingert

sich das Gewicht

des Gerätes, und

eine Verringerung

der Bildrohrlänge

tritt ein.

Hinzu kommt noch,

daß magnetisch

fokus-

sierte

Röhren.

gegen

Netzspannungssc'hwankungen

äußerst

emplindlich sind,

bei

den elektro"statisch

foku,ssier:ten Röhren

jedr:ch

diese

Netzspannungs-

schwankungen

ohn,e Wirkung bleiben,

Eine weitere,

weitaus

grtißere

VerkürzuÄg

der Bildröhre

wurde

durch Veränderung

des Ablenkwinkel-s

d.e.s Dlek-

t,ronen,strahls von

bisher

?0" auf 90o

eneicht, wodurch

sich beispielsweise

bei der verwendeten

Bildröhrc

vom

Typ AW 43-80

deren

maximale

l-änge

von nur

noch

40 , 7 c m

er g i b l .

Hervorzuheben

ist noch

an der verwendeten

Bildriihre,

daß sie

einen metal lhinterlegten

Grauglasschirrn

be-

sitzt,

der zu

einer

bedeutenden

Kontraststeigerung

des

Bildes {ührt' Der Bi}dschirm besteht au's eiiler etwä r' l

I cm dicke,n

Grauglasplatte,

der

hinte n

eine nur wenige

,51iL

taursendstel

Millimeter

starke

Aluminium'schicht

:ruf-

gedampft

ist . Auf

cl icse Wcisc

wird

lufb*b,4i.1cr$S6

;t . . i .

r

Raumhell igkeit ,

z" B.

am Tage,

ein

gütes-F6rnsehbi ld

l,,\<vi,

. :F|:s4.*-W'

1

az\

#f

Page 44: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 44/70

&abge

Nll

EAf9I

PttgpctE?

lnteooe'

o$diluß

7 PCl8z

erzielt, da die von außen

auf den Bildschirm fallen-

den Lichtstrahlen von der Grauglasplatte

schon zu

einem Teil verschluckt werden, de r Rest an der spie-

gelähnlichen

Alu-Sdricht reflektiert

und beim aber-

maligen Durchgang durch die Grauglasplatte

ast

vöIlig

absorbiert

wird.

Die Erfahrungen,

die

ich

in

der Zeit

meiner Bekarnntschaft

mit dem

,,Alex"

in

dieser

Hin-

sicht madren konnte,

bestätigen unbedingt das

eben

Ausgeführte..

Der Kontrastreichtum

und die Brillanz

des Bildes

sowie

dessen

gestochene

Schärfe ießen

jede

Sendung

auch bei Tageslicht zu

einem ungetrübten

Genuß werden, Selbst im

Verlaufe langer Sendungen

konnte ich

nicht über eine Ermüdung oder

Reizung

der Augen

klagen. Ein Flimmern

des Bildes

war auch

bei

relativ

sehr

nahem

Sitzen am Bildsdtirm

nicht

festzustellen.

*

Der klaren

Form des Empfängers

entspricht eine

ebenso klare und

übersichtliche Anordnung

der Bau-

elemente in seinem

Innern. Die

sclton beim

,,Weißen-

see" bewährte Ausführung

eines

vertikalen Chassis

wurde auch hier

übernommen. Mit

dem Abnehmen der

Rückwand

liegen somit

alle wichtigen

elektrischen

Elemente, z. B.

die Röhren,

sowie erstmalig auch die

auf einer Leiste

befindlidren Nachstellelemente

wich-

lig für

den Service-Dienst)

übersichtlich

beieinand'er.

Mit

wenigen Griffen kann

außerdem das auf der

Unterseite

des

Gehäuses befestigte, durdr.4

Streben

mit der Bildröhre

verbundene

Chassis einschließlich

des rnit dem

Chassis fest

verbundenen Lautsprechers

aus dem Gehäuse

herausgezogenwerden.

Um schließ-

lich noch Service-Arbeiten an den zwischen Chassis

und Röhre

befindlichen Bauelementen zu

erleichtern,

haben die Konstrukteure

die Möglichkeit

vorgesehen,

das

gesamte

Chassis rd. 100 mm zwisdren

den Stre-

ben nach hinten zu

schieben, ohne daß d ie

elek-

trischen Leitungen

unterbrochen

werden müssen,

Sdrwierigkeiten

bereitet bei solchen

verhältnismäßig

kleinen

Geräten die Abführung

der entstehenden

Wärme, hervorgerufen

durch eine

etwa 100 W be-

tragende

Verlustleistung des Heizwiderstandes.

Die

bei der ersten Ausführung

des Gerätes zu

unerträglich

hohen Wärmestauungen

führende Konstruktion

(An-

ordnung der

wesentlichenBedienungsknöpfe

m hinte-

ren Teil

der Oberseite

und

seitliches

Abstrahlen

des

Lautsprechörs) wurde

bei der

jetzigen

Serienausfüh-

rung in völlig zufriedenstellenderWeise geändert.Wie

aus der Abbildung des

Gerätes

ersichtlich ist,

befin-

den sich

jetzt

im hinteren

TeiI

der Oberseite

eine

Anzahl mit

Gaze abgeschlossene r

urchbrüdre,

die in

Verbindung mit

einer Vielzahl

von Löchern

in

der

426

Blick von hintcn

in doc Geröt bcim Ab.

nehmen

der Rü€twond.

Uber3iötliö on.

gaordnat

bletcn riö die Bouelemsnte

dc m

Auga.

Autglbaulor

und ouf der Scite rlehendes

V.rtilolöo13i,

mit Bildröhra.

Besonders

deutlich irt

dic

Anordnung

das ovqlen

Loubpfechers

ru erkcnnen.

Rückwand

und

ebensolchen Durchbrüchen

an der

Unterseite

des Gehäuses für

eine ausreichende

Luft-

zirkulation

und damit zur

guten

Wärmeableitung

sorgen.

Gleichzeitig

ist

jetzt

der

permanentdynamische

ovale

Lautsprecher unter den EntIüftungsschlitzen der Ober-

seite angeordnet,

so

daß die Abstrahlung des

Schal-

ters

nun nach

oben erfolgt. Meiner Meinung

nach ist

das für

ein

Tischgerät

die

idealste Abstrahlrichtung, die

im Gegensatz zur seitlichen

Abstrahlung

bei den mei-

sten Gerätetypen

eine

äußerst

günstige

Schallaus-

breitung

im Zimmer

gewährleistet.

Trotzdem der

Lautsprecher

nicht

direkt mit dem Gehäuse

verbunden

-ist,

befriedigt

doch der Klangeindruck

vollauf.

Meiner

Meinung

nadr erfüllt der im

Gerät

befindliche

Lautsprecher hinsichtlich

seiner Klangeigenschaften

alle Erwartungen, die man heute

an ein solches Bau-

element stellen

muß. Sehr zu

wünschen

wäre

jedoch

der Einbau

einer Tonblende, der

m. E. ohne

große

Schwierigkeiten nodr

bei der Serienfertigung Berück-.

sichtigung finden könnte.

Nicht

vergessen sei die

sehr vorteilhafte und die Be-

dienung des

Gerätes wesentlich erl eichternde neuartige

Konstruktion des

Kanalwählers. AIle mir

bekannten

Fernsehgeräte

besitzen

als

Kanalwähler

gegenwärtig

entsprechend den festgelegten

72 Fernsehkanälen

einen

l2stufigen

Schalter, f)ies

erfordert einen ver-

hältnismäßig

großen

Aufwand

sowohl materialmäßig

wie

auch

arbeitsmäßig, da

jeder

einzelne Kanal

im

Prüffeld

genau

abgestimmt

werden muß. Da nun am

Empfangsort

jedoch

höchstens 2 Programme

empfan-

gen

werden können, sind diese Abstimmarbeiten

prak-

tisch nutzlos und verteuern

nur unnötig das Gerät.

Der im

,,Alex"

eingebaute Kanalschalter besteht aus

einem einfachen Dru<iktastönschalter

mit 2 Segmenten,

:

mit de ssen Hi$e durch einfachen Knopfdruck die je -

weilig anfallenden Programme

am Empfangsort rasch

eingeschaltet

werden können. Däs

setzt allerdings vor-

aus,

daß

der

Handel entsprechend

den Empfangsbedin-

gungen

des

jeweiligen

Bezirkes vom Werk die rich-

867

Eitd-

tNuenz

feih

1

ot

Rö5

nF82

Page 45: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 45/70

tigen Geräte anfordert. Sollte nun durch Umzug oder

andere Umstände

ein Verlagern

des

Gerätes

in einen

anderen Bezirk erfolgen, so

ist

das

Auswedrseln

der

Kanalstreifen sogar dem technisch einigermaßen ver-

sierten Laien möglich.

*

Da ich

eben schon den Handel erwähnte, seien hier

noch

einige Probleme erörtert,

die mit dem Verkauf

eines Fernsehgerätes,

esondersaber mit dem

,,AIex"('ir'asauch auf den ,,Weißensee" utreflen dürfte), ver-

bunden sind.

Entscheidend ür

den zum

größten

Teil mit der

tech-

nischen Seite

des Gerätes nicht

vertrautgn Käufer ist

eine eingehende

Beratung durch den Ha\del.

Und

in

dieser Hinsictrt

sieht €s selbst

beim Factrh\ndel noch

sehr

trübe aus, da in

den allerwenigsten Fällen

eine

eingehende Beratung des Käufers

und damit elne

geeignete

Typenauswahl

vorgenommen

wird.

Sicher-

lich trägt daran

die

gegenwärtig

nicht sofort zu

befriedigende Nachfrage

nach Fernsehgeräten mit

Schuld, aber

es bringt letztlich

dem Käufer immer

Nachteile,

wenn er sidr einfach für

.,ein

Gerät mit

großer

Bildröhre(

in die Liste

einsdrreiben äßt, und

die Kollegen des Handels unternehmen nicht einmal

den Versuch,

eine fachliche

Beratung des Käufers

vor-

zunehmen.

Warum führe

ich diese

unliebsamen Dinge hier an?

Ganz einfach deshalb,

weil der Kauf

eines

Fernseh-

gerätes

wesentlich

von den

Empfangsverhältnissen m

Aufstellungsort

abhängt. In

,einer

Großstadt,

wo

sidr

der

Sender in

u,nrnittelbarrer Nähe

befindet, wird

marn

auch mit

einem Gerät

geringer

Eingangsempfindlidr-

keit auskommen, in

weiter€f Entfernung vom Sender

be,nötigt man

sdron ein sohr empfindliches Gerät und

muß

außgrdem

'nodr

einen verhältnismäßig hohen

Antennenaufwand in Kauf nehmen. Das Fernsehti,sch-

.gerät

,,Alex"

besitzt

,nun

eine Empfindlichksit

von

etwa 180

Mikrovolt. Zurn Verg'leidr sei

.die

Empflrnd-

lichkeit der Geräte ,,Derby", ,,D'ür€r" oder ,,Favorit"

des VEB Rafena, Radeberg,mit etwa 100Mikrovolt und

darunter angegeben. Daraus ist ersidrtlich,

daß der

,,Alex"

mit seiner

viel

geringeren

Emplindlichkeit un-

bedingt

günstiger

Empfangsverhältnissebedarf. Diese

Tatsache spiegelt sid r

natürlich auch

im Preis

wider,

wo

das Tischgerät

,Alex"

mit einem Verkaufspreis von

1450DM unter

denen aller anderen Geräte dieser

Größenordnung liegt.

Der Schwerpunkt

der konstruktiven Ausführung

des

,,Alex"

liegt

in seiner hervorragenden

Bildqualität und

weniger

in seiner Empfindlichkei t.

Das sollte sidr

jeder

Interessent

vor Augen halten. Dort,

wo

die Feldstärke

des

einfallenden Fernsehsenders

weit unter dem Wert

der Empfindlichkeit

des Gerätes

liegt,

sollte man aul

den Kauf eines

,,Alex"

verzichten, da es sonst nur un-

nötigen Arger

gibt,

auf die scheinbar

sctrlechte

Qualität

des Gerätes

geschimpft

wird, obwohl es diesen An-

forderungen

schon von

vornherein nicht

gewachsen

ist.

Aber,

wie

gesagt,

das setzt eine eingeh'endeBe-

ratung

des Käufers durch

den Fachhandelvoraus. Und

für den Käufer

gilt,

daß man einen Fernsehapparat

nicht

wie eine Glühbirne

kaufen kann, sonde rn daß

dieser

Kauf

wohl

überlegt

sein

will,

*

S.eit Anfang

April befindet

sich das vom

VEB Stern-

radio

der Redaktion

zur Verfügung

gestellte

Testgerät

in meiner

Wohnung. Hervorheben

möchte

ich vor

allem, daß uns kein besonders ,,frisiertes" Gerät zur

Erprobung

ausgehändigt

wurde, sondern

daß dieses

erät

in meinem

Beisein

wahllos aus dem

Versand-

ager fix

und fertig

verpackt entnommen

wurde.

In

er

bis zum

Schreiben dieses

Beitrages

vergangenen

Zeit von rund

acht

Wochen

erlitt das

Gerät einen

Aus-

fall, der auf das Durchschlagendes Isolierschlauches

einer Leitung

am

Zeilentrafo

zurückzuführen

war. Die

genaue

Untersuchung

ergab mangelnde

eualität

des

Isolierschlauches,

der nicht

immer

eine

gleichmäßige

Stärke

aufwies.

Di,ne Gütekontrolle

da,rf nicht

nur bei

der

Montage

dqs Gerätes

groß geschrieben

werden,

sondern

muß sich

auch

auf die Wareneingangskontrolle

erstrecken

Ansonsten

ief

das

Gerät in diesem

Zeitraum einwand-

frei und

war täglich durchschnittlich

vier

Stunden un-

unterbrochen

in Betrieb.

Während

dör

gesamten

Zeit

mußte sich

der

,,Alex"

bei mir mit

einer einfachen

Zimmerantenne

begnügen und lieferte

vom stark

ein-

fallenden Berliner

Sender ein

einwandfreies und

kontrastreichesBild. Störendmachte sich edoch n den

letzten

Wochen

ein

zeitweises

vertikales Weglaufen

des

Bildes bemerkbar.

Ansonsten

bedurfte das

einmal

rich-

tig eingestellte

Gerät im Verlaufe

selbst

ängerer

Sen-

dungen

nur nbch

geringfügiger

Korrekturen.

In mecha-

nisdrer

Hinsicht

trat ein

toter Gang

am

Rändelknopf

der Feineinstellung

ein, der dann

natürlich die sonst

sehr

bequeme

Bedienung

des Gerätes erschwert.

Zum

Schluß

se,i

noch

auf

,ein

zum

,,A,lex"

entwrckelts

Fernbedienungsteil

hingewiesen,mit

dessenHilfe man

nach

der

Grundeinstellung

des Gerätes feine Korrek-

turen

in bezug

auf Helligkeit oder

Lautstärke vom

Platz des Betrachters

bequem

vornehmen kann.

Gleich-

zeitig

lassen sidr

mit diesem Zusatzg6rät

nach Um-

schaltung

von Fernregelung

auf UKW-Rundfunk-

empfang alle Sender des UKW-Bereiches einstellen

und deren Lautstärke

regeln.

Alles in

allem: Das Fernsehtischgerät

,Alex"

ist eine

wertvolle Bereicherung

des Angebotes

an modernen

leistungsfähigen

und verhältnismäßig

preiswerten

Fernsehgeräten

und kann

von mir

-

unter der

Voraus-

setzung

günstiger

Empfangsverhältnisse

zum Kaul

empfohlen

werden.

PS: Ich

habe mir selbst

einen bestel l t . ' .

fruffi

9EFMfl:

Page 46: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 46/70

5 . J

UL I ,

IAO DES

BERgMAI {NS

I )azu: Glüclr auf , Kumpcl Und

Gratniat ion zn

I)ein<:m Ehrentag. I l is t

t . in

ge:rcbtctcr,

c in

geehrter

Mnnn l"reutc in nnserer llcpublik. Es

giil

dlrs

Worl:

. , Ich

bin Bergmann.

wer

ist mr:hr?" Weißt noch, dt tß

cs nicht immer

so rvar?

Noch Dein

Vater

mußte vof

r:inem

halben Menschcnerlter im C;edinge schufton.

ha t

<iie Picl<e ins schvt'arze Flöz geschlagen und unter ue-

sagbarer Miih' die Kohle losgehauen, hät s ie mi t

seiner

Hände Kraft in die Hunte

gewor-tcn

und

ha t

geschwitzt

und

gestöhnt

unter

harter

Fron.

-

Was

war

cler Kumpel

dazumerl anders als

ein

billiges Arbeits-

vieh fi.ir

dcn

Flerrn Grubenbesilzer. Solltest das

nicht

vergessen und Dich

auch daran erinnern an

fleinem

Ehrentag"

Weißt aLlch noch,

wie es anders wurde? I)amals,

; r is

Dein

Kumpel l{ennecke

von

sich reden

mac'hte.

*

De r

Rergmann

ist

es,

dem

die Ehre de s ersten Akt iv isten in

unserem Stilate

gilt.

l)ank

dem Bergmann. weil Krait-

turbincn surrend

sich drehn,

$eil

das lisen

geschmolzen

und

der Stahl

geh:irtet,

synthetischer

Gummi

gewalzt,

den Motoren

Treibistoff

getankt,

de r

Pflug geschmiedel, die Maschine gcgossen q'erden

k:rnn.

-

Dem

Kulnpcl

sei Ruhml

*

Der Kumpel

-

es ist nicht nur d er

lläuer I'or Ort

in

der

Tiefe des Strebs,

es ist auch der Männ im Bagger

.ruf der Sohie

des Tagebaus,

ist der Mann an der slamp-

fenden

Brikettpresse

oder der Maschinist auf der

E-Loh

im

Abraum.

Sie alle. alle sind

daberi, den Reichtum

an

Schwarzem

Goid zu mehreni diesen

Reichtum,

der als

unserer Wirtschaft

I(raftquell

gilt.

ihr Herzbiut

und

Jungbrunnen

zugleich

ist.

*

Und die sozialistische Tat,

die der l(umpel

Hennecke

vollbrachte, tausendfaeh

fand

sie unterdessen Widerhall

und Nacheiferer. Neue

Helden sind irn Schoße des Sozialismus gewachsen;

junge

Arbeitshelden.

mutig und kühn

vorwärts-

drängend.

Auch

cl ie . Iungcn der l3r igade

,, I (ar l

Mür:x" im

Braun-

liohlonwcrk Mii(hcln

gehören

zri ihnen,

(]ieisbar.rcr

sind

sic, ihi 'er achtzehn

an

dcr Zahl.

*

I1lät terc in dcr

von

jungcr

l larnd

gt-. {ührten

Gruppcnchronik,

unc l

drr

erführst:

Da rvird

Geschichte

gemacht,

cin Stüc'k soz.ia-

l ist isc 'hcr

Geschichte

Erfährst : l95i

habeln sich diese

(] ler isbaucr

zu e inem

Kollcht iv zusarnrncngefunden.

d:rs

denen

vor Ort : rn

tler Kohle in nichts nachstand.

Uncl sie, diese achtzchn

.Iungcn im BKW Mücheln, sie wrtrclcn bald schon al s

, ,Brigade

der ausgezeichneten

Qual i täi"

goehrt ,

- ,

Es

festigte

sich

das l{ollcktiv in dcr Arbeit unci

ster.:l<1c

seine- ' ie le wei ter ,

wcit voräus.

Überbl icke al lein ihr Schaffcn

im ;rchtundfünfz-igcr

.Iahr.

jene

Etappe,

in

rler:

die Jungen um

den ehren-

r . 'o l lenTitel , ,Flelvr: rragc.nde

Jugendbrigacle

der Dl l l l "

wetteiferten:

Ni ichtern

mögen die Zahlen

erscheinen, die

ihren Ei{er

char:rLterisieren. Wer

aber die Arbe

it kennt und

weiß.

was

in einem

Braunl<ohlentageb:rr-r

von den

Gleis-

bauern abhängt ,

der versteht zu

würdigen. daf3

die

I3rigade ihre Arbeitsproduktivität

um lJl

Prozent

stei-

ger te.

I )enn:

Gleisbau heißt Abraumversatz,

heiIJt

Freilegen

ders Kohleflözes,

damit ihm die Ragger zu

Leibe rücken können.

Ran an

die

Kohlet

also. Auch

durch die Gleisbauer;

gerade

dr"rrch sie"

Damit es

schneller

geschehen

möge,

iegten sic.h

die von der

Brigade

,,Kari

Marx"

ins Ge schirr. 101 l-Iochleistungs-

bzrv. Sonderschichten in

derm einen

Jahr. und bci

151 Prozent liegt

ihre Normerfüilung.

Gleichzeitig

knallten sie den Selbstl<osten

eins aufs

Däch, damit

die um 1 1 Prozent

herunter mußten.

-

Nicht Muskel-

protz

spielte dabei

die

große

Geige.

sondern um-

sichtiges, wohlgeordnetes

und wohlbetiachtes

Wgrken.

-

Anders kommt

man auch nicht

dahin.

an d ie

4000

Laschenbolzen und

nahczu 1200

Oberbau-

garnituren

einzusparen.

Also

streiche

getrost

solche

Begliffe

wie

Schuftcrei

und Knochenschinderei. clie ohnehin zum Wortschatz

der kapitaiistischen

Ara

gehtiren.

Setze dafür, da{3

die Br igade

sich besondere'Verdienste

beim Einführen

'

"

.ä/'

.o4{:'-

,if

*

t,i

;ii

t

lt

tlY*:

1i"..,*-:'1.

::

.

'',

:,

tq.-d

, . n -

i r . \

i;:ti

ls:

Page 47: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 47/70

i

er Kleinmechanik in allen

Gleisbauerbrigaden des

BKW erwarb. Und setze dafür, daß dieses

vorbild-

liche Arbeitskollektiv als führender Erzieh ungsfaktor

innerhalb der FDJ-Organisation

des Werkes

gilt,

da

von ihm eine mobilisierende Kraft ausgehi, die sich

auf alle

jungen

Kumpei

im

BKW überträgt.

-

Es war

die

Brigade

,,Karl

Marx", die

in ihrem

Betrieb

zur

Kompaßbewegung aufrief und sie so

befruchtete, daß

diese Bewegung bald zur Triebfeder

der

gesamten

FDJ-Arbeit

wurde.

Es steht der Kompaß auf sechzig. Heißt es jedoch,

die

eingegangenen Verpflichtungen erst 1.960

erJüllt

zu

wissen?

Das wären keine

Jungsozialisten, wollten

sie sich mit der

Voilendung des soziaiistischen Auf-

baues der Heimat

Zeit lassen.

Das Morgen

wird

schon zum

Heute, besinnt sich

ei n

ganzes

Volk seiner Kraft. Aber sozialistische

Kraft

ist kein summarischer

Begrif{; sie wird vie lmehr ver-

körpert im bewußten Schaffen

jedes

einzelnen. Erst

recht,

wenn 18 Jungen in

einer Brigade wie Pe ch und

Schwefel

zusammenhalten. Und

gemeinsam

zupacken,

Ergo: Das,

was bis 1960 zu leisten in ihrem l(ompaß

eingetragen wurde, ist

jetzt

schon

in allen

Punkten

erfüllt.

Fakten: 220 000 DM überwies die Brigade auf das Konto

Junger Soziaiisten. Sie

stellte außerdem im. NAW

10 000 Ziegelsteine

her und leistete 2000 freiwillige

Aufbaustunden.

?35 davon im

Betrieb. 1265 für die

Landwirtschaft. I)en Genossenschaftsbauern

ihrer

Paten-LPG halfen

die

jungen

Industrieartreiter.

Nicht

nur in Ernteeinsätzen;

Rinderof fe4stal l ,

Maissi lo,

e inc

Straße, Kanal

und Lagerraum

sind

ihr Werk.

Brücierliche Hilfe charakterisiert

den sozi.rlistis(hen

Menschen, Noch

mancher

hat es zu

begreifen. Die

Jungen der Brigade

,,Karl

Marx"

Iehren diejenigen,

die

sich

noch nicht

vom

persönlichen

und

allzu ego-

istischen

Ich zu

trennen

vernrochten,

.wie

man über

den eigenen

Schntten

springen kann,

um zum

sozia-

listisc'hen Wir zu kommen: Als ihre Kumpel vom

BKW

Großl<ayna durch

Katastrophenfali

ins Hinter-

treffen

gerieten,

lachten

sie sich nicht

etwa schaden-

froh ins Fäustchen,

weil sie

dadurch vieileicht

au f

einen

besseren Platz

im

'Wettbewerb

rutschen

konn-

ten. Vielmehr

gingen

sie hin zu

den Freunden

in Groß-

kayna und

stellten sich

an ihre

Seite,

die Schäden zu

beseitigen,

Die

ganze

Brigade

für vier Tage,

um erst

mal

das Argste

zu überwinden.

Das sind ruhmeswürdige

Taten

der 18

Jungen. Nur

einige

aus der

Bilanz einer

Brigade

Junger Sozra-

listen sind

es, doch schwergewichtig. genug,

um ciie

Kompgßnadel

nach vorn

zu

rücken.

-

Dämit für

unse-

ren

Staat

das sozialistische

Morgen

bereits zum

Heute

wird. Und dafür errang das Gieisbauerl<oliektiv .,Karl

Marx" im BI(W

Mücheln

den Ehrentitel

,,Hervor-

ragende

Jugendbrigade

der DDR"

Sie haben diese Auszeichnuns

verdient

ff

t?9

Page 48: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 48/70

{n

L I S A S C H I R M E R

blickte

irn

lnstitut

lür

ongewondtG

Rodiockt iYi tät

in Leip:ig hin tsr . . .

Bli(k in den

modernen

Unterri(hß-

rqum für Rodio-Chemie im In5t i tut

lü r

ongewondte Rod iook t i y i töt

in le ipr iE ,

H ie r

qbso lv ie ren

die Diplom-Phy: iker

Edmund Suchke

( l inks)

und

Werner

Ehr l icher

( re (h ts )

e inen v ie rwöch igcn

lso lopenkurs , Nqch Rückkehr

in

ih le

Betr iebe

können

s ie dqnn d ie

jüngs ten

Errungenschol len

quf

diesem Gebiet

e r fo lg re ich

und

gefohr los

onwenden.

E igenbou de5

l6s t i tu l s

i s t ouch d ie te r

vol lqutomot is ier te Gqmmqrint i l lo t ions-

spektormeter

mit Progromm5teuerungl

der ru m Anolysier en rodiookt iye r

5ub.

l tonzen

d ien t . Rechts Dr .

Brunner,

l inks Not ionolp reist rä9er Prof .

Weiß,

Ie i te . des lns l i l u ts .

&

HllBuR([]l

UITD

HEISSE

ELLEN

J

:9

r

\ 1 .

}

Page 49: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 49/70

Mit

garingen

Aktivltötan konn hinter

rol.

öon

ou3

ll Pfund

rdrweran strahlanisolie.

renden

Bleiburgcn

goorboilet

wcrdcn, Linkr

ertennen wir cinen Pipettiaroppqrot,

Stidrproba mit

dcm Ouontofon

VAJ.OI,

clncm

hondlidren

Prlifgcrüt

sur d.m VEB

Vokutronik,

wcldrcr

Obcrqnt

Dr,

Morczck

dan

rofortig.n Noörek

ermöglldr

doß

fllr

rsino mdirinirdr.tcdrnirdrs A33i3tntin

Moric-lulsc

Glunart keinc

Strchlungs.

gcföhrdung

vorliegt.

Sia trägt

ouBerdem

om Montel

rur

Selbrtkontrollc

dos klclnc

DoslrmeBgcröt.

Durdr

Piocryltdrcibc

und Elclmou.r

doppGlt

tarclrllEt,

dorlcrt

dlc ncdhlnirö.tech.

nildrc Asirtentln

lrmgord

Honra hintcr

dan lcotopcmbrug

dh

rodiosktiv.n

Prü.

porqla,

dl. tll.

dl. Pstient.n drr lrotopen.

obt ilung

dcr

Unlverrllöts-Rönlganinrtitutr

lslprlg

bcrtimmt

tlnd,

lltas

ist ein

Millionstel,

was

ein

Bill,ionstel

Ampere? Für

den

lf

Laien

eine

unvorstellibar

winzige elel<trische Stromstärke

-

fü r

,den

Kennphysiker ein unentbehrliches

Hilfsmittel,

um durdr

feinste

Wärm'emessungen

'den

Grad der

Radioaktivität

natürlicher

und künstlich aktiver Präparate festzustel len.

Ein

solches Labor

für Mikrokaloriemetrie nahm

kürzlich in Leipzig

seine

Täti,gkeit

auf,

wo am Ranlde

,der

Stadt in

diesem Ja,hr der Bau

d,es nstituts

für

angewandte

Radioaktivität mit vielen. in

rder

DDR einmaligen

Speziallabor,s

beendet wird. Zu ihnen

zählt das

von Herrn Dr.

Leistner geleitete Labor für Absolutmessungen. Diese Abteilung

hat

schon

jetzt

internationales Niveau

erreicht.

Etwas

eigenwillig

sieht der Ba'u

aus; hohe

Glasfenster,

di e

schattenloses

Licht in

die Räume lassen.

über dem Eingang

eine

interessante

großflächige

Mosaikarbeit.

Sie stellt

auf der einen

Hälfte

die

Elemente

Feuer,

Wasser, Luft und

Erde in der

rnytho-

logischen

Au{fassung

der Griechen

dar, auf der

anderen

Hälfte

stilisierte

Kernspaltungsprozesse.

Sdrutz der

Umwelt . . .

Und noch etwas

fällt an dem

neuen Institut

auf. Das

sind die

balkonähnlichen

Umläufe, die auf

jeder.

der vier Etagen

außen um

einen

ganzen

Gebäudeflügel

herumlaufen.

Dieser

Teil des Instituts

enthält

jene

chemischen

Laboratorien,

in d,enen

mitverhäItnismäßig

starken

radioaktiven

Präparaten

geanbeitet

wer.den

muß. Die

Räume si.nd von 80 cm stanken Betonwänden umgeben und lür den

Besucher

nur über diese

Außenumläufe

betretbar.

Mit den

starhen Betonwänden

allein

ist

dem Umweltschutz

noch

nicht

Genüge

getan.

Die

Abluft des

Gebäudes

muß sorglältig

gefiltert

werden. Das radiochemische

Arbeiten

bringt

aber auch

zahllose

A,bfälle

in meist flüssiger

Form

mit

sich. Enthalten die

Abwäs,ser

wertvolle oder

gefährliche

Isotope,

so

werden si,e

irn

säurefesten

Stahl-

oder Steinzeugbehältern

gesammelt,

chemisctt

aufgearbeitet

und so

weit einged,ämpft,

daß

sie wieder

Verwendung

finden können.

Auf

atrle Fälle

gelangen

die

"A.hwässer

exst nach

restloser

Entfernung

aller radioaktiven

Substanzen

in die Kanali-

sation.

...

und

der Mltarbeiter

So vielfältig

wi,e

das Aktivitätsniveau,

die

Strahlenart

und die

Strahlungsenergie

der Isotope,

mit denen

in

einem so

groß

ange-

Iegten Institut gearbeitet wird, so versdriedenartig mtissen auch

die

Maßnahmen

und Materialien

sein,

die

jeden

der lB0

NIit-

arbeiter

vor einer

Verseuchung

schützen.

Grund,sätzlich

sind in

allen La

ors

ganz

glattflächige

und fugenlose

Türen,

Fenster,

Wände und Fußböden

zu finden

rnit einer

unter

Putz

gelegten

Installation.

Denn die

langlebigen

Isotope

sammeln

sictr

durch

niedergeschlagenen

Dunst und

Staubablagerungen

leictrt

an unzu-

gänglichen

Stellen

an und führen zu

einer

permanenten

im

Raum

verstreuten

Strahlung,

die den

bekannten

O-Effekt

der

Zähl-

geräte

beeinflußt

und

gesundheitliche

Schädigungen

verursachen

kann.

Großraumboien

Eines

der neusten Einrichtungselemente

eines Instituts,

in

,dem

mit

radioaktiven

Substanzen

geanbeitet

wird,

sind

die heißen

Zeilen

oder,

wie man

sie auch nennt,

die Großraumboxen. In ihnenkö,nnen

hinter Piacryl-

und PVC-Verkleidung

sowie

sta,rken

Bleischutzwänden

selbst

radioaktive

Metaltre

gesägt, geschliffen

un'd

poliert

werden,

ohne

daß der

Ausführende

durch

den

gefähr-

lichen

Staub

belästigt

wird.

Da

die Aufnahrne

radioaktiver

Stoffe

besonders

für

die Atmungs-

organe

gefährlich

ist, bedarf

es für

jeden

Arbeitsgang

mit

aktiven

Präparaten

einer

Sdrutzvorrichtung,

mit deren

Hilfe

die

Atmo-

sphäre

über

den zur

Verarbeitung

gelangenden,

Isotopen

von der

Atemluft

getr€nnt

wird. Dazu

dienen

die Abzüge

und

Isotopen-

kästen,

die

wir

heute in

jedem

Isotopenlabor

finden.

Lediglich

Materialien

mit

geringen

Aktivitäten

gestatten

das

Arbeiten

hinter

einfachen

Bleiburggn.

Man kann

sie

sich aus

b0 mm

starken

strahlenisolierenden

kleinen

tsleisteinen

zusammensetzen,

von

denen

jeder

etwa

6,5

kg

wiegt.

Freilich

sind

auch

hier für

alle

Arbeitsgänge meterlange Greifer und pipettierapparate nötig,

denn

der

Laborant

darf

nicht

mit den

Armen

hinter

die

Bleiburg

greifen.

Der

Umgang

mit

diesen

,,künsilichen

Händen,,

erfordert

natürlich

eine

gewisse

übung und

Geduld.

Im

-Zusa,mmenhang

mit

den vielen

Abzügen

und

Isotopenkästen

mußte

beim

Aufbau

des Instituts

auch

das Be-

und

Enllüftungs-

431

Page 50: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 50/70

ü ä -

Moruak tortet mit

dem

Srintillotions-

die Söilddrüsa der Pclientin

ob. Dos in

de r

ongarolöerl€

ottive

Jod sendet

Strohlen

Zöhlrohr Stromstö6e Gneugen. Die lmputse

siö out

ein Mcßgerü1.

.tompliri€rt€n

Meßgeräte,

die für

dos ,Arbeit6n

mit

rodiooktiven

lrotopen

nötig sind,

und werd€n in

dem Leipriger Institut

von

den

Wissenrchqttlern,

Asristenten

un d

setbst

gebout.

Hier

sehen

wir

den Assistenten

für dqs Proltikum,

Diplom"physiler

beim Zusqmmenbou

eines

einfoöen duqdischen

Unler5eüers

lür

rodiophysilo.

problem

gelöst

werden. Die

Abzüge

werden

ja

bekanni l ich

mi t

motorgetr iebenen

Exhaustoren

ent lüf tet .

Sie entnehmen

den

I-aborräumen

jedoch

große

Luftmengen,

und

zwar

durchschnit i l ich

den zehnfachen

Rauminhalt

pro

Stunde.

Also

muIJ

st : indig

er-

wärmte

und kl imat is ierte

Frischluf t

als

Ersatz

für d ie

entnommene

Raumluft

durch klc ine

öffnungen

in

den

Wänden

zugeführt

werden.

Ohne

diesc mechanische

Frisc 'hluf tzuführung

würc ie derRaum nach kurzer ,Zeit ausgepumpt

sein.

Trotz

dieser und vieler

anderer

Schutzmaßnahrnen

trägt

j l lc ler

Mitarbeiter

zur Sclbstkontroi le

ein kleines

Dosisme[ jgerät ,

das

einen Fi lm

enthält .

Ef wird

&i le v ier

Wochen

zur

Antwicklung

in

den

VIIEI Agfa

Wolfen

geschickt.

Radioahtive

Strahien

besitzen

bekanntlich

die

Eigenschitft,

Filmmaterial

zu

schwärzen.

Würde

einer

der entwickelten

l'ilme

unvorsc'hriftsmäßige

Schwärzungs-

grade

aufweisen,

mülJte die

Arbeitsweise

in

dem

betreffenclen

Labor

überprüft

werden.

Und zum sofortigen

N:rc'hweis,

daß für

den Laboranten

keine

Strahlungsgefährclung

vorl iegt ,

d ient

schiießlich

noch das

Quantafon

VA-J-OI,

ein

handliches

prüfgerät

aus dem

VEB

V;rkutronik,

das

ein,en Geiger-Müll,er-Zähler

al s

Strahlungsempfänger

besitzt .

Die Impulse

können

durch

einen

Miniaturkopfhörer

wahrgenommen

wenden.

Erhöht

sich

die Inten-

sität der vorhandenen R<intgen-Ga,mma- oder Betastrahlen. sr r

steigt

auch

<i ie Zahl der

Impu1se.

Isotope

für

die Medizin

I ) ie .Aufgaben

dieses

Inst i tuts

s ind sehr

viei fäl t ig.

Eine

dervon

ist

d ie

prakt ische

Ausbi. ldung

von Studenten

für

physik

und

Chemie

sowie

l{ochsc'hulabsolventen,

die

bereits

in c ler

Industr ie

tät ig

sind.

I)enn

die Anwendung

radioal<t iver

Isotope

erfor.dert

neben

dem Bau

der

dafür

ni, : igen

Geräte

speziel l

ausgebi ldete

Kadr-r ,

die

mi t den

akt iven

Präparaten

umzugehen

unc l

die Sicherheits-

vorschri tcn

cinzuhalt t rn

wissen.

Schon

heute,

da

wir den Gigant

Atom

gerade

ers t zu

meistern

begonnen

haben,

wird a l ie in

in der

DDIi

belet i ts

an

mehr

:r ls

hundert

Stel len

mit

radioakt iven

Isotopen

geärbeitet .

Mit I { iUe

ihrer

Strahlen

verfolgen

wir bisher

verborgene

Wege

cier

Natur.

stel len u' i r die innere Struktur und Abnutzung

von Werl<zeugen,

Maschinentei len

oder Hochofenwäncicn

fest

und beobachten

wir

den

Stoflwechsel

von

Menschen,

Tiercn

unc'l

pflanzen.

Von

diesen

viel fäi t igen

Anwendungsmöglichkeiten

sei hier

nur

ein

Gebiet ,

nämlic.h

die

Medizin,

herausgegriffen.

Immer

mehr

und er fo lgre icher

wendet

die medizinische

Wisson-

schaft radioäkt ive

Isotope

für

Untersuchungen

unid

Behandlungen

an.

Verschiedene

Kliniken

der DDII r ichteten

bereits

radioal<t ive

Abtei lungen

ein, in

denen manche

Krankheiten

f rüher

und

genauer

diagnost iz iert

werden

können

als mit

den

bisher

übl ichen

Metho-

den.

Im

Röntgeninst i t rr t

des

Univcrsi täts l<l inikums

I-eipzig

bei -

spielsweise

führen

Oberarzt Dr.

Morczck

unc l

seine

Mitarbeiter

seit

Ende

1958 Tcstc

mit Radiojod,

Radioeisen,

I ladiohal ium,

Radio-

l<upfer

und

ba}d

auch mit

l laCiogold

durch,

um die

l .ät igl(ei t

c ler

Sc'hi lddrüsc und anderer C)rgane zu überprüfen oder bösar t ige

Geschwulste

zu 1<l l<al is ieren.

)er Pat ient

erhält eine

hinter

dem

Abzug

zubeieitete

l ' lüssigkeit

mit

ganz ger ingen

und

kcinswegs

schädl ichen

Mengen radioakt iver

Präparate

zu tr inl<en

unr l

lcgt

sich

dann

mehrmals innerhalb

einiger Tage

unter den

Szin-

t i l lat ionszähler,

mit

dessen I I i l fe

das

in den

Organen

angereicher tc

strahlende.Präparat

nachgewicsen

werden kann.

Die so

erhal tenen

Meßwerte

geben

dem Arzt

Aufschluß

über

die Ar t der

Flrkran-

kung.

Vor

kurzem

begann

Oberar:zt

I)r, Morczek

clie

tsel.randluns

ein iger

Krankhciten

mit Radiojod

und

l ladiophosphor,

unci zwat i

c ine

Schi lddrüsen-

und eine Bluterkranl<ung.

I ) iese

Behandlung

ist

schonender

und r_r f t

wirksamer

als e inc

Operat ion

oder d ic

Rijntgenthcrapie.

Wcnn s;ch

uns heutc

mit

jcdem

Tag

neue Perspckt iven

auf

cl iesem

Weg eri l f {nen

t:ncl

wir auf v ielen

Gebic ten

der

anqervandtern

] ladioakt iv i tüt c lc lnVorsprung dcr Sowjctunion, der USA, Englands

und

Franl ireichs oinzuhr: len

bcginnen,

so hat

das

neuc. Inst i t r : t

von Professor

Wr: i f l

in

Leipz ig

entschcidenden

Antei l

daran.

Naö

dem Einnehmen

des

uktiy€n PröporoteJ

wefden

die Ausscheidungen

dee

potienten

gesommglt

und in einer

60

tg

rdrweren

universqlbleiobschirmlqmmer

(links

hinten;

vo r

umgebüngsstrohlen gerchüt:r,

um felqtiy

genou

messen

zu

tönnen,

welcher

Anteil des

gGgebenen

Rddiojodi

in

einem

bestimmt.n

Zeitroum

ousgesclieden

wird.

Page 51: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 51/70

Ausder Sowjetunion

Dos Gesomtvolumen

der chemischen

Pro'

duktion der

UdSSR

soll entsprechend

de r

Zielsetzung

der Siebcniohrplones

bis

1965

ouf fost dos

Drelfocho stelgon,

Di€

Her'

stellung

von Kunstfosern

wird dobel

ou f

mehr ols dos

Vierfochc,

von

Plosten und

Hsrzen ouf

fost dos Siebcnfoche

erhöht.

35 Mi l l ionen Tonnen Mlneroldünger wi rd

dic chemische

lndustrle dor

sowjetischen

Londwirtsdroft

1965 zur

Verfügung

stellen'

lm vergo ngenen Johr

wurden

12 Mi l l ionen

Tonnen Düngeso lzc

produz ia r t .

Die Erdölförderung

der Sowjetunion

wird

im

Johre

1965

mit

?30 bir

240 Mlllionon

Tonnen ou f übcr dos

Doppe l te , d le Go-

winnung und

Er:eugung

von Go

mit

150 Mi l l lorden

Kublkm.tern ouf

dos Fünf '

toche

gestiegsn

scln. Von

1953 bls

1958

wurde dle

Fördcrung von Erdöl

sdron ein'

mol

mchr o ls verdoppcl t . S ic

wudts von

52 Mi l l ionen

Tonnen lm Johre

'1953

ouf

113 M i l l i onen Tonncn

im

Johre

1958

on.

Sowlctiröcr

100-Tonncn.Tonkrr

out Plottön

Ein 100-Tonnen-Tonkar,

dessen

Rumpf und

Aufbouten

vollstöndlg ous

Plosten

bestehen

sollen, sowie

ain

glcichortlgec Motorsöitf

für

50

Possogiere

werden

gegenwörtig

im

Zentrolen

Konstruktlonsbüro

dcr

sowje'

tischen Binnenflott. entwlc|(Glt,

Chino

Bei

32

wichtigen

Industrie-Erleugnissen

wird

die

P roduk t ion

von

17 Worenot tcn

In

diesem Johr

um

übir 50 Prozcnt

gesteigert

werden. Oos sind

Rohclssn, Stohl,

Rohö|,

Schwefelsöure,

Kunstdüngcr,

Antlblotiko,

Ausrüstungen

für

dle

Stromencugung,

Lokomotivcn, Gütcrwogcn,

Troltoran, Erntc'

komblnes, elektrische

Droschmosdlinen,

Moschinen

und

Motoren,

Boumwollsplnn-

moschlnon, Ausrtistungen

füt

dld

Poplcr-

hcrstallung,

Ausrüstungan

für

Zuderrofflnc-

rien

und Zudcr.

D ie

Zoh l der

in

d ie rcm

Johr

im Bou

ba '

findllchen übarplonmößlgen

Projcktc

be '

trögt Insgesomt

1092.

Dozu

gohörcn 5l

Betrlebc dcr

Eisen- und Stohllndurtrle,

33

Betrlcbe

lür die Verorbcltung

von

NE -

Mctollcn,

154 Mocchlncnboubetricbe,

16 4

Kroftwerle,

83 Kohlenbc;gwerkc,

19

Erdöl'

förderonlogen und

Rotflncrlen,

53 Chemle-

Aktuel

I

e

bet r iebe ,

105 Werke fü r d ie

Hers te l l ung

von

Eoustoffen und die

holzverorbeitenden

Betr iebe. 161 Bet r iebe der Le ich t indus t r ie ,

28

Projekte der

Wosserwirtschoft

un d

500

000

Ki lometer

neue Fernbohn l in ien ,

Doppe lg le i se ,

Indus t r iebohnen und

Son-

der l i n ien

fü r

versch iedene Bet r iebe .

Polen

PolnischesChemleprogromm

Die Chemieprodukt ion

Polens sol l

s l ch

b is

1965

mehr ols

verdoppeln ' Von

1960 b is

1965 sollen etwo

20

neue

Chemiebetriebe

und

230 ncue

Produk t ionsobte i lungon

bei

bere i t s bes tehenden

Betr ieben err ichtet

weroen.

Tschechoslowokei

Die Chemieprodukt ion

der

CSR

so l l

b l s

1965

gegenüber 1957 um

'150

Prozent

ge -

s te iger t

werden. 1961

beg inn t der

Bou

der

Erdöl le i tung

ous der

Sowietunion

in d ie

Tschechoslowokei.

Auf der

Bosis des

so -

wje t i sdren

Erdöls

wi rd

e ine

umfongreiöe

Pfoduktion

von synthetischem

Phenol sowie

versöiedener

synthelischcr

Werkstof{e

un d

synthet lscher

osern

wle S i lon und

Kopron

o ufgebo

ut ,

Dürcnwcbrtühlc

lilr Chcmicforcrn

l iefer t d ie öSR

in

der nöchs ten

Zei t on

die

Sowje tun ion .

E inige Model le

wurden

bcreits

in

einer sowjetischen

Scidenweberei

e rprob t .

Die

neuen

Düsenwebstüh le ,

ni t

denen

vor o l lem

Koprongewebe

herges te l l t

werden sollen,

zeichnen sich durch

weit-

gehende

Geröusch l re ihe i t

und

ger ingcn

Stromverbrouch

ous,

Bis 1949

wor

die OSR

noch ou f

die

E in fuhr w ich t iger

Tex t i l '

mosölnen ongewiesen.

Aus

der

Deutschen

Demokrotischen

epublik

Am

t. Moi wurden

im Kombinot ,Schworze

Pumpe"

im Probebetrieb

die

ersten

Briketts

und der

erste Strom

erzeugt.

Die Brlkett-

fobr i k

West wird om 1,

-September

e inen

Monot

vorfristig

in Betrieb

genommen

werden, S ie

wi rd b is

zum Jqhresende

7@ 000

t Briketts

produrieren,

700 000 t Nornolcorbid

wird die

Corb id fobr i k

des VEB Chemische

Werkc Buno

im Johre

1961 rzeugen.

Gegen'

wör t ig s ind

in der Corb id fobr ik

och t

Hoch-

leistungsöten

im Eetrieb,

1965

werden zwölt

Ofen

mit einer

Belostung

von 4,|1 MWh

orbeiten.

P.rlonllott.

ohol l

Dic

Forschungsgemeinschoft

des

VEB

MINOL

ist doboi ,

f l cx ib le

Kunststof {behöl ter

für Trsibstof{e

mit einem

Fossungsvermögen

von 25 b is 125 cbm zu en tw ide ln , Jun i bis

Ju l i

so l l

dos e rs te

Funkt ionsmuste.

der

5ogenonnten

Perlonflotte

in

5ee

stechen'

Die wurstförmigen

Gebilde

können

im

Worscr

geschleppt

und

u

wosser oder

on

Lond

gelogert werden;

ouch der

Eisenbohn'

t.onsport

leerer oder

gefüllter

Kunststoff-

hü l len

wi rd in Bet roch t

gerogen.

.Florcltoa

heißt

ein

nichtgewebtes

textiles Flöchen-

geb i lde ,

dos

von einem Ingenieurkol lekt iv

des

Forschungsinstituts

ür Textil-Technologie

in Korl-Morx-Stodt

entwiclelt

wurde.

Es

entsteht ous einem

wotteöhnlichen Foser'

vlies, dos mit einer

Kunststotflösung

getrönkt

und donoö

moschinell obgepreßt,

ge -

trocknet und

kondensiert

wird.

"Floretto"

bes i t z t

e ine

hohe

Sprungelost iz i töt

und

große

Fest igkei t .

In d iesem

Johr

werden

bereits 350

m0

Ouodrotmoter

ongefertigt,

Dic Prclono-Anlogc

im

VEB Kunstseidenwerk

,,Friedrich

Engels"

wird im Johre

1965

e ine

Johfes le l s tung

von

'tO00O

t erreichen. Aus dleser Fosermenge

lossen s i ch

19,3 Mi l l ioncn Pul lover

fe r t i gen '

Die

Produktion

von Prelono soll

weitgehend

outomot is ier t

werden.

Untc r

d.r Bcrc lönung,Dedcron"

wi rd uns künf t i g d ie o ls

, ,Per lon"

bekonnte

Fose.

im Hondel begegnen.

Eincr dcr modarnttcn tlotionören

Arpholt'

wcrke

Europos

lst in Berlin-Oberschöneweide

im

Bou,

Dos

Werk

wird

zwei Fertlgungsstroßen

lü r d ie

P roduk t ionvon Asphol t und

Bl tumen-

splitt

erholten.

Es

soll

voroussichtllch noch

im lou fenden Johr d i c

Produkt ion

ouf '

nehmen,

Noc l r se iner For t igs te l lung

werden

jöhr l i ch 55000 t Gußospho l t und 12000 t

B i tumenspl i t t

dos Werk

ver lossen.

Boubcginn

in

Gubon

noch 1959

Mit dem

Aufbou des viertgrößten Chemie'

foserkombinots

der

DDR wird noch

in

dicsem Johr

in

Guben

begonnen,

Dos Werk

ioll

im vierten

Ouortol

1962 dic

Produktlon

oufnehmen.

Zurommang.rtcllt our Informotionttnotcr iol

-L$

i

o

433

Page 52: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 52/70

Als sidr die

Sonne ansdricht, trinter den

Ofner Bergen

von Budap€st

zu versinken,

treten d€r

{rngarische

Chefgeologe

Dr. Ferenc

Szabo mit

seiner Assistentin

Ma.rgit Czeri und der sowjetisctre

Leiter

der inter-

nationalen

geologischenForschergruppe,

Professor Sem-

zew,

aüisdem Beratungszimmer

in

den Empfangsraum.

Dr.

Szabo

bleibt einen

Augenblid< im Ti.irrahmen

stehen

und

büdrt abgespannt

und überarbeitet

auf

die

anwes.enden

Journalisten.

,,Meine Damen und Herren", sagt er und hebt ein

wenig

bedauernd

die Sctrultern,

,,idr

habe

leider keine

Zeit m,ehr, Ihnen

hier an

Ort und

Stelle

genaue

Aus-

kunft

über die Ergebnisse

der

Bohrungen

zu

geben.

Professor

Semzew

und

ich

mtissen schnellstens

zum

Flugplatz,

denn

in einer

halben

Stunde

geht

.unsere

Maschine

nach Moskau.

Ich möchte

Sie

destralb bitten,

daß

'wir

die angesetzte

Pressekonferenz

a rf etwas

un-

gew.öhnliche

Weise

während

der Fahrt

zum

tlugplatz

durddühren."

Und

schon dem

Ausgang

zugewandt,

fü,gt

er noctr

sdrnell

hinzu:

,,Sctralten

Sie die

UKW-

Geräte

in Ihren

Wagen

bitte auf

Empfang.,,

Damit

geht

er,

gefolgt

von

seiner Assistentin,

d€m

professor

un'd

den anwesenden

Journalisten,

mit

eiligen Schrit-

ten

aus dem

Raum. Nur

eine

Wolke

von Tabalrsqualrn bleibt zurüd<,

tsnzt

in d'en

Strahlen

der

unter-

gehmden

Sonne.

Tibor

Muncz,

Sonderkorrespondent

der

Prager

Abendzeitung,

ist der

letzte,

der

seinen

Wagen

,besteigt.

D€r

Autokonvoi

hat

sidr

bereits in

Bewegung

gesetzt,

al.s

er den Motor

anläßt,

Langsam,

kaum

hörbar,

rollt

Qer

graue

Wa.gen

a,n, überwindet

mühelos

die

Urnebenhelten

des aus-

gefahrenen

W€ges

und erreidrt

die

andererl

als sle

auf

die

breite Be-

tonstraße

am redrten

Donauufer

einbiegen.

Als

,der Journalist

einen

Knopl

am

Arthaturenbrett

betätigt,

dchiebt sidr das Verdech einer

Glaskuppel

gleicfu

geräusc]rlos

aus

dem

Heclrteil

ilber den

flaclren und

bequemen

Unt€r,bau

des

Wagens.

{3{

HOnSTD: rA rOWSr( l

Dann sdraltet

er die Steuerung auf Automatic, dreht

seinen sesselartigen Sitz in di€ entgegengesetzte Ridr-

-tu,ng

und legt

Stenoblock und

Bleistift

auf

einem

kl€inen

Tisch

zurecht.

Das

Tachometer

zeigt bereits

220

km/h,

als ein leises Knaclren im Lautsprecher den

Beginn der Ausführungen Dr. Szabos ankündigt.

,,Ich

will midr wegen Zeitman'geLs redrt kurz fassen", be-

ginnt

er.

,,Wir

haben in und um

Dudapest

sowie am

Balaton mit Hilfe rumänischer und sowjetischer

Geologen 63

Forsdrungsbohrungen

in

sehr

große

Tiefen

durctrgeführt, von denen die letzten

,im

Gebiet

der heißen

Quellen

bei Budapest wotrl

a,rn vielver-

spredrendsten sind.

Das

geplante

Projekt eines

Wärmekraftwerkes,,6as

seine

Enef,gie ausschließlich

aus

dem Endinnern

bezieht,

wird

aller

Wahrsdreinlich-

keit nach bei Vasvacz

liegen, in der Nähe des Ortes,

den wir soeben

verlassen,haben. Wir müssen

nur

noch

die

Zustimmung

der

Internationalen Energiekommis-

slon

in Moskau

einholen,

um

mit dem Bau beginnen

zu können,

Aber die

gemessenen

Werte

lassen

wohl

alle Eventualitäten

ausscheiden. Hier'also di.e

genau€n

Angaben: Im Normallall ni,rnmt die Temperatur je

30-35

Meter um 1

Grad

zu.

Bei 3000 Meter Tiefe

wurden

aber Temperaturwerte

ermittelt,

.die

um etwa

24

Grad höher

liegen

als

angenommen ist. In

8000

Meter Tiefe wunden statt

der errechneten

235

Crad 350

Grad

gemessen,

bei

12000 Meter

statt

400 Grad 780

Grad. Bei einem

Ternperaturabfall von

50 Prozent z. B. durch

Hinzuführung von Wasser

bis

in 12

000

Meter Tiefe

,würde

das eine

Dampftemperatur

von

rund 400 Grad ergeben,

die ausreichen würde,

Turbinen mit

großer

Leistung theoretisch

unendlich

lange anzutreiben."

Längst haben

die

schnellen Stromlinienwagen der

Journalisten

Budapest

€rreicht. Pfeilen

gleich

ver-

teilen sie sictr

am Kettenbrückenplatz

in die verschie-

densüen Richtungen. Weiln in wenigen Minuten die

Sondermasctrine

nadr

Moskau startet,

werden bereits

di,e ersten

Meldungen

über den Ather in

alle Welt

eiIen,

Nicht viel mehr

als .in nlm" Jahr

ist seitdem

ver-

gangen.

Der kleine

Ort

Vasvacz

bei

Budapest ist

eine

,gigantische

Baustelle

geworden.

Hier wird

das Fro-

jekt

EWK I,

das Erdwärmekraftwerk

Nummer

I,

Wirklichkeit.

Nodr sind

die Bauarbeiten

an

der Erd-

oberfläche in

vollstem Gange,

aber schon

wird

gebohrt.

Auf den vorgesehen.en

Tag

g€na,u

begannen

die Botrr-

arbeiten

in

einem eigens liir diesen

Zweck vorberei-

..,;.

'

i:i';

.'::,;.:

Page 53: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 53/70

teten 50

Meter tiefen Scha&t,

tiber

dem sich nun ein

riesiges Cerüst erhebt,

das der

Landsdtaft ein neues

Gepräge

gibt.

Und darunter

frißt sich ein

G€rät in die

Tiefe. das mit den Bohrern herkömmlidter"Art

nidtt

die

geringste

Ä,hnlidrkeit

hat. Mil Hilfe

hochfrequenten

Ultrascha,lls wenden die

vor

Ort

auftreienden

End- und

Gesteinssdrictrten

pulverisiert,

mittels einer Wasser-

spütranlage

weEgesctrwemmt

und an die

Erdoberfläche

gepumpt.

Ein einfaches Prinzip, aber seine

Enüwicklung

kostete

harte Arbeit. Wochen- und monatelang

hatte

ein deutsdres Ingenieurkollektiv, das von der Inter-

naüionalen Energiekommission der

sozialistischen

Staaten den Auftrag zur

EntwicJdung

eines derartigen

Geräts ü,bernommen hatte,

in

den Entwicklungs-

arbeiten

gesteckt,

komplizi€rte Berechnungen

angestellt

und Hunderte von Versuchen durchgeführt, um das

neuentwid<elte Gerät für die

pnaktische

Anwendung

brauchbar zu madren.

Einen runden,

I Meter starken,

fast 1ö00

Meter

tiefen

Scha&t

hat d ieses Gerät bereits in die Erde

getrieben.

Es

hängt unmittelbar

ü,ber dern Baugrund. Ein

großer

parabolartiger

Spiegel

rotiert

in sidr ständig

wieder'

holen'der Weise daran, als

taste

er

mit seinen

Str'ahlen

den Boden ab,

Vier

Mensdren

arbeiten in diesem

Stollen: der leitende Ingenieur Klaus Felder, der unga-

risdle T€chniker, der sdrerzhaft Laci

genannt

wird,

ein

Geologe'und

ein

Hy.drotedrniker. Im Grunde

genom-

men ilberwachen sie

nur

die

Fu'nktion

des

Aggregats

und der llumpä'nlagen.

Der

kleine schwarzhaari$e

Tedrniker, der seit einiger Zeit

recht sclrweigsam an

dem Gerät

gearbeitet

hatte, trnterrbridrt seine Tätigkeit

für einen

Augenblick.

,,Genosse

Felder, wir

haben

soeben

die lö00-Meter-Grenze erreidrt",

und nidrt

ohne Stolz fügt er trinzu,

,,zwei

Tage

vor

der Zeit."

,,Danke,

Laci, stell,en Sie das Gerät ab. Ich dadrte,

da8 wir noctr sdrneller sein würlden." Für einen Augen-

blidr

erlischt das Leudrten in

den Augen

des Ungarn,

dodl er versteht die Probleme, an denen der Ingenieur

arbeiüet.

Das

Gerät

soll noch

besser als

bisher arbeiten,

Aber schon kommt er auf ein anderes Thema, um

Fetrder

abzulenken:

,,Gehen

Sie heute abend mit zum

großen

Eröfrnungsball im

neuen Klubhaus?" Erwar-

tungsvoll

blickt

er

auf

.das

,abgespannte

Gesidrt des

Ingenieurs.

,.Ich

weiß es

noch

nicht

genau;

eigent-

lich...", er überlegt einen dugenblick,

,,eigentüch

abe

ich im Labor zu tun..' Er streicht sidr mit cler flachen

Hanl tlber

die

Stirn, als

wolle

er

eineä trüben Ge-

danken wegwischen,

und macht seine Eintragungen

in

das Ar,beitsbuch.

Klaus Felder

steigt langsam die Stufen

zum Dispatdler-

turm empor. In dem völlig

glasverkleideten

Raum,

den er kurz

daraui betr itt, beflnden sidr eine Vielzahl

von

Geräten

,un'd

Kontrollpulten,

die

jederzeit

tlber

die Vorgänge auf dem Baugelände Aufschluß geben.

,,Guten

Abend, Genossin Marja", begrüßt

er die llu-

mänin, die am

Schreibpult sitzt

und

freundlich

seinen

Gruß

erwidert,

,,madren

Sie

nidrt

auch Feierabend?

Heute

wird doch nirgends

gearbeitet,

alle

gehen

zum

Eröffnungsball."

Die

.Frau

zudrt ein wenig bedauernd

die

Schultern.

,,Es

muß doch wenigstens

einer über

das

Wohl

und Wehe

der

Anlage

wadren, Genosse Felder.

Es

w,ird

ja

nicht

der letzte Ball sein. Aber

enüschul-

digen

Sie mich

jetzt

bitte, ich muß die Anlage

über-

prüfen."

Klaus Felder

tritt

an

die

Sctreiben und läßt

seinen

Blick ruhig

in die

Runde wandern. Wie

hat sich

doch

in

der kurzen Zeit rtrier

alles

verändert,

Die Funda-

mente für

die

großen

Turbinenhallen

sind bereits

ge-

Iegt, und die Kühlaggregate, deren Entwid<lung und

Bau tschechische

ngenieure

und Techniker

übernom-

men

haben,

,stehen

kurz

vor

jhrer

Fertigstellung, ,Eine

Zweigbahn,

die

eigens

für

dieses Bauobjekt

gebaut

wurde, bringt ständig

'die

notwendigen

Materialien

und Maschinen aus

den versdriedenen Ländern

heran,

Und

die so widrtigen Rohre,

die

von

einem Uraler

Edelstahlwerk

geliefert

werden

und

praktisch

da8

Wasser

nach

der

Fertigstellung

deS

Kraftwerkes in die

Tiefe

leiten,

werden von dem hohen

Geri.lst

aus,

das

sich unmittelbar

über

d,em Schadtt beflndet.'mittels

starker

Elektromotore

in die Erde

getrieben

und an

den Nahtstellen

versdrweißt.

Die Augen Felders

haben

einen etwas verträurnten

Ausdruck bekornmen. Ein sdrönes, ein gigantisches Pro-

jekt,

denkt er.

Mit

vereinten

Kräften wird hier

ge-

ar,beitet, und

er ist stolz,

daß er dabeisein kann.

Als Felder das festlictr erleuchtete

und

geschmückte

Klubhaus betritt,

wind schon tüchtig

getanzt.

Einen

Augenblid<

bleibt er verwirrt im

Eingang

stehen.und

blidrt ratlos in

das

buntbewegte

Treiben friihlidrer

Mensdren. Wäre

nicht der Bauleiter

Karynow

auf-

getaucht,

er

hätte kehrtgemacht

und wäre

ins Labor

gegangen.

,Kommen

Sie, Genosse

Felder.

an unserem

Tisch

ist noch Platz."

Er

zieht

ihn mit sich

davon.

,,Darf

idr bekannt

madren?.'

,,Ist

niüt

nötig,

Genosse

Karynow,

wir kennen

uns

bereits von der

Arbeit im

Schacht

her.

Guten Abend

Margit.,,

,,Ich

habe

Sie lange nicht

zu Gesidrt

bekommen,

Klaus.

Sie arbeiten zuviel außerhalb der Arbeitszeit. mein

Lieber."

Sie

droht

schelmisch mit

dem Finger

und

ladrt

dabei

über das

ganze

Gesidrt.

Klaus

wird ein

wenig

verlegen.

Er

errötet. Die

hübsctre

Assistentin

Professor

Szabos verwirrt

ihn.

Der

Bauleiter

bemerkt

es

und

versucht

Abhilfe

zu schafren.

,,Tanzen

Sie,

Felder,

Sie

brauchen

doch nur zuzufassen:..

Die

Nähe

des

Mädchens verwirrt ihn

noch mehr als vonher.

Sie

tanzt

ausgezeichnet,

und er

gibt

sich

alle Mühe, ihr

nicht auf

die

Frlße

zu treten.

-

Page 54: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 54/70

Wie

ein Pfeil

schießt der Wagen

über

.das

breite

Betonband

dahin.

Margit Czeri

und Klaus

Fetrder

haben sich zu einem

Autoausflug

getrofien

und fahren

nun

dem Plattensee gntgegen,

,,Eigentlich

ist das

doch

eiri herrlidres Gefühl, an unserem

Projekt

mit-

zuarbeiten. Vor

einem Jahr, als wir

mit ProfessorKronen

zusammen

in

den

Entwicktrungsarbeiten

für unser

Ge-

rät stecl(ten, habe

idr nidrt

einmal im Tra,um

daran

gedadrt."

Klaus

Felder, der

bequem in

,seine'rn

Sessel-

stuhl

sitzt,

hat den Kopf

ein wenig zur Seite

geneigt

und betradrtet, während er spridtt, das Gesicht der

Assistentin.

,,Vor

einem Jahr

hatte ic:h

gerade

mein

Studium hinter

mir, und Professor Szabo hatte

midr

an

sein

Institut

berufen. Ja,

und dann

ging

alles

sehr

schnell. Das Projekt wurde

akut, und die

Forschungs-

bohrllngen

begannen, und

ich bin

praktisc}

mit hinein-

gerissen

worden, ohne

das es mir redrt bewußt wurde."

Eine

Weile

fahren

sie sdrweigend

dahih.

Jeder hängt

seinen

Gedanken

nach. Doch die Stille

wird

plötzlich

unterbrochen.,,Achtung, Ingenieur

Felder,

Adrtung,

Ingenieur Felder.

Hier ist die Dispatcherzentrale

Vasvacz. Sie

werden

dringend an der

Versuchsanlage

Turm II erwartet.

Wir bitten Sie,

auf

sdrnellstem Wege

zurüd<zukehren." Klaus Felder ist so

Verblüfit.über

den

plötzlidren

Anruf

von

def

Baustelle, daß er

sg-

gar verglßt, die Antworttaste zu drücken und sidr zu

melden,

,,Hier

ist

der

Wagen

von Ingenieur Felder",

antwortet

Margit sdlließlich,

,,wir

haben verstanden,

Ende,"

Am Turm

II wird

Felder

gleich

nach seiner Rückkehr

von

dem tscheQoisdren ngenieur

Czapak

empfangen,

der ihn

an das

gerade

erst montierte

zweite Ultrasdtall-

gerät

führt, auf dem ein Zettel mit einer kleinen

Skizze

und einigen Zahlen liegt.

,,Entschuldigen

Sie,

Genosse Felder",

sagt

der

Ing'enieur,

,,aber

morgen

sollen

hier die Arbeiten

beginnen, und iclr habe mir

überlegt, daß wir das Gestein

nidrt nur

pulverisieren,

sondern

a,uf

kaltem Wege verflüssigen sollten, Hier sind

meine ersten Berechnungen dazu.

Ich hofre, daß sie

sich,

grob

genommen,

bei

den versuchen

bestätigen

werden," Der

Junge

Ingenieur Olmar Karsten, Felders

Freund,

ist inzwischen

hinzugetreten, nimmt

seinen

Meßstab

und

überprüft

ein Ergebnis nadr dem

anderen.

Ab und zu sdrtittelt er mit dem Kopf, nickt dann a er

doch zustimmend.

Die ersten Ver.suchewerden durch-

geführt.

Aber die Berechnungen

wenden nicht

bestätigt.

,,Vielleicht

g.tbt

es irgendeine Ungenauigkeit am

Gerät,

die bisher nictrt

auffiel, weil wir das Gestein

nur

pulverisierten",

meint Klaus Felder sdrließlibh.

,,Gehen

wir hinüber zum

Elektronenredlner

und

be-

rechnen noch ei.nmal

genauestens

die

periodisdren

Ver-

änder,ungender Frequenz." Kurze Zeit darauf

.surrt

wieder das Aggregat.

,,So,

os,

Jungens,

ch

glaube,

wi r

ha,ben's", meint Kansten und betätigt einige

Hebel

am

Gerät. Kaum mehr als zwei Minuten wirken die Sdall-

wellen

auf das

pulverisierte

Gestein, als

es endlidr

in

sich z.usammenfällt,

dunkel

und flüssig wird.

Fünf Tage

und Nächte,

fast

ununterbrochen arbeiten

zwei Ingenieurkollek tivs in Schacht zwei;

die

beiden

deutschen

Ihgenieure Olmar Karst€n und Felder unter

der Leitung von Professor

Kronen

und eine

Gruppe

von

rumänischen und sowjetisdren Gießern,

Sdrmelzern

und Formern.

Während

in

Sdradrt I das Ultrasdrall-

gerät

sidr

Meter um Meter in

die

Tiefe frißt,

das

Ge.

stein

pulverisiert

und mit Hilfe von Wasser an die

Erdoberfläche

pumpt,

arbeiten

die

deutsdren

Forscher

an der Vervollkommnung

des zweiten Gerätes nadr

den BerechnunEen des tschechischenKollegen, Bei den

über hundert Versuchen, die die Ingenieure inzwischen

durchgeführt

haben, hat sich herausgestellt,

daß nidrt

jedes

Gestein

bei

gleidrbleibendem

periodischem

Weclsel der Schallfrequenz

auf kaltern

Wege

ge-

schmolzen,

sondern im Höchstfalle nur

pulverisiert

{36

w,ird.

Das Gerät muß. soll es

voll und

universal

ein-

satzfä.hig

ein,

ede

Erdsdricht verflüssigen.

Am Morgen

des sechstenTages endlidl

ist

die

Arbeit

geschafrt.

Ein

Medranismus,

der einfadr zu handhaben

ist, wird

je

nach der Härte

des Gesteins so eingeste llt, daß

er

die

Frequenz

der Sctrallwellen

n

dem

Maße steuert. daß

sie

alle

auftretenden Gesteinsmassen

verflüssigen.

12

Minuten beträgt

die Flüssigkeitsdauer.

In diesen

l2 Minuten ist

es möglich,

ein

Rohrsegment

zu

gieQen,das die Verwendung von Stahl, so wie er :bis-

her bei der Verkleidung

des Sthachtes verwendet

rvurde,

überflüssig madlt. Die Sdrmelzer

und Former,

die in

gleichem

Maße angestrengt

gearbeitet

hatten,

hatten ein Formsystern

entwidrelt,

das die Verwen-

dung von

flüssigem

Gestein an Stelle

der Stahlrohre

ermöglicht,

Stahl

-

ein widrtiger

Rohstoff

-

kann

gespart

werden,

+f

, , . . . h i e r

T u r m I . , . h i e r

T u r m L . . T i e f e

? 3 2 2 , r u c k

normal,

Temperatur 20,1.

ch wiederhole., . , ,

Olmar

Karsten

ist heute

diensthabender

Dispatcher.

Er ver-

gleicht

die soeben

eingegangenen

Werte

mit

denen

der

automatischen Kontrollapparaturen, ehe er das Kon-

trollbudr

aufschlägt und

seine Eintragungen

macht.

Erst

in einer halben

Stunde

wird

die

nädtste Meldung

kommen.

Bis dahin hat

er Zeit.

Er

setzt

sich bequem

in

seinerrnDrehsessel zurecht,

überfliegt

mit flüchtigen

Page 55: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 55/70

Blid<en

die übersichtlidr

um

ihn herum angeordneten

Sdralt-

,und

Kontrollpulte

und sieht dann mit einem

etwas

wehmütigen Zug

im Gesictrt

durch

die

Scheiben

in das

undurdrdringliche Dunkel der Nacht.

An solch einem

stürmisdren Herbstabend hatte er mit

seinem

Vater

gebrodren.

Plastisch wie nie

seitdem

stehen ihm

jene

Ereignisse wieder vor Augen. .

.

,,Das

ist doch

purer

lrrsinn, hier

einfach alles

im

Stich zu

lassen." Mit

zornrotem Kopf hatte er diese Worte

s€inem

Vater

ins Gesicht

gesdrleudert,

,Du

gehst

nach

Amerika, du, nur immer du Und ich? Adr", hatte er

dann

resigniert,

,,ich

bin

ja

seit

jeher

immer

erst an

zweiter Stelle

gekommen.

Aber ich weiß, dir

paßt

hier

so

manches nicht in

den Kram," Der Vater hatte zu

besctrwidrtigen

versucht.

,,Beende

erst

dein Studium,

dann kannst du

ja

nachkommen.

Idt besorge dir sdron

irgendeine Arbeit,

die dir liegt," Damals hatte er ab-

gelehnt.

We.shalb nur?

-

Vom Vater war

seitdem

jegliche

Nadrridrt

ausgeblieben.

Und er war an zweiter

Stelle

geblieben.

Klaus

Felder ist ihm immer

um eine

Nasenlänge voraus.

Mandrmal

glau'bte

er,

,seinen

Kameraden deshalb zu hassen.

Olmar

grübelt

weiter.

Man müßte ihm

irgend etwas anhängenkönnen,

.damit

seine feste Position

hier an der Baustelle

erschüttert

wird. Er ist so rnit sei nen Gedanken

beschäftigt,daß er

den Summerton, der plötzlidr zu hören ist, gar nidtt

wahrnimmt.

Dodr dann richtet er sich

mit einem

Ruck hoch. An Pult 3 flammt

eine

rote Warnlampe

auf,

erlischt,

flammt wieder auf. Der Rücklaufanzeiger ür

die verdampfte Kühlflilssigkeit

steht hart vor dem

Warnstrich. Ein Blich auf die Temperaturskala

sagt

dem

jungen

Ingenieur alles:

348

Grad

Endtemperatur

Schon vor Stunden hätte er den Anschluß des 5,

Kühl-

aggregafs veranlassen müssen.

Mit

fahrigen Bewegungen

blochiert er

die Anlage für

die Funktion der Überdruchventile.

,,Die

Leitungen

müßten

den

erhöhten

Druck für

einige

Stunden aus-

halten", murmelt

er vor sich hin, als könnte

er

sich

damit Mut machen.

,,Und

dann hängt

'das

neue

Aggregat dran."

Er

muß den Cheftechnologen der

Kühlabteilung

wed<en. Nur

gut,

daß die

Aggregate vollautomatisch

laufen und nachts dort niemand Dienst hat, denkt er

und drüd<t auf

einen

Knopf

am

Tevifon,

dem Fernseh-

lelefon,

Qualvolle

Sekunden vergehen, ehe auf dem

Schirm

ein verschlafenes Gesidrt

erscheint:

,,Genosse

Raczeck",

sagt

Karsten und

versucht

seiner Stimme

einen ruhigen

Klang zu

geben,,,veranlassen

Sie

bitte

sofort

den Ansdrluß des

neuen

Aggregats Ende."

Dann hängen

seine Augen wieder wie

gebannt

an der

Skala

des Rüc.kl,aufdruckanzeig€rs. I Atmosphären

mehr als zulässig haben

die Rohre schon auszuhalten.

Und langsam,

aber unaufhaltsam bewegt sich

'der

Zeiger weiter: 10 atü,

l5

atü,

Das

blasse

Gesicht

Karstens wirkt im Sdrein der grünen Larnpen

und de.s aufflackernden roten

Warnlüdrts

Eespernster-

haft.

-

Die Temperatur vor

Ort

ist

normal.

Wenigstens

dort üst alles in Ordnung. Etwas

,erleichtert

atmet der

Ingenieur

auf,

Er

blickt

auf die

Uhr.

In zwei Minuten

kommt die nädrste Meldung. Nervös zieht er

an

seiner

Zigarctte,

Ein

kurzer,

lauter Knall, einem

explodierenden Ballon

gleich,

,und

ein

gewaltiges

Zischen lassen Olmar

er -

sdrrocken,hochfahren,

Mit schreckgeweitetenAugen,

zu einer Statue erstarrt,

blickt

er aus

dem Fenster.

Der Sturm treibt

weiße

giftige

Schwadenverdampfter

Kühlflüssigkeit vor sidr

her.

Die Rohre

sind

gerissen,

haben

dem

erhöhten Druel< ni&t standgehalten Es

vergehen Sekunden, ehe er sidr dessen bewußt wird.

Erst

al,s die Alarmsinenen aufheulen, beflehlt er,

.die

Arbeiten vor

Ort

sofort

abzubrechen.

Mit bastigen

Griflen löst

er

den

BlocJ<adehebelür die Ventile.

Aber

e6

ist schon zu spät, der Kühldruck

ist

weit

unter

das

Minimum

gefallen.

Sdron ist die Temperatur vor Ort

sprunghaft,auf

über 50

Grad angestiegen,als sich von

der

Bohrstelle Klaus Fetrder meldeg

,,Olmar,

was

ist

Ios.

. . das

Gerät, wir

müssen

das Ultraschallgerät

rett. ,

." Dann verschwindet

das

verschwitzte,

schmerz-

verzerrte

Gesidrt

.Felders.

Der Fernsehsdrirm ist

dunkel

-

der Ton ist ebenfalls

weg.

JI

,,Keine

Verbindung mehr nadr

oben, Genossen."

Klaus Felder über"legt einen AugenblicJr, ehe er kurz

und knapp

seine Anweisungen

gibt.

,,Los,

sofort

in die

Druckkammer

und von

dort

nach

oben. Tempo,

Tempo "

Er ist

der

letzte,

der die metallene

Stiege

hinaufklettert,

deren Sprossenbereits

,so

heiß sind, daß

die

Finger sdrm.erzen.

Die Kehlen der Männer sind

wie

.ausgedörrt,

der Schweiß trocknet

a,ugenblicklidr

auf der

Haut, spa,nnt sie, läßt sie rissig

wer'den. Plötz-

lidr

geht

das Lidrt aus, Im

Dunkeln tasten

sidt die

Männer

an

den

Förderkorb heran.

Aufger'egt und

erschöpft

nehmen sie darin Platz.

Aber er bewegt sich

nicht

von der Stelle. Das leise

Surren der Förder-

maschinen st

nicht

zu vernehmen.

,,Das

hat uns

noctr

gefehlt'l,

bridrt der Gießer

die

plötzliche

Stille.

,,Wir

müssen

weg hier, aber

schnellstens. Schweigend

klettern sie ,die Stiege zur nädrsten Drucksdrleuse

empor, Jedes

Wort,

jede

Bewegung,

die nicht der

Rettung dient,

wäre

unnütze Kraftvergeudung.

So ist

Erst 500 Meter

liegen

unter

ihnen,

ein

Fünfzehntel

dessen.

was sie schaffen

müssen. um am Leben zu

bleiben. In der Druckschleuse

sinken sie ersdröpft zu

Boden, die

Augen sind vor

Anstrengung hervor-

gequollen,

und auf der

$aut

zeigen

si(:h kleine, helle

Blasen.

,,Idr

krieg' keine Luft mehr, idl €rsticke. . ."

Ein

paar

gurgelnde

Laute sind nodrrzu vernehmen, und

dann Stille. Der kleine ungarische

Elektrotectrniker

ist

ohnmächtig

ggworlden,

Keiner ist mehr in der

Lage,

ihm zu helfen. Jeder ist der Bewußtlosigke it nahe.

Klaus

Felder

beißt sidt

von Zeit nt Zeil auf die

Lippen,

um wach

zu

bleiben, Er hofft

nocb auf Rettung,

bis

auctr ihm

die

Sinne schwinden,

(Fortsetzung

rn ndchsten

HeIt)

437

Page 56: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 56/70

Das ist ßtdü

ülel,

uentu

tnafl

betlenkt,

ilaß itrie fefien'

telt üor uns

ttegt,

Es

gibt

ilodr bestirnrnt

noch einige

Vorbereitungen

tür

alle,

die iliesmol

an

ilet Messe

teilnehmen

u:ollen. Dadurch

sotl aber

nldtt il,ie

Freuile

am Udaub

gesdtmölert

userilen.

lrn Gegenteil,

man

holt stclt neue

Krett, tm

ilen Enitrspurt

durchzustehen,

Mit

grcßenr

Eiter

haben dle

Freunde

in d'e*

Klubs

gearbeltet.

Angeregt

il,urch ilen Besuch

iler

ootigen

Messe, sincl

olele neue

Kltbs

hlnzugekommen.

Dle

scrror 1958

dabei uarcn, uerden

noch

bessere

Leistun'

gen zeigen. Dos ist ein sdtöner Wpttstrelt untet il.en

Jugendlidten, Besond,ers

lann, wenn

es

ilarutn

geht,

zum 70. Johrestog

iler Deutschen

Demoktatlschen

nepubllk

mit besonileretu

Leistunger

outzuuorten.

Alrdr dos ist etn unrserkennbores

Zelchen

itet Kroft

und

iler

Stärke

uflseres

Arbeiter-und-Boueft.-Staates.

bie bishefigen

Ermlttlungen

ileuten

ilorouf hin,

ilop

etua 700N m2

Ausstellungsfl.öche

tuötig

sinal. Die

it{ESSE

DER

MEISTER VON

MORGEN

7959 Dird d'ey'

holb

im Messehaus

,Dresitrner

Hof",

Leipzigc

1, Neu'

,lrorkt

21-27, stattlinilen.

tlnter

besond,ercr

Berlick-

qichtigung

iter

polAtechnisdten

Bilitrung

slnit

neben

ipnd,eren

Maflnahmen ehDa

17 Kobituette

oasgestattet,

d,ie

aus

ilefi

uidttigsten

Gebaeten

Tlnserer

Volkswitt'

|cholt unil der Tedtnik in ansahaulidter Weise

il,em

Besucher erklören,

utie er sie sorLstnur bei BehleW'

besichtigungetu und,

öhnlidr.en

Veranstotrtungen be'

öbachten

konn.

Pazu

einige Beisplele:

Die

Meß- und

Regelungstedrnik hat

für die Auto-

inatisierung eine

große

Bedeutung. So haben slch

'die

freunde

vom

Klub

Junger

Tedrniker des VEB

WEMA

Plauen

(Vogtland),

die

schon durctr das Modell

der

qutomatisdren Taktstraße zur Bearbeitung

von Motor-

llöckenbekannt

geworden

sind, vorgenommen,

anHand

des Modells sämtliche Steuer-

und Meßvorgänge dure}

äinfache Darstellungen, Schaltbilder, Scfinitte

einiger

Originalteile in Funktion und andere

Hilfsmlttel

zu

erklären. Es kann z, B.

vorkommen, daß

ein Bohrer

in den Bohreinheiten abbri&t, Dann wird sofort. aus-

gelöst

durch elne

Fotozelle, die nicht nur das

Vor-

handensein, sondern auch die

Schärfe des Werkzeuges

kontrolliert, dieser Fall gemeldet und die Anlage zum

Auswechseln

des Bohrers ausgeschaltet,

(Fig.

1)

Irn

Elmo-Werk,

Wernigerode, sind diö Freunde

vom

Blub

darangegangen,

die

,,Geheimnisse"

ihres Erzeug-

13r

I

nisses, nämlich

des Elektromotors,

durch

die Darstel-

lung von Aufbau und Wirkungsweise zu ,,Iüften"' Da-

bei sollen

sich die Bezuctrer

viel selbst

betätigen.

Angefangen

vom magnetischen

Grundgesetz

bi's

zur.

Darstellung

eines Drehstrom-Asyndrronmotors

des

Einheitstyps

vom VEB Elmo

als Universalantriebs-

mittel. Wer den

Versuciren von

Ampöre und

Gramme

nachgehen mödrte,

der

kann es hier

tun und bekom:mt

die Versudre

obendrein

nodr

erklärt.

Wenn der

Be-

sudrer

'das

Kabinett

verläßt,

dann ist ihm

an einer

Vielzahl von Versucben,

Modellen

und wörtlidten

Er-

klärungen

erläutert

worden,

warum

z. B. der

Kurz-

sdrlußläuler

in vielen Fällen

bei einem

Asyndrron-

motor

vorteilhafter

ist als ein

Sdrleifringläufer.

Das

mag hier €in wenig

,,hodl"

erscheinen,

aber

wer das

Kabinett

gesehen

hat,

dem ist

das sdton verständliclt'

(Fis. 2)

Der Wunsctr

vieler

ist es, Besitzer eines

fahrbaren

Untersatzes

zu sein,

Dodr wie

wenige,

audr

manche

Autofahrer, haben

einmal

tiefer in die

,,Eingeweide"

des Kraftwagens

gesehen.

Es

gibt

viele

Sdtnitt-

modelle von Kraftwagenmotoren,

an denen das Zu-

samrnenwlrken

der einzelnen

Teile demonstriert wer-

den kann, aber bei den

meisten wurde durdr

den

Sdlnitt die

volle Funktionsfähigkeit

beeirtträütigt.

Mehrere Zirkel des Klubs

Junger Techniker vom VEB

Automobilwerke

Eisenach arbeiten an der

Fertig-

stellung

eines Schnittmodells

vom

,,Wartburg",

an dem

sämtlictre

Funktionen zu erkennen sind. Bei der

An-

fertigung ihrer Arbeiten sind sie

von der Frage aus-

gegangen:

,,Was

gesctrieht,

wenn

..,?"

Zu den

Er-

klärungen über das Innere des Kraftwagens kommen

nodr vlele Dinge für die Verkehrserziehung.

Das war

nur

ein

kleiner Einblid( in 3 von 1l

polytech-

nischen

Kabinetten. Weitere werden eingerichtet

für:

Page 57: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 57/70

dbao

üoü

Neuerermethoden, Großblockbauweise,

Landtechnik,

Chemie, Weltraumflug, Atomenergie, Verwendung

von

Plasten und Glas als Baustofi.

In Magdeburg haben sidr die beiden

Gotrdmedaillen-

träger,

die Klubs

vom VEB fahlberg-List und

vom

VEB Schwermasdrinenbau,,Karl Liebknecht",

zu-

sammengetan und

werden

diesmal

neben vielen ande-

ren Dingen eine

ganze

Produktionsanlage

aus der

chemischen Industrie als funktionsfähiges Modell dar-

stellen. Ihre Auszeidrnung hat

sie angespornt,

noctr

Größeres zu leisten. So

wie diese Klubs werden bei

der kommenden Messe

besonders stark die Klubs aus

der chemischen

Industrie vertreten sein,

um durdr

ihre Arbeiten die Bedeutung

der Chemie in der

Deut-

schen

Demokratisdlen Republik zu veransdraulichen.

Auch

die anderen Aussteller, die nidrt mit

der Gestal-

tun'g von

polytechnisdren

Kabinetten betraut wurden,

sind

darauf

bedadrt, ihre Erzeugnisse so erklärend

wie

möglictr auszustellen.

Für den Kran

mit der

Sessel-

steuerung

vom Klub Junger

Tedrniker des

VEB

Elektroschaltgerätewerk

Eisinactr haben

die Freunde

des Klubs

'die

Funktion

der

einzelnen Schalt-

und Be-

dienelemente

so

herausgezogen,

daß man

auch

den

Stromverlauf bei

den einzelnen Sdraltvorgängen

v€r-

folgen

kann.

(Fig.3)

Im vorigen Jahr hatten die Freunde des

Klubs

vom

Lehrbetrieb

,,Makarenko"

des

VEB Glashütter

Uhren-

betriebe

einen Stand

eingeridrtet,

an dem sie

arbei-

teten

und

von

den

Besudrern

die Uhren

prüften.

Dieser

Stand war

ständig

dicht umlagert.

Das ist ein Zeichen

dafür, daß solche Form

des Ausstellens

gut

an-

gesprochen

hat.

Ebenso

sind die Jugendfreunde

vom Kellnerzirkel

aus

Karl-1\tlarx-Stadt

nodt

allen,

die die

Messegaststätte

besucht hatten, in

guter

Erinnerung, Auf der kommen-

den Messe wird nodr

viel mehr Leben

und Treiben

sein.

Mehrere

Gastronomenzirkel

aus

Berlin, Karl-

Marx-Stadt, Erfurt und Leipzig werden in eigens da-

für

eingerictrteten Räumen

zeigen,

wie unsere Gast-

stättenkultur aussehen

soll,

Die im vorigen Jahr

während der

MMM reichhaltig

gebotenen

und

.interessanten

Vorträge

von

hervor-

ragenden

Wissenschaftlern und Tectrnikern

sind nictrt

in

dem Maße besudrt worden, wie

sie es

eigentlich

verdient

hätten. Einer

der Gründe war, daß

die Aus-

stellung mit ihrer

Vielfalt die Besucher

davon abhielt,

sidr

in

einen Vortragsraum zu

setzen. Darum wenden

diesmal

die Vorträge mit

der Ausstellung

verbunden

und

die

technisch

aktuellen

Probleme

in den betrefren-

den

polytedmisdren

Kabinetten

behandelt.

Außer dle-

sen Vorträgen

wird

es noch eine

ganze

Reihe von

anderen Darbietungen

geben,

die den hohen

Stand und

die Vielfältigkeit der Klubarbeit und das Sctrafren

der

Jugend in

ihrer

Freizeit zeigen.

Es

gäbe

noch

so

manches

über

d,ie

Vorbereitungen

zu

beridrten,

aber

einige

Klubs haben

noclr ein

paar

Dinge

im

,,Sdrub-

fadr",

von

denen

sie

nidtt

gern

berictrten

und recht

geheimnisvoll

tun. Das sollen

nodr kleine.

zum Teil

rectrt

amüsante

Überraschungen

sein.

Den

Höhepunkt

und

Absdrluß der

MESSE DER

MEISTER VON MORGEN

1959

bilden die

Tsge der

Jungen

Techniker

und Jungen Agronomen,

die vom

30.

Oktober bis 1. November

audr in Leipzig

statt-

flnden.

10000

Klubmitglieder

sowie Klub-

und Zirkel-

Ieiter

werden

in diesen

Tagen zusammenkommen,

um

auc| zu

beraten, wie

sie im daraulfolgenden

Jahr ihre

Arbeit verbessern könn€n, damit sie durdr ihre

Arbeit noch mehr

als bisher

dazu

beitragen,

unser

gemeinsames

Ziel,

die ökonomische

Hauptaufgabe,

zu

Iösen.

Darum

sei allen

noch

einmal empfohlen:

Wer

die

bisher

gröBte

und, interessanteste

Schou

uorn

technischen

Schofien il,er

Jugenil

ln ihrer

Freizeit in

d,er

DDR

nicht oersöumen

urill,

u)er sich

über

die rnod,erne Techälk

in

interessanrer

und

lehrreicher

Fonn irlioflnieren,

.

wet

slch

neue Anregunget

tilr

die eigene

Kluborbeit

holen,

wer Neues

aitl dem

Gebiet d.es

Weltroumfluges

und,

der

Roketentechnik

erklört

hoben

wi.ll,,

uter eine JAK 17 üon inflen betrachten,

wet

einmal elnen

Weltraumlohrer

begrüpen

möchte,

der

plane

jetzt

scltofl

den Besuch

der MMM

1959

lir

itie

Tage

im

Oktober ein.

.

Der

MMM-Reporter

r39

Page 58: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 58/70

Geötzte

üoltungen

für ronsistorbestü*teleinstemplönger

Beim Bau

transistorbestüd<ter

Kleinstempfänger

und

anderer Ge-

räte

sind wohl

'die

meisten Amateure

darauf angewiesen,

die

Bauelemente

in

herkömml'icher Weise zu verdrah-

ten,

Die' Selbstanfertigung

geätzter

Sdraltungen

(in

der Industrie als

,,9€druchte

Schaltung"

bezeichnet)

ist

bei weitem nidrt so sdrwer wie

es im

ersten

Moment

aussehenmag,

WiIl man eine soldre Sdraltung selbst

herstellen.

so wird zunäcbst die zur

Aufnahme der Bauelemente be-

stimmte

Kunststoffplatte elektrisdr

leitend

gemadrt,

danadr

galvanisch

verkupfert,

die Sdraltung

mit

säure-

festem

Lack auf die Kupferschidrt

aufgemalt und

schließlidr das über-

flüssige

Kupfer mittels

Salpetersäure

weggeätzt.

1,

Vorbereitung

der Grunilplatte

Man entwirft

zunächstdie Sdraltung

und

bringt

,sie

im

Maßstab l:l zu

Papier. Dann wird die Grundplatte

aus

einem

Stück

Pertinax oder an-

dereh

Kunststoff

zuredrtgesdrnitten

[rnd mit

den nötigen Bohrungen ver-

sehen.

Die zur

Aufnahm,e der Schal-

tung bestimmte

Seite soll

,blank,

zu-

mindest

jedoch

glatt

sein

(Äbb.

l) ,

Ist die Platte

soweit vorbereitet,

wird

sie nadreinander

mit Benzin.

6- bis Sprozentiger

,,tr'it"-

od'er

,,FW

6"-Lösung

und zurq

Schluß

mit

Alkohol

(Brennspiritus)

ab-

gewaschen.

Die blanke Seite der

Platte

muß lettfrei sein und

an allen

SteIIen

von

der Versilberungslösung

völlig

benetzt

werden. Nun

gilt

es

die Platte elektrisch

leitend

zu

madren. Dazu

ist folgendes nötig:

(Abb.

2,

Abb.

2a)

I

g

Silbernitrat

(AgNOr)

wird

in

einem kleinen Becherglas

in I

ml

dest. Wasser

gelöst.

In einem

grö-

ßeren Becherglas, Kolben

oder

Emailletopf (EmaiIIe darf nicht be-

schädigt

sein )

werden 0,8

g

Kalium-

natniumartrat

(KNaCr,Ha0o

4 HrO,

auch

Seignette-

oder nodlellsalz

genannt)

in 385 ml

dest. Wasser

ge-

löst, danach

gießt

man beide Lö-

sungen

zusammen, läßt etwa

zehn

Minuten

kodlen,

danadr abkühlen

lassen und

in eine braune

(mög-

liehst GIasstöpsel-)

Flasche lltrieren.

Die Flasdre wird mit einem Etikett

,,VersilberungsIösung

Zur Herstellung

der

(Äbb.

3)

,,Ver-

silberungslösung

II" werden 4

g

Silbernitrat in 32 ml dest. Wasser

gelöst,

zu

.dieser

Lösung

so lange

Ammoniumhydroxyd

(NH,,OH,

Sal-

miakgeist) h,inzugefügt,

bis sich der

anfangs

ausfallende

Niederschlag

von braunem Silberperoxyd

gerade

wieder löst und

danach 360 ml

,dest.

Wasser zugesetzt

Abb.

4) .

'Wie

Lösung I

aufbewahren.

Die

vorbereitete Platte legt

man nun

mit der blanken

Seite nach oben in

eine

flache

Schale

(Fotoschale)

und

mischt

in

einem Bedrerglas

gleiche

Abb, tr

Söcmo llnrr

g.drudt.n

Söql-

tung. Dle röwon

gc:ridrncton

lrlb

rt ll.n dl.

l.it ndln Verblndungrn dor,

rlc

wcrdcn mit lod obgde*t.

,Fit 'oder

g

,Fty6,6-8%

-./,

\

@

dw

Abb, 2: Vorbcrritcndc

Rclnigung

mit

Bcn

rln, FW6-Lörung

nd

Splrllur

Raumteile der Lösung

I und

II, und

zwar soviel, daß

die in der

Sch.ale

liegende

Platte

I

cm hoch bededtt

ist

(zuvor

mit Wasser

ausprobieren).

Dann das Gemisch

beider Ltisungen

auf 60-?00

erwärmen und über

die

Pertinaxplatte

gießen,

diese

über-

zieht sidr mit einer dünnen Silben'

schicht. Falls die zur

Aufnahme

der

Bauelem€nte

bestimmte

Seite audt

etwas abbekommt;

so madrt

das

nichts, da

dieses

Silber beim

Atzen

wieder entfernt

wird.

Erscheint

die

Silberschictrt

zu dünn,

kann der Vor*

gang

nodr

einmal wiederholt

wer-

den.

Auf

manchen Kunststoffen

bildet

sich

der

'Silberniederschlag

nur

langsam. Es empflehlt

sich daher

die Behandlung

in

einem Emaille-

oder Glasgefäß

vorzunehmen,.

damit

die Lösung

während

der BehandlunEl

erwärmt werden kann. Bevor rnaa

die eigentlidre

Platte versilbert,

probiert

man das Verfahren erst

an

einem kleinen Stück

des

gleictren

Materials aus.

Mandle

Kunststoffe lassen

sidt

besser versilbern, wenn

sie

?uvor

mit

einer

1- bis 2prozentigen

Zinn-

(II)-chloridlösung

übergossen wer-

den. Die Zinn(Il)dloridlitßung

wird

mit

einem

Wattebausdr

gleidrmäßig

verteilt,

danach die so vorbehandelte

Platte mit Lösung II

(unvermlscttt )

übergossen. Bei diesem Verfahren

bildet sich die Silbersdrtdrt schneller.

Die Silbersdicht zeigt

oft

ein

schwarzes bis braunes

Aussehen"

dies

ist

jedoch

ohne Bedeutung.

(Zinnlll]ülorid

stellt man

her,

in-

Yersilben

0-15

ln:

in

,fopebraiure

.lpülen . Tm&nen

I

Yerznnen er

_ftf

l@nto^tslellen

4

,aK ̂ {/

\SZ

\Z

Page 59: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 59/70

Ammoniokrit

zur

ösuno

as

tlrederscttiog

I

I:Ä',;iKi

Abb.

:

Hrrtrllen

drr

Lörung

I

dem man Zinn ln heißer Salzsäure

löst,

die Lösung eindanipft

und

vom

Rückstand 10

bis

20

g

in

einem Liter

Wasser ltist,

welches

zuvor mit

5

bis

6

ml

Salzsäure

versetzt

wurde.

Abwarten

bis sich die Trübung

ge-

setzt

hat

und in

eine Vorratsflasche

flltrleren.)

Danach

wird die

Platt€

gründlidr

in

fließendem

Wasser

'gespült,

ge-

trod<net

und

mit

einem Kontakt

versehen.

Dazu

zieht

man

durdl

ein

möglichst

nahe

dm

Plattenrand

gelegenes

Bohrlodr

einen blanken

Kupferdraht,

weldrer möglidrst in-nigen Kontakt mit der Silberschicht

haben

soll.

2. Verkupfern

und

ötzen

10

14n. oehen

ftltrieran

üblichen G5prozentigen Salpeter-

säure

: I

Raumt€il Wasser

Vorsicht,

Salpetersäure

ist

stark ätzend

Sdrutzbrille

tragen

Aul Haut

oder

Kleider

gelangte

Säurespritzer

sofort

mit viel Wasser

absptilen

und an-

sdrließend

mit

Natriumhydrogen-

karbonat

[Natronl

bestreuen )

Mi t

einer

Pvc-Pinzette

(in

Fotogesdräf-

ten erhältlictr)

nimmt

man

'die

Platte

von

Zeit zu Zeit heraus

und kon-

trolliert

den

Verlaul d,es

Atz-

vorganges.

Ist alles

nictrt vom Lack

abgeded<te

Metall

gelöst,

nimmt

man

die Platte heraus,

wässert 40

bis

60 Minuten in fließendem Wasser.

um Säurespuren

restlos

zu

entfernen,

trocl(net

dann

sdrnell

(a,m

besten

Heißluftdusche)

und

entfernt

den

Lack

mittels

dem

entspredrenden

3, Herstellung oon Silbernitrut

Silbernitrat

ist nidrt

überall erhält-

lich,

es kann

jedoctr

aus Altsilber

leicht

selbst hergestellt

werden.

In

,einem

Kolben

oder Becherglas

tibergießt

man

Altsilber

mit

Sal-

petersäure

(HNOg).'

Aul

l0

g

Alt-

silber

nimmt

man etwa

25 ml der

650/6 alpeter.säure.

Das

ganze

erfolgt

am

besten

m Freien

oder

zumindest

am

offenen

Fenster,

auf

keinen

Fall

die

beim

Lösen

des

Silbers

,ent-

stehenden

rotbraunen

Dämpfe

ein-

atmen

Sdtutzbrille

Ist ,alles Silber gelöst, den Kolben-

inhalt

in eine Porzellansctr,ale ießen

und

auf

kleiner

Flamm.e

vorsichtig

eindampfen.

Da

Alüsilber

meist

mit

Kupfer

legiert

ist, muß

das Kupfer

entfernt

werden.

Hierzu

wird

die

nadr

dem

Eindampfen

in

der Por-

zellanschale

verbliebene

Kristall-

masse

weiter

erhitzt,

bis

sie schmilzt.

und 30

bis 40

Minuten

am

Schmelzen

erhalten,

Dadurch

wird das

Kupfer

in

Kupferoxyd

überführt.

Abkühlen

lassen,

die

Sdrmelze

n

dest.

Wasser

lösen,

filtrieren

(wobei

das

Kupfer-

oxyd

vom Filter

zurückgehalten

wird) und das Filtrat wied€r ein-

dampfen.

Das

fertige

Silbernitrat

bis

zur

weiteren

Verwendung

in

einer

braunen

Flasctre

vor

Licht

gesdrützt

aufbewahren.

Silbernitrat

nidlt

mit

bloßen Fingern

anfassen,

es

wirkt

ätzend

und

hinterläßt

schwarze

Flecke.,

Augen

schützen

) . , i '

Brrldrtigung

fn

unlcrcm

Hcll

49

ouf Seitc 224

lst

unr

cln bedouerllchcr Fchler unt6rloufen. Wi r

hoben

in den

drrten

Z.ilcn

d.s

Arttk.ls

,Dlc

Klubs

Jungcr

Tedrnikcr

vcmirklichcn

Vcrbcsscrungsvorrclrlögc"

dos Automobil-

werk

Zwidou

.mlt

dcm

Automobilwerk

Elscnodr

vcrwedrsclt.

Es muß

olso hclBen

"dic

freunde

vom

AWZ

(Automobilwcrk

zwickou),

Dle Rcdoktion

in

flosüe /Ü//en

Abb. lr

H..rt.ll.n

drr Lörung

ll

An

diesem

Draht hängt

man die

Lösemittel

(je

nadrdem

weldrer

Platte

in

eln

galvanisches

Kupfer-

Lack

Verwendung

fand). Die

Sdral-

bad.

(Zusammensetzung

und Hand-

tung

liegt

nun frei' sollte

sidl

die

habung:

siehe

,,Jugend

und Tecinik"

Folie

an einigen

Stellen

von der

Heft 3i59,

Seite 182,

Kupferbad-

Grundplatte

abheben,

so kann

sie

rezept

Nr, 4,

jedoch

ohne

Zucker-

mit

,,Agol"

oder ähnlichem

Kleber

sirup.)

wieder

befestigt

werden. Alle

Stel-

Man beläßt

die

platte

einiqe Stunden

1"3..9".

Schaltung,

die

mit

den An-

im

Kupferbact,

bis

eine-eü;

0p5

:gtü:::,i

der

Bauteile'verlötet

wer-

bis 0,5 mm start<exupfer.oti"trt

"u-

::lj:it:.",. madrt man mit feinem

geschieden

ist.

tB"'r""n"""g--

äu.

P*-ilggl.

blank und

verzinnt mit-

Schictrtstärke

sienä:

r,.ru ä;ä

l:P

ttt_1l *hmelzendem

Lot. sind

Technik"

Doppelheft

?-87id&

s;ii;

1t]:

Kontakte

verlötet, kann

die

494-5.)

Nach'

gründlidre-

-

liptäf",

Sanze

Sdraltung rnit

einem

isolie-

und

anschließendem

troct<n;-ä;;;:

renden

.

Lack

überzogen

werden'

trägt

man

die

Zeichnunj

ä";-s"h;i-

Y-"-tY^"" "t

man-

kein

Lötmittel,

so

tune

auf die

r"preri"rricrri-;;.

:ll-ä]l ,man

auf

diese

weise eine

SllT','j:fgi:,*{:Lt#*"ä1f;

;f'3H",,i,X?i'.1,äi1""*"::l'iXä:

aue

e'

e der

Kuprers

h-l,,

;^"*"::

jri,lx'i

"lii.,ff:,

"iä: ältän

J:;

alten

bleiben

sollen,

. Til ."iTt

ääirä"io"ä.."*,"n

völug

aps-

did<en

Lacksdricht

beded<t

sind.

(rn

;;;;;i;;;""den.

wenn

vorhanden,

Frage

kommen

Schellad<,

Asphalt-

iJ;.;-;;.h

in Anbetractrt

der tem-

lack oder

Chlorbunalack,. notfalls p"."t"r"_pn"dlictren Transistoren,

,,Rhön-Reparaturlack"

.oder-_

mit

iu

".pi"Äi"",

wismuthaltige

Lote

Dichloräthylen

verdünnter

Kunst-

zu

verwenden.

Ein

Lot

m-it dem

stoffkleber

PCD-13.)

Ist

die Lack-

gshrnslzpunkt

von

g?o

C

erhält

man

sdridtt

vöUig

trod<en,

bringt

man

beim

Zusammensctrmelzen

von

die

Platte

in

verdünnte

salpeter-

wismut,

Blei

und zinn

im

verhält-

säure

(f

Raumteil

der

handels-

nis

(Gew.)

von 2:1:1.

441

Page 60: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 60/70

Ein infaüer

Für

die Clampingfreunde,

die sidl erst

eln

Zelt

oder

edn

Boot

gekauft

haben und

den Kwrl

elnes

Kofrer'

radios

nodr

hinaussdtieben m{i8sen,

oder lilr die

Bsstler, dle

ihren nodr

redrt lelsen Detektoremplang

verstärken mädrten,

i€t

diese einfadre Bauanleitung

nützlictr.

MATERIALLISTß

7 Verctötkenöhre

(DF

1g1, RE 034,

RE

08C, nElv

90{,

KC t)

I Nf-Truta t:4 bis

l:6

(VE-Trato)

7 Anoitenbatterte

85

V

7

Cltterbotteile

le

naeh

der

rehra

t llelzbdttefie te nodt iler Röhre

1 Blodckondeosator

(2

nF)

soute elnlge teletonbudtsen,

7 Scholler und einlges

KlelnmoterTotr

Den NF-Trafo

urid eine

dazu

passende

Röhre kann

rnan sidr

ganz

billtg

ln einer Rundfunk'rver-kotatt

kaufen,

Nactrdem die Teile aUe bes&ait worden slnd,

kann

die Montage ertolgien

Dana

geht

es ans Verdrahten

nadr

dern

Sdraltbild.

An die

Eingsngsbudrsen

wird die Primärwidrlung des

NF-Trafoe angesdrlo'csen.

Das

€ine Ende

der Sekun-

därwidd,ung

führt zum

Gitter der Röhre,

das andere

zum

Minuspol der Gitterbatterie. Der

Pluspol

wird an

eJnen i[eizungisansdlruß (Kathoale) gef{lhrt.

Dort schließen wir

,den

Minuspol

unierer Anoden-

batterie

an. Unsere Kopfhörer werden an

die

Anode

der

Röhre und den Pluspol der Anodenbatter{e

8ie.

ftihrt, Dleee beiden Arscfiltise ilberbrücken

vdr noch

mit einefir

2-nf-Kondenestor. Dl€ lleizung wird

wie"

ein elnlacher

Strornlrrels

mit Aussctslter

an-

g€schlossen.

So,

jetzt

hätten wlr alle

Vepbindungen,

dle nötig sind.

Die Koplhörerbr,rdrserl unseres

Detektorapparates wer-

den

mlt den Eingangsbudrsen

verbunden, Erde und

An-

tenne eingestedrt, wlr

sdralten die

Heizung e{n, setzen

die Koplhörer auf und steltren

die Detektorspitze

auf

den

Kristdl.

(Bei

einer Ge-Dlode

ent{ällt däs,) Jetzt

mu0

der

eingetellte

Sesrder

mlt

einer

mehrfadten

Lautotärke ale früher zu hörcn sein. Zum Sdluß

mOdtc

telr

eudi

nodr einige

Winke

gebenr

Es

i6t

zwedanräßig, alle

Verbindu&gen

zu löten, bei der

Anoden-

und Gritterbatterie

muß unbeaüngi

aut

*

und

-

geadrtet

werden.8ei

den

angBgebetren nöhren

sind lolgeode

tedlnlsdre Daten

zu beadtten:

Heizung

Gittersparuung

DF. r91

1,4 V 50

mA

RE 034 4 V

60mA

RE 084

4 V

80mA

REN 9o4

{ V

10d}

mA

KC

|

2 V 65mA

ca,

-

1,6 V

- 3 V

- 4 V

-

3,5 V

nur

ftlr

Tralo-Heiztrng

- 1 , 5

v

Viel

Erfolg beim Experimentleren

wünscht eudl

'

Eotst Leuondowskl

hiles

isC

4onn

4es

2

Ein R.ottor od.r

rln El.ltron.nblitt

od.i , . .f

't.r

I

'8

ePuel8

ue6ulru.rf)31üZ

pu n

o:1l1or;

q1w

'6rnq

-ep6oht

'ninpS

'f

uo^ uguuoua6tno

'erPsollJoqieql

eu f

Elnr outgrrl:nnr Brcmlr mlt Bordantug

lö8t

riö

rchnell

rcporleren,

wcnn

mon

ou f

den

Bowdenrug den

Nippcl clner

Fohnod-

speldrc rdricbt

und

verlötct, W'

Kloppcr

Elno

clnloör

F.ttprltt.

konn mon slch sclbst

hcrstellcn,

indem

mon lecrc Tubcn

von

ZohnpoSto usw.

wieder ousbeult

und

mlt

Stouffertctt

fil l lt.

Dic Offnung

dcr

Tubc lö0t slch

leidlt ouf

die Sömiernippel

oufsstzrn.

U.

Hölrr

Bdrn Abrügcn

ron Söraubrn

kommt ca

vor, doß Gewindegönga

zerstört

werdcn. Dem lonn mon Abhille scfrotfen,

wenn mon ein:

Mutter ouf dic

Schrouba

dreht. dlc

Muttar In den

Scfiroubstod

rponn

dlc Schroube

ouf MoB

obsclrncidat

und

dic Sönittflööc

bcfellt.

Bclm Zurüd'

drehen dcr Schroube

durö dlc

Mutter

wlrd

ouö nodr dcr

lotztc

Grod

ent{crnt,

un d

dic Söroubc

lst wlcdcr

vcrwcndbor.

Ard

Goldr

Page 61: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 61/70

Uonvohlblende

lus

Sprungblende

Um d,en

Vorteil d,er Sprungwohlbtend.e

uch bei iler

Aufnahme

kleiner, schnell bewegter

Objekte

(2.

B.

Fische)

auszunutzen,benutze ch eine

öuuerst einlache

Vorrichtung. Sie bestehtous einem etwa 10 mm breiten

Gummirang

(fahnodschlauch)

und, einem

Stück Band

aus ilern Flickenkosten. Wir ziehen das Banil

ilurch

zwei hintereinonderliegende

Löcher in

den Gumrniring

ein

und schlingen

einen Knoten in das

durchgezogene

Ende. Das Band kann

jetzt

nicht durch d.ie Löcher

rutschen.

Wir schieben diesen

Gummilng so auf den

Blendenring, daß der

Knoten des Band,es

gegenüber

der Blenilenzohl

zu liegen kornmt. Dos

Band liegt

jetzt

'lnnol

um ilen

Optiktubus. Wir wickeln uor der Auf-

nahme

ilas Band,zuehnal um

den Auslösefinger;

notür-

lich

müssän wir uorher unsere

Vorwahtbtentte ein-

stellen

unil

dann

bei offener Blenile

anuisieren.

Nun

können wir ilurch Zurückziehen d.es Auslöseflngers,

der nun über

das Bond

oudt

die

Blenile bis

zum An-

schlag

führt,

im

günstigen

Augenblick

den Auslöse-

knopf betät igen.

Otto Kühn

Die

Sürilt

mBild

Um die

eigenen Fotoalben

interessanter zu

gestalten,

gibt

es viele Mittel.

Wenn man bedenkt,

daß zur Auf-

locJ<erung

der einzelnen

Seiten

gern

Fahrkarten,

Hotelkleber,

Eintritts- und

Wiegekarten,

Ausschnitte

aus Programmheften

sowie Broschüren

(textlictrer

und

graphischer Art) und gezeichnete Witze aus unseren

Illustrierten

gewählt

werden.

Eine

andere Art ist

die

,,Schrift

im Bild" als Eingangs-

foto zu einem

Album,

wie

die Aufnahme

zeigt. Der

j

w'

ernsthafte Amateur dokumentiert seinemBesuch doctr

auch

gern

einmal, daß seine Kamera

überall

,,dabei"

st .

Hier der Vorsdrlag:

Wir sudren die schönstenNegative

heraus

und ver-

größern

dieselben auf das

entsprechende

I'ormat,

achten dabei aber

auctr sdron

auf

Abwechslung,

d. h.,

wir wählen verschiedene

l'ormate.

Nun

aber zur

Schrift selbst.

Bei dem Foto

,,Exa-Ex-

kursion" handelt

es sich

gleich

um

zwei verschiedene

Methoden.

Hier

wurde folgendermaßen

verfahren:

Für das

handgesdrriebene

Wort

wurde ein dunkelr

roter, bleistiftstarker Fettsctrminkstift verwandt, weil

er

weich und kräftig schreibt

und außerdem

genügend

ded<ende

Teile aul dem

Vergrößerungspapier

hinter-

läßt. Während

das Negativ

bereits vorher

eingerichtet

wurde und

nun das besdrriftete

Papier in der

Ver-

größerungskassette

Platz fand, kam

jetzt

das Auflegen

der ausgestanzten

Exa-Budrstaben

(sie

können

auch

aus Pappe

ausgeschnitten

sein). Dazu

wurde das Rot:

filter

am Vergrößerungsgerät

(Adjutar)

zwischen-

geschaltet.

Es

war

jetzt

ein Ausridrten

der Buchstaben

möglich. Nach

erfolgter

Belichtung

halfen

einige

Wattebausdre,

die Handschrift

(Feitsclminke)

wieder

zu

entJernen.Es

ist darauf zu

achten,,daß

das Papier

einwandfrei gesäubert wird. Und nun kann wie üblich

das Positiv

entwickelt

werden.

Aus diesem

Verfahren lassen

sich

viele Variationen

ableiten.

Der Amateur

wird nadr

einigen

Versuchen

Freude

daran haben. um

sie öfter

anzuwenden.

C.-L.

Heinecke

448

Page 62: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 62/70

:

I:efnsensenqunge ..'

I

'

t : . - ,

H,

Richter

aus Annaberg-Buchho lz

frogt:

Manche

Fernsehsendungen

werden tnehrmols

gesendet.

Wer-

den iliese Sendungen

uon einem

Film

übertrogen

oder

jeüei l l

neu

ouf

genommen?

Der Fernsehfunk

artieitet

zur

Zeit

mit zwei Ubertragungsverfahren:

der Direktübertragung und der

Übertragung

von Filmstreifen.

Bei der

Direktübertragung

nimmt

die Fernsehkamera

die

Szene auf,

und bei

der Filmübertragung

wird

mit einem Abtaster.

der der

Fern-

sehkamera m

Prinzip

gleich

ist,

ge-

arbeitet,

öflentliche

Veranstaltungen,

Fern-

sehspiele und

Theateraufführungen

werden

meist als Direktsendung

aus-

gestrahlt.

Werden

Fernsehspiele

wiederholt,

so müssen sie

neu.inszeniert'werden.

Dieses Verfahren

ist weit

billiger als

eine Konservierung auf FiIm. Sze-

nen, die sich

nicht im Studio

dar-

stellen lassen

(Rennstred<e,

star-

tende Flugzeuge

und ähnlidte),

wer-

den vorher

geflImt

und während

der

Inszenierung.eingeblendet.

Wenn aber

eine Direktübertragung

überhaupt

nicht

möglich ist, wird

ein FiIm

hergestellt.

Dabei arbeitet

der

Fernsehfunk

zumeist mit 16-mm-

Spezial-Schmalfllm,

doch

nur soweit

es sich

um Szenenohne

Ton handelt,

anderenfalls wird

35-mm-Normalfl

m

benutzt.

Seit kurzem wendet man

hin und

wieder auch bei uns die sogenannte

Fernsehaufzeidrnung

an:

Von

einem Bildschirm,

der

,eine

be-

sondere

Brillanz ergibt,

wird die

normale Fernsehsendung

mit Hilfe

einer SchmalflImkamera

geflknt.

Somit

kann diese Sendung

später als

Film wiederholt

werden.

Dieser

Bildsctrirm

kann entweder

in einem

Monitor od€r

aber auch

in ein€m

Fernsehempfänger

eingesetzt

sein.

Die

Qualität

dieser Fernsehaufzeich-

nung

,entspricht

nidrt

gänz

der einer

Direktübertragung,

man

sieht dies€s

Verfahren auch nicht als endgültige

Lösung an.

Gegenwärtig arbeiten unsere

Wis-

senschaftler an einem

V€rfahren,

das es

ermöglicht, auch Direktüber-

tragungen auf

Magnetband

zu kon-

Luftb.mhibus

,,Wle

werden

die Nahrserkehrs'

mlttel

der Zukunlt

aussehen?"

ftogte

sich unser

Leser

Peter

Mating

aus

Magdeburg. In seinent

Brtef on dle Redaktion übermit-

telte er uns, wie

et und seine

Famil ie

sich d.en,,Luft-Ornnibus"

der

Zukunft oorstellen.

Mit

der Veröfrentlichung d,ieses

Brief es möchte

,,Jugend

unil

Technilc" seine Leser und

unter

ihnen

beso;td,ers

ie Verkehrs-

lachleute

onregen, ebenlotts

zu

diesent

Problem Stellung

zu

nehmen.

Angeregt

durch den Artikel

,,Schritt

in die Zukunft",

be-

faßten .wir

uns im tr'amilien-

kreis mit Nahverkehrsproble-

men der Zukunft,

Wir sind von der Tatsacheaus-

gegangen,

daß

der Stadt- und

Nahverkehr in nidrt allzu fer-

ner Zeit

so anwachsen wird,

daß in mehreren Städten die

Nahverkehrsmittel. so wie sie

heute

bekannt sind,

den An-

forderungen nidrt mehr

gerecht

werden. Wir kamen zu der Er-

kenntnis, daß

die Untergrund-

bahnen die bisher vollkom-

menste Entlastung des Straßen-

verkehrs

gewährleisten,

Aber

der

Bau und die Unterhaltung einer

Untergrundbahn sind kostspietrig,

und wahrscheinlich eignet sich nidrt

jeder

Boden dafür.

Eine Hochbahn nach den bisherigen

Bedingungen würde vom Stadt-

gelände

einen

großen

Teil bean-

spruchen, Sie wäre deshalb auch

nicht als die

günstigste

Entlastung

des Straßenverkehrs anzusehen.

Unter

Berücksichtigung sdron vor-

handener tedrnischer Möglidrkeiten

kamen wir

auf einen Sdrwebewagen,

der sich in Höhe von etwa 50

m

über der Straße von Stadtteil zu

Stadtteil bewegt und so das Zen-

trum entlastet. In Zukünftsromanen

und Artikeln wird der Hubsdrrauber

für

solche Aufgabe

empfohlen, Wir

lehnten uns

hieran

an und dachten

an eine Kombination zwisdren Zep-

pelin

und Hubsdrrauber.

Eine Kom-

bination, weil der

gasgefüIlte

Kör-

per

eine ständig

gleidrbleibende

Tragfähigkeit

gewährleistet

und

filr

die Fortbewegung und Höhenregu-

lierung eine relativ

geringe

An-

triebskraft benötigt,

Als Antriebskraft

empfehlen

wir

das

Kreiselprinzip mit elektrischem

Stromstoß,

so wie es

im Autogirobus

Verwendung

findet.

Der Antrieb ist

so leichter,

geräusdlloser

und

sauberer als beim Verbrennungs-

und Dieselmotor.

Außerdem braudtt

kein Kraftstofr

mitgeführt zuwerden.

Wir stellen uns

den Schwebewagen

für

etwa 100

Personen

ungefähr so

vor, daß im Boden des Wagens

der

Antriebskreisel

eingebaut ist.

Über

dem

Wagen

liegt

der Gaskörper uhd

als Abschluß

nadr oben zwer'Hub-

schrauben,

Wir selber können

uns vorstellen,

daß ein solcher Schwebewagenmi t

einem Aktionsrädius

von etwa 20 km

den Straßenverkehr bedeutend ent-

lasten

wtird

Vielleicht können sich

einige Ver-

kehrsfachleute zu diesem Problem

äußern.

Peter Maring, Magdeburg

,

VfurlanalmlgnettonsVstem,

,,Was

ist

unter Vierkonalmagnet-

tonsastetn

zu

tserstehen?"

lrogt

unser Leser Möchler

Um

besondefe

Anforderungen

be i

der

Aufnahme

und

Wiedergabe

moderner

Kompositionen

erfilllen

zu können, verwendet man ein so-

genanntes

Vierspur-

oder

auch Vier-

kanalmagnettonsystem.

In einem

solbhen Gerät

werden

Tonbänder

von I Zoll

:

25,4

mm Breite

und

500

m Läng€

verwendet,

auf denen

die vier

Tonkanäle

gleidtzeitig

oder

auch

nacheinander

aufgesprodren

wer'den

können. Da

jeder

Aufsprech-

kopf als Wledergabekopl

benutzt

werden

kann, ist die Möglichkeit

gegeben,

Ordrestergruppen

nadl-

einander auf

die vier Spuren

auf-

zunehmen,

wobei

jede

Spur wahl-

weise über .den AufsprectrkoPf

abgehört

werden kann.

Diese Spur

gibt

so

Einsatz und Takt

für die

Aufnahme in

einer der anderen

Spuren.

AlIe vier

Einzelspuren kön-

nen dann

gl€idrzeitig

abgespielt

und

gemischt

werden.

Kn

ervieren.

444

S. Dietrich

Page 63: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 63/70

Wollcrylon

oder...?

Mit der

Klarstellung

nadrfolgend

.angefilhrter

Begriffe

beantworten

wir eine

Reihe

von Leserfragen,

die

mit

der

Bitte, Inhalt

und

Schreib-

weise dieser Wörter zu erläutern, an

die

Redaktion

gerichtet

wurden.

Wollcrylon

-

Wolcrglon?

Ridrtig

ist

d,ie

Sctrreibweise

mit

einem

l. Der

Name

hat nictrts

mi t

dem

Wort Wolle

zu

tun. Er leitet sidt

ab

von

dem Namen

des Hersteller-

werkes

(Filmfabrik

Agfa

Wolfen)

und der

dremischen

Bezeichnung

des

Ausgangsstofres (Äcryl-nitril)

WOI.CRYLON.

Deshalb

i.st

die

Sdrreibweise

in der

Bildunterschrift in unserer Nr. 2/59.

S.

67, falsch,

Petrochentle

-

P etrolchemie?

Nicht

ganz

so

einfach

liegt

die Sache

hier.

Abgeleitet

wird

das Wort

von

Petroleum.

-

Danach

wäre etymolo-

gisch

riütig

Petroldremie,

und in

den

Veröfr

entlidrungen

der Fadrleute

wird

diese

Schreibweise

vorwiegend

vertreten.

Daneben

ist

jedoch

auch

petro-

chemie

gebräuchlich.

Wörilic*r

über-

setzt bedeutet das jedoch soviel wie

,,Gesteinsdlemie,.

(lat. petra

:

de r

Fels),

so

daß

es

rictrtiger

ist,

die

Sdrreibweise

Petrotchemie

zu ver-

wenden,

NE-Metalle

Zu

diesen

Metallen

gehören

prak-

tisdr

alle

außer

dem

Eisen

selbst.

Man

unterscheidet

bei

den

Nicht-

eisenmetallen

zwisdren

Sdrwermetallen (auch Buntmetalle

genannt)

und

Leichtmetallen,

Innenhalb

dieser

Gruppen

nimrnt

man

weitere

Unterteilungen

vor,

die

nadr

ähnlidrem

chemischen

Ver-

halten

erfolgen,

z.

B.

Edelmetalle.

Platinmetalle

usw.

Übersicht

über

die

wichtigsten

NE-

Schwermetalle,

Queclrsilber,

Zinn,

Wismut,

Kad-

mium,

Blei,

Zink,

Antimon,

Kupfer,

Mangan, Nickel, Kobalt, Chrom.

Molybdän,

Wotfram,

Silber,

cold.

Palladium,

Platin,

Iridium.

Ubersicht

über

ctie

uichtigsten

NE-

Leichtmetolle:

Aluminium,

Titan,

Magnesium,

Natrium,

Kalium,

Kalzium,

Barium,

Lithiutn,

Beryllium.

(Näher.es

über

allgemeine

Fragen

der

Nidrteisenmetalle

findet

man

be i

A. Lange:

Nichteisenmetalle,

Ura-

nia-Verlag,

1955,

.,-

DM.)

Wir

erzeugen

in unserer Republik

zahlreidte

dieser

NE-Metalle.

Be-

sondene

Bedeutung

haben dabei

gegenwärtig

die

Kupfer- und

Alu-

miniumproduktion.

Wesentlich

aus-

gebaut

und

neu eingerichtet

werden

Produktionsstätten

für

Magnesium,

Zink,

Nickel.

Von

großer

Bedeutung

für

den

Aulbau

von

Atomkraft-

werken

ist die

sdlnelle

Entwid<lung

der

Zirkonproduktion,

und

die Er-

zeugung

von Titan kommt

ungerer

jungen

Flugzeugindustrie

zugute.

Aus den

befreundeten

sozialistischen

Ländern, vor

allem

aus der

Sowjet-

union,

erhalten

wir

weitere

Mengen

NE-Metalle

geliefert.

Dr.

W,

Ilydrotraktor

Manfred

Lins

aus

Mühlhausen

intercssiert

sich

für

Aulbau

und

Wirkungsweise

des

Hydrotraktors

Der

Aufbau

eines

Hydrotraktors

unterscheidet

sich

äußerlich

kaum

von dern der normalen Traktoren,

sondern

das

wesentliche

Merkmal

is t

der

hydraulisdre

Antrieb.

Hydrau-

Iische

Antriebe

für

mittelschwere

Sdllepper

können

als

eine

bemer-

kenswerte

Neuentwicklung

angese-

hen

werden.

Der

Motor

des

Schleppers

reibt

über

eine

Kette

eine

Druckölpumpe

an,

die

das

Drucköl

durch

Hilfs-

und

Steuerleitungen

zu

den

druchöl-

getriebenen

Motoren

fördert.

von

denen

je

einer

an

jedem

Hinterrad

angeordnet st. Diese druckölgetrie-

benen

Motoren

sind

z.

B.

als

Vier-

kolben-Sternmotoren

konstruiert

und

haben

statt

.einer

Kurbelwelle

einen

Exzenter

und

Pleuel-Gleitsctruhe.

Durch

.d,iese

Antriebskonstruktion

können

die

Hinterräder

auf

feste

Achsstummel

gelagert

wenlen,

und

Getriebe,

Kupplung

sowie

Dif-

ferential

werden

überflüssig.

Das

fehlende

Differential

erleichtert

außerdem

das

Anbringen

von

An-

hängegeräten.

Gesctrwindigkeit

und

Fahrttidrtung des Schleppers wer-

den

mit

einem

,einzigen

Handhebel

gesteuert.

Das

Gesamtgewicht

eines

Hydroschleppers

ntspricht

etwa

dem

eines

Schleppers

mit

normalem

An-

Alc

Lehrcr

der

ollgemclnblldcnden

Schu lc

und

K losccn lehrer '

e iner

9, KlorsG

hobc

lch

unter

dc n

Arpcktcn dar polytcdrnirchcn Er -

t l ahung

o l l c

Höndc vo l l

zu tun.

Melnc Schüler

und

ruglcich

Jugcnd-

frcunde

der FDJ intercssleren rich

bcronders für

olle tcönischcn

Dingc, Allcr, wor mit Rodio

un d

Funk zu

tun

hot,

zieht

gonz

be -

sondcrg on, Einigc

dieser Jugend-

frcunde hobcn

rlch ouf diescm

Gcbiet durch

nroncherlal

Literotur

und ondcrc

WcAc

cdron . in

gu tes

W l s s c n a n g G a i g n c t , , .

Nun söncit nodr

die Nr. 4 der

,lugend

und Tcchnll"

(ich

lese

si c

regclmößig

und

hobe

clnigc

Johr

göngc

aerommclt)

mlt Wilfried

Bcclcrs Artikcl

,Milrofon

ohnc

Fcisel" herein.

Sdron heute nußte

ich

dozu ollcrlci Intarvicws

dorübcr

q b g e b e n , , ,

L . V o 8 b . r g , D r c b t q u

o

bln longjöhrlgcr

lcrer und

frcuc mich

rtöndig ouf

dor folgende

Hcft.

ldr lcrc

ollcs,

und dic

Scitröge

hobcn

mrinen

Geeichtskreis im

Loufc

der Johf€

betröchtlich

cruei-

tcrt, Dos Dorgabotcnc

konn ich In

malnem

Bersf

olc Lchrer

un d

Pionicrlcitor

gut gcbrauchen,

Gord

Wcltrr,

Mogdcburg

o

Scit 1955

bin lch

*lfrlgcr

Lescr dcr

,Jugcnd

und Tcchnik",

. , lch

würdc

mldr frcucn,

wcnn

dic

BcltrögG

tn

Kfz.-,

Elektro-

und Rundfunktechnik

noch

crueitcrt

wilrdan.

.

.Erhord

Mtndr,

lelprig

Bcatimmtc

Tcllgcbtctc

dcr Tcdrntk

bcsondcrr

ru

bcvorzugcn,

würda

rur

Spcziolisicrung

dcr

Z.itschrlft

führcn.

Dic

Rldokilon

Ist

stönatg'

bcmüht,

dcn

lnholt

dcr

Zcitrclrrift

ru

verbessern,

und

plont

für rpötera

Johre

eine Eü.ite.ung

des

Heftes,

so doß 'd ie

c lnze lnen

Gebicte

der

Tcdrnit

oulf{ihrltchcr

bahondclt

werdcn

können,

Die lcdattion

rieb.

Ahlgrimm

Page 64: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 64/70

4n allc

Srnppan

n4d

$rurclcinlwitan

Ab soforl

konn

dos

J G E N

D M A G A Z I

N

" N

E U E S

L E B E N "

rowohl im Einrelbezug ols ouch im Orgoni-

sotionsberugdurch dieDeutsche

Posl

bestellt

werden.

Bestel lungen

immt

edes

Postomt

ntgegen,

Bezugspreis

'60

DM

monotl ich.

VERIAGJUNGE

WETTBERLINW8

POUTIA.STA

Dir Korncra drr lrlillioncn

BildgöOe 61 6 cn . l6,tO DM

Es

gibt

keine Komcrq weithin, die im Verhöltnis zu

ihrem

Preis

bei

ihrer

Gedicgenheit

so Heruorrogendca leistct

wle die

P O UV A - S TA RT ,

a

S i 6

v e r e i n t i n s i d t d i e E r f o h r u n g e n

einer 100jöhrigen

Fototedrnik und broöte ein mode rnes System

zur Relfe,

welöes durch unfehlbore

Hondhobung beste Bild-

erfolgo

ouö für

jeden

Neuling söon

beim ollerersten

Film

gewöhrleistet.

Dle

Presse

sproch

von

einem

'Folowunder

ou s

Freitol.

a

Durth

dlc

neu hlnzugekommene

Verschluß-Syndtrooi-

3 o t i o n t ü r

B l i t r l o m p e n w u r d e d l e

P O UV A - S TA RT

z u r

vollwertigen Komero für den Amoleurreporter

und meistert

be i

uhgünstig6n Liötverhöltnisscn schnellste

Bewegungsvorgön9e.

Elogont höngt sie schußfertig

um,

glaich,

ob

mit oder ohne

Bereitschoftstosdre,

o

Rund 5o0

Stück

verloseen

tö9lidr

johrous,

johrein

den

Betrleb

und

rufen lmmer erneute

Begeisterung der

P O U V A - S T A R T - F r a u n d c h e r y o r ,d i e

v i e l s e i t i gd u r c h

E i n -

senden ihrer Bilderfolge on dos

Werk Ausdrud

ihrer Freude,

j o

d e s

D o n k e s

b c k u n d e n .

a

S e i t

s s

d i e

P O UV A - S TA RT

gibt,

heißt

esr

,Fotogrqfi.r.n

gehört

zum Lebenl"

1

Niemond

wi rd kün f t i gh in in

delFomi l ie,

im

Ur loub und

bei sport l ichen

G c s ö e h n i s s e n

d i e P O UV A - S TA RT

m i s s e nw o l l e n .

P O U V A . S T A R T . K A M E R A

6 X 6 c m

12 B i lder ou f

Ro l l f i lm

6 X l c m

K o n s t r u k t e u r u n d H c r s t e l l e r :

KARI POUVA

.

FRE|IAL

SAGHSEil '

3tl

Steckstein'

Baukasten

Dor bettcbte

rjad

onag.ndt

lprDcug

lür dor

f,rird olilr

Äft*gtdrn,

mrtvoll

für dcr

&ruberr/unddbMowo-

ud

Ztnncrr{rhrrrrk&tr

Heinrich uft.

Waldheim

.Sa

6trc

SuH

-

weltb€konnf

ol di.

Stqdl

der Büdrrcnmochqr

hommtouö dq3

Euftgcuclu

Soorlnodell LG 49o

.-.

ror

TUIA* uminew .....

DUOSAN.RAP'D

i, ,+

o

r,lyrL

rlrtcär*Lt u*ef

1Ut

t kreL4{,

Auch in Tuben erhöltlich

V E

E R

S T . T H ' { I . M A N N - W E R K ,

U H I / T H ü R ,

Page 65: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 65/70

E s

g i b t

k c i n r n S t i l l r t o n d ,

d l r W f R R A , i e K o m e r om i

d c m n e u l . n c r i c h t , e r l i l l t e ,

w o sS i e

v o n

h r

a r w o r t c t

h o b o n .M i t

v i c r

M o d e l l c n

w e r d l n o u c hd i r o n s p r u c h s .

v o l l s t c n l ü n t c h cc r fü l l t .

V . r f o r g r r

3 l r r n r r r r

D r I c t t c l r l l t

Y . t r r l l

WTRRA

V

T ' J E R R Ab

l l o r m o l o u r l ü h r u n g

M i t T

z , E i5 0 n d

S p i r g r l r o h m c n s u c h r r

w t R R A

l

w i c W E R R Ab

-

m i t

p h o t o e l e l t r i s c h e m

B e l i c h t r n g s m e s s e .

V ' E R R AI I

l ü r l { e c h s r l o p t i l

u n d

n i t

g e l u p p r l t c m

I n t l c r n u n g s n c s s e

W E R

A V

w i r W E R R A , l l l

m i t

p h o t o e l o l t r i s c h a m

B c l i c h t u n g s

c s s r r

UEB

orl

Zeiss

EllA

Page 66: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 66/70

'Diagonalrätsel

In die Figur sind waagerechtWörter einzusetzen,diefolgendes

bedeuten:

1. Edelgas, 2. Flüssigkeitsmaß , 3. Weltmeer,

4,

Ab-

schnitt ein€r Entwicklung, 5,

positive ,Elektrode,

6. Pflanzenwelt, 7, Verbandsstofr, 8.

Kunstfaser,

9. Kegel, Trichter,

10. lat. Urteil,

Gutachten, 11. zu

dünnen Platten ausgewalztes Metall,

12.

Schachflgur,

13. elektr. Maßeinheit, 14. Beginn eines Wettrennens,

15. Scheitelpunkt

des

Himmels, 16,

europ. Währung,

17. Wasserstandsmesser,

8. Bezirksstadt der DDR,

19. durci.sictrtige Farbschicht, 20. Art, Wert, Güte,

Die Buchstaben

n den Diagonalfel'dernergeben:

von 1-5 einen deutsdren

Mathematiker 1492-1559

von ll-15 einen deutsdren

Physiker 185?-1894

von

10-6 einen italienischen Physiker 1745-1827

von 20-16 einen Schweizer Mathematiker 1?0?-f783

Auflösungen

aus Heft 6/1959

Krelsr[tsel

mlt Zahleneulgabe: I

-

2 Mennige, 3

-

4

Rhenlum,

5

-

6 Matrose,

7

-

I Patrone, I

-

10 Parze]le,

u

-

12Elnzeuer.

13 l4 Volumen. l5

-

l0

Aludur. 17 18

Zellophan,

l0

-

20

Kalorlk,

2l

-

22 Bessemer, 23

-

24

Kasein. Mittelkreis:

Nitrozellulose.

zahlenautgrbe: In die Mitte kommt die

4. 4

-

I

-

7;

4 - 6 - 2 i 4 - 5 - 3 .

Iireuzwortrötsel:

Waagerecht:

4. Selen, 6, Sputnlk,

?.

Unter,

8.

Dyn,

9,

Nolde,

12.

Kargo, 14.Lemur,

18, Moped,

19.Awo,

20. Assam, 21, Picasso, 22. Runge.

Senkredrt :

1, Aston,2. Kugel ,3. Anode, 4.

Skunk,

5. Ener-

gle, 10, Ofensau, 11, Dau, 13, Aho, 15, Rampe, 16. Model,l7. Phase, 18. Dudow.

Schüttelreim

Die

,,Biernut"

ist ein

Kreiselrad,

das stark

gekrümmte

Sdraufeln

hat.-

aurqJnJ

?. Jahrgang

Jull

1959

Heft ?

Juhslt

Rostocker

Begegnung

(Hartung)

385

Ternperam€nt

atrs Liurdwigslelde

(Salzmann)

'. '.,

389

i

Vom Einbaum zum Ozeanriesen (Hebef)

392

l

,,Jug€nd

und Technik"

berichtet

aus

aller Welt

. .

' . ..

.. ..

"

.. .. '

395

Funkpei len

(Scharnow)

. ' . . , . . . '

405

Energle aut

Abnuf

(Horn)

.

408 ,

Moderne Tedrnik wird

zum

Lebensretter

Schirmer)

. . ' . ; .

. . , . . . , .

' . 412

:

Keramri,sche

Zerspanung5werkzeuge

(Voß)

,

414

",

S t a d t m

, I ( r a t e r

. . . . . . . . . , . . . .

i .

, . .

41 6

Fragebogen für Werkstücke

(Dr.

Schind.owski)

,

418

'l

Kommt der

Atomrnotor?

...,

421

l

Fernsehgterät

,,ALex"

(Eorn)

425

,,Gl{td(

auf",

.Iiurnpel

.,....

428

Bleitnrrgen

und

.,,heißö"

Zellen

(Schirmer) ,,,.

. ., .. ,..

..

430

,

Aktueltre Wirtsctraftspolttik

.,

Projekt 6q76 t

l(Delot

owski) .

494

Messeder

Melster von morgen

1959

..

. . . . . . .

.. 438

',

Filr

delt

Baltelfreund

An

,die

Redaktion

444

l

Kunterbunt

Bellege:

Typenblett

{4 t

Il. Ilroczcck

(Ch.lf3drktcur).

W.

nrlthnG , IiI.-t. Itirtunt, rt krlrel.

H. fnobilch,

M.

Kühn,

W. Rf.aGc&

Dr. H.

Wolftgramm.

,Jugerd

unll Tedmlk(

ecrücö

ln

vedrli tungio welt

morrtllc|r

dm

Prels von;1,- P16. atrr{ttr|ftt

R€d&on

,JlrgeDd

und Tec.bnlk',

Berllc

'lf,

t'

Ißron€nltt 30/31, Fortlspreclrer:

ll0l

il.

Itcr

Verlag

bcbflt

tlcb. dle

B.ifiie

an

al€n veröflertllc.hte

Arükcltr

1md

Ellderri von Arrlzflto

ul 6

B.q,üc.üun'

getr

nür mlt voller

QuellenrnSrü..

llerrurteber

zontrrlrst

dcr

:FDJ|

Dructß:

(13)

Berlln€r

Druclßcr€l-Tpr'

öfierulr.bt

ultar

Llz€rxdtumrtoar

tltl

des Mtnlrterlum,

filr

ßultur'

ry}t'

vüwrltutrg

VGrlr3is6tra,

dcr

at'

s&cn Demokrrtbcüetr

8epübilts-

,

GcrtrltutrS dcr tleltes: Fdü ar&tgr

TltctDtlal:

Itsnr

ßldc

Alfehlta

Anzcltcdurnatüe:

Allc-

tllllalen

dcr

lrEwac-WcrD@&

a

z.

ciltflc.

Atrzdcerprctdbtc

l{r.3

t

l a

N

tlB

2

E

2

A

l

\

J

/

H

+ K

,A

\

5r'

T

>F

I

6

\

I

L

7

A

,7

E

?

,(

8

\

7

U

t9

A

'0<

M

/os

Page 67: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 67/70

tvrf

TALLUR6IE

lndex der

metollurg.Produklion

tgg6 = 00o/o

v

1

,

& : ' I

ntetl der

öeilrKe

Page 68: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 68/70

' s Ä

T

,;:a1a.-

l'l'r;

t

: \

"

' t " " ' t -

'""-ffi.t%

-.. ".,".r...-:

"{

_..

Page 69: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 69/70

Trogllügelboot

In der Vo lks repub li kPo len

nimmt dqs

obgebildete Trogflügelboot

im Johre

1959 die Possogierbeförderung vo n

65

Fohrgösten ouf.

Dos Boot, dos im

Szczeciner

Hoff

und

in der

Gdonsker

Bucht

verkehrt, hqt

vor ollem den

Vorteil,

doß es

eine dreifqch höhere

Geschwind igkei t o l s normol

ousgo-

führte Boote

gleicher

Bougröße ouf-

weist,

E i n i g e

t e c h n i s c h e

D o t e n

Lönge

über

olles

19,75

m

Breite über Deck 4,8 m

Breite über

Trogflügel 8,0 m

Tie fgong in Ruhe

2,5 m

Tiefgong bei

Dienst.

geschwind igke i t

1 ;1

m

Wosserverdröngung

21,1 t

D iens tgeschwind igke i t

35kn

Höchstgeschwindigkeit

.38,5

kn

Besotzung

4

Monn

Motorleistung

1000

PS

Aktionsrodius

8@

kn

Kleine

ypensomml

fqwo-CZ

350

Sei t e in igen

Jqhren

wi rd i n

der CSR

dieser

Motorrodtyp

produziert

und

unter

onderem

ouö

in

d ie

DDR

exportiert.

lm

Fohrgestell

zeigt

es

vö l l i ge Ubere ins t immung mi t der

Jowo

25O, hqt

qber

durch

den

Porqllelzweizvlinder=Zweiloktmotor

ei n

höheres Temperqment,

Dieses Kroft-

rod i s t

vor

ol lem

für den

spor t l i chen

Fohrer

gedoiht.

E i n i g e t e c h n i s c h e

D o t e n

Zweizylinder-

Zweitokt

344

cm3

65/58 mm

,

16 PS

1 t 6 , 8

Mehrscheibenl

d . tbod

Kroftübertrogung

Rollenkette

Get r i ebe-Hin ter rod

gekopse l t

Bereifung

3'25 X

15

Tqnk inho l t

13

Höchstgeschwindigkeit

120 km/h

Motor

Hubrqum

Hub/Bohrung

Leistu

ng

Verdicitung

Kupplung

(13)

318159 Lir.-Nr. 51l6-326

{13)

318t59 Liz,-Nr.

5116-3?6

Page 70: Jugend und Technik / 1959/07

7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 70/70